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"Gottesdienst zeitgleich"Sonntag, 24. Mai

10 Uhrin der Ev.-luth.

St. Martinigemeinde Buer

Die Glocken der St. Martinikirche zu Buer läuten (9.50 Uhr bis 10 Uhr). Nach dem Ende des Läutens:

Kerze entzünden Einstimmung (selber lesen oder einer in

der Hausgemeinschaft liest vor)Die Glocken läuten und rufen zum Gebet.

Heute ist der Sonntag Exaudi – Höre meine Stimme Gott! – und das, wo wir doch gerade Himmelfahrt gefeiert haben: Jesus in den Wolken verschwunden.

Es ist ein Gottesdienst im zwischendrin, wenn man der biblischen Erzählung folgt: Jesus ist nicht mehr da und der Heilige Geist ist noch nicht da. Höre uns Gott – bist du noch da?Mir kommt das ganz bekannt vor: Es ist nicht mehr alles zu – aber richtig offen ist damit noch längst nicht alles. Es entspannt sich langsam – aber so richtig gut ist es trotzdem nicht.

Es ist trotzdem eine Zeit mit Gott – anders halt. Ungewohnt. Aber auch nicht alles ganz anders. Zwischendrin halt.

Wir feiern in Gottes Namen.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Gebet zur Einkehr und zur Verbundenheit miteinander an verschiedenen Orten (jeder betet für sich oder alle in der Hausgemeinschaft beten gemeinsam laut)Gott.Ich bin hier.Und Du bist hier.Ich bete zu Dir.Und weiß: ich bin verbunden.Mit Dir.Mit anderen, die zu Dir beten.

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Genau jetzt.Genau so.Von überall bringen wir Dir alles, was ist:

StilleHöre auf unser Gebet.

Amen

Evangelium für diesen Sonntag (Johannesevangelium 16,5-15)

5 Aber jetzt gehe ich zu dem, der mich beauftragt hat. Und keiner von euch fragt mich: ›Wo gehst du hin?‹ 6 Im Gegenteil: Ihr seid nur traurig, weil ich euch das gesagt habe. 7 Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, wenn ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, kommt der Beistand nicht zu euch. Aber wenn ich fortgehe, werde ich ihn zu euch schicken. 8 Wenn dann der Beistand kommt, wird er der Welt vor Augen führen, was Schuld ist und was Gerechtigkeit und Gericht – 9 Schuld: dass sie nicht an mich glauben; 10 Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe, wo ihr mich nicht mehr sehen könnt; 11 Gericht: dass der Herrscher dieser Welt schon verurteilt ist. 12 Ich habe euch noch vieles zu sagen, aber das würde euch jetzt überfordern. 13 Wenn dann der Beistand kommt, wird er euch helfen, die ganze Wahrheit zu verstehen. Denn er ist der Geist der Wahrheit. Was er sagt, stammt nicht von ihm selbst. Sondern er wird das weitersagen, was er hört. Und er wird euch ankündigen, was dann geschehen wird. 14 Er wird meine Herrlichkeit sichtbar machen: Denn was er euch verkündet, empfängt er von mir. 15 Alles, was der Vater hat, gehört auch mir. Deshalb habe ich gesagt: Was der Geist euch verkündet, empfängt er von mir.«

Lied (Text lesen oder in Hausgemeinschaft miteinander singen)Evangelisches Gesangbuch 503,1.2.8

Geh aus mein Herz und suche Freud, / in dieser lieben Sommerzeit / an deines Gottes Gaben; / schau an der schönen Gärten Zier / und siehe wie sie mir und dir / sich ausgeschmücket haben, / sich ausgeschmücket haben.

Die Bäume stehen voller Laub, / das Erdreich decket seinen Staub / mit einem grünen Kleide; / Narzissus und die Tulipan, / die ziehen sich viel schöner an / als Salomonis Seide, / als Salomonis Seide.

Ich selber kann und mag nicht ruhn, / des großen Gottes großes Tun / erweckt mir alle Sinnen; / ich singe mit, wenn alles singt, / und lasse

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was dem höchsten klingt, / aus meinem Herzen rinnen, / aus meinem Herzen rinnen.

Gedanken zum Bibeltext (Text lesen oder einer in der Hausgemeinschaft liest vor)

Mit ihrer besten Freundin steht sie am Bahnhof in Hannover. Den Rucksack hatte sie von ihrer Großmutter schon zu Weihnachten bekommen. Endlich geht‘s los. Seit ihrer Konfirmation hat sie drauf gespart, auch wenn niemand geglaubt hat, dass sie es wirklich macht. War sie nicht viel zu bequem? Hat sie nicht immer beim kleinsten Fleckchen das Shirt in die Wäsche geschmissen? Und jetzt mit Handy, Ladekabel und Rei-in-der-Tube will sie los. Opa frotzelt: „Ist nicht schlimm, wenn ihr in einer Woche wieder da seid! Ich verrate euch auch nicht!“ Mama drückt die Tränen weg: ‚War gestern nicht erst die Einschulung gewesen?‘Den beiden Mädchen ist die Aufregung anzusehen. Omas Pfefferspray haben sie zu Hause gelassen, dafür die Powerbank von Papa einfach eingepackt. Proviant bis zum ersten Abendbrot haben sie in der Umhängetasche. Und natürlich Schokolade!Sie steigen ein. Erstmal soll es Richtung Frankreich gehen. Da waren sie schon mal vorher zum Schüleraustausch. Aber dann natürlich Spanien und Portugal, vielleicht Italien, auf jeden Fall aber noch Norwegen und Schweden.

Es ist dieses Aufbrechen und gleichzeitig Innehalten. Dieses Loswollen und gleichzeitig ein bisschen zurück schrecken vor der eigenen Courage. Jesus verabschiedet sich im Johannesevangelium sehr ausführlich von den seinen – eine der Abschiedsreden haben wir eben gehört/gelesen. „Ihr seid nur traurig.“, sagt Jesus und versucht irgendwie zu erklären wie das werden wird mit dem Tröster und dem Beistand. Wie es funktionieren könnte mit solchen großen Dingen wie Sünde und Gerechtigkeit. Er verspricht den Geist der Wahrheit – großes Wort und riesige Verheißung. Aber ob das hilft? Inzwischen gibt es eine ganze theologische Wissenschaft über den heiligen Geist und ganze Kirchenfamilien die sich auf den heiligen Geist besonders berufen. Aber damals? Ich stelle mir vor: Es ist irgendwie dazwischen. Nicht Fisch und Fleisch. Weder Vorfreude noch tiefe Trauer. Nicht Oje und nicht Juchee. Ich habe für diesen kleinen Gottesdienst Holzeisenbahnen organisiert. Diese kleinen einfachen, mit den Locks und Zügen die man mit Magneten aneinander hängen kann. Und wenn man den Zug zu lang

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macht, dann schaffen sie es meist nicht die Brücken hoch und die Hälfte vom Zug fährt wieder retour. Kennen Sie die?Im Kirchengottesdienst sind Kinder damit beschäftigt Eisenbahnen zu bauen.

Für mich sind Züge und vor allem Bahnhöfe Zwischenwelten: Noch nicht weg aber schon nicht mehr wirklich da. Wenn ich am Bahnhof jemanden verabschiede, bleibt mir oft eine kleine Leere zurück. Klar die füllt sich schnell wieder und meist ist der Abschied ja auch nicht tragisch. Gleichzeitig genieße ich die Zeit in Zügen: Schon weg und noch nicht da. Klar kann man in Zügen arbeiten – aber mir fällt das immer schwer: Es ist viel zu verlockend aus dem Fenster zu dösen und das Leben draußen vorbei ziehen zu sehen.

Zwischen Verheißung und Abschied. Gehen Sehnsucht und Angst eigentlich zusammen?Neue Perspektiven und nagender Zweifel: Ob sich die Hoffnungen sich erfüllen? Oder eher Ängste sich bestätigen? Jesus eröffnet den seinen einen weiten Horizont: Der Geist der Wahrheit wird seine Herrlichkeit sichtbar machen. Was das wohl bedeuten könnte?

Für heute – mitten im Zwischendrin.

Die Neugierde der beiden Mädels hat sich gelohnt: Sie haben sich auf den Weg gemacht, ihre Seelen in unbekannte Himmel ausgespannt und ihr Vertrauen in fremde Menschen gesetzt – Gott war bei ihnen. Das haben sie nicht nur an jenem Fjord in Norwegen gespürt, sondern auch dann, als sie mal Angst hatten und nicht weiter wussten. Gott war da, irgendwie: Wenn sie das Gefühl hatten, sie könnten die ganze Welt umarmen und aus dem Staunen nicht heraus kamen. Aber auch, wenn sich auf einmal Gelassenheit ausgebreit hat und es doch irgendwie weiter ging.

Vielleicht ja so – auf unserer Lebensreise. Oder ganz anders. Mittendrin im Zwischendrin eben. So ist das manchmal einfach.(Pastorin Inga Göbert)Amen.

Fürbitten (von Konfirmandinnen und Konfirmanden)

Lieber Gott, mich hat es genervt, dass alles, wo es ums Geld geht wieder losgeht. Nur wir Kinder durften uns nicht treffen. Es macht mich traurig, dass ich nicht meine ganze Familie sehen kann. Und mein ganzer Rhythmus ist kaputt. Außerdem nervt es, dass in

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unserem Haus im Moment so viel los ist. Aber dass man wieder raus darf, das macht mich fröhlich.

Barmherziger Gott, arrogante Menschen machen mich wütend und vor allem, dass der Coronavirus entstanden ist. Ich bitte dafür, dass alle Erkrankten wieder geheilt werden und dass alles wieder normal wird.

Lieber Gott, im Moment macht es mich glücklich für meinen Hund da zu sein und ihn zu unterhalten. Außerdem macht es mich glücklich mit meinen Eltern und Geschwistern vereint zu sein in dieser schei** Situation. Danke, dass du auch in dieser Zeit für uns da bist und man dir vertrauen kann. Schenke uns allen auch weiterhin Vertrauen.

Wir beten zu Dir in allem, was ist. Beten zu Dir mit den Worten, die uns im Herzen wohnen:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.Unser tägliches Brot gib uns heute.Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen

Segen (Hände öffnen und laut sprechen)

Gott segne uns und behüte uns.Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden.Amen

Kerze löschen

Nach einem Entwurf aus dem Michaeliskloster Hildesheim