SNFinfo Print, Oktober 2010

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Die Stipendien unter der Lupe Mobilität ist nicht nur der Grundstein des SNF-Stipendien- programms, sie stellt auch einen wichtigen Bestandteil vieler aka- demischer Laufbahnen dar. Frühere Gesuch- stellende aufzuspü- ren, war deshalb keine leichte Aufgabe. Ich möchte mich bei den Forschungskommissionen sowie bei den Gesuchstellenden bedanken, die an der Umfrage teilgenommen haben. Die darin geäusserte hohe Wertschätzung für dieses Programm sowie die Tatsache, dass die Mehrzahl der Stipendiaten Karriere im akademischen Bereich machen, sind erfreulich. Die Evaluation hat auch mögli- che Verbesserungen aufgezeigt, die teilweise bereits umgesetzt werden. Auswahlverfahren und Stipendiendauer an den Univer- sitäten werden harmonisiert; Eingabe und Bearbeitung der Anträge werden noch effizienter via mySNF. Mit der Einführung von Ambizione haben sich die Perspektiven für eine Rück- kehr von Forschenden in die Schweiz verbessert. Zudem ist ein «Rückkehr-Stipendium» für Forschende mit Familie geplant. Die Umfrage hat auch gezeigt, wie unterschiedlich die Bedürf- nisse je nach Disziplin sind. Der SNF nimmt diese ernst und prüft sie im Detail. Stipendienprogramm des SNF: Junge Forschende äussern sich zufrieden EDITORIAL Ein im Auftrag des SNF erstellter Evaluationsbericht zeigt, dass sein Stipendienprogramm von den jungen Forschenden insgesamt positiv beurteilt wird. Der Erhalt eines Stipendiums ist gemäss Bericht bedeutend für eine erfolgreiche akademische Karriere, insbesondere auch für Frauen. Das «Observatoire science, politique et société» der Universität Lausanne führ- te im vergangenen Jahr eine Befragung bei knapp 3000 Stipendienbewerberinnen und -bewerbern der Jahre 1996 bis 2000 sowie 2003 bis 2007 durch. Die Stipendi- en des SNF ermöglichen angehenden und fortgeschrittenen Forschenden einen For- schungsaufenthalt an einem Gastinstitut im Ausland. Die wesentlichen Ziele erreicht Die Ergebnisse zeigen, dass das Stipen- dienprogramm seine wesentlichen Ziele erreicht: Förderung des wissenschaftli- chen Nachwuchses, Steigerung der Mobi- lität und Unterstützung der Karriere von Frauen. Insgesamt ist die Zufriedenheit der Beitragsempfangenden hoch, insbesonde- re was die Finanzierung und die Dauer der Stipendien betrifft. Zudem kann fest- gestellt werden, dass ein Grossteil nach einem Auslandsaufenthalt in die Schweiz zurückgekehrt ist oder zurückkehren will. Der Erhalt eines SNF-Stipendiums erhöht gemäss Bericht die Wahrscheinlichkeit, eine Professur zu erwerben, insbesondere im Falle eines fortgeschrittenen Stipendi- ums. Der Bericht zeigt aber auch auf, dass das Geschlecht eine wichtige Rolle für den Verlauf akademischer Karrieren spielt. So wird z. B. eine Elternschaft als Hemmnis für die Mobilität empfunden, und dies stär- ker von Frauen als von Männern. Trotzdem ist der Frauenanteil bei den Bewerbungen für Stipendien von der ersten (26%) auf die zweite (37%) Untersuchungsperiode erfreulicherweise angestiegen. In ihren Empfehlungen zielen die Auto- rinnen und Autoren des Berichts bei den angehenden Stipendien auf eine formale Harmonisierung bei der Vergabe der Sti- pendien durch die Forschungskommis- sionen ab. Als tiefgreifende Massnahme empfehlen sie die Einführung eines För- derungsinstruments, das sich direkt und exklusiv an die Doktorierenden richtet. Der SNF wird diese Anregungen nun bis im nächsten Frühling vertieft prüfen. Evaluationsbericht Stipendien (als PDF): www.snf.ch > Förderung > Personen Seite 2 > mySNF: Papierlose Projektabwicklung rückt näher Seite 2 > Im Fokus: Budgetkürzung 2011 Seite 5 > NFS: Der Nachwuchs vernetzt sich Seite 5 > International Exploratory Workshops gestartet www.snf.ch Informationen des Schweizerischen Nationalfonds für Forscherinnen und Forscher INFO SNF NR. 11 > OKTOBER 2010 PRINT Marcel Kullin, Personenförderung des SNF Isabel Roditi Präsidentin des Fachausschusses Personenförderung des SNF Blick nach oben: Wer sich erfolgreich um ein Stipen- dium des SNF bewirbt, erhöht seine Chancen auf eine aussichtsreiche akademische Karriere. © SNF

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Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) gibt dreimal im Jahr das sechsseitige «SNFinfo print» mit aktuellen institutionellen Informationen heraus.

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Die Stipendien unter der Lupe

Mobilität ist nicht nur der Grundstein des SNF-Stipendien-programms, sie stellt auch einen wichtigen Bestandteil vieler aka-demischer Laufbahnen dar. Frühere Gesuch-stellende aufzuspü-

ren, war deshalb keine leichte Aufgabe. Ich möchte mich bei den Forschungskommissionen sowie bei den Gesuchstellenden bedanken, die an der Umfrage teilgenommen haben. Die darin geäusserte hohe Wertschätzung für dieses Programm sowie die Tatsache, dass die Mehrzahl der Stipendiaten Karriere im akademischen Bereich machen, sind erfreulich.

Die Evaluation hat auch mögli-che Verbesserungen aufgezeigt, die teilweise bereits umgesetzt werden. Auswahlverfahren und Stipendiendauer an den Univer-sitäten werden harmonisiert; Eingabe und Bearbeitung der Anträge werden noch effizienter via mySNF. Mit der Einführung von Ambizione haben sich die Perspektiven für eine Rück-kehr von Forschenden in die Schweiz verbessert. Zudem ist ein «Rückkehr-Stipendium» für Forschende mit Familie geplant. Die Umfrage hat auch gezeigt, wie unterschiedlich die Bedürf-nisse je nach Disziplin sind. Der SNF nimmt diese ernst und prüft sie im Detail.

Stipendienprogramm des SNF: Junge Forschende äussern sich zufrieden

EDIToRIAL

Ein im Auftrag des SNF erstellter Evaluationsbericht zeigt, dass sein Stipendienprogramm von den jungen Forschenden insgesamt positiv beurteilt wird. Der Erhalt eines Stipendiums ist gemäss Bericht bedeutend für eine erfolgreiche akademische Karriere, insbesondere auch für Frauen.

Das «Observatoire science, politique et société» der Universität Lausanne führ-te im vergangenen Jahr eine Befragung bei knapp 3000 Stipendienbewerberinnen und -bewerbern der Jahre 1996 bis 2000 sowie 2003 bis 2007 durch. Die Stipendi-en des SNF ermöglichen angehenden und fortgeschrittenen Forschenden einen For-schungsaufenthalt an einem Gastinstitut im Ausland.

Die wesentlichen Ziele erreichtDie Ergebnisse zeigen, dass das Stipen-dienprogramm seine wesentlichen Ziele erreicht: Förderung des wissenschaftli-chen Nachwuchses, Steigerung der Mobi-lität und Unterstützung der Karriere von Frauen. Insgesamt ist die Zufriedenheit der Beitragsempfangenden hoch, insbesonde-re was die Finanzierung und die Dauer der Stipendien betrifft. Zudem kann fest-gestellt werden, dass ein Grossteil nach einem Auslandsaufenthalt in die Schweiz zurückgekehrt ist oder zurückkehren will. Der Erhalt eines SNF-Stipendiums erhöht gemäss Bericht die Wahrscheinlichkeit, eine Professur zu erwerben, insbesondere im Falle eines fortgeschrittenen Stipendi-ums. Der Bericht zeigt aber auch auf, dass das Geschlecht eine wichtige Rolle für den Verlauf akademischer Karrieren spielt. So wird z. B. eine Elternschaft als Hemmnis für die Mobilität empfunden, und dies stär-ker von Frauen als von Männern. Trotzdem ist der Frauenanteil bei den Bewerbungen für Stipendien von der ersten (26%) auf

die zweite (37%) Untersuchungsperiode erfreulicherweise angestiegen.In ihren Empfehlungen zielen die Auto-rinnen und Autoren des Berichts bei den angehenden Stipendien auf eine formale Harmonisierung bei der Vergabe der Sti-pendien durch die Forschungskommis-sionen ab. Als tiefgreifende Massnahme empfehlen sie die Einführung eines För-derungsinstruments, das sich direkt und exklusiv an die Doktorierenden richtet. Der SNF wird diese Anregungen nun bis im nächsten Frühling vertieft prüfen.

Evaluationsbericht Stipendien (als PDF): www.snf.ch > Förderung > Personen

Seite 2 > mySNF: Papierlose Projektabwicklung rückt näher • Seite 2 > Im Fokus: Budgetkürzung 2011Seite 5 > NFS: Der Nachwuchs vernetzt sich • Seite 5 > International Exploratory Workshops gestartet

www.sn f . ch In f o rma t i onen des Schwe i ze r i s chen Na t i ona l f onds f ü r Fo r s che r i nnen und Fo r s che r

infosnf NR. 11 > OktObeR 2010PRInT

Marcel kullin, Personenförderung des SNF

Isabel RoditiPräsidentin des

Fachausschusses Personenförderung

des SNF

blick nach oben: Wer sich erfolgreich um ein Stipen-dium des SNF bewirbt, erhöht seine Chancen auf eine aussichtsreiche akademische karriere.

© SNF

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AKTUELL

Erweiterung der Webplattform mySNF: Die papierlose Projektabwicklung rückt näher

Finanzieller Dämpfer auch für den SNF: Welche Folgen hat die für 2011 angekündigte Budgetkürzung?

Bereits seit einigen Jahren können Gesuche über die Webplattform mySNF online eingereicht werden. Mit einer umfangreichen Erweiterung ermöglicht der SNF in Zukunft, auch die Geschäfte rund um bewilligte Projekte effizient vom Computer aus abzuwickeln.

Im Zentrum der neuen Funktionen von mySNF steht das sogenannte «Lifetime-Management». Dazu gehört unter ande-rem das elektronische Einreichen von wissenschaftlichen und finanziellen Berichten, aber auch das grundsätzli-che Verwalten eines Projektes (Frei-gabe eines Beitrags, Übermittlung von personellen Änderungen usw.). Die neu-en Möglichkeiten haben insbesondere zum Ziel, papierintensive und aufwen-dige Prozesse benutzerfreundlicher zu gestalten. Ob Gesuchstellende, Evaluie-rende oder Partnerinnen und Partner an den Hochschulen (beitragsverwalten-de Stellen, Forschungskommissionen), alle profitieren dank der erweiterten Dienstleistungen von mySNF von einer zentralen und weltweiten Verfügbarkeit der Daten und der effizienten elektroni-schen Abwicklung der Geschäfte. Paral-

lele Gesuchskopien und der Papierver-sand werden auf ein Minimum reduziert.

Schrittweise einführungAuch die bestehende Plattform zur Gesuchseinreichung wurde im Rahmen des Ausbaus von mySNF überarbeitet und bringt zahlreiche Vereinfachungen mit sich. Diese werden im Dezember 2010 aufgeschaltet und zur Verfügung ste-hen. Die neuen Funktionen von mySNF werden ab Januar 2011 schrittweise ein-geführt. Während einer Übergangszeit wird es für die meisten Prozesse auch noch möglich sein, über traditionelle Wege die Geschäfte mit dem SNF abzu-wickeln. Über die Möglichkeiten und den aktuellen Stand informiert der SNF laufend auf seiner Webseite oder direkt in den entsprechenden Bereichen auf www.mysnf.ch. bR

Die elektronische Verwaltung von Projekten beschleu-nigt und vereinfacht nicht nur Prozesse, sondern schont auch die Ressourcen der Natur.

IM FoKUS

Die durch die schwierige Wirt-schaftslage bedingte Sanierung des Bundeshaushalts betrifft auch Bildung und Forschung: Der Bun-desrat will im Budget 2011 den vom Parlament ursprüngl ich beschlossenen Finanzplan für d i e s e n Po l i -tikbereich um rund 106 Millionen Franken kür-zen. Der SNF ist mit einer Kür-zung von gut 20 Millionen Fran-ken betroffen. Wie geht er damit um?

Der Bundesbeitrag an den SNF wird trotz dieser Kürzung 2011 nochmals spürbar wachsen. Wegen der gestiegenen Ver-pflichtungen für bereits lau-

fende Forschungsprojekte wird der SNF aber das Volumen für die Bewilligung von neu einge-reichten Gesuchen nur wenig ausweiten können. Zudem wird

dieses Wachstum durch eine mode-rate Erhöhung der Doktorandensaläre weitgehend auf-gezehrt. An dieser

Erhöhung will der SNF festhalten, weil die Budgetkürzung nicht die jungen Forschenden treffen soll. Steigt die Gesuchszahl weiterhin an, dürfte die Erfolgsquote 2011 daher erneut sinken.

Auch bei den Overhead-Zahlun-gen an die Hochschulen ist eine Korrektur der Zielsetzung nötig. War bisher geplant, die Over-

head-Pauschale 2011 auf 18 Pro-zent zu steigern, wird sie neu auf dem 2010 erreichten Niveau von 15 Prozent verharren.

Gravierender wird sich die Bud-getkürzung mittelfristig auswirken. Denn der gekürzte Bundesbeitrag 2011 bildet die Ausgangsbasis für die künftige Finanzplanung. Wie weit der SNF sein Mehrjahres-programm 2012–2016 umsetzen kann, ist deshalb sehr ungewiss. Dank der Unterstützung des Par-laments hat der Bund in den letz-ten drei Jahren die dynamische Entwicklung in Bildung und For-schung mit wachsenden finan-ziellen Mitteln unterstützt. Es ist zu hoffen, dass das Parlament in den kommenden Jahren eine Dürrezeit abwendet.

Die Budgetkürzung soll nicht die jungen

Forschenden treffen.Daniel HöchliDirektor der Geschäftsstelle des SNF

© Keystone

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Aktuell

Gesuche & evaluation

Internationales/Swisscore

Nationale Forschungsprogramme

Nationale Forschungsschwerpunkte

Kommunikation & Transfer

Förderungspolitik

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Aktuell

Gestützt auf die Resultate einer Zwischenevaluation der 2007 gestarteten Clinical Trial Units (CTU) an den Universitätsspitälern Basel, Bern und Genf durch ein internationales Expertenpanel hat der SNF entschieden, die Infrastrukturbeiträge an diese drei CTU um zwei Jahre zu verlängern. Die CTU unterstützen Forschende bei der Planung, der Durchfüh-rung und der Analyse von klinischen Studien. Alle Universitätsspitäler sowie das Kantons-spital St. Gallen, die eine vom SNF unterstützte CTU beherbergen, sind auch in der 2009 gegründeten Swiss Clinical Trial organisation (SCTo) vertreten.

12.10.2010 Unterstützung für Clinical trial Units um zwei Jahre verlängert

Der SNF hat zwei Stichtage für die Einreichung von Projektgesuchen. Forschende können jederzeit Gesuche einreichen, diese werden jedoch erst ab dem nachfolgenden Stichtag behandelt. Nach eingehender Prüfung alternativer Modelle hat der SNF beschlossen, dieses System beizubehalten, jedoch ab 2011 den Stichtag vom 1. März auf den 1. April zu verlegen; der Stichtag am 1. oktober wird beibehalten.

25.10.2010 Neuer Stichtag für die Gesuchseinreichung in der Projektförderung

26.10.2010 Ambizione, PROSPeR & SCORe: Zusprachen 2010 und Harmonisierung der Programme

Mit Ambizione, PRoSPER und SCoRE för-dert der SNF den Nachwuchs in allen Dis-ziplinen. Die diesjährigen Ausschreibungen wurden im September 2010 mit der Zu-sprache von 53 Ambizione-Beiträgen und einem PRoSPER-Beitrag abgeschlossen. Es konnte kein SCoRE-Beitrag zugesprochen werden. Zudem wurde die Harmonisierung der drei Programme mit der Genehmigung des neuen «Reglements über die Gewäh-rung von Ambizione-, Ambizione-PRoSPER- und Ambizione-SCoRE-Beiträgen» durch den Nationalen Forschungsrat abgeschlos-sen. Bei der nächsten Ausschreibung (mit Eingabetermin am 15. Februar 2011) erfolgt die Gesuchseinreichung in mySNF über Ambizione.

23.09.2010 Integration von DORe in die allgemeine Projektförderung: Informationsveranstaltung

Der SNF plant für die kommenden Jahre eine breitere Förderung der anwendungs-orientierten Grundlagenforschung, die auch die Förderungsbereiche von DoRE betrifft. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung stellt der SNF am 29. November 2010 seine Massnahmen zur Integration von DoRE in die allgemeine Projektförderung vor und beantwortet zusammen mit der KTI Fragen zur künftigen Förderung der anwendungs-orientierten Grundlagenforschung bzw. ange-wandten Forschung. DoRE (Do REsearch), das seit 2004 beim SNF angesiedelte Förderungsinstrument für praxisorientierte Forschung an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen, wird plange-mäss im Herbst 2011 beendet.

Kürzlich wurde die Phase 2005–2008 des SCoPES-Programms abgeschlossen, in der rund 150 Forschungspartnerschaften zwischen Forschungsteams in osteuropa und der Schweiz unterstützt worden sind. Im Rahmen der geförderten Projekte und Partnerschaften wurden mehr als 800 Artikel in internationalen wissenschaft-lichen Zeitschriften publiziert und über 250 Weiterbildungsveranstaltungen und Sommerschulen organisiert. Ausserdem wurden mehr als 1500 Forschende aus osteuropa unterstützt, die insgesamt etwa 13 000 Tage in der Schweiz verbracht haben, um mit den Schweizer Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, sich weiterzuqualifizieren und an Konferenzen

31.08.2010 Zahlreiche nutzbringende Partnerschaften mit Osteuropa

© Rainer Schulin

und anderen Veranstaltungen teilzunehmen. Viele positive Rückmeldungen seitens der beteiligten Forschenden zeigen, dass die Forschungspartnerschaften sowohl für die osteuropäische wie auch für die schweizeri-sche Seite attraktiv und nutzbringend sind.

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Aktuell

Gesuche & Evaluation

Internationales/Swisscore

Nationale Forschungsprogramme

Nationale Forschungsschwerpunkte

Kommunikation & Transfer

Förderungspolitik

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Nationale Forschungsschwerpunkte

kommunikation & transfer

Förderungspolitik

03.09.2010 NFS «kidney.CH»:Dem Geheimnis der Homöostase auf der Spur

Im Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) «Kidney.CH – Kontrolle der Homöostase durch die Nieren» haben im September die Forschungsarbeiten begonnen. Damit startet das weltweit erste Forschungsnetzwerk, das die physiologischen Prozesse in den Nieren im Hinblick auf deren Rolle für die Erhaltung des Gleichgewichts (Homöostase) zahlreicher Stoffe und Funktionen des Körpers breit untersucht. Die Erkenntnisse aus der Forschung sollen in neue präventive, diagnostische und therapeutische Ansätze zur Behandlung von Nierenpatienten einfliessen. Beteiligt am Netzwerk des NFS «Kidney.CH» sind die Universitäten Zürich, Basel, Bern, Freiburg, Genf und Lausanne sowie die entsprechenden Universitätskliniken (ausser Freiburg).

02.09.2010 NFS «MUSt»: Verständnis von Molekülstrukturen und deren Veränderungen vertiefen

Im Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) «MUST – Molekulare, ultraschnelle Wissenschaft und Technologie» haben diesen Sommer die Forschungsarbei-ten begonnen. Das Netzwerk des NFS «MUST» ist einzigartig, bringt es doch aus der ganzen Schweiz alle relevanten Forschungsgruppen aus dem Bereich erstmals zusammen. In diesem NFS geht es darum, das Verständnis von Molekül-strukturen und deren Veränderungen zu vertiefen. Ein besseres Verständnis dieser Vorgänge auf molekularer Ebene bildet eine wichtige Grundlage beispielsweise für die Synthese komplexer, funktioneller Medikamente oder für die Entwicklung neuer elektronischer Geräte. Der NFS «MUST» umfasst 15 Teilprojekte mit For-schungsgruppen aus der ganzen Schweiz.

25.10.2010 Medientraining für Forschende: kursdaten 2011

31.08.2010 tag der Forschung: Der SNF in Freiburg zu besuch

Der SNF unterstützt praxisorientierte Medien trainings für Forschende in Deutsch und Französisch. Sie richten sich primär an Forschende, die vom SNF oder von der Förderagentur für Innovation (KTI) unter- stützt werden, stehen aber auch anderen fortgeschrittenen Forschenden offen. Die Kurse auf Deutsch finden am MAZ in Luzern an folgenden Daten statt: 21./22.01.; 20./21.05.; 21./22.10.2011; Brush-up: 09.12.2011. online-Anmeldung: www.maz.ch > Kommunikation > Medien-training > offene Trainings.

Am 1. Dezember 2010 wird der SNF an der Universität Freiburg im Rahmen des Tages der Forschung seine verschiedenen Förde-rungsinstrumente an Informationsständen und mit Vorträgen vorstellen. Ausserdem haben die Teilnehmenden Gelegenheit, in-dividuelle Fragen zu stellen, und sie erhal-ten in Workshops vertiefte Informationen zu den einzelnen Förderungsinstrumenten. Die Forschenden aller Hochschulen sind willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

05.10.2010 Marianne Sommer erhält Nationalen Latsis-Preis 2010

© SNF

Die Zürcher Wissenschaftshistorikerin Marianne Sommer untersucht mit kul-turwissenschaftlichen Methoden, wie die Naturwissenschaften bei der Erfor-schung der Geschichte des Menschen vorgehen. Für ihre international viel beachteten interdisziplinären Forschun-gen, die der Wissenschaftsgeschichte in der Schweiz grossen Auftrieb geben, erhält Marianne Sommer nun den vom SNF im Auftrag der Latsis-Stiftung vergebenen Nationalen Latsis-Preis 2010. Der mit 100 000 Franken dotierte Preis wird an höchstens vierzigjährige Forschende vergeben und gilt als eine der renommiertesten wissenschaftli-chen Auszeichnungen der Schweiz. Die Preisverleihung findet am 13. Januar 2011 im Berner Rathaus statt.

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AKTUELL

Die International Exploratory Workshops sind gestartet Anfang 2010 hat der SNF die International Exploratory Workshops lanciert. Diese ermöglichen es

in der Schweiz tätigen Forschenden, Fachkolleginnen und -kollegen aus dem Ausland einzuladen. Nach den ersten Workshops hat der SNF nun die Teilnahmebedingungen angepasst.

NFS: International sichtbare Nachwuchsförderung Junge Forschende aus aller Welt ziehen in die Schweiz, um von den Netzwerkeffekten der

Nationalen Forschungsschwerpunkte (NFS) zu profitieren. Damit werden die NFS auch in der Nachwuchsförderung auf internationaler Ebene sichtbar.

Die NFS sind nicht nur durch ihre For-schungsresultate und -netzwerke inter-national sichtbar und anerkannt, son-dern auch über ihre Nachwuchspro-gramme. Dies zeigt ein Blick auf die Teilnehmenden an NFS-Angeboten wie Summer Schools oder Doktorieren-denprogramme: Durchschnittlich stam-men zwischen 50 und 90 Prozent aus dem Ausland. «Wir wählen pro Jahr aus einer Vielzahl von Bewerbungen drei bis sechs Doktorierende aus», erläutert Ivan Rodriguez das Doktorierenden-programm des NFS «Genetics». «Diese profitieren von der einzigartigen tech-nischen Infrastruktur, die ihnen über den NFS an verschiedenen Standorten in der Schweiz zur Verfügung steht.» Andere junge Forschende suchen per-sönlichen Kontakt zu international füh-renden Vertreterinnen und Vertretern ihres Fachs. «Für eine akademische Karriere in der Finanzforschung sind Referenzen – besonders in den USA, dem unangefochtenen Zentrum der Finanz-forschung – immens wichtig», sagt Eck-art Jäger, wissenschaftlicher Koordinator im NFS «FINRISK». «Deswegen laden wir bewusst auch Dozierende aus dem Ausland für die Kurse unseres Doktorie-rendenprogramms ein.»

Netzwerke knüpfen für die ZukunftDoch warum versuchen junge For-schende, solche Kontakte nicht einfach an internationalen Konferenzen oder Workshops zu knüpfen? Einen Hinweis gibt das Feedback von Sarah Harris, eine von insgesamt 70 Teilnehmenden der Summer School des NFS «Klima»: «Ich entschied mich für die Summer School, da ich mir dort einen intensi-

ven Dialog mit jungen Forschenden in meinem Feld und Spezialisten aus der ganzen Welt erhoffte. Heute verfüge ich über Kontakte in vielen Ländern, Kol-leginnen und Kollegen, die ich jeder-zeit für eine Zusammenarbeit anfragen könnte.» Sarah Harris ist heute Postdoc am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena, Kalifornien. DUD

gen (siehe www.strobe-statement.org). Matthias Egger bestätigte: «Es war Zeit, diese aus dem Jahr 2007 stammenden Empfehlungen neu zu diskutieren, und der Workshop des SNF bot uns die not-wendige Flexibilität, um produktiv zu sein.»Ziel der allen Disziplinen offenstehen-den Workshops ist es, Forschenden, die an ähnlichen Fragestellungen arbei-ten, eine Begegnung sowie die Vertie-fung ihres Wissens zu ermöglichen. Forschende sollen neue Sichtweisen zu einer Thematik hervorbringen können, indem sie ihre Kenntnisse austauschen

und über einige Tage aktiv zusammen-arbeiten. Die Interdisziplinarität wird daher besonders gefördert.Nach zwei abgeschlossenen Evalua-tionsrunden hat der SNF die Teilnahme-bedingungen nun leicht modifiziert, um den Bedürfnissen der Forschenden bes-ser gerecht zu werden. Obwohl der SNF auch weiterhin die Auslagen von maxi-mal zehn Forschenden finanziert, kön-nen sich bis zu 30 Teilnehmende am Workshop beteiligen. Im Weiteren gibt es keine Einschränkungen mehr bezüg-lich der Nationalität der zehn vom SNF unterstützten Forschenden. OLI

Der erste durch den SNF finanzier-te International Exploratory Workshop fand Ende August 2010 statt. Er ermög-lichte es Matthias Egger, Direktor des Instituts für Sozial- und Präventivme-dizin der Universität Bern, sieben Epi-demiologen, Methodologinnen und Her-ausgeber von Zeitschriften aus den USA und verschiedenen europäischen Län-dern bei sich zu empfangen. Ihr Ziel war es, die Empfehlungen von mehreren renommierten Wissenschaftszeitschrif-ten bezüglich der Art der Darstellung von Ergebnissen aus epidemiologischen Studien auf den neuesten Stand zu brin-

Wissenschaftlicher Austausch dank NFS: Zwei Doktorierende des NFS «Genetics» untersuchen die Wirkmecha-nismen von Pheromonen im Labor für Neurogenetik an der Universität Genf.

© NFS «Genetics»

tiefer blick ins kleinhirn: Weisse Hirnsubstanz (orange) unterscheidet sich von zwei typen grauer Hirnsubstanz (blau: Stratum granulosum; gelb: Stratum moleculare). Auch einzelne Zellen (bild unten) sind klar zu erkennen.

IMPRESSUMSNFinfo print erscheint dreimal jährlich • Auflage: 13 450 (9300 Deutsch, 4150 Französisch)

HerausgeberSchweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF)Wildhainweg 3, Postfach 8232, 3001 Bern tel. 031 308 22 22 • Fax 031 301 30 09 • e-Mail [email protected] • Homepage www.snf.ch

ProduktionPresse- und Informationsdienst des SNF. Verantwortlicher: Philippe Trinchan

RedaktionAlan Knaus (verantwortlicher Redaktor)Nathalie Cottet, Regine Duda (DUD), Gillian olivieri (oLI), Benjamin Rindlisbacher (BR), Xavier Pilloud

Übersetzung Textra, Pfäffikon (SZ) • korrektorat Birgit Roth, Galgenen (SZ)

Gestaltung Agence Symbol, Granges-Paccot (FR)

Druck Imprimerie St-Paul, Fribourg

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BILD DER FoRSCHUNG

Forschende der Universität Basel schauen mit einem speziellen Röntgenverfahren so genau ins menschliche Hirn wie nie zuvor. Forschende um Bert Müller vom Biomaterials Science Center haben Bilder aufgenommen, auf denen nicht nur die weichen Gewebe des Gehirns unterschieden werden können, sondern auf denen sogar einzelne Zellen zu sehen sind. Sie verwendeten dazu eine ganz neue Messtechnik, eine aufwendige Art des Röntgens, die Phasenkontrastbildgebung genannt wird. Dabei massen Müller und sein Team, wie stark ein bestimmtes Gewebe die Strahlen ablenkt, und nicht – wie beim herkömmlichen Röntgen –, wie viel Strahlung das Gewebe absorbiert. Die Technik könnte dereinst bei der Bekämpfung von Krankheiten wie Krebs helfen.

www.snf.ch > Medien > bild der Forschung

Neuer Röntgenblick ins Hirn: Bildgebungsverfahren liefert genauere Ansichten

PERSoNALIA

© Martin E. Schwab/SNF

Der Ausschuss des Stiftungsrats des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) hat Anfang September neue Mit-glieder des Nationalen Forschungsrats gewählt. Fol-gende 13 Professorinnen und Professoren werden in den kommenden Monaten ihre neuen Ämter antreten:

Abteilung Geistes- und Sozialwissenschaften: • Silvia Schroer, Professorin für Altes Testament und

Biblische Umwelt/Uni Bern, per 1. Januar 2011 für den Bereich Religionswissenschaft und Theologie

Abteilung Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften:• Samuel Leutwyler, Professor im Departement

für Chemie und Biochemie/Uni Bern, per 1. oktober 2011 für den Bereich Physikalische Chemie

• Urs Baltensperger, Paul Scherer Institut, per 1. okto-ber 2010 für den Bereich Umweltwissenschaften

Abteilung biologie und Medizin (alle per 1. oktober 2010):• Laurent Keller, Departement für Ökologie und

Evolution/Uni Lausanne, für den Bereich Evo-lutions-/Verhaltensbiologie und Ökologie

• Didier Trono, Lebenswissenschaften/ETH Lau-sanne, für den Bereich Molekulare Genetik

• Dominique Soldati-Favre, Departement für Mikrobiologie und molekulare Medizin/Uni Genf, für den Bereich Mikrobiologie

• Markus Stoffel, Institut für Molekulare Sys-tembiologie/ETH Zürich, für den Bereich Metabolismus und molekulare Physiologie

• Sebastian Bonhoeffer, Institut für integrative Biologie/ETH Zürich, für den Bereich Bioinfor-matik

• Walter Reith, Departement für Pathologie und Immunologie/Uni Genf, für den Bereich Mole-kulare und zelluläre Immunologie

Abteilung Orientierte Forschung (alle per 1. Januar 2011): • Alexander Grob, Fakultät für Psychologie/Uni

Basel, für den Bereich Sozialwissenschaften• Peter Chen, Laboratorium für organische

Chemie/ETH Zürich, für den Bereich Chemie • Katharina Fromm, Department of Chemistry/

Uni Fribourg, für den Bereich Chemie • Philipp Rudolf von Rohr, Institut für Ver-

fahrenstechnik/ETH Zürich, für den Bereich Ingenieurwissenschaften

Der Ausschuss des Stiftungsrats hat schliess-lich den Forschungsrat Dietmar Braun (Uni Lausanne) per 1. Januar 2011 einstimmig zum Präsidenten des Fachausschusses Personen-förderung bestimmt.

Wahlen in den Nationalen Forschungsrat des SNF: 13 neue Mitglieder bestimmt