Selbstdistanzierung NLP Masterarbeit 2013 · NLP Masterarbeit 2013 Modelling Viktor Frankl und...

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NLP Masterarbeit 2013 Modelling Viktor Frankl und seine Strategie der Selbstdistanzierung Thorsten Griebel Carl-Benz-Straße 1 A 55131 Mainz [email protected]

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Thorsten Griebel Carl-Benz-Straße 1 A

55131 Mainz [email protected]

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Inhalt

Einleitung ....................................................................................................................................... 2

Logische Ebenen nach Robert Dilts ............................................................................................. 4

Kontext / Umwelt ........................................................................................................................ 4

Verhalten ..................................................................................................................................... 5

Fähigkeiten .................................................................................................................................. 5

Glaubenssätze .............................................................................................................................. 6

Werte ........................................................................................................................................... 8

Selbstbild / Identität ..................................................................................................................... 9

Zugehörigkeit, Spiritualität, Mission und Vision ...................................................................... 10

Viktor Frankls Strategie der Selbstdistanzierung .................................................................... 12

Anwendung des TOTE Modell ................................................................................................. 12

Kurzbiographie ............................................................................................................................ 15

Literaturverzeichnis .................................................................................................................... 18

Einleitung

Die vorliegende Ausführung soll zunächst einen kurzen Überblick über Viktor Frankls Leben und Schaffen geben, um die nachfolgenden Erkenntnisse besser einordnen zu können. Danach nähert sich die Arbeit der Person Viktor Frankls über die logischen Ebenen Robert Dilts, be-vor sie eine Strategie Viktor Frankls zur Selbstdistanzierung mittels des T.O.T.E.-Modells in Augenschein nimmt.

Viktor Frankl (1905-1997), Dr. med. Dr. phil., Wiener Psychiater, Neurologe und Arztphilo-soph, hat nach Freud und Adler die sog. „Dritte Wiener Schule“ der Seelenheilkunde begrün-det: Die Logotherapie und Existenzanalyse.

Frankl, Überlebender von vier Konzentrationslagern, war Humanist, der, in der jüdischen Weisheitstradition wurzelnd, im Menschen das sinnsuchende Wesen erkannte. Für ihn ist der Wille zum Sinn der ursprüngliche Beweggrund und Motivation des Menschen.

Nach 1945 war Frankl Vorstand der Wiener Neurologischen Poliklinik sowie Professor an der Universität Wien und später an der Universität von San Diego in Kalifornien. Die amerikani-sche Psychiatriegesellschaft verlieh Frankl als ersten nichtamerikanischen Psychiater den Os-kar-Pfister-Preis. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften wählte ihn zu ihrem Eh-renmitglied.

Seine 32 Bücher sind in 26 Sprachen erschienen. Sein bekanntestes Werk: „...trotzdem ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“ wurde mehrmals zum besten Buch des Jahres gewählt und allein in den USA in über neun Millionen Exemplaren verkauft. Frankl beschreibt darin seine persönlichen Erfahrungen in den verschiedenen Konzentrations-lagern, u.a. in Theresienstadt, Auschwitz, Dachau.

Schon dem Medizinstudenten Frankl fiel immer wieder auf, – zunächst bei Freud, dann bei Adler, und auch bei sich selbst, – dass Professoren und Buchautoren sich derart intensiv mit

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nur einem bestimmten Aspekt des Menschen beschäftigten, dass sie ihn gar nicht mehr als ganzheitlichen Menschen sahen. Sie reduzierten ihn auf Körpergewebe, das durch Triebe ge-steuert ist (Biologismus), auf ein psychisches, von seinen Bedürfnissen beherrschtes Wesen (Psychologismus) oder auf ein soziales, durch Konkurrenzstreben gesteuertes Wesen (Sozio-logismus).

Der alte 90jährige Frankl äußerte: „Wenn man nach (...) dem verborgensten Grund meiner Motivation, die Logotherapie zu kreieren, fragt, dann kann ich nur einen nennen, der mich dazu bewogen hat und unermüdlich weiterarbeiten lässt: das Erbarmen mit den Opfern des zeitgenössischen Zynismus, wie er sich in der Psychotherapie breitmacht, in dieser miesen Branche. Mit ‚Branche’ will ich das Kommerzialisierte andeuten und mit ‚mies’ das wissen-schaftlich Unsaubere. Wenn die Leute vor einem sitzen, die nicht nur psychisch Leidende sind, sondern durch die Psychotherapie Geschädigte, dann greift es einem ans Herz. Tatsäch-lich ist der Kampf gegen die depersonalisierenden und dehumanisierenden Tendenzen, die vom Psychologismus in der Psychotherapie ausgehen, ein roter Faden, der sich durch meine ganzen Arbeiten hindurch zieht.“1 Viktor Frankl starb am 2. September 1997 in Wien. Seine 2. Ehefrau stand ihm bis zuletzt bei. Er bleibt als leuchtende Gestalt des Humanismus. Er ist für viele ein Mann, der für bleibende Werte eingetreten und ein großes Vorbild ist.

Über die von ihm begründete Logotherapie und Existenzanalyse sind in mehr als 15 Sprachen 150 Bücher verschiedener Autoren sowie ca. 160 Dissertationen erschienen. Frankls Schüle-rin, Dr. Elisabeth Lukas allein hat 35 logotherapeutische Bücher geschrieben. Ihre Bücher haben wesentlich zur Ausbreitung der Logotherapie in der ganzen Welt beigetragen. Weltweit wird Logotherapie auch an Universitäten gelehrt.

1 Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, 1995, S. 46

Logische Ebenen nach Robert Dilts

Umwelt

Jedes Ereignis findet in einer bestimmten Umwelt statt. Das ist die Umgebung, der zeitliche und räumliche Kontext, die äußeren Umständenthält alle äußeren Bedingungen, die auf eine Person einwirken. Die Phänomene der Umwelt sind äußerlich mit den Sinnen erfahrbar. Umwelt ist sinnlich beschreibbar. Umwelt kann mit den Fragen "Wo?", "Wann?", "W

Satzstruktur: Typische Sätze beginnen mit "in" oder "wenn" oder beziehen sich ausdrücklich auf eine Situation oder einen Rahmen:

• In der Kindheit und Jugend sehr bescheidene wirtschaftliche Verhältnisse

• Auch später pflegte Frankl eine bescheidene Lebensführung

• Klima von Geborgenheit in der Familienoch geschlossen hielt […] Als ich die Augen öffnete stand mein Vater lächelnd über mich gebeugt“ 3

• Frankl war fest gegründet in seinem jüdischen Glauben

• Beziehungen zu Sigmund Freud , Alfred Adler, Heidegger

• Arzt-Patienten Verhältnisse zu 1000

• Universitäres Umfeld als Professor

Wien (25 Jahre)

• Wien (Österreich) der 30er Jahre

• Internierung in vier verschiedenen Konzentrationslagern

2 Riemeyer, 2002, S.17 3 Frankl, 1995, S.10, vgl. Riemeyer S.16

Logische Ebenen nach Robert Dilts

Jedes Ereignis findet in einer bestimmten Umwelt statt. Das ist die Umgebung, der zeitliche und räumliche Kontext, die äußeren Umstände, die äußeren Auslöser. Die Ebene der Umwelt enthält alle äußeren Bedingungen, die auf eine Person einwirken. Die Phänomene der Umwelt sind äußerlich mit den Sinnen erfahrbar. Umwelt ist sinnlich beschreibbar. Umwelt kann mit den Fragen "Wo?", "Wann?", "Wer?", "Mit wem?" in Erfahrung gebracht werden.

Typische Sätze beginnen mit "in" oder "wenn" oder beziehen sich ausdrücklich auf eine Situation oder einen Rahmen:

In der Kindheit und Jugend sehr bescheidene wirtschaftliche Verhältnisse

später pflegte Frankl eine bescheidene Lebensführung2

Klima von Geborgenheit in der Familie „Während ich meine Augen beim Erwachen noch geschlossen hielt […] Als ich die Augen öffnete stand mein Vater lächelnd über

gegründet in seinem jüdischen Glauben

Beziehungen zu Sigmund Freud , Alfred Adler, Heidegger

Patienten Verhältnisse zu 1000en Patienten

Universitäres Umfeld als Professor und Chefarzt für Neurologie und Psychiatrie in

(Österreich) der 30er Jahre – Zeit der Judenverfolgung

verschiedenen Konzentrationslagern

Frankl, 1995, S.10, vgl. Riemeyer S.16

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Jedes Ereignis findet in einer bestimmten Umwelt statt. Das ist die Umgebung, der zeitliche e, die äußeren Auslöser. Die Ebene der Umwelt

enthält alle äußeren Bedingungen, die auf eine Person einwirken. Die Phänomene der Umwelt sind äußerlich mit den Sinnen erfahrbar. Umwelt ist sinnlich beschreibbar. Umwelt kann mit

er?", "Mit wem?" in Erfahrung gebracht werden.

Typische Sätze beginnen mit "in" oder "wenn" oder beziehen sich ausdrücklich

In der Kindheit und Jugend sehr bescheidene wirtschaftliche Verhältnisse

„Während ich meine Augen beim Erwachen noch geschlossen hielt […] Als ich die Augen öffnete stand mein Vater lächelnd über

für Neurologie und Psychiatrie in

Verhalten

Die Ebene des Verhaltens bezieht sich auf unser konkretes Handeln, auf alle Aktionen und Reaktionen einer Person, die von außen,Verhalten dieser Person, ihr Tun, ihr Handeln, ihre Worte, ihre Stimmwahl, ihre Gestik, ihre Bewegungen, ihre Motorik, ihre Atmung. Auch Verhalten kann mit sinnesspezifischen Bgriffen beschrieben werden, also und schmecken" können.

• Energiegeladene Vortragsweise

• Lebhafte Körpersprache

• Emotionale Interviews • Ruhige Stimme, aber intonierter Ductus

Fähigkeiten

Unter Fähigkeiten versteht NLP die halten, welches ein spezifisches äußeres, beobachtbares Verhalten ermöglicht. Fähigkeiten sind also kognitive (Denken) und emotionale Prozesse (Fühlen), die eine Person durchläuft, damit ein bestimmtes Verhalten möglich wird. Fähigkeiten sind innere Prozesseaußen nicht direkt wahrnehmbar. Es sind alle Informationen über ein bestimmtes beobachtbres Verhalten, welche Sie als außenstehender Beobachter nicht mehr ohne Hilfe der Pererfahren können. Die Frage dazu ist das: "Wie?" (Wie führt jemand Tätigkeiten aus? Welche inneren Prozesse, Strategien und Programme laufen ab?) Satzstruktur:inneren Verhaltens gleicht der des äußeren Verfreuen /... Ich habe Humor / Gefühl / viel Energie /... (In diesen Sätzefließend über in Werte.)

4 Folge von Wahrnehmungs-, Denk-eines Ziels; vgl. O’Connor/Seymour S.350

Die Ebene des Verhaltens bezieht sich auf unser konkretes Handeln, auf alle Aktionen und Reaktionen einer Person, die von außen, durch andere Menschen, wahrnehmbar sind: das Verhalten dieser Person, ihr Tun, ihr Handeln, ihre Worte, ihre Stimmwahl, ihre Gestik, ihre Bewegungen, ihre Motorik, ihre Atmung. Auch Verhalten kann mit sinnesspezifischen Bgriffen beschrieben werden, also das was andere an der Person "sehen, hören, fühlen, riechen

Energiegeladene Vortragsweise

Lebhafte Körpersprache

Emotionale Interviews

Ruhige Stimme, aber intonierter Ductus

Unter Fähigkeiten versteht NLP die internalen Strategien4, d.h. ein spezifisches, welches ein spezifisches äußeres, beobachtbares Verhalten ermöglicht. Fähigkeiten

sind also kognitive (Denken) und emotionale Prozesse (Fühlen), die eine Person durchläuft, bestimmtes Verhalten möglich wird. Fähigkeiten sind innere Prozesse

außen nicht direkt wahrnehmbar. Es sind alle Informationen über ein bestimmtes beobachtbres Verhalten, welche Sie als außenstehender Beobachter nicht mehr ohne Hilfe der Pererfahren können. Die Frage dazu ist das: "Wie?" (Wie führt jemand Tätigkeiten aus? Welche inneren Prozesse, Strategien und Programme laufen ab?) Satzstruktur: Die Beschreibung des

cht der des äußeren Verhaltens: Ich kann Skifahren / Englisch / mich freuen /... Ich habe Humor / Gefühl / viel Energie /... (In diesen Sätzen

- oder Verhaltensschritten sowie Aktivierung von Emotionen zeines Ziels; vgl. O’Connor/Seymour S.350

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Die Ebene des Verhaltens bezieht sich auf unser konkretes Handeln, auf alle Aktionen und durch andere Menschen, wahrnehmbar sind: das

Verhalten dieser Person, ihr Tun, ihr Handeln, ihre Worte, ihre Stimmwahl, ihre Gestik, ihre Bewegungen, ihre Motorik, ihre Atmung. Auch Verhalten kann mit sinnesspezifischen Be-

das was andere an der Person "sehen, hören, fühlen, riechen

, d.h. ein spezifisches inneres Ver-, welches ein spezifisches äußeres, beobachtbares Verhalten ermöglicht. Fähigkeiten

sind also kognitive (Denken) und emotionale Prozesse (Fühlen), die eine Person durchläuft, bestimmtes Verhalten möglich wird. Fähigkeiten sind innere Prozesse. Sie sind von

außen nicht direkt wahrnehmbar. Es sind alle Informationen über ein bestimmtes beobachtba-res Verhalten, welche Sie als außenstehender Beobachter nicht mehr ohne Hilfe der Person erfahren können. Die Frage dazu ist das: "Wie?" (Wie führt jemand Tätigkeiten aus? Welche

Die Beschreibung des n / Englisch / mich gehen Fähigkeiten

oder Verhaltensschritten sowie Aktivierung von Emotionen zur Erreichung

• Personen zu einem (geistig und emotional) freien Erleben, zu authentischen Stellunnahmen und eigenverantwortlichem Umfen (=Logotherapie)

• Die eigenen „Grenzen“ immer wieder überwinden („Man muss sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen“), so überwand Frankl z.B. seine Höhenangst:

o Bergsteigen – Tafelberg, hohe Tatnannt)

o Fliegen – Frankl

• Sich selbst immer wieder in Frage stellen zu können:

„Bin ich auch wirklich für die Psychiatrie begabt?“Entschluss näher, sich vollends der Psychiatrie zu widmen, nachdem er damit gelieäugelt hatte, Dermatologe oder Gynäkologe zu werden.

• Karikaturist

• Psychiater

• Kreativität: Frankl „erfand

Prüfungssituation

• Hirnpunktionen (operative Eröffnung der Schädelhöhle)

Glaubenssätze

Es sind Glaubenssätze (Beliefs), die wir bzgl. der Dinge haben, die unserem Handeln, bewusst oder unbewusst, zugrunde liegen. Menschen setzen ein, wenn entsprechende [Werte und] Glaubenssätze vorhanden sind, die den EinsaFähigkeiten erlauben:

• „Und im Grunde bin ich davon überzeugt, dass es eigentlich keine Situation gibt, die nicht irgendeine Sinnmöglichkeit in sich schlösse.“

• „Nur dass ich als Psychiater oder zumindest als Psychotherapeut außerdem über die (faktischen) Schwächen hinaus intuitiv der (fakultativen) Möglichkeit ansichtig werde, die Schwächen zu überwinden, und über die Jämmerliimmer noch Möglichkeiten aufspüre, der Situation einen Sinn abzuringen und so denn

5 Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S.32

Personen zu einem (geistig und emotional) freien Erleben, zu authentischen Stellunnahmen und eigenverantwortlichem Umgang mit sich selbst und ihrer Welt zu verhe

renzen“ immer wieder überwinden („Man muss sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen“), so überwand Frankl z.B. seine Höhenangst:

Tafelberg, hohe Tatra, Alpen (2 Steige sind nach

Frankl nahm im Alter von 67 Flugstunden

Sich selbst immer wieder in Frage stellen zu können:

„Bin ich auch wirklich für die Psychiatrie begabt?“ – Erst ein Freund brachte ihm den Entschluss näher, sich vollends der Psychiatrie zu widmen, nachdem er damit gelieäugelt hatte, Dermatologe oder Gynäkologe zu werden.

erfand“ Theorie zur Entstehung eines Magengeschwürs in einer

Hirnpunktionen (operative Eröffnung der Schädelhöhle)

Es sind Glaubenssätze (Beliefs), die wir bzgl. der Dinge haben, die unserem Handeln, bewusst oder unbewusst, zugrunde liegen. Menschen setzen Fähigkeiten, die sie besitzen, nur dann ein, wenn entsprechende [Werte und] Glaubenssätze vorhanden sind, die den Einsa

„Und im Grunde bin ich davon überzeugt, dass es eigentlich keine Situation gibt, die Sinnmöglichkeit in sich schlösse.“5

„Nur dass ich als Psychiater oder zumindest als Psychotherapeut außerdem über die (faktischen) Schwächen hinaus intuitiv der (fakultativen) Möglichkeit ansichtig werde, die Schwächen zu überwinden, und über die Jämmerlichkeit einer Situation hinaus immer noch Möglichkeiten aufspüre, der Situation einen Sinn abzuringen und so denn

Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S.32

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Personen zu einem (geistig und emotional) freien Erleben, zu authentischen Stellung-gang mit sich selbst und ihrer Welt zu verhel-

renzen“ immer wieder überwinden („Man muss sich von sich selbst auch nicht alles gefallen lassen“), so überwand Frankl z.B. seine Höhenangst:

ra, Alpen (2 Steige sind nach Frankl be-

Erst ein Freund brachte ihm den Entschluss näher, sich vollends der Psychiatrie zu widmen, nachdem er damit gelieb-

geschwürs in einer

Es sind Glaubenssätze (Beliefs), die wir bzgl. der Dinge haben, die unserem Handeln, bewusst Fähigkeiten, die sie besitzen, nur dann

ein, wenn entsprechende [Werte und] Glaubenssätze vorhanden sind, die den Einsatz dieser

„Und im Grunde bin ich davon überzeugt, dass es eigentlich keine Situation gibt, die

„Nur dass ich als Psychiater oder zumindest als Psychotherapeut außerdem über die (faktischen) Schwächen hinaus intuitiv der (fakultativen) Möglichkeit ansichtig werde,

chkeit einer Situation hinaus immer noch Möglichkeiten aufspüre, der Situation einen Sinn abzuringen und so denn

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auch noch ein scheinbar sinnloses Leiden in eine echte menschliche Leistung zu ver-wandeln.“6

• „Sinn kann nicht gegeben, sondern muss gefunden werden.“

• „Jeder hat sein Ausschwitz.“

• Es ist Aufgabe des Therapeuten, dem Leidenden (dem Suchenden) die ganze Weite der Sinnmöglichkeiten zu eröffnen, um so den Horizont des Patienten (gesunden Klienten) zu erweitern und ihn aus seiner Egozentrik und Ichbezogenheit zu befreien7.

• … Und mögen es auch nur wenige [Insassen eines KZ] gewesen sein – sie haben die Beweiskraft dafür, dass man dem Menschen im Konzentrationslager alles nehmen kann, nur nicht: die letze menschliche Freiheit, sich zu den gegebenen Verhältnissen so oder so zu einzustellen. Und es gab ein so oder so!...In letzter Sicht erweist sich das, was mit dem Menschen innerlich geschieht, was das Lager aus ihm als Menschen scheinbar „macht“ als das Ergebnis einer inneren Entscheidung. Grundsätzlich also kann jeder Mensch, und auch noch unter solchen Umständen, irgendwie entscheiden, was – geistig gesehen – im Lager aus ihm wird, ein typischer „KZler“ – oder ein Mensch, der auch hier noch ein Mensch bleibt und die Menschenwürde bewahrt.“8

• Die geistige Freiheit des Menschen, die man ihm bis zum letzten Atemzug nicht neh-men kann, lässt ihn auch noch bis zum letzten Atemzug Gelegenheit finden, sein Leben sinnvoll zu gestalten.“9

• …Aber nicht nur schöpferisches oder genießendes Leben hat einen Sinn, sondern: Wenn das Leben überhaupt einen Sinn hat, dann muss auch das Leiden einen Sinn ha-ben. Gehört das Leiden zum Leben irgendwie dazu - genau so wie das Schicksal und das Sterben. Not und Tod machen das menschliche Dasein erst zu einem Ganzen.“10

• „Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.11 Man muss also den Lagerin-sassen, sofern sich hie und da einmal die Gelegenheit hierzu bot, das „Warum“ ihres Lebens, ihr Lebensziel, bewusst machen, um so zu erreichen, dass sie auch dem furchtbaren „Wie“ des gegenwärtigen Daseins, den Schrecken, des Lagerlebens, in-nerlich gewachsen waren und standhalten konnten.“12

• „Man muss also auch das Positive sehen, zumindest muss das jemand, der Lebens-künstler sein will.“ 13

• „Erschwerte Lebensbedingungen bringen mehr Echtheit und Menschlichkeit mit sich als Wohlstand.“ 14

66 Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S.32 7 Riemeyer .S.20 8 Frankl, … trotzdem Ja zum Leben sagen, S. 103 9 ebenda, S. 103 10ebenda, S. 104 11 Frankl zitiert hier Nietzsche 12 Frankl, … trotzdem Ja zum Leben sagen, S. 116 f. 13 Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S.15 14 Riemeyer S. 14

Werte

Werte bestimmen die Richtung unseres Denkens und unserer WahrMotivatoren: Wohin wir wollen. Diese Werte beeinflussen bestimmte Glaubenssätze.Werte zueinander in Konflikt, sind Mensche

• Abenteuer/Neugierde: operation und eine Erstbegehung.“

• Lebenssinn: „Das BeglückenBergen gerade eine schöne Wand zu durchklettern und die kommende Nacht in einem anheimelnden Zimmer in der Schutzhütte mit einem lgen.“16

• Perfektionismus/OrdnungSaint-Exupéry, der einmal sagte: „Die Vollkommenheit besteht nicht darin, dass man nichts mehr hinzufügen kann, sondern darin, dass man nichts mehr auslassen kann.“

• Respekt: „Wer mich kennt weiß, dass meine Gegnerschabgehalten hat, ihm gebührenden Respekt entgegengebracht zu bringen.“

• Körperlichte Aktivität (Frankl war ein leidenschaftlicher Kletterer)

• Anerkennung

• Macht: „… und sein von ihm selbst erkanntes Bedürfnis nach Macht zu, dass er Psychiater wurde.“

• Familie: Frankl ließ 1940 das amerikanische Visum, um das er sich lange Zeit bemüht hatte, unbenutzt und blieb wegen seiner alten Eltern in Wien, obwohl er wusste, was das bedeutete: die sichere Deportation i

15 Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S.2316 ebenda, S.23 17 Frankl, Was nicht in meinen Büchern steh18 Riemeyer S.18

Werte bestimmen die Richtung unseres Denkens und unserer Wahr-Nehmung. Werte sind Motivatoren: Wohin wir wollen. Diese Werte beeinflussen bestimmte Glaubenssätze.

Konflikt, sind Menschen unentschlossen und zögerlich.

: „Das spannendste für mich sind, ein Roulettespiel, eine Hiroperation und eine Erstbegehung.“15

: „Das Beglückendste ist eine Publikation abgeschlossen zu haben, in den Bergen gerade eine schöne Wand zu durchklettern und die kommende Nacht in einem anheimelnden Zimmer in der Schutzhütte mit einem lieben Menschen zu verbri

Perfektionismus/Ordnung:“Ich bekenne mich zu einem Perfektionismus wie dem von Exupéry, der einmal sagte: „Die Vollkommenheit besteht nicht darin, dass man

nichts mehr hinzufügen kann, sondern darin, dass man nichts mehr auslassen kann.“

: „Wer mich kennt weiß, dass meine Gegnerschaft zu Freud mich nicht davon abgehalten hat, ihm gebührenden Respekt entgegengebracht zu bringen.“

Körperlichte Aktivität (Frankl war ein leidenschaftlicher Kletterer)

Macht: „… und sein von ihm selbst erkanntes Bedürfnis nach Macht zu, dass er Psychiater wurde.“18

ließ 1940 das amerikanische Visum, um das er sich lange Zeit bemüht blieb wegen seiner alten Eltern in Wien, obwohl er wusste, was

das bedeutete: die sichere Deportation in ein Konzentrationslager.

Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S.23

Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S.30

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Nehmung. Werte sind Motivatoren: Wohin wir wollen. Diese Werte beeinflussen bestimmte Glaubenssätze. Stehen

n unentschlossen und zögerlich.

„Das spannendste für mich sind, ein Roulettespiel, eine Hirn-

ist eine Publikation abgeschlossen zu haben, in den Bergen gerade eine schöne Wand zu durchklettern und die kommende Nacht in einem

ben Menschen zu verbrin-

rfektionismus wie dem von Exupéry, der einmal sagte: „Die Vollkommenheit besteht nicht darin, dass man

nichts mehr hinzufügen kann, sondern darin, dass man nichts mehr auslassen kann.“

aft zu Freud mich nicht davon abgehalten hat, ihm gebührenden Respekt entgegengebracht zu bringen.“ 17

Macht: „… und sein von ihm selbst erkanntes Bedürfnis nach Macht führten dann da-

ließ 1940 das amerikanische Visum, um das er sich lange Zeit bemüht blieb wegen seiner alten Eltern in Wien, obwohl er wusste, was

Selbstbild / Identität

Die nächste Ebene ist die Ebene der Identität: das Selbstschen von sich als ganze Person in ihrem Verhalten, in ihren Fähigkeiten und in ihren Übezeugungen meist unbewusst mitkonstruieren. Es sind die tiefsten, zentralen Werte und Aufgben - die Mission im eigenen Leben. Identität ist eine hohe Ebene von Interpretationen: die Interpretation zahlreicher Interpretationen vergangener Erfahrungen. Identder personalen und der sozialen Identität werden: ein Glaubenssatz, den Menschen auf sich selbst anwenden, das zentrale Modell über sich selbst.

Die Frage dazu ist: "Wer bist Du?" (Wenn Du, denken andere über Dich, wenn Du das machst?"; "Was würdest Du von jemandem deken, der das macht?"; "Was denkt man über jemanden, der sowas macht?")ze mit: Ich bin ...; Ich bin der ..

• „Als Karikaturist nehme ich ebenso wie als Psychiater zunächst einmal die Schwchen eines Menschen wahr.“

• „ Nur dass ich als Psychiater oder zumindest als Psychotherapeut außerdem über die (faktischen) Schwächen hinaus intuitiv der (fakultativen) Möglichkeit ansichtig werde, die Schwächen zu überwinden, und über die Jämmerlichkeit einer Situation hinaus immer noch Möglichkeiten aufspüre, der Situation einen Sinn abzuringen und so denn auch noch ein scheinbar sinnloses Leiden in eine echte menschliche Leistung zu vewandeln.“19

• Idealismus / Soziales Engagement: Frankl organisierte Jugendberatungsstellen, in dnen Jugendliche in seelischer Not bzw. nach der Zeugnisausgabe unentgeltlich beraten wurden. Er half damit, die Suizidrate nach der Zeugnisverteilung auf 0 zu reduziren.20 Außerdem sabotierte er zusammen mit seinem ehemaligen Chef Pötzl die von den Behörden organisierte Euthanasie von jüdischen Geisteskranken, indem er die Dagnose „Psychose“ zu Aphakamen die Patienten nicht ins KZ, sondern in ein jüdisches Altenheim und wurden auf diese Weise gerettet.

19 Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S.3220 Vgl. Riemeyer S.20

Die nächste Ebene ist die Ebene der Identität: das Selbst-Bild; die Vorstellungen, die Meschen von sich als ganze Person in ihrem Verhalten, in ihren Fähigkeiten und in ihren Übezeugungen meist unbewusst mitkonstruieren. Es sind die tiefsten, zentralen Werte und Aufg

die Mission im eigenen Leben. Identität ist eine hohe Ebene von Interpretationen: die Interpretation zahlreicher Interpretationen vergangener Erfahrungen. Identder personalen und der sozialen Identität - kann auch als besonderer Glaubenssatz gedacht werden: ein Glaubenssatz, den Menschen auf sich selbst anwenden, das zentrale Modell über

Die Frage dazu ist: "Wer bist Du?" (Wenn auf die Frage keine Antwort kommt: "Was, glaubst Du, denken andere über Dich, wenn Du das machst?"; "Was würdest Du von jemandem deken, der das macht?"; "Was denkt man über jemanden, der sowas macht?")ze mit: Ich bin ...; Ich bin der ... Ich bin wie… (als Gleichnis / Metapher / Analogie).

„Als Karikaturist nehme ich ebenso wie als Psychiater zunächst einmal die Schwchen eines Menschen wahr.“

Nur dass ich als Psychiater oder zumindest als Psychotherapeut außerdem über die Schwächen hinaus intuitiv der (fakultativen) Möglichkeit ansichtig werde,

die Schwächen zu überwinden, und über die Jämmerlichkeit einer Situation hinaus immer noch Möglichkeiten aufspüre, der Situation einen Sinn abzuringen und so denn

nbar sinnloses Leiden in eine echte menschliche Leistung zu ve

/ Soziales Engagement: Frankl organisierte Jugendberatungsstellen, in dnen Jugendliche in seelischer Not bzw. nach der Zeugnisausgabe unentgeltlich beraten

half damit, die Suizidrate nach der Zeugnisverteilung auf 0 zu reduziAußerdem sabotierte er zusammen mit seinem ehemaligen Chef Pötzl die von

den Behörden organisierte Euthanasie von jüdischen Geisteskranken, indem er die Dagnose „Psychose“ zu Aphasie“, „Fieberdelir“, „Neurose“ etc umwandelte. Daraufhin kamen die Patienten nicht ins KZ, sondern in ein jüdisches Altenheim und wurden auf

Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S.32

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Bild; die Vorstellungen, die Men-schen von sich als ganze Person in ihrem Verhalten, in ihren Fähigkeiten und in ihren Über-zeugungen meist unbewusst mitkonstruieren. Es sind die tiefsten, zentralen Werte und Aufga-

die Mission im eigenen Leben. Identität ist eine hohe Ebene von Interpretationen: die ität - mit den Polen

kann auch als besonderer Glaubenssatz gedacht werden: ein Glaubenssatz, den Menschen auf sich selbst anwenden, das zentrale Modell über

auf die Frage keine Antwort kommt: "Was, glaubst Du, denken andere über Dich, wenn Du das machst?"; "Was würdest Du von jemandem den-ken, der das macht?"; "Was denkt man über jemanden, der sowas macht?"). Satzstruktur: Sät-

pher / Analogie).

„Als Karikaturist nehme ich ebenso wie als Psychiater zunächst einmal die Schwä-

Nur dass ich als Psychiater oder zumindest als Psychotherapeut außerdem über die Schwächen hinaus intuitiv der (fakultativen) Möglichkeit ansichtig werde,

die Schwächen zu überwinden, und über die Jämmerlichkeit einer Situation hinaus immer noch Möglichkeiten aufspüre, der Situation einen Sinn abzuringen und so denn

nbar sinnloses Leiden in eine echte menschliche Leistung zu ver-

/ Soziales Engagement: Frankl organisierte Jugendberatungsstellen, in de-nen Jugendliche in seelischer Not bzw. nach der Zeugnisausgabe unentgeltlich beraten

half damit, die Suizidrate nach der Zeugnisverteilung auf 0 zu reduzie-Außerdem sabotierte er zusammen mit seinem ehemaligen Chef Pötzl die von

den Behörden organisierte Euthanasie von jüdischen Geisteskranken, indem er die Di-sie“, „Fieberdelir“, „Neurose“ etc umwandelte. Daraufhin

kamen die Patienten nicht ins KZ, sondern in ein jüdisches Altenheim und wurden auf

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Zugehörigkeit, Spiritualität, Mission und Vision

Die höchste Ebene ist die Ebene der Zugehörigkeit, der Spiritualität, der Visionen. Diese Ebene ist eine "überindividuelle Ebene". Sie beinhaltet die Vorstellungen, Gedanken und den Glauben von Menschen über etwas, das mehr ist, das sie als Person, ihre Individualität über-schreitet. Hier geht es um die Zugehörigkeit zu etwas Größerem oder Höherem. Menschen, die ihr Bewusstsein auf die Inhalte dieser Ebene richten, fühlen sich anderen Menschen, der Menschheit insgesamt, der Natur, dem Leben, einer umfassenden Idee oder dem Göttlichen verbunden. Auf der Ebene der Zugehörigkeit finden wir umfassende Visionen, den Sinn des Lebens, Lebensaufgaben, eine Mission, das Erleben der Quelle.

Diese Ebene ist die machtvollste aller Ebenen. Sie gibt den Menschen Sicherheit, Sinn und Verbundenheit. Aber es ist auch die Ebene der Massenpsychologie und die Ebene auf der Kriege geführt werden. Wer viel erreichen will, wird auf dieser Ebene die meiste Kraft finden, für sich selber aber auch für andere. Es ist die Ebene der Symbole. Hier geht es um die "gro-ßen Fragen" im Leben: "Warum leben wir?", "Warum sind wir hier?", "Was ist der Sinn des Lebens?"

Zugehörigkeit

Unter Zugehörigkeit versteht NLP das System, dem sich eine Person zugehörig fühlt: Partner-schaft, Familie, Firma, Nation, Kontinent, Welt, Universum, ...

Frage: "Wer noch?" "Wem fühlst Du dich zugehörig?" "Welche Bedeutung hat Dein Tun für andere?" "Was wird über Dich gedacht?" "Welche Auswirkungen hat Dein Leben auf die Welt?" Die erhaltenen Antworten (z.B. Er bewirkt viel Gutes.) werden von der Position der logischen Ebene Identität aus angehört: Und Deine Mitmenschen denken über Dich: Er be-wirkt viel Gutes.

Spiritualität

Dies ist die tiefste Ebene, auf der wir die größten metaphysischen Fragen betrachten und um-setzen. "Warum sind wir hier?" "Was ist der Sinn des Lebens?" Diese spirituelle Ebene leitet und formt unser Leben und gibt unserer Existenz eine Grundlage. Jede Veränderung auf die-ser Ebene hat tiefgreifende Auswirkungen auf alle Ebenen. In gewissem Sinne enthält sie al-les, was wir tun, ist aber mehr als die Summe ihrer Teile. Spiritualität fasst all das zusammen, was in metaphysischer, feinstofflicher, philosophischer, ... Hinsicht über die Person hinaus-geht: Gott / Göttin, Höheres Wesen, Weltgeist, Das Nichts, ... Wenn eine Person behauptet, bei ihr existiere diese Ebene nicht oder sei leer, dann ist das auch eine Aussage auf der Ebene Spiritualität. Frage: "Warum noch?" Spiritualität (ist die Frage nach Gott) "Was denkt Gott über Dich?" "Wie empfindet das Höhere Wesen über Dich?" "Was bringt Dir das Ganze ent-gegen?" "Welche Bedeutung hast Du für die Göttin?" Satzstruktur: Sätze mit ich bin die / der ... (= Spiritualität); ich bin eine / ein ... (= Zugehörigkeit); Sätze mit der Anrede ›Du‹ (›Die Anderen‹ = Zugehörigkeit; ›Stimme Gottes‹ = Spiritualität, Mission)

• „Nicht die Fragen, die ich an das Leben habe, sondern das Leben fragt mich.“

• „Ich erfasse jetzt den Sinn des Letzten und Äußersten, was menschliches Dichten und Denken und – Glauben auszusagen hat: Die Erlösung durch die Liebe und in der Lie-be! Ich erfasse, dass der Mensch, wenn ihm nichts mehr bleibt auf dieser Welt, selig werden kann- und sei es auch nur für Augenblicke - im Innersten hingegeben an das

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Bild des geliebten Menschen. In der denkbar tristesten äußersten Situation, in eine Lage hineingestellt, in der er sich nicht verwirklichen kann durch ein Leisten, in einer Situation, in der seine einzige Leistung in einem rechten Leiden – in einem aufrechten Leiden bestehen kann, in solcher Situation vermag der Mensch, im liebenden Schauen, in der Kontemplation des geistigen Bildes, das er vom geliebten Menschen in sich trägt, sich zu erfüllen.“21

Vision

Hier ist das Bild von der Welt oder dem eigenen Umfeld angesiedelt, wie es werden soll. Fra-ge: "Wofür noch, letztendlich?"; "Was ist der Sinn (des Ganzen)?" "Wofür tust Du das?" "Was ist der Sinn des Lebens?"

• „ Ich habe den Sinn meines Lebens darin gesehen, anderen zu helfen, in ihrem Leben einen Sinn zu finden.“22

Mission

Mission ist der Lebensinn, die Lebensaufgabe, die Botschaft die eine Person lebt. Die Inhalte dieser Ebene werden nach Meinung der Astrologie um das 28. Lebensjahr geprägt (Saturntransit). Frage: "Welchen Sinn hat Dein Tun / Dein Leben?" "Was ist meine Aufga-be?" "Was bewirkst Du damit?""Was gibst Du der Welt?"

• „Ich respektiere den Entschluss eines Menschen, sich das Leben zu nehmen. Ich wün-sche aber, dass auch mein Prinzip respektiert werden, das lautet: zu retten, solange ich kann.“23

• „Die eigentlich menschlichen Urvermögen der Selbsttranszendenz und Selbstdistan-zierung, wie ich sie in den letzten Jahren so sehr betonte, wurden im Konzentrations-lager verifiziert und validiert. Tatsächlich war die Lektion von Auschwitz, dass der Mensch ein sinnorientiertes Wesen ist. Wenn es überhaupt etwas gibt, das ihn auch noch in einer Grenzsituation aufrechtzuerhalten vermag, dann ist es das Wissen da-rum, dass das Leben einen Sinn hat und sei es auch nur, dass sich dieser Sinn erst in der Zukunft erfüllen lässt, die Botschaft von Ausschwitz lautete: Der Mensch kann nur überleben, wenn er auf etwas hin lebt. Und wie mir scheint, gilt diese nicht nur vom Überleben des Einzelnen Menschen, sondern auch vom Überleben der Menschheit.“24

21 Frankl, … trotzdem Ja zum Leben sagen, S. 63 22 Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S.106 23 ebenda, S.58, vgl. Riemeyer S. 22 24 Frankl zit. n. Fabry 1987, S. 23

Viktor Frankls Strategie der Selbstdistanzierung

Frankl beschrieb kurz nach der Befreiung aus dem KZ seine seinem Buch „…und trotzdem Ja zum Leben sagensage, teilt uns Frankl mit, wie er mit einer besonders gangen ist. An anderer Stelle wird Frankl sie als zeichnen:

„Ich habe wiederholt versucht, mich von all dem Leid, das uns umgab, zu distanzieren, indem ich es zu objektivieren versuchte. So erinnere ich mich daran, dass ich eines Morgendem Lager heraus marschierte und den Hunger, die Kälte und die Schmerzen der durch das Hungerödem angeschwollenen und aus diesem Grunde in offenen Schuhen steckenden, erfrrenen und eiternden Füße kaum ertragen konnte.

Meine Situation erschien mit tro

Da stellte ich mir vor, ich stünde an einem Rednerpult in einem großen schönen, warmen und hellen Vortragssaal und sei im Bzu halten unter dem Titel `Psychotherapeutischediesem Titel hielt ich den Vortrag auf dem Kongress auch wirklich), und ich spräche gerade von alledem was ich – soeben erlebte. Glauben Sie mir meine Damen und Herren, in jenem Augenblick konnte ich nicht hoffen, chen Vortrag wirklich zu halten.“

Anwendung des TOTE Modell

Das Konzept der Strategiearbeitzen von G.Miller, K.Pribram und E.Galanter, die erforscliche Bewusstsein bestimmte Verhaltensmuster erzeugt. Aus der Kybernetik haben sie das T.O.T.E - Modell als Beschreibungsmodell für die Struktur von Denksen entwickelt, um komplexe Veränderungsarbeit gewurde u.a. von Robert Dilts für das NLP adaptiert.

Das Akronym bedeutet „Test -Verhaltenssequenz in vier Phasen, die die grundlegende Struktur von Stratechung eines festgelegten Zieles unter Einbeziehung einer sich wiederholenden Feedbacschleife als Kontrolle über den bereits erreichten Stand definiert.

Bildliche Darstellung des TOTE

25 Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S. 77

Viktor Frankls Strategie der Selbstdistanzierung

Frankl beschrieb kurz nach der Befreiung aus dem KZ seine Erlebnisse als KZ…und trotzdem Ja zum Leben sagen“. In der im Folgenden beschriebenen Pa

mit, wie er mit einer besonders schmerzlichen Situation im KZ umggangen ist. An anderer Stelle wird Frankl sie als Paradebeispiel der Selbstdistanzierung b

„Ich habe wiederholt versucht, mich von all dem Leid, das uns umgab, zu distanzieren, indem ich es zu objektivieren versuchte. So erinnere ich mich daran, dass ich eines Morgendem Lager heraus marschierte und den Hunger, die Kälte und die Schmerzen der durch das Hungerödem angeschwollenen und aus diesem Grunde in offenen Schuhen steckenden, erfrrenen und eiternden Füße kaum ertragen konnte.

Meine Situation erschien mit trost- und hoffnungslos.

ich mir vor, ich stünde an einem Rednerpult in einem großen schönen, warmen und l und sei im Begriff, vor einer interessierten Zuhörerschaft einen Vortrag

Psychotherapeutische Erfahrungen im Konzentrationslager` (unter diesem Titel hielt ich den Vortrag auf dem Kongress auch wirklich), und ich spräche gerade

soeben erlebte. Glauben Sie mir meine Damen und Herren, in jenem Augenblick konnte ich nicht hoffen, dass es mir vergönnt sein würde, eines Tages einen sochen Vortrag wirklich zu halten.“25

TOTE Modell

Strategiearbeit im NLP-basiert auf den kognitions-psychologischen Ansäzen von G.Miller, K.Pribram und E.Galanter, die erforschten, auf welche Weise das menscliche Bewusstsein bestimmte Verhaltensmuster erzeugt. Aus der Kybernetik haben sie das

Modell als Beschreibungsmodell für die Struktur von Denk- und Handlungsprozesen entwickelt, um komplexe Veränderungsarbeit gewährleisten zu können. Dieses Konzept wurde u.a. von Robert Dilts für das NLP adaptiert.

- Operate - Test - Exit" und beschreibt eine in sich geschlossene Verhaltenssequenz in vier Phasen, die die grundlegende Struktur von Stratechung eines festgelegten Zieles unter Einbeziehung einer sich wiederholenden Feedbacschleife als Kontrolle über den bereits erreichten Stand definiert.

Bildliche Darstellung des TOTE-Modells:

Frankl, Was nicht in meinen Büchern steht, S. 77

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Erlebnisse als KZ-Häftling in . In der im Folgenden beschriebenen Pas-

schmerzlichen Situation im KZ umge-Paradebeispiel der Selbstdistanzierung be-

„Ich habe wiederholt versucht, mich von all dem Leid, das uns umgab, zu distanzieren, indem ich es zu objektivieren versuchte. So erinnere ich mich daran, dass ich eines Morgens aus dem Lager heraus marschierte und den Hunger, die Kälte und die Schmerzen der durch das Hungerödem angeschwollenen und aus diesem Grunde in offenen Schuhen steckenden, erfro-

ich mir vor, ich stünde an einem Rednerpult in einem großen schönen, warmen und egriff, vor einer interessierten Zuhörerschaft einen Vortrag

rfahrungen im Konzentrationslager` (unter diesem Titel hielt ich den Vortrag auf dem Kongress auch wirklich), und ich spräche gerade

soeben erlebte. Glauben Sie mir meine Damen und Herren, in jenem dass es mir vergönnt sein würde, eines Tages einen sol-

psychologischen Ansät-hten, auf welche Weise das mensch-

liche Bewusstsein bestimmte Verhaltensmuster erzeugt. Aus der Kybernetik haben sie das und Handlungsprozes-

währleisten zu können. Dieses Konzept

Exit" und beschreibt eine in sich geschlossene Verhaltenssequenz in vier Phasen, die die grundlegende Struktur von Strategien zur Errei-chung eines festgelegten Zieles unter Einbeziehung einer sich wiederholenden Feedback-

Ausgangspunkt ist der Abgleich (Tnierten Wunsch-Zustandes:

Jetziger Zustand: von Leid umgeben, Hunger, Schmerzen, Kälte, erfrorene, eiternde Füße – Emotion: Trost

Ziel-Zustand: Distanzierung (durch Objektivierung),Hoffnungslosigkeit sowie Schmerzen und Leid

Weicht der Ist-Zustand vom SollInformation dient als Feedback, um gewisse Veränderungen und Verbesserungen (Ounternehmen.

Frankl beabsichtigte, sich von seinem direkten Erlebnissen und deren Bewertung zu distanziren und wendete daraufhin seine Strategie an:

Er stellt sich sich selbst in Zukunft vor sierten Zuhörerschaft. Hierbei spricht er sein visuelles Repräsentationssystem internal an (Vin). Gleichzeitig (Synästhesie = „S“) wird er vermutlich die Wärme in dem hellen Saal spren (=K+). Leider geht aus der Beschreibung nichtnimmt oder beispielsweise als Teil der Zuhörerschaft selbst betrachtend vorstellt, was freilich eine andere Qualität der Selbstd

Sodann stellt sich Frankl wortwörtlich nisse berichtet:

“…Glauben Sie mir meine Damen und Herren, in jenem Augenblick konnte ich nicht hoffen, dass es mir vergönnt sein würde, eines Tages einen solchen Vortrag wirklich zu halten.“

Damit spricht er sein auditives Repauch im inneren Dialog – eine Rede (A k id).

Ausgangspunkt ist der Abgleich (Test) eines konkreten Ist-Zustandes mit einem als Ziel def

von Leid umgeben, Hunger, Schmerzen, Kälte, erfrorene, eiternde - und Hoffnungslosigkeit

zierung (durch Objektivierung),um das Gefühl der Trostsowie Schmerzen und Leid zu überwinden

Zustand vom Soll-Zustand ab, dann ist das Ziel noch nicht erreicht und diese Information dient als Feedback, um gewisse Veränderungen und Verbesserungen (O

sich von seinem direkten Erlebnissen und deren Bewertung zu distanziren und wendete daraufhin seine Strategie an:

stellt sich sich selbst in Zukunft vor - in einem warmen und hellen Saal vor einer interesierten Zuhörerschaft. Hierbei spricht er sein visuelles Repräsentationssystem internal an

(Synästhesie = „S“) wird er vermutlich die Wärme in dem hellen Saal spaus der Beschreibung nicht hervor, ob sich Frankl a

oder beispielsweise als Teil der Zuhörerschaft selbst betrachtend vorstellt, was freilich Selbstdistanzierung darstellen könnte.

wortwörtlich vor, wie er zu den Zuhörern über seine jetz

Glauben Sie mir meine Damen und Herren, in jenem Augenblick konnte ich nicht hoffen, dass es mir vergönnt sein würde, eines Tages einen solchen Vortrag wirklich zu halten.“

Damit spricht er sein auditives Repräsentationssystem an. Er konstruiert hierbei eine Rede (A k id).

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Zustandes mit einem als Ziel defi-

von Leid umgeben, Hunger, Schmerzen, Kälte, erfrorene, eiternde

das Gefühl der Trost- und

Zustand ab, dann ist das Ziel noch nicht erreicht und diese Information dient als Feedback, um gewisse Veränderungen und Verbesserungen (Operate) zu

sich von seinem direkten Erlebnissen und deren Bewertung zu distanzie-

in einem warmen und hellen Saal vor einer interes-sierten Zuhörerschaft. Hierbei spricht er sein visuelles Repräsentationssystem internal an

(Synästhesie = „S“) wird er vermutlich die Wärme in dem hellen Saal spü-hervor, ob sich Frankl assoziiert wahr-

oder beispielsweise als Teil der Zuhörerschaft selbst betrachtend vorstellt, was freilich

vor, wie er zu den Zuhörern über seine jetzigen Erleb-

Glauben Sie mir meine Damen und Herren, in jenem Augenblick konnte ich nicht hoffen, dass es mir vergönnt sein würde, eines Tages einen solchen Vortrag wirklich zu halten.“

. Er konstruiert hierbei – vermutlich

Frankls vollständige Strategie der Selbstdistanzierung stellt sich demnach wie folgt dar:

Danach erfolgt ein neuerlicher Abgleich des Ergebnisses mit dem erwünschten(Test).

Wenn das Ziel erreicht ist, ist auch der Prozess beendet (E

Bestehen jedoch noch immer Abweichungen, dann erfolgen solange weitere Veränderungen (Operate) und erneute Abgleiche (T

Frankl wendete im Übrdistanzierung in Gang zu Perspektivenshifting, Humornicht weiter eingegangen.

Frankls vollständige Strategie der Selbstdistanzierung stellt sich demnach wie folgt dar:

Danach erfolgt ein neuerlicher Abgleich des Ergebnisses mit dem erwünschten

Wenn das Ziel erreicht ist, ist auch der Prozess beendet (Exit).

och noch immer Abweichungen, dann erfolgen solange weitere Veränderungen ) und erneute Abgleiche (Test), bis das Ziel schließlich erreicht ist.

im Übrigen in seiner Logotherapie weitere Strategien an, um Selbsdistanzierung in Gang zu setzen und zu fördern: Das innere

Humor und Paradoxien. Auf diese wird im Rahmen dieser Arbeit nicht weiter eingegangen.

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Frankls vollständige Strategie der Selbstdistanzierung stellt sich demnach wie folgt dar:

Danach erfolgt ein neuerlicher Abgleich des Ergebnisses mit dem erwünschten Zustand

och noch immer Abweichungen, dann erfolgen solange weitere Veränderungen ), bis das Ziel schließlich erreicht ist.

seiner Logotherapie weitere Strategien an, um Selbst-as innere Gespräch,

im Rahmen dieser Arbeit

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Kurzbiographie

1905 26. März: Viktor Emil Frankl wird als zweites von drei Kindern in Wien ge-boren. Die Mutter stammt aus Prag, der Vater - Direktor im Ministerium für soziale Verwaltung - aus Südmähren.

1914-1918 Während des 1. Weltkriegs geht es der Familie schlecht, die Kinder betteln auf Bauernhöfen um Brot.

1915-1923 In der Gymnasialzeit beschäftigt sich Frankl mit den Naturphilosophen und besucht Volkshochschul-Kurse über Angewandte Psychologie. Er kommt mit der Psychoanalyse in Kontakt.

1921 Erster Vortrag Frankls mit dem Thema: "Über den Sinn des Lebens". Er wird Funktionär der Sozialistischen Arbeiterjugend.

1923 Maturaarbeit zum Thema: "Zur Psychologie des philosophischen Denkens" (eine psychoanalytisch orientierte Pathographie über Arthur Schopenhauer). Erste Publikationen in der Jugendbeilage einer Tageszeitung; intensive Kor-respondenz mit Sigmund Freud.

1924 Frankls Aufsatz: "Zur mimischen Bejahung und Verneinung" wird in der "Internationalen Zeitschrift für Psychoanalyse" publiziert. Frankl ist Medi-zinstudent und Obmann der sozialistischen Mittelschüler Österreichs. Ein Jahr später begegnet er Sigmund Freud persönlich, gerät aber zunehmend in den Einflussbereich Alfred Adlers.

1925 Frankls Aufsatz: "Psychotherapie und Weltanschauung" wird in der "Interna-tionalen Zeitschrift für Individualpsychologie" publiziert. Er bemüht sich um die Aufhellung des Grenzgebietes zwischen Psychotherapie und Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der Sinn- und Wertproblematik, was zum lebenslangen Leitmotiv seiner Arbeit wird.

1926 Frankl hält öffentliche Vorträge auf Kongressen in Düsseldorf, Frankfurt, Berlin; dabei benützt er zum ersten mal das Wort LOGOTHERAPIE.

1927 Sein Verhältnis zu Alfred Adler spitzt sich zu, Frankl gerät unter den Einfluss von Rudolf Allers und Oswald Schwarz (Begründer der psychosomatischen Medizin). Max Schelers Buch "Der Formalismus in der Ethik und die mate-riale Wertethik" begeistert ihn. Bald darauf folgt sein Ausschluss aus dem Adler-Verein, worüber er sehr betroffen ist. Adlers Tochter Alexandra, Ru-dolf Dreikurs und andere bedeutende Persönlichkeiten bleiben ihm gewogen.

1928 - 1929 Frankl organisiert in Wien und sechs weiteren Städten Jugendberatungsstel-len, an die sich Jugendliche in seelischen Nöten kostenlos wenden können; Individualpsychologen wie Charlotte Bühler und Erwin Wexberg wirken dabei mit, und der Anatom und Wiener Stadtrat Julius Tandler unterstützt Frankls Projekt.

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1930 Er organisiert eine Sonderaktion zur Zeit der Zeugnisverteilung, woraufhin in Wien seit vielen Jahren erstmalig kein einziger Schülerselbstmord zu ver-zeichnen ist. Auch das Ausland wird auf ihn aufmerksam: Wilhelm Reich lädt ihn nach Berlin ein, die Universitäten von Prag und Budapest wünschen Vorträge von ihm. Frankl gibt an der Volkshochschule den ersten Kurs über Psychische Hygiene, der je stattgefunden hat. Noch vor seiner Promotion beginnt er in der Psychotherapeutischen Abteilung der Psychiatrischen Uni-versitäts-klinik zu arbeiten, wird nach der Promotion dort Assistent.

1931 - 1932 Neurologische Ausbildung Frankls. Er praktiziert im "Maria Theresien Schlössl" in Wien.

1933 - 1937 Frankl leitet den sogenannten "Selbstmörderinnenpavillon" im Psychiatri-schen Krankenhaus in Wien, wo jährlich ca. 3000 Patientinnen durch seine Hände gehen.

1937 Frankl eröffnet als Facharzt für Neurologie und Psychiatrie eine Praxis.

1938 Einmarsch Hitlers in Österreich.

1939 In seinem Aufsatz: "PHILOSOPHIE UND PSYCHOTHERAPIE.ZUR GRUNDLEGUNG EINER EXISTENZANALYSE" wird der Ausdruck "Existenzanalyse" geprägt. Ein Visum zur Ausreise nach Amerika lässt Frankl unbenutzt, um seine alten Eltern nicht im Stich zu lassen.

1940 - 1942 Frankl erhält die Leitung der Neurologischen Station am Rothschild-Spital, wo nur jüdische Patienten betreut werden. Dort sabotiert er unter Lebensge-fahr die von den Nazis angeordnete Euthanasie von "Geisteskranken" mittels falscher Diagnosen in seinen ärztlichen Gutachten. Er publiziert mehrere Aufsätze in Schweizerischen Wochenschriften, beginnt die Erstfassung sei-ner "ÄRZTLICHEN SEELSORGE" niederzuschreiben. 1941 heiratet er seine erste Frau, Tilly Grosser.

1942 Die Nazis zwingen das Ehepaar Frankl zur Abtreibung des gemeinsamen Kindes. Im September werden Viktor Frankl und Tilly verhaftet und gemein-sam mit seinen Eltern in das Ghetto Theresienstadt (nördlich von Prag) ge-bracht. Seine Schwester Stella ist zuvor nach Australien entkommen, und Bruder Walter befindet sich mit seiner Frau auf der Flucht in Italien. In Theresienstadt stirbt der Vater nach einem halben Jahr an Erschöpfung.

1944 Frankl und Tilly und knapp danach seine 65-jährige Mutter werden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Die Mutter wird sofort in der Gas-kammer ermordet, Tilly nach Bergen-Belsen gebracht, wo sie mit 24 Jahren stirbt. Viktor Frankl wird in Viehwaggons über Wien nach Kaufering und Türkheim (Nebenlager von Dachau) gebracht. Auch unter den extremen Be-dingungen der Konzentrationslager findet Frankl seine Thesen über Schicksal und Freiheit bestätigt.

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1945 Im letzten Lager erkrankt er an Fleckfieber und hält sich nachts wach, indem er versucht, sein Buch "ÄRZTLICHE SEELSORGE" stenographisch zu re-konstruieren. Am 27. April wird er von US-Truppen befreit und kehrt im August nach Wien zurück. Dort erfährt er innerhalb weniger Tage vom Tod seiner Frau, seiner Mutter und seines Bruders, der gemeinsam mit seiner Frau in Auschwitz umgebracht wurde.

1946 Frankl überwindet seine Verzweiflung, wird Vorstand der Wiener Neurologi-schen Poliklinik und behält diese Position 25 Jahre lang. Mit der rekonstru-ierten Fassung von "ÄRZTLICHE SEELSORGE" habilitiert er sich. Außer-dem diktiert er in 9 Tagen das Buch "EIN PSYCHOLOG ERLEBT DAS KONZENTRATIONSLAGER", von dem bis 1997 in der englischen Fassung (Man's Search for Meaning") mehr als 9 Millionen Exemplare verkauft wor-den sind. Im selben Jahr erscheint auch das Buch "... TROTZDEM JA ZUM LEBEN SAGEN. DREI VORTRÄGE" (nicht zu verwechseln mit der erwei-terten Neuauflage von "Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager", die 1977 erschien und ebenfalls den Haupttitel "..trotzdem Ja zum Leben sagen" trägt).

1947 Frankl heiratet Eleonore Schwindt; im Dezember wird seine Tochter Gabriele geboren. Frankl veröffentlicht sein anschaulichstes Werk, das die meiste Ka-suistik enthält: "PSYCHOTHERAPIE IN DER PRAXIS". Außerdem er-scheinen in diesem Jahr die Bücher "ZEIT UND VERANTWORTUNG" und "DIE EXISTENZANALYSE UND DIE PROBLEME DER ZEIT".

1948 Frankl erhält sein philosophisches Doktorat mit einer Dissertation über das Thema: "DER UNBEWUSSTE GOTT".

1948 - 1949 Frankl wird Privatdozent für Neurologie und Psychiatrie an der Wiener Uni-versität und hält seine sogenannten "Metaklinischen Vorlesungen", die bei Deuticke unter dem Titel: "DER UNBEDINGTE MENSCH" publiziert wer-den.

1950 Frankl gründet die "Österreichische Ärztegesellschaft für Psychotherapie" und wird ihr erster Präsident. Aus Vorlesungen entsteht das Buch "HOMO PATIENS. VERSUCH EINER PATHODIZEE" (Deuticke); es setzt einen neuen Schwerpunkt in der Logotherapie: die Tröstung des leidenden Men-schen. Im Rahmen der "Salzburger Hochschulwochen" stellt Frankl seine "10 Thesen über die Person" vor.

1951 Sein Buch "LOGOS UND EXISTENZ" erscheint und rundet die anthropolo-gische Grundlegung der Logotherapie ab.

1952 Frankl gibt zusammen mit Otto Pötzl eine psychophysiologische Studie über die seelischen Zustände während eines Absturzes heraus.

1954 Universitäten in London, Holland und Argentinien laden Frankl zu Vorträgen ein; Gordon Allport setzt sich in den USA für ihn ein und fördert die Veröf-fentlichung seiner Bücher.

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1955 Frankl wird Professor an der Wiener Universität und beginnt, an zahlreichen anderen Universitäten als Gastprofessor zu lehren.

1956 Die logotherapeutische Neurosenlehre legt Frankl in dem Buch "THEORIE UND THERAPIE DER NEUROSEN" nieder.

1959 Eine besonders systematische Darstellung von Logotherapie und Existenz-analyse erscheint als Kapitel: "GRUNDRISS DER EXISTENZANALYSE UND LOGOTHERAPIE" im "HANDBUCH DER NEUROSENLEHRE UND PSYCHOTHERAPIE", herausgegeben von Frankl, Gebsattel und Schultz.Weitere Bücher folgen.

1961 Gastprofessur an der Harvard Universität in Cambridge / USA

1966 Gastprofessur an der Southern Methodist Universität in Dallas / USA. Aus den dort gehaltenen Vorlesungen entsteht das Buch "THE WILL TO MEANING".

1970 In San Diego/Kalifornien wird an der "United States International Universi-ty" eine Professur für Logotherapie geschaffen und das erste Logotherapie-Institut der Welt gegründet.

1988 Anlässlich des Gedenktages zum 50. Jahrestag des Hitler-Einmarsches hält Frankl auf dem Wiener Rathausplatz eine vielbeachtete Rede.

1992 In Wien wird das "Viktor-Frankl-Institut" gegründet, dessen Vorstand sich aus akademischen Freunden und Familienmitgliedern Frankls zusammen-setzt.

1995 Veröffentlichung der Autobiographie "WAS NICHT IN MEINEN BÜ-CHERN STEHT"

1997 Das letzte Buch Frankls erscheint: "MAN'S SEARCH FOR ULTIMATE MEANING". Viktor Frankl stirbt am 2. September an Herzversagen.

Literaturverzeichnis

Viktor E. Frankl: Was nicht in meinen Büchern steht, 1995, 5. Auflage 2013

Viktor E. Frankl: …und trotzdem ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das KZ, 2. Auf-lage 2011

Jörg Riemeyer, Die Logotherapie Viktor Frankls, 2001

Joseph O’Connor, John Seymour: Neurolinguistisches Programmieren: Gelungene Kommu-nikation und persönliche Entfaltung, 2010