Mai 2020 Wissen & Wärme - wvib · 2020. 5. 14. · stimmen seit Wochen unseren Alltag –...

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1Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG Mai 2020

Liebe Freunde der Schwarzwald AG,

was heißt eigentlich systemrelevant? Mit dieser Frage haben sich zuletzt viele Stim-men befasst. Alle wussten die Antwort und die war immer dieselbe. Sie war über-raschend einfach und lautet schlicht: Ich! Die Stimme selbst fand sich systemrele-vant. Die Antwort ist nicht falsch, sie ist aber erst recht nicht richtig.

Auf den ersten Blick denkt man bei Systemrelevanz an heimische Lebensmittel, Landwirtschaft, öffentliche Versorger, Strom, Wasser, Gas, Immobilien, Gesundheit, Kliniken, Medizintechnik, Pharma, in-nere und äußere Sicherheit. Dann kommen Transport, Verkehr dazu. Automobilindustrie, Logistikunternehmen sowieso. Handel, Versiche-rungen, die seit vielen Jahren systemrelevanten Banken. Und Medien? Kultur? Kindergärten, Schulen? Ohne IT wären wir gar nicht lebensfä-hig. Die gerade zutage getretene manische Abhängigkeit der Ver-braucher von Klopapier – ein einsamer Gipfel der Systemrelevanz in der Menschheitsgeschichte. Die Liste der systemrelevanten Beschäfti-gungen ist endlos. Verbände, übrigens, sind im Moment einfach un-verzichtbar. Aber was ist mit dem Zulieferer für eine relevante Bran-che? Was mit der Babysitterin für die gestresste Chefin des ÖPNV?

Gegenfrage: Was ist denn nicht systemrelevant? Wer arbeitet in einer Marktwirtschaft denn ohne Auftraggeber? Wer systemrele-vant sagt, ist schnell wieder bei der alten Planwirtschaft, in der Be-hörden das „Volkswohl“ definieren.

Vergessen wir nicht: Globalisierung bedeutet, dass Menschen weltweit frei zusammenarbeiten können. Werfen wir nicht wegen eines vorüberziehenden Virus die Errungenschaften „soziale Markt-wirtschaft“ und „offene Grenzen“ dauerhaft über Bord. Machen wir keine „altdeutsche“ Stimmung gegen Globalisierung und Arz-neimittel aus Indien, wenn wir selbst Maschinen nach China liefern und Bananen geliefert bekommen wollen. Es macht keinen Sinn, dass die Welt stillstehen soll und ausgewählte „Systemrelevante“ stolz durch die Gegend fahren dürfen. Die soziale Marktwirtschaft als Ganzes ist systemrelevant, denn sie ist unser „System“. Wenn das Virus wieder verschwindet, brauchen wir die Marktwirtschaft für den raschen Wiederaufbau. Machen wir sie nicht kaputt!Mit marktwirtschaftlichem GrußIhr

Dr. Christoph Münzer

Mai 2020

Inhalt

Automatisierung – Megatrend und Zukunftschance ..................... 2Förderung in Zeiten von Corona ................................................... 2Corona-Krise: Was jetzt im Einkauf zu tun ist ............................... 3Checkliste: Einkaufen in der Krise – wie der Einkauf die Liquidität Ihres Unternehmens verbessert ................................ 3 Liquidität sichern in der Krise ....................................................... 3Die Grenzen von KI: Maschine kann kein Erfinder sein ................. 4Keine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall bei Einheit des Verhinderungsfalles ............................................................... 4Solidartarifvertrag 2020 ............................................................... 4Menschen in der Schwarzwald AG............................................... 5Was war ...................................................................................... 6Was kommt ................................................................................. 8

Wir sind für Sie da!

Die Coronavirus-Pandemie hat Europa seit Ende Februar im Griff. Lockdown, Social Distancing, und #flattenthecurve be-stimmen seit Wochen unseren Alltag – Homeoffice-Selfies, Webinar-Angebote, Tipps und Tricks für Hygienemaßnahmen sind omnipräsent.Seit nunmehr knapp 75 Jahren sind wir ein Verband der Begeg-nung. Die Begegnungen, von denen die Unternehmen der Schwarzwald AG profitieren, können aktuell nur digital statt-finden. Dennoch möchten wir Ihnen Tag für Tag zeigen: Wir sind für Sie da! Global und lokal, online und offline, mit Wissen und Wärme!

Wie machen wir das? Mit Whitepaper und Checklisten, mit Webinaren und digitalen Erfa-Sitzungen, mit wvib-App und Liefer-Lotsen, mit #contracovid und #SchwarzwaldAGhältzusammen. Die Seiten 6 und 7 bieten einen kleinen Überblick.

Gleichzeitig arbeiten wir mit Hochdruck daran, so schnell wie möglich auch außerhalb von MS Teams, Skype, Zoom und Co. wieder für Sie da zu sein. Denn eines ist klar: Wir bleiben ein Verband der Begegnung, ein Verband des gelebten Erfahrungs-austauschs, ein Verband, der vorbeikommt!

Feedback jederzeit gerne anA Filip [email protected]

Wissen & Wärme

Die Kooperationsplattform der Schwarzwald AG

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2 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGMai 2020

Technologie

Automatisierung – Megatrend und Zukunftschance

Für viele ist die Automatisierung einer der wichtigsten Megatrends. Der wvib-Technologie-Beirat beschäftigt sich schwerpunktmäßig damit und hat eine Online-Befragung durchgeführt, die Aufschluss über Automatisierungsstände und -bedarfe geben soll. Hier die wichtigsten Aussagen:� Je größer ein Unternehmen, desto größer der Automatisierungs-

grad. Ausnahme: In Unternehmen mit <50 Mitarbeitern ist der Automatisierungsgrad verhältnismäßig hoch.

� Unternehmen mit Wettbewerbern in Billiglohnländern sind höher automatisiert.

� Am höchsten automatisiert sind Automobilzulieferer, am nied-rigsten die Unternehmen der Bau- und Haustechnik.

� Den höchsten Automatisierungsgrad findet man in der Spritzguss-fertigung, am wenigsten automatisiert sind die Blechfertigung und die Veredelung. Das korreliert auch mit den Fertigungslosgrößen.

� Materialzuführung und mannlose Fertigung sind häufig automati-siert, kaum automatisiert sind Verpackung und Materialtransport.

� Kosten und Qualität sind die häufigsten Gründe für Automatisie-rungsprojekte, der Fachkräftemangel spielt kaum eine Rolle.

� Bei rund 75 % aller Automatisierungsprojekte werden die ge-steckten Ziele innerhalb von zwei Jahren erreicht.

� Die größte Herausforderung ist die Variantenvielfalt. � Bei der Spritzgussfertigung ist die hohe Investitionssumme die

größte Herausforderung.� Bei der Blechfertigung ist es die Tatsache, dass der Prozess schwer

zu automatisieren ist.� Die hohe Variantenvielfalt ist die größte Herausforderung in der

spanenden Bearbeitung, der Montage, der Veredelung und vor allem in der Elektronikfertigung.

� Spanende Bearbeitung und Montage werden als Fertigungspro-zesse mit den größten Automatisierungspotenzialen genannt.

� Prozessschritte mit den größten Potenzialen sind der mannlose Ferti-gungsprozess, die Materialzuführung und die Prozessüberwachung/–nachregelung. Keine Rolle spielen Verpackung und Lagerung.

� Auch bei zukünftigen Automatisierungsprojekten werden die Varian-tenvielfalt, die Tatsache, dass der Prozess nur schwer zu automatisie-ren ist und die hohe Investitionssumme als größte Hürden betrachtet.

� Wichtigste Gründe für Automatisierungsprojekte sind Qualität und Fehlervermeidung, Kostenreduzierung und die Durchlaufzeit.

� Rund 86 % planen, den Automatisierungsgrad zu erhöhen. Die Amortisationszeit sollte zwischen einem und zwei Jahren liegen. Für 11 % ist die Amortisationszeit kein Hauptkriterium.

� Die Automatisierung der Materialzuführung bietet bei nur geringen Hindernissen einen Nutzen. Ein mannloser Fertigungsprozess bietet den größten Nutzen, allerdings sind die Hindernisse relativ hoch.

� Die wichtigste Unterstützung, die Unternehmen für weitere Au-tomatisierung brauchen, sind interne Kapazitäten.

Die Ergebnisse fließen in die Arbeit des wvib-Technologie-Beirats mit dem Ziel ein, den Mitgliedsunternehmen passende Unterstützungs-formate anzubieten. Wer Fragen hat oder an den Ergebnisse interes-siert ist, wendet sich bitte an

A Dr. Gerrit [email protected]

Förderung in Zeiten von Corona

Viele Unternehmen leiden unter den Auswirkungen der Coro-na-Krise. Arbeitsplätze sind gefährdet, Existenzen bedroht. Betroffene Unternehmen stehen oftmals vor gravierenden Problemen, die sie nicht allein bewältigen können. Das Bun-desamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet finanzielle Unterstützung mit dem Programm „Förderung unternehmerischen Know-hows”.

Das Förderprogramm richtet sich an junge Unternehmen, die nicht länger als zwei Jahre am Markt sind (Jungunternehmen), an Unternehmen ab dem dritten Jahr nach der Gründung (Bestands-unternehmen) und an Unternehmen, die sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden – unabhängig vom Unternehmensalter (Unternehmen in Schwierigkeiten). Die Unternehmen müssen ihren Sitz in der Bundesrepublik Deutschland haben und der EU-Mittel-standsdefinition für kleine und mittlere Unternehmen entsprechen.

Die BAFA ist Antrags- und Bewilligungsbehörde. Gefördert wird die allgemeine Beratung zu allen wirtschaftlichen, finanziellen, per-sonellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung.

Zu den Themen einer allgemeinen Beratung können zusätzlich weitere Beratungsleistungen gefördert werden, um strukturellen Ungleichheiten zu begegnen. Hierzu gehören Beratungen von Unternehmen, die

� von Frauen geführt werden � von Migrantinnen oder Migranten geführt werden � von Unternehmern mit anerkannter Behinderung geführt werden � zur besseren betrieblichen Integration von Mitarbeitern mitMigrationshintergrund beitragen

� zur Arbeitsgestaltung für Mitarbeiter mit Behinderung beitragen � zur Fachkräftegewinnung und -sicherung beitragen � zur Gleichstellung und besseren Vereinbarkeit von Familie undBeruf beitragen

� zur altersgerechten Gestaltung der Arbeit beitragen � zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz beitragen

Unternehmen in Schwierigkeiten können eine Förderung erhalten für eine Unternehmenssicherungsberatung zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit. Unter-nehmen können zusätzlich zur Vertiefung der Maßnahmen eine weitere Folgeberatung zu allen wirtschaftlichen, finanziellen, perso-nellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung för-dern lassen.

Ab sofort können Sie einen Antrag für Beratungen, die bis zu einem Beratungswert von 4.000,00 Euro für Corona-betroffene kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gefördert werden, beim BAFA stellen.

Alle Information und Antragsformulare erhalten Sie auf der BAFA-Homepage: https://www.bafa.de/DE/Wirtschafts_Mittelstandsfoer-derung/Beratung_Finanzierung/Unternehmensberatung/unterneh-mensberatung_node.html.

Ihre Ansprechpartnerin in der wvib Schwarzwald AG ist A Petra [email protected]

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3Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG Mai 2020

Betriebswirtschaft

Corona-Krise: Was jetzt im Einkauf zu tun ist

Die Corona-Krise hat uns im Griff. Für den Einkauf heißt es, die Auswirkungen eindämmen und Lieferausfälle vermei-den. Der Einkauf nimmt in der Corona-Krise eine doppelte Sonderrolle ein. Er muss zum einen durch aktives Risikomanagement zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit sorgen. Zum anderen muss er ak-tiv werden, um die Liquidität sicherzustellen, damit die Folgen von möglichen Umsatzeinbußen nicht auf die Liquidität durchschlagen.

Was spätestens jetzt zu tun ist – zehn wichtige Punkte:1. Bilden Sie eine Corona Einkaufs-Task-Force 2. Sorgen Sie für eine persönliche und gleichzeitig risikofreie Kom-

munikation3. Bewerten Sie Ihre Gefährdungssituation durch ein Lieferanten- &

Warengruppen-Screening4. Priorisieren Sie Ihre Ausgaben neu5. Verlängern Sie die Zahlungsziele mit Ihren Lieferanten6. Passen Sie, wo möglich, Ihre Spezifikationen an und versorgen

sich mit Restbeständen7. Erhöhen Sie gezielt Ihre Lagerbestände 8. Führen Sie Nachverhandlungen mit Ihren Lieferanten 9. Stimmen Sie sich mit Produktion, Vertrieb und Logistik ab 10. Prüfen Sie Ihre Transportwege

Fragen beantwortet Ihnen gerne AManfred [email protected]

Checkliste: Einkaufen in der Krise – wie der Einkauf die Liquidität Ihres Unternehmens verbessert

Vielfach lassen sich Umsatzrückgänge nur schwer vermeiden. Mit einer strengen Kostenplanung im Einkauf lässt sich die Liquidität verbessern. Wichtig ist, dass Sie alle Einkäufe und Ausgaben auf den Prüfstand stellen.

1. Effektives Kostenmanagementa. Einkauf nur von Gütern und Dienstleistungen, die für den Ge-

schäftsbetrieb zwingend notwendig sind.b. Nicht zwingende Ausgaben/Investitionen vermeiden und ver-

schieben.c. Kein Maverick Buying. Beschaffungen werden nur von der

Einkaufsabteilung getätigt.d. Verschärfen Sie ggf. Ihre Beschaffungsrichtlinien.

2. Stärken Sie Ihre Liquidität durcha. Verlängerung der Zahlungsziele mit Ihren Lieferanten.

b. Bedenken Sie auch einen vorübergehenden Verzicht auf Skontoerträge, zu Gunsten längerer Zahlungsziele.

3. Effektives Lieferantenmanagement a. Führen Sie Nachverhandlungen mit zeitlich befristeten Ver-

einbarungen. b. Bündeln Sie das Beschaffungsvolumen auf wenige Liefe-

ranten, um so weitere Kostenvorteile zu erzielen. Entweder mit dem Hauptlieferanten oder auch bei kleineren Liefe-ranten.

Schöner Nebeneffekt: Sie testen die Leistungsfähigkeit Ihrer Liefe-ranten und verschaffen sich mittel- und langfristig eine bessere Ver-sorgungssicherheit.

AManfred [email protected]

Liquidität sichern in der Krise

wvib Whitepaper 20-10 - Coronavirus - Finanzierung in schweren Zeiten Seite 1 von 10

„cash is king“ Finanzierung in schweren Zeiten

Ein Whitepaper der Schwarzwald AG (2020/10) Stand 09.04.2020

Das Coronavirus hat uns alle überrascht. Wenn die ganze Welt im shutdown-Modus ist, dann geht der Cashflow als erstes in den Keller. Wir informieren Sie über die Maßnahmen von Staat und Bankensektor durch Stärkung von Liquidität und Solvenz. Für die Zeit in der Krise und danach. Anbei eine aktuelle Übersicht an Lösungsmöglichkeiten, staatlichen Program-men, nützlichen Kontakten und Liquiditätshilfen durch Steuern und Sozialversi-cherung.

Die Liquidität zu sichern, um die aktuelle Krise zu überste-hen, ist Priorität Nummer 1 je-des Unternehmens. Der wvib unterstützt seine Mitglieder dabei mit der Kraft des Netz-werks.Das Whitepaper „cash is king – Fi-nanzierung in schwierigen Zeiten“ gibt einen Überblick zu den wich-tigsten Schritten und staatlichen Hilfen. Es wird regelmäßig aktuali-siert und steht auf dem wvib-Mit-gliederportal zur Verfügung.

Folgende Dokumente werden von den Banken gefordert, um Hilfskredite zu beantragen:

� Kurze schriftliche Beschreibung der Auswirkungen der Pande-mie auf Ihr Unternehmen

� Jahresabschlüsse / Einnahmen-Überschuss-Rechnungen 2017 und 2018

� Betriebswirtschaftliche Auswertung 2019 (inkl. Summen- und Saldenliste)

� Ermittlung des Kreditbedarfs anhand einer Maßnahmen- und Liquiditätsplanung für die nächsten 12 Monate

� Selbstauskunft � Vorschlag für den Eigenbeitrag des Gesellschafters

Eine schnelle Bearbeitung und Auszahlung durch die Bank ist der Schlüsselfaktor dafür, dass die Hilfe greift. Die Banken müssen die Corona-Hilfen allerdings nach Kriterien prüfen, die vor der Krise auf-gestellt wurden.

Um zu vermeiden, dass an dieser Stelle Verzögerungen entstehen, hat der wvib einen Bankendialog mit allen wichtigen Instituten, der L-Bank und der Bürgschaftsbank eingerichtet. Er ist der kurze Draht für unsere Mitglieder, falls bei der Beantragung Probleme auftreten: Knackpunkte werden besprochen, Experten ins Boot geholt und die Banken gebündelt aus dem Netzwerk adressiert.

Wenn Sie Unterstützung benötigen, wenden Sie sich bitte an A [email protected]

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4 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGMai 2020

Recht

Die Grenzen von KI: Maschine kann kein Erfinder sein

Künstliche Intelligenz (KI) kann kein Erfinder sein – das hat kürzlich das Europäische Patentamt in seinem ersten Fall die-ser Art entschieden. Als Erfinder kommt nämlich nur eine na-türliche Person, also ein Mensch, in Betracht.KI spielt bei Erfindungen eine immer stärkere Rolle – sowohl als Ge-genstand der Erfindung, aber auch als Mittel zum Erfinden. Zuneh-mend kommen IT-Systeme zum Einsatz, welche selbständig Innova-tionen erzeugen. Aus dieser Fähigkeit zum Erfinden ergibt sich dann zwangsläufig die Frage, wem die Rechte an den Erfindungen zuste-hen, die eine KI generiert hat.

Im Ausgangsfall hatte der Anmelder zweier Patente, nach wie vor ein Mensch, auf dem Formblatt der Patentanmeldung als Erfinder eine KI mit Namen „DABUS“ als alleinigen Erfinder angegeben. DA-BUS sei, so der Patentanmelder, ein System aus verbundenen neuro-nalen Netzen, welches die den Patentanmeldungen zugrundelie-genden Erfindungen ganz ohne Zutun menschlicher Steuerung generiert habe.

Das Europäische Patentamt wies die Patentanmeldungen aus for-malen Gründen zurück. Zum einen geht das Europäische Patentüber-einkommen (EPÜ) an mehreren Stellen implizit davon aus, dass der Erfinder ein Mensch ist. Nach Regel 19 der Ausführungsordnung zum EPÜ ist etwa die Angabe des vollen Namens und der Anschrift des Erfinders erforderlich. Die Erfindernennung hat folglich einen persön-lichkeitsrechtlichen Kern, der schon nicht für juristische Personen und damit erst recht nicht für „elektronische“ Nicht-Personen greift.

Zum anderen muss der Anmelder, der selbst nicht Erfinder ist, er-klären, wie er das Recht auf das Patent erlangt hat. Im vorliegenden Fall hatte der Anmelder argumentiert, er sei „Arbeitgeber“ oder zu-mindest Rechtsnachfolger von DABUS.

A Felix Friedl [email protected]

Keine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall bei Einheit des Verhinderungsfalles

Der gesetzliche Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheits-fall ist auch dann auf sechs Wochen beschränkt, wenn während einer bereits bestehenden Arbeitsunfähigkeit eine neue, auf einem anderen Grundleiden beruhende Krankheit auf- oder hinzutritt, die ebenfalls Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat. Die Rechtsprechung geht hier vom Grundsatz der Einheit des Versi-cherungsfalles aus. Eine neue Entgeltfortzahlungsverpflichtung entsteht nur dann, wenn die erste krankheitsbedingte Arbeits-verhinderung bereits zu dem Zeitpunkt beendet war, zu dem die weitere Erkrankung zur Arbeitsunfähigkeit führte.Rechtlich brisant werden in diesem Zusammenhang die Fälle, in de-nen die zweite Erkrankung unmittelbar auf den Ablauf der ersten Arbeitsunfähigkeit folgt. Über einen solchen Fall hatte jetzt das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt zu entscheiden (Urteil vom 11.12.2019 – Az.: 5 AZR 505/18). Auf Entgeltfortzahlung gegen den Arbeitgeber geklagt hatte eine Mitarbeiterin, die sich wegen

einer längeren psychischen Erkrankung im Krankengeldbezug be-fand. Eine Folgebescheinigung attestierte ihr deswegen Arbeitsunfä-higkeit bis einschließlich 18. Mai 2017. Am 19. Mai 2017, also einen Tag später, unterzog sich die Mitarbeiterin einer gynäkologischen Operation. Die sie behandelnde Gynäkologin stellte ihr deswegen eine „Erstbescheinigung“ vom 19. Mai 2017 bis zum 16. Juni 2017 und eine Folgebescheinigung über eine fortbestehende Arbeitsver-hinderung bis einschließlich 30. Juni 2017 aus.

Da die Mitarbeiterin in der Zeit vom 19. Mai 2017 bis 29. Juni 2017 weder Entgeltfortzahlung noch Krankengeld erhielt, verklagte sie ihren Arbeitgeber auf Zahlung des auf diesen Zeitraum entfal-lenden Arbeitsentgelts. Nachdem das Arbeitsgericht der Klage zu-nächst noch stattgegeben hatte, verneinten sowohl das Landesar-beitsgericht als auch das BAG einen Entgeltfortzahlungsanspruch.

Die BAG-Richter kamen hier zu dem Ergebnis, dass der Arbeitneh-merin der Beweis nicht gelungen sei, dass keine Einheit des Verhin-derungsfalles und damit ein Anspruch auf Entgeltfortzahlung vor-liegt. Ist der Arbeitnehmer krankheitsbedingt arbeitsunfähig und schließt sich daran in engem zeitlichen Zusammenhang eine im Wege der „Erstbescheinigung“ attestierte weitere Arbeitsunfähig-keit an, hat nämlich der Arbeitnehmer – so die Erfurter Richter - im Streitfall darzulegen und zu beweisen, dass die vorangegangene Ar-beitsunfähigkeit im Zeitpunkt des Eintritts der weiteren Arbeitsver-hinderung geendet hat.

A Felix Friedl [email protected]

Solidartarifvertrag 2020

Das Wichtigste gleich vorab: Unter dem Eindruck der Corona-Krise und ihren wirtschaftlichen Auswirkungen wurde keine Entgelterhöhung für 2020 vereinbart. Der zum 31.03.2020 ge-kündigte Entgelt- und Mantel-Tarifvertrag wird ohne eine Er-höhung der Tabellenentgelte unverändert wieder in Kraft ge-setzt – mit einer Mindestlaufzeit bis 31.12.2020.Anders als im Pilotbezirk Nordrhein-Westfalen, in dem der Tarif ausge-handelt wurde, haben die Tarifparteien für Baden- Württemberg dies-mal keine Regelung zur Kurzarbeit getroffen. Denn hier existieren schon tarifliche Vereinbarungen aus den Jahren 2009 und 2012, die weitgehende, auch weitergehende Regelungen als nun in Nordrhein-Westfalen vereinbart, zur Aufstockung des Kurzarbeitergelds treffen.

Zur notwendigen Kinderbetreuung, wenn Kitas und Schulen ge-schlossen haben, wurde ebenfalls eine Regelung getroffen. Auch in Baden-Württemberg gibt es jetzt freie Tage zur Betreuung von Kin-dern bis 12 Jahren. Bislang gab es im sog. Tarifvertrag (TV) Zug nur freie Tage für Mitarbeiter mit Kindern bis 8 Jahren. Darüber hinaus ist jetzt eine kurze Ankündigungsfrist von 10 Tagen ausreichend; bislang musste nach TV Zug bis spätestens Ende Oktober die Wahl-möglichkeit „freie Tage statt der Einmalzahlung von 27,5 % eines Monatsgehalts“ für das Folgejahr geltend gemacht werden.

Wegen der Kita- und Schulschließungen in Baden-Württemberg soll es zusätzlich 5 weitere freie Tage geben. Diese freien Tage kön-nen allerdings erst genommen werden, wenn zuvor alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, wie staatlich finanzierte Freistel-lungen, Nutzung von Resturlaub und Arbeitszeitkonten sowie die Nutzung der freien Tage nach TV Zug.

A Angelika Flügel [email protected]

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5Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG Mai 2020

Menschen in der Schwarzwald AG

Geburtstage unserer Mitglieder

60. Heimo Hübner am 2. Mai MS-Schramberg Holding GmbH Schramberg

Hans-Peter Schöllhorn am 8. Mai Hohner Maschinenbau GmbH Tuttlingen

Hans-Jörg Gießler am 14. Mai Werner Gießler GmbH Elzach

Bernhard Honauer am 15. Mai elteo elektrotechnik ortenau GmbH & Co. KG

Willstätt

Uli Kammerer am 18. Mai Weber Instrumente GmbH & Co. KG Emmingen-Liptingen

65. Karl-Peter Brüstle am 15. Mai Brüstle Mechanik GmbH Gutach

Hermann Rauch am 30. Mai Rauch Landmaschinenfabrik GmbH Sinzheim

70. Reinhard Nowak am 24. Mai Glatt GmbH, Binzen

Gottfried Kiefer am 26. Mai Kiefer Schweißtechnik GmbH Meißenheim

Firmenjubiläen

10 Jahre CIVAL Medtech GmbH, Tuttlingen am 01.05.2020

25 Jahre electronic concept GmbH, Gaggenau am 11.05.2020

Verstorben ist

22.03.2020 Klaus Fehrenbach Klaus Fehrenbach GmbH, Schönwald

Sie suchen Teile, Rohmaterial oder Personal?

Treffen Sie sich auf der Plattform Liefer-Lotse im wvib-Mit-gliederportal (mywvib), um sich gegenseitig auszuhelfen.Das Coronavirus hat in einer arbeitsteiligen Industrie längst auf die Lieferkette durchgeschlagen. Automotive steht nahezu still. Medi-zintechnik ist teilweise überlastet, Teile werden entweder nicht ge-braucht oder kommen nicht. Liefern kann längst nicht mehr jeder. Können wir uns gegenseitig aushelfen? Nutzen Sie unseren Liefer-Lotsen, die Kooperationsplattform auf dem wvib-Mitgliederportal.

Wir kennen die Unternehmen der Schwarzwald AG und können vermitteln! Nutzen wir die Macht der digitalen Begegnung, um uns gegenseitig und regional zu stärken. Im Miteinander liegt die Stärke des Mittelstands. Er ist insgesamt als Struktur systemrelevant. Auf ein Rückgrat kann niemand verzichten, der aufrecht gehen will.

Wir sind gespannt auf Ihren Eintrag in der wvib-APP mywvib. Noch nicht im neuen Mitgliederportal der Schwarzwald AG regis-triert? Melden Sie sich gerne bei Filip [email protected].

A Dr. Gerrit [email protected]

Die Jobmotoren

Das Mitgliedsunternehmen ZAHORANSKY AG, Todtnau, ist Gewinner in der Kategorie „Mitarbeiter finden und binden“ für Firmen mit mehr als 200 Beschäftigten des Jobmotors. Zum 14. Mal organisiert die wvib Schwarzwald AG gemeinsam mit der Badischen Zeitung, der Handwerkskammer Freiburg und den In-dustrie- und Handelskammern Südlicher Oberrhein, Schwarzwald-Baar-Heuberg und Hochrhein-Bodensee diesen Wettbewerb.

Der Preis wird in drei Kategorien verliehen: Unternehmen bis 19 Beschäftigte, Unternehmen von 20 bis 199 Mitarbeitern und Un-ternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten. Zusätzlich gibt es einen Preis für die beste Idee, wie man Fachkräfte findet und ans Unter-nehmen bindet. Die Teilnahme ist kostenlos.

2019 war die Welt noch in Ordnung, die Geschäfte gingen gut. Das zeigen die Zahlen des Wettbewerbs Jobmotor: Die 37 teilneh-menden Firmen haben insgesamt 1.558 neue Arbeitsplätze ge-schaffen. Inzwischen hat die Corona-Krise das Leben ziemlich zum Stillstand gebracht und die Preisverleihung wurde abgesagt.

A [email protected]

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6 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGMai 2020

Was war ...

Statement von wvib-Präsident Thomas Burger zur Coronakrise

„Der Schutz der Menschen hat Priorität, unabhängig davon, welches Alter oder welche Vorerkrankungen sie haben. Klar ist aber auch: Wir brauchen jetzt eine einheitliche Exit-Strategie, die weder auf Kosten der Gesundheit noch der Wirtschaft geht!“

A [email protected]

Soforthilfe für die Schwarzwald AG!

In guten Zeiten ist ein funktionierendes Netzwerk hilfreich, in schlechten Zeiten ist es unabdinglich! Mit Ausbreiten des Co-ronavirus war dem wvib-Team aus Freiburg und Stuttgart so-fort klar: Jetzt gilt es erst recht! Wissen und Wärme für die Schwarzwald AG!Ungeachtet des flächendeckenden Umzugs ins Homeoffice hat sich das wvib-Team sofort an die Arbeit gemacht. Welche Themen sind jetzt akut? Wie wird priorisiert? Wo braucht es eine Muster-vorlage? Wie können wir allzeit erreichbar sein?

Unter dem Motto #contracovid #SchwarzwaldAGhältzusammen haben wir sofort losgelegt: Ein Whitepaper über arbeitsrechtliche Fragen in Zeiten von Homeoffice und Social Distancing? Check! Eine Checkliste über Reisen in und Rückkehr aus Risikogebieten? Check! Hinweise, wie man sich und andere schützt? Check! Eine Ad hoc-Videokonferenz mit der Agentur für Arbeit zum Thema Kurzarbeit? Check!

Eine Übersicht gibt es auch – unter www.wvib.de/corona bietet die wvib Schwarzwald AG Unterstützung an. Und natürlich sind wir weiterhin wie gewohnt auf den üblichen Kanälen für Sie erreichbar.

A [email protected]

Ein App-Launch der anderen Art!

Im Januar 2020 war es soweit: Das brandneue Mitglie-derportal der Schwarzwald AG war an alle CRM-Syste-me angebunden, das Dokumentenmanagement lief und das Front-End war poliert. Die ersten Tester: Präsi-dium, Vorstand und Beirat. Die Tester erkannten schnell: Termin einstellen und in Outlook ziehen, eine Frage stellen und gleich eine Antwort erhalten, mywvib läuft – egal ob als App auf dem Smartphone, oder in der Desktop-Ansicht auf dem Computer. Gleichzeitig der Schock: Die ersten Coronavirus-Verdachts-fälle tauchen auch in Deutschland auf, nicht weit entfernt schließt Webasto die Produktion aufgrund von Infektionsfäl-len bei Mitarbeitern. Die Welt war nicht mehr dieselbe. Was nun? Wie reagieren? Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu treffen? Wie kann die Produktion aufrecht gehalten wer-den? Wie kann ich in meiner Erfa um Rat fragen?

Die Schwarzwald AG gründete sofort eine Austausch-gruppe auf der neuen Plattform. „Aktuelles | Coronavirus“ wurde ins Leben gerufen. Ende Januar hatte die Gruppe noch rund 20 Teilnehmer, im April waren es bereits weit über 500. Hunderte von Beiträgen wurden erstellt: Was tun mit Arbeitnehmern aus dem Elsass? Was tun, wenn Mitar-beiter positiv getestet werden? Hat jemand das Bauteil X? Wie füllt man den Kurzarbeitsantrag richtig aus?

Das wvib-Team half, wo immer es nur ging. Whitepaper und Checklisten wurden erstellt, Webinare und Videokonfe-renzen wurden organisiert – vor allem aber halfen sich die Mitglieder untereinander. Das ist der gelebte Vernetzungs-gedanke in der Schwarzwald AG – seit 1946, nun eben auch auf dem Smartphone. Fragen zu mywvib beantwortet gerne

A Filip [email protected]

Fach-Erfa-Treffen als Videokonferenz:

Projektmanager IPMA

Die systemrelevanten Unternehmen aus der Medizintechnik arbeiten mehr denn je. Kunden fordern sogar eine Weiterar-beit trotz möglicher Coronafälle. Die Logistik hat aufgrund des reduzierten Luftverkehres große Probleme. Einige Un-ternehmen sind in Kurzarbeit andere bereiten sich vor. Die Auftragseinbrüche sind teilweise sehr hoch.

A Petra [email protected]

„Der Staat hat vieles richtig gemacht. Wir dürfen uns jetzt aber nicht einigeln!“

contracovidSchwarzwaldAGhältzusammen

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7Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AG Mai 2020

Gewerbliche Schutzrechte

Die meisten Teilnehmer arbeiten im Home-Office oder in Schichtmo-dellen. Die Unternehmen haben Corona-Teams installiert, die regel-mäßig die aktuelle Lage prüfen und daraus Maßnahmen umsetzen. Im Bereich der gewerblichen Schutzrechte werden derzeit mehr Er-findungsmeldungen durchgeführt, die Fristen gelten nach wie vor und die administrativen Abläufe werden mehr und mehr auf digital umgestellt. Die Betriebe sehen noch keinen Einbruch im Tagesge-schäft. Es gibt noch volle Auftragsbücher. Petra [email protected]

Social Media

Relativ wenig überraschend fiel das Thema auf den Umgang mit der Coronavirus-Pandemie – Krisenkommunikation über Social Media. Die Herangehensweisen? Unterschiedlich. Einig waren sich die Teil-nehmer bei der Botschaft: Wir sind für Sie da! Die Unternehmen für ihre Kunden und Lieferanten, die Schwarzwald AG für ihre Mitglie-der. Es ist Zeit für Optimismus.Filip [email protected]

Qualitätsmanager

Man tauschte sich über Arbeitsbedingungen, insbesondere was in-terne und externe Audits anbetrifft, aus: Alle arbeiten verstärkt mit virtuellen Begegnungsmöglichkeiten wie Microsoft Teams, TeamVie-wer, Skype, GotoMeeting oder Webex. Sogar Shop-Floor Manage-ment funktioniert damit erstaunlich gut. Beim Thema Risikobetrach-tung hatte niemand die Pandemie in dieser Form auf dem Radar.Edgar [email protected]

Technische Leiter

Die Lieferketten funktionieren größtenteils noch, häufig sind jedoch die eigenen Auslandswerke geschlossen. Positiv ist die Bereitschaft der Mitarbeiter mitzuziehen, negativ die schlechte Internetanbin-dung. Einen Schub für die Digitalisierung bringt die derzeitige Situa-tion in jedem Fall. Ein Beispiel sind Maschinenabnahmen per Video – zumindest wenn der Kunde die Maschine unbedingt braucht.

A Dr. Gerrit [email protected]

Produktionsleiter große Unternehmen

Auftragssituationen von Kurzarbeit, über ein erst jetzt auftretendes Nachfrageloch bis hin zu kaum erfüllender Nachfrage kamen zu Tage. Die Maßnahmen zur Vermeidung einer Ansteckung in den Unternehmen sind praktisch gleich. Ein Unternehmen näht derzeit sogar seine eigenen Schutzmasken. Diskutiert wurde eine eigene Unternehmens-App, die heute in der Kommunikation mit den Mitar-beitern und untereinander eine wichtige Rolle spielt.

A Dr. Gerrit [email protected]

Was war ...

Chef-Erfa goes live:

MeetUp

Die Premiere mit den virtuellen Teilnehmern der Chef-Erfa 22 ist erfolgreich gelaufen. Vernetzung ist gerade besonders wichtig – zwei wichtige Instrumente sind das wvib-Mitgliederportal und MS-Teams, mit dem wir unsere Sitzungen durchführen.

A Dr. Christoph [email protected]

Liquiditätspläne und Förderanträge

Die meistenTeilnehmer der Chef-Erfa 27 sind in Kurzarbeit oder haben sich darauf eingestellt, Liquiditätspläne wurden erstellt oder Förderanträge gestellt.

A Daniela [email protected]

Videoabnahmen sind denkbar

Schwierige Zeiten für viele, hoffnungsvoll für manche und in seltenen Fällen volle Auftragsbücher, so lässt sich die Lage von den Mitgliedern der Chef-Erfa 23 zusammenfassen. Maschinen- abnahmen finden kaum statt, Videoabnahmen sind denkbar.

A Dr. Gerrit [email protected]

Neue Kommunikationswege

Manche der Chef-Erfa 26-Mitglieder planen oder sind bereits in Kurzarbeit. Ein Unternehmer berichtete von gefüllten Auftrags-büchern. Sehr konkret wurde über veränderte interne Abläufe oder neue Kommunikationswege, wie z. B. Blogs, berichtetet.

A Daniela [email protected]

Voller Betrieb trotz Corona

Zumindest die an der Sitzung beteiligten Unternehmen der Chef Erfa 55 arbeiten noch voll. Alle trennen ihre produktiven Mitarbei-ter in zwei feste Teams/Schichten. Ein Unternehmen hat die Kin-derbetreuung im Betrieb integriert, um so die Ansteckungsgefahr zu reduzieren.

A Edgar [email protected]

Online-Austausch in Krisenzeiten

Die Chef-Erfa 44 Mitglieder tauschten sich über die aktuelle Pro-blematik und ihre Auswirkungen aus. Firmenspezifische Situati-onen wurden beschrieben und zum Nachlesen für die Gruppen-mitglieder im Mitgliederportal der wvib Schwarzwald AG hinterlegt.

A Dr. Gerrit [email protected]

Page 8: Mai 2020 Wissen & Wärme - wvib · 2020. 5. 14. · stimmen seit Wochen unseren Alltag – Homeoffice-Selfies, Webinar-Angebote, Tipps und Tricks für Hygienemaßnahmen sind omnipräsent.

8 Wissen & Wärme — Der Newsletter der Schwarzwald AGMai 2020

Was kommt ...

ImpressumHerausgeber: wvib e.V.; www.wvib.de

Redaktion/Lektorat: Elke Sarter, Heike Eßer

V.i.S.d.P.: Dr. Christoph Münzer

Druck: burger)(druck GmbH; Erscheint: zum Monatsbeginn

Die wvib Schwarzwald AG ist Sprachrohr und Dienstleister der famili-

engeprägten, mittelständischen Industrieunternehmen in Baden-Württ-

emberg, die auch jenseits der Ballungszentren global erfolgreich sind.

Unser Prinzip: Unternehmer und Führungskräfte, die sich für ihr Unter-

nehmen, ihre Kunden, ihre Mitarbeiter, die Umwelt und für unsere Ge-

sellschaft engagieren, tauschen sich aus mit einem Ziel: Unternehmen

und Menschen wettbewerbsfähiger machen. Unsere Themen: Werte,

Strategie, Führung, Familie, Eigentum, technologische Perspektiven,

neue Marktzugänge und Geschäftsmodelle, soziale Marktwirtschaft.

Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirt-

schaften 1.044 produzierende Unternehmen mit 350.000 Beschäftigten

weltweit 74 Milliarden Euro Umsatz. In jährlich über 1.000 Veranstal-

tungen wachsen Unternehmens-Chefs und Führungskräfte im perma-

nenten Erfahrungsaustausch, in Seminaren und Beratungen zu einer ler-

nenden Gemeinschaft zusammen.

Über 60 hauptamtliche Mitarbeiter spannen ausgehend vom Freiburger

wvib-Campus und dem wvib-Büro Stuttgart ein Netzwerk für „Wissen

und Wärme“ über die weltweit engagierte Schwarzwald AG.

Stand Januar 2020

Top Termine (Änderungen wegen Coronavirus möglich)

08.05.20 Haftungspflichten Online-Informationsveranstaltung26.05.20 Eigentum verpflichtet! wvib-Campus, Freiburg01.07.20 Das CO2-neutrale Unternehmen Brugger GmbH Magnetsysteme, Hardt02.07.20 Vorsorgevollmachten wvib-Campus, Freiburg04.-05.07.20 Motorradtour – Jubiläumstour ins Allgäu12.07.20 wvib – Der Gipfel, Stollenbacher Hütte, Oberried16.07.20 So geht Schatzsuche heute – Geld verdienen mit dem Datenbestand Hectronic GmbH, Bonndorf22.07.20 Wirtschaft trifft Zoll wvib-Campus, Freiburg28.07.20 Chefsache: Gute Führung Franz Keller/Schwarzer Adler25.09.-03.10.20 Unternehmerreise nach Japan13.10.20 wvib im Dialog Albert-Ludwigs-Universität Freiburg13.-17.10.20 Fakuma, Friedrichshafen10.-13.11.20 electronica, München13.11.20 Jahreshauptversammlung, Konzerthaus Freiburg27.-29.01.21 Industriemesse ie, Messe Freiburg

KOMM ZUM PUNKT

KOMM ZUM PUNKT vom 27. bis 29. Januar 2021 – Die INDUSTRIEMESSE ie in Freiburg

Die INDUSTRIEMESSE ie 2021 verwandelt das Freiburger Messegelände für 72 kontaktstarkeStunden in einen Treffpunkt für Industrieunter-

nehmen aller Größen und Branchen, von Mannheim bis Basel, vom Elsass bis zur Ostalb. Die Idee: Auch größere Hidden Champions be-schaffen bis zu 80 % ihrer Teile aus dem regionalen Umfeld. Made in Black Forest hat nicht nur einen guten Ruf, sondern auch hand-feste Vorteile. Wir sprechen die gleiche Sprache von Industrial Engi-neering bis Manufacturing Services, von Liefertreue bis Kleinserie.

Die INDUSTRIEMESSE ie 2021 ist industrieller Dreh- und Angel-punkt für Einkäufer, Entwickler, Produktmanager und Geschäftsfüh-rer auf der Suche nach neuen Lieferanten für Teile und Baugruppen, für alternative Materialien und Produktionsverfahren, für Dienstlei-stungen rund um Industrie 4.0 und Digitalisierung, aber auch für Recruiting und Personalentwicklung.

Die INDUSTRIEMESSE ie 2021 ist ein zentraler Knotenpunkt für Begegnungen und Wiederbegegnungen, gute Gespräche, neue Kontakte, Recruiting und immer neue Chancen.

Die INDUSTRIEMESSE ie 2021 kann zu einem Höhepunkt des nächsten Jahres werden. Noch nicht angemeldet? Jetzt Wunsch-standplatz sichern! A Mark [email protected]

Dr. Philine Weyrauch-Herrmann,

Leiterin wvib-Akademie

Online Seminare zu ermäßigten Preisen

Schwierige Zeiten erfordern neue Lösungen: Wie angekündigt, wur-den unsere Seminare und Lehrgänge bis zum 15. Mai verschoben. Ihnen allen ein herzliches Dankeschön für Ihr Verständnis und Ihre Flexibilität.Wir gehen davon aus, dass ab Mitte Mai wieder alle geplanten Seminare als Prä-senzveranstaltungen laufen können. Sollte dies nicht der Fall sein, werden wir einen Großteil der Seminare als „Krisen-Spezial“ online durchführen. Sie buchen

dann zu ermäßigten Preisen und erhalten zeitnah eine Einladung in unseren digitalen Seminarraum. Seminare, die sich inhaltlich nicht für ein solches Format anbieten, werden auf einen späteren Zeit-punkt verschoben. Selbstverständlich können Sie kostenfrei stornie-ren, sollte der neue Termin für Sie nicht möglich sein.

Auch wenn der wvib-Campus derzeit nicht geöffnet ist, sind wir weiterhin wie gewohnt für Sie erreichbar. Gerne nehmen wir jeder-zeit Ihre Anmeldungen zu unseren Seminaren und Lehrgängen ent-gegen. Alle aktuellen Termine finden Sie auf unserer Homepage: https://www.wvib.de/akademie/seminare

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und wünschen Ihnen Zuversicht in diesen Zeiten. Bleiben Sie gesund!

A Dr. Philine Weyrauch-Herrmann [email protected]