Sei Stolz auf deinen Glauben!

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  • 7/29/2019 Sei Stolz auf deinen Glauben!

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    Jakobus 1,911

    Sei stolz auf deinen Glauben!

    Thomas Reiner

    27. Januar 2013

    ERKWB Winterthur

    Ein Bruder aber, der niedrig ist, rhme sich sei-

    ner Hhe; wer aber reich ist, rhme sich seinerNiedrigkeit, denn wie eine Blume des Grases

    wird er vergehen. Die Sonne geht auf mit ihrer

    Hitze und das Gras verwelkt, und die Blume fllt

    ab und ihre schne Gestalt verdirbt: so wird auch

    der Reiche dahinwelken in dem, was er unter-

    nimmt.

    Bist du stolz auf deinen Glauben? Bist du stolz darauf,

    dass du erkannt hast, dass Christus Gottes Sohn ist? Bist

    du stolz darauf, Gottes Kind zu sein?

    Nun magst du sagen, dass es doch gar keinen Grund

    gibt, auf diese Dinge stolz zu sein. Wir wissen doch, dass

    der Glaube ein Geschenk ist. Gott ffnet uns die Herzen,

    damit wir glauben knnen. Warum sollten wir auf etwas

    stolz sein, das uns einfach gegeben wurde? Die Antwort

    auf diese Frage ist ganz einfach: Weil wir Menschen das

    stndig tun. Das Kind ist stolz auf sein Geschenk, das

    es zu Weihnachten erhalten hat und erzhlt allen seinen

    Freunden davon. Der frisch gebackene Vater ist stolz auf

    sein Kind und lsst alle von seiner Freude wissen. Es

    ist ganz natrlich, dass wir zeigen, worauf wir besonders

    stolz sind. Darum, sagt Jakobus, sollen Gottes Kinder stolz

    auf ihren Glauben sein. Das griechische Wort kann so-

    gar mit prahlen oder angeben bersetzt werden. Wenn du

    an Christus glaubst, wurde dir etwas ganz besonders ge-

    schenkt. Darum ist es selbstverstndlich, dass du davon er-

    zhlst. Um richtig stolz sein zu knnen, musst du wissen,

    wie wertvoll der Glaube an deinen Herrn ist. Der Grund,

    dass du dich rhmen kannst, muss also nicht bei dir liegen,

    sondern bei dem, der dich beschenkt und in dem, was du

    erhalten hast.

    1 Gott beachtet dich

    Du hast allen Grund stolz zu sein, weil Gott dich beachtet.

    Die Menschen gehen an dir vorbei und kmmern sich nicht

    um dich, weil du ihnen nichts zu bieten hast. Gott aber, der

    von dir berhaupt nichts erwarten kann, sieht dich. Der ewi-

    ge Gott geht nicht an dir vorber. Gott beachtet dich nichtnur aus der Ferne, sondern kommt ganz nahe zu dir und

    nimmt sich deiner an. Statt zu warten, bis du ihm etwas

    gibst, bietet er dir an, dich aus der Niedrigkeit der Verloren-

    heit in die Hhe des ewigen Heils zu erheben.

    Genau davon schreibt Jakobus an seine Glaubensge-

    schwister. Gott nimmt die niedrigen und unbedeutenden

    Menschen und erhebt sie in die hchsten Hhen. Er meint

    damit nicht irgendwelche irdischen Hhen, sondern die

    Hhe des Himmels. Der allmchtige Gott, der ber allem

    thront und der die hchste Stellung im ganzen Universum

    inne hat, nimmt Menschen zu sich. Jene Menschen gel-

    ten vor dem Ewigen mehr als der einflussreichste Mensch

    auf dieser Erde. Sie haben einen Platz, der kein Mensch

    aus eigener Kraft erreichen kann. Ihr Name ist im Himmel

    fr alle Zeit bekannt. Die gute Nachricht ist nun, dass kein

    Mensch so gering ist, dass Gott ihn nicht zu sich nehmen

    knnte. Selbst wenn alle Menschen an dir vorbergehen

    und auf deine Gesellschaft verzichten, bist du Gott nicht

    egal. Wenn du zu ihm gehrst, wird er dich fr immer in

    seine Gesellschaft nehmen. Der rmste Mensch auf dieser

    Erde, der sich irgendwo in einer Grossstadt in der Kanali-

    sation verkrochen hat, ist nicht zu weit weg vom allerhchs-

    ten Gott. Gott kann ihn zu sich nehmen. Der schlimms-

    te und verdorbenste Snder, vor dem sich alle Menschen

    frchten und sich alle sicher sind, dass er jede irdische

    und himmlische Strafe verdient hat, ist nicht so ungerecht,

    dass Gott ihn nicht zu sich nehmen knnte. Selbst die ab-

    scheulichste Ungerechtigkeit, die du begangen hast, kann

    dich in diesem Leben nicht so weit von Gott wegbringen,

    dass er dich nicht mehr beachten knnte.

    Warum knnen wir uns so sicher sein, dass kein Mensch

    so gering ist, dass Gott ihn nicht mehr sehen kann? Chris-tus ist der Grund dafr, dass es Hoffnung gibt. Christus war

    der Allerverachteste. Christus war der Mensch, der das irdi-

    sche und himmlische Todesurteil auf sich nahm. Christus

    musste hinabsteigen bis an den tiefsten Punkt der Hlle.

    Von diesem Ort, aus dem sicheren Tod, hat ihn sein Vater

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    wieder ins Leben gerufen und schliesslich zu sich in den

    Himmel erhoben. Die gute Nachricht ist, dass Christus am

    tiefsten Ort war, dass er am ungerechtesten Ort war und

    dass er an dem Ort war, von dem kein Menschen entrinnen

    kann. Der Vater hat den Sohn an diesem Ort gesehen und

    ihn zu sich gerufen. Darum gibt es Hoffnung am tiefsten

    Punkt deiner Ungerechtigkeit und Verlorenheit.Du brauchst dich nicht zu schmen, wenn du erkennst,

    dass du nicht zum hchsten Gott passt. Du musst dich

    nicht verkriechen, weil du dich von seiner Heiligkeit frch-

    test. Der hchste Gott kann dir alles geben, was dir fehlt.

    Bitte ihn um Hilfe. Solange du davon hrst, dass Gott der

    hohe und erhabene Herr ist, gibt es keine Snde und kei-

    ne Ungerechtigkeit, die ihn daran hindern knnte, dir Hil-

    fe zu verschaffen. Darum, liebe Brder und liebe Schwes-

    tern, gibt es keinen Grund, dass wir uns von irgendeinem

    Mensch abwenden und ihn abschreiben. Seine Gedanken

    und Ansichten mgen noch so verworren sein, Gott kanneinen Ausweg schenken. Es mag scheinen, dass dieser

    Mensch sich nie und nimmer Gott zuwenden wird; Gott

    aber kann auch ihn zu sich nehmen. Wenn wir unsere Her-

    zen irgendeinem Menschen gegenber verhrten, rhmen

    wir Gottes Gnade nicht mehr und knnen schliesslich nicht

    mehr stolz darauf sein, dass der hchste Gott uns beach-

    tet.

    2 Gott beschenkt dich

    Du hast allen Grund stolz zu sein, weil der hchste Gott

    dich beschenkt. Seine Geschenke sind Dinge, die niemals

    vergehen werden. Leider beurteilen wir Menschen das,

    was von Gott kommt, viel zu gering. Die Dinge der Erde

    scheinen uns viel wichtiger und realer zu sein, als das, was

    der unsichtbare Gott geben kann. Darum streben wir da-

    nach, von den Menschen beachtet zu werden. Darum ist

    uns unsere finanzielle Absicherung so wichtig. Und darum

    suchen wir unser Leben lang nach irgendwelchen Dingen,

    die uns Freude machen.

    Jakobus erinnert seine Leser an den natrlichen Laufder Dinge. Wenn du das, was du hier auf der Erde hast,

    als festen Grund fr dein Leben hltst, dann sieh doch auf-

    merksam hin und erkenne, was mit irdischen Dingen pas-

    siert. Das Gras, kann der Hitze und der Trockenheit nicht

    widerstehen es vergeht. Viel schlimmer steht es aller-

    dings um die Blume, die mitten im Gras steht. Jeder, der

    an der Wiese entlang geht, achtet zuerst auf die Schn-

    heit der Blten. Trotzdem wird die Blume verwelken, be-

    vor das Gras vertrocknet. Ihre Schnheit vergeht schon an

    einem ganz gewhnlichen Tag. Wenn die Sonne scheint,

    fllt die Blte ab. Auch wir Menschen sind dem Lauf derNatur unterworfen. Wir werden geboren, wachsen auf und

    leben auf dieser Erde. Irgendwann werden wir alt und ms-

    sen sterben. Selbst jene, die sich alles leisten knnen und

    sich gegen alles Unheil absichern, knnen diesen Lauf

    nicht aufhalten. Es trifft auch jene, die von allen Menschen

    bewundert werden. Diesem Schicksal knnen selbst jene

    nicht entgehen, die den Lauf der Geschichte prgen. Die

    Herrlichkeit, die die Menschen an sich tragen, bleibt ihnen

    nicht bis an das Ende ihres Lebens erhalten. Schnheit,

    Reichtum und Macht vergehen oft schon mitten im Leben.

    Gott lsst uns in der Natur erkennen, dass alles ver-

    gehen wird, damit wir uns nach Dingen umsehen, an de-nen wir uns fr immer freuen knnen. Jakobus hat in sei-

    nem Brief bereits davon geschrieben, dass die Menschen

    nach Weisheit streben sollen. Von dieser Weisheit, die nie-

    mals vergehen wird, sprach bereits der Prophet Jeremia

    (Jer 9,22f): So spricht der Herr: Ein Weiser rhme sich

    nicht seiner Weisheit, ein Starker rhme sich nicht seiner

    Strke, ein Reicher rhme sich nicht seines Reichtums.

    Sondern wer sich rhmen will, der rhme sich dessen,

    dass er klug sei und mich kenne, dass ich der Herr bin,

    der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit bt auf Er-

    den; denn solches gefllt mir, spricht der Herr. Was demewigen Gott gefllt, wird fr immer bleiben. Er wird fr al-

    le Ewigkeit als Herr erkannt werden. Er ist der Barmherzi-

    ge, der sich den Geringen annimmt und sie erhht. Seine

    Barmherzigkeit wird in alle Ewigkeit gepriesen werden. Er

    hat die Gerechtigkeit durch seinen Sohn auf der Erde auf-

    gerichtet. Christus hat mitten in einer sndigen Welt voll-

    kommen gerecht gelebt. Als gerechter Mensch hat der die

    Strafe fr die Ungerechtigkeit auf sich genommen und liess

    sich tten. Wenn du glaubst, dass Christus Gottes Sohn ist,

    der an deiner Stelle ein vollkommen gerechtes Leben leb-

    te und die Strafe fr deine Snde auf sich nahm, dann giltseine Gerechtigkeit dir. Sie ist fr dich im Himmel bereit.

    Es ist erschreckend, wie unersttlich wir Menschen in

    Bezug auf die Dinge der Welt sind, die doch alle vergehen,

    und wie gengsam wir sind, wenn es um die ewigen Dinge

    des Himmels geht. Es gibt auf dieser Erde immer etwas,

    was neuer, besser und schneller ist. Es gibt immer etwas,

    das uns noch mehr Freude verspricht. Es gibt immer et-

    was, das noch wertvoller zu sein scheint. Darum streben

    wir unser Leben lang danach, das Beste fr uns zu ha-

    ben. In Bezug auf den Glauben sind wir allerdings sehr

    gengsam. Wir streben kaum danach, dass unser Glau-be noch besser, noch reiner und noch sicherer wird. Nein,

    wir sind zufrieden, wenn wir erkannt haben, dass Chris-

    tus unsere Gerechtigkeit ist. Wir sind zufrieden, dass wir

    berhaupt glauben. Wir sind zufrieden, wenn wir vernom-

    men haben, dass unsere Snden vergeben sind. Es ist er-

    schreckend, wie verdreht unser Herz doch ist. Wenn die

    Dinge des Himmels, die Gotteserkenntnis, Gottes Barm-

    herzigkeit und die Gerechtigkeit seines Sohnes fr immer

    bleiben werden und in der Ewigkeit die grsste Bedeutung

    haben, wie knnen wir jetzt selbstgengsam an ihnen vor-

    bergehen?Lieber Bruder, liebe Schwester, lass dich nicht tuschen

    von den Dingen der Erde. Lass dich von keinem Mangel,

    unter dem du in diesem Leben leiden musst, dazu verlei-

    ten, bloss noch nach den vergnglichen Dingen zu streben.

    Suche vielmehr mitten im Mangel an Anerkennung, Gott

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    zu gefallen. Suche mitten im Mangel an irdischen Gtern,

    Gottes Gerechtigkeit ganz zu besitzen. Suche mitten in der

    Unsicherheit die Gewissheit, dass du zu Gott gehrst. Lie-

    ber Mensch, tusche dich nicht, was den Wert der Dinge

    anbetrifft. Du magst auf dieser Welt noch so reich und ein-

    flussreich sein, in der Ewigkeit zhlt das alles nicht. Dort

    zhlen nur Gottes Gter. Ohne sie wirst du fr alle Ewig-keit unendlich arm sein viel rmer als der elendeste Bett-

    ler auf dieser Welt. Liebe Brder und Schwestern, wir ha-

    ben allen Grund auf unseren Glauben stolz zu sein. Der

    hchste Gott hat uns beschenkt. Er ist nicht an uns vor-

    bei gegangen, sondern hat uns beachtet. Er hat uns mit

    himmlischen Gtern beschenkt. Wie das Kind, das nun

    stndig von seinem Geschenk spricht und der junge Vater,

    der alle von seinem Glck wissen lsst, drfen wir stolz

    von diesem Geschenk reden. Deine Brder und Schwes-

    tern werden dadurch ermutigt, weil du sie auf das Hchste

    hinweist. Die Menschen, die um dich sind, werden an dei-nem Leben und Reden erkennen knnen, dass dich eine

    neue Freude prgt. Was knnten sie Besseres erfahren?

    Darum lasst uns nicht still sein und nicht klein und gering

    von dem grssten Geschenk reden, das wir jemals auf der

    Erde bekommen haben. Lasst uns mit freudigem Stolz von

    dem grossen Geschenk reden, das der hchste Gott uns

    gegeben hat: den Glauben an seinen geliebten Sohn, Je-

    sus Christus.