ST. VITHER ll/ZEITUNG -...

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ST. V I T H E R l l / Z E I T U N G g* StVithei Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar dienstags, donner- ( tags and samstags mit den Beilagen Sport und Spiel Frau u. Familie und Oer Telefon St.Vith Nr. 193 praktische Landwirt Druck u. Verlag: M.Doepgen-Beretz, St.Vith, Hauptstr sa u. Malmedyerstr. 19 • H.R. Verviers 29259 Postscfaedck. S8995 • Einzelnummer 2 Ff Nummer 105 St.Vith, Dienstag, 19. September 1961 7. Jahrgang Die Wahlen in der Bundesrepublik CDU-CSU verliert absolute Mehrheit - Stimmenge- winne der SPD und der FDP jptember 1961. 19.30 A u s der TiJ m, 19.45 Aus 20.00 Tagessdw] l, 20.30 Johann Verlobt, Ungarisi. gehört und gesehi .n, 22.30 NachriditeJ leptember 1961, lies Jugendmagai Club, 20.00 innchen, 20.3Q Leid ms L o n d o n , 21.15 Rj Konzert, aus Sto chrichten. ieptember 1961. wohnliche AttrakS amtams verstumm^ allerlei Interessant» , 19.54 Tele-Jeu, 20.IJ ig, 20.15 Reisende i 1.50 - 22.05 Lebem September 1961. ite, Kulturfilm, 19.il jenteuer, 19.54 TeleT hau, 20.30 Doppelt«! Ifilm, 21.00 Vater islj Flitterwochen, 21» ublik Zentral-Afrih| 22.35 Tagessdiau. ich?" fragte sie 1 **1 sehr angenehm sein- 1 es überall ang ich nicht allein nf unen H a u s leben."^ nicht a l l e i n sein." ach. „Doch, ohne Fi-] Hein sein." insere eigene nöglich. W i r bra je Kinder Großelte»! weiß es. Alle un» 1 »! idinnen hatten es 1 ch waren allein, W l die Kinder. Jetzt j*| al mehr Eltern. P«*| deinen leben, damitj L." sie, leise vor in die Arme und k>| dig. „Du sollst dem« iebste, und wenn i» gehe. I . recht, vielleicht n * ] seiner Schulter, cht. Dann wird * s u . ] nicht n u r für uns ' "" I BONN. Trotz des schönen Wetters haften die Bundestagswahlen in der I Deutschen Bundesrepublik am Sonn- tag mit 90 Prozent Wahlbeteiligung »inen neuen Rekord zu verzeichnen Im Jahre 1957 waren es 89 Prozent ! Wenn man bedenkt, daß keine Wahl- pflicht besteht, muß dieses Ergebnis als ausserordentlich bezeichnet wer- i den. Nach einem Wahl kämpf, der zum j Teil sehr erbittert und mit persön- | liehen Angriffen auf den Gegner ge- ; spickt war, verlief der Wahlsonntag | ruhig. Von den 37100.000 Wahlberech- tigten, darunter 3,7 Millionen Erst- wähler, hatten von der in der Bun- I desrepublik bestehenden Möglichkeit durch den Brief zu wählen, Ge- brauch gemacht Bereits die ersten Ergebnisse zeig- ten einen leichten Stimmenrückgang der CDU-CSU und dementsprechende Gewinne der SPD und der FDP. Die änderen Parteien waren sozusagen in- existent. Während bei den letzten Wahlen 1957 die Deutsche Partei noch über 17 Sitze im Bundestag ver- fügte, hat keine der kleinen Par- teien es fertiggebracht die Wahl eines Kandidaten durchzusetzten Die CDU-CSU hat die absolute Mehrheit sowohl der Stimmen als auch der Bundestagsabgeordneten verloren.. 1957 verfügte die Partei Adenauers noch über 50,2 Prozent der Stimmen und 270 Sitze Jetzt sind et noch 45,3 Prozent und 241 Sitze Zwar wird diese Partei erneut den Kanzler stellen, der durch die Mehr- heit des neuen Bundestages dem Bun- despräsidenten vorgeschlagen wird, ifdoch kann kein einheitliche CDU- CSU-Regierung gebildet werden. Es steht also zu erwarten, daß eine Ko- alition CDU-FDP gebildet wird, wie e» vor 1957 bereits der Fall war. Mithin haben die Freien Demokraten die einen Zuwachs von 25 Sitzen buchen konnten, ihr Ziel: Beteiligung «n der Regierung erreicht Die SPD, die mit dem Berliner Re- gierenden Büergermeister Brandt ei- ne zugkräftige Persönlichkeit als Kanz- lerkandidaten aufgestellt hatte, hat •inen Stimmengewinn von nicht ganz 5 Prozent und einen Gewinn von 21 Sitzen zu verzeichnen. Sie wird aber trotzdem weiter in der Opposition verbleiben müssen. Die Ergebnisse der Bundestagswahlen Hier die Ergebnisse (in Klammern die Zahlen von 1957) CDU-CSU 14.239.984 Stimmen, 45,3 Prozent (50,2 Prozent) SPD 11.406.253 Stimmen, 36,3 Pro- zent (31,8 Prozent) FDP 4.009.988 Stimmen, 11,4 Pro- zent (7,7 Prozent) Die Verteilung der Sitze im Bundes- tag: CDU-CSU 241 Sitze (270) SPD 190 Sitze (169) FDP 66 Sitze (41) Befriedigung in Washington WASHINGTON. Ein Sprecher des We : ßen Hauses in Washington erklärte zu den Bundestagswahlen, die amerika- nische Regierung sei mit deren Aus- gang sehr zufrieden, weil nunmehr feststehe, daß es keine Aenderung in der deutschen Außenpolitik geben werde. Er betonte, daß die Regierung der USA sich stets enthalten habe, für den einen oder anderen Kandida- ten (lies Adenauer oder Brandt) ein- zutreten Sie habe stirkte Neutrali- tät bewahrt. Westliche Außenminister über Berlin einig WASHINGTON Nach ihren mehrtä- gigen Besprechungen in Washington haben sich die westlichen Aussen- minister in einem Schlußkommuni- que festgestellt, daß sie sich in der Berlinfrage einig sind Sie stellten fest, daß sowohl was die politische Meinung anbetrifft als auch die zu ergreifenden gemeinsamen Maßnah- men, völlige Uebereinstimmung zwi- schen Frankreich, Großbritannien, der USA und der Bundesrepublik herrscht Unterirdische Atomexplosion in den USA Auch die UdSSR soll ein Nuklearexperiment unter der Erde vorgenommen haben - Die britische Luft- waffe besitzt 100 Wasserstoffbomben. Fortsetzung ^SHINGTON. Das Weiße Haus hat : w «nntgegeben, daß in der Wüste »n Nevada eine Atombombe von «iwacher Stärke zur unterirdischen •wplosion gebracht wurde. Das Kommunique des Weißen Hau- betont, daß keine radioaktiven Beeinflussungen der Atmosphäre von *r Explosion ausgelöst worden sind. •* USA werden andere Versuche un- "»nehmen, sind aber stets bereit, 9r ein Abkommen zur Einstellung *| Kernwaffenversuche zu verhan- | *'n, wird in dem Kommunique wei- ! erklärt, schließlich wird noch be- m > daß die USA nach jahrelangen , "WSeblichen Versuchen mit der So- ^tunion, zu einem Uebereinkom- **n über die Einstellung der Atom- JWenversuche sei erst erfolgt, nach- iPlAe UdSSR zehn Bombenexplosio, ln der Atmosphäre, darunter J* v «n einer Stärke von mehreren "«Sinnen TNT, durchgeführt habe. Die geophysikalische Beobachtungs- station Bandandi von Baenza (Italien) scheint eine neue sowjetische Atom- explosion ausgemacht zu haben. Die Beobachtungsstation teilte ges- tern mit, daß sie ein heftiges Beben verzeichnet habe, das sich in nord- östlicher Richtung in etwa 5.000 km Entfernung ereignet hat. Nach Ansicht der Wissenschaftler handelt es sich um ein künstlich erzeugtes Erdbeben das unter der Erde durch eine Spreng- stoffmasse von mehreren Megaton- nen ausgelöst wurde Die britische Luftwaffe besitze Jetzt über hundert Wasserstoffbomben eng lischer Produktion, was sie in bezug auf diese Waffe von den Vereinigten Staaten unabhängig mache, meldet der "Daily Express". Diese Wasserstoffbomben hätten eine Wirkung von rund 200 Millio- nen Tonnen herkömmlichen Spreng- stoffs. Wer wird Bundeskanzler V Widerstände der FDP gegen Adenauer BONN. So sicher es ist, daß die neue Bonner Regierung aus einer Koalition zwischen CDU-CSU einerseits und der FDP andererseits bestehen wird, so we- nig weiß man, wie der neue Bundes- kanzler heißen wird. Seitens der FDP wurde noch während des Wahlkampfes erklärt, man werde sich keinesfalls an einem Kabinett Adenauer beteiligen. Die FDP werde nur mitmachen, wenn Ehr- hard Kanzler würde. Ihrerseits haben führende sozialisti- sche Kreise .darunter Berlins Bürger- meister Willy Brandt sich für eine Drei- parteienregierung ausgesprochen. In CDU-Kreisen will man nichts von einem solchen Kabinett der „nationalen Einig- keit" wissen. Wieder Sprengstoffpaket für Adenauer 4P BONN. Nachdem Adenauer und Bundes- verteidigungsminister Strauss bereits Mitte voriger Woche , ein Sprengstoff- papket erhalten hatten, hat die Ueber- wachungsstelle der Bundespost bei der Durchleuchtung eines weiteren für Ade- nauer bestimmten Pakets dessen Inhalt als Sprengstoff identifiziert; Es wird für möglich gehalten, daß es sich bei allen drei Paketen um denselben Täter handelt. Hammarskjöld sollte Tschombe in Rhodesien treffen Verhandlungen über Feuereinstellung NDOLA. Der Präsident Katangas, Mo- ise Tschombe sollte am Sonntag um 18.00 Uhr in Ndola, Rhodesien, den Generalsekretär der Vereinten Natio- nen, Dag Hammarskjöld treffen, mit dem er sich über die Möglichkeit ei- nes Waffenstillstandes zwischen den katagesischen Truppen und der UNO unterhalten wollte Tschombe, über dessen Aufenthalt man bis dahin nichts genaues wusste war kurz vor 18 Uhr mit einem leichten Flugzeug aus Katanga ein- getroffen. Er begab sich sofort zum Kontrollturm des Flughafens, w o " H " ihn bereits erwartete Der katangesische Präsident hatte sich vorher bereit erklärt O'Brien, der den Einsatz der UNO in Katan- ga leitet, zu treffen. Er erklärte sich mit einem Waffenstillstand einverstan- den, unter der Bedingung, daß die UNO-Truppen Katanga ganz räumen Die Zusammenkunft fand jeaoeh nicht statt Zwischen den in Jadotville einge- schlossenen irischen UNO-Truppen u. FünfzehnTodesurteile inYassiada Menderes und zwei Minister hingerichtet ISTANBUL. Der Hohe Gerichtshof von Yassida hat den früheren türkischen Präsidenten Djelal Bayar und den frü- heren Ministerpräsidenten Menderes zum Tode verurteilt. Es wurden weiterhin folgende Per- sönlichkeiten zum Tode verurteilt: der frühere Außenminister Zorlu, der frühe- re Finanzminister Polatkan, die früheren Vizepräsidenten . der Nationalversamm- lung, Kiriazoglu und Erozan, die frühe- ren Mitglieder des Untersuchungsaus- schusses, der am Vorabend der Revolu- tion gebildet wurde, Santar und Kiriiog- lu, und Dulger, Mitglied der National- versammlung. Der Hohe Gerichtshof hat insgesamt 15 Personen zum Tode verurteilt, 15 Personen wurden zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, 35 zu Gefängnisstrafen verurteilt. Fünf Angeklagte wurden freigespro- chen. Nach der Eröffnung der Verhandlung gab der Gerichtspräsident den Ange- klagten bekannt, daß die Urteile für eine Gruppe von je 20 Angeklagten bekanntgegeben werden würden. Es wurden dann die Urteile verle- sen. Ex-Präsident Bayar schien, als er das Todesurteil vernahm, fast abwesend zu sein. Der frühere Erziehungsminister Ileri, der zu lebenslänglicher Zwangs- arbeit verurteilt wurde, setzte ein fast ironisches Lächeln auf. Die Abgeordnete Ulman, Mutter drei- er Kinder, die zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde, fiel in Ohnmacht als sie das Urteil vernahm und wurde auf einer Bahre aus dem Gerichtssaal ge- tragen. Während die Urteile verlesen wurden überflogen Düsenflugzeuge die Insel in geringer Höhe und auf der Höhe von Yassiada waren Kriegsschiffe siditbar, die ihre Geschütze gegen die Insel ge- richtet hielten. Die Vollstreckung der in Yassiada ge- sprochenen Todesurteile wird durch Hängen erfolgen. Nur der enemalige Chef des allgemei- nen Generalstabes, General Erdelhun, wird erschossen. Der frühere Ministerpräsident Adnan Menderes war bei der Verkündung der Urteile nicht anwesend. In einem ärztlichen Bericht, der vom Präsidenten verlesen wurde, wurde auf eine Krankheit hingewiesen, über die keine näheren Angaben gemacht wur- den, die Menderes jedoch daran hinder- ten, der- Urteilsverkündung beizuwoh- nen. Menderes wurde außerdem verurteilt dem Staate vier Millionen türkische Pfund zurückzuzahlen, die er dem Ge- heimfonds entnommen, und für eigene Zwecke verwendet hatte. Anschließend an die Vormittagssit- zung führte der Befehlshaber der Insel die Pressevertreter in die Gefängnis- zelle von Adnan Menderes. Der frühere Ministerpräsident Menderes lag bewußt- los auf seinem Bett. Ans seinem Mund ragte ein Sauerstoffschlauch heraus. Bis vier Uhr früh war Menderes in seiner Zelle auf und ab gegangen und hatte Zigarette auf Zigarette geraucht. Um vier Uhr war er urplötzlich zusammen- gebrochen. Der Militärarzt stellte kurz darauf eine Vergiftung durch Schlafmit- tel fest, worauf der Gefangene sofort in energische Behandlung genommen wurde. Unter dem Vorsitz des türkischen Generalstabsschefs, General Cevdey Sunay, hat in Ankara eine Konferenz stattgefunden, an der die Oberkomamn- dierenden der drei Waffengattungen so- wie der Kommandant der türkischen Gendarmerie und ander hohe Militärs teilnahmen. Nach nicht bestätigten Be- richten soll sich die Mehrheit der Kon- ferenzteilnehmer für die Vollstreckung der vom Obersten Gerichtshof ausge- sprochenen 15 Todesurteile ausgespro- chen haben. Am Samstag wurden der ehemalige Außenminister Fatin Zorlu und der ehe- malige Finanzminister Hassan Palatkan hingerichtet. Die Vollstreckung des Ur- teils an Menderes war wegen seines schlechten Gesundheitszustandes ver- schoben werden. ET wurde am Sonntag gehängt. Die 13 anderen zum Tode ver- urteiltem wurden auf lebenslängliches Zuchthaus begnadigt. der katangesischen Gendarmerie ist am Samstag abend ein Waffenstill- stand abgeschlossen worden. Die La- ge ist jedoch undurchsichtbar. Die UNO behauptet, die katangesischen Soldaten hätten sich geweigert ih- ren "fremden Offizieren" zu gehor- chen und hätten sich mit den bela- gerten Iren geeinigt Neueren Meldun- gen zufolge sind die Kämpfe aber wieder aufgeflackert. Andererseits wurde der Stützpunkt Kamina in Nordkatanga, der von UNO-Einheiten besetzt ist, erneut von Flugzeugen der katangesichen Armee angegriffen Die Garnison Ka- manas besteht aus Schweden, Malai- en und Iren. Ausserdem erfolgten heftige Artilleriebeschiessungen, so- dass ein Teil des Stützpunktes ge- räumt werden mußte. Die Katange- sen haben ein gepanzerten Eisen- bahnzug in der Nähe des Stützpunk- tes in Stellung gebracht Erneut heftige Kämpfe in Elisabethville 30 Schweden desertierten ELISABETHVILLE. Während auf diplo- matischer Ebene alles versucht wird, einen Waffenstillstand zu erreichen u. die USA einen dringenden Apell zu- gunsten einr Einstellung der Kampf- handlungen erlassen hatte, haben in Elisabethville erneut äusserst hef- tige Kämpfe begonnen. Aus Jadotvil- le wird gemeldet, daß 1.800 Mann katangesische Gendarmerie sich auf dem Marsch nach Elisabethville befin- den. Aus offizieller katangesischer Quelle verlautet, dass 30 schwedische U NO-Soldaten desertiert sind und auf dem Wege nach Rhodesien von der Katanga-Gendarmerie festgenommen wurden. Geheimnisvolle Krankheit in Guatemala Guatemala werde die Vereinigten Staaten um technischen Beistand an- gehen, wenn es sich erweisen sollte, daß die radioaktiven Niederschläge der letzten sowjetischen Atomexplo- sionen an der geheimnisvollen Krank heit schuld sind, die im Gebiet von Pelten in der Nähe von Mexiko aus- gebrochen ist, erklärte gestern der guatemaltekische Gesundneitsminäster Mariano Lopez Herrarte Weiter erklärte der Minister, dte Regierung erwäge ein Luftschutzpro- gramm,, das vor allem den Bau von Atomschutzbunkern, die Anlage von Lebensmitteiiageri) und die Organisa- tion eines Transportssystems vorsehe. Hammarskjöfd auf dem Flug nach Ndola vermissi Bis Montag nachmittag noch keine Gewissheit LEOPOLDVILLE. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen. Dag Hanimursk- jöld gilt seit Montag morgen offiziell als vermißt. Sein Flugzeug, eine vier- motorige Sondermaschine ist ar.i dem Flug von Leopuldville na»h Ndola iU Rhodesien, wo er mit Tschombe zusam- mentreffen sollte, verschollen. Wie im- mer im Kongo widersprechen sich die Meldungen. Ein Sprecher der UNO soll behauptet haben, das Flugzeug sei zwi- schen Leopoldville und Rhodesien not- gelandet. Andere Meldungen besagen, das Flugzeug habe noch um Mitternacht am Sonntag über dem Flugplatz von Ndola gekreist, aber nicht landen kön- nen. Ein weiterer Bericht spricht da- von, das Flugzeug sei brennend abge- stürzt. Jedenfalls ist die offizielle Suche uach dem Flugzeug am Montag morgen aufgenommen worder». Bis nachmittags wußte man aber noch nicht was in Wirklichkeit passiert ist. Sollte das Flugzeug über dem Urwald abgestürzt sein, so wird es sehr schwierig sein, 06 zu finden. Die Möglichkeit, das dte Maschine von Flugzeugen der Katanga- armee angegriffen worden ist, hält man für wenig wahrscheinlich, da diese nicht für den Nachtflug ausgerüstet sind. Die Maschine Hammarskjölds war unbe- waffnet

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ST. V I T H E R l l / Z E I T U N G g * StVithei Zeitung erscheint dre imal wöchentlich u n d z w a r dienstags, donner-(tags and samstags mi t den Beilagen Sport u n d Spiel Frau u. Famil ie u n d Oer

Telefon St.Vith Nr. 193 praktische L a n d w i r t Druck u . V e r l a g : M.Doepgen-Beretz, S t . V i t h , Hauptstr sa u. Malmedyerstr . 19 • H.R. Verviers 29259 Postscfaedck. S8995 • Einzelnummer 2 Ff

Nummer 105 St .Vi th , Dienstag, 19. September 1961 7. Jahrgang

Die Wahlen in der Bundesrepublik CDU-CSU verliert absolute Mehrheit - Stimmenge­

winne der SPD und der FDP

jp tember 1961. 19.30 Aus der TiJ m , 19.45 Aus

20.00 Tagessdw] l , 20.30 Johann V e r l o b t , Ungarisi. gehört und gesehi .n, 22.30 NachriditeJ

leptember 1961, lies Jugendmagai Club, 20.00 innchen, 20.3Q Leid ms London, 21.15 Rj

Konzert , aus Sto chrichten.

ieptember 1961. wohnliche AttrakS amtams verstumm^ al lerlei Interessant» , 19.54 Tele-Jeu, 20.IJ ig, 20.15 Reisende i 1.50 - 22.05 Lebem

September 1961. ite, K u l t u r f i l m , 19.il jenteuer, 19.54 TeleT hau, 20.30 Doppelt«! I f i l m , 21.00 Vater islj

Flitterwochen, 21» u b l i k Zentral-Afrih| 22.35 Tagessdiau.

ich?" fragte sie 1**1 sehr angenehm sein-1 es überall ang

ich nicht allein n f unen Haus leben."^

nicht al lein sein." ach. „Doch, ohne Fi-] Hein sein." insere eigene

nöglich. W i r bra je K i n d e r Großelte»! weiß es. Al le un»1»! i d i n n e n hatten es 1 ch w a r e n allein, W l die Kinder . Jetzt j* |

al m e h r Eltern. P « * | deinen leben, damitj

L."

sie, leise vor

i n die A r m e und k>| d i g . „Du sollst dem« iebste, u n d wenn i» gehe. ,« I . recht, vielleicht n * ]

seiner Schulter, cht. D a n n w i r d * s

u . ] nicht n u r für uns ' ""

I BONN. Trotz des schönen Wet te rs haften die Bundestagswahlen in der

I Deutschen Bundesrepubl ik a m Sonn­tag mit 90 Prozent W a h l b e t e i l i g u n g »inen neuen Rekord zu ve rze i chnen Im Jahre 1957 waren es 8 9 Prozent

! Wenn man bedenkt, daß ke ine W a h l ­pflicht besteht, muß dieses Ergebnis als ausserordentlich beze ichnet wer-i den.

Nach einem Wahl kämpf, de r z u m j Teil sehr erbit tert und m i t persön-| liehen Angri f fen auf d e n Gegne r ge-; spickt war, ver l ief der W a h l s o n n t a g | ruhig.

Von den 37100 .000 W a h l b e r e c h ­tigten, darunter 3,7 M i l l i o n e n Erst­wähler, hatten von der in d e r Bun-

I desrepublik bestehenden Möglichkeit durch den Brief zu wählen, Ge ­brauch gemacht

Bereits die ersten Ergebnisse z e i g ­ten einen leichten Stimmenrückgang der CDU-CSU und demen t sp rechende Gewinne der SPD und de r FDP. Die änderen Parteien wa ren sozusagen i n ­existent. Während bei d e n le tz ten Wahlen 1957 d ie Deutsche Partei noch über 17 Sitze i m Bundestag ver ­fügte, hat keine der k l e inen Par­teien es fert iggebracht d i e Wah l e ines Kandidaten durchzusetzten

Die CDU-CSU hat d i e abso lu te Mehrheit sowohl de r S t immen als auch der Bundestagsabgeordneten verloren.. 1957 verfügte d i e Partei Adenauers noch über 50 ,2 Prozent der Stimmen und 2 7 0 Sitze Jetzt s ind et noch 45,3 Prozent u n d 2 4 1 Sitze Zwar wird diese Partei e r n e u t d e n Kanzler stellen, der d u r c h d i e M e h r ­heit des neuen Bundestages d e m Bun ­despräsidenten vorgesch lagen w i r d , ifdoch kann kein e inhe i t l i che CDU-CSU-Regierung geb i l de t w e r d e n . Es steht also zu e rwa r t en , daß e ine Ko­alition CDU-FDP g e b i l d e t w i r d , w i e e» vor 1957 bereits de r Fall w a r . Mithin haben d ie Freien D e m o k r a t e n die einen Zuwachs v o n 2 5 Sitzen buchen konnten, ihr Z i e l : B e t e i l i gung «n der Regierung er re icht

Die SPD, d ie mi t d e m Ber l iner Re­gierenden Büergermeister B randt e i ­ne zugkräftige Persönlichkeit als Kanz­lerkandidaten aufgeste l l t ha t te , hat •inen St immengewinn v o n n icht g a n z

5 Prozent u n d e inen G e w i n n v o n 21 Sitzen zu ve rze i chnen . Sie w i r d aber t r o t z d e m w e i t e r in de r O p p o s i t i o n v e r b l e i b e n müssen.

Die Ergebnisse der Bundestagswahlen

Hier d i e Ergebnisse (in K l a m m e r n d i e Zah l en v o n 1957)

CDU-CSU 1 4 . 2 3 9 . 9 8 4 S t i m m e n , 45 ,3 Prozent (50,2 Prozent)

SPD 1 1 . 4 0 6 . 2 5 3 S t i m m e n , 36 ,3 Pro­zen t (31 ,8 Prozent)

FDP 4 . 0 0 9 . 9 8 8 S t i m m e n , 11 ,4 Pro­zen t (7,7 Prozent)

Die V e r t e i l u n g de r Sitze i m Bundes­t a g :

CDU-CSU 241 Sitze (270 ) SPD 190 Sitze (169) FDP 6 6 Sitze (41)

Befriedigung in Washington

W A S H I N G T O N . Ein Sprecher des W e :

ßen Hauses in W a s h i n g t o n erklärte zu d e n Bundes t agswah l en , d i e amer i ka ­n ische Reg ie rung sei m i t de ren A u s ­g a n g sehr z u f r i e d e n , w e i l n u n m e h r fes ts tehe , daß es ke ine A e n d e r u n g in de r deutschen Außenpolit ik g e b e n w e r d e . Er be ton t e , daß d i e Reg ie rung der USA sich stets en tha l t en habe , für d e n e inen ode r anderen Kand ida ­ten (lies A d e n a u e r ode r Brandt) e i n ­zu t r e t en Sie habe s t i rk te N e u t r a l i ­tät b e w a h r t .

Westliche Außenminister über Berlin einig

W A S H I N G T O N Nach ih ren mehrtä­g i g e n Besprechungen in W a s h i n g t o n haben sich d i e wes t l i chen Aussen-min i s t e r in e i n e m Schlußkommuni­q u e fes tges te l l t , daß sie sich in de r Be r l i n f r age e i n i g s ind Sie s te l l ten fest , daß s o w o h l was d i e pol i t i sche M e i n u n g a n b e t r i f f t als auch d i e zu e r g r e i f e n d e n g e m e i n s a m e n Maßnah ­m e n , völ l ige U e b e r e i n s t i m m u n g z w i ­schen Frankre ich , Großbritannien, de r USA u n d de r Bundes r epub l i k herrscht

Unterirdische Atomexplosion in den USA

Auch die UdSSR soll ein Nuklearexperiment unter der Erde vorgenommen haben - Die britische Luft­waffe besitzt 100 Wasserstoffbomben.

Fortsetzung

^SHINGTON. Das W e i ß e Haus hat : w «nntgegeben, daß in de r Wüste » n Nevada eine A t o m b o m b e v o n «iwacher Stärke zur un te r i rd i s chen

•wplosion gebracht w u r d e .

Das Kommunique des We ißen Hau-betont, daß keine r ad i oak t i v en

Beeinflussungen der Atmosphäre v o n * r Explosion ausgelöst w o r d e n s i n d . •* USA werden andere Versuche un-"»nehmen, sind aber stets be re i t , T ° 9 r ein A b k o m m e n zur E inste l lung * | Kernwaffenversuche zu verhan-

| * ' n , wird in d e m K o m m u n i q u e we i-! erklärt, schließlich w i r d noch be-

m > daß die USA nach j ah re l angen , "WSeblichen Versuchen m i t de r So-

^ t u n i o n , zu e inem Uebere inkom-**n über die E inste l lung der A t o m -JWenversuche sei erst e r f o l g t , nach-

i P l A e UdSSR zehn Bombenexp los i o , l n der Atmosphäre, da run t e r

J * v « n einer Stärke v o n m e h r e r e n " « S i n n e n TNT, durchgeführt habe .

Die geophys ika l i s che Beobachtungs ­s ta t ion Bandand i v o n Baenza ( I tal ien) scheint e ine neue sowjet ische A t o m ­e x p l o s i o n ausgemacht zu haben .

Die Beobachtungssta t ion t e i l t e ges ­t e rn m i t , daß sie e in he f t i ges Beben verze i chnet habe , das sich in n o r d ­östlicher R ichtung in e t w a 5 .000 k m En t f e rnung e re igne t hat . Nach Ans i ch t de r Wissenschaf t ler hande l t es sich u m e in künstlich erzeugtes E rdbeben das unte r de r Erde du r ch e ine Sp reng ­stof fmasse v o n m e h r e r e n M e g a t o n ­nen ausgelöst w u r d e

Die br i t i sche L u f t w a f f e besitze Jetzt über h u n d e r t W a s s e r s t o f f b o m b e n eng l ischer P r o d u k t i o n , was sie in bezug au f d iese W a f f e v o n d e n V e r e i n i g t e n Staaten unabhängig mache, m e l d e t de r "Da i l y Express" .

Diese W a s s e r s t o f f b o m b e n hätten e ine W i r k u n g v o n r u n d 2 0 0 M i l l i o ­nen Tonnen herkömmlichen Spreng­s to f fs .

Wer wird Bundeskanzler V Widerstände der FDP

gegen Adenauer B O N N . So sicher es ist, daß die neue Bonner Regierung aus einer K o a l i t i o n zwischen CDU-CSU einerseits u n d der FDP andererseits bestehen w i r d , so we­nig weiß man, w i e der neue Bundes­kanzler heißen w i r d . Seitens der FDP w u r d e noch während des Wahlkampfes erklärt, man werde sich keinesfalls an einem Kabinet t Adenauer betei l igen. Die FDP werde nur mitmachen, w e n n Ehr-hard Kanzler würde.

Ihrerseits haben führende sozial ist i ­sche Kreise .darunter Berlins Bürger­meister W i l l y Brandt sich für eine Dre i ­parteienregierung ausgesprochen. I n CDU-Kreisen w i l l m a n nichts v o n einem solchen Kabinet t der „nationalen Einig­k e i t " wissen.

Wieder Sprengstoffpaket für Adenauer

4P B O N N . Nachdem Adenauer und Bundes­verteidigungsminister Strauss bereits M i t t e voriger Woche , ein Sprengstoff-papket erhalten hatten, hat die Ueber-wachungsstelle der Bundespost be i der Durchleuchtung eines wei teren für Ade­nauer best immten Pakets dessen Inhal t als Sprengstoff ident i f iz ier t ; Es w i r d für möglich gehalten, daß es sich bei al len d r e i Paketen u m denselben Täter handelt.

Hammarskjöld sollte Tschombe in Rhodesien treffen

Verhandlungen über Feuereinstellung NDOLA . Der Präsident Katangas, Mo-ise Tschombe so l l te a m Sonntag u m 18 .00 Uhr in N d o l a , Rhodes ien , d e n Generalsekretär de r V e r e i n t e n Na t i o ­n e n , Dag Hammarskjöld t r e f f e n , m i t d e m er sich über d i e Möglichkeit e i ­nes Wa f f ens t i l l s t andes z w i s c h e n d e n katagesischen T r u p p e n u n d de r U N O un te rha l t en w o l l t e

Tschombe , über dessen A u f e n t h a l t m a n bis d a h i n n ichts genaues w u s s t e w a r k u r z vo r 18 Uhr m i t e i n e m le ichten F lugzeug aus Katanga e i n ­g e t r o f f e n . Er b e g a b sich so fo r t z u m K o n t r o l l t u r m des F lugha fens , w o " H " i hn bere i ts e r w a r t e t e

Der katangesische Präsident hat te sich vo rhe r be re i t erklärt O 'B r i en , de r d e n Einsatz de r U N O in Katan­ga le i te t , zu t r e f f e n . Er erklärte sich m i t e i n e m W a f f e n s t i l l s t a n d e i n ve r s t an ­d e n , unte r de r B e d i n g u n g , daß d i e UNO-Truppen Katanga g a n z räumen Die Z u s a m m e n k u n f t f a n d jeaoeh n icht statt

Zw i s chen d e n in J ado t v i l l e e i n g e ­schlossenen i r i schen UNO-Truppen u.

FünfzehnTodesurteile inYassiada Menderes und zwei Minister hingerichtet

I S T A N B U L . Der Hohe Gerichtshof v o n Yassida hat den früheren türkischen Präsidenten D je la l Bayar und den frü­heren Ministerpräsidenten Menderes zum Tode verur te i l t .

Es w u r d e n w e i t e r h i n folgende Per­sönlichkeiten zum Tode v e r u r t e i l t : der frühere Außenminister Z o r l u , der frühe­re Finanzminister Polatkan, die früheren Vizepräsidenten . der Nat ionalversamm­lung, Kiriazoglu und Erozan, die frühe­ren Mi tg l ieder des Untersuchungsaus­schusses, der am Vorabend der Revolu­t i o n gebildet w u r d e , Santar und K i r i i o g -l u , u n d Dulger, M i t g l i e d der Nat ional ­versammlung.

Der Hohe Gerichtshof hat insgesamt 15 Personen z u m Tode verur te i l t , 15 Personen w u r d e n zu lebenslänglicher Zwangsarbeit , 35 zu Gefängnisstrafen verur te i l t .

Fünf Angeklagte w u r d e n freigespro­chen.

Nach der Eröffnung der Verhandlung gab der Gerichtspräsident den Ange­klagten bekannt, daß die Urtei le für eine Gruppe v o n je 20 Angeklagten bekanntgegeben werden würden.

Es w u r d e n dann die Urte i le verle­sen. Ex-Präsident Bayar schien, als er das Todesurte i l vernahm, fast abwesend zu sein. Der frühere Erziehungsminister I l e r i , der zu lebenslänglicher Zwangs­arbeit verur te i l t w u r d e , setzte ein fast ironisches Lächeln auf.

Die Abgeordnete Ulman, M u t t e r dre i ­er Kinder , die zu v ier Jahren Gefängnis verur te i l t w u r d e , f i e l i n Ohnmacht als sie das U r t e i l vernahm u n d w u r d e auf einer Bahre aus dem Gerichtssaal ge­tragen.

Während die Urtei le verlesen w u r d e n überflogen Düsenflugzeuge die Insel i n geringer Höhe und auf der Höhe v o n Yassiada w a r e n Kriegsschiffe s idi tbar , die ihre Geschütze gegen die Insel ge­richtet h ie l ten .

Die Vollstreckung der i n Yassiada ge­sprochenen Todesurteile w i r d durch Hängen erfolgen.

N u r der enemalige Chef des allgemei­nen Generalstabes, General Erdelhun, w i r d erschossen.

Der frühere Ministerpräsident A d n a n Menderes w a r bei der Verkündung der Urtei le nicht anwesend.

I n einem ärztlichen Bericht, der v o m Präsidenten verlesen w u r d e , w u r d e auf eine Krankhei t hingewiesen, über die keine näheren Angaben gemacht w u r ­den, die Menderes jedoch daran hinder­ten, der- Urteilsverkündung be izuwoh­nen.

Menderes wurde außerdem verur te i l t dem Staate vier M i l l i o n e n türkische

P f u n d zurückzuzahlen, die er dem Ge­heimfonds entnommen, u n d für eigene Zwecke verwendet hatte.

Anschließend a n die Vormit tagss i t ­zung führte der Befehlshaber der Inse l die Pressevertreter i n die Gefängnis­zelle v o n A d n a n Menderes. Der frühere Ministerpräsident Menderes lag bewußt­los auf seinem Bett. Ans seinem M u n d ragte ein Sauerstoffschlauch heraus. Bis vier U h r früh w a r Menderes i n seiner Zelle auf und ab gegangen u n d hatte Zigarette auf Zigarette geraucht. U m vier Uhr w a r er urplötzlich zusammen­gebrochen. Der Militärarzt stellte k u r z darauf eine V e r g i f t u n g durch Schlafmit­t e l fest, w o r a u f der Gefangene sofort i n energische Behandlung genommen w u r d e .

Unter dem Vorsi tz des türkischen Generalstabsschefs, General Cevdey Sunay, hat i n A n k a r a eine Konferenz stattgefunden, an der die O b e r k o m a m n -dierenden der d r e i Waffengat tungen so­w i e der Kommandant der türkischen Gendarmerie u n d ander hohe Militärs te i lnahmen. Nach nicht bestätigten Be­richten so l l sich die M e h r h e i t der K o n ­ferenztei lnehmer für die Vol ls treckung der v o m Obersten Gerichtshof ausge­sprochenen 15 Todesurtei le ausgespro­chen haben.

A m Samstag w u r d e n der ehemalige Außenminister Fat in Z o r l u u n d der ehe­malige Finanzminister Hassan Palatkan hingerichtet. Die Vol ls treckung des U r ­teils an Menderes w a r wegen seines schlechten Gesundheitszustandes ver­schoben werden . E T w u r d e a m Sonntag gehängt. Die 13 anderen zum Tode ver­urteiltem w u r d e n auf lebenslängliches Zuchthaus begnadigt.

d e r katanges ischen G e n d a r m e r i e ist a m Samstag a b e n d e in W a f f e n s t i l l ­s tand abgesch lossen w o r d e n . Die La­g e ist j edoch undurchs i ch tba r . Die U N O b e h a u p t e t , d i e katanges ischen So ldaten hätten sich g e w e i g e r t i h ­ren " f r e m d e n O f f i z i e r e n " zu g e h o r ­chen u n d hätten sich m i t d e n be l a ­g e r t e n I ren g e e i n i g t N e u e r e n M e l d u n ­g e n z u f o l g e s ind d i e Kämpfe aber w i e d e r a u f g e f l a c k e r t .

Ande re r se i t s w u r d e de r Stützpunkt Kamina in N o r d k a t a n g a , de r v o n UNO-Einhei ten besetzt ist, e r n e u t v o n F l ugzeugen de r ka tanges ichen A r m e e a n g e g r i f f e n Die Garn i son Ka­manas bes teht aus S c h w e d e n , M a l a i ­en u n d I r en . A u s s e r d e m e r f o l g t e n h e f t i g e A r t i l l e r i ebes ch i e s sungen , so­dass e i n Tei l des Stützpunktes g e ­räumt w e r d e n mußte. D ie Katange-sen h a b e n e i n g e p a n z e r t e n Eisen­b a h n z u g in d e r Nähe des Stützpunk­tes in S t e l l ung g e b r a c h t

Erneut heftige Kämpfe in Elisabethville

30 Schweden desertierten ELISABETHVILLE. Wäh rend auf d i p l o ­mat ischer Ebene al les ve rsuch t w i r d , e i n e n W a f f e n s t i l l s t a n d z u e r r e i chen u . d i e USA e inen d r i n g e n d e n A p e l l z u ­g u n s t e n e i n r E ins te l lung d e r K a m p f ­h a n d l u n g e n er lassen ha t t e , h a b e n i n E l i sabethv i l l e e r n e u t äusserst he f ­t i g e Kämpfe b e g o n n e n . A u s J a d o t v i l ­le w i r d g e m e l d e t , daß 1.800 M a n n katanges ische G e n d a r m e r i e sich a u f d e m Marsch nach E l i sabethv i l l e b e f i n ­d e n . A u s o f f i z i e l l e r katanges ischer Q u e l l e v e r l au t e t , dass 3 0 schwed i sche U NO-Soldaten dese r t i e r t s i nd u n d au f d e m W e g e nach Rhodes ien v o n d e r Ka tanga-Gendarmer ie f e s t g e n o m m e n w u r d e n .

Geheimnisvolle Krankheit in Guatemala

Gua tema la w e r d e d i e V e r e i n i g t e n Staaten u m techn ischen Be istand a n ­g e h e n , w e n n es sich e r w e i s e n s o l l t e , daß d i e r a d i o a k t i v e n Niederschläge de r le tz ten sowje t i s chen A t o m e x p l o ­s ionen an de r g e h e i m n i s v o l l e n K r a n k he i t s chu ld s i n d , d i e i m G e b i e t v o n Pelten in de r Nähe v o n M e x i k o aus­

g e b r o c h e n ist , erklärte ges t e rn d e r g u a t e m a l t e k i s c h e Gesundneitsminäster M a r i a n o Lopez Her ra r te

We i t e r erklärte der M i n i s t e r , dte Reg ie rung e rwäge e in Lu f t s chu tzp ro ­g r a m m , , das vo r a l l e m d e n Bau v o n A t o m s c h u t z b u n k e r n , d i e A n l a g e v o n Lebensmi t te i i ager i ) u n d d i e O r g a n i s a ­t i o n e ines Transpor tssys tems vo r sehe .

Hammarskjöfd auf dem Flug nach Ndola vermissi Bis Montag nachmittag noch keine Gewissheit

LEOPOLDVILLE. Der Generalsekretär der Vere inten Nat ionen . Dag Hanimursk-jöld g i l t seit Montag morgen o f f i z i e l l als vermißt. Sein Flugzeug, eine vier­motor ige Sondermaschine i s t ar . i dem Flug v o n Leopuldvi l le na»h N d o l a iU Rhodesien, w o er m i t Tschombe zusam­mentref fen sollte, verschollen. W i e i m ­mer i m Kongo widersprechen sich die Meldungen. E in Sprecher der U N O so l l behauptet haben, das Flugzeug sei z w i ­schen Leopoldv i l l e u n d Rhodesien not­gelandet. Andere Meldungen besagen, das Flugzeug habe noch u m Mit ternacht am Sonntag über dem Flugplatz v o n Ndola gekreist , aber nicht landen kön­

nen. E i n weiterer Bericht spricht da­v o n , das Flugzeug sei brennend abge­stürzt. Jedenfalls i s t die o f f i z i e l l e Suche uach dem Flugzeug a m M o n t a g morgen aufgenommen worder». Bis nachmittags wußte m a n aber noch nicht was i n W i r k l i c h k e i t passiert i s t . Sol l te das Flugzeug über dem U r w a l d abgestürzt sein, so w i r d es sehr schwierig sein, 06 zu f inden . Die Möglichkeit, das dte Maschine v o n Flugzeugen der Katanga-armee angegri f fen w o r d e n ist , hält man für w e n i g wahrscheinlich, da diese nicht für den Nachtf lug ausgerüstet s ind. Die Maschine Hammarskjölds w a r unbe­waffnet

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Mtamiaer 105 Seite 2 S T . V I T H E R Z E I T U N G Dienstag, den 19. September 1%,

Spaak auf Wunsch Chruschtschows nach Moskau Der sowjetische Ministerpräsident soll die Absicht haben, seinem belgischen Gast eine Miteilung zu machen - Spaak tritt die Reise mit dem Einverständ­

nis seiner westlichen Kol lagen an. BRUESSEL. Die Reise des belgischen Außenministers, Paul-Henri Spaak, nach Moskau , erfolge auf den alleinigen Wunsch der Sowjetregierung, verlaute­te i n Brüssel von gut unterrichteter Sei-t« . Chruschtschow habe den Wunsch auagedrückt, Spaak zu sehen, da er i h m eine M i t t e i l u n g zu machen habe und die­sem Ersuchen habe sich Spaak gefügt.

A l l e r d i n g s kann angenommen werden, daß Spaak seinen Beschluß sich n a d i M o s k a u zu begeben, nicht gefaßt hat, ohne m i t den Westmächten Fühlung aufzunehmen. In politischen Kreisen Brüssels w i r d angenommen, daß der bel­gische Außenminister die Westmächte von seiner Absicht i n f o r m i e r t hat, sei­ne „guten Dienste" zwischen Ost und West anzubieten. Er sol l die Reise nach M o s k a u erst beschlossen haben, als er dafür das Einverständnis seiner west-

Ein seltsamer Bürgermeis-

Die Stadtverordnelenversammlung von N i t e r o i , der Haupts tadt des Staates Rio de Janeiro, hat nach einer lZstündigen Sitzung die Absetzung des Bürgermei­sters der Stadt, W i l s o n de Ol ive i ra , be­schlossen, der beschuldigt w i r d , die Stadt i n eine „schlimme Lage" versetzt zu haben. Tatsache ist jedenfalls , daß die Gemeindeangestellten seit drei M o ­naten ke in Gehalt bezogen haben, daß die Straßenarbeiten nicht mehr verrich­tet werden und daß die Krankenhäuser schließen mußten. Sogar die Begräbnis­se konnten nicht mehr durchgeführt werden, und die Bewohner der Stadt mußten sich, u m ihre Toten zu beerdi­gen, i n die benachbarte Stadt Sao Gon-calo" begeben.

liehen Kollegen erhalten habe. Die politischen Beobachter in Brüssel

waren von der Einladung Chruscht­schows an Spaak nicht überrascht, da sie im Laufe der letzten Wochen wie ­derholt feststellen konnten, daß der frü­here NATÜ-Generalsekretär und der ge­genwärtige belgische Außenminister ge­wisse seiner Ansichten von früher ge­ändert hat.

So hat Spaak kürzlich erklärt : „Wir werden unseren Hor izont erwei tern müssen. W a r u m nicht jetzt, da sich die Lage vollständig verändert hat, von be­grenzten Experimenten sprechen, die

»darin bestehen würden, i n der Wel t be­sondere Zonen zu schaffen, w o man, w e n n nicht Abrüstungsversuche, so zu­mindest Kontrollversuche, unternehmen würde, Experimente aus denen vielleicht hervorgehen würde, daß diese K o n t r o l ­le nicht die Souveränität der Staaten beeinträchtigt."

Diese diskrete Anspie lung auf den Ra-kacky-Plan der Schaffung einer verdünn­ten Zone i m Herzen Europas ist für die Beobachter eine Bestätigung dafür, daß Spaak seine Auffassungen i n einer ge­wissen Beziehung geändert hat. Es ist auch bekannt, daß Spaak angesichts der gegenwärtigen internat ionalen Lage über die Steifheit gewisser westlicher Posit ionen i r r i t i e r t ist .

I n Moskauer diplomatischen Kreisen hat die Ankündigung des bevorstehen­den Besuchs des belgisehen Außenmi­nisters der gestern i n der Sowjetpresse durch eine kurze Depesche angekündigt w o r d e n war , eine gewisse Ueberrasch-ung ausgelöst.

Es w i r d angenommen, daß Chruscht­schow sich erst i n den letzten Tagen zu einer k u r z f r i s t i g e n Einladung des belgi­schen Außenministers u n d ehemaligen

Japan sucht Samurai-Schwerter Kostbarkeiten der Schmiedekunst - Viele gelang­ten als "Andenken" nach Amerika

NATO-Generalsekretärs entschlossen hat, vielleicht erst nach Bekanntwerden der Rede, die Spaak am 12. September bei der Ver le ihung des Preises der Spaak-Stif tung an den ehemaligen f ran­zösischen Ministerpräsidenten JulesMoch gehalten hat.

I n dieser Rede hatte Spaak die Not­wendigkei t von Verhandlungen m i t Mos­kau zur Vermeidung eines d i p l o m a t i ­schen „Desastre" für den Westen her­vorgehoben.

Spaak verläßt Brüssel am nächsten Montag auf dem Luftwege und t r i f f t abends i n Moskau ein. Er kehr t am M i t t w o c h nach der belgischen Haupt ­stadt zurück.

Der französiche Staatshaushalts entwurf für 1962 f inden sich ui Der französische Staatshaushaltsent­

w u r f für das Jahr 1962, der am 3. Ok­tober der Nat ionalversammlung unter­breitet werden w i r d , sieht 76 M i l l i a r ­den N F Ausgaben vor, statt 70 M i l l i a r ­den NF für 1961, erklärte F inanzmini ­ster W i l f r i d Baumgartner der Presse. Das Def iz i t b le ibt auf 7 M i l l i a r d e n NF begrenzt. Die Erhöhung der Ausgaben u m etwa acht Prozent entspricht erhöh­ten A u f w e n d u n g e n für die L a n d w i r t ­schaft u n d das Unterrichtswesen, sowie einer Erhöhung der Gehälter i m öffent­lichen Dienst. Die Ausgaben für die na-

Nach dem Anschlag auf de Gaulle Eine weitere wichtige Verhaftung - Martial de Villj. mandy auf seinen Geisteszustand untersucht - Beob sichtigt der französische Staatschef eine "sehr rg. sehe Lösung' 1 des Algerienproblems ?

haben, die er n u r dem Vor- oder U-namen nach kennt . Die Polizei bemüh sich, diese 3 Helfershelfer zu ermitteb

Die Untersuchung hat ferner ergebe daß die Verschwörer zwei Tage T« dem Anschlag gegen de Gaulle in i» W o h n u n g H e n r i Manourys zusatnmu. gekommen waren , u m die letzten % Bereitungen zu t re f fen .

Der Untersuchungsrichter Theret, &> M a r t i a l de V i l l e m a n d y verhört h% ordnete an, daß der Angeklagte eia«; Nervenarzt vorgestel l t werde, der |[ auf seinen Geisteszustand untersmie; sol l .

V i l l e m a n d y w u r d e wegen Tötung««, such u n d Anschlag auf die öffentW» Sicherheit unter Anklage gestellt.

E in Sprecher der französischen B rang, der v o n Journalisten übet 4 Aussichten, den algerischen Konflllä v o r Ende des Jahres zu regeln, '» fragt w u r d e , erklärte General de Gnl le habe „eine sehr rasche Lösung" TO bereitet, jedoch könne man noch Uli das D a t u m dieser Lösung angeben,

Derselbe Sprecher dementierte, ü „direkte K o n t a k t e " m i t der algetiata Exi l -Regierung aufgenommen worin seien. Er gab jedoch zu, daß es tat „freiwillige V e r m i t t l e r " gäbe, die ob of f iz ie l le Weisung die Möglichkeiten (• ner Wiederaufnahme der Verhandln-gen m i t den A l g e r i e r n untersuchten,

PARIS. I m Zuge ihrer Untersuchung über den Anschlag gegen General de Gaulle hat die Sicherheitspolizei einen Elektr iker , Jean - M a r c Rouviere, ver­haftet . Rouviere stand seit mehreren Monaten m i t H e n r i M a n o u r y , einem der Männer i n Verb indung, die i n das A t ­tentat gegen den französischen Staats­präsidenten verwickel t s ind. Er sol l den Terror i s ten das für den Anschlag nötige M a t e r i a l geliefert haben.

Rouviere wurde auf die Aussagen M a r t i a l de- Vi l l emandys h i n verhaftet . Ferner sol l de V i l l e m a n d y Angaben über dre i wei tere Kompl izen gemacht

tionale Verte idigung d r e i Prozent erhöht.

Da i m nächsten Jahr eine weitere i n ­dustr ie l le Expansion um b r u t t o 7 Pro­zent vorgesehen ist, w u r d e von Steuer; erhöhungen abgesehen. Aus moralischen Erwägungen werde eine neue Steuer für Gewinne aus Grundstückspekulationen eingeführt. Die Personentarife der f ran­zösischen Eisenbahnen und der Pariser Untergrundbahn w e r d e n erhöht. Ferner ist eine Anpassung der französischen Preise für gewisse T a b a k w a r e n an die deutschen und brit ischen vorgesehen, so­wei t diese teurer sind als i n Frankreich.

- Wo sich die jüngsten Lipizzaner tummeln In der Kinderstube der edelsten Schimmel - Die Fohlen kommen pech

schwarz zur Welt

TOK IO . Die H e i m k e h r v o n nach d e m Kr i eg ve r scho l l enen Samurei-Schwer-fern e r h o f f e n Japans Kuns tw i s sen ­schaf t le r . Die kos tba ren W a f f e n g e ­hören zu e t w a 5 0 0 a l ten S chwer t e rn d i e als Na-tionalheiligtümer -gel ten. Sie w u r d e n v o n amer i kan i s chen Sol ­d a t e n als " A n d e n k e n " m i t nach Hau ­se g e n o m m e n . E in ige haben d e n W e g nach N i p p o n zurückgefunden, 4 6 aber w e r d e n noch vermißt.

O b w o h l das Schwer t — Katana ge ­nannt - auch m Japan h e u l e n icht mehr als W a f f e v e r w e n d e t w i r d , ist d i e S chwer t s chmiedekuns t doch noch n ich* ausges to rben . W i e in a i ten Ze i ­t en ha l t en d i e Schmiede ih re Tech­n i k e n s t reng g e h e i m - erfüllt v o n d e m fast religiösen Bewußtse in , daß s ie e i n über 2000jähriges ku l tu re l l e s Erbe v e r w a l t e n .

D ie S chwe r t s chmiedekuns t k a m v o n Ch ina nach J apan , d o c h en t ­w i c k e l t e sie sich h ie r zu e iner e r ­s taun l i chen Höhe. Die kos tbaren de r r e i chve rz i e r t en W a f f e n , d i e heute d e n Stolz d e r N a t i o n o i l d e n , en t s t anden v o m 1 2 . b is 14 . J ah rhunde r t . M a n k e n n t d i e N a m e n v o n über 2 0 . 0 0 0 S chwe r t s chm ieden aus jener v o n k r i e ­g e r i s c h e m Geist angefüllten Ze i t . Die berühmtesten v o n ihnen w a r e n Joschi fP i tsu , M a s a m u n e u n d Josch ih i ro . W i e cfie Legende erzählt s ta rb e iner de r a l ten Me i s t e r an Erschöpfung, als er nach v i e l e n Jahren mühseliger Expe­r i m e n t e e n d l i c h e in Schwer t f e r t i g g e ­s te l l t ha t te , das se inen V o r s t e l l u n g e n en t sp r a ch .

Später w u r d e n d i e Schwer te r nach u n d nach länger u n d paßten sich d u r c h e i n e s tark g e b o g e n e K l i nge d e n Reiterkämpfen an . Dann /.og m a n j edoch w i e d e r kürzere Schwer te r m i t f as t g e r a d e n K l i n g e n vo r . 'n ter Kat-ser M e i d s c h i ( 1 8 6 7 bis 1 9 1 2 ; , d e r d e n Feudalstaat bese i t ig te u n d Japan m o d e r n i s i e r t e , w u r d e das Tragen v o n S chwe r t e rn v e r b o t e n , was der Schmie ­d e k u n s t e i n e n s c h w e r e n Schlag ve r ­se tz te . Daran änderte auch d i e Tat­sache n i ch ts , daß un te r Kaiser Tai-* h o ( 1 9 1 2 bis 1962) d i e w i d e r e r ­w a c h t e V o r l i e b e für al les Militärische « ine neue "Schwert-Blüte" h e r v o r ­b rach te . D ie v i e l e n z u jener Ze i t e n t s t a n d e n e n Schwer te r w a r e n — v o n w e n i g e n A u s n a h m e n abgesehen — hÖnstlerisch w e n i g b e d e u t e n d . Der 2 . W e l t k r i e g b rach te d i e Sehmiedekuns t fas t g a n z z u m E r l i egen , u n d v i e l e d«r l e tz ten Me i s t e r mußten m d e n

h u n g r i g e n Nachk r i egs j ah ren i h r en Be­r u f a u f g e b e n .

Die amer i kan i s chen Besitzer b e ­ze i chneten d i e Schwer te r als b a r b a ­r isch u n d p r i m i t i v . Sie b e s c h l a g n a h m ­ten schätzungsweise d r e i M i l l i o n e n d ieser W a f f e n u n d ve rn i ch te t en sie. W e r sein S chwer t n icht ab l i e f e r t e , w u r d e har t bes t ra f t . E in ige kos tbare Schwer te r w a n d e r t e n jedoch i m Ge­päck de r Landser nach d e n USA. Die Japaner w o l l t e n nach d e m Zusam­m e n b r u c h zunächst selbst n ichts m e h r v o n d e n Sumura i-Schwertern als " K r i e g s s p i e l z e u g " w i s sen . Jetzt aber bes innen sie sich w i e d e r au f ih re T r ad i t i on .

W I EN . L ip izzaner ! Das W o r t z aube r t das B i ld e ines f e u r i g e n - sp ie le r i sch ­k r a f t v o l l e n , schneeweißen Hengstes in ed l e r H a l t u n g v o r jedes A u g e . W e r aber e twas v o n P fe rden ve r ­s teht , d e r ist a m me i s t en v o n der Dressurfähigkeit de r L ip izzaner be ­ge i s te r t . Die L ipizzaner s ind jedoch n icht nu r Prunk- u n d Pa rade re i tp f e rde N u r w e n i g e de r besten Hengste w e r ­d e n hier zu ers tk lass igen Pferdear ­t i s ten h e r a n g e b i l d e t . Die ande ren a rbe i t en b r a v als W a g e n p f e r d e u n d v o r d e m P f l u g . A b e r Käufer aus a l ­ler W e l t reißen sich u m d i e Stu­t e n , für d i e 5 .000 bis 6 . 0 0 0 D M gezah l t w e r d e n - a l l e rd i ngs nur , w e n n sie nachwe i sba r aus d e n Hengst s t a m m e n Maestoso , Favory , Neapo l i-t ano , P luto , Conversano ode r S ig lavy s t a m m e n .

Es ist w i c h t i g , das zu w i s s e n , w e n n m a n das Lipizzanergestüt in Piber, na­he de r ste i r ischen Wes tg renze , am E n d p u n k t de r Graz-Köflacher Bahn be ­sucht . M a n w i r d v o n Oberstgestüt­

meis ter Lernst u n d se inen 2 4 M a n ­nen m i t l iebenswürdiger G e d u l d e m ­p f a n g e n u n d umhergeführt. N u r v o n 11 bis 14 Uhr , nach d e m Füttern, muß i m Gestüt abso lu te Ruhe her r ­schen. Den schönsten A n b l i c k b i e t en d a n n Foh len , Stuten u n d J u n g h e n g s t e auf d e n w e i t g e s c h w u n g e n e n , s a f t i gen W e i d e n . U m sich abzuhärten u n d A u s ­daue r u n d W i d e r s t a n d s k r a f t zu g e w i n ­n e n , k o m m e n d i e H e r a n w a c h s e n d e n i m S o m m e r h i n a u f au f d i e b is z u 1 7 0 0 m hoch g e l e g e n e n A l m e n .

Das Entzücken der Besucher, v o r a l l em a l ler K inde r , s ind d i e Foh len , d i e sich d u n k e l v o n ih ren schnee­we ißen Müttern a b h e b e n , d e n n sie k o m m e n koh l r abenschwa rz zu r We l t . Sie verfärben sich erst nach u n d nach. Die W a n d l u n g v o m Rappen z u m Sch immel re inster Farbe d a u e r t 6 bis 10 Jahre. Bevor de r Hengs t nach W i e n zur Reitschule des Gestüts muß er m indes tens fünf Jahre a l t

Einigung über Berlin-Verhandlungen erzielt Washington u. Moskau erklärten sich zu Vorverhandlungen zwischen Dean Rusk und Andrey Gromyko bereit - Der amerikanische Staatssekretär hatte bereits eine Unterredung mit Sowjetbotschafter Menschikow - Labour-,Schat tenkabinett gegen vorzeitige Einberufung des englischen Parlaments wegen der Berlin-Krise Friedensappell eines führenden SowpS-Politikers an die Amer ikaner

W A S H I N G T O N . Der Sprecher des a m e ­rikanischen Staatsdepartements erklär­te, daß die Ost- und Westmächte darü­ber einig seien, eine Lösung der Ber­l iner Frage auf dem Verhandlungswe­ge zu suchen.

Diese Erklärung bezieht sich auf die Fühlungnahme, die zwischen Staatsse­kretär Dean Rusk und Sowjetaußenmi­nister A n d r e y G r o m y k o anläßlich der UNO-Tagung s tat t f inden w i r d .

Der Sprecher des Staatsdepartements betonte, daß die Besprechungen Rusk-G r o m y k o n u r den Charakter von Vor ­v e r h a n d l u n g e n haben könnten, daFrank-reich und Großbritannien nicht daran betei l igt sein würden.

Sie sollen dazu dienen, eine E i n i ­gung darüber zu erzielen, w o , w a n n u . v o r a l lem auf welcher Grundlage die eigentlichen Verhandlungen, die zu v ier t s ta t t f inden werden, unternommen wer­den sollen.

„Unter Würdigung der Erklärungen v o n Präsident Kennedy is t der Leiter der sowjetrussischen UNO-Delegat ion, A n d r e y G r o m y k o , zur A u f n a h m e von Verhandlungen m i t Staatssekretär Dean Rusk berei t " , erklärte eine gestern er­folgte Ver lautbarung des sowjetruss i ­schen Außenministeriums.

„Die sowjetrussische Regierung hof f t , daß beide Parteien v o r a l l e m eine Rege­l u n g des Problems des deutschen Frie­densvertrages u n d auf dieser Grundlage

die Regelung der Lage i n Westber l in suchen w e r d e n " , heißt es i n der Erklä­rung des sowjetrussischen Außenmini­steriums, die als A n t w o r t auf die jüng­ste Erklärung von Präsident Kennedy und auf die Reaktion der brit ischen Re­gierung zu betrachten ist.

Der amerikanische Staatssekretär , Dean Rusk, der französische Außenmi­nister Couve de M u r v i l l e und der b r i ­tische Außenminister L o r d Home t r a ­ten zu einer Besprechung zusammen.

Staatssekretär Rusk verließ die Kon-( ferenz m i t L o r d Home und Couve de

M u r v i l l e , um den Sowjetbotschafter M i ­chael Menschichow zu empfangen.

Die Besprechung der dre i westlichen Min is te r hatte zweieinhalb Stunden ge­dauert, als der Sowjetbotschafter i m Staatsdepartement vorsprach. Er bat den Staatssekretär u m eine Unterre­dung. Rusk ließ sich durch Unterstaats­sekretär ehester Bowles i n der M i n i ­sterkonferenz vertreten.

Das w a r bereits die zweite Unterbre­chung der Konferenz, denn zuvor hatte Rusk sich zum Flugplatz begeben müs­sen, u m v o n Präsident M o d i b o Kei ta (Mali) Abschied zu nehmen. I m H u b ­schrauber k a m er ins Staatsdeparte­ment zurück, ehester Bowles hat te i h n bereits be i dieser Gelegenheit ver t re ­ten .

Der derzeitige Stand der Berl in-Krise macht keime unverzügliche Einberufung

des Parlaments erforderl ich - zu dieser Auffassung gelangte das Schattenkabi­nett der Labour-Oppos i t ion . Bekanntlich hatten sich mehrere Labour-Abgeordne­te unter H i n w e i s auf die Berl in-Krise öffentlich für die Einberufung des bis zum 24. Oktober i n Ferien wei lenden Parlaments zu einer Sondersession aus­gesprochen.

A l l e nebensächlichen Meinungsver­schiedenheiten müßten beiseite gescho­ben werden, stellte der Präsident des Obersten Sowjets der Ukraine, K o r n e i -tschuk, i n einem A p p e l l an die A m e r i ­kaner fest, den die „Prawda" veröffent­lichte. Gemeinsam müßten die drohen­den Nuklearkr iegswolken beseitigt wer­den.

Korneitschuk ist einer der Sekretäre des sowjetischen Schriftstellerverbandes und M i t g l i e d des Präsidiums des Lenin-Preises. Er scheint zahlreiche Briefe von amerikanischen Pr ivat leuten erhalten zu haben, die ihre Beunruhigung über die zunehmende sowjetisch - amerikanische Spannung zum Ausdruck brachten. A l l e A m e r i k a n e r müßten wissen, so betonte Korneitschuk, daß die Hal tung Moskaus zum deutschen Problem lediglich auf den Wunsch zurückzuführen sei, alle schwelenden Feuer i m Herzen Europas zu beseitigen.

Korneitschuk, der an mehreren rus­sisch-amerikanischen In te l l ek tue l len­t r e f f e n te i lgenommen hatte, forderte wei tere derartige Veranstal tungen,

se in . Die Beschälhengste des Gestüt) s tehen i n b e s o n d e r e n Boxen, sie sind N a c h k o m m e n großer Namen, so da Hengstes Maes toso Aus t r i a , der M Buch u n d F i lm in a l le r Welt bekamt w u r d e .

N e b e n d e r A u f z u c h t der Lipizzaner p f l e g t das Bundesgestüt Piber and: d i e des Engl isch-Halbblutes mit Hengststämmen Fur ioso und Przeäi w i t . D ie g e z o g e n e n Hengstfohlei w e r d e n als Va te r t i e r e für die War» b l u t zueb t besonders nach Niederös-te r r e i ch u n d d e m Burgenland » k a u f t . Un te r d i esen Halbblütern enf d e c k e n w i r auch e ine Lieblingsstull des deu t schen Olympias iegers ler . Nach e i n e m Bruch der h a n d w a r sie für Turn ie re nicht med b r a u c h b a r . Je tzt hat sie in Piber e! Foh len g e w o r f e n , in das die Gestüfr l e i t u n g große H o f f n u n g setzt.

F r ieden u n d sorgsame Pflege Ii b e n d i e P fe rde des Gestütes nidi i m m e r genießen können. Seine G» schichte ist so wechse lvo l l wie di d e r D o n a u l a n d e . D ie a l te Heimat d« L ip izzaner l ag in d e m einsamen Kar* o r t L ipizza b e i Tr iest . Dort war " ' e i n Hofgestüt en ts tanden , in den d u r c h p lanmäßige Vereinigung sft n i schen , i t a l i en ischen und arabische» Blutes d i e L ip izzaner gezüchtet wuf d e n . Diese P fe rde damals zu kühner Kämpfern in Schlachten und Turf* r en a u s g e b i l d e t , e rh ie l t en bald de« Ruf, auch d i e schönsten, feurigste« u n d z u g l e i c h gutmütigsten Pa^ p f e r d e a b z u g e b e n . Sie begründete« d e n Ruhm d e r Spanischen Hofreit' schule u n d s ind bis heute in fot* ar t is t ischen V o l l e n d u n g unübertroffen g e b l i e b e n . 1 9 1 9 , nach dem Zusarfl-m e n b r u c h Altösterreichs, erhielten* L ip izzaner in d e m fast lOOOjäW M a r k t P iper e i ne neue Heimat. 0« seit 1066 bes t ehende ehemalige* n e d i k t i n e r s t i f t St .Lambrecht nahm*1

Gestütsleitung auf .

Der z w e i t e W e l t k r i e g trübte v» übergehend d e n Ruhm des Gest* das J a h r h u n d e r t e h indurch d e r * m e e Oester re i chs Pferde geliefert» t e . 1942 w u r d e n d i e Lipizzaner Auf lösung des Hauptgestüts in R e m o n t e a m t Hostau im Böhmer* v e r l e g t . V o n d o r t rettete sie Ob* Podha jsky , heute Chef der W sehen Ho f re i t s chu l e , unter großen»^ f a h r e n in das oberösterreichi«™ We l s . Im A p r i l 1948 endlich ^ t en sie w i e d e r an d i e alte *u statte P iber zurück.

Heute t u m m e l n sich 240 der < t en P fe rde de r W e l t auf ihren d e n . Sie w e r d e n bestaunt , bewun^ u n d getätschelt v o n den vielen-i m Ze i t a l t e r de r A u t o s , DüsentW . ge u n d M o n d r a k e t e n ihre Neil für das älteste u n d treuestei r» t i e r des Menschen bewahr t habe"'

gommer 106 Svite S

=:= S] Fußball-Resu

B E L G I E N

D I V I S I O N I

th. St-GiUoise - FC Liege jy» Gantoise - FC Diest jaerse SK - W a t e r s d i e i The t CBrugeois - Eend. A l o s t rdard CL - D a r i n g CB

Charleroi - CS Bruges j t a t w e r p FC - SC A n d e r l e d «Jr>Trond V V - Beerschot A

1 . SC Attderlecht 3 3 0

i. FC Brugeois 3 3 ü 8. La Gantoise 3 2 0 4. Beerschot A C 3 1 0 5. OC C h a r l e r o i 3 2 1 e. A n t w e r p F C 3 2 1 7. Eend. A l o s t 3 2 1 8. FC Liégeois 3 1 1 9. Standard CL 3 0 1

10. Daring CB 3 0 1 11. . S t -Trond V V 3 1 2 12. Waterschei T h . 3 1 2 13. CS Bruges 3 1 2 14. Lierse SK 3 0 2 15. ün. St-Gil loise 3 Ü 2 16. FC Diest 3 0 3

D I V I S I O N I I Union Namur - C o u r r r a i Sp. AS Ostende - W h i t e Star / Patro Eisden - Oise M e r k Berchem Sp. - C h a r l e r o i S Beringen FC - T i l l e u r FC FC Tournhout - FC Herent* FC Mal inois - CS Verv iers RC Tourna i - St-Nicolas S:

D I V I S I O N I I I A SV Waregem - T u b . Borg< FC Renaix - RC M a l i n e s Waeslandia B. - SK Roule; Boom FC - SV Z o t t e g e m W Overpelt - RC Gand Wezel Sport - L y r a Koatich FC - W i l l e b r o e k £ FC Eeklo - US T o u r n a i

D I V I S I O N I I I B La Louviere - RC T i r l e m o a i Aerschot Sport - A E C M o n Crossing M o l . - Jeun. Arl< Fléron FC - ES Jamhes,

-Daring L o t w a i n - - F C Serai] Racing.-CB - U B S - A u v e l a i s RC Montegaée — U c c l e Spi OS Tongres - G:S Brain/pis

D I V I S I O N Prov . U Feymoaville — Elsenbora Battice - Sourbrodt Spa - Trois-Ponts Au'bel - Gemmenich Ovifat - M a l m u n d a r i a Raeren - A l l . Welkenraedt Stavelot - Weismes Andr imont - Pepisnter

Spa Battice Malmundaria Stavelot Aubel Weismes F-aymonville Andr imont Ovifat Trois-Ponts ¿ Raeren S p i n s t e r Sourbrodt Gemmenich Sleenborn A H Welkenraedt

D I V I S I O N Prov . U * -Vi t f c - Goé Ster - Bulgenbach Weywertz - Baelen Theux - X h o f f r a i x Kettenis - Juslenvilfe R e d l t - Emmels S « t - Rocherath

ÍMleaviU»

Weywertz Kamels Coé Baelen ^tgenbaca Ster StVith Ssxt deae ra t a 'Kbeux Äedit lo&tzea Kettenis

3 3 3 2

RESERVE P R O V I N C E Wtywerte -

* « » b r 0 d t - W a l l e r o d e , ^ V i t a - Schönberg f * 8 f e í d - Eteeabora

- A t a e l

Page 3: ST. VITHER ll/ZEITUNG - arch93.arch.bearch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955_1964/1961/...ST. VITHER ll/ZEITUNG g* StVithei Zeitung erscheint dreimal wöchentlich

ünauner lOG Saite S S T . V I T H E R Z E I T U N O Jtenetag, den 19. September 19961

*:* S P O R T , S P I E L U N D T E C H N I K =:=

V o r - odet Ruj. Pol izei bemüht

M zu ermitteln, ferner ergebe

swei Tag« voi Gaulle i n der

r y s zusammen, lie letzten Vor.

ter Theret, der verhört hatte,

igeklagte einem werde, der ftn ind untersuchen

gste des Gestüts B o x e n , sie sind N a m e n , so des

us t r i a , der durch er W e l t bekannt

ht d e r Lipizzaner ;stüt Piber auch bb lu t e s mit den JSO u n d Przeds-1 Hengstfohlen s für d i e Warm-

nach Niederes-Bu rgen l and ver­Halbblütern ent-ne Lieblingsstute lp ias iegers Wink-uch de r Vorder-rn i e r e nicht mehr

sie i n Piber ein das d i e Gestüts-

j n g setzt , i same Pflege ha-!S Gestütes nicht i n n e n . Seine Ge­i s e l v o l l w i e die ä a l t e Heimat der TI e i n samen Karst-;t. D o r t w a r 1580 a n d e n , in dem V e r e i n i g u n g spa-n u n d arabischen ; r gezüchtet wur-damals zu kühnen :h ten u n d Turnie-•hielten bald den,] önsten, feurigsten lütigsten Parade-

Sie begründeten Dan ischen Hofreit-iis heu te in ihrer u n g unübertroffen -lach d e m Zusam-»ichs, erh ie l ten die f as t TOOOiährigen

neue Heimat . Das i d e ehema l ige Be-m b r e c h t nahm die

Fußball-Resultate BELGIEN

D I V I S I O N I tfc, St-Gllloise - FC Liegeois Ja Gantoise - FC Diest ywse SK - Waterschei Thor t CBrugeois - Eend. Alost ftgudard CL - Daring CB OC Charleroi - CS Bruges

0- 0 1 - 0 2- 4 1-0 1-1 7-2

Antwerp FC - SC Anderlecht 1-4 JWrond VV - Beerschot AC 1-2

1 SC Anderlecht 3 3 û 0 13 2 b t, FC Brugeois 3 3 0 0 6 3 6 8. La Gantoise 3 2 0 1 b 3 5 4 Beerschot AC 3 1 Ü 2 5 4 4 & OC Charleroi 3 2 1 0 8 5 4 8. Antwerp F C 3 2 1 U a 6 4 7. Eend. Alost 3 2 1 0 6 5 4 8. FC Liegeois 3 1 1 1 4 3 3 8. Standard CL 3 0 1 2 4 S 2

SX Daring CB 3 0 1 2 4 7 2 U . . St-Trond VV 3 1 2 0 6 5 2 11 Watersdiei Th. 3 1 2 U 6 11 2 18. CS Bruges 3 1 2 0 5 11 2 14, Lierse SK 3 0 2 1 6 9 1 15. Un. St-Gilloise 3 0 2 1 1 3 1 16. FC Diest 3 0 3 0 1 7 0

D I V I S I O N I I Union Namur - Courtrai Sp. AS Ostende - White Star A C Patro Eisden - Olse Merksem Beidiem Sp. - Charleroi SC Beringen FC - Ti l leur FC FC Tournhout - FC Herentals FC Malinois - CS Verviers SC Tournai - St-Nicoks SK

DIVISION I I I A SV Waregem - Tub. Borgerh. FC Renaix - RC Malines Waeslandia B. - SK Roulers Boom FC - SV Zottegem W Overpelt - RC Gand Wezel Sport - Lyra Kontich FC - Wil lebroek SV PC Eeklo - US Tournai

DIVISION I I I B La Louviere - RC Tir lemont Aerscaot Sport - AEC Moms

: Crossing Mol. - Jeun. A r l o n Fleron FC - ES Jambes.

•Daring Louvain - FC Seraing «acing=CB - UBS-Auvelais

; ffi Montegnee - Uccle Sport • CS Tongres - CS Braiapis

DIVISION Prov. I I D fcymonville - Elsenbora Battice - Sourbrodt Spa - Trois-Ponts Aubel - Gemmenich Ovifai - Malmundaria Raeien - A l l . Welkenraedt Stavelot - Weismes Andrimont - Pepisnter

1 - 1 2- 0 5-2 3- 0 5-1 3-2 5-2 0-0

9-1 4-0 2-3 6-0 4- 4 5- 2 1-3 1-0

0- 0 3-3 3-0 1 - 2

•1-1 5-1 2- 2 2-Ü

2- 1 3- 0 7-U 7-2 3s 5-u 2- i 2-1

Battice Malmundaria Stavelot Aubel Weismes Faymonville Andrimont Ovifat Trois-Ponts * Raeren Spinster Sourbrodt Gemmenich Seenborn A l Welkenraedt

DIVISION Prov fcVith - eoe Ster - Bulgenbach Weywertz - Baelen ^eux - Xhoffraix Kettenis - j u s i e n v i l i e

R e d " - Bramels *»« - Rocherath

JwlenvilUj Stoffeaix Weywertz Hömels Coé 8»elen ^tgenbacb. «ter StVith Stet

0 ü 17 1 ß ü u 7 1 8 0 u 17 4 6 u 0 15 4 8 1 0 9 4 4 1 . 0 8 7 4 1 0 6 6 4 1 ü 3 5 4 1 1 8 5 3 1 1 4 8 3 2 u B 13 2 3 ü 5 10 ü 3 0 3 11 0 3 0 3 13 U 3 ' 0 2 9 0 3 0 3 17 ü

I I I F

1- 5 2- 0 4-0 1-1 0- 4 1 - Û 6-0

3 3 0 0 12 2 6 3 2 0 1 12 2 S 3 2 0 1 9 4 5 3 2 1 0 lü 4 4 3 2 1 0 12 8 4 3 2 1 0 7 6 4 3 1 1 1 5 3 3 3 1 1 1 6 7 3 2 1 1 0 7 7 2 3 1 2 0 9 8 2 3 1 2 Ü 5 12 2 3 0 1 2 5 7 2 2 0 2 0 1 9 0 2 0 2 0 0 6 0 3 0 3 0 Ü 15 U

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E N G L A N D

Division I Birmingham Bm-nley Blackburn Blackpool Cardi f f -Everton -Fulham -Manchester C Sheff ie ld U t d

- A s t o n V i l l i - N . Forest Manchester U t d .

Ipswich Leicester

Bol ton Sheff ield Wedn.

Tot tenham - Wolves West Bromw. - Arsenal West H a m - Chelsea"

Division II Br ighton - L i v e r p o o l Br i s to l Rov. - L. Or ient Derby - Preston Leeds - Stoke L u t o n - Southampton Middlesbrough - Hudders f l e ld Newcastle - Swansea N o r w i c h - Sunderland Walsa i l - P lymouth

2-6 4- 2 1-3 1 - 2 5- 2 2- 1 2-1 1-0 1 - 0 4-0 2- 1

0- 0 2- 1 3- 2 3-1 1 - 4 1 - 0 2- 2 3- 1 1-0

Zuschauertribüne einge­stürzt

3 Tote in Glasgow G L A S G O W . Beim Lokalderby Rangers

gegen Celtics, das am Sonntag i m I b r o x -stadion i n Glasgow ausgetragen wurde stürzte eine Zuschauertribüne ein. Bei der hierdurch entstehenden Panik w u r ­den 3 Zuschauer zu Tode getrampelt und 40 weitere verletzt . Zwischen den Anhängern beider Clubs besteht große Rivalität, zumal der eine anglokanisch u n d der andere katholisch ist . O f t ist es zu Schlägereien gekommen, doch diesmal blieb es einigermaßen r u h i g , bevor das Unglück passierte.

Anquetil unschlagbar im Preis der Nationen

PARIS. I m Großen Preis der Nat io ­nen für Berufsradfahrer, der am Sonn­tag i n Paris als Ze i t fahren ausgetragen w u r d e , siegte der diesjährige T o u r de France-Sieger Jacques AuQ,uetil. Er durchfuhr die 100 k m i n 2 Stunden 17 M i n . 38 Sek. und stellte damit einen neuen Rekord auf (43,591 km-h) . D i e große Ueberlegenheit Anq'u'etils zeigte sich dar in , daß der Belgier Gilbert

'Besnier; der die zwgi 'beste 1 Zeit fuhr, ganze 9 M i n u t e n mehr brauchte als der Sieger.

Sportler und Geiger sind Virtuosen

Nils Carl ius, der Präsident des schwedi­schen Leichtathlet ik-Verbandes, stel lt sich energisch h in ter seinen Meisterläu­fer' Dan W a e r n , o b w o h l dieser nachge­wiesenermaßen für seine Starts gutes Geld erhalten hat. I n einem Gespräch m i t der Pariser „L'Equipe" sagte Gar-l i u s : „Große V i r t u o s e n w i e Pianisten, Geiger, Dir igenten erhalten glänzende Gagen. M a n bezweifel t deshalb nicht i h ­re Liebe zur M u s i k . M i t größter Sorg­fa l t müssen sie sich vorbereiten, um auf dem G i p f e l ihrer Kunst zu ble iben. Die Meister der Leichtathleten sind eben- ' falls Vi tuosen. Sie brauchen das tägliche T r a i n i n g . Daß sie für diesen Ver lus t an Arbei tsze i t eine Entschädigung erhalten, die es ihnen ermöglicht, an der Spitze zu bleiben, ist n u r n o r m a l . "

Puskas noch drei Jahre bei Real

Puskas, der seit 1956, als er zu Real kam, 25 K i l o g r a m m an Körpergewicht verlor , sagte über sich selbst: ,Die Jah­re vergehen, man kann sie nicht auf­halten (Puskas trat i n sein 37. Lebens­jahr ein!), aber glauben Sie m i r , ich fühle mich sehr gut, ich laufe soviel es n o t w e n d i g ist, um Tore zu schießen oder u m mich über die Verte idigung zu ärgern, w e n n sie unnötige Bälle durchläßt. Ich werde zumindest noch d i e i Jahre spielen, denn solange läuft mein neuer Vertrag, wie die Verträge aller Spieler, die hier s i n d ! W i r haben die neuen Dre i j ahrkontrakte vor dem A n t r i t t der Tournee unterschrieben.Falls Sie Interesse haben, können Sie auch folgendes melden: Für die Unterzeich­nung des neuen Vertrages erhiel t ich 20.000 Dol lar . Meine Monatsgage be­trägt 500 Dol lar . H i n z u kommen die Prämien pro Heimsieg von 250 u n d Auswärtssieg von 300 Dol la r ; i m A u s ­land erhöht sich die Prämie auf 500 D o l ­lar . Außer m i r erhielten noch einige Spieler ähnliche Verträge. '

A u f die Frage, ub Real das beste Team darstel l t , i n dem Puskas gespielt hat, antwortete er m i t Tränen i n den A u g e n : ,Nottren:Sie bitte, daß es i n ab^ sehbarer Zeit = ke in Team geben w i r d wie dieses: Grossic; Buzsanski, Santos; Boz-sik, Lorant , Zacharias; Budai, Kocsis, H i d e g k u l i ' , l-v •••• r.-'.h»' '•

Azzurri-Lob: „Szymaniak ist Weltklasse" Rangliste des Mailänder " L a Ga ie t ta dello ^ o r t " :

Bester linker Läufer in Italiens Liga V o n den d r e i deutschen Fußballern, die seit Beginn dieser Saison i n I t a l i e n tä­t i g s ind , hat i n der Gunst des i t a l i e n i ­schen Publ ikums u n d der K r i t i k e r bis­her H o r s t Szymaniak a m besten abge­schnitten. E r w i n W a l d n e r (Spal Ferrara) bl ieb be i Bestätigung seines Rufes als gefährlicher Tor jäger schuldig, während R u d i Kölbl (FC Padua) zwar die be i ­den bisher einzigen Tre f fe r seiner Mannschaft - b e i m 2:1- Sieg gegen Ju­ventus T u r i n - erzielte, ansonsten je­doch m i t der Atmosphäre i n der i ta l ie ­nischen Liga auch noch nicht ganz ver­t r a u t ist . Szymaniak dagegen g i l t u n ­eingeschränkt als „grande asso" (gro­ßes A s ) . A l s Weltklassespieler , u n d w i r d i n e inem Atemzug m i t Kanonen w i e John Charles, H a m r i n , Suarez, Lo-jacono, S i v o r i usw. genannt.

Daß der Verein des Ex-Karlsruhers , SC Catania, m i t 1:5 Punkten u n d ei ­nem Torverhältnis v o n 0:6(!) das Tabel­lenende ziert , i s t w a h r l i c h nicht Szy-maniaks Schuld; die fatale Posi t ion geht v ie lmehr auf das K o n t o des recht schwachen Catania-Angri f fs , der als e in­zige Fünferreihe der i tal ienischen Liga noch nicht einen einzigen Tref fer zu­stande gebracht hat .

Hors t Szymaniak hingegen bekommt regelmäßig die besten Zensuren. I n ei­ner Wertungstabel le , die v o n dem gro­ßen Mailänder Fachblatt „La Gazzetta dello Sport" jede Woche neu zusammen­gestellt w i r d u n d die für jeden der elf Mannschaftsposten die jeweils fünf be­sten Spieler der zurückliegenden Liga-runden anführt, rangiert der deutsche Nationalspieler vom ersten Spieltag an auf Platz 1 für den Posten Nr . 6. M i t anderen W o r t e n : Es g ibt i m A z z u r r i -Fußball keinen besseren l i n k e n Läufer als Horst Szymaniak! Eines der inter­essantesten (und zutreffendsten) U r t e i ­le über den. „deutschen Sizi l ianer" fan­den w i r i m bereits, erwähnten Mailän­der Fachblatt;

„Endlich haben w i r Horst Szymaniak gesehen; den. 2£|^s^a*|fAusländer Ca» lanias - von Ärigfeicht 'zü Angesicht u. beir irtSpiel aufisdem Stationrasen. Z w e i ­erlei überrascht zunächst bei Szymaniak.

b le ibt beim Versuch, i h n auszusprechen i n der Kehle stecken w i e eine Fisch­gräte, u n d dann die Tatsache, daß die­ser M a n n i n angesäuseltem Zustand ei­nen Wagen gesteuert haben sol l . W i r hat ten erwartet , eine Kämpfernatur an­zutref fen , einen M a n n , der keine K r a f t spart u n d keinem Einsatz ausweicht -u n d w i r fanden einen sauberen, gera­dezu rücksichtsvollen Spieler, der sich stets unter K o n t r o l l e hat und Disz ip l in hält. Noch fehl t es i h m an K o n d i t i o n . Aber sie w i r d kommen, und i n gleichem Maße w e r d e n Szymaniaks Fähigkeiten besser zur Geltung gelangen. Schon jetzt bedeutet der Deutsche sehr v ie l für Catania. W e n n er sein überzähliges Fett abgestreift u n d die für italienische Fußballplätze gültigen Lekt ionen gelernt hat, w i r d er noch energischer auftreten u n d viel leicht sogar etwas gift iger wer­den können."

Schwedische Schwimmer siegten in MalmÖ

M A L M O E . A m Samstag und Sonntag kamen i n Malmö die Schwimmer Groß­bri tanniens, Westdeutschlands, Hol lands, I tal iens, Frankreichs und Schwedens zusammen. Leider fanden die W e t t ­kämpfe i n einem kle inen 25-Meterbassin statt . Die Schweden gingen als beste Mannschaft aus dem , W e t t b e w e r b her­vor . H i e r die Sieger der einzelnen Wett ­bewerbe 100 m F r e i s t i l :

1 . L indberg (Schweden)

400 m Fre i s t i l : 1 . Henz (Westdeutsch­land)

200 m Brust : W i l k i n s o n (Großbritan­nien)

200 m Rücken: Küppers (Westdeutsch­land)

4 X 200 m F r e i s t i l : Schweden

4 X 100 m Lagenstaffel : Westdeutsch­l a n d •

Das Endergebnis: 1 . Schweden 93 Punkte ; . 2. Großbritannien 88 Punkte: 3. Deutschland 85 Punkte ; "4. H o l l a n d 85 Punkte ; 5. I ta l i en 54 Punkte; 6. h'i-.M'' .p -vb 31 Punkkte. .

Neue Via gen BMW 1500

Der neue viertürige B M W 1500 m i t wassergekühl­t e m V ie rzy l i nde r-Re ihen ­m o t o r , hoher Elastizität u. e iner Leistung v o n 75 PS Spi tze 150 k m / h, Schei­b e n b r e m s e n

Neue Methoden zur Eindämmung von Insektenpla­gen

W A S H I N G T O N . Neue Möglichkeiten zur Kontro l le v o n Insektenplagen u n d für die Selbstvernichtung v o n Insekten bat der bekannte amerikanische Ento­mologe Dr . E d w a r d F. K n i p l i n g vorge­schlagen, dem es kürzlich gelang, durch Aussetzen v o n ster i l is ierten männlichen Schraubenwurmfliegen einer großen Plage dieser Parasiten i n den südlichen Tei len der U S A H e r r zu werden .

Der dem amerikanischen L a n d w i r t ­schaftsministerium gegenwärtig vor l ie ­gende Plan Dr . Knip l ings sieht u . e. folgende Maßnahmen v o r :

1 . die Entwicklung von Chemikal ien, die Sterilität bei den männlichen und weibl ichen Insekten herbeizuführen;

2. die In f iz ierung v o n Insekten m i t

Krankheitserregern und die Aussetzung dieser Insekten i n den Verbreitungsge­bieten, damit sie Insekten ihrer A r t in f iz ieren u n d damit töten können;

3. die A u l z u c h t u n d Aussetzung v o n Insekten m i t m i n d e r w e r t i g e n oder zu schnellem T o d führenden Erbanlagen, u m dadurch die entsprechende Gattung z u vernichten.

Nach Ansicht des amerikanischen W i s ­senschaftlers dürften sich diese M e t h o ­den als weitaus wirksamer erweisen als die Sterel isatoin durch Bestrahlung, durch die Lebens er Wartung u n d Fort ­pf lanzungstr ieb der Insekten stark her­abgesetzt w e r d e n . I n v ie len Fällen dürf­ten sich außerdem diese Methoden auch als w i r k s a m e r erweisen als die. A n w e n ­dung v o n Insektenvert f lgungsmittebi . ,

W A R F " soil Wirksamkeit von D D T " erhöhen. N E W YORK. Das i m letzten W e l t ­

k r i e g entwickelte u n d allgemein als ent­scheidender Durchbruch auf dem Gebiet der Insektenbekämpfung angesehene Insektenvervi lgungsmittei „DDT" sol l i n Kürze, m i t einem A d d i t i v versehen, i n verbesserter F o r m auf den M a r k t ge­bracht werden .

Durch das von einem Chemiker der „University of Wiscons in A l u m n i Rese­arch F o u n a d t i o n " entwickelte Zusatz­m i t t e l , das die Bezeichnung „ W A R F " (steht für „Wisconsin A l u m n i Research Foundaition) führt, kann die W i r k s a m ­keit des „DDT" so stark erhöht wer­den, daß es auch wieder gegenüber solchen Insekten w i r k s a m ist, die dage-gegen inzwischen resistent geworden s ind .

Z u den Insekten, die seit der Ver­wendung v o n „DDT" eine Resistenz gegenüber diesem Insektenvert i lgungs­m i t t e l entwickelt haben, gehören i n er­ster Linie Stubenfl iegen u n d Kaker la­ken. Das neue A d d i t i v , das sich m i t den Grundbestandtei len des „DDT" leicht vermischen läßt, ist eine weiße, färb- u n d geruchlose Substanz i n k r i ­stallinischer Form.

Ehe das neue M i t t e l durch das US-Landwir tschaf tsminis ter ium für den a l l ­gemeinen Verbrauch freigegeben und damit die Massenprodukt ion aufgenom­men werden kann, müssen jedoch noch ausgedehnte praktische Tests durchge­führt' WPrden.

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'MttBKü sos Seite 6

V O R S T O S S N A C H E U R O P A

I M H O F D E R S T A A T L I C H E N T E X T I L F A B R I K w e r d e n d u r c h d e n V o r a r b e i t e r neue A r b e i t s r i c h t l i n i e n verlesen. Anschließend d i s k u t i e r t die Belegschaft darüber ; a l le Fragen jedoch w e r d e n v o m Vorarbe i ter gesteuert. Ueber die N o t ­w e n d i g k e i t des Erlasses u n d d ie Höhe der neuen A r b e i t s n o r m e n s ind Fragen nicht gestattet.

So mancher Zeitgenosse i n E u r o p a u n d A m e r i k a h a t t e i n den le tz ten z w e i J a h ­r e n o f t genug Gelegenhei t , sich über Ber ichte aus A f r i k a u n d S ü d a m e r i k a z u w u n d e r n . So k o n n t e er beispiels­

weise lesen, daß P e k i n g j u n g e n a f r ikanischen L ä n d e r n W i r t s c h a f t s h i l f e anbot , daß es H a n ­delsdelegationen nach S ü d a m e r i k a schickte, d a ß es überal l i n der W e l t a k t i v w u r d e . „Die h a b e n doch selber n i c h t genug z u essen, w a r ­u m k ü m m e r n sie sich d a n n u m Dinge , die sie überhaupt nichts angehen?" f r a g t e so m a n ­cher. D i e A n t w o r t w a r e infach : Rotchina w o l l t e sich günstige Ausgangsstel lungen schaffen.

Daß dabei P e k i n g n i c h t selten als K o n k u r ­r e n t Moskaus a u f t r a t , i s t a l l g e m e i n bekannt . D i e D r a m a t i k des Tauziehens h i n t e r den K u ­lissen w u r d e schlagart ig d u r c h den F a l l A l ­b a n i e n beleuchtet. S t a l i n h a t t e A l b a n i e n zur B a s t i o n Moskaus i m M i t t e l m e e r ausbauen lassen. Es entstanden B u n k e r f ü r U-Boote , d i e i m F a l l e eines Kr ieges d ie west l iche V o r ­herrschaf t i n j e n e m Meer brechen so l l ten . S p ä t e r k a m e n d a n n noch Raketenbasen dazu, d i e das N A T O - L a n d I t a l i e n n e u t r a l i s i e r e n so l l ten . I m F r ü h j a h r 1961 tauchten die ersten Gerüchte auf, daß E n v e r Hodscha, der ro te D i k t a t o r Albaniens , m i t P e k i n g l iebäugelte . Es k a m zu Spannungen zwischen d e m K r e m l u n d T i r a n a . Schl ießl ich räumten d i e Sowiets , i h r e F lot tenstützpunkte a n der A d r i a . A l b a ­n i e n , .wurde der erste Verbündete Pekings i n Eu ropa : Etwas , was noch w e n i g e M o n a t e f r ü ~ h e r n i e m a n d f ü r möglich gehal ten hat te , w a r W i r k l i c h k e i t : d ie A l l i a n z eines europäischen Sa te l l i t en Moskaus m i t P e k i n g .

Schneller ans Ziel Es i s t noch gar n i c h t so lange her , daß e in

west l i cher D i p l o m a t e inen sowjet ischen B o t ­schafter auf d ie Spannungen zwischen d e m K r e m l u n d P e k i n g h i n w i e s . D e r Abgesandte Moskaus lachte n u r . „In e i n e m s i n d w i r u n s ganz e i n i g " , sagte er, „nämlich d a r i n , daß w i r d e n K a p i t a l i s m u s besiegen w o l l e n , unsere chinesischen Freunde möchten da etwas d r a ­stischere M e t h o d e n anwenden , u m schneller ans Z i e l zu gelangen, aber das i s t auch alles."

O b das ernst gemeint w a r , m a g d a h i n ­gestel l t b le iben . Tatsache i s t dagegen, daß es Chruschtschow i m m e r schwerer fä l l t , d ie A m b i t i o n e n seiner gelben „ F r e u n d e " z u z ü ­g e l n . Sie haben i n der le tz ten Z e i t n i c h t se l ­t e n durchbl i cken lassen, daß er e i n Verrä ter a n d e n I d e a l e n der R e v o l u t i o n sei, daß er „den rechten W e g " verlassen habe.

Schon bevor der Westen auf d ie S p a n n u n ­gen a u f m e r k s a m w u r d e , h a t t e M o s k a u den rotchinesischen A m b i t i o n e n einige D ä m p f e r aufgesetzt. I m vergangenen J a h r ber ie f es e inen beträchtl ichen T e i l seiner Ingenieure , d i e Pekings Industr iepläne fördern sol l ten, z u ­rück. D i e H i l f s l i e f e r u n g e n w u r d e n einge­schränkt , d ie fäl l igen R a t e n f ü r gewährte K r e d i t e angemahnt .

Das alles geschah so unauffäl l ig w i e möglich, aber es b l i e b dennoch n icht verborgen . Nüch­t e r n e n Beobachtern w u r d e i m m e r m e h r k l a r , d a ß der K r e m l sich i m m e r m e h r w i e der Zaubermeis ter v o r k a m , der seinen L e h r l i n g z u fürchten begann. A u c h an der M o s k w a w a r m a n sich k l a r darüber geworden , daß e in hochindustr ia l i s ier tes Rotchina u n t e r seiner gegenwärt igen Regierung eine G e f a h r ersten Ranges zu w e r d e n drohte . N i c h t so sehr f ü r d i e „kapital ist ischen L ä n d e r " , d e n n das hät te j a sehr g u t i n die P l ä n e gepaßt, sondern für M o s k a u selber, das keineswegs g e w i l l t ist , seine R o l l e als „Mekka des K o m m u n i s m u s " a n P e k i n g abzugeben.

Experimente Chinas Herrscher haben seit Menschenge­

d e n k e n n u r w e n i g Rücksichten gegenüber i h r e n U n t e r t a n e n gekannt . D i e r o t e n Rebel ­l e n u n t e r M a o versprachen d e m V o l k eine bessere Z u k u n f t . A l s sie 1949 den Sieg er ­r u n g e n h a t t e n , vergaßen sie diese V e r s p r e ­chen sehr schnell wieder . Das V o l k auf d e m chinesischen Fest land w a r i n i h r e n A u g e n nichts w e i t e r als e in S t a h l k l u m p e n , den es zu einer W a f f e z u schmieden gal t . M a o selber h a t sich e i n m a l gebrüstet , daß er eine M i l ­l i o n „Reakt ionäre" habe l i q u i d i e r e n lassen. E r f a n d d a r a n nichts Außergewöhnliches, d e n n e i n paar M i l l i o n e n Menschen s i n d f ü r chinesische B e g r i f f e k e i n e große Z a h l .

I n d e n le tz ten J a h r e n w o l l t e Rotchina d ie S t a h l p r o d u k t i o n vervie l fachen, Es ergieß der

Befehl , daß i n j e d e m D o r f e Stahlschmelzen e inzur ichten seien.

E in ige M o n a t e später stel l te sich d a n n h e r ­aus, daß e in wesentl icher P u n k t übersehen w o r d e n w a r : der T r a n s p o r t der so gewonne­nen S t a h l b a r r e n z u den V e r a r b e i t u n g s b e t r i e ­ben. D i e B a r r e n verrosteten i n Hinterhöfen.

Pekings r o t e M a n d a r i n e k a m e n k u r z e Z e i t später auf den Gedanken, die B a u e r n zu k o l ­l e k t i v i e r e n . N i c h t e twa n u r i n Genossen­schaften oder i n Kolchosen nach sowjet ischem V o r b i l d , sondern i n sogenannten V o l k s ­k o m m u n e n .

Z i e l dieses größten j e v o n Menschen m i t Menschen als Versuchst ieren erdachten E x ­per imentes w a r es, d ie L e b e n s m i t t e l p r o d u k ­t i o n d e m B e d a r f anzupassen. M i l l i o n e n v o n Chinesen w u r d e n i n d ie L a n d w i r t s c h a f t s ­gebiete a b k o m m a n d i e r t , w o auf sie A r b e i t s ­tage v o n 12 u n d m e h r S t u n d e n w a r t e t e n , w o sie für i h r e M ü h e einige H a n d v o l l Reis aus der Gemeinschaftsküche erh ie l ten , w o sie i h r e K i n d e r i n staatl iche K i n d e r g ä r t e n geben mußten u n d sie k a u m noch z u sehen bekamen. . A u c h da zeigte es sich, daß d ie F u n k t i o n ä r e den Rea l i tä ten n i c h t genügend Rechnung ge­t ragen h a t t e n . D i e U n r u h e n u n t e r den B a u ­ern , die d u r c h dieses P r o g r a m m z u A r b e i t s ­t i e r e n degradier t w o r d e n w a r e n , k o n n t e n z w a r le icht niedergeschlagen w e r d e n , doch die

D I E H A U P T G E S C H Ä F T S S T R A S S E v o n Schanghai, dieser größten Stadt Chinas m i t m e h r als 6,2 M i l l . E i n w o h n e r n , bietet m i t i h r e n Geschäftshäusern u n d B a n k e n e in buntes B i l d .

Die Regierung in Peking glaubt an den Sieg des Kommunismus. Sie wäre eingestande­nermaßen bereit, dafür einen dritten Weltkrieg in Kauf zu nehmen, denn sie hat sich aus­gerechnet, daß sie den besser als die Sowjetunion und der Westen uberleben würde, daß sie dann ihrem eigentlichen Ziel einen wesentlichen Schritt näher wäre: der Weltherrschaft

N a t u r spielte n i c h t m i t . 1960 k a m es zu einer Erntekatas t rophe . Der N o r d e n w u r d e v o n der größten Dürre des Jahrhunder ts heimgesucht, der S ü d e n l i t t u n t e r Ueberschwemmungen.

D i e V o l k s k o m m u n e n ex is t ieren heute n u r noch d e m N a m e n nach, prakt i sch s ind sie be­re i ts e i n Stück der Vergangenhei t . D i e Folgen der N a t u r l a u n e n s ind bisher n icht überwun­den. Rotchina m u ß t e M i l l i o n e n T o n n e n G e ­t re ide e inführen, v o n denen es b is heute noch n icht weiß, w i e es sie bezahlen soll . F ü r das E r n t e j a h r 1961 s ind die Aussichten n i c h t v i e l rosiger.

Zwei Wege I n den Wel tze i tungen des Westens sieht

m a n seit e iniger Z e i t A n n o n c e n , d ie für R e i ­sen nach Rotchina w e r b e n . Sie kosten einige tausend M a r k . A u f d e m P r o g r a m m stehen eine Reise m i t d e m S i b i r e n - E x p r e ß d u r c h d i e S o w j e t u n i o n bis nach P e k i n g m i t Abstechern

K L E I N S T - S C H M E L Z O F E N a n d e m die A r b e i t e r der F le i schfabr ik i n H a n -k o w i n der Fre ize i t i h r „Stahl-Sol l* ' erfül len. Rotchina steigert d ie S t a h l p r o d u k t i o n ständig.

nach Schanghai u n d einigen anderen r o t c h i -nesischen M e t r o p o l e n .

W e r diese Reise bucht , der s te l l t an der sowjetisch-chinesischen Grenze fest, daß die sowjetischen Z o l l b e a m t e n t r o t z a l l e r v o r g e b ­l ichen Freundschaf t m i t i h r e n N a c h b a r n sehr gründlich s ind . Nach U e b e r q u e r u n g der Grenze w e r d e n i h m i m Speisewagen so er le ­sene Delikatessen w i e „ P e k i n g - E n t e " serv ier t . D e r Reisende könnte fast auf den Gedanken k o m m e n , i n Rotchina sei es gar n icht so s c h l i m m , w i e es m a n c h m a l behauptet w i r d , aber w e n n er das g laubt , d a n n ist er das O p f e r v o n I l l u s i o n e n , die e x t r a f ü r i h n v o m staatl ichen V e r k e h r s a m t geschaffen w u r d e n .

Es g i b t nämlich noch e inen anderen Weg, nach Rotchina z u reisen, u n d der is t für w e s t ­l iche Besucher f r e i l i c h gesperrt . E r b e g i n n t i n der br i t i schen K r o n k o l o n i e H o n g k o n g . V o n d o r t aus führ t eine B a h n l i n i e nach d e m etwa 135 K i l o m e t e r e n t f e r n t e n K a n t o n . P e k i n g h ä t t e diese V e r b i n d u n g längst abschneiden können, aber es dachte b isher n icht daran , d e n n d ie B a h n bie te t i h m gewisse V o r t e i l e .

Jeden M o r g e n f ä h r t u m 8 U h r e in Z u g aus d e m H a u p t b a h n h o f der K r o n k o l o n i e . D i e Pas­sagiere s ind ausschließlich Chinesen. W i e hoch der Prozentsatz v o n Spionen u n t e r i h n e n ist , v e r m a g n i e m a n d z u sagen. Z w a n z i g M i n u t e n später h ä l t der Z u g an der rotchinesischen Grenzstat ion. D i e F a h r g ä s t e steigen aus, las ­sen die K o n t r o l l e über sich ergehen u n d ste i ­

gen d a n n i n d e n w a r t e n d e n Anschlußzug auf rotchinesischer Seite. I n j e n e m Z u g g i b t es ke inen K o m f o r t . Seine Wagen s i n d a l t e r s ­schwach u n d schmutzig . E i n e n Speisewagen g i b t es n icht . I n K a n t o n k a n n m a n d a n n i a den Z u g nach P e k i n g umste igen, aber auch da e r w a r t e t e inen n i c h t der ger ingste K o m f o r t .

I n be iden F ä l l e n ist P e k i n g das Z i e l . W e r m i t d e m S i b i r i e n - E x p r e ß i n d ie einstige „ V e r ­botene S t a d t " k o m m t , der weiß v o n der W i r k ­l i c h k e i t i n Rotchina bis zur A n k u n f t herz l i ch w e n i g , w e r v o n H o n g k o n g ü b e r K a n t o n a n ­reist , der h a t v o n i h r m e h r als genug gesehen.

A m 21. September 1949 w u r d e d ie V o l k s ­r e p u b l i k C h i n a p r o k l a m i e r t . I n i h r e r V e r f a s ­sung hieß es, daß al les d e m V o l k e gehöre, daß es ke ine Klassenunterschiede m e h r gebe, daß d ie Z e i t der A u s b e u t u n g endl i ch v o r b e i sei.

Tempel und Paläste W e r heute d u r c h P e k i n g spaziert , den

k o m m t das große W u n d e r n an . E r s ieht dea ehemal igen Kaiserpalast , m e h r als e i n D u t ­zend anderer P a l ä s t e u n d zahlreiche präch­t ige G r a b m ä l e r , d e r e n Dächer golden i m Sonnenl icht s t rah len . A l l e diese a l t e n B a u ­denkmäler s i n d , w i e m a n sehen k a n n , i n h e r ­v o r r a g e n d e m Z u s t a n d . I h r e R e s t a u r i e r u n g muß v i e l e M i l l i o n e n gekostet haben . D e r k a i ­serliche Palast i s t heute e in M u s e u m . H i n t e r Glas k a n n m a n d o r t e inzigart ige K u n s t ­w e r k e b e w u n d e r n , d ie noch aus der Z e i t s tammen, w o l a u t Par te ipropaganda „das V o l k b i s aufs B l u t ausgesaugt w u r d e " . Noch seltsamer: manche der Ausstel lungsgegen­stände w i e Prachtgewänder , Rüstungen, al te M a n u s k r i p t e u n d Porzel lanservice , Z e i c h n u n ­gen a l t e r chinesischer M e i s t e r u n d W a f f e n s ind erst i n j ü n g s t e r Z e i t e r w o r b e n w o r d e n . Sie w a r e n während d e r R e v o l u t i o n v e r s c h w u n ­den, t auchten d a n n i n E u r o p a u n d A m e r i k a auf u n d w u r d e n schließlich v o n Delegat ionea der r o t e n Reg ierung i n P e k i n g z u Höchstprei­sen zurückgekauft . M a o g i n g es nämlich n icht n u r d a r u m , e i n kommunis t i sches C h i n a zu schaffen, sondern auch d a r u m , das N a t i o n a l ­bewußtse in des V o l k e s z u heben. *

Die gelbe Gefahr Chinas M a c h t h a b e r haben sei t j eher i n D i ­

mensionen gerechnet, d i e Europäern u n d selbst A m e r i k a n e r n m a n c h m a l Schrecken e i n ­jagen . E i n p a a r M i l l i o n e n Menschen als O p ­f e r f ü r d i e E r r e i c h u n g i h r e r Z i e l e schien i h n e n n i e e in hoher Preis. Der Mensch als I n ­d i v i d u u m h a t i m Reich der M i t t e n i e e ine b e ­deutende R o l l e gespielt , u n d das h a t sich bis heute n i c h t geändert .

T r o t z a l l e r Rückschläge h a t Rotchina i n den l e tz ten J a h r e n auch erhebl iche For t schr i t t e gemacht. Se in I n d u s t r i e p o t e n t i a l h a t eine Höhe er r re i cht , d ie n i e m a n d v o r zehn Jahren e r w a r t e t hät te . N u r I l l u s i o n i s t e n meinen noch, daß dieses L a n d f ü r längere Z e i t eine untergeordnete R o l l e spielen w i r d . Manche amerikanischen Fachleute g lauben, daß R o t ­china i n spätestens f ü n f J a h r e n d i e A t o m ­bombe haben w i r d . D e r Gedanke a l l e i n is t erschreckend, d e n n schon ohne diese f u r c h t ­bare W a f f e n i m m t P e k i n g i m m e r weniger Rücksicht auf M o s k a u .

D i e W e l t h a t gegenwärt ig P r o b l e m e genug. Doch a l le K r i s e n h e r d e d e r le tz ten Jahre bis zu den jüngsten Tagen dürften wahrsche in­l i c h schon b a l d vergleichsweise h a r m l o s ge­gen d ie Weltmachtansprüche Rotchinas sein, gegen d ie K r i s e n , d ie dieses L a n d auslösen w i r d .

So l l ten sich d ie düsteren Ernteprognosen für dieses Jahr i n Rotchina erfüllen, d a n n wäre es> keineswegs ausgeschlossen, daß P e k i n g m i t einer F l u c h t nach v o r n die Bevölkerung von den inneren Schwier igke i ten abzulenken v e r ­suchte. Daß Pekings Soldaten auch ohne Atom« bomben einen M a c h t f a k t o r darste l len , ha t sich i n Korea , Indochina , T i b e t u n d be i den Grenz­s t re i t igke i ten m i t I n d i e n gezeigt.

B E I D E N A S C H E N T

D I E „ V O L K S H A L L E " I N P E K I N G w u r d e aus Anlaß Oes zehnjährigen Jahrestages der Gründung d e r „Volksrepubl ik" China ge­schaffen. Das i n zehn M o n a t e n err ichtete Gebäude faßt 10 000 Menschen. L i n k s neben der V " M H > 1 1 ' > KHEät das neue N a t i o n a l - M u s e u m errichtet , das v ie le altchinesische Schätze b i r g t .

D I E „ V E R B O T E N E " S T A D T einst strenges Reservat der Kaiser , i s t heut« für das P u b l i k u m geöffnet. Das G o l d der Dächer w u r d e erneuert . D e n k m a l a m T o r der Tugend.

F e r d i n a n d f a n d , d a l h a l b so genutz t hat l schwebt h a t t e . Das g r noch n i c h t begegnet, n ichts w e i t e r geseh« S t r a n d gelegen u n d si b räunen lassen. Es w d i n a n d .

D a n n l e r n t e er s i j u n g , a t e m b e r a u b e n d M i t e i n e m Schlage wi es w a r , d i e seinen Wi

Sie s a ß a u f d e r T löffelte Eis . A l s F e r d b l i c k t e sie a u f u n d läe

„ S i e gestat ten, S igni „ A b e r b i t t e , g e r n ! " E r bes te l l te e ine Pi „ E s i s t doch g u t ? "

Gesprächsstoff suchen „ E s i s t n i r g e n d s so

itete sie. Es schmeckte sehe

h ü t e t e s ich, seine M e „Sind Sie schon lang

*4na? H f r a g t e er . „ O h . . . n i c h t sehr

i » U n d — b l e i b e n S i „Le ider n i c h t — n u i

1 F e r d i n a n d erschrak, „Drei Tage? — Ich

sehen, S i g n o r i n a ? " Sie l eg te i h r E is lö f f

wel lers . „Ich w e i ß n i c h t . . . I

Zögerte sie. F e r d i n a n d w u r d e m » S i g n o r i n a — i c h i „Oh, so schnel l geh

« e . „Also, w a r u m n k *** h e u t e a b e n d ? "

» S i g n o r i n a — Sie i Es w u r d e e i n A b s

tenge i m Gedächtn is l A n t o n i a h a t t e k a u

a i p p t , a l s sie seinen preßte .

„ K o m m e n S i e ! " b a A b e r es w a r schon

g e w a h r t e j e t z t d e n Sie H o t e l h a l l e a u f s i

E3n A m e r i k a n e r b i « e b o r e n e n - V i e r t e l d e i "•»dt, spazierte d i e • « l i e ß ü c h a u f eine Suahel i -Neger , d e r v eines Schiffes beobact

D e r A m e r i k a n e r t u n d f r a g t e :

„ K a n n s t d u m i r n i e igent l i ch lebt , da ih

„Nichts le ichter a l w i r ers t e i n m a l d i e

„ A h a " , sagte der leuchtet m i r e i n . N u r z e P T a g n i c h t s t u e n d Busse müssen schließ

D e r Schwarze lächi » A b e r n e i n , H e r r !

» » S t u r m d i e K o k a

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¡1 und senden Ihnen der Einfachheit halber*

Schottische Kurzgeschichte von G. Schienger A l s Mac B e r r y morgens seine Z e i t u n g , die

„Merlich Chronic le " , aus dem Br ie fkas ten holte , l ag d a r i n auch folgender B r i e f :

„Sehr geehrter H e r r B e r r y ! W i r bestät igen d a n k e n d den E m p f a n g I h r e r

re izvo l len Kurzgeschichte, die uns sehr ge­fa l len hat , o b w o h l w i r sie I h n e n i n der A n ­lage w i e d e r zurücksenden müssen.

Der G r u n d , w a r u m w i r ke ine V e r w e n d u n g dafür haben, i s t e inzig u n d a l le in i n der Pointe zu suchen, i n der e in j u n g e r M a n n aus Aberdeen einem j u n g e n Mädchen zuliebe auf sage u n d schreibe z w a n z i g P f u n d S t e r l i n g u n d 17 Sch i l l ing verzichtet u n d i m Anschluß an diesen Verzicht das Mädchen auch noch zu einer K i n o v o r s t e l l u n g einlädt.

Sie w e r d e n sicherlich verstehen, daß diese überaus le ichtsinnige u n d unverständliche Handlungsweise absolut n i c h t den al lgemeinen Gepflogenheiten entspr icht u n d I h r e E r z ä h ­l u n g somit keinesfal ls dem von unserer H e i ­m a t z e i t u n g bevorzugten Genre angepaßt ist . W e i t e r h i n er lauben w i r uns d a r a u f a u f m e r k ­sam zu machen, daß unsere Spalte u n g l a u b ­liches' schon seit geraumer Z e i t n icht m e h r

erscheint, w o d u r c h w i r also z u unserem B e ­d a u e r n i m A u g e n b l i c k le ider k e i n e Möglich­k e i t sehen, I h r M a n u s k r i p t z u v e r w e n d e n . Dies so l l Sie aber keineswegs d a v o n abha l ten , uns gegebenenfalls geeignete Be i t räge , w i e w i r sie i n unserem U n t e r h a l t u n g s t e i l z u b r i n g e n pflegen, z u r u n v e r b i n d l i c h e n Prüfung v o r z u ­legen. F ü r diesen F a l l b i t t e n w i r Sie jedoch höflichst, I h r e n Einsendungen Rückporto b e i z u ­legen.

M i t f r e u n d l i c h e n Grüßen, M e r l i c h Chronic le , R e d a k t i o n . —

P. S. D e r E infachhei t h a l b e r haben w i r d i e ­ses Schreiben unserem Zei tungsboten m i t g e ­geben."

S o w e i t m e i n e schottische Kurzgeschichte. I c h schrieb sie f e i n säuberlich ins Reine u n d schickte sie sodann e i n . Schon nach w e n i g e n Tagen e r h i e l t i ch folgendes A n t w o r t s c h r e i b e n :

„Sehr geehrter H e r r Schienger! A u c h w i r b i t t e n höflichst, a l l e n u n v e r l a n g ­

t e n Einsendungen Rückporto beizufügen, u n d senden I h n e n der E in fachhe i t h a l b e r I h r e n B e i t r a g i n der A n l a g e per N a c h n a h m e z u ­rück . "

Die weißen Götter werden trinken müssen Ein Mädchen opfert Yukatan / Erzählung von Hans Hagen

BEIDE N A S C H E N T R A U B E N G A R Z U G E R N ( A u f n a h m e : D r . W o l f f )

D u n k l e G e w i t t e r w o l k e n h ingen d r o h e n d a m Zenit . Aechzend bogen sich d ie P a l m e n i m S t u r m , der h i n a u s f u h r auf das Meer , daß weiß die Wel lenkämme schäumten.

Rothäut ige Menschen standen a m S t r a n d u n d s tar r ten hinüber zu den beiden K a r a v e l -len , die an den A n k e r k e t t e n zerr ten .

Aengs t l i ch u n d neugier ig zugleich, i n k i n d ­l icher Naivität beobachteten sie, w i e die schwimmenden Häuser der f r e m d e n , bärt igen weißen Göt ter den Elementen t ro tz ten . V e r ­stohlen betrachteten sie den g l i tzernden T a n d , den diese i h n e n - f ü r das rote M e t a l l gegeben ha t ten . „ G o l d ! " sagten die F r e m d e n u n d i h r e A u g e n glänzten, als m a n i h n e n Töpfe u n d P la t ten , Spangen u n d Ringe, M a s k e n u n d Sta­tue t ten , aus G o l d gefer t ig t , brachte, u m sel t ­same D i n g e einzutauschen.

N u r einer s tand abseits, verdeckt v o m n i e ­deren Gebüsch: Chupe, der K a z i k e . V o n den

„ S i g n o r i n a , S i e m a c h e n m i c h s e h r g l ü c k l i c h . . . ! " Abenteuer mit Antonia / Von Heinz Kampmann

Ferdinand f a n d , daß er seinen U r l a u b n icht halb so genutzt hatte , w i e es i h m v o r g e ­schwebt hatte. Das große Abenteuer w a r i h m noch nicht begegnet. B isher w a r eigentl ich nichts weiter geschehen, als daß er a m Strand gelegen u n d sich v o n der Sonne hat te bräunen lassen. Es w a r z u w e n i g , f a n d Fer ­dinand.

Dann lernte er sie kennen. — Sie w a r jung, atemberaubend schön u n d dunkelhäutig. M i t einem Schlage wußte F e r d i n a n d , daß sie es war, die seinen W u n s c h t r a u m erfül l te .

Sie saß auf der Terrasse des Hote ls u n d löffelte Eis. A l s F e r d i n a n d auf sie zuschri t t , blickte sie auf u n d lächelte. E r verbeugte sich.

„Sie gestatten, S ig nor ina ? " „Aber bi t te , g e r n ! " Er bestellte eine P o r t i o n Eis f ü r sich. „Es ist doch g u t ? " f r a g t e er, nach e inem

Gesprächsstoff suchend. „Es ist n irgends so g u t w i e h i e r " , behaup­

tete sie. Es schmeckte scheußlich. A b e r F e r d i n a n d

hütete sich, seine M e i n u n g z u äußern. „Sind Sie schon lange auf dieser Inse l , Signo­

rina?" fragte er. „ O h . . . n i cht sehr lange — acht T a g e . . . "

j »Und — bleiben Sie noch lange h i e r ? " „Leider nicht — n u r noch d r e i Tage . " Ferdinand erschrak. „Drei Tage? — I c h d a r f Sie doch w i e d e r ­

sehen, S ignorina?" Sie legte i h r Eislöffelchen auf den R a n d des

Seilers. „Ich weiß n i c h t . . . I c h weiß w i r k l i c h n i c h t . " ,

zögerte sie. Ferdinand w u r d e m u t i g . „Signorina — ich verehre S i e . ; . " „Oh, so schnell geht das b e i I h n e n ! " lachte

sie. „Also, w a r u m nicht? — W e n n Sie w o l l e n <- heute abend?"

„Signorina — Sie machen m i c h glücklich!" Es w u r d e e in A b e n d , der F e r d i n a n d noch

lange i m Gedächtnis b l i eb . Antonia hat te k a u m an i h r e m W e i n ge­

nippt, als sie seinen A r m e r g r i f f u n d hef t ig preßte.

„Kommen Sie!" b a t sie fast tonlos. Aber es w a r schon z u spät. A u c h F e r d i n a n d

gewahrte j e tz t d e n M a n n , der quer dursh we Hotelhalle auf sie z u k a m .

„Signorina" , sagte der M a n n , „bitte fo lgen Sie m i r ! "

F e r d i n a n d f i e l aus a l len W o l k e n . Er w o l l t e protest ieren. A b e r A n t o n i a legte lächelnd i h r e H a n d auf seinen A r m u n d sagte:

„Lassen Sie n u r . E i n Mißverständnis , das sich schnell aufklären w i r d . — W i r sehen uns morgen, l ieber F r e u n d . . . "

Sie erhob sich u n d schr i t t stolz erhobenen Hauptes an dem M a n n v o r b e i , der i h r i n ge­messenem Abstände fo lgte .

F e r d i n a n d w a r k a u m i n sein H o t e l z i m m e r zurückgekehrt , als es k l o p f t e .

„Entschuldigen Sie", sagte der junge M a n n , i n d e m er die T ü r h i n t e r sich schloß, „es h a n ­de l t sich u m — A n t o n i a . . . "

F e r d i n a n d s tarr te seinen Gast betrof fen an. „Ich verstehe n i c h t . . . " „Antonia — sie w u r d e verdächtigt, e inen

Schmuck entwendet zu haben. — M a n ha t sie aber wieder freilassen müssen . . . "

„Er ha t sich gewiß wieder v o r g e f u n d e n — natür l ich! "

„Selbstverständl ich!" Das schmale, schwarze Bär tchen auf der

O b er l ippe des Besuchers z i t t e r te w i e v o r v e r ­ha l tenem Lachen. Er g i n g auf Ferdinands J a k -k e t t zu, das über eine S t u h l l e h n e h i n g .

„Einen A u g e n b l i c k — Sie gestatten, S ignor?" Seine Hände tasteten das Jackett ab. „Sehen Sie h ier , S i g n o r ! "

„Aber das is t j a . . . ! " r i e f F e r d i n a n d v e r ­blüfft .

„Der Schmuck, S ignor ! — A n t o n i a hat te i h n nämlich, wenige M i n u t e n bevor sie sich m i t I h n e n i n der H o t e l h a l l e t r a f , aus d e m Schlafz immer emer D a m e entwendet . A l s sie d a n n den H o t e l d e t e k t i v bemerkte , der sie v e r h a f t e n w o l l t e , l ieß sie i h n u n b e m e r k t i n I h r e Tasche verschwinden — das i s t al les ."

„Und w o h e r wissen Sie das?" s tammel te F e r d i n a n d entsetzt, „sind Sie e t w a auch e in — D e t e k t i v ? "

„Aber ne in , S ignor ich b i n n u r — i h r G a t t e . . . "

Der Meier soll mir bloß kommen Unerwartete Kettenreaktion / Von Ralph Schneider

Eine Laune ha t der Chef heute — eine Laune, w i r k l i c h z u m Davonlaufen . Besonders auf H e r r n Meier hat er es wieder abgesehen, auf diesen s t i l l en u n d bescheidenen Menschen, der a l len Aerger schluckt u n d nie etwas a n t -gegnet, nie e in böses W o r t über den Chef sagt.

„Herr Meier , w o haben Sie denn bloß die A k t e .Krause ' gelassen? — H e r r Meier , w a r ­u m hat die F i r m a Schulze noch keine A n t w o r t v o n uns erhalten? — H e r r Meier, dieser F e h ­ler geht auf I h r K o n t o ! "

So tönt es den lieben langen Tag bis z u m Feierabend, ohne daß H e r r Meier die Geduld v e r l i e r t , ohne daß i h m auch n u r ein einziges M a l der Kragen platzt . Dann aber — pünkt­lich m i t dem Glockenschlag — n i m m t H e r r Meier seine Tasche und hastet ohne U m w e g nach Hause.

Seine F r a u setzt i h m gebratenen Fisch vor. „Was — schon wieder Fisch?" tobt H e r r

Meier gleich los und ist plötzlich ein ganz a n ­derer Mensch, widerspruchsvol l und gereizt.

Der Suaheli hob resigniert die Schultern Ein Amerikaner in Afrika / Von Olf Weddy-Poenicke

Ein A m e r i k a n e r b u m m e l t e durch das E i n ­geborenen-Viertel der ostafr ikanischen H a f e n ­stadt, spazierte die M o l e en t land u n d t r a f Koließlich auf einen j u n g e n baumstarken Suaheli-Neger, der verträumt das Aus laufen eines Schiffes beobachtete.

Der A m e r i k a n e r gab i h m eine Zigaret te und fragte :

„Kannst d u m i r nicht erklären, w o v o n i h r eigentlich lebt, da i h r doch k a u m arbei te t?"

„Nichts leichter als das, H e r r ! Da haben TOr erst e inmal die K o k o s n ü s s e . . . "

1 " ^ a " ' s a g t e d e r A m e r i k a n e r . „Gut, das leuchtet m i r e in . N u r : i h r s i tzt doch den g a n ­zen Tag nichtstuend h e r u m , u n d die K o k o s ­nüsse müssen schließlich gepflückt w e r d e n ? ! "

Der Schwarze lächelte m i t l e i d i g u n d sagte: „Aber nein, H e r r ! W i r w a r t e n einfach, b is

Oer S turm die Kokosnüsse v o n den B ä u m e n

Der A m e r i k a n e r s tarr te i h n fassungslos an. „ J a , aber M a n n — w e n n es n u n keinen

S t u r m g i b t ? " „Dann", versetzte der Suahel i u n d hob

resigniert die Schultern, „dann haben w i r eben eine Mißernte ! "

Für Königskinder I m armen Preußen w u r d e nach dem Sie­

benjährigen Kr iege fast jede E i n f u h r d u r c h hohe Zölle unmöglich gemacht. Z u den beson­ders hoch besteuerten L u x u s w a r e n gehörte auch der Kakao. Die I m p o r t e u r e r ichteten an den König die B i t t e u m Senkung des Zolles und begründeten i n ihr e r Eingabe den Wunsch d a m i t , daß sie auf den großen Nährwert des Kakaos h inwiesen , der vor a l l em für K i n d e r u n e n t b e h r l i c h sei. Der A l t e F r i t z schrieb an den R a n d des Gesuches: „Seine Ma jes tä t Höchstdieselben s ind m i t Biersuppe großgezo­gen w o r d e n . W o z u also braucht das genieine V o l k Kakao?,"

„Du weißt genau, daß ich n i c h t gerne Fisch esse, gebratenen sowieso n icht ! — Da hetzt m a n nach Hause, u m sich zu entspannen, s tat t dessen muß m a n sich von neuem ä r g e r n ! "

Verschnupf t z ieht sich F r a u Meier , diese r u h i g e u n d duldsame F r a u , i n i h r e Küche z u ­rück.

Es k l i n g e l t , Der k le ine Sohn F r i t z h a t ge­n u g v o m Spielplatz . Da steht er i n der T ü r , das Gesicht verschmiert , die Hände schmutzig .

U n d sofort fängt F r a u M e i e r an zu s c h i m p ­fen .

„Wo w a r s t d u n u r , d u Ferkel? — W i e siehst d u denn bloß aus?!"

Ehe Fr i tzchen sich versieht , h a t er schon l i n k s u n d rechts etwas h i n t e r die O h r e n be­k o m m e n . Heulend t r o l l t er sich i n sein K i n ­derz immer . D o r t s i tzt auf d e m Bet t der T e d d y ­bär, unbewegl ich, o b w o h l Fr i tzchen die T r ä ­nen n u r so h e r u n t e r k o l l e r n .

Da packt Fr i tzchen die W u t . I m m e r be­k o m m t n u r er die Prügel , niemals der T e d d y ­b ä r ! U n d er gre i f t sich den B ä r e n , den a r m e n Stoffbären, u n d schleudert i h n gegen die W a n d , m i t al ler Wucht . Plötzlich ha t der Teddy keinen K o p f mehr . Abgerissen. F r i t z ­chen heul t u n d heul t noch m e h r u n d k l e t t e r t schluchzend i n sein Bettchen.

A m nächsten M o r g e n entdeckt F r a u Meier den ermordeten Teddy. A u f g e b r a c h t erzählt sie die schändliche T a t i h r e m M a n n , d e m v o r Z o r n das Frühstück i m Halse stecken b l e i b t .

„Dieser L ü m m e l ! Sieben M a r k u n d zwanzig P f e n n i g hat der schöne T e d d y gekostet, u n d dieser Rüpel v o n Sohn reißt i h m m i r nichts d i r nichts den K o p f ab. Na w a r t e — w e n n ich heute abend nach Hause k o m m e . . . "

Doch je tz t muß H e r r M e i e r schnell ins G e ­schäft gehen, es w i r d höchste Zei t . — Sieben M a r k u n d z w a n z i g P f e n n i g ! — M i t finsterer Miene r e n n t er los.

Der Chef sieht i h n schon v o n w e i t e m h e r ­einstürzen.

„Ein Gesicht z ieht der M e i e r heute wieder , e infach haars t räubend! — U n d da ärgern sich die Angeste l l ten , w e n n der Chef schlechte L a u n e hat . I s t das e in W u n d e r b e i solchen Fratzen schon a m frühen M o r g e n ? ! •— — N a , der Mej£r sojl m j j heute, blaß h B P j p g i . .

anderen ungesehen, zog e r e i n S c h w e r t aus e inem hohlen S t a m m . N i e m a n d w a r Zeuge, als er es den Weißen h e i m l i c h n a h m . W a s , w a r das f ü r e i n M e t a l l , aus d e m m a n solche» W a f f e n machte? P r ü f e n d f u h r sein D a u m e n die K l i n g e ent lang . D i e H a n d zuckte zurück. Schwer t r o p f t e B l u t z u r E r d e nieder, aus d e r W u n d e , d ie der scharfe S t a h l schnit t . M i t düsterem B l i c k betrachtete Chupe die W u n d e u n d das S c h w e r t E r g laubte n icht , daß jene F r e m d e n Göt te r w a r e n . E r h a t t e i n i h r e n A u g e n d ie Gier nach G o l d gesehen; u n d G ö t ­ter haben n icht e in solch V e r l a n g e n .

Diese w a r e n Menschen, d ie w i e d e r k o m m e n würden i n großer Z a h l , m i t i h r e n R o h r e n , welche B l i t z u n d D o n n e r speiten, u n d S c h w e r ­t e r n , gegen d ie k e i n H e l m aus G o l d m e h r schützte. Sie würden w i e d e r k o m m e n u n d Y u k a t a n , das Reich des Sonnengottes, z u r Beute nehmen w i e eine r e i f e F r u c h t .

D a r u m h a t t e er, Chupe, getan, w a s n i e m a n d wußte . N u r w e n n sie w i r k l i c h Göt te r w a r e n , würden d i e F r e m d e n w i e d e r k e h r e n .

I n f i n s t e r e m H o h n h o b er d r o h e n d d i e Faus t z u m Meer , w a n d t e sich u n d tauchte l a u t l o s i m B u s c h w e r k u n t e r , das d i e K ü s t e säumte . *

Während keuchend u n d schwitzend e i n nackter L ä u f e r der H a u p t s t a d t zuei l te , u m seinem G o t t - K ö n i g d ie K u n d e z u b r i n g e n v o n d e m Erscheinen der weißen Göt te r a n d e m Gestade der großen I n s e l , d ie i m S o n n e n ­aufgang lag , s tand C h r i s t o b a l Colon, d e r G e ­nuese, d e n sie später K o l u m b u s n a n n t e n , a n Deck der Santa M a r i a , d ie gegen S t u r m u n d Wogen kämpf te . D e m L a n d , das lange schon a m H o r i z o n t entschwunden w a r , w a n d t e e r den Rüchen z u ; nach Osten g i n g sein B l i c k , w o i r g e n d w o Spanien lag .

D e r w e i l e n er sich u m d e n rechten K u r s bemühte u n d besorgt nach seinem z w e i t e n Schiffe Ausschau h i e l t , das h i n t e r g r a u e n Regenschleiern v e r b o r g e n d e m Kie lwasser d e r

V E R G E S S E N Wie weh dir auch getan die Weit, Du mußt dich doch mit ihr versöhnen Und zu vergessen dich gewöhnen; ' Denn sie allein ist's, die dich hält. « Wer an sie glaubt mit starkem Herzen , Besieget ihren Widerstand Und schafft sich Mut aus bittren Schmerzen^ Zu tun, was er für recht erkannt.

JuTiui Hammer -

Santa M a r i a fo lg te , l ag u n t e r Deck, auf i h r e m Lager, schluchzend e i n dunkelhäut iges M ä d ­chen: H u e l k a , des K a z i k e n Tochter , die i h n u n d seine Schar v e r d e r b e n sol l te . I n ihrer H a n d h ie l t sie e in Fläschchen aus O b s i d i a n .

„Die weißen Göt ter w e r d e n t r i n k e n m ü s s e n ! " Bösart ig lachend hat te es der V a t e r gesagt« „Mein K i n d , d u rettest Y u k a t a n , würzt d u i h n e n i h r e n T r a n k m i t dieses F läschchens I n h a l t ! — Sind's Göt ter , n u n — d a n n w i r d es Urnen w e n i g schaden!"

H u e l k a wußte, was der V a t e r m e i n t e , u n d w a r gehorsam, w i e es n u r r o t e F r a u e n s ind . Er schenkte sie Colon , d e m sie n u n S k l a v i n w a r ; e in junges Leben, das den T o d i n einem Fläschchen bei sich t r u g .

Gewährend ließ m a n H u e l k a auf dem Schiff sich f r e i bewegen, u n d b a l d f a n d sie die großen Fässer , gefül l t b is a n den R a n d m i t f r i schem Wasser f ü r die lange f a h r t . Schon hat te sie v o m Fläschchen d e n V e r ­schluß e n t f e r n t , schon streckte sie den A r m , u m u n b e m e r k t den weißen Männern den T o d zu bescheren, da dachte sie a n i h r e n H e r r n , Colon — u n d zuckte m i t der H a n d zurück, als hät te Feuer sie berührt .

Schwer f i e l das W o r t des Vaters i n i h r "Bewußtsein:

„Du rettest Y u k a t a n , denk d r a n ! " Doch mächtiger als sein Gebot w a r das

Gebot der Liebe zu d e m weißen M a n n . Sie schlich zurück zu i h r e m Lager, u n d u n g e ­schehen bl ieb , was der K a z i k e seinem K i n d zu t u n befohlen hatte.

Der Tag v e r r a n n . I m Dämmerschein des Abends t r a t A d m i r a ) Colon an das Lager Huelkas . - T o i lag das Mädchen auf den Kissen ; i n einer H a n d das leere Fläschchen.

Page 6: ST. VITHER ll/ZEITUNG - arch93.arch.bearch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955_1964/1961/...ST. VITHER ll/ZEITUNG g* StVithei Zeitung erscheint dreimal wöchentlich

Nummer 105 Seite 8 • T . V I T E I S Z E I T U N G Dtarwtag, den 19. September Kit;

ríexeneinmaleins aut der Werft Neue Frachter aus alten Schiffen - "Windward Pas­sage" gibt das Heck und "T i t an ian " das Vorschiff

BREMERHAVEN. A n das faust ische Hexene inma l e i n s e r i n n e r n m o d e r n e M e t h o d e n des Sch i f fbaus : Sch i f fe w e r d e n heute zersägt w i e e inst J u n g ­f r a u e n in de r J a h r m a r k t s b u d e . M a n verlängert sie nach Be l ieben u. setzt sie m i t neuen ode r g e b r a u c h t e n Tei­len w i e d e r z u s a m m e n . Die Schi f f ­baukuns t ist so w e i t f o r t ges ch r i t t en daß sich de r Reeder d i e Enzel te i le gewünschter Frachter au f d e m Schi f fs f r i e d h o f zusammensuchen können.

Im Frühjahr ze rschn i t t d e r W e r f t ­b e t r i e b des N o r d d e u t s c h e n L loyd z u ­erst d e n n o r w e g i s c h e n Frachter "Te ­x a c o Bras i l " u n d setzte i h m e in v o n de r S eebeckwe r f t gebau tes g l e i c h ­großes M i t t e l s c h i f f w i e d e r e i n . Die Tanks w a r e n v o n de r Ladung so stark a n g e g r i f f e n w o r d e n , daß d i e Reede­re i v o r de r Frage s t and : Reparatur ode r E rneue rung . Sie entsch ied sich für A m p u t a t i o n .

W e n i g e h u n d e r t M e t e r v o n d e m als

Kurz und interessant... M i t e iner n e u a r t i g e n Reklame-Idee

versucht e i n N e w Yorke r Antiquitä tenhä'ndler sein Geschäft a n z u k u r b e l n Ein v o r seinemLadenhängendes Schi ld verkündet: " H a b g i e r i g , rücksichtslos u n d o h n e Sk rupe l s ind d i e Ankäufer d i e ° für m i c h d u r c h s Land re isen . Sie e r w e r b e n Antiquitäten grundsätz­l i ch nu r v o n Leuten, d i e in e ine r v e r z w e i f e l t e ^ L ^ e steckan u n d sign le icht übers O h r hauen lassen. Diese Geschäftspraktiken e r l a u b e n es, unse­r e K u n d e n besonders günstig zu be ­d i e n e n .

A u c h das schönste Unkraut ' sol l be i eir.ar B lumenschau in der wes t eng l i s chen Stadt Rougham m i t e i n e m Preis ausgeze ichnet w e r d e n . Die Ver anstaltet erklärten. "W i r haben es satt, daß d i e Leute i m m e r erklären sie hätten nichts als Unk rau t in i h ­r e m Gar ten . Diesmal w o l l e n w i r i h ­nen ke ine Ge l egenhe i t g e b e n , sich v o n der Te i l nahme an de r Auss te l ­l u n g zu drücken."

• A u f e iner "Steuersünder-Liste" sah G ladys Ross ih ren N a m e n . P rompt re is te sie 7 0 k m w e i t nach St.Louis u n d beg l i ch d o r t b e i m F inanzamt ih re S teuerschu ld . Es w a r e n z w e i Cent .

Opera t ions t i s ch benu tz t en Trocken dock l i eg t an de r A b w r a c k k a j e der Eisen- u n d Meta l l -AG der Tanker "Pen nac les" , Se inen N a m e n kann m a n Je­doch nu r a m Bug lesen. Das Heck hat er be i d e n N o r d s e e w e r k e n Em­d e n ge lassen. Es sol l e in n e u z u b a u ­endes Vor- u n d M i t t e l s ch i f f an t r e i ben das 1 9 . 0 0 0 t t r a g e n u n d A n f a n g Sep­t e m b e r f e r t i g g e s t e l l t w e r d e n so l l . Na­m e des zusammengese tz t en Schi f fes : " A l c h i m i s t " . Er z ie l t jedoch n icht au f se inen V e r w e n d u n g s z w e c k als Che­m i k a l i e n t a n k e r .

Und n u n ist d i e " W i n d w a r d Pas­sage " re i f für d i e Hexenküche de r Sch i f fbauer . Daß heute in j e d e m e u ­ropäischen Land m i t ausgeprägter W e r f t i n d u s t r i e solche Hexenküchen s tehen , b e w e i s e n d i e A n g e b o t e , d i e de r n o r w e g i s c h e Reder Reksten für d e n U m b a u e rh i e l t . Deutsche, eng ­l ische, i ta l ien ische u n d holländische W e r f t e n b e w a r b e n sich u m d e n A u f ­t r a g , d e n e ine br i t i sche W e r f t in West Ha r t l epoo l schließlich b e k a m . Sie w i l l v i e r M o n a t e 2 0 0 M a n n d a ­m i t beschäftigen, das Heck de r " W i n d w a r d Passage", an d e m n u n de r Na ­m e " F a b i a n " s teht , abzuschne iden u. m i t Vor- u n d M i t t e l s c h i f f des Mas­sengu t f r ach te r s " T i t a n i a n " zu ver ­b i n d e n .

Dieser Frachter gehört eben fa l l s H i l m a r Reksten, l i eg t in Bergen au f u n d k r a n k t an e iner schlechten Ma­schine. Das Tankerheck sol l noch in d i e sem Jahr d i e Laderäume des Frachters über d e n A t l a n t i k schie b e n . Der Kapitän w i r d d a n n d i e La­d u n g m i t de r " T i t a n i a n " überneh­m e n , d i e Befehle an d i e Masch ine zur " W i n d w a r d Passage" g e b e n — v o n e iner Brücke d i e z w a r v o n d e m Tanker s t a m m t , aber auf d e m Frach­te r te i l au fgesetz t ist.

Betrug an der Wohnungstür 800 Vertreter vertreiben Massagegeräte für

DM - Vier Monate Gefängnis MUENCHEN. Z w e i Jahre Obe rschu l e genügten d e m 23iährigen G e r h a r d , uro vor a l ten Kranken Leuten als M e d i z i n s t u d e n t au f zu t r e t en u n d i h ­nen e in Massagegerät für 1 8 7 A'iark au f zuschwa tzen , t ' ine 72jährige Rent­n e r i n t ra t vor Ger i ch t als Z e u g i n g e g e n ihn au f u n d machte e i n e n klassischen Fall des "Be t ruges an de r Wohni '--~ ". Ö' » 1 und i g .

, "Es hat geläutet, da b i n i ch ' naus steht e in Herr draußen u n d sagt grüß Go t t — er k o m m t v o m Ge ­sundhe i t s amt . W e g e n me ine r A r t h r i t i s Ich hab gedach t , d u r c h das , d a ß ich

Weißer Mann zahlt Schulden 'Rasender Büffe l " wird endlich reich - Goldrausch

in Indianer-Reservation W A S H I N G T O N . Schecks über 4 3 . 0 0 0 P f u n d t r a f e n in d e r le tz ten Ze i t i n d e n k l e i nen Banken de r Provinzstädt­chen C h i l o q u i n u n d K lamath a l h e in . Sie w a r e n v o n der US-Bundes­r e g i e r u n g zuguns ten v o n Bürgern aus ges te l l t , d i e au f k l a n g v o l l e N a m e n w i e "Rasender Bü f fe l " , "T iefes Was­ser" u n d "K le ine r Bär " hören. In der Reservat ion de r K lamath-Indianer brach e in Go ld rausch aus. A l l e M i t ­g l i e d e r des heute 2 1 3 3 Köpfe zäh­l enden S tammes e rh i e l t en je 1 7 0 . 0 0 0 D M als Entschädigung für d i e U n b i l l d i e ih re Vorväter e r l i t t en ha t t en .

Vo r 150 Jahren ha t ten d i e Kia-math-lndianer v e r z w e i f e l t g e g e n d i e v o r d r i n g e n d e n We ißen in d e n Bergen v o n O r e g o n u n d N o r d w e s t k a i i f o r -n i en gekämpft. E r fo lg los , w i e m a n

Räuberwohnung im Leichenhaus Ferdinand Pawlis lebte seit Kriegsende nur von Ein­

brüchen und Diebstählen BAYREUTH. Z u m ers ten M a l e se i t K r i egsende w i r d de r 35jährige Fer­d i n a n d Pawl is e in geo rdne tes Leben k e n n e n l e r n e n . Das Bayreuther Land­ger i ch t v e ru r t e i l t e ihn zu v i e r Jah­ren Zuch thaus ! ! Das muß als m i l d e Q u i t t u n g für e ine unübersehbare Rei­he v o n S t ra f ta ten angesehen w e r d e n . Pawl i s hat o f f e n b a r nach Kriegsschluß n i ch t e i nen e i n z i g e n Tag lang gear ­bei tet- sonde rn ausschließlich v o n Einbrüchen u n d Diebstählen g e l e b t . Ein e i n m a l i g e r Fall in d e r neueren Kr im ina lgesch i ch te . A u s d e m Sude ten l and w a r Pawl is in d e n W i r r e n des Z u s a m m e n b r u c h e s i n d i e ausgedehn ten Wä lder des Erzgebi rges geführt. I m m e r w i e d e r wechse l t e er über d i e Grenze z w i ­schen de r Tschechos lowake i u n d de r S o w j e t u n i o n h in u n d her , o h n e d a ­be i gefaßt zu w e r d e n . A b e r v o r e t ­w a z e h n Jahren w u r d e i h m de r g e ­fährl iche Boden des Grenzgeb i e t es d o c h zu heiß. Er wechse l t e i l l ega l Rech Bayern über u n d e t ab l i e r t e sfteh h ie r als Chef e ine r Ein-Mann-Räuberbande

Einbrüche in Bauernhöfe, K ioske u n d Lebensmittelgeschäfte w a r e n se i ­ne Spezialität. Barge ld ho l t e er sich m i t V o r l i e b e aus K i rchen , da er d i e Opferstöcke als seine persönliche Sparkasse ansah. Im Sommer l eb te der N a t u r l i e b h a b e r in d e n Wä lde rn Im W i n t e r f a n d er i m m e r leers te ­hende Gehöfte. A l s er e i n m a l k e i ­ne U n t e r k u n f t hat te , m i e t e t e er sich o h n e v ie les Fragen i m Leichenhaus de r G e m e i n d e W e i d e n b e r g e i n . Er versah d e n Dachboden gesch ick t m i t e i n e m g e t a r n t e n Loch, das er als Tür b e n u t z t e , h ier w u r d e später e i n großes Lager v o n Lebensmi t f e l kon-serven g e f u n d e n .

Eine be i Ve rb re che rn se l tene Tu ­g e n d ha l f d e m k l u g e n Fe rd i nand , nüchtern a l l en V e r f o l g e r n zu e n t g e ­h e n : Er m i e d d e n A l k o h o l v o l l k o m ­m e n . W e n i g e r t u g e n d h a f t w a r e n se i ­n e Bez i ehungen z u m za r t en Ge ­schlecht , u n d sie w u r d e n i h m z u m Verhängnis: AJs . e r e i ne se iner F r e u n d i n n e n in B i rk be i Bay reu th w i e d e r e i n m a l besuch te , v e r r i e t sie i h n an d i e Po l ize i .

we iß . Ihr Land w u r d e Reg ierungs ­e i g e n t u m . Jetzt w u r d e es i hnen au f G r u n d eines 1954 verabsch iede ten <~°'?tzes z ü r ü c k c ' - " b e n - üh^r 40C0 Q u a d r a t k i l o m e t e r , >.'as ist d i e d o p p e l ­te G röße des Saa-landes. Zwe i Tei­le ihres e ins t igen Besitzes aber wa ­ren bere i ts " z w e c k e n t f r e m d e t " w o r ­d e n . Ein großes Grundstück hatte d i e Reg ie rung an e ine Be rqwerksqe-sel lsehaft v e r k a u f t e i n anderes w a r zu e i n e m Na t i ona lpa rk qes ta l te t w o r ­d e n .

Die großzügige Barentschädigung hat d i e Ind ianer über d iesen Ve r lus t getröstet. A b e r in d e m neuen Go ld ­rausch haben sie n icht d e n Kopf v e r l o r e n . D ie zah l re i chen Autohändler Grundstücksagenten u n d Glückssu­cher, d i e nach K lamath Falls ström­t e n , e r l i t t en e ine Enttäuschung. Nu r w e n i g e Luxushote ls u n d a n d e r e W o h l ­s t andsbewe i se k o n n t e n d e n re ichen I nd i ane rn aufgedrängt w e r d e n . Z w e i Dr i t t e l v o n ihnen haben sich ent ­schlossen, d i e He ima t zu ver lassen u. sich anderwärts ihres Woh l s t andes zu e r f r e u e n .

Regen-Radar für die Wetterämtei Im Bundesgebiet wird die kurzfristige Weftervor

hersage verbessert d e n Lu f t v e r keh r , d i e Landwirt«^ u s w . u n e n t b e h r l i c h und f ü r qrojtj öffentliche Verans ta l tungen von t*| s o n d e r e m Interesse. Nach den M bewährten V e r f a h r e n melden die J Sta t ionen d e n e l f westdeutsch« Wetterämtern stündlich ihre Esobai t u n g e n , d i e für d i e verschiedenen Z w e c k e — v o n de r örtlichen bis jJ Großwetter lage - ausgewertet ve r a rbe i t e t w e r d e n . M i t dem Blic auf d e n Sch i rm des Wetter-Ra argetjl tes j edoch kann v o n der ZentraM aus für e in we i t e s Gebiet die Wet t e r g e s t a l t u n g beobachte t und darautl d i e me teo ro l og i s chen Schlußfolgere g e n g e z o g e n w e r d e n . Noch gerj er als b i sher kann d i e örtliche M t e r e n t w i c k l u n g vorhergesagt werdej z. B. F l ugzeuge z u e inem benachbj t en Landep la tz u m d i r i g i e r t und S c h u l l ingsbekämpfungsmaßnahmen M kerrüben u n d O b s t sind besond« w e t t e r e m p f i n d l i c h ) durchgeführt v»| d e n .

Wäh rend für d i e kurzfristige örtlich b e g r e n z t e Wettervorherseji! das Radargerät das zur Zeit bekam teste beste H i l f s m i t t e l ist, wird Ii d i e l a n g f r i s t i g e Wetterprognose eil W e t t e r r a k e t e " C i r r u s " entwickelt. W se d r e i M e t e r l ange und etwai k g ' s chwere Zweistufen-Feststoffraküi so l l e t w a 7 0 k m hoch fliegen d u r c h i h r en Instrumentenkopf diel We t t e rde t a i l s , w i e sie sich von der Mesosphäre aus b i e t en , zur ErdeU k e n . A n de r Rakete arbeiten i r t a n d e r e m das Max-Planck-Institut m A e r o n o m i e in L indau (Harz) d | als P roduzen t d e r Rakete, die sehe Raketengesel lschaft Hannoi (Bremen) . D ie ers ten Raketenschi» für spez ie l l e meteorologische Aufj b e n s ind für d i esen Herbst vom Non seestrand be i C u x h a v e n vorgesehen,

H A N N O V E R . Die Wetterämter i m Bun d e s g e b i e t w e r d e n für d i e k u r z f r i s t i g e W e t t e r v o r h e r s a g e m i t e i n e m neuent w i c k e l t e n Wetter-Radargerät ausge­rüstet das e ine präzisere r eg iona l beg renz t e W e t t e r p r o g n o s e ermöglicht ^'eses Radargerät s ieht N e b e l , P-'-i t Regen, Hagel u n d Schnee, ist i n de r Lage, in e i n e m Umkre i s v o n e t w a 150 bis 2 0 0 k m d e n g e n a u e n S tand­o r t u n d d i e Z u g r i c h t u n g de r N i e d e r ­s ch l agswo l ken fes tzus te l l en u n d in V e r b i n d u n g m i t d e n üblichen Beo­bach tungsan l agen u n d A u s w e r t u n g s ­geräten d i e örtliche W e t t e r e n t w i c k ­l u n g für d i e f o l g e n d e n v i e r b is fünf S tunden genaue r als b isher vo raus ­zusagen . Eine d e r a r t i g e Radaranlage ist b e i m W e t t e r a m t Hannove r jetzt m i t E r fo lg in Be t r i eb g e n o m m e n w o r ­d e n .

Kurs f r i s t ige u n d präzise W e t t e r v o r ­hersagen für e ine Stadt o d e r beg renz te Landschaft s ind vo r a l l em für

178

i m Krankenhaus w a r , ist das i m Gesundhe i t s amt e i n g e t r a g e n . Er hat m i r d e n A p p a r a t vorgeführt, aber es w a r v ie l G e l d . Er hat gesagt , er ga ran t i e r t m i r , daß ich in v i e r bis sechs W o c h e n w i e d e r g e h e n k a n n . Ich hab m i r d a n n gedach t , j a , w e n n de r A p p a r a t so teuer ist , muß er auch h e l f e n . In z w e i J ahren macht er se inen Dok to r , hat er gesagt . Ich hab nu r w e g e n des Gesundhe i t samtes g e k a u f t . E igent l i ch hat m i r das Ge­rät n i ch t g e h o l f e n , w e i l ich m e i n Le iden i m m e r noch hab . Der A r z t hat m i ch ausge lacht u n d gesag t : "hätten's für das G e l d Bäder g e n o m ­m e n . " . . .

Ischias, Rheuma , D u r c h f a l l , Ner ­v e n l e i d e n u n d Magengeschwüre so l l ­te das Gerät nach B e h a u p t u n g des A n g e k l a g t e n hei lend Es w i r d ' v o n 8 0 0 V e r t r e t e r n i n de r B u n d e s r e p u b l i k ve r ­t r i e b e n . Der Richter sprach v o n e i ­n e m o rgan i s i e r t en Fe ldzug g e g e n a l ­te k r a n k e Leute u n d de r N o t w e n d i g ­ke i t , sie vo r gew i s sen losen , w i l d ­g e w o r d e n e n Ve r t r e t e rn zu schützen. O b der Dertfuäi.i'e.1 v o n vier M o n a t e n Gefängnis u n d 3 0 0 D M Buße für d e n 23jährigen genügl-'ri w i r d . '

Stadfrfi A U S UNS

Sitzung des Ge güELLINGEN. Unter dem Vors i t :

[irgermeister Jost-Drees fand am ,g nachmittag eine Sitzung dei

aeinderates Büllingen statt, be 3emeindesekretär Feiereissen das

[okoll führte. I n zweistündiger c Ucher Sitzung w u r d e n folgende I L r Tagesordnung erledigt , nachde; Protokoll der le tzten Si tzung gene »orden war.

1, Genehmigung der Rechnung 191 )effentlichen Unterstützungskommi

Einnahmen 230.756 Fr., Aus 175.867 Fr., Uebersdiuß 54.889 Fi fcuschuß der Gemeinde bel ief sie [sO.OOO Fr. - Genehmigt .

Kassenkontrolle der O e f f e n t l . ! itützungskommission, zwei tes Q [961.

Bestand 51.031 Fr .

> Genehmigung des Budgets 19E vangelischen Kirchengemeinschaft Vorgesehen s ind i n Einnähmet

ausgaben 174.550 Fr. Zuschuß de Heinde Büllingen 9.245 Fr. - Gene

u n d Ausbesseru

IN DER WÜSTE W A S H I N G T O N . Kate Numes, eine jährige amer ikan i s che Biologin, dur als einzig"© Frau ' an den strapazic" " E x p e r i m e n t e n des eberlebens" de r Steinwüste v o n Nevada teilni| m e n . Sie überstand al le harten Eil b e h r u n g e n u n d a m Schluß verlob sie sich m i t e i n e m Teilnehmer, her ih re We i she i t u n d ihr Rai W es auch so. Erst iri der VVL * -m a n , o b e in M a n n wirklich d|J w e r t i s t . "

„Ich heirrtete einen Liliputaner!" Drolliger ProzeiJ in den USA - Sohn Oliver wunbl

ein Riese ESSEX, In Essex (USA) w i r d zu r Ze i t e in besonders d r o l l i g e r Prozeß belä­chel t , u n d m a n muß w e i t ausho len nämlich v o l l e z w a n z i g Jahre, w e n n m a n d i e heu t i gen Vorgänge v o n d e n gu tged re chse l t en Schranken de r Jus­t i z ve r s tehen w i l l . Damals trat M i s s Eversen v o r ih re bestürzten . E l tern u n d sagte: "Mach t , was ihr w o l l t , ich he i ra te d e n L i l iputaner Beppo aus d e m Z i r kus G o i l y , d e n n ich l i ebe d e n Dreikäsehoch u n d k o m m e n icht v o n i h m los . "

Vers teht s ich, daß d i e Eltern l i eoer

Neunjährige starb einem Hund zuliebe Sie wollte ihn von den Bahnschienen retten - Bei­

de kamen ums Leben L O N D O N . Bei d e m Versuch , e i n Müppchen zu r e t t e n , f a n d in de r no rdos teng l i s chen Ha fens tad t Sunder ­l e n d d i e neunjährige W i n i f r e d W a k e d e n Tod . Z u s a m m e n m i t d e m H u n d w u r d e sie v o n e i n e m Z u g überfah­r e n . M e h r e r e Personen sahen d e m Unglück z u , k o n n t e n es j edoch n icht v e r h i n d e r n .

W i n i f r e d p f l e g t e das Hündchen e ine r Kus ine , d i e e i n e Fer ienre ise mach te . D ie Neunjährige harte das Tier — e i n e sechs M o n a t e a l te " P ro ­m e n a d e n m i s c h u n g " — in i h r Herz gesch lossen. Ihr g r a u t e schon vo r d e m Tag , an d e m sie es hätte w i e d e r w e g g e b e n müssen. A b e r es k a m n ich t d a z u .

Z u s a m m e n m i t F r e u n d i n n e n sp ie l t e

W i n i f r e d i n de r Nähe des Bahnhofs als d e r H u n d plötzlich d a v o n l i e f . Das Mädchen r ann te h i n t e rhe r . Begeis ter t v o n d e m Sp ie l , j ag te d e r H u n d zu d e n G le i sen h i n u n t e r u n d g a l o p p i e r t e d a n n d i e Schienen e n t l a n g . W i n i f r e d f o l g t e i h m auch au f d i e s e m gefähr­l i chen W e g , s ie hörte n i ch t , daß e i n Z u g h e r a n d o n n e r t e .

Den a u f d e m Bahnste ig w a r t e n d e n Fahrgästen s tock te de r A t e m . Ent­setzt sehen s ie Tier u n d K ind d e m Z u g e n t g e g e n l a u f e n . " V o r s i c h t ! " schr ien s ie , d o c h W i n i f r e d hörte es n i c h t . Sie w o l l t e d e n H u n d r e t t en u n d w u r d e sich i h re r Lage erst be ­w u ß t , als d e r Z u g über i hn hin ­w e g f u h r . Entsetzt ve rsuchte sie zur Seite z u s p r i n g e n , z u spät. Die Loko­m o t i v e tötete sie au f d e r Stel le .

F i " '

in e ine kosmische Rundreise einj w i l l i g t hätten als -n-solch er*' male Ehe. A b e r d i e Tochter re :ts voll jährig. Das ,Ende vom war. w i e be i a l l e n ' kluger- Le*] ei ' i Kompromiß, wenn auch, ein mischer : Va ter u n d Mutter ewf ka tegor i s ch , sie könnten an der H» ze i t n ichts ändern, aber erbw würden sie ih re Tochter ers! machen wenn es i h r gelär.ge. ^ d u r c h i r g e n d e i n e Hervorragenden t u n g Respekt zu verschaffen u m

In de r Folgezei t , grübelte die W puTanergat t in darüber n3ch, was t u n so l l t e , u m sich Ruhm und zuguns t en des mi t t l e rwe i le W e l t g e k o m m e n e n Knaben nartffl l i ve t zu e r w e r b e n . Da kam o*_ b e N a t u r zu r H i l f e : Ol iver : der • w u c h s kräftig h e r a n , schon mit z e h n Jahren maß er beinahe m neben se inem winzige"

d i e A t t r a k t i o n i m Zirkus Goily

Die M a m a g l a u b t e sich arn« Sie hat te ih re r M e i n u n g nach h e r v o r r a g e n d e Leistung vollbr» l e Erbfähigkeit w a r v o l l g * re i cht , u n d n u n stehen 0p a

O m a Eversen m i t ihrer Tochter d e . e n G o l i a t h v o r Gericht, u"1

Kadi en tsche iden zu lassen. Wenn ne no rma l gewachsene , abet ff'"

n e m L i l ipu taner verheiratete nen Riesen in d i e Welt seto, das b e s t i m m t e twas Neues-

o f t t , rlaß. 4 der Ziri-us Goily v'eihan:.; i n . -ti riech !ang* den , d e n n v'v ¿ i bu i i g tut heute •v<?rv- nie ' i d'icvi

nil»

Aufforstungs­eiten 1962.

Der Rat genehmigt folgende vo [orstverwaltung vorgeschlagenen tenanschläge:

:«) Schutz gegen Wildschäden: r.

jb) Gewöhnliche I n s t a n d h a l t u »iten: Sektion Büllingen 164.23 ektion Mürringen 144.135 Fr., S

Binningen 255.020 Fr., Gesamtgen 1.234 Fr., Sektion H o n s f e l d 129.8

le) Aufforstungsarbei ten u n d fu: Sektion Büllingen A u f f o r s t [8.425 und 99.465 Fr. Die Wegear purden vertagt. - S e k t i o n H o Wegebau 94.820 Fr. (ein T e i l des Bus wurde vertagt) , A u f f o r s t ••050 und 19.135 Fr. - Gemeinde prstwigsarbeiten 88.375 Fr. We fe.050 und 92.745 Fr. - S e k t i o n M I n : Aufforstungen 67.130 u n d 93.5 Fegebau 99.490 Fr. S e k t i o n Hünn |egebau 92.815 u n d 63.600 u n d

Aufforstungsarbeiten 12.625 F

Festsetzung der schulfreien Ta M Schuljahr 1961-62.

[Die schulfreien Tage w e r d e n wi<

|W. Fortsetzung

•Ja. - Aber je tzt müssen w i r Bahlen."

war nicht leicht l u f inde «wen sie m a l l e n R ä u f f i , e n i .

n w ab und zu e i n bißchen,

D I K U™\k n i d l t widers tehen Deborah l ieß s i d l V ( m i h m f

»All ' n a I b i m P r o v i s i e r t e S Et u r , H e n n 0 ? f l e I S i e n i e ™

leiA* ^ b a t t e ' d e n E h l d r u d

a t 7 ? , . U n d W l < « i e r fragte sie: „V

£Twirdl ' \ 3 g t e D o a a l d s a l i

" » B ü f e t t aiA

Bja d a s Eßzinim

feauS;Sv:r:,Das s i e h t j

Wen?" ' W a s i s t Bar ,

K D e b t a h ' S i l ! . ^ d w e h « , L Seite 4 l h r e r Sdiwest .

£ j b e s c h a f f d i c h h . e r ? l . a r y wandte virh

* G 1 ück, daß Q ^ S I E 8 T

S r i f f e n h ä t t P S l e ' s o b a l d D l

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Page 7: ST. VITHER ll/ZEITUNG - arch93.arch.bearch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955_1964/1961/...ST. VITHER ll/ZEITUNG g* StVithei Zeitung erscheint dreimal wöchentlich

tember U N ) tos s*u s S T . V I T R E I I I I T D R O

Ünditídiícn = AUS UNSERER G E G E N D

Sitzung des Gemeinderates Büllingen

.urzfr ist ige und| ettervorhersage j r Ze i t bekann-I is t , w i r d für] erprognose diil en tw i cke l t . Die-]

u n d etwa 60 j n-Feststoffrake.tej ch f l i egen und] l e n t e n k o p f die] e sich von der f n, zu r Erde fun­

a rbe i ten unter! anck-lnstitut für J U (Harz) und,] akete, d ie Deut-f : h a f t Hannover]

Raketenschüssej alogische AufgaJ l e rbs t vom Nord-j 'en» vorgesehen.

ILLINGEN. Unter dem Vors i tz von irgermeister Jost-Drees fand am Frei-,g nadimittag eine Sitzung des Ge-íeinderates Büllingen statt, bei der lemeindesekretär Feiereissen das Pro-,koll führte. In zweistündiger öffent-

|áer Sitzung wurden folgende Punkte Tagesordnung erledigt, nachdem das

ftotokoll der letzten Sitzung genehmigt »rden war.

Genehmigung der Rechnung 1960 der Deffentlichen Unterstützungskommission. 1 Einnahmen 230.756 Fr., Ausgaben 175.867 Fr., UebeTsdiuß 54.889 Fr. Der lusohuß der Gemeinde belief sich auf ¡50,000 Fr. - Genehmigt.

Kassenkontrolle der Oeffent l . Unter-itzungskommission, zweites Q u a r t a l 61.

[Bestand 51.031 Fr.

Genehmigung des Budgets 1962 der vangelischen Kirchengemeinschaft. [Vorgesehen sind i n Einnahmen und lusgaben 174.550 Fr. Zuschuß der Ge­lemde Büllingen 9.245 Fr. - Genehmigt.

Aufforstungs- und Ausbesserungsar-fiten 1962. Der Rat genehmigt folgende v o n der

[orstverwaltung vorgeschlagenen Ko-panschläge:

aj Schutz gegen Wildschäden: 35.030

b] Gewöhnliche Instandhaltungsar-»iten: Sektion Büllingen 164.230 Fr., «ktion Mürringen 144.135 Fr., Sektion Binningen 255.020 Fr., Gesamtgemeinde 1134 Fr., Sektion Honsfeld 129.810 Fr.

Ic) Aufforstungsarbeiten und Wege-fcu¡ Sektion Büllingen Auf fors tungen (.425 und 99.465 Fr. Die Wegearbeiten irden vertagt. - Sektion Honsfe ld

i 94.820 Fr. (ein T e i l des Wege-lus wurde vertagt), A u f f o r s t u n g e n p O und 19.135 Fr. - Gemeinde: A u f -wtungsarbeiten 88.375 Fr., Wegebau » und 92.745 Fr. - Sektion Mürrin-

¡ Aufforstungen 67.130 u n d 93.705 Fr. gebau 99.490 Fr. Sektion Hünningen:

|egebau 92.815 und 63.600 u n d 93.800 , Aufforstungsarbeiten 12.625 F i .

[Festsetzung d e r schulfreien Tage für Schuljahr 1961-62.

! schulfreien Tage werden w i e folgt

festgelegt: 30. und 31. Oktober, Fast­nachtsmontag und -dienstag, 7. M a i , Pfingstdienstag, Kirmesmontag u n d dienstag. Ein Wunsch des M a r k t a u s -schusses, am Tage des Michelsmarktes schulfrei zu geben, w u r d e i n geheimer A b s t i m m u n g m i t 5 gegen 3 St immen abschlägig beschieden.

6. Genehmigung der Kostenanschläge für die auszuführenden Wegearbeiten — W e t t h a u u n d Dol lerskop.

Für ersteren Weg w i r d der Kosten­anschlag v o n 318.665 Fr. genehmigt und für den anderen (Dollerskop) z w e i Ko­stenanschläge, die sich auf 495.860 u n d 470.000 Fr. belaufen.

7. Anträge auf Zuschuß.

a) Spielmannszug Mürringen: der ge­wöhnliche Jahreszuschuß von 5.000 Fr. w i r d genehmigt. E in weiterer A n t r a g auf Sonderzuschuß für die Anschaffung v o n Ins t rumenten und U n i f o r m e n w i r d bis zur A u f s t e l l u n g r-es nächsten Bud­gets vertagt.

b) Fahrradclub S t . V i t h : Zuschuß für das i n diesem Monat stattf indende Rennen 1.000 Fr. genehmigt. Z u einem anderen A n t r a g auf Gewährung eines Sonderzuschusses für 1962 (eventuelle Durchführung eines internat ionalen A m a ­teurrennens) w i r d der Rat später Stel­lung nehmen.

o) Verkehrsvere in Büllingen: A n t r a g auf Zahlung der Miete für den Spiel­platz (1959-1960 und 1961) insgesamt 3.000 Fr. - W i r d bei der nächsten Bud­getaufstel lung verhandelt , da die i m Budget 1961 hierfür vorgesehenen Be­träge erschöpft s ind.

d) Gesangverein Mürringen: A n t r a g auf Kassenbeihilfe. - Der Rat genehmigt 3.000 Fr.

8. Genehmigung des Lastenheftes u n d Kostenanschlages für Wasserleitungs­arbeiten i n Honsfe ld .

Geplant ist die Anlage eines zwei ten Zuleitungsrohres von der Quelle aus (etwa 1.020 m), u m auch i m Frühjahr eine genügende Wasserversorgung zu sichern. Die alte Z u f u h r b le ibt beste­hen. Der Kostenanschlag beläuft sich auf 487.000 Fr. - Genehmigt.

H i e r m i t w a r der öffentliche T e i l der Sitzung beendet.

Aus der Kurve geraten R E U L A N D . I n W e w e l e r geriet i n der Nacht z u m Montag , gegen 2.30 U h r der Personenwagen des W . am Oberhausen aus der K u r v e u n d schlug i m Chaussee­graben u m . Der Fahrer w u r d e verletzt und mußte ins St .Vi ther Krankenhaus gebracht werden . Der Wagen ist so stark beschädigt, daß er nicht mehr fahrbar war .

Sitzung des Gemeinderates Meyerode MEYERODE. Anläßlich des H o l z v e r k a u ­fes hält der Gemeinderat v o n Meyerode am kommendne Donnerstag, 21. Sep­tember u m 9 U h r eine Sitzung i m Lokale Kringels-Terres ab.

Schwerverletzter Mopedfahrer

S T . V I T H . A m Samstag ereignete sich auf dem Rosenhügel ein V e r k e h r s u n f a l l Der m i t dem M o p e d aus S t . V i t h her­ausfahrende Peter G. aus Schönberg w u r d e v o n einem Pkw, der aus einer Garage auf die Straße fuhr , erfaßt. Der Mopedfahrer e r l i t t schwere Verlet ­zungen. Er w u r d e ins St. Josephs-Hos­p i t a l gebracht.

Kind verursachte Autoun­fall

RODT. Der Garagist Calro D . aus Lier-neux fuhr am Samstag abend gegen 7.45 U h r m i t seinen z w e i K i n d e r n i n Richtung Poteau. I n der Nähe des Bu­chenberges öffnete das 2jährige Töch­terchen plötzlich die Hintertür des W a ­gens und f i e l hinaus. Der Fahrer ver­l o r die Herrschaft über sein Fahrzeug und geriet i n den Graben, w o es m i t den Rädern nach oben liegen bl ieb . Das Mädchen w u r d e schwer verletzt , der Junge e r l i t t n u r leichte Verletzungen während der Vater m i t dem Schrecken davonkam. Der P k w w u r d e n u r leicht beschädigt.

Im Alberkanal ertrunken M A L M E D Y . Der hiesige 49jährige Her­m a n n Derousseaux ist vorige Woche i m A l b e r t k a n a l er t runken. D . w a r dort als Maschinist beschäftigt u n d wohnte m i t Arbei tskol legen zusammen i n einem Boot. Vergangene Woche w a r er m i t dem Moped nach Hause gefahren. Da­nach hat man i h n nicht mehr gesehen. Da man schließlich an H a n d von Indiz ien zu der Ueherzeugung kam, er sei i n den Kanal gefallen, w u r d e n Nachforschungen vorgenommen. Ein Froschmann fand die Leiche schließlich ganz i n der Nähe des Wohnbootes . D . w a r verheiratet u n d Vater v o n 5 K i n d e r n .

1 Gott der Herr nahm heute seinen treuen Diener- unseren l ieben Va­ter, Schwiegervater und Großvater , den wohlachtbaren

Hernn Johann Brühl W w e r von Anna-Maria G e n i e n

Straßenkantonnier - Kr iegsinval ide 1914-18 zu sich in die Ewigkeit . Er starb infolge Altersschwäche im 86. Le­bensjahre, woh lversehen mit den heil igen Sterbesakramenten

In stiller T r a u e r :

Katharina Brühl Johann Brühl und Frau Susanna geb . Henkes und Toch­ter Anna-AAaria

ST.VITH, Kempfenhausen/Obb . , d e n 17. September 1961

Die feier l ichen Exequien mit nachfolgender Beerdigung f inden statt am Mittwoch d e m 20. September 1961 um 9.30 Uhr, in der Pfarr­kirche zu St.Vith. Abgang vom St.Josephskloster um 9.10 Uhr

Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so bittet man diese als solche zu betrachten.

Somerliches Herbstwochenende

S T . V I T H . Das sehr w a r m e sommerliche Wet ter m i t Temperaturen über 25 Grad hat am Wochenende nochmals einen starken Fremdenzuspruch gebracht. H o ­tels u n d Restaurants konnten erneut starken Besuch verzeichnen. Auch das Schwimmbad w a r gut besucht, vor a l ­lem v o n Fremden, während das Wasser den St .Vither Badeliebhabern scheinbar doch etwas zu kal t war . .

Die Schwimmbäder i n Rober tv i l le u n d M a l m e d y w a r e n v o l l besetzt, ebenso w i e der Gampingplatz i n Rober tv i l l e . Lange Autoschlangen gab es v o r a l l em auf der Strecke zwischen M a l m e d y u n d dem H o h e n V e n n .

Bezeichnend ist auch, daß die auch jetzt noch sehr zahlreichen Omnibusse der Reisegesellschaften durchaus gut be­setzt s ind, während viele während der Hauptsaison halbleer f u h r e n .

M ü t t e r b e r a t u n g i n M a l m e d y

M A L M E D Y . Die Mütterberatung f indet am Freitag, 22 September 1981; v o n 2-4 Uhr nachmittags i n der Fürsorgestelle Rue Abbe Peters 19 i n M a l m e d y statt . Die Fahrkosten w o r d e n vergütet.

Mädchen

für den Haushalt gesucht, hoher Lohn. Sich w e n d e n a n : J. P. Marteling-Müller 18. Place des Ti l leuls , W i l t z (Luxb.J

S A F T D I Ä T SYDNEY . 4 3 Tage lang lebte der 38-jährige Austral ier Michael Buhagiar in Ade la ide ausschließlich von Oran­gen- und Tomatensaft. Unter ärztli­cher Aufs icht unternahm e r d ie Hun­gerkur , u m von se inem Gew ich t von 117 kg herunterzukommen. Er ver­lor dabei 2 0 kg . Der Hungerkünst­ler hat das Fasten Mahatma Gandhfe in Indien um einen Tag überboten. Dieser wa r 1931 im Gefängnis in e inen Hungerstreik getreten, u m die britischen Behörden z u seiner Frei­lassung z u z w i n g e n . S ie entließen ihn, nachdem Gandh i 4 2 Tage von Orangensaf t ge lebt hatte.

Die austral ische Aerz tekammer hat davor gewarn t , Buhagiars Fastenkur im e igenen Hause nachzumachen. Nur ärztliche Aufsicht könnte kör­perliche und geist ige Schäden bei langem Fasten verh indern .

Mit 60 " S a chen " rammte der Ve r ­s icherungsagent Beaugrand bei Plou-gaste l , Nordwestfrankre ich, mit sei­nem Wagen e inen kraftstrotzenden Hengst, den der Bauer Le Pape über d ie Landstraße führte. Das Auto bl ieb mit e ingebeulter Schnauze, ze r ­splitterter Windschutzscheibe und ver ­bogenem Kotflügel l iegen und muß­te abgeschleppt w e r d e n . Der Hengst trabte munter wei ter .

Rundreise eingM r so lch er» 3n*\ e Tochter war bH ,5 Ende vcnn Lied ; n k l u g e n Leuten, renn auch, ein i M u t t e r erklärten n n t e n an der Hoc •n, aber e r f c h j Tochter erst dan

i h r gelänge, sie" -lervorragenae Lei verscha f fen M |

t grübelte die jber nach , w * * :h R u h m und tw

.. . . i T Qlftl l i r t i e r w e i l s j y ' J , K n a b e n namens / r,. Da Kam die "« e: O l i ver : der •an, schon mit ß er beinahe ,m w i n z i g e n , Z i r kus Golly ,ubte sich a m j j j * e i n u n ? "anbrach äistung < 0 " " '

w a r vollgültig , s tehen Opa it ih rer Tochter * o r Ger i ch t , um » n a s s e n . Wenn*

,chseP.e, aber rnj ve rhe i r a te te F^ü l lie vVelt setzt, ^ etwas- N e u e s ; h £,

• u, .faß ?l c h

' n o f i ' ' • •. hin»« riech ' a n 9 E

T S V ounc -tut heut*

110. Fortsetzung

II«. - Aber jetzt müssen w i r M a r v ulen."

war nicht leicht z u f inden . Sie sie in allen Räumen, ja, sie

Wen ab und zu ein bißchen, wenn »der Musik nicht widerstehen k o n n -

jüeborah Heß s i c h von i h m führen, "wi sie halb improvisierte Schritte *te. Dennoch fiel sie nie aus dem

F, und er hatte den Eindruck, sie, • «acht wie Luft war, zu tragen, • u n d wieder fragte sie: „Wo ist

£ t t e i u l i d l m ü s s e n ^ r i n der L r . ' S a g t e D o n a l d schließlich, fe »ird Luise helfen." i kamen sie in das Eßzimmer, zu » J e t t und der Bar, und dor t fan-

al w r y > * e i L a r ' s AaWiek r ie f

^ A b t * 8 M a n J 1 ' d e l m U S a " IVor a i?i b e r ' w a s m a c h * W hier?" LB?« m ' w a s i s t aus H a r r y ge-

K r a t 1 ^ 9 . ^ ^ h e n d , nä-f Seite l h r e r s * w e s t e r von

T 8 b«chÄft*gt dich hier?"

* will"' oa ß

tS a r a den jungen M a n n

Mfenh'attl 3 S l e ' S o b a I d Deborah todwo », f ; M S t a n d 8 a n z verlassen

h«$L H a J " 1 8 8 8 * S H a & > * i ^ t a n » „ ' a m m e r W 0 ° d . Sie wer-Hten.« ' a b e r i c h habe sie nicht

l d e a J u Ä i a b - " W a r u m "111 Sa-hah l ^ nidlt7"

t60' wir Z e i t > i b * danach zu

• " f j ^ w n r f e g e a d , Frage zu •°*0Mb, soü ich jemandem,

R O M A N V O N

der bereits betrunken ist, W h i s k y oder W e i n geben? Was ist deine Meinung?"

Deborah überlegte. „Nein", a n t w o r t e ­te sie hierauf fest, „ich glaube nicht. Sage einfach, Sir oder Madam, Sie s ind bereits betrunken, darf ich Ihnen eine Tasse Tee geben?"

„Wir haben ke inen Tee." „Ich mache w e l c h e n ! " Deborah ver­

schwand i n der Küche, w o Luise schla­fend am Küchentisch saß. Sie weckte sie aber nicht, denn kochendes Wasser w a r vorhanden. Geschwind füllte sie den großen Teekessel u n d trug ihn. i n das Eßzimmer, u m i h n neben M a r y nie­derzusetzen.

„Hier ist der Tee. Is t inzwischen ein Betrunkener gekommen?"

„Nein, aber dor t s ind z w e i . " M i t ei­nem M a l schrie M a r y auf : „Wie schreck­lich, die beiden Aeltesten. N i e m a n d hat auf sie achtgegeben u n d sie davon ab­gehalten, zu v i e l zu t r i n k e n . W o is t Do­nald? Er müßte sich u m seinen Vater kümmern?"

Deborah errötete zuerst, dann w u r d e sie ganz blaß. Ne in , i n dieser Menge, i n diesem hellerleuchteten Raum, k o n n ­te sie nicht sagen, daß die El tern ge­storben w a r e n .

„Ich werde d i r später erzählen." Doch M a r y hörte es nicht, denn sie betrach­tete die be iden a l t e n Männer v o l l Liebe u n d Tei lnahme.

„Da wären w i r " , r i e f M r . Sheldon, der sowei t nüchtern w a r , u m z u mer­k e n , daß Fond bereits die Grenze über­schritten harte u n d v i e l mehr a h bloß

ein bißchen Whisky hinuntergegossen haben mußte. „Nimm etwas Kräftiges, alter Knabe, reiß dich zusammen. - W o ist H a r r y ? "

Sofort fragte Lars : „Womit kann ich Ihnen dienen?" u n d M a r y mischte sich lebhaft e in : „Liebe Herren , keine L i ­köre, keinen W h i s k y mehr, b i t t e ! H i e r is t wunderbarer Tee, der t u t so l ieben alten H e r r e n v i e l besser. B i t te ! Ich gie­ße etwas Tee ein. Deborah, Zucker!"

Die beiden Mädchen machten sich m i t den Teetassen zu schaffen u n d , bevor sie es recht fassen konnten, saßen M r . Sheldon u n d F o r d an einem k le inen Tischchen a m Ende der Bar u n d t ranken Tee. Sobald die Tassen leer waren , goß eines der Mädchen, die sich besorgt i n der Nähe aufhie l ten, Tee nach.

„Geh f o r t " , bat Deborah, als D o n a l d zu i h r kam, „dein Vater braucht e in biß­chen Pflege, er hat z u v i e l ge t runken. "

Dona ld ging auf die Terrasse, u m sich dor t auf eine Bank zu setzen. Donalds Sinn für H u m o r , erwachte be i der V o r ­stel lung des Lebens m i t Deborah zu v o l ­ler Stärke. Er begann s t i l l vor sich h i n -zulachen, dann stützte er den K o p f i n die Hände u n d ein v o n Herzen k o m ­mendes, wohltuendes Lachen schüttelte i h n .

„Worüber l - lachst du?" fragte Sar-a aus dem D u n k e l .

W i e sie auf i h n zukam, sah sie ziem­l ich ver loren aus.

„Tanzt d u nicht?" „Es i s t m i r d r i n n e n z u st ickig ." Sie

setzte sich neben i h n .

„Ich dachte, es sei herrl ich. Al les geht großartig, die Leute scheinen sich zu unterhalten, sogar die beiden Mädchen, die jedermann a u f w a r t e n . "

„Sie hängen m i r zum Hals heraus", ent fuhr es Sara, „ich w o l l t e , ich hätte sie nie gesehen."

„Warum? Sie s ind sehr nett zu d i r , v i e l net ter als d u zu ihnen b is t . "

Sie machte seinen T o n f a l l nach: „Sehr n—nett."

„Du solltest dich anständig beneh­men" , sagte er feierl ich, „ich werde De­borah heira ten . "

Sara zuckte die Achseln. „Das wußte ich seit dem Tag, an dem sie i n die­ses Haus k a m . "

„Ich wußte es nicht bis heute nacht." M i t einem M a l bat sie: „Seid nicht

böse, Donald , m i r ist elend zumute . " „Wer ist schuld daran?" „Nicht ich,

faEs d u das meinst . " „Leicht angerührt?" Z u seinem Schreck brach sie i n Trä­

nen aus. Zuerst saß er gleichmütig da, dann w u r d e er weich. „Gut, Kleines, w i r w o l l e n die Sache i n O r d n u n g b r i n ­gen. W e r ist die Bestie?"

„Lars" , schluchzte sie, „Lars Björn-sen."

„Der neue But ler?" Sie hörte auf zu weinen. „Was sol l

das h e i ß e n ? " M i t einer Kopfbewegung deutete er

auf das Haus. „Daß er m i t M a r y d r i n ­nen i s t . "

„Mit M a r y ? " Sie stand auf, sah i h n fest an u n d

merkte , daß er grinste. Dann l ie f sie,

die W a n g e n noch naß v o m W e i n e n , ins Haus, w o b e i sie nicht vergaß, i h r e n l a n ­gen r o t e n Rock hochzuheben.

Deborah sah sie an der b r e i t e n T ü r stehen bleiben, schön u n d zornig , m i t i h r e n A u g e n v o l l Tränen. A n der Bar herrschte gerade e i n Augenbl ick Ruhe. Die M u s i k hat te eben w i e d e r eingesetzt, w o r a u f d ie Gäste, Essen u n d T r i n k e n vergessend, sich dem träumerischen Rhythmus hingaben. M r . Sheldon u n d F o r d w i r k t e n a n dem k l e i n e n Tisch nachdenklich u n d nüchtern. Lars sagte etwas z u M a r y . Deborah sah sie eircö-ten, u . i h r Inistinkt t r i e b sie, d i e Schwe­ster v o r Sara z u schützen. H a t t e diese den jungen M a n n nicht stehen lassen?

Jetzt, da die E l t e r n t o t w a r e n , mußte sie, die ältere Schwester, sich M a r y s Glück u n d Z u k u n f t angelegen sein las­sen. W a r u m sol l te sie nicht an sie den­ken, nachdem Sara sich z u dem reichen a l t e n H e r r n zurückgefunden hatte? M a ­m a wäre die erste gewesen, d ie i h r ge­raten hätte, einen anständigen jungen M a n n z u heiraten u n d h ierauf dafür z u sorgen, daß M a r y einen anderen a n ­ständigen jungen M a n n heiratete. U n ­verheiratete Frauen s ind nicht glück­l ich, pf legte M a m a zu sagen. N u r muß­te M a r y erst einsehen, w i e a l l e i n sie u n d i h r e Schwester jetzt w a r e n , bevor sie sich fügte. Sie w a r so unabhängig, so modern , daß sie es fertiggebracht hätte, eine Heirat , die m a n für sie ar­rangierte, abzulehnen.

So dachte Deborah, während ihr« Schwester und Lars mite inander spra­chen. Bei Saras Anbl i ck wußte sie, der Augenblick sei n u n gekommen. Sie be­rührte M a r y s A r m .

„Komm, ich muß d i r etwas erzählen." „Kannst d u das nicht auch hier?" M a r y und Lars hatten Sara ebenfalls

bemerkt . Er w i n k t e i h r fröhlich zu . „Nein", sagte Deborah, „es ist etwas

Trauriges. W i r müssen i rgendwo sein w o w i r weinen können."

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Page 8: ST. VITHER ll/ZEITUNG - arch93.arch.bearch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955_1964/1961/...ST. VITHER ll/ZEITUNG g* StVithei Zeitung erscheint dreimal wöchentlich

Nommer IOS Seite 4 I T . Ï I T B U U l f O R S Dteartag, den 1« . Septena*,.

R U N D F U N K B R Ü S S E L I

Mittwoch, den 20. September 1961 9.10 Sinfoniekonzert , 10.02 Regionalsen­dungen, 12.02 Zarte M u s i k , 12.15 Schla­gererfolge, 13.15 Für die Jugend, 14.30 -Kammermusik , 15.30 E i n Star: Aglae 15.40 Feui l le ton, 16.07 Orch. Leroy A n ­derson, 16.30 Ver t raul ich cler Ihre , 17.10 Die lyrische Stunde, 18.0 2Soldc n funk . 18.30 M o d e r n Jaaz 1961, 19.00 :Europa-p o k a l : Frederikstad-Standart , 20.45 Leicate M u s i k , 22.10 Zeitgen. belg. M u ­sik.

Donnerstag, den 21 . Septmeber 1961 9.10 Sinfoniekonzert , 10.02 R e g i o n a l e n düngen, 12.02 Bonjour Musique, 12.25 Elysees-Variete, 13.15 Nachmittagskon­zert , 14.03 Belgische M u s i k , 15.15 K i n ­derchor, 15.30 Weiße Mäuse, 15.40 Feui l ­l e ton , 16.07 Musik-Parade, 17.10 Poet's Corner, 17.30 L. W i l m e t , Klavier , 18.02 Soldatenfunk, 18.3 Ojazz-Kontraste, 19.00 M u s i k für alle, 20.00 Gruß aus Paris, 20.30 Beliebte Orchester, 21.00 Recital de Vedettps, 22 IC Freie Zeit .

W D R Mittelwelle M i t t w o c h , den 20. September 1961 7.15 Tanz- und Unterhaltungsmusik,7.45 Frauenfunk, 8.10 Unterhal tungsmusik, 12.00 Volksweisen aus Oesterreich und der Schweiz, 13.15 Unterhal tungsmusik , 16.00 Heitere M u s i k , 16.30 K i n d e r f u n k , 17.45 M u s i k , M u s i k und nur M u s i k , 18.20 Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Dänemark i n Düsseldorf (2. Ha lb ­zeit) 19.30 Konzert der Capella Coloni -ensis, 20.15 Unumstr i t tene Sachen, 22.00 Z e h n M i n u t e n Pol i t ik , 22.10 A u f ein W o r t , 22.15 Beethovens Sonatenwerk, 2S.20 M u s i k zur späten Stunde, 0.10 Vesco d 'Orio spielt

Donnerstag, den 21 . Septmeber 1961 7.15 Frühmusik, 7.45 Frauenfunk, 8.10 Morgenständchen, 12.00 Heitere M u s i k f ü r Bläser, 13.15 Tänzerische M u s i k 16.00 Var ia t ionen über eine fröhliche al te Volksweise , 16.30 Italienische Ba­rockmusik , 17.05 Berl iner Feui l le ton, 17.35 Sucht die Jugend eine neue Ge­sellschaftsordnung? 17.50 Gut aufgelegt, 19.15 E i n Leben für die M u s i k , 20.30 S o l l u n d Haben, 20.4 SElectra, Tragödie von Euripides , 22.00 Zehn M i n u t e n Po­l i t i k , 22.10 A u f ein W o r t , 22.15 M a l so i m a l so, 23.00 Musikalisches Nachtpra-gramm.

e . AJC .1 •*lUöeB.s»OiW »SU )

U K W W E S T Mittwoch, den 20. September 1961 14.00 Italienisches Konzert , 15.05 Orgel ­mus ik , 15.45 M u s i k der W e l t , 17.20 Lie­der •• u n d Tänze, 18.15 Abendkonzert , 20.15 Aus Zeitschrif ten, 20.30 Tönende Palette, 21.15' Der Zebrastreifen, 21.30 Z u r Unterha l tung .

Donnerstag, den 21 . Septmeber 1961 14.00 M u s i k der guten Laune, 14.45 Das neu Buch, 15.05 Schöne Lieder, 15.45 I m Rhythmus, 18.10 Der Lebensabend,18.30

V o n Schallplatten, 20.15 60 Jahre Stadt. Orchestetr Bielefeld, 21.35 Anne Frank Hörbild, 23.05 Kleine Ensembles.

FERNSEHEN Brüssel und Lüttich

Mittwoch, den 20. September 1961 17.00 Pom d ' A p i , 17.27 Für die Jugend, 19.30 Debatte über das Vorfahrtsrecht von rechts, 20.00 Tagesschau, 20.30 Das Ende des Tages, F i l m , 22.15 Besuch bei unseren Vet tern , 22.45 Tagesschau.

Donnerstag, den 21. Septmeber 1961 19.30 Die Christen i m sozialen Leben, 20.00 Tagesschau, 20.30 Liebespfand, F i lm, 20.55 Grönland, Filrhreportage, 21.30 Mirages, F i l m , 23.00 Tagesschau:

L A N G E N B E R G Mittwoch, den 20. September 1961 17.00 Eine Reise nach Ecuador, 17.30 W i r r ichten ein, 16.25 Programmihinwei-se, 18.40 H i e r u n d heute, 19.15 Beacon Street 21, 20.00 Tagesschau, Das W e t t e i morgen, 20.20 E i n Platz für Tiere, 21.00 Ihnen b le ibt nichts erspart, 22.00 Tages-schau, 22.20 Fußball-Länderspiel Deutschland - Dänemark.

Donnerstag, den 21 . Septmeber 1961 17.00 F lor ian kauf t K i k o , (Kinderstun­de), 71.10 Der Märchenflieger erzählt, (Kinderstunde) , 17.35 Z u Besuch be i ei­ner Puppenbühne (Kinderstunde) , 18.25 Programmhinweise , 18.40 Hier u n d heu te, 19.15 Die Abenteuer des H i r a m H o l i d a y , 20.00 Tagesschau, Das Wet ter morgen, 20.20 Schau heimwärts, Engel 22,20 Tagesschau. '

Milchkontrollverein St. Vith - Büllingen

Für d i e O r t s cha f t en S choppen , Möderscheid, I v e l d i n g e n , M o n t e n a u ist d i e Stel le e ines

Milchkontrolleurs Frei g e w o r d e n . B e w e r b u n g e n für d iese Stelle müssen schr i f t l i ch an d e n Schriftführer des Vereins Nie. G iebe l s , M e d e l l bis z u m 2 3 Sep tember 1961 e inge re i ch t w e r d e n .

Fo lgende B e d i n g u n g e n s ind zu erfül len: Der K o n t r o l l e u r , muß w e n n n u r möglich in e iner Or t scha f t des Kon t ro l l bez i r k s w o h n e n , muß militärdienstfrei se in . - M i n d e s t a l t e i . 17 Jahre . Der B e w e r b u n g ist e in h a n d g e schr iebener Lebenslauf beizufügen. ' '

O L . IE O ' gibt jeder Mahlzeit

eine festliche Stimmung

5*- festliches Aroma und

herrlicher Geschmack

kennzeich^ ?n diesen KsHee für

Feinschmecker

Erhältlich in allen guten lebiismiftelgesc'ififten §m 4 i l a

Holländisches Fernsehen Mittwoch, den 20. September 1961 N C R V : 17.00 Sendung für die Kinder , N T S : 17.30-17.40 Der Fernseher, Inter­nationales Jugendmagazin, N T S : 19.30 Leichtathletik-Reportage aus London. 20.00 Tagesschau und Wet terkar te . A V R O : 20.20 Leichtathletik-Reportage aus London, 21.00 Insel aus Sand und Stahl, K u l t u r f i l m , 21.30 Mar ie Cecile M o e r d i j k singt, 21.45-22.00 Der Andere Plauderei, 3. Folge.

Donnerstag, den 21. Septmeber 1961 N T S : 20.00 Tagesschau, N C R V : 20.20 Memo, A k t u e l l e Sendung, 20.30 F i l m ­chronik, 21.00 Das Gesicht des Feindes, Fernsehspiel, 22.15-22.25 Andacht.

Flämisches Fernsehen Mittwoch, den 20. September 1961 17.00-18.00 Jugendfernsehen, 19.00 I v a n -hoe, 19.30 Streifzug durch eine Stadt, München. 19.45 Unsere Kunstschätze 20.00 Leichtathletik-Reportage aus L o n ­don, 21.00 Tagesschau, 21.25 Sandmänn­chen, 21.30 Bonanza, Western , 22.20 Ge­dichte, 22.40 Nachrichten

Donnerstag, den 21. Septmeber 1961 19.00 Jugendfunk, 19.30 • Sportschau, 20.00 Tagesschau, 20.25 Sandmännchen, 20.30 W i t w e r m i t fünf Töchtern, Fami­lienkomödie, 22.00 Sozialchronik, 22.45 Nachrichten.

L U X E M B U R G Mittwoch, den 20. September 1961 19.00 Kochrezepte, 19.25 Unterwasser-Abenteuer, 19.54 Tele-Jeu, 20.00 Tages­schau, 20.30 Beliebte Künstler, 21.00

Der Tag, an dem die Erde stilk E i n Drama, 22.35-22.50 Tagesschau]

Donnerstag, den 21 . Septmeber: 17.00 Kinderfernsehen, 19.08 Au ]n des Mamans, 19.18 Der zerbroda Pfe i l : Der Mörder, 19.47 Kochreisj 19.54 Tele-Jeu, 20.00 Tagesschau, Gasablanca, F i l m , 22.00 Wie die Pia sie w i l l , 22.28-2i2.43 Tagesschau,

Programm der SenaVi in deutscher Sprach«]

Mittwoch: 19.00-19.15 Nachrichten und Aktusü 19.15-19.45 Blasmusik, 19.45-20.00^ wirtschaftssendung, 2O.OO-ae.50 tty tenmusik, 20.50-21.00 Nachrichtet,

Donnerstag: 19.00-19.15 Nachrichten und 19.15-19.30 Solistenparade, 19,3t,; Soldatenfunk, 20.00-20.50 Oper t i ; i| Oanto, 20.50-21.00 Nachrichten,

BUS-BAR ROTTERDAM. Ein fahrbares ResJ rant hat d i e Stadtverwaltung Ro t t e rdam i n A u f t r a g gegeben. I f i z i e l l e Gäste so l l en in Zukunft! e i n e m Luxusbus BesichtigungsfaW d u r c h d i e S tadt machen , der Ba-I f e t t , Kon fe renz t i s ch und 26 Dreq sei enthält. Der Bus soll vor ¡1 Ze i t e i n s p a r e n . Da jetzt Speisen i| Getränke während des Stadtbu<* e i n g e n o m m e n w e r d e n können, I d e r b i s h e r i g e Au f en tha l t in Rai rants f o r t .

Agrippa-Wasserleitung mit Verbotstafel Einwohner Roms müssen künftig auf eine 2.000 k\\

re alte Gewohnheit verzichten ROM. d i e E i nwohne r Roms so l l en demnächst u m e in i hnen z w e i t a u ­send Jahren l i e b g e w o r d e n e G e w o h n ­he i t geb rach t w e r d e n : Die Berühmten B runnen de r Stadt, d i e aus de r i m Jahre 21 v o r Chr is t i v o n d e m römi­schen Fe ldher rn Marcus V i span ius A g r i p p a : e r b a u t e n ' "V i rgo"-Wasser-l e i t ung gespe is t w e r d e n , so l l en künf­t i g das Ve rbo tssch i ld " k e i n T r i n k w a s ­ser " t r a g e n u n d d e n Durs t i gen d a m i t v e r w e h r e n , e inen Schluck v o n d e m b e l i e b t e n " Jungf rauen-Wasser " zu n e h m e n .

Im Dezember w i r d d i e alte Wasser­l e i t u n g außer Be t r i eb gesetzt , gründ­l ich g e r e i n i g t u n d überholt. Ansch l i e ­ßend w i r d das " Jungf rauen-Wasser " das nach e iner Sage e inst v o n e ine r j u n g e n Sab iner in i m A l b a n e r V o r g e ­b i r g e östlich v o n Rom z u m ersten Ma ­le en tdeck t w u r d e , w e i t e r nach Rom in d e n T r e v i b r u n n e n , in d e n B runnen

de r v i e r Flüsse in der Piazza na u n d i n d e n Brunnen des I Bootes a m Fuße de r SpanischenT| pe f l ießen, j edoch auf Anorta des Gesundhe i t samtes für Trinis ke in Z u k u n f t n i ch t mehr verwen w e r d e n dürfen.

Die E i n w o h n e r Roms werden*! En tsche idung au f r i ch t i g bedauern. j eher h a b e n ; s je das Wasser:! berühmten B runnen gem.getrunbj u n d sie: b e h a u p t e n , es sei das b Wasser in Rom überhaupt. AgriM Wasse r l e i t ung w u r d e einmal zera u n d z w e i m a l wiederhergestellt, i[ ma l v o n Papst N iko laus V. im J 1 4 5 8 , das a n d e r e Ma l 1570 vonft Pius V. N a c h d e m das "JungfaJ Wasser " früher nu r die öffenttf B runnen u n d Pferdetränken deril spe is te , w u r d e es nach Errra de r h e u t i g e n berühmten ßrunnen| Rohre gefaßt, zu diesen geleitet,

Die Schwester sah sich an, sah Trä­nen i n i h r e n A u g e n u n d wandte sich dann an Lars : „Entschuldigen Sie mich •inen Augenbl ick . "

„Sie k o m m e n doch wieder zurück? Ich kann d ie Bar unmöglich a l l e in führen, das w e r d e n Sie einsehen."

„Ich 'komme wieder, zurück." • Gemeinsam gingen die beiden Mäd­

chen hinaus, durchschritten leise die Kü­che, in der Luise noch immer schlief, und Nancy, den K o p f an die W a n d ge­lehnt , eingenickt war, und kamen i n den Küchengarten. Hier stand zwischen Kahlköpfen, Latt ich und verspäteten To­maten eine Bank, zu der ke in Licht kam, außer dem, das durch die viereckigen Setreiben des, Küchenfensters f i e l .

Deborah nahm M a r y s H a n d u. drück­te diese leicht, „Setzen w i r uns ."

Jetzt, da sie a l le in m i t M a r y war, kam i h r das volle Ausmaß ihres U n ­glücks zum Bewußtsein. Solange Donald neben i h r saß, f ie l es i h r schwer, sich vorzustel len, daß die El tern tot seien. Das Ganze war eine Nachricht, i rgend etwas, das man erzählte. Nun 1 aber muß­te sie es M a r y als unumstößliche Tat­sache weitersagen. Sie saßen verlassen i n e inem fremden, f insteren Garten.das Haus w a r v o l l von Fremden, die lachten und tanzten u n d sich nicht u m sie küm­merten . N i e m a n d konnte m i t i h n e n trau­ern. I n Korea wären al le ihre Freunde, alle ihre Nachbarn bei ihnen gewesen, um nach i h r e n Händen z u fassen, ihre Wangen zu streicheln u n d m i t i h n e n zu weinen.

„Mary", flüsterte sie, u n d m i t einem Mal ergoß sich i h r Innerstes in korea­nischen W o r t e n , i n der Sprache i h r e r K i n d h e i t , i n der sie al le Geheimnisse und Botschaften m i t den Freundinnen ausgetauscht hat ten . „Mary, d u und ich sind verwais t . Unsere E l t e r n leben nicht mehr. Sie haben uns verlassen, meine Schwester. Sie sind von uns gegangen, Wir w e r d e n sie n ie mehr wiedersehen."

Deborah legte i h r e n A r m um Marys Schulter, doch diese stieß i h n zurück. „Sage es m i r " , r ief sie auf Englisch, „versuche nicht . . . "

„Ich sage es d i r " , e rwiderte Deborah nun auch auf Englisch. „Es war eine große Cholera. D u weißt, w i e Mama u. Papa sind - wie sie waren . W o Krank­heit, T o d und Leid herrschten, mußten sie h i n . "

„Sie haben uns verlassen." „Sie s ind ganz w e i t fortgegangen." Deborah w o l l t e ihre Tränen . so lan­

ge zurückhalten, bis sie M a r y weinen hörte. A b e r es blieb s t i l l . Sie wartete . M i t einem M a l füllten Tränen ihre A u ­gen und schnürten i h r die Kehle 'zu­sammen.

„Oh, M a r y , weine mi t m i r " , stöhnte sie.

Die beiden stürzten einander i n die A r m e u n d weinten Wange an Wange mi t leisen Klagetönen, w i e sie andere klagen gehört hatten i n dunklen korea­nischen Nächten, als sie noch Kinder w a r e n u n d , i n i h r e n Betten l iegend, wissen w o l l t e n , was der T o d sei. Die M u s i k i m Haus klang so laut , daß nie­mand das Weinen hörte.

Quer durch das Z i m m e r k a m Sara auf die Bar zu. Was führten die Mädchen i m Schilde? W a r u m strichen sie um Lars herum? W o w a r Harry? W a r u m , w a r u m machte Lars sich z u m Narren?

Sie ließ i h r e n Rock f r e i herabwal len u n d ging hochmütig zu Lars, der sie m i t undurchdringl ichem Gesicht erwartete .

„Ist das deine persönliche A r t , dich zu amüsieren?" fragte sie.

„Warum nicht? Es g ib t nichts Düm­meres, als einsam i n einem H o t e l z i m ­mer z u sitzen u n d z u w a r t e n , daß m a n nach Korea Weiterreisen kann." 1 .

„Es ist also noch immer deine A b ­sicht. . .?"

E r k o r r i g i e r t e s ie : „Es ist X M i a fest« Entschluß."

: „Wer hat dann unrecht?" „Keine von uns beiden. Jeder handelt

nach eigenem Ermessen." Sie sah i h n an, aber er blickte for t .

Nichts i n seinem hübschen Gesicht eu-tete darauf h in , daß er nachgeben wür­de. Sara er t rug es nicht, ihren W i l l e n nicht durchsetzen zu können. Auch wenn sie ver loren hatte, w o l l t e sie den K a m p i wieder aufnehmen.

„Wollen w i r mite inander tanzen?" fragte sie mi t einem Male sanft.

„Tanzt du mi t dem Butler?" „Rede keinen U n s i n n ! " „Ich kann nicht tanzen, bevor ich ab­

gelöst w e r d e . " „Warum?" „Weil es meine Pflicht ist, h ierzuble i ­

ben." „Du tust eben immer D - D e i n e Pflicht,

nicht?" „Immer", erwiderte er unbeugsam. Sie sah .weg. I n diesem Augenblick

k a m H a r r y , vom schnellen Gehen er­hi tz t , aus der Küche. Bei Saras Anbl ick wurde er verlegen.

„Oh, Miß Sara, seien Sie versichert! Hof fent l i ch - ich danke vielmals , me in Herr , es ist alles i n Ordnung. Sie w i s ­sen nicht, w i e dankbar, ich Ihnen b i n . "

Lars zog den Frack aus., H a r r y , der verstohlen auf Sara blickte, versuchte, sich Lars ' Rode zu entledigen, ohne daß es j emand merkte .

„Sind Sie noch zur rechten Zei t ge­k o m m e n ? " . . „Mehr als rechtzeitig, danke sehr, danke sehr. Der Zug ging ein bißchen später ab, u n d so konnte ich mich noch m i t me inem Jungen unterhal ten . Meine F r a u u n d seine Frau m i t den K i n d e r n w a r e n auch unten. Er meinte, n u n sähe alles gleich anders aus."

„Das i s t recht," Sara sprach k e i n W o r t , - und H a r r y

lächelte schwach. „Es w a r sehr f r e u n d Meli von dem jungen H e r r n u n d Miß M a r y , w i r k l i c h sehr f reundl ich . I m Krieg

kömmt eben manches vor. Sonst hätte ich nie an etwas Derartiges gedacht."

Noch immer schwieg Sara, Ihr Ge­sicht drückte Gleichmut und Uninteres-siertheit aus, als sie sich an Lars w a n d ­te.

„Können w i r jetzt miteinander tan­zen?"

„Mit Freuden", erwiderte er auf sei­ne, zuvorkommende, schwedische A r t

Sie f ie len in Schritt und tanzten so prächtig wie stets zuvor. Sara ließ es dabei bewenden. Sie wol l te nicht reden, sie verlangte keine Erklärung der Un­gereimtheit . N u r a l lem seinen Lauf las­sen. Sie würde wieder beginnen. Schwei­gend tanzten sie, bis die M u s i k auf­hörte. Dann warte ten sie, noch immer schweigend, bis ein neuer Tanz be­gann.

Lars n a h m Sara i n den A r m . „Eine süße, . altmodische Melodie " , sagte . er endlich. „Es ist das erstemal, daß ich i n A m e r i k a und m i t d i r Walzer tanze."

„Ich glaube nicht, daß es nur lange Spaß machen würde", entgegnete sie gleichgültig.

„Dennoch tanzt du ebenso anmutig , wie d u alles andere tust . "

Die Freundlichkeit , die i n seiner Stimme mitschwang, löste den Druck i n Sara, das fürchterliche Weh, namen­lose Sehnen.

„Oh, Lais , w a r u m w i l l s t du nicht . ." „Was w i l l ich nicht?"

1 „Bei m i r . b le iben." Bei m i r bleiben, bei m i r bleiben,

sang die M u s i k i n i h r e m sehnsüchtigen Herzen. Nie zuvor . i n i h r e m Leben war sie abgewiesen worden. Niemand hatte i h r jemals etwas abgeschlagen, weder Spielzeug i n der , K inderzeit noch Ge­schenke i n späteren Jahren, i m m e r be­k a m , sie, was sie wol l t e , .bis ihr nichts mehr zu wünschen übrig blieb •. . A u ­ßer Lars.

„Warum bleibst du nicht M> Sara?"

Seine St imme w a r so ernst wii] Frage, die er stellte.

„Sie würden mich wohl kaim I lassen, auch w e n n ich wollte."

„Wenn d u w i r k l i c h wolltest, i< einen Weg. Es is t immer eine«1

„Wenn d u mich wirkl ich l i e b « ' dest d u das nicht verlangen."

„Ich verlange es nicht, ich t w e n n d u w i r k l i c h wolltest."

„Ich w i l l b e i d i r bleiben." „Was h i n d e r t dich daran?" „Was mich hindert? - Ich wiH^j

bei m i r b l e i b s t Ich w i l l nicht rea, selbst w e n n ich könnte.

„Dann l iebst d u etwas mehrf 1 ' 1

„Nein, das s t immt nicht" „Doch, es s t immt. Dich liebst

als mich.! ' Der Z o r n schlug i n ihr '

chelt v o n der Liebe. „Und leise aus u n d hob den Kopfc * ] die W o r t e ins Gesicht zu „du l iebst dich wahrscheitf* mehr als mich? Weswegen * * * sonst auf deinem' Wi l len bes'teW

„Ich tue es nicht meinetweg* . meinetwegen, Sara. Ich bliebe wenn ich bloß an mich <* ä d l t e l

„Wer zählt h ier noch aufi«

Vol l M i t l e i d neigte Lars si* schJiie'n Gesicht. Er fühlte, Liebe nicht mehr schmerzte, hinWi-b Uerin Mi t le id und neu uic . i l n^burieinidtidei exis

Foitsetz'inS

Ott 8t.Vither Zeitung erscheint d ,tag 9 und samstags mit den B(

NEW YORK. I n einer Presseki kündigte der Chef des UNO-] üonsdienstes, Tavares de Sa,

; den T o d v o n Generalsekretär D; maxskjöld be i e inem Flugzeugt der Nähe v o n N d o l a an.

Er erklärte, daß H a m m a r s k j LeopoldviUe nach N d o l a u n t e r w um mi t Präsident Tschombe Bes gaa zur Einste l lung der Feine ten i n Katanga e inzule i ten .

Tavares de Sa verlas e in Te der amerikanischen Luftattaches poldvüle, daß die Bestät igung daß der Leichnam des General von der örtlichen Pol ize i erkaj den war.

Nach diesem T e l e g r a m m si oder elf Leichname aus den T des Flugzeugs geborgen w o r Mitreisender habe den U n f a l l Der Absturz ereignete sich 8 Ndola, als das Flugzeug sich t auf dem Flugplatz z u landen.

Nach der Pressekonferenz v res de Sa, erklärte U n t e r - G e n tär A n d r e w Cordier den Jou daß die U N O nicht so for t ein Generalsekretär erhal ten w e i Unter-Generalsekretäre w e r d Aufgaben i m Rahmen i h r e r Befugnisse weiterführen.

Auf seiner Reise nach Natale neralsekretär Hammarsk jö ld Beamten des U N O - S e k r e t a r i a t tet: H . A . Wieschoff , D i r e k t o r tischen A b t e i l u n g , W i l l i a m Ra: vatsekretär, u n d Wladimü Rechtsberater.

Ursachen des Ui rätselhaft

. M a n weiß noch nichts übf Sachen, die den Flugzeugunfa DC-8, i n dem Hammarskjöld nonnmen hatte, h e r v o r g e r u f e n 1 klärte gestern abend der D i «Transair"-Gesellscfaaft, Jerve Hugaeug der U N O zur VerJ stellt hatte.

«Wir unternehmen augenhli Untersuchung, u m diese U r s findig zu machen. Der M o t o r ( ne w a r v o r z w e i Tagen au! worden u n d f u n k t i o n i e r t e ta

Die Amtstä D»g Hammarskjöld w a r I i

köping i n Mi t te l schweden ge A p r i l 1953 w u r d e er Ge

tär der V e r e i n t e n N a t i o n e n , d e r w a h l erfolgte i m Septe In Schweden hatte er als h

Karr iere gemacht.

1953 hatte Hammarsk jö ld tariat der in te rna t iona len C reorganisiert u n d sieben sti de Generals ekretäfe ernan lS5e spielte er i m Strei t zw w und den arabischen S' Vermit t lerro l le u n d führte j j **» den Hauptstädten Ostens aus.

Aufsehenerregendes A u s « ™ n seine Rol le m i t dei Oer Krise u m den Suezkanal ™ Sicherheitsrat Israel , Gr. «od Frankreich aufs heft ig . ^ e r t e e in Vertrauensvot i ™ e r zurücktreten werde , f ™ « die sechs Grundsät «n i f fahr t i m Sueakanal, w e n des Sicherheitsrates 1 Stallen..

Wahrend der Ungarn-Kris « n u n a r s k j ö l d Ende 1956

Es gelang i h m nicht, aotstandes i n Budapest voi . ^ g e n Ungarns u n d der s p r a n g e n zu w e r d e n .

1958 g r i f f der UNO-Ge r ^ t t i e Krise ein, d ie i n L i l R o t h e n w a r . D i e Gefahr «™se Affäre in ternat iona «getanen könnte u n d E

es, eine pos i t ive Li

J j M u l i i960 erreichte die k jölds m i t der