GEMEINDEZEITUNG FRANKFURT...Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 1 GEMEINDEZEITUNG...
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 1
G E M E I N D E Z E I T U NG F R A N K F U R T
Amtliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main
Jom Ha‘azmaut in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt
Juni 2015 · 48. Jahrgang · Nr. 2 · ä"òùú 5775 · 2,50 Euro
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Editorial
Ludwig Börnes Feststellung „Nichts ist dauernd als der Wandel“ bringt auf den Punkt, was jeder von uns aus eigener Lebenserfahrung bestätigen kann: Weder Men-schen noch Institutionen sind von den stetigen Wechsel-fällen des Lebens ausgenommen; Wie lange ein Lebens-abschnitt, eine berufliche Tätigkeit, eine Zusammenarbeit auch dauern mag: Nichts bleibt, wie es ist.
Ein segensreiches Wirken Nach über zwanzigjähriger Tätigkeit beendete Rabbiner Menachem Halevi Klein – seit 2013 Oberrabbiner – am 31. Januar dieses Jahres sein rabbinisches Wirken in unserer Gemeinde. Ein näherer Blick auf seinen Wer-degang zeigt, dass er als Kind zunächst den Wunsch hatte, einen weltlichen Beruf zu ergreifen. Doch wie so oft, ging auch dieser Kinderwunsch nicht in Erfül-lung.
Menachem Halevi Klein wurde am 13. Oktober 1948 in Jerusalem geboren. Dort, in Mea Shearim, wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf. Die Familie lebte, wie viele der dort ansässigen Familien, in einem einzigen Raum, in dem es weder Strom noch Wasser gab. Das stets knapp bemessene Essen musste Mena-chem Halevi Klein mit vier Brüdern und zwei Schwes-tern teilen. Dies galt auch für die Kleidung, die – bereits getragen und zum Teil abgewetzt – in Care-Paketen aus den U.S.A. kam.
Bereits mit zwölf Jahren war Menachem Halevi Klein gezwungen, sein Elternhaus zu verlassen. Er zog in ein ultra-orthodoxes Viertel in der Nähe von Tel Aviv, wo die Grundlagen zu seiner Rabbinerausbildung gelegt wurden. Ursprünglich wäre er gerne Kinderarzt oder Musiker geworden, zeigte aber früh hohe Lern-bereitschaft in religiösen Dingen. Bereits mit 19 Jahren erhielt er sein erstes Abschlusszeugnis auf dem Weg zur Rabbinerausbildung. Gleichzeitig studierte er Mu-sik, lernte den Beschneidungsritus und hatte Interesse an weltlichen Fächern wie Philosophie und Psycholo-gie. Im Laufe seines zwölfjährigen, zahlreiche Fächer umfassenden Studiums wurde Menachem Halevi Klein rabbinischer Richter.
Am 10. März 1994 begann Rabbiner Klein seine Tätigkeit in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. Fragte man ihn in späteren Jahren nach den Besonderheiten seiner Gemeinde, dann lautete seine
Antwort: „Alles ist besonders: jeder Tag, jedes Mitglied.“ Diese Haltung kennzeichnete sein über zwanzigjähriges Wirken in unse-rer Gemeinde. Unvergesslich bleiben seine gefühlvollen Ge-sänge, sein inniges Vorbeten und das einer Offenbarung gleichen-de Schofarblasen am Jom Kip-pur – für all das danken wir ihm von Herzen und wünschen ihm und seiner Familie noch viele gesunde, glückliche und erfüllte Jahre.
abschiede und Neueinstellungen Der Abschied von Rabbiner Klein ist nur einer von zahl-reichen Abschieden, die die Jüdische Gemeinde Frank-furt am Main in letzter Zeit von langjährigen Mitarbei-tern und ehrenamtlichen Mitgliedern nehmen musste – so im Januar letzten Jahres von Stefan Szajak, der 34 Jahre Verwaltungsdirektor unserer Gemeinde gewesen war. Abschied nehmen mussten wir auch von Alexa Brum, Direktorin unserer I. E. Lichtigfeld-Schule von 1992 bis 2014. Dieter Graumann, dessen großartiges Wirken für unsere Gemeinde an dieser Stelle bereits gewürdigt wurde, schied am 31. Oktober 2014 aus dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main aus. Es ist absehbar, dass weitere verdiente Mitarbeiter unserer Gemeinde nach jahrzehntelanger Tätigkeit im Laufe dieses Jahres in den wohlverdienten Ruhestand treten werden.
Neben den erwähnten Abschieden gab es wichtige Neueinstellungen: Im August 2013 ist Rabbiner Julian-Chaim Soussan Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main geworden; Jennifer Marställer wurde im November 2013 Verwaltungsdirektorin un-serer Gemeinde; mit Frau Dr. Noga Hartmann hat die I. E. Lichtigfeld-Schule seit Juli 2014 eine neue Schul-leiterin, und Jonathan Rose aus Baltimore, U.S.A., ist seit März dieses Jahres neuer Kantor in der Westend-Synagoge.
Bei allem Bedauern, das mit den vollzogenen oder noch anstehenden Wechseln verbunden sein mag: Unverändert im fortwährend lebendigen Wandel un-seres Gemeindelebens bleibt dessen von Zuversicht und Lebensnähe bestimmte Kontinuität.
Von Prof. dr. Salomon Korn
Abschied und Kontinuität
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Gemeindeleben im stetigen Wandel
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 5
INHALT
EDITORIAL 3 Von Prof. Dr. Salomon Korn
RABBINAT 6 Sind Sie glücklich – und dürfen Sie das gerade sein?
Von Rabbiner Julian-Chaim Soussan
34 Gebetsordnung
35 Gebetszeiten der Synagogen
36 Mitteilungen des Rabbinats
AUS DER GEMEINDE 10 Bericht des Gemeindevorstands
12 Bericht des Gemeinderats
13 Kurznachrichten
14 Vier Fragen an Marc Grünbaum
17 Kindergärten Westend und Röderbergweg
18 I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin
20 Schüler machen Zeitung
22 Schulabsolventen erzählen
24 Jugendzentrum „Amichai“
25 Jewish Experience
26 Neu: Club Sababa
26 Jüdische Volkshochschule
28 Seniorenclub
29 Altenzentrum
GEDENKEN UND FEIERN 8 Jom Ha’azmaut
13 Gedenken an die Befreiung des KZ Bergen-Belsen
13 Fest der Befreiung auf dem Frankfurter Römerberg
23 Jom Ha‘Shoah
23 Lesung „Anne-Lena-Malala“
INTERVIEW 32 Prof. Dan Diner über die deutsch-israelischen Beziehungen
AUS UNSEREN SYNAGOGEN 39 Jonathan Rose – der neue Kantor der Jüdischen Gemeinde
40 Familienseminar in Bad Sobernheim
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DIE KULTURSEITEN 42 Filmgespräch: Meine Tochter Anne Frank
42 Theatergespräch: Zum Leben und Werk von Joshua Sobol
43 Buchvorstellung: Zukunftsarchäologie
43 Programmankündigungen
44 Gemeindemitglieder schreiben und malen
45 Konzert: Tehillim – Psalme im Dialog
45 Bücherrubrik von Dr. Rachel Heuberger
SPUREN UND SCHÄTZE 52 Jüdische Privatbankiers in Frankfurt
53 Gedenktafel für Prof. Aron Freimann
REISEBERICHTE 54 Auf den Spuren jüdischen Lebens in Polen
55 Studienreise nach Marokko
AKTUELLES 34 Gebetszeiten der Synagoge in der Budge-Stiftung
35 Gebetszeiten des Egalitären Minjan
37 Die Verstorbenen
46 Aus den Institutionen
56 Simches
58 Nachrichten
trialogEin Tag der Begegnung
in der St. Angela-Mädchenschule
in Königstein
Westend-Synagoge Jonathan Rose ist
der neue Kantor der
Jüdischen Gemeinde
Jom Ha’azmautÜberall in der Gemeinde wurde
der Unabhängigkeitstag
Israels gefeiert
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 5
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Jom Ha‘azmaut in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt
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leid und Freude Nicht nur stehen die drei Wochen selbst unter dem Zeichen der Trauer, das Leid ist so allgemeingültig, dass der Satz „Mische-nichnas Aw, meatim besimcha/Wenn der Monat Aw beginnt, vermindert man die Freude“ geprägt wurde.
Dieser Satz geht natürlich auch mit sei-ner Umkehrung einher: „Mischenichnas Adar marbim besimcha/Wenn der Monat Adar beginnt, vermehrt man die Freude.“
die historischen ZusammenhängeBeschäftigen wir uns zunächst mit der na-tionalen Ebene des jüdischen Volkes in den ersten zwei Jahren seiner Entstehung. Zum 1. Nissan erhalten wir noch in der Knecht-schaft Ägyptens unsere erste kollektive Miz-wa: „Dies sei Euch der erste der Monate“. In der Nacht des 14. Nissan erfolgt die 10. Plage und die Kinder Israel ziehen aus – das erste Pessachfest.
Sieben Tage später durchqueren sie das Schilfmeer. Das ist der Abschluss von Pessach. Die Reise geht weiter und schließlich kom-men sie sechs Wochen später zum Berg Sinai und erhalten dort an Schawuot bzw. am 6. Siwan die Thora. Moses steigt auf den Berg, aber das Volk verzählt sich und aus Verzweiflung darüber, dass Moses nicht zurückzukommen scheint, bauen sie ein
goldenes Kalb. Als er dann aber doch her-absteigt und die Sünde sieht, zerbricht er die Bundestafeln, die er von G‘tt erhalten hat; es ist der 17. Tamus.
Am 1. Elul steigt Mosche erneut auf den Berg und vierzig Tage später hat Haschem uns verziehen. Am 10. Tischri, am Jom Kip-pur, erhalten wir die neuen Bundestafeln. Außerdem verspricht G’tt, in unserer Mitte zu verweilen, und befiehlt das Ohel Moed – das Stiftszelt – zu bauen. Am 1. Nissan des zweiten Jahres ist dies fertig und die Kinder Israel erhalten eine Fülle von Geboten, um heilig zu sein angesichts der g‘ttlichen Prä-senz und auch im Umgang miteinander. Das entspricht inhaltlich dem dritten Buch Mo-ses, Wajikra. Nun wird im vierten Buch die Zugordnung festgelegt. Jeder Stamm erhält einen Standort und nun stünde dem Einzug ins gelobte Land nichts entgegen. Aber das Volk zögert und schickt Kundschafter vor-aus. Zehn von ihnen sprechen so schlecht über die Möglichkeiten, das Land einzuneh-men, dass die Kinder Israel erneut in Weh-klagen ausbrechen, woraufhin G‘tt die Stra-fe verhängt: alle, die zu diesem Zeitpunkt älter als zwanzig Jahre sind, dürfen das Land nicht betreten, mit Ausnahme jener zwei Kundschafter, die versucht haben, das Volk von der Landnahme zu überzeugen – es war der 9. Aw.
Laut Midrasch starben von nun an jedes Jahr immer am 9. Aw all jene, die älter als sechzig Jahre waren. Als im letzten, im vier-zigsten Jahr diese Menschen sich wie ihre Vorgänger in ihr selbstgeschaufeltes Grab legten und der Tod ausblieb, wiederholten sie diese Prozedur bis zum 15. Aw (auf He-bräisch „Tu beaw“).
Gründe für trauer Auf einer ersten Ebene sehen wir also, dass es Ursachen gibt für die Trauer des jüdischen Volkes: die Nichteinhaltung der Thora zum einen und die Nichtwürdigung des Landes Israel zum anderen. Auf einer tieferen Ebene aber stellen wir fest, dass der Hang zur Ver-zweiflung selbst schon problematisch ist. Erst die Angst davor, dass Moses nicht zurück-kommt, und das grundlose Weinen über die scheinbare Unmöglichkeit, das Land ein-zunehmen, führen, im Sinne der sogenann-ten „selbsterfüllenden Prophezeiung“, zum Scheitern.
=HKQ�%HJULĭH�IĘU�)UHXGHMan sagt, die Eskimos kennen dutzende Wörter für Schnee. In Anbetracht der vielen Versuche, das jüdische Volk zu vernichten (Chas weschalom), der unzähligen Pogrome und Vertreibungen, Enteignungen und Ent-rechtungen mag es überraschen, dass wir
Sind Sie glücklich – und dürfen Sie das gerade sein? Diese Frage ist keineswegs so banal, wie sie zunächst klingen mag, denn immerhin ist dies die Sommerausgabe der Jüdischen Gemeindezeitung. Sie deckt damit auch die „Drei Wochen“ – „Bejn haMezarim“ ab, nämlich die Trauerzeit zwischen dem 17. Tamus, als die erste Bresche in die Stadtmauer von Jerusalem während der römischen Belagerung geschlagen wurde, und der Zerstörung des 2. Tempels am 9. Aw.
Julian-Chaim Soussan
Rabbiner der Jüdischen Gemeinde
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aus dem TaNaCH zehn verschiedene Begriffe für Freude kennen. Und nicht nur das! Zum Abschluss eines der unangenehmsten Ab-schnitte der Thora, der Tochechot (der Fluchworte), die uns Mosche Rabbenu in Dewarim, dem 5. Buch Moses, androht, erfolgt eine erstaunliche Begründung (Dew. 28.47): „Tachat ascher Lo awadeta et Ha-schem Elokecha beSimcha uwetuw lewaw merow hakol/Weil du dem Ewigen deinem G‘tt nicht mit Freude und Herzenslust ge-dient hast, da du an allem Überfluss hat-test.“
Diese Strafen kommen, so sagt der Text, weil wir das Gute, das wir von G’tt erhalten haben, nicht richtig gewürdigt haben.
Was für die Gesamtheit des Volkes zu-trifft, gilt auch für den Einzelnen. Wie häufig geschieht es, dass Menschen, wenn sie Pro-bleme haben, sich an G“t wenden, wenn es ihnen aber gutgeht, vergessen sie, wem sie das zu verdanken haben.
Die Sprüche der Väter (4.1) sagen: „Wer ist reich? Der sich an seinem Anteil er-freut.“ Wie ein Weiser einmal formulierte: „Glück und Unglück sind nicht real, sie sind
lediglich die Art und Weise, wie ich mit meiner Realität umgehe.“ Es gibt Leid in der Welt, aber das verbietet uns nicht, glücklich zu sein. Häufig wird ein Satz zitiert: „Es ist schwer zu sein a Jid“ – aber dennoch gibt es nichts, was wir lieber wären!
Denn es erfüllt uns mit Stolz und Glück, dass wir es sind, die auserwählt wurden, die Mizwot zu halten, G‘ttes Willen zu er-füllen und mit Freude unsere Herausforde-rungen zu meistern, um ein „OR LAGOIM“ zu sein, „ein Licht für die Völker“.
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In einem ganz neuen Gewand präsentierte sich am 23. April das Jom Ha’azmaut-Fest der Jüdischen Gemeinde Frankfurt.
Bunte Marktstände mit russischem Borschtsch, orientalischem Couscous und deutschen Kartoffelpuffern erwar-teten die Gäste im Hof des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums. Mal- und Bastel-sachen für Kinder standen im Jugend-zentrum „Amichai“ bereit und ein buntes Treiben im Foyer setzte schon am frühen Nachmittag ein. Neugierig und voller Er-wartung strömten die Gäste in das Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, um den 67. Geburtstag des Staates Israel zu feiern. Die Freude und Zustimmung über das neue Konzept war überall spürbar: „Was für eine gute Idee, diesen Freudentag mal anders zu begehen“, hörte man von allen Seiten.
Zur Einstimmung zeigten die Tanz-gruppen des Jugendzentrums, „Nizanej Machol“, und des Seniorenclubs, „Scha-lom“, unter der Leitung von Mosej Jozef-polski ihre neu einstudierten Tänze. Mit ihren lustigen und mutigen Darbietun-gen begeisterte die Akrobatikgruppe un-
ter der Leitung von Michail Zinger wie immer das Publikum. Auch der Gemein-dechor, die „Schalom Singers“, unter der Leitung von Benjamin Brainman, gehört inzwischen zum festen Bestandteil des Gemeindeprogramms.
Mit bunten Wertbons konnte man im Hof des Gemeindezentrums die kulinari-schen „Farben Israels“ probieren und genießen. Das Ju gend zentrum „Amichai“ stellte Informationen über die einzelnen Einwande-rungsländer und deren wohl-schmeckende Spezialitäten zusammen.
GrußworteDen offiziellen Teil er öf fne te der Schulchor der Lichtig-feld-Schule mit isra eli schen Liedern. Vorstands vor sitzen-der Prof. Dr. Salomon Korn dankte den Kindern für den schönen Gesang und be-
die Farben israels
auS dEr GEmEiNdE
1.) Humus, Couscous, Pancakes: Die kulinarischen Marktstände luden
zum Essen und Verweilen ein. 2.) Rabbiner Julian-Chaim Soussan,
GHU�+HVVLVFKH�0LQLVWHUSUÈVLGHQW�9RONHU�%RXĮHU��2EHUEĘUJHUPHLVWHU� Peter Feldmann und Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Salomon Korn
schneiden die Geburtstagstorte an. 3.) Der Chor der Lichtigfeld-Schule
4.) Die Schalom-Singers 5.) Das Anzünden der zwölf Kerzen
6. und 9.) Die Akrobatikgruppe 7.) Die Tanzgruppe des Seniorenclubs
8.) Die Tanzgruppe des Jugendzentrums „Amichai“
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grüßte zugleich den Ehrengast des Tages, den Hessischen Ministerpräsi-denten, Volker Bouffier, einen großen Freund Israels. Tage wie diese seien wichtig, um uns zu vergewissern, dass der Staat Israel immer für uns da ist und warum seine Existenz für uns nicht ver-handelbar sei, sagte Salomon Korn.
Ganz bewusst hat sich der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier ent-schieden, diesen Tag in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt zu verbringen. Er drückte seine Freude über das wieder erblühende jüdische Leben in Deutsch-land aus und bedauerte zutiefst die an-
tisemitischen Vorkommnisse infolge des Gaza-Krieges im letzten Jahr.
Der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann, erinnerte an die seit 35 Jahren bestehende Städte-freundschaft zwischen Frankfurt und Tel Aviv, die aus Anlass der 50. Wiederkehr der Aufnahme der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen zu einer formellen Städtepartnerschaft erweitert wurde.
Zwölf Kerzen und ein GeburtstagskuchenDer Höhepunkt des Nachmittags? Das Anzünden der zwölf Kerzen für die zwölf Stämme Israels durch die promi-nenten Gäste und durch Vertreter der in Frankfurt ansässigen jüdischen und israelischen Institutionen und natürlich
das Anschneiden der großen, mit ei-nem blauen Davidstern geschmück-ten Geburtstagstorte.
Ein rundum gelungener Nach-mittag, über den sich vor allem die Gemeindedirektorin Jennifer Marställer, die Kulturbeauftrag-
te Doris Adler und die vielen Helferinnen und Helfer freu-ten, die das neue Feiertags-Konzept in die Tat umgesetzt
haben.
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auS dEr GEmEiNdE | Gemeindeberichte
dezernat Jugend und Junge Erwachsene Durch die Erweiterung des Dezernats für Jugend und junge Erwachsene beschloss der Vorstand, neben den Angeboten und Aktivitäten seitens der Jüdischen Gemeinde für Kinder und Ju-gendliche, auch die Vielzahl von Gruppen und Vereinen, mit ein-zubeziehen, die das hiesige Angebot bereichern. Gedacht ist an eine Vernetzung aller Beteiligten durch eine gemeinsame Plattform, um die Koordination zu verbessern. Der Vorschlag zu dieser Initia-tive kam vom Dezernenten für Jugend und Junge Erwachsene, Marc Grünbaum.
Am 23. Juni 2015 wird sich der erste „Round Table für Kids, Teens und Young Professionals“ der Jüdischen Gemeinde im Ge-meinderatssaal, Westendstraße 43, zusammenfinden.
Einmal im Monat wird für junge Erwachsene von 18 bis 35 Jah-ren eine „After Work Party“ in einer Lokalität außerhalb der Jüdi-schen Gemeinde angeboten. Das erste Treffen fand am 7. Juni 2015 statt. Betreut wird das Projekt von Ilana Goldschmidt.
Jewrovision und mini-machaneAn der Jewrovision im Februar in Köln nahmen Jugendliche des Jugendzentrums teil. An dem Mini-Machane, das gleichzeitig ver-anstaltet wurde, war die Jüdische Gemeinde Frankfurt mit 110 Kindern vertreten. Ebenfalls im Februar fand die Veranstaltung „Unsere Jugend musiziert“ im Festsaal statt. Dazu wurde eine be-gleitende Ausstellung von Kindern und Jugendlichen im Foyer des Ignatz Bubis-Gemeindezentrum gezeigt.
Zu Purim wurde am 5. März im Festsaal zur großen Purim-Feier „It’s magic“ eingeladen. Jugenddezernent Marc Grünbaum begrüßte über 500 große und kleine Gäste.
Der Egalitäre Minjan in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt fei-erte am 8. März sein 20-jähriges Bestehen im Festsaal des Gemein-dezentrums. Für den Vorstand sprach Marc Grünbaum.
Am 9. März hielt der Ortsbeirat 2 (Bockenheim-Kuhwald-Westend) seine öffentliche Sitzung im Gemeinderatssaal ab. Vor-standsmitglied Prof. Dr. Latasch begrüßte den Ortsbeirat und erin-nerte an die Neugestaltung des Vorfahrtsbereichs der Westend-Synagoge.
Seniorenclub und Flüchtlingsverband feierten im Beisein des Vorstands, des Rabbiners Julian-Chaim Soussan und der Gemeinde-direktorin Jennifer Marställer am 10. März im Seniorenclub Purim.
Wiedereintrittsregelung in die Jüdische Gemeinde In der Vorstandssitzung vom 17. März 2015 beschäftigte sich der Vorstand mit der Konkretisierung der Wiedereintrittsregelung in der Satzung der Gemeinde.
Die Rechtskommission wird hierzu tagen und dem Vorstand sowie dem Gemeinderat entsprechende Vorschläge präsentieren. Die vorgeschlagenen Satzungsänderungen müssen durch die Ge-meindeversammlung am 18. Juni 2015 genehmigt werden.
bEricHt dES GEmEiNdEVorStaNdS
Am 3. und 4. April 2015 wurden im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums die Seder-Abende, geleitet von Rabbiner Juli-an-Chaim Soussan begangen. Der neue Kantor, Jonathan Rose, fand mit seinem Gesang großen Anklang bei den Gemeindemit-gliedern.
Gedenken und Feiern Anlässlich von Jom Ha’Shoah in der Westend-Synagoge am 16. April trugen Jugendliche der Lichtigfeld-Schule Erinnerungen ihrer Familienangehörigen vor. Vorstandsmitglied Harry Schnabel sprach die Begrüßung, Rabbiner Soussan die Gebete und Kantor Rose sang das El mole Rachamim. Im Eingangsbereich der Syna-goge wurde die Ausstellung zum Thema Child Survivors der Claims Conference gezeigt.
Zu Jom Hasikaron am 21. April fand im Jugendzentrum eine sehr würdige Veranstaltung statt. Vorstandsmitglied Marc Grün-baum, Gemeinderat Boris Milgram und Gemeindedirektorin Jen-nifer Marställer nahmen teil. Chasan Jonathan Rose sprach die Gebete. Die Veranstaltung hatte großen Zulauf.
Am 23. April 2015 fand erstmalig im Ignatz Bubis-Gemeinde-zentrum die Jom Ha’azmaut-Feier statt. Der Hessische Minister-präsident, Volker Bouffier, und der Frankfurter Oberbürgermeister, Peter Feldmann, waren unter den Gästen und hielten Ansprachen. Für den Vorstand sprach Prof. Dr. Salomon Korn. Die Veranstaltung wurde von den Gemeindemitgliedern sehr gut angenommen.
Am 27. April war auf Wunsch des katholischen und des evan-gelischen Stadtdekans zu einem Gespräch hinsichtlich der Entwick-lung im Frankfurter Rat der Religionen eingeladen worden. Für die Gemeinde nahmen Prof. Dr. Salomon Korn, Prof. Dr. Leo Latasch und Direktorin Jennifer Marställer teil. Am selben Abend fand im Festsaal des Palmengartens der 3. Deutsch-Israelische Freundschaftstag der Stadt Frankfurt anlässlich 50 Jahre diploma-tische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel und anlässlich 35 Jahre Städtepartnerschaft mit Tel-Aviv statt. Die Gemeinde war vertreten durch Prof. Dr. Salomon Korn, Harry Schnabel, Benjamin Bloch und Gemeindedirektorin Jennifer Marställer.
In der Sitzung vom 28. April beschäftigte sich der Vorstand mit der Konzeption für die geplante gymnasiale Oberstufe. Es wurde vereinbart, bei der Schuldezernentin der Stadt Frankfurt wegen des neuen Schulentwicklungsplans vorzusprechen. Hinsichtlich der Verlängerung des Staatsvertrages mit dem Land Hessen und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen wurde Ende Mai ein Termin mit der Hessischen Staatskanzlei vereinbart.
DER VORSTANDProf. Dr. Salomon Korn Benjamin Bloch Marc Grünbaum Prof. Dr. Leo Latasch Harry Schnabel
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auS dEr GEmEiNdE | Gemeindeberichte
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 11
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 12
auS dEr GEmEiNdE | Gemeindeberichte
Westend-SynagogeIn der Gemeinderatssitzung vom 17. März 2015 stellte sich der neue Kantor Jonathan Rose dem Gremium des Gemeinderats vor. Jona-than Rose ist ausgebildeter Opernsänger, hat sich als Kantor wei-tergebildet und auch schon berufliche Erfahrungen gesammelt. Bei den Gemeindemitgliedern haben seine Gesangsauftritte in der Westend-Synagoge bereits positiven Zuspruch gefunden. Kantor Rose wird eng mit Rabbiner Soussan zusammenarbeiten und auch Bar Mizwa-Vorbereitungen übernehmen. Vorstandsmitglied Harry Schnabel ergänzte, dass Kantor Rose vielseitig einsetzbar sei. Er lädt die Gemeinderatsmitglieder ein, in die Westend-Synagoge zu kom-men und sich selbst vom Können des neuen Kantors zu überzeugen.
KulturIn der Sitzung des Gemeinderats vom 28. April 2015 stellte Frau Dr. Susanna Keval, die ab 2016 die Kulturarbeit für die Jüdische Gemeinde übernehmen wird, ihr Konzept dem Gemeinderat vor. Frau Dr. Keval erläuterte, dass sie die bewährten Kulturveranstal-tungen, wie die Jüdischen Kulturwochen oder das Konzert „Un-sere Jugend musiziert“, weiterführen werde, dass sie aber auch neue Akzente setzen und neue Veranstaltungsformate entwickeln möchte. Vor allem gehe es ihr darum, Aspekte jüdischer Identität zu reflektieren, den Zusammenhalt der Gemeinde zu fördern und die Jüdische Gemeinde als Teil der Frankfurter Stadtgesellschaft weiter zu stärken.
DER GEMEINDERATDr. Andrei Mares Vorsitzender des Gemeinderats Frau Cornelia Maimon-Levi Stellvertretende Vorsitzende des Gemeinderats
bEricHt dES GEmEiNdEratS
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Jüdischen Gemeinde Frankfurt.
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 13
auS dEr GEmEiNdE | Gedenken und Feiern | Kurznachrichten
Mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und einer Geldstrafe für den einen sowie
einem Jahr und zehn Monaten zuzüglich einer Geldstrafe für den anderen Angeklagten,
ging am 24. April der Prozess um den Verkauf von nicht-koscherem Fleisch durch die
)LUPD�$YLY�*PE+�]X�(QGH��%HLGH�$QJHNODJWHQ�KDEHQ�QRFK�HLQH�*HOGDXĬDJH�LQ�+ĀKH�von jeweils 30.000 Euro, die an TuS Makkabi zu leisten ist, erhalten. Mit dem Urteil
folgte der Vorsitzende Richter der 26. Großen Wirtschaftskammer dem Antrag der Ver-
teidigung. Die Staatsanwaltschaft forderte für beide Angeklagten eine Haftstrafe von über
zwei Jahren und kündigte Revision an.
KurZNacHricHtEN
urteil im aviv-Prozessrat der religionen
Bei der bewegenden Feierstunde am 26. April nahm neben Bundespräsident Joachim
Gauck auch Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster teil. Am jüdischen Mahnmal in der
*HGHQNVWÈWWH�%HUJHQ�%HOVHQ�ULHI�HU�GD]X�DXI��GLH�2SIHU�GHU�6KRDK�QLHPDOV�]X�YHUJHVVHQ��Schuster mahnte, dass mit den historischen Fakten immer nachlässiger umgegangen
werde, die Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten aber einzigartig und
präzedenzlos sei. Der Zentralratspräsident würdigte die Tatkraft und Entschlossenheit
der Überlebenden nach der Befreiung, die schon im September 1945 das „Zentral-
komitee der befreiten Juden in der britischen Zone“ gründeten, aus dem fünf Jahre
später der Zentralrat der Juden hervorgegangen ist. In dem 1939 entstandenen Konzen-
trationslager starben bis zu dessen Befreiung durch britische Truppen am 15. April 1945
mindestens 52.000 Häftlinge. Für Tausende war es eine Durchgangsstation in die Ver-
nichtungslager. Ansprache von Zentralratspräsident Dr. Schuster bei der
Gedenkfeier am jüdischen Mahnmal
(LQ�.UDQ]�IĘU�GLH�2SIHU� der Gewaltherrschaft
an der Paulskirche
Ein Volksfest auf dem
Römerberg für die
Frankfurter Bürger
GEdENKEN uNd FEiErN
Am 8. Mai feierte die Stadt Frankfurt das Fest zum 70. Jahrestag der
Befreiung. Zu einer Gedenkfeier in der Wandelhalle der Paulskirche und
HLQHU�DQVFKOLHĎHQGHQ�.UDQ]QLHGHUOHJXQJ�DP�0DKQPDO�IĘU�GLH�2SIHU�GHU�*HZDOWKHUUVFKDIW�OXG�GHU�0DJLVWUDW�GHU�6WDGW�)UDQNIXUW�DP�0DLQ�HLQ��2EHU-bürgermeister Peter Feldmann erinnerte dabei an die Befreiung Frankfurts
durch die amerikanischen Truppen im März 1945.
8QWHU�GHU�6FKLUPKHUUVFKDIW�GHV�2EHUEĘUJHUPHLVWHUV�KDWWHQ�GLH�9HUHL-nigung der Verfolgten des Nazi-Regimes und der Bund der Antifaschisten
(VVN BdA), unterstützt von zahlreichen Frankfurter Institutionen, darunter
auch der Jüdischen Gemeinde, für diesen Tag ein buntes Volksfest auf dem
Römerberg vorbereitet. Vom frühen Nachmittag an bis in den Abend hinein
gab es Ansprachen, Livemusik und Performances von internationalen, in
Frankfurt wirkenden Künstlern, darunter auch Klezmermusik von Roman
Kuperschmidt. Parallel dazu fanden im nahegelegenen Kunstverein Ge-
sprächsrunden mit Überlebenden der Verfolgung und des Krieges und mit
deren Nachkommen statt. Auch Rabbiner Andrew Steiman moderierte eine
dieser Gesprächsrunden.
Fest der befreiung
Gedenken zum 70. Jahrestag der befreiung des KZ bergen-belsen
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Nach weiteren Gesprächen bezüglich der Mitgliedschaft
im Rat der Religionen wurde von Vorstand und Gemein-
derat entschieden, dass ein Beobachterstatus nicht in Frage
kommt und die Mitgliedschaft bis auf weiteres ruht.
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 14
auS dEr GEmEiNdE | Vier Fragen an ...
mals Jüdische Kinder- und Jugendfilmtage, ebenfalls mit den unterschiedlichen hiesi-gen Kinder- und Jugendorganisationen.
4 Was stellen Sie sich unter einer zukunftsfähigen jüdischen Jugendarbeit vor?
Ein wichtiges Ziel für mich ist es, die Alters-gruppe der 18- bis 35-Jährigen enger an die Jüdische Gemeinde zu binden und klar ist auch, dass es mit den althergebrachten Mitteln der achtziger und neunziger Jahre nicht geht, weil sich die Interessen der Jugendlichen ver-ändert haben. Wichtig ist mir dabei, die Sensi-bilität der jungen Erwachsenen für Politik und Gesellschaft zu stärken und auch dafür, Ver-antwortung für das jüdische Leben in Deutsch-land zu übernehmen. Dieser Fokus speziell muss meiner Meinung nach belebt werden.
das Gespräch führte dr. Susanna Keval
der zu vernetzen, und Synergieeffekte zu schaffen. Am 23. Juni wird es hierzu ein Round Table-Gespräch geben, zu dem ich alle Organisationen eingeladen habe, die in der Jugendarbeit aktiv sind, um das nächste Jahr gemeinsam zu planen. Das beginnt mit den Ferienspielen im Sommer, wo wir ja ein breites, jedoch zeitlich untereinander nicht koordiniertes Angebot haben. Ähnliches be-trifft auch die Feiertage und die Gedenktage. Auch da halte ich die Entwicklung neuer Formen und Konzepte, an denen verschie-dene Gruppen innerhalb der Gemeinde ge-meinsam beteiligt sind, für wichtig.
Ein ganz neues Angebot wird es für die über 18-Jährigen geben, die angefangen haben zu studieren oder aus beruflichen Gründen nach Frankfurt gekommen sind - die soge-nannten Young Professionals. Für diese Alters-gruppe haben wir ab Juni den „Club Sababa“ ins Leben gerufen, eine Art After Work-Veran-staltung, an der auch religiöse junge Erwach-sene teilnehmen können, weil wir dort ein koscheres Catering anbieten werden. Ein in-haltlicher Input passend für diese Altersgruppe wird natürlich nicht fehlen. Der Club soll die Möglichkeit bieten, sich kennenzulernen und sich in einem jüdischen Rahmen zu vernetzen.
Für November planen wir in Koopera-tion mit dem Deutschen Filmmuseum erst-
Marc Grünbaum
Marc Grünbaum
1 Wie sind Sie an ihre neue aufgabe herangegangen? Zunächst habe ich in beiden Kinder-
gärten, teilweise auch in der Krabbelstube und im Hort hospitiert. Dabei wollte ich einen Eindruck von den täglichen Abläufen bekom-men und möglichst schnell auch Kontakt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Eltern finden.
In der Jugendarbeit habe ich mit den verschiedensten Gruppen Gespräche ge-führt, um zu erfahren, was an Jugendarbeit tatsächlich geleistet wird. Ich habe also ver-sucht, so viele Informationen wie möglich zu bekommen, um von einem aktuellen Stand heraus aktiv werden zu können.
2 Was haben Sie vorgefunden? Eine außerordentlich gute Basis, um meine Arbeit aufzubauen und dabei
die Freiheit zu haben, auch neue Ideen um-zusetzen. Meinem Vorgänger, Harry Schnabel, kann ich an dieser Stelle nur danken.
3 Welche neuen impulse wollen Sie setzen? Bei der Jugendarbeit ist es mir wich-
tig, nicht nur das Jugendzentrum im Blick zu haben, sondern auch andere, teilweise selb-ständig agierende Gruppen besser miteinan-
Vernetzen und 6\QHUJLH�HĭHNWH�VFKDĭHQSeit Dezember 2014 ist Marc Grünbaum Dezernent für „Frühkindliche Erziehung, das Jugendzentrum sowie für Jugend und junge Erwachse-ne“. Die JGZ fragte ihn nach den Schwerpunkten seiner neuen Aufgabe.
der rechtsanwalt marc Grünbaum gehört seit 1995 dem Gemeinderat an. außer-dem ist er Präsident des Schiedsgerichts beim Zentralrat der Juden in deutschland, delegierter zur rats tagung des Zentral-rats der Juden in deutschland sowie Vor-sitzender des Jüdischen Nationalfonds.
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Rafa
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 17
lag baomer und Schawuot Auch dieses Jahr entzündeten wir zu Lag BaOmer ein Lagerfeuer. Dem Wind trot-zend, feierten wir ausgelassen den ganzen Vormittag. Die Kinder, aber auch die Erzie-her, hatten einen Riesenspaß.
Donnerstag, der 21. Mai, war für die Kinder der Glühwürmchengruppe (Krippe) ein ganz besonderer Tag. Nicht nur, dass die Vorbereitungen für die bevorstehende Scha-wuot-Feier auf Hochtouren liefen. An die-sem Nachmittag waren unse-re Kinder die Gastgeber und ihre Mütter die Gäste. Ge-meinsam mit den Erzieherin-nen überlegten sie, was alles noch getan werden müsse. Der Gruppenraum sollte auf Vordermann gebracht wer-den, alles musste nach dem Empfinden der Kinder an der richtigen Stelle stehen.
KiNdErGartEN rödErbErGWEG
auS dEr GEmEiNdE | Kindergärten Westend und Röderbergweg
Nach dem Nachmittagssnack halfen die älteren Glühwürmchen, die Tische zu de-cken und das Knabberzeug auf Schüsseln zu verteilen. Dann war für die Kinder der große Moment endlich da: Ihre Gäste trafen ein. Die Mütter der Glühwürmchengruppe waren gekommen, um gemeinsam mit ih-ren Kindern Blumenkränze für die Scha-wuot-Feier zu binden. Zudem bot der Nach-mittag für alle Beteiligten eine Möglichkeit,
sich auszutauschen, zu lachen und für die Mütter, ihre Kinder im Rahmen ihres all-täglichen Wirkens zu erleben.
Die Kinder nahmen ihre Mütter an die Hand und zeigten ihnen ihre Welt, ob Port-folio, Kriechtunnel oder Kuschelecke, alles wurde mit stolz geschwellter Brust präsen-tiert. Auch wenn kaum jemand Erfahrung damit hatte, Blumenkränze zu binden, konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Die Kinder sahen toll aus, die Mütter erfreuten sich an ihrem Werk und wir alle werden diese Stunden in sehr schöner Erinnerung behalten.
Auf diesem Weg nochmal vielen herzli-chen Dank an alle Beteiligten für einen gelungenen Elternnachmittag.
Shira malloy
leiterin des Kindergartens röderbergweg
Die bunten
Blumenkränze
machen Schawuot
zu einem der schönsten
Feste des Jahres.
Jom Ha‘azmaut und Schawuot
Ihre Fähnchen schwingend, freuten sich alle Kinder über den riesengroßen, blau-weiß geschmückten Geburtstagskuchen und die vielen Kerzen, die sie für „67 Jahre Israel“ feierlich anzünden durften.
Mit Stolz und Freude führten sie ihre Tänze auf. Der verdiente Applaus ließ nicht auf sich warten. Mit dem gemeinsamen Sin-gen der Hatikwa im großen Kreis beendeten wir eine schöne Jom Ha‘azmaut-Feier.
Schawuot wurde mit bunten Körbchen für die Erstlingsfrüchte und mit duftenden Blumenkränzchen vorbereitet. Bei der Feier saßen die vielen drei- bis fünfjährigen Kinder
KiNdErGartEN WEStENd
Am 5. Ijar feierte Israel Jom Ha‘azmaut und wir feierten fröhlich mit. Auch die zukünftigen Kindergartenkinder aus der Krabbelstube, unser neuer Dezernent, Marc Grünbaum, und auch Rabbiner Soussan kamen zu unserem Fest.
aus den fünf Gruppen dicht gedrängt auf ih-ren kleinen Stühlen und lauschten voller Neugier den Worten von Rabbiner Soussan, der ihnen über den Empfang der zehn Gebo-te am Berg Sinai erzählte. Das Vergnügen, sich mit Fragen und Antworten zu beteiligen, war sichtlich groß.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Erziehe-
rinnen des Kindergartens. Sie machen die gelungenen und wunderschönen Auffüh-rungen an unseren Festtagen immer wieder möglich. Toda Raba!
Elvira Güver
leitung Kita-bereich Westend
Viel Freude hatten die
Kindergartenkinder
mit der großen Jom
Ha’azmaut-Torte
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Seit sechs Jahren nimmt die Lichtigfeld-Schule zusammen mit der Werner-von-Siemens-Berufsschule und der katholischen St. Angela-Mädchenschule in Königstein an einem Trialog-Projekt teil. Am 21. Mai fand das 3URMHNW�PLW�HLQHU�JHPHLQVDPHQ�)HLHU�HLQHQ�YRUOÈXīJHQ�$EVFKOXVV�
auS dEr GEmEiNdE | I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin
Festakt Über tausend Jungen und Mädchen, viele Lehrerinnen und Lehrer und zahlreiche Gäste fanden sich in der Halle des Weißen Hauses der St. Angela-Schule in Königstein ein, um Ergebnisse eines Projekts vorzustel-len, an dem jährlich 50 bis 70 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Jüdische, christli-che und muslimische Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich dabei mit Themen aus Politik, Kultur und Religion. Mit dabei waren auch Elternvertrer aller drei Schulen sowie Mitglieder der Jury der Herbert- Quandt-Stiftung, der auch unsere ehema-lige Direktorin, Alexa Brum, angehört.
Schon in den Ansprachen stellten die Schülerinnen und Schüler fest, wie wertvoll ihnen die Begegnungen waren, die sie im Rahmen dieses Projekts machen konnten: „Trotz der Unterschiede gibt es mehr Ver-bindendes als Trennendes“, sagten sie. „Wichtig ist, dass wir ins Gespräch kom-men, um diese Erfahrung zu machen.“
Anschließend wurde auf der Bühne ge-meinsam der Psalm 121 in hebräischer Sprache gesungen und mit Handzeichen begleitet.
trialoG
Ein Fest der begegnungen
Wettbewerb „trialog der Schulen“ Wegen unserer Teilnahme am Wettbewerb „Trialog der Schulen“, der von der Herbert-Quandt-Stiftung gefördert wird, wurde uns an der Lichtigfeld-Schule ein „Interreligiöses Kommunikationstraining“ angeboten, in dem die Jugendlichen lernten, wie man sich res-pektvoll mit anderen über ihre Religion und Kultur austauscht, ohne zu verletzen. Der ICCJ (International Council of Christians and Jews) stellte uns die weltweit erfahrene Refe-rentin Rebecca Brückner zur Verfügung. An der Werner-von-Siemens-Berufsschule stell-ten sich alle Projektbeteiligten dem Thema Nahostkonflikt im Film „Kaddisch für einen Freund“ und wir legten unsere unterschied-lichen Meinungen in einem Trialog dazu dar.
In einen Kunstprojekt sollten die Schü-lerinnen und Schüler drei Skulpturen her-stellen, in denen das Gesamtprojekt „Tria log der Kulturen“ sichtbar wird. Dabei entstand ein gemeinsamer Videofilm, der Einblicke in das Leben einzelner Schüler gewährt und in die Rolle, die ihr Glauben darin spielt. In Eigenregie wurde dieser Film entworfen und gedreht. In den Skulpturen zeigen sich, symbolisiert durch eine Hand, die gemein-
samen Wurzeln unserer Religio nen: ein Baum, der drei Äste hervorbringt, die ihrerseits Zeichen der drei Religionen in unterschiedlichen Farben zeigen: den Halb-mond, das Kreuz und den Davidstern.
Die Skulpturen wurden unserer Schul-leiterin, Dr. Noga Hartmann, Stefan Zalud, Direktor der St. Angela-Schule, und dem stellvertretenden Schulleiter Klaus Paprotny von der Werner-von-Siemens-Schule über-reicht.
In ihrer Dankesrede betonte Dr. Noga Hartmann die Bedeutung des Projekts, bei dem Wissen über die Lebenswelten von Juden, Christen und Muslimen miteinander geteilt werden und gegenseitiges Verständ-nis füreinander gefördert wird.
Yoya-tanz zum abschluss Zum Abschluss der Feier tanzten alle ge-meinsam den Yoya-Tanz. Es war überwäl-tigend, an die tausend Schülerinnen und Schüler zu dem fröhlichen hebräischen Rap ausgelassen tanzen zu sehen. Ein Tanz, der nun auch bei anderen Veranstaltungen bei-behalten werde, versicherte man uns.
Anschließend hatten sich die etwa sech-zig mitwirkenden Schülerinnen und Schü-ler unter der Leitung der Kommunikations-gruppe in einzelne Workshops aufgeteilt, um über Themen wie Freizeit, Glück und Vorurteile zu sprechen und um die gemein-samen Erfahrungen zu reflektieren.
In allen drei Schulprofilen ist das Tria-logprojekt mittlerweile fest verankert und umfasst verschiedene Fachbereiche und unterschiedliche Jahrgänge.
Damit ist eine Grundlage geschaffen worden, auf der wir Schulen zu einem friedlichen Miteinander und Verständnis der Religionen untereinander beitragen.
Auch wenn die Förderung der Quandt-Stiftung nun ausläuft, steht für die
drei Schulen fest, dass sie das Pro-jekt weiter fortsetzen.
Nadja duric
Fachlehrerin für Politik
und Wirtschaft
Eine Skulptur für
drei Religionen
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 18
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 19
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Webseite im neuen outlook &DIHWHULD�QHX�HUĀĭQHW
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Auch die Eingangsstufenkinder nahmen am Wettbewerb teil und beeindruckten mit ihren Lesekenntnissen die Jury und vor allem die älteren Schülerinnen und Schüler.
Dr. Elke Maiwald, Fachleiterin für Deutsch, hatte den Lesewettbewerb im letzten Schul-jahr ins Leben gerufen. „Er ist ein Ansporn für alle, besser lesen zu lernen und dem Ge-lesenen auch die entsprechende Betonung zu verleihen“, sagte sie. „Vor allem die Ein-gangsstufenkinder motivieren die Älteren, ihr Lesevermögen zu verbessern. Neben dem Spaß, den die Kinder dabei haben, ist das der größte Gewinn für alle Beteiligten“, bilanzierte die erfahrene Lehrerin.
Und genauso war es auch: Überraschend flüssig trugen die E1-Kinder die Geschichte vom Drachen Kokosnuss und seiner Aben-
teuer vor. Auch komplizierte Wörter wie „Stachelschweine“ oder „Feuerinsel“ lasen die einstmaligen ABC-Schützen flüssig und ohne zu stocken.
Der Schwierigkeitsgrad bei den höheren Klassen war dann schon etwas anspruchs-voller: Sie lasen Texte, die sie noch nicht kannten. Und – vor allem Mädchen domi-nierten hier den Wettbewerb.
Die Gewinner? Isabella Tsaur und Joye Salomon für die Stufe E1 und E2, Jona Sievers für die Klassen 2. und 3., Mary Jane Klein für die Klassen 4. und 5, Lisa Sara Zwerinskaja für die Klassen 6. und 7. und Lea Luwisch für die Klassen 8. und 9. Die Siegerinnen und Sieger freuten sich über die Urkunden, aber noch viel mehr über die Büchergutscheine, die sie geschenkt beka-
men. Ein Ansporn mehr, die Lesefähigkeit weiter zu stärken.
Die Damen von der Jury, Frau Dr. Asmus von der Deutschen Nationalbibliothek, Frau Sühl von der Frankfurter Stadtbibliothek und Frau Kummetat, Ausbilderin an der Lichtigfeld-Schule, freuten sich über den Leseeifer der Kinder.
Die Kunstlehrerin, Frau Dr. Pfotenhau-er, moderierte den Wettbewerb und wäh-rend sich die Jury über die Frage, wer nun gewinnen sollte, den Kopf zerbrach, unter-hielt die Trommelgruppe unter der Leitung von Herrn Heidenreich die Zuhörerinnen und Zuhörer. Schuldirektorin Dr. Noga Hartmann dankte allen, die sich als Kandi-daten und als Organisatoren an dem Wett-bewerb beteiligt hatten.
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„Der Drache Kokosnuss“, „Der kleine Wassermann“, die Romane „Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen“ von Mirjam Pressler und „Unser allerbestes Jahr“ von David Gilmore standen im Mittelpunkt des Finales des Lesewettbewerbs, das am 28. Mai in der Aula der Lichtigfeld-Schule im Philanthropin stattfand.
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Links: Die Jury: v.l.n.r. Frau Sühl von der Frankfurter Stadtbibliothek, Frau Dr. Asmus von der Deutschen Nationalbibliothek und Frau Kummetat, Ausbilderin an der Lichtigfeld-Schule
Mitte: Die glücklichen Gewinner der E1 und E2 Stufe.
Rechts: Die Vorleserinnen der Klassen 2. und 3.
Die Webseite der Lichtigfeld-Schule strahlt im neu-
en Glanz. Mit dazu beigetragen hat Cathy Miller
mit ihrem Team, mit dem sie für die Webseite
eine neue Struktur und ein völlig neues Aussehen
entwickelt hat. Der Dank der Schulleitung und der
Schüler war ihr sicher.
Bereits zu Schawuot wurde die milchige Cafeteria
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zept den Vorgaben des Hessischen Kultusministe-
riums. Der erste Preis für das beste Logo ging an
die Klasse 7a.
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Die Schülerredakteure mit
ihrer Interviewpartnerin
Frau Grünwald Ariel
„Die Noten waren gar
nicht so schlecht.“ Frau
Grünwald Ariel und Dr.
Noga Hartmann freuen
sich über den Fund
im Hessischen Haupt-
staatsarchiv.
Ines Grünwald Ariel ist 85 Jahre alt. Sie war früher Schülerin des Philanthropin. Am Montag, dem 18. Mai 2015, ist sie noch einmal dorthin zurückgekehrt. Anlass war ihr altes Zeugnis, das der Frankfurter Pfarrer, Volker Mahnkopp, im Hessischen Hauptstaatsarchiv entdeckt hatte, als er über das Jüdische Kin-
auS dEr GEmEiNdE | Schüler machen Zeitung
Die diesjährige Schawuot-Feier wurde von der Eingangsstufe und der Tanz-
AG gestaltet.
„Herzlich Willkommen in Ihrer ehemaligen Schule!“Mit diesen Worten wurde die ehemalige Schülerin, Ines Grünwald Ariel, von unserer Direktorin, Frau Dr. Hartmann, begrüßt.
Man feiert das Erntefest sowie den Empfang der Zehn Gebote am Berg Sinai durch Moses. Außerdem erhielt Moses dort die Thora. Die Thora ist das Fundament der jüdischen Religion.
Jedes Jahr feiern wir auch in der I.E. Lichtigfeld-Schule Scha-wuot. Das benötigt zwar viel Vorbereitung, aber unsere Aula bietet gute Voraussetzungen. Die Schawuot-Feier wurde in die-sem Jahr von der Eingangsstufe und der Tanz-AG gestaltet.
Alle Klassen der Schule – von der E1 bis zu den 9. Klassen – waren am 20. Mai als Zuschauer und Gäste dabei. Unsere Schulleiterin, Frau Dr. Hartmann, hielt die Begrüßungsrede. Anschließend erzählte uns Schulrabbiner, Herr Soussan, eine interessante Schawuot-Geschichte. Die Klassen der E1 und E2 führten Tänze zu Liedern auf, die wir in Hebräisch gesungen
Schawuot im PhilanthropinSchawuot, das jüdische Wochenfest, ist eines der Hauptfeste des Judentums und wird fünfzig Tage nach Pessach gefeiert.
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haben, und die Tanz AG zeigte eine kleine Show. Herr Heidenreich und seine Klasse trommelten und spielten auf vielen Instrumenten, wobei alle mitmachen und mitklatschen konnten.
Es war schön, zu erleben, dass die ganze Schule an der Feier teilgenommen hat. Wir Schüler und auch die Lehrer hatten zu-sammen sehr viel Spaß dabei.
Jona Sievers, 3a
und Héctor Pío-rendón Gutmann, 4a
derheim in der Hans-Thoma-Straße recherchierte. Anfangs war Frau Grünwald Ariel sichtlich überrascht von dem großen Interesse an ihrer Person: „Ich bin doch nicht so wichtig“, waren ihre ersten Worte.
Wir Schülerredakteure durften Frau Grünwald Ariel zu ihrem Leben befragen und haben umgehend gemerkt, dass sie sich trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch sehr gut an Frank-furt erinnern kann. Sie wurde 1930 im Israelitischen Kranken-haus geboren. Da ihre Mutter kurz nach ihrer Geburt gestorben war, lebte sie bis zu ihrem neunten Lebensjahr im Jüdischen Kinderhaus in der Hans-Thoma-Straße 24. Ihr Vater durfte sie nur einmal in der Woche besuchen, dennoch kam er fast täglich während der Schulpause ans Philanthropin, um ihr durch den Zaun ein Brötchen zu reichen. Frau Grünwald Ariel berichtete uns auch von ihrer Flucht 1939: „In Deutschland war alles voll Propaganda. Für uns Juden gab es nur Verbote“, antwortete sie auf die Frage, wieso sie Deutschland verlassen habe. Über Ham-burg verließ sie mit einem älteren Cousin Deutschland und fuhr über Genua bis nach Montevideo in Uruguay. Eine Tante hatte das möglich gemacht. 1950 verließ sie mit der Organisa-tion B‘nei Akiwa Uruguay in Richtung Israel. Seit ihrer Ankunft dort lebt sie in einem Kibbuz, wo sie auch ihren späteren Mann kennenlernte. „Ich habe drei Kinder, elf Enkel und sechs Urenkel“, erzählte sie uns sichtlich stolz.
Es war eine große Ehre für uns, Frau Grünwald Ariel kennenzulernen.
ron Endzweig und louis Janis, 9a
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 20
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 21
Im März erhielten wir die Nachricht, dass wir den Wettbewerb gewonnen hatten und nach Straßburg fahren durften, um den Preis abzuholen!!!
Die Preisverleihung am 23. April fand in der berühmten ENA (École Nationale d´Administration – Nationale Hochschu-le für Verwaltung) statt. Dort trafen wir Mme Brigitte Kahn, die Präsidentin der Association „Regards d`enfants“. Unsere Klasse bekam einen Pokal und jeder Schüler eine Urkunde, einen Anstecker mit französischen und einen mit deutschen Farben sowie eine Tasche.
Besonders bedanken möchten wir uns bei Mme de Larminat und Frau Dold, die uns nach Straßburg begleitet haben. Was für ein unvergesslicher Tag!
dana Kreisel, 8a
auS dEr GEmEiNdE | Schüler machen Zeitung
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Individuell, wirksam, erfolgreich
In unserem Nachbarland Frankreich war für Schüler ein Wett-bewerb zum Thema Menschenrechte, das Recht auf Bildung und das Recht auf Erziehung (Explique-moi les droits de l’homme. Droit à l’éducation ou Droit à l’identité) ausgeschrie-ben worden. Unsere Französich-Lehrerin, Mme de Larminat, ist darauf aufmerksam geworden, und der 8. Klasse wurde an-geboten, daran teilzunehmen. Allerdings hatten wir nur eine Woche Zeit für die Vorbereitung.
Wir teilten uns in vier Gruppen auf, und jede Gruppe ent-wickelte eine eigene Idee.
Die erste Gruppe bastelte einen Schuhkarton mit einer Trennwand. Auf der einen Seite gab es eine Klasse, in der die Herkunft und das Aussehen der Schüler egal waren. Auf der anderen Seite war eine Klasse, in der jeder stehen musste und keiner Material zum Lernen hatte. An den Wänden dieses Klas-senzimmers waren Regeln zu sehen.
Die zweite Gruppe veränderte den Text des Liedes „Stop don´t talk to me“ und entwarf ein Plakat dazu. In dem Lied geht es darum, dass man sich nicht schämen solle für das, was man ist. Auf das Plakat klebten wir die Flaggen vieler Länder, in der Mitte stand „Le droit à l‘éducation, le droit à l‘identité“. Die dritte Gruppe drehte einen Film (mit französischen Unter-titeln) über ein israelisches Mädchen in einer deutschen Klasse. Sie wird von allen ausgelacht, weil sie kein Deutsch kann.
Die vierte Gruppe gestaltete einen Comic: Ein Mädchen, das in die Schule gehen will, wird stattdessen von den Eltern als Haushälterin ausgenutzt. Die Eltern erlauben ihr nicht, in die Schule zu gehen. Sie flieht aber mit einem Freund und geht dann doch zur Schule.
Menschenrechte in Straßburg Die Preisverleihung an die achte Klasse
Ein schöner Tag für die Klasse 8a: Eine Reise nach Straßburg, um einen
Preis abzuholen.
Die Projekte der
einzelnen Arbeits-
gruppen im Bild
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auS dEr GEmEiNdE | I.E. Lichtigfeld-Schule im Philanthropin
Eine behütete WeltWie die meisten Kinder meiner Generation besuchte auch ich den Kindergarten der Jü-dischen Gemeinde und kam dann als Sechs-jährige in die Lichtigfeld-Schule, wo ich mich sehr wohl gefühlt habe. Wir wohnten außerdem in der gleichen Straße.
Meine Klassenlehrerin, Frau Cohn, emp-fand ich zwar als etwas streng, aber den Un-terricht, vor allem die Feste, die Hebräisch-Stunden und den Musikunterricht, habe ich sehr genossen. Am besten gefielen mir aber die Pausen auf dem, wenn auch engen, von hohen Mauern umgebenen Schulhof.
Ich saß neben Gila Lustiger, bis heute eine meiner besten Freundinnen. Wegen ihr habe ich auch die erste Strafarbeit bekom-men, wahrscheinlich, weil ich abgeschrieben habe. Darüber lachen wir noch heute. Ich fühlte mich in der Schule gesellschaftlich und sozial gut aufgehoben, vielleicht auch deshalb, weil sich unsere Eltern untereinan-der gut kannten. Möglicherweise ist mir deswegen der Übergang ins Gymnasium so schwer gefallen.
die Zeit der Frankfurter HäuserkämpfeAuf Empfehlung meiner Lehrerin kam ich ins Goethe-Gymnasium. Ich fühlte mich dort von Anfang an ziemlich verloren und habe mich bis zur 10. Klasse eher durchge-schleppt. Hinzu kam, dass es die Zeit der Häuserkämpfe in Frankfurt war und mein Vater oft negativ im Fokus der Öffentlichkeit stand. In dem eher links orientierten Goe-the-Gymnasium gab es dann immer wieder unangenehme, auch antisemitische Erfah-rungen, als mich z.B. ein Lehrer fragte, „Fräulein Bubis, Sie sagen heute nichts, ha-ben Sie Schabbat?“
Ich hatte dann die Nase voll und habe die Schule für ein Jahr abgebrochen. Habe hier und da gejobbt, ging eine Zeitlang nach Ber-lin, rutschte zeitweise auch in die Punk-Szene ab, holte dann aber 1984 das Abitur auf der Anna Schmidt-Schule nach. Nur einen Tag später saß ich im Zug nach Paris, wo meine Großmutter und andere Verwandte lebten. Ich wollte Frankfurt hinter mir lassen.
berufswunsch Journalistin Drei Jahre blieb ich in Paris, studierte dort politische Wissenschaften und Journalis-mus, kam zum sechzigsten Geburtstag mei-nes Vaters wieder zurück nach Frankfurt
und bin dann gleich hier geblieben. Ich schrieb mich an der Fakultät für Politische Wissenschaf-ten ein, begann journa-listisch für den Hessi-schen Rundfunk zu ar-beiten und machte bei der Frankfurter Neuen Presse ein Praktikum. Allmählich habe ich bei den deutschen Medien Fuß gefasst und habe be-gonnen, Reportagen zu schreiben. Das Politologie-
studium habe ich mit einer Diplomarbeit über Hanna Arendts Totalitarismustheorien abgeschlossen.
mein Herz schlug immer für israelDass ich irgendwann in Israel leben würde, war mir immer klar. Vielleicht hing das auch mit meinem Vater zusammen, denn den Namen Bubis kannte in Deutschland fast jeder, immer waren die Sicherheitsleu-te um uns herum, es war kein normales Leben. In Israel hingegen kannte mich nie-mand. Hier fühlte ich mich schon als Kind, wenn wir hier Ferien machten, wie ein an-derer Mensch.
Wie das halt so meine Art ist, bin ich dann 1997 von heute auf morgen hierher aufgebrochen – das ist jetzt fast zwanzig Jahre her und das war die beste Entschei-dung meines Lebens.
Feste bindungen Die jüdische Erziehung, die ich in der Lich-tigfeld-Schule genossen habe, ist bis heute die Grundlage meines Lebens. Aber nicht nur das. Viele meiner ehemaligen Mitschü-lerinnen und Mitschüler, auch aus den Klassen über oder unter mir, sind heute noch meine engsten Freunde. Wir sind wie eine Art Familie, auch wenn wir zerstreut in der ganzen Welt leben.
In der Frankfurter Zeit prägend waren für mich auch die vielen politischen Gesprä-che mit meinem Vater. Sein liberaler Geist und sein Eintreten für Menschenrechte ha-ben mich geformt und wo ich kann, versu-che ich, dies weiterzuleben.
Dass mein Vater nach seinem Tod in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt immer noch sehr präsent ist, das erfahre ich immer wie-der von meiner Mutter und das freut mich sehr.
aufgenommen und bearbeitet
von dr. Susanna Keval
Unsere Rubrik über die Absolventen der Lichtigfeld-Schule und ihre Lebenswege setzen wir in dieser Ausgabe der JGZ fort.
Ich war eine Rebellin „Dass ich irgendwann in Israel leben würde, war mir immer klar.“
Naomi Bubis kam 1970 in die Lichtigfeld-Schule. Seit 1997 lebt die Politologin und Journalistin in Israel und schrieb von dort aus fast fünf-zehn Jahre lang für das Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung. Heute ist die dreifache Mutter Mitinhaberin eines Hotels.
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Naomi Bubis
(links im Bild) in ihrer
Klassengemeinschaft.
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 22
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 23
3HUVĀQOLFKH�%HWURĭHQKHLW�Wie wichtig dabei die persönliche Betroffen-heit sei, daran erinnerte Vorstandsmitglied Harry Schnabel in seiner Begrüßung, denn, „nur so können wir die Herzen der Men-schen erreichen.“ Persönliche Betroffenheit stelle sich aber nur ein, wenn wir bereit sind, uns mit den einzelnen Schicksalen derer auseinanderzusetzen, die die Hölle des Ho-locaust als Verfolgte, Denunzierte oder im Versteck erlebt haben, betonte er.
Dieser Herausforderung stellen sich all-jährlich die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen der Lichtigfeld-Schule. Harry Schnabel dankte dem Kollegium, den vielen engagierten Eltern, ganz besonders aber den Schülerinnen und Schülern, die sich immer
wieder dieser schweren und belastenden, am Ende aber unerlässlichen und befreienden Aufgabe stellen, der Ereignisse des Holocaust durch eigene Recherche und am Beispiel in-dividueller Schicksale zu gedenken. Ein Ge-denken, das uns zwar immer wieder schmerz-lich treffe, uns aber in unserer Trauer nicht paralysieren dürfe, folgerte Harry Schnabel.
Geschichte und Geschichten Die Geschichten, die die Schülerinnen und Schüler dieses Jahr vortrugen, betrafen bereits überwiegend die Urgroßeltern. Siebzig Jahre, das macht sich auch hier in der Generations-folge inzwischen bemerkbar. Dabei war nicht nur die persönliche Betroffenheit der vortra-genden Schülerinnen und Schüler in allen
Berichten spürbar. Es war eine große Empa-thie, die den Darstellungen innewohnte, aber auch die Bewunderung für den Überlebens-willen der Familienangehörigen und das Be-wusstsein, dass ohne deren Überleben die eigenen Familien, aus denen die Schülerin-nen und Schüler kommen, nicht existierten.
Das Gedicht, „Jeder Mensch hat einen Namen“, gleichzeitig der Titel der Veranstal-tung, trugen Tami Fischmann und der Chor der Lichtigfeld-Schule eindringlich vor. Das Schlussgebet sprach Rabbiner Julian-Chaim Soussan, das Kaddisch sang unser neuer Kantor, Jonathan Rose.
Eine Ausstellung der Claims-Conference über Child-Survivors im Foyer der Synagoge ergänzte die diesjährige Gedenkstunde.
„Jeder mensch hat einen Namen“Die Bilder, die uns anlässlich des diesjährigen Gedenkens an Jom Ha‘Shoah am 16. April in der Westend- Synagoge begleiteten, standen im engen Zusammenhang mit den Gedenkveranstaltungen zum 70. Jahres-tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz und dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
auS dEr GEmEiNdE | Gedenken
Rabbiner Julian-Chaim Soussan sprach das Schlussgebet, Kantor Jonathan Rose
sang das Kaddisch.
Sechs Geschichten von sechs Millionen. Die Schülerinnen und Schüler
der Lichtigfeld-Schule trugen die Überlebensgeschichten ihrer Groß- und
Urgroßeltern vor.
Während diese Ausgabe der Jüdischen Ge-meindezeitung bereits in Druck sein wird, findet Sonntag, den 14. Juni in der Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim in Neu Isenburg eine Lesung statt – zum Gedenken an den 86. Geburtstag von Anne Frank.
Unter dem Motto „Schreiben gegen Gewalt in Zeiten der Barbarei“ liest zuerst Gemein-demitglied Petra Kunik aus dem Tagebuch von Anne Frank, dann Lena Gorelik aus dem Tagebuch von Lena Muchina, das während der Belagerung Leningrads 1941–
1942 entstand, und als Dritte Dr. Naime Cakir aus dem Buch der Friedensnobel-preisträgerin von 2014, Malala Yousafzai, „Ich bin Malala“.
Eine Lesung, die von der Jüdischen Volkshochschule mit veranstaltet wird.
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„anne-lena-malala“Schreiben gegen Gewalt in Zeiten der Barbarei
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 24
Im vollen Saal wurden Lieder mit Klavierbegleitung gesungen, und die Madri-chim von „Amichai“ und der ZJD lasen einfühlsam Texte und Gedichte vor, die an die gefallenen israelischen Soldaten erinnerten. Den ganzen Abend herrsch-te ein Gefühl enger Verbundenheit.
Ein Gedicht möchten wir besonders hervorheben:
Jom Hasikaron
auS dEr GEmEiNdE | Jugendzentrum „Amichai“
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Dort verbrachten wir zusammen mit jungen Gemeindemitgliedern aus anderen Jugendzentren eine aufregende Zeit. Auf dem Programm stand zuerst ein Schwimmbadbesuch, und zwar mitten in der Nacht. Hier feierten die Frank-
furter Chanichim, das Kölner und das Düssel-dorfer Jugendzentrum eine Poolparty mit coo-ler Musik. Am Morgen danach nahmen wir an einer spannenden Stadt rallye quer durch Düsseldorf teil, mit gar nicht so einfachen Aufgaben. Gleichzeitig kamen die kleineren Kinder (8–12 Jährige) aus Frankfurt in Düs-seldorf an. Sie wiederum besuchten mit den Chanichim aus den anderen Städten eine Winterrodelbahn. Es war zwar kalt, aber durch die heitere Stimmung und die Freude der Kinder, waren alle schön aufgewärmt.
Nach diesen Aktivitäten trafen wir uns in der Düsseldorfer Gemeinde wieder, um gemeinsam zu essen und zu lachen, zu tan-zen und zu singen und uns am Ende zu verabschieden. Zvi bebera
leiter des Jugendzentrums „amichai“
Am 30. Mai fuhren wir mit der Kwuza Rabbi Akiva in die schöne Stadt Düsseldorf.
Heiß und kalt in düsseldorf
Jugendzentrum „Amichai“ unterwegs in Düsseldorf. Die Kleine-
ren auf der Winterrodelbahn (Bild oben), die Größeren unter-
wegs bei einer spannenden Stadtrallye (Bild unten).
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Zvi bebera
leiter des Jugendzentrums „amichai“
Nach dem ersten Weinen Am Anfang ist einfach nur Weinen Später erstarrt das Weinen zu Stein. Schließlich denkt man nur noch an eines, ein einziges: Der Sohn ist gefallen.
Keiner sagt auch nur ein Wort Redet vom Wetter und wie es so geht. Oder was sonst noch, was sonst noch Das Ohr würd auch so es nicht hören.
Man schweigt, steht vom Stuhl auf, setzt sich wieder, und nochmal. Schließlich weiß man nur noch eines, ein einziges: Nie wieder kommt er zurück.
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Eine bewegende Veranstaltung. Das
Gedenken an die gefallenen israeli-
schen Soldaten im Jugendzentrum
„Amichai“.
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 25
Schon jetzt laden wir alle zur jährlichen rosch Haschana-Feier mit Jewish Experience am 13.-15. September 2015 ein! Wir danken der Jüdischen Gemeinde und rabbiner Julian-chaim Soussan für die unterstützung und Zusammenarbeit und freu-en uns auf viele neue aktivitäten! Polina lisserman | [email protected] | www.j-exp.de | Facebook: Jewish Experience
Programm von jungen leuten für junge leute Jewish Experience wünscht allen einen guten Sommer und lädt alle Studenten, junge Erwachsene und junge Familien zu vielfältigen Aktivitäten ein.
auS dEr GEmEiNdE | Jewish Experience
morasha Frankfurt-HessenZwei Stunden für die Jüdischkeit! Jede Woche versammeln sich junge Leute in der gemütlichen Atmosphäre bei „Achim“, um gemeinsam über jüdische Themen zu diskutieren. Morasha Frankfurt-Hessen ist ein Programm von jungen Leuten für junge Leute. Vernetzt mit anderen vergleichbaren Initiativen in ganz Deutschland organisieren Morasha-Teilnehmer neben regelmäßigen Lerntreffen auch Ausflüge. So reisten Morasha-Teilnehmer im März nach Prag und verbanden am letzten Wochenende im Mai einen Schabbat in Emmendingen mit dem Besuch des Europaparks.
Junge Leute gestalten das Programm für sich und ver-knüpfen Spaß mit jüdischen Inhalten. Die regelmäßige Teil-nahme wird durch ein Stipendium honoriert. In diesem
Sommer feiert Morasha Frankfurt-Hessen das dritte Jahr seines Bestehens!
Sonntagsschule „mishpacha“Jede Woche versammeln sich junge Familien mit kleinen Kindern zur Sonntagsschule besonderer Art. Denn bei Mishpacha haben die Kinder Spaß an jüdischer Musik, Sprache und Tradition und die Eltern müssen nicht draußen bleiben. Während Kinder in drei Altersgruppen musikalische Früherziehung mit jüdischen Inhalten genießen, basteln und spannenden Geschichten lauschen, können sich die Eltern unterhalten oder einem Schiur über Erziehung aus jüdischer Sicht zuhören. Zusammen mit Shlomo Raskin und anderen begeisterten Eltern erkunden die Erwachsenen Themen wie: wie sind unsere Kinder zu motivieren, wie gelingt eine Atmosphäre der Freude, wie löst man Geschwisterkon-flikte und Generationsprobleme.
Zur Mishpacha gehören aber auch gelegentliche Schabbattreffen, Musterfeiern für Tu‘Bischwat oder Pessach, bei denen wir viele Ideen sammeln, wie zu Hause ein inspirierendes Fest, das die ganze Familie erfreut, gestaltet werden kann.
Schabbat ExperienceSeit acht Jahren versammeln Schabbat-Seminare von Jewish Experience Studenten und junge Erwachsene zu einem Schabbaterlebnis besonderer Art. Ein Schabbat un-ter Freunden, gewürzt von Workshops mit weltbekannten Referenten, Ausflügen und Freizeitevents lockt junge Leute nicht nur aus Frankfurt, sondern aus ganz Deutschland und sogar dem europäischen Ausland, an. Oft wird Schabbat Experience mit jüdischen Festen verbunden. So war es beim diesjährigen Schawuot-Fest mit dem Stargast Aryeh Smith aus New York. Mit ihm verbrachten wir ein verlängertes Wochenende mit Workshops, einer amüsanten Stadttour und einer Nacht des Lernens in Zusammenarbeit mit dem Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Viele Ge-meindemitglieder und junge Seminarteilnehmer nahmen daran teil, um bis zum Sonnenaufgang zusammen zu lernen und zu diskutieren. Abgerundet wurde der Abend durch eine musikalische Hawdalah mit dem Chasan Yoni Rose.
Morasha Frankfurt-Hessen
beim Morasha National Schabbaton in Prag
Klavierunterricht mit der Musik-
lehrerin Rita Siegmann in der
Sonntagsschule „Mishpacha“
Shawuot mit Jewish Experience & Achim
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FrauenWas wär’ die Erde ohne Frauen?Ein Garten wär’ sie anzuschauenIn welchem keine Blumen sind;Wär’ wie ein Tag der ohne Sonne,Wie eine Nacht ohn’ SternenlichtHätt’ nie gefühlt der Liebe Wonne …Denn wie langweilig, kalt und trübewär’ ohne Frauen dann die Welt!
Justinus Werner
Geboren wurden sie in Moskau, Charkow oder Taschkent, nach Deutschland kamen sie im Alter von 4 bis 12 Jahren und heute arbeiten sie als Lehrer oder als IT-Fachleute, als Wissenschaftler oder Physiotherapeuten in namhaften deutschen oder internatio-nalen Institutionen oder sind selbständig. Das ist aber nur ein Teil der sogenannten „Young Professionals“ in unserer Gemeinde, für die Marc Grünbaum, Dezernent unter anderem für Jugend und Junge Erwachsene, ein ganz neues Angebot ins Leben gerufen hat.
„Für die 18- bis 35-Jährigen klaffte schon im-mer eine Lücke im Angebot unserer Gemeinde“, sagt der Mittvierziger. Deshalb war es eine seiner ersten Initiativen, diese Lücke zu schließen. Dass ihm dies gelungen ist, zeigte sich schon daran, dass seiner Einladung an die dreissig dieser jungen Erwachsenen unserer Gemeinde folgten.
Eine entsprechend „hippe location“ im Frankfurter Bahnhofsviertel war schnell gefun-
den, für ein koscheres Buffet war gesorgt und an Gesprächsstoff fehlte es den jungen Erwachsenen erst recht nicht.
Einmal im Monat ist diese sonntägliche „After Work Party“ geplant, sagt Ilana Goldschmidt, die das Projekt für die Jüdische
Gemeinde organisiert. Neben Kommunikation, Netzwerken und Spaß soll es künftig auch kur-ze inhaltliche Inputs geben.
Für den Spaßfaktor bei der Auftaktveranstal-tung am 7. Juni sorgte der Stand-Up Comedian Christian Schulte-Loh, der mit seinem legendä-ren Humor die Lacher sofort auf seiner Seite hatte. Die nächste Veranstaltung ist für den August geplant.
club SababaEin neuer Ort, um sich kennenzulernen und zu netzwerken.
NEu
liebe Freunde der Jüdischen Volkshochschule, das „Duo Allegro“ mit Pavlina Georgiev (So-pran) und Sofia Moev (Klavier) sollte jeder einmal selbst gehört und gesehen haben. Die beiden Musikerinnen hatten sich viel vorgenommen, als sie im März dieses Jahres anlässlich des Internationalen Frauentages durch ein besonderes musikalisches Pro-gramm im Gemeinderatssaal im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum führten.
Das Motto dazu illustrieren hier die folgenden Verse aus Justinus Werners Gedicht: Frauen
„bei mir bist du schön!“, hieß folgerichtig das musikalische Pro-
gramm bestehend aus russischen, deut-schen und jüdischen Liedern. Klassische Stücke waren ebenso dabei wie bekannte Swing-Titel und Melodien aus populären Musicals, wie etwa Anatevka, oder die à capella Lieder der Comedian Harmonists.
Bestimmt wird das musikalische Pro-gramm dieser beiden engagierten Musike-rinnen in anderen Jüdischen Gemeinden ebenso gut aufgenommen werden wie bei uns in Frankfurt.
Roberto Fabian, die
Sängerin Pavlina Georgiev
und die Pianistin
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Beachten Sie bitte
auch das Programm
für das kommende
Herbstsemester auf
Seite 30
auS dEr GEmEiNdE | Club Sababa | Jüdische Volkshochschule
Sich Kennenlernen, Netzwerken und Spaßhaben – das steht im Mittelpunkt
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Jüdische VolkshochschuleFrankfurt am Main · Programm Herbst 2015
Konzert
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Kontroverses
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JUDENTUM GANZ PRAKTISCH ERLEBEN
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SPRACHKURSE
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Religiöses im Judentum aus verschiedenen Perspektiven betrachtet
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FÜHRUNGEN UND EXKURSIONEN
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Zur Vielfalt Jüdischer Kultur in Literatur, Ökonomie und Geschichte
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Herbstsemester 2015: vom 24. September 2015 (Donnerstag) bis 29. Januar 2016 (Freitag)
Anmeldung: 31. August bis 11. September 2015, Mo. und Mi.: 9.00 – 12.30 Uhr und 13.30 – 15.00 Uhr, Di., Do. und Fr. : 9.00 – 13.00 Uhr, die Anmeldung erfolgt in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Sekretariat der JVHS, Verwaltungsgebäude (IV. Stock), Westendstraße. 43, Tel. 069 / 76 80 36 -142 oder 069 / 76 80 36 -100; Fax: 069 / 76 80 36 -179; www.juedische-volkshochschule-frankfurt.de
JÜDISCHE VOLKSHOCHSCHULEFRANKFURT AM MAIN
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 26
roberto Fabian
leiter der Jüdischen Volkshochschule
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 27
Im Jüdischen Gemeindezentrum Savignystraße 66 • 60325 Frankfurt am MainTelefon 0 69 / 75 23 41 • Telefax 0 69 / 97 40 51 [email protected]
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Jeden Sonntag zwischen 12.00 bis 15.30 Uhr Brunch. ! 20,–
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Siebzig Jahre tag des Sieges
Veteranen vor, und überreichte jedem eine Rose, als Symbol Sieges. Auch für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, auch deren Namen wurden vorgetragen.
Kunst und musik Danach hat Albina Pilipenko ein selbst verfasstes Gedicht vorgetra-gen. Im Mittelpunkt unseres Programms stand aber die Künstlerin Iryna Chaplin mit ihrem „Sand Show“. Den feinen Sand in ihren Händen hat Iryna zu phantastischen Bildern und Geschichten geformt. Dabei wurde sie mit Liedern sowjetischer Komponisten begleitet. Das Publikum war von ihrer Show begeistert. Von Gänse-haut und Tränen berichteten die Gäste. Anschließend gaben Moisej Jozefpolski mit Irina Stefan ein Ständchen für die Veteranen.
An liebevoll gedeckten Tischen wurde anschließend gut ge-speist. Bis spät in den Abend wurde getanzt und gefeiert. Auf die-sem Weg herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieses schönen Feiertags beigetragen haben. inna dvorzhak
leiterin des Seniorenclubs
Knapp eineinhalb Millionen jüdische Soldaten kämpften an den Fronten des Zweiten Weltkriegs in den Armeen der Alliierten, da-von an die 500.000 allein in der Roten Armee. Das war acht Prozent der gesamten jüdischen Bevölkerung dieser Zeit in der Sowjetunion. Viele von ihnen starben im Kampf, viele von ihnen wurden mit hohen Auszeichnungen und Medaillen, die sie bis jetzt mit Stolz tragen, geehrt.
Jedes Jahr gedenken wir voller Hochachtung an unsere jüdi-schen Helden, die gemeinsam mit anderen Nationen gegen die deutsche Besatzung gekämpft haben.
Glückwünsche Vorstandsmitglied Marc Grünbaum hatte den Abend eröffnet. Er dankte den Kriegsveteranen für ihren Einsatz bei der Niederschla-gung der Nazi-Herrschaft und erinnerte daran, dass es die Rote Armee war, die das Vernichtungslager Auschwitz befreit hatte. Leonid Vinderman vom Flüchtlingsverband las die Namen unserer
Am Sonntag, dem 10. Mai, haben wir zusammen mit dem Flüchtlingsverband im Festsaal des Ignatz Bubis- Gemeindezentrums mit über 200 Gästen den siebzigsten Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland gefeiert.
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auS dEr GEmEiNdE | Seniorenclub
Rote Rosen für die Helden Vorstandsmitglied Marc Grünbaum im Gespräch mit den Veteranen Ein wichtiger Tag – auch heute noch
Bis spät in den Abend
wurde getanzt und
gefeiert.
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 28
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 29
auS dEr GEmEiNdE | Altenzentrum
Jom Ha‘azmautMit blau-weißen Fahnen, blau-weiß gedeckten Tischen und schö-ner Musik feierte das Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde am 23. April Jom Ha’azmaut. Shlomo Raskin erzählte uns über die Erfindungen im Gesundheitswesen, in Technik, Landwirtschaft und Umwelt, aber auch in den Geisteswissenschaften, durch die Israel weltweit eine entscheidende Rolle übernommen hat bei der Be-wältigung wichtiger Herausforderungen der Zukunft. Die große blau-weiße Torte war der kulinarische Höhepunkt der Feier und war schnell bis zum letzten Krümel vernascht.
Das Duett „Zabava“ sorgte wie immer, für stimmungsvolle israelische Musik – auch zum Mitsingen. Alle Bewohner und Gäste waren mit Herz und Seele dabei.
lag baomerDiesen Freudentag, am 7. Mai, haben wir im Altenzentrum mit einem Grillfest begangen. Dieses Jahr hatten die Mitarbeiter in den einzelnen Wohngruppen viele verschiedene Salate zubereitet, so dass eine bunte Vielfalt von verlockenden Speisen auf den einzel-nen Tischen zusammen mit leckerem Grillfleisch stand.
Rabbiner Julian-Chaim Soussan eröffnete mit einer kleinen Rede das Fest, und während israelische Musik im Hintergrund spielte, wurde getanzt und gesungen.
Herzlichen Dank an die vielen Helfer, die dieses Fest mit viel Einsatz und großer Herzlichkeit zu einem unvergessenen Erlebnis gemacht haben.
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Feste und Feiertage im altenzentrum
care-center in Planung
Der bisherige Wohnbereich Tiberias wird zum Wohnhaus für jüngere pflegebedürf-tige Menschen mit Behinderung, womit eine Versorgungslücke geschlossen wird. Schon jetzt ist die Nachfrage groß, ob-gleich bis zur offiziellen Inbetriebnahme noch einige Voraussetzungen erfüllt wer-den müssen.
Für die Behinderten muss ein zusätz-licher Aufenthaltsbereich vorhanden sein, der insbesondere für die tagesstrukturie-renden Angebote genutzt werden soll.
Zwischenzeitlich liegt eine Baupla-nung vor, die auch von der auf hessischer Ebene agierenden Landesarbeitsgruppe gebilligt wurde. Es wurde auch ein fach liches Konzept zur Prüfung vorgelegt. Angesichts der großen Nachfrage soll die
Planung so schnell wie möglich umgesetzt werden. Weil die Nachfrage so dringlich ist, haben wir bereits einige junge Men-schen mit Behinderung aufgenommen. Sie fühlen sich im Haus sehr wohl. Ein vorläufiges tagesstrukturierendes Betreu-ungsprogramm wurde inzwischen für diese neue Bewohnergruppe entwickelt.
Prof. dr. Esther Weitzel-Polzer
2E�-RP�+DŃD]PDXW�RGHU�/DJ�%D2PHU��GLH�)HVWH�LP�Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde sind für die
Senioren eine wichtige Abwechslung zum Alltag.
Das Altenzentrum ist auf dem Weg, sich zu einem Care-Center zu entwickeln, und es ist im letzten Monat in dieser Entwicklung einen Schritt weiter gekommen.
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 30
auS dEr GEmEiNdE | Jüdische Volkshochschule
Jüdische VolkshochschuleFrankfurt am Main · Programm Herbst 2015
Konzert
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Herbstsemester 2015: vom 24. September 2015 (Donnerstag) bis 29. Januar 2016 (Freitag)
Anmeldung: 31. August bis 11. September 2015, Mo. und Mi.: 9.00 – 12.30 Uhr und 13.30 – 15.00 Uhr, Di., Do. und Fr. : 9.00 – 13.00 Uhr, die Anmeldung erfolgt in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Sekretariat der JVHS, Verwaltungsgebäude (IV. Stock), Westendstraße. 43, Tel. 069 / 76 80 36 -142 oder 069 / 76 80 36 -100; Fax: 069 / 76 80 36 -179; www.juedische-volkshochschule-frankfurt.de
JÜDISCHE VOLKSHOCHSCHULEFRANKFURT AM MAIN
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 31
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 32
Was war die motivation, dieses buch zu schreiben?Eigentlich war dieser Text nicht auf den Jah-restag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Bun-desrepublik Deutschland hin geschrieben. Vielmehr handelt es sich um einen voraus-geschickten Teil eines größeren, noch in Arbeit befindlichen Buchprojekts über die Verwandlung des jüdischen Selbstverständ-nisses in der Moderne – zwischen 1750 und 1950. Die Aktualität des herannahenden Jahrestages hat mich veranlasst, den Teil, der sich mit den fünfziger Jahren und mit der Wiedergutmachung befasst, vorab zu veröf-fentlichen. Dabei kam es mir darauf an, die Vorgänge als das Drama darzustellen, was es auch tatsächlich gewesen war. Eigentlich geht es um die Mikroerzählung eines Ereig-nisses von dreizehn Minuten. So lange dau-erte die Unterzeichnung des Vertrags.
ihre Schlüsse ziehen Sie aus der Foto-JUDīH�GHU�8QWHU]HLFKQXQJ�LQ�GHP�salle des marriages im Stadtpalais der Stadt luxemburg und aus dem Protokoll der Knesseth-debatte vom Januar 1952. Warum gerade diese dokumente?Es handelt sich um eine Bild- und eine Text-quelle. Sie sind ikonisch, will heißen: hin-
reichend bekannt. Das Bild erscheint in jedem Lehrbuch. Die Knesseth-Debatte hat einen festen Platz im israelischen Gedächtnis. Eine außerordentlich stürmische Debatte, mit gewalttätigen Protesten von der Straße her, mit Versuchen, die Knesseth zu stür-men. Steine wurden geworfen, Fenster-scheiben gingen zu Bruch, die Polizei ist auf Pferden angerückt, Tränengas wurde einge-setzt. Grund genug, das Protokoll der Knes-seth-Debatte zu einer zweiten Hauptquelle zu machen.
der titel ihres buches lautet „rituelle distanz“. Was verstehen Sie darunter? Das Wort von der rituellen Distanz hat hier zwei Bedeutungen. So bedeutet rituell, sich einer religiös verfassten Regelung zu unter-werfen, sich etwa von dem fernzuhalten, was als unrein gilt. Rituell kann aber auch die bloße gedankenlose Wiederholung be-deuten, etwas zu tun, weil es schon immer so gehandhabt worden war. Konkret ist hier die Distanz gemeint, die Juden Deutschland und allem Deutschen gegenüber nach 1945 einnahmen. Alles, was mit Deutschland, mit der deutschen Sprache und Kultur verbun-den war, wurde exorziert, aus dem jüdi-schen Selbst ausgetrieben. Das war drama-tisch, weil es einer Art ritueller Reinigung
die Vergangenheit ist teil des deutschen Selbstverständnisses
gleichkam. Schließlich war die deutsche Sprache früher auch eine jüdische Sprache gewesen, die Sprache der Wissenschaft des Judentums und mehr. Das konnte man bei der Aushandlung des Wiedergutmachungs-abkommens beobachten. Die israelischen Verhandlungsführer waren allesamt deut-sche Juden gewesen, habituell also Deut-sche. Ihre Muttersprache war Deutsch, die Verhandlungen aber mussten in englischer Sprache geführt werden. Das verstehe ich in diesem profanen Kontext unter ritueller Distanz.
Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. In der Tiefe berührt die Knesseth-Debatte die Frage, ob überhaupt mit Deutschland über die Wiedergutmachung verhandelt werden durfte – und zwar direkt, körperlich und unmittelbar. Dabei musste Israel über seinen jüdischen Schatten springen.
Was meinen Sie damit?Mit der Gründung des Staates Israel ist et-was eingetreten, das man als Staatsräson bezeichnen könnte. Damit war den israeli-schen Juden auferlegt, zu tun, was im Au-genblick politisch geboten war – und das bedeutete, bei der Bundesrepublik Repara-tionen einzufordern. Es ging darum, die Erinnerung an die Vergangenheit, jedenfalls
Wenige Wochen vor den Feierlichkeiten zur 50-jährigen Wiederkehr der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel hat der Historiker Dan Diner das Buch „Rituelle Distanz. Israels deutsche Frage“ publiziert. Darin thematisiert er die Unterzeichnung des Wiedergutmachungsab-kommens zwischen beiden Staaten am 10. September 1952 in Luxemburg. Dazu befragte ihn die JGZ.
Professor Dr. Dan Diner lehrt Moderne Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Von 1999 bis 2014 leitete er zudem das Simon Dubnow-Insti-tut für jüdische Geschichte und Kultur an der Uni-versität Leipzig. Bis 1993 lebte er auch in Frankfurt am Main.
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 33
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Beträchtliches davon, den Anforderungen von Gegenwart und Zukunft unterzuord-nen. Die Abgeordneten in der Knesseth und mit ihnen die jüdische Öffentlichkeit litten in kollektivem Schmerz. Hier begann die große Debatte um das jüdische Selbstver-ständnis nach dem Holocaust und nach der Staatsgründung.
Es handelte sich gewis-sermaßen um eine Grün-dungsdebatte des jüdischen Staates, denn sie dokumen-tierte die Verwandlung in-nerhalb einer Bevölkerung von einem ursprünglich diasporischen Selbstverständnis in ein Selbstverständnis als Staatsvolk. Hierfür mussten kollektive Ge-fühle unterdrückt werden. Für viele war es schier unerträglich.
Hat sich für israel inzwischen diese „deutsche Frage“ gelöst?Ja und Nein. Das Verhältnis Israels zu Deutschland hat sich massiv zum Positiven gewendet, ist aber dennoch zwiespältig ge-blieben. Man kann das mit dem Bild der dop-pelten Filmstreifen fassen – ein Dokumentar-film in Schwarzweiß und ein Farbfilm. Der Schwarzweißfilm steht für die Vergangenheit, der Farbfilm für die Gegenwart der deutsch-israelisch-jüdischen Beziehungen – für die Automobilindustrie, die Bundesliga, Berlin. Beide Filme laufen parallel nebeneinander her. Manchmal ist der eine, ein andermal der andere dominant. Dabei ist das, was ich als Farbfilm bezeichne, heute so etwas wie ein Massenphänomen. So z.B. die israelischen Jugendlichen, die früher Europa und Deutsch-land mieden und nach dem Militärdienst nach Indien oder Südamerika aufbrachen, also dorthin, wo sie nicht mit jüdischer Ver-gangenheit in Berührung kamen. Jetzt stre-ben sie in die Mitte Europas, nach Berlin. Berlin steht dabei für mehr – auch für Prag, Budapest, Wien oder Warschau, von wo die Vorfahren dieser Jugendlichen herkommen mögen. Dorthin zieht sie eine Ahnung, die tiefer reicht als Wissen.
1952 lief nur der Schwarzweißfilm. Gleichzeitig wurde aber begonnen, in Farbe zu denken, auch wenn es Jahrzehnte be-durfte, um sich auf die neue Realität einzu-stellen. Und der Anfang war dramatisch. So ist zu bedenken, dass die Wiedergutma-chung vor allem in Gütern und nur in ei-nem geringeren Masse in Geld geleistet wurde. Israel wurde damals von deutschen
Gütern geradezu überflutet. Alles war deutsch: Eisenbahnen, Ampeln, Schiffe, Fer-tigbauhäuser, Fabrikanlagen, Röhren, Tele-kommunikation, einfach alles. Das hatte es schon mal gegeben, wenn auch nicht in die-sem Ausmaß, als die Jewish Agency und das Dritte Reich das Ha’avara-Trans fer-Ab-kommen 1933 abgeschlossen hatten, um
deutschen Juden zu ermög-lichen, Teile ihres Vermö-gens in Form von deutschen Gütern nach Palästina zu übertragen. Auch das war damals höchst umstritten.
Man war auf einmal von deutschen Gütern umgeben, obwohl man doch emotional eine große Distanz zu Deutschland hatte.
Welche Schlüsse lassen sich aus dieser initialphase für die Gegenwart ziehen?Was Deutschland mit Israel verbindet, ist der moralische Auftrag der Vergangenheit. Außenwirtschaftlich ist die Bedeutung Isra-els eher gering, politisch eher problematisch. Für Konrad Adenauer stand beim Abkom-men zur Wiedergutmachung der moralische Aspekt im Vordergrund. Es ging um die moralische Akzeptanz der Bundesrepublik durch den Westen, ein Gemeinwesen, das ebenso wie Israel nur wenige Jahre zuvor begründet worden war. Für Israel war die Wiedergutmachung aber eine Existenzfrage. Ohne die deutsche Wiedergutma-chung wäre der Staat da-mals nicht in der Lage gewe-sen, eine derartig große Zahl mittelloser Einwanderer aufzunehmen, die in etwa die doppelte Zahl der bereits ansässigen jüdischen Bevölkerung im Lande ausmachten. Der Staat verfügte kaum über nennenswerte Devisenbestände. Schiffsladungen mit Weizen konnten vor Haifa nicht gelöscht werden, weil die Regie-rung nicht in der Lage war, die Fracht aus-zulösen.
Das Wiedergutmachungsabkommen war in Deutschland verpönt. Nur eine Min-derheit der Bevölkerung sprach sich dafür aus. Adenauer konnte das Abkommen im Bundestag nur mit Hilfe der SPD-Opposition ratifizieren. Große Teile seiner Koalition und der CDU verweigerten ihm die Gefolg-schaft. Demgegenüber ist Deutschland heute wie verwandelt. Die Vergangenheit ist Teil des deutschen Selbstverständnisses. Mit kei-nem anderen Land der Welt hat Israel –
vielleicht von Amerika abgesehen – derart enge, ja fast intime Beziehungen wie mit Deutschland.
trotz der guten Zusammenarbeit in so vielen bereichen zeichnen sich in der Politik meinungsunterschiede ab. Deutschland fühlt sich Israel der Vergan-genheit wegen verpflichtet. Allein anhand der Waffen, die die Bundesrepublik Israel käuflich, wenn auch unter Wert, zur Ver-fügung stellt, zeigt sich die strategische Qualität dieser Beziehungen. Es sind vor-nehmlich seegestützte Waffen, die Israel so etwas wie strategische Tiefe verleihen. Wenn die Bundeskanzlerin also sagt, dass die Existenz Israels Teil der deutschen Staatsräson ist, dann ist damit ebenjene bloße Existenz gemeint. Dies bedeutet nicht, dass damit die israelische Politik Zustimmung erfährt.
:LH�ODQJH�NDQQ�WURW]�RĭHQNXQGLJHU� SROLWLVFKHU�'LĭHUHQ]HQ�HLQ�.OLPD�GHU�Freundschaft und Partnerschaft auf-rechterhalten werden?Das kann nicht ewig halten. Das Gleiche, was ich zuvor über die doppelte Wahrnehmung Deutschlands in Israel gesagt habe, gilt auch umgekehrt, wenn auch anders. So mag die Existenz Israels ein Teil der deutschen Staats-
räson sein, und somit eine Art Prärogative der deut-schen Geschichte. Gleichzei-tig distanzieren sich große Teile der deutschen Bevöl-kerung von der politischen Realität Israels.
Gäbe es heute eine vergleichbare Foto-JUDīH��DXV�GHU�KHUDXV�VLFK�ÈKQOLFK�ZLH�1952 die Qualität der deutsch-israeli-schen beziehungen herauslesen ließe?Das denke ich nicht. Früher hatten Bilder Ausnahmecharakter. Ein Bild wie das von der Unterzeichnung des Wiedergutma-chungsabkommens in Luxemburg nistete sich über Jahrzehnte im kollektiven Ge-dächtnis ein – in Schulbüchern und ande-rem weit verbreiteten Material. Ein solches Foto war die einzig verfügbare Bildquelle. Heute leben wir in einer derart inflationä-ren Bilderwelt, dass wir kaum noch eine sinnvolle Auswahl treffen könnten.
das Gespräch führte
dr. Susanna Keval
» Mit keinem anderen Land der Welt hat Israel heute so enge, ja fast intime Beziehungen, wie mit Deutschland. «
» Die Knesseth-Debatte vom Januar 1952 war eine Gründungsdebatte des jüdischen Staates. «
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 34
*(%(7625'181*Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main vom 26. Juni 2015 bis 12. September 2015 – 9. Tamus 5775 bis 28. Elul 5775
Gebetszeiten der Synagoge in der Henry und Emma Budge-Stiftung
Juni bis SeptemberJeden Freitag 19.00 uhr: Kabbalat Schabbat mit anschließendem Kiddusch
Wochentag Datum Wochenabschnitt
Lichtzünden Schabbat- Festeingang
Schabbat- Festausgang
Freitag 26. Juni 09. Tamus 21.09 Uhr
Schabbat 27. Juni 10. Tamus Schabbat Parschat CHUKKAT 22.49 Uhr
Freitag 03. Juli 16. Tamus 21.08 Uhr
Schabbat 04. Juli 17. Tamus Schabbat Parschat BALAK 22.46 Uhr
Sonntag 05. Juli 18. Tamus Fasten 17. Tamus – Fastenende: 22.30 Uhr
Freitag 10. Juli 23. Tamus 21.04 Uhr
Schabbat 11. Juli 24. Tamus Schabbat Parschat PINCHAS
Neumondverkündung 22.40 Uhr
Freitag 17. Juli 01. Aw Rosch Chodesch Aw 20.58 Uhr
Schabbat 18. Juli 02. Aw 6FKDEEDW�3DUVFKDW�0$7727�0$6(- 22.32 Uhr
Freitag 24. Juli 08. Aw 20.50 Uhr
Schabbat 25. Juli 09. AW Schabbat Parschat DWARIM-Chason
Fasttag Tischa Be`Aw – Fastenbeginn: 22.21 Uhr 22.21 Uhr
Sonntag 26. Juli 10. Aw Fasttag Tischa Be`Aw – Fastenende: 22.00 Uhr
Freitag 31. Juli 15. Aw 20.40 Uhr
Schabbat 01. August 16. Aw Schabbat Parschat WAETCHANAN - Nachamu 22.08 Uhr
Freitag 07. August 22. Aw 20.29 Uhr
Schabbat 08. August 23. Aw Schabbat Parschat EKEW
Neumondverkündung 21.55 Uhr
Freitag 14. August 29. Aw 20.17 Uhr
Schabbat 15. August 30. Aw Schabbat Parschat RE´EH
Rosch Chodesch Elul, 1. Tag 21.40 Uhr
Sonntag 16. August 01. Elul Rosch Chodesch Elul, 2. Tag
Freitag 21. August 06. Elul 20.03 Uhr
Schabbat 22. August 07. Elul 6FKDEEDW�3DUVFKDW�6&+2)7,0� 21.24 Uhr
Freitag 28. August 13. Elul 19.49 Uhr
Schabbat 29. August 14. Elul Schabbat Parschat KI TEZE 21.08 Uhr
Freitag 04. September 20. Elul 19.34 Uhr
Schabbat 05. September 21. Elul 6FKDEEDW�3DUVFKDW�.,�7$:2 20.52 Uhr
Freitag 11. September 27. Elul 19.19 Uhr
Schabbat 12. September 28. Elul Schabbat Parschat NIZZAWIM
„Erste Slichot” – Westend-Synagoge: 21.00 Uhr
2. Minjan: 24.00 Uhr
(Slichot im Schtibel) 20.36 Uhr
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 35
Gebetszeiten und Termine des Egalitären Minjan
vom 20. Juni bis 12. September 2015
'HU�(JDOLWÈUH�0LQMDQ�LVW�GHU�OLEHUDOH�*RWWHVGLHQVW�GHU�-ĘGLVFKHQ�*HPHLQGH�)UDQNIXUW��'LH�*RWWHVGLHQVWH�īQGHQ�LQ�GHU�HKHPDOLJHQ�7DJHVV\QDJRJH� (linker Flügel der Westend-Synagoge) im Wechsel Freitagabend und Samstagmorgen statt. Sie werden geleitet von Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck
und Chasan Daniel Kempin. Zum weit gefächerten Programm des Egalitären Minjan gehören Schiurim von moderner Thora-Auslegung bis zu
Gegenwartsfragen aus jüdischer Sicht. Parallel zum Morgengottesdienst gibt es ein Programm für Kinder. Außerdem bietet der Egalitäre Minjan
%DU��XQG�%DW�0L]ZD�8QWHUULFKW�DQ��$OOH�*HPHLQGHPLWJOLHGHU�VLQG�KHU]OLFK�ZLOONRPPHQ��'HWDLOOLHUWH�,QIRUPDWLRQHQ�XQWHU�ZZZ�PLQMDQ�ĭP�GH��
Juni Samstag, 20. Juni11.00 uhr – Gottesdienst
14.00 uhr – Schiur: Thora-Illustrationen von
Mirela Schip
Freitag, 26. Juni19.00 uhr – Schiur zur Parascha „Chukkat“
20.00 uhr – Gottesdienst
JuliSamstag, 4. Juli 11.00 uhr – Gottesdienst
14.00 uhr – Schiur: Thomas Schwarz,
„Tradition und Rekonstruktionismus am
Beispiel des Siddur Kol Haneshamah“
Freitag, 10. Juli 19.00 uhr – Schiur zur Parascha „Pinchas“
20.00 uhr – Gottesdienst
Samstag, 18. Juli 11.00 uhr – Gottesdienst
14.00 uhr – Schiur: Abraham de Wolf, „Reli-
gion in der Rechtsprechung – Das Bundesver-
fassungsgericht und das Frankfurter Modell“
Freitag, 24. Juli 19.00 uhr – Schiur zur Parascha „Dewarim“
20.00 uhr – Gottesdienst
Sonntag, 26. Juli Tischa be‘Aw – Gottesdienst in der
/DQG�V\QDJRJH�LQ�+HXEDFK��2ĭHQ�IĘU�DOOH� Gemeindemitglieder. Anmeldung unter
WDQLD�NODF]NR#PLQMDQ�ĭP�GH�
augustSamstag, 1. august11.00 uhr – Gottesdienst
14 uhr – Schiur: Rabbinerin Dr. Elisa
Klapheck, „Liberale Halacha“
Freitag, 7. august 19.00 uhr Schiur zur Parascha „Ekew“
20.00 uhr – Gottesdienst
Samstag 15. august11.00 uhr – Gottesdienst
Freitag, 21. august19.00 uhr – Schiur zur Parascha „Schoftim“
20.00 uhr – Gottesdienst
Samstag, 29. august 11.00 uhr – Gottesdienst
14.00 uhr – Schiur: Salomon Ykealo,
„Das Judentum in Äthiopien – Geschichte
und besondere Bräuche“
September
Freitag, 4. September19.00 uhr – Schiur zur Parascha „Ki tawo“
20.00 Uhr – Gottesdienst
Samstag, 12. September 11.00 uhr – Gottesdienst
14.00 uhr – Schiur: Rabbinerin Dr. Elisa
Klapheck, „Pijutim für die Hohen Feiertage“
*(%(76=(,7(1�'(5�6<1$*2*(1
Westend-Synagoge Freiherr-v.-Stein-Str. 30
Beth Hamidrasch Westend Altkönigstr. 26
Baumweg-Synagoge Baumweg 5-7
Atereth-Zwi-Synagoge Bornheimer Landwehr 79b
Freitagabend
Mincha
Kabbalat-Schabbat
Festtag
19.00 Uhr 19.30 Uhr
Ab Freitag, 15. Aw 5775/
31. August 2015
um 19.00 Uhr
19.30 Uhr 18.00 Uhr
Schabbat/Festtag
Schacharit
9.30 Uhr 10.00 Uhr 9.15 Uhr 9.30 Uhr
Schabbat/Festtag
Mincha/Ma‘ariv
----- 60 Minuten vor
Schabbat-Ausgang
60 Minuten vor
Schabbat-Ausgang
-----
Wochentags
(Montag-Freitag)
Schacharit
----- 7.15 Uhr
2. Minjan der Jeschiwa
um 9.30 Uhr
----- -----
Wochentags:
Mincha/Ma‘ariv
----- Bitte erkundigen Sie sich ----- -----
Sonntag und gesetzl.
Feiertage
Schacharit
----- 9.00 Uhr 9.00 Uhr -----
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 36
MITTEILUNGEN DES RABBINATS
Schiurim und aktivitäten�Q An jedem Wochentag findet zwischen Mincha und Ma‘ariv ein Schiur in
„Halacha“ unter der Leitung von Rabbiner Schlomo Raskin statt.�Q An jedem Montagvormittag spricht Herr Rabbiner Raskin im Altenzentrum der
Jüdischen Gemeinde über ein aktuelles Thema.�Q Frau Yermolynska erteilt einen Schiur in russischer Sprache für Frauen an jedem
Donnerstag von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Rabbinat. An Dienstagen ist die Bibliothek für Bücher in russischer Sprache von ������8KU�ELV�������8KU�JHĀĭQHW��
�Q Männer und männliche Jugendliche können täglich mit unseren „Jeschiwa Bachurim“ lernen. Dabei haben sie die Möglichkeit, je nach Wunsch, Schiurim mit ihnen zu vereinbaren und Information über andere Schiurim, die angeboten werden, zu erhalten.
�Q )ĘU�.LQGHU�XQG�-XJHQGOLFKH�īQGHQ�LQ�XQVHUHU�*HPHLQGH�]DKOUHLFKH�$NWLYLWÈWHQ��Schiurim und Schabbatonim statt, an denen u.a. gemeinsam gebetet wird und Schabbat-Mahlzeiten eingenommen werden. Näheres erfahren Sie im Rabbinat oder bei folgenden Organisationen, die in Zusammenarbeit mit dem Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt diese Aktivitäten anbieten: Chabad, Website: www.chabad-lubavitch.de – Jewish Experience, Website: www.j-exp.de und te-lefonisch bei Herrn Meir Lisserman: 0179-499 30 28 – Achim bringt neuen fri-schen Wind nach Frankfurt. Es sind junge religiöse Studentinnen aus Israel, die gemeinsam mit Rabbiner Soussan wöchentlich für Jugendliche und junge Er-wachsene vor allem Schabbat und viele jüdische Feiertage vorbereiten. Auch bieten sie Hebräisch-Kurse und viele andere spannende Aktivitäten während der Woche an! Das Achim Thora Zentrum kann über Facebook oder telefonisch unter 0152-247 763 15 und 0152-247 763 25 erreicht werden.
�Q Talmud Thora Keneged Kulam – das Studium der Thora entspricht allen Geboten (TB Schabbat 127 A): Unter der Leitung von Rabbiner Julian-Chaim Soussan�īQGHQ�UHJHOPÈĎLJ�6FKLXULP�LQ�NOHLQHQ�/HUQJUXSSHQ�]X�GLHVHP�7KH-ma statt. Wenn Sie beispielweise an einer Einführung in die Entwicklung der Halacha, in den Talmud oder über die jüdische Geschichte interessiert sind, erhalten Sie nähere Informationen zu den Schiurim im Rabbinat.
�Q Monatlich hält Rabbiner Soussan einen Schiur für alle Gemeindemitglieder über aktuelle Themen. Ein reger Austausch im Anschluss ist erwünscht, für Erfrischungen wird gesorgt. Die kommenden Termine sind jeweils mittwochs am 24. Juni und 15. Juli 2015 von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr im Gemeinde-ratssaal, Westendstr. 43, 5. Stock.
�Q An jedem Schabbat-Morgen lernt Rabbiner Soussan mit interessierten Betern in der Westend-Synagoge, nach dem gemeinsamen Kiddusch, zu Themen der Parascha.
�Q Vorab-Ankündigung für interessierte Frauen: Sara Soussan lädt alle Damen unserer Gemeinde zu monatlichen Frauen-Schiurim ein! Der erste Schiur wird QDFK�GHQ�+RKHQ�)HLHUWDJHQ��LP�2NWREHU�������VWDWWīQGHQ��%HDFKWHQ�6LH�GD-zu die kommende Ausgabe unserer Gemeindezeitung!
�Q Bejachad ist eine dynamische Initiative von ehrenamtlichen Gemeindemit-gliedern unter der Leitung von Rabbiner Soussan, die ständig wächst und VLFK�JUĀĎWHU�%HOLHEWKHLW�HUIUHXW��=LHOJUXSSH�VLQG�)DPLOLHQ��=X�MHGHP�MĘGL-VFKHQ�)HLHUWDJ�EHUHLWHW�%HMDFKDG�ZXQGHUYROOH�(YHQWV�XQG�$XVĬĘJH�PLW�UH-ligiösen Inhalten vor. Beachten Sie auch unsere Berichte über Events in dieser Ausgabe! Sollten Sie Interesse haben, schreiben Sie uns bitte unter EHMDFKDG#MJ�ĭP�GH�RGHU�UXIHQ�6LH�XQV�LP�5DEELQDW�DQ��
�Q 9LHOH� DXĎHUJHZĀKQOLFKH�XQG� DQUHJHQGH� 3URMHNWH�E]Z��$NWLYLWÈWHQ� IĘU� MXQJH� (UZDFKVHQH�]ZLVFKHQ����XQG���� -DKUHQ�īQGHQ� LQ�=XVDPPHQDUEHLW�PLW�GHP�Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und Frau und Herrn Mendelson statt. Sollten wir Ihre Neugierde geweckt haben, dann wenden Sie sich bitte entweder an das Rabbinat oder an folgende Kontaktadressen: Moishi Mendelson, E-Mail: [email protected]; mobil: 0176-802 137 43.
Wenn Sie eine Simche planen...�Q )ROJHQGH�JURĎH�XQG�H[NOXVLYH�+RWHOV� LQ�)UDQNIXUW��GDV�Ň0DUULRWW�+RWHOń��GDV�
„Hotel Intercontinental“ und das Gesellschaftshaus Palmengarten sind uns ent-gegengekommen und haben unseren Bedingungen für das streng-koschere Feiern von Ereignissen und Simches entsprochen. Das Hotel Fleming`s in Frank-furt steht Ihnen auch für verschiedene koschere Veranstaltungen zur Verfügung. Das Restaurant „Sohar‘s“ bietet für das Hotel „Frankfurter Hof“ und für das Hilton Frankfurt ein koscheres Catering an, wobei Ihnen vom Essen bis zum Geschirr alles komplett ins Hotel geliefert werden kann. Sollten Sie Interesse haben, eine Simche im „Frankfurter Hof“ oder im Hotel Hilton zu veranstalten, so bitten wir Sie, sich vorher mit dem Restaurant „Sohar‘s“ in Verbindung zu VHW]HQ��7HO��1U�����������������9RQ� MHW]W� DQ�ZHUGHQ�6LH�DXĎHU� LP� -ĘGLVFKHQ�Gemeindezentrum Ihre Simches und andere Ereignisse auch in einem dieser Hotels feiern können.
�Q :HQQ�6LH�GHP�%HJULĭ���8QWHU�$XIVLFKW�GHV�5DEELQDWVń�EHJHJQHQ��VR�LVW�GLHV�QXU�PLW�JĘOWLJHP�'DWXP�XQG�8QWHUVFKULIW�GHV�*HPHLQGHUDEELQHUV�UHFKWPÈĎLJ��/DV-VHQ�6LH�VLFK�LP�=ZHLIHOVIDOO�GDV�.DVFKUXW�=HUWLīNDW�]HLJHQ�
�Q Alle religiösen Ereignisse und/oder ,,Simches“, die in unserer Gemeinde statt-īQGHQ�VROOHQ��PĘVVHQ�LP�5DEELQDW�DQJHPHOGHW�ZHUGHQ�
bar/bat mizwa-KlubBar Mizwa-KlubAn den Vorbereitungen, die unter der Leitung von Rabbiner Julian-Chaim Soussan und Kantor Jonathan Rose�VWDWWīQGHQ��NĀQQHQ�DOOH�-XQJHQ�DE����-DKUHQ�WHLOQHK-men. Als Grundlagen dienen folgende Aspekte:�Q Vorbereitungen und Weitergabe des benötigten Wissens in Judentum
und Halacha�Q 9HUVWÈUNXQJ�GHU�=XJHKĀULJNHLW�XQG�,GHQWLī]LHUXQJ�PLW�GHP�-XGHQWXP
Die Vorbereitungen umfassen alle Bereiche, wie zum Beispiel das Lesen der hebrä-ischen Sprache (je nach Bedarf), den jüdischen Kalender, Feiertage, Fasttage, Sitten und Bräuche, jüdische Folklore und mehr.=XVÈW]OLFK�ZLUG�GDV�NRQNUHWH�:LVVHQ� IĘU�GLH�%DU�0L]ZD�YHUPLWWHOW��ZLH�Ň7HīOLQń�Anlegen, Thora-Lesen und Haftara usw.'HU�8QWHUULFKW�īQGHW�MHGHQ�]ZHLWHQ�0LWWZRFK��QDFK�$EVSUDFKH��YRQ�������8KU�ELV�17.30 Uhr in den Räumen der Religionsschule statt.
Bat Mizwa-KlubAn den Vorbereitungen können alle Mädchen ab 11 Jahren teilnehmen. Der Unter-ULFKW�īQGHW�XQWHU�GHU�/HLWXQJ�YRQ�)UDX�*DEULHOD�6FKOLFN�%DPEHUJHU�LQ�GHQ�5ÈXPHQ�der Religionsschule statt. Anmeldung und nähere Information erhalten Sie über das Sekretariat der Religionsschule: 069-972 053 95 oder im Rabbinat.
bikur-cholimWenn Sie einen persönlichen Besuch des Rabbiners wünschen, melden Sie sich bitte im Rabbinat. Wenn Sie koscheres Essen im Krankenhaus wünschen, teilen Sie es bitte unserem Büro mit.
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 37
den angehörigen der dahingeschiedenen Gemeindemitglieder sprechen wir unser tief empfundenes beileid aus.VorStaNd dEr JÜdiScHEN GEmEiNdE FraNKFurt am maiN
Wir gedenken unserer Verstorbenen
NacHruFE
NamE GEborEN VErStorbEN bEErdiGt
tatErKa, miriam geb. linowitz
28.01.1927 15.03.2015 überführt nach Niederursel
GErScH, renata geb. Hirsch
17.03.1933 19.03.2015 20.03.2015
oYriK, Khaim 28.06.1918 22.03.2015 24.03.2015
FaJtmaN, rachel geb. Neiman
24.03.1928 23.03.2015 24.03.2015
KrÄmEr, david 07.04.1920 24.03.2015 auf dem Parkfriedhof
Heiligenstock
ricHtEr-lEViN, dr. dan 29.07.1926 28.03.2015 30.03.2015
NudEl, alexander 06.08.1952 28.03.2015 30.03.2015
SitNiaKoWSKi, Nina geb. Solowejchik
29.04.1937 29.03.2015 31.03.2015
aVruS, rakhil 15.07.1919 30.03.2015 überführt nach Darmstadt
KoFmaN, adela geb. litwak
01.03.1927 02.04.2015 07.04.2015
WYSocKi, roman 09.10.1916 05.04.2015 07.04.2015
toPaloVa, maja geb. Golz-Glawazkaja
20.08.1924 06.04.2015 08.04.2015
NamE GEborEN VErStorbEN bEErdiGt
marKHoFF, Jakob-Hans 09.09.1934 07.04.2015 08.04.2015
lENdVai, tibor 21.07.1925 08.04.2015 13.04.2015
briEF, Yael mali 09.04.1998 15.04.2015 überführt nach Israel
molNar, Violette geb. Hodos
05.04.1918 15.04.2015 19.04.2015
NEroSlaVSKaYa, antonia
20.02.2002 15.04.2015 19.04.2015
mEroN, benjamin 03.11.1946 16.04.2015 19.04.2015
SHtErNbErG, arnold 16.05.1925 17.04.2015 überführt nach Israel
mEtZlEr, dr. Ewald 23.11.1936 18.04.2015 22.04.2015
drucKEr, Susanna 31.01.1943 24.04.2015 27.04.2015
JabloNoVSKa, basya geb. Gleiser
15.05.1923 28.04.2015 30.04.2015
ScHWarZ, anna geb. Grossmann
13.04.1922 04.05.2015 06.05.2015
tal, Fanny 09.07.1924 26.05.2015 28.05.2015
marom, Eliezer 09.09.1925 28.05.2015 01.06.2015
WoliScH, maria 18.05.1931 05.06.2015 09.06.2015
Synagogen-chorDer Schlomo Reiss-Synagogen-Chor sucht engagierte Sänger, die ein musikalisches Grundverständnis haben und bereit sind, in der Westend-Synagoge den Gottesdienst zu begleiten. Sie können Ihr Talent weiterentwickeln und erhalten die Chance, mit GHQ�EHVWHQ�.DQWRUHQ�GHU�:HOW�LP�.RQ]HUW�DXI]XWUHWHQ��'LH�3UREHQ�īQGHQ�PLWWZRFKV�von 20.00 bis 20.45 Uhr im Jugendzentrum, Savignystr. 66, statt. Interessierte Sänger ab 17 Jahren sollten sich beim Chorleiter, Herrn Benjamin Brainman, unter 0178/178 33 52 oder per Email [email protected] melden.
An folgenden Schabbatot in 5775/2015 wird Oberkantor Tsudik Greenwald in der Westend-Synagoge vorbeten: 10./11. Juli, 14./15. August und 6./7. November.Sollten Sie den Wunsch haben, Kantor Greenwald eigens zu Ihrer Simche einzuladen, dann bitten wir Sie, mit dem Rabbinat in Kontakt zu treten, um über die Bedingun-gen zu sprechen. An allen anderen Schabbatot wird Kantor Yoni Rose vorbeten.
Wir trauern um unseren geliebten Ehemann, Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater
David Krämer7.4.1920 – 24.3.2015
Lotte Krämer, Johannes, Sabine, Katja, Paul, Moritz, Antonella, Benjamin, Brigitte, Frieda, Ruben, Christina, Linda
Herr Fiszel Ajnwojner hat in der Westend-Synagoge die Aufgaben von Herrn Benek Rosenthal s. A. übernommen: Alijot, Schiwa, Jahrzeit und Kiddusch/Tikun. Herr Ajnwojner ist unter folgenden Rufnummern zu erreichen: 069/55 47 77 oder 0175-249 55 68.
Bürostunden des Rabbinats: Montag bis Donnerstag von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr, Freitag von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr.7HO��������������������)D[������������������(PDLO��5DEELQDW#MJ�ĭP�GHVorzimmer Rabbiner J.-C. Soussan: 069/768036-420; (PDLO��MXGLWK�IULHGPDQQ#MJ�ĭP�GH
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 39
zusammen mit seiner Frau Miriam in Frankfurt. Seitdem bereichert er mit seiner Stimme nicht nur das religiöse Leben in der Westend-Synagoge, sondern auch viele Ver-anstaltungen, die im Rahmen der Jüdischen Gemeinde stattfinden.
Große traditionIn die Fußstapfen eines Tsudik Greenwald und eines Izchak Meir Helfgot zu treten, den beiden derzeit wohl bekanntesten Kantoren der Welt, sei für ihn eine große Ehre, gibt er unumwunden zu. Auch die Aufgaben von Rabbiner Menachem H. Klein für die West-end-Synagoge weiterzuführen, sei für ihn eine große Herausforderung. Leider habe er dessen Stimme nie hören können.
WerdegangJonathan Rose kommt aus einer streng or-thodoxen Familie und besuchte bis zur 9. Klasse eine orthodoxe jüdische Schule mit intensivem Thora- und Talmudunterricht. Danach wechselte er in eine modern-ortho-dox orientierte Highschool und ging nach dem Abschluss als Freiwilliger nach Israel. Mit dem Ziel, Medizin zu studieren, kehrte er zurück. Nachdem er an der Universität von Maryland ein Jahr lang allgemeine Naturwis-senschaften belegt hatte, reiste er erneut nach Israel, um dort den Militärdienst zu leisten.
Schon in der Highschool sei den Lehrern seine natürliche Stimmbegabung aufgefallen, und so beschloss er, nach dem Militärdienst
nicht Medizin, sondern Gesang zu studieren, und spezialisierte sich nach der Ausbildung auf das Opernfach. Daneben, je nach freier Zeit, widmete er sich der Chasanut.
In der Millionenmetropole Baltimore mit ihren fast 100.000 Juden gibt es allein 25 orthodoxe Synagogen. Dort traf er Avi Albrecht, der bis heute sein Lehrer ist und mit dem er auch im Moment in engem Kon-takt steht.
Chasan zu werden, war schon immer Yoni Roses Traum. Dass es aber so schnell gehen würde, daran hätte er auch in seinen kühnsten Träumen nicht gedacht. Er plante zunächst, sich als Opernsänger einen Namen zu machen, um erst dann in das Chasanut zu wechseln, denn die Stellen in diesem Fach seien mehr als rar.
Neu bei uns in Frankfurt, muss er noch vieles lernen. Der Nussach ist weitgehend der gleiche wie in den USA, die Melodien aber, die in der Frankfurter Gemeinde ge-sungen werden, sind anders und einzigartig. Auch steht der Kantor in den USA eher im Mittelpunkt eines Gottesdienstes, während er hier ein Teil der Betergemeinschaft ist.
In das alles muss sich Yoni Rose noch einleben, das alles ist aber erlernbar. Seine Stimme jedoch ist ein Geschenk, mit der er hoffentlich noch lange unsere Gemeinde bereichern wird. Dafür wünschen wir ihm alles erdenklich Gute.
Auf der Suche nach einem Opernengage-ment verschlug es den 29-jährigen Yoni, wie er allerseits gerne genannt wird, im Oktober 2014 nach Frankfurt, denn in den USA sei es derzeit schwierig für junge noch unbekannte Operninterpreten, ein Engagement zu fin-den, erzählt er. Die zentrale Lage Frankfurts schien ihm deshalb besonders attraktiv, um eventuell an der Oper Frankfurt sein Glück zu finden, und wenn nicht, um in einem der Opernhäuser der umliegenden Städte vorzu-singen. Eines Tages baten ihn die Schlichim des Achim-Thora-Center, ob er mit den jun-gen Erwachsenen einen Schabbat in Erinne-rung an den Rabbiner und Sänger Shlomo Carlebach gestalten könnte. Wie es der Zufall wollte, suchte ausgerechnet zum selben Zeit-punkt Rabbiner Soussan einen Kantor für den Schabbat-Gottesdienst in der Westend-Synagoge und zufällig erzählten ihm die Schlichim von Achim am Freitagmorgen vom kommenden Schabbat mit Yoni. Wie die Ge-schichte dann weiterging, kann sich jeder leicht ausmalen …
Yoni Rose bestritt den Schabbat-G‘ttes-dienst und begeisterte mit seiner weichen warmen Tenorstimme die Mitpallelim. Eine Woche später hörte sich der Vorstand eine Probe seines Gesangs an und bereits zwei Wochen später fingen die Vertragsverhand-lungen an.
Mitte Dezember nach Baltimore zurück-gekehrt, regelte er seine privaten Angele-genheiten und lebt nun seit dem 1. März
Seit 1. März 2015 ist Jonathan Rose Kantor in der Westend-Synagoge. Es ist nicht nur sein Traumberuf, den der in Baltimore, USA, geborene Operninterpret hier in Frankfurt fand. Schon die Geschichte, wie es da-zu kam, mutet wie ein Märchen an.
traumberuf chasan
lag baomer für Familien und junge Erwachsene
Der Niddastrand in Nied scheint der optimale
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lich Platz für Hüpfburgen, Lagerfeuer und
*ULOOYHUJQĘJHQ��2E�.LQGHU��-XJHQGOLFKH�RGHU�Erwachsene – alle kamen auf ihre Kosten im
Verlauf dieses schönen 7. Mai. Am Nachmittag
gab es Spiel und Spaß für Kinder und koschere
Grillwürstchen für die Erwachsenen. Zum
Abend hin wechselte dann das Publikum. Stu-
denten und junge Erwachsene machten es
sich am Lagerfeuer gemütlich und genossen
einen der ersten warmen Abende dieses Jah-
res. Eine gelungene gemeinsame Veranstal-
tung der Jüdischen Gemeinde mit Chabad
Frankfurt.
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Jugendherberge, Gottesdienste, Schiurim – und Zeit Man verlässt Frankfurt noch im absoluten Stress am Freitagnachmittag, hat die Last der ganzen Woche im Gepäck, rast über die A3 und lässt allmählich die Stadt hinter sich. Man parkt, schleppt sich, die Mischpoche und Koffer ins Hauptgebäude, trifft bekann-te Gesichter und checkt bei Dan Fayutkin ein. Die Zimmerschlüssel werden verteilt, man versucht die eigenen Kinder einzusam-meln und sich für die Schabbat-Feier umzu-ziehen. Ein halber Exodus bewegt sich die Treppe rauf und runter. Ab dem Moment, in dem alle unten angekommen sind, geht es los! Die Frauen und die Mädchen zünden
im Speisesaal die Kerzen an und alle treffen sich im Haupthaus wieder. Ab jetzt ist Ruhe. Keine Handys, keine Fotos, kein Stress. Al-le halten sich unaufgefordert an die Regeln des jüdischen Hauses.
Die Eltern gehen zum Schabbat-G´ttesdienst, die Kinder sind wieder auf unerklärliche Weise verschwunden.
Im Handumdrehen entsteht eine Trennwand, der Theatersaal füllt sich und es entsteht eine warme Atmosphäre, die zwar ein wenig an Studentenzeiten und WGs erinnert, aber dennoch feierlich wirkt. „Lecha dodi“ wird angestimmt und wir stehen in einer echten Synagoge. Die
Kinder werden gegen Ende von den Mad-richim für ein gemeinsames „Adon Olam“ hereingebracht.
Nach dem Schabbes-Dinner gibt es Akti-vitäten für die Kinder und die ersten Semi-nare für die Eltern. Danach wird in Grüpp-chen noch bis spät in der Nacht zusammen-gesessen.
Am nächsten Morgen wird klar: Eins haben wir hier in Massen: Zeit! Zeit für das Frühstück, denn es ist schon alles gedeckt, Zeit für das Morgengebet, denn es ist gleich hier im Haus, Zeit für den Partner und Kin-der, für Freunde und Bekannte und Zeit, um sich zurückzuziehen. Denn es ist alles nur ein Angebot, aber keine Pflicht.
themen und inhalteZwischen den Seminaren, mit inspirieren-den Themen zu Familie, Partnerschaft, Er-ziehung und Politik gibt es immer wieder Diskussionen und Gespräche. So belehrte uns der Nahost-Experte Gilad Ben-Nun über die religiösen Ansprüche auf dem Tem-pelberg. Gedanken zum jüdischen Leben in der Gemeinde oder außerhalb, in Deutsch-land und Israel, werden diskutiert und alle Stimmen kommen zu Wort. Kritische Aus-einandersetzungen mit diesen Themen haben ebenso Raum wie sentimentale Über-legungen und Kindheitserinnerungen. Diese Art der Reflexion fördert besser als
alles andere die Neusortierung der eigenen Wertvorstellungen, Erziehungsmethoden und Prioritäten im Familienleben – auch noch lange nach dem Familienseminar.
Entspannung und anregung Am Nachmittag gibt es einen Schabbatspa-ziergang. Rabbiner Soussan hat neben sei-ner Rolle als Gastgeber und Seminarleiter auch eine durchgehende Sprechzeit, beant-wortet Fragen gelassen und unermüdlich. Zwischen den Seudot gibt es, wie könnte es anders sein, immer wieder Essen.
Der Schabbat endet mit der gemeinsa-men Hawdala, auf dem Hof unter freiem Sternenhimmel. Egal, wie distanziert man bis jetzt noch war, spätestens bei diesem schönen Ritual und dem gemeinsamen „Eli-jahu ha Navi“ ist man von der Kraft des Schabbat, den tollen Menschen in dieser Gemeinde und den Madrichim, die uns in den letzten 24 Stunden haben aufatmen lassen, tief berührt.
Diese jungen Leute spiegeln uns das wi-der, was wir insgeheim in unseren Kleinen gerne in der Zukunft sehen wollen. Sie sind höflich und respektvoll im Umgang mit den Erwachsenen, einfühlsam mit den Kleinen, so dass die Kinder zum Teil gar nicht mehr an den Eltern interessiert sind
Nach dem letzten Programmpunkt am Sonntagmorgen, dem Dokudrama von Nadav Schirman, „Der Champanger – Spion“, be-ginnt der Abschied und schon wird das Haus für das nächste Seminar vorbreitet und Hausmeister Gerhard verabschiedet uns.
Schön zu wissen, dass wir diesen Ort ein halbes Jahr später wieder genauso vorfin-den werden wie an diesem wunderbar ent-spannenden und bereichernden Wochen-ende. Hoffentlich wieder in guter Gesell-schaft, mit Themen, die uns beschäftigen, und Jiddischkeit, die uns bewegt!
olivera Greisman
Ein großer Erfolg –
das Familienseminar
in Bad Sobernheim
EiN FamiliENSEmiNar iN bad SobErNHEim
Zeit für Gefühle Eine kleine Gruppe von Gemeindemitgliedern, initiiert von Gil Bar – Shoshan, tat sich mit Rabbiner Julian-Chaim Soussan zusammen und veranstaltete in Zusammenarbeit mit Dan Fayutkin von der ZWST und der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ein Familienseminar in Bad Sobern-heim. Es war schon das 3. Seminar dieser Art.
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auS uNSErEN SYNaGoGEN
rabbi and families go lag baomer – ein besonderes beisammensein
Schon während der Busfahrt war allen die schöne Stimmung anzumerken. Knapp 180 Personen nahmen an diesem Ausflug teil, Erwachsene und Kinder jeden Alters. Angekommen gab es zunächst eine Füh-rung durch das Freilichtmuseum Hessen-park. Im Hessenpark kann man an über 100 Gebäuden und Ausgrabungen sehen, wie sich Bauen und Wohnen in den letzten 400 Jahren historisch entwickelt haben. Die Kin-der konnten währenddessen Tiere auf dem Bauernhof bestaunen, T-Shirts färben und mit Lehm töpfern. Bei den Führungen wur-de uns die Herkunft alter deutscher Rede-wendungen wie „stink- oder steinreich“
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oder auch „sitzenbleiben“ erklärt. Unsere Kinder durften sogar mit dem alten histori-schen Spielzeug spielen.
Später empfing uns der Museumsleiter, Herr Scheller. Als Israelfreund hat er sich inzwischen gute Hebräisch-Kenntnisse an-geeignet. Später kamen noch mehr Familien dazu, so dass wir während des Tages an die 200 Personen, jung und noch jünger, zählen konnten. Ein reger Austausch, spannende Erkenntnisse, gemeinsames Lachen, Toben und Spielen füllten den Tag und Rabbiner Soussan erzählte uns interessante Geschich-ten zu Lag BaOmer. die Synagoge im FreilichtmuseumEin weiterer Höhepunkt war der Besuch der Synagoge im Freilichtmuseum. Die Synagoge stammt aus dem hessischen Nentershausen, steht aber heute, mehr als 160 Kilometer von ihrem ursprünglichen Standort ent-fernt, im Freilichtmuseum Hessenpark.
In den 1980er-Jahren wurde sie an ihrem jetzigen Standort rekonstruiert. Zwar war sie während des Novemberpogroms 1938 nicht vollständig zerstört worden, aber die unter den Nazis erzwungene Vernachlässi-gung brachte den langsamen Verfall mit sich. Bis heute steckt auf der Frauenempore ein abgebrochenes Sägeblatt in einem Holz-pfeiler, den man wohl zu durchtrennen versucht hatte, um den Dachstuhl zum Ein-sturz zu bringen. Der gerettete hölzerne Thoraschrein mit der goldenen Schrift steht heute im Washingtoner Holocaust Memo-rial Museum. Am Nachmittag sprachen wir unter Leitung von Yoni Rose das Mincha-Gebet und haben so dieses historische Ge-bäude wieder mit jüdischem Leben gefüllt.
Nur einige Tage zuvor hat in genau die-ser Synagoge ein 93-jähriger Mann seine Bar Mizwa nachgeholt. Herr Oppenheim lebt heute in den USA und musste vor 80 Jahren aus dem hessischen Nentershausen vor den Nazis flüchten.
Ein gelungener Lag BaOmer-Ausflug, mit einem ganz „besonderen Beisammen-sein“. Es war schön, so viele neue Gesichter dabei zu haben und auch alte Bekannte wieder zu treffen.“
Von Nese bar-Shoshan
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wieder aufgebauten
Synagoge von
Nentershausen.
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 42
Die Jüdische Gemeinde beteiligte sich an den diesjährigen Veranstaltungswochen „Frankfurt liest ein Buch“ mit einem Ge-spräch zum Film des Regisseurs Raymond Ley, „Meine Tochter Anne Frank“, der be-reits im Vorjahr mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet worden war.
Esther Schapira vom Hessischen Rund-funk, die die Dreharbeiten als Redakteurin für den ARD betreut hatte, unterhielt sich am 26. April im Ignatz Bubis-Gemeinde-zentrum mit Dr. Fritz Backhaus vom Jüdi-schen Museum über die Hintergründe der Filmproduktion. Der Anne Frank-Fonds, bei dem die Rechte an den Tagebüchern liegen, habe sich bewusst für eine deutsche
Produktion entschieden, weil es eine deut-sche Geschichte sei, berichtete sie. Die ein-zige Bedingung, die der Fonds den Filme-machern stellte, war, den Film nicht mit der Verhaftung der Familie in ihrem Ver-steck enden zu lassen. Die Perspektive des Vaters, die bereits im Filmtitel enthalten ist, bringt zum Ausdruck, dass es den Autoren auch um die Frage des Weiterlebens ging. Für Otto Frank, der seine Frau und seine beiden Töchter durch die Nazis verlor, war die Herausgabe der Tagebücher allerdings mehr als nur eine Frage des Überlebens. Seine liberale und humanistische Weltsicht zeigte sich darin, dass er bis zu seinem Tod 1980 unermüdlich mit jungen Leuten, die
das Tagebuch lasen, in Kontakt stand und sämtliche Leserbriefe, die ihn erreichten, selbst beantwortete. Er war jemand, der nicht nur im Versteck das Leben verant-wortlich organisierte, sondern auch das Leben danach. Fritz Backhaus sprach dar-über, wie das Jüdische Museum mit dem Nachlass der Familie Frank, den das Muse-um vom Baseler Anne Frank-Fonds erhielt, nach dem Umbau umgehen werde.
Der am 16. März 2015 im Alter von 89 Jahren verstorbene letzte Cousin Anne Franks, Buddy Elias, hat mit der Übertra-gung dieses Nachlasses an das Jüdische Museum die Stadt Frankfurt und uns alle mehr als beschenkt.
FilmGESPrÄcH
meine tochter anne FrankDie Familie Frank in Frankfurt
diE KulturSEitEN
Joshua Sobol ist einer der renommiertesten Theaterautoren Israels, aber auch in Deutsch-land kein Unbekannter. Am 27. April be-suchte er das Ignatz Bubis-Gemeindezent-rum, wo er mit Anat Feinberg, Professorin für israelische und hebräische Literatur an der Hochschule für Jüdische Studien in Hei-delberg, über seine Theaterproduktionen sprach. Der Sohn osteuropäischer Einwan-derer, dessen Karriere 1971 am Stadttheater in Haifa begann, erlangte 1983 mit dem
Stück „Weinigers Nacht“ den internationalen Durchbuch und nur ein Jahr später mit dem Stück „Ghetto“ einen Welterfolg. Bei seinem Besuch in Frankfurt erzählte er über die Wir-kung seiner politisch-kritischen Theater-stücke, die im Ausland oft mehr Erfolg haben als in Israel selbst. So auch das über dreißig Jahre alte Stück „Die Palästinenserin“, das gerade am Staatstheater Stuttgart neu auf-geführt wird. Kein israelischer Theaterautor hat je eine so hohe internationale Anerken-
nung erreicht wie Joshua Sobol, resümierte Anat Feinberg am Ende dieses interessanten Abends.
tHEatErGESPrÄcH
Zum leben und Werk von Joshua Sobol
Esther Schapira vom
Hessischen Rundfunk
und Dr. Fritz Backhaus
vom Jüdischen Museum
im Gespräch
Buddy Elias sel. A. bei einem seiner zahlreichen
Besuche in Frankfurt
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Joshua Sobol und Prof. Anat Feinberg im Gespräch
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 43
„Lessing kannten sie, Goethe verehrten sie, Schiller aber liebten sie.“ Mit diesen Worten charakterisierte Anat Feinberg, Literaturpro-fessorin an der Hochschule für Jüdische Stu-dien in Heidelberg, die Beziehung der Juden zur deutschen Klassik, insbesondere aber zu Friedrich Schiller, der wie kein anderer für die Idee der Freiheit in seiner Dichtung eintrat. In der Anthologie „Zukunftsarchäologie“ sind hebräische Gedichte versammelt, die von der deutschsprachigen Literatur beeinflusst sind.
Der Titel sei einem Gedicht von Jehuda Amichai entlehnt, erläuterte die Leiterin der Judaica-Bibliothek an der Universitäts-bibliothek Frankfurt, Dr. Rachel Heuberger, ein Titel, der die Vergangenheit und die Zukunft kongenial miteinander verbinde. Zusammen mit dem israelischen Konsul in
bucHVorStElluNG
Zukunfts- archäologie
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Vernissage: Sonntag – 14. Juni 2015,
16.00 bis 18.00 Uhr
midissage: Sonntag – 26.Juli 2015,
16.00 bis 18.00 Uhr
Finissage: Donnerstag – 3.September
18.00 bis 20.00 Uhr
im Frankfurter Verband Heddernheimaßlarer Straße 3tel: 069-577 131
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Alan Bern, Direktor Piano, Akkordeon
Daniel Kahn Gesang, Akkordeon
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Fabian Schnedler Gesang, Gitarre
Vanessa Vromans Geige
Das Programm ist eine bewegende zeitgenössische Reinterpretation jüdischer Musik, die zwischen 1933 und 1938 von der fast verges-VHQHQ�3ODWWHQīUPD�6HPHU�DXIJHQRPPHQ�ZXUGH��(V�GRNXPHQWLHUW�die erstaunliche Bandbreite und Lebendigkeit jüdischer Musik in 'HXWVFKODQG�NXU]�YRU�GHU�6KRD��*HVXQJHQ�ZLUG�-LGGLVFK��+HEUÈLVFK��'HXWVFK��3ROQLVFK��5XVVLVFK�ĘEHU�/LHEH��(LIHUVXFKW��.ULHJ��*HUHFKWLJ-NHLW��GLH�7RUD��3DOÈVWLQD��6R]LDOLVPXV�X�Y�P�
6RQQWDJ������-XOL�������������8KU� Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystraße 66, 60325 Frankfurt am Main Veranstalter (und Vorverkauf): Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R., Westendstr. 43, 60325 Frankfurt/Main, Mo–Do von 9 –14 Uhr, Fr von 9–12 Uhr, am Veranstaltungstag nur Abendkasse, �ĭQXQJ�������8KU��7HO�������� �� �� �����(LQWULWW����Ō�Ś��HUPÈĎLJW����ŌŚ��ZZZ�MJ�ĭP�GH
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„Wir sind da“Konzerte: ! Chasanut, Synagogenkonzert mit dem
Oberkantor von Wien, Shmuel Barzilai u.v.a., ! Jazz: Efrat Alony, preisgekrönt ! Wild, frech und überraschend: Jewish Monkeys,
Balkan-Klezmer-Rock mit den aus Frankfurt stammenden Doktor Boiko und Jossi Reich
literatur: ! Krimi: Alfred Bodenheimer, ! Religionsphilosophie: Rabbinerin Elisa Klapheck, ! Israel und Antisemitismus: Esther Schapira
und Georg HafnerFilm: ! Bewegend, Nachdenkend, DAN ET AARAON
(Brothers, Brüder) Israelischer Film zeigt die Proble-matik der säkularen und religiösen Welt in Israel
Weitere Veranstaltungen zu besonderen diesjähri-gen Ereignissen ergänzen das Programm.
Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme und heißen Sie herzlich willkommen.
München, Dan Shaham, hat sie die Heraus-gabe des Gedichtbands initiiert, der am 31. März in der Deutschen Nationalbibliothek der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Es war der Auftakt zu einer Reihe von Veranstal-tungen, die im Rahmen der Feierlichkeiten zu „50 Jahre Deutsch-Israelische Beziehun-gen“ in diesem Frühjahr stattfanden.
Nach Grußworten der stellvertretenden Generaldirektorin der Deutschen National-bibliothek, Ute Schwens, und der Vorsitzen-den der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Claudia Korenke, beschrieb Rachel Heuber-ger die Beziehung der Juden zur deutschen Klassik. Berlin und Bad Homburg waren in den zwanziger Jahren Hochburgen, in de-nen wichtige Übersetzungen ins Hebräische und Jiddische entstanden sind.
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Schon als Kind hat Sonja Levy gern gemalt. Als dann ihre drei Kinder aus dem Haus waren, hat sie
Malunterricht genommen und zunächst, wie sie sagt, „aus dem Bauch heraus gemalt“. Irgendwann
war mehr Technik nötig, um ihre Ideen so auf die Leinwand zu bringen, damit sie den Vorstellungen
LP�.RSI�QDKH�NDPHQ��6HLWGHP�LVW�VLH�LP�$WHOLHU�YRQ�-XOLD�2YUXWVFKVNL�ZLHGHU�]XU�6FKĘOHULQ�JHZRUGHQ��Die Inspiration zu ihren überwiegend jüdischen Motiven holt sie sich in den wöchentlichen Schiurim
von Shlomo Raskin. Eine erste Vernissage ihrer Bilder gab es bereits im Januar in den Räumen der B‘nai
B’rith Schönstädt Loge. Die Erzählungen von Shlomo Raskin durften dabei natürlich nicht fehlen.
‚Viel habe ich von meinen Lehrern ge-lernt und noch mehr von meinen Schü-lern’. So lautet nicht nur der Untertitel des kleinen Büchleins von Rabbiner Shlomo Raskin, das Susi Ajnwojner im Weissbooks-Verlag vor wenigen Wochen herausgab, es ist zugleich sein Lebens-
motto. Denn Shlomo Raskin ist ein „Rabbiner zum Anfassen“, der unermüdlich sein jüdisches Wissen lebensnah und humorvoll vermittelt. Aus intensiven Gesprächen mit seiner Schülerin Jessica Tauch ist ein Manuskript entstanden, in dem er dieses Wissen aufschrieb und damit einer noch breiteren Öffent-lichkeit zur Verfügung stellte. Raskin war einer der
Schüler des letzten Lubawitscher Rebben, und diese Schule war für ihn die „Crème de la Crème“ der jüdischen Weisheit, die er mit anderen Menschen teilen möchte.
Shlomo Raskin: Viel habe ich von meinen Lehrern gelernt und noch mehr von meinen Schülern. Wegweisungen eines Rabbi. Weissbooks-Verlag. Gebunden, 124 Seiten, 12,99 !
Alice Gower ist 92 Jahre alt und bis heute eine attraktive, an Geistesge-genwart und Humor kaum zu über-bietende Dame. Zu ihrem diesjährigen Geburtstag hatte ihr Sohn David ein besonderes Geschenk vorbereitet: die Neuauflage eines Büchleins, das sie erstmals 1947 in Tel Aviv veröffentlicht hatte. 1939 mit ihren Eltern von Breslau nach Palästina geflohen, schloss sich Alice Gower dort den aus Nazi-Deutschland geflohenen Künstlern und Intellektuellen an, schrieb Gedichte und Couplets über Liebe und Leidenschaft und über das Glück, eine Frau zu sein. Die Frauen, die sie beschreibt, sind stark, selbstbestimmt und erotisch. Es sind die Texte einer jungen selbstbewussten Frau, die es sich nicht nehmen ließ, trotz der Schrecken der NS-Zeit im gerade entstehenden jüdischen Staat auf Deutsch Gedichte zu schreiben. Seit 1968 lebt Alice Gower in Frankfurt. Ihre Gedichte live zu hören, ist ein wahres Vergnügen. Alice Gower: Mädchen auf der Couch. Verlag „BoD – Books on Demand“. Gebunden oder als Download, 60 Seiten, ! 15,99
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Eine malerin aus Passion
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Sonja Levy und ihre Bilder
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 45
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Von Dr. Rachel Heuberger, Leiterin der Hebraica- und Judaica-Sammlung der Frankfurter Universitätsbibliothek
Bei Fragen wenden Sie sich an die Auskunft unter der Telefon-Nummer: 798-39205 oder informieren Sie sich auf der Homepage: www.ub.uni-frankfurt.de
dan diner rituelle distanz: israels deutsche Frage münchen 2015 Zu 50 Jahren deutsch-israelische diplomati-sche Beziehungen schildert der Autor de-tailliert die schwierigen Anfänge und zahl-reichen Hindernisse dieser Erfolgsgeschichte.
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KoNZErt
tehillim – Psalme im dialogAm 1. Juni gastierte der Interreligiöse Chor Frankfurt, dieses bundesweit einmalige, von der Kantorin Bettina Strübel und dem Chasan Daniel Kempin ins Leben gerufene Chorprojekt, im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum. Er trug den Psalm 90 in unterschiedlichen jüdischen und christlichen Vertonungen vor. Im Mittelpunkt stand der Vers 12, „Unsere Tage zu zählen, das lehre uns, damit wir ein weises Herz erlangen“. Über die unterschiedlichen Übersetzungen dieses Verses bei Martin Luther, Moses Mendelssohn und Buber/Rosenzweig diskutierten die Judaistin Dr. Elke Morlok und Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck, die eine eigene Übersetzung des Psalmverses vorstellte. Prof. Dr. Leo Latasch begrüßte seitens des Vorstands die Veranstalter und das Publikum und freute sich über das gut besuchte Konzert und die Zusammenarbeit.
Der Interreligiöse Chor bei seinem Auftritt im
Ignatz Bubis-Gemeindezentrum
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auS dEN iNStitutioNEN | WIZO
Dann war es am 21. Mai endlich so weit. Der Einladung folgten viele Gäste, die einen schönen Abend erleben und gleichzeitig etwas Gutes tun wollten, in das gastfreundliche Autohaus Mercedes Benz in der Heerstraße.
Beim Empfang wurden die Gäste von unseren Sponsoren Pomp, Rendito und Radeberger mit erfrischenden Getränken sowie den leckeren Häppchen, die vom Sohar´s Serviceteam gereicht wurden, kulinarisch verwöhnt.
Entspannt konnte man sich am Stand von Hairfree informieren und weitere Sponsoren wie Herrn Thomas Wissgott von der VGF, Frau Sevgi Schäfer von der Famous Face Academy sowie Herrn Dr. Joachim Stoll von Leder Stoll Koffer24.de persönlich begrüßen.
Hinter der Bühne wuchs die Aufregung und die Models ließen sich von den Mädels rund um Anja Nega von der Famous Face Academy für den Laufsteg schminken und wurden dann von Svetlana Basato von La Linea, u.a. mit dem Glätteisen, perfekt gestylt.
Dann blitzten die Scheinwerfer auf und die Präsidentin von WIZO-Deutschland, Simone Graumann, betrat den zwölf Meter langen Laufsteg, um die Sponsoren, die Gäste und unser Starmodel Andrea Kiewel zu begrüßen.
Gleich im ersten Durchlauf der Firma Charisma Fashion begeisterte „Kiwi“ als Topmodel in einem schicken schwarzen Jumpsuit und bewies, dass sie nicht nur
Dreiundzwanzig WIZO-Damen und sieben WIZO-Herren sagten spontan zu, um für einen guten Zweck auf GHP�/DXIVWHJ�]X�PRGHOQ��*XW�JHODXQW�ZXUGH�]ZLVFKHQ�$UEHLW��6FKXOH�XQG�+DXVKDOW�GLH�&KRUHRJUDīH�YRQ�inbar oppenheimer in ihrem Studio und in den Räumen des Jugendzentrums der Jüdischen Gemeinde einstudiert.
Wizo-Fashion-Night 2015
beim Moderieren eine gute Figur macht.Nach ihrem gekonnten Walk, übernahm
sie das Mikrofon und kündigte in ihrer erfrischenden Art die nächsten Präsentati-onen an.
Stylische Sonnenbrillen von der nam-haften Firma Rainer Brenner Augenoptik, eine große Auswahl von Taschen der Firma Abro und der handgefertigte Schmuck von der Goldschmiede Beate Schellhas ver-edelten jedes Outfit. Es folgten Glitzermode von Chili Bang Bang und sommerliche Outfits von Aries Fashion.
Schick ausgestattet wurden unsere Männermodels von der Firma h.hardy und richtig einkuscheln konnten sich Models in die federleichten Pelzkreationen von Pelze am Dornbusch by Anita Schwarz.
Aus dem geräumigen Kofferraum des Mercedes CLA Shooting Break entnahmen unsere Models, gekleidet in Frankytown T-Shirts, Rimova Koffer der Firma Leder Stoll Koffer24.de und präsentierten diese schicke Kleinserie aus mattem Polycarbonat auf unserem Laufsteg.
Während die WIZO-Damen sich um die Spenden für die Verlosung kümmerten, wur-de auf dem Laufsteg ein Tisch mit exklusivem Tischgeschirr von Cri Cri Interieur stilvoll eingedeckt.
Einen großen Dank auch an Astrid Rudolph, die charmant als Glücksfee zusam-men mit Andrea Kiewel die Gewinner zog. Als krönenden Abschluss vor dem Finale
präsentierten unsere WIZO-Damen die glamourösen Abendkleider von Carry Allen by Ella Singh.
Herzlichen Dank an Linda Martin und Simone Graumann, die mit mir, Anita Schwarz, und der Young WIZO mit Nathalie Graumann und Shelly Nahary, die WIZO Moden-schau zusammen vorbereitet haben. Es war ein gelungener Abend und das Wich-tigste: Es ist eine schöne Summe für den Anbau der Kindertagesstätte in Rishon Le Zion zusammenge-kommen.
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Schwarz
Oben:�'LH�:,=2�'DPHQ�'LDQD�6FKQDEHO�XQG�6LPRQH�*UDXPDQQ��QHXH�3UÈVLGHQWLQ�YRQ�:,=2�Deutschland, freuen sich zusammen mit ihren
Ehepartnern über die gelungene Show.
Modeln will gekonnt
sein und macht
Spaß.
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 46
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Rechts: Die Abendkleider von Carry Allen waren
der glamouröse Schlusspunkt der Modenshow.
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 47
Vom 21. bis 22. März 2015 fand die diesjäh-rige Delegiertentagung der WIZO Deutsch-land in Frankfurt statt. 45 Delegierte aus acht Ortsgruppen waren zusammengekom-men, unter ihnen die Ehrenpräsidentinnen der WIZO Deutschland Lala Süßkind aus Berlin und Rachel Singer aus Frankfurt.
Eingefunden hatten sich WIZO-Frauen, die seit Jahren in ihren Vorständen aktiv sind, aber auch junge Frauen, die mittler-weile vom „WIZO-Virus“ infiziert wurden und sich in ihren Städten engagieren.
GastvortragAls Gastredner war Christian Sievers, lang-jähriger Israel-Korrespondent des ZDF und HEUTE-Moderator, eingeladen, der über
seine Erfahrungen und Eindrücke während seiner Tätigkeit in Israel berichtete. Mutig stellte er sich den Fragen der temperament-vollen WIZO-Frauen und es entspann sich eine lebhafte Diskussion.
tätigkeitsberichteNach dem Business as usual mit Tätigkeits-berichten aus den Gruppen, Finanzreports und regem Austausch über zukünftige Akti-vitäten und Planungen der WIZO Deutsch-land ging man zum feierlichen Teil der Jahrestagung über.
Dem bisherigen Präsidium wurde mit viel Herzlichkeit und Wärme für die letzten vier Jahre seines Schaffens gedankt. Her-ausgehoben wurde vor allem der spontane
auS dEN iNStitutioNEN | WIZO
delegierten-tagung in Frankfurt
und unglaublich erfolgreiche Einsatz der WIZO-Frauen hier in Deutschland während des Gaza-Krieges im letzten Sommer. Nur dank dieses Engagements war es möglich, die Türen unseres Theodor Heuss-Familien-therapie zentrums in Israel für die Flüchtlinge aus dem Süden zu öffnen.
Ehrungen und Neuwahlen Neben Diana Schnabel, die nicht mehr zur Wahl als Präsidentin der WIZO Deutschland antrat, wurden auch die langjährige Vize-präsidentin aus Berlin Michal Gelerman, die unverwüstliche Schatzmeisterin Esther Sharell und aus Stuttgart das Präsidiums-mitglied Angelika Jung-Sattinger verab-schiedet.
Die neu gewählte Präsidentin Simone Graumann fand für jede der Damen liebe-volle Worte. „Orden“ wurden an Michal Gelerman, Esther Sharell und Angelika Jung-Sattinger vergeben und Diana Schnabel bekam sogar einen „OSCAR“!
Es war eine inspirierende Jahrestagung mit vielen emotionalen und schönen Momenten, die ihren Höhepunkt mit der Wahl des neuen Präsidiums und den vielen einhergehenden Glückwünschen fand.
Wir gratulieren dem neuen Präsidium der WIZO Deutschland! WiZo Frankfurt
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Auch das ist inzwischen Tradition: Unser
Kuchenverkauf bei dem beliebten und
immer gut besuchten Bergerstraßenfest
– dieses Jahr am 30. und 31. Mai. Wie im-
mer in hervorragender Zusammenarbeit
organisiert und verwirklicht von den Teams
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artigen Hilfe und dem tollen Einsatz von
Ernst Schwarz und Nathalie Graumann
durften wir wieder selbstgebackenen
Kuchen an den Mann bringen und ohne
GLH�EDFNIUHXGLJHQ�:,=2�'DPHQ�ZÈUH�dieses Event nicht möglich gewesen.
Dank der hochmotivierten Helferin-
nen, die mit größtem Engagement
den Stand betreuten, war der dies-
jährige Verkauf wieder ein voller Erfolg.
:LU�GDQNHQ�JDQ]�KHU]OLFK�GHP�2UJDQLVDWL-onsteam um Mimi Kon, Iris Aronovici, Claudia
Mellul und Sabina Liebensohn-Jammer ebenso
wie allen Helferinnen und Spendern und freuen
uns bereits jetzt, Euch auch im nächsten Jahr auf
dem Bergerstraßenfest zu sehen. Ein spezieller
Dank geht an das Café und die Rösterei Stern
DXV�)UDQNIXUW��GLH�PLW�LKUHU�JURĎ]ĘJLJHQ�.DĭHH�Spende einen entscheidenden Beitrag zum
Gelingen unseres Verkaufs geleistet haben.
Es ist mir ein persönliches Anliegen, mich
EHL�GHP�GLHVMÈKULJHQ�2UJDQLVDWLRQVWHDP�EHVRQ-
ders herzlich zu bedanken: Ihr ward großartig!
Sabina liebensohn-Jammer
Kuchenverkauf für einen guten Zweck
Kuchenverkaufen macht Spaß –
erst recht, wenn es für einen guten Zweck ist.
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Fundraising (Frankfurt), Simone Graumann Präsidentin (Frankfurt), Riwa Sandberg Schriftführerin
(Frankfurt), Esther Heuberger Schatzmeisterin (Frankfurt), Nicole Faktor Vizepräsidentin (Frankfurt)
und in Abwesenheit Nani Drory Präsidiumsmitglied (München).
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 48
die weltweit erste makkabi-u-bahn fährt
Im Rahmen einer Kooperation mit der VGF (Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH) ist dieses einmalige Projekt realisiert worden. Bisherige Verbindungen der jüdi-schen Gemeinschaft mit einer deutschen Bahn waren bisher nicht unbedingt posi-tiver Art. Umso schöner ist es, dass die U-Bahn, mit blau-weißen Makkabi-Symbo-len dekoriert, auf einer der Hauptverkehrs-adern der Stadt fährt. Oberbürgermeister Peter Feldmann, Stadtkämmerer Uwe Becker, VGF-Geschäftsführer Thomas Wiss-gott, DFB-Sportdirektor und Weltmeister
Hansi Flick sowie Verkehrsdezernent Stefan Majer nahmen an der Präsentationsfeier teil. Bei strahlendem Sonnenschein war die Stimmung geradezu großartig. Dieses Er-eignis und die Tatsache, dass die Makkabi-Bahn nun täglich durch Frankfurt fährt, erzeugte bei vielen von uns Gänsehaut pur.
VGF-Fußball-Feriencamp Im Rahmen dieser Kooperation fand dann in der zweiten Oster-Ferienwoche das VGF-Fußball-Feriencamp auf der Bertramswiese statt. Nachdem es in der ersten Woche hef-
tig geregnet und gestürmt hatte, zeigte sich das Wetter während des Camps von der besten Seite und mehr als 45 Teilnehmer fanden ideale Bedingungen vor. Die Kids spielten viel Fußball und machten einen Ausflug in den Schwanheimer Waldspiel-park. Aufgrund der großen Nachfrage wird es in der ersten sowie in der letzten Som-merferienwoche und auch in der zweiten Woche der Herbstferien wieder ein VGF-Fußball-Feriencamp geben. Anmelden kann man sich hierzu auf der Makkabi-Webseite.
Der 24. März 2015 wird allen Makkabäern noch lange in Erinnerung bleiben, denn an diesem Tag wurde die ZHOWZHLW�HUVWH�0DNNDEL�8�%DKQ�GHU��ĭHQWOLFKNHLW�YRUJHVWHOOW��
Eine echte Sensation. Eine Frankfurter U-Bahn mit Makkabimotiven. Darüber freuen sich v.l.n.r.: Verkehrsdezernent Stefan Majer, DFB-Sportdirektor und Weltmeister
+DQVL�)OLFN��6WDGWNÈPPHUHU�8ZH�%HFNHU��2EHUEĘUJHUPHLVWHU�3HWHU�)HOGPDQQ��9*)�*HVFKÈIWVIĘKUHU�7KRPDV�:LVVJRWW��0DNNDEL�3UÈVLGHQW�$ORQ�0H\HU�Ō�XQG�GLH�Makkabi-Kinder.
tenniscampsUnsere beiden Tenniscamps in den Frühjahrs-
ferien waren ebenfalls gut besucht. Wieder
planen wir während der Sommerferien spezi-
elle Tenniscamps, eines davon wird von unse-
rem Partner Unity-Media gesponsert. Da die
große Mehrzahl der Tennismitglieder den
Sommer kaum abwarten konnte, fand am 26.
$SULO�HLQH�6RPPHUVDLVRQ�(UĀĭQXQJVIHLHU�DXI�unserer Tennisanlage statt. Hierbei stellten
unsere „Freaks“ ein spontanes Turnier auf die
Beine. Für reichlich gutes Essen und Getränke
war ebenfalls gesorgt.
crashkurs für NichtschwimmerZusätzlich planen wir in den ersten beiden
Sommerferienwochen in Kooperation mit der
Schwimmschule Prasler und der Wöhlerschule
einen neuen Crashkurs für Nichtschwimmer
der Klassen 4 bis 6. Hierzu werden wir in der
nächsten Zeit aktiv in die Werbung gehen, so
dass kein Nichtschwimmer diesen Termin ver-
passen kann .
Sportliche Erfolge Unsere Tischtennis-Herren um Ihren Captain
Alex Skulener feierten als Meister ihrer Klasse
den zweiten Aufstieg in Folge. Nun gilt es, für
die kommende Saison in der Bezirksklasse eine
schlagkräftige Truppe zusammenzustellen,
damit die Klasse gehalten werden kann. Wei-
terhin soll eine zweite Herrenmannschaft an
den Start gehen. Hierzu brauchen wir noch
das ein oder andere „Talent“.
auS dEN iNStitutioNEN | Makkabi
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 49
auS dEN iNStitutioNEN | Makkabi
'LH�+DQGEDOO�2OGLHV�QXQ�LQ�GHU�.UHLVOLJD� Die Schießsportabteilung von Makkabi Amsterdam zu Besuch in Frankfurt
Podiumsdiskussion mit dem FSV-Frankfurt,
v.l.n.r. Alon Meyer, Eugen Emmerling, Angelika
Ribler, Jens-Uwe Münker, Ronny Blaschke
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Handball(LQ�*OĘFNZXQVFK�JHKW�HEHQIDOOV�DQ�XQVHUH�Ň2OGLHVń�vom Handball, die aufgrund der individuellen Klas-
se und mannschaftlicher Geschlossenheit die Meis-
terschaft und den damit verbundenen Aufstieg
perfekt machten. Es ist das erste Mal, dass Makkabi
im Handballsport in der Kreisliga antreten darf. Wir
freuen uns auf jeden Fall jetzt schon auf die neue
Runde und wünschen unseren Jungs ganz viel Er-
folg!
SchießsportabteilungUnsere Schießsportabteilung revanchierte sich nach dem letztjährigen Besuch in
Amsterdam und lud unsere holländischen Makkabi-Kollegen vom 27. bis 29. März
nach Frankfurt ein. Bei einem gemeinsamen Shabbes am Freitagabend tanzten unse-
re Gäste zu wilder israelischer Musik im Gioia. Am nächsten Morgen fanden nach
einem Besuch und einem Kiddusch in der Synagoge mehrere Schießübungen auf der
Schießanlage in Frankfurt Nieder-Eschbach statt. Hier tauschten sich die Sportschüt-
zen untereinander aus und trainierten sich gegenseitig. Sonntag war Abreisetag,
GDYRU�EHVXFKWHQ�GLH�7HLOQHKPHU�QRFK�GDV�-ĘGLVFKH�0XVHXP��:LU�KRĭHQ��GDVV�ZLU�XQV�mit den Amsterdamern nun öfters austauschen können, und freuen uns bereits auf
die nächste gemeinsame Fahrt.
Am Montag, dem 4. Mai, wurde bei Makka-
bi Frankfurt ein neuer Vorstand gewählt.
Vereins präsident bleibt Alon Meyer, der in-
zwischen in seine fünfte Amtsperiode geht
und mit seiner Präsidentschaft bei Makkabi
Deutschland eine Doppelfunktion bekleidet.
Ronny Weiner, der zuvor das Amt des Sport-
wartes innehatte, rückt nach dem Ausschei-
den von Jacky Endzweig auf den Posten des
Vizepräsidenten. Schatzmeister bleibt wei-
terhin Benjamin Graumann. Neu im erwei-
terten Vorstand ist Nina Skalieris, die das Amt
des Schriftführers von Tomer Nahary über-
nommen hat. Ebenfalls neu hinzugekom men
ist Max Baum, der die Funktion des Sport-
wartes ausführen wird. Als Jugend wart ist
weiterhin Roy Rajber tätig. Beisitzer bleiben
Nese Bar, Lenny Lemler und Samuel Gross.
Der erweiterte Vorstand wird durch folgende
Vertreter der einzelnen Abteilungen kom-
plettiert: Marius Marcoviceanu (Sportschie-
ßen), Alex Skulener (Tischtennis), und neu
dabei Gil Sobol (Basketball), Leo Friedmann
(Golf/Tennis), Elena Baskina (Schach) und
Roy Rozenek (Fußball).
Für die sehr gute Zusammenarbeit in der
Vergangenheit bedanken wir uns bei allen
Makkabäern und vor allem bei den ausschei-
denden Präsidiumsmitgliedern Jacky End-
zweig und Tomer Nahary.
Aktuell planen wir für den Herbst/
Winter 2015 unsere Akademische Feier im
Frankfurter Römer. Über die Jubiläumssport-
woche vom 4. bis 7. Juni auf der Bertrams-
wiese berichten wir dann in der nächsten
Ausgabe der JGZ. www.makkabi-frankfurt.de
PodiumsdiskussionDa in diesem Jahr nicht nur das 50-jährige
Jubiläum von Makkabi Frankfurt gefeiert
wird, sondern auch die Großveranstaltung
der European Maccabi Games mit über
������MĘGLVFKHQ�6SRUWOHUQ�LQ�%HUOLQ�VWDWWīQ-
det, nahm unser Vereinspräsident Alon
Meyer an mehreren Podiumsdiskussionen
teil. So lud der FSV Frankfurt am 5. Februar
zu einer Diskussion zum Thema „Antisemi-
tismus in deutschen Stadien“ ein, bei der
auch der Geschäftsführer des FSV Frankfurt,
Jens-Uwe Münker, teilnahm. Bei der Podi-
umsdiskussion der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft ging es hauptsächlich um die
Europäische Makkabiade in Berlin. Diese
Diskussionsrunde wurde durch Persönlich-
keiten wie Sylvia Schenk und Bernhard
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Neuer Vorstand
v. l. Leo Friedmann, Lenny Lemler, Elena Baskina, Dr. Marius Marcoviceanu, Benjamin Graumann,
Ronny Weiner, Alon Meyer, Nina Skalieris, Samuel Gross, Nese Bar, Gil Sobol, Alex Skulener
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 50
auS dEN iNStitutioNEN | Henry und Emma Budge-Stiftung | ZWST
Gedenkkerzen und Gebete
Mitglieder des Vereins „Autismus Rhein-Main e.V.“ gaben Auskunft über ihre prak-tische Arbeit und standen den Teilnehmern Rede und Antwort. Seit vergangenem Novem-ber organisiert die ZWST im Rahmen eines Projektes zum Thema Autismus, mit Unter-stützung der Aktion Mensch, Freizeitange-bote und Informationsveranstaltungen für diese Klientengruppe.
Anmeldung bei Sara Mayerczik, Tel: 069 / 405 60 109 oder Marina Chekalina, Tel.: 069 / 944 37119 E-Mail [email protected].
Eva okuna
und dinah Kohan
informationsveranstaltung für Familien mit autistischen angehörigenVom 20. bis zum 21. April fand in den Räu-men des Altenzentrums und der Jüdischen Gemeinde ein Seminar statt, an dem betrof-fene Familien und Mitarbeiter der ZWST und der Jüdischen Gemeinde teilnahmen. Rebbetzin Channie Diskin aus München berichtete über ihre Schwierigkeiten, aber auch Erfolgserlebnisse im Umgang mit ih-rem 10-jährigen autistischen Sohn. Bodo Teschke und Dr. Andreas Krombholz von der Evangelischen Stiftung Volmarstein in-formierten über Wohn- und Arbeitsmög-lichkeiten für Menschen mit Autismus und stellten die Neurofeedback-Therapie vor.
Kerzen für die sechs Millionen Ermordeter.
Der Künstler Reinhard Wörner
Links: Referieren über Wohn-
und Arbeitsmöglichkeiten
für Menschen mit Autismus:
Bodo Teschke und Dr.
Andreas Krombholz von
der Evangelischen Stiftung
Volmarstein
Rechts: Costa Bernstein,
Leiter des Ateliers Eastend,
berichtet über seine Arbeit.Fo
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Jom Ha‘Shoah Beides stand im Mittelpunkt einer bewegen-den Gedenkfeier anlässlich Jom Ha‘Shoah im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal der Budge-Stiftung. Der Begrüßung von Geschäfts-führer Thorsten Krick schloss sich eine Rede des Bundestagsabgeordneten, Volker Beck (Die Grünen) an, der auf Anregung des in der Budge-Stiftung lebenden 97-jährigen Zeitzeugen, Wolfgang Lauinger, eigens nach Frankfurt gekommen war. Zu Wolfgang Lauin-gers gerade erschienenem Buch, „Lauingers. Eine Familiengeschichte aus Deutschland“ hatte Volker Beck das Vorwort geschrieben. Am Rande der Gedenkfeier trafen sie sich zum ersten Mal persönlich. Das Anzünden
Zwei wichtige Fortbildungen hat die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland in den vergangenen Wochen mit veranstaltet.
ZWSt
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Fortbildungsveranstaltungen
unterstützung zur Selbstbefähigung und SelbstbestimmungDas war das Thema einer Tagung, die am 18. Mai im Atelier Eastend unter Beteiligung von Mitarbeitern der Praunheimer Werkstät-ten und dem BüroAktiv stattfand. Im Mit-telpunkt dieses Austauschs standen gegen-wärtige gesellschaftliche Veränderungen, die neue Ansätze und Zugänge bei den Bera-tungs- und Versorgungsangeboten zur Iden-titätsstärkung für Menschen mit Behinde-rung erfordern. In diesem Zusammenhang wurden mögliche neue Projekte und Ansät-ze zur Netzwerkarbeit und allgemein zu dif-ferenzierteren Herangehensweisen erörtert.
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der Gedenkkerzen durch Heimbewohner und Gäste gehört jedes Jahr mit zu den be-wegendsten Momenten dieser Gedenkfeier.
lag baomerEine große Freude bereitete den Bewohnern die Eröffnung der Ausstellung der Werke von Reinhard Wörner am Abend von Lag BaOmer, am 7. Mai. In seiner Serie „Bra-chot“ verbinde der Künstler die Freude über den sinn lichen Genuss mit der Freude über die Kunst. Mit diesen Worten charakteri-sierte Rabbiner Andrew Steiman die Bilder des langjährigen Freundes der Budge-Stif-tung. Die Bilder sind dort noch bis Mitte August zu sehen.
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 51
auS dEN iNStitutioNEN | 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen
israel-tag an der Hauptwache Von der Initiative „I like Israel“ und unter der Koordination von Sacha Stawski organisiert, glich
der diesjährige Israel-Tag am 28. April mitten auf der Frankfurter Hauptwache einem bunten
Jahrmarkt mit Informationsständen zahlreicher in Frankfurt ansässiger jüdischer und israelischer
Institutionen, mit Humus und Falafel, mit Tanz und Musik. Dieses Jahr mit dabei auch die Kur-
distan-Israel Friendship Association aus Köln und die Eintracht Frankfurt, deren Präsident, Peter
)LVFKHU��VLFK�GHQ�)UDJHQ�XQVHUHV�0LWJOLHGV�,PULFK�'RQDWK�VWHOOWH��2EHUEĘUJHUPHLVWHU�3HWHU�)HOG-
mann, Stadtkämmerer Uwe Becker und der Israelische Generalkonsul Dan Shaham-Ben Hayun
gaben sich auf der Bühne ein Stelldichein und richteten Grußworte an das Publikum. Rabbiner
Julian-Chaim Soussan sprach das Gebet für Israel und Rabbiner Andrew Steiman zündete die
zwölf Kerzen für die zwölf Stämme Israels an. Die vielen vorbeigehenden Passanten konnten an
diesem Tag wieder einmal die kulturelle Vielfalt Frankfurts erfahren.
Gastspiel des Kammerorchesters der Kinder- und Jugend-aliyahSie sind inzwischen gern gesehene Gäste,
nicht nur in Frankfurt: die Jugendlichen
des Kammerensembles der Kinder- und
Jugendaliyah aus Israel. Die Deutschland-
repräsentantin, Pava Raibstein, hatte das
Ensemble anlässlich des 67.Unabhängig-
keitstages und des Jubiläums „50 Jahre
diplomatische Beziehungen zwischen
Deutschland und Israel“ zu einer Deutsch-
land-Tournee eigeladen. Frankfurt ist für das
Ensemble immer eine beliebte Station. Be-
reits am Sonntag, den 26. April gastierte
das Ensemble unter der Leitung von Dr. Lev
Arshtein in der Aula der Lichtigfeld-Schule
im Philanthropin mit jiddischen und israe-
lischen Liedern und bekannten Stücken wie
„Funiculi, Funicula“ von Luigi Denza. In den
nächsten beiden Tagen bereicherten die
Jugendlichen mit ihrer Musik den Deutsch-
Israelischen Freundschaftstag im Palmen-
garten und besuchten auch den Israel-Tag
an der Hauptwache.
Gewürdigt wurde bei diesem dritten Deutsch-Israelischen Freundschaftstag der 50. Jahres-tag der deutsch-israelischen Beziehungen, aber auch die inzwischen seit 35 Jahren be-stehende Städtefreundschaft zwischen Frank-furt und Tel Aviv. Aus diesem Anlass wurde sie zu einer formellen Städtepartnerschaft erweitert. Damit bekräftigte die Stadt Frank-furt das gegenseitige Vertrauen und die Zu-sammenarbeit zwischen den beiden Staaten
und Städten. Die Schülerinnen, Lia, Tanja und Tugce, die an dem Dreiländeraustausch Frankfurt, Tel Aviv und Eski!ehir teilnahmen, berichteten über ihre Erfahrungen und Be-gegnungen in den drei Städten. Im Anschluss an das offizielle Programm luden die Veran-stalter zur Ausstellung „ArtWorks“ ein, in der die Besucher die vielseitige Kunstszene Israels kennenlernen konnten.
deutsch-israelischer Freundschaftstag Am 27. April, luden der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann und der israelische Generalkonsul Dan Shaham-Ben Hayun zu einer Feierstunde in das Gesellschaftshaus des Palmengartens ein.
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Dan Shaham-Ben Hayun
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Ein buntes Treiben an der Frankfurter Haupt-
wache anlässlich des Israel-Tags 2015
Das Kammerorchesters der Kinder- und
Jugend-Aliyah in der Aula des Philanthropins
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 52
Darin skizzierte die Leiterin des Hausarchivs im Stammhaus der Sal. Oppenheim Bank in Köln, Gabriele Teichmann, das private Bankenwesen zu Beginn des 19. Jh.
Im Gegensatz zu Köln, wo 1424 die Juden vertrieben wurden und man später auch Protestanten das Bürgerrecht verweigerte, hatten in der liberalen Messestadt Frankfurt um 1800 von den rund 100 Bankhäusern etwa die Hälfte jüdische Eigentümer. Es wa-ren überwiegend kleine bis mittlere Häuser, die mit dem Umtausch in Fremdwährung, sowie dem Handel mit Wechseln und der Abwicklung von Börsengeschäften ihr Geld verdienten.
Das Europa umspannende Bankhaus Rothschild markierte hier ebenso eine Aus-nahme wie die Häuser Schiff oder Speyer, die bis in die USA expandierten.
Vordergründig gab es keine Unterschiede zwischen den jüdischen und den christli-chen Bankiers, resümierte die Historikerin,
Jüdische Privatbankiers in FrankfurtDies war der Titel eines Vortrags, der im Rahmen einer Soirée des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. am 28. April im Restaurant Sohar’s im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum stattfand.
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Mayer Amschel Rothschild und
Landgraf Wilhelm von Hessen-
Kassel. Ein Gemälde von Moritz
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Gabriele Teichmann ließ in ihrem Vortrag das Frankfurter Bankierswesen des 19. Jahrhunderts lebendig werden.
Wir bieten Ihnen sorgfältige Pflege, medizinische Versorgung und Betreuung durchausgebildetes Fachpersonal rund um die Uhr.
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denn Bankiers aller Glaubensrichtungen verstanden sich als Vertreter eines gemein-samen Wertekanons, in dem es um Solidi-tät, Ehrbarkeit und Verlässlichkeit ging.
Dennoch: Historisch gewachsene Men-talitäten und jahrhundertelang geltende Unterschiede in der gesellschaftlichen Stel-lung führten zu unterschiedlichen Haltun-
gen. So fiel es Juden leichter, die vorindus-trielle Welt hinter sich zu lassen und sich risikobereit auf moderne, kapitalistisch or-ganisierte Wirtschaftsformen einzustellen.
Das gesellschaftliche Ansehen der jüdi-schen Privatbankiers hielt jedoch mit ihren Leistungen nie wirklich Schritt. Ihre Tätig-keit, oft für spekulativ und unproduktiv
gehalten, wurde mit dem dop-pelten Stigma, „Kapitalis-ten“ und „Juden“ zu sein, belegt.
Das allmähliche Ende der Privatbanken setzte um 1880 ein, als sie zuneh-mend von den großen Ka-pitalbanken verdrängt wur-den.
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 53
Die Initiative dazu kam vom Verein der „Freunde der Ostrów Synagoge“ und dem Institut zur Erforschung der Jüdischen Ge-schichte und Kultur Südgroßpolens der Uni-versität Wroc!aw/Breslau, deren gemeinsa-mes Bemühen es ist, die Geschichte der Juden in der Kleinstadt Ostrówo/Ostrów, die bis 1918 zu Deutschland gehörte und heute polnisch ist, aufzuarbeiten.
Israel Meir Freimann übernahm 1871 das Amt des Rabbiners im damaligen Ostrów, dessen große Synagoge wie durch ein
SPurEN uNd ScHÄtZE
Am 6 Mai wurde Prof. Dr. Aron Freimann, der von 1918 bis zu seiner Emigration 1939 im Vorstand der Jüdischen Gemeinde war, gemein-sam mit seinem Vater, dem Rabbiner Israel Meir Freimann, in seiner Heimatstadt Ostrów Wielkopolski, Polen, geehrt.
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Gedenktafel an
Rabbiner Israel Meir
und Prof. Dr. Aron
Freimann in 2VWUýZ
Wielkopolski, Polen
Wunder von den Zerstörungen der Nazis verschont blieb. Noch heute ist dieses 2010 renovierte Bauwerk mit seinen zwei Zwiebel-türmen und einer doppelstöckigen Frauen-empore äußerst beeindruckend und weitge-hend unbekannt.
Sein Sohn Aron bestand das Abitur am dortigen katholischen Königlichen Gymnasi-um, das dieses Jahr sein 170-jähriges Beste-hen feiert und ebenfalls unzerstört blieb. Im Jahr 1893 begann er sein Universitätsstudi-um in Berlin und am orthodoxen Rabbiner-
seminar. Nach Ostrów kehrte er nicht mehr zurück. 1898 wurde er an der damaligen Stadt-, der heutigen Universitätsbibliothek, in Frankfurt eingestellt und baute den Judai-ca-Bestand bis zu seiner Entlassung 1933 zur bedeutendsten Sammlung in Europa aus. 1939 gelang ihm, gemeinsam mit seiner Frau Therese, der Tochter des Frankfurter Gemein-derabbiners Markus Horowitz, die Flucht in die USA, wo er bis zu seinem Tod 1948 an der New York Public Library tätig war.
In Anwesenheit der noch in Frankfurt geborenen Enkelin Ruth Dresner und von Dr. Rachel Heuberger, Leiterin der Judaica- Abteilung der Universitätsbibliothek, wurde die Gedenktafel in einer feierlichen Zeremonie enthüllt und in einem anschließenden Sym-posium die Geschichte der Familie Freimann thematisiert.
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Gedenktafel für aron FreimannEHruNG
WarschauWenig ist übrig geblieben vom Warschauer Ghetto, das mit zweckdienlichen Plattenbau-ten in der Nachkriegszeit überbaut wurde. Unsere Führerin Liz aus Yad Vashem machte uns diese spärlichen Überreste lebendig. Hier und am Folgetag auf dem ehemaligen Um-schlagplatz berichtete sie aus der unendli-chen Zahl der Einzelschicksale, einige davon so hautnah, dass sie uns bis an die Grenze des Erträglichen bewegten. In nicht einmal einem Jahr wurden hier um die 300.000 jüdische Menschen deportiert.
Die Besichtigung des jüdischen Friedhofs gab Zeugnis von einer heute unvorstellbaren Verankerung jüdischen Lebens in der polni-schen Hauptstadt. Einen weiteren Eindruck davon erhielten wir im Museum der Ge-schichte der polnischen Juden – POLIN, das auf großartige Weise tausend Jahre jüdi-schen Lebens in Polen dokumentiert.
Ein Besuch in der neuen jüdischen Ge-meinde zu Warschau machte uns dann doch ein wenig Mut: Es gibt sie, diese neue Gemeinde, geleitet von positiv denkenden und kraftvollen jungen Menschen.
lublin Der Folgetag führte uns nach Lublin, wo wir bei eisiger Kälte und scharfem Wind durch das KZ Majdanek geführt wurden. Kaum möglich zu beschreiben, was dieser Rundgang in uns auslöste. Nach den Gräu-eln an den russischen Kriegsgefangenen und Polen folgten ab April 1942 die jüdi-schen Deportierten.
auf den Spuren jüdischen lebens in PolenVom 12. bis zum 17. April schlossen wir uns mit einer Frankfurter Gruppe dem „March of the Living“ an, GHU�DXV�$QODVV�YRQ�-RP�+DŃ6KRDK�MÈKUOLFK�LP�HKHPDOLJHQ�9HUQLFKWXQJVODJHU�$XVFKZLW]�VWDWWīQGHW��=XP� 70. Jahrestag der Befreiung wollten wir dabei sein.
Unerträglich die bestialisch industrielle Effek-tivität der Vernichtung und unvorstellbar: die Erschießung von 15 000 Juden in nur ein-einhalb Tagen.
Am Nachmittag, in der Jeschiwat Cha-mej Lublin, wo die Besten unabhängig von Herkunft und elterlichem Vermögen lern-ten, berichteten drei unserer Jugendlichen von den Lebensgeschichten ihrer Groß- und Urgroßeltern. Lublin, dessen Bevölkerung zu einem Drittel aus integriert lebenden Juden bestand, war Hauptquartier für die Aktion Reinhardt (die Ermordung aller Ju-den und Roma im Generalgouvernement). Sie sollte eine deutsche Stadt werden. Sämt-liche Juden wurden vernichtet, alle Polen vertrieben oder interniert.
Krakau Früh ging es am nächsten Tag nach Krakau/Kasimierz. Der Charme der alten jüdischen Stadt, die König Kasimir III. vor knapp 800 Jahren für die Juden gebaut und sie dort willkommen geheißen hatte, nahm uns voll-kommen gefangen. Die Schönheit der Gassen mit ihren Cafés und Läden, den Synagogen, dem Friedhof mit der letzten Ruhestätte des ReMa (Rabbi Moses Isserles) vermittelte eine Ahnung dessen, was jüdisches Leben mit 70.000 jüdischen Menschen hier bedeutet hatte.
auschwitz Am nächsten Tag fuhren wir nach Auschwitz. Nach dem Besuch des Museums im Lager 1, den steinernen Mannschaftshäusern dieser ehemaligen Kaserne, stellten wir uns an der gekennzeichneten Stelle auf. Dort warteten bereits tausende Menschen, überwiegend junge Juden aus aller Welt, auf den Start-schuss. Aber auch: junge polnische Rekruten und Schulklassen.
Der Marsch führte uns durch das Tor mit der infamen Inschrift „Arbeit macht frei“ und brachte uns in das vier Kilometer entfernte Lager Auschwitz II, Birkenau. Empfangen wurde die schier endlose Schlange der 11.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit einer Lesung der Namen der getöteten Kinder und mit getragener Eingangsmusik. Die Rede des früheren Oberrabbiners Israels, Raw Meir Lau, beschwor uns, auch heute mutig gegen Verfolgung und Unrecht aufzustehen.
An diesem Abend lud uns unser Begleiter, Benjamin Bloch,in das Restaurant Wieniarzki in Krakau ein, wo vor mehr als 70 Jahren vorzugsweise Nazi-Größen feierten. An die-sem Abend waren wir es, die feierten. Es wurden Reden auf Jiddisch gehalten, die Er-lebnisse der vergangenen Tage rekapituliert, aber auch gesungen und gelacht. Am nächs-ten Morgen sollte es wieder zurück nach Deutschland gehen. Aber jetzt waren wir noch zusammen und eins war uns allen klar: MIR SEIEN DO! alexa brum
Der Text ist eine stark gekürzte Fassung des Originaltextes, der unter http://zwst.org/de/
junge-generation/march-of-the-living/ zu lesen ist.
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Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 54
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 55
casablanca In Casablanca besichtigten wir das Jüdische Museum, das in beeindruckender Weise das jüdische Leben in Marokko und dessen lan-ge Tradition aufzeigt. Es wurde von Simon Levy, einem jüdischen Mäzen, gegründet. Vom heutigen Judentum war dort allerdings nicht die Rede. Im Gegenteil: Zum großen Erstaunen hörten wir von der muslimischen Führerin, dass „die Zionisten und die Ame-rikaner“ für die – wohl eher unfreiwillige – Auswanderung der Juden aus Marokko verantwortlich seien.
rabatIn Rabat hatten wir die Ehre, uns für die Jüdische Gemeinde Frankfurt in das Goldene Buch des Mausoleums Mohammed V. ein-tragen zu dürfen – ein Beispiel für die Wert-schätzung, wie sie uns während der gesam-ten Reise entgegengebracht wurde. Beim Empfang des Obersten Gelehrtenrates in Rabat bekräftigte der Generalsekretär im Namen aller Gelehrten von Marokko aus-drücklich die Freude über den Besuch dieser besonderen Delegation. Die „drei Religio-nen des Himmels“, wie er es ausdrückte, hätten es niemals so bitter nötig gehabt, in einen Dialog zu treten, wie heute.
Er betonte den friedlichen Umgang mit den Juden Marokkos, die ihre Religion frei ausüben könnten. Die Friedhöfe und Kult-stätten, die es seit Jahrhunderten gibt, wer-den gepflegt und instand gehalten. Viele Juden mit marokkanischen Wurzeln kom-men aus aller Welt, mit Kindern, Enkeln und Urenkeln, um die Spuren der jüdischen Vergangenheit ihrer Familien aufzusuchen.
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die drei religionen des Himmels
Juden können sich in der Regierung enga-gieren. Auch heute sitzt André Azoulay, ein jüdischer Minister, im Parlament. Es gibt zwei anerkannte Religionen in Marokko, den Islam und das Judentum.
Auch Christen sind willkommen, jedoch ist es Muslimen nicht erlaubt, zum Chris-tentum überzutreten. Es gibt etwa 30.000 Christen in Marokko: Franzosen, Polen, andere Europäer und auch viele Flüchtlinge und Studenten aus Afrika.
Die islamischen Gelehrten wachen über die Predigten in den Moscheen, um extre-mistische Einflüsse zu verhindern. Der oberste Gläubige der Muslime ist der König.
FesNach dem Besuch der Moschee und der his-torischen Bibliothek besuchten wir den dorti-gen jüdischen Friedhof, auf dem auch heute noch bestattet wird. Gabai Edmond Mimoun kümmert sich um den Friedhof und hat bereits 12.000 Grabsteine katalogisiert. Er zeigte uns das Grabmal von Solika, einem jüdischen Mäd-chen, das dort begraben wurde. Die Stiftung „Em Habbanim“, 1920 von Frauen gegründet, kümmert sich um den Erhalt des Friedhofs. In der Mellah (ehemaliges Judenviertel) von Fes besuchten wir die Synagogen Slat Al Fassiyine und Aben Danan. Sie stehen unter der Schirm-herrschaft des Königs Mohammed VI., dem derzeitigen König, sind sehr aufwändig reno-viert, werden aber nicht mehr als Gebetsorte genutzt.
Am Freitagabend nahmen wir am Schab-batgottesdienst in der Synagoge in Fes teil. Chasan Daniel Kempin hatte vor dem Kab-balat-Schabbat Gottesdienst die Ehre, das
Vom 20. bis 27. April 2015 besuchten wir zusammen mit einer interreligiösen Reisegruppe aus Frankfurt und Umgebung Marokko, um dort religiöse Stätten und Organisationen, auch die des Judentums, kennenzulernen.
Mincha-Gebet zu leiten. Wir erlebten ein Gebet, das geprägt war von ausgesprochener Lebendigkeit, voller Gesangskraft, starker Leidenschaft und spiritueller Innigkeit. Der Gemeindevorsitzende Dr. Armand Guigui erzählte uns, dass die Gemeinde in Fes aus 48 betagten Mitgliedern besteht. Von den über 500.000 Juden, die noch vor siebzig Jahren in Marokko lebten, leben dort heute noch etwa 5000, davon etwa 2000 in Casab-lanca, wo es auch eine jüdische Schule von der Grundschule bis zum Abitur gibt. Die einst größte jüdische Gemeinde des Maghreb löste sich, wie auch in anderen arabischen Ländern der Region, in mehreren Auswan-derungswellen nach der Staatsgründung Israels 1948 allmählich auf.
Die liebevolle Verbundenheit der marok-kanischen Juden zu ihrer Heimat ist legen-där. Nachdem vor über 2000 Jahren Juden nach Marokko gekommen waren, sei das Leben mit den Muslimen ab dem 8. Jahr-hundert von Harmonie geprägt gewesen, erfuhren wir. Im Volksmund bekannt seien Erzählungen, in denen Juden und Muslime sich Häuser teilten, gemeinsam aßen und sich die Mütter in Notzeiten sogar ihre Säuglinge zum Stillen wechselseitig anvertrauten. Die hohe Wertschätzung und die Gastfreund-schaft, die wir als Dialoggruppe erfahren haben, waren für jeden Einzelnen von uns eine große Bereicherung. Eine Reise, in der eine Woche lang der Dialog gelebt wurde, macht Mut für weitere Dialogprojekte.
Wir danken der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, die diese Reise mit unterstützte.
Esther Ellrodt-Freiman und
chasan daniel Kempin
Esther Ellrodt-Freiman, Petra Kunik und Chasan Daniel Kempin nahmen als Vertreter der Jüdischen Gemeinde neben sechs christlichen und sechs muslimischen Teilneh-
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Casablanca
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt 02/15 Seite 58
Auch dieses Jahr fand zu Lag BaOmer das inzwischen traditionelle Arnsberger Früh-lingsfest statt. Schönes Wetter, bunte Stände und ein lebendiges Treiben gab es am 10. Mai im Frankfurter Ostend, bei internationalen Spezialitäten, guten Gesprächen und einem vielfältigen Bühnenprogramm. Wie jedes Jahr unterstützt auch die Jüdische Gemeinde das Fest mit einem Spielmobil. Neben dem Budge-Heim und der Deutsch-Israelischen Gesell-schaft ist auch das Atelier Eastend inzwischen Stammgast bei diesem Stadtteilfest. Dieses Jahr gehörte außer dem Stand mit den viel-fältigen Keramikarbeiten der dort betreuten Jugendlichen und Erwachsenen auch die be-eindruckende Bühnendarbietung von Rosana Edelmann dazu. Aus ihrer ersten CD „Rough Material“ trug sie mit ihrer tiefen Bluesstimme selbst komponierte und getextete Lieder vor. Eine Premiere der ganz besonderen Art.
In der Nähe des naturwissenschaftlichen Campus Riedberg wurde am 3. Juni eine Straße nach dem Frankfurter Industriellen Arthur von Weinberg benannt. Der ehemalige Universitätsprä-sident, Rudolf Steinberg, Ober-bürgermeister Peter Feldmann, Renate von Metzler vom Verein der Freunde und Förderer der Goethe-Universität und Caroline Friedrich, Ortsvorsteherin Kal-bach-Riedberg, sprachen Gruß-worte. In seinem Vortrag zeich-nete Michael Stolleis, der frühere
Nach dem überraschen-den Wechsel des Direk-tors des Jüdischen Mu-seums und des Fritz Bauer Instituts, Prof.
Raphael Gross, an das Simon Dubnow-Insti-tut in Leipzig, wurde die Initiative der Stif-tungsvorsitzenden des Fritz Bauer Instituts, Jutta Ebeling, an der Universität Frankfurt
eine Professur für Holocaustforschung einzu-richten, umgehend aufgegriffen und in die Tat umgesetzt. Den Bankiers Michael Hauck und Oliver Puhl ist die Etablierung dieses Forschungsschwerpunkts an der Universität Frankfurt ein Herzensanliegen. Ab Winterse-mester 2015/2016 übernehmen sie die Fi-nanzierung einer Gastprofessur für Holo-caustforschung, die zunächst für fünf Jahre
am Fritz Bauer Institut angesiedelt sein wird. Stiftungsvorsitzende Jutta Ebeling und Uni-versitätspräsidentin, Prof. Dr. Birgitta Wolff, freuen sich über diese gute, schnelle und un-bürokratische Lösung.
Auch der Plan für ein Denkmal Fritz Bauer zu Ehren, das vor dem Oberlandes-gericht aufgestellt werden soll, wurde mit dem Ortsbeirat 1 besprochen.
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Professur für Holocaustforschung am Fritz bauer institut
Der Stand des Ateliers Eastend beim diesjährigen Arnsberger Frühlingsfest
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Neu in Frankfurt: Die Arthur-von-Weinberg-Straße
auf dem Campus Riedberg
Direktor des Max-Planck-Instituts für euro-päische Rechtsgeschichte, das Leben des Miteigentümers der Cassella AG in Frank-
furt-Fechenheim facettenreich nach. Arthur von Weinberg war nicht nur ein führender Industri-eller, sondern zugleich ein Wohl-täter. Er war an der Gründung der Frankfurter Universität betei-ligt und unterstützte unter ande-rem den Physikalischen Verein, den Frankfurter Zoo und die Senckenberg-Gesellschaft für Na-turforschung.
Die Ehrenbürgerwürde, die ihm die Stadt Frankfurt 1930 verliehen hatte, wurde dem konvertierten und bekennenden Protestan-ten wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nazis aberkannt. Am 20. März 1943 starb Arthur von Weinberg in Theresienstadt.
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Arthur von Weinberg
(1860-1943)
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impressumHerausgeber: Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R., Westendstraße 43, D-60325 Frankfurt am Main, Tel.: 0 69 / 76 80 36-0, Fax: 0 69 / 76 80 36 66,
redaktionsleitung: Dr. Susanna Keval, Gestaltung/Produktion: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, autoren dieser ausgabe: Nese
Bar-Shoshan, Zvi Bebera, Alexa Brum, Inna Dvorzhak, Nadja Duric, Ron Endzweig, Roberto Fabian, Esther Ellrodt-Freiman, Simone Graumann,
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-HZLVK�([SHULHQFH��6RīH�/HZLQVRQ��5DIDHO�/XZLVFK��6KLUD�0DOOR\��$ORQ�0H\HU��0RQLND�0ĘOOHU�/ĀZHQEHUJ��6LPRQ�'XEQRZ�,QVWLWXW�Gewerbliche anzeigenan nahme: Tel.: 0 69/55 81 62; Feiertags-Grußanzeigen: Tel.: 0 69 /76 80 36-25; Druck: Adelmann GmbH, Frankfurt. Für unverlangt
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ausgebers. Alle Rechte vorbehalten.
Chile, Uruguay, Israel, die USA, Argentinien und die Schweiz – das sind die Länder, aus denen die 36 Gäste des diesjährigen Besuchsprogramms „Ehe-malige Frankfurter“ kamen. Von 2. bis zum 9. Juni hatten sie, auf Einladung der Stadt Frankfurt, die Möglichkeit, Spuren ihrer Familien nachzugehen. Im Palmensaal des Palmengartens wurde die Grup-pe von Oberbürgermeister Peter Feldmann und der Direktorin der Jüdischen Gemeinde, Jennifer Mar-ställer, zu Beginn ihres Aufenthalts begrüßt.
Nachdem 2010 das Besuchsprogramm auf die sogenannte „zweite Generation“ erweitert wurde, hat sich die Zusammensetzung der Besuchergrup-pen verändert. Heute sind es vor allem Töchter und Söhne, deren Eltern oder Großeltern in Frankfurt geboren wurden.
Die enge Verbundenheit der Gäste zu Frankfurt ist jedes Jahr aufs Neue spürbar und der Beweis dafür, wie richtig die Entscheidung der Stadt Frank-
Ehemalige Frankfurter ...Jüdische Gemeinde
Verwaltung
Direktion: Frau RAin Jennifer Marställer
Westendstr. 43
60325 Frankfurt am Main
Tel. 0 69 / 76 80 36-100
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Buchhaltung
Leiter: Herr Heinz Dorn
Tel. 0 69 / 76 80 36-200
Sozialabteilung
Leiterin: Frau Dalia Wissgott-Moneta
Tel. 0 69 / 76 80 36-300
Fax 0 69 / 76 80 36-349
Steuerabteilung
Leiter: Herr Dr. Tobias Müller
Tel. 0 69 / 76 80 36-500
Rabbinat
Herr Rabbiner Julian-Chaim Soussan
Tel.: 069 / 76 80 36 420
Tel.: 069 / 76 80 36 400
Mikwebenutzung: 0151 / 51166592
Kindergarten Westend /
Krabbelstube
Leiterin: Frau Elvira Güver
Tel. 0 69 / 76 80 36-360
Kindergarten Röderbergweg
Leiterin: Frau Shira Malloy
Röderbergweg 29
60314 Frankfurt
Tel. 0 69 / 76 80 36 770
I.E. Lichtigfeld-Schule
im Philanthropin
Leitung: Frau Dr. Noga Hartmann
Herr Rafael Luwisch
Hebelstraße 15-19, 60318 Frankfurt
Tel. 0 69 / 42 72 89 – 800
EmunaScheli e.V. im Philanthropin
Nachmittagsbetreuung
Leiterin: Raquel M. Jovic
0172 / 387 15 62
Hort im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum
Leiterin: Frau Elvira Güver
Savignystr. 66, 60325 Frankfurt
Tel. 01 71 / 70 38 438
Jugendzentrum
Leiter: Zvi Bebera
Savignystr. 66, 60325 Frankfurt
Tel. 0 69 / 76 80 36-150
Religionsschule „Jeschurun“
Leiterin: Gabriela Schlick-Bamberger
Friedrichstraße 27, 60323 Frankfurt
Tel. 069 / 972 05 395
Seniorenclub
Leiterin: Frau Inna Dvorzhak
Savignystr. 66, 60325 Frankfurt
Tel. 0 69 / 76 80 36-160
Altenzentrum der
Jüdischen Gemeinde
Bornheimer Landwehr 79 B
60385 Frankfurt
Tel. 0 69 / 40 56 00
Restaurant Sohar’s
Herr Sohar Gur
Savignystr. 66, 60325 Frankfurt
Tel. 0 69 / 75 23 41
Friedhof
Verwalter: Herr Majer Szanckower
Eckenheimer Landstr. 238
60320 Frankfurt
Tel. 0 69 / 76 80 36 790
Jüdische Volkshochschule
Leiter: Herr Roberto Fabian
Westendstraße 43
60325 Frankfurt
Tel. 0 69 / 76 80 36-142 Frau Shkolnik
Institutionen
& Adressen
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furt war, das Programm weiterzuführen. Orte wie der Palmengarten, der Zoo oder die Synagoge Fried-berger Anlage waren vielen Gästen aus den Erzäh-lungen ihrer Eltern oder Großeltern bekannt, nun konnten sie diese Orte selbst kennenlernen und die Trauer ihrer Verwandten um den Verlust einer schönen und sorglosen Kindheit nachvollziehen und verstehen.
Die Arbeitsgruppe „Jüdisches Leben in Frank-furt“ hatte auch dieses Jahr das Programm begleitet und durch ihre wertvollen Recherchen einigen der Gäste völlig neue Erkenntnisse zu ihren Frankfur-ter Ursprüngen ermöglicht.
Bei dem abschließenden „Frankfurter Abend“ im Kaisersaal des Römers wünschte Marc Grün-baum, Mitglied des Vorstands der Jüdischen Ge-meinde, den Gästen eine gute Heimfahrt und lud sie ein, die Heimatstadt ihrer Vorfahren auch künf-tig zu besuchen.
Friedrich von Metzler (im Bild rechts)
begrüßt die Gäste im Palmensaal
des Palmengartens.
... freuen sich, den Spuren ihrer Vorfahren nachzugehen.
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