SBFI News Mai 2015

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SBFI NEWS SEFRI Informationen aus dem Staats- sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI Projektförderung in der Berufsbildung Erfolgreiche Schweizer Forschung Stakeholdertagung zur Berufsbildungszusammenarbeit Mai 15

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Projektförderung in der Berufsbildung - Stakeholdertagung zur Berufsbildungszusammenarbeit - Erfolgreiche Schweizer Forschung

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BFI

Projektförderung in der Berufsbildung

Erfolgreiche Schweizer Forschung

Stakeholdertagung zur Berufsbildungszusammenarbeit

Mai 15

Page 2: SBFI News Mai 2015

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Inhalt

In dieser Ausgabe

� Projektförderung gemäss Berufsbildungsgesetz

Finanzielle Unterstützung für die Weiterentwicklung der Berufsbildung 4

� Nationale Stakeholdertagung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit

Eine Informations- und Austauschplattform für die nationalen Akteure 0 6

� Analyse wissenschaftlicher Publikationen

Sehr gute Leistung der Schweiz in der Forschung 7

� Informationstagung zu den Programmen der ESA

JUICE, PLATO und ATHENA – drei anstehende Wissenschaftsmissionen der ESA

verlangen nach neuen Technologien 9

Titelbild: Der Beruf des Hufschmieds, eines der ältesten Gewerbe, das vorher zur Ausbildung des Schmieds gehörte, wurde

durch ein vom SBFI unterstütztes Projekt zu einer eigenständigen Berufsgattung. Mit der Projektförderung unterstützt der

Bund Innovationen und besondere Leistungen im öffentlichen Interesse. Bild: Schweizerische Metall-Union

IMPRESSUMHerausgeber: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI Einsteinstrasse 2, 3003 [email protected]: Nr. 4 2015 (4/15)Redaktion: Cécile Stäger, Dani Duttweiler, Martin Fischer Layout: Désirée KunzeÜbersetzungen: Sprachdienst SBFI, GS-WBF und BKDruck: BBLSprachen: d und f (Print), e und i (elektronisch)ISSN 2296-3677

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Unterschiedliche Rezepte

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser

Es sind verschiedene Dinge, die ausländischen Regierungsvertreterinnen und -vertre-tern am Schweizer Berufsbildungssystem so bemerkenswert und einzigartig anmuten. Der Umstand beispielsweise, was hierzulande die autonomen Berufsverbände alles errichten und unterhalten, um ihren Mitgliedern und ihrer Branche den Nachwuchs und die Zukunft zu sichern.

Nehmen wir etwa das ABZ Spiez, das Ausbildungs- und Kompetenzzentrum für die berufliche und fachliche Ausbildung, die Qualitätssicherung und die Sicherheit und den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz für die gesamte Schweizer Fleischwirtschaft. Seine Angebote auf den Stufen berufliche Grundbildung, höhere Berufsbildung und Weiterbildung sind topaktuell, die für ein praxisnahes Lernen notwendige Infrastruk-tur ist es ebenso.

Nichtsdestotrotz hat der Schweizer Fleisch-Fachverband mit seinen über 1000 Betrie-ben ein zunehmendes Rekrutierungsproblem: Die jährlich rund 300 neuen angehen-den Fleischfachleute decken etwa die Hälfte des Bedarfs; und wenn in der Deutsch-schweiz pro Jahr jeweils fünf bis acht Personen die höhere Fachprüfung absolvieren, so müssten es etwa fünfmal so viele sein, damit genügend Betriebsleitende auch mor-gen zur Verfügung stehen.

Wie soll man einem solchen Mangel begegnen, wollen wir denn eines Tages nicht alle Fleisch-Selbstversorger oder aber Vegetarier und Veganer werden? Mit der bereits geschehenen zeitgemässen Umbenennung von früheren «Metzgerberufen» zu Fleischfachassistenten EBA, zur Fleischfachfrau bzw. zum Fleischfachmann EFZ oder zum Betriebsleiter Fleischwirtschaft beispielsweise. Denkbar sind auch vermehrte An-strengungen im Bereich Information und Kommunikation, überzeugende Werbe-massnahmen der Lehrbetriebe u.a. mit dem Argument eines zukunftsträchtigen Lauf-bahnpotenzials bis hin zur Chefin und zum Chef. Helfen können auch staatliche Massnahmen wie die Förderung von Innovationen und die Unterstützung von Projek-ten. Ebenso denkbar ist die Unterstützung bei der Bewerbung der Berufsbildung, zum Beispiel über die Berufsmeisterschaften, Berufsschauen oder die nationale Kampagne Berufsbildungplus.ch.

Demgegenüber ist staatlichen Zwangsmassnahmen eine klare Absage zu erteilen. Sol-che würden dem gesellschaftlichen Grundsatz der individuellen Wahlfreiheit wider-sprechen.

Zusammenfassend ist einmal mehr festzustellen, wie komplex und unterschiedlich die Situation bei den Fachkräften hier und dort ist. Stützende Massnahmen wie sie bei-spielsweise im Bereich der MINT- oder der Gesundheitsberufe zum Teil ergriffen wor-den sind, sind für andere Branchen nicht imitierbar. Sehr rasch ausgeschöpft sind die Möglichkeiten einer politischen Steuerung auf der Nachfrageseite. Daran ist bei jedem Ruf nach dem Staat im Kontext des Fachkräftemangels zu denken.

Mauro Dell’AmbrogioStaatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation

SBFI NEWS 4/15 l EDITORIAL

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Projektförderung gemäss Berufsbildungsgesetz

Finanzielle Unterstützung für die Weiterentwicklung der Berufsbildung Das SBFI fördert die Berufsbildung in der Schweiz mit Subventionen. Während das Gros der Bundesmittel in Form von Pauschalbeiträgen ausbezahlt wird, erhalten Entwicklungsprojekte und besondere Leistungen im öffentlichen Interesse eine spezifische Unterstützung. Mit der Projektförderung leistet der Bund einen wichtigen Beitrag zur Wei-terentwicklung der Berufsbildung.

SBFI NEWS 4/15 l BERUFSBILDUNG

Den Hauptteil der Subventionen für die Berufsbildung zahlt der Bund den Kan-tonen in Form von Pauschalbeiträgen zur Erfüllung der vorgegebenen Aufgaben gemäss Berufsbildungsgesetz (BBG). Die Pauschalbeiträge decken die gesetzlich festgelegte Grundlast und ermöglichen den Kantonen einen selbst verantworte-ten gezielten Mitteleinsatz.

Förderung von Weiterentwicklung, Innovation und Integration Als Ergänzung zu den Pauschalbeiträ-gen sind die gezielt eingesetzten Beiträ-ge der Projektförderung wichtig für die Weiterentwicklung der Berufsbildung, für Innovationen und die Integration von Jugendlichen in die Berufsbildung. Der Bund setzt bis zu zehn Prozent der Sub-ventionsmittel für die Projektförderung zugunsten der Berufsbildung ein.

Gestützt auf Artikel 54 BBG können Projekte subventioniert werden, die zur Weiterentwicklung und zum Aufbau zukunftsgerichteter Strukturen in der

IM FOKUS

Berufsbildung beitragen. Darunter fallen Pilotprojekte, Studien und Anschubfi-nanzierungen. In den letzten fünf Jah-ren hat das SBFI beispielsweise Entwick-lungsprojekte im Bereich der beruflichen Grundbildung mit knapp 19 Millionen Franken unterstützt.

Artikel 55 BBG gibt dem Bund die Mög-lichkeit, Beiträge für Leistungen aus-zurichten, die im öffentlichen Interesse liegen, aber ohne zusätzliche Unterstüt-zung nicht erbracht werden können. Dabei handelt es sich etwa um Mass-nahmen zur Förderung der Integration von Jugendlichen mit schulischen, sozi-alen oder sprachlichen Schwierigkeiten in die Berufsbildung, die Erstellung von Lehrmitteln für sprachliche Minderheiten oder Massnahmen zur Sicherung und Erweiterung des Lehrstellenangebotes. Das SBFI hat in den letzten fünf Jahren Leistungen zur Integration von Jugend-lichen in die Berufsbildung mit rund 38 Millionen Franken unterstützt.

Antragsberechtigte und Gesuchs-verfahrenDer Kreis der Antragsberechtigten ist breit gefasst. Mögliche Empfänger von Fördergeldern sind Kantone, nationa-le Organisationen der Arbeitswelt und Dritte. Dritte sind unter anderem regio-nale und kantonale Organisationen der Arbeitswelt, Schulen, Lehrbetriebsver-bünde, Arbeitsgemeinschaften, Unter-nehmen und Einzelpersonen. Das SBFI beurteilt und koordiniert die eingereich-ten Projekte und Gesuche in Abstim-mung mit der Eidgenössischen Berufsbil-dungskommission (EBBK). Gesuche von Dritten müssen meistens mit einer Stel-lungnahme des Standortkantons bezie-hungsweise des zuständigen nationalen Verbands vorgelegt werden.

Gewappnet für die ZukunftEin Blick auf die vergangenen zehn Jahre – die Projektförderung wurde mit der Re-vision des Berufsbildungsgesetzes 2004 geschaffen – bestätigt, dass sich die Pro-jektförderung bewährt. Die Inhalte der Projekte und Massnahmen unterliegen den gesellschaftlichen und wirtschaftli-chen Einflüssen und haben sich über die Zeit verändert. Die Projektförderung ist offen ausgestaltet. Herausforderungen in der Weiterentwicklung der Berufsbil-dung können somit auch in Zukunft un-terstützt und gemeistert werden.

KontaktPhilipp Theiler, SBFILeiter Ressort Subventionen und Projektfinanzierung, Abteilung Bildungs-grundlagen

+41 58 463 22 72 [email protected]

Weitere Informationenwww.sbfi.admin.ch/projektfinanzierungbb

Einstieg ins Berufsleben: Mit der Projektförderung unterstützt das SBFI die Integration der Jugendli-chen in die Berufsbildung. Bild: SBFI

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SBFI NEWS 4/15 l BERUFSBILDUNG IM FOKUS

Vom SBFI geförderte Projekte – vier Beispiele

Neuer Beruf HufschmiedDas Projekt «Revision der Verordnung über die berufliche Grundbildung Hufschmied/in» der Schweizerischen MetallUnion wur-de 2006 vom SBFI gutgeheissen. Damit wurde eines der ältesten Gewerbe, das vorher Teil der Ausbildung zum Schmied war, zu einer eigenständigen Berufsgattung. Mit der Revision wurde dem Wandel Rechnung getragen, den das Pferdegewerbe in den letzten Jahren durchlaufen hat. Die Erwartungen der Pferdebesitzer werden immer höher, was nach einer spezifischen Aus-bildung verlangte. Jährlich beginnen heute rund 20 Lernende die neue vierjährige berufliche Grundbildung zum Hufschmied.

Förderung der Mehrsprachigkeit im BerufDas vom SBFI unterstützte Projekt «Mehrsprachigkeit im Beruf – vom Problem zur Chance. Wirklichkeit und Vision» der Inte-ressengemeinschaft Musikinstrumentenbauer IGMIB und dem Amt für Berufsbildung und Berufsberatung des Kantons Thurgau fördert die Verständigung und den Austausch zwischen den Sprachregionen. Ziel ist die Entwicklung eines Modells für eine mehrsprachige Berufsausbildung, das in Kleinstberufen angewendet werden kann, die sich mit mehrsprachigen Klassen kon-frontiert sehen. Beispiel hierfür ist der Beruf der Musikinstrumentenbauerinnen und -bauer. Pro Jahrgang gibt es maximal eine Klasse, weshalb die Ausbildung mehrsprachig angeboten werden muss. Im Rahmen des Projekts soll ein Konzept für die Kantone und die Organisationen der Arbeitsweilt zur Etablierung und Finanzie-rung einer mehrsprachigen Ausbildung sowie für die Weiterbildung der Berufsbildner und Prüfungsexperten in mehrsprachigen Ausbildungen entwickelt werden. Weiter werden ein Konzept für den Sprachaustausch in nicht-muttersprachlichen Landestei-len in Form eines Praktikums während der Ausbildung erarbeitet sowie eine mehrsprachige didaktische Dokumentation für die gesamte Ausbildung.

Réseau d’entreprises formatrices BerneJuraDas Projekt «Réseau d’entreprises formatrices Berne-Jura» der AFDT (association des fabriquants de décolletages et taillages)nimmt sich dem Fachkräftemangel im Bereich der Mechanik in der Juraregion an. Dort sind insbesondere die Uhrenbranche und die Medizinaltechnologie angesiedelt. Die ungenügende Anzahl an ausgebildeten Personen hängt unter anderem mit der Spezialisierung der Unternehmen zusammen, welche den Bildungsplan nicht abdecken können. Im Rahmen des Projekts soll ein Lehrbetriebsverbund entstehen. Damit soll, mit einem ebenfalls dazugehörigen neuen Ausbildungszentrum, die Qualität und die Diversität der Ausbildung erhöht und der Bildungsplan in vollem Umfang abgedeckt werden. Die regionalen Unternehmen, welche bis anhin keine Lernenden beschäftigten, werden somit motiviert beziehungsweise befähigt, solche auszubilden, was zu einer Erhöhung der Lernendenzahl führen wird.

Espoprofessioni 2014Das SBFI unterstützt schweizweit Berufsschauen, so 2014 unter anderem die Espoprofessioni im Kanton Tessin. Insgesamt besuchten knapp 40000 Besucherinnen und Besucher die Ausstellung. Neben der Unterstützung der Berufsschau als solcher beantragten die Organisatoren Unterstützung für zusätzliche Leistungen wie spezielle Programme für Eltern, Angehörige und Lehrpersonen oder besondere Anstrengungen für Jugendliche mit schulischen, sozialen oder sprachlichen Schwierigkeiten. Wei-ter wurde im Rahmen des Projekts Unterstützung für Werbe- und Infomaterialien in mehreren Amtssprachen des Bundes sowie für besondere Anstrengungen für die Gleichstellung von Frau und Mann gesprochen.

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Nationale Stakeholdertagung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit

Eine Informations- und Austauschplattform für die nationalen Akteure

Ende April hat in Bern die erste nationale Stakeholdertagung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit (IBBZ) stattgefunden. Sie richtete sich an Institutionen, Organisationen und Personen, die sich für die IBBZ interessie-ren oder bereits darin tätig sind. Die Veranstaltung sollte nicht nur dazu dienen, über die Tätigkeiten der verschiede-nen Bundesstellen in dem Bereich zu informieren, sondern den Teilnehmenden auch Gelegenheit bieten, Erfahrungen auszutauschen und andere nationale Akteure kennenzulernen. Rund 150 Akteure aus verschiedenen Organisationen und Institutionen nahmen an der Tagung teil.

SBFI NEWS 4/15 l BILDUNGSZUSAMMENARBEIT

Die internationale Zusammenarbeit im Berufsbildungsbereich gewinnt für die öffentlichen und privaten Berufsbil-dungsakteure der Schweiz zunehmend an Bedeutung. Der Bund beteiligt sich über verschiedene Politikgebiete (Bildung, Entwicklungszusammenarbeit, auswärtige Angelegenheiten, Wirtschaft oder Migration) an der IBBZ, weshalb im Jahr 2014 eine interdepartementale Ko-ordinationsgruppe ins Leben gerufen wurde. In der IBBZ sind jedoch noch zahl-reiche andere nationale Akteure tätig, mit denen die Bundesstellen bisher kaum oder keinen Kontakt pflegten. Vor die-sem Hintergrund und mit dem Ziel, einen ersten nationalen Dialog über das Thema der IBBZ anzustossen, organisierte die in-terdepartementale Koordinationsgruppe diese Tagung.

Tätigkeiten und Strategien der BundesstellenJosef Widmer, stellvertretender Direk-tor des SBFI, stellte den Kontext und die Bedeutung der IBBZ für die Tätigkeiten des Bundes vor. Zu den erwähnten Ko-ordinationsmassnahmen gehören insbe-sondere das neue Online-Informations-portal www.ibbz.admin.ch, das auch als zusätzliche Kontaktstelle für sämtliche Anfragen in Bezug auf die IBBZ dient. Ist nicht klar, an wen eine bestimmte Frage gerichtet werden muss, so kann diese an die Plattform geschickt werden, von wo aus diese an die zuständige(n) Stelle(n) weitergeleitet wird.

Die Vertreterinnen und Vertreter der zu-ständigen Bundesstellen (SBFI, Direktion für Entwicklungszusammenarbeit DEZA, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO,

Politische Direktion des EDA, Staatsse-kretariat für Migration SEM und Eidge-nössisches Hochschulinstitut für Berufs-bildung EHB) stellten ihre Tätigkeiten und Strategien im Bereich IBBZ vor. Für die Teilnehmenden wurde dadurch die Vielfalt der in der Zusammenarbeit mit den Partnerländern gewählten Ansätze sichtbar. Diese Vorträge sowie weitere Informationen über die Tätigkeiten der Bundesstellen sind auf dem Onlineportal verfügbar.

Offene DiskussionenDer zweite Teil des Vormittags war dem Austausch unter den Teilnehmenden gewidmet. Dies war für viele eine Gele-genheit, ihre Erfahrungen und Ansichten über die verschiedenen behandelten The-men auszutauschen. Ein erster Workshop befasste sich mit Fragen zum Interesse der verschiedenen nationalen Akteure an der IBBZ und ihren Erwartungen. In einem zweiten Workshop sprachen unterschied-liche Institutionen und Organisationen über ihre Projekte in verschiedenen Re-gionen der Welt und die gewählten An-sätze zur Umsetzung dieser Projekte. Die duale Ausbildung, die öffentlich-private Partnerschaft und die grosse Bedeutung von «Bottom-up»-Initiativen gehören für viele Teilnehmende zu den wichtigsten Elementen des Schweizer Systems für die IBBZ. Im dritten Workshop ging es um die Frage der erforderlichen Kompetenzen für eine Tätigkeit in der IBBZ. Im letzten Workshop schliesslich stand die Idee der «Swissness» im Zentrum. Da die Schwei-zer Berufsbildung im Ausland einen gu-ten Ruf geniesst, ist die Frage nach einer Qualitätskontrolle für Schweizer Projekte der IBBZ in den Vordergrund gerückt. In diesem Kontext wurde auch die Idee ei-nes Qualitätslabels diskutiert.

Die IBBZ-Tagung bot den verschiedenen Akteuren der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit eine Plattform für den Austausch über Erfahrungen sowie für fruchtbare Diskussionen zu verschiedenen Themen wie der Verbesserung der Koordination unter den einzelnen Akteuren. Bilder: Cécile Stäger, SBFI

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Dialog für eine bessere Koordination Der dritte Teil der Tagung fand in Form einer Plenumsdiskussion statt, an der alle Teilnehmenden sich zu folgender grund-legender Frage äussern konnten: Wie kann die Zusammenarbeit in Zukunft verbessert werden? Die Diskussion för-derte mehrere wesentliche Punkte zuta-

ge. Erstens wurde die Herausforderung erwähnt, eine klare Definition der Schlüs-selelemente des Schweizer Berufsbil-dungssystems zu finden, die von den na-tionalen Akteuren im Dialog mit anderen Ländern verwendet werden kann. Zwei-tens unterstrichen einige Teilnehmende die Tatsache, dass verschiedene laufende

Projekte auf nationaler Ebene nicht be-kannt sind und dass es von Nutzen wäre, alle Projekte zu erfassen, um Synergien zu fördern.

Letztlich ermöglichte diese Tagung eine Stärkung des nationalen Netzwerks und den Aufbau neuer Beziehungen zwi-schen den verschiedenen nationalen Ak-teuren. Die interdepartementale Gruppe, die die Veranstaltung organisierte, wird demnächst Bilanz ziehen und eine mög-liche Durchführung ähnlicher Anlässe in Zukunft prüfen.

KontaktJérôme Hügli, SBFIProjektverantwortlicher, Ressort Internationale Bildungsprojekte  +41 58 465 86 73 [email protected]

Weitere Informationen   www.ibbz.admin.ch

SBFI NEWS 4/15 l BILDUNGSZUSAMMENARBEIT

Analyse wissenschaftlicher Publikationen

Sehr gute Leistung der Schweiz in der ForschungDie Schweiz belegt in der Forschung im internationalen Vergleich regelmässig einen Spitzenplatz. Dies geht aus ei-nem Bericht des SBFI hervor, der die Forschungsleistung der Schweiz und ihre Entwicklung anhand bibliometrischer Indikatoren von wissenschaftlichen Publikationen aufzeigt. Indikatoren sind etwa die jährliche Anzahl Publikationen sowie deren wissenschaftliche Relevanz, die daran gemessen wird, wie oft eine Publikation in Fachkreisen zitiert wird.

Der Bericht «Meist zitierte Publikatio-nen: Leistung der Schweiz 1997–201» ist eine Fortführung der vom SBFI ver-öffentlichten bibliometrischen Analysen und stellt die Entwicklung der Schweizer Forschungslandschaft im internationalen Vergleich seit Ende der 1990er-Jahre dar. Er liefert einen Überblick über das gesam-te Publikationsaufkommen weltweit und nach Ländern. Dazu beschreibt er die Anzahl und die weltweiten Anteile der Top-10%-Publikationen nach Ländern sowie die Anteile der Top-10%-Publika-tionen an der Gesamtproduktion eines Landes und die Entwicklung dieser Antei-le. Schliesslich präsentiert er die Resultate nach Forschungsbereichen aufgeteilt.

Qualitätsmessung von wissenschaft-lichen PublikationenDie wissenschaftliche Leistung von Län-dern wird häufig anhand von Indikatoren wie der Anzahl Publikationen, der Anzahl Zitierungen (Impact) oder der Anzahl nati-onaler und internationaler Co-Publikatio-nen gemessen. Die Schweiz schneidet bei Betrachtung dieser Indikatoren sehr gut ab; sie befindet sich in den Ranglisten zur Anzahl Publikationen im Verhältnis zur Anzahl Forschender sowie zum Impact in der Spitzengruppe (s. SBFI [2014], Biblio-metrische Untersuchung zur Forschung in der Schweiz 1981−2011). Der Impact der Publikationen eines Landes gibt erste Aufschlüsse über deren Qualität, da er die Resonanz in der internationalen Wissen-schaftsgemeinschaft misst. Die Messung

wird noch genauer, wenn nicht alle, son-dern nur ein kleiner Teil der Publikationen betrachtet wird; hier wird vorzugsweise der Impact der meist zitierten Publikatio-nen untersucht, d.h. jener Publikationen, die im jeweiligen Gebiet als Referenz gel-ten. Im neuen bibliometrischen Bericht des SBFI wird die Leistung der Schweiz in Bezug auf die weltweit meist zitierten 10% der Publikationen (Top-10%-Publi-kationen) mit derjeniger anderer Länder verglichen. Die Resultate werden auf zwei Arten dargestellt: • mit einem Indikator der wissenschaftli-

chen Produktion, der den Anteil eines Landes an den weltweiten Top-10%-Publikationen misst;

• mit einem Indikator der Effizienz (oder des Erfolgs), der den Anteil der welt-

Im Rahmen der Workshops tauschten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen aus und diskutierten die Umset-zung ihrer Projekte zur Berufsbildung in den verschiedenen Regionen der Welt. Thematisiert wurden unter anderem die Vorteile der dualen Ausbildung und der öffentlich-privaten Partnerschaft sowie die grosse Bedeutung von «Bottom-up»-Initiativen für die IBBZ.

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SBFI NEWS 4/15 l FORSCHUNG & INNOVATION

weiten Top-10%-Publikationen eines Landes an der Gesamtproduktion die-ses Landes misst.

Produktion: Anteil der Schweiz an den weltweiten Top-10%-PublikationenHier schneidet die Schweiz hervorragend ab (Abb. 1). Sie hält einen Anteil von 1,6% an den weltweiten Top-10%-Pub-likationen, der deutlich über ihrem Anteil an sämtlichen Publikationen liegt (1,2%). Während die Schweiz in der Rangliste

Abb. 1: Entwicklung der Länderanteile an den Top-10%-Publikationen

0% 10% 20% 30% 40% 50%

SchweizSpanien

AustralienNiederlande

JapanKanada

ChinaItalien

DeutschlandFrankreich

GrossbritannienVereinigte Staaten 39.4

46.97.2

8.0

1.61.6

2.41.5

2.61.8

2.62.5

3.85.3

4.04.1

4.40.8

4.44.1

5.96.0

6.15.9

2007-20091997-1999

Abb. 2: Anteil der Top-10%-Publikationen an der Gesamtproduktion eines Landes, 2007-2009

0% 5% 10% 15% 20%

Kanada

Italien

Frankreich

Deutschland

Belgien

Dänemark

Niederlande

Grossbritannien

Schweiz

Vereinigte Staaten 16.6

16.4

12.7

12.8

12.9

13.5

13.6

13.7

14.8

14.9

Abb. 3: Entwicklung des Anteils der Top-10%-Publikationen an der Gesamt-produktion eines Landes, für die sechs führenden Länder

Quellen: Thomson Reuters (SCVSSCVA&HCI), Bearbeitung SBFI © SBFI 2015

1997

-199

9

1998

-200

0

1999

-200

1

2000

-200

2

2001

-200

3

2002

-200

4

2003

-200

5

2004

-200

6

2005

-200

7

2006

-200

8

2007

-200

9

20%

15%

10%

5%

0%

Vereinigte Staaten

Schweiz

Grossbritannien

Niederlande

Dänemark

Belgien

zum Gesamtaufkommen auf dem 18. Platz liegt, rückt sie damit auf den 12. Platz vor, wenn nur die Top-10%-Publi-kationen betrachtet werden. Dieses Re-sultat zeugt von der grossen internatio-nalen Beachtung, die den Arbeiten von in der Schweiz tätigen Forschenden zu-kommt.

Der Anteil der USA ging in den ver-gangenen zehn Jahren von 46,9% auf 39,4% zurück, dennoch weist das Land

nach wie vor die meisten Top-10%-Pu-blikationen auf. China verzeichnete ein starkes Wachstum; der Anteil der Pub-likationen aus China an den Top-10%-Publikationen stieg von 0,8% auf 4,4%. Die Schweiz konnte ihren weltweiten Anteil von 1,6% über den gesamten Un-tersuchungszeitraum halten.

Effizienz: Anteil der Top-10%-Publi-kationen an der Gesamtproduktion der SchweizDie kleinen Länder können beim Publika-tionsaufkommen nicht mit den grossen Ländern mithalten, aus dem einfachen Grund, dass sie über verhältnismässig wenig Forschende verfügen. Um die Ef-fizienz von Ländern unterschiedlicher Grösse zu messen und miteinander zu vergleichen, muss daher ein grössenun-abhängiger Indikator verwendet werden, beispielsweise der Anteil der Top-10%-Publikationen an der nationalen Ge-samtproduktion. Mit der Festlegung des Schwellenwerts von 10% der meist zitierten Publikationen wird gleichzeitig ein weltweiter Durchschnitt von 10% für diesen Indikator festgelegt. Entsprechend sind die Leistungen eines Landes über-durchschnittlich gut, wenn es diese 10% überschreitet. Das Resultat der Schweiz liegt deutlich über diesem Durchschnitt (Abb. 2): 16,4% der Schweizer Publika-tionen befinden sich unter den 10% der weltweit meist zitierten Publikationen. Damit platziert sich die Schweiz weltweit an zweiter Stelle, direkt hinter den USA mit einem nahezu identischen Wert.

Abschliessend lässt sich feststellen, dass die Schweiz in dieser Kategorie der Pu-blikationen mit grosser internationaler Sichtbarkeit seit vielen Jahren gut ver-treten ist und ihr Anteil der Top-10%-Publikationen stets deutlich über 10% lag. Abbildung 3 zeigt, dass der Anteil der Schweiz abgesehen von einem leich-ten Rückgang in den Jahren 2002−2004 kontinuierlich gestiegen ist.

Rangliste der Länder nach Anteil der Top-10%-Publikationen an der Gesamtproduktion eines Landes und nach ForschungsbereichViele Innovationen sind aus inter- und multidisziplinären Arbeiten hervorgegan-gen. Die Vielfalt des Forschungssystems eines Landes wird daher von manchen als Stärke betrachtet. Dies könnte das

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Anteil der Top-10%-Publikationen an der Gesamtproduktion des Landes, Rangliste der zehn führenden Länder 2007−2009 für sechs Forschungsbereiche

SBFI NEWS 4/15 l FORSCHUNG & INNOVATION

gute Abschneiden der Schweiz erklären, die in allen wissenschaftlichen Bereichen aktiv ist. Im Vergleich zu anderen Län-dern sind die Leistungen der Schweiz in allen Forschungsbereichen ausser in

Informationstagung zu den Programmen der ESA

JUICE, PLATO und ATHENA – drei anstehende Wissenschaftsmissionen der ESA verlangen nach neuen TechnologienEnde März 2015 hat das SBFI in Bern eine Informationstagung und mehrere Workshops über die Programme zur Technologieentwicklung der Europäischen Weltraumorganisation ESA durchgeführt. Hauptziel war es, die Akteure der Schweizer Industrie über mögliche Wege zu informieren, wie sie sich an der Entwicklung der für die kommenden grossen Wissenschaftsmissionen JUICE, PLATO und ATHENA notwendigen Technologien beteiligen können.

Im Rahmen des wissenschaftlichen Programms bereiten sich die ESA und ihre Mitgliedsländer, darunter auch die Schweiz, auf den Start dreier neuer Welt-raummissionen vor: JUICE im Jahr 2020, PLATO im Jahr 2024 und ATHENA im Jahr 2028.

Wegbereitung für neue Technolo-gien der Raumfahrt Da die für diese Missionen erforderlichen Technologien das aktuell vorhandene Know-how übersteigen, muss deren Ent-wicklung meist 10 bis 15 Jahre vor dem Start des oder der entsprechenden Satel-liten in Angriff genommen werden. Die unerbittliche Weltraumumgebung (Tem-

peraturen, Strahlungen usw.) verlangt nach zuverlässigen Technologien, die während mindestens einem Jahrzehnt Extrembedingungen standhalten. Die Optimierung der Masse, des Volumens (Miniaturisierung) und des Energiever-brauchs der angebotenen Lösungen sind weitere wesentliche Faktoren im Hinblick auf einen Einsatz bei einer Weltraummis-sion.

In diesem Kontext, in dem der Wert und die Qualität eines Produkts mehr zäh-len als ein tiefer Preis, sind die Schweiz und ihre Akteure trotz der im Vergleich zur Konkurrenz in Asien oder anderswo teilweise schlechteren wirtschaftlichen

Voraussetzungen gut aufgestellt. Dank dem Schweizer Netzwerk, das sich durch Fachkenntnisse und ein hohes techno-logisches Niveau auszeichnet und leis-tungsfähige Hochschulen und Indust-rieunternehmen umfasst, kann sich der Industriestandort Schweiz in der europä-ischen oder internationalen Zulieferkette der Raumfahrt noch besser positionieren, was sich auch auf traditionellere Märkte positiv auswirkt.

Zusammenspiel von Wirtschaft, Hochschulen und ForschungDie Informationstagung zur Entwicklung von Weltraumtechnologien umfasste zwei Teile: Am Vormittag fanden Vorträ-

Die Schweiz befand sich 2009 in sechs Forschungsbereichen unter den fünf bes-ten Ländern und belegte im Bereich «Technische und Ingenieurwissenschaf-ten, Informatik» gar den ersten Platz. Die USA liegen in vier Bereichen an der Spit-ze der Rangliste.

KontaktIsabelle Maye, SBFIWissenschaftliche Beraterin, Ressort Grundlagen, Abteilung Nationale Forschung und Innovation +41 58 463 09 64 [email protected]

Weitere InformationenSBFI 2015, «Meist zitierte Publikationen: Leistung der Schweiz 1997–2011»Der Bericht ist unter folgendem Link verfügbar: www.sbfi.admin.ch/biblio-de Die Papierversion kann über folgende Adresse bestellt werden: [email protected]

Technische und Ingeni-eurwissen-schaften, Informatik

Physik, Chemie und Erdwissen-schaften

Landwirt-schaft, Biologie und Umweltwis-senschaften

Life Sciences Klinische Medizin

Sozial- und Verhaltens-wissen-schaften

Schweiz USA V. Königreich USA USA USA

Dänemark Schweiz Schweiz V. Königreich Belgien Schweiz

Niederlande Niederlande Niederlande Schweiz Kanada Niederlande

Belgien Italien Belgien Niederlande Dänemark Belgien

USA V. Königreich USA Belgien Schweiz V. Königreich

Australien Dänemark Deutschland Irland Niederlande Dänemark

Deutschland Deutschland Schweden Dänemark V. Königreich Deutschland

Singapur Kanada Dänemark Deutschland Frankreich Kanada

V. Königreich Irland Australien Kanada Australien Frankreich

Spanien Norwegen Frankreich Australien Norwegen Finnland

Quelle: Thomson Reuters (SCVSSCVA&HCI), Bearbeitung SBFI © SBFI 2015

Geisteswissenschaften und Kunst sehr gut. Aufgrund der kleinen Anzahl Publi-kationen in diesem Bereich sind die Zah-len wenig aufschlussreich und die Resul-tate daher mit Vorsicht zu interpretieren.

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SBFI NEWS 4/15 l RAUMFAHRT

ge über das technologische Vorberei-tungsprogramm der ESA für die Wissen-schaft, namentlich das CTP (Core Technology Programme), sowie über die notwendigen Technologien zur Lancie-rung der künftigen Wissenschaftsmissio-nen JUICE, PLATO und ATHENA statt.

Rund 60 Teilnehmende, die etwa 30 private Unternehmen sowie rund zehn Hochschulen und Forschungsinstitutio-nen vertraten, waren an der Veranstal-tung anwesend. Die Vertreterinnen und Vertreter der Industrie stammten zum grössten Teil aus kleinen und mittleren Unternehmen.

Die Abteilung Raumfahrt des SBFI und das Swiss Space Center nutzten die Ge-legenheit, um sich vorzustellen und zu

zeigen, welche Rolle sie bei der Unter-stützung neuer und vielversprechender Technologien in verschiedenen Sektoren der Raumfahrtanwendungen (namentlich Satellitenkommunikation, Erdbeobach-tung und Raumnavigation) übernehmen.

Bilaterale Sitzungen für zukünftige Zusammenarbeit mit der ESAAm Nachmittag erhielten die Teilneh-menden die Möglichkeit, sich bilateral mit den sechs Verantwortlichen des Euro-pean Space Research and Technology Centre (ESTEC) der ESA auszutauschen und ihnen ihre jeweiligen Kompetenzbe-reiche vorzustellen, um Mitwirkungs-möglichkeiten im Rahmen des CTP zu identifizieren und/oder im Hinblick auf einen direkten Beitrag zu den erwähnten Missionen ihr Produkt- und Dienstleis-

Drei Missionen zur Erforschung von Jupiter, Exoplaneten und schwarzen Löchern

JUICEZiel der Mission JUICE (JUpiter ICy moons Explorer) ist es, Auf-schlüsse über die Atmosphäre des Jupiters zu erhalten und einige seiner Monde zu untersuchen. Der Satellit soll eine Masse von etwas mehr als fünf Tonnen aufweisen, wobei über die Hälfte da-von auf den Brennstoff entfällt, der für den 7,5 Jahre dauernden Flug bis zum Ziel benötigt wird.http://sci.esa.int/juice/55055-juice-mission-gets-green-light-for-next-stage-of-development/

PLATO Die Mission PLATO (PLAnetary Transits and Oscillations of stars) soll über eine Nutzlast verfügen, die 34 in vier Gruppen aufge-teilte Teleskope sowie zwei Teleskope für besonders helle Sterne umfasst. Ziel dieser Mission ist es, eine grosse Anzahl Sterne und Exoplaneten mit einer bisher unerreichten Genauigkeit zu be-schreiben, insbesondere diejenigen, die dem Sonnensystem und der Erde am ähnlichsten sind.http://sci.esa.int/plato/53708-searching-for-exoplanetary-sys-tems/

ATHENA (vorher IXO): Die Mission ATHENA (Advanced Telescope for High ENergy Ast-rophysics) umfasst ein 12 Meter langes Teleskop mit einem hoch entwickelten Spiegel. Über Röntgenstrahlen speichert dieses äus-serst leistungsfähige Observatorium die Spektralanalyse von sehr wenig hellen Quellen, beispielsweise der ersten im Weltraum ent-standenen schwarzen Löcher oder der ersten Galaxiengruppen. Damit ist es ein unentbehrliches Instrument zur Verbesserung des Wissens darüber, wie sich gewöhnliche Materie zusammenfügt und Strukturen bildet. Ausserdem soll damit erforscht werden, wie schwarze Löcher entstehen, sich entwickeln und den heuti-gen Weltraum prägen.http://sci.esa.int/ixo/46897-artist-s-impression-of-the-ixo-spacecraft/

tungsangebot zu präsentieren. Die Mehr-heit der Teilnehmenden nutzte die Gele-genheit, um wertvolle neue Kontakte zu knüpfen und so ihre Chancen durch eine gute Positionierung im Vorfeld der Aus-schreibungen zum technologischen Pro-gramm CTP und der kommenden wis-senschaftlichen Missionen zu erhöhen.

KontaktLino de Faveri, SBFIWissenschaftlicher Berater, Abteilung Raumfahrt +41 58 462 99 64 [email protected]

Weitere InformationenESA – CTP   http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Engineering_Technology/Science_Core_Technology_Programme_CTP

Page 11: SBFI News Mai 2015

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SBFI NEWS 4/15 l BFI

BFI-MELDUNGEN

Englische Titelbezeichnungen für Abschlüsse der Berufsbildung

Das SBFI lädt am Dienstag, 16. Juni 2015, zu einer Informationsveranstal-tung über die künftigen englischen Titelbezeichnungen für Abschlüsse der Berufsbildung ein. Hintergrund sind die politischen Diskussionen um die Frage nach international verständlichen eng-lischen Titeln, die eine internationale Vergleichbarkeit und Anerkennung er-möglichen sollen.

Der in der Motion Aebischer (12.3511) vorgebrachte Vorschlag, die höhere Be-rufsbildung mit neuen, dem Bologna-System angelehnten Titeln wie etwa «Professional Bachelor» und «Professi-onal Master» aufzuwerten, wurde am 11. Dezember 2014 vom Ständerat ab-gelehnt.

Ausgehend von den Diskussionen und den Arbeiten im Strategieprojekt höhere Berufsbildung wurde die Titelfrage Mit-te Februar 2015 an einer Table Ronde im SBFI gemeinsam mit ausgewählten Partnern der Berufsbildung diskutiert. In diesem Rahmen konnten schliesslich eine Verständigung über eine Lösung für eng-lische Titelbezeichnungen erzielt sowie Stossrichtungen für das weitere Vorgehen festgelegt werden.

Weitere Informationen   Anmeldeformular: www.sbfi.admin.ch/info-d

Jahresbericht swissnex 2014

bilateralen Beziehungen auf der Ebene der Bildungs- und Forschungsinstitutio-nen, der BFI-Politik und der Verwaltung. Seine Mission ist es, in der Gastregion ein enges Beziehungsnetz an Universitä-ten, Forschungsinstitutionen und Unter-nehmen zu knüpfen und dieses für die Schweiz nutzbar zu machen, um die Ins-titutionen des Schweizer Hochschul- und Forschungsbereichs sowie forschungsna-he Start-up-Unternehmen bei deren In-ternationalisierungsbestrebungen zu un-terstützen. Mit seiner Arbeit ermöglicht swissnex neue internationale Kooperati-onen und stärkt damit die Positionierung und weltweite Sichtbarkeit der Schwei-zer BFI-Landschaft. Neben den sechs Hauptstandorten ist swissnex auch mit Aussenstellen in New York, São Paulo und Guangzhou vertre-ten.

Weitere InformationenJahresbericht swissnex 2014:http://issuu.com/swissnex/docs/swiss-nex_annual_report_2014

Mehr über swissnexwww.swissnex.org

Im Mai 2015 ist erstmals ein gemein-samer Jahresbericht des BFI-Aussen-netzes swissnex erschienen, der einen Überblick über die verschiedenen Ak-tivitäten und Leistungen aller sechs Standorte, Boston, San Francisco, Sin-gapur, Shanghai, Bangalore und Rio de Janeiro, bietet.

Das globale Netzwerk der Wissen-schaftskonsulate swissnex, mit Nie-derlassungen in weltweit führenden Zentren für Bildung, Forschung und In-novation, übt eine Schnittstellenfunk-tion zwischen der Schweiz und dem je-weiligen Gastland aus und fördert die

SwissSkills 2018

2014 boten die ersten zentral durch-geführten Schweizer Berufsmeister-schaften eine einmalige Plattform, um die Qualität und die Leistungskraft der Berufsbildung einem breiten Publikum aufzuzeigen. Der Grossanlass umfass-te über 130 Berufe aus Handwerk, Industrie und Dienstleistung. In rund 70 Berufen kämpften junge Berufsleu-te um den Schweizermeistertitel. Rund 1000 Wettkämpferinnen und Wett-kämpfer traten gegeneinander an und über 155000 Besucherinnen und Be-sucher konnten die grösste Leistungs-schau der Berufsbildung erleben.Angesichts des grossen Erfolgs haben das SBFI und die Stiftung SwissSkills den Organisationen der Arbeitswelt, die an SwissSkills Bern 2014 teilge-nommen hatten, Anfang 2015 einen Vorschlag für eine Wiederholung des Anlasses unterbreitet. Die überwiegen-de Mehrheit der Befragten sprach sich zugunsten einer erneuten Austragung der Schweizer Berufsmeisterschaften im Jahr 2018 aus und danach alle vier Jahre. Diese Rückmeldungen bestäti-gen die Ergebnisse aus der Befragung, die von der Organisation SwissSkills Bern 2014 im Nachgang der Veran-staltung durchgeführt wurde.

Die erneute Austragung im Jahr 2018 soll dazu beitragen, die Bekanntheit der Berufsbildung in der breiten Öf-fentlichkeit zu erhöhen und einen Bei-trag zur Nachwuchs- und Talentförde-rung zu leisten. Das SBFI ist bereit, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkei-ten sich mit den anderen Verbundpart-nern finanziell an der Realisierung des Vorhabens zu beteiligen. Für eine wei-tere Durchführung ab 2018 werden der Bedarf und die Möglichkeiten zum gegebenen Zeitpunkt erneut evaluiert.

KontaktMirushe Zejneli-Reçi, SBFIProjektverantwortliche, Ressort Berufliche Grundbildung +41 58 462 59 39 [email protected]

Page 12: SBFI News Mai 2015

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Die Website www.chromosomewalk.ch ist eine interaktive virtuelle Ausstellung, die vom SIB Schweizerisches Institut für Bioinformatik konzipiert wurde. Sie bietet eine Entdeckungsreise durch unsere 23 Chromosomen und das menschliche Genom und bringt jungen Menschen die Welt der Gene und Proteine näher. Das vom SBFI unterstützte SIB ist ein Verbund verschiedener bioinformatischer Forschungsgruppen von kantonalen Uni-versitäten und den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen. Diese entwickeln Bioinformatikwerkzeuge und -ressourcen und stellen sie der weltweiten Life Science-Gemeinschaft zur Verfügung. Bild: SIB, Grafikdesign: Atelier Poisson

DIE ZAHL

Im Herbstsemester 2014/15 waren an den Schweizer Hochschulen 233617 Studierende immatriku-liert. Sie verteilten sich zu 62% (143961 Studierende) auf die universitären Hochschulen (UH), zu 30% (70180 Studierende) auf die Fachhochschulen (FH, ohne Lehrkräfteausbildung) und zu 8 % (19 476 Studie-rende) auf die Pädagogischen Hochschulen (PH).

Die UH verzeichneten eine Zunahme der Anzahl Studierenden von 1,3% gegenüber dem Vorjahr. Am meis-ten gestiegen ist die Studierendenzahl in der «Medizin und Pharmazie» (+3,8%) und den «Technischen Wissenschaften» (+2,2%), während in den «Geistes- und Sozialwissenschaften» sowie in den «Wirtschafts-wissenschaften» eine Stagnation zu beobachten war.

An den FH stieg die Zahl der Studierenden um 2% gegenüber dem Vorjahr. Der Bereich «Angewand-te Psychologie» verzeichnete weiterhin eine starke Zunahme (+10,1% gegenüber 2013/2014; durch-schnittliche jährliche Wachstumsrate seit 2004/2005: +12,3%). Die PH verzeichneten eine Zunahme der Anzahl Studierenden von 5,3% gegenüber dem Vor-jahr.

Quelle: Bundesamt für Statistik

UH: Universitäre Hochschulen; FH: Fachhochschulen; PH: Pädagogische Hochschulen

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UH

FH

PH

Studierende seit 2004/05