SOMMERKONZERT 2011 - Musica Starnberg Partitur fertig gestellt war. Erst ein knappes Jahr nach...

20
SOMMERKONZERT 2011 Wolfgang Amadeus Mozart 2. Salzburger Sinfonie in B-Dur Vesperae solennes de Confessore Franz Schubert Missa solemnis in Es-Dur Leitung: Ulli Schäfer Judith Spiesser (Sopran), Marion Eckstein (Alt), Christian Bauer (Tenor), Mathias Frey (Tenor), Raphael Sigling (Bass) Chor und Orchester Musica Starnberg

Transcript of SOMMERKONZERT 2011 - Musica Starnberg Partitur fertig gestellt war. Erst ein knappes Jahr nach...

  • SOMMERKONZERT 2011

    Wolfgang Amadeus Mozart

    2. Salzburger Sinfonie in B-Dur

    Vesperae solennes de Confessore

    Franz Schubert

    Missa solemnis in Es-Dur

    Leitung: Ulli Schäfer

    Judith Spiesser (Sopran), Marion Eckstein (Alt), Christian Bauer (Tenor), Mathias Frey (Tenor), Raphael Sigling (Bass)

    Chor und Orchester Musica Starnberg

  • Musica Starnberg führt in St. Maria die „Jahreszeiten“ von Joseph Haydn auf (Mai 2009)

    Mit diesem Konzert verabschieden wir unseren langjährigen, uns stets wohlgesonnenen und treuen Konzertmeister Volker Lottermoser dan-kend in den wohlverdienten „Musica-Ruhestand“.

    Die Mitglieder des Musica Starnberg e.V.

    Programmheft: Wolfgang Steigemann

  • Konzert Stadtpfarrkirche St. Maria, Starnberg

    5. Juni 2011, 19 Uhr

    Programm

    Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)

    2. Salzburger Sinfonie in B-Dur (KV 137) Andante - Allegro di molto - Allegro assai

    Vesperae solennes de Confessore (KV 339) für Soli, Chor und Orchester Dixit – Confitebor – Beatus vir - Laudate pueri – Laudate Dominum – Magnificat

    Franz Schubert (1797 – 1828)

    Messe in Es-Dur (D 950) für Soli, Chor und Orchester („Missa solemnis“) Kyrie – Gloria – Credo – Sanctus – Benedictus – Agnus Dei

    Judith Spiesser, Sopran; Marion Eckstein, Alt; Christian Bauer, Tenor; Mathias Frey, Tenor; Raphael Sigling, Bass

    Chor und Orchester Musica Starnberg

    Leitung: Ulli Schäfer

    Zu den Werken des Abends Im Januar 1827 erhielt Franz Schubert von seinem Freund Ferdinand Walcher eine Einladung zu einem Auftritt eines Männergesangvereins. Auf dem Programm stand Schuberts Quartett mit Tenorsolo Nachthelle. Die Einladung ist bemerkenswert: sie beginnt mit den Noten des gregorianischen Credo, darunter der Text Credo in unum deum, und dann heißt es: “Du nicht, das weiß ich wohl, aber das wirst du glauben, dass Tietze heute beim Vereine deine Nachthelle singen wird.“

    Tonfall und Wortlaut der Einladung lassen keinen Zweifel: hier spielt einer, der Schubert gut kannte, scherzhaft auf die persönliche Glaubensüberzeugung des Komponisten an. So konnte nur jemand schreiben, der wirklich wusste, dass Schu-

  • bert nicht “glaubte“, jedenfalls nicht im Sinne des kirchlichen Glaubensbekenntnis-ses.

    Dennoch hat Franz Schubert in seinem kurzen Leben auch ein beachtliches Oeuvre an Kirchenmusik hinterlassen: sechs vollständige lateinische Messen, eine deutsche Messe, sechs Tantum Ergo, sechs Salve Regina, ein lateinisches Requiem, ein deutsches Requiem, vier Kyrie und verschiedenes anderes. Das Schubert-Werkverzeichnis von Otto Erich Deutsch listet 39 geistliche Werke auf; hinzu kom-men diverse Lieder und Chöre mit geistlichem Inhalt wie beispielsweise das bekann-te Ave Maria nach einem Text von Walter Scott.

    Es ist nicht anzunehmen, dass der Komponist eine derartige Fülle christlicher Musik nur als Auftragsarbeiten, womöglich noch gegen seine innerste Überzeugung, abge-liefert hätte, zumal sich Schubert nicht in einem Angestellten-Verhältnis befand, das ihn gezwungen hätte, Aufträge gleich welcher Art auszuführen. Schubert war in Wien angesehen und erfolgreich genug, dass er es sich leisten konnte, nur das zu kompo-nieren, was er wollte, und so sind auch die geistlichen Werke des “ungläubigen“ Komponisten einem inneren Antrieb entsprungen. In einem Brief von 1825, den Schubert an seine Eltern schrieb, lesen wir: “Auch wundert man sich sehr über mei-ne Frömmigkeit, die ich in einer Hymne an die heil. Jungfrau ausgedrückt habe, und, wie es scheint, alle Gemüter ergreift und zur Andacht stimmt. Ich glaube, das kommt daher, weil ich mich zur Andacht nie forciere, und, außer wenn ich von ihr unwillkür-lich übermannt werde, nie dergleichen Hymnen oder Gebete komponiere, dann aber ist sie auch gewöhnlich die rechte und wahre Andacht.“

    Hier löst sich der scheinbare Widerspruch um die Kirchenmusik des ungläubigen Schubert auf: seine Frömmigkeit gab Anlass zur Verwunderung, wohl weil sie eher die Ausnahme als die Regel darstellte; wenn der Komponist aber “von der Andacht unwillkürlich übermannt“ wurde, dann konnte er “Hymnen und Gebete komponieren“. Es war dies eine sehr persönliche, spontane Frömmigkeit, eine Gefühlshaltung, die nicht an kirchliche Dogmen und Regeln gebunden war. Daher ist auch die daraus erwachsene Kirchenmusik als Bekenntnismusik zu werten, die den liturgischen Rahmen oftmals sprengt und deren Aussage darauf zielt, den Hörer unmittelbar an-zusprechen. “Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen“ schrieb Schuberts Zeitgenosse Ludwig van Beethoven über seine Missa Solemnis; das gleiche könnte auch über der geistlichen Musik von Franz Schubert stehen.

    In diesem Lichte ist auch die Frage zu betrachten, warum sämtliche Messvertonun-gen Schuberts die Textzeile Et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam auslassen. Viele Kommentatoren sehen hier eine klare Distanzierung des Komponis-ten vom Katholizismus. Andere bestreiten dies energisch und verweisen darauf, dass der Text des Ordinarium Missae schon seit den ältesten Zeiten selektiv vertont worden ist, und dass erst ein Erlass von Leo XIII., dessen Pontifikat 50 Jahre nach Schuberts Tod begann, den freien Umgang mit den liturgischen Texten untersagte. Es ist aber nicht zu leugnen, dass keine anderen bedeutenden Messkompositionen auszumachen sind, in denen gerade diese Zeile fehlt. Selbst der überzeugte Luthe-raner Johann Sebastian Bach hat in seiner h-Moll-Messe den Satz von der catholi-cam et apostolicam ecclesiam mit der größten Selbstverständlichkeit vertont. Und Schubert wusste genau, was er schrieb. Warum sollte er von der Freiheit der Text-gestaltung, wie sie zu seiner Zeit bestand, keinen bewussten Gebrauch gemacht haben? Er verstand seine Frömmigkeit subjektiv und persönlich, nicht dogmatisch-kirchlich.

  • Schuberts letzte und reifste geistliche Komposition, die Messe in Es-Dur D 950, ent-stand zwischen Juni und Oktober 1828, im Todesjahr des Komponisten. Dennoch ist sie nicht von Todesahnungen gekennzeichnet. Zwar hatte Schubert seit seiner Sy-philis-Infektion 1823 ständig gekränkelt, doch sein Tod im November 1828 kam völlig unerwartet innerhalb weniger Tage. Deshalb bekam der Komponist seine letzte Messe nicht mehr zu hören, obwohl Michael Leitermeyer, der Regens chori der Al-serstädter Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit, eine Aufführung vorbereitete, sobald die Partitur fertig gestellt war. Erst ein knappes Jahr nach Schuberts Tod, am 4. Oktober 1829, erklang die Messe erstmalig; nach Ohrenzeugenberichten soll das Werk bei Leitermeyer in guten Händen gelegen haben.

    Es ist denkbar, dass Schubert, der mit Leitermeyer seit seiner Jugend bekannt war, bei der Besetzung der Messe Rücksicht auf die verfügbaren Kräfte der Alserstädter Kirche genommen hat. Dies zeigt sich in einigen Besonderheiten: das Orchester kommt, entgegen Schuberts sonstigen Gepflogenheiten, ohne Flöten aus; anderer-seits sind gleich zwei Tenor-Solisten vorgesehen. Das Werk ist, auch wenn nicht ausdrücklich so bezeichnet, eine Missa solemnis, eine feierliche Messe, die im Um-fang, im musikalischen Anspruch und im verlangten Aufführungsapparat weit über das hinausgeht, was ein normaler Kirchenchor mit Orchester allsonntäglich zu leis-ten vermag. Das Wort “solemnis“ bedeutet im ursprünglichen Sinn “einmal jährlich“, d.h. die Anforderungen einer solchen Messe sind so groß, dass eine Aufführung nur einmal im Jahr in Frage kommt.

    Was dem Hörer dieser Messe sofort auffällt, gerade im Vergleich mit anderen Mes-sen der Wiener Klassik und der frühen Romantik, ist das starke Übergewicht des Chores gegenüber den Vokalsolisten. Kyrie und Gloria kommen ganz ohne Solisten aus; erst im Credo, bei Et incarnatus est, schreibt der Komponist solistischen Ge-sang vor. Für einen Liederkomponisten wie Schubert ist diese Bevorzugung des Chores erstaunlich. Es hat freilich seinen tieferen Grund, wenn gerade bei der Menschwerdung Christi zum ersten Male eine Einzelstimme singt. Der Chor reprä-sentiert die Gemeinde, die im Kyrie um Erbarmen bittet und im Gloria den Lobpreis des Höchsten anstimmt; wo es aber um den Menschensohn geht, der als einzelner Mensch, als Erlöser auf die Erde kommt, ist es nur folgerichtig, eine einzelne Sing-stimme einzusetzen. Und gerade dieses Et incarnatus est ist mit seinem wiegenden Siciliano-Rhythmus in As-Dur musikalisch besonders glücklich erfunden; eine weit schwingende Melodie, die den Hörer sofort fesselt und ihm im Gedächtnis bleibt. Zu-nächst singt der erste Tenorsolist, dann nimmt der zweite Tenor das Thema auf, und schließlich fällt auch die Sopranistin in den Kanon ein.

    Gloria und Credo schließen, ganz der klassischen Tradition entsprechend, mit aus-gedehnten Chorfugen. Im Domine deus des Gloria aber lässt Schubert erstmals den schmerzlichen Tonfall anklingen, den er später im Agnus Dei wieder aufgreift. Dieses Agnus Dei ist wohl der ungewöhnlichste, persönlichste Satz der gesamten Messe: die Bitte um Erbarmen ist als Doppelfuge gestaltet, deren erstes Thema ein Kreuz-Motiv darstellt, wie es in den Bach-Passionen zu finden ist; zugleich erinnert dieses Motiv an den Klavierpart von Schuberts Lied Der Doppelgänger D 957/13, welches etwa zeitgleich mit der Messe entstand. Das Liebesleid des Doppelgängers und das Leid der erlösungsbedürftigen Menschheit, wie es im Agnus Dei zum Ausdruck kommt, sind für Schubert nicht wirklich wesensverschieden. Auch das abschließende Dona nobis pacem bringt keine wirkliche Befriedung, weil die Grundtonart Es-Dur bis zum Ende immer wieder durch as-Moll als Subdominante getrübt wird. Der Frieden

  • ist ein fernes Ziel, eine Utopie, die noch nicht erreicht ist, und um die man nur bitten kann.

    An der Kirchentreue von Wolfgang Amadé Mozart kann kein Zweifel bestehen, und niemals wäre ein Freund Mozarts auf die Idee gekommen, einen vergleichbaren Witz über den “Unglauben“ des Komponisten zu machen, wie wir es bei Schubert gese-hen haben. Auch hat Mozart in seinen zahlreichen Messen das Et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam stets mit vertont. Der Komponist fühlte sich im Katholizismus zu Hause und wohl. Und dennoch hat Mozart nach seinem Weggang aus Salzburg kein kirchenmusikalisches Werk mehr vollendet. Die große c-Moll-Messe KV 427 und das Requiem KV 626, die Mozart in Wien in Angriff nahm, blie-ben beide unvollendet; die Kantate Davidde penitente KV 469, die Teile der c-Moll-Messe wieder verwendet, ist nicht eigentlich Kirchenmusik, und selbst bei der klei-nen Motette Ave verum corpus KV 618 aus Mozarts letztem Lebensjahr sind Anlass und Verwendungszweck nicht ganz klar. So sind die Vesperae Solennes de Confes-sore KV 339 aus dem Jahr 1780 wohl die letzte fertig gestellte Kirchenkomposition Mozarts.

    Die Vesperae Solennes sind, wie der Name sagt, für den Vesper- oder Abendgot-tesdienst komponiert. Der Vespergottesdienst bildet zusammen mit den Laudes, dem Morgengebet, und dem Komplet, dem Nachtgebet, den wichtigsten Teil des Stundengebets. In frühchristlicher Zeit wurden die Stundengebete noch in der Ge-meinde gefeiert; später waren sie wegen ihres Umfangs den Klostergemeinschaften vorbehalten, zumal diese Gottesdienste immer auf Latein abgehalten wurden. Einzig die Vesper wurde und wird an hohen Festtagen auch in der Gemeinde vollzogen. Der heutige Vespergottesdienst beinhaltet nach dem römischen Stundenbuch zwei Psalmen und das Magnificat. Noch zu Mozarts Zeiten waren fünf Psalmen vorgese-hen; dies hat sich bei einigen Ordensgemeinschaften wie etwa bei den Benediktinern bis heute so erhalten.

    Daher umfasst eine Vesper-Vertonung sechs Sätze: die fünf Vesperpsalmen 109, 110, 111, 112 und 116 (alter Zählung) sowie das Magnificat nach dem Lukas-Evangelium. Alle Sätze schließen mit der Doxologie Gloria Patri et Filio. Mozart hatte die gleichen Texte im Jahre 1779 unter dem Titel Vesperae de Dominica bereits einmal in Musik gesetzt (KV 321). Nun, bei seiner Neuvertonung von 1780, verwen-dete der Komponist den Titel Vesperae Solennes; es handelt sich also, wie bei der Schubert-Messe, um ein feierliches, groß besetztes Werk, welches für eine Auffüh-rung einmal im Jahr vorgesehen ist. Der Zusatz de Confessore weist auf einen Be-kenner, einen Bischof hin; vermutlich ist damit Mozarts Brotherr und Auftraggeber, der Salzburger Fürstbischof Hieronymus Graf Colloredo, gemeint.

    Die Vesperae Solennes zeigen den 24-jährigen Komponisten auf der Höhe seines Könnens in souveräner Beherrschung aller Stilmittel der Kirchenmusik, zugleich mit einer unverkennbaren eigenen Musiksprache und einer unerschöpflichen melodi-schen wie harmonischen Fantasie. Das Werk beginnt und endet in C-Dur. Der einlei-tende Psalm 109 Dixit Dominus ist überwiegend homophon gehalten und dem Chor anvertraut; erst in der Doxologie treten die Solostimmen hinzu. Bei Psalm 112 Lau-date pueri greift der Komponist auf die Barockzeit zurück und schreibt eine Chorfuge über ein Thema, das mit seinem verminderten Septimsprung entfernt an Bachs Mu-sikalisches Opfer erinnert. Mozart erweist sich hier als ein Meister des Kontrapunkts mit Themenumkehrungen, Engführungen und weiteren polyphonen Finessen. Im größten Gegensatz hierzu steht Psalm 116 Laudate Dominum: Mozart vertont diesen

  • Psalm als Sopran-Arie mit weit gespannter Melodie und einer auffallenden Fagott-stimme; erst in der Doxologie tritt der Chor hinzu. Das abschließende Magnificat ver-eint beide Stilrichtungen: nach einer barockisierenden langsamen Einleitung des Chors folgt ein melodisch-schwungvoller Hauptteil, an dem Solisten und Chor glei-chermaßen Anteil haben.

    Es ist verständlich, dass Mozarts musikalische Ambitionen am Salzburger Hof und seiner dortigen Kapelle auf Dauer nicht befriedigt wurden; hinzu kam die wechselsei-tige Abneigung zu Fürstbischof Colloredo. 1781, im Jahr nach der Fertigstellung der Vesperae Solennes, kam es dann zum endgültigen Bruch. Im Vertrauen auf seinen erworbenen Ruhm und auf sein Können als Komponist wie auch als ausübender Musiker zog Mozart nach Wien, um dort sein Glück als freischaffender Künstler zu versuchen. Damit fand die Komposition von Kirchenmusik, die von 1766 bis 1780 einen wesentlichen Anteil an Mozarts Schaffen ausgemacht hatte, ein abruptes En-de, und der Meister wandte sich anderen Gattungen – Opern, Klavierkonzerte, Kammermusik – zu.

    Unser Konzert beginnt mit Mozarts so genannter Salzburger Symphonie B-Dur KV 137 aus dem Jahr 1772, einem reinen Streicherwerk. Der Titel stammt nicht vom Komponisten: das Werk trägt im Manuskript den Titel Divertimento für 2 Violinen, Viola und Bass, obwohl auch diese Überschrift nicht von Mozarts Hand geschrieben ist. Der Titel Divertimento weist auf den unterhaltsamen, unbeschwerten Charakter des Werks hin, und die vierstimmige Besetzung hat dazu geführt, die Komposition unter die Streichquartette einzureihen, zumal auch Joseph Haydn seine frühen Quar-tette gelegentlich als Divertimento a quattro bezeichnet hat.

    Doch bei genauem Hinsehen erweist sich KV 137 – wie auch die Schwesterwerke KV 136 D-Dur und KV 138 F-Dur – weder als Divertimento noch als Quartett. Die echten Divertimenti Mozarts sind Freiluftmusiken mit Blasinstrumenten, mindestens fünfsätzig, mit ausgedehnten Menuetten und häufig weiteren Tanzsätzen. Und für die echten Streichquartette sind kammermusikalische Feinarbeit und Kontrapunktik charakteristisch. Beides sucht man bei den drei Salzburger Symphonien vergebens. Es handelt sich vielmehr um Symphonien des italienischen, dreisätzigen Typus mit eingängig singender Melodik, wie ihn der junge Mozart auf seinen Italienreisen ken-nen gelernt hat, und chorische Besetzung der Stimmen wird der Musik am ehesten gerecht.

    Alle drei Sätze der Salzburger Symphonie B-Dur stehen in Sonatenform. Das einlei-tende Andante weist eine Durchführung von nur wenigen Takten auf, doch wird dafür zu Beginn der Reprise das Hauptthema durchführungsartig verarbeitet. Dann folgt ein Allegro di molto, ebenfalls in B-Dur, bei dem die erste Violine das Geschehen dominiert und mit virtuosen Läufen den Satz vorantreibt; stellenweise tritt die zweite Violine duettartig hinzu. Mit einem knapp gehaltenen Allegro assai im ¾-Takt geht das liebenswürdige Werk schwungvoll zu Ende.

    Reinhard Szyszka 2011

  • Texte

    F. SCHUBERT – MESSE IN ES-DUR („MISSA SOLEMNIS“, D 950) Kyrie Kyrie, eleison. Christe, eleison. Kyrie, eleison.

    Herr, erbarme Dich. Christus, erbarme Dich. Herr, erbarme Dich.

    Gloria Gloria in excelsis Deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Lauda-mus te, benedicimus te, glorificamus te, adoramus te. Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam.

    Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade. Wir loben Dich, wir preisen Dich, wir rühmen Dich, wir beten Dich an. Wir sagen Dir Dank, denn groß ist Deine Herrlichkeit.

    Domine Deus, Rex coelestis, Deus Pater omnipotens, Domine Fili uni-genite, Jesu Christe. Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris, qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Quoniam tu solus Sanctus, tu solus Dominus, tu solus Altissimus, Jesu Christe, cum Sancto Spiritu in gloria Dei Patris. Amen.

    Herr und Gott, König des Himmels, Gott allmächtiger Vater, Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus. Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme Dich unser. Denn Du allein bist der Heilige, Du allein der Herr, Du allein der Höchste, Jesus Christus, mit dem Heiligen Geist, zur Ehre Gottes des Va-ters. Amen.

    Credo Credo in unum Deum, factorem coeli et terrae, visibilium omnium et invi-sibilium. Credo in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei uni-genitum. Et ex Patre natum ante omnia saecula. Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero. Per quem omnia facta sunt. Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de coelis. Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine, et homo factus est. Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato; passus et sepultus est. Et resurrexit tertia die, secundum Scripturas. Et ascen-

    Ich glaube an den einen Gott, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Ich glaube an den einen Herrn Jesus Chris-tus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott. Durch ihn ist alles geschaf-fen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen. Und hat Fleisch angenommen durch den Hei-ligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat ge-litten und ist begraben worden. Er ist am dritten Tage auferstanden nach der

  • dit in coelum, sedet ad dexteram Patris. Et iterum venturus est cum gloria iudicare vivos et mortuos: cuius regni non erit finis. Credo in Spiritum Sanctum, Dominum et vivificantem: qui ex Patre Filioque procedit. Qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur: qui locutus est per Prophetas. Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum, mortuorum. Et vitam venturi saeculi. Amen.

    Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Ich glau-be an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und ver-herrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden und der Toten. Und das Leben der kommen-den Welt. Amen.

    Sanctus - Benedictus Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis.

    Heilig, heilig, heilig Gott, Herr Gott Ze-baoth. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Hö-he.

    Benedictus qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis.

    Hochgelobt sei, der da kommt im Na-men des Herrn. Hosanna in der Höhe.

    Agnus Dei Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis.

    Christe, Du Lamm Gottes, der du trägst die Sünd der Welt, erbarm dich unser.

    Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis.

    Christe, Du Lamm Gottes, der du trägst die Sünd der Welt, erbarm dich unser.

    Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem.

    Christe, Du Lamm Gottes, der du trägst die Sünd der Welt, gib uns deinen Frie-den.

    W.A. MOZART – VESPERAE SOLENNES DE CONFESSORE (KV 339) Dixit (Psalm 110/109 alte Zählung) 1 Dixit Dominus Domino meo: sede a dextris meis, donec ponam inimicos tuos scabellum pedum tuorum. 2 Virgam virtutis tuae emittet Dominus ex Sion, dominare in medio inimicorum tuorum. 3 Tecum principium in die virtutis tuae in splendoribus sanctorum, ex

    1 Der Herr sprach zu meinem Herrn: setze dich zu meiner Rechten, bis dass ich deine Feinde als Schemel dir zu Fü-ßen lege. 2 Das Zepter deiner Macht streckt der Herr durch Zion aus, zu herr-schen inmitten deiner Feinde. 3 Bei dir war die Herrschaft am Tag deines An-fangs im Glanz der Heiligen, vor dem

  • utero ante luciferum genui te. 4 Juravit Dominus et non poenitebit eum: tu es sacerdos in aeternum secundum ordinem Melchisedech. 5 Dominus a dextris tuis confregit in die irae suae reges, 6 Judicabit in nationibus, implebit ruinas, con-quassabit capita in terra multorum. 7 De torrente in via bibet, propterea exaltabit caput. “Gloria patri et filio et spiritui sancto, sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum. Amen.”

    Morgenstern, dem Frühtau gleich, habe ich dich gezeugt. 4 Der Herr hat ge-schworen und es hat ihn nicht gereut: Du bist der Priester auf ewig nach der Ord-nung des Melchisedech. 5 Der Herr zu Deiner Rechten: am Tage seines Zorns wird er Könige zerschmettern. 6 Er wird über die Völker zu Gericht sitzen, er häuft die Toten: er wird die Häupter vie-ler auf der Erde zertrümmern. 7 Aus dem Bach am Wege trinkt er: deswegen wird er sein Haupt erheben. „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste. Wie es war im An-fang, jetzt und immerdar von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“

    Confitebor (Psalm 111/110) 1 Confitebor tibi Domine in toto corde meo, in consilio justorum et congregatione. 2 Magna opera Domini, exquisita in omnes volun-tates ejus. 3 Confessio et magnifi-centia opus ejus, et justitia ejus manet in saeculum saeculi. 4 Memo-riam fecit mirabilium suorum miseri-cors et miserator et justus, 5 escam dedit timentibus se. Memor erit in saeculum testamenti sui. 6 Virtutem operum suorum annuntiabit populo suo. 7 Ut det illis hereditatem gen-tium. Opera manuum ejus veritas et judicium. 8 Fidelia omnia mandata ejus confirmata in saeculum saeculi. Facta in veritate et aequitate. 9 Re-demptionem misit populo suo, man-davit in aeternum testamentum suum. Sanctum et terribile nomen ejus. 10 Initium sapientiae timor Domini, intellectus bonus omnibus facientibus eum, laudatio ejus manet in saeculum saeculi.

    1 Ich will dich aus meinem ganzen Her-zen preisen, Herr: im Kreise der Ge-rechten und in der Versammlung. 2 Groß sind die Werke des Herrn: her-vorragend für alle, die ihm willens sind. 3 Bekenntnis und Kraft ist sein Werk: und seine Gerechtigkeit währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. 4 Ein Denkmal seiner Wunder hat er aufgerichtet, der barmherzige und gerechte Erlöser: 5 Speise gibt er denen, die ihn fürchten. Er wird ewig seines Bundes eingedenk sein: 6 Die Kraft seiner Werke hat er seinem Volk verkündet. 7 Er schenkt ihnen den Erbteil der Heiden: die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Ge-rechtigkeit. 8 Beständig sind alle seine Gebote: sie stehen fest auf immer und ewig: sie sind gefestigt auf Wahrheit und Recht. 9 Der Herr hat seinem Volk Erlösung gebracht: er vertraute ihm auf ewig seinen Bund an. Sein Name ist heilig und Ehrfurcht gebietend. 10 Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn. Rechte Einsicht haben alle, die danach handeln: sein Lobpreis dauert von Ewigkeit zu Ewigkeit.

  • “Gloria patri et filio ...”

    „Ehre sei dem Vater …“

    Beatus vir (Psalm 112/111) 1 Beatus vir qui timet Dominum, in mandatis ejus volet nimis. 2 Potens in terra erit semen ejus, generatio rectorum benedicetur. 3 Gloria et divitiae in domo ejus, et justitia ejus manet in saeculum saeculi. 4 Exor-tum est in tenebris lumen rectis, misericors et miserator et justus. 5 Jucundus homo, qui miseretur et commodat, disponet sermones suos in judicio. 6 Quia in aeternum non commovebitur. 7 In memoria aeterna erit justus, ab auditione mala non timebit. 8 Paratum cor ejus sperare in Domino. Non commove-bitur donec despiciat inimicos suos. 9 Dispersit dedit pauperibus, justitia ejus manet in saeculum saeculi. Cornu ejus exaltabitur in gloria. 10 Peccator videbit et irascetur, dentibus suis fremet et tabescet, desiderium peccatorum peribit. “Gloria patri et filio ...”

    1 Glücklich ist der Mann, der den Herrn fürchtet: der seine Gebote eifrig befolgt. 2 Seine Nachkommen werden auf Er-den mächtig sein: das Geschlecht der Rechtfertigen wird gesegnet. 3 Ruhm und Wohlstand ist in seinem Haus: und seine Gerechtigkeit währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. 4 Ein Licht ist in der Dun-kelheit für die Rechtfertigen aufgegan-gen: der Liebevolle, der Barmherzige und der Gerechte. 5 Angenehm ist der Mensch, der sich erbarmt und hilft, der seine Worte nach dem Rechte ordnet: 6 Deshalb steht er auf ewig unverrück-bar. 7 Das ewige Gedenken wird ge-recht sein: vor böser Rede braucht er sich nicht zu fürchten. 8 Sein Herz ist bereit, auf den Herrn zu hoffen, er ist standhaft, bis er auf seine Feinde nie-derschaut. 9 Er verteilt, gibt den Armen: seine Gerechtigkeit währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Sein Horn ragt hoch in Ruhm. 10 Das sieht der Sünder und wird wütend, knirscht mit den Zähnen und vergeht: der Wunsch der Bösen geht zunichte. „Ehre sei dem Vater …“

    Laudate pueri (Psalm 113/112) 1 Laudate pueri Dominum, laudate nomen Domini. 2 Sit nomen Domini benedictum ex hoc nunc et usque in saeculum. 3 A solis ortu usque ad occasum laudabile nomen Domini. 4 Excelsus super omnes gentes Dominus et super coelos gloria ejus 5 Quis sicut Dominus Deus noster, qui in altis habitat. 6 Et humilia respi-cit in coelo et in terra? 7 Suscitans a terra inopem et de stercore erigens pauperem. 8 Ut collocet eum cum

    1 Lobet ihr Kinder den Herrn: lobet den Namen des Herrn. 2 Der Name des Herrn sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit. 3 Vom Sonnenaufgang bis zum Untergang sei der Name des Herrn gelobt. 4 Erhaben über alle Völker ist der Herr und über den Himmel ragt sein Ruhm. 5 Wer ist wie unser Gott, der in der Höhe thront 6 und auf das Geringe im Himmel und auf der Erde herab-sieht? 7 Der von der Erde den Schwa-chen hebt und der aus dem Schmutz

  • principibus, cum principibus populi sui. 9 Qui habitare facit sterilem in domo matrem filiorum laetantem. “Gloria patri et filio ...”

    den Armen trägt: 8 um ihm bei Fürsten einen Platz zu geben, bei Fürsten sei-nes Volkes. 9 Der die Kinderlose als frohe Mutter ihrer Kinder im Hause wohnen lässt. „Ehre sei dem Vater …“

    Laudate Dominum (Psalm 117/116) 1 Laudate Dominum omnes gentes, laudate eum omnes populi. 2 Quo-niam confirmata est super nos misericordia ejus, et veritas Domini manet in saeculum. “Gloria patri et filio ...”

    1 Lobet den Herrn alle Lande: lobet ihn alle Völker. 2 Denn seine Barmherzig-keit ist befestigt über uns: und die Wahrheit des Herrn bleibt in Ewigkeit. „Ehre sei dem Vater …“

    Magnificat (Lukas 1. 46–56) Magnificat anima mea Dominum. Et exsultavit spiritus meus in Deo salu-tari meo. Quia respexit humilitatem ancillae suae, ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generati-ones. Quia fecit mihi magna, qui potens est, et sanctum nomen ejus. Et misericordia ejus a progenie in progenies timentibus eum. Fecit potentiam in brachio suo, dispersit superbos mente cordis sui. Deposuit potentes de sede et exaltavit humi-les. Esurientes implevit bonis et divi-tes dimisit inanes. Suscepit Israel puerum suum, recordatus miseri-cordiae suae. Sicut locutus est ad patres nostros, Abraham et semini ejus in saecula. “Gloria patri et filio ...”

    Hoch preiset meine Seele den Herrn und mein Geist frohlocket in Gott mei-nem Heilande. Denn er hat angeschaut die Niedrigkeit seiner Magd: siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter. Denn Großes hat an mir getan, der mächtig ist und dessen Na-me heilig ist. Seine Barmherzigkeit wäh-ret von Geschlecht zu Geschlecht de-nen, die ihn fürchten. Er übet Macht mit seinem Arme und zerstört, die hoffärti-gen Geistes sind. Die Mächtigen stürzt er vom Throne und erhöht die Demüti-gen. Die Hungrigen erfüllt er mit Gütern und die Reichen lässt er leer ausgehen. Er nimmt sich Israel, seines Knechtes, an, eingedenk seiner Barmherzigkeit. Wie er zu unseren Vätern gesprochen hat, zu Abraham und seinen Nachkom-men auf ewig. „Ehre sei dem Vater …“

  • Judith Spiesser, Sopran wurde in München geboren und absolvierte ihre Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik und Theater München bei Wolf-gang Brendel. Bereits während ihres Studi-ums konzertierte sie bei zahlreichen Festi-vals wie dem Donizetti-Festival in Bergamo, bei den Simon-Mayr-Festtagen oder dem Festival Junger Künstler in Bayreuth im Markgräflichen Opernhaus. Sie vervollstän-digte ihre Ausbildung mit Meisterkursen bei Lioba Braun und Marlis Petersen und stu-dierte Oratoriengesang bei Christoph

    Hammer und Liedgestaltung bei Helmut Deutsch. Unter dem Label NAXOS sang sie 2007, begleitet vom Georgischen Kammerorchester, die Rolle des Raguel bei der CD-Produktion des Ora-toriums Tobias von Simon Mayr. 2008 gewann sie den Publikumspreis beim 14. Internationalen Louis-Spohr-Gesangs-Wettbewerb in Kassel, 2009 gastierte sie in Qatar und sang die „Königin der Nacht“ in der Kin-derzauberflöte von Mozart, begleitet vom Qatar Philharmonic Orchestra.

    Marion Eckstein, Alt Marion Eckstein wurde in Bernkastel-Kues geboren und studierte zunächst Germanis-tik und Schulmusik in Stuttgart. Nach dem Staatsexamen begann sie ihr Gesangsstu-dium an der dortigen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bei Julia Hamari und absolvierte ein künstlerisches Aufbau-studium in der Gesangsklasse von Dunja Vejzovic mit Auszeichnung. Wesentliche künstlerische Impulse erhielt sie in der Liedklasse von Konrad Richter sowie in Meisterkursen von Anna Reynolds, Klesie Kelly und Grace Bumbry. Marion Eckstein ist Stipendiatin des Internationalen Ri-

    chard-Wagner-Verbandes. In ihrer regen Konzerttätigkeit erarbeitete sich Marion Eckstein ein breit-gefächertes Repertoire, das von frühbarocker Literatur über J. S. Bachs Oratorien, Mahlers Kindertotenlieder bis zu Richard Wagners Wesen-donk-Liedern und Beethovens Missa solemnis reicht. Darüber hinaus

  • wirkt sie regelmäßig bei Aufführungen zeitgenössischer Musik mit (z.B. Dieter Schnebels Dahlemer Messe). Zahlreiche Engagements führten Marion Eckstein unter anderem zu den Salzburger Festspielen, dem Leipziger Bachfest, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, dem Europäischen Musikfest Stuttgart, ins Megaron Athen, das Festspielhaus Baden-Baden, die Tonhalle Zürich und das Wiener Konzerthaus. Ihre musikalischen Partner sind Rafael Frühbeck de Burgos, Thomas Hengelbrock, Kay Johannsen, Ludger Rémy, Hel-muth Rilling, Manfred Schreier und Christoph Spering, die Neuen Vocal-solisten, das European Chamber Orchestra, die Bamberger Symphoni-ker, das Balthasar-Neumann-Ensemble, das Tonhalle-Orchester Zürich und das Bach-Collegium Stuttgart. Rundfunkproduktionen mit dem SWR, BR, MDR, Deutschlandfunk und Schweizer Rundfunk sowie CD-Einspielungen mit Telemanns Messias, Händels Messias, Mozarts Requiem, Weihnachtskantaten von Charpen-tier, Bach-Kantaten unter der Leitung von Thomas Hengelbrock sowie Mahlers Kindertotenliedern und Bergs Altenberg-Liedern dokumentieren die künstlerische Bandbreite der jungen Künstlerin.

    Christian Bauer, Tenor in Wien geboren, war Mitglied und Sopran-solist der Wiener Sängerknaben. Nach ei-nem Studium der Querflöte an der Wiener Musikhochschule, absolvierte er ein Ge-sangsstudium an den Musikhochschulen in Wien und Graz, sowie ein Studium für „Lied und Oratorium“ bei Kurt Equiluz. Es folgten Gesangsstudien bei Prof. Horst Laubenthal, sowie Meisterkurse bei Kurt Widmer, Ja-mes King und Sena Jurinac. Ein erstes fes-tes Engagement führte ihn ans Staatsthea-ter am Gärtnerplatz in München. Anschlie-ßend wurde er an die Wiener Volksoper

    engagiert. Gastauftritte hatte er an der Wiener Staatsoper, am Bayeri-schen Nationaltheater und anderen deutschen Bühnen. Christian Bauer verfügt über ein umfangreiches Konzert- und Oratorien-repertoire. Er wirkte bei renommierten Festivals mit, wie u.a. den Wiener Festwochen, dem Carinthischen Sommer, der Styriarte Graz, den Lud-wigsburger Schlossfestspielen, Mozart in Schönbrunn, sowie an Konzer-ten u.a. im Wiener Musikverein, der Philharmonie am Gasteig München, dem Gewandhaus Leipzig, der Liederhalle in Stuttgart, an der Avery Fi-

  • sher Hall New York, St. Johns Smith Square London, und dem Palao de la Musica Barcelona. Dabei hat er mit bedeutenden Dirigenten wie z.B. Bertrand de Billy, Jesus Lopez Cobos, Claus-Peter Flor, Enoch zu Gut-tenberg, Manfred Honeck, Fabio Luisi und Hans-Martin Schneidt zu-sammengearbeitet.

    Mathias Frey, Tenor 1980 in München geboren, begann nach seinem Abitur zunächst mit dem Studium der Architektur. Seinen ersten Gesangsun-terricht erhielt er 2002, mit 21 Jahren, bei der bulgarischen Mezzo-Sopranistin Veneta Radoeva in München. Seit 2003 studierte er am Konservatorium Wien Sologesang bei Yuly Khomenko, nahm an Meisterklassen bei Angelika Kirchschlager, Malcolm Marti-neau, Roman Trekel sowie Michael Schade teil und schloss 2010 mit dem Master of Arts (MA) ab. Darüber hinaus erhielt er Un-terricht bei Renata Scotto im Rahmen des „Opera Studio“ der Academia Santa Cecilia

    in Rom. Er ist Schüler von Rainer Trost und arbeitet seit 2010 mit Wolf-gang Müller-Lorenz.

    Mathias Frey war bislang zu hören als Ferrando in Mozarts "Cosi fan tut-te" (unter anderem mit dem "Jungen Simon Bolivar Orchester" in Cara-cas), als Tamino, als erster Geharnischter, sowie als Monostatos in Mo-zarts „Zauberflöte“, als Gustl in Franz Lehárs Operette „Land des Lä-chelns“ und als König Kaspar in Giancarlo Menottis „Amahl und die Nächtlichen Besucher". In Claude-Michel Schönbergs und Alain Boubils „Les Miserables“ – einer Produktion des Musikfestivals Steyr – über-nahm er die Partie des Marius. 2009 war er in der vielbeachteten Urauf-führung von C. Ehrenfellners Oper „Mae Mona“ (neben Akiko Nakajima als Mae Mona) als Rüscherl zu hören. November 2009 sang Mathias Frey am Theater an der Wien die Rolle des Aret in Joseph Haydns „Phi-lemon und Baucis“. Im März 2010 war er als Tamino im Theater Ak-zent/Wien zu hören. Im kommenden August wird der Tenor erstmals in der Rolle des Grafen Almaviva in Rossinis „Der Barbier von Sevillia“ im hessischen Bad Orb zu sehen sein.

  • Raphael Sigling, Bass begann seine musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen. Er stu-dierte an der Hochschule für Musik in München bei Prof. Rita Hirner-Lill und KS Astrid Varney; Meisterkurse besuchte er bei KS Prof. Jan Hendrik Rootering, Maestro Carlo Bergonzi und Prof. Helmut Deutsch. Stipendien erhielt er vom Richard Wagner Verband Bayreuth, von der Accademia Chigana di Siena, der Kammeroper Schloss Rheinsberg; er war Mitglied im

    Förderverein der Studienstiftung „Live music now“ von Sir Yehudi Menu-hin, sowie der Accademia di Montegral.

    Noch während des Studiums führten Raphael Sigling erste Engage-ments an die Theater von Wuppertal und Gelsenkirchen, die Bayerische Staatsoper München, “The Royal Albert Hall”, in das Auditorio Rai/ Triest und “La Pergola” Florenz. Es folgten weitere Engagements am “Teatro Carlo Felice” Genua, “Teatro Massimo Bellini” Catania, “Teatro di San Carlo” Napoli, an die Theater von Bozen und Meran, “Teatre du Annecy”, an die Theater von Shanghai und Peking, an die Alte Oper Frankfurt am Main und an das Theater Freiburg. In Konzerten war er zu hören im Herkulessaal der Residenz München, der Residenz Dresden, in Kloster Andechs, in den Kathedralen von Reims, Rennes, Paris, Florenz, Rom, Siena, Assisi, Pisa, Arezzo Peru-gia, den Domen von Nürnberg, München, Regensburg und Würzburg. Raphael Sigling wirkte bei verschiedenen internationalen Fernseh- und Rundfunkübertragungen mit (ARD, HR, BR, ORF, RAI, BBC und Arte). Darüber hinaus gehören zahlreiche Opernengagements im In- und Aus-land zu seinem Tätigkeitsfeld. Dabei musizierte er mit namhaften deut-schen und europäischen Orchestern und arbeitete zusammen mit Diri-genten und Regisseuren wie: Roberto Abado, Matthias Ank, Pierre Audi, Serge Aubry, Dietfried Bernet, Michael Boder, Attilio Cremonesi, Andre-as Hutter, Lü Jia, Jan-Lathan Koenig, Gustav Kuhn, Markus Langer, An-ton Ludwig Pfell, Georg Ratzinger, Joachim Schlömer, Reinhard Seeha-fer, Frank Shipway, Markus Stenz, Marcello Viotti und Ulrich Weder.

  • Ulli Schäfer wurde 1967 in Nördlingen geboren und lernte schon im Kindesalter das Orgel-spiel. Seine Ausbildung in liturgischem Orgelspiel und Orgelliteraturspiel erhielt er während seines Kirchen-musikstudiums in Regens-burg bei Kunibert Schäfer und später bei Katarina Le-

    lovics an der Hochschule für Musik und Theater in München. Hier schloss er auch ein sich anschließendes Studium für das Lehramt an Gymnasien erfolgreich ab. Chorleitung studierte Ulli Schäfer bei Roland Büchner, dem jetzigen Domkapellmeister der Regensburger Domspatzen und in München bei Max Frey. Als Dozent wirkte er bei Fortbildungsveranstaltungen für Kir-chenmusiker in Brixen/Südtirol und bei den Chortagen des Bayerischen Sängerbundes in Bad Feilnbach mit. Er ist derzeit Schulmusiker am Do-minikus-Zimmermann-Gymnasium in Landsberg am Lech. Im Jahr 2000 übernahm Ulli Schäfer in der Nachfolge von Max Frey die künstlerische Leitung von Chor und Orchester des Starnberger Musik-kreises. Er studierte große Oratorien und geistliche Werke ein und brachte sie mit dem inzwischen umbenannten Ensemble Musica Starnberg zur Auffüh-rung: Telemanns Lukas-Passion, Händels Israel in Egypt und The Mes-siah, Bachs Weihnachtsoratorium, Magnificat, die Johannes- und Mat-thäus-Passion ebenso wie Haydns Schöpfung und Jahreszeiten, Mo-zarts Requiem, Beethovens C-Dur Messe, Mendelssohns Lobgesang und Paulus. Einen wichtigen Bestandteil in der Chorarbeit bildet die A-cappella-Musik von der Gregorianik über Barock bis hin zu zeitgenössischen Kompositi-onen. Deshalb wurde ein Kammerchor ins Leben gerufen, der sich inten-siv mit anspruchsvoller Chorliteratur befasst. Auch mit dem Orchester wagte sich Ulli Schäfer mit reinen Instrumental-konzerten und namhaften Solisten auf die Bühne. So wurden z. B. Hän-dels Wassermusik, Bachs h-Moll Suite und Mozarts Klarinettenkonzert zur Aufführung gebracht.

  • Musica Starnberg Im Jahr 1970 aus der 1901 gegründeten „Liedertafel und Orchesterver-ein Starnberg“ hervorgegangen, wurde der Starnberger Musikkreis unter der im gleichen Jahr übernommenen Leitung durch Max Frey rasch zu einem festen Bestandteil des Starnberger Kulturlebens. Die erfolgreiche Interpretation vieler bedeutender großer geistlicher Werke von Bach, Händel, Mendelssohn, Mozart und anderen wurde im Jahr 1982 mit der Orlando-di-Lasso Medaille gewürdigt. Seit September 2000 zeigt er sich unter der neuen Leitung von Ulli Schäfer, jedoch mit unverändert hohen Ansprüchen an die im Laienmusikbereich erreichbare Qualität. Im Jahr 2001 wurde er zu seinem hundertjährigen Bestehen mit der Zelter-Medaille geehrt. Um sein musikalisches Profil zu schärfen und sein Wirken in der Öffent-lichkeit einem breiteren Publikum bewusst zu machen, hat sich der Mu-sikkreis zu Beginn des Jahres 2008 in Musica Starnberg umbenannt. Die Intention bleibt zum einen – wie in der Vergangenheit – die Erarbeitung und Aufführung großer geistlicher Werke für Chor und Orchester, soll zum anderen aber verstärkt bei der Darbietung zeitgenössischer Musik liegen, begleitet von eigenständigen Konzerten von Chor und Orchester. Neben der musikalischen Fortentwicklung stellt die 2008 neu ins Leben gerufene Reihe des Starnberger Klassik-Abo, in dem Musica Starnberg auch in diesem Jahr mehrmals vertreten ist, eine wichtige Zäsur für den Verein dar. Klassische Musik soll so noch stärker als bisher im kulturel-len Leben der Stadt Starnberg verankert werden. Neue Mitglieder, besonders aber Jugendliche, mit sängerischen oder in-strumentalen Fähigkeiten sind bei uns jederzeit willkommen. Förderkreis Aufführungen von hoher Qualität sind nur mit Hilfe von Sponsoren finan-zierbar. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt der Förderkreis Musica Starnberg e.V. die musikalischen Aktivitäten des Musikkreises und konti-nuitätswahrend von Musica Starnberg. Seine finanzielle Unterstützung ist für das Engagement namhafter Solisten unverzichtbar. Auch Ihre Spende ist wichtig, um ein lebendiges Kulturleben in Starnberg aufrecht zu erhalten. Bitte richten Sie eine solche an den Förderkreis Musica Starnberg e.V., Kto.Nr. 430 089 946, BLZ 702 501 50, Kreissparkasse München-Starnberg. Nach Ablauf des jeweiligen Kalenderjahres erhalten Sie eine Spendenquittung (1. Vorsitzender Dr. Eberhard Freiherr von Hoyningen-Huene, Lindemannstr. 29, 82327 Tutzing).

  • Programmvorschau Musica Starnberg

    11. Dezember 2011, St. Maria, Starnberg „Weihnachtsoratorien von Heinrich Schütz & Camille Saint-Saëns“

    Mit den Weihnachtsoratorien von Heinrich Schütz („Weihnachtshistorie“ SWV 435) und Camille Saint-Saëns („Oratorio de Noël“ op. 12) beschließt Musica Starnberg das Starnberger Klassik-Abo 2011. Diese beiden Werke erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit und nehmen immer häufiger als Al-ternative zu Bachs Weihnachtsoratorium einen festen Platz in der vorweih-nachtlichen Konzert- und Kirchenmusik ein.

  • www.musica-starnberg.de

    Christian Bauer, Tenor