Solisten - Home - Musik an St. Martin€¦ · REQUIEM D-MOLL, KV 626 CHOR, ORCHESTER UND SOLISTEN....

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  • SolistenAnna Nesyba, Sopran

    Ulrike Schneider, AltRolf Sostmann, TenorThomas Schütz, Bass

    Kantorei St. MartinOrchester St. Martin

    Caroline Klute, HarfeKMD Eckhard Manz — Leitung

    PROGRAMM

    SAMUEL BARBER S. 4 / 18AGNUS DEICHOR A CAPPELLA

    TOSHIO HOSOKAWA S. 5 / 18DREI ENGEL LIEDERSOPRAN UND HARFE SOLO

    WOLFGANG AMADEUS MOZART S. 6 / 15REQUIEM D-MOLL, KV 626CHOR, ORCHESTER UND SOLISTEN

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    SAMUEL BARBER AGNUS DEI

    Agnus dei

    Qui tollis peccata mundi

    Miserere nobis

    Agnus dei

    Qui tollis peccata mundi

    Dona nobis pacem

    Lamm Gottes,

    Der Du die Sünden der

    Welt getragen,

    Erbarme Dich unser.

    Lamm Gottes,

    Der Du die Sünden der

    Welt getragen,

    Gib uns Frieden.

    TOSHIO HOSOKAWA DREI ENGEL LIEDER

    I GEBET

    Ich suche allerlanden eine Stadt,

    Die einen Engel vor der Pforte hat.

    Ich trage seinen großen Flügel

    Gebrochen schwer am Schulterblatt

    Und in der Stirne seinen Stern als

    Siegel.

    Und wandle immer in die Nacht ...

    Ich habe Liebe in die Welt gebracht

    — Daß blau zu blühen jedes Herz

    vermag,

    Und hab ein Leben müde mich

    gewacht,

    In Gott gehüllt den dunklen

    Atemschlag.

    O Gott, schließ um mich deinen

    Mantel fest …

    (Else Lasker-Schüler)

    II GRUSS VOM ANGELUS

    In meinem Herzen steht die Stadt

    In die mich Gott geschickt.

    Der Engel, der dies Siegel hat

    Wird nicht von ihr berückt.

    Mein Flügel ist zum Schwung bereit

    Ich kehrte gern zurück.

    Denn blieb ich auch lebendige Zeit

    Ich hätte wenig Glück.

    Mein Auge ist ganz schwarz und voll

    Mein Blick wird niemals leer.

    Ich weiß, was ich verkünden soll

    Und weiß noch vieles mehr.

    (Gershom Scholem)

    III WELTFLUCHT

    Ich will in das Grenzenlose

    Zu mir zurück,

    Schon blüht die Herbstzeitlose

    Meiner Seele,

    Vielleicht ists schon zu spät zurück.

    O, ich sterbe unter euch!

    Da ihr mich erstickt mit euch.

    Fäden möchte ich um mich ziehen

    Wirrwarr elend!

    Beirrend, Euch verwirrend,

    Zu entfliehn Meinwärts.

    (Else Lasker-Schüler)

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    2 Tuba mirum

    Tuba mirum spargens sonum

    Per sepulcra regionum

    Coget omnes ante thronum.

    Mors stupebit et natura,

    Cum resurget creatura,

    Judicanti responsura.

    Liber scriptus proferetur,

    In quo totum continetur,

    Unde mundus judicetur.

    Judex ergo cum sedebit,

    Quidquid latet, apparebit:

    Nil inultum remanebit.

    Quid sum miser tunc dicturus?

    Quem patronum rogaturus,

    Cum vix justus sit securus?

    3 Rex tremendae

    Rex tremendae majestatis,

    Qui salvandos salvas gratis,

    Salva me, fons pietatis.

    4 Recordare

    Recordare, Jesu pie,

    Quod sum causa tuae viae:

    Ne me perdas illa die.

    Quaerens me, sedisti lassus,

    Redemisti Crucem passus:

    Die Posaune wird –– mit wunder-

    barem Ton die Gräber überall

    durchdringend ––, alle vor dem

    Thron zusammenrufen. Der Tod

    und die Natur werden erstarren,

    wenn die Geschöpfe auferstehen,

    um sich vor dem Richter zu verant-

    worten.

    Ein geschriebenes Buch wird her-

    beigetragen werden, in welchem

    alles enthalten ist, wonach die Welt

    gerichtet werden soll.

    Wenn also der Richter sich setzen

    wird, wird sichtbar werden, was

    auch immer verborgen ist: nichts

    wird unvergolten bleiben.

    Was soll ich Elender dann sagen?

    Wen soll ich als Fürsprecher bitten,

    wenn der Gerechte kaum sicher

    sein wird?

    König von erschreckender Erha-

    benheit, der du den zur Rettung

    Bestimmten die Gnade des Heils

    gibst, rette mich, Quelle der Gnade.

    Erinnere dich, gütiger Jesus,

    daß ich die Ursache deines

    Leidens weges bin, daß du mich

    nicht vernichtest an jenem Tage.

    I. INTROITUSRequiem

    Requiem aeternam dona eis,

    Domine: et lux per petua luceat eis.

    Te decet hymnus, Deus, in Sion,

    et tibi reddetur votum in Jerusalem.

    Exaudi orationem meam,

    ad te omnis caro veniet.

    Requiem aeternam dona eis,

    Domine: et lux perpetua luceat eis.

    II. KYRIEKyrie, eleison,

    Christe, eleison.

    Kyrie, eleison.

    III. SEQUENZ1 Dies irae

    Dies irae, dies illa

    Solvet saeclum in favilla:

    Teste David cum Sibylla.

    Quantus tremor est futurus,

    Quando judex est venturus,

    Cuncta stricte discussurus!

    Ewige Ruhe schenke ihnen, Herr:

    und das ewige Licht leuchte ihnen.

    Dir, Gott, gebührt das Loblied in

    Zion, und dir wird das Gelübde

    abgelegt in Jerusalem.

    Erhöre mein Gebet, zu dir wird

    alles Fleisch kommen.

    Ewige Ruhe schenke ihnen, Herr:

    und das ewige Licht leuchte ihnen.

    Herr, erbarme dich,

    Christe, erbarme dich.

    Herr, erbarme dich.

    Der Tag des Zorns, jener Tag wird

    die Welt in Asche auflösen: wie

    David und die Sibylle bezeugen.

    Was für ein Zittern wird sein, wenn

    der Richter kommen wird, um alles

    genau zu untersuchen!

    WOLFGANG AMADEUS MOZART

    REQUIEM D-MOLL

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    6 Lacrimosa

    Lacrimosa dies illa,

    Qua resurget ex favilla

    Judicandus homo reus.

    Huic ergo parce, Deus:

    Pie Jesu Domine,

    Dona eis requiem. Amen.

    IV. OFFERTORIUM1 Domine Jesu

    Domine Jesu Christe, Rex gloriae,

    libera animas omnium fidelium

    defunctorum de poenis inferni

    et de profundo lacu.

    Libera eas de ore leonis,

    ne absorbeat eas tartarus,

    ne cadant in obscurum.

    Sed signifer sanctus Michael

    repraesentet eas in lucem sanctam,

    quam olim Abrahae promisisti

    et semini ejus.

    2 Hostias

    Hostias et preces tibi, Domine,

    laudis offerimus. Tu suscipe pro

    animabus illis, quarum hodie me-

    moriam facimus: fac eas, Domine,

    de morte transire ad vitam,

    quam olim Abrahae promisisti et

    semini ejus.

    Tränenreich wird jener Tag sein,

    an dem der Mensch angeklagt zum

    Gericht aus der Asche auferstehen

    wird.

    Diesen verschone doch, Gott:

    Gütiger Herr Jesus,

    schenke ihnen Ruhe. Amen.

    Herr Jesus Christus, König der

    Ehre, befreie die Seelen aller

    verstorbenen Gläubigen von den

    Strafen der Hölle und aus der tiefen

    See. Befreie sie aus dem Rachen

    des Löwen, daß die Hölle sie nicht

    verschlinge und sie nicht in die

    Finsternis fallen.

    Sondern der heilige Bannerträger

    Michael führe sie in das heilige

    Licht, wie du es einst Abraham

    verheißen hast und seiner Nach-

    kommenschaft.

    Opfer und Lobgebet bringen wir vor

    dich, Herr. Nimm du sie an für jene

    Seelen, derer wir heute gedenken:

    Laß sie, Herr, aus dem Tode hin-

    übergehen in das Leben, wie du es

    einst Abraham verheißen hast und

    seiner Nachkommenschaft.

    Tantus labor non sit cassus.

    Juste judex ultionis,

    Donum fac remissionis

    Ante diem rationis.

    Ingemisco, tamquam reus,

    Culpa rubet vultus meus:

    Supplicanti parce, Deus.

    Qui Mariam absolvisti,

    Et latronem exaudisti,

    Mihi quoque spem dedisti.

    Preces meae non sunt dignae,

    Sed tu bonus fac benigne,

    Ne perenni cremer igne.

    Inter oves locum praesta,

    Et ab haedis me sequestra,

    Statuens in parte dextra.

    5 Confutatis

    Confutatis maledictis,

    Flammis acribus addictis,

    Voca me cum benedictis.

    Oro supplex et acclinis,

    Cor contritum quasi cinis:

    Gere curam mei finis.

    Auf der Suche nach mir setztest du

    dich müde nieder, du hast mich er-

    löst, weil du am Kreuz gelitten hast:

    so große Pein darf nicht vergeb-

    lich sein. Richter, der du gerecht

    vergiltst, gib mir das Geschenk

    der Vergebung vor dem Tag der

    Rechenschaft. Ich seufze auf wie

    ein Angeklagter, die Schuld errötet

    mein Gesicht: Verschone, Gott,

    den, der dich anfleht.

    Der du Maria freigesprochen

    und den Schächer erhört hast,

    du hast auch mir Hoffnung gegeben.

    Meine Bitten sind nicht würdig, aber

    du, Gütiger, laß Gnade walten, daß

    ich nicht im ewigen Feuer verbrenne.

    Gewähre mir einen Platz bei den

    Schafen, sondere mich ab von

    den Böcken indem du mich auf die

    rechte Seite stellst.

    Wenn die Verdammten überführt

    und den peinigenden Flammen

    übergeben sind, dann rufe mich mit

    den Gesegneten.

    Ich bitte flehentlich und demütig

    –– mein Herz ist zerknirscht gleich

    wie Asche: Trage du die Sorge um

    mein Ende.

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    VITENANNA

    NESYBASOPRAN

    Die Sopranistin Anna Nesyba

    studierte an der Hochschule für

    Musik Würzburg neben Gesang

    auch Schulmusik, Vio line und

    Barock violine. Im Sommer 2011

    hatte sie ihr Debut als Fiordiligi in

    Mozarts „Cosi fan tutte“ und stand

    2012 bei der Zomeropera Alden

    Biesen in Belgien als Valencienne

    in Lehars „Lustiger Witwe“ auf der

    Bühne.

    Als Ensemblemitglied im Rahmen

    des Opernstudios sang Anna

    Nesyba in den Spielzeiten 13 / 14

    und 14 / 15 am Staats theater

    Kassel. Im Frühjahr 2017 hat sie

    in Hannover mit dem En semble

    Alta Rita und namhaften Solisten

    an einer konzertanten Produk tion

    von Agostino Steffanis Oper

    „Orlando generoso“ mitgewirkt.

    Ein besonderer Schwerpunkt ist

    für Anna Nesyba die Historische

    Auf führungspraxis Alter Musik;

    so war sie regelmäßiger Gast bei

    renommierten Festivals wie dem

    Kissinger Sommer, den Händel-

    festspielen Göttingen und Halle

    oder dem Mozartfest Würzburg.

    Seit dem Sommersemester 2014

    unter richtet sie als festangestellte

    Dozentin für Gesang am Institut für

    Musik der Universität Kassel.

    Anna Nesyba ist 1. Preisträgerin

    des Armin-Knab-Wettbewerbs

    2010 für Gesang, 2. Preisträgerin

    des Joseph-Suder-Wettbewerbs

    2010 und des Wettbewerbs der

    Musikalischen Akademie Würz-

    burg 2011, 3. Preis trägerin des

    internationalen Lions-Gesangswett-

    bewerbs und ist Stipendiatin des

    Richard-Wagner-Verbands und des

    Deutschen Bühnenvereins.

    V. SANCTUSSanctus, Sanctus, Sanctus

    Dominus, Deus Sabaoth!

    Pleni sunt caeli et terra gloria tua.

    Osanna in excelsis.

    VI. BENEDICTUSBenedictus, qui venit

    in nomine Domini.

    Osanna in excelsis.

    VII. AGNUS DEIAgnus Dei, qui tollis peccata mundi:

    dona eis requiem.

    Agnus Dei, qui tollis peccata mundi:

    dona eis requiem.

    Agnus Dei, qui tollis peccata mundi:

    dona eis requiem sempiternam.

    VIII. COMMUNIO Lux aeterna

    Lux aeterna luceat eis, Domine:

    cum Sanctis tuis in aeternum,

    quia pius es.

    Requiem aeternam dona eis,

    Domine, et lux perpetua luceat eis:

    cum Sanctis tuis in aeternum,

    quia pius es.

    Heilig, heilig, heilig

    ist der Herr Gott Zebaoth!

    Voll sind Himmel und Erde seiner

    Herrlichkeit.

    Hosanna in der Höhe.

    Gelobt sei der, der da kommt

    im Namen des Herrn.

    Hosanna in der Höhe.

    Lamm Gottes, das du trägst die

    Sünde der Welt:

    schenke ihnen Ruhe.

    Lamm Gottes, das du trägst die

    Sünde der Welt: schenke ihnen

    immerwährende Ruhe.

    Das ewige Licht leuchte ihnen,

    Herr: mit deinen Heiligen in Ewig-

    keit, denn du bist gnädig.

    Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, und

    das immerwährende Licht leuchte

    ihnen: mit deinen Heiligen in Ewig-

    keit, denn du bist gnädig.

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  • von Bach, Händel, Haydn oder

    Beethoven, des Weiteren Lieder

    von Schubert, Schumann, Brahms,

    Strauß und Wolf. Seit 1999 ist

    er regelmäßig als Gast an ver-

    schiedenen Häusern wie Zürich,

    Münchner Staatsoper, Monte Carlo,

    Dortmund, Toulouse, etc. zu er-

    leben. Zahlreiche Konzertreisen

    führten Rolf Sostmann u. a. nach

    Frankreich, Ungarn, Polen, Estland,

    Russland und nach Israel. Mehrere

    Rundfunk und CD-Aufnahmen

    runden die künstler ische Arbeit ab.

    THOMAS SCHÜTZ

    BASS Der junge deutsche Bariton

    Thomas Schütz ist als Opern-,

    Konzert-, und Liedsänger in

    Deutschland, Spanien, Frankreich,

    Belgien, Österreich, England und

    der Schweiz zu Gast. In der Saison

    2014 / 2015 war er u.a. im Bijloke

    in Gent, im Minard Gent, im Flagey

    Brüssel, mit Lunchtime Konzerten

    an den Opernhäusern Gent und

    Antwerpen sowie als Moritz in

    Bernoit Merniers Oper Frühlings-

    erwachen zu erleben. 2013 bis

    2015 war der Sänger Ensemblemit-

    glied im Opernstudio der Interna-

    tional Opera Academy in Gent und

    ist seitdem regelmäßig Gast

    an den großen Bühnen Europas.

    Der Sänger wurde in London mit

    dem Paul-Hamburger-Preis in

    Graham Johnson‘s Schumann-

    Konzertreihe ausgezeichnet. Er

    war Finalist des Internatio nalen

    Lions Gesangswettbewerbs,

    wurde in London in die Young

    Songmakers´Almanac aufge-

    nommen und war darüber hinaus

    Stipendiat von Yehudi Menuhins

    LiveMusicNow. An der Guildhall

    School of Music and Drama London

    hatte er zwischen 2012 und 2014

    im Rahmen eines Fellow ship einen

    Lehrauftrag inne. Im Jahr 2017

    gründete er NIGHTINGALE natur

    I kultur – eine Konzertreihe, die im

    Chiemgau beheimatet ist und die

    Verbindung von Natur und Musik

    unterstreicht.

    ULRIKE SCHNEIDER

    ALTUlrike Schneider studierte in Basel

    und Berlin und nahm an zahl-

    reichen Meisterkursen teil. Nach

    zwei Jahren im Opernstudio an

    der Bayerischen Staatsoper ging

    sie 1996 nach Luzern. 1999 debü-

    tierte sie an der Hambur gischen

    Staatsoper. Von 2000 bis 2005 war

    Ulrike Schneider in Halle / Saale

    enga giert. In Kassel sang

    sie Hänsel in Hänsel und Gretel,

    Roberto in Scarlattis Griselda,

    Aristea in Vivaldis L’Olimpiade und

    Venus in Wagners Tannhäuser.

    In der letzten Spielzeit brillierte sie

    in den Titelpartien Dalila in Samson

    et Dalila von Saint-Saëns sowie

    Judith in Bártoks Herzog Blaubarts

    Burg. Grandios gestaltete sie die

    Rolle der Amme in Richard Strauss’

    Die Frau ohne Schatten. Ulrike

    Schneider ist neben ihrer Bühnen-tätigkeit auch regelmäßig auf den

    Konzertpodien zu erleben.

    Für ihre herausragenden Leis-

    tungen erhielt Ulrike Schneider den

    Volks bühnenpreis 2014:

    HNA-Leser und Kulturpunkt-Mit-

    glieder wählten sie zur beliebtesten

    Sängerin der Spielzeit.

    2016 / 17 stellte sich die gefeierte

    Mezzo sopranistin ihrem Kasseler

    Publikum als Klytämnestra in

    Richard Straussʼ Elektra und als

    Federica di Ostheim in Verdis

    Luisa Miller vor. Für diese Leis-

    tungen wurde sie mit dem Kasseler

    Irma-Jansa-Gesangspreis aus-

    gezeichnet.

    ROLF SOSTMANN

    TENOR Rolf Sostmann war Mitglied

    mehrerer Profichöre wie der Rhei-

    nischen Kanto rei, dem Arnold

    Schoenberg Chor oder dem

    Stuttgarter Kammerchor. Seine

    solistischen Tätigkeiten umfas-

    sen die großen geistlichen Werke

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  • 15

    CAROLINE KLUTEHARFE

    Caroline Klute wurde in Amersfoort/

    Niederlanden geboren und bekam

    den ersten Harfenunterricht von

    Frau H. Landa-Slegt.

    Es erfolgte ein Studium am

    “Utrechts Conservatorium” bei Frau

    E. Boedijn-Heyens (Orchester) und

    Frau Erika Waardenburg.

    Während ihrer Studienzeit war sie

    als Solo-Harfenistin am “Noord

    Hollands Philharmonisch Orkest”

    in Haarlem (Niederlande) tätig.

    Seit 1984 ist Caroline Klute

    Solo-Harfenistin des Staats-

    theaters Kassel. Neben Kammer-

    musikalischen Kon zerten gastiert

    sie regelmäßig als Harfenistin

    an verschiedenen Opernhäusern

    und Rundfunkorchestern.

    MOZARTS REQUIEM

    Auf der Liste legendenumwobener Meisterwerke der Musik verdient

    Mozarts Requiem ohne Zweifel einen Spitzenplatz. Kaum je waren die

    Umstände der Entstehung einer Komposition so sehr dazu geeignet,

    zum Gegenstand von Mythenbildung, biographischer Spekulation und

    poetisch nachschaffender Phantasie zu werden. Die Mozart-Rezeption hat

    sich denn auch mit üppig wuchernder Legendenbildung nicht zurückge-

    halten. Bald nach dem Tod des Komponisten begannen Gerüchte und

    Anekdoten zu kursieren, die schließlich, zu einem faszinierenden Gespinst

    aus histo rischer Wahrheit und frei erfundenen Märchen verwoben, ihren

    Weg bis in die Kinosäle fanden. Bedeutenden Anteil an der Mythenbildung

    hatte übrigens die Witwe des Komponisten, Konstanze Mozart. Auf ihren

    Bericht geht die Überlieferung zurück, wonach das Requiem durch einen

    ano nymen Boten bestellt worden sei, der „wie ein Geist“ erschienen sei,

    um die Fertigstellung des Werks anzumahnen.

    ÜBER DIE

    STÜCKE

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  • 1716

    Wer sich heute mit Mozarts letztem großem kirchenmusikalischem

    Opus befasst, hat es schwer, bei alledem nur das Werk auf sich wirken zu

    lassen. Übermächtig erscheint die Strahlkraft der Erzählungen, die sich

    darum ranken. Dabei ist es gar nicht nötig, diesen Kon-text zum Noten-text

    auszublenden: Das Requiem ist ein besonderes Beispiel für das Faktum,

    dass Musik von vielen nicht als ‚absolute Kunst‘ aufgenommen wird,

    sondern dass es oft ‚äußere‘ Zusammenhänge sind, die für uns Fas zi-

    nation und Attraktivität eines musikalischen Kunstwerks ausmachen.

    Es muss nur deutlich werden, dass das Werk selbst nicht nur aufgrund der

    Entstehungsumstände zum klassischen Kernrepertoire geworden ist,

    sondern vor allem deshalb, weil es großartige Musik ist, und weil es faszi-

    nierende Fragen und Antworten zum Sinn des Lebens und zur Bedeutung

    des Todes in einem über zweitausend Jahre währenden Glaubenszu-

    sammenhang bereit hält.

    Das Requiem oder die Missa pro defunctis (Totenmesse) gehört zu

    den ältesten Elementen der Liturgie; sein Ort im Kirchenjahr ist der

    2. November, also der Feiertag Allerseelen, an dem der Verstorbenen

    überhaupt gedacht wird.

    Anders als man meinen könnte, verleiht das Requiem als religiöse Zere-

    monie nicht in erster Linie der Trauer der Hinterbliebenen um die Toten

    Ausdruck. Die Botschaft der Totenmesse gilt vielmehr der Überwindung

    des Todes durch den Glauben. Der Titel Requiem verdankt sich der

    ersten Textzeile: Requiem aeternam dona eis, Domine –– „Die ewige Ruhe

    gib ihnen [den Verstorbenen], o Herr.“ Am Ende der Communio, mit der

    Mozarts Requiem der Tradition entsprechend schließt, kehrt diese Bitte

    um ewigen Seelenfrieden wieder, wie schon zu Beginn verbunden mit

    der Aussicht auf ein Leben nach dem Tod im ewigen Licht Gottes: Et lux

    perpetua luceat eis –– „Und das ewige Licht leuchte ihnen.“ Das Requiem

    beginnt und schließt also mit positiven Visionen vom Leben nach dem

    Tod. Dazwischen freilich berücksichtigt der Text den Tod durchaus auch in

    seinen düsteren Aspekten.

    Mozart und Süßmayr übernahmen für ihr Requiem den Text der

    Toten messe in der Form, die zu ihrer Zeit im Wiener Raum üblicherweise

    praktiziert wurde.

    Es ergibt sich ein im Prinzip übersichtlicher fünfteiliger Aufbau:

    Introitus + Kyrie / Sequenz / Offertorium / Sanctus + Benedictus sowie

    Agnus Dei + Communio.

    Zusammengefasst ergibt sich folgende inhaltliche Ausrichtung der

    einzelnen Teile:

    Introitus + Kyrie: Bitte um ewige Ruhe für die Toten und die Bitte an

    Gott/Vater und Gott/Sohn um Erbarmen. Die Sequenz schildert das

    Jüngste Gericht, das Offertorium formuliert in den verschiedenen

    Abschnitten immer wieder die Bitte darum, die Toten ins ewige Licht zu

    führen. Sanctus + Benedictus sind Gesänge zum Lobpreis der Herrlichkeit

    Gottes; das Agnuse Dei und die Communio bitten um Vergebung der

    Sünden und ewige Ruhe für die Toten.

    Der Aufbau des Mozart’schen Requiems hat also eine inhaltlich logische

    Form: Den Rahmen bildet die Bitte der Gäubigen um den ewigen Seelen-

    frieden für die Verstorbenen. Dazwischen steht die Schilderung des

    Jüngsten Tags mit all seinen Schrecken, die Hoffnung auf den Eingang

    ins Paradies sowie der Preis der göttlichen Herrlichkeit. (aus: Kilian Sprau

    Gebet um ewige Seelenruhe)

  • 18

    BARBERS AGNUS DEI

    Samuel Barber veränderte bei seiner Bearbeitung des Agnus Dei die

    Noten seines berühmten Adagios für Streicher kaum, aber der Text des

    Agnus Dei gab dem Werk eine neue Dimension. Zu tiefer Trauer, Liebe

    und Leidenschaft der Urfassung kam eine spirituelle Dimension, die

    die Musik in deutlich erweiterten Horizont stellt und das Stück geradezu

    befreit. Die Musik mit dem Text erscheint uns heute so, als hätte es immer

    genau so sein sollen. Mit der Bitte um Erbarmen, mit der Bitte um Frieden

    erhält die Musik eine Eindringlichkeit, die die Klangwelt Samuel Barbers

    über die klanglichen Höhepunkte hinaus zu einem transzendenten Kunst-

    werk erhebt. (Eckhard Manz)

    HOSOKAWAS DREI ENGEL LIEDER

    Engel sind unsichtbare Wesen einer Zwischenwelt. Sie sind Boten, die

    uns einen flüchtigen Blick in diese andere Welt geben. Seit einigen Jahren

    interessiere ich mich zunehmend für Schamanismus. Ich komponierte

    Musik, in der der Musiker die Rolle eines Schamanen übernimmt und uns

    diese Zwischenwelt durch die Musik näher bringt. In den Drei Engel-Lieder

    ist der Sopran gleichzeitig Engel und Schamane (miko). Die vertonten

    Texte stammen von der deutsch-jüdischen Dichterin Else Lasker-Schüler

    und dem jüdischen Philosophen und Religionskritiker Gershom Scholem.

    (Toshio Hosokawa)

    VORAN- KÜNDIGUNG OKT. — DEZ.

    2018

    Auf unserer Webseite können Sie

    sich für den NEWSLETTER an

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    damit regelmäßig Infos zu allen

    Konzerten, den Veranstaltungen

    der Kulturplattform und den Orgel-

    führungen an St. Martin.

    Weitere Informationen unter

    www.musik-martinskirche.de

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  • Die KinderKantorei probt für die Konzerte mit

    Bachs Weihnachtsoratorium immer dienstags

    von 17 — 18 Uhr. Kinder zwischen 9 und 15

    Jahren sind herzlich willkommen. Anmeldung

    und weitere Informa tionen im Musikbüro St.

    Martin.

    Johann Sebastian Bachs Kantate actus

    tragicus, BWV 106, gehört zu den bekann-

    testen Kantaten des Komponisten überhaupt.

    Die Musik ist durch ihre ungewöhnliche

    Orchester besetzung mit zwei Gamben und

    zwei Blockflöten außergewöhnlich schwe-

    bend. Gleichzeitig deutet die Musik, gleich

    einer Predigt, die Texte intensiv aus. Die

    biblischen Texte um das Ende des Lebens

    und die Liedtexte Martin Luthers vermitteln

    Hoffnung und Trost im Bewusstsein eigener

    Endlichkeit.

    Solisten, Kantorei und Orchester St. Martin,

    KMD Eckhard Manz

    Der Dresdner Komponist und Zeitgenosse

    Bachs, Jan Dismas Zelenka, vertont den

    Lobgesang der Maria, das Magnificat, mit

    allen festlichen Mitteln der Zeit. Solisten im

    Wechsel mit der Kantorei, Pauken und Trom-

    peten, ariose Abschnitte und festliche Chöre

    wechseln sich ab. In dem 1725 komponierten

    Werk nutzt Zelenka, der immer „ad majorem

    AB 30.10. DIENSTAGS

    VON 17 — 18 UHR KINDERKANTOREI

    25.11. UM 10 UHR

    MUSIK IM GOTTESDIENST

    ZUM TOTEN-SONNTAG

    02.12. UM 10 UHR

    MUSIK IM GOTTESDIENST

    ZUM ERSTEN ADVENT

    Dei gloriam“ komponierte, die Farbigkeit der

    Instrumente und der verschiedenen Stimmen

    zur plastischen Darstellung des Textinhaltes.

    Eine festliche Eröffnung der Adventszeit!

    Solisten, Kleine Kantorei und Orchester

    St. Martin, KMD Eckhard Manz

    Vom 2. bis 23. Dezember laden wir Sie

    täglich zur Orgelmusik zum Weihnachts markt

    ein. Von 18 — 18.30 Uhr spielen verschiedene

    Orga nisten klassische Musik der Advents-

    und Weihnachtszeit. In der mit Kerzen

    er leuchteten Martinskirche hören Sie die

    faszinierenden Klänge der neuen Orgel

    — ein Ruhepunkt im Trubel der Adventszeit.

    Eintritt frei.

    Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium

    für Kinder

    Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium

    Kantaten I — III

    02.12. — 23.12. TÄGLICH VON

    18 — 18.30 UHRORGELMUSIK

    ZUM WEIH-NACHTSMARKT

    15.12. VON 17 — 18 UHR

    WEIHNACHTS-ORATORIUM FÜR

    KINDER

    16.12. UM 16 & 19 UHR

    WEIHNACHTS-ORATORIUM

    2120

  • Eckhard Manz spielt von Olivier Messiaen

    den Orgelzyklus zu Weihnachten La Nativité

    du Seigneur. Die wichtigste Musik zu Weih-

    nachten, neben dem Weihnachtsoratorium

    von Johann Sebastian Bach, schließt die

    Festtage ab und wir laden zum diesem Orgel-

    konzert bei Kerzenschein sehr herzlich ein.

    Eintritt frei, Spende erbeten

    Am 31.12. werden im traditionellen Silvester-

    konzert um 19 Uhr zwei Spät werke der

    Wiener Klassik aufgeführt: Mozarts

    Klarinetten konzert und Schuberts Es-Dur

    Messe. Das Silvesterkonzert in der Martins-

    kirche ist für viele Menschen der traditionelle

    Jahresschluss mit festlicher geistlicher Musik

    geworden.

    Solisten, Kantorei und Orchester St. Martin,

    KMD Eckhard Manz

    26.12. UM 18 UHR

    LA NATIVITÉ DU SEIGNEUR

    31.12. UM 19 UHR

    SILVESTER-KONZERT

    Musik an St. Martin

    Martinsplatz 5a

    Musikbüro

    34117 Kassel

    Manuela Pöltl

    0561 920 00 919

    [email protected]

    www.musik-martinskirche.de

    Gestaltung: brittakawa

    UND KONTAKT

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