Samstag, 24. Juni, 20 Uhr Helmut List Halle Los Elementos · Der Tänzer Miguel Lara kann in den...

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Samstag, 24. Juni, 20 Uhr Helmut List Halle Los Elementos Santiago de Murcia (1673 –1739) Folias Gallegas Anonymus Ouvertüre: Xacara Antonio de Literes Carrión (1673 –1747) Los Elementos Texte anonym 1. Ayre (Luft): Frondosa apacible estancia Tierra (Erde): Pomposo, fertil alvergue 2. Tierra y Ayre (Erde & Luft): Moradores de estas playas 3. Ensemble: Y asi le festejen 4. Ayre y Tierra (Luft & Erde): Pues reverentes

Transcript of Samstag, 24. Juni, 20 Uhr Helmut List Halle Los Elementos · Der Tänzer Miguel Lara kann in den...

Samstag, 24. Juni, 20 UhrHelmut List Halle

Los Elementos

Santiago de Murcia (1673–1739)Folias Gallegas

Anonymus Ouvertüre: Xacara

Antonio de Literes Carrión (1673–1747)Los Elementos

Texte anonym

1. Ayre (Luft): Frondosa apacible estancia Tierra (Erde): Pomposo, fertil alvergue

2. Tierra y Ayre (Erde & Luft): Moradores de estas playas

3. Ensemble: Y asi le festejen

4. Ayre y Tierra (Luft & Erde): Pues reverentes

5. Ensemble: La tierra con flores

6. Agua (Wasser): Y al rapido sonido de mi aliento

7. Olmo apacible (Die sanftmütige Ulme)

Gaspar Sanz (1640–1710)Marizapalos

8. Fuego (Feuer): Mas si fuese la planta fugitiva

9. Fuego enzendido

10. Agua y Fuego (Wasser & Feuer): Pues soy el agua

11. Y aunque no aya materia combustible

Santiago de Murcia Fandango

12. Ayre (Luft): El ayre soy que aliento la armonía

13. Ayre (Luft): Surque alagüeña la esfera dorada

14. Tierra (Erde): No podrá, que en mis

15. De flores vestida

16. Ensemble: En tan triste confusión

17. Aurora: Ay amor!

18. Tiempo (Zeit): Sienta la Tierra

Santiago de Murcia Tarantella

19. Fuego (Feuer): Mas en la obscura noche

20. Fuego (Feuer): Sedienta de influjos

21. Ayre, Tierra y Agua (Luft, Erde & Wasser): Iras fatales fulminan

22. Tiempo (Zeit): Y aunque intente la fatiga

23. Tiempo (Zeit): Risueña el aurora

24. Tierra (Erde): Y pues la luz del dia

25. Tierra (Erde): Rompa la tierra la carzel

Antonio de Santa Cruz (um 1700)Jacaras

26. Ensemble: Y sus acordes fragancias

27. Ayre (Luft): Y pues ya se desvian

28. Ayre (Luft): En brazos del alva

29. Agua (Wasser): Deydades, que en monte

30. Agua (Wasser) / Ensemble: Suenen los clarines

31. Aurora: Dormida fatiga

Santiago de MurciaLa Jota

32. Agua (Wasser): El moble diamante Tierra (Erde): Aqueste hemisferio Ayre (Luft): Mi esfera recibe Fuego (Feuer): La timida hoguera

33. Ensemble: Y pues tierra, agua y ayre

34. Ayre (Luft): Flores, aves, fuentes, ríos

Tierra (Erde): Prados, riscos, montes, selvas Ayre (Luft): Aves, que el ayre jirais Tierra (Erde): Fuentes, que el prado correis

35. Ayre y Tierra (Luft & Erde): Y a la luz que madruga

36. Ayre (Luft): Mas ya se escucha el estruendo Tierra (Erde): Y dejandose ver de la atalaya

37. Ensemble: Y assi el canto de las aves

38. Ayre (Luft): Esfera copiosa Ensemble: Y con dulzes picos Agua (Wasser): Fuente canora Ensemble: Poniendo las aguas Fuego (Feuer): Puro elemento Ensemble: Con luzes e inzendios Tierra (Erde): Selvas vestidas de varios colores Ensemble: Alfombra de flores Aurora: Si vozes respiran Ensemble: Y llena de influxos Tiempo (Zeit): Los siglos ha unido Ensemble: Ynstantes abrazen

María Hinojosa Montenegro, Sopran (Wasser & Aurora)Luanda Siqueira da Silva, Sopran (Luft)Marta Valero, Mezzosopran (Erde)Marina Pardo, Mezzosopran (Feuer)Hugo Oliveira, Bariton (Zeit)

Adrián Schvarzstein, Schauspieler

Carolina Pozuelo, FlamencotänzerinMiguel Lara, Flamencotänzer

Ensemble Le Tendre Amour:Mónica Waisman, ViolineMaria Gomis, ViolineKaty Elkin, OboeLixsania Fernández, Viola da gambaMiguel Rincón, Theorbe & GitarreManuel Vilas, BarockharfeEsteban Mazer, CembaloPere Olivé, Schlagzeug

Musikalische Leitung: Katy Elkin & Esteban MazerSzenische Leitung: Adrián Schvarzstein

Patronanz:

Kurzeinführung: ca. 19.40 Uhr im Foyer mit Mathis Huber

Programmdauer: Erster Teil: ca. 55 MinutenPause: ca. 25 MinutenZweiter Teil: ca. 45 Minuten

Los Elementos

Eine abgetakelte Tapasbar in Barcelona:

Manolo, der missmutige Barkeeper, wollte

eigentlich nicht aufsperren, weil er lieber

den ganzen Tag Siesta hält, anstatt seine

wenigen Gäste zu bedienen. Heute aber

ist alles anders. Eher als gedacht ist

die Bar brechend voll. Vor allem vier

Frauen ziehen alle Blicke auf sich. Es

handelt sich um keine Geringeren als

die „Vier Elemente“ Erde, Wasser, Feuer

und Luft, die beschlossen haben, in

der Bar die Nacht durchzufeiern und

auf die Morgenröte zu warten. Nur

Spielverderber Tiempo – die Zeit also –

weist immer wieder darauf hin, dass

die Sonne noch lange nicht aufgeht. So

bleibt also viel Platz für allerlei Tänze,

mit denen sich alle die Zeit vertreiben.

Diese absurde Szenerie haben sich Adrián

Schvarzstein und das Ensemble Le Tendre

Amour ausgedacht, um eine echte Opern-

rarität auf die Bühne zu bringen: Los

Elementos, eine spanische Barockoper

von Antonio de Literes.

Zum Stück

Antonio de Literes stammt aus Mallorca, im 17. Jahrhundert nicht gerade der Hotspot der damaligen Welt, allerdings als Hafen durchaus belebt und international angebunden. An eine Karriere als Künstler wäre dort allerdings nicht zu den-ken, also wird der hochbegabte Jüngling in den Chor der Capilla Real in Madrid aufgenommen, wo er eine gründliche Ausbildung erfährt. Literes wählt die tiefen Streichinstru-mente – Violone, Gambe und Cello – zu seinen wichtigsten Instrumenten, allerdings komponiert er sehr bald auch selbst. Eine Anstellung als Hofcellist ermöglicht ihm den Kontakt in höchste Kreise in Madrid, und bald werden seine Musik-theaterwerke häufig aufgeführt und hoch gelobt.

Literes und seinen Förderern geht es darum, eine genuin spanische Musik zu entwickeln, die sich an den nationalen Eigenheiten orientiert, vor allem der Sprache und den Tanz-rhythmen. So entsteht eine ganz eigene Kunstform, zu der Literes einiges Entscheidende beigetragen hat, die Zarzuela. Eine Zarzuela ist eine Art Singspiel mit viel gesprochenem Text und eher volkstümlichen Liedern, meist heiteren Cha-rakters und voller Anspielungen auf aktuelle soziale und politische Verhältnisse. Dazu wird in der Zarzuela fleißig getanzt. Doch als Literes 1706 zum Hofkapellmeister avanciert, beschäftigt er sich mehr und mehr auch mit den angesagten internationalen Formen des Musiktheaters.

In diese Phase fällt auch die Komposition der Oper „Los Ele-mentos“, die wahrscheinlich im Jahr 1718 entstand. Allerdings ist weder ihr genaues Uraufführungsdatum noch ihr Librettist bekannt, weshalb wir einigermaßen auf Spekulationen ange-wiesen sind, in welchem Zusammenhang dieses sehr unge-wöhnliche Stück entstand. Auf dem Titelblatt des Werkes ist

die Bezeichnung „Opera Armonica al estilo ytaliano“ vermerkt – Harmonische Oper in italienischem Stil“ – was eine interes-sante Spur legt. Denn wenn man sich die Partitur anschaut, ist auf den ersten Blick wenig Italienisches zu erkennen. Komple-xe spanische Rhythmen bestimmen das Bild. Vier Frauenrollen wetteifern um die Krone in Ziergesang, und immer wieder schließen sie sich zu Ensembles zusammen – überaus unge-wöhnlich in der italienischen Oper des Hochbarocks, aber in Spanien durchaus üblich. Achtet man jedoch auf die Gesamt-anlage, dann wird das Italienische durchaus augenfällig: Denn „Los Elementos“ ist durchkomponiert. Kein einziger Dialog wird gesprochen, sondern nur rezitativisch gesungen, und die Arien haben oft ein klassisches Da-Capo-Format, also zwei sehr un-terschiedliche Teile, von denen der erste wiederholt wird.

Das war es denn aber auch mit dem italienischen Modell, ansonsten ist „Los Elementos“ lebensprall spanisch. Immer wieder unterbrechen Lieder und Romanzen die Arienfolge, immer neu finden die Frauenrollen in wechselnden Kombi-nationen musikalisch zueinander, und die einzige Männer-stimme bleibt auf gelegentliche Einwürfe und das Fundament in einigen Chören beschränkt. Tatsächlich war es damals in Spanien absolut üblich, dass Frauen in der Oper sangen. Die vier hohen Rollen sind also tatsächlich weiblich besetzt ge-wesen, nicht etwa mit Kastraten, wie es zur gleichen Zeit in Italien, aber auch etwa in Händels London üblich war.

Die vier Frauen verkörpern im Stück die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde. Sie haben sich zusammengefunden, um den Sonnenaufgang zu erwarten. Sie streiten sich ein wenig darum, welches Element denn der aufgehenden Sonne am besten dienen oder gefallen könnte, und die missmutige Zeit, der Bariton im Ensemble, mahnt die aufgekratzten Frau-en immer wieder, dass alles Sehnen und Betteln leider den Lauf der Stunden nicht beeinflussen könne, weshalb es eben dauere, bis die Sonne aufgeht.

Das ist handlungsmäßig schon alles, mehr passiert nicht. Wes-halb man das Stück unter italienisch-barocken Verhältnissen sicher eher als Serenata oder Cantata bezeichnet hätte. Eine ausgewachsene Oper ist das Stück ganz gewiss nicht. Tatsäch-lich passiert außer Warten gar nichts, das allerdings verkürzen sich die Damen mit ausufernden Metaphern. Immer wieder beschreiben sie die Natur der Nacht und des Sonnenaufgangs, noch der letzte zwitschernde Vogel, der letzte säuselnde Wind wird besungen, inklusive ausladender Koloraturen in der Imit-ation der gefiederten Freunde. Das Ganze ist so dick aufgetragen, dass es sich um eine höfische Metapher handeln muss. Nur fehlen uns die konkreten historischen Grundlagen, um die Bildersprache wirklich entschlüsseln zu können. Das Werk ist, so lesen wir auf dem Titelblatt: „Zum Jahrestag Ihrer Hoheit, der Herzogin von Medina de las Torres“ geschrieben worden. Allerdings mag es nicht zu weit führen, die Geschichte mit dem gerade mühselig beendeten Spanischen Erbfolgekrieg zu ver-binden. Über ein Jahrzehnt stritten sich die Bourbonen unter Führung von Ludwig XIV. mit den Habsburgern unter Karl II., dem späteren Kaiser Karl VI., um den spanischen Thron. Der verheerende Krieg riss das ganze Land ins Unglück, spaltete die Gesellschaft und endete mit einem brüchigen Kompromiss. Vier Frauen, die die Nacht durch auf den erlösenden Sonnen-aufgang warten – es ist sicher nicht überinterpretiert, das als Bild für eine Gesellschaft zu verstehen, die eine endlose Nacht des Krieges durchsteht und inbrünstig hofft, dass endlich die Sonne und damit der Frieden aufgehen möge.

TanzsätzeDavon allerdings findet sich in Adrián Schvarzsteins Insze-nierung von „Los Elementos“ nichts wieder. Es ist eine ande-re Nacht, die hier durchlitten wird. Der Regisseur aus Barce-lona hat die Szene in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts angesiedelt, in einer heruntergekommenen Tapasbar zur

Spätzeit des Franco-Regimes. Und hier treffen sich nicht nur die leichtlebigen Frauen auf der Suche nach ein wenig Amü-sement, sondern ein Tanzpaar, das eine veritable Liebesge-schichte ohne Worte erzählt. Dazu haben die Musiker von Le Tendre Amour eine ganze Reihe zeitgenössischer Tänze in das Stück von Literes integriert, eine typische Verfahrens-weise, die Literes durchaus selbst oft angewandt hat. Katy Elkin vom Ensemble hat ein paar kurze Beschreibungen die-ser historischen Tänze verfasst, die hier zum Schluss angeführt seien: „Die Musik der Tänze stammt hauptsächlich von San-tiago de Murcia, den Literes persönlich kannte und sehr schätz-te. Folias – sehr populär in allen romanischen Ländern – sind eine Folge von Variationen. Murcia mixte französische und italienische Elemente, kreierte seinen eigenen Stil und kom-ponierte neben den heute erklingenden „Folias Gallegas“ auch noch zahllose andere. Die Marizapalos bekamen ihren Namen von María Inés Caldéron, Schauspielerin und Geliebte des Königs Philipp IV., die den Komponisten zu einer schönen, femininen Melodie inspirierte, hier als Solo von Carolina Pozuelo getanzt. Der Tänzer Miguel Lara kann in den Jacaras von Antonio de Santa Cruz mit einem Solo glänzen, auch sie wurden zur Zeit von Literes komponiert. Jacaras verwendet man gerne zu musikalischen Zwischenspielen, und genau das tun wir auch. Der Fandango – unserer stammt wieder von Santiago de Murcia – wurde auf dem Theater in Unterhal-tungsstücken wie Zarzuelas und Tonadillas oft als Paartanz benutzt und passt perfekt. Und schließlich haben wir noch einen Tanz in unser Stück aufgenommen, der in ganz Spani-en bis heute populär ist: die Jota. Ihrer mitreißenden Rhyth-mik und spritzigen Lebensfreude kann man schwer wider-stehen. Man wird einfach hineingezogen in die Wärme der Fiesta, die Spaniens wahres Herz ausmacht.“

Thomas Höft

Die Interpreten

Maria Hinojosa Montenegro, Sopran (Wasser & Aurora)

Die katalanische Sopranistin wurde in Sabadell, Spanien, geboren und schloss ihr Gesangsstudium an der Superior School of Music of Catalonia (ESMUC) ab. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie in mehr als zwanzig Zarzuelas aufge-treten. Im Jahre 2007 erhielt sie einen Kritikerpreis und wurde zur „Best Musical Actress“ nomi-niert.

Maria Hinojosa Montenegro hat sich in den vergangenen Jahren ein großes Repertoire im Bereich der Alten Musik, der Klassik und des Belcan-to erarbeitet und tritt regelmäßig mit den Dirigenten Pablo Heras Casado, Gabriel Garrido, Giovanni Antonini, Enrico Onofri, Ottavio Dantone, Stefano Montanari, Rinaldo Ales-sandrini, Fabio Biondi, Sir Neville Marriner, Corrado Rovaris, Josep Pons oder Francesc Prat auf. Eine künstlerische Part-nerschaft verbindet sie mit den Regisseuren Xavier Albertí, Robert Carsen, Eduardo Lopez Banzo, Juliette Deschamps oder Alfred Kirchner sowie den Gruppen La Fura dels Baus und Els Comediants. Gastspiele führten die Künstlerin in zahlreiche Länder Europas, nach Mexiko und in die Vereinigten Staaten. Neben ihrer Zusammenarbeit mit Ensembles für Alte Musik nahm sie auch zahlreiche Opern und Zarzuelas für die Labels Harmonia Mundi und K 617 auf. Eine Aufnahme mit einer Auswahl von Werken des katalanischen Komponisten Joan Guinjoan ist in Planung.

Letzte Projekte waren u. a.: ein Konzert mit Mozart-Arien unter Giovanni Antonini in Barcelona, Porporas „Semiramide rico-nosciuta“ mit der Accademia Bizantina in Beaune und Santia-go, eine Tournee mit Arien von Vivaldi und Händel, die sie erneut an das Theater an der Wien führen wird, Mozarts „Die Zauberfl öte“ am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, Puccinis „La bohème“ in Valladolid und Golijovs „Aynadamar“ in Ovie-do, Granada und Santander. Weiters standen Martín y Solers „L’arbore de Diana“ unter Fabio Biondi in Montpellier und Mozarts Requiem unter Neville Marriner auf ihrer Agenda.

Luanda Siqueira da Silva, Sopran (Luft)

Nach dem Gesangsstudium an der Nationalen Musikhoch-schule in Rio de Janeiro, Brasilien, studierte Luanda Siqueira Barockgesang in Paris, wo sie 2003 ihren Graduiertenpreis mit Auszeichnung erhielt. Luanda erhielt auch den ersten Preis bei der Chimay Castle International Competition unter dem Vorsitz von William Christie und absolvierte ihre Aus-bildung an der Opéra National du Rhin, wo sie die Gelegenheit hatte, mit mehreren prominenten Dirigenten und Regisseu-ren wie Rinaldo Alessandrini, David Mc-Vicar und Emmanuelle Haïm zusam-menzuarbeiten.

Als Solistin hat Luanda in be-deutenden Konzerthallen und Opernhäusern gesungen. Sie war an der Opéra de Lyon in Gershwins „Porgy und Bess“ zu hören, in der Opéra Comique und der Opéra de Rouen hat sie in Lullys „Cadmus und Hermione“ gesungen und in der Queen Elizabeth Hall, London, mit dem Venice Baroque Orchestra unter Andrea Marcon in einer Konzertversion

„L’Olimpiade“ aufgeführt. Vor kurzem hat Luanda Siqueira in der Opéra Comique die Rolle der Prinzessin Wakasa in „Con-tes de la lune vage après la pluie“ von Xavier Dayer übernom-men sowie alle weiblichen Rollen in „Molière à l’Opéra“ an der Opéra de Reims. Mit diesem Werk ging sie gemeinsam mit Les Paladins unter der Regie von Jérôme Correas auch auf Tournee in Frankreich.

Marta Valero, Mezzosopran (Erde)Die katalanische Mezzosopranistin Marta Valero erhielt ihre Graduierung in Gesang von der Escola Superior de Musica de Catalunya, wo sie zur selben Zeit bei Assumpta Mateu, Fran-cisco Poyato und Mitsuko Shirai auch Lied studierte. Als Preis des AAOS-Bewerbs erhielt sie eine Rolle in Rossinis „La Ce-nerentola“. Weitere Rollen ihrer Karriere waren bisher Volpi-no in „Lo Speziale“ (Haydn), Cherubino und Donna Elvira,

Rosina in „Il barbiere di Siviglia“, Giu-lietta in „Hoffmanns Erzählungen“,

Dido und Carmen.

Auch in der aktuellen Musik ist Marta Valero sehr gefragt. Sie sang die Uraufführung von Augustí Charles „Primary Co-

lors“, „Lorca al Piano“ von Enric Palomar und die Oper „El Saló

d’Anubis“ von Joan Albert Amargós. Auf ihrem Plan standen auch Auffüh-

rungen von Schönbergs „Pierrot lunaire“, Luciano Berios „Folksongs“ und de Fallas „El amor brujo“.

Ihre stimmliche Vielseitigkeit hat es ihr erlaubt, in ihr Reper-toire nicht nur klassische und zeitgenössische Oper, Oratori-um und Lied, sondern auch Jazz und Folk einzubauen. So hat sie etwa mit dem Brossa String Quartet eine CD aufgenommen.

Zu ihren jüngsten Projekten gehören zwei weitere CD-Aufnah-men und die Premiere von Raquel Garcia Tomás’ „Offi ce for post-identical living“, das auf dem Festival Grec in Barcelona und an der Neuköllner Oper in Berlin aufgeführt wird.

Marina Pardo, Mezzosopran (Feuer)

Die vielseitige Mezzosopranistin Marina Pardo schloss ihr Studium in Oviedo (bei Celia A. Blanco) mit Auszeichnung ab und erhielt zudem den Degree Prize und den „Muñoz Toca“-Sonderpreis, der jedes Jahr nur einmal vergeben wird. 1994 wurde sie von Alfredo Kraus für Meisterklassen an der Escuela Superior de Música Rei-na Sofía in Madrid ausgewählt und erhielt im selben Jahr den Ersten Preis beim Gesangsfestival in Sarria. Außerdem war sie weibli-che Finalistin bei der 6. International Competition „Francisco Alonso“ und erhielt für ihre künstle-rischen Verdienste die Silbermedaille der Santander Youth Musicians.

Maria Pardo arbeitete unter der Leitung von renommierten Dirigenten wie Helmut Rilling, James Levine oder Pinchas Steinberg, unter anderem mit den renommiertesten spani-schen Dirigenten und Orchestern. Die Liste der internationa-len Orchester, mit denen sie auftrat, beinhaltet die New York Philharmonic, die Israel Philharmonic oder die Dresdner Philharmonie. Ihr Opernrepertoire deckt einen großen Teil des klassischen und romantischen Repertoires ab: Le nozze di Figaro, Die Walküre, Carmen, Traviata, Die Zauberfl öte, Il Barbiere di Siviglia, Elektra, La Verbena de la Paloma, Eugen Onegin, La Sonnambula, La vida breve etc.

Ihre Liebe gilt aber auch dem Oratorium und dem Lied; sie gab zahlreiche Recitale mit ihrem festen Begleiter Kennedy Moretti. Im Bereich der Alten und Barockmusik hat sie zahl-reiche Partien gesungen und ist auf Festivals wie in Santander, Aranjuez oder in der Emilia Romagna aufgetreten. 2005 hat sie den spanischen Nationalpreis für Musik erhalten.

Hugo Oliveira, Bariton (Zeit)Aus Lissabon gebürtig, machte Hugo Oliveira seine Ausblidung auch im Opernstudio von Porto und erhielt dort die Möglich-keit, in Produktionen wie „Joaz“ von Benedetto Marcello oder „Melodias Estranhas“ von António Chagas Rosa mitzuwirken. Er hat auch HK Grubers Frankenstein gege-ben, u. a. mit dem London Sym-phony Orchestra im Barbican Centre in London.

Auf dem Opernsektor holte man ihn für Saint-Saens „Samson und Dalilah“ oder Wagners „Lohengrin“ an das Concertge-bouw in Amsterdam, er sang in Aix-en-Provence, in der Cité de la Musique in Paris, in Delhi oder an der Berliner Staatsoper.

Aber auch das Oratorium liegt ihm am Herzen und er war schon zu hören in: Mozarts Requiem und c-Moll-Messe, im Brahmsrequiem und in Strawinskis „Les Noces“ oder in Liszts „Legende von der heiligen Elisabeth“. Er sang Kantaten von Bach und dessen Johannespassion sowie Händels „Solomon“. Für solche Werke arbeitete er mit Gennadi Rozhdestvensky, Sascha Goetzel, Rob Vermeulen, Ton Koopman, Franz Brüggen oder Paul McCreesh zusammen. Und seine Kollaborationen erstrecken sich auch auf Jordi Savall, Christina Pluhar, Gab-riel Garrido, Lawrence Cummings oder Christophe Rousset.

Adrián Schvarzstein, Schauspieler

Adrian Schvarzstein, laut Eigendefi nition eine Mischung aus Argentinier, Spanier und Italiener, ist Clown, Schauspieler, Regisseur für Zirkus und Theater – kurzum, ein echtes Multitalent und ein wahr-haftig energiegeladener Unterhal-ter und Showman. Er studierte ursprünglich die Kunst der Com-media dell’Arte in Italien, wurde aber bei seiner mittlerweile 20-jährigen berufl ichen Tätigkeit von allen Spielarten des europä-ischen Theaters geprägt; ebenso von den Straßentheatertruppen, Zir-kusgruppen und Opernkompanien, mit denen er bereits auftrat, darunter viele Jahre hindurch mit dem Circus Ronaldo aus Belgien. 2004 gründete Schvarzstein den Circus Klezmer, mit dem er nach wie vor auf Tour ist.

Seine mehrfach preisgekrönten Soloprogramme „The Green-man“, „The Bed“ und „Dans“ stellen die Interaktion mit dem Publikum in den Mittelpunkt. Zuletzt kreierte der Künstler das Straßentheaterprogramm „Kamchàtka“, welches 2008 mit dem Miramiro-Preis ausgezeichnet wurde, und führte in Holland Regie bei der Oper „La Barca“ von Adriano Banchieri. Er inszenierte bereits mehrmals für die styriarte, war schon oft bei La Strada zu Gast und verantwortete in Graz auch mehrfach den Cirque Noël.

Carolina Pozuelo, Flamencotänzerin

Carolina Pozuelo absolvierte spanischen Tanz und Flamenco am Real Conservatorio Profesional de Danza Mariemma in Madrid. Als Tanz-Darstellerin arbeitete sie in vielen der re-nommiertesten Flamenco-Unternehmen von internationalem

Renommee wie der Compañía Antonio Gades, Nuevo Ballet Español, Compañía de Joaquín Cortés, New Yorker Compañía El Flamenco Vive, Compañía de Miguel Ángel Berna und

Compañía de Goyo Montero. Sie hat ihre Karriere auch in mehreren Ta-

blaos Flamencos in Spanien ver-folgt, darunter im berühmten El Corral de la Morería in Madrid und hat in den Filmen „La Jota“ von Carlos Saura (2015) und in

„Lucas como Sara“ unter der Re-gie von Day García (2016) getanzt.

Carolina ist auch als Tanzlehrerin und Choreographin tätig. Sie hat Meisterkurse in

den USA, Kuba, Belgien und Spanien gegeben und an Konfe-renzen bei der UNEAC (Kuba) und an der La Quinta del Sordo Akademie in Madrid teilgenommen; Als Choreographin war sie auch an einer „Nussknacker“-Produktion für das Royal Danish Ballet unter der Leitung von Frank Andersen beteiligt.

2013 gründete sie ihre eigene Tanzfi rma Compañía Carolina Pozuelo, mit der sie die Shows „Orígenes en Clave Cubana“ entwickelt hat, uraufgeführt in der Sala Berlanga in Madrid. Es folgten „Clavileño, sueños en movimiento” (Teatros del Canal, Madrid) und „De la Habana vengo a la Habana Voy“ mit der Premiere in Camagüey und Folgevorstellungen auch in Pinar del Rio, in Cienfuegos und zuletzt im Teatro Mella in Havanna auf Kuba. Dieses Projekt wurde von den spanischen Kulturinstitutionen SGAE und AECID unterstützt und geför-dert.

Miguel Lara, FlamencotänzerIn Alcalá de Henares (Madrid, Spanien) geboren, begann Mi-guel Lara seine Tanzstudien in seiner Heimatstadt im Alter

von sieben Jahren bei Nicolás Rocha. Er erhielt seinen Ab-schluss am Real Conservatorio Profesional de Danza Mariem-ma in Madrid und verfolgte weitere Ausbildungen in klassi-schem und Contemporay-Tanz an der American Academy of Ballet in New York (USA).

Er begann seine berufl iche Laufbahn im Jahr 1999 im Alter von 16 Jahren mit den Tanzkompanien von Luis Dávila Lui-sillo und Antonio Canales und absolvierte Tourneen in Frank-reich, der Schweiz und Spanien. In den folgenden Jahren nahm er als festes Ensemble-Mitglied einiger der renommier-testen Unternehmen an einer Reihe von Produktionen in Spanien teil, wie der von Víctor Ullate (Giselle), Antonio Canales (Carmen), Rafael Amargo (Poeta en Nueva York, El Amor Brujo), Nuevo Bal-let Español (Don Juan, mit Gilles Maheu, Miguel Ángel Rojas und Carlos Rodríguez, ein Jahr in Ka-nada, drei Monate in Paris) und Rafael Aguilar (Bolero, Flamenco).

Seit 2005 hält er die Stelle des Ersten Tänzers im Antonio Gades Ballett, mit dem er rund um die Welt in Meisterwerken wie Carmen, Bodas de Sangre, Fuenteovejuna oder Suite Flamenca y Fuego tanzt. Er hat vor kurzem im Madrider Teatro Real die Bildungsproduk-tionen „Movimientos, de la punta al tacón“ und „Movimientos, danzar al aire español“ uraufgeführt und an der „Ballett Star Gala“ in Magdeburg (Deutschland) teilgenommen, bei der er Albeniz’ „Malagueña“ und „Farruca“ tanzte.

Ensemble Le Tendre AmourDer Name des Ensembles ist inspiriert von einem beherr-schenden Thema der Zeit Ludwigs XIV. Le Tendre Amour ist

eine Gruppe energiegeladener Musiker, die das gemeinsame Vorhaben eint, Musik des späten 17. und 18. Jahrhunderts so auf die Bühne zu bringen, dass sie auf das Publikum von heute inspirierend wirkt.

Historische Instru-mente, eine ein-fallsreiche Auswahl des Repertoires und zeitlose Musikalität werden verbunden, um den Geist und die Emotion einer Musik von unvergleichlicher Schönheit zu vermitteln. Gegründet 2002, hat das Ensemble seinen Sitz in Barcelona, aber seine Mitglie-der stammen ursprünglich aus Frankreich, Spanien, Argen-tinien, Kanada und den Vereinigten Staaten.

In dieser kurzen Zeit seines Bestehens hat Le Tendre Amour bereits diverse Programme bei Alte-Musik-Festivals in Frank-reich, Spanien, Mexiko, Ungarn oder Österreich präsentiert. 2009 debütierte es bei der styriarte mit Rousseaus „Le Devin du Village“.

Das große Interesse des Ensembles an jüdischer Barockmusik führte zu Auftritten im Musée d’art et d’histoire du Judaïsme in Paris und dem Tres Culturas Festival Toledo oder auch beim Festival PSALM. Seit 2007 sind die Musiker ein Ensem-ble in Residence des SEVIQC Brezice Festivals in Slowenien und 2008 wurde Le Tendre Amour mit dem Preis für die beste Interpretation im Varazdin Baroque Festival (Kroatien) ausgezeichnet.

Aviso

Donnerstag, 13. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr Freitag, 14. Juli – Schloss Schielleiten, 21 UhrSamstag, 15. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr Sonntag, 16. Juli – Schloss Schielleiten, 21 Uhr

La MargaritaBarockoper & RossballettOpernszenen aus Antonio Cestis „Il pomo d’oro“ u. v. a.Pferdeballettmusiken von J. H. Schmelzer & A. Cesti

La Musica: Julla von Landsberg, SopranHerkules: Flavio Ferri-Benedetti, CountertenorKaiser Leopold I.: Daniel Johannsen, TenorHesperos: Jochen Kupfer, Bariton Neue Hofkapelle Graz / Trompetenconsort InnsbruckHaushofmeister und Inszenierung: Thomas HöftEpona – Spanische Reitschule Ungarn

Kaiser und Könige sonnten sich im Glanz des Rossballetts. Hier gehen die Hohe Schule der Klassischen Dres-sur, die Pracht barocker Musik und die Dramatik der Oper eine perfekte Verbindung ein. Diese Kunstform wieder lebendig zu machen, tritt die styriarte mit „La Margarita“ an, einer Geschichte um den sagenhaften Hel-den Herkules und die verführerischen Goldenen Äpfel der Hesperiden, inspiriert von der historischen Aufführung, die Kaiser Leopold I. im Jahr 1667 zu seiner Hochzeit in Wien ausrichten ließ.

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