Sport- und Fitnesskaufmann bei München & Oberland – … · Dominik und Philipp haben den...

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70 alpinwelt 1/2016 München & Oberland München & Oberland alpinwelt 1/2016 71 DAVplus.de/aktuell 3 Der aktuelle Kurs- und Tourenkatalog »alpinprogramm 2016« wurde letzten Herbst vor allem aus Umweltschutzgründen erstmals nur noch auf Bestellung zu- geschickt. Dadurch konnte die Auflage deutlich verringert und der Papierver- brauch von 84 Tonnen im Vorjahr auf 41 Tonnen gesenkt werden. Und die Kosten für Druck, Versand und Porto haben sich dadurch natürlich auch erheblich verrin- gert, sodass mehr Geld für andere Vereinsaufgaben verwendet werden kann. 3 Unter dem Motto „Feilschen und Gutes tun“ fand am 12. Dezember 2015 der tra- ditionelle Herbst-Alpinflohmarkt der DAV-Sektionen München & Oberland statt. Über 135 Verkäufer sorgten dafür, dass die Ankündigung, die Standgebühr dem Integrationsprojekt Kistlerhofstraße zu spenden, ein voller Erfolg wurde; zu- dem wurde mit einer Spendenbox gesammelt. Insgesamt konnten 4.130,50 Euro an den Träger Condrobs e. V. des Integrationsprojektes Kistlerhofstraße überwie- sen werden. – www.DAVplus.de/flohmarkt 3 Vom 4. Dezember 2015 bis zum 9. Januar 2016 haben die Sektionen München & Oberland in ihren Servicestellen am Hauptbahnhof und am Isartor im Globetrot- ter Rettungsdecken und Regencapes für Flüchtlinge gesammelt. Übergeben wurden diese der Organisation „Kinder auf der Flucht e. V.“, deren fleißige Helfer sie direkt an Flüchtlinge auf der Balkanroute weitergegeben haben. www.kinderaufderflucht.de Alpines Museum: Die Sonderausstellung „Über den Himalaya. Die Expedition der Brüder Schlagintweit nach Indien und Zentralasien 1854 bis 1858“ wurde aufgrund des großen Erfolgs bis zum 26. Juni 2016 verlängert. Zu sehen sind rund 100 Aquarelle aus der Sammlung der Familie Schlagintweit sowie Objekte aus den Schlagintweit’schen Sammlungen. – www.alpines-museum.de Ein ganz normaler Tag in der Servicestelle Die aufgefaltete DAV-Karte liegt auf dem Tisch, daneben der hellblaue Skitourenführer der Baye- rischen Alpen. „Gibt es hier eine leichte Skitour mit so 500 Höhenmetern?“, fragt ein Kunde un- serer Servicestelle am Isartor mit gerunzelter Stirn. „Ich bin neu hier in München und kenne mich gar nicht aus …“ Ich – Philipp, Auszubildender im dritten Lehrjahr bei der Sektion Oberland – überlege kurz, dann fällt mir unsere Azubi-Tour im letzten Winter ein: „Gehen Sie doch auf den Hirschberg, dabei können Sie auch noch die Gründhütte, eine un- serer Selbstversorgerhütten, besuchen. Als wir unsere Azubi-Hüttentour dorthin gemacht ha- ben, konnten wir direkt auf dem Gipfel einen un- serer schönsten Sonnenuntergänge beobachten, das war Wahnsinn!“, schwärme ich, ein beschei- denes Grinsen kann ich dabei nicht verbergen. Mehr als Mitgliederservice Natürlich wirst du in deiner Zeit als Auszubil- dender bei uns nicht nur Fragen von Skitouren- gehern, Kletterern, Mountainbikern oder Berg- steigern beantworten, sondern während deiner Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann bzw. zur Sport- und Fitnesskauffrau auch in viele weitere spannende Bereiche Einblick erhalten und viel Neues lernen. Versprochen! Im Service wirst du Kunden mit fragenden Blicken begeg- nen, hier ist deine Beratungskompetenz gefragt. Im Ausbildungs- und Tourenwesen wirfst du einen Blick hinter die Kulissen und hilfst, unser Kurs- und Tourenprogramm zu planen und zu erstellen. Du lernst, wie wir unsere Touren und Events organisieren. Außerdem bist du live auf unserem Flohmarkt oder unserem Veranstal- tungsleitersymposium dabei. Natürlich kommt auch das Kaufmännische nicht zu kurz: Einen Teil deiner Ausbildung wirst du in unserer Ver- einsbuchhaltung verbringen. Deine alpine Fachkompetenz kannst du bei uns nutzen Vor allem im Ausrüstungsverleih und bei der Tourenberatung kannst du deine alpine Erfah- rung voll einsetzen. Aber keine Angst, auch wer sich (noch) nicht so gut auskennt, wird von den erfahrenen Kollegen geschult und lernt eine Menge Neues dazu. Besonders gefallen werden dir die Fortbildungs- touren, bei denen die Azubis gemeinsam in den Bergen unterwegs sind, um unsere Selbstversor- gerhütten besser kennenzulernen. Jedem Auszu- bildenden funkeln die Augen, wenn er sich daran erinnert. Wo Beruf und Lifestyle großgeschrieben werden Dass der Beruf für die Mitarbeiter im Alpenver- ein etwas mit Leidenschaft zu tun hat, wirst du schnell merken. Die meisten Kollegen sind mit Herzblut Bergsportler, das Arbeitsklima ist sehr familiär, und ganz nebenbei findest du in unse- rem Team für jede Tour einen passenden Partner. Bergsport wird bei uns gefördert: Sei es in Form von Teilnahme an Kursen oder dem Test unserer Leihausrüstung und Bücher. Der Abschluss zum Sport und Fitnesskauf- mann – nicht das einzige Projekt Während der Ausbildungszeit arbeitest du zu- sammen mit deinen Kollegen an verschiedenen Projekten. Unter anderem in den Bereichen Al- pinsport, Leistungskompetenz, Öffentlichkeits- arbeit und Eventmanagement – da ist für dich bestimmt was dabei! Oder du bist selbst für ein Projekt verantwort- lich. Dominik und Franzi haben sich zum Beispiel in ihrem zweiten Lehrjahr in das Thema Online- marketing eingearbeitet und ein Projekt gestar- Sport- und Fitnesskaufmann bei München & Oberland – eine Ausbildung passend zum alpinen Lifestyle tet. Dominik und Philipp haben den sektionseigenen YouTube-Kanal erstellt und pflegen diesen nun. Keine Ausbildung ohne Schule Neben deiner Ausbildungszeit im Betrieb besuchst du auch in regelmäßigen Abständen die Berufsschule. Hier beschäftigst du dich mit betrieblichen Prozessen und Strukturen, die immer wieder mit dem eigenen Ausbil- dungsbetrieb in Verbindung gebracht werden. Unter anderem organisierst du im Bereich Veranstaltungspla- nung ein Sportfest und führst dieses durch. Doch auch der Sport selbst kommt nicht zu kurz. Praktisch wie theoretisch wirst du einiges in Trainingslehre, Anatomie und Physiologie lernen. Neben dem regulären Unter- richt bieten sich auch Möglichkeiten, an nützlichen und interessanten Aktionen teilzunehmen und Qualifikatio- nen zu erwerben. Wie zum Beispiel den lizensierten Fit- nesstrainer, das Deutsche Sportabzeichen, die Trainer C Lizenz Breitensport oder die exklusive Möglichkeit, mal die Weltcupstrecke am Königssee runterzurodeln. Gleich zu Beginn der Unterrichtsblöcke knüpfst du Be- kanntschaften zu deinen Mitschülern. Diese kommen aus anderen Sport- und Fitnessbetrieben oder Vereinen. Oft entsteht ein interessanter Austausch untereinander. Und was kommt danach? Sport- und Fitnesskaufleute können ihre Vorbildung bei verschiedenen Studiengängen anrechnen lassen. Außerdem kannst du als Sport- und Fitnesskaufmann in den verschiedensten Sportbetrieben, Hotels, Ferienan- lagen oder auf Kreuzfahrtschiffen arbeiten. Doch es gibt auch viele Azubis, die nach ihrer Ausbil- dung beim Alpenverein geblieben sind. Das liegt zum einen an der einzigartigen Arbeitsatmosphäre, zum an- deren an den spannenden Weiterbildungsmöglichkei- ten. Auch Lars, ein ehemaliger Azubi, denkt so: „Der Beruf passt einfach zu meinem Lifestyle“, erzählt er, während er in einem Hochtourenführer blättert und eine Tour fürs kommende Wochenende sucht. „Jeden freien Tag bin ich irgendwo auf Hoch- oder Skitour. Ich glaube, es gibt kaum einen anderen Beruf, bei dem ich so viel von meiner Erfahrung an die Kunden weitergeben kann. Am Wochenende bin ich als Fachübungsleiter am Berg unterwegs. Unter der Woche bin ich im Service Dienst- leister für die Mitglieder, die ihre Tour fürs Wochenende planen, das ist doch klasse!“ Er grinst, schließt das Buch und stellt es zurück ins Regal. Hast du Lust bekommen? Dann bewirb dich doch für das Ausbildungsjahr 2016! Die Stellenanzeige findest du auf Seite 73. Text & Foto: Philipp Munkler Immer gut informiert mit dem DAVplus-Newsletter Kennen Sie schon unseren Online-News- letter? Über den Newsletter erhalten Sie alle zwei Wochen kostenlos per E-Mail Informationen zu den Angeboten, Events, Neuigkeiten und Terminen rund um die Alpenvereins- Sektionen München & Oberland und den Berg- und Klettersport in und um München. – www.DAVplus.de/newsletter

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70 alpinwelt 1/2016

München & Oberland München & Oberland

alpinwelt 1/2016 71

DAVplus.de/aktuell3Der aktuelle Kurs- und Tourenkatalog »alpinprogramm 2016« wurde letzten

Herbst vor allem aus Umweltschutzgründen erstmals nur noch auf Bestellung zu-geschickt. Dadurch konnte die Auflage deutlich verringert und der Papierver-brauch von 84 Tonnen im Vorjahr auf 41 Tonnen gesenkt werden. Und die Kostenfür Druck, Versand und Porto haben sich dadurch natürlich auch erheblich verrin-gert, sodass mehr Geld für andere Vereinsaufgaben verwendet werden kann.

3Unter dem Motto „Feilschen und Gutes tun“ fand am 12. Dezember 2015 der tra-ditionelle Herbst-Alpinflohmarkt der DAV-Sektionen München & Oberlandstatt. Über 135 Verkäufer sorgten dafür, dass die Ankündigung, die Standgebührdem Integrationsprojekt Kistlerhofstraße zu spenden, ein voller Erfolg wurde; zu-dem wurde mit einer Spendenbox gesammelt. Insgesamt konnten 4.130,50 Euroan den Träger Condrobs e. V. des Integrationsprojektes Kistlerhofstraße überwie-sen werden. – www.DAVplus.de/flohmarkt

3 Vom 4. Dezember 2015 bis zum 9. Januar 2016 haben die Sektionen München &Oberland in ihren Servicestellen am Hauptbahnhof und am Isartor im Globetrot-ter Rettungsdecken und Regencapes für Flüchtlinge gesammelt. Übergebenwurden diese der Organisation „Kinder auf der Flucht e. V.“, deren fleißige Helfersie direkt an Flüchtlinge auf der Balkanroute weitergegeben haben. – www.kinderaufderflucht.de

Alpines Museum:Die Sonderausstellung „Über denHimalaya. Die Expedition derBrüder Schlagintweit nach Indienund Zentralasien 1854 bis 1858“wurde aufgrund des großen Erfolgsbis zum 26. Juni 2016 verlängert.Zu sehen sind rund 100 Aquarelleaus der Sammlung der Familie

Schlagintweit sowie Objekte aus den Schlagintweit’schen Sammlungen.– www.alpines-museum.de

Ein ganz normaler Tag in der ServicestelleDie aufgefaltete DAV-Karte liegt auf dem Tisch,daneben der hellblaue Skitourenführer der Baye-rischen Alpen. „Gibt es hier eine leichte Skitourmit so 500 Höhenmetern?“, fragt ein Kunde un-serer Servicestelle am Isartor mit gerunzelterStirn. „Ich bin neu hier in München und kennemich gar nicht aus …“Ich – Philipp, Auszubildender im dritten Lehrjahrbei der Sektion Oberland – überlege kurz, dannfällt mir unsere Azubi-Tour im letzten Winterein: „Gehen Sie doch auf den Hirschberg, dabeikönnen Sie auch noch die Gründhütte, eine un-serer Selbstversorgerhütten, besuchen. Als wirunsere Azubi-Hüttentour dorthin gemacht ha-ben, konnten wir direkt auf dem Gipfel einen un-serer schönsten Sonnenuntergänge beobachten,das war Wahnsinn!“, schwärme ich, ein beschei-denes Grinsen kann ich dabei nicht verbergen.

Mehr als MitgliederserviceNatürlich wirst du in deiner Zeit als Auszubil-dender bei uns nicht nur Fragen von Skitouren-gehern, Kletterern, Mountainbikern oder Berg-steigern beantworten, sondern während deinerAusbildung zum Sport- und Fitnesskaufmannbzw. zur Sport- und Fitnesskauffrau auch in viele

weitere spannende Bereiche Einblick erhaltenund viel Neues lernen. Versprochen! Im Servicewirst du Kunden mit fragenden Blicken begeg-nen, hier ist deine Beratungskompetenz gefragt.Im Ausbildungs- und Tourenwesen wirfst du einen Blick hinter die Kulissen und hilfst, unserKurs- und Tourenprogramm zu planen und zu erstellen. Du lernst, wie wir unsere Touren undEvents organisieren. Außerdem bist du live aufunserem Flohmarkt oder unserem Veranstal-tungsleitersymposium dabei. Natürlich kommtauch das Kaufmännische nicht zu kurz: EinenTeil deiner Ausbildung wirst du in unserer Ver-einsbuchhaltung verbringen.

Deine alpine Fachkompetenz kannst du beiuns nutzenVor allem im Ausrüstungsverleih und bei derTourenberatung kannst du deine alpine Erfah-rung voll einsetzen. Aber keine Angst, auch wersich (noch) nicht so gut auskennt, wird von denerfahrenen Kollegen geschult und lernt eineMenge Neues dazu.Besonders gefallen werden dir die Fortbildungs-touren, bei denen die Azubis gemeinsam in denBergen unterwegs sind, um unsere Selbstversor-gerhütten besser kennenzulernen. Jedem Auszu-

bildenden funkeln die Augen, wenn er sich daranerinnert.

Wo Beruf und Lifestyle großgeschriebenwerdenDass der Beruf für die Mitarbeiter im Alpenver-ein etwas mit Leidenschaft zu tun hat, wirst duschnell merken. Die meisten Kollegen sind mitHerzblut Bergsportler, das Arbeitsklima ist sehrfamiliär, und ganz nebenbei findest du in unse-rem Team für jede Tour einen passenden Partner.Bergsport wird bei uns gefördert: Sei es in Formvon Teilnahme an Kursen oder dem Test unsererLeihausrüstung und Bücher.

Der Abschluss zum Sport und Fitnesskauf-mann – nicht das einzige ProjektWährend der Ausbildungszeit arbeitest du zu-sammen mit deinen Kollegen an verschiedenenProjekten. Unter anderem in den Bereichen Al-pinsport, Leistungskompetenz, Öffentlichkeits-arbeit und Eventmanagement – da ist für dichbestimmt was dabei!Oder du bist selbst für ein Projekt verantwort-lich. Dominik und Franzi haben sich zum Beispielin ihrem zweiten Lehrjahr in das Thema Online-marketing eingearbeitet und ein Projekt gestar-

Sport- und Fitnesskaufmann bei München & Oberland – eine Ausbildung passend zum alpinen Lifestyle

tet. Dominik und Philipp haben den sektionseigenenYouTube-Kanal erstellt und pflegen diesen nun.

Keine Ausbildung ohne SchuleNeben deiner Ausbildungszeit im Betrieb besuchst duauch in regelmäßigen Abständen die Berufsschule. Hierbeschäftigst du dich mit betrieblichen Prozessen undStrukturen, die immer wieder mit dem eigenen Ausbil-dungsbetrieb in Verbindung gebracht werden. Unteranderem organisierst du im Bereich Veranstaltungspla-nung ein Sportfest und führst dieses durch. Doch auchder Sport selbst kommt nicht zu kurz. Praktisch wietheoretisch wirst du einiges in Trainingslehre, Anatomieund Physiologie lernen. Neben dem regulären Unter-richt bieten sich auch Möglichkeiten, an nützlichen undinteressanten Aktionen teilzunehmen und Qualifikatio-nen zu erwerben. Wie zum Beispiel den lizensierten Fit-nesstrainer, das Deutsche Sportabzeichen, die Trainer CLizenz Breitensport oder die exklusive Möglichkeit, maldie Weltcupstrecke am Königssee runterzurodeln.Gleich zu Beginn der Unterrichtsblöcke knüpfst du Be-kanntschaften zu deinen Mitschülern. Diese kommenaus anderen Sport- und Fitnessbetrieben oder Vereinen.Oft entsteht ein interessanter Austausch untereinander.

Und was kommt danach?Sport- und Fitnesskaufleute können ihre Vorbildung beiverschiedenen Studiengängen anrechnen lassen.Außerdem kannst du als Sport- und Fitnesskaufmann inden verschiedensten Sportbetrieben, Hotels, Ferienan-lagen oder auf Kreuzfahrtschiffen arbeiten.Doch es gibt auch viele Azubis, die nach ihrer Ausbil-dung beim Alpenverein geblieben sind. Das liegt zumeinen an der einzigartigen Arbeitsatmosphäre, zum an-deren an den spannenden Weiterbildungsmöglichkei-ten.Auch Lars, ein ehemaliger Azubi, denkt so: „Der Berufpasst einfach zu meinem Lifestyle“, erzählt er, währender in einem Hochtourenführer blättert und eine Tourfürs kommende Wochenende sucht. „Jeden freien Tagbin ich irgendwo auf Hoch- oder Skitour. Ich glaube, esgibt kaum einen anderen Beruf, bei dem ich so viel vonmeiner Erfahrung an die Kunden weitergeben kann. AmWochenende bin ich als Fachübungsleiter am Bergunterwegs. Unter der Woche bin ich im Service Dienst-leister für die Mitglieder, die ihre Tour fürs Wochenendeplanen, das ist doch klasse!“ Er grinst, schließt das Buchund stellt es zurück ins Regal.

Hast du Lust bekommen? Dann bewirb dich doch fürdas Ausbildungsjahr 2016! Die Stellenanzeige findestdu auf Seite 73.

Text & Foto: Philipp Munkler

Immer gut informiert mit dem DAVplus-NewsletterKennen Sie schon unseren Online-News-letter? Über den Newslettererhalten Sie alle zweiWochen kostenlos perE-Mail Informationenzu den Angeboten,Events, Neuigkeitenund Terminen rund umdie Alpenvereins-Sektionen München &Oberland und den Berg-und Klettersport in und umMünchen.– www.DAVplus.de/newsletter

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72 alpinwelt 1/2016

München & Oberland

Auftakt zu den Herbstferien am31. Oktober 2015 im Kletter- undBoulderzentrum München-Süd inThalkirchen: Sieben Klettertrainertrafen 15 Kinder und Jugendliche,die ganz gespannt auf ihren erstenKletterhallenbesuch waren. Alsunbegleitete minderjährigeFlüchtlinge waren sie in Deutsch-land schnell aufgenommen und inSchulen und Klassen integriertworden – doch was sollten sie oh-ne Eltern und Angehörige wäh-rend der Ferien tun? Genau hiersetzte das Schnupperkletterpro-jekt an, um den Kindern und Ju-gendlichen eine tolle Zeit zu be-scheren.Verschiedene Vereine und Unter-nehmen halfen bei der Organisa-tion und Durchführung des Ferien-programms mit, darunter die

HypoVereinsbank und der gemein-nützige Verein DEIN MÜNCHEN e. V., aber auch die Hallenbetrei-bergesellschaft orgasport GmbH,die Eintritte und Ausrüstung fürdie Klettergruppe übernahm, so-wie die Sektion Oberland des DAVmit einem engagierten Team ausKlettertrainern, die sich ehrenamt-lich bereit erklärten, die Aktion zuunterstützen. In über drei Stunden Austoben undAusprobieren konnten alle Betei-ligten viel voneinander lernen: DieKinder, wie man Selbstvertrauenbeim Klettern findet und wie mansich gegenseitig unterstützt, wennes darum geht, mit verbundenen

Augen nur durch Zuruf die richti-gen Griffe zu ertasten. Aber auch,wie toll es ist, es das erste Mal dieKletterwand hochzuschaffen,Ängste und Unsicherheiten zuüberwinden und hinterher müdeund stolz auf das Erreichte zu sein.Die Klettertrainer hingegen hattenes mit einer Gruppe aus verschie-denen Sprachräumen und Her-kunftsländern zu tun, aber trotz-dem war die Verständigung ohneSchwierigkeiten möglich. Einigeder Kinder befanden sich schonseit Jahren in Deutschland, anderewaren erst vor Kurzem in Münchenangekommen, und so half mansich gegenseitig, wenn etwas nicht

verstanden wurde. Die Klettertrai-ner waren auch begeistert vomElan und der Unbeschwertheit derJugendlichen – gleich beim Warm-bouldern ging es richtig zur Sache,und es gab kaum Berührungs-ängste. Abseits der bunten Plastik-griffe blieb natürlich auch Zeit fürGespräche und Scherze, und sokonnten neben Trizeps und Bizepsauch die Lachmuskeln ordentlichtrainiert werden. Dank gebührtallen Helfern und Beteiligten fürdiesen tollen und gelungenenKlettervormittag! Ein ähnlich schönes Erlebnis konn-te neun Flüchtlingskindern in Gil-ching ermöglicht werden, die am14. November 2015 an einem vonder Sektion München und demHelferkreis „Asyl in Gilching“ orga-nisierten Schnupperklettern teil-nahmen. Und so erschallte an diesem Tag in der familienfreund-lichen Halle nicht nur heiteres Kin-derlachen, sondern auch das eineoder andere anfeuernde „Yalla!Yalla!“ (arabisch für „Auf geht’s!Los!“). Die Kinder stammten alle aus demIrak und aus Afghanistan und leb-

ten bereits seit bis zu einem hal-ben Jahr mit ihren Familien inGilching. Über die „MünchnerMentoren“, ein Patenprogrammaus München, gesellte sichaußerdem noch ein unbegleiteterJugendlicher hinzu und erweiter-te den Kreis. Kleinere Sprachba-rieren waren schnell überwunden,da die meisten Kinder sehr gutDeutsch konnten und unter Anlei-tung der vier Münchner Kletter-trainer nicht nur kletterten, son-dern auch fleißig übersetzten. Von Schüchternheit und Zurück-haltung war schnell nichts mehrzu spüren, und nicht nur dasBouldern, sondern auch ein klei-nes „Wettklettern“ sorgte für Be-geisterung. Nach drei Stunden ta-ten die Hände weh, die Energienwaren versiegt, und die Kinderhatten etwas Neues gelernt. Wirhoffen, dass diesem tollen Klet-tertag noch weitere folgen wer-den – und wer weiß, vielleichtkommt der nächste GilchingerKletternachwuchs ursprünglichgar nicht aus Deutschland ...

Text: Raimund Weinig, Max Roth

Yalla! Auf geht’s!Ehrenamtliches Engagement der Sektionen München & Oberland: Klettertrainerorganisieren Schnupperklettern mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen

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Die Sektionen München & Oberland bieten zum 1. September 2016 je einen

Ausbildungsplatzzum/zur

Sport- und Fitnesskaufmann/-frau

Berufsbild: Sport- und Fitnesskaufleute sind Dienstleistungskaufleute, die durch ihre vielfältigenAufgaben in betriebswirtschaftlicher, organisatorischer und kundenorientierter Hinsicht zu einemreibungslosen Sportbetrieb beitragen. Ihre Tätigkeit als Betreuer in Vereinen, Verbänden, Sport- undFitnessanlagen, Freizeitparks oder Sportämtern macht sie zu Vermittlern zwischen spezialisiertenSportanbietern und den Mitgliedern bzw. Sponsoren und Interessenten.

Die Ausbildung dauert 2–2,5 Jahre. Als Voraussetzung bringen Sie einen Realschulabschluss oder ein Abitur mit und haben zum Zeitpunkt des Ausbildungsbeginns das 18. Lebensjahr vollendet. Wichtigist auch Ihre Freude an Ihrem persönlichen Hobby Bergsteigen, Sportklettern etc. Näheres unter www.DAVplus.de/ausbildung

Die Sektionen München und Oberland suchen zum 29. August 2016

junge motivierte Kletterinnen/Kletterer für ein

Freiwilliges Soziales Jahr im Sport

Aufgabenschwerpunkte:Abhalten von Klettertrainings für sportlich ambitionierte Kinder und Jugendliche, Koordinierung desWettkampfkaders, Durchführung von Freizeiten im Rahmen des Jugendprogramms, Aufbau und För-derung von Schulkooperationen, Unterstützung bei der Organisation der Münchner Stadtmeister-schaft, Unterstützung der Jugendgruppenarbeit und Koordinierung der Jugendleiter, Mithilfe in derServicestelle.

Voraussetzungen sind Volljährigkeit, eine abgeschlossene Schulausbildung, Computergrundkennt-nisse, Erfahrungen in der Jugendarbeit und ein Kletterkönnen im 7. Schwierigkeitsgrad.Näheres unter www.DAVplus.de/fsj

Auf dem beliebten Frühjahrs-Flohmarkt der SektionenMünchen & Oberland dreht sich wieder alles um Aus-rüstung, Kleidung und Literatur rund um die Berge. Obgebrauchte Ski, eine gut erhaltene Jacke, Schnäpp-chen aus der Bibliothek eines Sammlers, Wanderkar-ten oder Steigeisen: Auf dem Alpinflohmarkt findetjeder, wonach er sucht – und noch vieles mehr! Mehr Informationen unterwww.DAVplus.de/flohmarkt

GROSSER FRÜHJAHRS-ALPINFLOHMARKTfür Alpenvereins-Mitglieder der Sektionen München & Oberland

Samstag, 9. April 2016von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhrim Blumengroßmarkt München, Schäftlarnstraße 2, 81371 MünchenEinzelheiten zur Organisation unter www.DAVplus.de/flohmarkt und in den Servicestellen

SEKTION OBERLAND des DAV e.V.Tal 42, 80331 München, Tel. 290 70 90

Einladung zur Mitgliederversammlung 2016am Dienstag, den 26. April 2016, 19:00 Uhr

mit einem alpinen Kurzvortragim Augustinerkeller, Arnulfstr. 52, 80335 München

Tagesordnung:

1. Geschäftsbericht 2015 mit Bildern

2. Bericht der Rechnungsprüfer

3. Entlastung des Vorstandes

4. Danksagungen und Ehrungen

5. Wahlen zu Vorstand, Beirat, Ehrenrat und Rechnungsprüfern

6. Satzungsänderungen*

7. Mitgliedsbeiträge ab 2017

8. Haushaltsvoranschlag 2016

* Die Unterlagen zu TOP 6 sind gem. § 20 der Satzung ab 23.03.2016 im Internet unterwww.DAVplus.de/sektion-oberland/satzungsaenderung-2016 abrufbar, liegen in der Service-stelle der Sektion Oberland am Isartor im Globetrotter aus und werden Ihnen auf Wunsch auchzugeschickt.

Eintritt für Mitglieder unter Vorlage des gültigen Mitgliederausweises

Einladung zur Mitgliederversammlung 2016 der Sektion München des DAV e.V.

am Montag, den 19. April 2016, 17:30 Uhrin München, Augustinerkeller, Arnulfstr. 52

Einlass ab 16:30 UhrPersönliche Begrüßung und Verleihung des Ehrenzeichensfür 60-, 75- und 80-jährige Mitgliedschaft

Tagesordnung1. Festakt mit Ehrung und Ansprache an die Jubilare

Verlesung der Namen sowie Ehrung langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter (17:30 Uhr)

2. Das Vereinsjahr in Bildern, Jahresbericht des Vorstands (ab ca. 18:30 Uhr)

3. Rechnungsbericht 2015

4. Rechnungsprüfungsbericht

5. Entlastung des Vorstands

6. Nachwahlen

7. Haushaltsvoranschlag 2016

8. Mitgliedsbeiträge ab 2017

Eintritt für Mitglieder unter Vorlage des gültigen Mitgliederausweises

München & Oberland

Musikalische Umrahmung

durch die

Musikkapelle Poing e.V.

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„Die Natur braucht sich nicht anzustrengen, bedeutend zu sein. Sie IST es.“ (Robert Walser)Und der Berg ist nur ein Puzzleteil davon. Wir, die Naturkundliche Abtei-lung der Sektion München, nehmen uns vor, ausgehend vom Gebirge dasGesamtpuzzle der Natur zusammenzufügen, indem wir uns den Bereichenwidmen, die um den Berg, am Berg, auf dem Berg und im Berg zu entde-cken sind. Ebenso beschäftigen wir uns mit dem Naturschutz und „berg-steigernahen“ Themen wie Erster Hilfe, Lawinen- und Wetterkunde u. v. m. Berge sind mehr als abstrakte Ziele, an denen man sich messen und seinetechnischen Fähigkeiten und physische Leistungskraft beweisen kann. Sie sind ein Teil der Natur, eines größeren Ganzen, eines großen „Gesamt-bildes“, ohne das der Berg oder das Gipfelerlebnis nur ein vereinzeltesPuzzleteil bleiben würden.„Wir müssen die Natur nicht als unseren Feind betrachten, den es zu be-herrschen und überwinden gilt, sondern wieder lernen, mit der Natur zukooperieren. Sie hat eine viereinhalb Milliarden Jahre lange Erfahrung.Unsere ist wesentlich kürzer.“ (Hans-Peter Dürr)Eine „Kooperation“ gehe ich nur ein, wenn ich um eine Sache weiß. Und jemehr Wissen ich von dem größeren Ganzen habe, desto mehr verstehe iches, desto mehr wird es mir vertraut, desto mehr schätze ich es.Daher gilt es mit der Natur zu kooperieren und die Bedingungen der Bergezu akzeptieren. Nur so wird jede Wanderung, jede alpine Klettertour, jedeGratwanderung, jede Eistour, jede Nordwand, jede Skitour und jedeSchneeschuhtour zu einem ganzheitlichen Erlebnis für Körper, Geist, Herzund Seele.Weitere Informationen auf www.DAVplus.de/naturkundliche-abteilung

Sabine Weigelt

74 alpinwelt 1/2016

München & Oberland

Wer schon einmal vom Spitzing-see über die Fahrstraße zum Rot-wandhaus gegangen ist, hat eskurz vor Erreichen des Ziels schongesehen: das idyllische Geländeder Wildfeldalmen. Seit einigen Jahren wird die unte-re Wildfeldalm von der SektionMünchen als Selbstversorgerhüt-te genutzt. Geöffnet ist sie dasganze Jahr über, mit Ausnahmejedes zweiten Sommers, dann ge-hört sie einem Senner bzw. einerSennerin und ihren Tieren – soauch dieses Jahr von Mitte Maibis Anfang Oktober. Aber auch sobleibt genug Zeit, um die vielfälti-gen Möglichkeiten rund um dieHütte zu nutzen, ob mit Ski oder

Schneeschuh, zu Fuß oder mitdem Mountainbike. 14 Übernach-tungsplätze, davon zehn im gro-ßen und vier im kleinen Lager,stehen in der Wildfeldalm zurVerfügung. Es gibt eine sehr ge-mütliche und gut ausgestatteteWohnküche mit Holzofen und -herd. Eine Solar-Anlage versorgtdie Hütte mit Licht. Als eine vonwenigen Selbstversorgerhüttender Sektionen bietet die Wildfeld-alm den Luxus von Getränken vorOrt – Sekt und Selters, Wein undBier und auch die Limo können soim Tal bleiben. Und wer den Ku-chen nicht mitgebracht oder kei-ne Lust zu kochen hat, kann sichim nahegelegenen Rotwandhausstärken und dabei den wunderba-

ren Blick genießen.Die urgemütliche Hütte ist imWinter ein idealer Stützpunkt. DieTourenmöglichkeiten mit Touren-ski oder Schneeschuhen sind viel-fältig. Als Ziele bieten sich dieRotwand als Hüttengipfel, dasGebiet um Taubenstein und Jä-gerkamp oder die bekannte Rot-wandreibn an – diverse Varianten,unterschiedliche Schwierigkeits-grade und Längen der Touren las-sen jeden das Richtige finden. Da-bei sollte aber auf alle Fälle aufdie Wald-Wild-Schongebiete, diein den Alpenvereinskarten einge-tragen und vor Ort ausgewiesensind, Rücksicht genommen wer-den. Auch im Winter ist die Wild-feldalm in der Regel gut zu Fuß

erreichbar, da die Forststraße vomWirt des Rotwandhauses als Ro-delbahn präpariert wird. DieSchlitten für die rasante Fahrtkönnen übrigens dort ausgeliehenwerden. Im Sommer ist das Gebiet ebensoeine wunderbare Gegend fürzahlreiche schöne und genussvol-le Touren, neben den oben ge-nannten sind auch Auerspitz, Ma-roldschneid, Hochmiesing undSeebergkopf oder der Soinseelohnende Ziele. Aber nicht nur fürWanderer eröffnen sich zahlrei-che Möglichkeiten, auch die Klet-terer kommen am Rotwandkopfund vor allem an den Ruchenköp-fen auf ihre Kosten. Mountainbi-ker radeln gern die teilweise stei-

le, aber immer gut zu fahrendeForststraße hinauf. Im Winter wieim Sommer ist die Wildfeldalmein idealer Ort für Familien, dadas Gelände um die Hütte weit-läufig ist und so den Kindern vielPlatz zum Spielen, Toben und Ent-decken bietet. Kaum einer kann sich dem Reizder Bilderbuchlandschaft rundum die Wildfeldalm entziehen.Und wer schon einmal im Winterin der gemütlichen Stube geses-sen und die Wärme des Holzofensgenossen hat oder im Sommer aufder Terrasse die letzten Sonnen-strahlen des Tages gespürt hat,wird vermutlich wiederkommen …

Dominik Moll

Weitere Informationen im Internet unterwww.wildfeldalm.de

Die Wildfeldalm – traumhaft gelegen oberhalb des SpitzingseesUnsere Selbstversorgerhütten

Die Broschüremit allen Infoszu 24 Selbst-versorgerhüt-ten gibt es inden Service-stellen

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München & Oberland

Am letzten Ok-toberwochen-ende feierte dieBergwander-gruppe der Sek-tion Oberlandmit über 50 Teil-nehmern ihr 25-jähriges Jubi-läum in derJugendbildungs-stätte Hinde-lang. Wie es sich für eine Bergwandergruppe gehört, waren vie-le Touren im Hindelanger und Hintersteiner Tal geplant: einfacheWanderungen wie der Bärenweg, die Wanderung zum Zipfelbach- undSchleierfall, durch das Kematsriedmoos, aber auch einige Gipfel wieImberger Horn, Hirschberg, Spießer, Wertacher Hörnle oder Tiefenba-cher Eck, sodass für alle BWGler, von den 40-jährigen bis zu den 80-jährigen, eine passende Tour dabei war. Neben den Bergwanderungen kam natürlich auch die Unterhaltungnicht zu kurz. Der erste Abend wurde von Adolf Ballweg, dem aktuellenLeiter der BWG, mit einem Grußwort des Vorstandes, der sich über dieaktive Gruppe freut und ihr alles Gute wünscht, eröffnet. Nach einemkurzen Rückblick auf das vergangene Bergjahr zeigte Hermann KuhnBilder aus seiner Zeit als Leiter der Bergwandergruppe. Anschließenderzählte uns Kurt Groß, der Gründer der BWG, in einem kurzweiligen

Vortrag von der Gründung und den Anfängen der Gruppe und rief alleTeilnehmer zu weiterem fleißigen Engagement auf. Am nächsten Abendzeigte uns Kurt Groß einen Bildervortrag über die BWG aus den 18 Jah-ren unter seiner Leitung. Die Fotos von den Touren und Urlaubsfahrtenz. B. in die Brenta weckten bei vielen langjährigen Mitgliedern Erinne-rungen und bei den neueren Mitgliedern auch einige Sehnsüchte. Die BWG ist eine offene Gruppe für alle, die gern gemeinsam in die Ber-ge gehen, und trifft sich einmal im Monat zum Stammtisch. Unser Tou-renangebot umfasst die ganze Palette der Wander-Aktivitäten von ein-fachen und mittelschweren Bergwanderungen bis zu mehrtägigenBergtouren und Urlaubsfahrten. Interessierte Bergwanderer sind herz-lich willkommen! Weitere Informationen auf www.DAVplus.de/bwg

Text & Fotos: Adolf Ballweg

25 Jahre Bergwandergruppe

Ganzheitliche Bergerfahrungen mit der Naturkundlichen Abteilung

Adolf Ballweg mit Kurt Groß, dem Gründer der BWG Rast an der Klankhütte am Tiefenbacher Eck

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München & Oberland

Viele Menschendenken beim Berufdes Bergführers aneinen leicht unter-

setzten, älteren Herrnmit Vollbart, grimmig drein-schauend, bekleidet mit einerKniebundhose und rot-weiß ka-riertem Hemd. Er führt seineGruppe beharrlich auf den Berg.Wie es seinen Kunden geht, inter-essiert ihn nicht besonders, über-haupt redet er nicht viel. Auf derHütte verschwindet er in der Kü-che und kippt mit dem Hütten-wirt und anderen Bergführern ei-nen Schnaps. NächsterTreffpunkt: am kommenden Mor-gen vor der Hütte.Ich weiß nicht, woher dieses Bildstammt. Vielleicht von den altenLuis-Trenker-Filmen, auch wennsie heutzutage schon wiederweitgehend unbekannt sind. Die-se Vorstellung vom Bergführer istwohl ein überliefertes Relikt ausder Zeit, in der man meinte, Berg-steigen sei nur etwas für diewirklich Hartgesottenen – undvornehmlich für Männer. Undwenn der Bergsteiger schon einHarter war, dann war es der Berg-führer erst recht.Das Bild des Bergführers ist je-doch schon seit einigen Jahreneiner grundlegenden Wandlungunterworfen. Nicht nur, dass derBeruf keine Männerdomäne mehrist. Mit mir machte vor dreißigJahren Gudrun Weikert als ersteFrau in Deutschland ihren „Berg-führer“, und es sollten noch vielefolgen. Der Bergführer ist auchnicht mehr einer, der am Talendewohnt und nur seine Heimatber-ge kennt. Der Bergführer vonheute ist in den Bergen der Weltunterwegs und zuhause. Er führtklassische Berge, Skitouren undWanderungen. Er ist aber auchder Partner seiner Kunden beimFreeriden, bei extremen Felsklet-tereien, auf Expeditionen oder beiganz außergewöhnlichen Dingenwie zum Beispiel einer individuell

geplanten Bergbesteigung in derAntarktis nach einem zweiwöchi-gen Segeltörn dorthin oder einerSkitourenwoche im Iran.Apropos Partner: Die Bergführerund Bergführerinnen von heutesind zwar kein Garant für Sicher-heit am Berg, wohl aber Wissens-vermittler, Ausbilder, Dienstleis-ter, Unterhalter, Reiseveranstal-ter, Organisatoren, Risikomana-ger, Gesprächspartner, Vorbilderund insbesondere eben die Part-ner ihrer Kunden. Dies wird vorallem daran ersichtlich, dass vieleBergführer heute mit ihren Pri-vatkunden über die Jahre hinwegfreundschaftliche Beziehungenaufgebaut haben.Partnerschaft ist aber keine Ein-bahnstraße. Auch der Bergführervon heute braucht seinen Kundenals Partner. Zum Beispiel beimSportklettern lasse ich mich vonmeinen Kunden sichern, undwenn ich mit einer Kundin einealpine Sportkletterei im oberensiebten Schwierigkeitsgrad ma-che, muss ich mich auf sie zuhundert Prozent verlassen kön-nen.Dass der Bergführer die Touren,die er führt, auch alleine und un-

gesichert gehen könnte, ist im-mer seltener der Fall. In dem Mo-ment, in dem er sich ins Seil ein-bindet, an dessen Ende sein Gasthängt, gehen die beiden einePartnerschaft ein. Durch diesegegenseitige Abhängigkeit unddas absolute Vertrauen in denPartner entsteht etwas zwischendem Bergführer und seinem Kun-den, was weit über ein normalesDienstleistungsverhältnis hinaus-geht. Und wenn man mit einemKunden oft unterwegs ist, ent-steht daraus auch sehr oft eineArt Freundschaft.All das stellt an beide Seiten An-forderungen, die heute leidernicht mehr selbstverständlichsind. Zum einen darf der Bergfüh-rer seinen Kunden nicht als lästi-ge Ware ansehen. Er geht mit ihmeine Partnerschaft ein, in der erschlicht nur der Erfahrenere ist.Die schönsten Erlebnisse am Bergwird der Bergführer haben, derversucht, mit seinen Kunden soumzugehen, als seien sie gute, alte Freunde.Ebenso braucht es auf der ande-ren Seite Kunden, die den Berg-führer nicht nur als Garant fürden maximalen Kick sehen. Eine

Einstellung wie „ich zahle für dasErlebnis, und deshalb muss dieTour klappen“ ist vollkommenfehl am Platz. Das setzt den Berg-führer nur unter Druck und ver-mindert seine objektive Entschei-dungsfähigkeit. Und sie belastetdas partnerschaftliche Verhältnisder „Seilschaft“. Der Kunde solltesich auch körperlich gut auf diegemeinsamen Touren vorberei-ten, damit das Erlebnis für ihn zukeiner Tortur wird.Das Erlebnis am Berg, welchesdurch die Eindrücke aus der Na-tur in Verbindung mit der körper-lichen Anstrengung ein sehr in-tensives ist, kann durch eine„echte“ Partnerschaft zwischenFührer und Geführtem nochmalsverstärkt werden. Insofern ist eseine gewinnbringende Erfahrung– für beide Seiten.

Michael Lentrodt (52) ist seit 2012Präsident des Ver-bands der DeutschenBerg- und Skiführere. V. Neben seinerBergführertätigkeitist er seit vielen Jah-ren als Geschäfts-führer in einem

Wirtschaftsunternehmen tätig.

Der Bergführer als dein Partner

Die Kolumne des Verbands deutscher Berg- und Skiführer (VDBS)BERGführerBLICK

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Text: Michael Lentrodt

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Schwarze Vulkankegel, tiefblaues Meer, das Spiel derPassatwolken. Palmen oder Lorbeerwald – je nach Insel-seite, ob Luv oder Lee, herrscht auf den Kanaren warmes,arides oder feucht-subtropisches Klima. „Um Luv- undLee-Effekte an Gebirgen zu beobachten, muss das Gebir-

ge so hoch und breit sein, dass es als Strömungshindernis die Luft nichtvollständig umströmen lässt …“ schreibt der Deutsche Wetterdienst. Ge-birge! Damit sind wir mitten drin im Thema Inseln und Berge. Die Kana-ren sind Berge, richtig hohe Vulkanberge. Um sie wirklich zu erleben,muss man zu Fuß unterwegs sein.

Inselwandern bedeutet VielfaltInselwandern im Atlantik ist mehr als nur eine kleine Pause vom Winter.Es ist eine überraschende Vielfalt an Optionen: von anspruchsvollenDurchquerungen oder gut ausgesuchten Standortwanderungen bis hinzum ausgefallenen Twin-Wandern. Auf den Kanaren hat die Wandersai-son keine Pause. Jede Insel ist anders, eine kleine Welt für sich. Es lohntsich, diese so unterschiedlichen Welten zu entdecken. Wer große Erleb-nisse in den Bergen sucht, ist auf Teneriffa vollkommen richtig. Der ge-waltige Vulkankegel des Teide misst 3718 Meter.

Überhaupt: Teneriffa!Teneriffa ist die höchste atlantische Insel zwischen Nord- und Südpol,der Aufstieg zum Teide ist also fast ein Muss. Passatwolken und Nebelbegleiten uns auf dem Weg von Orotava nach Caldera. Die kegelförmigeSpitze des Teide wächst 1700 Meter hoch aus der Caldera Las Cañadas,einem Vulkankessel mit 17 Kilometer Durchmesser, 2000 Meter überdem Meer. Wer die Wolkendecke durchbrochen hat, trifft auf eine surre-

ale Mondlandschaft. Die Sonne sticht, der Wind peitscht, unter denWanderstiefeln knirscht es. Teneriffa und der DAV Summit Club – dassind Feuer und Asche, das Herz des Vulkans, die Seele des Teide. Beidegehören zusammen wie Pech und Schwefel oder auch wie Lavasand undEis, wie sie sich in den Wintermonaten am Gipfel ausbreiten.

Lust auf Teneriffa bekommen?Diese drei Reisen des DAV Summit Club führen direkt dorthin:www.dav-summit-club.de/ESTEIwww.dav-summit-club.de/ESTAMwww.dav-summit-club.de/ESTIN

Die Kanaren erleben!

alpinwelt: Wie bist du überhauptzum Thema Bergsport gekommen?

David Göttler: Mein Vater hat mirdas Bergsteigen gezeigt, als ich 7Jahre alt war. Durch meine Elternhabe ich auch das Abenteuerreisenkennengelernt. Wir sind in den Fe-rien immer mit dem eigenen Autounterwegs gewesen, zum Beispielin Island oder in der Sahara.

alpinwelt: Und was hat dann den Ausschlag fürdeine Leidenschaft Höhenbergsteigen gegeben?

Zum Höhenbersteigen bin ich durch den DAV-Expedkader gekommen. Dort lernte ich von1999 bis 2001 das Expeditionsbergsteigen ken-nen und fand Gefallen daran. Dazu kommt, dassich bis jetzt die Höhe immer gut vertragen habe.

alpinwelt: Welche Unternehmung würdest duals deinen bisher größten sportlichen Erfolg an-sehen?

Mein größter Erfolg ist esvielleicht, dass ich immernoch alle zehn Finger undalle zehn Zehen habe. Aberich bin auch stolz darauf,bei meinem Besteigungs-versuch am Nanga Parbatim Winter so weit gekom-men zu sein. Oder auch auf unsere Besteigung desMakalu.

alpinwelt: Auf deiner Homepage steht, dass dustaatlich geprüfter Berg- und Skiführer, Kamera-mann und Trainer des DAV-Expedkaders bist.Wie sind deine Prioritäten hier gesetzt?

Im Moment bedeutet mir das reine „Profiberg-steigen“ am meisten. Meine Tätigkeit als Trainerdes DAV-Expedkaders habe ich nun nach sechsJahren abgegeben. Dadurch kann ich, was ichein wenig vermisst habe, mehr mit Vivalpin undals Bergführer unterwegs sein. Meine Arbeit mitder Kamera würde ich als Hobby bezeichnen.

Wenn es sich auf Expeditionenergibt, hiermit ein kleinesExtraeinkommen zu generie-ren, ist das gut, aber mein Fo-kus liegt momentan woanders.

alpinwelt: „The fine line“ istder Titel deines Vortrags, indem es um die oft dünne „Linie“ zwischen Scheitern und Erfolg geht. Magst du unsein paar Details dazu verraten?

Werden auch aktuelle Unternehmungen in deinen Vortrag einfließen?

Für mich ist es wichtig, dass von beiden Seitenerzählt wird – die eine gibt es nicht ohne die an-dere! Ich werde z. B. von meinem schwärzestenMoment an der Ama Dablam bis hin zum schönsten am Makalu berichten. Oder eben vonErlebnissen „dazwischen“, als ich im Winter amNanga Parbat war. Ich freue mich und bin wirk-lich gespannt auf den Abend in München!

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w „The fine line“Im Rahmen der Vortragsreihe „Alpine Highlights“ hält David Göttler am Mittwoch, den 9. März 2016 seinen Vortrag „The fine line“ – Infos unter www.DAVplus.de/alpine-highlights.