SCHAUKELRINGE - EINE UNTERRICHTSEINHEIT · 2019. 5. 23. · Schaukeln bis zur «I» oder leichten...
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SCHAUKELRINGE - EINE UNTERRICHTSEINHEIT
Autoren: Britta Leber
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Übersicht
Einleitung
Unterrichtsidee
Vorüberlegungen / Sicherheit
1. Unterrichtsstunde (45 min.)
o Spielerische Übungen an den Ringen
2. Unterrichtsstunde (45 min.)
o Kernpositionen und Basisübungen
3. Unterrichtsstunde (45 min.)
o Schwingen an den Schaukelringen
4. Unterrichtsstunde (45 min.)
o Landung aus dem Rückschwung
Arbeitsmaterial
o Übungen zur Dehnung und Mobilisation (1)
o Basisübungen (2)
o Landung aus dem Rückschwung (3)
o Memorykarten (4)
Videos
o Abgang aus dem Rückschwung (1)
o Ringeübung mit Abgang (2)
Quellenverzeichnis
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Einleitung
Bereits kleinste Kinder packt das Höhenflug - Fieber sobald sie das erste Mal auf einer Schaukel sitzen. Vom ersten Moment an ist klar: je höher, desto besser. Das gleiche Gefühl erfahren die Kinder, wenn sie an den Schaukelringen hängen, hin und her schaukeln und das Gefühl haben vom Boden abgehoben zu sein. Ringeturnen als olympische Sportart ist in der Schweiz sehr populär. Auch bei uns gewinnt das Turnen an den Ringen eine immer größere Bedeutung und ist dementsprechend auch im Lehrplan verankert. Die Schülerinnen und Schüler (SuS) werden vor verschiedene Herausforderungen gestellt, bei denen sowohl Kraft, Koordination und Ausdauer benötigt werden.
Unterrichtsidee
Vielseitige, spielerisch kreative erste Erlebnisse sind wichtige Voraussetzungen für das spätere Ringeturnen. Sie fördern gezielt das Schwung- und Rhythmusgefühl an den Ringen. Mögliche Übungen für solche Schaukelerfahrungen sind in der ersten Unterrichtsstunde zu finden. Die Basis für spätere Bewegungsabläufe sind die sogenannten Kernpositionen. Wie diese erarbeitet und geübt werden können zeigt die zweite Unterrichtsstunde. In der dritten Unterrichtsstunde erlernen die Schüler das sichere und rhythmische Schwingen an den Schaukelringen. Dies ist Voraussetzung für weitere Übungen. Außerdem lernen sie, wie die Ringe sicher eingestellt und bedient werden. Den Abschluss bilden das korrekte Schwingen und die Landung aus dem Rückschwung. Weitere Stunden dienen der Übung und Festigung der korrekten Bewegungsabläufe.
Stunde Inhalt Kompetenzerwerb
1. Unterrichtsstunde
Sammeln von ersten Schaukeler-fahrungen an den Ringen
Förderung des Schwung- und Rhythmusgefühls, Angstabbau
2. Unterrichtsstunde
SuS lernen Kernpositionen und Basisübungen kennen
Verbesserung der Körper-spannung, korrektes Ausführen der Kernpositio-nen
3. Unterrichtsstunde
SuS arbeiten im Turnus: Basis-übungen und Schwingen
Die SuS können im Zweischritt-rhythmus schwingen; die SuS arbei-ten eigenständig an Stationen
4. Unterrichtsstunde
Korrektes Schwingen mit Landung aus dem Rückschwung
Die SuS landen sicher aus dem Rückschwung
5./6. Unterrichtsstunde
Üben und festigen des Schwingens und der Landung aus dem Rück-schwung
Die SuS wenden das Gelernte an und helfen sich gegenseitig
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Vorüberlegungen / Sicherheit
Mit geeigneten Sicherheitsmaßnahmen und klaren Verhaltensregeln lassen sich Gefahren beim Gerätturnen minimieren. Aufwärmen
Beim Turnen an den Ringen muss immer auf einen passenden Einstieg geachtet werden, in dem die am stärksten beanspruchten Körperpartien (Schultern, Wirbelsäule, Oberschenkelmuskulatur, Fußgelenke) aufgewärmt werden. Matten
Pro Ringanlage sind mindestens vier bis fünf Niedersprungmatten längs auszulegen. Für die Landung benötigt man eine 16er-Matte. Um die große Matte zu stabilisieren, können kleine dahinter gelegt werden. Verstellketten
Die Ketten müssen immer eingehakt und abgesichert sein, bevor ein Turner an den Ringen turnt. Während des Turnens darf an den Verstellketten nicht mehr manipuliert werden.
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1. Unterrichtsstunde (45min.)
Spielerische Übungen an den Ringen
Aufwärmen - Memorylauf
Die Klasse wird in 3 Gruppen geteilt. Auf Karten werden verschiedene Motive des Themas "Ringeturnen" abgebildet. Wie beim richtigen Memory müssen Paare gefunden werden. Bei "Los" startet das jeweils erste Kind einer Gruppe und umläuft die Kegel. An der Memorystation deckt es zwei Karten auf. Sind diese Karten ein Pärchen, kommen sie aus dem Spiel. Ungleiche Karten werden wieder zugedeckt. Das Kind läuft an den Kegeln vorbei zurück und das nächste Kind seiner Gruppe startet los. Die Gruppe, die zuerst alle Paare gefunden hat und wieder am Start in Reihe steht, ist der Sieger. Material
Gleiche Memorykarten für alle 3 Gruppen
Kegel
dünne Matten Anmerkung
Kranke Kinder übernehmen die Kontrolle an den jeweiligen Memorystationen.
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Station 1: Ballverladen
Ablauf
Ein S. steht in den Schaukelringen und schaukelt hin und her.
Der andere hält ihm einen Ball so hin, dass er ihn am Ende des
Vorschaukelns zwischen den Beinen einklemmen kann.
Am Ende des Rückschaukelns soll er den Ball in einen Sprung-
kastenrahmen hineinfallen lassen.
Man hat zehn Versuche.
Wenn ein Ball zu Boden fällt, ist der Versuch ungültig.
Material
Gymnastikbälle, dünne Matten, Sprungkastenrahmen
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Station 2: Flussüberquerung
Ablauf
Ein S. sitzt am Flussufer (Sprungkasten), zwei Lianen (Schaukelringe)
in der Hand.
Ohne vom Krokodil geschnappt zu werden (ohne Mattenberührung),
schwingt der S. in Beuge- oder normaler Hangposition zum anderen
Ufer.
Am "toten Punkt" lässt er die Ringe los und landet sicher auf der
Weichbodenmatte.
Material
Sprungkasten, Niedersprungmatten, 16er Weichbodenmatte
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2. Unterrichtsstunde (45min.)
Kernpositionen und Basisübungen
Aufwärmen
Ablauf
Eine Person zeigt eine Übung vor, die die anderen SuS nachmachen und schließt danach hinten an, sodass die nächste Person mit einer anderen Übung dran ist. Dabei befindet sich die Gruppe stets in Bewegung (Laufen). Es dürfen auch Geräte, welche bereits in der Halle aufgestellt sind, mit einbezogen werden. Material
Reck
Langbank
Niedersprungmatten
Dehnung/Mobilisation
Ablauf
Vorzeigen verschiedener Dehnübungen der LP. SuS machen nach.
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Kernpositionen
Ablauf
I-, C+, C- Position als Ausgangslage vorzeigen und von S nachmachen
lassen
I Pose C+ Pose C- Pose
Basisübungen
Ablauf
Vorzeigen der Basisübungen durch die LP.
Nachmachen durch die S.
Material
Reck
Sprossenwand
Ringe
Niedersprungmatten
Weichbodenmatte
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3. Unterrichtsstunde (45 min.)
Schwingen an den Schaukelringen
Aufwärmen - Sitzball
Ablauf
Alle gegen alle. Die SuS verteilen sich in einem vorher markierten Feld und versuchen sich gegenseitig abzuwerfen. Getroffene führen eine von drei Positionen (C+, C-, I) für 10 Sekunden aus, spielen dann wieder mit. Material
Drei bis vier Softbälle
Basisübungen
Ablauf
Vorzeigen der Basisübungen durch die LP. Nachmachen durch SuS. Material
Reck
Sprossenwand
Ringe
Niedersprungmatten
Weichbodenmatte
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Schwingen
Ablauf
Klasse in etwa drei gleich große Gruppen aufteilen
Arbeit im Turnus
Zwei Gruppen an den Ringen
Eine Gruppe an anderen Geräten (Basisübungen)
Gewöhnung an das Gerät
Schwingen, Zweischrittrhythmus und nach vorne auslaufen
Gewöhnung an das Gerät
• Vorlaufen und zurückschwingen • Vorschwingen und zurücklaufen • Schwingen mit gestreckten Armen und Beinen • Schwingen mit angehockten/angefersten Beinen • sicherer Abgang, Auslaufen nach vorne
Schwingen
• Schwungholen durch betontes Vorpeitschen der Beine beim Vorschwingen. (Beinbeschleunigung aus der Hüfte) • Jeweils beim Vor- und Rückschwingen mit zwei Schritten Schwung holen. (LP unterstützt durch Zuruf "TipTip") • SuS versuchen die Kernposition korrekt auszuführen. • sicherer Abgang, Auslaufen nach vorne Material
Ringe, Niedersprungmatten, 16er Weichbodenmatte Aufbau
Unter jedes Ringepaar Niedersprungmatten längs in Schwungrichtung auslegen, Ringhöhe etwa so einstellen, dass man sie mit gestreckten Armen erreichen kann, am Ende der Mattenbahn eine Niedersprung- oder Weichbodenmatte auslegen.
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4. Unterrichtsstunde (45min.)
Landung aus dem Rückschwung
Aufwärmen
Ablauf
Eine Person zeigt eine Übung vor, schließt danach hinten an, sodass die nächste Person mit einer anderen Übung dran ist. Dabei befindet sich die Gruppe stets in Bewegung (Laufen). Es dürfen auch Geräte, welche bereits in der Halle aufgestellt sind, mit einbezogen werden. Material
Reck
Langbank
Niedersprungmatten
Dehnung / Mobilisation
Ablauf
Vorzeigen verschiedener Dehnübungen der LP. SuS machen nach.
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Schwingen und
Landung aus dem Rückschwung
Ablauf
Klasse in etwa drei gleich große Gruppen aufteilen
Arbeit im Turnus
zwei Gruppen an den Ringen, eine Gruppe an anderen Geräten
Ringe: Festigung Schwingen, Zweischrittrhythmus und Niedersprung
rückwärts erlernen
Niedersprung Schaukeln bis zur «I» oder leichten «C– Pose» am Ende des Rückschaukelns. Im toten Punkt die Ringe loslassen und gleichzeitig den Bauchnabel gegen die Wirbelsäule ziehen (C+), was die Beine in die Vertikale bringt. Die Arme zur Landevorbereitung in die seitliche Vorhalte führen. Hüft- und Kniegelenke federn die Landung ab. Bemerkung Voraussetzung für den Niedersprung rückwärts ist ein korrektes Schaukeln. Loslassen am "toten Punkt", LP hilft mit Zuruf, um optimales Loslassen zu erlernen. Material
Ringe, Niedersprungmatten, 16er Weichbodenmatte Aufbau
Unter jedes Ringepaar 5-6 Niedersprungmatten längs in Schwungrichtung auslegen. Ringhöhe etwa so einstellen, dass man sie mit gestreckten Armen erreichen kann, am Ende der Mattenbahn eine Niedersprung- oder Weichbodenmatte auslegen.
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Übungen zur Dehnung und Mobilisation 1
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Basisübungen 2
Klappmesser aus Hang Schiffchenschaukel Beinkreisel
an Sprossenwand
Zweischrittrhythmus Halteposition im Sturzhang am Reck
Im fortlaufenden Wechsel von C- zu C+
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Landung aus dem Rückschwung 3
Beobachte einen turnenden Mitschüler.
Vergleiche seinen Bewegungsablauf anhand der vorliegenden Bildreihe.
Bespreche mit deinem Partner die Technikmerkmale.
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Memorykarten 1 4
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Memorykarten 2 4
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2019 WWW.KNSU.DE Seite 19
Memorykarten 3 4
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Quellenverzeichnis
Literatur
Internet
Abbildung / Foto
Video
Urheber des Beitrages
Autor Literaturname Erscheinungsort Erscheinungsjahr Verlag
Cords, Jutta Kruber, Dieter
Übungskarten Familiensport Teil 2
Bonn 1987 Dümmler Verlag
Fries, Axel Kinderturnen im Grundschulalter
Koblenz 1993 Buchverlag Axel Fries
Schmidt, Gerhard Abenteuer - Spiel-stunden
Innsbruck 1991 Steiger Verlag
Schmidt, Gerhard Schaukelringe - einmal anders
Wiesbaden 1994 Limpert Verlag
URL Zugriffszeitpunkt
http://www.mobilsport.ch 21.09.2018
http://www.bewegungslesen.ch 23.09.2018
Nummer Urheber
Abb. S.1 modifiziert von B. Leber mobilsport.ch
Abb. S.4 B. Leber Leber, Britta
Abb. S.5 modifiziert von B. Leber mobilsport.ch
Abb. S.6-7 nach Schmidt modifiziert von B. Leber Schmidt, Gerhard
Abb. S.9 nach Bergen modifiziert von B. Leber Bergen, Andreas
Abb. S.14 modifiziert von B. Leber elblogdeo2centrowellness.com
Abb. S.14 B. Leber Leber, Britta
Abb. S.15 modifiziert von B. Leber mobilsport.ch, Cords, Jutta und Kruber, Dieter
Abb. S.16 nach Bergen modifiziert von B. Leber Bergen, Andreas
Abb. S.17-19 nach Schmidt modifiziert von B. Leber Schmidt, Gerhard
Abb. S.17-19 nach Fries modifiziert von B. Leber Fries, Axel
Nummer Urheber
1-2 Minnich, Marlis
Autor Berater Institution
Leber, Britta/ Lehramtsstudentin Minnich, Marlis Institut für Sportwissenschaft, Universi-tät Koblenz- Landau, Campus Koblenz