Services: Wirtschaft & Recht: Tools & Praxis: Markt & Branche · Checklisten 2016 ☐ 3 Schritte...

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TOPinfo, Verlagspostamt 3100 St. Pölten | GZ 05z036121M, Ausgabe 833/16 I P.b.b. Info-Magazin der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Services: Jahresthemen, die uns bewegten! Versprochen – gehalten. Das war der Kreativ-Wirtschaſts-Kongress. Nachlese: Von Profis für Profis! Geförderte Be- ratung: „Kurz & Bündig“. Wirtschaft & Recht: Zahlungsmoral 2016. Über- brückungshilfe für GSV-Versicherte. Schwellenwert-Verordnung. Aktualisierte AGB! Erster Mitarbeiter – Lohnnebenkostenförderung! Tools & Praxis: Cre- ative Paper Conference. Check: Druckdaten! Markt & Branche: Fehler bei Content-/Social-Media-Marketing. Werbemonitor traf auf die Druckerbranche! Ausgabe 06/2016

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TOPinfo, Verlagspostamt 3100 St. Pölten | GZ 05z036121M, Ausgabe 833/16 I P.b.b.Info-Magazin der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation

Services: Jahresthemen, die uns bewegten! Versprochen – gehalten. Das war der Kreativ-Wirtschafts-Kongress. Nachlese: Von Profis für Profis! Geförderte Be-ratung: „Kurz & Bündig“. Wirtschaft & Recht: Zahlungsmoral 2016. Über-brückungshilfe für GSV-Versicherte. Schwellenwert-Verordnung. Aktualisierte AGB! Erster Mitarbeiter – Lohnnebenkostenförderung! Tools & Praxis: Cre-ative Paper Conference. Check: Druckdaten! Markt & Branche: Fehler bei Content-/Social-Media-Marketing. Werbemonitor traf auf die Druckerbranche!

Ausgabe 06/2016

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ImpressumHerausgeber und Verleger: Wirtschaftskammer NÖ, Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, 3100 St. Pölten, Wirtschaftskammer-Platz 1. Alle Details zum Impressum finden Sie

auf www.werbemonitor.at, Druck: HOFER | Media, Chefredaktion und Texte: Sabine Wolfram, www.nw-partner.at, Lektorat/Korrektorat: Mag. Marlene Zeintlinger, www.zeichensetzer.

at, Gestaltung/Satz: re:mediadesign Robin Enzlmüller, www.remediadesign.at, Fotos: Titelseite: iStock.com/dawidwnuk, WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation,

re:mediadesign Robin Enzlmüller, www.fotolia.com, www.123rf.com, www.leadersnet.at. Namentlich gezeichnete Beiträge laufen unter ausschließlicher Verantwortung der jeweiligen

Autoren. Alle Artikel sind geschlechtsneutral gemeint. Soweit personenbezogene Ausdrücke verwendet werden, umfassen sie Frauen und Männer gleichermaßen.

www.werbemonitor.at

Wir sehen eines ganz deutlich: Alle reden von Digitalisie-rung, die meisten Unternehmen wissen aber nicht, wo sie als Unternehmer, als Mensch in der digitalisierten Welt landen. Unsere Jobs durchwandern eine Strukturverän-derung, das fordert uns als Kreative und als Fachgruppe gewaltig. Viele hinken hinterher und machen genau das, was sie schon immer gemacht haben. Wir müssen offener werden und anders denken, weiter denken und eine ande-re Struktur aufbauen. In vielen Gesprächen höre ich von Unternehmern und Kollegen, die sich wehren und mei-nen, wir würden alle Kanäle, die auf uns hereinprasseln, nicht brauchen. Es gibt nach wie vor viele Agenturen, die alle dasselbe machen und noch sehr stark im Printbereich verhaftet sind. Mein Appell: Nehmen wir das Thema Wirt-schaft 4.0 gemeinsam in die Hand und gehen gemeinsam unseren Weg.

„Gemeinsam“ ist für mich ein ganz wichtiger Aspekt. Schon zu Beginn meiner Zeit als Obmann stand das „Ge-meinsame“ als fruchtbarer Boden für alle Ideen und Maßnahmen fest. Das Vernetzen, das gemeinsame Voran-treiben von Themen, das gemeinsame Fördern von Kreativ- nachwuchs, das gemeinsame Verankern rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Themen, die gemeinsame Ver-besserung von Services für Sie als Mitglied sowie eine ge-meinsame intensivierte regionale Betreuung. Ich kann nur sagen: versprochen und gehalten. Lesen Sie dazu mehr im Innenteil.

Der Kreativ-Wirtschafts-Kongress ging Mitte November über die Bühne. Auch hier stand das Thema Digitalisie-rung im Mittelpunkt. Wir haben uns vorgenommen, Ihnen tragfähiges Wissen und neue Informationen anzubieten. Denn im Geschäftsleben geht es ja darum, sich optimal zu präsentieren, sich von anderen zu unterscheiden, moder-ne Technologien zu nutzen, kreativ und innovativ zu sein – und das möglichst 24 Stunden am Tag.. Der Kreativ-Wirt-schafts-Kongress bot eine Bandbreite an Top-Themen, die von Top-Experten aufbereitet wurden. Unser gestecktes Ziel „Qualität vor Quantität“ haben wir damit erreicht.

Zusammengefasst gibt es eine Menge an Themen, die uns in diesem Jahr bewegten. Unser Sprachrohr dafür ist der Werbemonitor, und das in Print und Online. Anfang des Jahres haben wir unsere Medien relauncht, um Ihnen kapitelweise geballte Informationen zu bieten. Dass uns das gelungen ist, zeigen Ihre Rückmeldungen. Was wir Ihnen als Fachgruppe an Leistungen anbieten, haben wir in sechs große Säulen gegliedert: Services, Wirtschaft & Recht, Tools & Praxis, Markt & Branche, Veranstaltungen, Events & Vernetzung und unsere Ausschussmitglieder und Bezirksvertrauenspersonen. Möglich wird dies nur dank der Unterstützung des Fachgruppenbüros. Das Prinzip da-hinter ist ein schneller Zugriff auf Informationen, mit dem

Ziel der praxisorientierten Unterstützung. Gemeinsam ha-ben wir eine Transparenz-Präambel ausgearbeitet, quasi ein Leitbild, an das wir uns halten. Transparenz ist mir ein großes Anliegen.

Von Profis für Profis war eine spezielle Kursreihe für unse-re Mitglieder. Experten vermittelten Fachwissen zu Trend- themen. Was uns sehr irritiert hat: Die Anmeldelisten wa-ren rasch voll, doch viele der Teilnehmer erschienen nicht zu den Seminaren. Das finden wir sehr schade. Lesen Sie im Rückblick, was geboten wurde. Geförderte Beratungen sind ein großes Thema. Ich habe mit Wolfgang Eybl, dem Leiter des Bereichs Betriebswirtschaft und Management des WKNÖ-Unternehmerservice, ein Gespräch geführt. Die Fülle an Informationen ist sehr groß, daher haben wir das Interview in zwei Teile gesplittet. Dieses Mal erfahren Sie, welche Förderung Sie mit unserem Gewerbeschein Ihren Kunden anbieten können. Im Bereich Wirtschaft & Recht haben wir unterschiedliche Meldungen für Sie aufbereitet, sei es der Blick auf die Zahlungsmoral in Österreich oder auf die aktualisierten AGB des Fachverbands Werbung und Marktkommunikation. Im Kapitel Tools & Praxis erhalten Sie einen Einblick in die Creative Paper Conference und finden eine Checkliste für professionelle Druckdaten. Im-mer wieder Thema bei Kunden …

Auf den Seiten zu Markt & Branche gehen wir Fehlern, die im Content- bzw. Social-Media-Marketing zu vermeiden sind, auf den Grund. Hervorheben möchte ich einen Round Table, bei dem der Werbemonitor auf die Druckerbranche traf. Meinungen, Wünsche und Trends waren das Thema. Auch diese Unternehmen sind von der Digitalisierung stark betroffen und wir erfahren ihren Umgang damit.

An dieser Stelle möchte ich dem Fachgruppenbüro, dem Team rund um Dr. Clemens Grießenberger, für die her-vorragende Zusammenarbeit danken. Ohne die vielen einzelnen Schritte im Hintergrund wäre vieles nicht mög-lich. Mein Dank gilt dem gesamten Ausschuss, der sich re-gelmäßig zusammensetzt und über aktuelle und künftige Themen berät. Unsere Bezirksvertrauenspersonen sind es, die bei Ihnen vor Ort das Netzwerken forcieren und Ansprechpartner in den Bezirken sind. Danke für euren Einsatz!

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien schöne Feiertage. Erholen Sie sich gut, wir setzen gemeinsam unseren Kurs im neuen Jahr fort.

Ihr Dkkfm. Günther HoferObmann der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation

EditorialEin Appell zur Wirtschaft 4.0. Digitalisierung ist in aller Munde – und ist ein großes The-ma, das wir zu bearbeiten haben.

Günther HoferObmann der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation

2 Werbemonitor

Einleitung

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Services Wirtschaft & Recht Tools & Praxis Markt & Branche

Inhalt04 Themen, die uns in diesem Jahr bewegten

05 Versprochen – gehalten!

06 Das war der Kreativ-Wirtschafts-Kongress

08 Von Profis für Profis

10 Geförderte Beratung: Kurz & Bündig

12 Event-Nachlese

12 Eventvorschau

13 Schwellenwerte-Verordnung

13 Förderung für den ersten Mitarbeiter

14 Überbrückungshilfe für GSVG-Versicherte

14 Zahlungsmoral 2016

15 Aktualisierte AGB

15 OGH-Urteil Abfertigung neu

16 Creative Paper Conference

18 Check: Druckdaten

19 Inhalt, Zielgruppe,Kanäle – alles klar?

20 Werbemonitor trifft auf die Druckerbranche

25 Newsflash

27 Buchvorstellungen

Geförderte Beratung: Kurz & BündigOft tauchen in Unternehmen konkrete Fragen in Bezug auf Marketing und Werbung auf. In diesen Fällen kann ein externer Experte unterstützendberaten und gemeinsam mit dem Kunden eine Entscheidungshilfe für weiter-führende Schritte erarbeiten ...

Lesen Sie auf Seite 10 weiter ...

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Werbemonitor trifft auf die Druckerbranche

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Alle gekennzeichneten Artikel können auch online auf www.werbemonitor.at nachgeschlagen werden.

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Werbemonitor 3Inhalt

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Themen, die uns in diesem Jahr bewegten

Ein umfassender und zeitgemäßer Relaunch in Bezug auf das Format, Layout, die Schrift, Bilderwelt und Inhalte wurde erfolgreich umgesetzt. Eindruck hat er

hinterlassen, der neue Werbemonitor, das zeigen alle Rückmeldungen und E-Mails. Wir machen jedenfalls weiter so!

Anfang des Jahres landete der Werbemonitor im neuen Look zum ersten Mal auf den Schreibtischen der Kreativen. Die Aufgabe, die sich das Redaktionsteam stellte: kapitelweise geballte Information für die Leser zu liefern sowie Print und Online miteinander zu verschränken. Das ist gelungen. Themen, die in der Fachgruppe be-handelt und ausgearbeitet werden, wandern direkt als Lesestoff in den Werbemonitor. Anhand der Ausgaben können Sie sehen was uns wichtig war und ist.

Ausgabe 01/2016• Relaunch Werbemonitor Print

• Vorstellung Redaktionsteam

• Tipps, wie man einen Goldenen Hahn abräumt

• Markenschutz – Produktpiraterie bekämpfen

• 3 Schritte zum Markenschutz

• Barrierefreies Web

Ausgabe 02/2016• Werbemonitor geht online• Das neue Logo und was dahintersteckt • Wie aus einem Wisch eine Rechnung wird• Serienstart: Denkstrategien erfolgreicher Werbe-profis

• Briefing-Einmaleins• Zukunft der Pressearbeit

Ausgabe 04/2016• Gastspiel: Werbemonitor trifft auf Werberat und

Fachverband

• Strategiesitzung: Das haben wir erreicht

• Goldener Hahn: Nominierungsevent, die Gala und der Film

• Lehrgang Werbung mit Personenzertifizierung

• Checkliste: So gelingen Markenkooperationen

• Kooperationen: Wahl der Rechtsform, Steuer & Co

• Serie 3: Ideenselektion und -bewertung

Ausgabe 03/2016• Jurysitzung Goldener Hahn• Goldener Hahn mit James-Bond-Feeling pur• Die Nominierten 2016• Start Kursreihe: Von Profis für Profis• So gelingen Kooperationen• Dienstvertrag oder Werkvertrag?• Kooperationen: Betriebswirtschaft• Serie 2: Brain Tools und Kreativitätstechniken• Tipps, damit Meetings gelingen

Ausgabe 05/2016

• Pro-Ethik-Siegel: 5 Schritte zur Verleihung

• Herbstkampagne: Wir bringen’s auf den Punkt

• € 22,20 für die Berufshaftpflichtversicherung

• Ambush-Marketing! Mitnaschen: erlaubt oder

verboten?

• Serie 4: Wie aus einer Idee ein WOW wird

• Social Media & Außenwerbung

• Zukunft ist digital: Berufsbilder mit Zukunft

Checklisten 2016 ☐ 3 Schritte zum Markenschutz

☐ Barrierefreiheit

☐ Barrierefreies Web

☐ korrekte Rechnung für Werber

☐ Briefing-Einmaleins

☐ So gelingen Markenkooperationen

☐ Check Druckdaten

☐ Fehler bei Content- und Social-Media-Marketing

Services4 Werbemonitor

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www.radiowerbung.atQuelle: GfK Austria, Radiotest 1. Halbjahr 2016, Tagesreichweite 14-49 Jahre, Mo-So * Die Nummer 1 der im Sendegebiet Niederösterreich regional buchbaren Radiosender.

KRONEHIT ist die Nr. 1 in NÖ*!KRONEHIT

Radio NÖ

88,6

Arabella

206.000HörerInnentäglich

92.000

60.000

27.000

Das Gespräch mit Günther Hofer führte Sabine Wolfram. Da wir einander gut kennen, sind wir per Du.

Werbemonitor: Ich falle gleich mit der Tür ins Haus. Was hat die Fachgruppe heuer umge-setzt?

Hofer: Eine Bandbreite an Themen, Veranstal-tungen und Maßnahmen. Ich nenne nur ein paar, etwa den Relaunch des Werbemonitor Print und Online, unsere Profikursreihe oder unseren neuen optischen Auftritt. Sie jetzt alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Aber: Der Werbemonitor ist unser Sprachrohr. In der Aufzählung im Artikel links sind die Hauptbereiche, mit denen wir uns heuer in-tensiv beschäftigt haben, übersichtlich zusam-mengefasst.

Mir als Obmann ist es vor allem wichtig, zu ver-anschaulichen, was wir gemeinsam umsetzen. Und die Betonung liegt auf gemeinsam – da-

mit meine ich das Fachgruppenbüro, den Aus-schuss und die Bezirksvertrauenspersonen.

Werbemonitor: Welches Thema zog sich durch und findet eine Fortsetzung?

Hofer: Die Digitalisierung war und ist ein gro-ßes Thema, das uns heute und auch künftig beschäftigt. Wir finden gemeinsam heraus, wie Kreative damit umgehen können, was Digita-lisierung in der Werbung bedeutet und wo die Reise hingeht. Es ist eine Riesenaufgabe, das Thema aufzubrechen.

Werbemonitor: Was meinst du konkret damit?

Hofer: Wir als Fachgruppe denken viel darüber nach, wo der Weg hinführt. Wir bauen auf drei Säulen. Dazu zählt erstens der Goldene Hahn – die großartige Veranstaltung der Fachgruppe, die alle mittragen. Zweitens setzen wir auf den Kreativ-Wirtschafts-Kongress, bei dem es uns nicht um Quantität, sondern um Qualität geht.

Im Mittelpunkt stehen hier das Fachliche – mit Top-Sprechern, von denen unsere Mitglieder profitieren – sowie die Arbeit an unserem Image.

Wir wollen in die Richtung gehen: Was brauchen wir, welche Ziele haben wir, wie kann man sich in der Zukunft als Unternehmen behaupten, wie schaut ein mo-dernes Unternehmen aus, das am Markt überlebt? Diese Fra-gen zu beantworten, sehe ich als unsere dritte Aufgabe. Das werden wir durchziehen und uns im neuen Jahr darauf stürzen, neben vielen an-deren Themen. Das heißt für mich: versprochen und gehalten!

Werbemonitor: Danke für das Gespräch.

Es ist fast schon zur Tradition geworden. Im Gespräch mit dem WKNÖ Fachgruppenobmann Günther Hofer halten wir eine Rückschau auf das laufende Jahr und wagen einen Blick auf das neue. Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir die Gelegenheit genutzt und ihn am Kreativ-Wirtschafts-Kongress interviewt. Das setzen wir auch heuer fort.

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Das war der Kreativ-Wirtschafts-Kongress

Kreative Leistungen und Innovationen sind immer öfter der Schlüsselfaktor, um sich im Wettbewerb bessere Chancen zu sichern. Mit der Digitalisierung entsteht eine neue Welt des Arbeitens und es stellt sich die Frage: Gibt es eine digitale Kreativität und wo bleibt sie in der neuen Welt des Arbeitens? Wo treffen sich Know-how, datenbasierte Vernetzung und menschliche Intelligenz? Antworten erhielten die Teilnehmer des Kongresses Stück für Stück. Sie tauchten ein in die schöne neue Welt der Digitalisierung und „erwachten“ ganz zum Schluss bei einem Vortrag mit einem sehr mulmigen Gefühl.Mehr Fotos und

Videos gibt es hier.

Die New Design University (NDU) in St. Pölten ist das Zentrum für eine anspruchsvolle Ausbildung in den Bereichen Design, Technik und Business. Genau der richtige Ort, um den zweiten Kreativ-Wirtschafts-Kongress zu organisieren. Geladen waren die niederösterreichische Werbe- und Kreativwirtschaft, Stu-dierende der NDU, Ingenieurbüros, Innenarchitekten, Drucker, Architekten, kreative Handwerker, Fotografen, Filmer, Medi-enfachleute und Absolventen von einschlägigen WIFI-Kursen. Die Gastgeber – die WKNÖ Fachgruppe Werbung und Markt-kommunikation, das WIFI NÖ sowie die NDU – positionierten

den Kongress als Plattform zum Wis-sensaustausch und zum Netzwerken.

Gleich zu Beginn gab es ein Speed Net-working für die Bereiche New Business, Design und Jobs. Im regen Austausch gaben sich die kreativen Köpfe mit ihren Leistungen ein Stelldichein. Nach der

Begrüßung durch WKNÖ Fachgruppenobmann Günther Hofer, WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl und NDU-Prorektor Mag. Jo-hannes Zederbauer, hatten die Teilnehmer die Qual der Wahl, sich zwischen den Vorträgen von Top-Speakern zu entschei-den.

Keynote und interaktive Sessions

Zeitgleich fanden im ersten Durchgang eine hervorragende Keynote und zwei interaktive Sessions statt. Karl-Heinz Land,

bekannt als „Digitaler Darwinist“ und Evangelist sowie Exper-te im Bereich digitaler Transformation, zeigte in seinem span-nenden Vortrag auf, wie die zunehmende Digitalisierung von Produkten und Services Marktbedingungen, Kundenverhalten, soziale Interaktion und Kommunikation verändert. Das Gebot der Stunde: jetzt als Unternehmer darauf reagieren. Griffige Beispiele und Ideen für Services gibt es mittlerweile sehr viele, es ist an der Zeit, nachzuziehen.

Genau das vermittelte Christina Neuwirth in ihrer interaktiven Session. Die Expertin für Change-Management und Innovati-onsprozesse stellte anschaulich den Weg in das digitalisierte Business dar und wie Kreativbetriebe ihre Kunden dabei mit-nehmen. Gerald Steger, Generaldirektor der Café+Co Interna-tional Holding GmbH, ließ mit einer Idee aufhorchen. Er zeigte anhand des eigenen Beispiels, wie der Kreativprozess vonstat-tenging, einen iPhone-kompatiblen Kaffeeautomaten zu kreie-ren.

Services

Fotos © OLN/C.Mikes

Services6 Werbemonitor

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Cyborg Neil Harbisson

Im zweiten Block wurde es futuristisch. Live aus New York via Skype zugeschaltet war Neil Harbisson. Der britisch-iri-sche Künstler hat sich eine Antenne in den Hinterkopf implantieren lassen, mit der er als farbenblinder Mensch elektronisch Farben „sehen“ kann. Sie werden als Töne über die Schädelknochen zum Innenohr übertragen, wo-durch er sogar Farben hören kann. Er ließ das erstaunte Publikum an den Tönen teilhaben und zeigte anhand von bunten Bildern, wie seine Welt funktioniert. Er kann mit der Antenne sein Visavis erkennen und beschrieb bei sei-nen zahlreichen Treffen mit Promis aus aller Welt, wie er sie wahrnimmt. Das Publikum überhäufte den von seiner Regierung als Cyborg anerkannten Künstler mit zahlrei-chen praktischen Fragen, die er bereitwillig beantwortete, z. B. wann ihn die Antenne stört oder ob er schon einmal gehackt wurde. Er will seine Experimente künftig fortfüh-ren und verriet, dass er sich demnächst ein Implantat in seinen Schädelknochen einpflanzen lässt, mit dem er die Zeit spüren kann. Der Vortrag inspirierte die Teilnehmer natürlich zu regen Diskussionen.

Parallel dazu führte Matthias Fiegl, Vice President Business Marketing & M2M Services T-Mobile, seine Gedanken zur neuen Welt des Arbeitens mit der Machine-to-Machine-

Kommunikation aus. Jörn-Henrik Stein, Geschäftsführer des 3D-Kompetenzzentrums Schiner 3D Repro aus Krems, erschloss den Zuhörern die dritte Dimension, mit der Ide-en Gestalt annehmen. Rapid Prototyping für Bebauungs-konzeptionen, ganze Gebäudekomplexe, einzelne Häuser oder verschiedenste Prototypen wird so möglich.

Den Abschluss des informativen Tages machte Thore D. Hansen. Der Bestsellerautor für Cybersecurity nahm der schönen neuen Welt ihren eben erst errungenen Glanz. Schritt für Schritt zeigte er die Sicherheitsmängel in der digitalen Vernetzung auf und erbrachte den Beleg dafür, dass es nicht sinnvoll ist, alles zu tun, nur weil wir glauben, es zu können. Dem Publikum wurde ganz mulmig zumute bei den Beispielen, die der Schriftsteller anführte. Jeder denkt: „Es wird mich nicht treffen“ – bis der Crash oder der von Cyberterroristen gekaperte eigene Computer zur Realität wird. Und das waren noch kleinere Beispiele. Ban-ken, Atomkraftwerke und Industriebetriebe sind im Visier von Cyberkriminellen. Die Intention des Journalisten ist es aber nicht, die Digitalisierung schlechtzureden, sondern einfach die Menschen wachzurütteln, um sich besser zu schützen. Der Abend dauerte lang und ging mit angereg-ten Diskussionen zu Ende – Gesprächsstoff war schließlich genug vorhanden.

Fotos © OLN/C.Mikesv.l.n.r. Mag. Johannes Zederbauer, Dkkfm. Günther Hofer, KR Sonja Zwazl, Dr. Clemens Grießenberger und Mag. Andreas Hofer hatten in die NDU geladen.

v.l.n.r. Paul Leitenmüller und Sabine Wolfram mit Neil Harbisson im Hintergrund

v.l.n.r. Paul Leitenmüller und Friedrich Stickler v.l.n.r. René Gröbner und Andreas Wagner v.l.n.r. Begeistertes Publikum: Ursula Winter und Edmund Gollubits

Speed Networking und reger Austausch

v.l.n.r. Matthias Fiegl, Günther Hofer, Jörn-Henrik Stein, Thore D. Hansen bei bester Stimmung

ServicesWerbemonitor 7

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Services

Von Profis für Profis

Corporate-Publishing & Content-Marketing-Erfolgsmessung

Unternehmen bringen Kundenmagazine oder Mitarbeiterzeitschriften aus den unterschiedlichsten Gründen heraus. Aber wird dabei auch an den Nutzen für die Mitarbeiter oder Kunden gedacht? Es sind jedenfalls hohe Erwartungen an jedes Medium im Corporate-Publishing-Mix des Unternehmens gebunden. Oft differieren die Vorstellungen über Zweck und Ziel der Publikation zwischen dem Corporate-Publishing-Verantwortlichen, dem Management, dem Außendienst, den Handelspartnern oder den Geschäftskunden. Die Leser sehen nur

ihren Nutzen und die Relevanz dahinter, die Entscheider und die Macher wiederum wollen mit diesem Kom-munikationsinstrument das Unternehmensimage aufpolieren oder mehr Beliebtheit für die Marke erreichen, Produkte bewerben und erhoffen sich mehr Umsatzerlöse. Die Kommunikationsverantwortlichen stehen oft unter einem enormen Rechtfertigungsdruck und der Ruf nach Messgrößen und Kennzahlen wird laut. Alexan-

der Schell zeigte in diesem Seminar einen Weg zur qualitativen und quantitativen Wirkungsforschung.

Oft werden mit Erfolgsmessung nervige Befragungen oder manipulierte Statistiken gleichgesetzt. Gerade im Bereich des Content-Publishing und Content-Marketing ist die Erfolgsmessung schwierig, denn dahinter liegen zumeist fehlende oder unklare Kommunikationsziele. Aber was tun,

um über den Leser im Umgang mit dem Medium und den Inhalten mehr zu erfahren? Ganz einfach, andere Fragen stellen – z. B.: Braucht der Leser den Content, beschert er ihm einen Nutzen, hat der Content Wert für ihn? Zieht ihn der Content an, kann ich ihn emotional erreichen? Denn quantitative Messungen allein bringen das Marketing- und Kommunikations-Controlling nicht mehr weiter! Der Trainer führte Erfolgsfaktoren von Medien an, erklärte, wie Leser besser angesprochen werden können und welche Messverfahren zur Verfügung

stehen. Er hob vor allem auch die „weichen“ Kennzahlen in der Kommunikationswirkung hervor – wie Stilwelten, Motivation, Nutzen, emotionale Erreichbarkeit oder Überraschungs-erfolge. Alexander Schell empfiehlt, mutig im Umgang mit weichen Kennzahlen zu sein und die statistischen Wahrheiten zu vergessen.

Veranstaltet wurde die Kursreihe gemeinsam mit dem WIFI in Gänserndorf, Mödling, Neunkir-chen und St. Pölten. Die Idee dahinter: ein schneller Zugriff auf Informationen, die praxisorien-tierte Unterstützung ist das Ziel. Für Obmann Günther Hofer zählen Service, Qualität und der Wissensvorsprung, von dem die Kreativen profitieren. Die Anmeldung erfolgte ganz bequem über das neue Tool auf werbemonitor.at. Die Stimmung war sehr entspannt und es fand ein reger Erfahrungsaustausch unter den Kollegen statt.

Was leider weniger positiv anzumerken ist: Manche der angemeldeten Kursteilnehmer erschie-nen nicht zum Seminar, und das ohne Abmeldung oder Angabe von Gründen. Es entstand das schale Gefühl, „was nix kostet, ist nix wert“. Anderen, die gerne teilgenommen hätten, musste abgesagt werden. Das war wirklich unangenehm.

Das waren die Seminare

Die Reihe begann mit Final Artwork, Farbmanagement: Marcus Ludl lieferte das nötige Basis-wissen, um ein konstantes und verlässliches Farbergebnis, quer über den gesamten Workflow hinweg, sicherzustellen. Final Artwork, Color Grading: Ursprünglich wurde Color Grading als technischer Arbeitsschritt zur nachträglichen Anpassung der Farbwiedergabe fotografischer Auf-nahmen verstanden. Heute bezeichnet Color Grading eher einen kreativen Prozess, der sich nach ästhetischen Gesichtspunkten oder Vorgaben aus dem Corporate Design richtet. Final Artwork, Druckvorstufe: Marcus Ludl vermittelte das technische und gestalterische Grundlagenwissen, um die Prozesse der modernen Druckvorstufe zu verstehen und die Zusammenarbeit zwischen Kreativen, Agenturen und Dienstleistern zu optimieren.

Die Initiative für die Werbe- und Kreativbranche war speziell auf die Bedürfnisse der Mitglieder der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation zugeschnitten. Es war eine exklusive Serie, bei der Top-Experten Wissensvermittlung zu Trendthemen in verschiedenen Fachbereichen anboten. Denn gerade für Professionisten ist die Aus- und Weiterbildung das Um und Auf.

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Services

Websites durch bessere User Experience (UX) optimieren

In den Seminaren gaben Lotte Larsen und Nina Bordet Einblicke in praxisnahe Methoden, um wertvolles Wis-sen über Nutzer einzufangen und dieses für gewinnbringenden Verbesserungen zu nutzen. Definiert wird die

UX sogar in der ISO9241-210 mit folgenden Worten: „Die Wahrnehmungen und Reaktionen einer Person, die sich bei der Benutzung oder der erwarteten Verwendung eines Produktes ergeben. Dazu gehören die Emotio-nen des Nutzers, die psychologischen und physiologischen Reaktionen, die Erwartungen und das Verhalten.“Die Trainerinnen stellten anhand von Szenarien und Aufgaben verschiedene User-Tests vor – insbesondere,

wie User-Tests geplant und durchgeführt werden können.

Weiters ging es darum, Nutzerstimmen einzusammeln und zu klären, welche Tools dafür geeignet sind. Wich-tig ist, zu verstehen, was Nutzer auf der Website tun und wie sie sich dabei verhalten: wo sie klicken, welche Elemente wie viel Aufmerksamkeit bekommen und wo Usability-Probleme vorherrschen. Ziel ist es, ein tiefes

Nutzerverständnis durch einen Tool-Mix zu entwickeln. Der zweite Teil des Seminars zeigte, wie gewinnbrin-gende Optimierungen entwickelt werden können. Außerdem gab es eine Schatzkiste mit Optimierungsbei-spielen.

Kunden gewinnen und binden mit Social MediaTrainerin Maren Fick beschäftigte sich in ihrem Seminar umfassend mit den Themen Social-Media-Marketing und Social-Media-Relations. Ausgehend vom Medienverhalten der Zielgruppen, das sich ständig ändert, lautet dabei eine der wesentlichen Fragen: Wie ist der Nutzer, das „Moving Target“, am besten zu erreichen? Vor allem geht es darum, die Sprache der bestehenden und auch potenziellen Zielgruppen zu sprechen. Wichtig

ist, in „Kommunikation“ zu denken anstatt Kampagnen zu schnüren. Die Trainerin legte dar, dass Social-Me-dia-Kanäle eher wie „Kundenbindungsprogramme“ zu verstehen sind, um Käufe vorzubereiten. Ohne zusätzli-che Marketing- und Werbemaßnahmen wird auch hier der gewünschte Erfolg ausbleiben.

Ein wesentliches Ziel könnte aber sein, die Nutzer dorthin zu leiten, wo man sie haben möchte, z. B. auf die Website oder in den stationären Handel. Wichtig ist, die Aufmerksamkeit der Zielgruppen auf Dauer mit relevantem Content zu halten und emotionale Trigger zu setzen. Fallbeispiele für gutes Storytelling wie auch Negativ-Beispiele rundeten die Inhalte ab. Die Expertin stellte außerdem Social-Media-Guidelines vor und erklärte, welche Inhalte in einer Netiquette – der Kurzfassung der Social-Media-Guidelines – enthalten sind.

Ein weiteres Thema war die Entwicklung von Content und zielgruppenrelevanten Themenkatalogen bis hin zu redaktionellen Jahresfahrplänen. Zudem erweiterten rechtliche Hinweise und die Kalkulation von Social-Media-Maßnahmen das Fachwissen der Teilnehmer.

Werbung und MarktkommunikationIhre Fachgruppe

Wir bündeln unsere Kräfte für Sie! www.werbemonitor.at

1.Services• Vertretung der Landesinteressen auf Bundesebene, um die gesetzlichen

Grundlagen für die Arbeit der Mitglieder zu schaffen und zu wahren• fachliche Ansprechpartner• Beratung bei Branchenfragen• Bildungsförderung (jährlich € 300,- pro Unternehmen)

2.Wirtschaft & Recht• Erste Hilfe bei rechtlichen Fragen (Nutzungsrechte etc.)• Begutachtungen und Expertisen • Betriebshaftpflichtversicherung nur 22,20 Euro jährlich• AGB, Musterverträge und Präsentationsvereinbarungen• Mustervereinbarung zum Urheberrecht in der Werbung• Kodex K – Vergaberichtlinien der Werbebranche• Handbuch Werbung & Recht

3.Tools & Praxis• Projektkalkulator (rund 4.000 Mal/Monat im Einsatz)• Slogandatenbank und Ideentresor

4.Markt & Branche • Branchenstudien• Seminare und Lehrgänge zu Fachthemen• Lehrlingsausbildung (Lehrberufe Marktkommunikation & Werbung,

Mediendesign, Medientechnik)

5.Veranstaltungen, Events & Vernetzung• Stammtische, Werbefrühstücke und Ähnliches gemeinsam mit den

Bezirksvertrauenspersonen vor Ort• Goldener Hahn• Kreativ-Wirtschafts-Kongress• werbemonitor.at• Umfassendes Online-Portal zur Wissensvermittlung• Werbemonitor Print (6 x pro Jahr)• Newsletter zu aktuellen Themen

6.Ausschussmitglieder und Bezirksvertrauenspersonen• konstruktive Auseinandersetzung mit Branchenthemen• regionale Ansprechpartner

Das Prinzip: ein schneller Zugriff auf Informationen! Das Ziel: praxisorientierte Unterstützung

Werbemonitor 9

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WKNÖ Fachgruppenobmann Günther Hofer nahm die Gelegenheit wahr und lud Wolfgang Eybl, Leiter des Bereichs Betriebswirtschaft und Management des WKNÖ-Unternehmerservice, zu einem Gespräch ein, um Details zu erläutern. Da das Thema Förderung sehr umfassend ist, teilen wir die Inhalte in zwei Artikel auf. In die-sem setzen wir uns damit auseinander, welche geförderten Beratungen Kreative ih-ren Kunden anbieten können. Im nächsten Teil geht es darum, welche Förderungen Kreative selbst und wofür genau in Anspruch nehmen können.

Hofer: Unsere Kunden und unser Beruf haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Wir entwickeln uns weg von klassischen Kreativdienstleistern wie z. B. Grafikdesignern hin zu umfassenden Kommunika-tionsberatern. Diese Tendenz zeigte sich übrigens schon im letzten Jahr in unserer Fachgruppen-studie. Hier gab jeder zweite Entscheidungsträ-ger an, künftig mehr Beratungsleistungen von seinen Kreativdienstleistern beanspruchen zu wollen. Umso mehr sind wir gefordert, unse-

Oft tauchen in Unternehmen konkrete Fragen in Bezug auf Marketing und Werbung auf. In diesen Fällen kann ein externer Experte unterstützend beraten und gemeinsam mit dem Kunden eine Entscheidungshilfe für weiterführende Schritte erarbeiten. Dafür stehen geförderte Beratungen seitens der Wirtschaftskammer Niederösterreich zur Verfügung.

Scannen und Artikel an Kollegen weiter-

leiten.

v.l.n.r. Wolfgang Eybl und Obmann Günther Hofer sind sich einig, dass die Beratungsleistun-

gen von Kreativen deutlich steigen.

Geförderte Beratung: Kurz & Bündig

Ziele und Nutzen:• Rasche Lösung konkreter Fragen

• Praktische Konzept(weiter)entwicklung ohne Businessplan

• Entscheidungshilfe für weiterführende Schritte (wer, was, wann, wie)

• Konkrete Maßnahmenliste mit Umsetzungsvorschlägen (damit Sie

wissen, wie es weitergeht)

• ACHTUNG: Keine Förderung für die Entwicklung von Logos, Websites,

Werbemitteln, Sujets etc.

Beratungsablauf:1. Unternehmer (Kunde) nimmt Kontakt mit der WKNÖ auf. Vorschlag seitens der

WKNÖ für ein Beratungsunternehmen oder Kunde gibt Wunschberater bekannt.

2. Definition des Beratungsprojektes

3. Beratungsanmeldung

4. Förderzusage basierend auf den Förderrichtlinien

5. Beratungsdurchführung (Beratungsbericht und ein Zeitnachweis erforderlich)

6. Förderabrechnung

7. Förderauszahlung

Förderung pro Stunde Förderbare Stunden Zielsetzung

50 %, max. € 45,- max. 12 „Kurz & Bündig“ – Klärung von Einzelproblemen inklusive Umsetzung

„Kurz & Bündig“ Die neue Schwerpunktberatungsaktion Betriebswirtschaft & Management

Services

Die Mitglieder der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation können „Kurz

& Bündig“ Ihren Kunden anbieten!Wolfgang Eybl, WKNÖ-Unternehmerservice

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Einfach näher dran.

Ja.

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Was? Bei uns im Ort gibt's eine

Alpaka-Farm?

ren Kunden stimmige Konzepte anzubieten. Damit dringen wir aber auch stärker in den Bereich der Unternehmensberater ein. Welche geförderten Beratungsleistungen können unsere Mit-glieder ihren Kunden anbieten?

Eybl: Es stimmt sicher, dass es gerade im Bereich Marketing und Werbung starke Berührungspunkte mit der Fachgruppe UBIT (Unternehmensberatung und Informationstechnologie) gibt. Wie Sie sicher wissen, hatten wir Anfang des Jahres eine System- umstellung, in der einerseits das Förderangebot neu definiert wurde und andererseits die Abwicklung jetzt von Kundenseite aus erfolgt. Was gleich geblieben ist: Es gibt nach wie vor nur eine Förderung für Beratung sowie Konzept und nicht für Umsetzungen wie Logoentwicklung oder Ähnliches. Ihre Mitglieder können „Kurz & Bündig“ anbieten. Also bitte auch keine Gestaltungsleistungen wie Drucksorten, Websites oder Präsentati-onsunterlagen in die Förderung packen..

Hofer: Klingt gut! Bedeutet das, dass unsere Mitglieder Ihre Kunden kompetent im Bereich des Marketings beraten können? Wie sieht die Honorarsituation aus und gibt es eine Decke-lung beim Stundensatz?

Eybl: Beim Programm „Kurz & Bündig“ geht es darum, mit dem Kunden eine rasche Lösung zu konkreten Fragestellungen zu erarbeiten. Die Schwerpunktberatungsaktion umfasst 12 Stunden für den Bereich Marketing. Der För-derbetrag ist mit € 45,- netto gedeckelt, wobei das Beratungshonorar Vereinbarungssache ist. „Kurz & Bündig“ gibt es auch für die Be-reiche „Organisation, Finanzierung und Stra-tegie“, aber dies fällt in den Bereich der klassi-schen Unternehmensberater.

Hofer: Was müssen unsere Fachgruppenmit-glieder genau machen, um diese Möglichkeit einem Kunden zu offerieren?

Eybl: Vor allem erwähnen, dass diese Mög-lichkeit besteht. Die nächsten Schritte müs-sen kundenseitig getätigt werden. Der Auf-traggeber nimmt mit dem Berater seiner Wahl Kontakt auf, definiert das Beratungsprojekt und stellt den Antrag. Dann kann der Kunde einreichen und auf die Förderzusage warten. Der Berater erarbeitet danach mit dem Kun-den die definierten Inhalte und liefert ihm ei-nen aussagekräftigen Beratungsbericht sowie einen Zeitnachweis ab. Die Verrechnung er-folgt direkt zwischen Kunde und Berater, die miteinander einen Beratungsvertrag verein-baren. Ersterer kann sich dann die bewilligte Fördersumme nach Abschluss zurückholen.

Hofer: Was muss in dem Bericht enthalten sein und wie ausführlich muss dieser gestal-tet sein?

Eybl: Es muss klar erkennbar sein, welche Maßnahmen zu setzen sind und ob diese tat-sächlich als Entscheidungsgrundlage für Un-ternehmen dienen. Nicht förderbar ist, wenn darin Teile enthalten sind, die reine Umset-zungsarbeiten sind – wie die Entwicklung von Logos, Websites, Werbemitteln oder Sujets. Förderbar ist aber alles z. B. bis zu einer Aus-schreibung oder einem genauen Briefing für eine Werbeagentur. Unsere Philosophie bei „Kurz & Bündig“ ist quasi die Anfangsunter-

stützung, das Risiko soll dem Kunden ein bisschen abgenom-men werden. Aber dennoch müssen gerade in der Beratung ge-wisse Grundregeln (Nachvollziehbarkeit) eingehalten werden.

Hofer: Das klingt ja alles sehr gut. Ein Punkt, den wir noch nicht angesprochen haben, ist die Beraterliste. Wie können sich Kre-ative hier eintragen?

Eybl: Um überhaupt gelistet zu werden, muss man den ers-ten Kunden, der ein gefördertes Projekt einreichen will, selbst bringen. Hinzu kommen drei Jahre Beratungspraxis. Es müssen drei Referenzprojekte zu einem förderbaren Thema vorhanden sein und es muss der Beraterworkshop absolviert werden. In diesem geht es eben um Abläufe etc. Ich empfehle daher bei „Notfällen“, also wenn der Kunde schnell eine Entscheidung fällen muss, die Beratung ohne Förderung abzuwickeln oder einen gelisteten Kollegen hinzuzuziehen, da die Aufnahme ein-fach etwas dauert.

Hofer: Vielen Dank für das Gespräch und die Informationen. Fest steht: Unsere Auftraggeber wünschen sich also nicht bloß kreative Ideen und optisch ansprechende Designkonzepte, sondern erwarten sich auch Beratung in marketingtechnischen Fragen und Hilfestellungen, wie sie ihre Botschaften effizienter und zielsicherer an die Zielgruppen vermitteln können. Denn wir sind das Vehikel, um am Markt wahrgenommen zu werden, unterschiedliche Kanäle anzusteuern und die Positionierung festzulegen. Im nächsten Teil geht es weiter mit den geförder-ten Beratungen. Dabei erfahren Sie, welche Möglichkeiten noch zur Verfügung stehen, wenn es um Strategie, Finanzierung oder Organisation geht, und wie viele Stunden die Förderung um-fasst.

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Wir sind das Vehikel, um am Markt wahrgenommen zu werden!

Obmann Günther Hofer

Info:

http://wko.at/noe/bum

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Event-Nachlese

Event-Vorschau

Arbeitsvertrag, Dienstvertrag oder Werkvertrag?Bezirke: Amstetten, Melk, Waidhofen/Ybbs, ScheibbsBezirksvertrauenspersonen: Gottfried Schuller, Laurentius Mayrhofer, Robin Enzlmüller

Die Abgrenzung zwischen Arbeitsvertrag, Dienstvertrag und Werkvertrag bereitet in der Praxis oftmals große Schwierigkeiten. Denn nur wer die genauen Unterschiede kennt und daher die richtige Wahl trifft, kann emp-findlichen Nachzahlungen und Strafen leichter aus dem Weg gehen. Das heiße Thema stand im Mittelpunkt

einer Veranstaltung der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, zu der Bezirksvertrauensper-son Gottfried Schuller einlud. Dr. Christian Reiter, Rechtsanwalt aus St. Pölten, beleuchtete in seinem Vortrag die Überschneidungen der einzelnen Vertragsverhältnisse. Der Jurist konstatierte, dass es keine Patentlösung

gibt, die in jedem Fall anzuwenden ist. Jedes Vertragsverhältnis sei nach individuellen Bedürfnissen abzustim-men. Sein Tipp: Um sich abzusichern, sollte man sich vom Anwalt seines Vertrauens zur Vertragserstellung und somit auch zur richtigen Art der Mitarbeiter-Anstellung beraten lassen. Anschaulich wurden mit den Teil-

nehmern zahlreiche Praxisbeispiele diskutiert, welche die Überschneidungen der einzelnen Vertragsverhält-nisse aufzeigten. Eine Rechtsberatung ist also dringend anzuraten, um eine falsche Einstufung zu vermeiden.

Einfach QR-Code scannen, um mehr Berichte zu lesen.

Damit habe ich nicht gerechnet! … Risiken und wie man sich als kleines Unterneh-men optimal absichert

Bezirke: Amstetten, Melk, Waidhofen/Ybbs, ScheibbsBezirksvertrauenspersonen: Laurentius Mayrhofer, Gottfried Schuller, Robin Enzlmüller

Unternehmertum ist immer mit Risiko verbunden – egal ob als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) oder als grö-ßerer Betrieb. Solange das Geschäft läuft und keine unerwarteten Schicksalsschläge den Alltag trüben, setzen sich Unternehmer erfahrungsgemäß selten mit Haftungen und Risiken auseinander. Grund genug für Bezirks-vertrauensperson Laurentius Mayrhofer, die Mitglieder der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommuni-

kation zu einem Bezirksstammtisch einzuladen, bei dem das Thema am Programm stand.

Gerhard Schrittwieser, Berater bei Kapital+Vorsorge, führte in seinem Vortrag mit anschaulichen Beispielen typische Risiken vor Augen und zeigte Möglichkeiten auf, wie man sich als Unternehmer vor oft völlig unterschätzten Situationen schützt und dagegen versicherungstechnisch absichern kann. Eine sehr attraktive Möglichkeit bietet die kostengünstige und

leistungsstarke Berufshaftpflichtversicherung der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation. Der Experte empfahl außerdem jedem Unternehmer, sich bei der individuellen Risikoanalyse von einem – im Optimalfall unabhängigen – Versicherungsexperten beraten zu lassen. Damit erhalte man ein an die eigenen Bedürfnisse und das eigene Unternehmen und Tätigkeitsfeld abgestimmtes Versicherungskonzept. Zudem sei somit gewährleistet, dass man nicht auf wesentliche Details und Risiken vergisst.

Wo: Haus der Wirtschaft Mödling, Guntramsdorfer Str. 101, 2340 MödlingWann: 21.02.2017, 19:00 UhrBezirke: Baden, Mödling, Schwechat

Bezirksvertrauenspersonen: Sabine Wolfram, Vera Sares

Gorillas & Co

21.Feb. 2017

Wo: IT-Center & Powernight GmbH Stauwerkstraße 5/1, 3370 Ybbs an der DonauWann: 18.01.2017, 19:00 UhrBezirke: Melk, Scheibbs, Amstetten, Waidhofen/Ybbs, St. Pölten

Bezirksvertrauenspersonen: Laurentius Mayrhofer, Robin Enzlmüller, Gottfried Schuller, Bernhard Dockner jun.

Online-Marketing konkret

18.Jän. 2017

Alle Veranstaltungen im Überblick!

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Die Verlängerung der Schwellenwerte-Verordnung für weitere zwei Jahre ist aus Sicht der Wirtschaft ein wichtiges Signal. Wenn Aufträge der öffentlichen Hand rasch und unbürokra-tisch vergeben werden können, profitieren beide Seiten durch eine schnelle Erledigung der Aufträge, weniger Verwaltungs-aufwand und eine Belebung der Konjunktur. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen in den Regionen trägt dies dazu bei,

dass Arbeitsplätze und Wertschöpfung gesichert werden kön-nen. Öffentliche Auftraggeber können nun bis 31. Dezember 2018 Aufträge in Höhe von bis zu € 100.000 direkt an Unterneh-men der Bau-, Liefer- und Dienstleistungsbranchen vergeben. Die aktuelle Verlängerung der Schwellenwerte-Verordnung be-deutet für alle Beteiligten Planungssicherheit. Die berichteten Erfahrungen untermauern stark gesunkene Verfahrenskosten

und eine deutliche Beschleunigung der Verfahren. Die Schwel-lenwerte-Verordnung ist ein wichtiges Bindeglied zwischen re-gionalem Unternehmertum und öffentlicher Hand und bringt wesentliche Impulse für Betriebe und Gemeinden, also eine Win-win-Situation, mit sich. Erklärtes Ziel der Wirtschaft ist da-her die Überführung der Verordnung in Dauerrecht.

Höhere Schwellenwerte sind ein wichtiger Impuls für die Kommunikationsbranche

Wirtschaft & Recht

Vorteilspaket für Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und Arbeitssuchende

Förderung für den ersten MitarbeiterDer Schritt zum ersten Mitarbeiter ist meist ein großer. Für und Wider werden oft langfristig abgewogen und Rechnun-gen angestellt. Unternehmer fragen sich: Wie viel mehr muss ich umsetzen, damit ich alle Kosten decken kann?

Hier hilft die Lohnnebenkostenförderung für den ersten Mitarbeiter. Förderbar sind alle Arbeitgeber, sofern sie oder ihre Geschäftsführer seit mindestens drei Monaten GSVG-versichert sind und den ersten Mitarbeiter im Rahmen eines echten Dienstverhältnisses anstellen. Hinzu kommen Selbstständige, die in den letzten fünf Jahren keinen anre-chenbaren Dienstnehmer beschäftigt haben.

Gefördert werden können alle Personen ohne Altersbe-schränkung, die unmittelbar zuvor eine Ausbildung abge-schlossen haben und beim AMS als arbeitssuchend vorge-merkt sind oder beim AMS bereits zwei Wochen arbeitslos gemeldet sind. Nicht förderbar: Lehrlinge, freie Dienstneh-mer, Ehepartner, Lebensgefährten, Eltern, Großeltern, Stief- eltern und Adoptiveltern sowie Verwandte bis zum zweiten Grad. Die Förderhöhe beträgt 25 % des Bruttolohns 12-mal pro Jahr, die Förderdauer ist auf höchstens ein Jahr limitiert. Voraussetzung ist, dass die Arbeitszeit mindestens 50 % der Normalarbeitszeit beträgt und das geförderte Dienstverhält-nis länger als zwei Monate dauert.

Wann gilt ein Beschäftigter als „erster Mit-arbeiter“?

Wenn das Unternehmen schon einmal einen freien Dienst-nehmer länger als zwei Monate beschäftigt hat, ist der erste echte Dienstnehmer nicht förderbar.

Förderbegehren

Das EPU bringt sein Förderansuchen bei der regionalen AMS-Geschäftsstelle ein. Das AMS entscheidet ehestmöglich in Form einer schriftlichen Mitteilung über eingebrachte Be-gehren. Ablehnungen müssen inhaltlich begründet werden.

Beihilfenauszahlung

Die Auszahlungen können monatlich, vierteljährlich, halb-jährlich oder einmalig (Auszahlungszeitraum) auf ein Kon-to bei einem Geldinstitut im Nachhinein erfolgen. Die erste Auszahlung kann dabei nur nach Vorlage eines Dienstzet-tels und eines Nachweises über die GSVG-Versicherung des EPU erfolgen. Die Auszahlung des letzten Teilbetrags ist erst nach Prüfung der widmungsgemäßen Verwendung möglich. Dazu sind binnen sechs Wochen nach Ende des Förderzeit-raumes oder Ende des Arbeitsverhältnisses die Vorlage des Lohnkontos (Kopie oder EDV-Ausdruck) und die Arbeits- und Lohnbestätigung notwendig. Wurden innerhalb der Frist keine Unterlagen vorgelegt, so wird ein Urgenzschreiben

mit einer weiteren Frist von sechs Wochen an den Förde-rungswerber übermittelt. Werden auch innerhalb dieser Nachfrist keine Abrechnungsunterlagen vorgelegt, so gilt der Anspruch auf den zuerkannten Beihilfenrahmenbetrag als verwirkt. Bereits ausbezahlte Beihilfenbeiträge werden dann rückgefordert.

Info:

Weitere Informationen zur Förderung finden Sie unter folgendem Link:

http://bit.ly/2gF5HVP

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2016

Wirtschaft & Recht

In schwierigen wirtschaftlichen Situatio-nen kann die Entrichtung der SV-Beiträge

existenzbedrohend sein. Um diese Härte-fälle abzumildern, können selbstständig Er-

werbstätige eine Überbrückungshilfe bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen

Wirtschaft beantragen.

Überbrückungshilfe wird nur jenen selbststän-dig Erwerbstätigen gewährt, die bereits in der

Pensionsversicherung nach dem GSVG oder dem Freiberuflichen Sozialversicherungsgesetz

(FSVG) pflichtversichert sind. Das monatliche Nettoeinkommen darf € 1.160,- (Wert 2016) nicht übersteigen. Diese Einkommensgrenze erhöht

sich für den Ehepartner bzw. eingetragenen Part-ner um € 498,- (Wert 2016) und für jedes unver-

sorgte Kind um € 247,- (Wert 2016). Die Überbrückungshilfe wird nur bei Vorliegen eines außergewöhnlichen Ereignisses gewährt. Dies ist etwa eine lang andauernde Krankheit, die zur Arbeitsunfähigkeit führt und (voraussichtlich) mehr als sechs Wochen andauert.

Außergewöhnlich ist ein Ereignis auch dann, wenn es vom Ver-sicherten weder langfristig vorhersehbar noch beeinflussbar oder abwendbar war. Beispiele sind etwa mangelnde Liquidi-tät als Folgeerscheinung der Insolvenz eines großen Auftrag-gebers oder auch höhere Gewalt, wenn die Betriebsstätte auf-grund einer Naturkatastrophe unbenutzbar ist.

Beispiele

Nummer 1: Ein Einzelunternehmer erleidet auf einem Dienst-weg einen Unfall, infolge dessen er schwer verletzt wird und für

vier Monate arbeitsunfähig ist. Nummer 2: Die Betriebsstätte des Unternehmers wird im Zuge eines Hochwassers völlig zer-stört. Der Wiederaufbau dauert einige Monate, in denen der Unternehmer keinerlei Aufträge annehmen kann. Liegen die Gründe für einen finanziellen Engpass im unternehmerischen Risiko – wie etwa das Ausbleiben von Aufträgen und Kunden oder die zu lange Anlaufzeit eines Geschäftsmodells –, wird kei-ne Überbrückungshilfe gewährt.

Höhe und Dauer der Überbrückungshilfe

Die Überbrückungshilfe wird unter Berücksichtigung der Fa-milien-, Einkommens- und Vermögensverhältnisse der zu unterstützenden Person in Form einer Gutschrift auf dem Bei-tragskonto gewährt. Sie beträgt 50 % der vorgeschriebenen Sozialversicherungsbeiträge. Basis dafür ist die vorläufige Bei-tragsgrundlage.

82 % der österrei-chischen Gemein-den begleichen ihre Rechnungen

ebenso pünktlich wie 80 % der Bundesbehörden und 79 % der Länder. Damit liegt die öffentliche Hand sogar vor den Unternehmen, von denen 76 %

innerhalb des vereinbarten Zahlungsziels überweisen. Öster-reichs Firmen zahlen im Durchschnitt spätestens nach 29 Tagen ihre Verbindlichkeiten. Ein Trend: Besonders Gemeinden zahlen deutlich schneller als in den Vorjahren.

Was sich aber auch zeigt: Bei den Zahlungsfristen wird der öffent-lichen Hand mehr Spielraum gelassen als Unternehmen. Erstere hat durchschnittlich 32 Tage Zeit, während die Auftragnehmer von Unternehmen binnen Begleichung in 24 Tagen erwarten. Die

befragten Unternehmen gaben an, dass sie mit dem Zahlungsver-halten ihrer Firmenkunden zufrieden seien, 12 % sprechen sogar von einer Verbesserung. Bei den Privatkunden ist man diese Diszi- plin schon beinahe gewöhnt: Bei 72 % ist die Zahlungsmoral gut, bei 9 % hat sich diese sogar noch einmal verbessert.

Schnelles Mahnen wirkt

Lediglich 18 % der Befragten gaben an, niemals Maßnahmen zur Forde-rungseinbringung ergreifen zu müssen. Die restlichen 82 % setzen meist zuerst auf eigene Versuche, schriftlich, telefonisch oder sogar persönlich zu mahnen. Das geschieht schnell – in fast einem Drittel aller Fälle bereits innerhalb von sieben bis zehn Tagen nach Fälligkeit. Der durchschnittliche Forderungsverlust betrug laut Umfrage 2 % des Um-satzes. Um diesen Verlust auszugleichen, stellen 50 % der Unternehmen einzelne Kunden auf sichere Zahlungsarten wie Vorauskassa oder Nach-nahme um. 54 % der Befragten versuchen, Forderungsverluste bereits im Vorfeld zu limitieren, indem sie Liefersperren setzen, 27 % tauschen Erfah-rungen untereinander aus und 15 % schließen Kreditversicherungen ab.

www.ksv.at

Überbrückungshilfe für GSVG-Versicherte

Zahlungsmoral

Selbstständig Erwerbstätige können bei außergewöhnlichen Ereignissen – unter Berücksichtigung der Vermögens- und Fa-milienverhältnisse – einen Antrag auf Überbrückungshilfe stellen. Das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz (GSVG) sieht eine Mindestbeitragsgrundlage vor, auf deren Basis Unternehmer Beiträge auch dann zu entrichten haben, wenn die Einkünfte tatsächlich geringer sind oder Verluste erwirtschaftet werden.

Der KSV1870 (Kreditschutzverband von 1870) führt jährlich eine Trendstudie über das Zahlungsverhalten durch. Die erfreu-liche Nachricht: Die Zahlungsmoral ist in Österreich intakt.

Maßnahmen, um den jährlichen Forderungsverlust auszugleichen

© KSV1870 Forderungsmanagement GmbH

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Überbrückungshilfe für GSVG-Versicherte

Aktualisierte AGBDer Fachverband Werbung und Marktkommunikation stellt seinen Mitgliedern die aktualisierten Versionen der AGB in deutscher und englischer Sprache zur Verfü-gung. In der Neufassung erfolgte eine Überarbeitung von Punkt 5 „Fremdleistung/Beauf-tragung Dritter“. Die Haftung der Agentur für Drittleistungen wird nun klargestellt und an die Gesetzgebung und die aktuelle Rechtsprechung angepasst. Ein genereller Ausschluss der Haftung ist unzulässig.

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind vorformulierte Vertragsklauseln, die den alltäglichen Geschäftsverkehr vereinfachen sollen. Die zur Verfügung gestellten AGB wurden vom Fachverband Werbung und Marktkommunikation und Experten der WKO überarbeitet, aktualisiert und an die geltende Rechtslage angepasst. In der Neufassung erfolgte eine Überarbeitung von Punkt 5 „Fremdleistung/Beauftragung Dritter“. Die Haftung der Agentur für derartige Leistun-

gen wird nun klargestellt. Ein Haftungsausschluss ist nach der geltenden Rechtslage unzulässig. Die AGB sind somit auf dem neuen Stand der Rechtslage und der Judikatur, insbesondere in folgenden Punkten: Social Media, Konzept- und

Ideenschutz, Insolvenzrechtsänderungsgesetz, Datenschutz, Haftungsfragen, Schutzfähigkeit von Kennzeichen. Prüfen Sie vor deren Verwendung genau, ob diese in allen Einzelheiten für Ihr Unternehmen passend sind!

Das OGH-Urteil ist für die Werbe- und Kommunikationswirt-schaft bei wiederholt fallweise Beschäftigten (und wieder-

holt eingestellten Ferialarbeitnehmern) relevant. Es führt zu einem Handlungsbedarf bei der Leistung von Arbeitgeber-

beiträgen in die betriebliche Mitarbeiter-Vorsorgekasse.

Die OGH-Entscheidung im konkreten Anlassfall

Grundsätzlich besteht bei Beendigung des Arbeitsverhält-nisses ein Anspruch auf Abfertigung. Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses hat der Arbeitnehmer unter bestimmten Voraussetzungen das Recht, die Auszahlung der gesamten Ab-fertigung als Kapitalbetrag zu verlangen. Der Anspruch besteht jedoch nicht, wenn noch keine drei Einzahlungsjahre (36 Bei-tragsmonate) seit der erstmaligen Aufnahme der Erwerbstätig-keit im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses vergangen sind.

Der Arbeitgeber hat für den Arbeitnehmer ab dem Beginn des Ar-beitsverhältnisses einen laufenden Beitrag in Höhe von 1,53 % des monatlichen Entgelts sowie allfälliger Sonderzahlungen an die zuständige GKK zu überweisen, sofern das Arbeitsverhält-nis länger als einen Monat dauert. Der erste Monat ist jedenfalls beitragsfrei. Wird innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten ab dem Ende eines Arbeitsverhältnisses mit demselben Arbeit-geber erneut ein Arbeitsverhältnis eingegangen, setzt die Bei-tragspflicht mit dem ersten Tag dieses Arbeitsverhältnisses ein.

Der Arbeitgeber kann am Beginn des Nachfol-gearbeitsverhältnisses in den meisten Fällen noch gar nicht wissen, ob es länger als einen Monat dauern wird. Mehrere Arbeitsverhält-nisse beim selben Arbeitgeber innerhalb ei-nes Jahres führen aber dazu, dass für diese Arbeitsverhältnisse innerhalb dieser Zeit auf jeden Fall eine Beitragsleistung ab Be-ginn des Arbeitsverhältnisses einsetzt.

Mit der „Zwölf-Monate-Regel“ hat der Ge-setzgeber eine Umgehung der Beitrags-pflicht durch Abschluss von Arbeitsver-hältnissen, welche die Monatsfrist nicht überschreiten, zwischen denselben Arbeitsvertragsparteien verhindert. Der OGH vertritt bei mehreren aufeinanderfolgen-den Dienstverhältnissen die Rechtsansicht, dass weder auf eine bestimmte Mindestdauer des Erstarbeitsverhältnisses noch auf eine bestimmte Mindestdauer des Nachfolgearbeitsverhältnis-ses oder der Gesamtbeschäftigung abzustellen ist.

Es besteht daher sowohl beim zweiten Arbeitsverhältnis als auch bei allen folgenden Arbeitsverhältnissen beim selben Ar-beitgeber innerhalb der 12-Monatsfrist die Beitragspflicht des Arbeitgebers. Diese tritt sofort mit Beginn des Nachfolgear-beitsverhältnisses ein.

Zusammengefasst legt der OGH das BMSVG dahin aus, dass in jenen Fällen, in denen innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten ab dem Ende eines Ar-beitsverhältnisses bei demselben Arbeitgeber erneut ein Arbeitsverhältnis geschlossen wird, die Beitrags-pflicht bereits mit dem ersten Tag dieses Nachfolge-arbeitsverhältnisses einsetzt, und zwar unabhängig von der Dauer des ersten Arbeitsverhältnisses und jener des Nachfolgedienstverhältnisses.

Beitragspflicht bei „Nachfolge-Dienstverhältnissen“ besteht bereits ab dem ersten Tag

OGH-Urteil Abfertigung neu

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Wirtschaft & Recht

Info:

Die AGB finden Sie in der AGB-Datenbank zum Download.

http://bit.ly/1E0yHai

Beispiel 1:1. Beschäftigung vom 10.10. bis 28.10.2016: keine Beitragspflicht2. Beschäftigung vom 1.12. bis 9.12.2016: Beitragspflicht ab 1.12.2016

Beispiel 2:1. Beschäftigung vom 17.10. bis 30.11.2016: Beitragspflicht ab 17.11.20162. Beschäftigung vom 5.12. bis 9.12.2016: Beitragspflicht ab 5.12.2016

Achtung, RückwirkungDiese Auslegung des OGH tritt rechtlich mit Veröffentlichung des Urteils, somit mit 10.6.2016, in Kraft. Unabhängig von der Zukunft ist es daher

allenfalls notwendig, eine Rollung vom 10.6.2016 an vorzunehmen.

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Creative Paper Conference

München im Oktober: Während andere damit den tiefen Blick in den Bierkrug verbinden, war mein Ziel, über den Tellerrand der österreichischen Werbebranche hinauszublicken. Eine Konferenz für alle Sinne. Es gab viel zu sehen und anzugreifen, von morgens bis abends verschwenderisch viel zu essen und zu hören. Agenturen, Verlage, Illustratoren und Grafikdesigner sorgten mit vielfältigen Vorträgen für auditiven Input.

Alle zwei Jahre findet (nach dem Oktoberfest) in der Alten Kongresshalle München die Crea-tive Paper Conference statt. Ausgerichtet von der „will Magazine Verlag GmbH“ (bekannt durch novum, ein Fachmagazin für Grafikde-sign), dreht sich in retrofuturistischem Ambi-ente zwei Tage lang alles um Papier. Neben Papierherstellern und -händlern geben auch Produktioner, Druckereien, Verpackungsher-steller, Event-Organisationen und Anbieter verschiedenster Druck- und Papierveredelun-gen Einblick in ihr Können.

Was bringt die Zukunft?

Zukunftstrends entdecken, erahnen, wohin sich die Branche bewegt – das war Ziel mei-ner Reise nach München. In den Vorträgen von Erwin Bauer (buero bauer, Wien), Rita Fürstenau (Rotopol, Kassel), Katja Knahn (Pa-perkate, München) sowie Julia Peglow-Peters und Annika Kaltenthaler (Zeichen & Wunder, München) wurde vor allem eines rasch klar: Egal ob Grafikdesigner, Verlag, Produktioner oder Agentur – sie alle betrachten Vernet-

zung, Kommunikation und Kooperation als einen wesentlichen Be-

standteil ihres Erfolges. Erwin Bauer etwa hat in der alten Alpenmilchzentrale in Wien einen Creative Hub aufgebaut und sieht durch die dort angesiedelten Unternehmen seine Mög-lichkeiten erweitert. Rita Fürstenau wiederum ist Illustratorin, hat einen eigenen Verlag „für grafisches Erzählen“ gegründet und verlegt dort sowohl eigene Werke wie auch die ande-rer. Zusätzlich steht ihre Siebdruckwerkstätte Interessierten offen und ihr Gassenlokal bietet Raum für Ausstellungen verschiedener Künst-ler. Nebenbei organisiert sie Lesungen.

Katja Knahn arbeitet als freiberufliche Produk-tionerin an der Schnittstelle zwischen Krea-tion und Druckerei. Hier sind Sorgfalt, Technik und die richtige Methode fürs richtige Material gefragt. Aber vor allem geht es darum, recht-zeitig miteinander zu reden und verlässliche Spezialisten an der Hand zu haben. Beides ist unerlässlich, wenn Erwartungen erfüllt, die Kosten im Rahmen bleiben und Zeitpläne ein-gehalten werden sollen. Auch bei der Agentur Zeichen & Wunder räumt man dem Kommu-nizieren einen hohen Stellenwert ein. Beson-ders dem Reden mit den Auftraggebern, dabei vor allem dem Fragen und Zuhören.

Dass aufmerksames Kommunizieren und Ver-netzung dem eigenen Erfolg guttun, ist nun wirklich nichts Neues. Diese Tatsache wurde in den vier Vorträgen, die ich im Zuge der Cre-ative Paper Conference besucht habe, aber höchst anschaulich auf den Punkt gebracht. Klar wurde auch, dass gutes Kommunizieren bedeutet: auf Augenhöhe, mit Respekt für das Gegenüber. Und dass Kooperation nur basie-rend auf Fairness und Ehrlichkeit funktioniert.

Lasercut und Prägestempel

Ich verlagerte meine Hoffnung, einen Blick in die Zukunft der Branche zu erhaschen, also auf die Aussteller. Über 30 Firmen waren ver-treten. Gefühlt jede zweite setzte auf Lasercut und Lasergravur. Das ist zwar auch nicht ganz neu, aber noch immer wunderschön. Herrlich filigrane Papierwerke, kunstvoll gelasertes Holz, aber auch Lasergravur auf Textilien, sogar gelasertes Wettex konnte ich bestaunen! Und ja, auch Stein lässt sich lasern. Hier hat sich in den

Maria Weinhofer WKNÖ Obmann-Stv.

Dechant-Löffler-Straße 43386 HafnerbachTel.: 0650/[email protected]

QR-Code: Scannen und alle Artikel der Serie online lesen.

Tools & Praxis

Fotos © Maria Weinhofer

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letzten Jahren technisch offenbar wirklich viel bewegt. Da passt es gut, dass der Wunsch vieler Kunden nach „Natürlichkeit und Haptik“ unver-ändert anhält. Denn je naturbelassener ein Material ist, desto schlech-ter ist häufig das Druckergebnis. Da muss man schon zu anderen Mit-teln greifen.

Darauf beruht wohl auch der anhaltende Trend zum Prägen: Letterpress oder Hochprägung, am besten blind und auf ungestrichenem Papier, womöglich mit Baumwollanteil. Oder Heißfolienprägung, stets in sehr reduzierter Gestaltung. Das wirkt immer noch elegant und war daher auch sehr stark vertreten. Apropos Papier – hier setzte man großteils ebenfalls auf eine Fortführung des Bekannten: Volumen! Noch mehr Vo-lumen! Haptik! Gerne stimmig kombiniert mit Farbschnitt.

Dünndruckpapier und Lebkuchenduft

Reflex Paper scheint ein Faible für Papiere zu haben, die den Durch-bruch bisher nicht schafften. Für mich hob sich dieser Papierhersteller mit seinem hauchzarten, federleichten Dünndruckpapier wohltuend aus der Masse der dick aufgetragenen „Natürlichkeit“ ab. Früher aus praktischen Gründen besonders gern in Bibeln eingesetzt, mag ich Dünndruckpapier aus anderen Gründen: Es erfordert Behutsamkeit im Umgang und ist doch keine Mimose. Hoffen wir, dass diese kostbare Unbeschwertheit endlich weitere Verbreitung findet!

Derselbe Hersteller bot auch Duftpapier an. Ich winkte ab. Kenn ich doch, diese grauslichen künstlichen Apfel- oder Weihnachtsaromen, die man durch Reiben aktiviert – dachte ich. Hier erlebte ich aber eine Überraschung: Das Papier duftete so köstlich nach Omas frisch geba-ckenem Lebkuchen, dass ich am liebsten hineingebissen hätte. Auch das Aroma von grünem Tee war gar nicht übel. Reiben ist nicht nötig, das Papier setzt seinen Duft unter Einwirkung von Sauerstoff frei und duftet zwei Jahre lang.

Schutzhüllen aus Papier und leitfähige Farbe

Mittlerweile muss man bei Beträgen bis € 25,- die Bankomatkarte ja nur noch zücken, aber nicht mehr in ein Lesegerät einführen und per PIN-Code freigeben. Rugi produziert Schutzhül-len aus Papier, in das eine Metallschicht einge-arbeitet ist. Über die Bankomatkarte gestülpt, schirmt diese Hülle RFID/NFC-Strahlen ab und verhindert so, dass die Karte auf Annäherung reagiert. Wer um die Sicherheit seines Bankkon-tos besorgt ist, wird sich mit so einer (natürlich bedruckbaren) Schutzhülle wohler fühlen als ohne. So ziemlich das Gegenteil, nämlich In-teraktion, bezweckt die Wolf Manufaktur und präsentierte Papier, das mit leitfähiger Farbe bedruckt ist. Dies bildet eine Brücke zwischen analog und digital und lädt zum Spielen ein. In Kombination mit einem Mikroprozessor lässt sich hier allerhand anstellen und Feinpapier wird so quasi zum Touchscreen.

Fazit

Wer heute auf Print setzt, tut gut daran, die Vorzüge des Analogen zu nützen. Soll heißen: Bieten Sie nicht nur den Augen ein visuelles, son-dern auch den Händen ein haptisches Erlebnis! Und unterschätzen Sie niemals, niemals die unbewusste Wirkung von Material, Gestaltung und Verarbeitung auf den Betrachter.

Die Alte Kongresshalle in München, Veranstaltungs-ort der Creative Paper Conference

Links zu ausgewählten Ausstellern:

www.eggerdruck.de und www.paper-addicts.deWunderschöne und raffinierte Verpackungslösungen aus Papier, bei Eg-ger auch in Kleinstauflagen.

www.papertown.atWiener Unternehmen, das u. a. Messestände aus Karton baut.

www.rausgebrannt.atWiener Unternehmen, das sich hochprofessionell und experimentier-freudig Lasercut und Lasergravur widmet.

www.rugi-ohg.deSchutzhüllen für Bankomatkarten.

www.sylvialerch.deWo bekomme ich z. B. Papier aus Elefantendung, ist das auch das Richtige für mein Projekt und wer kann das am besten bedrucken? Von Materialrecherche bis zur Produktentwicklung.

www.wolf-manufaktur.deDie ganze Vielfalt der Druckveredelung! (Etwa die leitfähige Farbe)

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1. Layout

☐ Befindet sich alles im Satzspiegel und ist nichts verscho-ben? Der Satzspiegel ist die Nutzfläche auf einer Seite, die mit Text, Fotos oder Grafiken befüllt wird.

☐ Sind die Textfenster ausreichend aufgezogen (kein Über-satztext)? Alles, was nicht in den Textrahmen passt und daher auch nicht angezeigt wird, nennt man in der Fach-sprache Übersatztext.

☐ Ist die Beschnittzugabe definiert (mind. 2 mm)?

☐ Wenn am Seitenrand Objekte stehen, sind sie abfallend (über den Rand hinaus drucken) angelegt?

☐ Sind eventuelle Anforderungen für die Weiterverarbeitung berücksichtigt – z. B. Falzmuster, verkürzte Seiten usw.?

2. Text und Schrift

☐ Sind die Schriftarten vorhanden oder sind sie in Pfade um-gewandelt?

☐ Ist ein Sicherheitsabstand zum Seitenrand eingehalten (mind. 4 mm)?

3. Bilder, Farben und Flächen

☐ Sind alle Bilder, Grafiken mit mind. 300 dpi angelegt?

☐ Sind alle Elemente in den Farbraum CMYK umgewandelt bzw. sind eventuelle Sonderfarben korrekt definiert?

☐ Sind alle verknüpften Bilder und Dokumente vorhanden und richtig (die letzte Chance zu tauschen)?

☐ Sind Flächen und Objekte mit Effekten (Transparenz, Schatten o. Ä.) belegt?

☐ Wenn ja – kontrollieren Sie diese nach der PDF-Erstellung!

☐ Sind Flächen (bei Bedarf!) auf Überdrucken gestellt?

4. Inhalt

☐ Stimmen die Seitenzahlen sowie die Seitenreihenfolge überein?

☐ Tipp: Achten Sie auch auf ein korrektes Impressum!

5. PapierWelches Papier wird verwendet? Je nach Papierart (z. B. gestrichenes Papier, Naturpapier, Rollenpapier) sind unter-schiedliche Farbprofile erforderlich. Bei schwierigen Bildsu-jets sollte das bereits bei der Bildbearbeitung berücksichtigt werden.

6. PDFWas steckt hinter den PDF/X-Standards? Um ein optimales Druckergebnis zu garantieren, ist es erforderlich, dass Ihre Druckdaten entsprechende Normen erfüllen. Unter PDF/X werden unterschiedliche Normen der ISO (International Or-ganization for Standardization) definiert und zusammenge-fasst. Diese beschreiben die Eigenschaften von Druckvorla-

gen als PDF-Dateien, um die vorlagengetreue Übermittlung der Daten zum eigentlichen Druck zu ermöglichen.

Zumeist geht es um PDF/X-1a, das eine farbgetreue Wie-dergabe im CMYK-Farbmodell garantiert, bzw. um PDF/X-4, das zusätzlich den RGB-Farbraum abdeckt. Die angeliefer-ten RGB-Daten werden in den Druckereien immer in CMYK umgewandelt, weshalb es eventuell zu Farbverschiebungen kommen kann. Es empfiehlt sich daher, die Daten bereits als CMYK anzuliefern, um hier keine Überraschungen zu erle-ben.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Erstellung von PDF-Da-teien ist die Berücksichtigung der Papiersorte. Jede Papier-art (z. B. gestrichene Papiere, Naturpapiere, Rollenpapiere usw.) weist eigene Anforderungen bei der PDF-Erstellung auf. Hier gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Normen, die ständig weiterentwickelt werden. Professionelle Drucke-reien stellen Ihnen fertig definierte PDF-Settings zur Verfü-gung, um Ihnen die bestmögliche Prozessstabilität bieten zu können. Diese Profile finden Sie auch kostenlos unter:www.eci.org/de/downloads.

7. Finale Kontrolle!Ist das PDF erstellt, gilt es, dieses nochmals zu kontrol-lieren. Adobe Acrobat® bietet neben einer perfekten Pre- flight-Funktion auch die Möglichkeit einer Ausgabevorschau (Kontrolle der Farben) sowie einer perfekten Darstellung der Seitenrahmen.

Checkliste und Infos: professionelle Druckdaten

Wer kennt das nicht? Die Druckfreigabe für einen Auftrag kommt in letzter Sekunde und die Daten sol-len auf dem schnellsten Weg in die Druckerei gelangen. Gesagt, getan. Doch die Rückmeldung der Drucke-rei bringt nichts Erfreuliches – die Daten sind für den Druck ungeeignet! Hier eine kurze Checkliste, worauf bei der Erstellung von Druckdaten zu achten ist.

Check: Druckdaten

All jene, die sich tagtäglich damit befassen, wissen es ohnehin: Verlassen Sie sich nicht auf die Farbwiedergabe Ihres Monitors. Das Farb-management sowie ein kalibrierter Bildschirm sind ein wichtiger Bestandteil bei der professi-onellen Datenerstellung. Im Zweifelsfall stellt Ihnen die Druckerei Ihres Vertrauens vordefi-

nierte Settings für Ihr Layout-Programm zur Verfügung. Um unangenehme Überraschun-gen – vor allem bei Bildern – zu vermeiden, achten Sie bereits im Vorfeld darauf, dass Sie im korrekten Farbraum bzw. mit korrekten Profilen arbeiten! Ihren Ausgang nehmen feh-lerhafte Druckdaten meistens bereits bei der

Gestaltung bzw. bei der Konzeption. Diese Checkliste ist vor allem für jene gedacht, die nicht regelmäßig Druckdateien erstellen. Mit diesen Tipps sollte es gelingen, professionel-les Datenmaterial herzustellen und von Ihrer Druckerei ein Go zu erhalten.

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Bernhard Dockner jun.Dockner Ges.m.b.H.

Mitglied im Ausschuss der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkom-munikation

Bezirksvertrauensperson St. Pölten, Lilienfeld

3125 Kuffern, Untere Ortsstraße 17

Tel.: 02786/2194 30

[email protected]

www.dockner.com

Tools & Praxis

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Inhalt, Zielgruppe, Kanäle – alles klar?

☐ Tragen Sie nicht zu dick aufWer zu sehr nur von sich spricht, riskiert den Verlust vieler Fans.

☐ Verhalten Sie sich nicht „anti-social“ Nutzen Sie die Vorteile von Social Media – Wissen vermehrt sich beim Teilen.

☐ Betrachten Sie Social Media nicht als NebenschauplatzStellen Sie die nötige Zeit und Aufmerksamkeit sicher.

☐ Seien Sie nicht inkonsequentSorgen Sie für ein konsistentes Erscheinungsbild über alle Kanäle.

☐ Ignorieren Sie nie Ihre FansInteragieren Sie mit Ihrer Community. Fans wollen nicht nur informiert werden, sie wollen auch rasch kommunizieren.

☐ Automatisieren Sie nicht zu vielÜberlassen Sie nicht alles der Software. Es braucht immer den „Human Touch“.

☐ Vergessen Sie nicht zu messenWer sich Ziele steckt und diese nicht misst, weiß nicht, ob er sie erreicht.

☐ Halten Sie den Inhalt in BalanceWer außer Text nichts anzubieten hat, wird seine Fans bald langweilen.

☐ Posten Sie nicht drauf losHaben Sie immer ein „offenes Ohr“, um auf Unvorhergesehenes reagieren zu können.

☐ Menschen kaufen von MenschenZeigen Sie Ihre menschliche Seite. Auch Humor darf in Social Media sein.

☐ Wiederholen Sie nicht ständig Bombardieren Sie Ihre Fans nicht mit identen Inhalten am gleichen Kanal.

☐ Schummeln Sie sich nicht durchZeigen Sie, dass hinter Ihren Handlungen eine Strategie steckt.

☐ Bieten Sie keine nutzlosen Inhalte anGehen Sie die Extrameile für qualitativ hochwertigen und sinnvollen Inhalt.

☐ Seien Sie nicht schlampig Grammatik- und Rechtschreibfehler haben in Social Media nichts verloren.

☐ Nehmen Sie Social Media ernstSocial Media sollten ein integraler Bestandteil Ihrer Kommunikationsstrategie sein – und alle Mitarbeiter müssen das verstehen.

Wer seine Ziele nicht definiert, seine Zielgruppe nicht kennt, die fal-schen Kanäle auswählt und dann noch schlechte Inhalte anbietet – der ist hoffnungslos verloren. Über Content-Marketing lässt sich trefflich diskutieren und auch streiten. Aber seien wir ehrlich: Ist es so epo- chal neu, dass man sich über Zielgruppen, Inhalte und Kanäle Gedan-ken macht? Wenn Sie jetzt den Kopf schütteln und meinen, dass das ohnehin Grundlage jeder kommunikativen Maßnahme ist, dann frage ich mich: Warum gibt es so viele halbherzige Websites, so viele nicht performante Social-Media-Profile, unzählige uninteressante Newslet-ter usw.?

Eine Definition muss her ...

Zugegeben, es gibt viele Definitionen dessen, was wir heute unter Con-tent-Marketing verstehen. Ich halte mich konsequent an jene des Con- tent-Marketing Institute, weil es am Ende des Tages immer ums Ge-schäft geht: „Content marketing is a business process for creating and distributing relevant and valuable content to attract, acquire, and en-gage a clearly defined and understood target audience – with the objec-tive of driving profitable customer action.“ In dieser Erklärung steckt al-les drin, worum es geht – genau in dieser Reihenfolge. Und hier nimmt das Problem sehr oft seinen Anfang.

Nicht den Kanal in den Vordergrund stellen

Die erste Frage, die man sich oft stellt, ist: „Wie erreiche ich meine Ziel-gruppe?“ Und da denken die meisten sofort an „Kanäle“. Aber es ist ein Denkfehler, wenn man zuerst an einen bestimmten Kanal denkt, z. B. an Facebook! Denn dann fragt man sich: „Was kann ich auf Facebook posten?“ – und entwickelt nur Inhalte für Facebook. Geht man so vor, reduziert man unweigerlich die Kanäle. Denn jeder zusätzliche Kanal kostet Zeit und macht Mühe.

Besser ist es, zunächst eine Strategie zu entwickeln

Im ersten Schritt geht es um die Leitidee, um Ziele. Um etwas, das hilft, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Im zweiten Schritt dreht sich alles um die „Geschichte“. Diese kann von einem Produkt handeln oder vom Unternehmen. Der dritte Schritt befasst sich mit den Prota-gonisten. Sozusagen mit jenen Personen, die eine Geschichte erzählen. Das können Mitarbeiter oder kann das Management sein. Aber auch Kunden oder externe Experten sind hier passende Ansätze.

Im vierten Schritt kümmern wir uns um die Formate – noch immer ist kein Kanal im Spiel. Hier ist die Bandbreite groß und fast unerschöpf-lich: Blogposts, Infografiken, Webinare, Whitepapers, Interviews, Bil-der, Videos ... um nur ein paar Beispiele zu geben. Endlich, im fünften Schritt, widmen wir uns den Kanälen. Und da gilt es, im Sinne eines integrierten Vorgehens, nicht nur Social Media zu berücksichtigen. Es müssen auch die Website, der Blog oder der Newsletter genannt wer-den. Und selbstverständlich alle klassischen Ansätze. Wenn Sie den Inhalt richtig konzipiert haben, dann werden Sie merken, dass er nicht nur für Facebook tauglich ist! Wie sollte es auch anders sein! Wenn Sie relevante Themen bzw. Inhalte für Ihre Zielgruppen entwickelt haben, wäre es doch eine regelrechte Verschwendung, diese nur auf Facebook anzubieten. Mit dieser Methode wird man nie sagen: „Ich weiß nicht, was ich schreiben soll.“. Und die Idee von der „Reduktion der Kanäle“ ist passé.

Abschließend noch ein Wort zur Zielgruppe. Hüten Sie sich vor der Ziel-gruppe „alle“. Diese hat man klassisch nicht erreicht und wird sie digi-tal/via Social Media auch nicht erreichen. Und schon gar nicht zu einer Handlung bewegen. Je feiner segmentiert wird, desto effizienter kann Kommunikation wirken – gerade im Zeitalter von Social Media. Quellen: talkabout, Content-Marketing-Institute

In vielen Gesprächen höre ich dieses „Ja, kenne ich, weiß ich, nutze ich“. Aber wenden Sie dieses Wissen auch richtig an? Strategisch? Das ist es, worauf ich hinauswill: Diese drei Schlagwörter, die in der Kommunikation immer schon allgegenwärtig waren (oder sein sollten), gewinnen in der digitalen Kommunikation im Allgemeinen und in den Sozialen Medien im Besonderen ungemein an Bedeutung.

Checkliste

Ing. Mag. (FH) Christian SchroflerREALIZING-IDEAS e.U.

Tel.: 0699/19248169

[email protected]

www.realizing-ideas.com

Online-Checkliste – scannen

Fehler, die Sie im Content-/Social-Media-Marketing vermeiden sollten:

Markt & BrancheWerbemonitor 19

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Markt & Branche

Ein Round-Table-Gespräch im Niederösterreichischen Pressehaus beleuchtete Mei-nungen, Wünsche und Trends. Die Digitalisierung führt zu einem Wandel in allen Berei-

chen und Berufen, so auch in der Druckerbranche. Druckereien arbeiten eng mit Werbe- und PR-Agenturen sowie Textern und Werbegrafikdesignern zusammen, um die besten

Ergebnisse für ihre Auftraggeber zu erzielen.

Werbemonitor traf auf die

Druckerbranche

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Scannen und Artikel weiterleiten.

20 Werbemonitor

Page 21: Services: Wirtschaft & Recht: Tools & Praxis: Markt & Branche · Checklisten 2016 ☐ 3 Schritte zum Markenschutz ☐ Barrierefreiheit ☐ Barrierefreies Web ☐ korrekte Rechnung

Beim Onlinedruckhandel gibt es keinen einzigen Facharbei-ter, zumeist kommen Hilfsar-

beiter mit dem niedrigsten Lohnniveau zum Einsatz.

Stefan Ramharter

Markt & Branche

Daher war es für Günther Hofer, Obmann der WKNÖ Fach-gruppe Werbung und Marktkommunikation, naheliegend, die Initiative zu ergreifen und mit Kollegen bei einem fachlichen Round-Table-Gespräch verschiedene Themen zu beleuchten und dabei Einblicke aus erster Hand zu erhalten.

Ziel der Expertendiskussion war es, Meinungen, Gedanken und Erfahrungen auszutauschen und das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Als Rahmen diente das Niederös-terreichische Pressehaus. Zur Sprache kamen die Dauerbren-ner der Branche – alte Pfade, die verlassen werden müssen und neue Themen, bei denen Tempo gefragt ist: Welche Chancen bringt die Digitalisierung für Druckereien mit sich, wohin ent-wickelt sich die Branche und welche neuen Geschäftsmodelle sind zu etablieren?

Ebenso wurde die Aus- und Weiterbildung diskutiert und gemeinsam gefachsimpelt, welche internationalen Trends maßgeblichen Einfluss auf die Branche haben. Wichtig war außerdem die Frage: Wie kann die Zusammenarbeit mit der Kreativbranche auch künftig rundlaufen? Die Diskussionsteil-nehmer kamen von Beginn an in Fahrt und legten im Gespräch noch einen Gang zu. Das Gespräch führten Obmann Günther Hofer und Chefredakteurin Sabine Wolfram.

Hofer: Was verstehen Sie unter Digitalisierung? Wie ge-hen Ihre Betriebe damit um?

Dockner: Die Drucker sind mit der Digitalisierung schon seit vielen Jahren, wenn nicht schon seit Jahrzehnten beschäftigt. Gewollt oder nicht gewollt, schon in den 80er-Jahren waren wir mit Text und Schrift gefordert. Das war der erste Schritt für die Drucker in Richtung Digitalisierung. Wir als Branche sind in das Thema hineingewachsen.

Ramharter: Der Computer hat gerade in unserer Branche et-liche Berufe wegrationalisiert. Es gibt keinen Schriftsetzer, Druckformentechniker oder Lithografen mehr im herkömmli-chen Sinn. Unsere Maschinen werden digital bedient – was frü-her händisch ging, geht heute schon auf Knopfdruck. Für mich geht es beim Schlagwort Industrie 4.0 unter anderem auch um schnelle Datenleitungen. Aber das sehe ich nur als einen Be-reich. Für mich ist die Unterscheidung sehr wichtig, denn ein anderes Gebiet ist der Onlinedruckhandel, wo der Kunde selbst Daten kreiert und bestellt. Der Onlinedruckhandel verzichtet dabei auf einen Face-to-Face- oder verbalen Kontakt – das ist für mich Digitalisierung. Gewisse Parameter laufen über unse-re Management-Informationssysteme – also über Maschinen-voreinstellungen, um Produktionswege zu straffen. Das läuft standardisiert, von der Druckvorstufe bis hin zum Falzen. Ge-rade bei Internet-Druckereien finde ich toll, wie sie die Abläu-fe perfektioniert haben. Was uns aber als Gewerbe schmerzt: Es gibt keinen einzigen Facharbeiter, zumeist kommen Hilfsarbeiter mit dem niedrigsten Lohnniveau zum Einsatz.

Gepp: Die Drucker sind für mich das beste Beispiel, um Digi-talisierung bildlich darzustellen. Es gibt keine mechanische Einstellung von irgendwelchen Fertigungstraßen mehr, son-dern nur noch Verarbeitung von Megadaten. Das geht weg vom ursprünglichen Bild, was ein Drucker ist oder was eine Druckerei ausmacht, hin zu einem dienstleistungsgetriebenen IT-Unternehmen, bei dem die Bewältigung von Megadaten im Vordergrund steht. Wir stehen erst am Anfang und können uns das Ende noch gar nicht vorstellen, wenn dann nur noch Robo-ter miteinander kommunizieren. Hinzu kommt: Die Innovation bzw. Entwicklung ist ja schon so weit, dass Roboter sich mithil-fe von Videos anderer Roboter selbst schulen können.

Dungl: Ich möchte auch noch eine andere Seite beleuchten, denn ich komme ja ursprünglich von der Seite der Medienma-cher. Ich bin davon überzeugt, dass das Papier eine großartige Zukunft hat und es nach wie vor Bereiche gibt, die man in ge-druckter Form am besten abliefern kann. Printmedien werden vom Gegensatzpaar Regionalität versus Aktualität bestimmt. Das Web kann man aber mit Aktualität nicht schlagen, daher ist

meiner Meinung nach das erfolgreichere Zukunftsmodell, stark in die Regionalisierung oder Spezialisierung hineinzugehen.

Damit meine ich Special-Interest-Medien, mit denen man sehr gut kleine Zielgruppen bedienen kann. Das bedeutet aber auch für die Drucker, dass es nicht mehr so spannend sein wird, ex-trem schnelle Maschinen zu haben, die hohe Auflagen zu fi-xen Preisen rausschießen können. Sondern es könnte für den Bereich der Magazine und Zeitungen mit sehr niedrigen Stückzahlen vielleicht sogar einmal interessant sein, die personalisierte Ein-Personen-Zei-tung zu produzieren.

Die Entwicklung der Digitali-sierung geht schneller voran,

als wir überhaupt mit der Infrastruktur nachkommen.

Ingeborg Dockner

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Mit der Digitalisierung sind Kundengruppen auf uns

zugekommen, die nicht ganz so ideale PDFs geliefert

haben, wie wir es von den Profis gewohnt waren.

Mag. Johann Peter Jordan

Werbemonitor: Ist das Zukunftsmusik oder sind das konkrete Wünsche, die an Sie herangetragen werden?

Jordan: Das ist etwas, worauf wir uns spezialisiert haben. Wir glauben, dass der Bereich der kleineren Segmente ertragfähi-ger ist, dass die Special-Interest-Medien einfach ein breiteres Spektrum anbieten als die großen Auflagen. Wenn man sich den österreichischen Markt anschaut, dann haben die meisten Magazine eine Auflage von 5.000 bis 25.000 Stück. Ich finde, bei der Digitalisierung muss man wirklich ein paar Dinge un-terscheiden – eben welche Entwicklungen haben die Drucker bisher schon erlebt, was haben die Drucker schon alles mitge-macht.

Mit der Digitalisierung sind Kundengruppen auf uns zugekom-men, die nicht ganz so ideale PDFs geliefert haben, wie wir es

von den Profis gewohnt waren. Man muss sich fragen: Welche Drucker bieten digitale Lösungen für ihre Kunden an? Ich meine die sogenannten Webshops, wo ich ein standardisiertes Ange-bot erhalte, beim Format genauso wie bei den Papieren. Wich-tig ist für mich nun die Frage, wo sich der Markt und unsere Kun-den hin entwickeln, was der Drucker machen kann, dass er die Kunden bei der Stange hält und er abseits vom Gedruckten eine andere Dienstleistung anbietet. Die Drucker haben sich kom-plett auf das Drucken verlassen und einfach nur geschaut, dass es schneller und effizienter wird. Gerade im Bereich mit hohen Auflagen sind wir in die Industrialisierung hineingegangen und daneben sind Zweige entstanden, aber z. B. alle Weblösungen haben die Drucker außen vor gelassen.

Hofer: Ist das nicht ein Thema der Größe der Betriebe?

Jordan: Im kleinen Bereich ist das durchaus geschehen und man hat alles vernetzt, im industrialisierten Bereich ist man ei-nen anderen Weg gegangen.

Dockner: Man darf eines nicht vergessen: die unterschiedlichen Marktsegmente und Betriebsgrößen. Denn es ist schon so, dass die Digitalisierung vor allem in der Industrie bemerkbar ist, z. B. im Verpackungsbereich. In Österreich brauchen wir insbeson-dere den Breitbandausbau, denn die schon erwähnten Daten-mengen gibt es in allen Produktionsbereichen. Die Entwicklung der Digitalisierung geht schneller voran, als wir überhaupt mit der Infrastruktur nachkommen.

Ramharter: Da muss man aber unterscheiden, was ist Infra-struktur, was ist inhouse, was geht extern zu den Kunden. Ich nehme als Beispiel individualisierte Broschüren – es wird ein Katalog mit einer sehr hohen Auflage gedruckt. Digitalisierung heißt aber für mich: Ich kann einen Kunden, der im Internet surft, so weit abfragen, dass ich weiß, wer er ist. Wenn er sich im gedruckten Katalog einen bestimmten Teil ansieht, z. B. et-was zum Thema Surfen, und genau dieser Kunde dann einen Katalog mit einem erweiterten Surf-Programm erhält – dann ist das für mich Digitalisierung. Da reden wir aber von Sachen, die bei den Druckern überhaupt nicht zu Hause sind. Da komme ich ganz stark in das IT-Management – wie kann ich herausbe-kommen, wer der Kunde ist, damit ich ihm das passende An-gebot zukommen lassen kann? Wir Drucker stehen ja auf das Gedruckte und wollen auch unseren Kunden die besten Infor-mationen in diesem Zusammenhang zukommen lassen.

Dockner: Aber nicht nur die Drucker. Ich konnte das auch bei meinen Kindern beobachten – natürlich kann man alles über den Online-Katalog einkaufen, aber wenn die gedruckte Versi-on am Tisch gelegen ist, haben sich alle darauf gestürzt.

Gepp: Was bei der Digitalisierung im Vordergrund steht, ist die Verarbeitung von noch mehr Information in kürzester Zeit. Auf einer Veranstaltung der FH Kufstein ging es darum, wie man heute Unternehmen für die Zukunft fit machen kann. Dabei wurden verschiedene Modelle gezeigt, wer hier weltweit füh-rend ist – und es ist nicht mehr das Silicon Valley, sondern China. Da gibt es z. B. eine App, mit der du dein ganzes Leben gestalten kannst. Auch Facebook ist in Bezug auf das Nutzer-verhalten auf einem guten Weg, denn sie haben die technologi-schen Voraussetzungen geschaffen, über den Messenger sofort mit deinem Kunden in Kontakt zu treten, die Bestellung abzu-wickeln und zu drucken. Da das haptische Element noch Halt gibt, gerade in einer Zeit, wo du gezwungen bist, so viele Daten zu selektieren, dass du dann wieder das Problem hast, es auf ein simples gedrucktes Stück Papier runterbrechen zu müssen. Es gibt eben wunderschöne Ansätze: Wo stehen wir jetzt, was könnten wir schon technologisch, aber wo gibt es noch keine Verknüpfungen entlang dieser Wertschöpfungskette?

Werbemonitor: Welche Trends sehen Sie?

Ich bin davon überzeugt, dass das Papier eine großartige

Zukunft hat und es nach wie vor Bereiche gibt, die man in gedruckter Form am besten

abliefern kann. Friedrich Dungl

v.l.n.r. Mag. Johann Peter Jordan, Dr. Clemens Grießenberger, Sabine Wolfram und Günther Hoferv.l.n.r. Friedrich Dungl, Lydia Gepp, Ingeborg Dockner und Mag. Johann Peter Jordan

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Dungl: Wenn man sich alle diese Aspekte ansieht, erkennt man: Da gibt es mittlerweile Systeme, die das abdecken. Neh-men wir das Beispiel Zalando – da wird schon versucht, die-se Ketten herzustellen. Es gibt z. B. ein Angebot für türkise Schuhe. Als Unternehmen will ich, dass all jene, die über den Webshop diese Schuhe gekauft haben, dieses Angebot nicht mehr bekommen, sondern dafür eines für eine dazu passende Handtasche. Da liegt die Herausforderung im Vernetzen der On- und Offline-Welt, denn es gibt ja auch noch die Outlets. Im-mer mehr Online-Händler erkennen: So ganz ohne Offline-Welt geht es doch nicht. Aber woher erfahre ich, dass sich der Kunde die Schuhe online angesehen und sich dann genau dieses Paar Schuhe offline gekauft hat? Hier geht es wieder um die Kunden-daten, bei denen erneut alle Systeme ins Spiel kommen. Durch sie versucht man auszulesen, was der Kunde in seiner Custo-mer Journey bisher schon erlebt hat.

Denn das ist aus meiner Sicht ein ganz spannender Punkt in der Digitalisierung. Viele Agenturen leben heute schon von „Programmatic Advertising“ oder „Retargeting-Lösungen“ und haben dahin-ter zehn Menschen sitzen, die sich den gan-zen Tag nur den Kopf darüber zerbrechen, wie man das Kundenerlebnis ideal gestalten könnte. Und das können am Ende des Tages dann doch wieder nicht die Maschinen – das ist die gute Nachricht. Diese Menschen ma-chen sich immer mehr Gedanken darüber, ob diese Retargeting-Lösungen und die extrem spezialisierte Ansprache der Kunden jeden Streuverlust ausschließen.

Bei Amazon ist es so: Wenn man auf der Sei-te fünfmal dasselbe Produkt anklickt, dann wird es auf Verdacht schon für den Versand eingepackt, weil das billiger ist als so lange zu warten, bis der Kunde tatsächlich bestellt hat. Aber der Online-Händler kommt auch immer mehr zu der Erkenntnis: Wenn wir uns so extrem spezialisieren, merken wir, dass die Umsätze schon wieder nach unten gehen, weil man diesen Overflow nicht mitnimmt. Kein Mensch wäre von selbst auf die Idee gekom-men, dass er dieses Produkt brauchen könn-te, aber wenn er es im Katalog zufällig findet, dann kauft er es vielleicht doch. Es gibt sogar schon den Retourtrend zu sagen, ich brauche wieder die Massenkommunikation – und da-mit kommt die gedruckte Welt ins Spiel.

Hofer: Was bedeutet die Digitalisierung für die Geschäftsmodelle der österreichi-schen bzw. niederösterreichischen Dru-ckereien?

Dockner: Da kommt es wieder auf die Struktu-ren der Betriebe an. Bewege ich mich im grö-ßeren industriellen Bereich, ist Web-to-Print unumgänglich. Und es gibt auch schon spezi-elle Ideen am Markt, die Schule gemacht ha-ben, und diese Anbieter können mit ihren Kon-zepten ganz gut leben. Web-to-Print wird ab einer bestimmten Betriebsgröße erforderlich sein, sollte es keine Spezialisierung geben. In den letzten Jahren sind alle Tiefdruckereien in Österreich wegrationalisiert worden, die spe-zialisiert waren auf schöne Kataloge und eine hohe Qualität geboten haben. In Deutschland haben sie noch eine Weile existiert, aber in-zwischen gibt es nur noch eine. Es sind auch die hohen Auflagen gesunken. Punkten kann sicher jeder Betrieb – egal in welcher Größe – mit einer geringeren Auflage in einer bestimm-ten Qualität. Dann gibt es die verschiedenen Richtungen, wohin man sich entwickelt. Wir haben schon die Klein- und Mittelbetriebe erwähnt, die sich sehr wohl mit den Themen Web und Online beschäftigen, und das schon seit Jahren – sonst würde es die Betriebe in der Form nicht mehr geben. Und dann sehe

ich die maschinenintensiven Betriebe, zu denen eben auch die industrielle Produktion geführt hat. Wenn man eine Zeitungs-druckerei mit einer Bogendruckerei vergleicht, haben diese beiden wenig miteinander zu tun.

Ramharter: Wo sieht man sich selbst als Unternehmer, wo will man hin? Wir sind heute mit einem Bauchladen lokal etabliert – meine Geschäftsbereiche sind sehr breit –, denn das Drucken alleine wäre es schon lange nicht mehr. Bereits vor 15 Jahren habe ich mich breit aufgestellt, ohne dass ich gesagt hätte, ich brauche 200 Mitarbeiter, denn das möchte ich gar nicht. Aber ich glaube, gerade im industriellen Bereich wird es noch we-sentlich mehr Konsolidierungen geben. Und ich bin sicher, dass wir in den nächsten Jahren in Österreich ein Drittel an Druckern verlieren werden.

Dockner: Es gibt mittlerweile große Druckereibetriebe, die in ausländischen Händen sind. Die erwähnte Konsolidierung fin-

det eben aufgrund der Globalisierung statt. Wir sind ja alle Eu-ropäer, es werden die Grenzen nicht mehr erkannt, nur mehr in den nationalen Rechten, die Mitarbeiter, die Löhne etc. In der Druckbranche hat man in den letzten zehn Jahren die Hälf-te der Mitarbeiter und die Hälfte der Betriebe verloren. Jetzt schließt sich aber wieder der Kreis zur Digitalisierung und vor allem zu den Bereichen, in die sie eindringt.

Ramharter: Das Schöne an unserem Beruf ist nach wie vor, dass jeder Auftrag anders ist, jeder Auftrag ist neu. Das „Lang-weiligste“ ist ein Nachdruck von einem Briefpapier …

Gepp: Wir können technologisch sehr viel, aber auf eines ha-ben wir vergessen: die Fachkräfte. Wir haben einen massiven Fachkräftemangel. Auch auf Unternehmerseite haben wir noch nicht die Initiative ergriffen – wenn es der Staat nicht tut, dann müssen wir etwas unternehmen. Denn das ist auch ein Engpass der Digitalisierung, aber wir könnten es anders leben. Wir brau-

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WEINGUT DES JAHRES 2015SALON-BUNDES-

SIEGER 2015LANDESSIEGER

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Wir stehen erst am Anfang und können uns das Ende noch gar

nicht vorstellen, wenn dann nur noch Roboter miteinander

kommunizieren.Lydia Gepp

chen Mitarbeiter, die aus der gewohnten Denkstruktur ausbre-chen, aber dazu muss ich sie vorher in diese Richtung ausbil-den. Denn nur ein paar Maschinen zu kaufen, die miteinander kommunizieren, ist zu wenig.

Werbemonitor: Aus- und Weiterbildung – welche Anfor-derungen müssen künftig abgedeckt werden?

Ramharter: Wir selbst bilden Lehrlinge sehr gut aus, das war aber auch bei uns lange kein Thema. Quasi „fertige“ Arbeits-kräfte findest du am Markt allerdings kaum. Wenn wir jetzt rein von Druckereifachkräften reden, geht es so gerade mal. Ich bin im Ybbs- und Erlauftal zu Hause und da haben wir die geringste Arbeitslosigkeit Österreichs. Das kommt daher, dass wir sehr viele Industriebetriebe haben. Momentan gibt es wieder ein paar Fachkräfte am Markt, aber auch nur deshalb, weil andere Druckereien in Schieflage geraten sind oder massiv Leute abge-baut haben. Dann bekommst du Mitarbeiter, die nach wie vor in ihrem erlernten Beruf arbeiten wollen. Aber Aus- und Wei-terbildung ist ein heißes Eisen per se, bei dem wir jetzt eigent-lich politisch diskutieren müssten, da das Thema ja schon in der Grundschule beginnt und das Bildungsniveau leider sinkt. Ich lasse sehr gerne Interessenten, die von sich selbst sagen, dass sie kreativ sind, bei mir im Betrieb schnuppern. Sie durch-laufen verschiedene Stationen und stellen dann fest, dass sie sich in der Produktion am wohlsten fühlen. Und dann habe ich Eltern bei mir, die Sturm laufen und wollen, dass ihre Kinder Angestellte werden – ohne darauf Rücksicht zu nehmen, was die Kinder wollen.

Gepp: Wir bilden Lehrlinge aus, aber das ist meiner Ansicht nach noch immer zu wenig. Denn dies ist ja eine Investition in die Zukunft, die ich aber nicht 1:1 umlegen kann. Leider gibt es heute noch immer die Anschauung: Wenn du nicht etwas Tolles machst, bist du nichts. Die Eltern sagen, meinen Kindern soll es besser gehen, sie sollen Angestellte und bloß keine Arbeiter werden.

Dockner: Ich habe mit den Lehrlingen ähnliche Erfahrungen gemacht – und wir bilden schon seit 30 Jahren Lehrlinge aus. Wir achten auf Weiterbildung, und die kostet viel Geld. Es ist aber auch eine Menge Arbeit, die richtigen Jugendlichen zu fin-den. Im Moment bilden wir gerade wieder einen jungen Mann aus, bei dem sich schon in der Schule abzeichnet, dass er sehr gut ist. Und wir freuen uns, dass er zu uns gestoßen ist. Was natürlich schwierig ist: Wenn die Jugend in einem Betrieb ge-

lernt hat, will sie später etwas von der Welt sehen. Was wir auch bemerken: Viele unserer fertigen Facharbeiter haben kein Stu-dium und sind heute tolle Fachkräfte. Aber es ist auch so: Wenn von sieben einer bleibt, dann bist du schon gut. Wir hatten schon Lehrlinge mit Matura, die bei Weitem nicht so erfolgreich waren wie jene, die mit 15 Jahren zu uns gekommen sind – weil Letztere formbar sind. Was ich sehr gut finde, ist die fundierte Berufsausbildung vom „Meister zum Master“.

Werbemonitor: Spezialisierungen – einerseits gibt es die Onlineschiene mit der Standardisierung. Welche Chancen sehen Sie andererseits in der Spezialisierung?

Einblicke aus erster Hand, das war das Ziel der Initiative!

Günther Hofer

Ingeborg Dockner ist in der WKNÖ Spartenobfrau der Sparte Information und Consulting sowie Ausschussmitglied der Fachgruppe Druck. In der WKO bekleidet sie die Funktion der Obfrau des Fachverbandes Druck und ist Bundesspartenob-mann-Stv. der Sparte Information und Consulting. Sie ist Vizepräsidentin des Verbandes Druck & Medientechnik Österreich und leitet in ihrem Unternehmen seit 1988 die Geschicke, www.dockner.com

Mag. Johann Peter Jordan ist Prokurist und Druckereileiter, Verkauf und Marke-ting der Niederösterreichischen Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft in St. Pölten, www.np-druck.at

Friedrich Dungl ist Geschäftsführer der Niederösterreichischen Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft in St. Pölten, www.noep.at

Lydia Gepp war zum Zeitpunkt des Interviews Geschäftsführerin der Niederösterreichischen Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft in St. Pölten, www.noep.at

Stefan Ramharter ist geschäftsführender Gesellschafter der Druckerei Queiser GmbH in Amstetten, Scheibbs und Wieselburg www.queiser.at

Beim Gespräch mit im Team: Günther Hofer, Obmann der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, Dr. Clemens Grießenberger, Geschäftsführer der WKNÖ Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation sowie Chefredakteurin Sabine Wolfram, www.werbemonitor.at

Markt & Branche

Mitdiskutiert haben ...

24 Werbemonitor

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Jordan: Jedes Unternehmen muss seine Kundengruppen iden-tifizieren – wer ist mein Kunde? Hinzu kommt, dass sich die Auflagen nach unten entwickelt haben, der Offsetdruck dage-gen hat sich von den Auflagen nach oben entwickelt. Die Off-setdrucker müssen ihre Schiene finden, um die Fragen beant-worten zu können: Welche Kundengruppe bediene ich und was braucht sie? Bei uns z. B. im Magazinbereich – was brauche ich hier? Welche Auflagen, welche Zusatzleistungen gibt es? Und hier müssen sich die Unternehmen abgrenzen. Eine richtige Ni-sche wird es nicht sein, aber eine primäre Ausrichtung.

Ramharter: Stichwort Eigenproduktion: Ich erlebe beispiels-weise, dass bei kleinen Hausdruckereien einmal eine Kosten-rechnung angestellt wurde und diese seither selbst produzie-ren. Aber ich habe in punkto Kosten bisher noch jeden Vergleich mit einer Hausdruckerei gewonnen. Zum Thema Spezialisie-rung – es gibt ein paar Betriebe, die im Bereich Veredelungen sehr gut sind. Ich finde, es ist besser, sich zu vernetzen und diese Tätigkeiten auszulagern und z. B. bei großen Auflagen mit anderen zu kooperieren. Wichtig ist für mich: Wie kann ich meinem Kunden mehr bieten? Die Antwort kann nur im persön-lichen Service liegen – der Kunde möchte einen kompetenten Ansprechpartner haben.

Dockner: Ohne die verschiedenen Kooperationen wird es in Zu-kunft nicht gehen, das hat sich schon in den letzten Jahren sehr stark abgezeichnet. Einen bestimmten Teil kann man selbst ab-decken, dafür muss man aber auch seine Kernkompetenz fin-den und erkennen. Es ist wichtig zu wissen, wovon man redet, was fachlich in Ordnung ist und wo man sich abgrenzt.

Gepp: Wir haben uns mit einer neuen Strategie, einer neuen Ausrichtung positioniert – in einem kleinen Segment. Die Viel-falt, die Dienstleistung, jeder Auftrag ist ein Unikat, bei dem wir in die Bedürfnisse des Kunden hineinhorchen.

Hofer: Welche Wünsche gibt es an unsere Kreativbran-che von Ihrer Seite?

Dockner: Das Know-how auf beiden Seiten ist enorm wichtig. Es gibt sehr viele Kreative – und sehr viele gute Kreative. Für die Drucker ist es manchmal schwierig, das auseinanderzuhalten, wenn sie mit verschiedenen Agenturen konfrontiert sind und Aufträge entgegennehmen. Denn von vielen bekommen wir sehr gutes Datenmaterial geliefert und es haut alles hin, vom Anfang bis zum Schluss. Das ist einfach ein schönes Arbeiten. Es gibt aber auch Betriebe, die Wert auf Kundenberatung legen und ein schönes Produkt möchten. Wenn diese Symbiose – Agentur und Druckerei – passt, dann sind wir unschlagbar und keiner denkt über eine Online-Druckerei nach.

Ramharter: Wir wünschen uns von den Werbern mehr koope-rative Zusammenarbeit, ein beiderseitiges Aufeinanderzuge-hen. Ich sehe bei den Werbern quasi eine „Zweiklassengesell-schaft“ – die guten und die weniger guten. Bei Letzteren meine ich jene, die mit Computer und CorelDraw auf den Markt gehen, da ist der Qualitätslevel in jeder Hinsicht schwierig. Das ist aber auch der Klassiker, der nicht zu uns kommt, sondern zu einer Online-Druckerei geht. Es lässt sich aber nicht verhindern, da die Infrastruktur immer leistbarer und die Bildbearbeitung im-mer automatisierter wird und die Programme immer mächtiger

und günstiger werden. Für diese Gruppe wird es aber leichter werden, Vernünftiges herzustellen. Außerdem spüren wir oft die Angst von Agenturen, dass ihnen etwas weggenommen wird. Wir wünschen uns, dass wir als Partner gesehen werden. Denn die Werber sind natürlich für uns sehr interessant, sie ha-ben vielleicht Kunden, zu denen wir sonst nie kommen würden.

Jordan: Ich würde mir wünschen, dass die Kreativbranche offe-ner auf die Druckereien zugeht, sie vor allem bei einem Projekt früher einbindet und dem Drucker die Kompetenz zuspricht. Er kann sicher einen kreativen Input liefern, wie das Produkt am Ende aussehen kann und produzierbar ist. Dadurch bekommt der Kunde ein anderes Ergebnis, das nicht einfach so vergleich-bar ist. Im Umkehrschluss kommen aber auch Kunden auf uns zu und fragen, ob wir jemanden kennen, mit dem sie ihr Projekt umsetzen können.

Werbemonitor und Hofer: Vielen Dank für Ihre Zeit, Ge-danken und Meinungen.

Markt & Branche

Info:

Die Fachgruppe Druck & Medien ist die gesetzliche Inter-essenvertretung der Unternehmer, die im Bereich des Dru-ckes und der Druckvorstufe tätig sind. Weiters sind hier die Schreibbüros beheimatet. In Niederösterreich werden rund 290 Mitglieder im Druckerbereich serviciert.

www.druck.or.at

Paul Renner ließ sich stark von der Bauhaus-Bewegung inspi-rieren, obwohl er selbst kein Mitglied war. Die Futura erlangte internationalen Weltruhm und gelangte laut Gutenberg-Mu-seum bis hinauf zum Mond. Die Schriftart stellt wie keine an-dere den Zeitgeist der Avantgarde der 20er-Jahre dar und prägte in Folge den Auftritt zahlreicher Printmedien, aber auch das Erscheinungsbild großer Marken. Sie war die einzi-ge Groteskschrift, die in allen Figuren, Graden und Garnituren geschnitten und produziert wurde. Die Ausstellung „Futura. Die Schrift.“ erzählt anhand zum Teil noch nie gezeigter Leihga-ben die globale Erfolgsgeschichte dieser bis heute populären Schrift. Zur Ausstellung erscheint auch ein „TRIBUTE TO PAUL“.

Dabei handelt es sich um einen Katalog, eine limitierte Son- deredition, in der international bekannte Designer ein visu-elles Statement gestaltet haben – unter anderem Erwin K. Bauer aus Wien, Erik Spiekermann und Ferdinand Ulrich oder P98 aus Berlin. Zusätzlich wurde die Bildplattform „TypeTrap“ lanciert. Sie lädt zum weltweiten Mitmachen ein, um die Fu-tura auf Plakaten, Neonreklamen, Schildern, Verpackungen, Büchern, Visitenkarten, Tattoos zu suchen und zu finden. Alle sind eingeladen, ihr Fundstück auf der partizipativen Bild-plattform hochzuladen und darüber zu berichten.

www.gutenberg-museum.de

90 Jahre: Futura. Die Schrift.Das Gutenberg-Museum in Mainz stellt im Zeitraum vom 3. November bis 30. April 2017 in einer Sonderausstellung die Futura in den Mittelpunkt. Die beliebte Schriftart stammt aus der Hand des deutschen Schriftgestalters Paul Renner und feiert im nächsten Jahr ihren 90. Geburtstag.

Die beiden Gründer Michael Glöß und Peter Schilling betreiben mittlerweile zahlreiche Portale und erzielen Millionenumsätze. Die Mehrheit des Unternehmens Media Partisans geht nun an die Funke Mediengruppe. Mit der Beteiligung verspricht sich Funke, zu einem der größten Anbieter von New Publishing in

Deutschland aufzusteigen. Über die Verkaufssumme wurde Stillschweigen vereinbart. Glöß und Schilling sollen jeden-falls mit einem „relevanten Anteil“ beteiligt bleiben und das Unternehmen weiter operativ führen. Das Heftig-Team hat es geschafft, Geschichten sehr erfolgreich zu lancieren, und das

scheinbar ohne journalistischen Hintergrund. Das Portal geht datengetrieben an die Themen heran, denn die Bilder und Überschriften werden intensiv getestet. Die Klicks zählen. Aller-dings ist der Facebook-Algorithmus den Clickbait-Posts auf der Spur und könnte einschlägige Seiten sanktionieren.

Die Macher von „Heftig“ verkaufen an Traditionsverlag„Was dann passierte, werden Sie nicht glauben“ ... Mit Clickbaiting ohne Ende und aufdringlichen Themen hat es das virale Portal heftig.co geschafft, eine Erfolgsgeschichte zu schreiben.

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Es erblickte vor vier Jahren das Licht des Designerhim-mels und jetzt ist die neue Ausgabe erschienen. Sie ist als kostenloses iBook für iOS verfügbar und im AppStore zu beziehen. Das Magazin enthält Texte von Typografen, Schriftgestaltern und Designern, Video-Interviews und eine Bildergalerie mit typografischen Fundstücken.

Das Magazin ist für Branchenkenner gedacht, aber auch für Berufseinsteiger. An der neuen Version hat die Redaktion rund ein Jahr lang gearbeitet. Schrägstrich 4.0. ist in Rubri-ken unterteilt, die sich unter anderem nennen: „Typografie und Theorie“, „Schriften und Schriftgestalter“, „Typografie und Technik“, „Typografische Spurensuche“ sowie „Typog-rafie ist Kunst“. Die Redaktion beschreibt ihre neue Ausga-be so: Wo fängt Typografie an und wo hört sie auf? Ist die Monospace-Schrift auf der Mikrowelle schon Typografie?

Sind Bahntickets, Eintrittskarten fürs Kino, Kassenzettel oder andere Ephemera auch typografisch wertvoll? Und wie ist das eigentlich mit Weinetiketten?

Nach harter Arbeit, spannender Autorenakquise, nerven-zerreißender Satzarbeit und bemerkenswerter Bildrecher-che wird das Magazin nun bereits vier Jahre alt. Auch die diesjährige Ausgabe bietet abwechslungsreiche Artikel zu Themen rund um Typografie, Gestaltung und Design. Das iBook kann auf iPads mit iBooks ab Version 2 und iOS 5 (oder höher) sowie auf dem iPhone ab iOS 8.4 und dem Mac ab OS X 10.9 gelesen werden.

Meilenstein: Gema und YouTube schließen Vertrag Die Gema, die deutsche Gesellschaft für musikalische Auffüh-rungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, hat sich mit YouTube nach langen Streitigkeiten geeinigt und einen Lizenz-vertrag abgeschlossen.

Musikvideos, die unter Gema-Lizenz laufen und für die YouTube bislang nicht bezahlen wollte, werden freigeschaltet. Die Vereinbarung ist freiwillig und You-Tube verpflichtet sich, Abgaben an die Gema zu zahlen. Das bedeutet, die Zeit der roten Sperrtafeln ist vorbei. Diese poppten bislang beim Anklicken auf und zeigten an, dass das Video aus urheberrechtlichen Gründen nicht verfügbar ist. Unsicherheit besteht jedoch weiterhin: Der Grund für den Rechtsstreit ist nach wie vor nicht ausgeräumt.

Apple-Aktien statt Macintosh: hätte sich gelohnt!Diese Seite verspricht Spaß für Technik- und Zahlenfans. Sie be-rechnet, wie sich eine Investition in Aktien statt in Produkte gelohnt hätte.

Eine Kostprobe: 1984 kostete ein Macintosh rund 2.495,- US-Dollar. Wenn die gleiche Summe anstatt in ein Gerät in Apple-Aktien investiert worden wäre, könnten Sie sich jetzt über Aktien in Höhe von fast 700.000 US-Dollar freuen. Beim Beispiel von Tesla – eine Versechsfachung innerhalb von nur vier Jahren – geht das genauso. Sony schnei-det nicht so gut ab, ein vergleichbares Aktienpaket ist in den vergangenen 21 Jahren lediglich um 89 US-Dollar angewachsen. Bei Microsoft hätte es sich aber wieder ziem-lich ausgezahlt.

http://investedinstead.com

Schrägstrich 4.0 – Typo 24/7

Wegdigitalisiert? Job-Futuromat weiß mehrIndustrie 4.0 und Digitalisierung sind Zukunftstrends in der Arbeitswelt. Fast jedem ist bewusst, dass es zu drastischen Veränderungen im beruflichen Umfeld kommen wird.

Die ARD ist in einem Themenschwerpunkt dieser Frage nachgegangen und hat den „Job-Futuromat“ veröffentlicht. Dabei handelt es sich um ein daten-bankbasiertes Tool, in dem die Profile von Tausen-den Berufen gespeichert sind. Anhand einzelner Aufgabenbereiche wird errechnet, wie viele Aufgaben nach heutigem Stand schon eine Maschine über-nehmen könnte. Die Inhalte der Datenbank basieren

auf den Eingaben der deutschen Bundesagentur für Arbeit und des dazugehörigen Instituts für Arbeits-markt- und Berufsforschung. Den Initiatoren ist es wichtig zu betonen, dass bestimmte Arbeitsplätze zwar durch einen Roboter ersetzt werden könnten, dies aber nicht zwangsläufig auch passieren werde.

job-futuromat.ard.de/

Das digitale Typografiemagazin »Schrägstrich« ist ein Projekt von Studenten des Studiengangs Buch- und Medienproduktion der HTWK Leipzig.

Info:

Mehr Infos: http://apple.co/2dR6FZe dolg

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Markt & Branche

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Advertorials versus klassische Printwerbung Florian Dorner legt eine umfassende Analyse der aktuellen Kommunikationsform „Advertorials“, die redaktionell bearbeitete Texte und Wer-bung kombiniert, und der klassischen Printwerbung vor. Mittels einer Längsschnittstudie im experimentellen Design untersucht der Autor die Wirkungsweise von diesen Formaten über den Zeitverlauf und mit unterschiedlichen Stimuli-Abfolgen. Seine Ergebnisse zeigen deutlich, dass es Unterschiede in der Wahrnehmung und Wirkung der beiden Kommunikationsformate gibt. Dies ist insbesondere von Bedeutung, da Unter-nehmen im Rahmen ihrer Marketingkommunikationsüberlegungen zunehmend mit einem veränderten und stark kompetitiven Kommunikati-onsumfeld konfrontiert sind. Dabei gewinnen Advertorials für viele Unternehmen neben klassischer Printwerbung immer mehr an Bedeutung, werden in der wissenschaftlichen Literatur jedoch kontrovers diskutiert. ISBN 978-3658150884

Gutenberg: Der Mann, der die Welt veränderte Der Erfinder des Buchdrucks gilt als Jahrtausendfigur. Mit seinen bahnbrechenden Neuerungen läutete Johannes Gutenberg das Zeitalter der Moderne ein. Ohne ihn keine Reformation, keine Renaissance, keine Kirchenkritik, keine Bildung im modernen Sinn. Zu Recht vergleicht man die von ihm eingeleitete mediale Revolution mit der digitalen Zäsur unserer Tage. Aber der Pionier aus Mainz war nicht nur ein genialer Er-finder, sondern auch ein geschäftstüchtiger Medienunternehmer, der um die Bedeutung seiner Erfindung wusste und sie gewinnbringend zu vermarkten verstand. Diese Modernität Gutenbergs inmitten der revolutionären Umbruchzeit des 15. Jahrhunderts stellt der erfahrene Biograf Klaus-Rüdiger Mai in den Mittelpunkt seiner Schilderung. Glänzend versteht er es, Gutenberg und seine Zeit lebendig werden zu lassen und die überraschende Aktualität dieser Lebensgeschichte spürbar zu machen.

ISBN 978-3958201590

Buchvorstellungen

Digitaler Darwinismus: Der stille Angriff auf Ihr Ge-schäftsmodell und Ihre Marke. Das Think!Book Die Herausforderungen, die mit der zunehmenden Digitalisierung, den sozialen Netzwerken, dem steigenden mobilen Zugriff auf das Internet und der Entstehung von Big Data in Verbindung mit leistungsstarken Cloud-Technologien auf uns zukommen werden, sind gewaltig. Wissen Sie, welche Gefahren und Chancen mit der zunehmenden Digitalisierung von Produkten und Services einhergehen, welche Macht den Sozialen Medien innewohnt und wie diese bestehende Geschäftsmodelle aushebeln und Marken gefährden? Die beiden Autoren liefern Ihnen konkrete Anregungen, um die Kreativität zu fördern und Lösungsprozesse im Unternehmen anzustoßen und machen Mut, eigene Ideen auszuprobieren.

ISBN: 978-3869366333

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