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56 AUFGABEN >> AUFGABEN >> Torso-Modell Das Torso-Modell ist eine Nachbil- dung der inneren Organe im ge- öffneten Brust- und Bauchraum eines Menschen. Solche Modelle heißen Strukturmodelle. AUFGABE >> 1 Vergleiche das Torso- Modell mit deinem Wis- sen über das Original. Modell zur Brustatmung Aufbau des Modells Man befestigt zwei kurze Pappstreifen mithilfe von Rundkopfklammern zwischen zwei langen Pappstrei- fen. Verwenden des Modells Durch Verschieben eines der beiden langen Papp- streifen verändert sich die Fläche zwischen den vier Pappstreifen (Abb. 3). 2 Donder‘sche Glocke Modell zur Bauchatmung Die sogenannte Donder‘sche Glocke ist ein Beispiel für ein Funktionsmodell. Es veranschaulicht die Funktion der Zwerch- fells bei der Bauch- atmung. 1 Torso-Modell Das Modell kann erweitert werden, indem man die Klammern diagonal mit einem Gummiband verbin- det und dann die Pappstreifen wie oben dargestellt bewegt. 3 Modell zur Brustatmung 2 Ordne in Form einer Tabelle den Bestandteilen des Modells die Teile des Originals zu. Erläutere, worin sich Modell und Original unterscheiden. 3 Erläutere mithilfe des Modells die Bauch- atmung. 4 Ordne den Bestandteilen des Modells die Teile des Originals zu. 5 Erkläre, was mit den Gummibändern beim Ver- schieben wie in Abb. 3 geschieht, und vergleiche dieses Verhalten des Modells mit den Vorgän- gen bei der Brustatmung. Luft- ballon Glas- glocke Gummi- ring Gummi- membran Material Modelle zur Atmung Viele Naturphänomene sind ausgesprochen komplex. Modelle erleichtern es uns, diese Vielschichtigkeit zu verstehen. Dies gilt auch für viele Vorgänge in unserem Körper, wie zum Beispiel die Atmung. 57 Ernährung und Stoffwechsel Atemzugvolumen Material Messwerterfassungssystem mit Spirometer oder nur Spirometer, Einmalmundstücke, Nasenklammer Messwerterfassungssysteme bieten den Vorteil, dass sehr viele Daten in kurzer Zeit aufgenommen und sogleich am Computer grafisch dargestellt werden können. Dies erleichtert das Erkennen von Verände- rungen während eines Vorgangs. Durchführung a) Atemzugvolumen: Atme hierzu mehrfach mit ganz normaler Stärke ein und durch das Spiro- meter aus. b) Vitalkapazität: Atme zunächst so tief ein, wie du kannst. Atme dann so weit wie möglich aus. Ver- wende dazu das Spirometer. Führe den Versuch mit verschiedenen Teilnehmern durch. Verwende aus hygie- nischen Gründen jeweils ein neues Einmalmund- stück. Bilde sinnvolle Grup- pen von Versuchspersonen, z. B. nach Geschlecht, Alter, Trainingszustand. Atemzeitvolumen Material Messwerterfassungssystem mit Spirometer oder nur Spirometer, Einmalmundstücke, Nasenklammer, Uhr Durchführung Zur Ermittlung des Atemzeitvolumens (Luftvolumen, das pro Minute ein- und ausgeatmet wird) zählst du die innerhalb einer Minute gemachten Atemzüge und misst das Atemvolumen eines Atemzugs. 1 Spirometer AUFGABEN >> 1 Ermittle mithilfe von experimentellen Daten das Atemzugvolumen verschiedener Personen sowie die Vitalkapazität. 2 Stelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsicht- lich der gemessenen Atemvolumina bei verschiede- nen Personen fest. Finde mögliche Erklärungen für Unterschiede. AUFGABEN >> 3 Bestimme für wenigstens 10 verschiedene Ver- suchsteilnehmer das Atemzugvolumen sowie die Anzahl der Atemzüge pro Minute. Fertige dazu eine Tabelle nach folgendem Muster an. 4 Ermittle für jede Versuchsperson das Atemzeit- volumen. 5 Stelle die Ergebnisse der verschiedenen Versuchs- teilnehmer in einer sinnvollen Diagrammform gegenüber und erläutere mögliche Unterschiede. 6 Erkläre folgende Beobachtung: Zwei Versuchsteil- nehmer haben dasselbe Atemzeitvolumen von 5,6 Liter/min, allerdings atmet der eine 14-mal pro Minute ein und aus, der andere nur 8-mal. 7 Ändert sich das Atemzeitvolumen durch körperliche Belastung? Plane ein Experiment zur Über- prüfung. Atemzüge pro Minute Atemzug- volumen (l) Atemzeitvo- lumen (l/min) Eric 8 0,7 Inga 9 0,5 Praktikum Atmung messen Daten zur Atmung lassen sich leicht experimentell er- mitteln. Die Atemzüge pro Minute kann man zählen. Das ein- und ausgeatmete Luftvolumen (Atemzugvolumen) lässt sich mit einem Spirometer messen. Dieses Gerät gibt das Volumen der durchströmenden Luft in Milliliter an, wenn man beim Ausatmen hineinbläst. Methode Experimente planen, durchführen und auswerten 7 6 Methoden Vitamin C in heißem Zitronensaft 1 Hilft heiße Zitrone gegen Erkältung? Bei Husten und Schnupfen wird oft empfohlen, heißes Wasser mit Zitronensaft zu trinken. Das darin enthaltene Vitamin C, so wird behauptet, beuge einer ernsthaften Erkältung vor. Allerdings könnte es sein, dass das im Zitronensaft enthaltene Vitamin C durch Erhitzen zerstört wird. Enthält heißes Wasser mit Zitronensaft überhaupt Vitamin C? Diese Frage klärt ein Naturwissenschaftler mit einem Experiment. Frage und Hypothesen Eine Frage steht am Anfang eines Experiments. Sie legt fest, was experimentell geklärt werden soll. Naturwissen- schaftler formulieren vor der eigentlichen Durchführung des Experiments mögliche Antworten auf die Frage. Diese möglichen Antworten werden in der Wissenschaft Hypothesengenannt, wenn sie durch ein Experiment oder Beobachtungen geprüft werden können. Hypothe- sen helfen, Experimente konkret zu planen. Planung eines Experiments Zunächst wird der Ablauf des Experiments geplant und dessen Aussagekraft geklärt. Es wird eine passende Messmethode festgelegt. So ist geklärt, wie man messen will und welchen Effekt man dabei beobachten muss. Messmethode: Der Vitamin-C-Nachweis erfolgt mit Teststreifen, die in die Probe aus Wasser und Zitronensaft getaucht werden. Die Verfärbung des Teststreifens gibt den Gehalt des Vitamin C an. Versuchsaufbau: Es werden drei Versuchsansätze miteinander verglichen (Abb. 2). Dabei zeigt ein Ansatz, wie der Nachweis aus- fällt, wenn kein Effekt beobachtet werden kann (Negativ- kontrolle). Ein anderer zeigt, wie der Nachweis ausfällt, wenn ein Effekt beobachtbar ist (Positivkontrolle). Der dritte Ansatz enthält die Probe, von der wir nicht wissen, welchen Effekt sie zeigt. Nur durch den Vergleich der drei Ansätze wird das Experiment aussagekräftig. Frage: Enthält heißes Wasser mit Zitronensaft Vitamin C? Hypothesen: 1 Vitamin C im Zitronensaft wird durch heißes Wasser zerstört. 2 Vitamin C im Zitronensaft wird durch heißes Wasser nicht zerstört. 3 Vitamin C im Zitronensaft wird durch heißes Wasser teilweise zerstört. In der Wissenschaft Biologie und im Biologieunterricht sind Experimente besonders wichtig. Ziel von Experimenten ist es, eine Frage zu beantworten, um damit einen Naturvor- gang besser zu verstehen. Im Experiment werden Natur- vorgänge unter genau geplanten Bedingungen nachge- stellt. Um auszuschließen, dass andere Bedingungen das Ergebnis des Experiments verfälschen, wird immer nur eine Größe verändert. Ansonsten wird das Experiment unter gleichbleibenden Bedingungen durchgeführt. Prognosen: Aus den drei Hypothesen lassen sich drei Prognosen (Vorhersagen) ableiten, die mit dem Experi- ment überprüfbar sind: Zu Hypothese 1: Der Teststreifen verfärbt sich nicht: kein Gehalt an Vitamin C. Zu Hypothese 2: Der Teststreifen verfärbt sich: Es zeigt denselben Vitamin-C-Gehalt an wie bei kaltem Zitronensaft. Zu Hypothese 3: Der Teststreifen verfärbt sich, zeigt aber einen geringeren Vitamin-C-Gehalt an als bei kaltem Zitronensaft. Durchführung Negativkontrolle: Heißes Wasser wird in eine Tasse gegeben, nach zwei Minuten wird mit einem Vitamin-C- Teststreifen gemessen. Positivkontrolle: Der Saft einer Zitrone wird in eine Tasse gegeben und mit kaltem Leitungswasser aufgefüllt. Nach zwei Minuten wird wie oben angegeben gemessen. Versuchsansatz: Der Saft einer Zitrone wird in eine Tasse gegeben und mit heißem Wasser aufgefüllt. Nach zwei Minuten wird gemessen. Während der Durchführung wird an dem Experiment nichts mehr verändert. Nur wenn die Ansätze gleich be- handelt werden, erhält man ein Ergebnis, dem man ver- trauen kann. Das genaue Einhalten der Planung und das Führen eines Beobachtungsprotokolls sind notwendig, um den Versuch gegebenenfalls wiederholen zu können. Alle Messwerte müssen notiert werden. Das Beobach- tungsprotokoll enthält nur die reine Beobachtung und noch keine Deutung. Auswertung Mithilfe der Beobachtungsergebnisse werden die Hypo- thesen bestätigt oder widerlegt. Damit kann abschlie- ßend die Ausgangsfrage beantwortet werden. Aus der obigen Tabelle ergibt sich, dass die Probe einen Vitamin-C-Gehalt von ca. 200 mg/l hat. Dieser Wert ist realistisch, da die Positivkontrolle ebenfalls Vitamin C enthielt und in der Negativkontrolle kein Vitamin C nachgewiesen werden konnte. Die Zugabe von heißem Wasser führt nicht dazu, dass in der Probe weniger Vita- min C enthalten ist. Heißes Wasser führte im Experiment also nicht zur Zerstörung von Vitamin C. Damit sind die erste und die dritte Hypothese widerlegt, die zweite ist bestätigt. AUFGABEN >> 1 Beschreibe die Funktion der Hypothese für die Planung des Experiments. 2 Im obigen Experiment werden die Bedingungen konstant gehalten. Erläutere. 3 Plane ein Experiment, das die folgende Frage klären soll: Wird Vitamin C durch längeres Kochen zerstört? Ergebnis: Die Antwort auf die Frage lautet also: Hypothese 2 ist richtig; durch die Zugabe von heißem Wasser wird das in Zitronensaft enthaltene Vitamin C nicht zerstört. Negativkontrolle Positivkontrolle Probe 0 mg/l ca. 200 mg/l ca. 200 mg/l 3 Vitamin-C-Gehalt, mit Teststreifen gemessen Versuchsansatz Negativkontrolle Positivkontrolle 2 Versuchsanleitung heißes Wasser heißes Wasser 3 2 1 kaltes Wasser Teststreifen 157 Basiskonzept 156 Basiskonzept Struktur und Funktion Hoden Prostata Bläschendrüse Harnblase Harn-Sperma- Leiter Spermienleiter Schwell- körper Nebenhoden Eichel Vorhaut Hodensack Penis Kopf Mittelstück Schwanzfaden Entzünd Handwerker benutzen unterschiedliche Werkzeuge. So gibt es viele verschiedene Sorten von Zangen (Kombizan- ge, Kneifzange, Rohrzange, usw.). Mit einer Rohrzange lässt sich ein Wasserrohr gut festhalten und drehen, mit einer Kneifzange kann man gut einen Nagel aus der Wand ziehen. Man verwendet das Werkzeug, das für die jeweilige Aufgabe geeignet ist. Die gewünschte Funktionerfordert somit eine bestimmte Struktur. Diesen Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion findet man auch bei Lebe- wesen. Organe, Zellen oder gar Moleküle sind oft so gebaut, dass mit ihnen eine bestimmte Funktion wahrgenommen werden kann. AUFGABEN >> 1 Eine Eizelle enthält genetisches Material und viel Zellplasma. Beschreibe am Beispiel der Eizelle den Zusammenhang von Struktur und Funktion. 2 In einem Laubblatt befinden sich Blattadern, die aus vielen feinen Röhren bestehen. Erläutere daran den Zusammenhang von Struktur und Funktion. 3 Erläutere die Vorgänge bei der Brustatmung, indem du auf das Gegenspielerprinzip eingehst. 4 Die innere Oberfläche der Dünndarmwand ist sehr groß. Erkläre. Oberflächenprinzip Blätter sind Pflanzenorgane, in denen die Fotosyn- these abläuft. Mithilfe von Lichtenergie werden die Stoffe Wasser und Kohlenstoffdioxid zu Sauerstoff und Glucose umgewandelt. Große Laubblätter können viel Sonnenlicht einfangen, verdunsten aber auch viel Wasser. Blätter von Pflanzen aus trockenen und heißen Regionen haben daher oft kleinere Ober- flächen. So verdunstet jedes Blatt weniger Wasser. Allgemein kann man sagen, dass an großen Flächen mehr Stoffaustausch stattfindet als an kleinen. Bei Lebewesen ist die Größe einer Austauschfläche an den inneren oder äußeren Stoffaustausch angepasst. Veränderung einer Grundform Struktur und Funktion in der Technik Um große Mengen Flüssigkeiten über einen lan- gen Weg zu transportieren, werden meist Rohre verwendet, wie z. B. bei Pipelines für Öl. Röhren werden auch eingesetzt, wenn ein Werkstück leicht und zugleich stabil sein muss, etwa bei Baugerüsten. Ein Rohr ist stabil und kann Flüs- sigkeiten leiten. Auch bei Lebewesen findet man röhrenförmige Strukturen, z. B. Adern zur Leitung von Blut oder als stabile Stängel von Gräsern. Zellen können sehr unterschiedlich geformt sein. Je nach Funktion eines Zelltyps kann ihre Form deutlich vom Grundtyp einer Pflanzen- oder Tierzelle abweichen. Dies gilt zum Beispiel für Spermienzellen. Eine Be- fruchtung der im Eileiter befindlichen Eizelle kann nur gelingen, wenn die Spermienzelle beweglich ist und die Entfernung von der Scheide bis zum Eileiter zurücklegen kann. Die Struktur von Spermienzellen passt zu dieser Funktion. Im Grunde handelt es sich dabei um genetisches Material mit Antrieb. Der Kopf enthält das genetische Material, das bei der Befruchtung mit dem der Eizelle verschmilzt. Das Mittelstück enthält viele Mitochondrien, die Energie für den Antrieb des Schwanzfadens liefern. Schlüssel-Schloss-Prinzip Die Enzyme, die von Zellen unserer Ver- dauungsorgane hergestellt werden, sind maßgeblich am Abbau der Nährstoffe in ihre Bausteine beteiligt. Dies gelingt, weil jedes Enzym eine besondere dreidimensionale Form aufweist, in die jeweils die Moleküle eines bestimmten Nährstoffs hineinpassen. In dieser Bindungsstelle findet dann die Zerlegung des Nährstoffs statt. Dies ist ver- gleichbar mit einem Schlüssel, mit dem sich nur ein bestimmtes Schloss öffnen lässt. Maltose- Bausteine Stärke Substrat: Enzym Amylase Produkt: TESTE DICH SELBST Stoffwechsel und Bewegung 125 1 2 3 4 6 7 8 5 9 10 Substrat Enzym Produkt Substratbindungs- stelle 25 20 0 5 10 15 eingeatmete Luft Sauerstoff Kohlenstoffdio id ausgeatmete Luft Anteil in der Luft ( ) 200 175 150 75 100 125 0 0 5 10 15 20 Zeit (min) Start Zieleinlauf Herzfrequenz (Schläge/min) Unser Verdauungssystem Unser Verdauungssystem besteht aus mehreren Orga- nen, die an ihre jeweilige Funktion angepasst sind. 1 Gib die Namen und die jeweilige Funktion der in Abb. 1 mit Ziffern gekennzeichneten Teile des menschlichen Verdauungssystems an. 2 Der Dünndarm ist doppelt so lang wie unser Kör- per. Sein Inneres weist viele Falten auf. Erläutere die Bedeutung dieser Merkmale für die Verdauung. Enzyme Enzyme spalten Nährstoffe in ihre Bausteine. 3 Leite aus Abb. 2 Aussagen über Eigenschaften der Enzyme ab. 4 Erläutere anhand der Abbildung das Schlüssel- Schloss-Prinzip. 1 Verdauungsorgane schematisch Atmung und Kreislauf 5 Erkläre die in Abb. 3 dargestellte Zusammen- setzung der eingeatmeten und ausgeatmeten Luft. 6 Beschreibe den Verlauf der Kurve in Abb. 4. Erkläre. Gelenktypen Unterschiedlich gebau- te Gelenke ermöglichen verschiedene Formen von Bewegungen. 7 Ordne das in Abb. 5 gezeigte Gelenk einem Gelenk- typ zu und erläutere, welche Bewegungen damit möglich sind. 2 Stärke spaltendes Enzym 3 Untersuchung der Atemluft 4 Herzfrequenz beim Sport 5 Ein Gelenk Material Diese Seiten bieten dir Materialien und Aufga- ben, mit deren Hilfe du das Gelernte anwenden und vertiefen kannst. Manche Aufgaben kannst du auch zu zweit oder in einer Gruppe bearbeiten. Praktikum Hier arbeitest du praktisch, indem du Experimente planen, durchführen und aus- werten kannst. Manche Versuche kannst du auch zu zweit oder in einer Gruppe bearbeiten. Teste dich selbst Am Ende jedes Kapitels befinden sich eine Zusammenfassung und Aufgaben zum Üben. Die Lösungen zu diesen Aufgaben findest du am Ende des Buches. Methoden Diese Seiten zeigen dir die grundlegenden Methoden im Überblick. Hier kannst du bei der Arbeit mit dem Buch immer wieder nachschlagen. Basiskonzepte Auf vielen Seiten kommen Basiskonzepte vor. Hier findest du eine Übersicht, auf die aus den Themen heraus verwiesen wird. Glossar Die wichtigsten Fachbegriffe zu den Themen werden kurz erklärt. Aufgaben mit Anforderungsbereichen Die Schwierigkeit der Aufgaben ist abgestuft in einfach, mittel und schwierig. Anforderungsbereich I (einfach) Anforderungsbereich II (mittel) Anforderungsbereich III (schwierig) Ernährung und Stoffwechsel Nahrung und Ernährung Nahrungsmittel und ihre Inhaltsstoffe 2.1 32 33 Schokolade frisches Ei Haselnüsse 63,0 g Kohlenhydrate 7,5 g Kohlenhydrate 2,0 g Kohlenhydrate 30,5 g Fett 73,0 g Fett 45,5 g Fett 6,5 g Eiweiß 19,5 g Eiweiß 52,5 g Eiweiß Eiweiß (Aminosäuren) Fett (Glycerin, Fettsäuren) Kohlenhydrat (Zuckerbausteine) Weitere Nahrungsbestandteile Ständige Müdigkeit kann ein Zeichen dafür sein, dass dem Körper Eisen fehlt. Eisen ist ein Mineralstoff und für die Blutbildung wichtig. Mineralstoffe benötigt der Körper zwar nur in sehr geringen Mengen, ohne sie kann es jedoch zu Mangelerscheinungen kommen. Vitamine unterstützen viele Körperfunk‑ tionen. Sie sorgen dafür, dass man gesund und leistungsfähig bleibt. Vitamine und Mineralstoffe nimmt man mit Obst und Gemüse, aber auch beim Essen von Fleisch und Fisch zu sich. Mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse nimmt man auch Stoffe auf, die nicht verar‑ beitet werden können. Diese Ballaststoffe haben dennoch eine Funktion: Sie regen die Darmtätigkeit an und sorgen für eine gute Verdauung. Alle Getränke, aber auch die meisten Nahrungsmittel enthalten Wasser. Die Aufnahme von Wasser ist lebensnotwendig. Ohne ausreichend Flüssigkeit verliert der Körper sehr schnell seine Leistungsfähigkeit. Schon wenige Tage ohne Flüssigkeit können tödlich sein. Morgens ein Marmeladenbrötchen, zum Mittagessen Spaghetti mit Tomatensoße und ein knackiger Salat und abends ein Käsebrot; zwischendurch etwas Obst oder Schokolade. Das könnten Lebensmittel sein, die man an einem Tag zu sich nimmt. Alle enthalten wichtige Inhaltsstoffe, die der Körper benötigt. Nährstoffe sind wichtig Egal, ob man rennt oder nur still dasitzt, für alle Vorgänge im Körper benötigt man Energie. Daneben werden im menschlichen Körper auch ständig Zellen und Organe erneuert. Hierfür sind Baustoffe nötig. Diese und die benötigte Energie gewinnt man aus den Nährstoffen. Nährstoffe werden in drei Gruppen einge‑ teilt: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, auch Proteine genannt (Abb. 3). Die Nährstoffe sind in den Nahrungsmitteln in unterschied‑ lichen Anteilen enthalten (Abb. 2). Kohlenhydrate — Fette — Eiweiße Zu den Kohlenhydraten gehören Zucker und Stärke. Zucker findet man in vielen Früchten, die süß schmecken. Brot, Nudeln und Kar‑ toffeln enthalten dagegen sehr viel Stärke. Stärke ist aus miteinander verbundenen Zuckerbausteinen aufgebaut und wird daher als Vielfachzucker bezeichnet. Tierische Produkte wie Speck, Butter und Käse sind typische fetthaltige Lebensmittel. Aber auch Pflanzenöle, die z. B. aus Oliven oder Nüssen gewonnen werden, enthalten viel Fett. Fleisch und Fisch sind reich an Eiweiß. In Pflanzen findet man Eiweiß vor allem in Hülsenfrüchten, wie z. B. Erbsen, und in Vollkorngetreide. [< Stoff‑ und Energieumwandlung] 1 Frühstück 2 Menge der einzelnen Nährstoffe (je 100 g Nährstoffe) 3 Nährstoffe und ihre Bausteine AUFGABE >> 1 Nenne die im Text erwähnten Inhaltsstoffe der Lebensmittel und gib jeweils ihre Aufgabe an. EXTRA >> Aufnahme und Abgabe von Wasser AUFGABE >> 1 Erkläre, weshalb man gerade nach Erbrechen und Durch‑ fall viel trinken muss. Damit alle Körperfunktionen gut ablaufen können, muss genügend Wasser vorhanden sein. Beim Trinken, aber auch mit der Nahrung nimmt man Wasser zu sich. Experten empfehlen, täglich rund 1,5 Liter zu trinken. Unter bestimm‑ ten Bedingungen kann der Bedarf an Flüssigkeit deutlich größer sein. Bei starker Hitze, bei körperlich schwerer Arbeit oder bei Fieber wird durch Schwitzen vermehrt Wasser abgegeben. Daneben verliert der Körper beim Atmen und über den Urin Wasser. Trinkt man zu wenig, bekommt man Durst. Dies ist ein Zeichen dafür, dass dem Körper Flüssigkeit fehlt. Das kann schwerwiegende Folgen haben: Das Blut wird dickflüssiger, der Kreislauf bricht zusammen. Im schlimmsten Fall kann Flüssigkeitsmangel zum Tod führen. Es ist deshalb wichtig, ausreichend zu trinken und den Durst zu löschen. Geeignet sind hierfür Wasser und andere zuckerfreie Getränke, wie z. B. ungesüßte Früchte‑ und Kräutertees. Auch mithilfe von verdünnten Obstsäften lässt sich der Flüssigkeitsmangel gut ausgleichen. Durch sie nimmt man gleichzeitig auch Mineralstoffe und Vitamine auf. Natura-Code k29vp5 Die Natura-Codes im Buch führen zu ergänzenden Materi- alien im Internet. Einfach auf www.klett.de im Suchfeld die Ziffernfolge einge- ben. Der oben angegebene Code k29vp5 führt zu einer Über- sicht über alle Online-Materialien zu diesem Natura-Band. Aufgaben Mit den Aufgaben kannst du prüfen, ob du das Thema verstanden hast. Du wendest das Gelernte selbstständig an. Basiskonzepte Viele Themen haben Bezug zu einem Basiskonzept, das in den Kapiteln eingeführt und im Anhang erläutert wird. Extra-Box Hier findest du inte- ressante zusätzliche Inhalte zum Thema. Fachbegriffe Wichtige Begriffe sind hervorgehoben. Abbildungen Biologische Sach- verhalte sind hier anschaulich darge- stellt. Zwischenüberschriften Die Gliederung hilft dir beim Verstehen der Lerninhalte. So lernst du mit NATURA Dein Biologiebuch bietet dir unterschiedliche Seiten an: Auf den Informationsseiten erfährst du das Wichtigste zu einem Thema. Mit den Material-, Praktikum- und Teste dich selbst-Seiten kannst du Lerninhalte anwenden, üben und vertiefen.

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Torso-Modell

Das Torso-Modell ist eine Nachbil-dung der inneren Organe im ge-öffneten Brust- und Bauchraum eines Menschen. Solche Modelle heißen Strukturmodelle.

AUFGABE >>

1 Vergleiche das Torso-Modell mit deinem Wis-sen über das Original.

Modell zur Brustatmung

AufbaudesModellsMan befestigt zwei kurze Pappstreifen mithilfe von Rundkopfklammern zwischen zwei langen Pappstrei-fen.VerwendendesModellsDurch Verschieben eines der beiden langen Papp-streifen verändert sich die Fläche zwischen den vier Pappstreifen (Abb. 3).

2 Donder‘scheGlocke

Modell zur Bauchatmung

Die sogenannte Donder‘sche Glocke ist ein Beispiel für ein Funktionsmodell. Es veranschaulicht die Funktion der Zwerch- fells bei der Bauch- atmung.

1 Torso-Modell

Das Modell kann erweitert werden, indem man die Klammern diagonal mit einem Gummiband verbin-det und dann die Pappstreifen wie oben dargestellt bewegt.

3 ModellzurBrustatmung

2 Ordne in Form einer Tabelle den Bestandteilen des Modells die Teile des Originals zu. Erläutere, worin sich Modell und Original unterscheiden.

3 Erläutere mithilfe des Modells die Bauch- atmung.

4 Ordne den Bestandteilen des Modells die Teile des Originals zu.

5 Erkläre, was mit den Gummibändern beim Ver-schieben wie in Abb. 3 geschieht, und vergleiche dieses Verhalten des Modells mit den Vorgän-gen bei der Brustatmung.

Luft-ballon

Glas-glocke

Gummi-ringGummi-

membran

MaterialModelle zur Atmung

Viele Naturphänomene sind ausgesprochen komplex. Modelle erleichtern es uns, diese Vielschichtigkeit zu verstehen. Dies gilt auch für viele Vorgänge in unserem Körper, wie zum Beispiel die Atmung.

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57Ernährung und Stoffwechsel

Atemzugvolumen

MaterialMesswerterfassungssystem mit Spirometer oder nur Spirometer, Einmalmundstücke, Nasenklammer

Messwerterfassungssysteme bieten den Vorteil, dass sehr viele Daten in kurzer Zeit aufgenommen und sogleich am Computer grafisch dargestellt werden können. Dies erleichtert das Erkennen von Verände-rungen während eines Vorgangs.

Durchführunga) Atemzugvolumen: Atme hierzu mehrfach mit ganz normaler Stärke ein und durch das Spiro- meter aus. b) Vitalkapazität: Atme zunächst so tief ein, wie du kannst. Atme dann so weit wie möglich aus. Ver- wende dazu das Spirometer.

Führe den Versuch mit verschiedenen Teilnehmern durch. Verwende aus hygie-nischen Gründen jeweils ein neues Einmalmund-stück. Bilde sinnvolle Grup-pen von Versuchspersonen, z. B. nach Geschlecht, Alter, Trainingszustand.

Atemzeitvolumen

MaterialMesswerterfassungssystem mit Spirometer oder nur Spirometer, Einmalmundstücke, Nasenklammer, Uhr

DurchführungZur Ermittlung des Atemzeitvolumens (Luftvolumen, das pro Minute ein- und ausgeatmet wird) zählst du die innerhalb einer Minute gemachten Atemzüge und misst das Atemvolumen eines Atemzugs.

1 Spirometer

AUFGABEN>>

1 Ermittle mithilfe von experimentellen Daten das Atemzugvolumen verschiedener Personen sowie die Vitalkapazität.

2 Stelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsicht-lich der gemessenen Atemvolumina bei verschiede-nen Personen fest. Finde mögliche Erklärungen für Unterschiede.

AUFGABEN>>

3 Bestimme für wenigstens 10 verschiedene Ver-suchsteilnehmer das Atemzugvolumen sowie die Anzahl der Atemzüge pro Minute. Fertige dazu eine Tabelle nach folgendem Muster an.

4 Ermittle für jede Versuchsperson das Atemzeit-volumen.

5 Stelle die Ergebnisse der verschiedenen Versuchs-teilnehmer in einer sinnvollen Diagrammform gegenüber und erläutere mögliche Unterschiede.

6 Erkläre folgende Beobachtung: Zwei Versuchsteil-nehmer haben dasselbe Atemzeitvolumen von 5,6 Liter/min, allerdings atmet der eine 14-mal pro Minute ein und aus, der andere nur 8-mal.

7 Ändert sich das Atemzeitvolumen durch körperliche Belastung? Plane ein Experiment zur Über- prüfung.

Atemzüge pro Minute

Atemzug-volumen (l)

Atemzeitvo-lumen (l/min)

Eric 8 0,7Inga 9 0,5

PraktikumAtmung messen

Daten zur Atmung lassen sich leicht experimentell er-mitteln. Die Atemzüge pro Minute kann man zählen. Das ein- und ausgeatmete Luftvolumen (Atemzugvolumen) lässt

sich mit einem Spirometer messen. Dieses Gerät gibt das Volumen der durchströmenden Luft in Milliliter an, wenn man beim Ausatmen hineinbläst.

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MethodeExperimente planen, durchführen und auswerten

76 Methoden

Vitamin C in heißem Zitronensaft

1 HilftheißeZitronegegenErkältung?

Bei Husten und Schnupfen wird oft empfohlen, heißes Wasser mit Zitronensaft zu trinken. Das darin enthaltene Vitamin C, so wird behauptet, beuge einer ernsthaften Erkältung vor. Allerdings könnte es sein, dass das im Zitronensaft enthaltene Vitamin C durch Erhitzen zerstört wird. Enthält heißes Wasser mit Zitronensaft überhaupt Vitamin C? Diese Frage klärt ein Naturwissenschaftler mit einem Experiment.

Frage und HypothesenEine Frage steht am Anfang eines Experiments. Sie legt fest, was experimentell geklärt werden soll. Naturwissen-schaftler formulieren vor der eigentlichen Durchführung des Experiments mögliche Antworten auf die Frage. Diese möglichen Antworten werden in der Wissenschaft

Hypothesengenannt, wenn sie durch ein Experiment oder Beobachtungen geprüft werden können. Hypothe-sen helfen, Experimente konkret zu planen.

Planung eines ExperimentsZunächst wird der Ablauf des Experiments geplant und dessen Aussagekraft geklärt. Es wird eine passende Messmethode festgelegt. So ist geklärt, wie man messen will und welchen Effekt man dabei beobachten muss.

Messmethode: Der Vitamin-C-Nachweis erfolgt mit Teststreifen, die in die Probe aus Wasser und Zitronensaft getaucht werden. Die Verfärbung des Teststreifens gibt den Gehalt des Vitamin C an.

Versuchsaufbau:Es werden drei Versuchsansätze miteinander verglichen (Abb. 2). Dabei zeigt ein Ansatz, wie der Nachweis aus-fällt, wenn kein Effekt beobachtet werden kann (Negativ-kontrolle). Ein anderer zeigt, wie der Nachweis ausfällt, wenn ein Effekt beobachtbar ist (Positivkontrolle). Der dritte Ansatz enthält die Probe, von der wir nicht wissen, welchen Effekt sie zeigt. Nur durch den Vergleich der drei Ansätze wird das Experiment aussagekräftig.

Frage: Enthält heißes Wasser mit Zitronensaft

Vitamin C?

Hypothesen:

1 Vitamin C im Zitronensaft wird durch heißes

Wasser zerstört.

2 Vitamin C im Zitronensaft wird durch heißes

Wasser nicht zerstört.

3 Vitamin C im Zitronensaft wird durch heißes

Wasser teilweise zerstört.

In der Wissenschaft Biologie und im Biologieunterricht sind Experimente besonders wichtig. Ziel von Experimenten ist es, eine Frage zu beantworten, um damit einen Naturvor-

gang besser zu verstehen. Im Experiment werden Natur-vorgänge unter genau geplanten Bedingungen nachge-stellt. Um auszuschließen, dass andere Bedingungen das

Ergebnis des Experiments verfälschen, wird immer nur eine Größe verändert. Ansonsten wird das Experiment unter gleichbleibenden Bedingungen durchgeführt.

Prognosen: Aus den drei Hypothesen lassen sich drei Prognosen (Vorhersagen) ableiten, die mit dem Experi-ment überprüfbar sind:– Zu Hypothese 1: Der Teststreifen verfärbt sich nicht:

kein Gehalt an Vitamin C.– Zu Hypothese 2: Der Teststreifen verfärbt sich: Es

zeigt denselben Vitamin-C-Gehalt an wie bei kaltem Zitronensaft.

– Zu Hypothese 3: Der Teststreifen verfärbt sich, zeigt aber einen geringeren Vitamin-C-Gehalt an als bei kaltem Zitronensaft.

DurchführungNegativkontrolle: Heißes Wasser wird in eine Tasse gegeben, nach zwei Minuten wird mit einem Vitamin-C-Teststreifen gemessen.Positivkontrolle: Der Saft einer Zitrone wird in eine Tasse gegeben und mit kaltem Leitungswasser aufgefüllt. Nach zwei Minuten wird wie oben angegeben gemessen.Versuchsansatz: Der Saft einer Zitrone wird in eine Tasse gegeben und mit heißem Wasser aufgefüllt. Nach zwei Minuten wird gemessen.

Während der Durchführung wird an dem Experiment nichts mehr verändert. Nur wenn die Ansätze gleich be-handelt werden, erhält man ein Ergebnis, dem man ver-trauen kann. Das genaue Einhalten der Planung und das Führen eines Beobachtungsprotokolls sind notwendig, um den Versuch gegebenenfalls wiederholen zu können. Alle Messwerte müssen notiert werden. Das Beobach-tungsprotokoll enthält nur die reine Beobachtung und noch keine Deutung.

AuswertungMithilfe der Beobachtungsergebnisse werden die Hypo-thesen bestätigt oder widerlegt. Damit kann abschlie-ßend die Ausgangsfrage beantwortet werden. Aus der obigen Tabelle ergibt sich, dass die Probe einen Vitamin-C-Gehalt von ca. 200 mg/l hat. Dieser Wert ist realistisch, da die Positivkontrolle ebenfalls Vitamin C enthielt und in der Negativkontrolle kein Vitamin C nachgewiesen werden konnte. Die Zugabe von heißem Wasser führt nicht dazu, dass in der Probe weniger Vita-min C enthalten ist. Heißes Wasser führte im Experiment also nicht zur Zerstörung von Vitamin C. Damit sind die erste und die dritte Hypothese widerlegt, die zweite ist bestätigt.

AUFGABEN >>

1 Beschreibe die Funktion der Hypothese für die Planung des Experiments.

2 Im obigen Experiment werden die Bedingungen konstant gehalten. Erläutere.

3 Plane ein Experiment, das die folgende Frage klären soll: Wird Vitamin C durch längeres Kochen zerstört?

Ergebnis:

Die Antwort auf die Frage lautet also: Hypothese 2

ist richtig; durch die Zugabe von heißem Wasser

wird das in Zitronensaft enthaltene Vitamin C

nicht zerstört.

Negativkontrolle Positivkontrolle Probe

0 mg/l ca. 200 mg/l ca. 200 mg/l

3 Vitamin-C-Gehalt,mitTeststreifengemessen

VersuchsansatzNegativkontrolle Positivkontrolle

2 Versuchsanleitung

heißes Wasserheißes Wasser

3

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kaltes Wasser

Teststreifen

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157Basiskonzept156

BasiskonzeptStruktur und Funktion

Hoden

Prostata

Bläschendrüse

Harnblase

Harn-Sperma-LeiterSpermienleiterSchwell-

körperNebenhodenEichel

Vorhaut

Hodensack

Penis

Kopf

Mittelstück

Schwanzfaden

gesund beginnend fortgeschritten

Entzündung Ablagerung

Handwerker benutzen unterschiedliche Werkzeuge. So gibt es viele verschiedene Sorten von Zangen (Kombizan-ge, Kneifzange, Rohrzange, usw.). Mit einer Rohrzange lässt sich ein Wasserrohr gut festhalten und drehen, mit einer Kneifzange kann man gut einen Nagel aus der Wand ziehen. Man verwendet das Werkzeug, das für die jeweilige

Aufgabe geeignet ist. Die gewünschte Funktion erfordert somit eine bestimmte Struktur. Diesen Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion findet man auch bei Lebe-wesen. Organe, Zellen oder gar Moleküle sind oft so gebaut, dass mit ihnen eine bestimmte Funktion wahrgenommen werden kann.

AUFGABEN >>

1 Eine Eizelle enthält genetisches Material und viel Zellplasma. Beschreibe am Beispiel der Eizelle den Zusammenhang von Struktur und Funktion.

2 In einem Laubblatt befinden sich Blattadern, die aus vielen feinen Röhren bestehen. Erläutere daran den Zusammenhang von Struktur und Funktion.

3 Erläutere die Vorgänge bei der Brustatmung, indem du auf das Gegenspielerprinzip eingehst.

4 Die innere Oberfläche der Dünndarmwand ist sehr groß. Erkläre.

Oberflächenprinzip Blätter sind Pflanzenorgane, in denen die Fotosyn-these abläuft. Mithilfe von Lichtenergie werden die Stoffe Wasser und Kohlenstoffdioxid zu Sauerstoff und Glucose umgewandelt. Große Laubblätter können viel Sonnenlicht einfangen, verdunsten aber auch viel Wasser. Blätter von Pflanzen aus trockenen und heißen Regionen haben daher oft kleinere Ober-flächen. So verdunstet jedes Blatt weniger Wasser. Allgemein kann man sagen, dass an großen Flächen mehr Stoffaustausch stattfindet als an kleinen. Bei Lebewesen ist die Größe einer Austauschfläche an den inneren oder äußeren Stoffaustausch angepasst.

Veränderung einer Grundform Struktur und Funktion in der TechnikUm große Mengen Flüssigkeiten über einen lan-gen Weg zu transportieren, werden meist Rohre verwendet, wie z. B. bei Pipelines für Öl. Röhren werden auch eingesetzt, wenn ein Werkstück leicht und zugleich stabil sein muss, etwa bei Baugerüsten. Ein Rohr ist stabil und kann Flüs-sigkeiten leiten. Auch bei Lebewesen findet man röhrenförmige Strukturen, z. B. Adern zur Leitung von Blut oder als stabile Stängel von Gräsern.

Zellen können sehr unterschiedlich geformt sein. Je nach Funktion eines Zelltyps kann ihre Form deutlich vom Grundtyp einer Pflanzen- oder Tierzelle abweichen. Dies gilt zum Beispiel für Spermienzellen. Eine Be-fruchtung der im Eileiter befindlichen Eizelle kann nur gelingen, wenn die Spermienzelle beweglich ist und die Entfernung von der Scheide bis zum Eileiter zurücklegen kann. Die Struktur von Spermienzellen passt zu dieser Funktion. Im Grunde handelt es sich dabei um genetisches Material mit Antrieb. Der Kopf enthält das genetische Material, das bei der Befruchtung mit dem der Eizelle verschmilzt. Das Mittelstück enthält viele Mitochondrien, die Energie für den Antrieb des Schwanzfadens liefern.

Schlüssel-Schloss-Prinzip

Die Enzyme, die von Zellen unserer Ver-dauungsorgane hergestellt werden, sind maßgeblich am Abbau der Nährstoffe in ihre Bausteine beteiligt. Dies gelingt, weil jedes Enzym eine besondere dreidimensionale Form aufweist, in die jeweils die Moleküle eines bestimmten Nährstoffs hineinpassen. In dieser Bindungsstelle findet dann die Zerlegung des Nährstoffs statt. Dies ist ver-gleichbar mit einem Schlüssel, mit dem sich nur ein bestimmtes Schloss öffnen lässt.

Maltose-Bausteine

StärkeSubstrat:

Enzym Amylase

Produkt:

Glucose

Enzym Maltase

Maltose

Substrat:

Produkt:

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TESTE DICH SELBST

Stoffwechsel und Bewegung 125

1

23

4

6

7

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5

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Substrat Enzym Produkt

Substratbindungs-stelle

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20

0

5

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eingeatmeteLuft

Sauerstoff Kohlenstoffdio�id

ausgeatmeteLuft

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Zeit (min)

Start

Zieleinlauf

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Unser VerdauungssystemUnser Verdauungssystem besteht aus mehreren Orga-nen, die an ihre jeweilige Funktion angepasst sind.

1 Gib die Namen und die jeweilige Funktion der in Abb. 1 mit Ziffern gekennzeichneten Teile des menschlichen Verdauungssystems an.

2 Der Dünndarm ist doppelt so lang wie unser Kör-per. Sein Inneres weist viele Falten auf. Erläutere die Bedeutung dieser Merkmale für die Verdauung.

EnzymeEnzyme spalten Nährstoffe in ihre Bausteine.

3 Leite aus Abb. 2 Aussagen über Eigenschaften der Enzyme ab.

4 Erläutere anhand der Abbildung das Schlüssel-Schloss-Prinzip.

1 Verdauungsorgane

schematisch

Atmung und Kreislauf

5 Erkläre die in Abb. 3 dargestellte Zusammen-setzung der eingeatmeten und ausgeatmeten Luft.

6 Beschreibe den Verlauf der Kurve in Abb. 4. Erkläre.

GelenktypenUnterschiedlich gebau-te Gelenke ermöglichen verschiedene Formen von Bewegungen.

7 Ordne das in Abb. 5 gezeigte Gelenk einem Gelenk-typ zu und erläutere, welche Bewegungen damit möglich sind.

2 Stärke spaltendes Enzym

3 Untersuchung der Atemluft

4 Herzfrequenz beim Sport

5 Ein Gelenk

MaterialDiese Seiten bieten dir Materialien und Aufga-ben, mit deren Hilfe du das Gelernte anwenden und vertiefen kannst.

Manche Aufgaben kannst du auch zu zweit oder in einer Gruppe bearbeiten.

PraktikumHier arbeitest du praktisch, indem du Experimente planen, durchführen und aus-werten kannst.

Manche Versuche kannst du auch zu zweit oder in einer Gruppe bearbeiten.

Teste dich selbstAm Ende jedes Kapitels befinden sich eine Zusammenfassung und Aufgaben zum Üben.

Die Lösungen zu diesen Aufgaben findest du am Ende des Buches.

MethodenDiese Seiten zeigen dir die grundlegenden Methoden im Überblick. Hier kannst du bei der Arbeit mit dem Buch immer wieder nachschlagen.

BasiskonzepteAuf vielen Seiten kommen Basiskonzepte vor. Hier findest du eine Übersicht, auf die aus den Themen heraus verwiesen wird.

GlossarDie wichtigsten Fachbegriffe zu den Themen werden kurz erklärt.

Aufgaben mit AnforderungsbereichenDie Schwierigkeit der Aufgaben ist abgestuft in einfach, mittel und schwierig.

Anforderungsbereich I (einfach) Anforderungsbereich II (mittel) Anforderungsbereich III (schwierig)

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Ernährung und Stoffwechsel

Nahrung und ErnährungNahrungsmittel und ihre Inhaltsstoffe

2.1

32 33

Schokolade

frisches Ei

Haselnüsse

63,0 gKohlenhydrate

7,5 gKohlenhydrate

2,0 gKohlenhydrate

30,5 gFett

73,0 gFett

45,5 gFett

6,5 gEiweiß

19,5 gEiweiß

52,5 gEiweiß

Eiweiß(Aminosäuren)

Fett(Glycerin,Fettsäuren)

Kohlenhydrat(Zuckerbausteine)

Weitere NahrungsbestandteileStändige Müdigkeit kann ein Zeichen dafür sein, dass dem Körper Eisen fehlt. Eisen ist ein Mineralstoff und für die Blutbildung wichtig. Mineralstoffe benötigt der Körper zwar nur in sehr geringen Mengen, ohne sie kann es jedoch zu Mangelerscheinungen kommen.

Vitamine unterstützen viele Körperfunk‑ tionen. Sie sorgen dafür, dass man gesund und leistungsfähig bleibt. Vitamine und Mineralstoffe nimmt man mit Obst und Gemüse, aber auch beim Essen von Fleisch und Fisch zu sich.

Mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse nimmt man auch Stoffe auf, die nicht verar‑beitet werden können. Diese Ballaststoffe haben dennoch eine Funktion: Sie regen die Darmtätigkeit an und sorgen für eine gute Verdauung.

Alle Getränke, aber auch die meisten Nahrungsmittel enthalten Wasser. Die Aufnahme von Wasser ist lebensnotwendig. Ohne ausreichend Flüssigkeit verliert der Körper sehr schnell seine Leistungsfähigkeit. Schon wenige Tage ohne Flüssigkeit können tödlich sein.

Morgens ein Marmeladenbrötchen, zum Mittagessen Spaghetti mit Tomatensoße und ein knackiger Salat und abends ein Käsebrot; zwischendurch etwas Obst oder Schokolade. Das könnten Lebensmittel sein, die man an einem Tag zu sich nimmt. Alle enthalten wichtige Inhaltsstoffe, die der Körper benötigt.

Nährstoffe sind wichtigEgal, ob man rennt oder nur still dasitzt, für alle Vorgänge im Körper benötigt man Energie. Daneben werden im menschlichen Körper auch ständig Zellen und Organe erneuert. Hierfür sind Baustoffe nötig. Diese und die benötigte Energie gewinnt man aus den Nährstoffen.

Nährstoffe werden in drei Gruppen einge‑ teilt: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, auch Proteine genannt (Abb. 3). Die Nährstoffe sind in den Nahrungsmitteln in unterschied‑lichen Anteilen enthalten (Abb. 2).

Kohlenhydrate — Fette — EiweißeZu den Kohlenhydraten gehören Zucker und Stärke. Zucker findet man in vielen Früchten, die süß schmecken. Brot, Nudeln und Kar‑toffeln enthalten dagegen sehr viel Stärke. Stärke ist aus miteinander verbundenen Zuckerbausteinen aufgebaut und wird daher als Vielfachzucker bezeichnet. Tierische Produkte wie Speck, Butter und Käse sind typische fetthaltige Lebensmittel. Aber auch Pflanzenöle, die z. B. aus Oliven oder Nüssen gewonnen werden, enthalten viel Fett. Fleisch und Fisch sind reich an Eiweiß. In Pflanzen findet man Eiweiß vor allem in Hülsenfrüchten, wie z. B. Erbsen, und in Vollkorngetreide.

[< Stoff‑ und Energieumwandlung]

1 Frühstück

2 Menge der einzelnen Nährstoffe (je 100 g Nährstoffe)

3 Nährstoffe und ihre Bausteine

AUFGABE >>

1 Nenne die im Text erwähnten Inhaltsstoffe der Lebensmittel und gib jeweils ihre Aufgabe an.

EXTRA >>

Aufnahme und Abgabe von Wasser

AUFGABE >>

1 Erkläre, weshalb man gerade nach Erbrechen und Durch‑fall viel trinken muss.

Damit alle Körperfunktionen gut ablaufen können, muss genügend Wasser vorhanden sein. Beim Trinken, aber auch mit der Nahrung nimmt man Wasser zu sich. Experten empfehlen, täglich rund 1,5 Liter zu trinken. Unter bestimm‑ten Bedingungen kann der Bedarf an Flüssigkeit deutlich größer sein. Bei starker Hitze, bei körperlich schwerer Arbeit oder bei Fieber wird durch Schwitzen vermehrt Wasser abgegeben. Daneben verliert der Körper beim Atmen und über den Urin Wasser.

Trinkt man zu wenig, bekommt man Durst. Dies ist ein Zeichen dafür, dass dem Körper Flüssigkeit fehlt. Das kann schwerwiegende Folgen haben: Das Blut wird dickflüssiger, der Kreislauf bricht zusammen. Im schlimmsten Fall kann Flüssigkeitsmangel zum Tod führen. Es ist deshalb wichtig, ausreichend zu trinken und den Durst zu löschen.

Geeignet sind hierfür Wasser und andere zuckerfreie Getränke, wie z. B. ungesüßte Früchte‑ und Kräutertees. Auch mithilfe von verdünnten Obstsäften lässt sich der Flüssigkeitsmangel gut ausgleichen. Durch sie nimmt man gleichzeitig auch Mineralstoffe und Vitamine auf.

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Natura-Code k29vp5Die Natura-Codes im Buch führen zu ergänzenden Materi-alien im Internet.Einfach auf www.klett.de im Suchfeld die Ziffernfolge einge-ben. Der oben angegebene Code k29vp5 führt zu einer Über-sicht über alle Online-Materialien zu diesem Natura-Band.

AufgabenMit den Aufgaben kannst du prüfen, ob du das Thema verstanden hast. Du wendest das Gelernte selbstständig an.

BasiskonzepteViele Themen haben Bezug zu einem Basiskonzept, das in den Kapiteln eingeführt und im Anhang erläutert wird.

Extra-BoxHier findest du inte-ressante zusätzliche Inhalte zum Thema.

FachbegriffeWichtige Begriffe sind hervorgehoben.

AbbildungenBiologische Sach- verhalte sind hier anschaulich darge-stellt.

Zwischenüberschriften Die Gliederung hilft dir beim Verstehen der Lerninhalte.

So lernst du mit NATURA

Dein Biologiebuch bietet dir unterschiedliche Seiten an: Auf den Informationsseiten erfährst du das Wichtigste zu einem Thema. Mit den Material-, Praktikum- und Teste dich selbst-Seiten kannst du Lerninhalte anwenden, üben und vertiefen.

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