September – Dezember 2015 Mad Men Züricha1f16dc2-b4c3-4e67... · Simone de Beauvoir: Die Frauen...

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Transcript of September – Dezember 2015 Mad Men Züricha1f16dc2-b4c3-4e67... · Simone de Beauvoir: Die Frauen...

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Mad Men Zürich

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candide oder der

opTiMisMus

von Voltaire

Regie: Simone Blattner Raum: Janina Audick Kostüme: Sabin Fleck

Premiere am 24. September 2015

Voltaire erzählt die Geschichte des gutgläubigen Candide in einer Welt ständig wechselnder Realitäten und Heils-versprechen. Auf den ersten Blick ist das ein gelungener Spass, eine Parodie des Bildungsromans, bevor dieser über-haupt erfunden war. «Candide» nimmt aber auch den bis heute ungebrochenen Glauben auseinander, der sich im massenhaften Gebrauch der Wörter «Option» und «Opti-mierung» versteckt: Dass die Dinge sich notwendig zum Besseren entwickeln, aus irgend einer inneren Logik her-aus. Und dass die Welt alle Tage klüger wird...

Voltaires Figur Candide nimmt sich die Lehren seines Metaphysik-Meisters Pangloss wahrhaft zu Herzen, wird dann jedoch wegen Vertraulichkeiten mit der geliebten Tochter des Hauses Cunégonde verbannt und von einem Erdteil in den andern vertrieben. Er erfährt alle denkbaren zeitgenössischen Erschütterungen, einschliesslich des epo-chalen Erdbebens von Lissabon und des folgenden Auto-dafé, lernt Machtgier, Grausamkeit, Feigheit und Undank kennen. Er erleidet Krankheiten und Schiffbruch, fällt in die Hände von Piraten, begegnet Kannibalen und muss sich an die Alltäglichkeit von Diebstahl, Vergewaltigung und Mord gewöhnen. Immer wieder führt ihn jedoch der Zufall mit seinem optimistischen Lehrer Pangloss zusam-men, der ihn von der Brauchbarkeit seiner Lehren aufs Neue überzeugen kann – trotz Berührung mit realistische-ren Weltanschauungen. Erst ganz am Ende lernt er über einen alten Türken die Lehre (Epikurs) kennen: Bebaue deinen Garten.

Die Geschichte des 20. Jahrhunderts bis heute ist auch die Geschichte einer grossen Abwehrschlacht: Ein Kampf von Männern gegen das angekratzte Selbstbild des Mannes. Eine maskuline Rebellion gegen die Moderne überhaupt, die Emanzipation, die Psychoanalyse. Der «weisse, hetero-sexuelle, männliche Typus» versucht, wieder Land zu ge-winnen. Nicht ohne Effizienz. Rückwärtsgewandt, aber im Bund mit den modernen Mächten der Technik, organi-siert in Männer-Bünden und anderen Vereinigungen, ver-ortet in Hinterzimmern, Sitzungssälen, Kriegsschauplät-zen, Umkleidekabinen. Kann man vom ungebrochenen Fortbestand seiner Macht sprechen? Modell Untertan, Modell Berlusconi, Modell Sepp Blatter, Modell Putin, Modell Milizionär... belächelnswert, aber grausam? Im Nachhinein erschreckt das Zwangsläufige der Entwick-lung. Simone de Beauvoir: Die Frauen sind die Opfer, die Männer die Opfer der Opfer.

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herr punTila und sein knechT

MaTTi

von Bertolt Brecht

Regie: Peter Kastenmüller

Raum: Janina Audick Kostüme: Kathi Maurer Mitarbeit: Michael Fehr

Premiere am 5. November 2015

Puntila, ein «gewisses vorzeitliches Tier / Gutsbesitzer ge-nannt», führt ein Doppelleben: In nüchternem Zustand ein brutaler Menschenschinder, ist betrunken leutselig und gutmütig. Im Rausch erlangt er seine göttliche Ein-heit wieder. Er macht sich gemein, vermischt sich mit dem Volk. Er verlobt sich viermal in einer Nacht. Beinahe ver-schafft er seinem Chauffeur Matti eine Fabrik, beinahe löst er die bereits arrangierte Verlobung seiner Tochter Eva mit einem marionettenhaften Attaché und gibt sie Matti zur Frau. Beinahe, aber nur beinahe, wird er Kommunist... «Ich habe Anfälle. Es kommt über mich mindestens ein-mal im Quartal. Ich wach auf und bin plötzlich sternha-gelnüchtern. Ich bin dann direkt zurechnungsfähig. Weißt du, was das bedeutet, Bruder, zurechnungsfähig?»

In der Spaltung der Puntila offenbaren sich Positionen des Männer-Seins: Herr und Knecht, Kommunarde und Minister, Drogen-Konsument und Drogen-Abstinenter. Aber auch die schmerzhafte Trennung des Einzelnen/Ver-einzelten und der Masse. Brechts erklärte Absicht war, die derbe Komik des Volksstücks zu nutzen, um die Verlogen-heit und das Täuschende der bestehenden Verhältnisse er-kennbar zu machen.

how To sell a Murder house

von Sibylle Berg

Uraufführung

Regie: Sibylle BergRaum: Janina Audick

Choreografie: Tabea MartinVideo: Kathrin Krottenthaler

Mit: Caroline Peters, Markus Kiepe

Premiere am 8. Oktober 2015

In den Wäldern des Jura, irgendwo zwischen Moutier und Delémont, liegt über den verwüsteten kleinen Orten eine aus der Zeit gefallene Oase des Friedens: Eine prächtig ge-baute Villa, der Schauplatz von HOW TO SELL A MUR-DER HOUSE. Unten im Ort toben Bürgerkriege, salafisti-sche Milizen und nationalistische Wutbürger liefern sich blutige Gefechte. Über normale Naturkatastrophen wun-dert man sich nicht mehr, eher ist es katastrophal, dass das Internet weg ist. Mit den Stromausfällen ist es – zusam-mengebrochen. Die Infrastruktur der modernen Welt – welch verletzbares Gebilde.

In einem Reigen von Szenen treffen wechselnde Besit-zer des Anwesens als Paare aufeinander: Ein Vater flieht vor seiner sehr grossen Tochter, ein Nerd bedauert die Folgen seines Cyborg-Experiments, die angereiste russische Ge-liebte stellt sich als grosse Enttäuschung heraus, und über allem liegt das Grauen. Da sind Stimmen, unerklärliche Tiere, da ist der Geschmack des Endes in den Ritzen und Vorhängen. Es scheint, als habe die letzte Schlacht begon-nen. Wer kommt nur lebend aus ihr heraus?

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2016 — wir feiern 50 JahreTheaTer neuMarkT

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Die Regisseurin Friederike Heller nimmt unter dem Ar-beitstitel «Was tun? – Ein Festakt» den Geburtstag zum Ausgangspunkt eines grossangelegten Schauspiel-Pro-jekts, das auf die Geschichte des Hauses und politisch-phi-losophische Überlegungen aus der Spiegelgasse zurück-geht.

Mit dem Festival «How artists approach to war» laden wir verschiedene internationale Künstler ein, ihre poin-tierte Sicht auf aktuelle Krisenherde in Performances, In-stallationen und Werkstattgesprächen vorzustellen.

Im Frühjahr startet Peter Kastenmüller das Stadt- und Schulprojekt «Schools of normal» mitten in Zürich.

Zur Eröffnung der anschliessenden Spielzeit 16/17 ergeht ein Stückauftrag an einen Schweizer Autor.

Das 50-jährige Jubiläum ist Anlass, die erfolgreiche Ge-schichte des Neumarkts und seiner Künstler zu feiern, vor allem aber auch eine Gelegenheit, nach vorne zu blicken, in die Zukunft dieses Theaters.

Das Theater Neumarkt ist nicht nur Ort individueller Phantasie, sondern vor allem sozialer Phantasie. Wozu machten wir das sonst alles? Für das Jubiläumsjahr sind vier besondere Projekte geplant, die aktuellen politischen Fra-gen nachgehen und die Idee des Theater Neumarkt als ei-nes experimentellen Volkstheaters ausreizen.

Am 21. Januar 2016 findet eine grosse Feier mit Gästen und Beiträgen aus der 50-jährigen Geschichte des Hauses statt.

Unter dem Titel 1966-2066 – 100 Jahre Theater Neumarkt erscheint in gemeinsamer Herausgeberschaft von Theater der Zeit und Theater Neumarkt eine Publikation, die glei-chermassen zurück wie nach vorne blickt.

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krieg und frieden

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Die dritte Produktion des Jubiläumsjahres wird von Regis-seur Tom Kühnel erarbeitet. Zwischen März und Mai ver-eint das internationale Rechercheprojekt «How Artists approach to war» verschiedene Gastspiele, Performances und andere künstlerische Arbeiten, die im Verlauf der Spielzeit in Form von residencies am Theater Neumarkt und im Ausland entstehen. Uns interessieren soziale und politische Zusammenhänge, die Kriege auslösen, Geschichte(n) der Vergangenheit, die in der Gegenwart fortwirken, psychologische Abgründe, religiöser Terror, ökonomischer Terror, historische Analogien, soziale Bewe-gungen. Wir möchten Künstler einladen, sich zu diesen Themen zu verhalten, auch mit einer neuen künstleri-schen Formensuche darauf zu reagieren, sicheres Terrain zu verlassen. Beteiligte Künstler: Aboud Saeed, Graham Smith, andcompany&Co u.a.

Regisseurin Friederike Heller eröffnet das Festjahr mit einer Premiere am 12.1. Unter dem Arbeitstitel «Was tun? – Ein Festakt» lässt sie in einem festlichen Banquett im Saal des Theater Neumarkt politisch-philosophische An-sichten aus 100 Jahren Spiegelgasse Revue passieren. Die Spiegelgasse bündelt historisch die Situation: Auf der ei-nen Strassenseite versuchen Künstler und Individualisten, sich mit ihrem Anspruch auf Moderne durchzuboxen und bürgerliche Sinnkonstruktion zu durchbrechen.

Auf der gegenüberliegenden Strassenseite versuchen die Revolutionäre, welche zu werden und sich mit ihrem An-spruch auf Moderne durchzuboxen, erstarrte bürgerlich/feudale Gesellschaftskonstruktionen zu durchbrechen.

Material findet sich unter anderem in Lenins Briefe aus der Spiegelgasse, die Münzenberg-Rede, Peter Weiss’ Ästhe-tik des Widerstands, Monologe, Bilder, Dokumente aus dem Neumarkt-Archiv und aus Gesprächen zwischen Ber-told Brecht und Walter Benjamin.

Die Schweizer Erstaufführung des New Yorker Autors Ayad Ahktar «Geächtet» feiert am 25. Januar 2016 Pre-miere. Das Pulitzer Preis gekrönte Stück verhandelt die politischen und religiösen Ansichten eines vermeintlich aufgeklärten und fortschrittlichen New Yorker Ehepaars. «In dialogue that bristles with wit and intelligence, Mr. Akhtar puts contemporary attitudes toward religion un-der a microscope, revealing how tenuous self-image can be for people born into one way of being who have embraced another.» (New York Times). Am Theater Neumarkt insze-niert diese Produktion der junge Regisseur Alexander Eisenach.

Der weitere Spielplan ab Januar 2016

das sTadTproJekT — schools of norMal

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Mitwirkende: Kantonschule Freudenberg und weitere Schulen, Das Helmi, LAB, Markus Öhrn, Graham Smith, Laura Koerfer, u.a.Konzept: Peter Kastenmüller & Team

Mit den «Schools of Normal» startet Peter Kastenmüller mit künstlerischen Partnern ein Projekt mit mehreren Zürcher Schulen und vor allem Schülerinnen und Schü-lern, das an die grossen Stadt- und Schulprojekte in Mün-chen und Berlin anschliesst. Im Zusammenschluss zwi-schen Künstlern und Schülern wird der «Lehrplan der Zukunft» imaginiert und umgesetzt. Die «Schools of Nor-mal» sind ein Zusammenschluss unterschiedlicher Schu-len und Schultypen aus dem ganzen Stadtraum Zürich. Ab Mai sind die Zuschauer zu Parcours in allen Schulge-bäuden eingeladen. Im Zentrum stehen Themen und Le-benswirklichkeit der Jugendlichen, ihre Wahrnehmung der urbanen, sich verändernden multiethischen und mul-tikulturellen Stadtgesellschaft. Denn wer bestimmt, was «normal» ist und was nicht? «Schools of Normal» geben konkrete Einblicke in die unterschiedlichen Blickwinkel auf die städtische und soziale Realität.

Der Vernetzung dient dabei auch wieder «Pukapuka» als zentrale Anlaufstelle und «Botschaftsgebäude» des Thea-ter Neumarkt.

Der weitere Spielplan ab Januar 2016

weiTere arbeiTen exTras

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haTe poeTrY Einmalige Leseshow — Mit: Doris Akrap, Mohamed Amjahid , Özlem Gezer, Hasnain Kazim, Mely Kiyak, Yassin Musharbash, Ebru Taşdemir, Özlem Topçu, Deniz Yücel

haZel brugger show and TellGesprächsreihe — Hazel Brugger, die Meisterin des Poetry und Kolumnistin interviewt Wunschgäste.

schweiZ VersTehen Gesprächsreihe

«eThik» aM TheaTer neuMarkT Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ethik der Universität Zürich, — 24. November 2015

Tachles reden Gesprächsreihe — in Kooperation mit Omanut

Zürich liesT Buchfestival

hoTTinger liTeraTurgesprÄche mit Charles Linsmayer und seinen Gästen: Christoph Simon, Daniel de Roulet, Dorothea Irmiger, Asta Scheib, Ruth Schweikert

Zwei neue sTücke — Mai 2016

ein beiTrag Zu den dada-fesTspielen (Zürcher Festpiele 2016) — Juni 2016

die schuTZbefohlenen von Elfriede JelinekEin stadtweiter ParcoursKooperation mit dem Schauspielhaus ZürichKünstlerische Leitung für das Theater Neumarkt: Markus Öhrn— Premiere am 21. Mai 2016

der bauVon Franz KafkaEine unterirdische MännerphantasieMit: Maximilian SimonischekEinrichtung: Peter Kastenmüller— Premiere im September 2016

Der weitere Spielplan ab Januar 2016

regie

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Simone Blattner — wurde 1968 in Basel geboren. Sie stu-dierte Regie an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Seit 1998 arbeitet sie als freie Regisseurin, u.a. am Theater Neumarkt in Zürich, am Theater Basel, am Thalia Theater Hamburg, am Bayerischen Staatsschauspiel München, am Schauspiel Frankfurt und zuletzt am Berliner Ensemble. Zudem ist Simone Blattner eine Spezialistin für zeitgenös-sische Theatertexte. So inszenierte sie u.a. die Urauffüh-rungen mehrerer Stücke von Martin Heckmanns, darun-ter «Schieß doch, Kaufhaus!» am TiF Dresden und «Kränk» am Schauspiel Frankfurt. Beide Inszenierungen wurden zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen und erhielten jeweils den Publikumspreis. Am Staatsschauspiel Dresden führte sie Regie bei der Uraufführung von Heckmanns’ Dresdner Theaterprolog «Zukunft für immer», der zu den Autorentheatertagen 2010 des Deutschen Theaters Berlin eingeladen wurde. Am Theater Neumarkt eröffnete sie zu-letzt die Spielzeit 2014/15 mit Martin Heckmanns Stück «Ein Teil der Gans im Haus der Lüge».

Alexander Eisenach — Geboren 1984 in Berlin-Ost. Studi-um der Theaterwissenschaft und Germanistik in Leipzig und Paris. Erste Regiearbeiten am Centraltheater Leipzig, wo er als Regieassistent unter anderem mit Sebastian Hart-mann, Sebastian Baumgarten, Martin Laberenz und Robert Borgmann zusammenarbeitete. In Leipzig bearbeitete und inszenierte er unter anderem Ernst Jüngers «Waldgänger», Joseph Conrads «Herz der Finsternis» und Andrej Tarkows-kis «Nostalghia». In der Spielzeit 2013/14 war Alexander Ei-senach Teil des Regiestudios am Schauspiel Frankfurt. In dieser Zeit entstanden die Arbeiten «Wälsungenblut» nach Thomas Mann, «Fauser, mon amour» nach «Der Schneemann» von Jörg Fauser sowie «Das Leben des Joy-less Pleasure». Daneben verantwortete er die Reihe «BoX boxt», in der er regelmäßig eigene Texte auf die Bühne brachte. Alexander Eisenach inszenierte in der Spielzeit 2014/15 «Das Spiel ist aus» von Jean-Paul Sartre in den Kam-merspielen des Schauspiel Frankfurt.

Friederike Heller — Geboren 1974 in Berlin (West). Von 1996-2000 Schauspielregiestudium an der Hochschule in Hamburg, u.a. bei Jürgen Flimm. 2004 wird sie in der Kri-tikerumfrage der Zeitschrift TheaTer heuTe für ihre Insze-nierung «Untertagblues» von Peter Handke am Wiener Burgtheater zur Nachwuchsregisseurin des Jahres gewählt. In den darauffolgenden Jahren arbeitet sie an Theatern in

andcompany&Co. — Das internationale Künstlerkollek-tiv andcompany&Co. wurde 2003 in Frankfurt am Main von Alexander Karschnia, Nicola Nord und Sascha Sulim-ma gegründet. Gemeinsam bilden sie als Ko-Regisseure ein offenes Netzwerk, zu dem stets neue Künstler unterschied-licher Disziplinen stossen. andcompany&Co. haben seit 2007 ihre Basis am Berliner hau, die Stücke touren welt-weit. Ihre Stücke sind Arsenale einer Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, die von Brechts Goldgräberstadt Ma-hagonny über die Legende Europa zur Trilogie über Auf-stieg und Fall des Kommunismus führt. In der vielbeachte-ten deutsch-flämisch-niederländischen Koproduktion «Der (kommende) Aufstand nach Friedrich Schiller» probt die Gruppe vor dem Hintergrund des kulturpolitischen Kahlschlags in den Niederlanden und den weltweiten ak-tuellen krisenhaften Zuständen den Aufstand und stellt die Frage nach dem vorrevolutionären Potential aktueller Pro-testbewegungen neu. In ihrer Arbeit «Black Bismarck» (2013) beschäftigt sich andcompany&Co. mit der Berliner Afrika-Konferenz 1884/5, auf der die europäischen Mächte den afrikanischen Kontinent untereinander aufgeteilt ha-ben. «Orpheus in der Oberwelt – eine Schlepperoper», eine Auseinandersetzung mit der europäischen Flüchtlingspo-litik, hatte im Oktober 2014 in Berlin Premiere und ist nun europaweit auf Tour. Mit «Archipel Google – Big Dada Revue» zeigte das Kollektiv im Frühling 2015 am Theater Neumarkt seine erste Arbeit in der Schweiz.

Sibylle Berg — Geboren in Weimar, lebt als Dramatikerin und Autorin in Zürich und Tel Aviv. Sie schreibt Romane, Theaterstücke, Essays und Kolumnen (u.a. für die Neue Zürcher ZeiTuNg und spiegel oNliNe). Sie schrieb bis-lang 15 Romane (u.a. «Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot», «Der Mann schläft», «Vielen Dank für das Leben»), 17 Theaterstücke und unzählige Essays. Sibylle Bergs Werke wurden in 34 Sprachen übersetzt. Ihre Thea-terstücke werden an zahlreichen Bühnen im In- und Aus-land gespielt.

Auf den Schweizer Bühnen war zuletzt «Es sagt mir nichts, das sogenannte Draussen» in der Regie von Sebasti-an Nübling zu sehen. Der Text wurde von TheaTer heuTe zum deutschsprachigen Stück des Jahres 2014 erkoren. 2015 erschien ihr letzter Roman «Der Tag, als meine Frau einen Mann fand». Am Theater Neumarkt gibt Sibylle Berg ihr Regie-Debut.

Biografien

regie

bühne

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Wien, München, Hamburg, Stuttgart, Köln und Frankfurt. Immer wieder widmet sich Heller der Adaption von Ro-manstoffen. Dabei liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf dem Interesse, die Spielweisen des epischen Theaters, die Formen der Popkultur und die Diskurse der Postmoderne mit verschiedenen Stoffen in Verbindung zu bringen. In der Spielzeit 2009/2010 ist Heller geschäftsführende Dra-maturgin an der Schaubühne Berlin. Im Frühjahr 2013 gastiert sie mit «Johann Holtrop. Abriss der Gesellschaft» am Künstlertheater Moskau.

Peter Kastenmüller — Geboren 1970 in München, grün-dete nach dem Studium der Philosophie 1994 die freie The-atergruppe «Particular Order» und arbeitete unter Wolf-gang Engel als Assistent am Schauspiel Leipzig, danach als Hausregisseur am Staatstheater Kassel. Es folgten Inszenie-rungen am Staatstheater Hannover, den Münchner Kam-merspielen, am Maxim Gorki Theater Berlin, am Schau-spiel Frankfurt und am Theater Basel. 2004 und 2006 leite-te er gemeinsam mit Björn Bicker und Michael Graessner das vielbeachtete Stadtprojekt «Bunnyhill» an den Münch-ner Kammerspielen und führte dort Regie bei den Projek-ten «Illegal» (2008) und «Hauptschule der Freiheit» (2009). Im Sommer 2010 kuratierte Kastenmüller «X Schulen» am Theater Hebbel am Ufer in Berlin. In der Spielzeit 2010/11 richtete er John Steinbecks Roman «Jenseits von Eden» am Theater Basel ein; am Theater Freiburg arbeitete er erneut mit Bicker und Graessner für die Uraufführung des deutschtürkischen Theaterprojekts «Cabinet. Ein deutsch-türkischer Bazar» zusammen (Theater Freiburg / garajstan-bul, Istanbul). Mit «Die Hofmeister», einem Educational-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Campus Rütli und dem Maxim Gorki Theater Berlin folgte eine weitere Ar-beit im Stadtraum. 2011/12 inszenierte Kastenmüller u.a. am Staatstheater Hannover («Deportation Cast» von Björn Bicker), am Theater Basel («Das siebente Siegel» nach Ing-mar Bergmann) und eine Folge im 24-Stunden-Marathon «Unendlicher Spass» am Hebbel am Ufer Berlin. 2012/13 folgten Regiearbeiten für das Düsseldorfer Schauspielhaus («Wunder des Alltags» von PeterLicht, eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen 2013) und das Staatstheater Stutt-gart. Seit der Spielzeit 2013/14 leitet Peter Kastenmüller das Theater Neumarkt Zürich. Hier inszenierte er u.a. «Rocco und seine Brüder», «Der grosse Gatsby», Silvia Tschuis «Ja-kobs Ross» (ausgewählt am Schweizer Theatertreffen 2015) und «Der Hals der Giraffe» von Judith Schalansky.

Tom Kühnel — Geboren 1971 in Cottbus. Von 1992 bis 1996 Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst ‹Ernst Busch› in Berlin. Bereits seit seinem Regiestudium und seinen Inszenierungen am Frankfurter TaT arbeitet Tom Kühnel zusammen mit Suse Wächter. Für «Helden des 20. Jahrhunderts» verbanden sie sich 2005 erstmals mit dem Berliner Rundfunkmoderator Jürgen Kuttner. Sein wortgewaltiger «Sprechfunk» wurde ebenso schnell Kult wie Kuttners Videoschnipselvorträge. 1994 erhielt das Re-gieteam Tom Kühnel und Robert Schuster den Friedrich-Luft-Preis. Danach inszenierten beide in Berlin und Frank-furt am Main. 1998 begannen sie, gemeinsam mit Soeren Voima Klassiker zu bearbeiten und eigene Stücke zu schrei-ben. Von 1999 bis 2002 übernahm Tom Kühnel mit Robert Schuster und Bernd Stegemann die künstlerische Leitung des Theaters am Turm (TaT) in Frankfurt. Seit 2000 insze-niert er solo, u.a. an der Berliner Schaubühne, am Theater Basel, am Deutschen Theater Berlin, an der Volksbühne Berlin, am Thalia Thea ter Hamburg, am Schauspiel Graz und am Schauspiel Köln. Seit der Spielzeit 09/10 ist er Haus-regisseur am Schauspiel Hannover. Im Rahmen der Platt-form «Alpenwut» inszenierte Tom Kühnel in der Saison 14/15 Yorgos Lanthimos’ «Alpen» am Theater Neumarkt.

Janina Audick — arbeitet nach ihrem Kunst- und Design-studium in Kassel, Berlin und Hamburg als Kostüm- und Bühnenbildnerin. Mit den Regisseuren René Pollesch und Christoph Schlingensief verbindet sie seit 2000 eine konti-nuierliche Zusammenarbeit. Zudem arbeitet sie mit Schorsch Kamerun, Herbert Fritsch und Stefan Pucher. Neben Schauspiel-, ist Janina Audick regelmäßig in Opern-produktionen tätig. Sie arbeitet am Schauspielhaus Zürich, an den Münchner Kammerspielen, an der Volksbühne Ber-lin und am Burgtheater Wien. Neben dem grundsätzlichen Bühnenhandwerk verwendet sie Elemente zeitgenössi-scher Kunst und verschiedener Medien, um neue Räume zu erschaffen. Oft verlassen ihre Raumkonzepte die klassi-sche Guckkastenbühnensituation und strukturieren das Verhältnis von Akteur und Zuschauer in einem intimen Raum neu. Diese Ansätze prägen ihre Arbeiten bis heute.

Biografien

bühne kosTüMe

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Michael Simon — kam über die Bildende Kunst zum Thea- ter. 1978 begann er sein Bühnenbildstudium bei Jürgen Ro-se in Stuttgart und arbeitete in dieser Zeit mit der Perfor-mance-Gruppe Famili (gemeinsam mit Achim Kubinski). Sie hatten Auftritte in Stuttgart, Köln, Washington und New York. 1981 beendete er sein Studium und ging nach New York. 1982 bis 1990 arbeitete er als Bühnenbildner für den US-amerikanischen Choreografen William Forsythe am Frankfurter Ballett und für das Schauspiel unter ande-rem an Theatern in Düsseldorf, Freiburg, Darmstadt, Wien, Hamburg und Berlin.

Für die Oper schuf Simon ab 1989 Bühnenbilder in Ams-terdam für die Regisseure Pierre Audi und Peter Green-away. Seit 1988 arbeitet er kontinuierlich mit dem Choreo-graphen Jiří Kylián. Erste Schritte als Regisseur machte er bei gemeinsamen Projekten mit dem Komponisten Heiner Goebbels im Frankfurter Theater am Turm. Schnell folg-ten auch seine ersten Operninszenierungen in Basel, Nürn-berg und Darmstadt. 1995 wurde er mit seiner Schauspie-linszenierung «The Black Rider» zum Berliner Theatertref-fen eingeladen und in der Zeitschrift TheaTer heuTe zum Nachwuchsregisseur des Jahres gewählt.

Michael Simon war 1996/1997 kurz fest engagiert an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin, arbeitet seitdem als freier Regisseur und Bühnenbildner. Mit der Inszenie-rung der «Prinzessinnendramen» in Karlsruhe 2005 be-gann seine intensive Beschäftigung mit Texten von Elfrie-de Jelinek und setzte sich fort mit «Ulrike Maria Stuart», der «Winterreise», «Rechnitz» und zuletzt 2014 «Die Schutzbefohlenen» am Theater Freiburg. Am Schauspiel-haus Graz entstand 2014 Handke’s «Immer Noch Sturm» und 2015 «Salome» in der Fassung von Einar Schleef. Von 1998 bis 2004 war er Professor für den Fachbereich Szeno-grafie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Seit 2008 leitet er die Vertiefung Bühnenbild, Master of Arts in Theater an der Zürcher Hochschule der Künste, ZhDk.

Sabin Fleck — Geboren in Thal, ist ausgebildete Mass-schneiderin für Damen und Herren. Von 1999-2003 arbei-tete sie als Kostümassistentin an der Volksbühne Berlin. Seit 2002 ist sie als freie Kostümbildnerin am Wiener Burg-theater, am Schauspielhaus Bochum, am Schauspiel Stutt-gart, am Deutschen Theater Berlin, am Luzerner Theater, an der Volksbühne Berlin, und am Schauspielhaus Zürich tätig. Sie arbeitete u.a. mit René Pollesch, Christoph Schlin-gensief, Thomas Dannemann, Gero Troike und Andreas Herrmann. Für Simone Blattner entwarf sie die Kostüme für «Othello und Kasimir» und «Karoline» am Schauspiel Frankfurt, für «Das Käthchen von Heilbronn» am Berliner Ensemble sowie für «Kabale und Liebe» am Staatstheater Karlsruhe. Am Theater Neumarkt war sie als Kostümbild-nerin in der Produktion «Ein Teil der Gans im Haus der Lüge» engagiert.

Kathi Maurer — Kathi Maurer studierte am St. Martin’s College in London und bei Achim Freyer in der Bühnen-bildklasse der Berliner Hochschule der Künste. Sie gestal-tete u.a. die Kostüme für Regiearbeiten von Peter Kasten-müller in Basel, Frankfurt und Hannover. An den Münch-ner Kammerspielen entwarf sie die Kostüme für Produk-tionen mit Franz Wittenbrink und Lars-Ole Walburg. Mit Philipp Stölzl arbeitete Kathi Maurer 2006 bei der Ruhr-Triennale in der Produktion «Rubens und das nichteukli-dische Weib», 2007 für «Benvenuto Cellini» bei den Salz-burger Festspielen und 2010 für «Rienzi» an der Deutschen Oper Berlin zusammen.

Eine kontinuierliche Partnerschaft verbindet sie seit 1992 mit dem Regisseur Tilman Knabe. Weitere Engage-ments führten sie an die Volksbühne und das Gorki Thea-ter in Berlin, die Staatsoper unter den Linden Berlin, das Festival d’Aix en Provence, die Schauspielhäuser von Düs-seldorf und Bochum sowie das Staatstheater am Gärtner-platz in München.

Biografien

Video gÄsTe

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Kathrin Krottenthaler — Die Kamerafrau und Cutterin war eine langjährige Mitarbeiterin von Christoph Schlin-gensief. Für ihn schnitt sie u.a. den Film Fremdverstümme-lung (Oper Bonn 2007) und die Videofilme für die Ausstel-lungen Querverstümmelung am Migros Museum Zürich und 18 Bilder pro Sekunde am Haus der Kunst in München und war auch an seinem «Fliegenden Holländer» (2007) am Teatro Amazonas in Manaus, Brasilien beteiligt.

Für Kamera und Schnitt bei «Area7», einer Installation von Christoph Schlingensief am Burgtheater in Wien 2006 zeichnete sie ebenso verantwortlich wie für Kamera und Schnitt bei seinen Projekten «The African Twintowers» (Filmgalerie 451, 2005), «Odins Parsipark» (Stiftung Schloss Neuhardenberg, 2005) und «The Animatograph, Iceland Edition» (Thyssen Bornemisza Art Contemporary / Reyk-javik Art Festival, 2005). Sie arbeitete des weiteren mit René Pollesch und Schorsch Kamerun, mit Herbert Fritsch an seinem «hamlet_X Projekt» (volksbühne films/3sat), der norwegischen Regisseurin Susanne Øglænd, der englisch-deutschen Performancegruppe Gob Squad und dem Künstlerkollektiv Chicks on Speed.

Ihre Arbeiten wurden an verschiedenen Häusern und internationalen Filmfestivals (Berlinale, Internationales Filmfestival Göteborg, Festival des Deutschen Films, Inter-nationale Hofer Filmtage, Max Ophüls Preis, Filmes de Femmes Paris, Clermont-Ferrand) gezeigt. Mit ihrer Kamer-aarbeit für Helene Hegemanns Film «Torpedo» (prämiert mit dem Max Ophüls Preis) und «HJÄLTAR / HEROES» in der Regie von Carolina Hellsgård war sie zweimal für den Womens Director of Photography Award am iFFF Köln nominiert.

Hazel Brugger — ist Schweizermeisterin im Poetry Slam 2013 und auf Theaterbühnen, im Radio oder im Fernsehen des deutschsprachigen Raumes anzutreffen. Ausserdem schreibt sie eine Kolumne im «Das Magazin» und mode-riert einmal im Monat den Live-Talk «Hazel Brugger Show and Tell» im Theater Neumarkt. Hazel Brugger brüskiert und berührt virtuos und stets bescheiden, sie kreiert wilde Geschichten aus dem Nichts und findet schöne Worte für das Hässliche. Mit ihrem verspielten Charme penetriert sie kompromisslos die Psyche jedes Zuschauers – und der hat auch noch Spass daran. Schonungslos, detailverliebt und mit viel Herz zerlegt Hazel Brugger die Welt in Einzelteile. Und führt ihr Publikum dabei stets über einen schmalen Grat, mal still, mal wild, aber immer sehr komisch.

Michael Fehr — Geboren 1982 in Gümligen bei Bern, stu-dierte am Schweizerischen Literaturinstitut und an der Hochschule der Künste Bern. Michael Fehr ist Schriftstel-ler, Musiker und Schweizer Kurator für «Babelsprech» zur Förderung junger deutschsprachiger Poesie und Poetolo-gie sowie Schweizer Gastgeber des «open mike, internati-onaler Wettbewerb junger deutschsprachiger Prosa und Lyrik.» Zuletzt sind von ihm «Kurz vor der Erlösung» (2013) und sein Roman «Simeliberg» (2014) im Verlag Der gesuNDe meNscheNversaND erschienen. Er erhielt unter anderem den Literaturpreis des Kantons Bern 2013 und für «Simeliberg» den Kelag-Preis im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Preises 2014.

Caroline Haupt — wurde 1987 in Rathenow geboren. Nach einer Gesangsausbildung in Berlin studierte sie Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater ‹Fe-lix Mendelssohn Bartholdy› in Leipzig. Es folgten Engage-ments am Leipziger Centraltheater sowie am Deutschen Nationaltheater Weimar. Neben diversen Rollen als Hör-spiel- und Synchronsprecherin war Haupt 2011 im Kino-film «Barbara» zu sehen.

Marcus Kiepe — ist in Wuppertal aufgewachsen, am dor-tigen Schauspielhaus der Wuppertaler Bühnen spielte er bereits während seines Zivildienstes kleinere Rollen, bis er am Stadttheater Pforzheim ein erstes Festengagement an-nahm. Weitere Stationen waren das Oldenburgisches Staatstheater, das Schauspiel Köln und das Düsseldorfer Schauspielhaus. Ab 2000 war er am Schauspielhaus Bo-chum verpflichtet, wo er in der Kultproduktion «Helges

Biografien

gÄsTe

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Leben» von Sibylle Berg im Theater unter Tage spielte (eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen). Von 2005 bis 2009 war er am Schauspielhaus Zürich engagiert. 2009 übersiedelte er – gemeinsam mit Direktor Matthias Hart-mann – ans Burgtheater. Kiepe steht auch regelmäßig für TV-Serien und -Filme vor der Kamera. Er ist auch als Spre-cher für Hörspiele und Hörbücher tätig, u.a. als Oscar Wil-de in Merlin Hollands Dokumentardrama «Oscar Wilde im Kreuzverhör».

Caroline Peters — begann ihre Schauspielkarriere 1995 an der Berliner Schaubühne. Seit 1999 spielt sie als Gast am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, an der Volksbüh-ne Berlin, am Schauspielhaus Zürich sowie am Burgthea-ter Wien.

Im Fernsehen ist Caroline Peters u.a. in dem Film «Schluß mit lustig» (2001), in Dieter Wedels Mehrteiler «Die Affäre Semmeling» (2001) sowie im «TATORT - 3mal schwarzer Kater» (2003) zu sehen.

Auch im Kino ist Caroline Peters präsent. Hier war sie u.a. zu sehen in «Über Nacht» (2001, Regie Horst Krassa), «Walk on Water» (2002, Regie Eytan Fox). «Schöne Frauen» (2003, Regie: Satyan Ramesh).

Max Simonischek — geboren 1982 in Berlin, wuchs in Zü-rich und Schleswig-Holstein auf. Er absolvierte sein Schau-spielstudium (2003-2007) am Mozarteum in Salzburg und war ab 2007 festes Ensemblemitglied am Maxim Gorki Theater Berlin. Dort arbeitete er viel mit Armin Petras, Fritz Kater («Heaven», ausgezeichnet mit dem Friedrich Luft Preis, «We are Blood», «Mephisto for ever», «Früchte des Zorns», «Die Wohlgesinnten») sowie mit Tilmann Köh-ler («Hamlet»), Nuran David Calis («Romeo und Julia»), Felicitas Brucker («Lilja 4ever») und Jan Bosse (auch am Burgtheater Wien). In Film und Fernsehen arbeitete Max Simonischek bereits mit Markus Imboden in «Verding-bub» (Schweizer Filmpreis, Berner Filmpreis) und «Am Hang», mit Alain Gsponer und Richard Blank, sowie mit Philipp Kadelbach in dem Spielfilm «Hindenburg» (Deut-scher Fernsehpreis). Max Simonischek war von 2012 bis 2014 Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele.

Graham Smith — aus Seattle, Washington – Studium an der Idyllwild Arts Academy in Kalifornien und State Uni-versity of New York Purchase – R.U.G. bei Merce Cunning-ham. 1994 bis 2011 enge Zusammenarbeit mit Joachim Schloemer – Engagements u.a. am Deutschen Nationalthe-ater Weimar, Theater Basel, Luzerner Theater, Theater am Neumarkt, Salzburger Festspiele – 2007 Gründungsmit-glied von pvc Tanz Freiburg/Heidelberg und des Finken-schlags. Spartenübergreifende Arbeiten mit Volker Hesse, Felicitas Brücker, Sandra Strunz und Sebastian Nübling. Seit 2012 ist Graham Smith künstlerischer Leiter Junges Theater Tanz am Theater Freiburg und hat als Choreo-graph vielbeachtete Tanzprojekte mit Laien realisiert, da-runter das Schulprojekt «Learning by moving», «Nuss-knacker», «Hurra, die Schule tanzt» und «SOLD» – mit Tän zerinnen und Tänzern zwischen 5 und 80 Jahren.

Biografien

2015/16