SolidarMed aktuell 63, Magazine

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Nr. 63 / 17. November 2010 Spendenkonto: 60-1433-9 www.solidarmed.ch Editorial 2 Brennpunkt: Hürdenlauf ins Leben 3 Zimbabwe: Interview mit Dr. Christian Seelhofer 6 Verschiedenes: 8 Neugeborene schützen. Hürdenlauf ins Leben:

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Page 1: SolidarMed aktuell 63, Magazine

Nr. 63 / 17. November 2010

Spendenkonto: 60-1433-9 www.solidarmed.ch

Editorial 2

Brennpunkt: Hürdenlauf ins Leben 3

Zimbabwe: Interview mit Dr. Christian Seelhofer 6

Verschiedenes: 8

Neugeborene schützen.

Hürdenlauf ins Leben:

Page 2: SolidarMed aktuell 63, Magazine

Tanzania

Zimbabwe

Dar es SalaamDodoma

Silveira-SpitalMusiso-Spital

Lugala-Spital

Ifakara

Harare

Maseru

Seboche-Spital

Roma-Spital

Paray-Spital

Chainama College

Kafue-Spital

Livingstone-Spital

Lusaka

ZambiaMpanshya-Spital

Maputo

Moçambique

Lesotho

Chiúre

Ancuabe

Masvingo

Dareda-SpitalMbulu

2 SolidarMed aktuell

Jede Geburt meiner drei Kinder habe ich als speziellen und schönen Moment in Erinnerung. Auch deshalb, weil wir jederzeit von freundlichen und kompetenten Fachleu-ten begleitet wurden. Selbst die von Komplikationen ge-prägte Geburt meiner Tochter hinterlässt schlussendlich mehrheitlich schöne, ergreifende Gefühle. Weil die Heb-ammen und Ärzte die richtigen Massnahmen trafen, sind meine Frau und die Kleine heute wohlauf. Ein grosses Glück.

Für eine mosambikanische Familie wäre diese Geburt im schlimmsten Fall kein Anlass zur Freude, sondern einer der Trauer geworden. Moçambique ist eines der Länder mit der höchsten Kindersterblichkeit weltweit. Die Ge-schichte der kleinen Hortensia (Seiten 3-5) beschreibt ein Schicksal als Beispiel für den Kampf, den Neugeborene im südlichen Afrika während den ersten Wochen und Monaten ihres Lebens überstehen müssen.

Einer, der sich seit vielen Jahren für die Gesundheit der Kinder Afrikas einsetzt, ist SolidarMed-Arzt Christian Seelhofer. Seit knapp neun Jahren arbeitet er in einem abgelegenen Spital in Zimbabwe. Im Gespräch (auf Seite 6-7) beschreibt er, was die Kinder Zimbabwes am drin-gendsten brauchen – nicht zuletzt gesunde Eltern.

SolidarMed will sich auch in Zukunft weiter für das Über-leben der Kinder einsetzen, die ansonsten keine Chance haben. So starten wir zum Beispiel in Moçambique im kommenden Jahr ein neues Projekt mit dem Ziel, die Ge-sundheit von Müttern und Neugeborenen in zwei Distrik-ten zu verbessern. Ohne die Solidarität unserer Spender/innen ist diese Arbeit jedoch nicht möglich und ich bitte Sie einmal mehr dringend, SolidarMed zu unterstützen. Ihr Beitrag wirkt direkt und gibt den Kindern Afrikas eine echte Chance.

Joel Meir, Geschäftsleiter SolidarMed

Impressum «SolidarMed aktuell» 63/2010SolidarMed, Obergrundstrasse 97, Postfach, CH-6000 Luzern 4, Telefon +41 41 310 66 60, Fax +41 41 310 66 62, www.solidarmed.ch

Texte: Benjamin Gross (Mithilfe: Marianne Villaret) Gestaltung: Silvia Bucher Umschlagsbild: Alexander Jaquemet, Tanzania Druck: Brunner AG, Druck und Medien, Kriens Auflage: 12 000 Exemplare

«SolidarMed aktuell» erscheint viermal jährlich – die nächste Ausgabe im Februar 2011. Das Abonnement kostet jährlich CHF 5.— und wird einmalig von Ihrer Spende abgezogen. Für Mitglieder ist es im Jahresbeitrag enthalten.

Mitgliedschaft: CHF 50.— für Einzelmitglieder; CHF 80.— für Familien und Institutionen.

Spenden und Mitgliederbeiträge überweisen Sie bitte mit entsprechendem Vermerk an: Aus der Schweiz: Postkonto 60-1433-9, lautend auf: SolidarMed, CH-6000 Luzern 4 Vom Ausland: IBAN: CH0909000000600014339, BIC: POFICHBEXXX, Geldinstitut: Swiss Post, Postfinance, Nordring 8, 3030 Bern, Konto 60-1433-9, lautend auf: SolidarMed, CH-6000 Luzern 4 Online: www.solidarmed.ch «Spenden» Lastschriftverfahren (LSV): www.solidarmed.ch «Spenden» oder auf telefonische Bestellung

Jedes Baby verdient unse ren Schutz.

Herzlichen Dank!

SolidarMed ist ZEWO-zertifiziert und steht für einen effizienten und gewissenhaften Einsatz Ihrer Spende. Spenden an ZEWO-zertifizierte Organisationen können in den meisten Kantonen der Schweiz von den Steuern abgezogen werden. Bitte informieren Sie sich direkt in Ihrer Gemeinde.

Editorial

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Moçambique

SolidarMed aktuell 3

Hürdenlauf ins Leben.Hortensia ist erst einige Wochen alt, als sie um ihr Überleben schreit. Die Kleine verlor ihre Mutter bei ihrer Geburt und wurde seither nicht richtig satt. Körperlich geschwächt ist Hortensia den Gefahren durch Krankheiten besonders ausgeliefert. Von den Kindern, die in Moçambique vor ihrem 5. Ge burts tag ster ben, überleben rund 40 Prozent die ersten 28 Tage nicht. SolidarMed setzt sich für die Ge sund heit der Neugeborenen ein und sorgt dafür, dass sie während den gefährlichsten Wochen ihres Lebens eine faire Chance erhalten.

Hortensia erhielt im Spital von Ancuabe ein bisschen Hoffnung für die Zukunft. In den kommenden Monaten und Jahren warten jedoch noch viele Herausforderungen auf das kleine, drei Kilogramm leichte Waisenkind.

Wenn sie genügend zu essen bekommt und von Durchfall und Malaria verschont bleibt, kann sie es schaffen.

Brennpunkt

Bild: Marianne Villaret

Nagender HungerDie kleine Hortensia verlor ihre Mutter bei ihrer Geburt. Seither lebt das Baby bei ihrer Tante. Nach dem tragischen Todesfall bekam die Frau Trockenmilch für Hortensia, al-lerdings ohne jegliche Anweisung. Dies geschieht leider noch zu oft durch schlecht ausgebildetes oder überfor-dertes Personal in einigen der abgelegenen Gesundheits-zentren. Da Hortensias Tante mit dem Pulver nichts anzu-fangen wusste, versuchte die fürsorgliche Frau, die Kleine

Amelia sollte eigentlich mit am Tisch sitzen und gemein-sam mit dem Team den kommenden Monat planen. Der Leiterin der Mütterstation des von SolidarMed unter-stützten Spitals in Ancuabe lief jedoch auf dem Weg an die Besprechung eine Frau in die Arme, die ein schrei-endes, in eine afrikanische Capulana eingewickeltes Baby bei sich trug. Amelia sah, dass mit dem Kind etwas nicht stimmte und bot der Frau ihre Hilfe an. Schnell bemerkte sie, dass das Kind beinahe ausgehungert war.

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4 SolidarMed aktuell

Kindersterblichkeit: Dem Ziel nicht nahe genug!

Gemäss dem vierten Millennium-Entwicklungs-Ziel

der UNO soll die Kindersterblichkeit bis ins Jahr 2015

weltweit um zwei Drittel gegenüber 1990 gesenkt

werden. Die Zeit wird langsam knapp. Um das Ziel

zu erreichen, muss in den verbleibenden fünf Jah-

ren bedeutend mehr für die Gesundheit der Kinder

getan werden. Das bestätigten auch die Mächtigen

der Welt an der UNO Vollversammlung im Septem-

ber dieses Jahres.

Trotz weltweiten Fortschritten verbessert sich die

Lage für die Kinder im südlichen Afrika nur sehr

schleppend. Zwar ging die Kindersterblichkeit in

den letzten Jahren auch in Moçambique zurück,

noch immer (2008) sterben jedoch 130 von

1'000 Kindern vor ihrem 5. Geburtstag. 1990

waren es noch 249 Kinder. Trotzdem sterben in

Moçambique noch jeden Tag über 1'700 Klein-

kinder. Ein grosser Teil davon im ersten Lebensjahr.

In der verarmten Projektregion von SolidarMed, im

weit abgelegenen Norden des Landes, ist die Lage

noch bedeutend schlimmer.

SolidarMed plant für 2011 zusammen mit der Gesundheitsbehörde von Ancuabe an alle gebärenden Frauen einmalig ein «Baby-Package» abzugeben. Die darin enthaltene Plastikwanne, die

Stoffwindeln, eine Babyhose, ein Paket Seife und das Babypuder sollen die Neugeborenen besser vor Infektionen schützen.

Bild: Jean-Pierre Grüter

Brennpunkt

mit ihrer eigenen Milch und der Milch anderer Mütter zu füttern. Es reichte nicht. Hortensia, mittlerweile stark ab-gemagert, schrie vor Hunger um ihr Leben. So lange, bis die Tante sie in das Spital von Ancuabe brachte.

Die schwierigen ersten WochenEine gute Entscheidung, mit dem Baby die zwanzig Kilo-meter unter die Füsse zu nehmen, ansonsten wäre Horten-sias früher Tod sehr wahrscheinlich gewesen. 2,8 Millio-nen Babys sterben weltweit gemäss der WHO jedes Jahr innerhalb ihrer ersten Lebenswoche. Werden die Kinder mitgerechnet, die leblos zur Welt kommen, weil schon während der Geburt die fachliche Hilfe einer Hebamme fehlt, sind es über 5,9 Millionen Babys, die keinen Monat alt werden. 98 Prozent dieser Kinder kommen in Entwick-lungsländern wie Moçambique zur Welt. Im ländlichen Norden des Landes geschehen 81 Prozent der Todesfälle bei Neugeborenen während der ersten Lebenswoche, 32 Prozent am ersten Tag. Moçambique ist eines der Länder mit den höchsten Sterberaten weltweit. Infektionen, Früh-geburten und Erstickungstod sind verantwortlich dafür, dass diese Babys den ersten Monat nicht überleben. Da 15 Prozent schon mit zu wenig Körpergewicht zur Welt kommen, sind Kinder wie Hortensia dringend auf ausrei-chende Ernährung und wo nötig medizinische Betreuung angewiesen.

Integration ins GesundheitssystemEinfache Mittel könnten den Tod dieser Kinder verhin-dern. Es braucht eine verbesserte Hygiene während und nach der Geburt, gute fachliche Betreuung der Kinder in den ersten Tagen sowie genügend Nahrung. Lebens-rettende Massnahmen müssen im Gesundheitssystem integriert werden, die klinischen Abläufe den Kindern gerecht werden. Dafür braucht das Personal die entspre-chende Schulung und das notwendige Material. Als Ex-pertin für Müttergesundheit und Ausbildnerin von Pfle-gepersonal ist es nicht Amelias Aufgabe, Mütter von der Strasse aufzulesen und ihnen so zu helfen. Beim Anblick der kleinen Hortensia, die nun gierig die Ersatzmilch aus dem Schoppen saugt, versteht man jedoch, warum Ame-lia nicht mehr an der Besprechung erschien. Es war wich-tig, der Tante zu zeigen, wie man Milchersatz zubereitet. Kurze Zeit später war sie das erste Mal in ihrem kurzen Leben satt und lag zufrieden in einem gelben Basketball-

dress in Babygrösse. Amelia hat Hortensias Dorf bereits in ihre Agenda für den kommenden Monat eingetragen. Im Rahmen ihrer von SolidarMed unterstützten Arbeit wird sie nach der Kleinen sehen. ▪

Weitere Informationen finden

Sie auf: www.un.org/millenniumgoals/

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SolidarMed aktuell 5

SolidarMed in Moçambique

SolidarMed stärkt in enger Zusammenarbeit mit den

Behörden der beiden Distrikte Chiúre und Ancuabe

die Bevölkerung darin, Gesundheitsprobleme selber

zu erkennen und zu lösen. Ausserdem wird die Ge-

sundheitsversorgung den nationalen Anforderungen

angeglichen.

Sicher gebären – doppelt Leben schützen!Ein verbessertes Gesundheitssystem bedeutet, dass

Mütter ihre Babys sicherer zur Welt bringen können.

SolidarMed unterstützt die Verantwortlichen in Manage-

mentfragen oder bei der Ausbildung von Personal. Ein

effizientes System bedeutet, dass HIV/Aids-Tests und

Beratungen für alle Menschen möglich werden, dass

Impfkampagnen stattfinden und dass Mütter wissen,

wie sie ihre Babys vor Gefahren besser schützen. Das

Abgeben von «Babypaketen» und Moskitonetzen mo-

tiviert viele angehende Mütter, die sichere Umgebung

eines Gesundheitszentrums aufzusuchen. Mittler weile

können einige dieser Zentren dank SolidarMed bei

Komplikationen lebensrettende Kaiserschnitte durch-

führen, was bisher nur im 130 Kilometer entfernten Di-

striktspital möglich war. SolidarMed unterstützt alle 16

Gesundheitszentren der Region, wovon rund 400‘000

Menschen profitieren.

Lokal gut verankertIn den Projekten wird auch die Kommunikation mit

traditionellen Heilern und Hebammen berücksichtigt,

damit diese ihre Patient/innen im richtigen Moment an

ein Gesundheitszentrum vermitteln. SolidarMed ist in

den Dörfern bekannt und bringt wichtiges Wissen über

Gesundheitsgruppen an die Bevölkerung. Ein wichtiger

Bestandteil dieser Sitzungen ist die «sichere Mutter-

schaft» mit Themen wie Schwangerschaft, Geburt und

Neugeborenenpflege. Aber auch wie Malaria vorge-

beugt und Fieber behandelt werden kann. Veloambu-

lanzen ermöglichen Schwangeren bei Komplikationen,

schneller bei einer Fachperson zu sein.

Brennpunkt

Weitere Informationen finden

Sie auf: www.solidarmed.ch «Moçambique»

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6 SolidarMed aktuell

Zimbabwe

Bild: Urs AllenspachIm Juni 2010 waren bereits 3‘506 HIV-positive Menschen in Zimbabwe dank SolidarMed unter Therapie.

11 Prozent davon sind Kinder unter 16 Jahren, die das Virus oft schon seit der Geburt tragen.

gelnde Hygiene und Verbrennungen. Die gesündesten Kin-der sind diejenigen aus gesunden und intakten Familien.

Inwiefern bedroht die Aids-Epidemie die Kinder in Zim babwe direkt?Bis vor kurzem war die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind eine grosse Gefahr, was mittlerweile neue Medikamente glücklicherweise grösstenteils verhin-dern. SolidarMed investiert in unserer Region viel, damit Babys ohne das Virus zur Welt kommen. Das Virus macht die Kinder krank, verhindert, dass sie zur Schule gehen, oft nimmt es ihnen ihre Eltern. Als Waisen werden sie unter erbärmlichen Verhältnissen von Grossmüttern, Nachbarn oder andern Geschwistern versorgt.

Herr Dr. Seelhofer, welche drei Worte beschreiben für Sie das Leben eines Kindes in Zimbabwe am besten? Armut, Arbeit, Fröhlichkeit.

Welchen Stellenwert nehmen Kinder in der Gesell-schaft ein? Kinder – möglichst viele – sind immer noch das Wichtigste einer Familie. Renten kennt Zimbabwe nicht, also ist der Nachwuchs die einzige Altersvorsorge.

Was bedroht die Gesundheit der Kleinsten am mei-sten? Es scheint paradox, aber es ist die Aidserkrankung der Eltern. Hinzu kommen unzureichende Ernährung, man-

Gesunde Kinder brauchen gesunde Eltern.

Interview mit Dr. Christian Seelhofer

Zimbabwe ist das Sinnbild für die Korruption und die Misswirtschaft vieler afrikanischer Staaten. Der westliche Fingerzeig auf das Fehlverhalten der Regierung von Diktator Mugabe hilft den Men-schen des Landes jedoch kaum. Von der einst lobenswerten Infrastrukur bei Amtsantritt der ak-tuellen Führungselite ist heute wenig geblieben. Darunter leiden auch die Kinder, denen es heute schlechter geht als vor der Unabhängigkeit. Der Arzt Christian Seelhofer arbeitet seit vielen Jahren für SolidarMed in Zimbabwe und weiss, dass die direkte Hilfe ankommt.

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SolidarMed aktuell 7

Zimbabwe

SolidarMed in Zimbabwe

In den Distrikten Zaka und Bikita im Südosten Zim bab-

wes verbessert SolidarMed zusammen mit der Diözese

Masvingo und dem Gesundheitsministe rium das medi-

zinische Grundangebot für rund 350‘000 Menschen.

SolidarMed unterstützt 2 Spitäler und 24 abgelegene

Gesundheitszentren, damit diese effektiver helfen

können. Dies geschieht mit konkreten Projekten zur

Verbesserung der vorhandenen Infrastruktur, durch

die Unterstützung von Krankenpflegeschulen, durch

das HIV/Aids-Projekt SMART und die Entsendung von

Ärzten, die neben der klinischen Arbeit auch einen Auf-

trag für die Ausbildung und Supervision haben.

Mehr Gesundheit für Kinder und MütterZudem konzentriert sich SolidarMed in Zimbabwe

ab 2011 vermehrt auf die Gesundheit der Kinder und

Mütter. Beispielsweise durch die Unterstützung der

abgelegenen Gesundheitszentren, in denen oft mise-

rable Bedingungen herrschen. Es fehlt an fliessendem

Wasser, Medikamenten und ausreichend ausge bilde-

tem Personal. Notentbindungen sind nicht möglich

und Überweisungen in ein Spital funktionieren selten.

SolidarMed wird diesen Missständen in den kommen-

den Jahren vermehrt entgegenwirken. So ist zum Bei-

spiel der Bau von Mütterwartehäusern vorgesehen,

damit Hochschwangere rechtzeitig ins Spital kom-

men, wo ihnen bei Komplikationen geholfen werden

kann. Zudem wird SolidarMed im Rahmen des HIV/

Aids-Behandlungs- und Präventionsprojektes SMART

ver stärkt gegen die Übertragung des HI-Virus von der

Mutter auf das Kind vorgehen. SolidarMed schützt

die Kinder, die Zimbabwe dringend braucht.

Zahlen und Fakten zu Zimbabwe▪ 14 Prozent der Kinder sind untergewichtig.

▪ 36 von 1‘000 Kindern sterben in den ersten vier Wochen, 96 von 1'000 Kindern vor dem 5. Geburtstag.

▪ 120'000 Kinder unter 15 Jahren sind HIV-positiv.

▪ 1 Million Kinder haben ihre Eltern wegen HIV/Aids verloren.

Quellen: State of the World’s Children 2010, Global Hunger Index 2010

Wie hilft SolidarMed? SolidarMed entsendet Ärzte aus Europa in die Spitäler, gibt Mittel für den Kauf von Medikamenten, Verbandsmaterial und Geräten. SolidarMed war auch führend in der Einfüh-rung der HIV/Aids-Therapie. Dazu waren auch viele bau-liche Veränderungen notwendig. Aktuell ist SolidarMed stark engagiert in der Auslagerung der HIV/Aids-Therapie von den Spitälern in die kleinen von Krankenschwestern geführten Gesundheitszentren.

Sie sind nun schon seit bald neun Jahren für SolidarMed im Einsatz……und ich habe noch immer viel Freude an der Arbeit. Trotzdem denke ich doch langsam an die Rückkehr in die Schweiz.

Was kann dagegen getan werden?Es braucht die neuen Therapien, die den infizierten Kin-dern und ihren Eltern trotz dem tödlichen Virus ein weit-gehend normales Leben ermöglichen. Die Anstrengungen von SolidarMed diesbezüglich sind für viele Familien ein Segen.

Ende 2008 schien das Gesundheitssystem komplett zu kollabieren. Funktionieren die Spitäler wieder? Das Gesundheitswesen liegt immer noch sehr im Argen. Ein Spital muss ohne Unterstützung des Staates auskom-men. Einzig die Löhne kommen vom Staat, werden aber auch vom Ausland finanziert. Das laufende Budget muss ein Spital mit den Behandlungen erwirtschaften. Da viele Spitäler in sehr armen Gegenden liegen, wo die Patient/innen für ihre Behandlung nichts bezahlen können, fehlt dieses Geld. Eine Ausnahme bilden die Einrichtungen, die von Organisationen wie SolidarMed unterstützt werden. Die beiden von uns direkt unterstützten Spitäler Musiso und Silveira funktionieren sehr gut und sichern die medizi-nische Grundversorgung der Bevölkerung.

Christian Seelhofer, Arzt von SolidarMed, ist seit 2002 für SolidarMed in Zimbabwe als Arzt im Einsatz. Momentan im Sil-veira-Spital. Für seine Verdienste erhielt er 2008 den Schaffhauser Preis für Entwicklungszusammenarbeit.

Weitere Informationen finden

Sie auf: www.solidarmed.ch «Zimbabwe»

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8 SolidarMed aktuell

Agenda Mittwoch, 1. Dezember 2010: Welt-Aids-Tag 2010, 19.30 Uhr in der Postremise in Chur. «Aids in Afrika und in der Schweiz». Vorträge von Dr. Jochen Ehmer (SolidarMed) und Dr. Felix Fleisch. Anschliessend: Diskussion, Party und Konzert mit «Jo-Jo and the Dinosaurs». Vorankündigung: Die SolidarMed-Generalversammlung 2011 findet am Samstag, 28. Mai 2011 in der Bäckerei-fachschule Richemont in Luzern statt.

Dank Ihrer Hilfe können wir etwas bewirken. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern, Partner- und Geberorganisationen, Kirchgemeinden, Vereinen und Firmen, welche uns in diesem Jahr unterstützt haben oder welche dieses Jahr zu Weihnachten wiederum anstelle von Geschenken eine Spende an SolidarMed machen werden. Nur dank Ihrer Spende können wir uns weiterhin für die Gesundheitsversorgung im südlichen Afrika einsetzen. Herzlichen Dank!

Lastschriftverfahren (LSV): Kommissionen sparen und Spendenwert steigern SolidarMed zu spenden heisst, das Geld in verantwortungsvolle Hände zu geben. 9 von 10 Franken fliessen direkt in die Projekte, wo sie konkret für mehr Gesundheit der Menschen im südlichen Afrika eingesetzt werden. Es geht jedoch noch effizienter: Von einer Spende bleibt jeweils eine Gebühr bei den Banken und der Post für ihre Dienstleistung hängen. Mit einem Lastschriftverfahren (LSV) ent-fallen diese Gebühren. Diese regelmässigen Zahlungen helfen auch, langfristig zu planen und die Projekte zu bündeln. Bestellen Sie das LSV-Antragsformular auf unserer Website www.solidarmed.ch unter «Spenden» oder telefonisch bei Frau Sandra Lerch: 041 310 66 60 und bewirken Sie noch mehr mit Ihrer Spende.

Verschiedenes

Lächeln für den guten Zweck.

Alljährlich werden Ärzte und Pharmazeut/innen aus der ganzen Schweiz vom Pharmaunternehmen Mepha eingeladen, ein hochkarätiges Konzert zu geniessen. SolidarMed durfte zugunsten eines Spital-Projekts in Tanzania die Kollekte einsammeln.

In beeindruckender Weise unterscheidet sich das pracht-volle Luzerner KKL von den eher einfachen Spitälern und Gesundheitszentren im südlichen Afrika, die mit der Unter-stützung von SolidarMed die Gesundheit vieler Menschen sichern. Fast schon sinnbildlich stand die mitgebrachte Ve-loambulanz in dem riesigen Konzerthaus etwas verloren da. Nicht so die zahlreichen freiwilligen Sammler/innen von SolidarMed. Sympathisch mischten sie sich unter das Publikum und halfen mit, möglichst viele Mittel für das Lugala-Spital in Tanzania zu sammeln.

«Es ist eine grosse Chance, bei ‹Mepha Classic› nach den Gratiskonzerten für ein Projekt zu sammeln», freut sich der Emmenbrücker Arzt Aldo Kramis und fügt an: «Dank mei-nem Einsatz in Afrika weiss ich, wie viel SolidarMed mit diesen Spenden bewirken kann.»

Bild: Benjamin Gross

Schon seit vielen Jahren macht sich der Bassersdorfer Arzt Hugo Morger zusammen mit seiner Frau Hendrika

ehrenamtlich für SolidarMed stark. Sie sind zwei der unzähligen stillen Helfer, ohne welche die Arbeit von

SolidarMed nicht möglich wäre.

Ein paar Meter weiter steht der Bassersdorfer Arzt Hugo Morger mit seiner Frau Hendrika. Jahr für Jahr sammeln die beiden mit einem bunten Hut und lächeln um möglichst grosszügige Spenden. Hugo Morger war für SolidarMed als Arzt in Lesotho im Einsatz. Als ehemaliger Präsident von SolidarMed liegt ihm besonders viel an der Gesundheit der Menschen in Afrika.

Herzlichen Dank all unseren zahlreichen freiwilligen Helfer/innen für ihr wertvolles Engagement. Sei dies nun an einem Klassikkonzert, mit einem Stand am Weihnachtsmarkt oder mit einer anderen gelungenen Sammelidee. Möchten Sie sich auch ehrenamtlich en-gagieren? Benjamin Gross ([email protected]) gibt Ihnen gerne Auskunft.