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SOLARTHERMIE in der Energy-related Products Richtlinie (ErP) ErP-Leitfaden des Bundesverband Solarwirtschaft e.V.

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SOLARTHERMIE

in der

Energy-related Products

Richtlinie

(ErP)

ErP-Leitfaden des Bundesverband Solarwirtschaft e.V.

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Impressum 3. Auflage (Stand: Juni 2015) Herausgeber: Bundesverband Solarwirtschaft e.V., Berlin, www.solarwirtschaft.de Autoren: Christian Stadler, Chairman ESTESC (ESTIF) Stefan Abrecht, Solar-Experience GmbH Jörg Mayer, Geschäftsführer BSW-Solar Redaktion: Konstantin Francke, BSW-Solar Jan Michael Knaack, BSW-Solar Haftungshinweis Dieses Merkblatt, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Die Vervielfälti-gung, Veränderung und jede sonstige Art der Verwendung des Merkblattes oder von Teilen außer-halb des rein privaten Bereiches ist ohne vorherige Zustimmung des Bundesverbandes Solarwirt-schaft e.V. untersagt. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen/Kopien, Übersetzungen, Mikro-verfilmungen und die Einspeisung in elektronische Systeme. Das Merkblatt wurde mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Da Fehler je-doch nie auszuschließen sind und die Inhalte Änderungen unterliegen können, weisen wir auf Fol-gendes hin: Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. übernimmt keine Gewähr für Aktualität, Rich-tigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der in diesem Merkblatt bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebo-tenen Informationen oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen unmit-telbar oder mittelbar verursacht werden, ist eine Haftung des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. ausgeschlossen. BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e. V. Quartier 207 Französische Straße 23 10117 Berlin Telefon +49 (0)30 29 777 88 0 Telefax +49 (0)30 29 777 88 99 [email protected] www.solarwirtschaft.de Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) ist mit rund 1.000 Mitgliedsunternehmen die Interessenvertretung der deutschen Solarbranche. Als starke Gemeinschaft von Unternehmen agiert der BSW-Solar als Informant und Vermittler im Aktionsfeld zwischen Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Er vertritt die gemeinsamen Unternehmerinteressen entlang der solaren Wertschöp-fungskette. Der BSW-Solar nimmt entscheidenden Einfluss auf die Schaffung und Sicherung geeigneter politi-scher Rahmenbedingungen für ein stabiles Wachstum und damit für Investitionssicherheit in der gesamten Branche. Ziel ist es, die Solarenergie zu einer tragenden Säule der Energiewirtschaft auszubauen.

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INHALT

1. EINLEITUNG 4

Pflichten des Lieferanten 6

Pflichten des Verkäufers 6

2. ÜBERSICHT ÜBER DIE SOLARTHERMISCH RELEVANTEN KENNZEICHNUNGEN FÜR LOT 1 7

Produktlabel für Heiz- oder Kombiheizgeräte – Auszüge 7

Verbundanlagenlabel 8

Produktdatenblatt und technische Unterlagen 9

Berechnung der Paket-Gesamtenergieeffizienz für die Heizung 11

Produktlabel für Speicher 14

3. ÜBERSICHT ÜBER DIE SOLARTHERMISCH RELEVANTEN KENNZEICHNUNGEN FÜR LOT 2 15

Eigenständige Solarsysteme für die Warmwasserbereitung 15

Notwendige Angaben im Produktdatenblatt für Warmwasserbereitungssysteme 20

Generelle Testbedingungen für Solarsysteme und –komponenten 23

4. ANHANG: AUSZUG AUS DEM TRANSITIONAL DOCUMENT ZU LOT 2 24

5. HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN 29

FAQ’s - Allgemein 29

FAQ’s - Zum Produktlabel 35

FAQs - Zum Verbundanlagenlabel 39

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1. EINLEITUNG Am 6.9.2013 veröffentlichte die EU-Kommission die neuen Richtlinien zur Kennzeichnungspflicht von Heizgeräten. Die Richtlinien treten ohne weitere nationalstaatliche Adaption am 26.9.2015 in Kraft. Sie sind in allen ihren Teilen verbindlich und gelten unmittelbar in jedem Mitgliedstaat. Zwei Lose dieser Richtlinien betreffen die solarthermischen Systeme, die in diesem Leitfaden aus-führlich beschrieben werden: Lot 1 definiert die Kennzeichnungspflicht von Raumheizungen und Kombigeräten, Lot 2 definiert Warmwasserbereiter, Warmwasserspeicher und Verbundgeräte aus Warmwasserbereitern und Solargeräten. Warmwasser-Verbundsysteme inklusive Solarthermie werden die einzige Technologie sein, die die Klasse A+++ erreichen kann. Da Solarthermieanlagen immer in Verbünde bzw. Pakete mit anderen Komponenten eingebunden sind, gelten für sie grundsätzlich die Anforderungen des Verbundanlagenlabels. Eine Solarthermieanlage allein erhält kein Label, da sie nicht als Wärmeerzeuger, sondern als Effizienz-technologie eingestuft wird. Für Speicher oder Pumpen sind sogenannte Produktlabel erforderlich. Einen Überblick über die von den Richtlinien betroffenen Technologien liefert folgende Tabelle: Energy Labeling

Richtlinie 2010/30/EU Eco Design Richtlinie 2009/125/EC

Lot 1 (für Heizungen)

811/2013 Raumheizungen, Kombigeräte, Verbünde aus Raumheizungen, Temperaturreglern und Solargerä-ten sowie Verbünde aus Kombi-geräten, Temperaturreglern und Solargeräten

813/2013 Raumheizungen und Kombi-geräten

Lot 2 (für Warmwasser-bereiter)

812/2013 Warmwasserbereiter, Warmwas-serspeicher sowie Verbünde (Packages) aus Warmwasserbe-reiter und Solargerät

814/2013 Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher

Eco Design vs. Energy Labeling Die Eco-Design-Richtlinie (813 und 814/2013) regelt die Grundanforderungen an die Geräte be-züglich Effizienz, Schallpegel, NOx-Emissionen usw. Aufbauend darauf beschreibt die Energy-Labeling-Richtlinie (811 und 812/2013) die Effizienzklassen-Einstufungen, die Ausführung der La-bels und die Paketkalkulationen.

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Betroffene Gruppen Die Kennzeichnungspflichten betreffen die gesamte Vertriebskette: beginnend mit den Inverkehrbringern bis hin zu Verkäufern und Inbetriebsetzern. Die Pflichten umfassen alle Hei-zungsgeräte unter 70 kW Wärmeleistung. Die Kennzeichnung muss spätestens beim Angebot vom letzten Absatzmittler an den Endkunden angebracht werden. Nur für das Package-Label (im Fol-genden: Verbundanlagenlabel) variiert die Verantwortung für die Kennzeichnung abhängig von der Zusammenstellung des Verbundes. Hersteller und Lieferanten von „factory-made“ Systemen müs-sen ihre Warmwasserbereiter mit einem Produktlabel kennzeichnen. Hersteller von Speichern un-ter 500 Litern Volumen müssen ihre Produkte ebenfalls mit einem Produktlabel auszeichnen. Her-steller von Heizgeräten und Solargeräten (Kollektor + Speicher) müssen für ihre Systeme Ver-bundanlagenlabel ausstellen. Hersteller von Solargeräten, das heißt von Kollektoren, Speichern und Pumpen, müssen darüber hinaus Produktdatenblätter bereitstellen und auf Anforderung auch technische Unterlagen liefern können. Installateure, Wiederverkäufer und Händler, die für den Endkundenmarkt Komponenten selbst zu Systemen zusammenfügen, sind dafür verantwortlich, dass die Systeme mit einem Energy-Label ausgestattet sind. Dieses wird entweder vom Lieferanten bereitgestellt oder auf Basis der Produkt-datenblätter selbstständig ausgefertigt. Grundsätzliche Umsetzung Hersteller von Heizgeräten, Speichern und Solargeräten müssen die fürs Labeling benötigten Pro-duktinformationen bereitstellen sowie die Leistung ihrer Produkte testen, indem sie die aktuell gül-tigen Standardverfahren anwenden. Für das Labeling gilt das Prinzip der Selbstzertifizierung. Das bedeutet, dass kein Dritter für die Kennzeichnungspflicht zertifizieren muss. Die Berechnung des Verbundanlagenlabels erfolgt mithilfe einer Berechnungstabelle sowie unter Verwendung von Informationen aus dem jeweiligen Produktdatenblatt. Gleich, ob er es selbst kal-kuliert oder vom Lieferanten übergeben bekommt: Am Ende trägt der Installateur, der das Ver-bundsystem am Markt anbietet, die Verantwortung für das Verbundanlagenlabel. Folgende Dokumente sind zu beachten

• Richtlinien Nr. 811/2013, 812/2013, 813/2013 und 814/2013. Die Seiten der vier Richtlinien sind durchgehend nummeriert, sämtliche Seitenverweise in diesem Leitfaden beziehen sich darauf. Die Richtlinien sind online verfügbar, unter anderem bei der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung www.ebpg.bam.de, Kategorie Produktgruppen.

• Transitional Documents zu Heizung und Warmwasser. Diese sollen alle offenen Fragen klären, die nicht in harmonisierten, europäischen Normen beschrieben sind Commission Regulation (EU) No 813/2013: http://bsw.li/1dt6qm0 Commission Regulation (EU) No 814/2013: http://bsw.li/1JGsbuQ

• Implementing Guide als Handlungsanleitung für die Behörden der Länder, um Kontrollauf-gaben wahrnehmen zu können

Guidelines accompanying

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PFLICHTEN DES LIEFERANTEN

Lieferanten müssen sich darauf vorbereiten, ab dem 26.9.2015 folgende Anforderungen zu erfül-len:

• Heizkessel, mit Gas, Öl oder einer Wärmepumpe betrieben, müssen ein Produktlabel tra-gen.

• Zu Solarwärmeanlagen müssen die Kennwerte in einem Produktdatenblatt mitgeliefert werden. Solarwärmeanlagen können kein Produktlabel bekommen.

• Kombinationen aus Heizkessel und Solarwärmeanlage bekommen ein Verbundanlagenla-bel.

• Auf Anforderung müssen Lieferanten den Behörden der Mitgliedstaaten sowie der Kom-mission technische Unterlagen zu den jeweiligen Geräten liefern.

PFLICHTEN DES VERKÄUFERS

(Siehe Seite 87) Händler, die Verbundanlagen aus Warmwasserbereitern und Solareinrichtungen anbieten, müssen auf der Grundlage des Etiketts und der Datenblätter, die von den Lieferanten gemäß Artikel 3 Absätze 1, 3 und 4 zu liefern sind, sicherstellen, dass

• in Angeboten, die sich auf eine bestimmte Verbundanlage beziehen, die Warmwasserbe-reitungs-Energieeffizienz und die Warmwasserbereitungs-Energieeffizienzklasse der jewei-ligen Verbundanlage bei durchschnittlichen, kälteren oder wärmeren Klimaverhältnissen entsprechend den Gegebenheiten angegeben sind; hierzu sind das Verbundlabel und die Produktdatenblätter mit zur Verfügung zu stellen;

• zum Verkauf, zur Miete oder zum Mietkauf angebotene Verbundanlagen aus Warmwasserspeichern und Solar-einrichtungen, bei denen nicht davon ausgegangen wer-den kann, dass der Endnutzer die Verbundanlage aus Warmwasserspeicher und Solareinrichtung ausgestellt sieht, zusammen mit den folgenden (gemäß Anhang VI Nummer 3 bereitgestellten) Informationen vermarktet werden:

a) Klasse für die Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz des Modells, ermittelt gemäß Anhang II Nummer 1 b) die Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz in Prozent, auf die nächste ganze Zahl gerundet c) die in Anhang IV Abbildung 1 aufgeführten Angaben

• Werbung, die sich auf ein bestimmtes Modell einer Verbundanlage aus Warmwasserspei-cher und Solareinrichtung bezieht und Angaben zum Energieverbrauch oder zum Preis enthält, einen Hinweis auf die Energieeffizienzklasse des jeweiligen Modells hinsichtlich der Warmwasserbereitung bei durchschnittlichen Klimaverhältnissen umfasst;

• technisches Werbematerial, das sich auf ein bestimmtes Modell einer Verbundanlage aus Warmwasserspeicher und Solareinrichtung bezieht und dessen besondere technische Pa-rameter beschreibt, einen Hinweis auf die Energieeffizienzklasse des jeweiligen Modells hinsichtlich der Warmwasserbereitung bei durchschnittlichen Klimaverhältnissen umfasst.

Anhang IV, Abbildung 1

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2. ÜBERSICHT ÜBER DIE SOLARTHERMISCH RELEVANTEN KENNZEICHNUNGEN FÜR LOT 1

PRODUKTLABEL FÜR HEIZ- ODER KOMBIHEIZGERÄTE – AUSZÜGE

Raumheizgerät, basierend auf einem Heizkessel (Seite 16)

I Name oder Warenzeichen des Lieferanten II Modellkennung des Lieferanten III Symbol für Raumheizungsfunktion IV Klasse für die jahreszeitbedingte Raumheizungs- Energieeffizienz, ermittelt gemäß Anhang II Nummer 1 V Wärmenennleistung in kW (auf die nächste ganze Zahl gerundet) VI Schallleistungspegel LWA in Innenräumen in dB (auf die

nächste ganze Zahl gerundet)

Kombiheizgerät, basierend auf einem Heizkessel (Seite 25)

I Name oder Warenzeichen des Lieferanten II Modellkennung des Lieferanten III Symbol für Raumheizungs- und Warmwasserberei- tungsfunktion einschl. des angegebenen Lastprofils, gekennzeichnet durch entsprechenden Buchstaben IV Klasse für die jahreszeitbedingte Raumheizungs- Energieeffizienz und Klasse für die Warmwasserberei- tungs-Energieeffizienz V Wärmenennleistung in kW (auf die nächste ganze Zahl gerundet) VI Schallleistungspegel LWA in Innenräumen in dB (auf die nächste ganze Zahl gerundet) VII bei Kombiheizgeräten mit Heizkessel, die für den aus- schließlichen Betrieb zu Schwachlastzeiten geeignet sind

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VERBUNDANLAGENLABEL

Verbundanlagenlabel werden für Kombinationen aus fossilem Raumheizgerät, Temperaturregler, Speicher und Solargerät ausgestellt (Seite 30)

I Name oder Warenzeichen des Händlers und/oder Lieferanten II Modellkennung(en) des Händlers und/oder Lieferanten III Symbol für Raumheizungsfunktion IV Klasse für die jahreszeitbedingte Raumheizungs- Energieeffizienz des Raumheizgerätes V Angabe, ob ein Sonnenkollektor, Warmwasserspeicher, Temperaturregler und/oder ein zusätzliches Raumheizgerät in die Verbundanlage integriert werden kann VI Klasse für die jahreszeitbedingte Raumheizungs-

Energieeffizienz der Verbundanlage

Verbundanlagenlabel werden auch für Kombinationen aus fossilem Kombiheizgerät (zum Beispiel Kombitherme), Temperaturregler, Speicher und Solargerät ausgestellt. Dazu zählt beispielsweise die Kombination aus einer Kombitherme und einem Solarsystem.

Diese Kombination bedingt nicht nur das Verbundanlagenlabel für alle Kombiheizer, sondern auch das Verbundanlagenlabel für die Warmwasserbereitung per Standardkessel und Warmwasser-Speicher.

I Name oder Warenzeichen des Händlers und/oder Lieferanten II Modellkennung(en) des Händlers und/oder Lieferanten III Symbol für Raumheizungs- und Warmwasserbereitungs- funktion einschließlich des angegebenen Lastprofils, gekennzeichnet durch den entsprechenden Buchstaben IV Klasse für die jahreszeitbedingte Raumheizungs- Energieeffizienz und Klasse für die Warmwasser- bereitungs-Energieeffizienz des Kombiheizgerätes V Angabe, ob ein Sonnenkollektor, Warmwasserspeicher, Temperaturregler und/oder ein zusätzliches Heizgerät in die Verbundanlage integriert werden kann VI Klasse für die jahreszeitbedingte Raumheizungs-

Energieeffizienz der Verbundanlage VII Klasse für die Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz

der Verbundanlage.

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PRODUKTDATENBLATT UND TECHNISCHE UNTERLAGEN

Um die vorgenannten Label ausstellen zu können, sind bestimmte Informationen in den Produktda-tenblättern für die Heizsysteme anzugeben. Die notwendigen Angaben für Geräte gemäß Lot 1 werden in Anhang IV ab Seite 55 beschrieben. Produktdatenblätter von Speichern müssen gemäß S. 117 der Lot2-Richtlinie folgende Informatio-nen enthalten:

Die Angaben auf dem Produktdatenblatt des Warmwasserspeichers sind in nachste-hender Reihenfolge aufzuführen und in die Produktbroschüre oder andere mit dem Produkt bereitgestellte Unterlagen aufzunehmen: a) Name oder Warenzeichen des Lieferanten; b) Modellkennung des Lieferanten; c) Energieeffizienzklasse des Modells, ermittelt gemäß Anhang II Nummer 2; d) Warmhalteverluste in W, auf die nächste ganze Zahl gerundet; e) Speichervolumen in Liter, auf die nächste ganze Zahl gerundet. Ein Datenblatt kann eine Reihe von Warmwasserspeichermodellen desselben Liefe-ranten abdecken. Die Angaben auf dem Datenblatt können in Form einer Kopie des Etiketts in Farbe oder Schwarz/Weiß erfolgen. In diesem Fall sind die unter Nummer 2.1 aufgeführten Angaben, die nicht bereits auf dem Etikett vorhanden sind, ebenfalls aufzuführen.

Das Produktdatenblatt ist von den technischen Unterlagen zu unterscheiden. Auf Anforderung müssen diese den Behörden der Mitgliedstaaten und der Kommission geliefert werden (siehe Sei-ten 4 und 5). Die Angaben, die technische Unterlagen für Geräte gemäß Lot 1 enthalten müssen, werden in Anhang V ab Seite 64 beschreiben.

Bei Solareinrichtungen (reine Solaranlagen, Sonnenkollektoren, solarbetriebene Warmwasserspei-cher oder Pumpen im Kollektorkreislauf) müssen die folgenden Angaben gemacht werden (siehe Seite 68):

a) Name und Anschrift des Lieferanten b) eine für die eindeutige Bestimmung der Solareinrichtung hinreichend ausführliche Be-schreibung c) gegebenenfalls die Fundstellen der angewandten harmonisierten Normen d) gegebenenfalls andere angewandte Normen oder technische Spezifikationen e) Name und Unterschrift der für den Lieferanten zeichnungsberechtigten Person f) technische Parameter (gegebenenfalls auch für Pumpen im Kollektorkreislauf):

• Kollektor-Aperturfläche Asol in m², auf zwei Dezimalstellen genau • Kollektorwirkungsgrad ηcol in Prozent, auf die nächste ganze Zahl gerundet • Energieeffizienzklasse des Solarspeichers, ermittelt gemäß Anhang II Nummer 3

Warmhalteverluste S des Solarspeichers, auf die nächste ganze Zahl gerundet Speichervolumen V des Solarspeichers in l und m³

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• jährlicher nichtsolarer Wärmebeitrag Qnonsol in kWh als Primärenergie für Strom und/oder in kWh als Brennwert für Brennstoffe für die Lastprofile M, L, XL und XXL bei durchschnittlichen Klimaverhältnissen, auf die nächste ganze Zahl ge-rundet

• Leistungsaufnahme der Pumpe solpump in W, auf die nächste ganze Zahl ge-rundet

• Leistungsaufnahme im Bereitschaftszustand solstandby in W, auf zwei Dezimal-stellen genau

• jährlicher Hilfsstromverbrauch Qaux in kWh als Endenergie, auf die nächste gan-ze Zahl gerundet

g) alle bei der Montage, Installation oder Wartung der Solareinrichtung zu treffenden be-sonderen Vorkehrungen.

Die notwendigen Angaben für die technischen Unterlagen von Verbundanlagen aus Raumheizge-räten, Temperaturreglern und Solareinrichtungen stehen ebenfalls auf Seite 68:

a) Name und Anschrift des Lieferanten b) eine für die eindeutige Bestimmung des Modells der Verbundanlage aus Raumheizge-rät, Temperaturregler und Solareinrichtung hinreichend ausführliche Beschreibung c) gegebenenfalls die Fundstellen der angewandten harmonisierten Normen d) gegebenenfalls andere angewandte Normen oder technische Spezifikationen e) Name und Unterschrift der für den Lieferanten zeichnungsberechtigten Person f) technische Parameter:

• die jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz in Prozent, auf die nächs-te ganze Zahl gerundet

• die technischen Parameter der Nummern 1, 3 und 4 dieses Anhangs; g) alle beim Zusammenbau, der Installation oder Wartung der Verbundanlage aus Raum-heizgerät, Temperaturregler und Solareinrichtung zu treffenden besonderen Vorkehrun-gen.

Die notwendigen Angaben für die technischen Unterlagen von Verbundanlagen aus Kombi-heizgeräten, Temperaturreglern und Solareinrichtungen sind auf Seite 69 zu finden.

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BERECHNUNG DER PAKET-GESAMTENERGIEEFFIZIENZ FÜR DIE HEIZUNG

Zur Berechnung ist folgendes Tabellenblatt gemäß Richtlinie auszufüllen (Seite 59):

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Erläuterung der verwendeten Kennwerte

I Wert der Raumheizungs-Energieeffizienz des Vorzugsraumheizgerätes in Prozent II Faktor zur Gewichtung der Wärmeleistung der Vorzugs- und Zusatzheizgeräte einer Verbundanlage gemäß Tabelle 5 bzw. Tabelle 6 III Wert des mathematischen Ausdrucks 294 / (11 * Prated), wobei sich Prated auf das Vorzugsraumheizgerät bezieht IV Wert des mathematischen Ausdrucks 115 / (11 * Prated), wobei sich Prated auf das Vorzugsraumheizgerät bezieht

für Vorzugsraumheizgeräte mit Wärmepumpe:

V Wert der Differenz zwischen der jahreszeitbedingten Raumheizungs- Energieeffizienz bei durchschnittlichen und derjenigen bei kälteren Klimaverhältnissen in Prozent VI Wert der Differenz zwischen der jahreszeitbedingten Raumheizungs- Energieeffizienz bei wärmeren und derjenigen bei durchschnittlichen Klimaverhältnissen in Prozent

Prated = Nennleistung des (Haupt)-Heizkessels in [kW]

Kollektorgröße = Die Aperturfläche des Feldes in [m²]

Tankvolumen = Der Heizungsanteil bei einem Kombispeicher in [m³]

Kollektorwirkungsgrad ηcol = Wirkungsgrad des Sonnenkollektors bei einem Temperaturunterschied zwischen dem Sonnenkollektor und der Umgebungsluft von 40 K und einer Gesamtson-neneinstrahlung von 1.000 W/m² in %; (Seite 12, Definition 71)

Speicherklassifizierung („Tankeinstufung“) = Die Einstufung des Speichers anhand seiner Stillstandsverluste gemäß Tabelle 4, Seite 15:

Energieeffizienzklasse Warmhalteverlust S in Watt mit Speichervolumen V in Litern

A+ S < 5,5 + 3,16 * V0,4

A 5,5 + 3,16 * V0,4 ≤ S< 8,5 + 4,25 * V0,4

B 8,5 + 4,25 * V0,4 ≤ S < 12 + 5,93 * V0,4

C 12 + 5,93 * V0,4 ≤ S < 16,66 + 8,33 * V0,4

D 16,66 + 8,33 * V0,4 ≤ S < 21 + 10,33 * V0,4

E 21 + 10,33 * V0,4 ≤ S < 26 + 13,66 * V0,4

F 26 + 13,66 * V0,4 ≤ S < 31 + 16,66 * V0,4

G S > 31 + 16,66 * V0,4

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Es besteht Wahlfreiheit, nach welcher Norm diese Speicherverluste ermittelt werden.

Measured/calculated parameter

Organisation Reference Title

Standing loss S of storage tanks CEN

EN 12897: 2006, clause 6.2.7 and

Annex B

Water Supply – Specification for indirectly heated unvent-ed (closed) storage water

heaters.

Standing loss S and psbsol of storage tanks CEN EN 12977-

3:2008

Thermal solar systems and components - Custom built systems - Part 3: Perfor-

mance test methods for solar water heater stores

Standing loss S of storage tanks CEN

EN 15332:2007, Clauses 5.1 and 5.4 (Measure-

ment of standby-loss)

Heating boilers – Energy assessment of hot water

storage tanks

Standing loss S of storage tanks CLC

EN 60379: 2004, clauses 9, 10, 11, 12 and 14

Methods for measuring the performance of electric stor-

age water-heaters for household purposes

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PRODUKTLABEL FÜR SPEICHER

Das Speicherlabel gilt für Trinkwasser-, Puffer- und Kombispeicher (ab Seite 101). Hinweise: 1. Speicher bis 500 Liter Volumen müssen ein Produktlabel tragen und das Produktdatenblatt

mitliefern. 2. Speicher zwischen 500 und 2.000 Liter dürfen kein Produktlabel tragen, benötigen aber das

Produktdatenblatt mit allen Angaben, um daraus das Verbundanlagenlabel erstellen zu kön-nen.

3. Der Begriff Speicher bezieht sich gleichermaßen auf Trinkwasser- und Puffer-/Kombispeicher.

I Name oder Warenzeichen des Lieferanten II Modellkennung des Lieferanten III Symbol für die Wasserspeicherungsfunktion IV Energieeffizienzklasse des Solarspeichers, ermittelt gemäß Anhang II Nummer 2 V die Warmhalteverluste in W (auf die nächste ganze Zahl gerundet) VI das Warmwasserspeichervolumen in Liter (auf die nächste ganze Zahl gerundet)

Ab September 2017 müssen Speicher mindestens in Klasse C liegen (siehe Seite 172):

Ab dem 26. September 2017 dürfen die Warmhalteverluste S von Warmwasserspeichern mit dem Speichervolumen V in Litern folgenden Wert nicht überschreiten:

16,66 + 8,33 * V 0,4 [W]

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3. ÜBERSICHT ÜBER DIE SOLARTHERMISCH RELEVANTEN KENNZEICHNUNGEN FÜR LOT 2

EIGENSTÄNDIGE SOLARSYSTEME FÜR DIE WARMWASSERBEREITUNG

Unter eigenständigen Solarsystemen für die Warmwasserbereitung werden typischerweise Ther-mosiphon-Anlagen mit E-Heizer oder gepumpte Anlagen mit E-Heizer im Warmwasser-Speicher verstanden. Reine Warmwasser-Solarsysteme ohne Nachheizung, zum Beispiel Thermosiphon ohne E-Heizstab, können nicht gekennzeichnet werden. Reine Warmwasser-Solarsysteme mit Nachheizung können in den ersten zwei Jahren (09/2015 bis 08/2017) maximal die Klasse A erreichen. Erst ab 09/2017 wird dieses Label bis A+ geöffnet.

I Name oder Warenzeichen des Lieferanten II Modellkennung des Lieferanten III Symbol für die Warmwasserbereitungsfunktion, einschließlich des angegebenen Lastprofils, gekennzeichnet durch den entsprechenden Buchstaben gemäß Anhang VII Tabelle 3 IV Klasse für die Warmwasserbereitungs- Energieeffizienz bei durchschnittlichen Klimaverhältnissen, ermittelt gemäß Anhang II Nummer 1 V jährlicher Stromverbrauch in kWh als Endenergie oder jährlicher Brennstoffverbrauch in GJ als Brennwert bei durchschnittlichen, kälteren und wärmeren Klimaverhältnissen, auf die nächste ganze Zahl gerundet und gemäß Anhang VIII Nummer 4 berechnet VI eine Solarkarte Europas mit drei als Anhaltspunkt dienenden Gesamtsonneneinstrahlungszonen VII den Schallleistungspegel LWA in Innenräumen in dB (auf die nächste ganze Zahl gerundet)

Etikett für solarbetriebene Warmwasserbereiter ab 09.2015 (oben) und ab 09.2017 (unten), siehe Seite 94 und 99.

Für Speicher-Produktlabel in Lot 2 gelten ebenfalls die unter Lot 1 beschriebenen Anforderungen (siehe Seite 14 dieses Leitfadens).

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Herleitung des Labels für die Warmwasserbereitung

Auszug aus der Richtlinie, Seite 128:

Bedingungen für die Prüfung von Solareinrichtungen

Der Sonnenkollektor, der solarbetriebene Warmwasserspeicher und die Pumpe des Kollektorkreislaufs (falls vorhanden) werden getrennt geprüft. Falls der Sonnenkollek-tor und der solarbetriebene Warmwasserspeicher nicht getrennt geprüft werden kön-nen, werden sie gemeinsam geprüft.

Die Ergebnisse werden zur Berechnung von Qnonsol für die Lastprofile M, L, XL und XXL bei den in den Tabellen 4 und 5 aufgeführten durchschnittlichen Klimaverhältnis-sen sowie für die Berechnung von Qaux verwendet.

Tabelle 4: Durchschnittliche Tagestemperatur (°C)

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Durchschnittliche Klimaverhältnisse + 2,8 + 2,6 + 7,4 + 12,2 + 16,3 + 19,8 + 21,0 + 22,0 + 17,0 + 11,9 + 5,6 + 3,2

Kältere Klimaver-hältnisse – 3,8 – 4,1 – 0,6 + 5,2 + 11,0 + 16,5 + 19,3 + 18,4 + 12,8 + 6,7 + 1,2 – 3,5

Wärmere Klimaver-hältnisse + 9,5 + 10,1 + 11,6 + 15,3 + 21,4 + 26,5 + 28,8 + 27,9 + 23,6 + 19,0 + 14,5 + 10,4

Tabelle 5: Durchschnittliche Gesamtsonneneinstrahlung (W/m²)

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Durchschnittliche Klimaverhältnisse 70 104 149 192 221 222 232 217 176 129 80 56

Kältere Klimaver-hältnisse 22 75 124 192 234 237 238 181 120 64 23 13

Wärmere Klimaver-hältnisse 128 137 182 227 248 268 268 263 243 175 126 109

Anschließend wird das Gesamtsystem am Prüfstand mit den ausgewählten Zapfprogrammen (S) / M / L / XL / (XXL) getestet. Der Hersteller bestimmt, welche Zapfprofile für das jeweilige System in Frage kommen und testet nur das Entsprechende.

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ErP-Leitfaden des BSW-Solar 17 / 41

Aus dem Anhang VII, Seite 123:

Messungen 1. Zur Feststellung und Überprüfung der Konformität mit den Anforderungen dieser Verordnung werden Messungen unter Verwendung harmonisierter Normen, deren Nummern im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht wurden, oder anderer zuverlässiger, genauer und reproduzierbarer Messmethoden vorgenommen, die dem anerkannten Stand der Technik Rechnung tragen. Dabei sind die Bedingungen und technischen Parameter der Nummern 2 bis 9 zu beachten. 2. Allgemeine Bedingungen für die Prüfung von Warmwasserbereitern: a) Die Messungen sind anhand der in Tabelle 3 angegebenen Lastprofile auszuführen b) die Messungen sind anhand des folgenden 24-stündigen Messzyklus durchzufüh-ren:

• 00:00 bis 06:59: keine Wasserentnahme • ab 07:00: Wasserentnahme nach dem angegebenen Lastprofil • nach dem Ende der letzten Wasserentnahme bis 24:00: keine Wasserent-

nahme

c) das angegebene Lastprofil muss das maximale Lastprofil oder das Lastprofil unmit-telbar unterhalb des maximalen Lastprofils sein.

Tabelle 3: Lastprofile von Warmwasserbereitern (Auszug)

h

M L XL

Qtap f T m Tp Qtap f T m Tp Qtap f T m Tp

kWh l/min °C °C kWh l/min °C °C kWh l/min °C °C

07:00 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

07:05 1,4 6 40 1,4 6 40

07:15 1,82 6 40

07:26 0,105 3 25

07:30 0,105 3 25 0,105 3 25

07:45 0,105 3 25 4,42 10 10 40

08:01 0,105 3 25 0,105 3 25

08:05 3,605 10 10 40

08:15 0,105 3 25 0,105 3 25

08:25 0,105 3 25

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18 / 41 ErP-Leitfaden des BSW-Solar

h

M L XL

Qtap f Tm Tp Qtap f Tm Tp Qtap f Tm Tp

kWh l/min °C °C kWh l/min °C °C kWh l/min °C °C

08:30 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

08:45 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

09:00 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

09:30 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

10:00 0,105 3 25

10:30 0,105 3 10 40 0,105 3 10 40 0,105 3 10 40

11:00 0,105 3 25

11:30 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

11:45 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

12:00

12:30

12:45 0,315 4 10 55 0,315 4 10 55 0,735 4 10 5

14:30 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

15:00 0,105 3 25

15:30 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

16:00 0,105 3 25

16:30 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

17:00 0,105 3 25

18:00 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

18:15 0,105 3 40 0,105 3 40 0,105 3 40

18:30 0,105 3 40 0,105 3 40 0,105 3 40

19:00 0,105 3 25 0,105 3 25 0,105 3 25

19:30

20:00

20:30 0,735 4 10 55 0,735 4 10 55 0,735 4 10 55

20:45

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ErP-Leitfaden des BSW-Solar 19 / 41

h

M L XL

Qtap f Tm Tp Qtap f Tm Tp Qtap f Tm Tp

kWh l/min °C °C kWh l/min °C °C kWh l/min °C °C

20:46 4,42 10 10 40

21:00 3,605 10 10 40

21:15 0,105 3 25 0,105 3 25

21:30 1,4 6 40 0,105 3 25 4,42 10 10 40

21:35

21:45

Qref 5,845 11,655 19,07

Abschließend erfolgt die Berechnung der Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz ηwh nach der folgenden Formel (Seiten 132 und 133):

ηwh =0,6 ∗ 366 ∗ Qref

Qtota

Dabei gilt:

Qtota =Qnonsol

1,1 ∗ηwh,nonsol − 0,1 + 𝑄𝑎𝑢𝑥 ∗ 𝑐𝑐

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20 / 41 ErP-Leitfaden des BSW-Solar

NOTWENDIGE ANGABEN IM PRODUKTDATENBLATT FÜR WARMWASSERBEREITUNGSSYSTEME

Um die vorgenannten Label ausstellen zu können, sind bestimmte Informationen in den Produktda-tenblättern für Wasserheizer oder Kombiheizgeräte anzugeben. Die notwendigen Angaben sind auf den Seiten 116 bis 118 zu finden (Verordnung 812/2013). Produktdatenblätter für Speicher (Seite 117):

Die Angaben auf dem Produktdatenblatt des Warmwasserspeichers sind in nachste-hender Reihenfolge aufzuführen und in die Produktbroschüre oder andere mit dem Produkt bereitgestellte Unterlagen aufzunehmen: a) Name oder Warenzeichen des Lieferanten; b) Modellkennung des Lieferanten; c) Energieeffizienzklasse des Modells, ermittelt gemäß Anhang II Nummer 2; d) Warmhalteverluste in W, auf die nächste ganze Zahl gerundet; e) Speichervolumen in Liter, auf die nächste ganze Zahl gerundet. Ein Datenblatt kann eine Reihe von Warmwasserspeichermodellen desselben Liefe-ranten abdecken. Die Angaben auf dem Datenblatt können in Form einer Kopie des Etiketts in Farbe oder Schwarz/Weiß erfolgen. In diesem Fall sind die unter Nummer 2.1 aufgeführten Angaben, die nicht bereits auf dem Etikett vorhanden sind, ebenfalls aufzuführen.

Produktdatenblätter für Solareinrichtungen (Seite 117):

Die Angaben auf dem Produktdatenblatt der Solareinrichtung sind in nachstehender Reihenfolge aufzuführen und in die Produktbroschüre oder andere mit dem Produkt bereitgestellte Unterlagen aufzunehmen (ggf. auch für Pumpen im Kollektorkreislauf): a) Name oder Warenzeichen des Lieferanten b) Modellkennung des Lieferanten c) Kollektor-Aperturfläche in m² , auf zwei Dezimalstellen gerundet d) optischer Wirkungsgrad η0, auf drei Dezimalstellen gerundet e) linearer Wärmedurchgangskoeffizient in W/(m 2 K), auf zwei Dezimalstellen gerun-det f) quadratischer Wärmedurchgangskoeffizient in W/(m2 K2), auf drei Dezimalstellen gerundet g) Einfallswinkel-Korrekturfaktor, auf zwei Dezimalstellen gerundet h) Speichervolumen in Liter, auf die nächste ganze Zahl gerundet i) jährlicher nichtsolarer Wärmebeitrag Qnonsol in kWh als Primärenergie für Strom und/oder in kWh als Brennwert für Brennstoffe für die Lastprofile M, L, XL und XXL bei durchschnittlichen Klimaverhältnissen, auf die nächste ganze Zahl gerundet

Qnonsol kommt aus der SOLCAL oder der SOLICS-Methode (siehe Anhang) j) Leistungsaufnahme der Pumpe in W, auf die nächste ganze Zahl gerundet

Stufenlos oder zumindest 3-stufig geregelte Pumpen werden mit 50% ihrer Nennleistung an-gesetzt

k) Leistungsaufnahme im Bereitschaftszustand in W, auf zwei Dezimalstellen gerundet Hinweis: von Controller, Pumpe etc.

l) jährlicher Hilfsstromverbrauch Qaux in kWh als Endenergie, auf die nächste ganze Zahl gerundet. Ein Datenblatt kann eine Reihe von Solarsystemen desselben Lieferanten abdecken.

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ErP-Leitfaden des BSW-Solar 21 / 41

Berechnung der Paket-Gesamtenergieeffizienz für Warmwasseranlagen Zur Berechnung ist folgendes Tabellenblatt auszufüllen (siehe Seite 118):

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22 / 41 ErP-Leitfaden des BSW-Solar

Erläuterung der verwendeten Kennwerte

I Wert der Warmwasserbereitungs-Energieeffizienz des Warmwasserbereiters in Prozent

Hinweis: „I“ ist das EtaWH des Warmwasserbereiters. Wenn aber die Backup-Warmwasserbereitung einer Solarkombination aus einem Heizkessel und einem Solarspei-cher besteht und eine Messung nicht möglich ist, so lautet die zulässige Berechnungsformel, die im Rahmen des Verbundanlagenlabels verwendet werden kann:

𝜂𝑤ℎ = 𝜂𝑤ℎ_𝑐𝑎𝑙𝑐 · 0.95

II Wert des mathematischen Ausdrucks (220 * Qref) / Qnonsol, wobei Qref aus Anhang VII Tabelle 3 und Qnonsol aus dem Produktdatenblatt der Solarein-richtung für das angegebene Lastprofil M, L, XL oder XXL des Wasserberei-ters stammt

III Wert des mathematischen Ausdrucks (Qaux * 2,5) / (220 * Qref) in Prozent, wobei Qaux aus dem Produktdatenblatt der Solareinrichtung und Qref aus An-hang VII Tabelle 3 für das angegebene Lastprofil M, L, XL oder XXL stammt

Qref aus Anhang VII Tabelle 3: Lastprofil M Qref = 5,845 kWh Lastprofil L Qref = 11,655 kWh Lastprofil XL Qref = 19,07 kWh Lastprofil XXL Qref = 24,53 kWh

Qnonsol Die Ermittlung von Qnonsol gemäß den Transitional Documents ist in Kapitel 4 dieses Leitfadens dargestellt

SOLCAL Eine Beschreibung der SOLCAL-Methode, entnommen aus den Transitional Documents, findet sich in Kapitel 4 dieses Leitfadens

SOLICS Eine Beschreibung der SOLICS-Methode, entnommen aus den Transitional Documents, findet sich in Kapitel 4 dieses Leitfadens

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ErP-Leitfaden des BSW-Solar 23 / 41

GENERELLE TESTBEDINGUNGEN FÜR SOLARSYSTEME UND –KOMPONENTEN

Der folgende Auszug aus der Richtlinie beschreibt die Herleitung des oben verwendeten Kennwer-tes Qnonsol, der für die Paketberechnung benötigt wird:

Heizungen aus Lot 1 (Seite 73)

Bedingungen für Messungen und Berechnungen von Solareinrichtungen Der Sonnenkollektor, der solarbetriebene Warmwasserspeicher und die Pumpe des Kollektorkreislaufs (falls vorhanden) werden getrennt geprüft. Falls der Sonnenkollek-tor und der solarbetriebene Warmwasserspeicher nicht getrennt geprüft werden kön-nen, werden sie gemeinsam geprüft. Die Ergebnisse dienen zur Ermittlung des Warmhalteverlusts S und zu den Berech-nungen des Kollektorwirkungsgrades ηcol, des jährlichen nichtsolaren Wärmebeitrags Qnonsol für die Lastprofile M, L, XL und XXL unter den in den Tabellen 13 und 14 dar-gestellten durchschnittlichen Klimaverhältnissen und des jährlichen Hilfsstromver-brauchs Qaux in kWh als Endenergie.

Warmwasserbereiter aus Lot 2 (Seite 128)

Bedingungen für die Prüfung solarbetriebener Warmwasserbereiter Der Sonnenkollektor, der solarbetriebene Warmwasserspeicher, die Pumpe des Kol-lektorkreislaufs (falls vorhanden) und der Wärmeerzeuger werden getrennt geprüft. Falls der Sonnenkollektor und der solarbetriebene Warmwasserspeicher nicht ge-trennt geprüft werden können, werden sie gemeinsam geprüft. Der Wärmeerzeuger wird unter den unter Nummer 2 angegebenen Bedingungen geprüft. Die Ergebnisse werden bei den Berechnungen gemäß Anhang VIII Nummer 3 Buch-stabe b unter den in den Tabellen 4 und 5 angegebenen Bedingungen verwendet. Bei der Ermittlung von Qtota wird davon ausgegangen, dass der Wirkungsgrad des Wär-meerzeugers bei Nutzung des Joule-Effekts in elektrischen Widerstandsheizelemen-ten 100/CC (in Prozent) beträgt. Bedingungen für die Prüfung von Solareinrichtungen Der Sonnenkollektor, der solarbetriebene Warmwasserspeicher und die Pumpe des Kollektorkreislaufs (falls vorhanden) werden getrennt geprüft. Falls der Sonnenkollek-tor und der solarbetriebene Warmwasserspeicher nicht getrennt geprüft werden kön-nen, werden sie gemeinsam geprüft. Die Ergebnisse werden zur Berechnung von Qnonsol für die Lastprofile M, L, XL und XXL bei den in den Tabellen 4 und 5 aufgeführten durchschnittlichen Klimaverhältnis-sen sowie für die Berechnung von Qaux verwendet.

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24 / 41 ErP-Leitfaden des BSW-Solar

4. ANHANG: AUSZUG AUS DEM TRANSITIONAL DOCUMENT ZU LOT 2

Transitional Documents regeln die Verwendung von Berechnungen, die nicht in harmonisierten europäischen Normen geregelt sind. Der nachfolgende Auszug dient zum besseren Verständnis verwendeter Methoden wie zum Beispiel SOLCAL und SOLICS.

Solarbetriebene Warmwasserbereiter und reine Solaranlagen, Prüf- und Berechnungsmethoden Bei der Bewertung des jährlichen nichtsolaren Wärmebeitrags Qnonsol in kWh als Primärenergie und/oder in kWh als Brennwert werden folgende Methoden angewandt:

SOLCAL-Verfahren1

SOLICS-Verfahren

2

Nach der SOLCAL-Methode werden die Wirkungsgrad-Parameter des Sonnenkollektors separat beurteilt, und die Gesamtleistung der Anlage wird auf der Grundlage des nichtsolaren Wärmebeitrags zur Solaran-lage sowie des spezifischen Wirkungsgrads eines eigenständigen Warmwasserbereiters ermittelt

a) Prüfung des Sonnenkollektors

Bei Sonnenkollektoren werden mindestens 4 × 4 Prüfungen durchgeführt (bei 4 verschiedenen Kollek-toreintrittstemperaturen tin, die sich gleichmäßig über den Betriebsbereich verteilen), wobei 4 Prüfun-gen je Kollektoreintrittstemperatur erfolgen, um Prüfwerte für die Austrittstemperatur te, die Umge-bungstemperatur ta, die Sonneneinstrahlung G und den gemessenen Kollektorwirkungsgrad am Prüf-punkt ηcol zu erhalten. Falls möglich, wird eine Eintrittstemperatur mit tm = ta ± 3 K gewählt, um einen genauen Wert für den optischen η0 zu erhalten. Bei einem ortsfesten Kollektor (ohne automatische Nachführung) werden zwei Prüfungen vor dem Sonnenhöchststand und zwei Prüfungen nach dem Sonnenhöchststand durchgeführt, soweit die Prüfbedingungen dies erlauben. Die Höchsttemperatur des Wärmeübertragungsfluids sollte so gewählt werden, dass sie dem Maximalwert des Kollektorbe-triebsbereichs entspricht und einen Temperaturunterschied ΔT zwischen Einlass und Auslass des Kol-lektors > 1.0 K zur Folge hat.

Für den Kollektorwirkungsgrad ηcol von Durchlauf-Warmwasserbereitern ergibt sich durch statistische Ausgleichsrechnung für die Prüfpunktergebnisse mithilfe der Methode der kleinsten Quadrate eine kon-tinuierliche Wirkungsgradkurve entsprechend der folgenden Gleichung:

ηcol = η0 – a1 × T*m – a2 × G (T*

m)²

Dabei gilt:

T*m ist die reduzierte Temperaturdifferenz in m²KW-1, wobei

T*m = (tm – ta) / G

Dabei gilt:

ta ist die Temperatur der Umgebungsluft; tm ist die mittlere Temperatur des Wärmeübertragungsfluids: tm = tin + 0,5 × ΔT

Dabei gilt:

tin ist die Kollektoreintrittstemperatur ΔT ist die Temperaturdifferenz zwischen Austritt und Eintritt des Fluids (= te – tin).

Alle Prüfungen erfolgen gemäß EN 12975-2, EN 12977-2 und EN 12977-3. So genannte quasi-dynamische Modellparameter können in Referenzwerte bei kontinuierlichen Betriebsbedingungen um-gewandelt werden, um die vorstehenden Parameter zu ermitteln. Der Einfallswinkel-Korrekturfaktor IAM wird gemäß EN 12975-2 anhand einer Prüfung bei einem Einfallswinkel von 50° gegenüber dem Kollektor ermittelt.

b) SOLCAL-Verfahren 1 auf der Grundlage der Norm EN15316-4-3, B. 2 auf der Grundlage von ISO 9459-5.

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ErP-Leitfaden des BSW-Solar 25 / 41

Für das SOLCAL-Verfahren ist Folgendes erforderlich:

Die Parameter Asol, η0, a1, a2 und IAM des Sonnenkollektors;

das Speicher-Nennvolumen (Vnom) in Litern, das Volumen des nichtsolaren Wärmespei-chers (Vbu) in Litern und der spezifische Warmhalteverlust (psbsol) in W/K (K steht für die Differenz zwischen Umgebungs- und Speichertemperatur);

der Hilfsstromverbrauch bei stabilisierten Betriebsbedingungen Qaux;

die Leistungsaufnahme im Bereitschaftszustand solstandby;

Die Leistungsaufnahme der Pumpe solpump gemäß EN 16297-1:2012.

Die Berechnung beruht auf Standardwerten für die spezifische Isolierung der Rohre des Kollektorkreis-laufs (= 6 + 0,3 W/Km²) und die thermische Kapazität des Wärmetauschers (100 × W/Km²), wobei sich m² auf die Kollektor-Aperturfläche bezieht. Darüber hinaus liegt der Berechnung die Annahme zugrun-de, dass die Solarwärme weniger als einen Monat gespeichert wird.

Zur Ermittlung der Gesamtenergieeffizienz von reinen Solaranlagen und konventionellen Warmwas-serbereitern der von solarbetriebenen Warmwasserbereitern wird beim SOLCAL-Verfahren der jährli-che nichtsolare Wärmebeitrag Qnonsol in kWh mit

Qnonsol = SUM (Qnonsoltm) in kWh/a

Dabei gilt:

SUM (Qnonsoltm) ist die Summe aller nichtsolaren monatlichen Wärmebeiträge des konventio-nellen Warmwasserbereiters bzw. des in einen solarbetriebenen Warmwasserbereiter inte-grierten konventionellen Warmwasserbereiters; mit

Qnonsoltm = Lwhtm - LsolWtm + psbSol × Vbu/Vnom × (60 - Ta) × 0,732

Der monatliche Wärmebedarf der thermischen Solaranlage ist folgendermaßen definiert:

Lwhtm = 30,5 × 0,6 × (Qref + 1,09)

Dabei gilt:

0,6 ist ein Faktor zur Berechnung des mittleren Wärmebedarfs aus dem Lastprofil;

1,09 steht für die mittleren Verteilungsverluste.

Dabei werden folgende Berechnungen vorgenommen:

LsolW1tm = Lwhtm × (1,029 × Ytm − 0,065 × Xtm − 0,245∙Ytm²+ 0,0018 × Xtm² + 0,0215 ×Ytm³)

LsolWtm = LsolW1tm - Qbuftm

LsolWtm beträgt mindestens 0 und höchstens Lwhtm.

Dabei gilt:

Qbuftm ist die Berichtigung des Solarspeichers in kWh/Monat mit

Qbuftm = 0,732 ∗ Psbsol �Vnom − Vbu

Vnom � �10 +50LsolWltm

Lwhtm − Ta�

Dabei gilt:

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26 / 41 ErP-Leitfaden des BSW-Solar

0,732 ist ein Faktor zur Berücksichtigung der durchschnittlichen Stunden pro Monat (24 × 30,5);

Psbsol ist der gemäß Abschnitt 4.8 Buchstabe a ermittelte spezifische Warmhalteverlust des solarbetriebenen Wärmespeichers in W/K;

Ta ist die monatliche Durchschnittstemperatur der Umgebungsluft des Wärmespeichers in °C; dabei gilt:

Ta = 20, wenn sich der Wärmespeicher innerhalb der Gebäudehülle befindet;

Ta = Touttm, wenn sich der Wärmespeicher außerhalb der Gebäudehülle befindet;

Touttm ist die mittlere Tagestemperatur in °C bei durchschnittlichen, kälteren und wärmeren Klimaverhältnissen.

Xtm und Ytm sind aggregierte Koeffizienten:

Xtm = Asol × (Ac + UL) × etaloop × (Trefw - Touttm) × ccap × 0,732 / Lwhtm

Xtm beträgt mindestens 0 und höchstens 18.

Dabei gilt:

Ac = a1 + а2 × 40;

UL = (6 + 0,3 × Asol) / Asol steht für die Verluste im Kollektorkreislauf in W/(m²K);

etaloop ist der Wirkungsgrad des Kollektorkreislaufs, wobei etaloop = 1 - (η0 × a1)/100;

Trefw = 11,6 + 1,18 × 40 + 3,86 × Tcold - 1,32 × Touttm;

Tcold ist die Kaltwassertemperatur; ihr Standardwert beträgt 10 °C;

Touttm ist die mittlere Tagestemperatur in °C bei durchschnittlichen, kälteren und wärmeren Klimaverhältnissen.

ccap ist der Speicher-Koeffizient, wobei ccap = (75 × Asol / Vsol)0.25;

Vsol ist das Volumen des solarbetriebenen Warmwasserspeichers gemäß EN 15316-4-3;

Ytm = Asol × IAM × η0 × etaloop × QsolMtm × 0.732/Lwhtm

Ytm beträgt mindestens 0 und höchstens 3.

Dabei gilt:

QsolMtm ist die durchschnittliche Gesamtsonneneinstrahlung in W/m2 bei durchschnittlichen, kälteren und wärmeren Klimaverhältnissen.

Der Hilfsstromverbrauch Qaux errechnet sich wie folgt:

Qaux = (solpump × solhrs + solstandby × 24 × 365)/1000

Dabei gilt:

solhrs ist die Anzahl der Sonnenstunden im Betriebszustand in h; mit

solhrs = 2.000 bei solarbetriebenen Warmwasserbereitern.

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ErP-Leitfaden des BSW-Solar 27 / 41

c) SOLICS-Verfahren

Das SOLICS-Verfahren beruht auf dem in der Norm ISO 9459-5:2007 beschriebenen Prüfverfahren. Das Verfahren zur Ermittlung der Solarleistung erfolgt gemäß den folgenden Normen:

Begriffe und Definitionen gemäß ISO 9459-5:2007, Kapitel 3;

Symbole, Einheiten und Nomenklatur gemäß ISO 9459-5:2007, Kapitel 4;

Zusammenbau der Anlage gemäß ISO 9459-5:2007, Abschnitt 5.1;

Prüfanlage, Geräte und Sensorstandorte gemäß ISO 9459-5:2007, Kapitel 5;

Durchführung der Prüfungen gemäß ISO 9459-5:2007, Kapitel 6;

Ermittlung der Anlagenparameter auf der Grundlage der Prüfergebnisse gemäß ISO 9459-5:2007, Kapitel 7; Anwendung des dynamischen Ausgleichsalgorithmus und des Simulations-modells gemäß ISO 9459-5:2007, Anhang A;

Berechnung der jährliche Leistung mithilfe des in ISO 9459-5:2007, Anhang A, beschriebenen Simulationsmodells, der ermittelten Parameter und folgender Einstellungen:

Mittlere Tagestemperatur in °C bei durchschnittlichen, kälteren und wärmeren Klimaverhältnis-sen und mittlere Gesamtsonneneinstrahlung in W/m2 bei durchschnittlichen, kälteren und wärmeren Klimaverhältnissen;

stündliche Werte der Gesamtsonneneinstrahlung nach einem geeigneten CEC-Testreferenzjahr;

Temperatur des zugeführten Wassers: 10°C

Umgebungstemperatur des Speichers (innerhalb: 20 °C, außerhalb: Umgebungstemperatur)

Hilfsstromverbrauch: gemäß Angaben;

Temperatureinstellung eines zusätzlichen Warmwasserbereiters: entsprechend den Angaben, mindestens jedoch 60 °C;

Zeitsteuerung eines zusätzlichen Warmwasserbereiters: entsprechend den Angaben.

Jährlicher Wärmebedarf: 0,6 × 366 × (Qref + 1,09)

Dabei gilt:

0,6 ist ein Faktor zur Berechnung des mittleren Wärmebedarfs aus dem Lastprofil;

1,09 steht für die mittleren Verteilungsverluste.

Der Hilfsstromverbrauch Qaux errechnet sich wie folgt:

Qaux = (solpump × solhrs + solstandby × 24 × 365)/1000

Dabei gilt:

solhrs ist die Anzahl der Sonnenstunden im Betriebszustand in h; mit

solhrs = 2.000 bei solarbetriebenen Warmwasserbereitern.

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28 / 41 ErP-Leitfaden des BSW-Solar

Zur Ermittlung der Gesamtenergieeffizienz von reinen Solaranlagen und konventionellen Warmwas-serbereitern oder von solarbetriebenen Warmwasserbereitern wird beim SOLICS-Verfahren der jährli-che nichtsolare Wärmebeitrag Qnonsol in kWh als Primärenergie und/oder in kWh als Brennwert folgen-dermaßen ermittelt:

Bei reinen Solaranlagen Qnonsol = 0,6 × 366 × (Qref + 1,09) – QL

Dabei gilt:

QL ist die von der Solaranlage abgegebene Wärme in kWh/a.

Bei solarbetriebenen Warmwasserbereitern:

Qnonsol = Qaux, net

Dabei gilt:

Qaux, net ist der nichtsolare Netto-Energiebedarf in kWh/a.

Prüfverfahren für den Warmwasserspeicher

a) Warmhalteverlust

Der Warmhalteverlust S von Warmwasserspeichern kann mithilfe jeder der unter Nummer 3 genannten Verfahren ermittelt werden, einschließlich des Warmhalteverlusts des solarbetriebenen Warmwasser-speichers psbsol. Werden die Messergebnisse in den einschlägigen Normen in kWh/24 Stunden an-gegeben, so wird das Ergebnis mit (1000/24) multipliziert, um Werte S in W zu erhalten. Für den spezi-fischen Warmhalteverlust – pro Grad Temperaturunterschied zwischen Speicher- und Umgebungs-temperatur – von solarbetriebenen Warmwasserspeichern psbsol kann der Wärmeverlust anhand der Norm EN 12977-3 direkt in W/K ermittelt oder indirekt durch Division des Wärmeverlusts in W durch 45 (Tstore = 65 °C, Tambient = 20 °C) berechnet werden, um einen Wert in W/K zu erhalten. Werden die Er-gebnisse nach EN 12977-3 in W/K für die Beurteilung von S verwendet, so werden sie mit 45 multipli-ziert.

b) Speichervolumen

Das Volumen des Speichers eines elektrischen Speicher-Warmwasserbereiters wird gemäß Abschnitt 4.5 Buchstabe c gemessen.

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ErP-Leitfaden des BSW-Solar 29 / 41

5. HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

FAQ’S - ALLGEMEIN

(A1) Bietet die Kennzeichnungspflicht eher Chancen oder Risiken für die Solarthermie-Branche?

Das Energy Labeling bietet Solarthermie-Spezialisten zum ersten Mal die Möglichkeit, den solaren Ertrag gegenüber den Endkunden darzustellen. Darüber hinaus erfolgt die Be-rechnung in einer sehr sinnvollen Größe für Solarwärme, nämlich dem primärenergeti-schen Aufwand.

(A2) Welches ist das beste und welches das schlechteste Label für die Solarthermie?

Bei Solar-Kombinationen erstrecken sich die Verbundanlagenlabel-Klassen für Hei-zungen von G bis A+++ und bei der Warmwasserbereitung ebenfalls von G bis A+++

(A3) Müssen Kollektoren, damit sie berücksichtigt werden können, gewisse Mindestan-forderungen bezüglich des Ertrags erfüllen?

Nein.

(A4) Warum ist nur die Größe und nicht auch die Leistungsfähigkeit (jährlicher Energieer-trag) einer Solaranlage entscheidend?

Bei der letzten Vereinfachung des Richtlinienentwurfs wurde die Größe zusammen mit den spezifischen Kennwerten als Referenz für den Ertrag der Solaranlage herangezogen.

(A5) Wer kontrolliert, ob gekennzeichnete Produkte eingebaut werden?

Die Umsetzung ist den Mitgliedsstaaten überlassen.

(A6) Kann sich der Endkunde straffrei auch ungekennzeichnete Produkte einbauen las-sen?

Der Endkunde schon – allerdings begeht der Handwerker in diesem Fall eine uner-laubte Handlung. Ab dem 26.9.2015 dürfen am europäischen Markt nur noch gekenn-zeichnete Produkte verfügbar sein.

(A7) Was passiert, wenn das Label fehlerhaft oder falsch ausgestellt ist? Wer haftet dafür?

Bei falschen oder fehlenden Labelangaben können werkvertragliche Mängelhaftungs- und/oder Schadenersatzansprüche des Kunden erwachsen, der selbst dafür verantwort-lich ist, etwaige Ansprüche zu prüfen und zu belegen. Zudem besteht ein Abmahnrisiko nach dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG). Die Prüfung eines Wettbewerbs-verstoßes kann durch Wettbewerber oder abmahnberechtigte Organisationen erfolgen.

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(A8) Wird es eine öffentlich zugängliche Datenbank mit den Herstellerdaten zu den ein-zelnen Produkten (Kollektoren, Speicher, Wärmeerzeuger) geben, die für die Be-rechnung des Verbundanlagenlabels benötigt werden?

Das ist geplant. Der europäische ST-Dachverband ESTIF arbeitet gemeinsam mit dem VdZ daran, dass alle Hersteller ihre Daten in einem austauschbaren Format zur Ver-fügung stellen. Ein Vorschlag zielt darauf, den heutigen Datenaustausch-Standard VDI 3805 dahingehend zu erweitern.

(A9) Welche Informationen benötigen Handwerker vom Kollektorhersteller für das Ausfül-len des Energy Labels? Reichen die Angaben im Kollektorertragsnachweis aus?

Die benötigten Informationen für Solarwärmeanlagen finden sich in der Direktive unter anderem auf den Seiten 56f (Annex IV, Punkt 4 in der Direktive 811/2013) und 68 (Annex V, Punkt 4). Zusätzlich enthält dieser BSW-Leitfaden eine geführte Zusammenstellung des Verfahrens und der notwendigen Angaben.

(A10) Wie wird sichergestellt, dass die zur Berechnung eines Gesamtsystems aus Kom-ponenten verschiedener Hersteller benötigten Parameter frei zugänglich sind?

Alle beteiligten Lieferanten von Komponenten und Produkten sind verpflichtet, die Da-ten zur Erstellung des Verbundanlagenlabels zur Verfügung zu stellen.

(A11) Müssen für das Vermessen nach den benannten Standards akkreditierte Prüfinstitu-te oder Zertifizierungsstellen bemüht werden? Oder können Hersteller die Messun-gen in Eigenregie durchführen?

Herstellereigene Messungen auf Grundlage der benannten Normen oder der Transitional Documents sind ausreichend.

(A12) Welche Hilfsmittel zur Berechnung und Ausstellung des Verbundanlagenlabels ste-hen zur Verfügung und wo sind diese veröffentlicht?

Mittel der Wahl ist die Berechnung über die gemeinsame Software auf der Plattform www.heizungslabel.de von VDZ, BWP und BSW-Solar. Darüber hinaus hat der BSW-Solar eine Kalkulationssoftware erstellt. Sie kann hier herun-tergeladen werden: http://bsw.li/1hyPoAN

(A13) Finden beim Energy Labeling oder Eco Design auch Solarstromanlagen Berücksich-tigung?

Nein.

(A14) Wer vergibt das Label?

Der Handwerker ist als der typische Partner des Endkunden für das Verbundanlagen-label verantwortlich. Aufgrund der Komplexität der Materie wird er aber Lieferanten aus-wählen, die ihn bestmöglich unterstützen.

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(A15) Ist es geplant, dass sich die Stufen des Labels verändern?

Ja, eine erste Verschärfung erfolgt zwei Jahre nach Inkrafttreten, also am 26.9.2017. Eine weitere Verschärfung in anderen Klassen wie zum Beispiel Heizkesseln folgt 2019. Die kommenden Schritte sind in den Richtlinien bereits dokumentiert.

(A16) Wird der Kollektor separat gekennzeichnet oder immer in Kombination mit dem Speicher?

Das Solarsystem und der Speicher bekommen jeweils ein eigenes Produktdatenblatt.

(A17) Reicht das Solar Keymark Datenblatt aus oder müssen noch zusätzliche Prüfungen durchgeführt werden?

Der Solar Keymark Prüfbericht liefert alle Testergebnisse für das Solarsystem.

(A18) Ist es korrekt, dass bei Kombisystemen die Kollektorfläche jeweils in voller Größe für die Berechnung des Warmwasserteiles (SOLCAL) sowie der Heizung angerech-net werden kann?

Ja.

(A19) Ist die Berechnungsmethode SOLCAL ausreichend für die Bestimmung der Effizienz eines solarbetriebenen Warmwasserbereiters mit elektrischer Nachheizung oder ist ein Systemtest erforderlich?

Die Frage stellt sich anders: Ein SOLCAL-Ergebnis wäre nicht zielführend, da es in der Folge in eine Verbundanlagenlabel-Kalkulation eingesetzt wird. Allerdings ist das EtaWH für eine Solar-Warmwasserbereitung mit E-Heizstab nur über einen Prüfstandstest ermittelbar (abhängig vom Lastprofil). Als zulässig akzeptiert wurde folgende Formel, um umfangreiche Tests zu vermeiden

𝜂𝑤ℎ = 𝜂𝑤ℎ_𝑐𝑎𝑙𝑐 · 0.95

(A20) Müssen für Kollektoren, die nach EN 12975-2 geprüft wurden, zusätzliche Kalkulati-onen für andere Klimabedingungen durchgeführt werden?

Nein. Diese Kalkulation erfolgt am Ende der Verbundanlagenlabel-Kalkulation in zwei simplen Rechenschritten (+40% für warme Regionen, -20% für kältere Regionen).

(A21) Können die im Entwurf genannten Normen EN 12977, EN 12897, EN 15332 für alle Arten von Warmwasserspeichern verwendet werden oder gibt es hier Einschrän-kungen?

Es wird kein neues Verfahren eingeführt – damit sind die Verfahren aus den benann-ten Normen heranzuziehen (EN 12977, EN 12897, EN 15332). Allerdings wird in Lot 2, Annex IX eine Toleranz angegeben: „Der Messwert darf den Nennwert nicht um mehr als 2 % unterschreiten.“

(A22) Spielen Verluste in den Rohrleitungen eine Rolle?

Nein.

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(A23) Wieso wird bei der Berechnung des EtaWH auf höchste Genauigkeit (Vermessung, Zapfprofile etc.) Wert gelegt, der Kollektor aber lediglich durch einen Wirkungsgrad in einem einzigen Betriebspunkt charakterisiert? Und: Wo ist der Fiche für die Be-rechnungen der Verbundanlagenlabel zu finden?

Siehe BSW-Leitfaden sowie zum Beispiel die Seiten 59, 63 und 118 der Direktive.

(A24) Welche Daten sind für Kollektoren oder Speicher notwendig? In der Richtlinie ist die Solareinrichtung beschrieben; was gilt aber für die einzelnen Komponenten? Qnonsol kann nur bestimmt werden, wenn die gesamte Anlage bekannt ist. Werden dann nur die Daten mitgeliefert, die pro Komponente verfügbar sind?

Jedes Produkt (Kollektor, Speicher, Regler etc.) muss ein Produktdatenblatt vorwei-sen, in dem die für die Berechnung relevanten Werte aufgeführt sind. Die Richtlinie listet diese jeweils vollständig auf, für Solaranlagen etwa auf den Seiten 56ff.

(A25) Wann wird die Harmonisierung der Normen erfolgen?

Der Auftrag an CEN/CENELEC wird zusammen mit den Transitional Documents ver-öffentlicht. Erfahrungsgemäß ist von einer Dauer von zwei bis fünf Jahren auszugehen.

(A26) Wo muss das Label ausgewiesen werden?

Für den Hersteller: Am Produkt, in den Produktunterlagen und in produktspezifischer Werbung.

Für den Händler: Am Produkt im Ausstellungsraum, im Angebot, in der Rechnung und in produktspezifischer Werbung (dies gilt nicht nur für Verkauf, sondern zum Beispiel auch für Vermietung).

(A27) Müssen auch Pelletheizungen oder generell Biomasse-Heizungen gekennzeichnet werden?

Erst zu einem späteren Zeitpunkt (Lot 15).

(A28) Können Hersteller, Lieferanten und Inverkehrbringer den Installateur bei der Be-rechnung unterstützen?

Ja, dies erscheint sinnvoll und angebracht.

(A29) Wie erfolgt die Auswahl des Warmwasser-Lastprofils? Nach der Leistung des Warmwasser-Erwärmers oder nach Vorgabe aus der Richtli-nie ? Ist der Handwerker in der Auswahl frei?

Beim Produktlabel Kombiheizgerät (nicht kundenspezifisch) ist die Angabe des Last-profils vorgeschrieben. Dort muss durch Messung das maximal mögliche Lastprofil ermittelt werden. Auf dem Label darf dann entweder das maximal mögliche oder das nächstkleinere Profil angegeben werden.

Beim Verbundlabel ohne Solar (nicht kundenspezifisch) muss das Lastprofil aus dem Produktlabel Kombiheizgerät übernommen werden, eine kundenspezifische Berechnung ist nicht möglich.

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Beim Verbundlabel mit Solar (kundenspezifisch möglich) darf die Warmwasserberei-tungsenergieeffizienz berechnet werden. Sie sollte entsprechend des Warmwasserbedar-fes des Kunden bzw. der Anwendung gewählt werden, da sich daran auch die Dimensio-nierung der Solaranlage orientiert. In diesem Fall ist der Handwerker in der Auswahl des Lastprofils also frei, um kundenspezifisch anzubieten.

(A30) Worauf beruht die Angabe der Zapfprofile? Auf das was das Heizsystem maximal könnte oder darauf was für ein Zapfprofil beim Endkunden vorliegt

Siehe Frage (A28)

(A31) Wie wird Fernwärme berücksichtigt?

Fernwärme wird nicht berücksichtigt.

(A32) Wo oder wie sind Druckvorlagen für die Energy-Labels erhältlich?

Auf der Website: http://eepf-energylabelgenerator.eu/en/eepf-labels sind sowohl Vorlagen wie auch ein Label-Generator zur Erstellung von konkreten Labels erhältlich. Alternativ können auch über die nutzerfreundliche Online-Plattform www.Heizungslabel.de Labels errechnet und generiert werden. Hier können Hersteller für einen Jahresbeitrag von 1.000 Euro die Daten ihres Produktsortiments einpflegen. Handwerker können kostenfrei auf die Datenbanken zugreifen und das Verbundlabel für Solarthermie-Heizkesselkombinationen berechnen lassen und Druckvorlagen für ihre Pakete erstellen. Der Zugriff auf www.heizungslabel.de ermöglicht die einfache und sichere Umsetzung der komplexen ErP-Regularien.

(A33) Fallen Thermosiphon-Systeme in den Geltungsbereich von ErP und wie werden die-se Messtechnisch darin betrachtet werden?

Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:

a) Wenn die Thermosiphonanlage darauf ausgelegt ist, auch ohne den Kollektor den Warmwasserbedarf vollständig zu decken, dann handelt es sich um einen Warmwasserbe-reiter und muss mit einem Produktlabel „solarbetriebener Warmwasserbereiter“ ausgestat-tet werden.

b) Wenn es sich bei der Nachheizung um ein sogenanntes elektrische „Hilfs-Tauchheizelement“ handelt, das lediglich Sicherheitsaspekten dient (zum Beispiel als Frostschutz), dann handelt es sich um eine „reine Solaranlage“, für die zwar technische Unterlagen zu erstellen sind, die aber kein Label erhält.

Die Messung erfolgt, sofern eine getrennte Messung von Kollektor und Speicher nicht möglich ist, typischerweise nach dem SOLICS-Verfahren (siehe Mitteilung der Kommission 2014/C 207/03)

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(A34) Soll bei einer Kombianlage der Kombispeicher beim Verbundanlagenlabel in Warm-wasser- und Heizungsteil aufgeteilt werden?

Solaranlagen für Warmwasser und Raumheizung werden in den Verordnungen voll-ständig voneinander getrennt betrachtet. Bei einer Kombianlage wird für beide Anwendun-gen jeweils die komplette Kollektorfläche bei der Berechnung angesetzt. Analog ist es da-her sinnvoll auch in beiden Fällen das komplette Speichervolumen und die zugehörigen Speicherverluste anzunehmen.

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FAQ’S - ZUM PRODUKTLABEL

(B1) Wer ist verantwortlich für die Vergabe und Bereitstellung des Produktlabels?

Der Hersteller.

(B2) Muss das Label auf dem Produkt angebracht sein?

Ja.

(B3) Welche Komponenten erhalten ein Produktlabel?

Alle energieverbrauchenden Produkte wie etwa Kessel und Speicher. Solar oder eine bessere Regelung können kein Produktlabel erhalten, da sie nur Energie erzeugen bzw. im Paket dann einsparen. Daher werden solche Einheiten im Verbundanlagenlabel mit den üblichen Komponenten zusammengerechnet.

(B4) Muss ein Produktlabel auf dem Produkt angebracht werden (Aufkleber) oder ist die Kennzeichnung der entsprechenden Effizienzklasse in den technischen Unterlagen (Technical Document, Product Fiche) ausreichend?

Abhängig vom Produkt (etwa bei Kesseln und bei Speicher bis 500 Liter) muss beides erfolgen. Produkte, die kein Label erhalten können (etwa Solar, Speicher von 500 bis 2.000 Liter, Regler) bringen die relevanten Daten in den technischen Unterlagen mit.

(B5) Muss das Produktlabel in werblichen Unterlagen (Preislisten, Produktinformationen, Website) zusammen mit dem Produkt dargestellt werden?

Ja.

(B6) Erhalten Thermosiphon-Solarwarmwasserbereiter ein Produktlabel, ein Verbundan-lagenlabel oder beide?

Sind sie mit E-Heizstab ausgerüstet, benötigen sie ein Produktlabel. Das Verbundan-lagenlabel-Verfahren funktioniert nicht, da die Eingangsgröße EtaWH typischerweise fehlt. Über die Formel ist es zulässig, den Wert zu berechnen:

𝜂𝑤ℎ = 𝜂𝑤ℎ_𝑐𝑎𝑙𝑐 · 0.95

(B7) Werden Trinkwasserspeicher und Pufferspeicher gleich gekennzeichnet?

Ja.

(B8) Wann fallen welche Speicherklassen aus der Bewertung?

Für Speicher gibt es ab 26.9.2015 die Klassen A bis G und ab 26.9.2017 die Klassen A+ bis F.

(B9) Dürfen künftig Speichersysteme verkauft werden, die nicht gekennzeichnet sind?

Nein.

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(B10) Wie werden Kombispeicher (zum Beispiel 200 Liter Trinkwasser plus 550 Liter Puf-fer) gekennzeichnet? Muss ein Pufferspeicher gekennzeichnet werden?

Bis zu einem Volumen von max. 500 Liter muss jeder Speicher ein eigenes Label er-halten. Größere Speicher benötigen lediglich die technischen Produktbeschreibungen, da-mit das Verbundanlagenlabel berechnet und erstellt werden kann.

(B11) Was ist bei Verbundanlagen für Heizung und Warmwasser zu beachten, wenn zum Beispiel Pufferspeicher (mit innenliegender Rohrwendel für die Warmwasser-Bereitung) größer 500 Liter verwendet werden? Ist dann nur die Heizungseffizienz oder zusätzlich auch die Warmwasser-Effizienz zu berechnen?

Die sogenannten Kombispeicher für Warmwasserbereitung und Heizungsunterstüt-zung werden dem Volumen nach aufgeteilt (sinnvollerweise durch den Hersteller zu defi-nieren).

(B12) Bei der Wärmepumpe zählt die Leistung auf die Kommastelle oder auf/abgerundet? Braucht die Notheizpatrone ein Energielabel als Wärmeerzeuger?

Beim Produktlabel Wärmepumpe wird die Wärmenennleistung auf die nächste ganze Zahl gerundet angegeben. Die Tabelle 7 „Technische Parameter für Raumheizgeräte und Kombiheizgeräte mit Wärmepumpe“ (s. L 239/66) stellt die erforderliche Genauigkeit der verschiedenen Parameter dar, auf die gerundet werden muss ggf. auch mit Nachkomma-stellen.

(B13) Darf man E-Heizstäbe/Notheizpatrone einzeln verkaufen wenn sie als Produktlabel nur 40% Wirkungsgrad haben?

Wärmeerzeuger wie Brenner oder Heizpatronen werden von der Verordnung als Be-standteile von Raumheizgeräten, Warmwasserbereitern und Kombiheizgeräten betrachtet. Sie erhalten kein eigenes Produktlabel. Solche Wärmeerzeuger fallen nicht unter die Verordnung, wenn sie als Ersatzteil vor dem 1. Januar 2018 in Verkehr gebracht werden, um identische Wärmeerzeuger zu ersetzen. Auf dem Ersatzprodukt oder auf seiner Verpackung muss deutlich angegeben sein, für welches Heizgerät es bestimmt ist.

(B14) Braucht die Notheizpatrone ein Energielabel als Wärmeerzeuger?

Siehe Frage (B13)

(B15) Wie wird der Verkauf einzelner Heizstäbe gelabelt?

Siehe Frage (B13)

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(B16) Wie errechnet sich der Jahresenergieverbrauch für einen Wärmeerzeuger (ausge-nommen Wärmepumpen)?

Siehe auch FAQ 38 der Guidelines January 2015 (https://ec.europa.eu/energy/sites/ener/files/documents/GuidelinesSpaceWaterHeaters_FINAL.pdf)

Der Jahresheizenergieverbrauch QHE in GJ bei Raumheizung für Kessel bei durch-schnittlichem Klima wird nach folgender Formel berechnet:

𝑄𝐻𝐸 =𝐻𝑒ℎ × 𝑃𝑑𝑒𝑠𝑖𝑔𝑛

𝜂𝑠 ×

3,61000

mit

• Heh = 2066 = Jahresbetriebsstundenäquivalent • Pdesign in kW bestimmt entweder als:

𝑃𝑑𝑒𝑠𝑖𝑔𝑛 = 𝑃𝑟𝑎𝑡𝑒𝑑 × 800

2066

oder

𝑃𝑑𝑒𝑠𝑖𝑔𝑛 = arithmetische Mittel des maximalen und minimalen Nutzenener-gieoutputs multipliziert mit 800 und dividiert durch 2066

(B17) Ist es möglich für in den Speicher integrierte Wärmeerzeuger den Speicher und den Wärmeerzeuger vollkommen getrennt zu betrachten oder muss man alle Speicher zusammen mit ihren Wärmeerzeugern jeweils einzeln messen? Bei getrennter Be-trachtung könnte man die Verbundlabels relativ einfach zusammen rechnen.

Ein Speicher mit einem oder mehreren eingebauten Wärmeerzeugern ist je nach An-wendungszweck entweder ein Raumheizgerät, ein Warmwasserbereiter oder ein Kombi-heizgerät. Als solches Gerät erhalten sie gemäß Verordnung zunächst ein Produktlabel. Erst in der Kombination mit Solaranlage und Heizungsregler wird es zum Verbund.

Die Ermittlung der Raumheizungsenergieeffizienz und der Warmwasserbereitungs-energieeffizienz ist in den Mitteilungen der Kommission zur Durchführung der Verordnun-gen für Raumheizung (2014/C 207/02) und Warmwasserbereitung (2014/C 207/03) be-schrieben. Eine pauschale Aussage ob eine getrennte Betrachtung zulässig ist oder nicht kann hier nicht getroffen werden.

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(B18) Wie wird ein Systemspeicher (Produktlabel) mit montierter Frischwasserstation ge-kennzeichnet bzw. die Klasse ermittelt (siehe Bild)

Sofern der Speicher keine Wärmeerzeuger enthält (siehe auch Frage B15) wird er wie ein normaler Speicher betrachtet. Die Frischwasserstation spielt hierbei keine Rolle. D.h. sofern er nicht mehr als 500 l Inhalt hat bekommt er ein Produktlabel Speicher, bis 2000 l sind die Produktdatenblätter zu erstellen und technische Unterlagen bereitzuhalten.

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FAQS - ZUM VERBUNDANLAGENLABEL

(C1) Wer ist verantwortlich für die Vergabe und Bereitstellung des Labels?

Derjenige, der gegenüber dem Endkunden als Letztverkäufer auftritt. Das kann auch der Hersteller sein, wenn dieser bereits das Paket schnürt (siehe Seite 5, Artikel 3 (5) a).

(C2) Muss beim Verbundanlagenlabel ein einzelnes Blatt mit den Informationen zur So-lareinrichtung beiliegen?

Ja.

(C3) Welche Systeme erhalten ein Verbundanlagenlabel? Gilt dieses nur in Verbindung mit Solar oder auch mit anderen Wärmeerzeugern (wie Wärmepumpe plus Speicher, Gasbrennwert plus Speicher)?

Das Verbundanlagenlabel wird bei Lot 1 (Heizung) für viele Kombinationen verwendet, unter anderem Kessel plus Solar, Kessel plus Wärmepumpe, Wärmepumpe plus Solar und KWK plus Kessel.

(C4) Muss ein Verbundanlagenlabel erstellt werden, wenn einzelne Teile einer vorhande-nen Anlage nachgerüstet oder ausgetauscht werden (zum Beispiel Nachrüstung der Solaranlage, Austausch des Wasserbereiters oder Wärmeerzeugers)?

Nur wenn ein neues Paket verkauft wird, muss auch ein Verbundanlagenlabel erstellt werden. Unabhängig davon kann es aber Sinn machen, dem Endkunden den Zugewinn in der Effizienzklasse darzustellen. Und das ist nur möglich ist, wenn die vorhandenen Kom-ponenten bereits gekennzeichnet sind.

(C5) Was sind die wesentlichen Einflusskriterien auf die verschiedenen Verbundanlagen-label?

Bei Lot 1: Nennleistung des Kessels, Größe (Fläche) der Solaranlage

Bei Lot 2: Größe (Fläche) der Solaranlage, optischer Wirkungsgrad η0

(C6) Können Speicher mit einem Volumen von mehr als 500 Liter in einem Verbundanla-genlabel Berücksichtigung finden?

Ja. Daher müssen für Speicher mit einem Volumen von mehr als 500 Liter die ener-gierelevanten Daten im Produktdatenblatt mitgeliefert werden.

(C7) Fällt ein Kombispeicher für eine Anlage zur Heizungsunterstützung und Trinkwarm-wasser mit 1.000 Liter noch in die Label-Berechnung für Warmwasserbereiter? Und wie werden die Teilvolumina definiert?

Ja. Bei Solarintegration werden dann typischerweise ein Verbundanlagenlabel für Heizung und eins für Warmwasser gerechnet. Kombispeicher für Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung werden dem Volumen nach aufgeteilt (sinnvollerweise durch den Hersteller zu definieren).

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(C8) Ist es erlaubt, beispielhafte Kalkulationen von Verbundanlagenlabeln in werblichen Unterlagen unter Nennung der Annahmen (zum Beispiel Zapfprofil und verwendete Komponenten) zu zeigen?

Ja.

(C9) Wie werden die für das Verbundanlagenlabel erforderlichen Effizienzkennzahlen für verschiedene Zapfprofile und Speichergrößen für Warmwasserbereiter rechnerisch ermittelt, wenn dieser aus einer Kombination beliebiger Warmwasserspeicher und Wärmeerzeuger besteht?

Das ist bisher noch nicht definiert. Es gibt einen Vorschlag der ESTESC-Arbeits-gruppe, der noch überarbeitet und von der Kommission akzeptiert werden muss.

(C10) Muss für eine Solaranlage, bei der mehrere Speicher in einer Kaskade hintereinan-der liegen (zum Beispiel zwei Speicher mit je 1.500 Liter), ein Verbundanlagenlabel ausgestellt werden?

Ja.

(C11) Muss für einen Speicher mit mehr als 2.000 Liter ein Verbundanlagenlabel ausge-stellt werden?

Genau genommen endet das Verfahren bei einer Größe von 2.000 Liter. Allerdings gab es bereits Stimmen aus der Kommission, dass auch bei größeren Speichern ein Ver-bundanlagenlabel möglich sein kann. Das hängt dann natürlich von den jeweiligen Rand-bedingungen ab, also ob zum Beispiel das Zapfprogramm bei der jeweiligen Speichergrö-ße noch sinnvoll abdeckbar ist.

(C12) Wie ist bei Pufferspeichern mit integriertem Warmwasser-Speicher oder Pufferspei-chern mit Rohrwendeltauscher zu verfahren? Welche Volumina werden für die Be-rechnung herangezogen?

Die Inhalte werden zwischen Heizung und Warmwasser aufgeteilt.

(C13) Ist ein Verbundlabel möglich wenn sich ein Kamin mit Wassertasche im Verbund befindet?

Ein Kamin mit Wassertasche kann nicht als Zusatzheizkessel in die Berechnung für ein Verbundlabel eingehen.

(C14) Wo wird die Grenze regelungsseitig gezogen wenn mehrere Regler eingebaut sind (zum Beispiel für Fernüberwachung o. Raumfühler mit Bedienung)

Sind mehrere Regler in der Verbundanlage kombiniert, so sind deren Effizienzmerk-male, so zu bewerten, als ob sie in einem Regler zusammengefasst wären.

(C15) Wird die Kollektorfläche auf volle m² gerundet?

Die Angaben zur Kollektorfläche auf dem Produktdatenblatt der Solareinrichtung er-folgen auf zwei Dezimalstellen gerundet.

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(C16) Werden die Kästchen des Verbundlabels vom Handwerker manuell gefüllt (Kreuzchen) oder maschinell gedruckt?

Hierzu gibt es keine Vorgabe, beides ist möglich.

(C17) Wie werden PVT-Kollektoren im Energy Labeling berücksichtigt?

Sie werden wie ein normaler Sonnenkollektor betrachtet, d.h. sie gehen lediglich mit ihren Parametern zur Wärmeerzeugung in die Berechnung ein.

(C18) Wie wird im Rahmen eines Verbundanlagenlabels ein Frischwasserstation als Ein-zelkomponente berücksichtigt bzw. im Paket berechnet?

Frischwasserstationen werden nicht berücksichtigt (siehe Frage (B16)).

(C19) Stimmt es, dass die Berechnung des ηwh gemäß der Dokumentation von der ESTIF Seite 50 berechnet wird? Hersteller von Trinkwarmwasser-Erwärmern mit externem Plattenwärmetauschern, Regelungssystemen, Pufferspeicher und Solaranlagen, sind abhängig von den Angaben der Kesselhersteller. Sind die Angaben der Kessel-/Wärmepumpenhersteller unabhängig von der späte-ren Verbundanlage?

Ja, bei Verbundanlagen mit Solar wird die Warmwasserbereitungsenergieeffizienz ηwh entsprechend dem erwähnten Berechnungsschema ermittelt. Ohne genauere Kenntnis der späteren Verbundanlage lediglich unter Einsatz des gewünschten Lastprofils kann aus den Daten der Kessel- und Wärmepumpenhersteller die Warmwasserbereitungsenergieeffizi-enz ohne Solaranlage ermittelt werden, die dann weiterverwendet wird zur Berechnung der Effizienz der Verbundanlage.

(C20) Bei einer Verbundanlage für Raumheizung und Trinkwarmwasser mit Solar wird bei einem modulierenden Kessel immer die maximale Wärmenennleistung Prated (bei der Ermittlung des solaren Beitrags) angenommen? Im Regelfall wird der Kessel (gerade bei der Raumheizung) nicht kontinuierlich bei Nenn-Höchstleistung gefahren. Wird den modulierenden Kesseln in einem Parame-ter Rechnung getragen? Oder gilt das Label nur für den Winter? Dank Klimaerwärmung werden die Winter immer milder, somit wäre ein Label für die Übergangszeit realistischer.

Es wird nur Prated verwendet. Die Modulation wird nicht berücksichtigt.