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GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT Amtliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Schawuot-Feier in der I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Juli 2014 · 47. Jahrgang · Nr. 2 · ã"òùú 5774 · 2,50 Euro

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G E M E I N D E Z E I T U NG F R A N K F U R T

Amtliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main

Schawuot-Feier in derI. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Juli 2014 · 47. Jahrgang · Nr. 2 · ã"òùú 5774 · 2,50 Euro

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 3

EdItorIaL

Uns alle ärgert es immer wieder, wenn Israel von großen Teilen der europäischen Öffentlichkeit, oft genug aber auch von der Politik, als Objekt einseitiger Kritik ausgesondert wird. Wir Juden, für die Israel eine Herzensangelegenheit ist und die wir die nah-östliche Wirklichkeit und die Lebenssituation des von Vernichtung bedrohten jüdischen Staates selbst gut kennen, versuchen, immer wieder mit Aufklärung und Engagement dagegenzuhalten. Das gilt ganz sicher für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland. Für-sprache für Israel, das Verständnis für den jüdischen Staat zu fördern und unfairen Vorverurteilungen entgegenzuwirken – das bleibt eine unserer wich-tigsten Aufgaben.

„Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen“

Antiisraelische Kreise drängen Israel aber immer wie-der nur in die Rolle des vermeintlich alleinschuldigen Friedensverweigerers. Wie ungerecht ist das doch! Denn zu Frieden gehört nun einmal ein Partner. Und die neue Allianz der Fatah mit der Hamas, die nach wie vor der Hort des Hasses gegen Israel und gegen alle Juden ist, lässt dem Frieden im Moment keine Chance. Die einseitige Kritik an Israel, die wir so oft hören müssen, ist daher höchst unfair.

Dabei könnte die Völkergemeinschaft doch auch so viel von Israel lernen! Da sind etwa die israelische Technologie, die zahlreichen israelischen Erfindun-gen auf dem Gebiet der Telekommunikation, der Medizintechnik oder der Sicherheitstechnik, die das Leben von Menschen weltweit angenehmer, sicherer und gesünder machen. Wie beeindruckend ist es, dass ausländische Konzerne 260 Forschungs- und Entwicklungszentren in dem kleinen Land unterhal-ten. Israel ist auch weltweit ein Pionier der Wasser-technologie. Israelisches Know-how in diesem Bereich hilft jetzt schon, die drohende Geißel einer immer schlimmeren Wasserknappheit im 21. Jahrhundert abzuwenden. Die Beispiele ließen sich mehren.

Es liegt aber nicht nur an Israels Aufstieg zu einer „Start-Up-Nation“, dass das Land – das gewiss, wie jedes Land, keine perfekte Gesellschaft ist – ein Mo-dell für andere sein kann. Die eigentliche Ursache ist

vielmehr Israels Fähigkeit, Ideen und Inspirationen durch Mut, Fleiß, Fantasie und die Kraft des Glaubens an eine bessere Zukunft Wirklichkeit werden zu lassen. Das galt bereits für die nach zweitau-send Jahren Exil erfolgte Staats-gründung. Wie recht hatte doch Theodor Herzl mit seinem Aufruf: „Wenn ihr wollt, ist es kein Mär-chen“. Der Aufbau des modernen Staates Israel be-wies dann immer wieder aufs Neue, wie richtig die-ses Motto ist.

Israel als Beispiel für Europa?

Es sind keineswegs nur sogenannte „Entwicklungs-länder“, die sich Israel in vielerlei Hinsicht als Beispiel nehmen können. Auch europäische Nationen, oft von Zukunftsängsten, Zögerlichkeit und von dem Hang geprägt, Probleme zu verdrängen, statt sie an-zupacken, können von dem kleinen Israel vieles ab-schauen. Sogar mitten im Überlebenskampf hat Is-rael ein dynamisches Gemeinwesen geschaffen, eine blühende Wissenschaft, eine Kulturlandschaft und vieles mehr. Die Integration von Millionen von Im-migranten aus aller Welt wurde immer wieder nicht als Belastung, sondern als große Chance verstanden. Ohne all das hätte Israel seinen 66. Geburtstag nicht als ein Land feiern können, in dem, bei allen Prob-lemen, Lebenskraft, Lebenslust und Optimismus überall mit Händen zu greifen sind.

Hört sich die „israelische Mischung“ nicht auch wie ein Rezept an, das sogar Europa manchmal ganz gut gebrauchen kann? Wäre es nicht aus europäi-scher Sicht sinnvoll, zu prüfen, ob israelische Erfah-rungen – mit den notwendigen Anpassungen, ver-steht sich – auch unserem Kontinent zugute kommen können? Hier öffnet sich ein weites Feld an Koope-rationen, bietet sich die Möglichkeit, die Beziehun-gen künftig auf eine neue, positive, festere und faire Grundlage zu stellen. Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland wäre jedenfalls hier mehr als bereit, engagiert ihren eigenen Beitrag dazu zu leisten.

Von dr. dieter Graumann

Israel – auch eine Erfolgsgeschichte!

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INHALT EDITORIAL 3 Von Dr. Dieter Graumann

RABBINAT 6 Die Sprüche der Väter Von Rabbiner Menachem Halevi Klein 32 Gebetsordnung 33 Gebetszeiten der Synagogen 34 Mitteilungen des Rabbinats

AUS DER GEMEINDE 10 Bericht des Gemeindevorstands 12 Bericht des Gemeinderats 15 Vier Fragen an Cornelia Maimon-Levi 16 Kindergärten Westend und Röderbergweg 18 I. E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin 19 Die Absolventen der Lichtigfeld-Schule erzählen 20 Schüler machen Zeitung 24 Jüdische Volkshochschule 28 Jugendzentrum „Amichai“ 29 Jewish Experience 30 Sozialabteilung und Seniorenclub 31 Altenzentrum

100 JAHRE GoEthE-UNIVERSITÄT 8 Eine Universität von Bürgern für Bürger

NACHRICHTEN AUS DEM ZENTRALRAT 13 Stellungnahme des Zentralrats zur Lage der Juden in der Ukraine 14 Daniel Botmann – neuer Geschäftsführer 14 Gedankenaustausch mit Kardinal Reinhard Marx 14 Ehrenmedaille für Dr. Dieter Graumann 14 Dritter Round Table jüdischer Organisationen

GEDENKEN UND FEIERN 25 Jom Ha’Shoah 26 Jom Ha’azmaut

NACHRUFE 35 Simon Katz sel. A. 35 Stefanie Zweig sel. A.

AUS UNSEREN SYNAGOGEN 36 Sommer, Sonne, Sonnenschein – oder Urlaub versus Tischa Be‘Aw? Von Rabbiner Julian-Chaim Soussan 36 Einweihung der jüdischen Gebetsräume am Flughafen Frankfurt

DIE KULTURSEITEN 38 Workshop und Lesung: David Grosman stellt sein neues Buch „Aus der Zeit fallen“ vor 39 Vorträge: 100 Jahre Jüdisches Krankenhaus in Frankfurt 39 Vorankündigungen 40 Konzert: The American Virtuosi – The Borowsky Family 40 Tanztheater: In 80 Tagen um die Welt – das Tanzensemble der Kinder- und Jugendaliyah 41 Konzert: Semer Label reloaded 41 Bücherrubrik von Dr. Rachel Heuberger

IM GESPRÄCH 48 Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck über die Religionsphilosophin Margarethe Susman 50 José Weber über 30 Jahre jüdische Partnervermittlung in Europa

AKTUELLES 33 Gebetszeiten des Egalitären Minjan 33 Gebetszeiten der Synagoge in der Budge-Stiftung 35 Die Verstorbenen 42 Aus den Institutionen 52 Simches 54 Nachrichten

Feier Jom Ha’azmaut im Gesellschaftssaal des Palmengartens

Flughafen Einweihung der jüdischen Gebetsräume

Festakt 100 Jahre Goethe-Universität Frankfurt am Main

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 5

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Amtliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main

Schawuot-Feier in der Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Juli 2014 · 47. Jahrgang · Nr. 2 · ã"òùú 5774 · 2,50 Euro

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Schawuotfeier in der I. E.Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 4

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 7Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 6

raBBInat

Am Schabbat nach dem Pessach-Fest fangen

wir mit dem Lernen eines besonderen Trak-

tats an, das den Namen „Sprüche der Väter“

trägt. Dieses Traktat enthält zahlreiche Sprü-

che, die von Moral, Ethik und den Tugenden

handeln, die der Mensch sich aneignen sollte.

Jeden Schabbat lernt man eins von ins-

gesamt sechs Kapiteln des Traktats und be-

endet das Lernen am Schabbat vor dem

Schawuot-Fest. In vielen Gemeinden pflegt

man das Lernen der „Sprüche der Väter“,

ein Kapitel an jedem Schabbat bis zu Rosch-

Haschana.

die Geschichte der „Sprüche der Väter“Als Mosche Rabbenu den Berg Sinai bestieg,

um vom Schöpfer der Welt die Thora zu emp-

fangen, harrte er auf dem Berg vierzig Tage

und Nächte aus. In dieser Zeit lehrte ihn G‘‘tt

die ganze Thora.

Die Thora, die Mosche Rabbenu auf dem

Berg Sinai gegeben wurde, enthielt zwei

Teile: den schriftlichen Teil (Die schriftliche

Thora) und den mündlichen Teil (Die münd-

liche Thora). Die schriftliche Thora enthält

die fünf Bücher Mose, später kamen noch

die Prophetenbücher (Nevi’im) und die

Schriften (Ketuvim) hinzu. Den ganzen

Schriftkorpus kennen wir heute als „Tanach“.

Die mündliche Thora wurde nicht nieder-

geschrieben, sondern im Laufe der Genera-

tionen vom Vater zum Sohn überliefert.

So wurde diese Tradition bis zu der Zeit

von Rabbi Jehuda Hanassi gehalten. Als

Rabbi Jehuda sah, dass es immer weniger

Schüler gab und immer neue Schwierigkei-

ten auftauchten, das Reich des Bösen sich

ausbreitete und immer stärker wurde und

das Volk die mündliche Thora hätte vergessen

können, schrieb er sie nieder und nannte

den Text „Schischa Sidrej Mischna“.

Die „Schischa Sidrej Mischna“ sind in 63

Traktate eingeteilt, die von verschiedenen

Gesetzen handeln. Diese nehmen Bezug auf

alle Bereiche jüdischen Lebens: jüdische Fest-

tage und ihre zeitliche Festsetzung, Regeln

für das Zusammenleben der Menschen, Fa-

milienrecht, Opferriten, landwirtschaftliche

Abgaben und vieles mehr. Ein Traktat – Die

Sprüche der Väter – wurde ausschließlich der

jüdischen Ethik gewidmet – den Tugenden

und jüdischen Werten.

Aus den „Sprüchen der Väter“ stammen

viele bis heute bekannte Redewendungen,

wie zum Beispiel: „Wenn ich nicht für mich

bin, wer ist dann für mich? Wenn ich nur

für mich bin, was bin ich? Wenn nicht jetzt,

wann dann?“, oder „Beurteile jeden Men-

schen zu seinen Gunsten“, „Sondere dich

nicht ab von der Gemeinde“.

Warum sollten wir die „Sprüche der Väter“ lernen?So wie unsere Väter, die sich nach dem Aus-

zug aus Ägypten um ihr geistiges Fortkom-

men sorgten, damit sie sich am Berg Sinai

des Empfangens der Thora würdig erwiesen,

sollten wir uns in den 49 Tagen zwischen den

Festen Pessach und Schawuot der persönli-

chen Besserung widmen. Das Lernen von

den „Sprüchen der Väter“, die von Moral,

Ethik und den Tugenden handeln, ist eine

ausgezeichnete Vorbereitung zum Fest des

Thora-Empfangens. Traditionell setzt man das

Lernen auch in den Sommermonaten fort,

denn in diesen Monaten sind wir oft aktiver

und befinden uns in den Ferien. Während

der angenehmen Sommerurlaubstage sind

wir auch vielen Versuchungen ausgesetzt.

Angesichts der Herausforderungen in den

Sommertagen, kann uns das Lernen der

„Sprüche der Väter“ innerlich stärken.

das traktat „awot“ in der omer-Zählung zwischen den Festen Pessach und Scha-wuotDas Volk Israel, das den Brauch „Sprüche

der Väter“ an den Schabbat-Tagen der Omer-

Zählung – zwischen Pessach und Schawuot

– zu lernen pflegte, fragte sich, warum un-

sere Weisen festlegten, ausgerechnet dieses

Traktat zu lesen?

Auf diese Frage gibt es viele Antworten.

Wir aber werden uns auf die zwei folgenden

konzentrieren: Es ist bekannt, dass die Tage

des Omer-Zählens der Vorbereitung auf den

großen Tag des Thora-Empfangens dienen.

Es ist deshalb notwendig, dass das Volk Is-

rael sich innerlich in einen Zustand der Hei-

ligkeit versetzt, um sich diesem Tag des Tho-

ra-Empfangens würdig zu erweisen. Es gibt

zwei Arten der Heiligkeit. Rashi legt in der

Parascha „Mischpatim“ das Gebot „Ihr werdet

Heilige sein“ als Aufforderung zur Enthaltsam-

keit aus („Ihr werdet euch enthalten“). Dies

ist eine Heiligkeit, die durch die Entkoppe-

lung vom täglichen materiellen Leben er-

reicht wird. Es gibt jedoch eine andere Art

der Heiligkeit, die man erreicht, wenn man

seinem Leben Sinn und Inhalt verleiht. Das

Traktat „Sprüche der Väter“ ist die beste Vor-

bereitung, um beide Heiligkeiten zu erreichen,

denn dieses Traktat handelt von zwei Be-

trachtungsweisen, wie ein Mensch erhabener

werden kann – in seinem Bezug zum Heili-

gen, gepriesen sei Er, und moralischer werden

kann – im Bezug zu seinen Mitmenschen.

Rabbi Obadia von Bartinora klärt uns

auf über den Anfang des Traktats, der sich

gänzlich der Erhaltung der Tugenden wid-

met. Denn das Traktat „Sprüche der Väter“

fußt nicht auf der Auslegung der Gebote der

Thora, wie es in den anderen Traktaten der

„Mischna“ der Fall ist, sondern fordert zu

moralischem und tugendhaftem Verhalten

auf. Das bedeutet mit anderen Worten, dass

sich die Weisen der „Mischna“ die morali-

schen Gebote in diesem Traktat nicht ausge-

dacht haben, sondern auch sie wurden am

Berg Sinai ausgesprochen. Sie eignen sich

für jeden Menschen und sie sind jedes Men-

schen würdig. Man sollte von diesem Trak-

tat immer lernen. Je mehr man darin lernt,

desto mehr entdeckt man darin.

(aus dem Hebräischen von Marek Pelc)

Oberrabbiner Menachem Halevi KleinGemeinderabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main

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als eine Stiftungsuniversität wurde die Goethe-Universität am 18. oktober 1914 gegründet. an den großen Beitrag jüdischer Stifter und Gelehrter erinnerte am 26. und 27. Mai ein Symposium, das am Abend zuvor mit einem Festakt in der Jüdischen Gemeinde eröffnet wurde.

100 JAhre Goethe-universität

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 8 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 9

Zutiefst zwiespältige Geschichte In seinem Festvortrag ging Prof. Dr. Salomon

Korn auf die sozialhistorischen Zusammen-

hänge dieser im deutschen Kaiserreich wohl

einmaligen Universitätsgründung ein.

Auf dem Höhepunkt der Emanzipation

und der bürgerlichen Gleichstellung der Ju-

den in Deutschland markiert die Universi-

tätsgründung zwar das Ende einer Parallel-

struktur, denn die jüdischen Stifter fühlten

sich als überzeugte Deutsche und vor allem

als loyale Frankfurter Bürger, sagte Salomon

Korn. „Angesichts des wachsenden Antise-

mitismus ließ die Gründung der Universität

aber auch ahnen, was möglich gewesen wä-

re, hätte man die antisemitischen Strömun-

gen überwunden“.

Eine komplexe MammutaufgabeDennoch war die Gründung der Universität

eine an Komplexität kaum zu übertreffende

Aufgabe, der sich vor allem der damalige

Oberbürgermeister Franz Adiques und der

Industrielle Wilhelm Merton verschrieben

hatten, als sie 1897 erstmals über dieses Pro-

jekt gemeinsam nachdachten. Adiques wollte

eine Ausbildungsanstalt, die sich den Berei-

chen des modernen Lebens widmete, Merton,

der die sozialen Probleme der Industrialisie-

rung erkannte, ging es um das Gemeinwohl.

Keine konfessionelle BindungDie Frankfurter Universität war liberal und

galt schnell als die modernste im Deutschen

Reich, sagte beim Festakt Stadtrat Prof. Dr.

Semmelroth. Hinzu kam, dass der § 6 der

Universitätsverfassung jegliche Bindung an

ein religiöses Bekenntnis bei Berufung von

Professoren ausschloss. Dass dieser freie Geist

nach 1933 ein jähes Ende fand, auch das

gehöre zu den Zwiespältigkeiten dieser Uni-

versität, bedauerte Felix Semmelroth.

Gesellschaftlicher aufstieg über Bildung Die Hoffnung der nächsten Generation, durch

Bildung einen gesellschaftlichen Aufstieg zu

ermöglichen, verband die damalige jüdische

Gemeinschaft mit der Universitätsgründung,

sagte Universitätspräsident Werner Müller-

Esterl. Er dankte dem Vorstand der Jüdischen

Gemeinde für die Ausrichtung der Festver-

anstaltung.

Ohne die jüdischen Stifter aus dem libera-

len Frankfurter Bürgertum, so Müller-Esterl,

hätte es die Goethe-Universität nicht gegeben,

und ohne die Wissenschaftler mit jüdischem

Hintergrund hätte die Universität die Aus-

strahlung und Innovationskraft nicht gewin-

nen können.

618 Studenten, davon 26 an der medi-

zinischen Fakultät, haben im Wintersemester

1914 ihr Studium in Frankfurt aufgenom-

men. Heute bietet die medizinische Fakultät

über 3000 Studenten einen Ausbildungs-

platz. Gemeinderatsvorsitzender, Dr. Andrei

Mares, erinnerte in seiner Begrüßung aber

auch an das Institut für Rassenhygiene, das

nach 1933 unter der Leitung von Otmar von

Verschuer errichtet wurde und an dem zeit-

weilig auch Friedrich Berner, Leiter der Eu-

thanasie in Hadamar, und Josef Mengele,

der „Todesengel von Auschwitz“ wirkten.

Kritische Würdigung Angesichts dieser Widersprüche versprach

Christian Wiese, Inhaber der Martin Buber-

Professur für Religionsphilosophie, der das

Symposium zusammen mit dem Jüdischen

Museum und der Judaica- und Hebraica-

Abteilung der Universitätsbibliothek organi-

sierte, eine kritische Aufarbeitung der Univer-

sitätsgeschichte, die in einem Tagungsband

münden wird.

Mäzene mit VisionenDer Kaiser jedenfalls hatte seine Teilnahme

an der Gründungsfeier in der Universitäts-

aula in der Jügelstraße wegen des Ausbruchs

des Ersten Weltkrieges abgesagt. Aber auch

das Vorhaben, in Frankfurt eine politisch und

finanziell unabhängige Hochschule zu grün-

den, entsprach nicht der bis dahin üblichen

Gründungstradition deutscher Universitäten.

20 Millionen Reichsmark mussten für

diesen Zweck aufgebracht werden. Wilhelm

Merton, der die Frankfurter Metallgesellschaft

dank der Industrialisierung zu einem Welt-

konzern ausbauen konnte, gründete bereits

1890 das Institut für Gemeinwohl, denn er

erkannte, dass die vielen Stiftungen – in

Frankfurt waren es in dieser Zeit bereits rund

400, die sich der Wohlfahrt widmeten, nicht

professionell arbeiteten.

Durch akademisch geschultes Fachper-

sonal wollte hier Merton Abhilfe schaffen

und ließ 1901 das Institut für Gemeinwohl

in die Akademie für Sozial- und Handlungs-

wissenschaften umwandeln. Daraus ist eine

Keimzelle der späteren Universität entstan-

den, in der das Personal sozial und wirtschaft-

lich ausgebildet werden sollte. Anschließend

setzte Merton seine Bemühungen im preu-

ßischen Abgeordnetenhaus, in der Frank-

furter Stadtverordnetenversammlung und

in einflussreichen Zirkeln fort, um die Be-

denken gegen die Universitätsgründung zu

zerstreuen und die in Frankfurt bereits vor-

handenen Stiftungen in das Projekt mit ein-

zubinden.

die jüdischen Stifter Dass ihm das gelungen ist, zeigt die am

28. September 1912 von 80 Stiftern unter-

zeichnete Urkunde, die allein von 36 Stif-

tern aus dem jüdischen Umfeld Frankfurts

mit unterschrieben wurde.

Eine Universität von Bürgern für Bürger

Chancen auch für jüdische Frauen Aber auch jüdischen Frauen bot die Goethe-

Universität Bildungsmöglichkeiten. Die Ärz-

tin Frieda Fromm-Reich-

mann promovierte bei

Kurt Goldstein am Neu-

rologischen Institut, Tilly

Edinger begründete hier

mit ihren Forschungen an

Gehirnen ausgestorbener

Wirbeltiere das Fach Pa-

lä o neurologie, die spätere

Journalistin Martha Wert hemer war eine der

ersten promovierten Frauen an der Goethe-

Universität – und ohne je studiert zu haben,

wurde die Sozialpolitikerin Henriette Fürth

in das Kuratorium berufen.

die Zeit zwischen 1933 und 1945Bereits in der Gründungsphase warnte der

Centralverein deutscher Staatsbürger jüdi-

schen Glaubens vor einem Anwachsen anti-

semitischer Strömungen in Frankfurt. Wie

sehr er recht behalten sollte, zeigte sich un-

mittelbar nach der Machtübernahme der Nazis

im Januar 1933: 109 jüdische Professoren,

fast ein Drittel des Lehrkörpers, wurden ent-

lassen, der damalige Universitäts prä si dent,

Prof. Ernst Krieck, ließ die Hochschule gleich-

schalten und große Teile der Studentenschaft

beteiligten sich am 10. Mai 1933 an der

Bücherverbrennung auf dem Frankfurter

Römerberg. Während der Bombenangriffe

1940 bis 1945 wurden weite Teile der Uni-

versitätsgebäude zerstört.

die Frankfurter Universität heute 1946 wurde trotz Bedenken der US-Alliier-

ten die Universität wiedereröffnet. Da das

Konzept der Stiftungsuniversität nicht mehr

aufrechterhalten werden konnte, übernahm

1953 das Land Hessen die Hochschule. Am

1. Januar 2008 wurde sie wieder in eine

Stiftung des öffentlichen Rechts umgewan-

delt, mit dem Ziel, an die Zeit der Gründung

und an die Verankerung in der Bürgerschaft

wieder anzuknüpfen.

apellDass die Auseinandersetzungen um die wechselvolle Geschichte der Universität bis heute nicht abreißen, zeigt der neuerliche Apell des Rats der Überlebenden am Fritz Bauer Institut, der zusammen mit der Claims-Conference und dem Förderverein des Fritz Bauer Instituts eine Umbenennung des Grü-neburgplatzes in Norbert Wollheim-Platz for-dert und damit die Anerkennung des Leides, das Norbert Wollheim und viele andere NS-Verfolgte durch den IG-Farben-Konzern er-fahren hatten. Der Senat der Universität hat beschlossen, die Verhandlungen darüber zusammen mit dem zuständigen Ortsbeirat wieder aufzunehmen.

Unter ihnen befanden sich neben Wilhelm

Merton und den Chemieunternehmern Carl

und Arthur von Weinberg die Bankiers

Charles Hallgarten und Henry Budge, der

Unternehmer Jacob Schiff und der Frank-

furter Ehrenbürger Leo Gans. Bestehende

Stiftungen, wie das Rothschild’sche Caroli-

num, sowie die von Hannah Mathilde und

ihrem Sohn, Maximilian von Rothschild 1913

eingerichtete und mit einer Million Reichs-

mark ausgestattete Universitätsstiftung sind

hierin aufgegangen. Ebenso die Speyer‘sche

Hochschulstiftung, die allein mit 6 Millio-

nen Reichsmark zahlreiche Insti tute förder-

te. Nicht zu vergessen, die 1887 gegründete

Roth schild‘sche Bibliothek.

Gelehrte und ForscherDurch den Wegfall der religiösen Bindung

hatten in Frankfurt jüdische Professoren

und Studenten uneingeschränkt Zugang zur

Wissenschaft. Kein Wunder also, dass hier

Professoren eine Heimat fanden, denen der

Zugang anderswo verwehrt wurde. Die spä-

teren Nobelpreisträger, der Immunologe

Paul Ehrlich und der Physiker Otto Stern,

fanden hier ebenso einen Wirkungsort wie

der Begründer des Instituts für Neurologie,

Ludwig Edinger, der Soziologe und National-

ökonom Franz Oppenheimer sowie Theodor

W. Adorno und Max Horkheimer am Institut

für Sozialforschung oder Aron Freiman, der

den Grundstein der Judaica-Sammlung in

der Universitätsbibliothek legte.

100 JAhre Goethe-universität

v.l.n.r.: Prof. Dr. Felix Semmelroth, Dr. Andrei Mares, Prof. Dr. Salomon Korn, Prof. Dr. Werner Müller-Esterl und Prof. Dr. Christian Wiese

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Bilder eine Ausstellung: „36 Stifter für eine Idee“ noch zu sehen bis 26. Oktober 2014 im Präsidialgebäude auf dem Campus Westend. Paul Ehrlich, Mathilde und Max von Rothschild, Wilhelm Merton, Georg und Franziska Speyer (im Uhrzeigersinn)

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Tilly Edinger

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aUS dEr GEMEIndE | Gemeindeberichte

BeschlüsseIm Berichtszeitraum beschloss der Vorstand der Jüdischen Gemeinde

die anstehende Sanierung des Sporthallendaches in der Savigny-

straße, die Ausbesserung des Schulhofs und die Renovierung der

Waschbecken in den Toilettenräumen im Foyer des Ignatz Bubis-

Gemeindzentrums. Für den Friedhof in der Eckenheimer Landstraße

wurde die Anschaffung eines Kompaktbaggers beschlossen und in

der Westendstraße der Einbau einer neuen Hebeanlage. Im Alten-

zentrum wurde der Einbau einer Schiebetür als Eingangstüranlage

genehmigt. Außerdem führte der Vorstand in seiner Sitzung am

29. April Gespräche mit Interessenten für einen koscheren Super-

markt, der in naher Zukunft eingerichtet werden soll.

direktorium des Zentralrats An der am 6. April 2014 anberaumten Direktoriumssitzung des

Zentralrats der Juden in Deutschland, die im Gemeinderatssaal der

Jüdischen Gemeinde stattfand, nahmen der Präsident des Zentral-

rats und Vorstandsmitglied Dr. Dieter Graumann, der Vizepräsident

des Zentralrats und Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemein-

de Frankfurt, Prof. Dr. Salomon Korn, und Direktoriumsmitglied

und Vorstandsmitglied Prof. Dr. Leo Latasch teil.

Gedenken und FeiernDer Schuldezernent Benjamin Bloch besuchte am 9. April den

Pessach-Seder der Lichtigfeld-Schule im Festsaal des Gemeinde-

zentrums. Am 14. und 15. April feierten die Gemeindemitglieder

den 1. und 2. Seder-Abend zusammen mit Oberrabbiner Menachem

H. Klein und Rabbiner Julian-Chaim Soussan im Festsaal des Ignatz

Bubis-Gemeindzentrums.

Am 28. April 2014 wurde in der Westend-Synagoge die Gedenk-

feier zu Jom Ha‘Shoah begangen. Vorstandsvorsitzender Prof. Dr.

Salomon Korn hielt die Ansprache. Jugendliche der Lichtigfeld-Schule

trugen Erinnerungen an die Shoah nach Schilderungen von Über-

lebenden vor.

Anlässlich Jom Hasikaron fand am 4. Mai im Ju-

gendzentrum eine Gedenkfeier statt, an der die Vor-

standsmitglieder Benjamin Bloch und Harry Schnabel

sowie die Direktorin der Gemeinde, Frau Jennifer Mar-

ställer, teilnahmen.

Am 5. Mai ab 19.00 Uhr feierte die Jüdische Ge-

meinde Jom Ha’azmaut im Palmengarten. Die Anspra-

che hielt Zentralratspräsident und Vorstandsmitglied Dr.

Dieter Graumann.

Jüdische Krankenpflege Am 8. Mai fand unter dem Thema „Jüdische Pflege in Frankfurt

– 100 Jahre Jüdisches Kranken- und Schwesternhaus“ ein Vortrag

in der Verwaltung der Gemeinde statt. Die Veranstaltung entstand

in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Frankfurt, dem Jüdischen

BErICHt dES GEMEIndEVorStandS

Museum sowie dem Institut für Stadtgeschichte. Vorstandsmitglied

Harry Schnabel überbrachte Grußworte der Jüdischen Gemeinde.

deutsch-Israelischer FreundschaftstagAm 13. Mai fand im Kaisersaal des Römers ein Empfang anlässlich

des Deutsch-Israelischen Freundschaftstages statt. Israelische und

jüdische Vereine und Institutionen hatten die Möglichkeit, sich in

den Römerhallen zu präsentieren und ihre Arbeiten vorzustellen.

Der Vorstand war durch Prof. Dr. Leo Latasch vertreten. Am dies-

jährigen Israel-Tag am 14. Mai 2015 am Börsenplatz war ebenfalls

der Vorstand vertreten.

100 Jahre Johann Wolfgang Goethe- Universität Zum 100-jährigen Bestehen der Johann

Wolfgang Goethe-Universität hatte die Jü-

dische Gemeinde Frankfurt zusammen mit

der Goethe-Universität am 25. Mai zu einem Festakt unter dem

Motto „Stifter. Denker. Revolutionäre“ in den Festsaal des Ignatz

Bubis-Gemeindzentrums geladen. Der Festakt bildete den Auftakt

zum Symposium „Mäzene, Gelehrte, Bürger – Jüdisches Engage-

ment und jüdische Gelehrsamkeit in der Frankfurter Universitäts-

geschichte“.

Für die Jüdische Gemeinde sprach der Vorsitzende des Gemein-

derats, Dr. Andrei Mares, ein Grußwort. Der Festvortrag „Jüdisches

Mäzenatentum und die Gründung der Universität Frankfurt am

Main“ wurde von Prof. Dr. Salomon Korn, dem Vorstandsvorsit-

zenden der Gemeinde, gehalten.

Ehemalige Frankfurter Vom 27. Mai bis 3. Juni besuchten auf Einladung der Stadt Frank-

furt am Main Kinder und Enkel jüdischer sowie politisch oder

religiös verfolgter ehemaliger Frankfurter Bürgerinnen und Bürger

die Stadt Frankfurt. Die Gäste besichtigten am 28. Mai 2014 das

Philanthropin. Schulleiterin Frau Alexa Brum begrüßte die Gäste

und stellte Ihnen die heutige Jüdische Gemeinde vor. Am Begrü-

ßungsempfang zuvor nahm auch die Direktorin der Jüdischen Ge-

meinde, Jennifer Marställer, teil. Zur Verabschiedung der Gäste am

2. Juni 2014 fand ein Empfang des Magistrats der Stadt Frankfurt

im Kaisersaal des Römers mit anschließendem Abendessen statt. Für

die Gemeinde verabschiedete Vorstandsmitglied Harry Schnabel die

Gäste.

DER VORSTANDProf. Dr. Salomon Korn Benjamin Bloch Dr. Dieter Graumann Prof. Dr. Leo Latasch Harry Schnabel

Отчет ПравлениярешенияВ отчетный период Правление Еврейской общины приняло реше­ние о проведении капитального ремонта спортзала на улице Savignystraße, благоустройства школьного двора и ремонта умывальников в туалетах фойе Центра общины имени Игнаца Бубиса. Для кладбища на улице Eckenheimer Landstraße решено приобрести компактный экскаватор, а для здания на улице West­endstr. – построить новый подъемник. Для Центра престарелых одобрена установка раздвижных входных дверей. Кроме того, на заседании от 29 апреля Правление провело переговоры с заинтересованными сторонами по поводу кошерного магазина, создание которого планируется на ближайшее будущее.

Директорий Центрального советаНа заседании Директория Центрального совета евреев Германии, которое проходило 6 апреля 2014 г. в зале заседаний Совета общины, приняли участие президент Центрального совета и член Правления д­р Дитер Грауманн, вице­президент Центрального совета и председатель правления Еврейской общины Франкфурта, проф. д­р Саломон Корн и член Директория и член Правления проф. д­р Лео Латаш.

Праздники и Дни памяти9 апреля децернент по делам школы Беньямин Блох принял участие в пасхальном Седере в большом зале Центра общины. 14 и 15 апреля в праздничном зале Центра общины имени Игнаца Бубиса члены общины отметили первый вечер Седера с глав­ным раввином Менахемом Алеви Кляйном и второй – с равви­ном Жюльеном­Хаимом Суссаном.

28 апреля 2014 г. в синагоге Вестэнд отмечался День памяти Йом а­Шоа. С речью выступил председатель Правления проф. д­р Саломон Корн. Учащиеся школы им. Лихтигфельда прочли отрывки из воспоминаний людей, переживших Холокост.

4 мая, по случаю Йом аЗикарон в молодежном клубе прошел вечер Памяти, в котором приняли участие члены Правления Беньямин Блох и Гарри Шнабель, а также директор общины, г­жа Дженнифер Марштеллер.

5 мая в 19.00 час. Еврейская община отмечала Йом а­Ацмаут в зале Palmengarten. С приветствием к собравшимся обратился президент Центрального со­

вета и член Правления д­р Дитер Грауманн.

Уход за больными8 мая в администрации общины состоялся доклад на тему «Ев­рейские организации по уходу за больными во Франкфурте – 100­летие еврейской больницы». Мероприятие проведено в сотрудничестве с Университетом прикладных наук Франкфурта, Еврейским музеем, а также Институтом истории города. С при­

ветствием от имени Еврейской общины обратился член Правления Гарри Шнабель.

День германо-израильской дружбы13 мая в Императорском зале Ремера был дан прием по случаю дня германо­израильской дружбы. Израильским и еврейским учреждениям и общественным организациям была предоставлена возможность представить свою работу. От Правления в приеме участвовал проф. д­ром Лео Латашем. На дне Израиля, проходив­шем в этом году 14 мая на площади Börsenplatz также присут­ствовали члены Правления.

100-летие университета им. иоганна вольфганга Гете25 мая по случаю 100­летнего юбилея университета имени Иоганна Вольфганга Гете Еврейская община и университет им.

Гете провели в большом зале центра общины им. Игнаца Бубиса торжественное заседание на тему «Учредители – мыслители – революционеры». Это заседание предваряет научный симпозиум «Меценаты, ученые, граждане – еврейские попечители и еврейские ученые в истории Франкфуртского университета».

От имени Еврейской общины гостей приветствовал пред­седатель Совета общины, д­р Андрей Марес, с докладом на тему «Еврейское меценатство и основание университета Франкфурта­на­Майне» выступил проф. д­р Корн, председатель Правления общины.

Бывшие франкфуртовцыС 27 мая до 3 июня по приглашению города Франкфурта здесь находились дети и внуки бывших франкфуртовцев, евреев и людей, подвергавшихся преследованиям по политическим или религиозным причинам. 28 мая 2014 года гости посетили Филан­тропин. Директор школы г­жа Алекса Брум приветствовала гостей и представила им сегодняшнюю Еврейскую общину. Накануне на приеме в честь приезда бывших франкфуртовцев присут­ствовала директор Еврейской общины, Дженнифер Марштеллер. На приеме, данном магистратом города Франкфурта в Импера­торском зале по случаю отъезда гостей 2 июня 2014 года, с прощальными словами обратился член Правления Гарри Шна­бель.

Правление:проф. д-р Саломон КорнБеньямин Блохд-р Дитер Грауманнпроф. д-р лео латашГарри Шнабель

aUS dEr GEMEIndE | Gemeindeberichte

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 10 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 11

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 13Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 12

In Anbetracht der bevorstehenden Pessach-Feiertage fand auf Ini-

tia tive der Vorstandsmitglieder Benjamin Bloch und Prof. Dr. Leo

Latasch vom 3. März bis 11. April 2014 im Altenzentrum der Jü-

dischen Gemeinde der Verkauf von Lebensmitteln „Kascher le

Pessach“ statt.

Sprachförderung in den KindergärtenIn der Gemeinderatssitzung vom 18. März beriet der Gemeinderat

über einen Antrag von Gemeinderat Eduard Singer. Herr Singer

beantragte eine Besprechung über die Ausrichtung der Deutsch-

Sprachförderung in den Kindergärten der Jüdischen Gemeinde. Es

gehe ihm um die Sprachförderung für Kinder mit nichtdeutschem

Hintergrund in den Kindergärten und in der Schule. Seine Kinder

sprechen zu Hause nur russisch. Herrn Singer wurde mitgeteilt, dass

die Sprachförderung einzelner Kinder nicht möglich sei. Der Dezer-

nent für die Kindergärten, Harry Schnabel, bemerkte, dass die In-

tegration der Zuwandererkinder in den Kindergärten und in der Schu-

le doch gut gelungen sei. Dies könne auch empirisch bewiesen

werden. Seit etwa zwölf Jahren findet die Sprachförderung in den

Kindergärten statt, und die Eltern vertrauen dem System. Er bittet

Herrn Singer, das Kindergartenpersonal darüber zu befragen. Frau

Güver, Leiterin des Kindergartens Westend, erklärt, dass der

Schwerpunkt im Kindergarten die jüdische Erziehung sei und na-

türlich die deutsche Sprache. Der ganze Alltag der Kinder im Kin-

dergarten findet in Deutsch statt und auch die Spiele mit den Kin-

dern werden in Deutsch begleitet. Jede Kindergartengruppe mit

zwanzig Kindern hat drei Fachkräfte, die die Sprachentwicklung

der Kinder verbessern. Frau Malloy, Leiterin des Kindergartens

Röderbergweg, erwähnt, dass es bei der Sprachförderung darum

gehe, die Qualität des Sprechens zu verbessern. Allerdings sei die

Sprachförderung nicht mit Sprachkursen zu vergleichen. Alles, was

im Kindergarten geschehe, werde sprachlich begleitet. Nach ihrer

Erfahrung erlernten Kinder eine andere Sprache sehr schnell. Die

Kindergärten hätten bezüglich der Sprachförderung viele Angebo-

te. Nach ihrer Meinung seien die Kinder sprachlich genügend ge-

rüstet, um dann weiter in der Schule unterrichtet werden zu können.

Trotz dieser ausführlichen Diskussion ist Herr Singer der Mei-

nung, er verstehe nicht, warum die Gemeinde den Kindern in den

Kindergärten nicht die Chance gebe, perfekt Deutsch zu lernen.

Egalitärer Minjan Zur Sitzung des Gemeinderats am 28. April 2014 waren Vertreter des

Egalitären Minjan eingeladen, um dem Gemeinderat zu berichten.

Frau Tanja Klaczko und Frau Marcella Königsberg trugen vor, dass

an den Schabbat-G‘‘ttesdiensten regelmäßig ca. 30 bis 40 Personen

teilnehmen, an den Hohen Feiertagen und zu Pessach sind es weit

über 100 Besucher. Seitens des Egalitären Minjans lege man großen

Wert darauf, dass die G`ttesdienstbesucher einen Bezug zur Ge-

meinde bekommen. Viele junge Leute besuchten die angebotenen

Schiurim, man versuche die jungen Leute auch für den G`ttesdienst

zu gewinnen.

Wichtig sei dem Minjan auch der Kontakt zu den anderen

Gemeindemitgliedern in der Baumweg-Synagoge und in der West-

end-Synagoge. Der Vorstand betonte, dass die Zusammenarbeit

mit dem Minjan sehr angenehm sei. Die Jüdische Gemeinde Frank-

furt sei als Einheitsgemeinde in ganz Europa bekannt. Es sei einma-

lig, dass unter dem Dach der Gemeinde G`ttesdienste nach libera-

lem, konservativem und orthodoxem Ritus stattfänden.

DER GEMEINDERATDr. Andrei Mares Vorsitzender des Gemeinderats

Cornelia Maimon-Levi Stellvertretende Vorsitzende

BErICHt dES GEMEIndEratSВвиду предстоящего праздника Песах по инициативе членов Правления Беньямина Блоха и проф. Лео Латаша с 3 марта до 11 апреля 2014 года в Центре престарелых Еврейской общины Франкфурта проходила продажа продуктов «кашер ле Песах».

языковая адаптация в детских садахНа заседании от 18 марта Совет общины обсуждал запрос члена Совета Эдуарда Зингера. Г­н Зингер предложил для дискуссии тему улучшения помощи в освоении немецкого языка в детских садах. Речь идет о языковой адаптации детей из ненемецких семей в детских садах и школах. Его дети говорят дома только по­русски. Г­ну Зингеру было сказано, что обучение языку отдельных детей не возможно. Децернент по делам детских садов, Гарри Шнабель, заметил, что интеграция детей иммигрантов всегда удачно осуществлялась в детских садах и школе. Это легко доказывается эмпирическим путем. Языковая адаптация в детских садах осуществляется уже около двенадцати лет, и родители оказывают этой системе полное доверие. Он просит г­на Зингера расспросить сотрудников детских садов. Г­жа Гювер, директор детского сада Вестэнд, сообщает, что основной задачей детского сада является еврейское воспитание и, конечно, немецкий язык. Весь день в детском саду говорят по­немецки, игры с детьми сопровождаются также на немец­ком языке. Г­жа Маллой, директор детского сада Редербергвег, замечает, что целью языковой адаптации является улучшение речи детей. Однако, языковая адаптация не подразумевает курсы языка. Все, что происходит в детском саду, проговаривает­ся на немецком языке. Из опыта видно, что дети очень быстро овладевают новым языком. В детских садах имеется много возможностей для языковой адаптации. По ее мнению, дети

имеют достаточные языковые знания для дальнейших занятий в школе.

Несмотря на подробную дискуссию, г­н Зингер остался при своем мнении, что он не понимает, почему община не дает детям шанс в совершенстве изучить немецкий язык.

«Эгалитарный миньян»На заседание 28 апреля 2014 года были приглашены представите­ли «эгалитарного миньяна» для информации об их деятельности. Г­жа Таня Клачко и г­жа Марчелла Кенигсберг сообщили, что в субботних богослужениях регулярно принимают участие 30­40 человек, а на Высокие праздники и на Песах приходят более 100 посетителей. Со стороны «эгалитарного миньяна» уделяется большое внимание тому, чтобы посетители богослужений могли наладить контакт с общиной. Много молодых людей посещают предлагаемые шиурим, важно привлечь молодых людей к посе­щению богослужений.

«Миньяну» важен также контакт с другими членами общины в синагогах Баумвег и Вестэнд. Правление подчеркнуло, что ему очень приятно сотрудничество с «эгалитарным миньяном». Еврейская община Франкфурта известна во всей Европе как единая община. Просто уникально, что под одной крышей общины проводятся богослужения по либеральному, консервативному и ортодоксальному обрядам.

СОвет ОБЩинЫд-р андрей МаресПредседатель Совета общиныКорнелия Маймон-левиЗаместитель председателя Совета общины

Отчет СОвета ОБЩинЫ

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Jüdischen Gemeinde Frankfurt.In einem Brief vom 17. Juni informierte Dr. Dieter Graumann die Jüdischen Gemeinden und die Landesverbände über die Bemühungen des Zentralrats der Juden in Deutschland zur Unterstützung der Juden in der Ukraine.

In Gesprächen mit dem Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und dem Vizekanzler Sigmar Gabriel konnte erreicht werden, dass alle Anträge zur Aufnahme jüdischer Zuwanderer in der deutschen Auslandsvertretung in Kiew entgegengenommen werden, auch wenn die erforder-lichen Dokumente nicht vollständig beigefügt sind. Die Bearbeitung der Anträge wird beschleunigt. In besonders dramatischen Fällen kann der Zentralrat direkt an das Auswärtige Amt herantreten. Sollte sich die Lage der Juden in der Ukraine aufgrund eines steigenden Antisemitismus nachweis-bar verschlimmern, wird kurzfristig über ein weiteres gemeinsames Vorgehen beraten.

Das vollständige schreiben des Zentralratspräsidenten finden sie auf unserer Webseite: www.jg-ffm.de

Stellungnahme zur Lage der Juden in der Ukraine

naCHrICHtEn aUS dEM ZEntraLrat dEr JUdEn In dEUtSCHLand

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 15

Bei der tagung des ICJW in die-sem Mai sind Sie zu einer der 14 Vizepräsidentinnen gewählt wor-den. Erstmals nach der Shoah ist

deutschland wieder Mitglied in diesem Präsidium. Was wollen Sie dort bewirken? Das Ziel des ICJW ist die Förderung freund-

schaftlicher Beziehungen und des Verständ-

nisses unter den jüdischen Frauen aller Län-

der, das Judentum weltweit zu stärken und

die Solidarität mit Israel zu unterstützen. Die

Mitglieder setzen sich ein für die Verbesse-

rung des sozialen, wirtschaftlichen und recht-

lichen Status aller Frauen unter jüdischem

und allgemeinem Zivilrecht. Allgemein ist das

Ziel Tikkun Olam. Unsere aktive Präsenz im

ICJW führt dazu, dass die jüdische Gemein-

schaft in Deutschland stärker als bisher wahr-

genommen wird. Ich hoffe, dass während

der nächsten Jahre die jüdischen Frauen in

Deutschland innerhalb des ICJW eine immer

größere Rolle spielen werden.

die Fragen stellte dr. Susanna Keval

Sie sind Vorsitzende des Jüdischen Frauenbundes in deutschland, der nachfolgeorganisation des

1904 von Bertha Pappenheim gegründe-ten Verbandes. Worin bestehen heute Ihre aktivitäten? Bertha Pappenheim hat maßgeblich an der

Professionalisierung und Institutionalisierung

der Sozialarbeit mitgewirkt. Diese Aufgaben

werden heute zum großen Teil von den Ge-

meinden und der Zentralwohlfahrtsstelle

übernommen. Der Beitrag der Frauenverei-

ne ist vor allem in den kleineren Gemeinden

immer noch wichtig. Der Frauenbund unter-

stützt die Frauenvereine bei ihrer örtlichen

Arbeit, gibt Anregungen und hilft bei der

Vernetzung. Wir organisieren jährlich zwei

Freizeiten für aktive Senioren. Die Vorstände

der Vereine treffen sich regelmäßig bei Wo-

chenendseminaren, tauschen Erfahrungen

aus und erhalten wertvolle thematische und

organisatorische Anregungen.

die Gedenkveranstaltung, „Jeder Mensch hat einen namen“ ist in-zwischen ein fester Bestandteil der Gedenkkultur unserer Gemeinde.

Haben sich Ihre Erwartungen von damals erfüllt? Sie wurden sogar übertroffen. Die Lichtigfeld-

Schule hat das Projekt fest in ihr Programm

eingebunden und die Schülerinnen und Schü-

ler setzen sich in der achten Klasse intensiv

mit der Vergangenheit ihrer Familien ausei-

nander. Sie erkunden dabei die Geschichte

ihrer Großeltern und sogar Ur-Großeltern vor

und während der Shoah. Dabei werden sie

fachkundig von engagierten Lehrern begleitet.

Hat sich an dem Konzept etwas geändert? Ursprünglich sollte an die ermorde-

ten Familienmitglieder gedacht werden. Die

Jugendlichen kannten sie aber gar nicht. Ihr

Interesse richtete sich viel mehr auf das

Überleben ihrer Großeltern, die ihnen viel

näher standen und das Fortbestehen der Fa-

milie überhaupt ermöglichten. Ich würde

mir wünschen, dass das Konzept kreativ wei-

terentwickelt und den Interessen der Ju-

gendlichen angepasst wird. Rituale und Ge-

denkveranstaltungen dürfen nicht erstarren,

sie müssen das Publikum ansprechen.

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Cornelia Maimon-Levi

rituale dürfen nicht erstarrenVor zehn Jahren hat die Gemeinderätin Cornelia Maimon-Levi die Gedenkveranstaltung „Jeder Mensch hat einen Namen“ ins Leben gerufen. Als Vorsitzende des Jüdischen Frauenbundes in Deutschland ist sie im Mai 2014 zur Vizepräsidentin des International Council of Jewish Women (ICJW) gewählt worden.

Der International Council of Jewish Women wurde 1912 in Rom gegründet. Die erste Vorsitzende war die Frankfurterin Bertha Pappenheim. Heute vertritt der ICJW jüdische Frauen in 43 Ländern und hat als eine NGO einen konsultativen Status bei der UNO. Die neue Präsidentin ist die Australierin Robyn Lenn.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 14

trauer um Eyal, Gilad und naftaliUnmittelbar vor der Drucklegung erreichte uns die Nachricht, dass die drei am 12. Juni im Westjordanland entführten israelischen Jugendlichen, Gilad Shaar, Naftali Frenkel und Eyal Yifrach, in der Nähe der Stadt Halhul tot aufgefunden wurden. Die Solidaritätskundge bungen, die weltweit unter dem Motto „Bring back our boys“ auch in zahlreichen deutschen Städten, darunter auch in Frank-furt, stattfanden, waren vergeblich. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt trauert mit den Familien und mit den Angehörigen.

aUS dEr GEMEIndE | Vier Fragen an ...

Cornelia Maimon-Levi

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Seit Mitte Mai ist Daniel Botmann neuer Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutsch-land. Der 30-Jährige hat bisher als Rechtsanwalt in einer Saarbrücker Wirtschaftskanzlei und als Lehrbeauftragter der Universität des Saarlandes im Bereich des Staatsrechts sowie des Vermö-gensrechts gearbeitet. Der 1984 in Tel Aviv geborene Jurist war von 2005 bis 2011 stellvertre-tender Vorsitzender des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz. Dort war er maßgeblich an den Neuverhandlungen zum Staatsvertrag zwischen dem Landesverband und dem Land Rheinland-Pfalz beteiligt. Daneben engagierte er sich in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Daniel Bot-mann ist verheiratet und spricht neben Deutsch auch fließend Englisch, Hebräisch und Russisch. Herr Botmann ist in der jüdischen Gemeinschaft groß geworden und bringt viel Verständnis für die Belange der jüdischen Gemeinden mit, sagte bei seiner Einstellung Zentralratspräsident Dr. Dieter Graumann.

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Zentralratspräsident Dr. Dieter Graumann und der neue Geschäftsführer Daniel Botmann

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dritter round table jüdischer organisationen

Ehrenmedaille für dr. dieter Graumann

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Gedankenaustausch mit Kardinal reinhard Marx

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In seinem Frankfurter Büro trafen sich am 24. Juni zu einem Gedankenaustausch Zentralrats-präsident Dr. Dieter Graumann und Kardinal Reinhard Marx. Beide unterstrichen die guten Beziehungen zwischen der Katholischen Kirche und dem Zentralrat sowie den beiden Rab-binerkonferenzen. Dr. Dieter Graumann dankte Kardinal Marx für die Unterstützung der Kirchen bei der Beschneidungsdebatte und erinnerte an die herzliche Begegnung mit Papst Benedikt XVI. während seines Besuchs in Deutschland vor drei Jahren. Beide äußerten sich zuversichtlich, dass auch das Wirken von Papst Franziskus dazu beitragen werde, die ge-meinsamen Fundamente zu stärken, und das freundschaftliche Vertrauen wachsen zu lassen. Ebenfalls sei es nötig, betonten beide, am jeweiligen Verständnis von Christentum und Judentum stetig weiter zu arbeiten.

Reinhard Marx war im März zum neuen Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz gewählt worden.Zentralratspräsident Dr. Dieter Graumann und der Vorsitzende

der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (rechts im Bild)

Am 25. Juni erhielt Dr. Dieter Graumann in Berlin die Ehrenmedaille des Bundesverbandes der Veteranen, Ghetto- und KZ-Gefangenen sowie der Überlebenden der Leningrader Blockade. Der Vorsitzende des Verbandes, Petro Feldman, überreichte ihm die Medaille, die an den Sieg über Nazi-Deutschland erinnert. Er dankte Dr. Graumann für sein jahrelanges Engagement für die Anliegen der Kriegsveteranen sowie für die Überlebenden der NS-Verfolgung. An der feierlichen Übergabe nahmen auch Vertreter des Verbandes sowie Präsidiums mitglied Mark Dainow und Geschäftsführer Daniel Botmann teil. Dieter Graumann dankte für die Auszeich-nung. Er sei tief berührt und bewegt über diese Würdigung.

Dr. Dieter Graumann und Petro Feldman (links im Bild)

Ebenfalls am 25. Juni lud der Zentralrat der Juden in Deutschland zum dritten Mal zu einem „Round Table“ nach Berlin ein, um mit jüdischen Organisationen über das Thema der „Nachwuchsförde-rung“ zu diskutieren. Gekommen waren Vertreter von über 30 Organisationen.

Der Zentralratspräsident freute sich über die zahlreiche Teilnahme und betonte, wie wichtig es sei, sich zu verbinden und zu vernetzen. Der Zentralrat sei ein Kompetenzzentrum und An-sprechpartner für die in der Bundesrepublik tätigen Organisationen, der, wenn nötig, Unterstüt-zung anbietet. „Wir ziehen alle an einem Strang“, betonte auch Daniel Botmann, der neue Ge-schäftsführer des Zentralrats. Anschließend berichteten mehrere Organisationen von ihren Ansätzen, junge Leute für ihre Arbeit zu gewinnen. Auch das Konzept der European Maccabi Games, die 2015 in Berlin stattfinden werden, wurde vorgestellt.

An dem dritten Round Table in Berlin beteiligten sich mehr als 30 jüdische Organisationen in Deutschland. In Gedenken an: Gilad Shaar, Naftali Frenkel und Eyal Yifrach

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 17Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 16

reiseziel: Bad sobernheim Endlich ist es soweit. 17. Juni, 9.00 Uhr.

Zwei große Busse halten pünktlich in der

Savignystraße vor dem Ignatz Bubis-Ge-

meindezentrum. In freudiger Erwartung auf

eine tolle Zeit in dem berühmten Bad Sobern-

heim und mit Koffern, Rucksäcken und

Kuscheltieren bepackt, nehmen an diesem

sonnigen Junitag vierundvierzig fünf- und

sechsjährige Kindergartenkinder und ihre

dreizehn Erzieherinnen in den Bussen Platz.

Mit einem riesen Repertoire an Liedern

verflog die Zeit bis zur ersehnten Ankunft

im Nu. Angekommen!

Ganz schnell ins große Max Willner-Haus

gelaufen. Das Gepäck in die Zimmer ge-

schleppt, das richtige Bett ergattert, den Inhalt

des Koffers einmal ordentlich durchgewühlt,

eingecremt und nichts wie raus.

Es gilt, das Außengelände zu erkunden,

den riesigen Fußballplatz zu erobern und

schnell Mal ein paar Tore zu schießen, wie

kürzlich in der WM dieser Thomas Müller!

Mit den Freunden auf der großen Nestschau-

kel herumbaumeln, Blumen pflücken, durchs

Gras hüpfen oder einfach neugierig beobach-

ten, was da so auf dem Boden kriecht und

in der Luft umherfliegt. Tannenzapfen sam-

meln, Käfer studieren, fotografieren, die ge-

pflückten Wiesenblumen zu Kränzchen bin-

den und vieles mehr.

Die Spannung steigt! Entdecken, Erleben

und Ausprobieren ist angesagt, als wir uns

nach dem ausgiebigen Mittagsschmaus zum

„Barfußpfad“, der Hauptattraktion unseres

Ausflugs, auf den Weg machen.

Hier können alle ausgiebig ihrem Ent-

decker- und Forscherdrang nach Lust und

Laune nachgehen, erstaunt ihre individuel-

len Kompetenzen erweitern und Begeiste-

rung in der Gemeinschaft erfahren.

Eine Erfrischung gefällig? Nach all den

Erlebnissen gönnen wir uns auch noch ein

Kaktus- oder Caprieis. Über die Hängebrücke

oder mit dem Boot die Nahe überquert zurück

ins „Hotel“, wo die nächste Überraschung

auf uns wartet. Riesen-Hamburger, Pommes

und alles, was dazugehört, bekamen wir

vom Koch persönlich überreicht.

Nach einem erfüllten Tag auf die Zim-

mer zurückgezogen. Die Taschenlampen

ausprobiert, Kuscheltiere in den Arm ge-

nommen, gelesen und Schwupps … einge-

schlafen. So ein schöner Tag!

Für die meisten Kinder war dies die erste

Reise mit einer Übernachtung ohne ihre

Eltern.

Ein großes Dankeschön an die Eltern der

Kinder, für das in uns gesetzte Vertrauen und

an die Erzieherinnen und Erzieher für eine

gelungene Reise.

Kinder, ihr wart alle großartig!

Elvira Güver

Leiterin des Kita-Bereichs Westend

Mit wunderschönen Blumenkränzen im Haar und prächtig ausge-

statteten Bikkurimkörbchen feierten die Kinder des Kindergartens

„Bereschit“ im Röderbergweg begeistert Schawuot.

Der Wetterfrosch war uns in diesem Jahr besonders gut geson-

nen und bescherte uns Sonnenschein und gute Laune, so dass wir

im Freien mit Liedern und Tänzen das Wochenfest begehen konn-

ten.

Auch die Mitarbeiterinnen ließen sich von dem frohen Treiben

anstecken und feierten ausgelassen mit.

Claudia Behringer

Süße FrüchtchenKIndErGartEn BErESCHIt

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„Eine Maschine kann die Arbeitvon fünfzig gewöhnlichen Menschen übernehmen.Keine Maschine kann die Arbeit eines einzigenaußergewöhnlichen Menschen übernehmen.“Elbert Hubbard

Wir gratulieren unserer Kollegin und Freundin Sveta Gower zu ihrem 20-jährigen Dienstjubiläum.

Liebe Sveta, herzlichen Dank für die vielen Jahre, die es uns erlaubt war, mit Dir zusammen zu arbeiten – und auf weitere zwanzig erfolgreiche Jahre mit Dir!

„Es sind immer die einfachsten Ideen, die die größten Erfolge erzielen.“

Auch unserer lieben Kollegin Tamar Noemark gratulieren wir von Herzen zu ihrem 25-jährigen Dienstjubiläum.

Noch immer gibt es viel von Dir zu ler-nen, liebe Tami, es ist schön, zu sehen, wie Du immer wieder von neuem über Dich hinauswächst.Vielen Dank!

dienstjubiläenKIndErGartEn WEStEnd Und rödErBErGWEG

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Jom Ha’azmaut und SchawuotDer blau-weiß geschmückte riesengroße Kuchen in Form einer

israelischen Fahne zum 66. Geburtstag des Staates Israel beein-

druckte unsere Kinder aus der Krabbelstube und dem Kindergarten.

Die Kerzen ausgepustet – und los ging das Fest. Gut gelaunt und

mit Fähnchen in der Hand feierten Groß und Klein den Unabhän-

gigkeitstag mit musikalischen Darbietungen aller Gruppen. Danach

wurde die leckere Torte angeschnitten – im Handumdrehen war

sie verputzt.

Mit gefüllten Obstkörbchen auf den Schultern tanzten die Kin-

dergartenkinder in dem festlich geschmückten Gemeinschaftsraum.

Stolz trugen sie die bunten Blumenkränzchen auf ihrem Kopf und

präsentierten sich freudig in weißen Kleidchen und Hemdchen. Dem

Gebot, an Schawuot milchige Speisen in Form von Eis zu essen,

folgten sie begeistert. Mit einer Parade über den Spielplatz, zum Fo-

yer und über den Schulhof fand die fröhliche Feier ihren Abschluss.

Elvira Güver

Leiterin des Kita-Bereiches Westend

KIndErGartEn WEStEnd

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Auf dem Weg zurück ins Max Willner-Haus die Nahe über die Hängebrücke überquert.

Herzlich willkommen in Bad Sobernheim

Herzlichen Glückwunsch auch von den Kindergartenkindern zu Israels 66. Geburtstag

Sveta Gower

Tamar Noemark

An üppig gedeckten Tischen konnten die Kinder die mitgebrachten Früchte probieren.

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aUS dEr GEMEIdE | I. E. Lichtigfeldschule im Philanthropin

Jom Ha’azmaut Allen Kindern war ihr Beitrag zu Israels

66. Geburtstag wichtig. Voller Vorfreude wur-

den auch unsere Gäste aus den Kindergär-

ten und der Krabbelstube erwartet. Viele

Kinder waren an diesem Tag besonders ge-

spannt, denn sie würden ja gleich ihre Ge-

schwister und ehemaligen Erzieherinnen

bei deren Darbietungen bejubeln können!

Und dann war es endlich so weit:

80 Gäste waren aus der „Arche Noah“, dem

Kindergarten Westend und dem Kindergar-

ten Röderbergweg gekommen, um mit uns

gemeinsam Jom Ha‘azmaut zu feiern.

Ein blau-weißes Fahnenmeer und wun-

derschön angezogene Kinder waren zu be-

wundern. Jeder hat einen Teil der Auffüh-

rung mitgestaltet und war dadurch ein Teil

des Ganzen. Wir haben alle zusammen ge-

tanzt, gesungen und zum Abschluss noch

typisches israelisches Essen gegessen: Fallafel

mit Pitta und Humus. Es war sehr lecker.

Laut war zu hören:

„Israel Israel, Mazal Tow we Kawod, wünschen wir von allen hier!Schalom Schalom, soll sein Frieden im Land, alle Zeiten Hand in Hand!“

Wir wünschen dem jungen Staat Israel

alles Gute zum 66. Geburtstag – eine glück-

liche, friedvolle und lange Zukunft!

AM ISRAEL CHAI!

SchawuotAm 3. Juni fand die Schawuot-Feier der Ein-

gangsstufe auf dem Schulhof des Philanthro-

pin statt. Für die Klassen E 1 a, b, c und d

von Frau Blum, Frau Katz, Frau Kroth und

Frau Schiemer war das in doppelter Hinsicht

etwas Besonderes, denn einige der Kinder

kannten das große Gebäude in der Hebel-

straße noch gar nicht, gleichzeitig freuten sie

sich aber, ihren älteren Geschwistern zu

begegnen.

Die Spannung stieg noch, als die Kleinsten

und Jüngsten vor der gesamten Schüler-

und Lehrerschaft und den vielen Eltern Tänze

zu Schawuot aufführen sollten. Dafür hatten

sie schon zwei Wochen lang unter der Lei-

tung von Ricky Zaltzmann fleißig geprobt.

Das häufige Üben zahlte sich nun aus,

denn mit ihrer Darbietung verzauberten sie

alle. Ganz in Weiß gekleidet, mit Blumen-

kränzen auf den Köpfen und einem Obst-

körbchen auf der Schulter führten sie mit

viel Freude ihren Tanz vor und sangen dazu

Schawuot-Lieder.

Nach der Aufführung waren die Kinder

sichtlich froh über den gelungenen Auftritt

– ein Erlebnis das ihnen noch lange im Ge-

dächtnis bleiben wird. Die größeren Kinder

der E2 gingen nach der Feier auf Entde-

ckungsreise ins Philanthropin. Die Mensa,

die Aula, die Turnhalle, die Musikräume,

der NaWi-Raum, aber auch die zukünftigen

Klassenräume, das Sekretariat und die Büros

von Frau Brum und Herrn Luwisch wurden

unter die Lupe genommen – denn schließ-

lich wird das Philanthropin für die E2-Kin-

der ihre neue schulische Heimat nach den

Sommerferien.

diana anshell, nicole Kroth und das

Eingangsstufenteam der Lichtigfeld-Schule

Feiern in der Eingangstufe

Wie alles anfingIch besuchte, wie viele Kinder meiner Generation, bereits den jüdi-

schen Kindergarten in der Gagernstraße und obwohl wir in Mühl-

heim am Main und später in Offenbach wohnten, haben meine

Eltern die lange Anfahrt in Kauf genommen. So ungewöhnlich das

für Außenstehende auch war, für mich war das selbstverständlich,

denn ich kannte nichts anderes. Kinder aus der Nachbarschaft ha-

be ich erst später kennengelernt.

Geschichte und Geschichten Meine Mutter kommt aus Warendorf bei Münster, aus einer alt-

eingesessenen deutsch-jüdischen Familie, wo sie 1936 geboren

wurde. Mit ihren Eltern wurde sie 1943 nach Theresienstadt depor-

tiert und wie durch ein Wunder haben alle drei überlebt, zumal

mein Großvater als Kriegsversehrter aus dem Ersten Weltkrieg, der

für die Deutschen gekämpft hat, beide Beine verloren hatte. Dann ist

die Familie nach Warendorf, wo übrigens auch Paul Spiegel, ein Ju-

gendfreund meiner Mutter, herkam, zurückgekehrt. Sie bekamen

ihr Haus, das zeitweilig als Gestapozentrale diente, wieder zurück

und meine Mutter lebte dort, bis sie meinen Vater kennengelernt

hatte. Mein Vater ist kurz nach Kriegsende schon im Alter von 18

Jahren aus freien Stücken zum Judentum konvertiert, lange bevor er

meine Mutter kennen gelernt hat. Nachdem dann mein Vater eine

Import-Export Firma gegründet hatte, suchte er einen Standort in

der Nähe eines großen Flughafens. Aus diesem Grund zogen wir

dann ins Rhein-Main-Gebiet.

Unsere Rubrik über die Absolventen der Lichtigfeld-Schule und ihre Lebenswege setzen wir in dieser Ausgabe der JGZ fort.

Sicherheit und Geborgenheit In der Lichtigfeld-Schule fühlte ich mich von Anfang an wohl. Sie

hat mich nicht nur dem Judentum nähergebracht, sondern auch

der israelischen Kultur, der Musik und dem Tanz. Als ich dann

nach der 4. Klasse die Schule wechseln musste, war ich schon

etwas traurig. Obwohl die Freundschaften damals noch nicht so

ausgeprägt waren, habe ich meine damaligen Mitschülerinnen und

Mitschüler vermisst und mich immer gefreut, wenn ich sie auf den

Machanot wiedertraf.

Das Gefühl der Gemeinschaft, der ich angehört habe, war damals

schon sehr groß und ist es bis heute geblieben. Die Schule war fast

wie eine zweite Familie. Hier habe ich mich wohl und sicher gefühlt.

das danachDieses Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit ist mir durch mei-

ne ehrenamtliche und berufliche Tätigkeit in jüdischen Institutio-

nen bis heute erhalten geblieben.

Schon während meines Anglistikstudiums habe ich für die

ZWST gearbeitet. Nachdem meine Kinder aus dem Gröbsten raus

waren, habe ich meine Arbeit im pädagogischen Zentrum der ZWST

wieder aufgenommen und begann 2008 als Assistentin der Kinder-

gartenleitung im Kindergarten Westend zu arbeiten. Beide Tätigkei-

ten ergänzen sich hervorragend, denn im pädagogischen Zentrum

stellen wir den Erziehern, den Madrichim und den Lehrern Arbeits-

material zur Verfügung und als rechte Hand der Kindergartenlei-

tung sehe ich, neben den eher organisatorischen und administrativen

Arbeiten, wie die von der ZWST zur Verfügung gestellten Materialien

von den Erzieherinnen in der Praxis umgesetzt werden.

Was geblieben istMeine Liebe zum israelischen Tanz wurde in der Lichtigfeld-Schule

geweckt und ist mir bis heute erhalten geblieben.

Viele Jahre war ich aktives Mitglied der Tanzgruppe der Jüdischen

Gemeinde und habe später selbst eine Tanzgruppe im Jugendzentrum

geleitet. Gerade neulich dachte ich, ich sollte mal wieder zum Volks-

tanzen gehen. Das ist für mich nicht nur Lebensfreude pur bzw. Ent-

spannung und Bewegung, sondern ein wesentlicher Teil meiner

jüdischen Identität und meiner Verbundenheit mit Israel.

aufgenommen und bearbeitet von dr. Susanna Keval

Fast wie eine zweite Familie

„Das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit ist bis heute erhalten geblieben.“

Daniela Sobol, geborene Binzer, wurde 1967, ein Jahr nach der Gründung der Lichtigfeld-Schule, eingeschult. Heute ist sie Assistentin der Kindergartenleitung in der Westendstraße und arbeitet im pädagogischen Zentrum der ZWST.

Seit den Osterferien haben sich die Klassen der Eingangsstufe intensiv mit dem Thema Israel beschäftigt. Es wurden Karten gebastelt, Texte zu Israel gelesen und gute Wünsche für Israel verfasst. Die Kinder übten Tänze, Lieder und selbst verfasste Gedichte ein.

aUS dEr GEMEIndE | I.E. Lichtigfeld-Schule im PhilanthropinaUS dEr GEMEIndE | I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Was gibt es alles in Israel? Sonne, Blumen und Sterne. Das erläuterten die Eingangsstufenkinder ihren jüngeren Gefährtinnen und Gefährten aus den Kindergärten.

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 19

der Jahrgang 1967 in der 4. Klasse, mit der Klassen-lehrerin, Frau Heun

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 18

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 21Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 20

Schüler machen Zeitung

Straßburg 2014

Auch in diesem Schuljahr fuhren die zwei achten Klassen der

Lichtigfeld-Schule nach Berlin. Dort besichtigten und besuchten

wir die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten wie das Brandenbur-

ger Tor, den Fernsehturm, die Staatsbibliothek, den Opernplatz

und vieles mehr. Außerdem gingen wir an einem Abend in ein

Varieté. Wir waren drei Tage in Berlin – da denkt man zuerst,

dass da nicht viel zu machen sei. Aber dann waren wir doch

erstaunt, was unsere Lehrerinnen, Frau Dr. Maiwald und Frau

Rosenfeld, alles geplant hatten. Der erste Tag begann mit der

Anreise. Dort angekommen, gingen wir erst einmal ins Museum

„Story of Berlin“ und in einen Atomschutzbunker aus der Zeit

des Kalten Krieges. In diesem Museum lernten wir so gut wie

alles über Berlin. Am Abend machten wir dann einen Spazier-

gang vom Brandenburger Tor über die Museumsinsel bis zum

Alexanderplatz, bei dem jeder Schüler zu einer bestimmten Se-

henswürdigkeit ein kurzes Referat hielt. So sahen wir auch das

Rote Rathaus, den Berliner Dom, die Marienkirche und den Lust-

garten. Der nächste Tag begann mit einer Stadtrundfahrt mit dem

Schwerpunkt „Das Leben der Juden in Berlin“. Danach verbrach-

ten wir den Nachmittag im Jüdischen Museum, wo wir alles über

das Leben der Juden im Mittelalter erfuhren. Nach dem Abend-

essen erlebten wir eine beeindruckende und farbenprächtige

Revue mit Gesang, Tanz und Akrobatik im Friedrichstadtpalast.

Den Bundestag im Reichstagsgebäude besuchten wir am dritten

Tag der Klassenfahrt. Dort wurde uns erzählt, was im Bundestag

geschieht und wie das Parlament, die Fraktionen bzw. Parteien,

arbeiten. Auch die Umgestaltung des Gebäudes durch den Ar-

chitekten Norman Forster wurde uns erklärt. Mit zwei Mitarbeitern

des Abgeordneten und CDU-Generalsekretärs, Dr. Peter Tauber,

haben wir auch gesprochen. Sie erzählten uns alles über ihr Berufs-

leben und wie es sich anfühlt, im Bundestag zu arbeiten. Schade,

dass die Fahrt so schnell vorüber war.

oskar Herfurth Klasse 8b

Auf nach Berlin! Die 8. Klassen auf Tour

Alle waren aufgeregt und erwarteten Straßburg mit viel Span-

nung. Die Busfahrt war witzig und ging schnell vorüber. Gleich

als wir angekommen waren, aßen wir in der Kantine der ORT-

Schule von Straßburg zu Mittag. Danach besichtigten wir die Sy-

nagoge. Unsere Zimmer in der Jugendherberge CIARUS waren

schön. Wir trafen uns immer alle in einem Zimmer und amüsier-

ten uns prächtig. Nachdem wir in unsere Zimmer eingezogen wa-

ren, durften wir uns selbst Crêpes backen. So startete eine Crêpes-

Party! Am nächsten Tag besuchten wir die Kathedrale. Unser

Führer war streng, aber witzig. Abends gingen wir im koscheren

Restaurant „Empire steak building“ Burger mit Pommes essen. In

der zweiten Nacht machten wir eine Schiffstour auf der Ill, mit

Audioguide. In unserer Freizeit durften wir Geschenke und Mit-

bringsel besorgen. Am letzten Tag liefen wir 45 Minuten in der

strahlenden Sonne zum Bahnhof und fuhren dann – alle traurig,

weil unsere Reise zu Ende ging – wieder zurück nach Frankfurt.

Vanity Katz, Bella Endzweig, Jon ardinast und neal Lasowski, 6b

Auch für diese Ausgabe der JGZ haben die Schülerinnen und Schüler der Zeitungs-AG mehrere Beiträge vorbereitet.

Israelfahrt 2014Mit Zelten und Fahrrädern im Gepäck ging es am 25. Mai mit

dem Zug auf Klassenfahrt nach Trier. Als Erstes stand auf dem

Programm der Besuch des Amphitheaters, wo uns eine super

spannende Erlebnisführung über den Gladiator Valerius das Gla-

diatorenleben von damals veranschaulichte. Ziemlich cool! Da-

nach fuhren wir mit den Rädern zurück zum Campingplatz,

kochten uns etwas zu essen und gingen in unsere Zelte.

Am nächsten Morgen fuhren Liam Krumholz und Herr Hof-

mann Brötchen holen und nach dem Frühstück ging es mit den

Rädern zur Porta Nigra, dem großen römischen Stadttor. Danach

zogen wir auf der alten Römerstraße in Richtung Innenstadt, wo

wir am Dreikönigenhaus, einem sogenannten Turmhaus, über

die auffallende Eingangstür im ersten Stock staunten. Anschlie-

ßend schauten wir uns die Basilika an, in der einst Kaiser Kon-

stantin regierte, und besuchten dann die Kaiserthermen, wo wir

uns in riesigen ehemaligen Heiz- und Wassertunneln tummelten.

Am nächsten Tag besichtigten wir zwei römische Villen. Die

Villa Borg, ein großes Freilichtmuseum, mit ihren großzügigen

Thermen, und die Villa Nennig, mit ihren wunderschönen rö-

mischen Mosaiken.

Am nächsten Tag war unsre Zeit in Treveris (oder wie die

Römer zu sagen pflegten: „Augusta Treverorum“) leider schon

wieder zu Ende. Der Zug brachte uns wieder zurück nach Frank-

furt, wo uns Herr Hofmann, der unser Gepäck mit dem Auto

transportiert hatte, und unsere Eltern in Empfang nahmen.

neala n. Patterson, Klasse 6b

Als Lateiner in Trier Die Abschlussklasse der Lichtigfeldschule fuhr – wie jedes Jahr –

im Mai nach Israel. Die Reise begann in Ein Gedi, wo uns ein hefti-

ges Unwetter begrüßte. Den ersten Abend ließen wir trotzdem mit

einer traditionellen Trommel-Session ausklingen. Am nächsten Tag

zeigten sich die Folgen der kräftigen Regenfälle: Die Straßen waren

so stark überflutet, dass unser Reisebus sie nicht passieren konnte.

Also mussten wir die erste Hälfte des Tages zu Fuß gehen. Trotzdem

waren wir auch am Toten Meer – eine salzig-lustige Erfahrung für

alle. Nachdem wir die ehemalige Kanalisation der Altstadt durch-

laufen hatten, feierten wir Schabbat in Jerusalem in einer Carle-

bach-Synagoge. Am Schabbat-Morgen unternahmen wir einen

langen Spaziergang zur Klagemauer. Am Folgetag besuchten wir

das Yad Vashem-Museum, anschließend den Militär- und Ehren-

friedhof auf dem Herzlberg. Abends fuhren wir nach Tiberias. Dort

unternahmen wir eine Wasserwanderung und eine spritzige Ka-

nufahrt. In den nächsten Tagen besuchten wir viele Denkmäler in

und um Tiberias, besichtigten Akko und eine Eselsfarm, auf der wir

eine echte Eselstour erlebten und lecker aßen. Die letzte Station der

Fahrt war Tel Aviv. Dort betraten wir die Halle, in der David Ben

Gurion 1948 die Unabhängigkeit Israels verkündet hatte. Einem

Nachmittag bei Verwandten folgte dann ein gemeinsames Abschluss-

essen in einem Restaurant.

Wir danken ganz herzlich unseren Lehrern, die uns betreuten,

den beiden Reiseleitern und der Jüdischen Gemeinde dafür, dass

sie uns zum Ende unserer Schullaufbahn eine derart interessante

und vergnügliche Reise ermöglicht haben.

adina und Leonie Kula, Jonathan diederichs, 9. Klasse

aUS dEr GEMEIndE | I.E. Lichtigfeld-Schule im PhilanthropinaUS dEr GEMEIndE | I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Buch des Monats Der von Hanna Liss und Bruno Landthaler im April herausgegebene erste Band der Kinderbibel „Erzähl es deinen Kindern“ wurde von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in der Sparte „Kinderbuch“ mit dem Gütesiegel „Buch des Monats“ ausgezeichnet. Die Illustra-tionen zu dem Buch stammen von dem amerikanisch-israelischen Illustrator Darius Gilmont. Mit dieser Auszeichnung wurde auch die Arbeit des in Berlin ansässigen Ariella-Verlages für jüdi-sche Kinderliteratur gewürdigt. Denn mit der jetzt vorgelegten Kinderbibel wurde nach fünfzig Jahren erstmals wieder eine jüdische Bibel für Kinder herausgebracht, die nicht nur die Aufmerk-samkeit der jüdischen Medien, sondern auch die der allgemeinen Öffentlichkeit erreichte. Wir gratulieren den Autoren, Mitglieder unserer Gemeinde, und freuen uns auf den zweiten Band, der in diesem Herbst erscheinen wird.

Erzähl es deinen Kindern. Die Torah in fünf Bänden. Erster Band: Bereschit/Am Anfang. Übertragen von Hanna Liss und Bruno E. Landthaler. Illustrationen von Darius Gilmont. 128 Seiten. gebunden, mit 12 Illustrationen.Einzelpreis: € 24,80

Lichtigfeld-Schülerinnen und -Schüler unterwegs in Berlin …

… und unterwegs in Straßburg

Die Israel-Fahrt der 9. Klasse ist ein krönender Abschluss der Schulzeit in der Lichtigfeld-Schule

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 23

Besuch der Nachrichtenagentur Reuters

Am 21. Mai besuchte die Redaktion der Schülerzeitung die Nach-

richtenagentur Thomson Reuters im Frankfurter Messeturm. Erst

seit dem 17. April 2008 heißt der Konzern so und er hat seinen

Hauptsitz in New York. Mehr als 55.000 Mitarbeiter in mehr als 100

Ländern arbeiten für diese Agentur.

Herr Hübner, ein Mitarbeiter des Konzerns, fuhr mit uns gleich

in die 18. Etage in einen Seminarraum. Dort informierte er uns

über den Aufbau, die Arbeitsmethoden und die Philosophie der

Agentur und stellte uns die Redakteure in ihrem Großraumbüro

vor. Die Mitarbeiter sitzen vor zwei bis vier Bildschirmen, müssen

mehrere Sprachen fließend sprechen, damit der Informationsaus-

tausch mit den Büros in anderen Ländern gewährleistet ist. Eine

Informationstafel im Großraumbüro zeigte an, wie spät es in Berlin,

Tokio, London und New York ist. Dann stand uns Herr Hübner für

unsere Fragen zur Verfügung.

Muss man für einen Artikel live vor Ort sein oder kann man

sich auf die Aussagen von Anderen verlassen? Werden Reporter

gegen ihren Willen und ohne Schutz in Krisengebiete geschickt?

Müssen oder sollen Reporter auch manchmal nicht ganz legale

Dinge tun?

Und Herr Hübner antwortete: Nein, man könne sich nicht auf

Fremdaussagen verlassen, denn wenn z. B. jemand die Aktienkurse

manipulieren wolle, indem er Reuters eine Falschaussage liefere,

die ohne weitere Nachforschungen verarbeitet würde, dann trage

auch Reuters Schuld an dem entstandenen Schaden. Reporter, das

wissen wir jetzt, werden nur mit ihrer Einwilligung und nach Ab-

schluss eines eigens dafür entwickelten Trainings zur Gefahrener-

kennung und mit Schutzmaßnahmen in Krisengebiete geschickt.

Nein, Reuters arbeitet vollends legal und ahndet die Nichtbeachtung

des Gesetzes streng.

Dann musste Herr Hübner aber schon zum nächsten Interview-

termin eilen, denn Reuters ist eine bekannte und sehr gefragte

Agentur.

Zoe rosenfeld, Klasse 7a und Stella taskar, Klasse 7b

Ein großartiger Sieg

„Kinder zum Olymp“ ist eine Bildungsinitiative der Kulturstiftung

der Länder und des Bundespräsidenten Joachim Gauck. Die Initi-

ative veranstaltet jährlich einen bundesweiten Wettbewerb, bei

dem sich Schulen mit Projekten bewerben können. Es gibt ver-

schiedene Sparten, die alle zu dem Oberbegriff Kultur gehören. Der

Leitspruch des Wettbewerbs ist: „Kultur ist nicht Luxus, sondern

Notwendigkeit“.

Die 8. Klassen der I. E. Lichtigfeld-Schule nahmen in diesem

Jahr daran teil. Gemeinsam mit der Nationalbibliothek entstand

im Rahmen des Deutschunterrichts das Projekt „Künste im Exil“,

bei dem wir Texte zu Briefen, Büchern oder Gegenständen von

Autoren schrieben, die von 1933 bis zum Ende der NS-Zeit im

Exil gelebt und gearbeitet hatten. Diese Arbeiten reichten wir für

die Sparte Literatur ein. Nach langem Warten und Hoffen erreichte

uns während der Klassenfahrt nach Berlin der Anruf, dass wir in der

Sparte Literatur Bundessieger geworden sind. Bundespräsident

Joachim Gauck wird zwei Schülern unserer Klassen am 19. Sep-

tember in Berlin den Preis, der mit 1000 Euro dotiert ist, überrei-

chen. Wir sind alle stolz auf unser Projekt und sehen, dass sich die

harte Arbeit gelohnt hat.

Unter http://kuenste-im-exil.de/KIE/Web/DE/Navigation/Junges-Museum/

junges-museum.html kann man die Ergebnisse unserer Projektarbeit auf-

rufen.

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aUS dEr GEMEIndE | I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 22

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Die intensive Arbeit hat sich gelohnt. Das Deutschprojekt der 8. Klassen

Die Redakteurinnen und Redakteure der Schülerzeitung auf dem Weg zur Nachrichtenagentur Reuters

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 24

Umso mehr sei es begrüßenswert, dass die I. E. Lichtigfeld-Schule

jedes Jahr zu diesem Gedenktag Schüler der 8. Klasse die Geschich-

te eines ihrer Familienangehörigen aufarbeiten und erzählen lässt.

„Le Chol Isch Jesch Schem“ – „Jeder Mensch hat einen Namen“

hat die Schule als Titel für diese Veranstaltung gewählt, um deut-

lich zu machen, dass jede Geschichte und jedes Schicksal es verdient

haben, gehört und in Erinnerung bewahrt zu werden, statt im

namenlosen Vergessen unterzugehen.

Sechs Geschichten von sechs MillionenLange haben die sechs Jugendlichen – Oorell, Leroy, Leah, David,

Emanuel und Ilan – vorher recherchiert, haben ihre Eltern und

andere Verwandte befragt, Fotos ausgekramt, Briefe gelesen, amt-

liche Dokumente entziffert und zeithistorische Bücher studiert, um

die Lebensspuren ihrer Großväter, Urgroßtanten oder Uronkel nach-

zeichnen zu können. Schulleiterin Alexa Brum und die Lehrerin

Dr. Elke Maiwald haben sie bei der Erforschung ihrer Familienge-

schichten unterstützt. Das, was die sechs Schüler dann, eingerahmt

von dem wunderschönen Gesang Amelie Fischmanns und dem

gemeinsamen Gebet mit Rabbiner Menachen H. Klein, in der

Westend-Synagoge vortrugen, war jeweils nur eine kurze, eher

sachlich berichtende Zusammenfassung einer dennoch aufwühlen-

den Lebensgeschichte. Auch klang an vielen Stellen die Bewun-

derung der Jugendlichen für den Mut und den unbedingten Lebens-

willen ihrer Vorfahren durch, von denen einige auch im Widerstand

und im Untergrund gegen die Nazis gekämpft haben.

Zufall und persönliches WagnisAlle sechs Geschichten verdeutlichen nicht nur, von wie vielen

Zufällen das Überleben der Shoah abhängen konnte. Sie zeigen

auch, dass es manchmal ein ganz persönliches Wagnis, ein kühnes,

rasches Handeln war, mit dem sich ein Einzelner vor dem sicheren

Tod retten konnte. So etwa bei Emanuels Uronkel, Samuel Gnat,

der sich als Kind unter eine Gruppe von arbeitsfähigen Männern

mischte und auf diese Weise der Deportation in eines der Vernich-

tungslager entging. Oder dass es der Hilfe und des Mutes Anderer

bedurfte, um zu überleben, wie bei Leroys Urgroßtante Lili, die

auf einem der Todesmärsche fliehen konnte und von einer polni-

schen Bäuerin versteckt und mit Milch und Brot versorgt wurde,

bis sie wieder zu Kräften kam. Im Fall von Davids Großvater Avra-

ham war es ein Mitglied des Judenrats, der durch einen schrillen

Pfiff die SS-Leute für einen Moment ablenkte, so dass Avraham

und einige Andere heimlich von einem Lastwagen herabspringen,

wegrennen und so der Deportation entkommen konnten.

Sechs ganz unterschiedliche Geschichten, für die jeweils eine

Kerze an der Menora in der Westend-Synagoge angezündet wurde

– kleine, vereinzelte Lichter in der Dunkelheit von sechs Millionen

Toten.

Jeder Mensch hat einen namenJoM Ha’SHoaH

aUS dEr GEMEIdE | Jüdische Volkshochschule GEdEnKEn Und FEIErn

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 25

Erinnerung an den Ersten WeltkriegDas Schwerpunktthema in diesem Semester

wird die Erinnerung an den 1. Weltkrieg vor

nunmehr hundert Jahren sein. In den Jah-

ren 1914 bis 1918 ließen mehr als 12.000

jüdische Soldaten für ihr deutsches Vater-

land ihr Leben. Wie wir alle nur zu gut wis-

sen, erfuhr dieses Aufopfern von Seiten der

deutsch-nationalistischen Mehrheitsgesell-

schaft nicht nur keine Anerkennung, viel-

mehr wurde ihnen die Anerkennung für

ihren geleisteten Beitrag über Jahrzehnte

und über die Nazi-Diktatur hinaus auch von

öffentlicher Seite verweigert. Bis zum Jahre

2009 wurde der jüdische Beitrag für das da-

malige Deutschland kaum zur Kenntnis ge-

nommen.

Erst seit 2009 ehrt eine Delegation der

Bundeswehr alljährlich zum Volkstrauertag

mit einem Kranz am Ehrendenkmal auf dem

Jüdischen Friedhof an der Rat-Beil-Straße

die dort begrabenen jüdischen Soldaten aus

dem 1. Weltkrieg.

In Zusammenarbeit mit dem Bund jüdi-

scher Soldaten und anderen Einrichtungen

in Frankfurt und Umgebung bieten wir Vor-

träge, Lesungen, Führungen und Exkursio-

nen zu diesem Thema an.

Erinnert werden soll u.a. an den Frank-

furter Rabbiner Dr. Georg Salzberger, der

um das Recht kämpfte, die jüdischen Solda-

ten an den jeweiligen Fronten seelsorgerisch

zu betreuen.

Verschiedene Strömungen des JudentumsEinen weiteren Schwerpunkt wird in die-

sem Herbstsemester die Frage nach den

verschiedenen Strömungen im Judentum

bilden. Nachdem wir uns in den letzten Se-

mestern des Öfteren den liberalen Strömun-

gen widmeten. werden wir uns in diesem

Semester der modernen Orthodoxie zuwen-

den. Michal Grünwald, Kuratorin am Jüdi-

schen Museum Frankfurt, wird sich in zwei

Vorträgen der Entwicklung der modernen

Orthodoxie seit Samson Raphael Hirsch wid-

men. Dagegen wird es dem Gemeinderab-

biner Julian-Chaim Soussan vor allem dar-

um gehen, darzulegen, wie die Thora so

ausgelegt werden kann, dass sie von uns allen,

also den modernen Menschen des 21. Jahr-

hunderts, gelebt und lebendig gehalten wer-

den kann.

Wie immer geht es in der Jüdischen VHS

nicht nur darum, scharf nachzudenken und

Meinungen auszutauschen. Man kann auch

bei israelischen Melodien tanzen und israe-

lische und traditionell jüdische Kochrezep-

te ausprobieren.

Wer darüber hinaus über ein Instrument

verfügt, kann im Januar 2015 an einem

Klezmer-Workshop mit der Klarinettistin

Irith Gabriely und dem Pianisten Peter

Przystaniak teilnehmen.

Mit dem Herbstprogramm 2014 will

die JVHS unseren Gemeindemitgliedern

Gelegenheit geben, sich mit wichtigen reli-

giösen und kulturellen Wurzeln des Juden-

tums vertraut zu machen.

roberto Fabian

Leiter der Jüdischen Volkshochschule

Liebe Freunde der Jüdischen Volkshochschule,

Nicht immer fänden Menschen, die die Shoah überlebt haben, Zuhörer. Sogar in Israel gebe es manchmal niemanden, der sich für ihre Lebensgeschichte interessiere. Mit dieser Erkenntnis eröffnete Vorstands­vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, Prof. Dr. Salomon Korn, die diesjährige Gedenkstunde anlässlich von Jom Ha’Shoah in der Westend-Synagoge am 28. April.

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seit über 25 Jahren gibt es die Volkshochschule in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Im Herbstsemester 2014 begeht sie ihr 53. Semester. Natürlich haben wir auch diesmal eine Vielzahl von interessanten Veranstaltungen für Sie zusammengestellt.

Sechs Geschichten von sechs Millionen. Vorgetragen anlässlich der Jom Ha’Shoah-Gedenkfeier in der Westend-Synagoge.

auf den Spuren oskar Schindlers – eine reise der Erinnerung (5. bis 12. oktober 2014)

„Wer auch nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“Zum Gedenken an Oskar Schindler führt das Schmetterling-Reisebüro in Neu-Isenburg eine Reise der Erinnerung an die Orte des Wirkens Oskar Schindlers durch. Hier die Eckpunkte der Reise:

Leistungen:• Fahrt im modernen Reisebus mit

Klimaanlage und Schlafsesseln ab/bis Frankfurt am Main (Abfahrt ca. 08.00 Uhr, Rückfahrt ca. 10.00 Uhr)

sie besuchen: • jüdisches Viertel in Prag• Zwittau und Brünnlitz • Olmütz, Boskowitz und Loschitz• Holleschau und Ostrava • Krakau mit Jüd. Viertel und

Lager in Plaszow • Gedenkstätte Auschwitz• Breslau

Preis: • ab € 858 p.P.

(bei 45 Teilnehmern)• EZ-Zuschlag € 249 p.P. unterkunft: • **** Hotels in Prag, Olomouc,

Ostrava, Krakau und Wroclaw• 7 Übernachtungen inkl. HP

Weitere Informationen und Buchung bei:

Reisebüro an der Hugenottenhalle novadomus GmbHFrankfurter Str. 147-149 63263 Neu-Isenburg Tel.: 06102 3086 120 Email: [email protected]

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Mit Unterstützung von

Page 14: Startseite - GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT...Scheck-in Center Frankfurt - Ferdinand-Happ-Straße 59 - FFM - Tel. 069 94947630 - Öffnungszeiten: Lebensmittel. WM Mo. - Sa.: 7h - 24h. Über

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 26

„Das schönste Fest im schönsten Saal der Stadt“, mit diesen Worten

begrüßte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland,

Dr. Dieter Graumann, die Gemeindemitglieder und eröffnete ein

buntes musikalisches Programm, das, wie es bei diesem Anlass

inzwischen Tradition ist, von Mitgliedern unserer Gemeinde ge-

staltet wurde.

Jom Ha’azmaut,betonte Dieter Graumann, das sei Freude pur:

Lebensfreude und Lebenslust, Kreativität und Innovation in einem

Land, das nach wie vor von Feinden umgeben sei, die seine Exis-

tenz bedrohten – allen voran der Iran, dessen Präsident Hassan

Rohani nach außen zwar einen Entspannungskurs vortäusche, vor

antiisraelischen Anfeindungen jedoch nicht zurückschrecke. Auch

Oberbürgermeister Peter Feldmann nahm dieses Jahr an der Feier

teil und wurde von Dieter Graumann herzlich begrüßt.

Blauweiße Girlanden und Fähnchen schmückten den Saal, der

erst seit kurzem im neuen Glanz erstrahlt und in dem kaum ein

Platz frei blieb.

Jugendliche des Jugendzentrums „Amichai“ verlasen die Un-

abhängigkeitserklärung, der Schulchor unter der Leitung von Mar-

tina Georgi erfreute das Publikum mit israelischen Volksliedern,

ebenso begeisterten die Tanzgruppen des Jugendzentrums und des

Seniorenclubs unter der Leitung von Michail Jousefpolski mit neu

Happy Birthday, Israel

GEdEnKEn Und FEIErn GEdEnKEn Und FEIErn

JoM Ha´aZMaUt

5774Unter diesem Motto fand im überfüllten Festsaal des Palmengartens am 5. Mai die diesjährige große Jom Ha’azmaut-Feier statt.

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 26 Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 27

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Fotos: R

afael Herlich Joelle Ziper

Die Tanzgruppe Nizanej Machol

Hanna Morgenstern

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r. Diet

er Graumann und Oberbürgermeister Peter Feldm

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Die Tanzgruppe des Seniorenclubs

Die Sängerin Nourith aus Frankreich

Dr. Dieter Graumann freut sich über den gelungenen N

achmittag.

einstudierten Tänzen. Und die von Michael Zinger trainierten Ak-

robatinnen Joelle Ziper als Schlangenmädchen und Hanna Mor-

genstern als Hula-Hop-Künstlerin ernteten stürmischen Applaus

für ihre atemberaubenden Auftritte.

Mit eigenen leisen Balladen und dem gemeinsamen Singen der

Hatikwa sorgte die israelisch-französische Interpretin Nourith für

einen besinnlichen Abschluss.

Wie immer ein gelungener Nachmittag, für den sich Kulturde-

zernent Dr. Dieter Graumann bei der Kulturbeauftragten der Jüdi-

schen Gemeinde, Doris Adler, und bei allen Mitwirkenden auf das

Herzlichste bedankte.

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 29

„Warum bis zum Sommermachane warten?“

– diesen Gedanken hatten rund 100 Kinder

und Jugendliche aus ganz Deutschland, als

sie sich entschlossen haben, das lange Juni-

Wochenende auf Mini-Machane in Frank-

furt bei „Amichai“ zu verbringen.

Ein buntes ProgrammNach und nach trafen am 6. Juni die Ju-

gendlichen aus den verschiedenen Städten

ge spannt in der Bankmetropole ein. Nach

dem Einchecken im Hotel ging es direkt zum

Schabbatgebet in die Westend-Synagoge. Und

da war es wieder: dieses schöne Gemein-

schaftsgefühl beim gemeinsamen Beten, Sin-

gen und es war allen klar, dass dies ein toller

Start in ein cooles und entspanntes Wochen-

ende werden würde. Die gute Stimmung hielt

den ganzen Freitagabend an – während des

gemeinsamen, familiären Essens in der Ge-

meinde, bis hin zum lustigen Abendpro-

gramm, das die Madrichim vom Jugendzen-

trum „Amichai“ vorbereitet hatten.

An Müdigkeit war auch am Samstag

nicht zu denken. In den Peulot setzten sich

die Jugendlichen mit verschiedenen jüdi-

schen Themen auseinander, tauschten Mei-

nungen aus und kamen sich, durch die

Aufteilung in kleine Gruppen, näher. Im

Anschluss lernten die Teilnehmer etwas über

die Paraschat Ha‘Shawua und wie aus Indi-

viduen eine Einheit werden kann. Getankt

mit Wissen, ging es mit sportlichen Aktivi-

täten weiter. Den krönenden Abschluss des

Tages bildete die langersehnte Party am

Abend, mit einer Superstimmung, die alle

Mini-Machane in Frankfurt mit Jewish Friends

bis in die Morgenstunden wach hielt. Der

Action-Sonntag konnte kommen. Ein kleines

Highlight am Morgen war bereits das „Laser-

tag“, das die meisten Jugendlichen erstma-

lig gespielt haben. Ausgepowert konnte sich

die gesamte Mannschaft anschließend am

Langener Waldsee ausruhen, Sonne tanken,

und sich im Wasser abkühlen. Beim Sea

Chill & Grill wurden dem Spaß keine Gren-

zen gesetzt.

Zurück in der Gemeinde war der Tag noch

lange nicht zu Ende. Direkt nach dem Abend-

essen ging es in Richtung Karaokebar, wo

jeder Einzelne sein Gesangstalent unter Be-

weis stellen konnte. Und jetzt war uns klar:

Die ganze Vorbereitung hat sich mehr als

gelohnt. Kurz vor der Abreise am nächsten

Tag durfte eine Erkundungstour durch

Frankfurt nicht fehlen. Voller neuer Ener-

gien und toller, bestimmt lange nachwir-

aUS dEr GEMEIndE | Jugendzentrum „Amichai“

Seit Pessach fördern wir in Zusammenarbeit mit dem Rabbinat und

dem Jugendzentrum „Amichai“ die Initiative der Studenten und

jungen Erwachsenen, zu wöchentlichen Schabbattreffen in unsere

Gemeinde einzuladen.

Lernnacht zu SchawuotIn der Nacht vom 4. Juni veranstalteten wir in Zusammenarbeit

mit der Religionsschule „Jeschurun“ und dem Rabbinat eine Lern-

nacht. Bis zum Sonnenaufgang lernten Schüler, Studenten und

Erwachsene zusammen in einer von Offenheit und Wissensdrang

erfüllten Atmosphäre ihre Traditionen neu kennen. Neben inter-

essanten Vorträgen von Rabbiner Soussan und Dr. Levkovich rund

um das Schawuot-Fest haben die Gäste durch Dr. Shani Tzoref von

der Hebrew University Jerusalem, die derzeit an der Universität

Göttingen lehrt, viel über die faszinierenden Qumran-Rollen er-

fahren. Für eine lockere Atmosphäre sorgte auch ein Schoko-Fon-

due. Der inspirierende G‘ttesdienst am frühen Morgen mit Asaf

Grünwald krönte das Treffen.

Independence WeekendWir freuen uns, vom 4. bis zum 6. Juli zusammen mit Makkabi

Frankfurt, dem Landesverband Hessen und Morasha Germany al-

le jungen Leute zum INDEPENDENCE WEEKEND einzuladen. Bei

diesem besonderen Ereignis treffen sich junge Juden aus ganz

Deutschland mit einem Makkabi-Sportteam aus den USA beim

geselligen Schabbat. Neben Vorträgen des weltbekannten Rabbiners

Menachem Nissel (England/Israel) und unserem treuen Chasan

und Referenten Shimi Lang aus der Schweiz erwartet alle eine

Führung ins jüdische Frankfurt mit der Historikerin und Leiterin

Partnerschaften machen stark

aUS dEr GEMEIdE | Jewish Experience

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 28

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Auch in diesem Jahr haben wir am Vortag von Jom Ha’azmaut, am 4. Mai, im vollen Saal des Jugendzentrums der gefallenen israelischen Soldaten gedacht. Von Klaviermusik begleitet, haben wir mit Liedern und unseren Madrichim, mit Texten und Gedichten an die Soldaten erinnert, die im Kampf um den Staat Israel ihr Leben ließen. Den ganzen Abend herrschte ein Gefühl enger und zionistischer Verbun-denheit.

Einer der bewegendsten Momente war das Vorlesen des Briefes eines jungen Solda-ten an seine Mutter, in dem er sich vor einer wichtigen militärischen Operation von ihr verabschiedet.

Und tatsächlich kam er bei dieser Aktion ums Leben. In Israel ist es üblich, dass Jom Hasika-ron am Tag vor Jom Ha´azmaut stattfindet. Deswegen zeigten wir zum Abschluss unserer Feier ein Video mit Originalmaterial, das die Abstimmung der UNO für das Land Israel im Jahr 1947 eindrucksvoll wiedergab und ver-liehen damit der Gedenkfeier ein positives Ende.

Denn trotz des Gedenkens an großes Leid sollten die Feierlichkeiten mit einem positiven Impuls ausgehen.

Zvi Bebera

Leiter des Jugendzentrums „amichai“

Jom Hasikaron

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Noah war ein gerechter Mann, tadellos in seiner Zeit und wandelte mit G‘tt. Aber die Erde war verdorben vor G‘ttes Augen, somit gab G‘tt Noah eine ganz besondere Aufgabe. Noah sollte die Arche bauen. Die Arche sollte wie ein langer Kasten aussehen und so groß werden wie ein Schiff. Es sollten immer zwei von jeder Tierart sein: ein Männchen und ein Weibchen. Gemein-sam überstanden sie die große Flut und fanden am Ende endlich wieder Land.

Das Projekt „Noahs Arche“ entstand nach wochenlangem Arbeiten der Kinder sonntags in der Bastel-AG im Jugendzentrum Amichai zusammen mit dem begabten Künstler Solly Guigui. Gleichzeitig lasen die Kinder intensiv die Geschichte der Arche Noah, damit sie gut vorbereitet dieses umfangreiche Projekt angehen konnten.

Projekt „arche noah“ der Religionsschule, Gabriela Schlick-Bamberger. Am Sonntag ma-

chen wir uns dann in Begleitung von Rabbiner Shlomo Raskin auf

die Reise zu den Wiegen der jüdischen Geschichte in Worms und

in Michelstadt. Infos und Anmeldung unter www.j-exp.de und

[email protected] diesen Projekten wollen wir ein Zeichen dafür setzen, wie

wichtig Partnerschaften für uns sind und wie man durch Zusam-

menarbeit mehr Lebensqualität und Freude in die jüdische Ge-

meinschaft bringen kann.

Wir freuen uns auf Euch bei Jewish Experience!Polina Lisserman

kender Erinnerungen traten die Chanichim

ihre Rückreise am Nachmittag an.

dankAn dieser Stelle, möchte ich der Jüdischen

Gemeinde, vor allem unserem Dezernen-

ten, Harry Schnabel, danken, dass es mög-

lich war, ein solches Mini-Machane in Frank-

furt durchzuführen und unseren Frankfurter

Madrichim sowie allen Helfern, die keine

Mühe gescheut haben, für vier Tage ein so

tolles Programm auf die Beine zu stellen.

Aber insbesondere bedanke ich mich bei allen

Jugendzentren, den Chanichim und Madri-

chim, die von nah und fern zu uns nach

Frankfurt gekommen waren und dieses Mini-

Machane unvergesslich gemacht haben.

toda raba und bis bald! Zvi Bebera

Leiter des Jugendzentrums „amichai“

JEWISH ExPErIEnCE

In diesem Frühling und Sommer macht sich Jewish Experience für Netzwerke und Partnerschaften stark.

Lag Baomer Al Haesh im Ostpark

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Das Ergebnis einer langen gemeinsamen Bastelarbeit

Das Mini-Machane zu Pfingsten im Jugendzentrum Amichai mit Chanichim aus ganz Deutschland

Gedenklichter für die gefallenen israelischen Soldaten

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 31

aUS dEr GEMEIndE | Sozialabteilung und Seniorenclub

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 30

Am 8. Mai feierte der Seniorenclub zusam-men mit dem Flüchtlingsverband das Ende des Zweiten Weltkrieges und damit den 69. Tag des Sieges der Roten Armee über Nazi-Deutschland. Für die in Frankfurt lebenden Veteranen ist es inzwischen Tradition, diesen Festtag gemeinsam zu begehen.

Über hundert Gäste wurden in der West-end-Synagoge vom Gemeinderat Leonyd Vinderman herzlich begrüßt und alle beka-men eine Rose geschenkt. Nach einem köst-lichen Buffet spielte das Duo „Zabava“ von

Mila und Roman Sowa zum Tanz auf. Und die Senioren ließen sich nicht lange bitten – und mit guter Laune betraten sie die Tanz-fläche. Janina Ostrovskaja vom Flüchtlings-verband war es, die mit Unterstützung des Seniorenclubs die Feier organisierte.

Wir danken allen unseren ehrenamtli-chen Mitarbeitern, die uns bei diesem Fest tatkräftig unterstützt haben.

Inna dvorhak

Leiterin des Seniorenclubs

tag des Sieges

Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R. sucht für ihr Altenzentrum eine qualifizierte Führungskraft als

Heimleiterin/Heimleiter Sie übernehmen die operative Führung unseres Altenzentrums und der dazugehörigen Seniorenwohnanlage (Betreutes Wohnen) und fördern die Weiterentwicklung unseres jüdischen Alters- und Pflegeheims mit rd. 130 Mitarbeitern und 310 Bewohnern. In dieser anspruchsvollen Managementaufgabe setzen Sie das Leitbild und das Pflegekonzept unseres Altenzentrums um. sie verfügen über:• unternehmerisches Denken, verbunden mit Kenntnissen in jüdischer Tradition

und jüdischer Religion; • einen Berufsabschluss und/oder ein Studium im Bereich des Gesundheits- oder

Sozialwesens;• eine Heimleiterqualifikation;• gute betriebswirtschaftliche Kenntnisse;• hohe Einsatzbereitschaft und hohe Sozialkompetenz im Umgang mit Bewohnern,

Angehörigen und Mitarbeitern;• kooperativen Führungsstil, Kreativität und Kontaktfreude;• dienstleistungsorientiertes und kostenbewusstes Denken und Handeln;• eine ausgeprägte Sensibilität im Umgang mit Holocaust-Überlebenden.

Wir bieten ihnen:• Ein motiviertes Team, engagierte Mitarbeit von Ehrenamtlichen und Angehörigen;• eine verantwortungsvolle und vielseitige Tätigkeit; • interne und externe Fortbildungsmöglichkeiten

(die Zulassung als Heimleiter kann nachgeholt werden). 

Können Sie sich für diese Herausforderung begeistern? Dann senden Sie uns bitte Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Angaben zu Ihrem frühestmöglichen Eintrittstermin und Ihre Gehaltsvorstellung:

Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.r. VORSTANDWestendstraße 43, 60325 FrankfurtE-Mail: [email protected]

Jüdische GemeindeFrankfurt am Main K.d.ö.R.

natur erlebenDie Sozialabteilung der Jüdischen Gemeinde

hat im Rahmen ihrer Arbeit mit jungen,

jüdischen Erwachsenen mit geistigen und

seelischen Behinderungen das Projekt „Natur

erleben“ entwickelt, das mit Unterstützung

und Förderung der „Aktion Mensch“ ver-

wirklicht werden konnte. Ziel des Projekts

ist es, den jungen Menschen das Erleben in

der Natur nahezubringen. In päda gogisch

angeleiteten und begleiteten Gruppenausflü-

gen geht es darum, alle Sinne zu fördern,

gemeinsam zu sehen, zu hören, zu riechen,

zu schmecken und zu fühlen und in Bezie-

hung zur Natur, zu den Pflanzen und Tieren

und zu sich selbst zu kommen.

Waldspaziergang und mehrBeim ersten Ausflug ging es in den Taunus,

zum Waldspaziergang. Dort hörte man dem

Wald und den Vögeln zu und suchte nach

Spuren, die die Waldtiere hinterlassen. Es

wurden gemeinsame Spiele mit Steinen,

Ästen und anderen Naturmaterialien ent-

wickelt. Der zweite Ausflug ging in einen

therapeutischen Reiterhof bei Marburg, wo

die jungen Menschen an Pferde herange-

führt wurden. Manche, die es selbst von

sich nie erwartet hätten, wagten sogar das

Abenteuer des Reitens. Beim dritten Aus-

flug haben wir die „Domäne Mechtildshau-

sen“ in Wiesbaden-Erbenheim besichtigt,

ein großes, nach ökologischen Grundsätzen

bewirtschaftetes Landgut mit Ackerbau,

Tierhaltung und dem „Arche Hof“ für vom

Aussterben bedrohte Nutztiere, mit einer

Backstube, einer Käserei und einer Gastro-

nomie mit vegetarischer Karte. Mit 36 bes-

tens gelaunten Ausflüglerinnen und Aus-

flüglern bestiegen wir den Bus und sahen

einem wunderschönen Ausflug im Rahmen

unseres Projektes „Natur erleben“ entgegen,

Integration und Inklusion – ein besonderes Projekt der Sozialabteilung

der alle unsere Erwartungen übertroffen hat.

Alle waren gut gelaunt, und genossen das

schöne Wetter, die frische Luft und die Tiere.

„Bei diesen Ausflügen vergessen wir alle un-

sere Sorgen und konzentrieren uns auf an-

dere Dinge, die unserer Seele gut tun“, sagte

eine Teilnehmerin und sprach damit aus, was

alle dachten. Weitere Projekte in dieser Reihe

sind in Planung.

dalia Wissgott-Moneta,

Leiterin der Sozialabteilung

Svetlana Pasternak-Pustilnik,

diplom-Sozialpädagogin

SoZIaLaBtEILUnG

ruhiger alltag und allerlei Highlights aLtEnZEntrUM

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Jom Ha’azmaut und Lag Baomer Bei der diesjährigen Jom Ha’azmaut-Feier im

Festsaal des Hauses gastierte die Tanzgruppe

„Yovel“ von Iris Laizimi.

An Lag Baomer wurde bei strahlendem

Sonnenschein im Garten des Hauses gegrillt.

Rabbiner Shlomo Raskin hat an die Bedeu-

tung des Festtags, der am 33. Tag des Omer-

Zählens zwischen Pessach und Schawuot be-

gangen wird, erinnert und ein symbolisches

Lagerfeuer entzündet. Auch die Bewohner

der Altenwohnanlage haben an den Feiern

teilgenommen.

SommerfestNun steht das Sommerfest bevor. Unter dem

Titel „Die Welt ist bunt “ werden am 20. Ju-

li ab 11.00 Uhr Gruppen aus verschiedenen

Kulturen im Altenzentrum gastieren.

Im ruhigen Alltag des Altenzentrums der Jüdischen Gemeinde sorgen fest liche Highlights immer wieder für eine willkommene Abwechslung.

Rabbiner Shlomo Raskin erläutert das traditionelle Lagerfeuer zu Lag Baomer.

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Pflegeverhandlungen erfolgreich abge-schlossenErfreut meldet das Altenzentrum, dass die

Pflegesatzverhandlungen mit den Kassen zu

einem guten Abschluss gebracht wurden und

sich damit die Einnahmen des Hauses erhö-

hen werden. Ebenfalls wurden die Leistungen

im Bereich der Betreuungsassistenz erhöht,

sodass die an Demenz erkrankten Bewohner

mehr Betreuung und Unterstützung erhalten

können.

Das Haus ist derzeit voll belegt und auch

die Tagespflege erfreut sich einer guten Aus-

lastung.

Fachtagung In Zusammenarbeit mit der ZWST bereitet

das Altenzentrum für den Herbst eine Fach-

tagung vor über „Das Ende des Lebens – Der

Umgang mit Sterben und Tod“. Als berufli-

che Weiterbildung für die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter geplant, wird die Tagung

allen Gemeindemitgliedern offen stehen.

der alltag Neben den Highlights bietet das Altenzent-

rum seinen Bewohnern ein abwechslungs-

reiches wöchentliches Programm, bestehend

aus Quizstunden, Chorsingen, Seniorensport

sowie Gesprächskreisen – und natürlich den

Schabbatg’ttesdiensten. Unter der Redaktion

von Sofie Lewinson erscheinen regelmäßig

auch die „Altenzentrum-News“, die über das

Leben im Haus berichten.

aUS dEr GEMEIdE | Altenzentrum

Gemeinsam die Natur erleben. Ein neues Projekt der Sozialabteilung

Freuen sich über den Tag des Sieges vor 69 Jahren.

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 33Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 32

Gebetszeiten und Termine des Egalitären Minjan vom 4. Juli bis 26. September 2014

Alle Veranstaltungen finden in der früheren Wochentagssynagoge im linken Flügel des Gebäudes der Westend-Synagoge statt.

Freitagabend-G’ttesdienste19.00 Uhr Schiur zum Wochenabschnitt20.00 Uhr G’ttesdienst, anschließend Kiddusch

4. und 18. Juli, 1. , 15. und 29. august,12. und 26. September

Schabbat-Morgeng’ttesdienste 11.00 Uhr G’ttesdienst, anschließend Kiddusch

12. Juli und 26. Juli, 9. und 23. august,6. und 20. September

Lernender Minjan Nach dem Schabbat Morgeng’ttesdienst, 13.30 bis 15.00 Uhr

12. Juli – schiur: Prof. Dr. Birgit Klein, „Mordechai Kaplan über den Zionismus, die Nation, etc.“ 23. August – schiur: Dr. Ulrike Gottwald-Hostalek, „Rauschmittel in der jüdischen Ethik“6. september – schiur: Bruno Landthaler über die von ihm herausgegebene Thora für Kinder20. september – schiur: Prof. Dr. Hannah Liss, „Mittelalterliche Literaturtheorie am Beispiel des Thora- Kommentars von R. Shmuel ben Meir (Raschbam)“

GEBETSORDNUNGRabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main vom 27. Juni 2014 bis 20. September 2014 – 29. Siwan 5774 bis 25. Elul 5774

Gebetszeiten der Synagoge in der Henry und Emma Budge-StiftungJuli, August, SeptemberJeden Freitag 19.00 uhr: Kabbalat Schabbat mit anschließendem Kiddusch

Westend-Synagoge Beth-Hamidrasch Westend Baumweg-Synagoge Atereth-Zvi-Synagoge Freiherr-v.-Stein-Str. 30 Altkönigstraße 26 Baumweg 5–7 Bornheimer Landwehr 79b

GEBETSZEITEN DER SYNAGOGEN

FreitagabendMinchaKabbalat-Schabbat Festtag

Schabbat/FesttagSchacharit

Schabbat/FesttagMincha/Ma’ariv

Wochentags(Montag-Freitag)Schacharit

WochentagsMincha/Ma’ariv

Sonntag und gesetzl. FeiertageSchacharit

19.00 Uhr

9.30 Uhr

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19.30 UhrAb Freitag, 12. Aw 5774/ 8. August 2014 um 19.00 Uhr

10.00 Uhr

60 Minuten vor Schabbat- Ausgang

7.15 Uhr2. Minjan der Jeschiwa um 9.30 Uhr

Bitte erkundigen Sie sich

9.00 Uhr

19.00 Uhr

9.15 Uhr

60 Minuten vor Schabbat-Ausgang

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9.00 Uhr

17.00 Uhr

9.30 Uhr

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Wochentag Datum Wochenabschnitt

Lichtzünden Schabbat- Festeingang

Schabbat- Festausgang

Freitag 27. Juni 29. Siwan 21.09 Uhr

Schabbat 28. Juni 30. Siwan Schabbat Parschat CHUKKat rosch Chodesch tamus, 1. tag 22.49 Uhr

Sonntag 29. Juni 01. Tamus Rosch Chodesch Tamus, 2. Tag

Freitag 04. Juli 06. tamus 21.07 Uhr

Schabbat 05. Juli 07. tamus Schabbat Parschat BaLaK 22.45 Uhr

Freitag 11. Juli 13. tamus 21.03 Uhr

Schabbat 12. Juli 14. tamus Schabbat Parschat PInCHaS 22.39 Uhr

Dienstag 15. Juli 17. Tamus Fasten 17. Tamus – Fastenende: 22.20 Uhr

Freitag 18. Juli 20. tamus 20.57 Uhr

Schabbat 19. Juli 21. tamus Schabbat Parschat Mattot 22.30 Uhr

Freitag 25. Juli 27. tamus 20.49 Uhr

Schabbat 26. Juli 28. tamus Schabbat Parschat MaSEJ neumondverkündung 22.19 Uhr

Montag 28. Juli 01. Aw Rosch Chodesch Aw

Freitag 01. august 05. aw 20.38 Uhr

Schabbat 02. august 06. aw Schabbat Parschat dWarIM – Chason 22.06 Uhr

Montag 04. August 08. Aw Fasttag Tischa Be’Aw – Fastenbeginn: 21.00 Uhr

Dienstag 05. August 09. Aw Fasttag Tischa Be’Aw – Fastenende: 21.47 Uhr

Freitag 08. august 12. aw 20.27 Uhr

Schabbat 09. august 13. aw Schabbat Parschat WaEtCHanan – nachamu 21.52 Uhr

Freitag 15. august 19. aw 20.14 Uhr

Schabbat 16. august 20. aw Schabbat Parschat EKEW 21.37 Uhr

Freitag 22. august 26. aw 20.01 Uhr

Schabbat 23. august 27. aw Schabbat Parschat rE’EH neumondverkündung 21.21 Uhr

Dienstag 26. August 30. Aw Rosch Chodesch Elul, 1. Tag

Mittwoch 27. August 01. Elul Rosch Chodesch Elul, 2. Tag

Freitag 29. august 03. Elul 19.46 Uhr

Schabbat 30. august 04. Elul Schabbat Parschat SCHoFtIM 21.05 Uhr

Freitag 05. September 10. Elul 19.31 Uhr

Schabbat 06. September 11. Elul Schabbat Parschat KI tEZE 20.49 Uhr

Freitag 12. September 17. Elul 19.16 Uhr

Schabbat 13. September 18. Elul Schabbat Parschat KI taWo 20.33 Uhr

Freitag 19. September 24. Elul 19.01 Uhr

Schabbat 20. September 25. Elul Schabbat Parschat nIZZaWIM-WaJELECH „erste slichot“ – Westend-synagoge: 21.00 uhr 2. Minjan: 24.00 uhr (slichot im schtibel) 20.17 Uhr

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 35Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 34

MITTEILUNGEN DES RABBINATS

ein thora-schiur findet statt:n Von Sonntag bis Freitag – nach Schacharit und ebenso nach Mincha/Ma‘ariv –

findet im Beth-Hamidrasch unter der Leitung von Herrn Gendlin ein Judaistik-ABC-Schiur in russischer Sprache statt.

n Frau Yermolynska erteilt an jedem Donnerstag von 19.00 bis 22.00 Uhr einen Schiur für Frauen in russischer Sprache. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Rabbinat. An Dienstagen ist die Bibliothek für Bücher in russischer Sprache von 18.00 bis 21.00 Uhr geöffnet.

n Männer und männliche Jugendliche können täglich mit unseren „Jeschiwa Bachurim“ lernen. Dabei haben Sie die Möglichkeit, je nach Wunsch, mit ihnen Schiurim zu vereinbaren und Informationen über weitere Schiurim, die ange-boten werden, zu erhalten.

n Für Kinder und Jugendliche finden in unserer Gemeinde zahlreiche Aktivitäten, Schiurim und Schabbatonim statt, an denen u.a. gemeinsam gebetet wird und Schabbat-Mahlzeiten eingenommen werden. Näheres erfahren Sie bei folgenden Organisationen, die in Zusammenarbeit mit dem Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt diese Aktivitäten anbieten: Chabad, Website: www.chabad-lubavitch.de – Jewish Experience, Website: www.j-exp.de und telefonisch bei Herrn Meir Lis-serman: 0179-4993028 – Achim Torah Zentrum, über Facebook und/oder tele-fonisch bei Oriya und Ayelet Chen: 0176-277 781 26 und 0176-698 075 87.

Viele außergewöhnliche und anregende Projekte bzw. Aktivitäten für junge Erwachsene zwischen 25 und 35 Jahren finden in Zusammenarbeit mit dem Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und Frau und Herrn Mendelson statt, wie z.B. „The Chewre“ an jedem zweiten Donnerstag im Monat „The Tscholent-Club“ oder an jedem ersten Schabbat im Monat „The Shul“ (die Syna-goge). Sollten wir Ihre Neugierde geweckt haben, dann wenden Sie sich bitte entweder an das Rabbinat oder an folgende Kontaktadressen: Moishi Mendelson, E-Mail: [email protected]; mobil: 0176-802 137 43.

Wenn Sie eine Simche planen...n Folgende große und exklusive Hotels in Frankfurt, das „Marriott Hotel“, das

„Hotel Intercontinental“ und das Hotel „Kempinski“ (Gravenbruch) sind uns entgegengekommen und haben unseren Bedingungen für das streng-koschere Feiern von Ereignissen und Simches entsprochen. Das Hotel Fleming`s in Frank-furt steht Ihnen auch für verschiedene koschere Veranstaltungen zur Verfügung. Zu diesem Zweck haben die Hotels spezielle, voll ausgerüstete Küchen einrich-ten lassen, die ausschließlich für das Feiern von koscheren Simches und Ereig-nissen unter Aufsicht des Rabbinats vorgesehen sind. Das Restaurant „Sohar‘s“ bietet für das Hotel „Frankfurter Hof“ und für das Hilton Frankfurt ein koscheres Catering an, wobei Ihnen vom Essen bis zum Geschirr alles komplett ins Hotel geliefert werden kann. Sollten Sie Interesse haben, eine Simche im „Frankfurter Hof“ oder im Hotel Hilton zu veranstalten, so bitten wir Sie, sich vorher mit dem Restaurant „Sohar‘s“ in Verbindung zu setzen, Tel.-Nr.: 069/75 23 41. Von jetzt an werden Sie außer im Jüdischen Gemeindezentrum Ihre Simches und andere Ereignisse auch in einem dieser Hotels feiern können. Den Hechscher wird das Rabbinat Frankfurt nur für diese fünf Räumlichkeiten erteilen.

n Bevor Sie ein Datum für eine Veranstaltung oder Simche festlegen und hierfür Bestellungen machen, sollten Sie sich zuerst mit dem Rabbinat in Verbindung setzen.

n Wenn Sie dem Begriff ,,Unter Aufsicht des Rabbinats“ begegnen, so ist dies nur mit gültigem Datum und Unterschrift des Gemeinderabbiners rechtmäßig. Lassen Sie sich im Zweifelsfall das Kaschrut-Zertifikat zeigen.

n Jeder, der ein Kind zu einer aktiven Teilnahme in der Synagoge vorbereitet, ist verpflichtet, sich zwei Wochen zuvor mit den Gabbaim in Verbindung zu setzen, um ihr Einverständnis zu erhalten.

n Alle Ereignisse und/oder ,,Simches“, die in der Westend-Synagoge, oder einer anderen Synagoge in Frankfurt stattfinden, müssen in der Verwaltung der Jüdi-schen Gemeinde angemeldet und den Gabbaim einen Monat zuvor mitgeteilt werden, um ihr Einverständnis zu erhalten.

Bar Mizwa-Klub:An den Vorbereitungen, die unter der Leitung von Herrn Ilya Levkovich stattfinden, können alle Jungen ab 11 Jahren teilnehmen (auch in russischer Sprache möglich). Als Grundlagen dienen folgende Aspekte:n Vorbereitungen und Weitergabe des benötigten Wissens in Judentum und

Halachan Verstärkung der Zugehörigkeit und Identifizierung mit dem JudentumDie Vorbereitungen umfassen alle Bereiche, wie zum Beispiel das Schreiben und Lesen der hebräischen Sprache (je nach Bedarf), den jüdischen Kalender, Feiertage, Fasttage, Sitten und Bräuche, jüdische Folklore und mehr.Zusätzlich wird das konkrete Wissen für die Bar Mizwa vermittelt, wie „Tefilin“-Anlegen, Thora-Lesen und Haftara usw.Der Unterricht findet in den Räumen der Religionsschule, jeden Montag von 15.00 bis 16.30 Uhr statt. Schüler, die den Bar Mizwa-Klub besuchen, sind nicht ver-pflichtet, am regulären Religionsunterricht teilzunehmen.

Bat Mizwa-Klub:An den Vorbereitungen können alle Mädchen ab 11 Jahren teilnehmen. Der Unterricht findet unter der Leitung von Frau Gabriela Schlick-Bamberger in den Räumen der Religionsschule statt. Anmeldung und nähere Informationen erhalten Sie über das Sekretariat der Religionsschule: 069-972 053 95. Schüler/Innen, die am Unterricht der „Jeschurun“-Schule nicht teilnehmen können oder ihre Kenntnisse im Judentum vertiefen wollen, können sich auch über das Rabbinat anmelden.Schüler/Innen können an einem neu gegründeten Bar/Bat Mizwa-Klub, der nach-mittags in den Räumen der I.E. Lichtigfeld-Schule stattfindet, teilnehmen. Bitte erkundigen Sie sich im Rabbinat.

Bikur-CholimWenn Sie einen persönlichen Besuch des Rabbiners wünschen, melden Sie sich bitte im Rabbinat. Wenn Sie koscheres Essen im Krankenhaus wünschen, teilen Sie es bitte unserem Büro mit.

Synagogen-ChorDer Schlomo Reiss-Synagogen-Chor sucht Männer und männliche Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren. Interessenten melden sich bitte im Rabbinat.

oberrabbiner Menachem Halevi Klein rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main

Bürostunden des Rabbinats: Montag bis Donnerstag von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr, Freitag von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr.Tel.: 069/ 768036-400; Fax: 069/ 768036-449E-Mail: [email protected]

MEndELSoHn, Leni 22.12.1916 30.03.2014 04.04.2014 geb. WeberVoLoSHIn, Semen 26.06.1946 01.04.2014 02.04.2014MordECHaI-WEISS, 25.07.1952 02.04.2014 03.04.2014 Ziwa, geb. WeissBoBKoV, Vladimir 20.04.1940 04.04.2014 07.04.2014nEYMan, Sonya 20.04.1930 05.04.2014 07.04.2014 geb. YakubowitschVErBICKIS, Leonidas 02.05.1938 10.04.2014 in LitauenMILEWICZ, Shlomo 09.04.1930 13.04.2014 17.04.2014LIStErMan, Eugenia 05.03.1929 15.04.2014 17.04.2014 geb. SilberbrandZWEIG, Stefanie 19.09.1932 25.04.2014 29.04.2014GorELIKoW, Boris 26.09.1943 26.04.2014 in der UkraineSMoLKIna, Lyuidmila 29.07.1937 28.04.2014 30.04.2014dZIaLoWSKI, Frieda 08.07.1916 04.05.2014 11.05.2014 geb. nussbaum

Wir gedenken unserer Verstorbenen

roSEntHaL, Michael 27.04.1971 08.05.2014 11.05.2014ZLotnIK, Yukhym 16.04.1930 08.05.2014 12.05.2014roSEntHaL, Manfred 01.08.1922 12.05.2014 14.05.2014KUnYaVSKIY, Vladimir 25.08.1941 12.05.2014 in Bad HomburgCHaIM, rena 10.12.1934 20.05.2014 21.05.2014KornEW, Semyon 24.02.1927 29.05.2014 02.06.2014SHKoLnYK, Mariam 01.06.1926 31.05.2014 02.06.2014 geb. StarnoSVarCBErGa, asja 11.12.1930 31.05.2014 03.06.2014tESLEr, Shirley Faye 18.11.1986 01.06.2014 03.06.2014HECHt, tamara 30.09.1921 03.06.2014 in Israel geb. MinkinaPaUKEr, Sara 25.02.1926 08.06.2014 12.06.2014 geb. ImreHoCHMann, reginald 14.12.1926 12.06.2014 16.06.2014KLEIMan, Schabtai 12.08.1932 24.06.2014 überführt nach Israel

naME GEBorEn VErStorBEn BEErdIGt naME GEBorEn VErStorBEn BEErdIGt

den angehörigen der dahingeschiedenen Gemeindemitglieder sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus.VorStand dEr JÜdISCHEn GEMEIndE FranKFUrt aM MaIn

naCHrUFE

Liebe Gemeindemitglieder,

die Seele des Stibl

Bereits am 25. April dieses Jahres starb im Alter von 81 Jahren die Frankfurter Weltautorin Stefanie Zweig.

Als sie im November 2013 ihr jüngstes Buch „Nir-gendwo war Heimat“ in der Jüdischen Gemeinde vor-stellte, war sie noch voller Tatkraft und Energie. Jedes Jahr ein Buch, verriet sie damals ihrem Lieblingsmode-rator Alf Mentzer vom Hessischen Rundfunk, das sei für sie Lebenselexier. Und dieses Elexier reichte für insgesamt 17 Romane, zahlreiche Kinderbücher sowie unzählige Artikel und Glossen auch aus ihren frühen Jahren als Journalistin für die Jüdische Allgemeine und die Frank-furter Boulevardzeitung, Abendpost Nachtausgabe. Ihre Lebensthemen? Afrika, wohin sie als 6-Jährige mit ihren Eltern aus Nazi-Deutschland floh und wo sie auf einer Farm in Kenia ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Ihr 1995 erschienener autobiographischer Debütoman „Nir-

gendwo in Afrika“ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und erreichte weltweit eine Millionenauflage. Für dessen Verfilmung erhielt die deutsche Regisseurin Caroline Link den Oscar für den besten ausländischen Film.

Ihr anderes Thema war Frankfurt – und hier vor allem das Haus in der Rothschildallee, in dem sie seit ihrer Rück-kehr nach Deutschland, 1947, lebte. Hier gab sie der fik-tiven Familie Sternberg ein Zuhause und erzählte mit ihr, in vier Bänden minutiös recherchiert, die Geschichte einer typisch bürgerlichen deutsch-jüdischen Familie von der Kaiserzeit bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts.

Mit ihren Büchern und Lesungen hat Stefanie Zweig die Jüdische Ge-meinde und auch das kulturelle Leben der Stadt Frankfurt auf ihre ganz eigene Art und Weise bereichert.

Ein Leben zwischen Frankfurt und afrika

Stefanie Zweig sel. A.

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Am 19. März 2014 starb im Alter von 87 Jahren Simon Schije Katz sel. A.

Er wurde am 16. Dezember 1927 in Solotvino, in der Ukraine, geboren und ging durch die Hölle des Holocaust in sieben verschiedenen Konzentrations-lagern. 1972 übersiedelte er mit seiner Frau Ida und den Söhnen Leibi und Chaim nach Frankfurt.

Von Anfang an hat sich Schije Katz am Leben des Stibls beteiligt und entwickelte sich dabei zu einer Institution, für die er Tag und Nacht gelebt hat. Von morgens bis abends beschäftigte sich das „All-roundtalent“ mit allen Problemen, die tagtäglich anfielen. Ob es die wackligen Tische und Stühle waren, die er reparierte, oder die raus-

gefallenen Blätter der Sidurim, die von ihm wieder ordent-lich in die Regale einsortiert wurden. Seine Ermahnungen in punkto Ordnung werden wir vermissen.

Die traditionellen Kiduschim mit Hering und Eier kiechel und Kigel waren nicht nur in Frankfurt geschätzt. Für die Jeschiva Bachurim war Simon Katz ein Ersatzgroßvater. Ob Kleidung oder Fahrräder, er konnte für sie alles besor-gen oder ausbessern.

Mit Schije Katz hat das Stibl seine Seele verloren. Ohne ihn ist es nicht mehr das, was es war.

Möge seine Seele eine Aliya haben und für uns alle ein Fürbeter sein.

tibor altmann

Simon Schije Katz sel. A.

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 36

dIE KULtUrSEItEnaUS UnSErEn SYnaGoGEn

Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 37

Der Sommer naht und die meisten denken dabei an

Urlaub. Für viele sind diese Wochen eine Zeit der

Ausgelassenheit. Befreit von Arbeit oder Schule

könnte man sich, vermeintlich, ein wenig gehen

lassen und das Leben „genießen“.

Ausgerechnet in diese Zeit fällt aber die

jüdische Trauerperiode vom 17. Tamus bis zum

9. Aw (dieses Jahr vom 14. Juli bis zum

4. August). An diesen Tagen denken wir an die

letzten Tage der Belagerung Jerusalems bis zur

Zerstörung der beiden Tempel. Die jüdische Ge-

schichte weiß darüber hinaus noch von anderen

Katastrophen zu erzählen, die in diesen Wochen ge-

schahen. Am 17. Tamus zerbrach Mosche die Bundestafeln

und am 9. Aw sprachen zehn der zwölf Kundschafter so schlecht

über Israel, dass das Volk grundlos anfing zu weinen. Da erlegte G“tt

dem ganzen Volk die Strafe auf, weitere 38 Jahre durch die Wüste zu

wandern und gab laut einem Midrasch dem jüdischen Volk gerade

an diesem Tag immer wieder einen begründeten Anlass, zu trauern.

„Zwischen den Bedrängnissen“„Bejn ha Mezarim“ wird diese Zeit im Hebräi schen genannt und je

näher wir uns dabei Tischa Be‘Aw nähern, umso strenger werden

die Vorschriften. Dabei gibt es Unterschiede in der Handhabung, ab

wann was verboten ist. Besonders streng wird es in der „Schawua

shechal bo“, in der Woche, in die Tischa Be‘Aw fällt.

Es ist u.a. verboten, Musik zu hören, sich die Haare zu schnei-

den oder sich zu rasieren, neue Kleidung anzuziehen oder eine

neue Frucht zu essen, da man dabei das „Schehechejanu“ sagen

müsste – das Gebet, in dem man seiner Freude Ausdruck verleiht,

diese Zeit erleben zu dürfen.

Außerdem darf man (außer an Schabbat) weder Fleisch noch

Wein genießen und schließlich soll man während dieser ganzen

Zeit besonders vorsichtig sein.

oder Urlaub versus tischa Be‘aw?

Zeit der BesinnungEs scheint also fast so, als wollte uns die Tradition

vor allzu großer Ausgelassenheit im Urlaub be-

wahren. So besteht gerade für die weniger

Praktizierenden unter uns in dieser Zeit so

etwas wie eine Chance zur Besinnung. Gera-

de im Urlaub, also wenn wir Zeit mit unseren

Kindern verbringen, sind wir mehr denn je

Vorbilder. Warum also nicht einen Bart stehen

lassen, der den Kleinen Anlass gibt nachzufra-

gen? Warum nicht etwas zurückhaltender auf

riskante Freizeitbeschäftigungen reagieren? Gera-

de im Urlaub eben kein Fleisch und Wein zu sich zu

nehmen, außer am Schabbat?

All das könnte dazu beitragen, dass wir in jener Zeit, in der wir

uns von den Anstrengungen des Jahres erholen, uns von unserem

Judesein gerade nicht erholen.

Einige praktische tipps Tischa Be‘Aw gilt neben Jom Kippur als der strengste Fastentag des

Jahres. Planen Sie also an diesem Tag keine langen Ausflüge. Es ist,

vor allem am Abend und bis zum nächsten Mittag, strenge Trauer

zu halten. Man sitzt (und schläft) auf dem Boden, eine unvergleich-

liche Erinnerung für jedes Kind. Man kann dazu Geschichten und

Midraschim über die Zerstörung der beiden Tempel vorlesen. Auch

könnte man mit den Kindern entsprechende Beiträge im Internet

ansehen. Aber Achtung: Suchen Sie die Seiten vorher aus, da man

sich an Tischa Be‘Aw nicht mit Banalitäten ablenken soll, denn

sogar das Studium von nicht traurigen Stellen in der Thora ist an

diesem Tag verboten.

Ich wünsche Ihnen einen bedeutungsvollen Urlaub.Ihr rabbiner Julian-Chaim Soussan

Wir, zwei Frauen, haben unsere tätigkeit verbunden:

Eine ist für den Haushalt zuständig – auch für Einkauf,

Unternehmung und Kinder betreuung,

die andere für die Körper pflege – auch Frisieren,

Maniküre, Pediküre.Haben Sie Interesse? dann

melden sie sich unter: 0162-652 12 26 oder

0152-596 29 524

Am 21. Mai wurden die jüdischen Gebetsräume im Terminal 1 und im

Transitbereich des Frankfurter Flughafens eingeweiht. Rabbiner Mena-

chem H. Klein war die Neugestaltung der Räume ein besonderes Anlie-

gen, weiß er doch um die Nöte der Reisenden, die auf Zwischenstation

in Frankfurt eine Synagoge aufsuchen wollen. Viktor Naimark entwi-

ckelte das künstlerische Konzept, zu dem weiße Glastafeln mit hebräi-

schen Inschriften gehören. Mitwirkende des Ateliers Eastend unter der

Leitung von Costa Bernstein steuerten für jeden Raum eine aus bunten

Keramikteilen bestehende Menora bei. Auch der Arbeitsdirektor der

Fraport AG, Michael Müller, und Pfarrerin Ulrike Johanns freuten sich

über den feierlichen Anlass.

Mit Freude und anerkennung

Rabbiner Menachem H. Klein dankt der Flughafen AG. Neben ihm Herr Johanns, Pfarrerin Ulrike Johanns und Gemeindedirektorin Jennifer Marställer

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 39Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 38

Künstler, sagt David Grossman, seien glückliche Menschen, denn sie

könnten neues Leben schaffen. Ihm persönlich habe das Schreiben

geholfen, zum Leben zurückzufinden, nachdem sein Sohn Uri 2006

in den letzten Stunden des Krieges zwischen Israel und Libanon

getötet worden war.

Das bekannte der israelische Schriftsteller und Friedenspreis-

träger des Deutschen Buchhandels, als er am 15. Juni im Festsaal

des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums im Dialog mit der Literatur-

wissenschaftlerin Anat Feinberg, Professorin an der Hochschule für

Jüdische Studien in Heidelberg, sein neues Buch „Aus der Zeit

fallen“ vorstellte.

WorkshopVor der Lesung hatte Feinberg in einem Workshop Aufbau und Er-

zählstil des bereits 2008 erschienenen Romans von David Grossman,

„Eine Frau flieht vor einer Nachricht“, analysiert.

Auch dieses Buch handelt vom Unglück, ein Kind im und durch

den Krieg zu verlieren. Das Unheimliche daran ist, dass Grossman

mit dem Schreiben an dieser Geschichte begann, bevor sein Sohn

Uri zum Militärdienst eingezogen wurde, so als habe er das Schreck-

lichste, was Eltern widerfahren kann, dadurch in der Realität ver-

hindern wollen.

Sein Sohn Uri hat noch große Teile dieses Textes gelesen, bevor

eine Rakete den Panzer traf, in dem er saß, und er starb. Nach seinem

Tod setzte sich Grossman sofort hin und schrieb den Roman zu

Ende, ohne ihn, bis auf einige Kleinigkeiten, zu verändern. Grossman

habe dieses Buch zu großen Teilen aus der Perspektive einer Frau

geschrieben und damit jede Nuance und Verästelung der weiblichen

Seele eingefangen, betonte Anat Feinberg.

LesungWarum habe er Ora, die Mutter zweier Söhne im Krieg, zu seiner

zentralen Figur erhoben, wollte die Literaturwissenschaftlerin dann

bei der sich anschließenden Lesung wissen.

Für ihn sei es eine der großen Freuden beim Schreiben, die

Grenzen des eigenen Ichs zu verlassen und sich fiktiv in andere

Personen zu verwandeln, gab der 60-Jährige zur Antwort. Vor allem

aber würde kein Mann sich so verhalten, wie Ora es tut: einfach zu

„aus der Zeit fallen“ WorKshoP unD LesunG: DAviD GrossMAn

„Dem Kranken zum Troste, dem Judentum zur Ehre, der Vaterstadt

zur Zierde“ – mit diesem Motto lässt sich die Leitidee der jüdischen

Krankenpflege in Frankfurt in prägnanter Weise zusammenfassen.

An jenes Motto erinnerte am 8. Mai Eva-Maria Ulmer, Profes-

sorin an der Fachhochschule Frankfurt, im Gemeinderatssaal der

Jüdischen Gemeinde anlässlich einer Festveranstaltung, in der das

Besinnen auf die Tradition jüdischer Krankenpflege im Mittelpunkt

stand. Zuvor hatte Harry Schnabel vom Vorstand der Jüdischen

Gemeinde die Gäste begrüßt, allen voran die zahlreichen Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter der Sozialabteilung und des Altenzentrums,

die heute in der Sozial- und Krankenbetreuung der Jüdischen Ge-

meinde tätig sind. Er nahm Bezug auf die jüdische Sozialethik, die

seit jeher der Bewahrung und Hei-

ligung des Lebens diene.

Im Judentum wird es als eine

Verpflichtung gesehen, Armen

und Kranken Hilfe zu leisten, sie

zu stärken und sie dabei zu un-

terstützen, schnellstmöglich die

eigene Selbständigkeit zurückzu-

gewinnen. Am Beispiel Frankfurt

lässt sich verdeutlichen, wie vor-

bildlich die hier ansässige jüdische

Gemeinschaft während mehrerer

Jahrhunderte soziale Einrichtungen schuf und am Leben erhielt.

Das gilt insbesondere für das Gesundheitswesen. Einen Einblick in

die Geschichte des Jüdischen Krankenhauses und des Schwestern-

heims – beide wurden 1914, also genau vor 100 Jahren eingeweiht

– haben Dr. Birgit Seemann und Dr. Edgar Bönisch in ebenso in-

teressanten wie kenntnis- und detailreichen Vorträgen vermittelt.

Ihre Forschung ist Teil eines großangelegten Projektes an der Fach-

hochschule Frankfurt, in dem die Jüdische Pflegegeschichte in Frank-

furt am Main dokumentiert und von Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer be-

treut wird.

Weitere Informationen zum Thema und über das Forschungsprojekt finden

Sie unter: www.juedische-pflegegeschichte.de

Jüdisches Krankenhaus in Frankfurt

vorträGe

fliehen, damit die Überbringer der Todesnachricht ihren traurigen

Auftrag nicht erfüllen können. „Männer kooperieren, sie sitzen brav

da und warten auf die Boten des Unheils“, meinte er. „Ich aber

brauchte für meinen Roman Oras rebellische Haltung.“

„Ha Matzav“Im Workshop zuvor ging es auch darum, herauszuarbeiten, auf welche

Weise es Grossman gelingt, die bedrohte Lebenssituation der Men-

schen in Israel zu schildern, ihren Alltag, zu dem Tod, Terror und

Gewalt wie selbstverständlich dazugehören und den sie dennoch,

wie Leute in der restlichen Welt, zu meistern versuchten. Kann das

gelingen, kann man in dieser politischen Lage ‚Ha Matzav’, wie die

Israelis lapidar sagen, ein „normales“ Leben führen? Das ist die Fra-

ge, die dieser Roman aufwirft. Und grandios verschränkt er die in-

time Atmosphäre familiärer Privatheit mit dem Schrecken des Krie-

ges. Aus Anne Birkenhauers deutscher Übersetzung las der

Schauspieler Felix von Manteuffel diese Textszenen engagiert und

einfühlsam vor. Vielleicht, so kommentierte Grossman, „haben wir

uns so perfekt an „Ha Matzav“ gewöhnt und angepasst, dass sich

deshalb nichts mehr bewegt oder ändert“.

das neue Werk In „Aus der Zeit fallen“, dem neuesten und poetischsten Werk Gross-

mans, bleibt Israel ein namenloses Land, genauso wie die Stimmen,

die darum ringen, aus der Wortlosigkeit im Angesicht ihrer Trauer

zurückzufinden zum Dialog. Lyrik sei die Kunst, die der Stille am

nächsten komme – diese Erklärung fand Grossmans Frau dafür, dass

dieses erste Buch nach Uris Tod kein Prosatext mit stringenter Hand-

lung wurde. Vielmehr schildert es eine Reise ohne Ziel, einen Auf-

bruch aus der Erstarrung. Der Vater des Gefallenen beginnt zu wan-

dern, zunächst alleine, bis sich immer mehr anschließen und mit

ihm gehen. Sie alle haben einen Menschen verloren – und finden

auf diesem gemeinsamen Weg zum Leben zurück.

Grossman las eine Passage aus diesem Werk auf Hebräisch, und

während er dies tat, wurde es ganz still im fast vollen Saal, bevor

alle Anwesenden dem Autor tief berührt applaudierten.

7. bis 21. SeptemberMitwirkende:• dany Sanderson, PoP-IKonE,

einer der einflussreichsten Künstler der israelischen Musikszene

• die Drei KAntoren: Ido Ben Gal, tenor, amnon Seelig, Bariton, assaf Levitin, Bass

• Sandra Kreisler, Sängerin und Schauspielerin

• dominique Horwitz, Schauspieler und Sänger

• Fania oz-Salzberger, Autorin

• u.v.a.

ab august liegt das vollständige Programm vor

ausstellungen unserer Gemeindemitglieder8. Juli bis 28. oktoberMirela Schip: AquarellträumereienIm Feldmannzentrum, Waldschmidtstraße 115 60314 Frankfurt/MVernissage: 8. Juli, 13.00 –16.45 Uhr

noch bis zum 11. Juli: Victor Sanovec: SpurenIn der Heusanstamm-Galerie in der Braubachstraße 34, 60311 Frankfurt/M

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2014

Prof. Dr. Doron Kiesel von der Bildungsakademie des Zentralrats der Juden in Deutschland führte in die Lesung ein und begrüße den Autor, David Grossman, die Moderatorin, Prof. Dr. Anat Feinberg und den Schau-spieler Felix von Manteuffel.

Prof. Dr. Anat Feinberg erläuterte den interessierten Zuhörern des Work-shops das Werk von David Grossman.

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Roman Kuperschmidt sorgte für die musikalische Umrahmung.

Die Schwestern des Jüdischen Krankenhauses

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100 Jahre VoranKÜndIGUnGEn

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 41

BücherempfehlungVon Dr. Rachel Heuberger, Leiterin der Hebraica- und Judaica-Sammlung der Frankfurter Universitätsbibliothek

Bei Fragen wenden Sie sich an die Auskunft unter der Telefon-Nummer: 798-39205 oder informieren Sie sich auf der Homepage: www.ub.uni-frankfurt.de

Jonathan Lethem der Garten der dissidenten Stuttgart 2014 Der Roman schildert drei Generationen einer

jüdischen Familie in New York und ihren

Kampf um die Verwirklichung freiheitlicher

Utopien in einer kapitalistischen Gesellschaft.

Signatur: 90.265.14

Deutsch:

Hebräisch:

russisch:

Gail Hareven ani Le‘onah tel aviv 2014Der pittoreske Roman beschreibt, wie die lei-

denschaftliche Leserin Leona, behütet in Afrika

aufgewachsen, die Widrigkeiten der rauen isra-

elischen Realität meistert.

Signatur: 90.289.27

Mark Edelman U hetse bylo i kachanneMinsk 2013 Edelman, einer der Anführer des Warschauer

Ghetto-Aufstandes 1943, erzählt wahre Bege-

benheiten von Momenten der Liebe im Ghetto.

Signatur: 90.245.75

david VogelEine Wiener romanze Berlin 2013 Wiederentdeckter Roman des Pioniers der he-

bräischen Literatur, der 1944 von den Nazis

ermordet wurde, über das Leben eines jungen

Mannes und seiner Liebesabenteuer im Wien

der 30er Jahre. Signatur: 90.134.11

Mayah SavirBe‘olam lo metukan tel aviv 2014 Dieser Roman erzählt die Beziehung des jungen

Omri zu der alten einsamen Frau Iren und hin-

terfragt dabei gleichzeitig die Lebensentwürfe

der Generationen.

Signatur: 90.271.36

Mojsa Spindel taki evrejskij anekdotMoskau 2013 Eine Anthologie mit ausgewählten Anekdoten

und Witzen aus dem reichen Schatz jüdischen

Humors.

Signatur: 90.206.22

Mit dieser Rubrik informieren wir Sie über neue interessante Bücher in deutscher, hebräischer und russischer Sprache, die Sie in der Frankfurter Universitätsbibliothek kostenlos ausleihen können. Folgende neue Titel wollen wir Ihnen heute empfehlen:

„Semer“ war eine florierende Plattenmarke, die jiddische und hebräische Schlager, kantorale Musik und Opernarien noch bis 1938 aufnahm und verbreitete. Rabbiner Hirsch Lewin hatte sie in seiner Buchhandlung im Berliner Scheunenviertel vertrieben. Am 5. Juni ließ Alan Bern, musikali-scher Leiter der US-Band „Brave Old World“, mit einem internationalen Ensemble im Casino der Stadtwerke diese Musik wieder aufleben. Einge-laden dazu hatte die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums. Nur einzelne Exemplare der Schellack-Platten konnten vor den Nationalsozialisten gerettet werden und lagerten unentdeckt in den Ma-gazinen des Jüdischen Museums Berlin. Dass sie jetzt wieder ans Licht

Semer Label reloaded

dIE KULtUrSEItEn

the Borowsky FamilyDie Borowky Family ist eine „Kelly Family“ im Kleinen, allerdings

mit einem Repertoire, das klassische, jüdische und Weltmusik kon-

genial miteinander verbindet. Eine Kostprobe davon gab das En-

semble, bestehend aus Vater, Mutter und drei erwachsenen Kindern

– allesamt begnadete Musiker – am 29. Mai im Festsaal des Ignatz

Bubis-Gemeindezentrums.

Der in Polen geborene Charles Borowsky ist Soziologe, der un-

ter anderem an der Yale University lehrt und schwerpunktmäßig

zum Thema „Soziale Bewegungen“ forscht. Musik ist für ihn eine

Brücke zwischen den Kulturen und eine Chance zur Begegnung,

vor allem in der Zeit der Globalisierung. Gemeinsam mit seiner

Frau, der Cellistin Elisabeth Borowsky, und den Kindern Cecylia

am Klavier, Emmanuel, Geige, und Frances ebenfalls am Cello, hat

er begonnen, diese Brücken weltweit zu bauen – auf Tourneen,

die das Ensemble bereits bis nach Tokio und Peking führten.

„Wo man singt, da lass dich nieder, böse Menschen haben kei-

ne Lieder“, unter diesem Motto führte Charles Borowsky durch

den Abend, der mit der Cello-Sonate von Georg Friedrich Händel

eingeleitet wurde, gefolgt von der „Chaconne“ von Johann Sebas-

tian Bach, von Emmanuel Borowsky wunderbar interpretiert. Die

fünf Stücke des georgischen Komponisten Sulkhan Tsintsadze, fast

KonZert: the AMericAn virtuosi

In 80 tagen um die Welt

Auch bei ihrer jüngsten Deutschlandtournee machte das Tanz- und

Theaterensemble der Kinder- und Jugendaliyah Station in Frank-

furt. Am 15. Mai gastierte es mit einem Musical in Anlehnung an

Jules Vernes Roman „In 80 Tagen um die Welt“ im Ignatz Bubis-

Gemeindezentrum.

Unter der Choreografie von Sami Lev zauberten die zwölf Ju-

gendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren eine bunte Show auf die

Bühne.

tanZtHEatEr

kamen, ist einer Ausstellung über das jüdische Leben in Berlin der 30er Jahre zu verdanken, für die ein musikalisches Rahmenprogramm gesucht wurde. Die Entdeckung ist ein absoluter Glückfall, denn auf diese Weise wurde ein Liedgut der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht, das es sonst in dieser Qualität nicht mehr gibt. Das bewies auch der begeisterte Applaus des Publikums.

Das Ensemble um Alan Bern im Casinosaal der Stadtwerke

Pava Raibstein, Deutschland-Repräsentantin der Kinder und Jugend-

aliyah, organisierte die Tournee. In ihrer Begrüßung betonte sie,

wie wichtig es sei für die Kinder äthiopischer Einwanderer, die teil-

weise schon in Israel geboren wurden, adäquate auch musikalische

Ausdruckformen zu finden, um sich die eigene Kultur zu erschlie-

ßen und um sich in Israel eine eigene Identität aufzubauen. Mit

dem Kammerorchester für Jugendliche aus der ehemaligen Sowjet-

union ist das längst erfolgreich gelungen. Nach diesem Vorbild wur-

de vor sieben Jahren unter der künstlerischen Leitung von David

B. Levy dieses Angebot speziell für die äthiopischen Jugendlichen

entwickelt,

In dieser Aufführung ging es aber nicht nur um die äthiopische

Kultur. Mr. Fogg und sein Diener Passpartout starteten ihre Welt-

reise in London. Während allerlei spannender und aufregender

Abenteuer entführten sie das Publikum nach Honkong, San Fran-

cisco und natürlich auch nach Äthiopien. Als sie zu allem Überdruss

auch noch in den großen Raub in der Bank von England verwickelt

schienen, glaubten sie bereits, die Wette, den Grund für ihren Auf-

bruch, verloren zu haben. Dass sie bei ihrer Reise um die Welt auch

mehrere Zeitzonen überschritten, übersahen sie bei all dem Trubel

völlig. Doch schließlich kamen sie noch rechtzeitig und wohlbe-

halten wieder in London an.

Der typische äthiopischer Schultertanz gehörte natürlich zum

Programm dazu und nach der Vorstellung sind die Zuschauer der

Aufforderung des Ensembles mitzutanzen, gern gefolgt.

Das Jugendensemble der Kinder- und Jugendaliyah unterwegs auf einer Reise in 80 Tagen um die Welt

meditativ von Elisabeth Borowsky und ihren Töchtern gespielt,

waren ein erster Höhepunkt des Abends. Dem klassischen Teil folg-

te nach der Pause mit dem Kol Nidre von Max Bruch und dem Eli

Eli von Peretz Sandler der jüdische Teil, dem sich ein Potpourri mit

Weltmusik, unter anderem mit der „Ode an die Freude“ von Lud-

wig van Beethoven, einem Zigeunerlied und israelischen Volkslie-

dern, anschloss. Und als zum Abschluss des Abend das Quintett das

von Elisabeth Borowsky komponierte Stück ‚Israeli Dance’ an-

stimmte, erhob sich das Publikum nicht nur zum stehenden Ap-

plaus, sondern auch, um die Tanzfläche blitzschnell zu füllen.

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Die Borowsky Family zu Gast im Ignatz Bubis-GemeindezentrumFo

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 40

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 43Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 42

Wein tastingFür den Startschuss ins Jahr 2014 dachten

sich die Young WIZO Girls etwas ganz Beson-

deres aus. Frei nach dem Motto „Das Leben

ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“

(Goethe), lud die Young WIZO zu einem

Wine Tasting in den Eschenheimer Turm ein.

Sommelière Mia Kmecová präsentierte die

vom Weinhandel Baar gesponserten Weine in

gemütlicher Atmosphäre vor dem Kaminfeuer.

Abgerundet wurde der unterhaltsame Abend

durch leckere Snacks der neu gegründeten

Cateringfirma flow-thekitchen.de.

Late night-tombola und Hip HopSchon kurz darauf folgte das nächste Ereig-

nis. Die Mädels der Young WIZO waren mit

einer „Late Night-Tombola“ auf dem erstma-

lig veranstalteten Event „PuriMasquerade

Frankytown“ vertreten. Als Hauptpreis erwar-

tete die glücklichen Gewinner unter ande-

rem eine Übernachtung in einem 5-Sterne-

Hotel in Berlin.

Für alle Frauen, die ihre angefutterten

Pessach-Pfunde purzeln lassen wollten, bot

die Young WIZO Anfang Mai einen „Let’s

dance Hip Hop“ – Workshop an. In Jogging-

hosen und natürlich Young WIZO-Shirts

wurde unter Anleitung von DJ Sivan Neu-

man getanzt und geschwitzt.

Kuchenstand beim BergerstraßenfestAnfang Juni hatte der WIZO Nachwuchs

durch den Einsatz von Ernst Schwarz nun

bereits im zweiten Jahr die Möglichkeit, auf

Soziales Engagement mit neuen IdeenWelche Bereicherung die Young WIZO für die WIZO in Frankfurt ist, konnte sie bereits im ersten Jahr nach ihrer Gründung unter Beweis stellen.

aUS dEn InStItUtIonEn | ZWST

Haben Sie sich auf Ihrem neuen arbeits-platz inzwischen eingelebt?Ich war das erste halbe Jahr vor allem damit

beschäftigt, das umfangreiche Angebot der

ZWST kennenzulernen. Den Jugendbereich

kannte ich bereits aus der eigenen Erfahrung

als Madrich, aber die anderen Angebote, vor

allem im sozialen Bereich, wie zum Beispiel

für die Senioren, im Integrationsbereich oder

im Bundesfreiwilligendienst, musste ich erst

kennen lernen. Natürlich auch die Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter in Frankfurt und

in unseren Zweigstellen in Berlin, Bad Kissin-

gen, Bad Sobernheim und in den neuen

Bundesländern. Gleichzeitig wollte ich auch

möglichst viele unserer Mitgliedsverbände

kennen lernen. Mit anderen Worten, ich

war viel unterwegs und habe zahlreiche Ge-

spräche geführt, um mir einen ersten Über-

blick über die Arbeit zu verschaffen.

Zu welchem Ergebnis sind Sie dabei ge-kommen? Die ZWST ist ein absolut wichtiger Motor

für das jüdische Leben in Deutschland. Bei

der nach wie vor bestehenden Überalterung

der Jüdischen Gemeinden ist der Bedarf nach

Angeboten für die Senioren besonders groß.

Gleichzeitig muss in den nächsten Jahren

aber auch die junge Generation in die Arbeit

der jüdischen Institutionen eingebunden

werden. Da sind wir also gleich in mehreren

Bereichen besonders gefordert.

Wo wollen Sie neu anknüpfen? Es geht darum, die ZWST für die Zukunft fit

zu machen. Wichtig erscheint mir die An-

knüpfung an die gestiegenen Herausforde-

rungen durch die neuen Kommunikations-

medien und vor allem die Schaffung einer

soliden finanziellen Basis für die zahlreichen

Projekte, die unter dem Dach der ZWST mit

verschiedensten Projektmitteln finanziert wer-

den. Zudem muss sich die ZWST dauerhaft

als attraktiver Arbeitgeber für ihre Mitarbei-

ter und ehrenamtlichen Helfer aufstellen.

Was ist Ihr Fazit nach dem ersten halben Jahr? Nachdem ich vier Jahre in der freien Wirt-

schaft tätig war, habe ich mich sehr bewusst

für diese Arbeit entschieden. Es ist eine sehr

vielseitige Tätigkeit, die viele verschiedene

Bereiche miteinander verbindet. Einerseits die

Eine vielseitige tätigkeitSeit November 2013 ist Aron Schuster stellvertretender Direktor der Zentralwohlfahrstelle der Juden in Deutschland. Nach dem ersten halben Jahr im Amt fragte die JGZ nach seiner Zwischenbilanz.

betriebswirtschaftliche Seite, andererseits

die Organisationsentwicklung und in erster

Linie natürlich die unterschiedlichen Inhalte

unserer Projekte und Angebote für alle Al-

tersgruppen. Es ist eine sehr abwechslungs-

reiche und spannende Arbeit, die ich hier

übernehmen durfte.

das Gespräch führte dr. Susanna Keval

Die Young WIZO beim Bergerstraßenfest: v.l.n.r.: Zahava Jacobs, Julia Pomer, das Bergerstraßenfest- Maskottchen und Nathalie Graumann

DJ Sivan Neuman mit den Power-Girls der Young WIZO

Wine Tasting in gemütlicher Atmosphäre: v.l.n.r.: Shelly Nahary, Nathalie Graumann, Somelière Mia Kmecová und Dana Schuster

WIZo-BEnEFIZGaLa „onE nIGHt For CHILdrEn“am Sonntag, dem 14. September 2014, im Hilton FrankfurtModeration: ANDREA KIEWEL & ALEXANDER MAZZAJOJA WENDT | Starpianist „Mit 88 Tasten um die Welt“JOEL SCHNEIDER | „The Voice Kids 2014“After Dinner Show | TIGERPALAST FrankfurtEintritt € 180,00 | € 120,00 bis 35 JahreReservierungen über das WIZO-Büro

WIZo-BaSar vom 15. bis 17. november 2014 im Ignatz Bubis-GemeindezentrumTolle Schnäppchen, Superüberraschungen, fantastische Tombolapreise, leckere Spezialitäten und interessante Signierstunden warten auf SieEintritt frei

WIZo LIFEStYLE BoUtIQUEam Sonntag, dem 30. november 2014, im Hilton FrankfurtWIZO lädt zum entspannten Sonntags- Shopping der besonderen Art einEintritt frei

SaVE tHE datES

Wer über die bevorstehenden Events infor-

miert werden möchte, kann sich per E-Mail

an [email protected] für den Young

WIZO-Newsletter anmelden.

Online findet man die Young WIZO auf:

www.facebook.com/youngwizoffm

dem beliebten Bergerstraßenfest selbstgeba-

ckene Kuchen zu verkaufen. Dank den back-

freudigen WIZO-Damen standen innerhalb

kürzester Zeit über 50 Kuchen zum Verkauf

bereit. Der Stand war ein voller Erfolg, was

sich nicht nur an den leeren Kuchenblechen,

sondern auch an der Spendensumme zeigte,

die den Umsatz des Vorjahres sogar übertraf.

er dnathalie Graumann

Die ZWST vertritt die jüdischen Landesver-bände und Gemeinden als Dachorganisation auf dem Gesamtgebiet der Wohlfahrtspfle-ge. Sie gehört zu den sechs Spitzenverbän-den der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Rund 100 Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter gehören zu ihrem Stab. Das Budget der ZWST setzt sich zu-sammen aus Mitgliedsbeiträgen der jüdi-schen Gemeinden, staatlichen Zuschüssen, Lotteriemitteln sowie verschiedenen Pro-jekt- und Stiftungsgeldern.

Aron Schuster ist 1984 geboren und hat an der Fachhochschule Würzburg Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Unterneh-mensentwicklung und Controlling studiert. Seit Kindesbeinen hat er an den Machanot der ZWST teilgenommen, war Madrich und hat angehende Madrichim ausgebildet.

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Zu einer Sondervorführung des Films „Der letzte Mentsch“ luden am 12. Mai das Sozialreferat der ZWST und das Zentrum für Überlebende der Shoah in Zusammenarbeit mit dem Farbfilm Verleih in das Kino Cinema ein.

Der Film schildert die Geschichte von Marcus, einem Überlebenden, der alle Verwandten durch die Shoah verloren hat. Seine Überlebensstrategie nach dem Krieg war das Vergessen. Als er zu einer Beerdigung nach Jahrzehnten wieder einen jüdischen Friedhof betritt, überfällt ihn der Wunsch, ebenfalls dort begraben zu werden. Da dies ohne Mitgliedschaft in der Jüdischen Ge-meinde nicht möglich ist, begibt er sich in Begleitung einer jungen Deutsch-Türkin auf die Suche nach jemandem, der seine jüdische Herkunft bezeugen kann.

Mario Adorf und Katharina Derr in den Hauptrollen dieses Roadmovie waren bei der Sonder-vorführung anwesend und berichteten über ihre Erfahrungen beim Dreh. Das Publikum, darunter viele Besucher des „Treffpunkts“, waren ergriffen von der Thematik und dem Ausgang des Films, aber auch von der anrührenden Spielweise der beiden Hauptdarsteller.

Filmvorführung: Der letzte Mentsch

V.l.n.r.: Anja Hadda, Paulette Weber, Mario Adorf und Noemi Staszewski

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 45Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 44

aUS dEn InStItUtIonEn | Makkabi

reise nach MadridNach der gelungenen Reise zur I. Trophy

Junior in Madrid vor zwei Jahren, bei der

Makkabi Frankfurt den Turniersieg einfuhr,

begab sich eine neue Delegation mit den

Jahrgängen 2001 und 2000 zur II. Trophy

Junior nach Madrid. Mit der Aussicht auf

mehrere Ausflüge, Freizeitbeschäftigungen

und natürlich Top-Bedingungen war die

Vorfreude bei unseren Teilnehmern Daniel

Brief, Emanuel Elmechaly, Ron Endzweig,

Louis Janis, David und Joey Fischmann,

Jeffrey Martin, Gabriel und Raphael Wiener

riesengroß. Sie sollte erfüllt werden ... Wäh-

rend der viertägigen Reise in das Fußball-

und Vergnügungscamp, das 20 Minuten au-

ßerhalb von Madrid liegt, sollte vorrangig der

Spaßfaktor für die Mannschaft im Vorder-

Makkabi ist auch international Spitzegrund stehen. Doch unsere Kicker spielten

sich zusätzlich in einen Rausch und holten

gleich mehrere Pokale nach Hause. Neben

der Fairplay-Urkunde und der Torjägerka-

none, die an Louis Janis übereicht wurde,

gelang es unserem sensationellem Team er-

neut, den Siegerpokal zu gewinnen. Nach-

dem die Reise relativ kurzfristig auf die Bei-

ne gestellt worden war, war trotz des stets

großen Vertrauens in unsere Jungs mit die-

sem Ergebnis kaum zu rechnen. Glückwunsch

an das gesamte Trainerteam um Benito Bonn

und Daniel Hopf, sowie an alle unsere Spieler!

noch mehr Fußball Da sich unsere D2-Jugend im Abstiegskampf

in der Kreisliga befand, fuhr die Mannschaft

im April nach Grünberg ins Trainingslager.

Dort erarbeiteten sich die Jungs mit den letz-

ten Reserven doch noch Kraft und schafften

tatsächlich im Endspurt den Klassenerhalt.

Somit darf sich unsere kommende D2-Ju-

gend freuen, weiterhin in der zweithöchsten

Liga in Frankfurt zu spielen.

Und nun kommen wir zur absoluten Sen-

sation der Saison. Unsere E1 mit unserem

sehr jungen Trainerjuwel Roy Rozenek er-

reichte in der E-Jugend die Kreismeister-

schaft und verwies den FSV Frankfurt auf

den zweiten Platz. Was diese Mannschaft

sich mit dem Trainer in den letzten Jahren

aufgebaut hat, das hat ganz einfach ein sehr

großes Lob verdient. Weiter so Jungs, Mak-

kabi Chai!

Glückwunsch auch an unsere C-Jugend,

die den Kreispokal gewann. Nun befindet sich

dieses Team mitten in den Aufstiegsspielen

und wir drücken alle die Daumen, dass

Makkabi erstmalig in der C-Jugend nächste

Saison Gruppenligaluft schnuppern darf.

Unsere 1. Mannschaft spielt in der

nächsten Saison weiterhin in der Kreisober-

liga. Nach einer sehr gut laufenden Rück-

runde konnte sich unsere Mannschaft bereits

vor dem letzten Spieltag den Klassenerhalt

sichern. Nach den vielen Erfolgen in den

letzten Jahren in unserer Fußballabteilung

sind nun auch bei der Suche nach einem

eigenen Sportplatz Erfolge zu verzeichnen.

Aktuell prüft die Stadt, ob ein Teilumbau an

der Sportanlage Wilhelm-Epstein-Straße

möglich wäre, so dass in nicht allzu langer

Zeit dort eine „Heimat“ für uns entstehen

könnte.

Feriencamps 2014Auch in diesen Sommerferien bietet Makka-

bi mehrere Sommercamps an. So sind allein

im Tennis insgesamt sechs (!) Camps geplant.

Egal, ob Anfänger oder Profi – in unseren

Camps ist jeder, der sich sportlich gerne be-

tätigt, herzlich willkommen. Da in den letzten

Jahren die Nachfrage nach unserem Fuß-

ballcamp stetig gewachsen ist, findet in die-

sen Sommerferien in der ersten und auch

in der letzten Woche ein Fußballcamp statt.

Geplant sind zu Ferienbeginn und Ferienen-

de auch zwei Basketballcamps. Unter der

Leitung von Malik Zahary wird aktuell eine

Kooperation mit den Skywheelers (Rollstuhl-

basketballern) organisiert. Diese Koo peration

soll vor allem bei unseren Basketballcamps

zum Tragen kommen.

tennisSeit dem Beginn der Sommersaison haben

wir mit Ertan Aldikacti einen neuen Tennis-

trainer in unserem Verein. Ertan war vor

seinem Studium bereits mehrfach als Ten-

nistrainer aktiv und soll unsere Tennisab-

teilung mit neuem Elan weiter nach vorne

bringen. Natürlich möchten wir uns auch

an dieser Stelle bei Tomas Hornak bedan-

ken, der in den letzten Jahren sehr gute

Arbeit auf dem Tennisplatz ablieferte.

Heinz-Lindner-Preis Zu Ehren des langjährigen Vorsitzenden des

Landessportbundes, Heinz-Lindner, vergab

der Landessportbund auch in diesem Jahr

den Heinz-Lindner-Preis. Makkabi Frank-

furt konnte sich in der Gruppe 2 (bis 1500

Mitglieder) gegen eine Vielzahl von Mitbe-

werbern durchsetzen und erreichte den

1. Platz. Kriterien hierfür sind: behinderten-

gerechte Abteilungen im Verein, eine inten-

sive Jugendfreizeitbetreuung und herausra-

gende Integrationsarbeit. Wir sind über diese

Auszeichnung sehr glücklich und können

das Kompliment an unsere Mitglieder nur

weitergeben. Genau solche Preise zeigen uns

immer wieder, dass wir mitten in der Ge-

sellschaft angekommen sind und Makkabi für

und mit unseren Jugendlichen sehr gute

Arbeit leistet!

Makkabi Chai

alon Meyer, Präsident

aUS dEn InStItUtIonEn | Makkabi

Die Gewinner der II. Junior Trophy in Madrid

Die E-Jugend gewinnt die Kreismeisterschaft und verweist den FSV-Frankfurt auf den zweiten Platz.

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Der 1. Platz für Makkabi beim Heinz-Lindner-Preis

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 47Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 46

Jom Ha‘azmaut sameach!

Fünfzig Jahre diplomatische Beziehungen Zuvor ging Oberbürgermeister Peter Feld-

mann in seiner Ansprache auf die guten Be-

ziehungen zwischen Israel und Deutschland,

vor allem aber zwischen Frankfurt und der

Partnerstadt Tel Aviv ein, die sich seit der Auf-

nahme der diplomatischen Beziehungen zwi-

schen beiden Ländern seit 1965 entwickelt

haben. Verbindungen seien in den Bereichen

Kultur und Bildung, Wirtschaft und Wissen-

schaft geknüpft worden und nicht zuletzt in

vielen auch privaten Freundschaften und

Initiativen. All dies sei heute aus der politi-

schen und gesellschaftlichen Landschaft Frank-

furts und der Bundesrepublik nicht mehr weg-

zudenken.

Frankfurter Qualität und israelische ChuzpeDass die Qualität nicht nur der wirtschaftli-

chen Beziehungen zwischen beiden Ländern

hervorragend sei, illustrierte der israelische

Generalkonsul Dan Shaham Ben-Hayum am

Beispiel der Zusammenarbeit zwischen dem

hessischen Mittelstand und den israelischen

Start-up-Unternehmen. Er dankte der Stadt

Frankfurt für die Ausrichtung des Freund-

schaftstages.

Israels Sicherheit ist nicht verhandelbar Anschließend erinnerte Stadtkämmerer Uwe

Becker in seiner Festrede an die jahrhunder-

telangen Pogrome, die Theodor Herzl dazu

inspirierten, in seiner 1896 erschienenen

Schrift „Der Judenstaat“ die Notwendigkeit

eines politisch und sozial geordneten jüdi-

schen Rechtsstaates in seinem Heimatland

zu fordern. Als dann am 14. Mai 1948 David

Ben Gurion im Stadtmuseum von Tel Aviv

die Unabhängigkeit proklamierte, stand das

Land inmitten kriegerischer Auseinanderset-

zungen. In diesem Zustand befinde sich das

Land zwar schon lange nicht mehr, die Exis-

tenz und die Sicherheit der Grenzen seien

jedoch bis heute gefährdet. Deshalb müsse all

jenen Einhalt geboten werden, die, wie die

Terrororganisationen Hamas und Hisbollah,

Israels Sicherheit gefährden. Für Deutschland

und für Europa ist Israels Sicherheit nicht ver-

handelbar, schloss der Stadtkämmerer auch

mit Blick auf die gegenwärtige Annäherung

von Hamas und Fatah.

Israel-tagNur einen Tag später fand unter der Schirmherr-

schaft des Zen tralratspräsidenten Dr. Dieter

Graumann und dem Israelischen Botschafter

in der Bundesrepublik, Yakov Hadas-Handels-

man, auf dem Börsenplatz der Israel-Tag statt.

Die Initiative „I like Israel“ unter der Leitung

von Sacha Stawski hatte auch in diesem Jahr

ein buntes Programm zusammengestellt, um

Passanten und Freunden das Land am Mit-

telmeer im besten Licht zu präsentieren.

Sacha Stawski stellte die einzelnen Mit-

initiatoren und Mitwirkenden am diesjähri-

gen Israel-Tag vor, darunter den Geschäfts-

führer der Industrie- und Handelskammer

Frankfurt, Dr. Jürgen Ratzinger, der ein

Grußwort an die Festbesucher richtete, die

Tanzgruppe der Kinder- und Jugendaliyah,

die in Frankfurt gerade gastierte, sowie Im-

rich Donath von Meir Panim und Wolfgang

Kahl vom Reisebüro Schmetterling als Mit-

veranstalter. Stadtkämmerer Uwe Becker

fand auch an diesem Tag Zeit, um seine So-

lidarität und Freundschaft zum Staat Israel

zum Ausdruck zu bringen. Rabbiner Andrew

Steiman entzündete die Kerzen, und Rabbi-

ner Julian-Chaim Soussan sprach über die

religiöse und auch politische Bedeutung des

Staates Israel.

Prominente Gäste aus Kultur und Politik,

darunter Mario Draghi von der Europäischen

Zentralbank, Friede Springer vom Aufsichts-

rat der Springer SE, aber auch Filmprodu-

zent Arthur Cohn und der Präsident des Jü-

dischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder,

Charlotte Knobloch, Ida Bubis sowie Ober-

bürgermeisterin a. D. Petra Roth und Mit-

glieder des Frankfurter Magistrats nahmen

an dem Galaabend im Hotel InterContinen-

tal teil und erwiesen dem Preisträger und dem

1843 in den USA gegründeten Orden die

Ehre.

Konsequent für Israel Ein tiefes Interesse und ein unermüdliches

Engagement für Israel und für die jüdischen

Menschen in der Diaspora hob Bundesfinanz-

minister Wolfgang Schäuble in seiner Lau-

datio hervor. Ein Engagement auch in Zei-

ten, in denen es in der medialen Landschaft

in Deutschland nicht immer einfach war.

Dabei rief er die Grundsätze des Axel Sprin-

ger Verlags in Erinnerung, die das Herbeifüh-

ren einer Aussöhnung zwischen Juden und

Deutschen und die Unterstützung der Le-

bensrechte des israelischen Volkes beinhal-

ten. In dieser Tradition stehe auch der Preis-

träger, betonte Wolfgang Schäuble.

award of Merit für Matthias döpfnerIm Rahmen des Konvents der B’nai B’rith Europe, der dieses Jahr in Frankfurt stattfand, erhielt der Vorstands-vorsitzende der Axel Springer SE, Dr. Matthias Döpfner, am 11. Juni die höchste Auszeichnung des B’nai B’rith Ordens.

Mit diesem Glückwunsch begrüßte Stadtkämmerer Uwe Becker die Gäste bei dem zweiten deutsch-Israelischen Freundschaftstag, zu dem am 13. Mai der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main in den Kaisersaal des römers einlud.

Sozial im Sinne Leo BaecksDer Präsident der B’nai B’rith Loge Frank-

furt, Ralph Hofmann, ging in der Verlei-

hungszeremonie auf Döpfners soziales En-

gagement ein, das ähnlich wie bei Rabbiner

Leo Baeck, der 1954 wesentlich zur Wieder-

begründung der B’nai B’rith Logen in Euro-

pa beitrug, darin bestehe, sich für den Zusam-

menhalt der Gesellschaft, insbesondere für

die Aussöhnung und Verständigung zwi-

schen Juden und Deutschen zu engagieren.

Ein nichtjüdischer ZionistSo bezeichnet sich Matthias Döpfner selbst,

wenn es darum gehe, gegen den modernen

Antisemitismus, der sich immer häufiger als

Israelkritik äußere, einzutreten. Sein Inte-

resse an Israel sei bei ihm, der 1963 geboren

wurde, durch die Ausstrahlung des Films

„Holocaust“ entstanden, bekannte er.

Vor allem deshalb sei es für die Deut-

schen wichtig, klar und eindeutig an

der Seite Israels, der einzigen Demo-

kratie im Nahen Osten, zu stehen.

Angriffe auf den israelischen Staat

durch islamistische Fundamenta-

listen seien Angriffe auf den Wes-

ten und auf die freie und moder-

ne Gesellschaft insgesamt. Die

Auszeichnung sei ihm Ansporn, diesen Weg

weiterzugehen. Er dankte mit einem hebräi-

schen „Toda Raba“.

Ralph Hofmann, Präsident der B’nai

B’rith Loge Frankfurt, der vor drei Jahren

zum Präsidenten der B’nai B’rith Europe ge-

wählt wurde, übergab während des Konvents

satzungsgemäß die Stafette an Erika van Gel-

der aus den Niederlanden, die als erste Frau

zur Präsidentin der B’nai B’rith Europe ge-

wählt wurde.

aUS dEn InStItUtIonEn | Israel-Tag

B’naI B’rItH EUroPE

Die Preisverleihung: Ralph Hofmann (rechts im Bild) übergibt die Urkunde an Dr. Matthias Döpfner.

Ein buntes Treiben in den Römerhallen: v.l.n.r.: Stadt-kämmerer Uwe Becker, der Israelische Generalkonsul Dan Shaham Ben-Hayum mit Frau, Sacha Stawski und Oberbürgermeister Peter Feldmann.

Tänzerinnen des Ensembles der Kinder- und Jugend-aliyah, die gerade in Frank-furt gastieren, gaben sich ein Stelldichein auf dem Börsenplatz.

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Am 15. Juni wurde Stadtkämmerer Uwe Becker im Rahmen einer Benefizgala für die von ihm engagiert praktizierte Soli-darität gegenüber dem jüdischen Staat und für sein Eintreten für ein noch enge-res Zusammenwirken von Deutschland und Israel mit dem „Shield of Keren Hayessod“ ausgezeichnet.

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 49

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 48

Wie kam es zu der Idee, das Werk von Margarete Susman neu zu entdecken? In den neunziger Jahren war ich auf einer

Tagung und geriet zufällig in einen Vortrag

über Margarete Susman. Da wurde gesagt,

dass Susman das Religiöse und das Politische

zusammen dachte und dass sie in dieser

Verbindung die Quintessenz des Judentums

gesehen habe. Ich hatte mich bis dahin viel

mit Hannah Arendt beschäftigt. Bei ihr ver-

misste ich jedoch, dass sie nie aus der poli-

tischen Tradition des Judentums, z. B. des

Talmuds, geschöpft hatte. Nachdem ich mir

im Deutschen Literaturarchiv in Marbach

den Nachlass Susmans angeschaut habe,

beschloss ich, mich mit ihr auseinander zu

setzen.

Was zeichnet das denken Susmans aus? Ihre Vielseitigkeit und ihre Sprachmächtig-

keit, vor allem aber ihr religiöser Wagemut.

Sie hat bereits 1946 in „Das Buch Hiob und

das Schicksal des jüdischen Volkes“ versucht,

die Shoah aus einer religiösen Sicht zu ver-

stehen. Dafür ist sie heftig kritisiert worden.

Ihren Weg begann sie aber zunächst als Dich-

terin. Mich interessierten vor allem ihre

großen Essays vor und nach dem Ersten

Weltkrieg. Diese handeln von moderner Ly-

rik, Frauenrechten, der Revolution, der Be-

deutung der Religion in der Gesellschaft und

immer wieder der Rolle des Judentums für

Deutschland. Egal auf welchem Gebiet sich

Susman bewegte, es ging ihr immer um die

religiöse Erfahrung im Kontext der weltli-

chen Realität. Wie ihr Freund Franz Rosen-

zweig sagte: Nur wer das Gebet des Gläubi-

gen und des Ungläubigen spricht, dem wird

sich G’tt nicht versagen. Diese religiös-sä-

kulare Doppelspur ist typisch für sie.

auch Frankfurt spielt im Leben von Mar-garete Susman eine rolle. In Hamburg geboren und nach Stationen in

Berlin und Zürich kam Susman immer wie-

der in die Stadt am Main. Hier veröffentlich-

te sie wegweisende Artikel in der „Frank-

furter Zeitung“. Zusammen mit Martin Buber,

mit dem sie bei Georg Simmel in Berlin

studiert hatte, und Franz Rosenzweig lehrte

sie im Jüdischen Lehrhaus. 1934 emigrierte

sie in die Schweiz und kam nie wieder zurück.

Susman gilt als eine denkerin der Jüdi-schen renaissance zu Beginn des 20. Jh. Was bedeutet das?Der Begriff der „Jüdischen Renaissance“,

also der „Wiedergeburt des Judentums“, wur-

de von Martin Buber geprägt. Nach der Zeit

der Aufklärung und der zunehmenden Li-

beralisierung des Judentums gab es eine Ge-

neration, die das Judentum wieder „erleben“

wollte, ohne jedoch orthodox zu werden.

Hierzu zählen der von Buber geprägte Neo-

Chassidismus und auch der Kulturzionis-

mus von Achad Ha‘am. In diesem Rahmen

entwickelte Susman die Vorstellung von ei-

nem selbstbewussten religiösen Judentum,

das die deutsche Gesellschaft mitgestaltet.

Sie war für die November-Revolution und

bezeichnete sich selbst als religiöse Sozialistin.

In einem ihrer zentralen Aufsätze „Die

Revolution und die Juden“ aus dem Jahr

1919 beschrieb sie den im Judentum so zen-

tralen Begriff der Umkehr, der Teschuwa,

als Grundlage für Revolution.

Was meinte sie damit? Sie verstand „Sühne“ als eine politische

Aufgabe, d.h. als die Läuterung der Gesell-

schaft von einer falschen Politik, die zum

Ersten Weltkrieg geführt hatte. Demgegen-

über versuchte sie die revolutionäre Aufga-

be des Judentums hervorzuheben. Hierfür

entwickelte sie eine neue Interpretation der

Thora als dem Gesetz G’ttes. Für Susman

Eine bedeutende denkerin

bestand die Thora aus Gesetzen, die aus der

messianischen Zukunft Sühne in der Gegen-

wart verwirklichen und eine bessere Mensch-

heit ermöglichen sollten. Das Gesetz G’ttes

verstand sie nicht als ein einmalig am Berg

Sinai nur so und nicht anders Geoffenbar-

tes, sondern als etwas, das sich jede Gene-

ration in ihrer Beziehung zu G’tt wieder neu

abringen muss. Susmans säkularer Messia-

nismus verhielt sich kritisch zum Staat und

vertraute auf die religiöse Wirkkraft der

Gemeinschaft.

Warum ist Susmans Werk für uns heute wieder interessant? Vielem würden wir heute widersprechen

– aber der Mut, mit dem Susman ein religiös-

säkulares Judentum zu denken versuchte,

sollte uns heute erneut herausfordern. Letzt-

lich ringen wir in Europa und mehr noch

in Israel um den Zusammenhang dieser bei-

den Richtungen – und darüber, wie das

G’ttliche fruchtbar unsere Gesellschaft mit-

gestalten könnte.

das Gespräch führte dr. Susanna Keval

Elisa Klapheck: Margarete Susman und ihr jüdischer Beitrag zur politischen Philosophie. Hentrich & Hentrich, Berlin 2014. 400 Seiten Hardcover, € 35,- Euro

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Vor wenigen Wochen veröffentlichte Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck eine umfassende Monografie über die auch in Frankfurt wirkende Religionsphilosophin Margarete Susman (1872-1966). Die JGZ sprach mit der Autorin über das Leben und Werk dieser fast vergessenen Denkerin.

Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck ist seit 2009 Rabbinerin des Egalitären Minjan in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. 1999 erschien von ihr die Monografie „Fräulein Rabbiner Jonas“, 2005 das Buch, „Wie ich Rabbinerin wurde“ sowie „Bertha Pappenheim – Gedichte/Prayers“.

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 51

das „Simantov-Shtetl“

Wie vielen Paaren haben Sie bereits in den Hafen der Ehe verholfen? Wenn ich mich nicht irre, sind es 368 Ehen

oder Lebensgemeinschaften. Für ältere Klien-

ten steht die Frage der Eheschließung meist

nicht mehr im Vordergrund.

Ist das eine hohe Quote?Für Laien klingt das nicht besonders ein-

drucksvoll, aber in Prozenten und im Ver-

gleich mit anderen Eheanbahnungsinstitu-

ten ist es eine gute Quote. Man unterschätzt,

wie schwierig es ist, Menschen zu einer Part-

nerschaft zu verhelfen. Hinter dem Wunsch

nach einer Bindung verbergen sich oft

Ängste, persönliche oder familiäre Proble-

me. Manche Menschen haben Schwierig-

keiten, sich fest zu binden. Fernbeziehun-

gen werden dann plötzlich zu fern oder

Nahbeziehungen zu nah. Sie können sich

nicht vorstellen, wie viel Arbeit manchmal

dahintersteckt, zwei erwachsene Menschen

zusammenzubringen.

Wie kamen Sie auf die Idee, die Firma „Simantov“ zu gründen? Gegründet wurde „Simantov“ 1975 von

Denise Kahn in Straßburg. Wir kannten

uns, denn durch sie hatte ich meine zweite

Frau kennengelernt. Als Madame Kahn sich

kurz darauf zur Ruhe setzen wollte, rief sie

mich an und fragte, ob ich ihr Geschäft über-

nehmen wolle. Zu jener Zeit war ich Inha-

ber einer Vermögensberatung, hatte jeden

Tag mit Menschen zu tun und sprach meh-

rere Sprachen fließend. Madame Kahn

dachte nicht ganz zu Unrecht, das seien gu-

te Voraussetzungen für einen Schadchen.

Wie sieht Ihr arbeitstag aus? Es gibt Tage, an denen das Telefon nicht

stillsteht, und andere, an denen ich in Ruhe

meine Schreibtischarbeit machen kann. An-

fangs hatte ich sogar die Vorstellung, ich

könne die Partnervermittlung nebenbei be-

treiben – als Hobby gewissermaßen. Dass

daraus ein Fulltimejob werden würde, das

konnte ich mir nicht vorstellen. Aber ein

ganz normaler Beruf ist es bis heute nicht.

Nach und nach habe ich verstanden, dass

ich gar nicht der Schadchen bin, sondern

der Schaliach. Dass das, was ich mache, kein

Beruf ist, sondern eine Berufung – eine Auf-

gabe, die mich Tag und Nacht beschäftigt.

Wie geht denn so eine Vermittlung vor sich? Alle Interessenten können sich auf www.

simantov-international.com bewerben. Un-

ter der Rubrik „Wunschpartner“ geben sie

ihre Wünsche und Vorstellungen an und

natürlich auch Informationen über sich

selbst. Wir erstellen dann ein Bewerberpro-

fil, und danach wird der erste Beratungster-

min vereinbart. Interessenten aus Frankfurt

kommen dazu gelegentlich in mein Büro.

Mit allen anderen habe ich mich früher

mehrmals im Jahr in verschiedenen euro-

päischen Großstädten getroffen. Heute mit

den neuen Kommunikationsmöglichkeiten

ist alles viel einfacher.

Dank Skype erlebe ich die Menschen meist

in ihrer häuslichen Umgebung. Ich frage sie

nach ihrem Leben, höre aufmerksam zu

und versuche, ein Gespür für die Persön-

lichkeit meines Gegenübers zu bekommen.

Schließlich erkläre ich, wie die Vermittlung

funktioniert und was sie kostet. Sind die

Klienten mit den Bedingungen einverstan-

den, bekommen sie einen Vertrag. Sobald

sie den ersten Teil des Honorars überwiesen

haben, fängt die Vermittlung an.

Gibt es noch Eltern, die über Sie den pas-senden Partner für ihre Sprösslinge su-chen?Kaum noch. Heute sind Menschen, wenn

sie heiraten, um die 28 bis 48 Jahre alt. Das

sind Erwachsene, die sich von ihren Eltern

nicht mehr in ihr Leben reinreden lassen.

Die kommen zu uns aus eigener Initiative.

Wie geht es nun mit „Simantov“ unter neuer Führung weiter?Rachel, meine Nachfolgerin, hat die Tradition

des Schidduch in die Online-Welt übertra-

gen. In Anlehnung an die alte Shtetl-Kultur

arbeiten wir heute im internationalen „Si-

mantov-Shtetl“. Und weil Vermittlung eine

der größten Mizwot im Judentum ist, wol-

len wir unsere Kunden dafür begeistern,

selbst Vermittler zu werden.

das heißt?Zufriedene Kunden, die selbst anderen

Menschen bei der Partnersuche helfen wol-

len, können bei uns Simantov-Botschafter

werden. Natürlich bilden wir sie für ihre

verantwortungsvolle Aufgabe aus. Darüber

hinaus versuchen wir auch in fernen Län-

dern und Kontinenten wie Nord- oder Süd-

amerika, Australien oder Hong Kong, neue

„Simantov-Shtetl“ zu etablieren.

Was ist das Geheimnis einer lebenslangen, glücklichen Partnerschaft?Es gibt nichts Schwierigeres, als den passen-

den Lebenspartner zu finden. Aber erst wenn

man ihn gefunden hat, beginnt die eigent-

liche Arbeit. Füreinander da sein und sich

dabei selbst treu bleiben, sich nicht für den

anderen aufgeben, das ist wichtig. Manch-

mal ist das Geheimnis einfach nur der rich-

tige Abstand. Es gibt Paare in meiner Datei,

die sind seit vielen Jahren glücklich zusam-

men – aber bis heute in zwei getrennten

Wohnungen. Die Wege zum Glück sind so

unterschiedlich wie wir Menschen.

das Gespräch führte dr. Susanna Keval

Seit fast 30 Jahren führt José Weber die wohl einzige jüdische Partnervermittlung in Europa. 2012 übergab er seine Firma an eine seiner glücklichen Klientinnen, die nun das traditionelle Unternehmen international weiterführt. Die JGZ blickt mit dem „Schadchen der Neuzeit“ zurück auf eine vielseitige Tätigkeit.

José Weber

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 50

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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/14 Seite 54

Jüdische GemeindeVerwaltungDirektorin: Frau Jennifer MarställerWestendstr. 43, 60325 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36-100www.jg-ffm.de

BuchhaltungLeiter: Herr Heinz DornTel. 0 69 / 76 80 36-200

SozialabteilungLeiterin: Frau Dalia Wissgott-MonetaTel. 0 69 / 76 80 36-300Fax 0 69 / 76 80 36-349

SteuerabteilungLeiter: Herr Dr. Tobias Müller Tel. 0 69 / 76 80 36-500

RabbinatHerr Oberrabbiner Menachem H. KleinTel. 0 69 / 76 80 36-400Herr Rabbiner Julian-Chaim SoussanTel. 069 / 76 80 36 420Mikwebenutzung: 0151 / 51166592

Religionsschule JeschurunLeiterin: Gabriela Schlick-BambergerFriedrichstraße 27, 60323 FrankfurtTel. 069 - 972 05 395

Kindergarten Westend /KrabbelstubeLeiterin: Frau Elvira GüverTel. 0 69 / 76 80 36-360

Kindergarten RöderbergwegLeiterin: Frau Shira MalloyRöderbergweg 29, 60314 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36 770

I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin Leitung: Frau Alexa BrumHerr Rafael LuwischHebelstraße 15-19, 60318 FrankfurtTel. 0 69 / 42 72 89 – 800

EmunaScheli e.V. im PhilanthropinNachmittagsbetreuungLeiterin: Raquel M. Jovic0172 / 387 15 62

HortLeiterin: Frau Elvira GüverHebelstraße 15-19, 60318 FrankfurtTel. 01 71 / 70 38 438

JugendzentrumLeiter: Zvi BeberaSavignystr. 66, 60325 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36-150

SeniorenclubLeiterin: Frau Inna DvorzhakSavignystr. 66, 60325 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36-160

Altenzentrum der Jüdischen GemeindeBornheimer Landwehr 79 B60385 Frankfurt Tel. 0 69 / 40 56 00

Restaurant Sohar’sHerr Sohar GurSavignystr. 66, 60325 FrankfurtTel. 0 69 / 75 23 41

FriedhofVerwalter: Herr Majer SzanckowerEckenheimer Landstr. 23860320 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36 790E-Mail: [email protected]

Jüdische VolkshochschuleLeiter: Herr Roberto FabianWestendstraße 43, 60325 FrankfurtTel. 0 69 / 76 80 36-142 Frau Shkolnik

Institutionen & Adressen

Impressumherausgeber: Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R., Westendstraße 43, D-60325 Frankfurt am Main, Tel.: 0 69 / 76 80 36-0, Fax: 0 69 / 76 80 36 66, redaktionsleitung: Dr. Susanna Keval, Gestaltung/Produktion: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Autoren dieser Ausgabe: Tibor Altmann, Diana Anshell, Jon Ardinast, Zvi Bebera, Jonathan Diederichs, Roberto Fabian, Esther Ellrodt-Freiman, Bella Endzweig, Dr. Dieter Graumann, Nathalie Graumann, Elvira Güver, Oscar Herfurth, Vanity Katz, Oberrabbiner Menachem H. Klein, Adina und Leonie Kula, Nicole Kroth, Neal Lasowski, Polina Lisserman, Leah Luwisch, Alon Meyer, Neala N. Patterson, Zoe Rosenfeld, Rabbiner Julian-Chaim Soussan, Stella Taskar, Dalia Wissgott-Moneta, Fotos: Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde, Elvira Güver, Rafael Herlich, Jewish Experience, Jugendzentrum Amichai, Marco Limberg/Zentralrat, Rafael Luwisch, Shira Malloy, Makkabi Frankfurt, Lichtigfeld-Schule im Philanthropin, privat, Gewerbliche Anzeigenan nahme: Tel.: 0 69/55 81 62; Feiertags-Grußanzeigen: Tel.: 0 69 /76 80 36-25; Druck: Adelmann GmbH, Frankfurt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Abdruck, auch auszugsweise, nur mit Erlaubnis der Redaktion und des Herausgebers. Alle Rechte vorbehalten.

naCHrICHtEn

„Ehemalige Frankfurter“ zu Besuch in der Stadt Vom 27. Mai bis zum 3. Juni besuchten Angehörige der „Ehema-

ligen Frankfurter“ die Stadt. 32 Gäste aus den USA, Israel, Argen-

tinien und Brasilien gingen den Spuren ihrer Familien nach. Fa-

milien, deren Geschichte sie teils nur noch fragmentarisch kannten,

weil sie bereits als kleine Kinder die Stadt verließen, oder schon in

der Emigration geboren wurden. Umso größer war das Erstaunen

der Gäste, dass Mitglieder der Initiative „Jüdisches Leben in Frank-

furt“, die sie bei ihrer Spurensuche begleiteten, über die Geschich-

te ihrer Familien manchmal mehr wussten als sie selbst. Dadurch

sind ganz neue Beziehungen zu der Stadt ihrer Eltern und Groß-

eltern entstanden. Das Ziel des Besuchsprogramms, das die Stadt

Frankfurt seit 1980 jährlich auflegt und nun zum dritten Mal auch

für die Angehörigen der zweiten und dritten Generation geöffnet hat,

ist damit auch dieses Jahr wieder voll und ganz erreicht worden.

Zu Beginn ihres Besuchs wurden die Gäste von Oberbürgermeister

Peter Feldmann im Palmengarten begrüßt und hatten später die

Gelegenheit, auch das Philanthropin und den Egalitären Minjan

in der Jüdischen Gemeinde kennenzulernen.

Am 1. Juni, einen Tag vor seinem 94. Geburtstag, lud die Stadt

Frankfurt zu einer Gedenkfeier für Marcel Reich-Ranicki in die Pauls-

kirche ein. Sie würdigte damit den Schriftsteller, Literaturkritiker

und Goethe-Preisträger, der am 18. September 2013 gestorben war.

In seiner Begrüßung bezeichnete Oberbürgermeister Peter Feld-

mann Reich-Ranicki als einen großen Frankfurter und einen „großen

Deutschen“, der 1973 die Literaturredaktion der FAZ übernahm und

seitdem das Frankfurter Kulturleben bereicherte. Die Stadt Frankfurt

passte zu ihm, konstatierte Feldmann und versprach, alles zu tun, dass

die Stadt Frankfurt das Andenken Reich-Ranickis bewahren werde.

Dass er an allen Ecken fehle, das bekräftigte Frank Schirrmacher,

langjähriger Wegbegleiter und Kollege in der Feuilletonredaktion

der FAZ. Reich-Ranickis Autobiographie „Mein Leben“ sei deutsches

Gemeingut geworden, mit dem Literarischen Quartett habe er als

Siebzigjähriger seine Schaffenskraft noch einmal richtig entdeckt.

Durch das Literarische Quartett ist auch Ruth Klügers Autobio-

graphie „Weiter leben“ bekannt geworden und gehört seitdem zur

Standardlektüre über das Überleben im Holocaust. Kennengelernt

habe sie Reich-Ranicki, erzählte sie in ihrer Gedenkrede, bereits 1967

in Ohio, als sie dort an der Universität ihre akademische Laufbahn

begann. Die vielen Gespräche über Literatur, die sie seitdem mit ihm

führte, hätten eine Art „Suchtcharakter“gehabt, bekannte sie.

Auch die Lyrikerin Ulla Hahn wurde von Reich-Ranicki entdeckt.

Sie trug die vier Gedichte vor, die sie ihm 1979 nach einer kurzen

Begegnung beim Radio Bremen auf die Aufforderung: „Schicken

Sie“ zusandte.

Die langjährige Freundin Rachel Salamander von der Münchener

Literaturhandlung führt seit Oktober 2013 die von Reich-Ranicki

begründete Frankfurter Anthologie fort. Sie sitzt nun in seinem frü-

heren Büro, in dem noch nichts verändert wurde und von dessen

Ein großer Frankfurter, der fehltAm 25. Mai erhielt der Essayist und Schriftsteller

Florian Illies den diesjährigen Ludwig Börne-Preis

für seine Kunst der Beobachtung und seinen wa-

chen analytischen Blick auf unsere Welt im Wandel

der Zeit. Die Laudatio hielt der Publizist und Feuille-

tonchef der Neuen Züricher Zeitung, Martin Meyers.

Texte von Ludwig Börne las der Schauspieler

Christian Berkel. Der Preis ist mit 20.000 Euro

dotiert und gilt als der renommierteste Preis für

Reportagen und Essays im deutschen Sprachraum.

Ludwig Börne-Preis

Aura bis heute nichts verloren gegangen ist. Diese sehr persönlichen

Erinnerungen machten dann auch in der Paulskirche die Aura Reich-

Ranickis wieder spürbar.

Heinrich Detering von der Deutschen Akademie für Sprache und

Dichtung bedauerte anschließend, dass Reich-Ranickis Leistung, die

„schöne Sache der Literatur einem so breiten Publikum nahe ge-

bracht zu haben“, von der Fachwelt der Germanisten nicht hinrei-

chend gewürdigt wurde.

auszeichnungen für rafael HerlichIm April wurde das Ausstellungsprojekt „Jüdisches

Leben im Dialog“ von Rafael Herlich mit dem Me-

dienpreis der Alexander-Stiftung ausgezeichnet. In

der Begründung heißt es, Rafael Herlich suche ei-

nen positiven Zugang zu den Schülern, indem er

den Reichtum der jüdischen Kultur in Deutschland

von heute zeige. Im Juni erhielt diese Wanderaus-

stellung, die inzwischen in zahlreichen Schulen im

ganzen Bundesgebiet zu sehen war, auch den För-

derpreis der Naspa-Stiftung.

arnsberger FrühlingsfestAm 18. Mai fand auch in diesem Jahr auf dem Arns-

berg-Platz im Ostend das Frühlingsfest statt. Vereine

aus dem Stadtteil, die Grundschule, Kitas und Kir-

chengemeinden trugen mit Informationsständen

sowie kulturellen und kulinarischen Angeboten

zum Gelingen bei. Die Jüdische Gemeinde beteiligte

sich mit einem Spielmobil. Rabbiner Andrew Stei-

man erläuterte die Bedeutung von Lag Baomer,

das am selben Tag stattfand und Costa Bernstein vom

Atelier Eastend präsentierte die neuesten Arbeiten

seiner Künstler. Als dann gegen Ende auch Ober-

bürgermeister Peter Feldmann das Fest besuchte, war

klar: Nach fünf Jahren ist das Frühlingsfest im Osten

der Stadt, das an den Historiker Paul Arnsberg und

seine Frau Rosl erinnert, von den Frankfurtern voll

angenommen worden.

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v.l.n.r. Prof. Dr. Andrew Ranicki, Oberbürgermeister Peter Feldmann, Prof. Dr. Salomon Korn mit Frau Maruscha

Oberbürgermeister Peter Feldman begrüßt die Gäste im Frankfurter Palmengarten.

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Der Stand der Henry und Emma Budge-Stiftung.

v.l.n.r.: Oberbürgermeister Peter Feldmann, der Preisträger Florian Illies und der Vorsitzende der Ludwig Börne-Stiftung, Dr. Michael A. Gotthelf

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Preisübergabe im Sitzungssaal des Römers. v.l.n.r.: Stephan Ziegler, Vorstandsvorsitzender der Naspa-Stiftung, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Rafael Herlich

Frank Schirrmacher ist völlig unerwartet am 12. Juni 2014

gestorben. Dies war wohl sein letzter öffentlicher Auftritt. Die

Jüdische Gemeinde Frankfurt trauert um einen treuen Freund

und einen stets wachsamen Weggefährten.

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