September 2018 Wissen & Wärme - wvib · Wir müssen global den-ken und vor Ort handeln. Industrie...

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1 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG September 2018 Liebe Chefs der Schwarzwald AG, „Der Schwarzwald macht mobil“, so lau- tet das Motto der wvib-HV 2018 im No- vember in Rust bei Freiburg, bei der wvib- Präsident Thomas Burger den baden- württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann als Festredner be- grüßen darf. Für physische Mobilität welt- weit sorgt unser erfolgreiches Automoti- ve-Cluster, dem fast ein Drittel aller wvib-Mitglieder angehören. Aber auch der Maschinenbau und die Antriebstechnik bringen unse- re Gesellschaft voran. Letztlich auch unsere über 100 Medizintech- nik-Unternehmen, die uns als Patienten in Hüfte und Knie mobil machen. Mobilität bedeutet Dynamik, Flexibilität, Fortschritt und auch Freiheit. Beweglichkeit ist auch in den Köpfen und Herzen der Unternehmer der Schwarzwald AG, denn Unternehmer sind gebore- ne Veränderer und Verbesserer. Und weil eine vernetzte Schwarzwald AG seit 2009 dynamisch unterwegs ist und für bislang unvorstellbare Steuereinnahmen und Beschäftigungsrekorde gesorgt hat, muss die Industrie im Großraum Schwarzwald nicht aus der Lethargie geholt werden. In rund 1.000 Veranstaltungen zwischen Heidelberg und Basel, zwischen Stuttgart und Stockach werden Fragestellungen jenseits der Unternehmens- berater-buzzwords in einer mittelständischen Sprache verhandelt, die Visionen an die Werkbank bringt und dafür sorgt, dass wir uns gemeinsam auf die Zukunft freuen können. Was uns abseits der Me- tropolen zum Wachstum fehlt, sind Menschen und Infrastruktur. Die Mobilmachung des Schwarzwalds betrifft deshalb immer mehr auch die Politik. Zu wenige sprechen für den industriellen Mit- telstand in einer offenen globalen Marktwirtschaft, zu wenige spre- chen für den Raum jenseits der Metropolen. Wir müssen global den- ken und vor Ort handeln. Industrie = Zukunft. An diese Gleichung glauben wir im wvib mehr denn je. Sie gilt für Baden-Württemberg und für große Teile von Deutschland. Das Engagement von wvib-Präsident Thomas Bur- ger hat bereits im ersten Jahr seiner Amtszeit weit über den Schwarz- wald hinaus Resonanz und Zustimmung ausgelöst. Einen starken September wünscht Ihnen Ihr Dr. Christoph Münzer September 2018 Haben Sie einen Digital Manager? Die Schwarzwald AG kann digital. Das hat wvib-Präsident Thomas Burger auf der Jahreshauptversammlung im letzten November verkündet, und das zeigen die vielen Beispiele aus den wvib-Mitgliedsunternehmen, die uns zu nahezu jedem Wertschöpfungsprozess erreichen. Ähnlich dem Lean Management gilt es jedoch, alle Prozesse – ob Führungs-, Wertschöpfungs- oder unterstützende Prozesse – darauf abzuklopfen, welche Potenziale sich durch (auch Teil-) Digitalisie- rung erschließen lassen. Leisten kann das eigentlich nur der digitale Generalist. Und da es den noch nicht gibt, hat der wvib in einem Team aus allen Geschäftsbereichen und in Zusammenarbeit mit Partnern der Hochschule Mannheim einen „Lehrgang zum Digital Manager“ erarbeitet, der Mitte Oktober startet. Hier können Sie ein vielversprechendes Talent zu eben diesem Gene- ralisten ausbilden lassen. Er/Sie prüft mit Ihren Mitarbeitern die einzel- nen Prozesse, er/sie klärt Aufwand und Machbarkeit, er/sie priorisiert die Einzelprojekte und treibt die Umsetzung voran. Ihr erster Schritt: Sie wählen aus, wen Sie zum Digital Manager machen wollen und melden ihn/sie für den „wvib-Lehrgang zum Digital Manager“ an. A Dr. Gerrit [email protected] Inhalt Digital Manager oder CDO? ......................................................... 2 Aktives Lernen mit Serious Games ............................................... 2 Abgrenzung von mobiler Arbeit und Telearbeitsplätzen ............... 2 JEFTA – Wirtschaftspartnerabkommen Japan/EU .......................... 3 Keine Senkung des Rechnungszinses geplant ............................... 3 Industriemetallpreise – zwischen Hoffen und Bangen ................... 3 Ausschlussfristen werden durch Vergleichsverhandlungen gehemmt ..................................................................................... 4 Minderungsverlangen schließt Anspruch auf „großen Schadenersatz“ aus ....................................................... 4 Haft von mehr als zwei Jahren kann personenbedingte Kündigung rechtfertigen .............................................................. 4 Menschen in der Schwarzwald AG ............................................... 5 Was war ...................................................................................... 6 Was kommt ................................................................................. 8 Wissen & Wärme Automotive-Gipfel 2018 - Herausforderungen und Lösungen für Automobilzulieferer 13. November 2018, Donauhallen Donaueschingen

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1Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG September 2018

Liebe Chefs der Schwarzwald AG,

„Der Schwarzwald macht mobil“, so lau-tet das Motto der wvib-HV 2018 im No-vember in Rust bei Freiburg, bei der wvib-Präsident Thomas Burger den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann als Festredner be-grüßen darf. Für physische Mobilität welt-weit sorgt unser erfolgreiches Automoti-

ve-Cluster, dem fast ein Drittel aller wvib-Mitglieder angehören. Aber auch der Maschinenbau und die Antriebstechnik bringen unse-re Gesellschaft voran. Letztlich auch unsere über 100 Medizintech-nik-Unternehmen, die uns als Patienten in Hüfte und Knie mobil machen. Mobilität bedeutet Dynamik, Flexibilität, Fortschritt und auch Freiheit. Beweglichkeit ist auch in den Köpfen und Herzen der Unternehmer der Schwarzwald AG, denn Unternehmer sind gebore-ne Veränderer und Verbesserer.

Und weil eine vernetzte Schwarzwald AG seit 2009 dynamisch unterwegs ist und für bislang unvorstellbare Steuereinnahmen und Beschäftigungsrekorde gesorgt hat, muss die Industrie im Großraum Schwarzwald nicht aus der Lethargie geholt werden. In rund 1.000 Veranstaltungen zwischen Heidelberg und Basel, zwischen Stuttgart und Stockach werden Fragestellungen jenseits der Unternehmens-berater-buzzwords in einer mittelständischen Sprache verhandelt, die Visionen an die Werkbank bringt und dafür sorgt, dass wir uns gemeinsam auf die Zukunft freuen können. Was uns abseits der Me-tropolen zum Wachstum fehlt, sind Menschen und Infrastruktur.

Die Mobilmachung des Schwarzwalds betrifft deshalb immer mehr auch die Politik. Zu wenige sprechen für den industriellen Mit-telstand in einer offenen globalen Marktwirtschaft, zu wenige spre-chen für den Raum jenseits der Metropolen. Wir müssen global den-ken und vor Ort handeln.

Industrie = Zukunft. An diese Gleichung glauben wir im wvib mehr denn je. Sie gilt für Baden-Württemberg und für große Teile von Deutschland. Das Engagement von wvib-Präsident Thomas Bur-ger hat bereits im ersten Jahr seiner Amtszeit weit über den Schwarz-wald hinaus Resonanz und Zustimmung ausgelöst. Einen starken September wünscht Ihnen Ihr

Dr. Christoph Münzer

September 2018

Haben Sie einen Digital Manager?

Die Schwarzwald AG kann digital. Das hat wvib-Präsident Thomas Burger auf der Jahreshauptversammlung im letzten November verkündet, und das zeigen die vielen Beispiele aus den wvib-Mitgliedsunternehmen, die uns zu nahezu jedem Wertschöpfungsprozess erreichen.Ähnlich dem Lean Management gilt es jedoch, alle Prozesse – ob Führungs-, Wertschöpfungs- oder unterstützende Prozesse – darauf abzuklopfen, welche Potenziale sich durch (auch Teil-) Digitalisie-rung erschließen lassen. Leisten kann das eigentlich nur der digitale Generalist. Und da es den noch nicht gibt, hat der wvib in einem Team aus allen Geschäftsbereichen und in Zusammenarbeit mit Partnern der Hochschule Mannheim einen „Lehrgang zum Digital Manager“ erarbeitet, der Mitte Oktober startet.

Hier können Sie ein vielversprechendes Talent zu eben diesem Gene-ralisten ausbilden lassen. Er/Sie prüft mit Ihren Mitarbeitern die einzel-nen Prozesse, er/sie klärt Aufwand und Machbarkeit, er/sie priorisiert die Einzelprojekte und treibt die Umsetzung voran. Ihr erster Schritt: Sie wählen aus, wen Sie zum Digital Manager machen wollen und melden ihn/sie für den „wvib-Lehrgang zum Digital Manager“ an.A Dr. Gerrit [email protected]

Inhalt

Digital Manager oder CDO? ......................................................... 2Aktives Lernen mit Serious Games ............................................... 2Abgrenzung von mobiler Arbeit und Telearbeitsplätzen ............... 2JEFTA – Wirtschaftspartnerabkommen Japan/EU .......................... 3Keine Senkung des Rechnungszinses geplant ............................... 3Industriemetallpreise – zwischen Hoffen und Bangen ................... 3Ausschlussfristen werden durch Vergleichsverhandlungen gehemmt ..................................................................................... 4Minderungsverlangen schließt Anspruch auf „großen Schadenersatz“ aus ....................................................... 4Haft von mehr als zwei Jahren kann personenbedingte Kündigung rechtfertigen .............................................................. 4 Menschen in der Schwarzwald AG ............................................... 5Was war ...................................................................................... 6Was kommt ................................................................................. 8

Wissen & Wärme

Automotive-Gipfel 2018 - Herausforderungen und Lösungen für Automobilzulieferer 13. November 2018, Donauhallen Donaueschingen

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2 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGSeptember 2018

Technologie

Digital Manager oder CDO?

Während digitale Prozesse, Produkte oder Geschäftsmodelle in mittelständischen Unternehmen durchaus weit verbreitet sind, ist die Verankerung einer für Digitalisierung verantwort-lichen Stelle in der Organisation noch eher eine Seltenheit. Im Jahr 2016 hatten lediglich etwa 2 % aller Unternehmen ab 500 Mitarbeitern einen Chief Digital Officer (CDO) installiert. Diese Zahl wächst zwar kontinuierlich, gerade in kleineren Unternehmen über-nimmt aber häufig der Geschäftsführer diese Tätigkeit nebenher. Meist ist zwar das Tätigkeitsfeld eines CDO oder Digital Managers klar definiert, nämlich die Ausarbeitung und Umsetzung einer Digi-tal-Strategie für das Unternehmen. Unklar sind aber häufig die Kom-petenz- und Verantwortungsspielräume der Digitalisierungs-Verant-wortlichen. Je nachdem, aus welchem früheren Aufgabengebiet der Digitalisierer kommt, wird auch sein Arbeitsschwerpunkt in diesem Umfeld liegen.

Ausbildungen abseits eines fachspezifischen Studiums findet man kaum auf dem Markt. Der wvib hat aus diesem Grund einen Lehr-gang zum Digital Manager ins Leben gerufen.

Ähnlich der Position eines Lean Managers soll der Digital Manager die Digital-Strategie des Unternehmens erarbeiten und die Umset-zung koordinieren. Die Stelle sollte bei der Geschäftsführung ange-gliedert sein und eignet sich insbesondere für technik-affine Prozess-kenner, die einen guten Überblick über die wesentlichen Geschäftsprozesse haben. Die Umsetzung der erarbeiteten und ständig aktualisierten Digital-Strategie kann dann mit internen oder externen Dienstleistern vollzogen werden. Der wvib-Lehrgang bein-haltet alle wesentlichen Geschäftsprozesse, aber auch Schnittstellen zu angrenzenden Bereichen. Und da jeder Lehrgangsteil auch mit einer Hausaufgabe zur Umsetzung im Unternehmen versehen wird, ist Praxisnähe garantiert. Der Lehrgang startet Mitte Oktober und nähere Auskünfte erteiltA Dr. Gerrit [email protected]

Aktives Lernen mit Serious Games

Wie motiviert man Mitarbeiter zum „Mitlernen“ in den Unter-nehmen? Wie stellt man die Qualität der Einarbeitung sicher? Der moderne Ansatz des „digital game-based learning“ integriert die Lerninhalte und -aufgaben unmittelbar in die Spielwelt. Man spielt wirklich und lernt dabei etwas, im Gegensatz zu den ersten Ansätzen des E-Learnings, bei dem man vor allem lernen musste und auch ein bisschen spielen durfte.

Beispiel Strategieentwicklung mit Lego Serious Play (LSP): Die von Lego für diese Workshops speziell zusammengestellten LSP-Kästen enthalten eine umfangreiche Auswahl von Legosteinen, mit deren Hilfe die Workshop-Teilnehmer Modelle und Metaphern ihrer Sicht auf die unterschiedlichsten Aspekte ihrer Geschäftswelt entwickeln und den anderen Teilnehmern kommunizieren.

Beispiel Logistik: Mit dem Serious Game „PickNick“ lernen neue Lagermitarbeiter in der Rolle des Pickers Nick in der Ich-Perspektive (mit mehreren Levels) das Kommissionieren.

Beispiel Stellenangebote: Einblick in die Ausbildungs- und Berufs-welt der Metall- und Elektroindustrie zeigt das Lernspiel TechForce .

Der Spieler ist Teil der „TechForce“, einem Team von Auszubilden-den der Metall- und Elektroindustrie, das Hochtechnologie entwi-ckelt.

Durch Künstliche Intelligenz werden die Einsatzmöglichkeiten enorm beschleunigt. Einblicke gibt die Serious Games Conference (SGC). Unter dem Leitthema „AI - Levelling Up to Intelligent Worlds“ wird der Einfluss von Games-Technologien aufgezeigt.A Klaus [email protected]

Abgrenzung von mobiler Arbeit und Tele-arbeitsplätzen

Der Ausschuss für Arbeitsstätten (ASTA) bei der Bundesan-stalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat eine Empfehlung zur Abgrenzung von mobiler Arbeit und Telear-beitsplätzen abgegeben.Nach §2, Absatz 7 der Arbeitsstättenverordnung sind Telearbeits-plätze vom Arbeitgeber fest eingerichtete Bildschirmarbeitsplätze im Privatbereich der Beschäftigten, für die eine vereinbarte wöchent-liche Arbeitszeit und die Dauer der Einrichtung festgelegt wird. Ein Telearbeitsplatz ist vom Arbeitgeber erst dann eingerichtet, wenn die Bedingungen der Telearbeit arbeitsvertraglich oder im Rahmen einer Vereinbarung festgelegt wurden und die benötigte Ausstat-tung durch den Arbeitgeber oder eine von ihm beauftragte Person im Privatbereich des Beschäftigten bereitgestellt und installiert ist.

Dagegen fallen kurzzeitiges mobiles Arbeiten unterwegs oder auch im Wohnbereich mit Laptop nicht unter den Anwendungsbe-reich der Arbeitsstättenverordnung. Dafür gelten die gleichen Re-geln, die auch bei der Arbeit im eigenen Unternehmen gelten. Wur-de diese Arbeitsform vereinbart, muss nach dem Arbeitsschutzgesetz ebenso wie für feste Arbeitsplätze in einem Betrieb eine Gefähr-dungsbeurteilung durchgeführt und gegebenenfalls Arbeitsschutz-maßnahmen festlegt werden. Die Anforderungen für Bildschirmar-beitsplätze kann der Arbeitgeber soweit anwendbar bei der Gefährdungsbeurteilung auf die mobile Arbeit übertragen.

Für Telearbeitsplätze sieht die Arbeitsstättenverordnung eine erst-malige Gefährdungsbeurteilung bei der Einrichtung vor. Auch hier müssen die Mitarbeiter in sicherem Arbeiten unterwiesen werden. Ebenso gelten aus dem Anhang der Arbeitsstättenverordnung die Maßnahmen zur Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen.

Der ASTA gibt auch eine Empfehlung zum Umgang mit vom Mit-arbeiter zur Verfügung gestellten Arbeitsmitteln. Diese, z. B. ein Ar-beitsstuhl, können genutzt werden. Die Einrichtung von Telearbeits-plätzen im Privatbereich der Beschäftigten durch den Arbeitgeber mit dem erforderlichen Mobiliar, Arbeitsmitteln einschließlich der Kommunikationseinrichtungen ist mit dem Beschäftigten zu verein-baren und Fragen zur Instandhaltung/Ersatzbeschaffung für privat zur Verfügung gestellte Arbeitsmittel sind zu klären.

Abschließend gibt der ASTA noch den Hinweis, dass der Arbeitge-ber die Verantwortung bei einem Arbeitsunfall am Telearbeitsplatz mit z. B. privatem Mobiliar trägt und seine Unfallversicherung mög-liche Folgekosten übernehmen muss. Der Arbeitgeber kann nicht auf das private Arbeitsmittel am Arbeitsplatz verweisen.A Edgar [email protected]

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3Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG September 2018

Betriebswirtschaft

JEFTA – Wirtschaftspartnerabkommen Japan/EU

Japan ist der zweitwichtigste Handelspartner der EU in Asien. 2017 betrug das Handelsvolumen zwischen der EU und Japan 129,1 Mrd. Euro. Deutschland exportierte im Jahr 2017 Waren im Wert von ca. 19,5 Mrd. Euro nach Japan. Um-gekehrt wurden Waren im Wert von 22,9 Mrd. Euro aus Japan importiert.Die Europäische Union hat im Juli 2018 ein Freihandelsabkommen mit Japan unterzeichnet. Der Export von Waren und Dienstlei-stungen könnte durch dieses Abkommen um 24 Prozent wachsen. Die neue Freihandelszone wird mehr als 600 Millionen Konsumenten und 30 % des globalen BIPs umfassen. Damit ist das EU-Japan-Ab-kommen das größte Abkommen, das die EU je abgeschlossen hat und es entsteht die größte Wirtschaftszone der Welt.

Zölle zwischen Japan und der EU werden weitgehend abgeschafft. Europas Exporte werden damit um eine Milliarde Euro billiger – pro Jahr.

Nach der Unterzeichnung des Abkommens müssen noch das japa-nische Parlament und das Europaparlament zustimmen. Das EU-Ja-pan Wirtschaftspartnerschaftsabkommen fällt in den ausschließ-lichen Kompetenzbereich der EU („EU-only“). Ziel ist die Anwendung des Abkommens ab dem Jahr 2019.

Es beinhaltet keine Bestimmungen über Investitionsschutz und ist damit ein reiner Handelsvertrag. Ein separates, eigenständiges Abkommen zu modernem Investitionsschutz und einem refor-mierten Investitionsgerichtssystem ist vorgesehen. Die EU spricht sich für einen Investitionsschutz nach dem Vorbild von CETA aus.

Fragen dazu beantwortet A Daniela [email protected]

Keine Senkung des Rechnungszinses geplant

Die anhaltende Niedrigzinsphase hat positive Auswirkungen bei den Kreditzinsen, aber auch gravierende negative Auswir-kungen bei der Vorsorge in Form von Pensionsrückstellungen. Bei der steuerlichen Bewertung von Pensionsrückstellungen igno-riert die Finanzverwaltung jegliche Zinsentwicklung seit 1982, der Rechnungszinssatz, der für die steuerliche Bewertung herangezogen werden muss, liegt seither bei 6 %. Eine Anpassung ist aktuell noch immer nicht vorgesehen.

Da sich der anzuwendende Zinssatz in der Handelsbilanz stärker am Marktzinssatz orientiert, vergrößert sich die Differenz zwischen Handels- und Steuerbilanz durch diese Regelung.

Vor allem führt der hohe Rechnungszinssatz für die Bewertung von Pensionsrückstellungen zu Steuerzahlungen, die höher ausfal-len, als dies handelsrechtlich der Fall wäre. Damit wird nicht nur die Liquidität der Unternehmen belastet, die Steuerlast wird weiter von der wirtschaftlichen Realität in den Unternehmen entkoppelt.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne anA Stephanie van [email protected]

Industriemetallpreise – zwischen Hoffen und Bangen

Geopolitische Störfeuer belasten die Rohstoffmärkte und sorgen für heftige Kursschwankungen. Andererseits lassen sich mit Industriemetallen technische Innovationen umsetzen, was zu zusätzlicher Nachfrage führt. Mithilfe des Rohstoffexperten Heinz-Jürgen Büchner von der IKB Deutsche Industriebank AG hat BIP (Best in Procurement, Das Maga-zin für Manager in Einkauf und Logistik) die aktuelle Entwicklung der Metallmärkte betrachtet. Einkäufer sollten sehr wachsam sein und die aktuellen politischen Entwicklungen aufmerksam verfolgen. Absicherungen mit Hilfe der klassischen Preisabsicherungsinstru-mente wie Hedging oder Natural Hedging sind gerade in diesen Zeiten sehr zu empfehlen. Kupfer: Bei Kupfer wird in den nächsten Jahren von einem Nachfrageanstieg ausgegangen. Dies dürfte mittel- bis langfristig zu steigenden Prei-sen führen. Der Nachfrageanstieg liegt in großen Teilen in der Auto-motive-Industrie. Sind gegenwärtig rund 25 Kilogramm in jedem Auto verbaut, könnte ein autonom fahrendes Elektrofahrzeug bis zu 65 Kilogramm Kupfer benötigen. Kurzfristig dürfte es bei den Kup-ferpreisen aber ruhig bleiben.

In 2018 gibt es einen Angebotsüberschuss, nachdem es in den letzten Jahren noch Versorgungsengpässe gab. Bei vielen Kupfer-produzenten wurden die Kapazitäten erweitert, was sich nun ent-spannend auswirkt. Aluminium: Der Aluminiummarkt ist in diesem Jahr nur knapp versorgt. Es ist mit einem leichten Angebotsdefizit zu rechnen. Nach der Ankündigung von US-Sanktionen gegen den russischen Aluminiumhersteller Rusal im April ging der Preis kurzzeitig nach oben. Nachdem das Weiße Haus dem Konzern nach zwei Wochen dann eine Karenzzeit für ei-nen Eigentümerwechsel bis Oktober einräumte, entspannte sich die Situation wieder und der Aluminiumpreis fiel.

Büchner erwartet für 2018, dass sich der Preis bei 2.200 bis 2.300 Dollar je Tonne einpendeln wird. Sollten die Sanktionsandrohungen gegen Rusal umgesetzt werden, wären auch Preise von 2.500 Dollar denkbar. Zink und Blei: Bei Zink und Blei weist der Markt in diesem Jahr ein kleines Ange-botsdefizit auf. Die Bestände sind insbesondere an den Rohstoffbör-sen überschaubar. Das trifft vor allem auf Blei zu. Der Zinkpreis wird in den nächsten Monaten zwischen 3.000 und 3.300 Dollar je Tonne schwanken, bei Blei dürften es 2.500 Dollar sein. Zur Marktentla-stung und damit zur Preisberuhigung tragen in den nächsten Jahren geplante Minenerweiterungen bei. Rohölpreis:Beim Rohölpreis bewirkt die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran, dass er sich auf einem hohen Niveau von 75 bis 80 US-Dollar festigt.

Fragen zum Thema beantwortet gerneAManfred [email protected]

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4 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGSeptember 2018

Recht

Ausschlussfristen werden durch Vergleichs-verhandlungen gehemmt

Um möglichst rasch einen Rechtsfrieden in der Auseinander-setzung über Ansprüche zu erzielen, erhalten viele neuere Ar-beitsverträge Klauseln, wonach derjenige, der einen Anspruch behauptet, diesen gegenüber dem anderen Vertragspartner binnen einer Frist von (mindestens) drei Monaten geltend ma-chen muss. Wenn der andere Vertragspartner den Anspruch ablehnt, muss dieser binnen einer weiteren Frist von (minde-stens) drei Monaten gerichtlich eingeklagt werden.Die zweite Frist wird aber solange gehemmt, wie zwischen den Par-teien Verhandlungen stattfinden. Darauf weist jetzt eine aktuelle Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) in Erfurt hin (BAG, Urteil vom 20.06.2018, Az.: 5 AZR 262/17).

Ein Arbeitnehmer hatte nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses binnen der o. g. Dreimonatsfrist von ihm behauptete Ansprüche schriftlich gegenüber der Arbeitgeberin geltend gemacht. Die Arbeit-geberin wies die Ansprüche zurück, erklärte aber gleichzeitig, dass sie zu Verhandlungen bereit wäre. Die Vergleichsverhandlungen zo-gen sich über mehrere Monate hin und scheiterten letztendlich. Als der Arbeitnehmer dann Zahlungsklage erhob, machte die Arbeitge-berin geltend, dass die Ansprüche verfallen seien.

Während die Vorinstanzen der Arbeitgeberin Recht gaben, hat das BAG sich nun auf die in § 203 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetz-buchs (BGB) enthaltene Hemmungsregelung berufen. Nach § 209 BGB wirke die Hemmung so, dass der Zeitraum, währenddessen Vergleichsverhandlungen zwischen den Parteien stattfinden, nicht in die Verfallsfrist eingerechnet wird. Erst ab dem Zeitpunkt, ab dem eine Partei die Vergleichsverhandlungen endgültig für gescheitert erklärt, laufe die Verfallsfrist wieder weiter, so die BAG-Richter. A Felix [email protected]

Minderungsverlangen schließt Anspruch auf „großen Schadenersatz“ aus

Wenn die Primärgewährleistungsrechte Nachbesserung oder Nachlieferung (zusammen als Nacherfüllung bezeichnet) fehl-schlagen, stehen dem Käufer einer mangelhaften Sache meh-rere Sekundärgewährleistungsrechte zu. So kann der Käufer den Kaufpreis mindern oder eine Erstattung des Minderwerts verlangen („kleinen Schadenersatz“). Er kann aber auch vom Kaufvertrag zurücktreten oder aber Schadenersatz statt der ganzen Leistung („großen Schadenersatz“) fordern. In diesem Fall wird dann der gesamte Kaufvertrag rückabgewickelt. Während die Minderung und der „kleine Schadenersatz“ zu einem Festhalten am Vertrag führen, bewirken der Rücktritt und der „große Schaden-ersatz“ das Lösen vom Kaufvertrag. Käufer, die vor der Wahl stehen, eines der o. g. Sekundärgewährleistungsrechte geltend zu machen, sollten sich gut überlegen, welches der Rechte sie in Anspruch neh-men wollen. Denn diese Rechte sind sogenannte Gestaltungsrechte, die – einmal ausgeübt – keinen späteren Wechsel mehr zulassen.

Diese Erfahrung musste jetzt ein Käufer in einem vom Bundesge-

richtshof (BGH) entschiedenen Fall machen (BGH, Urteil vom 09.05.2018, Az.: VIII ZR 26/17). Nachdem der von ihm im Rahmen eines Leasinggeschäftes erworbene Neuwagen diverse Mängel auf-wies und dafür siebenmal in einem Zeitraum von vier Monaten in die Werkstatt musste, erklärte der Käufer (wohl unter Berufung auf die Rechtsprechung zum sog. „Montagsauto“) die Minderung des Kaufpreises in Höhe von 20 Prozent.

Nachdem in der Folgezeit erneut Mängel aufgetreten waren, von denen einer behoben, der andere vom Verkäufer nicht anerkannt wurde, verlangte der Käufer vom Verkäufer die Rückabwicklung des Kaufvertrags im Wege des „großen Schadenersatzes“. Während die Vorinstanzen den Anspruchswechsel noch zuließen, erlitt er im Revi-sionsverfahren vor dem BGH eine Niederlage. Die BGH-Richter ver-wiesen auf den o. g. Charakter des Wahlrechts. Mit der wirksamen Ausübung der Minderung habe der Käufer zugleich das von ihm vom Gesetz eingeräumte Wahlrecht zwischen Festhalten am und Lösen vom Kaufvertrag quasi „verbraucht“. Die Wahl zwischen dem Fest-halten am oder Lösen vom Vertrag sei eine grundlegende Entschei-dung, die bindend sei und von der es kein Zurück mehr gebe.

Fazit: Käufer einer mangelhaften Sache sollten bei einem Fehl-schlagen der Nacherfüllung vorsichtig sein und nicht übereilt die Minderung des Kaufpreises verlangen. Denn die Minderung führt dazu, dass der Käufer die mangelhafte Ware zwingend behalten muss und sie nicht mehr an den Verkäufer zurückgeben kann. A Felix [email protected]

Haft von mehr als zwei Jahren kann perso-nenbedingte Kündigung rechtfertigen

Wird ein Arbeitnehmer rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von mehr als zwei Jahren verurteilt, kann der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis ordentlich aus personenbedingten Gründen kündigen. Dies hat das Landesarbeitsgericht (LAG) Hessen, unter Berufung auf die ständige Rechtsprechung des Bundes-arbeitsgerichts, in seinem Urteil vom 21.11.2017 (Az.: 8 Sa 146/07) entschieden.Geklagt hatte ein Arbeitnehmer, der wegen eines versuchten Raub-überfalls zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt worden war. Kurz nach der rechtskräftigen Ver-urteilung hatte der Arbeitgeber nach erteilter Zustimmung des Be-triebsrats das Arbeitsverhältnis ordentlich fristgerecht gekündigt.

Der Arbeitnehmer hatte argumentiert, dass die Möglichkeit be-stünde, dass er bereits nach Verbüßung von 2/3 der Haftstrafe aus der Haft entlassen bzw. als Freigänger dann die Arbeit wiederauf-nehmen könne. Insofern sei es dem Arbeitgeber zumutbar, das erst einmal ruhende Arbeitsverhältnis weiter aufrecht zu erhalten. Die Kündigung sei deshalb sozial nicht gerechtfertigt und rechtswidrig.

Das LAG Hessen sah es hingegen – wie die Vorinstanz – auf kei-nen Fall als erwiesen an, dass zum Zeitpunkt der Kündigung eine vorzeitige Haftentlassung oder Hafterleichterungen wahrscheinlich waren. Der Arbeitgeber habe zudem den Betriebsrat über die vage Wahrscheinlichkeit von Haftverkürzungen/-erleichterungen nicht in-formieren müssen, so dass die Kündigung auch nicht wegen einer fehlerhaften Betriebsratsanhörung unwirksam sei. A Felix [email protected]

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Menschen in der Schwarzwald AG

Geburtstage unserer Mitglieder

60. Bernhard Schmieder am 11. SeptemberIPAS Software GmbH, Freiburg

Richard Binnig am 11. SeptemberKUNDO Home Solutions GmbH, St. Georgen

Ludwig Kellner am 17. September Bedrunka & Hirth Gerätebau GmbH, Bräunlingen

Joachim Beck am 21. SeptemberKBS Industrieelektronik GmbH, Freiburg

Gerhard Pötsch am 30. September Interbros GmbH, Schönau

65. Pia Neininger am 7. SeptemberHMT-Häseler Metall Technik GmbH, St. Georgen

Josef Engelmann am 14. September ENGMATEC GmbH, Radolfzell

70. Knut Mehnert am 20. September electronic concept GmbH, Gaggenau

Helmut Grimm am 27. SeptemberELGO ELECTRONIC GmbH & Co. KG,

Rielasingen-Worblingen

75. Jörg Häusler am 21. SeptemberHAEUSLER AG, Duggingen

Der Schwarzwald macht mobil

Die Wirtschaft läuft. Wir können zufrieden sein mit der der-zeitigen Konjunktur. Mit der Politik dagegen können wir nicht zufrieden sein. Statt ordentliche Rahmenbedingungen für den Mittelstand zu schaf-fen, behandelt die Politik diesen wie ein Sorgenkind, dem man durch besondere Betreuung und Progrämmle helfen muss.

Sie alle brauchen aber für Ihre Unternehmen angemessene Rahmenbedingungen wie Breitbandausbau, Straßen, Kita-Plätze etc. Der Mittelstand muss von der Politik gehört und als Partner auf Augenhöhe behandelt werden.

Um dies zu erreichen, haben wir eine Kampagne ins Leben geru-fen, mit der auch Sie Ihre Forderungen an die Politik formulieren können.

Die Anzeigen aus der Kampagne werden in loser Reihenfolge in Wissen & Wärme präsentiert. In dieser Ausgabe stellt Präsidiumsmit-glied Bernd Neugart seine Forderung vor.

Möchten auch Sie sich mit einer Anzeige an der Kampagne beteiligen?Für weitere Informationen stehen Ihnen gerne zur VerfügungA Heike Eßer und Elke Sarter, [email protected]

Firmenjubiläen

50 Jahre EHRET GmbH, Mahlberg am 1. September

Lea Ziemann

Seit März verstärkt Lea Ziemann das Team Betriebswirtschaft als Assistentin. Neben Seminaren, Chef- und Fach-Erfas koordi-niert sie die Besuchstermine bei Mitglieds-unternehmen. Außerdem ist sie an der Organisation der wvib-Unternehmerrei-sen beteiligt. Telefon 0761 4567-305 oder [email protected]

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6 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGSeptember 2018

Was war ...

Chefsache: Organisationsentwicklung

Impuls-Workshop im werk_39, Tuttlingen

Agilität – Modetrend oder Erfolgsrezept? Mit einem Mix aus Vorträgen und Workshop gingen die Teilnehmer dieser Frage am 17. und 18. Juli in Tuttlingen auf den Grund Auftakt der Veranstaltung war der Vortrag von Prof. Dr. Stefan Stoll, Leiter Studiengang Wirtschaftsinformatik, DHBW VS, Institut für Di-gitale Technologien und Innovation, Freiburg. Im Sternerestaurant Anima in Tuttlingen kamen die Teilnehmer neben kulinarischen Highlights in den Genuss der Key-Note „Agilität: Oder warum Dino-saurier nur im Film überleben – Digitale Evolution und Disruption als Risiko und Chance für das Management“. Prof. Stoll diskutierte mit den Teilnehmern über disruptive Innovation.

Am nächsten Tag wurde die Veranstaltung im werk_39 von Ae-sculap und B.Braun fortgesetzt. Alexander Romppel, Managing Part-ner beim Institut für Wertezentriertes Management in Stuttgart, und Markus Ruiz, Managing Partner, MANAC.ch, gingen unter anderem den Fragen nach, wie gewährleistet wird, dass die vorhandenen Po-tenziale genutzt und synergetisch vernetzt werden. Und wie sicher-gestellt werden kann, dass zukunftsweisende Ideen gefunden, kon-kretisiert und trotz Zeit- und Wettbewerbsdruck umgesetzt werden können. Eine wichtige Rolle spielt ein gemeinsames Verständnis und die Schaffung von Werten im Unternehmen. Alexander Romppel schloss seinen Vortrag mit dem Rat: Ohne jegliche Panik wachsam bleiben und eine gesunde Paranoia an den Tag legen.

Wilhelm Hahn, Geschäftsführer der Wiha Werkzeug GmbH, zeigte in einem Best-Practice-Beispiel auf, wie Wiha innerhalb kürzester Zeit die Chance nutzte, mit dem größten chinesischen Smartphone-Hersteller sein Geschäft in China auszubauen. Ein vermeintlich nicht zur Strategie passendes Geschäft entwickelte sich durch eine agile Zusammenarbeit mit einem Start-up zu einem großem Erfolg.

Sören Lauinger, Vice President Intrapreneurship, stellte das Kon-zept des werk_39 vor. Das im Frühjahr 2017 eröffnete werk_39 ist für Aesculap und B.Braun die Innovationsschmiede für Dienstlei-stungen und neue Geschäftsmodelle. Sören Lauinger zeigte, wie das werk_39 arbeitet und führte die Teilnehmer durch das Lab.

Zum Abschluss lud Katharina Kensy, Venture Conusultant beim werk_39, die Teilnehmer zum Impulse Workshop „Design-Thinking – fast forward“ ein. Mit einfachen Mitteln entwickelten die Teilneh-mer Ideen zu einer idealen Geschäftsreise und lernten eine effektive Methode aus dem Design Thinking kennen.A Isabel [email protected]

Deutsche Industrie – Spielball der US- Außenpolitik?

Am 19. Juli 2018 trafen sich ca. 20 Unternehmer im wvib-Haus

Nachdem die US-Regierung am 8. Mai das Iran-Abkommen gekündigt hatte, war aus rechtlicher Sicht die Situation schwer einzuschätzen. Dr. Ulrich Möllenhoff, Inhaber der Möllenhoff Rechtsanwälte, erläu-terte die rechtlichen Rahmenbedingungen der EU für Geschäfte mit dem Iran. Achim Zwirner, Firmenkundenberater des Sparkassen-Fi-nanz-Zentrums in Freiburg, informierte darüber, dass ab dem 1. Au-gust 2018 auch über keine Sparkasse in Deutschland Iran-Geschäfte durchgeführt werden können.

Fazit der Veranstaltung ist, dass Geschäfte mit dem Iran unter Be-achtung gewisser Regeln möglich sind. Die Unternehmen möchten zwar das wichtige US-Geschäft nicht gefährden, finden aber keine Bank für die mögliche Abwicklung der Finanzierung. Den Teilneh-mern kann nur der Tipp gegeben werden, nach wie vor mit den ira-nischen Geschäftspartnern in Kontakt zu bleiben, da sich die außen-politische Lage wieder ändern kann. Fragen zum Thema beantwortet A Daniela [email protected]

PSVaG Jahreshauptversammlung

Der Pensions-Sicherungsverein VVaG (PSVaG), gesetzlich be-stimmter Träger der Insolvenzsicherung der betrieblichen Al-terversorgung in Deutschland und Luxemburg, sichert im In-solvenzfall in den jeweils betroffenen Unternehmen die be-triebliche Altersversorgung ab. Bei der Jahreshauptversamm-lung übt der wvib die ihm von den Mitgliedsunternehmen übertragenen Stimmrechte aus.Insgesamt stehen im Moment 10,9 Mio. Versorgungsberechtigte unter Insolvenzschutz. Im Jahr 2017 haben den PSVaG mit 429 so wenige Insolvenzen getroffen wie zuletzt in den 90er Jahren. Dabei lag das Schadensvolumen mit 659,1 Mio. Euro deutlich über dem Schadensvolumen des Vorjahres (506,8 Mio. Euro). Der Beitragssatz für 2017 betrug 2,0 Promille.

Für das erste Halbjahr 2018 ist von einem moderaten Schadenge-schehen auszugehen. Es zeichnet sich aber deutlich ab, dass der Bear-beitungsaufwand erheblich ansteigt, da vor allem kleinere Unterneh-men von den Insolvenzen betroffen sind und dort die ent-sprechende Datenwelt nicht gut aufbereitet ist. In den ersten zwei Quartalen sind 228 Sicherungsfälle aufgetreten, davon 7 Großschäden.

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7Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG September 2018

Der Beitragssatz für 2018 wird im November festgesetzt. Voraus-sichtlich wird kein Vorschuss auf das Schadengeschehen erhoben. Der Beitragssatz wird sich bei 2,5 Promille einpendeln.

Innerhalb der EU gibt es keine vergleichbare Sicherungseinrich-tung. Der PSVaG wirbt um Unterstützung der Wirtschaft und Verbän-de, damit eine evtl. durch die EU angestoßene Veränderung der Ein-trittsverpflichtung nicht zustandekommt.

Ausführliche Informationen zur PSVaG-Jahreshauptversammlung finden Sie auf der wvib-Homepage. Unternehmen, die durch den wvib ihre Interessen im PSVaG vertreten lassen wollen, dürfen sich gerne melden beiA Heidrun [email protected]

Der Öschberghof war Schauplatz des wvib-Golfturniers

12. wvib-Golfturnier auf dem neuen Old Course

Mit dem traditionellen Kanonenstart begann das 12. wvib-Golfturnier für die rund 100 Teilnehmer. Gespielt wurde „2er Scramble über 18-Loch“. Acht weniger erfahrene Golfer ka-men dem Golfsport bei einem Schnupperkurs mit anschlie-ßendem Turnier näher. Nach einer kurzen Erklärung des Spielmodus meisterten die wvib-Golfer das Turnier mit Bravour, sodass die ersten Flights in weniger als der kalkulierten Zeit auf die Clubhausterrasse zurückkehrten.

Ein stimmungsvolles Abendprogramm mit der traditionellen Zigar-ren-Degustation sowie der Ehrung der Turniersieger und der besten Einzelschläge rundete den Tag ab. Den Hauptgewinn – jeweils ein hochwertiger Golfbag aus eigener Produktion – spendete Wiestaw Kramski.

Beim wvib-Golfturnier zählt jeder Punkt auch als Spende für soziale Einrichtungen in der Region. In diesem Jahr kamen insgesamt 2.000 Euro der Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe in Schönwald zugute.

Ohne Sponsoren wäre das Golfturnier nicht möglich. Ein herz-liches Dankeschön an: Bansbach GmbH, SÜDVERS GMBH Asseku-ranzmakler, Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH, REM AG, Süddeutsche Krankenversicherung und an die wvib-Mitglieder FREYLER Industriebau GmbH, KRAMSKI GmbH, Sto SE & Co. KGaA, Villiger Söhne GmbH, Süwag Vertrieb AG & Co. KG und MAWE presstec GmbH für ihre Sachspenden.

Das nächste wvib-Golfturnier findet am 21. Juli 2019 statt.A Romy [email protected]

Was war ...

Digitalisierung im Controlling

Das Thema Digitalisierung betrifft in zunehmendem Maße alle Unternehmensbereiche. Mit einem gemeinsamen Projekt hat sich die Hochschule Albstadt-Sigmaringen mit der Gühring KG, Albstadt, des Themas angenommen. Prof. Dr. Stefan Ruf von der Hochschule und Bernd Schwanz, Leiter Unternehmenscontrolling bei der Gühring KG, stellten den Teilneh-mern der Fach-Erfa Controlling die Hintergründe und die Ergebnisse des Projektes vor: Auf die Analyse der Digital Readiness folgte die Entwicklung eines möglichen Controlling-Cockpits, um die Entwick-lungen zu messen und zu steuern. Gleichzeitig wurde aufgezeigt, welche neuen Kompetenzen Controller in der Zukunft aufbauen müssen; das Spektrum reicht vom Datenanalysten bis zum Berater.A Stephanie van [email protected]

Entgeltfindung und Vergütungen für Entsendete

Mit einer Exportquote von 70 % stehen die wvib-Mitgliedsun-ternehmen ganz vorne im internationalen Wettbewerb. Da-bei werden nicht nur Güter und Produkte ins Ausland ge-schickt, sehr oft gehen auch Mitarbeiter für einen längeren Zeitraum ins Ausland. Diese Entsendungen wollen gut betreut sein, damit sie zu einem dauerhaften Erfolg werden.Eine sehr wichtige Komponente ist hierbei die Vergütung für die Entsendeten. Ob „Heimatlandansatz“, „Gastlandansatz“ oder „Ba-lance-Sheet-Ansatz“; die Wahl des Vergütungsmodells und dessen Transparenz stellt für grundsätzlich reisebereite Mitarbeiter oftmals das entscheidende Argument dar. Diese und viele weitere Punkte stellte Thomas Batsching, hr works_personalwerk, Karlsruhe & Mün-chen, den Teilnehmern der Fach-Erfa Auslandsentsendung in seinem Vortrag vor. A Frank [email protected]

Industrie 4.0 und Schnittstellen zum Einkauf

Die Fach-Erfa Einkauf 1 traf sich mit 28 Einkaufsleitern/innen beim Unterneh-

men ARBURG GmbH & Co. KG in Loßburg. Marc Kreidler, Technology Manager

Industrie 4.0, präsentierte die Aktivitäten von ARBURG in Bezug auf Industrie

4.0. Der Kontakt zu ARBURG wurde von dem Fach-Erfa Teilnehmer Alexander

Laufer, Gebr. Schwarz GmbH Rottweil-Neukirch, hergestellt.

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8 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGSeptember 2018

Was kommt ...

ImpressumHerausgeber: wvib e.V.; www.wvib.de

Redaktion/Lektorat: Elke Sarter, Heike Eßer

V.i.S.d.P.: Dr. Christoph Münzer

Druck: burger)(druck GmbH; Erscheint: zum Monatsbeginn

Die Schwarzwald AG ...versammelt mittelständische, familiengeprägte, exportstarke Industrie-

unternehmen – im Schwarzwald und weit darüber hinaus. Aufgeschlos-

sene Unternehmer und Führungskräfte, die sich für ihr Unternehmen,

ihre Kunden, ihre Mitarbeiter, die Umwelt und für unsere Gesellschaft

engagieren, tauschen sich aus zu einem Ziel: Unternehmen und

Menschen wettbewerbsfähiger zu machen. Es geht um: Werte, Familie,

Eigentum, Strategie, Führung, technologische Perspektiven der Industrie,

neue (globale) Marktzugänge und neue Geschäftsmodelle.

Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirt-

schaften über 1.000 produzierende Unternehmen mit 235.000 Beschäf-

tigten rund 53 Mrd. Euro Umsatz. Die Schwarzwald AG beschäftigt

weitere 52.000 Mitarbeiter im Ausland. In jährlich über 1.000 Veranstal-

tungen wachsen rund 700 Unternehmens-Chefs und ca. 5.000 Füh-

rungskräfte im permanenten Erfahrungsaustausch, in Seminaren und

Beratungen zu einer lernenden Gemeinschaft zusammen. Über 50

hauptamtliche Mitarbeiter engagieren sich in 14 Landkreisen und auf

dem Freiburger wvib-Campus für „Wissen und Wärme“ (Zitat von Eh-

renpräsident Dr. h.c. Georg H. Endress) in der Schwarzwald AG.

Stand Juni 2018

Top Termine

19.09.18 Augmented Reality: Die Servicebrille in der Praxis KOCH Pac-Systeme GmbH, Pfalzgrafenweiler

25.09.18 Wirtschaft trifft Zollwvib-Haus, Freiburg

25.-26.09.18 Wann ersetzt Künstliche Intelligenz den Ingenieur? Microsoft und IBM antworten Microsoft Deutschland GmbH und IBM Watson IoT Center, München

27.-28.09.18 Chefsache: PhilosophieHotel Liberty, Offenburg

07.-11.10.18 Unternehmerreise nach Israel 16.-20.10.18 Fakuma

Messezentrum Friedrichshafen17.10.18 wvib im Dialog

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg09.11.18 Jahreshauptversammlung

Europapark Rust13.11.18 Automotive-Gipfel

Donauhallen Donaueschingen13.-16.11.18 electronica

Messe München27.11.18 Innovationstag

BadenCampus, Breisach am Rhein30.01.-01.02.19 Industriemesse ie

Messe Freiburg

Fast ausverkauft – Letzte Standplätze!

Die ie ist mit ca. 10.000 Besuchern und 350 Ausstellern die größte Industriemesse für Zulieferer, Fabrikausrüster und Automati-sierer im Südwesten. Präsentieren auch Sie Ihr Unternehmen vom 30. Januar bis 1. Februar auf dem 6.000 qm großen Marktplatz der Innovationen! Wir unterstützen Sie gerne bei der Gestaltung

Ihres Messestandes. Alle Informationen, Preise und Anmeldemög-lichkeiten finden Sie unter www.ie-messe.de. Fragen beantwortet Nadine Spittler, Telefon 0761-4567-204.A [email protected]

wvib-Innovationstag 2018

Der Innovationstag findet am 27. November in Kooperation mit dem BadenCampus in Breisach statt. Die Teilnehmer profitieren von Praxisbeispielen aus dem industriellen Mittelstand, Einschätzungen zu zukünftigen Entwicklungen von Exper-ten sowie Kontakten zu industrienahen Startups. Dabei geht es vor allem auch um die Herausforderungen in der Umsetzung neuer Ansätze.Eröffnen wird den Tag Prof. Dr. Guido Baltes mit seiner Keynote

„Silicon Valley oder Schwarzwald?“. Dr. Axel Gomeringer beschreibt am Beispiel von Testo, wie interne und externe Innovationsansätze aussehen können. Über Voranmeldungen und Fragen freut sichA Petra [email protected]

Jahreshauptversammlung mit Minister- präsident Kretschmann

Unter dem Motto „Der Schwarzwald macht mobil“ begrüßen wir am 9. November bei der Jahreshauptversammlung im Eu-ropapark Rust als Hauptredner Ministerpräsident Winfried Kretschmann.Am Vormittag empfangen wir einen Redner, der sich ganz dem The-ma Mobilität, genauer der E-Mobilität, verschrieben hat, nämlich Prof. Dr. Günther Schuh, Vorsitzender des Vorstands der e.GO Mobile AG.

Mobilisieren möchten wir auch Sie, nämlich für unsere Spenden-aktion, die zwei Projekten zugute kommt: Der Hanne-Landgraf-Stif-tung in Karlsruhe, die sich als soziale Lobby gegen Kinderarmut in Karlsruhe versteht, und der Lebenshilfe im Kreis Rottweil gGmbH, die sich für die berufliche und soziale Rehabilitation von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung einsetzt.

Die Einladungen mit allen weiteren Informationen – auch zum Spendenkonto - werden nach der Sommerpause verschickt.A Daniela [email protected] und Romy [email protected]