Schusslinie - mudac€¦ · soll. Den Gegenpunkt dazu bildet der umstrittene Liberator, eine...

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Schusslinie PRESSEDOSSIER 14. März - 26. August 2018

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  • Schusslinie

    PRESSEDOSSIER

    14. März - 26. August 2018

  • Titelseit :Robert Longo, Untitled (.38 Special), 1993Holzkhole und Graphit auf Papier, 228 x 190 cmCourtesy: der Künstler

    PRESSEDOSSIERLausanne, Februar 2018

    ligne de mire / Schusslinie14. März – 26. August 2018

    PRESSECONFERENZ : DIENSTAG 13. MÄRZ UM 10.30

    MEDIENKONTAKTIsaline Vuille, Öffentlichkeitsarbeit

    +41 21 315 25 27, [email protected]

    Wir bedanken uns Ihre Teilnahme an der Pressekonferenz bis zum 9. März 2018 zu bestätigen.

    ABBILDUNGEN http://mudac.ch/presse/

    Login : presse2018

    INHALTSVERZEICHNIS

    - Pressemitteilung Seite 3- Austellungspläne und Liste der Künstler Seite 4-5- Details der Austellung Seite 6-18- Praktische Hinweise page 19

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    Kuratorin : Susanne Hilpert StuberAssistent : Valentin Grosjean

    Mit Schusslinie richtet das mudac sein Augenmerk auf die Welt der Feuer- oder Schusswaffen, ein empfindliches gesellschaftliches Sujet, das durch das Prisma des Designs und des zeitgenössischen Kunstschaffens betrachtet wird. Die erste Ausstellung dieser Art in der Schweiz fragt nach unseren paradoxen Beziehungen zu diesen mehrdeutigen Objekten, die ebenso faszinierend wie abstossend, triebbezogen und mörderisch sind.In der Konzeption der Feuerwaffen spielt der Designer eine zentrale Rolle, und das Design hat eine ganz besondere Funktionalität. Eine Waffe ist in erster Linie ein Mittel, das einem Zweck dient: Sie ist dazu da, jemanden oder etwas möglichst effizient auszuschalten. Sie hat zuverlässig, kompakt, leicht, ergonomisch, dauerhaft, manchmal ästhetisch ansprechend und immer intelligenter zu sein. In unseren mehr als zweijährigen Recherchen über das Problem des letalen Designs sahen wir uns mit dem hartnäckigen Schweigen der Waffenindustrie konfrontiert: Über das durch die neuen Technologien bedingte Geheimnis hinaus scheint es für die Produzenten unannehmbar zu sein, über die Entwicklungen der Funktionalität einer Feuerwaffe zu sprechen. Und auf einer allgemeineren Ebene bleibt es häufig ein Tabu, an die Beziehung zwischen Design und Gewalt zu erinnern. Andere Themenbereiche sind ertragreicher in Sachen Kommunikation: Probleme wie Umweltschutz, soziale Interaktionen oder der Umgang mit Big Data sind lohnender als beispielsweise die Entwicklung einer Waffe, die, ausgestattet mit künstlicher Intelligenz, imstande ist, mittels Gesichtserkennungssystem ihr Ziel zu finden und autonom die Entscheidung zum Schiessen zu treffen.Eines steht fest: Schusswaffen stossen selten auf Gleichgültigkeit. Nur wenige Objekte lösen so gegensätzliche Gefühle aus, die von tiefster Abneigung bis zu morbider Faszination reichen, wobei unsere Einschätzung oft an den soziokulturellen Kontext gebunden ist, in dem wir aufgewachsen sind. Wie auch immer unser Urteil ausfällt, die Waffe kolonisiert unseren Alltag und unsere Fantasie durch zahllose Bilder und Darstellungen, ob es sich nun um Medien, Filme oder Alltagsobjekte handelt. Abwechselnd ist sie Kriegsgerät, individueller oder kollektiver Aggressionsmechanismus, Symbol für Macht und Gewalt, illegales Handelsobjekt, Produkt von Parallelwirtschaften, aber auch Dekorationselement. Als Bildmotiv agiert sie wie ein Zeichen, das an unsere vergängliche Gegenwart und unsere Hinfälligkeit erinnert.Die Ausstellung ist in mehrere Abteilungen gegliedert, deren Titel sich eigens auf das Wortfeld der Waffen beziehen, und deren Themen von der Wiederaneignung der legendären AK-47 (Kalaschnikow) durch Designer und Künstler bis zu Arbeiten reichen, in denen die verschiedenen Bestandteile der Feuerwaffen auf überraschende, spektakuläre und engagierte Weise wiederverwendet werden. In der Auseinandersetzung mit Materien, Formen und Genres regt Schusslinie dazu an, sich vertieft mit einem wichtigen und komplexen Gesellschaftsphänomen zu beschäftigen. Den Abschluss des Ausstellungsparcours bildet ein Auskunftsraum, der in Partnerschaft mit der NGO Small Arms Survey konzipiert wurde. Diese Genfer Nichtregierungsorganisation sammelt Angaben über die Zirkulation von Kleinwaffen und die Waffengewalt auf internationaler Ebene.Die Szenografie wurde von dem Lausanner Architekturbüro T-Rex & Cute Cut entworfen, während Aurèle Sack, Dozentin an der ECAL, für die Grafik verantwortlich zeichnet. Ein reich illustrierter, zweisprachiger Katalog (F/E) mit Textbeiträgen von Fachleuten, die das Thema aus anthropologischer, kunsthistorischer und naturwissenschaftlicher Sicht behandeln, erscheint anlässlich der Ausstellung.

    ligne de mire / Schusslinie

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    Saal1 FEUERKRAFTHerlinde Koelbl (DE)

    Saal 2EINSCHLAG & BALLISTIKMircea Cantor (RO)Clara Ianni (BR)Raul Martinez (ES)The Propeller Group (VN)

    Ebene 1

    Treppenhaus (3)NO MAN’S LANDLisa Sartorio (FR)

    Saal 4WEIBLICHE MOBILISIERUNGYi-Fei Chen (NL)Sylvie Fleury (CH)Parastou Forouhar (IR)Mai-Thu Perret (CH)Brigitte Zieger (FR)Sharif Waked (PLE) Revolver Webley

    Saal 5 CARTE BLANCHETed Noten (NL)

    Saal 6DOPPELAKTIONAn-Sofie Kesteleyn (BE)CrickettECAL (CH)Liberator

    Saal 7ÜBUNGSBEREICHJennifer Meridian (US)

    Saal 8HERSTELLUNG UND KLASSIFIZIERUNGKyle Cassidy (US)Johanna Dahm (CH)Susan Graham (US)Charles Krafft (US)Mary O’Malley (US)Claire Liebermann (US)PostlerFerguson (UK)Antonio Riello (IT)Edwin Sanchez (COL)Philippe Starck (FR)Ralph Ziman (ZA)

    Saal 9PLATZPATRONENMichel Aubry (FR)Robert Longo (US)Gonçalo Mabunda (MZ)

    RÜCKGANGAl Farrow (US)

    Saal 10AUSKUNFTSDIENSTVermittlung

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    1. FEUERKRAFTDieser erste Raum konfrontiert den Besucher frontal und unmittelbar mit der Kriegsrealität anhand des Gebrauchs von Feuerwaffen während der militärischen Schiessausbildung. Eine immersive Installation zeigt Soldaten aus mehreren Ländern beim Schiessen und fragt nach der Darstellung des Feindes. Kaum hat der Besucher die Ausstellung betreten, sieht er sich nacheinander neben dem Schützen, neben dem Ziel sowie als Beobachter; diese teils missliche Situation soll Reaktionen hervorrufen.

    Herlinde Koelbl, Targets, 2014Video, multi-kanal© Herlinde Koelbl

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    2. EINSCHLAG & BALLISTIK

    In technischer Hinsicht misst sich die optimale Funktion einer Waffe anhand der Durchschlagskraft der Kugel. Ungeachtet der Gründe, warum man auf den Abzug drückt, ruft diese Aktion auf physischer und materieller wie auf emotionaler Ebene Leid und Zerstörung hervor. Die Waffe verkündet, bedeutet und bringt den Tod. Mehrere Werke erinnern auf manchmal ungeschminkte und konkrete, manchmal eher poetische Weise an das Schiessen und den Einschlag. Sie stellen ethische und soziologische Fragen, die mit dem Kontext von Feuerwaffen verbunden sind.

    Clara Ianni, Still Life or Study for Vanishing Point, 2015-2018Durchlöchertes Stahl, verschiedene GrössenPerformance in Zusammenarbeit mit der Polizei von Lausanne am 1. Februar 2018Courtesy: die Künstlerin

    Clara Ianni, Still Life or Study for Vanishing Point, 2015-2018Dokumentationsbild der Performance durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Polizei von Lausanne am 1. Februar 2018Courtesy: mudac

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    Raul Martinez, Manstopper, 2015Handgewebter Teppich und hergestellt mit Hülsen, 150 x 290 cmCourtesy: der Künstler und die Estrellita B. Brodsky Collection © Raul Martinez

    Mircea Cantor, Don’t Judge, Filter, Shoot, 2016Holzrandsiebe von Hand gemacht, Beton, Goldkugeln, 200 x 200 x 12 cmCourtesy: der Künstler und die Galerie Dvir © Sebastiano Pellion

    The Propeller Group,The AK47 vs The M16, 2015Kugelfragmente eines AK-47 und eines M16, Ballistische Ge-latine, Vitrine, digitales Video18 x 42 x 18 cm (Gelblock) Courtesy: The Propeller Group und James Cohan

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    Lisa Sartorio, L’Écrit de l’Histoire, M14 EBR, 2015Fotographie laminiert auf Aluminium, 116 x 91 x 3 cmCourtesy: Galerie Binome, Paris © Lisa Sartorio

    3. NO MAN’S LAND

    In diesem Raum zwischen zwei Stockwerken erinnert ein hybrides Werk an die Waffe, die zum Motiv wird: Durch Wiederholung, Vereinfachung und Mythisierung spielt das Bild der Waffe eine zentrale Rolle in der Bildung ihres Status als Ikone. Endlos vervielfältigt, verwandeln sich mehrere Musterwaffen in eine stille, Ruhe stiftende Landschaft.

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    4. WEIBLICHE MOBILISIERUNGDie mit der Vorstellung von Macht verknüpfte und hauptsächlich von Männern dargestellte Feuerwaffe ist vorzugsweise ein männliches Attribut. Dennoch eigneten sich auch die Frauen im Laufe der Geschichte dieses Objekt an: Von den Amazonen, einem Fabelvolk kriegerischer Frauen, bis zu den übererotisierten Hollywoodstars wie Barbarella oder Laura Croft zerstört die bewaffnete Frau den Mythos der Geschlechter in der Weltgeschichte, indem sie sich, wie die kurdischen Peschmerga-Kämpferinnen zeigen, physisch in die Konflikte einmischt.

    Yi-Fei Chen, Tear Gun, 2016-2017Messing, Kupfer, Acrylharz, PVC, 60 x 18 x 6 cmCourtesy: Design Academy Eindhoven © Ronald Smits

    Brigitte Zieger, Women Are Different From Men, 2014Fotographie, 115 x 122 cmCourtesy: die Künstlerin und Galerie Odile Ouizeman, Paris

    Sylvie Fleury, Revolver, 2009Graviertes und patiniertes Bronze, 25 x 6 x 33 cmEdition von 8 Courtesy: die Künstlerin und Galerie Almine Rech, Paris, Bruxelles, Londres, New-York

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    Paratsou Forouhar, Revolver, 2010Digitale Zeichnung, 20 x 30 cmCourtesy: die Künstlerin

    Mai-Thu Perret, Les Guérillères VIII, 2016Silikone, Stahl, Polyester, Glas, Baumwolle, Bronze, Polyesterharz, 172 x 67 x 64 cmCourtesy: Galerie David Kordansky, Los Angeles© Annik Wetter

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    Ted Noten, Uzi mon amour, 2012Vergoldetes und im Acryharz geformtes Uzi und Vergoldeter Silbergriff, 83 x 31 x 10 cmCourtesy: der Künstler

    5. CARTE BLANCHE AN TED NOTEN

    Für diese Carte blanche hat sich das mudac an den holländischen Designer Ted Noten gewandt.Der Künstler, der eine kritische Haltung gegenüber den heutigen industriellen Produktionsweisen und unserem Alltag als «passive» Konsumenten einnimmt, verfremdet symbolische und bildhafte Objekte, die mit einem genau definierten Umfeld verknüpft sind, und stellt sie in Kontexte, die dem, was diese Objekte beinhalten können, völlig fremd sind. Für Schusslinie entwickelte er ein Dispositiv, in dessen Mittelpunkt mit Uzi mon amour eines seiner Hauptwerke steht: eine Uzi (israelische Maschinenpistole) in massivem Gold, die graviert und in einen kofferförmigen massiven Acrylblock gegossen ist. Mit diesem Werk schafft er einen Gegensatz zwischen Bezügen auf die Schönheit (Gold, transparentes, helles Material, Luxusobjekt) und anderen Elementen, die an Gewalt und Zerstörung erinnern. So hat er eine fesselnde und verstörende Installation geschaffen, die in Verbindung mit seiner Devise «Design against Crime» steht.

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    6. DOPPELAKTIONDieser Raum präsentiert mehrere Projekte, welche die Mehrdeutigkeit der Waffen als Designobjekte veranschaulichen. Eine Fotoserie zeigt Kinder, die voller Stolz mit ihrem Crickett posieren, einem buntfarbigen Kindergewehr, dessen Ästhetik das junge Publikum verführen soll. Den Gegenpunkt dazu bildet der umstrittene Liberator, eine Pistole, deren Open-Source-Bauanleitung mit dem privaten 3D-Drucker im Internet publiziert wurde. In diesem Raum werden zudem zwei Projekte präsentiert, die aus dem in Zusammenarbeit mit der ECAL – Ecole cantonale d’art de Lausanne veranstalteten Workshop Point-and-shoot hervorgegangen sind. Studierende der Bachelors Design Industriel und Media & Interaction Design befassten sich mit mehreren in Open Source zugänglichen Technologien für künstliche Intelligenz – insbesondere mit Systemen der Gesichts- und Objekterkennung –, und entwickelten spielerische Dispositive.

    An-Sofie Kesteleyn, Abby 2013Laminierte Fotographie, 130 x 130 cmCourtesy: die Künstlerin

    Bilderfassung DenseCap von dem Projekt Point-And-Shoot, ECALFoto: © ECAL/Elsa Guillet

    The Liberator, 2017Polymer, dreindimensionaler Eindruck, 16x22x6 cm© 2017 - ESC, FDCA, UNIL

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    7. ÜBUNGSBEREICH

    Unser Bezug zur Waffe wird bereits in den Kinderspielen festgelegt: Dieses faszinierende Objekt, das unsere Durchsetzungs- und Beherrschungsmacht steigert, bestimmt unsere Fantasie seit langem. Man kann davon ausgehen, dass die Tötungstechnik alles in allem die gleiche ist wie in prähistorischer Zeit und auf einer Anthropologie des «Spaltens» beruht; im Laufe der Zeit hat sie sich lediglich immer mehr vervollkommnet. Zuerst der Feuerstein, dann eine Pfeilspitze und ein Schwert, schliesslich eine Kugel. Die hier präsentierte Installation erinnert auf poetische Weise an die Form der Waffe und verweist auf eine Art von Primitivität im Akt des Tötens.

    Jennifer Meridian, A City Without Guns, 2014Holzzweige in verschiedenen GrösseEdition 1/5 © Jennifer Meridian

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    8. HERSTELLUNG & KLASSIFIZIERUNG

    Unser Bezug zur Waffe wird bereits in den Kinderspielen festgelegt: Dieses faszinierende Ob-jekt, das unsere Durchsetzungs- und Beherrschungsmacht steigert, bestimmt unsere Fantasie seit langem. Man kann davon ausgehen, dass die Tötungstechnik alles in allem die gleiche ist wie in prähistorischer Zeit und auf einer Anthropologie des «Spaltens» beruht; im Laufe der Zeit hat sie sich lediglich immer mehr vervollkommnet. Zuerst der Feuerstein, dann eine Pfeilspitze und ein Schwert, schliesslich eine Kugel. Die hier präsentierte Installation erinnert auf poetische Weise an die Form der Waffe und verweist auf eine Art von Primitivität im Akt des Tötens.

    Ralph Ziman, Resistance Project, 2016Fotografie und (rechts) Skulptur (Glasperlen und Eisendraht), 97 x 36 x 8 cmCourtesy: der Künstler

    Claire Liebermann, Swivel Shooter, 2010Geschnitzes und geblazenes Glas, 18 x 20 x 2.5 cmCourtesy: die Künstlerin

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    Charles Krafft, Uzi Pistol #2, 2017Handgemaltes Porzellan © Ken Wagoner / Dan Walter

    Johanna Dahm, Wilhelm Tell’s Shot, 2011Goldbarren 999.9 (Ring), 22 x 39 x 16 mmCourtesy: die Künstlerin

    Philippe Starck, Guns Bedside, 2005Lampen, 18K goldplattiertes Aluminium und plastifiziertes PapierEditions Flos© Pietro Fasanotto

    Mary O’Malley, Biggie-Tupac Urn, 2017Porzellan, Emaille, Transferpapier, goldene Leuchter, Kerzen© Christopher «Chuckles» Borromeo

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    9. PLATZPATRONEN / RÜCKGANG

    In der Kunst und im Design setzt der Rückgriff auf die Waffen häufig eine engagierte kritische Position voraus. Die Kunstschaffenden prangern den Niedergang eines Gesellschaftsmodells an, das auf Zwang und Einschüchterung gründet und seine Macht wider den Willen der Individuen mit Gewalt durchsetzt. Als Instrument dieser Gewalt nimmt die Waffe direkt an dieser Unterjochung teil. In den hier präsentierten Arbeiten sind Möbel und Architekturen aus wiederverwendeten Elementen von Schusswaffen und Munitionsstücken gebildet; sie stellen Fragen an die historischen und politischen Kontexte ihres Gebrauchs und heben die Bezüge zwischen Waffen und Macht hervor.

    Robert Longo, Untitled (.357 Longo Barrel, Smith & Wes-son), 2013Holzkhole und Graphit auf Papier, 244 x 152 cmCourtesy: der Künstler

    Gonçalo Mabunda, Weapon Throne, [s.d.]Metall und recyclete Waffen, 86 x 57 x 9 cmPrivat Sammlung, Schweiz

    Al Farrow, Mausoleum II (After Mau-soleum of the Samanids, Bukhara, Uz-bekistan), 2008Granaten, Kugeln, Hüslen, Stahl, Mes-sing, 73 x 60 x 60 cmCourtesy: der Künstler und Galerie Ca-tharine Clark, San Francisco© Jock McDonald

    Michel Aubry, Le Grand Jeu, 2017Afghanische Teppiche Courtesy: Galerie Eva Meyer © Marc Domage

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    10. AUSKUNFTSDIENST

    Zahlreiche Zahlen und Informationen über Feuerwaffen und ihre weltweiten Auswirkungen können in diesem Raum auf verschiedenen Trägern konsultiert werden. Die NGO Small Arms Survey (wörtlich: «Überprüfung von Kleinwaffen») hat eng an der Einrichtung dieses Raums mitgearbeitet. Diese Nichtregierungsorganisation, die in Genf untergebracht ist, hat den Auftrag, Angaben zu erarbeiten, die auf unparteiischen und sachdienlichen Einschätzungen beruhen, um Strategien über Kleinwaffen und bewaffnete Gewalt zu entwickeln. Sie ist die internationale Hauptquelle für die Begutachtung, Information und Analyse dieses Themenbereichs und versteht sich als Organisation, die Regierungen, Regulatoren, Forschern und der Zivilgesellschaft Unterlagen zur Verfügung stellt.http://www.smallarmssurvey.org/Mehrere taktile Bildschirme präsentieren Daten, die für jedes Land gesammelten Angaben. Insbesondere informiert sie über die Zahl der von einem Konflikt verursachten Toten, der vorsätzlichen Tötungen und der mit Feuerwaffen begangenen Morde.Zehn Interviews können angehört werden. Die befragten Fachleute, die in unterschiedlichen Bereichen tätig sind (humanitäre Hilfe, Kultur, Forschung, Polizei, Waffenverkauf usw.), antworten je nach ihrer Überzeugung und Erfahrung auf allgemeine Fragen über Feuerwaffen und deren Auswirkungen.

    ÜBER DIE SZENOGRAFIE

    Die Szenografie der Ausstellung Schusslinie ist von den räumlichen und baulichen Veränderungen angeregt, wie man sie in Kontexten beobachtet, in denen von Schusswaffen Gebrauch gemacht wird (Krieg, Polizeieinsatz und andere mehr). In Anspielung auf die mit der Welt der Waffen verknüpfte Gewalt verwandelt sich das mudac in ein Museum im Belagerungszustand: mittels eines Systems von Verschanzungen und räumlichen Behinderungen, das von dem Architekturbüro T-Rex & Cute Cut entwickelt wurde. Aufgestapelte Jutesäcke verändern die Wahrnehmung der Ausstellungsräume und geben den Besuchern die Möglichkeit, sich vor der von diesen Objekten ausgehenden Gewalt in Sicherheit zu bringen. Das szenografische Konzept umfasst auch das Licht: Die Verdunkelung der Räume deutet eine Krisensituation an, Lichtstrahlen und Pfosten leiten die Besucher, und ein System von Wachttürmen beleuchtet die Werke wie eine Art Bewachungsorgan. So ist das mudac in ein Helldunkel getaucht, in dem die Besucher aufgefordert werden, über die Komplexität des Ausstellungsthemas nachzudenken.

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    Pressekonferenz Dienstag 13. März um 10.30

    Vernissage Dienstag 13. März um 18.00

    Daten der Austellung 14 März – 26 August 2018

    Öffnungszeiten Dienstag - Sonntag 11.00 -18.00 Montag - Sonntag 11.00 -18.00 (Juli und August) Geöffnet jeder Freitag, Montag inklusive Gratis am ersten Samstag jeden Monats Medienkontakt Isaline Vuille, Öffentlichkeitsarbeit +41 21 315 25 27 [email protected]

    Adresse mudac - musée de design et des arts appliqués contemporains Place de la Cathédrale 6

    CH-1005 Lausanne t +41 315 25 30 f +41 315 25 39 [email protected] www.mudac.ch

    PRAKTISCHE HINWEISE