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Sprache und Integration: Deutsch auf dem Schulhof? Beitrag zur Ringvorlesung ‚Ursachen und Folgen der Migration II‘ von Gesa Siebert-Ott

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Sprache und Integration:Deutsch auf dem Schulhof?

Beitrag zur Ringvorlesung‚Ursachen und Folgen der Migration II‘

von

Gesa Siebert-Ott

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Übersicht

Wege zu einem produktiven Umgang mit sprachlicher und kultureller Diversität im Berufsfeld Schule

Die ‚Deutsch auf dem Schulhof‘- Kontroverse Das Thema ‚Sprache und Integration‘ in den Medien Die Beschäftigung mit dem Eigenen und dem

Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘? Literaturhinweis Diskussion

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Wege zu einem produktiven Umgang mit sprachlicher und kultureller Diversität im Berufsfeld Schule

„Gerade in der starken Besetzung der unteren und untersten Leistungsgruppen zeigt sich, dass unser Schulsystem trotz Leistungsdifferenzierung nicht gut mit Heterogenität und Differenz umgehen kann.“

(Baumert 2002, zitiert nach Siebert-Ott 2007, 174)

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Wege zu einem produktiven Umgang mit sprachlicher und kultureller Diversität im Berufsfeld Schule

„Viele Lehrkräfte sind der Überzeugung, sie hätten die falschen Schülerinnen und Schüler – und zwar unabhängig von der Schulform.

In der Verbesserung des Umgangs mit Differenz liegt vermutlich die eigentliche Herausforderung der Modernisierung des Systems.“

(Baumert 2002, zitiert nach Siebert-Ott 2007, 174)

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Wege zu einem produktiven Umgang mit sprachlicher und kultureller Diversität im Berufsfeld Schule

Eine Studie zum Entwicklung des Umgangs mit kultureller Differenz im Referendariat beobachtet zwei Konfliktlösungsmuster:

Beibehaltung eines ‚synergieorientierten‘ Konfliktlösungsverhaltens

Entwicklung eines ‚ethnoorientierten‘ Konfliktlösungsverhaltens

(Bender-Szymanski 2001, zitiert nach Siebert-Ott 2007, 172f.)

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Wege zu einem produktiven Umgang mit sprachlicher und kultureller Diversität im Berufsfeld Schule

Synergieorientierung - Merkmale

Berücksichtigung fremdkultureller Orientierungen

Bereitschaft zur kritischen Reflexion und ggf. zur Revision eigener Orientierungen

(Bender-Szymanski 2001, zitiert nach Siebert-Ott 2007, 172f.)

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Wege zu einem produktiven Umgang mit sprachlicher und kultureller Diversität im Berufsfeld Schule

Synergieorientierung - Auswirkungen

„The way Referendare finally assess their own learning processes is characterised by experiences of success, an increase in the expectation of their self-efficacy […]

(Bender-Szymanski (2001, 230) zitiert nach Siebert-Ott 2007, 173)

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Wege zu einem produktiven Umgang mit sprachlicher und kultureller Diversität im Berufsfeld Schule

Ethnoorientierung - Merkmale

Ursachen von als kulturbezogen erlebten Konflikten werden überwiegend in der mangelnden Anpassungsfähigkeit oder -bereitschaft der Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern an geltende Regeln und Normen gesucht

(Bender-Szymanski 2001, zitiert nach Siebert-Ott 2007, 172)

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Wege zu einem produktiven Umgang mit sprachlicher und kultureller Diversität im Berufsfeld Schule

Ethnoorientierung - Auswirkungen

Die eigenen Möglichkeiten zur Konfliktlösung werden als beschränkt erlebt

Konfliktlösungen werden eher durch Maßnahmen ‚von außen‘ oder durch Ausschluss von Schüler/innen aus der Lerngruppe erwartet

(Bender-Szymanski 2001, zitiert nach Siebert-Ott 2007, 172)

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Die ‚Deutsch auf dem Schulhof‘- Kontroverse: Auf der Suche nach neuen Wegen

Eine Schule entscheidet sich:

„ Die Schulsprache unserer Schule ist Deutsch, die Amtssprache der Bundesrepublik Deutschland. Jeder Schüler ist verpflichtet, sich im Geltungsbereich der Schule nur in dieser Sprache zu verständigen“

(Auszug aus der Hausordnung der Herbert-Hoover-Realschule, Berlin, URL:

http://www.herbert-hoover-oberschule.cidsnet.de (Stand: 6.5.2008))

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Die ‚Deutsch auf dem Schulhof‘- Kontroverse: Auf der Suche nach neuen Wegen

„In vielen Klassen meiner Schule ist es völlig normal, dass Kinder mit acht verschiedenen Muttersprachen zusammensitzen. Die allermeisten von ihnen sprechen zu Hause nicht Deutsch(…)“

(Jutta Steinkamp, Rektorin der Herbert-Hoover-Realschule, zitiert nach Lau: URL: ZEIT ONLINE 05/2006 S. 13 [http://www.zeit.de/2006/05/Lsp_Lau_oben] (Stand 06.05.08)

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Die ‚Deutsch auf dem Schulhof‘- Kontroverse: Auf der Suche nach neuen Wegen

Begründung der Schulsprachen-Regelung

Förderung der sprachlichen Kompetenz in der Verkehrssprache Deutsch durch Ausweitung der Möglichkeiten zum Gebrauch der Sprache

Förderung der kommunikativen Kompetenz (Verwendung einer gemeinsamen Sprache sei „ein Gebot der Höflichkeit“)

(Jutta Steinkamp, Rektorin der Herbert-Hoover-Realschule, zitiert nach Lau 2006, 13)

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Die ‚Deutsch auf dem Schulhof‘- Kontroverse: Auf der Suche nach neuen Wegen

Reaktionen auf die Schulsprachen-Regelung

„Deutschpflicht an Schulen sollte Schule machen“

(Pressemitteilung der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Prof. Dr. Maria Böhmer vom 24.01.2006, URL: http://www.bundesregierung.de/nn_56680/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2006/01/2006-01-24-ib-deutschpflicht.html (Stand: 06.05.08))

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Die ‚Deutsch auf dem Schulhof‘- Kontroverse: Auf der Suche nach neuen Wegen

Verleihung des Nationalpreises 2006

„Die Initiative der Herbert Hoover Schule ist (…) dafür beispielgebend, in eigener Verantwortung Sprachprobleme pragmatisch anzugehen, die sich aus der wachsenden Zahl von Menschen mit nichtdeutscher Muttersprache ergeben.“(URL: http://www.nationalstiftung.de/pdf/PM250506lang.pdf?PHPSESSID=32d5db15e8be4a868daa100f5cf558f6 (Stand: 06.05.08))

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Das Thema ‚Sprache und Integration‘ in den Medien

Gefangen im Ghetto

Ausländische Jugendliche sind die Verlierer von morgen. Die Schule sieht hilflos zu

Martin Spiewak in: DIE ZEIT 16/2000 S. URL:

http://www.zeit.de/2000/16/200016.auslaender_.xml (Stand 06.05.08))

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Das Thema ‚Sprache und Integration‘ in den Medien

Sprachlos bunt

Das Deutsch vieler Einwandererkinder ist schlechter denn je. Wenn die Eltern nicht mithelfen, sind Kindergärten und Schulen machtlos

Susanne Gaschke in: DIE ZEIT 21/2001 S. 7 URL: http://www.zeit.de/2001/21/200121_deutschlernen.xml (Stand 06.05.08)

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Das Thema ‚Sprache und Integration‘ in den Medien

Staatsangehörigkeit: "deutchs„ (sic!)

Mangelnde Sprachkenntnisse, Selbstghettoisierung, Ausgrenzung: Die Bildungskatastrophe der ausländischen Schulkinder

Martin Spiewak in: DIE ZEIT 30/2002 S. 3

URL: http://www.zeit.de/2002/30/200230_auslaenderkinder_xml (Stand 06.05.08)

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Das Thema ‚Sprache und Integration‘ in den Medien

Lehrer ziehen Notbremse: Deutsch-Pflicht auf Schulhof

Wedding: Grüne kritisieren Hausordnung Unterstützung von Bildungssenator Böger

Christa Beckmann und Regina Köhler in: Berliner Morgenpost vom 21.01.06

URL: www.morgenpost.de/content/2006/01/21/berlin/805649.html (Stand 06.05.08)

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Das Thema ‚Sprache und Integration‘ in den Medien

Besser als ihr Ruf

... Meike Patzig in: Der TagesspiegelOnline vom 11.04.2007

URL: www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2020534 (Stand 06.05.08)

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Die Beschäftigung mit dem Eigenen und dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

                                     

                                      

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Die Beschäftigung mit dem Eigenen und dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

DeuKisch ?

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Die Beschäftigung mit dem Eigenen und dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

DEUtsch + türKISCH = DeuKisch

DeuKisch ist die Definition des Lebensgefühls von türkischstämmigen, bikulturell und bilingual auf-gewachsenen Jugendlichen und widerspiegelt sie und deren Lebensweise.

Beide Kulturen (die deutsche, sowie die türkische Kultur) werden hier verbunden.

URL: www.deukischegeneration.de (Stand 06.05.08)

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Die Beschäftigung mit dem eigenen und dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

Noch einmal: Besser als ihr Ruf Die Abiturientin Aylin Selcuk hat den Verein „Die deukische Generation“ gegründet.

So bekämpft sie Vorurteile gegen junge Migranten Meike Patzig in: Der TagesspiegelOnline vom 11.04.2007

URL: www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2020534 (Stand 06.05.08)

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Die Beschäftigung mit dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

Besser als ihr Ruf „Das Problem schlechter Sprachfähigkeit und geringer Bildung ist kein türkisches, sondern ein soziales“, sagt Aylin.

Meike Patzig in: Der TagesspiegelOnline vom 11.04.2007

URL: www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2020534 (Stand 06.05.08)

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Die Beschäftigung mit dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

Zunächst will Aylin sich in ihrer Vereinsarbeit auf Machbares beschränken. So soll es Werbespots zur Imageverbesserung geben, die

in Kinos und im Fernsehen gezeigt werden.

Meike Patzig in: Der TagesspiegelOnline vom 11.04.2007

URL: www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2020534 (Stand 06.05.08)

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Die Beschäftigung mit dem eigenen und dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

"Werbespots zur Imageverbesserung" - nicht die schlechten Verhaltensweisen etlicher junger Immigranten sollen sich also ändern, sondern unser Blick auf sie. Eine Problemlösung sehe ich darin nicht

Sonja (11.4.2007 10:01 Uhr)URL: http://www.deukischegeneration.de/5medienpraesenz/deutsch_TagesspiegelOnline_Besser_als_ihr_Ruf-MIT-KOMMENTAREN.pdf (Stand 06.05.08)

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Die Beschäftigung mit dem Eigenen und dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

(… )dass es uns eher gefreut hätte, wären all diese Themen nicht in einem derart offensiven und destruktiven Ton geschrieben. Es wäre für uns hilfreicher, wenn wir Ideen und Vorschläge gekriegt hätten, die uns in unserer Arbeit unterstützt hätte (…)

Vedat (15.4.2007 15:10 Uhr)

URL: http://www.deukischegeneration.de/5medienpraesenz/deutsch_TagesspiegelOnline_Besser_als_ihr_Ruf-MIT-KOMMENTAREN.pdf (Stand 06.05.08)

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Die Beschäftigung mit dem Eignen und dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

(…) Diese Persönlichkeit ist so beeindruckend. Mädchen in ihrem Alter haben häufig andere Sachen im Kopf, statt eine umfassende Abschlussarbeit über Integration zu schreiben und einen Verein zu gründen.

Peter Gaebles (15.4.2007 22:24 Uhr)URL: http://www.deukischegeneration.de/5medienpraesenz/deutsch_TagesspiegelOnline_Besser_als_ihr_Ruf-MIT-KOMMENTAREN.pdf (Stand 06.05.08)

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Die Beschäftigung mit dem Eigenen und dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

„Oft wird mit der Sprache ein Stück Heimat und Liebe zur eigenen Herkunft verbunden und das sollte niemandem genommen werden.“

(Studentin (Uni Siegen) Sommersemester 2006, zitiert nach Siebert-Ott 2007, 178)

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Die Beschäftigung mit dem Eigenen und dem Fremden: ‚Umweg‘ oder ‚Ausweg‘?

„Die Multikulturalität und gesellschaftliche Mehr-sprachigkeit ist mit all ihren Problemen, die sie mit sich bringt, meiner Meinung nach als Schatz und Gewinn anzusehen, umso mehr als dass uns gar keine Wahl bleibt.“

(Student (Uni Siegen) Wintersemester 2005/06, zitiert nach Siebert-Ott 2007, 182f.)

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Literatur

Siebert-Ott, Gesa. 2007. The ‚detour’ via the ‚foreign’: Überlegungen zum Umgang mit sprachlicher und kultureller Diversität im Berufsfeld Schule. In: Hug, Michael & Siebert-Ott, Gesa (Hg.). Sprachbewusstheit und Mehrsprachigkeit. Baltmannsweiler: Schneider Verlag, S.171-186.

Lüsebrink, Hans-Jürgen. 2004. Französische Kultur- und Medienwissenschaft: systematische und historische Dimensionen. In: Lüsebrink, Hans-Jügen u.a. Französische Kultur- und Medienwissenschaft. Eine Einführung. Tübingen, S. 9-37.

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Ausblick: Interkulturalität als neues Paradigma in den Kultur- und Medienwissenschaften

„Versteht man unter interkultureller Kommunikation die Formen der Kommunikation zwischen Angehörigen verschiedener Kulturen, in Interaktionssituationen ebenso wie in Medien (Literatur, Kunst, audiovisuellen Medien), so lenken die Begriffe Interkultur oder Interkulturalität den Blick auf ihre Verlaufsformen und Konsequenzen.“

(Lüsebrink 2004, 32)

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Ausblick: Interkulturalität als neues Paradigma in den Kultur- und Medienwissenschaften

Transitorische interkulturelle Identitäten„gründen zum einen auf einem instabilen, sich wandelnden Bewusstsein des Identitätsverlusts, der Nostalgie nach verlorener Integrität, aber auch auf einem Bewusstsein der persönlichen Bereicherung durch das Leben, Sprechen, Schreiben, Denken und Fühlen in zwei oder mehr Kulturen.“

(Lüsebrink 2004, 32)

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Ausblick: Interkulturalität als neues Paradigma in den Kultur- und Medienwissenschaften

Interkulturalität

„bedeutet demnach aktive Befassung mit der eigenen im Verhältnis zur fremden Kultur und umgekehrt. Interkulturelle Kommunikation gilt als eine wesentliche Voraussetzung für die friedliche Kooexistenz der Kulturen.“

(Hahn/Platz, zitiert nach Lüsebrink 2004, 32)