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Park’n’Science Der Newsletter für den WISSENSCHAFTSPARK POTSDAM-GOLM · Ausgabe 9 · Dezember 2012 PS Kooperationen und Netzwerke – Strickleitern zum Erfolg Nachwuchsförderung schafft Vernetzung das Taschentuchlabor Internatio- nal Max Planck Research Schools Potsdamer leitet Weltverband der Geowissenschaftler Humboldt-Forschungspreis indischer Sommer- Monsun der Blütenbildung auf der Spur zwei- facher Preisträger Brandenburgischer Nach- wuchswissenschaftlerpreis 2012 neue Emmy-Noether-Nachwuchs- gruppe Auszeichnung der Besten Energie von der Rolle Mobile Medizinver- sorgung Deutsch-Kolum- bianisches Forum der chemische Fingerab- druck des Weins Prof. F. Scheller zum 70. Keine Chance für Stress und Spannungsschmerzen

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Park’n’ScienceDer Newsletter für den WISSENSCHAFTSPARK POTSDAM-GOLM · Ausgabe 9 · Dezember 2012PSKooperationen

und Netzwerke Strickleitern zum Erfolg

Schon längst ist eine Promotion mit Auszeich-nung, Abschluss einer Zeit intensiven wissen-schaftlichen Arbeitens, keine Garantie mehrfür einen reibungslosen Einstieg ins Berufsle-ben. Zusätzliche Qualifikationen, möglichstschon während der letzten Ausbildungsphaseerworben, erleichtern diesen Schritt. Wer seinAnliegen gekonnt präsentiert und Grundzügedes Managements, der Betriebswirtschaftoder des Förderwesens kennt, hat eine guteStartposition. Ob der Weg in eine abhängigeBeschäftigung, eine selbstständige Tätigkeit,

oder in die Hochschullaufbahn führen soll, aufalle diese Laufbahnen kann man sich am Wissenschaftsstandort Potsdam-Golm vorbe-reiten. Zu diesem Zweck fließen hier Kompe-tenzen aus Universität und den außeruniver -sitären Forschungseinrichtungen gleich inmehreren Netzwerken zusammen. Die einenvermitteln die notwendigen Soft-Skills, anderesind ganz auf den finanziellen und wirtschaftli-chen Bedarf junger Existenzgründer abgestellt.

Bei der Förderung komplexer Projekte set-zen auch die Zuwendungsgeber auf interdiszi-plinären Dialog und Synergien und machen dieMittelvergabe von bestimmten Konstellationenabhängig. Oft sind die Kooperationsverträgefür solche Vorhaben wahre diplomati-sche Meisterleistungen. DenInitiatoren des „Taschentuchla-bor“ ist es sogar gelungen 14

Einrichtungen zusammenzuführen und aufeinen erfolgreichen Weg zu bringen!

Eine besondere Herausforderung für dieVertragspartner stellen internationale Koopera-tionen dar. Sind sie erst einmal auf den Weggebracht, entfalten sie oft einen eigenen Reizund sind eine Bereicherung für die Partner. DerWissenschaftsstandort Potsdam-Golm ist überviele Projekte international vernetzt. Um Ihnendavon einen Eindruck zu vermitteln, setzen wirin dieser Ausgabe das Schwerpunktthema mitvier völlig unterschiedlichen, faszinierendenBeispielen auf der Rückseite fort. ¢

Erholsame Feiertage, einen guten Start ins NeueJahr – und natürlich – viel Spaß beim Lesen

wünscht Ihre Barbara Buller

Interdisziplinäre Kooperation für die Schnelldiagnostik vonmorgen: „Das Taschen-tuchlabor“Seit knapp drei Jahren arbeiten Potsdamer Forscher an der Dia-gnostik von morgen: Das „Taschentuchlabor“ soll eine Schnell-diagnostik entwickeln, die klinisch relevante Erreger unmittel-bar nachweisen kann. Und das ohne Laborgeräte!

Am 7. November 2012 fand in Golm das dritte Statusseminar des Pro-jekts „Das Taschentuchlabor – Impulszentrum für Integrierte Bioanaly-se“ statt. Das Projekt hat zum Ziel, ein komplettes diagnostischesSystem zu minimieren – und zwar auf molekularer Ebene – so dass esin Gegenstände des täglichen Bedarfs, namentlich Hygienetücher, ein-gebettet werden kann. So soll es zukünftig möglich sein, unmittelbareinen harmlosen Schnupfen von einer Virusgrippe zu unterscheiden.Auch für die Sicherung hoher hygienischer Standards, wie z. B. in Kran-kenhäusern, birgt diese Schnelldiagnostik am „Point-of-need“ ein enor-mes Potenzial.

Initiiert durch den Potsdamer Institutsteil des Fraunhofer-Institutsfür Biomedizinische Technik IBMT und die Universität Potsdam, die mitdrei Instituten am Projekt beteiligt ist, arbeiten auf dem Campus nochdas Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP sowie dasMax-Planck Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung am Projekt.In Golm sind somit knapp 20 Arbeitsgruppen am „Taschentuchlabor“beteiligt. Insgesamt arbeiten 14 Institutionen am Projekt, so auch dieCharité, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braun-schweig, und mehrere regionale Unternehmen.

Die Forscher haben sich die Entwicklung von molekularen Erken-nungsstrukturen zum Ziel gesetzt, die ähnlich wie Antikörper spezielleKrankheitserreger erkennen und binden können. Die neuen Erkennungs-strukturen sollen jedoch nicht frei beweglich sondern in einen flexiblenTräger aus einem speziell entwickelten, wässrigen Gel (sog. Hydrogel)eingebettet sein. Das Hydrogel sendet ein leicht ablesbares Signal, z. B.einen Farbumschlag, sobald die Erkennungsstruktur einen Erregergebunden hat.

Die im Projekt identifizierten Erkennungsstrukturen sind allerdingsdeutlich kleiner und somit flexibler einsetzbar als Antikörper. Sie werdenals modulare Bausteine verwendet und definiert an die ebenfalls im Pro-

jekt entwickelten, neuartigen Hydrogele gekoppelt. So sollenkünstliche „Superantikörper“ entstehen, die mehrere Bereiche(Epitope) eines Erregers gleichzeitig erkennen und hierdurch dieSpezifität entsprechender Tests entscheidend verbessern könnten.

Die Hydrogele wiederum sind aus völlig neuartigen chemischenStrukturen, sog. Polymeren aufgebaut. Bindet ein Erreger an solcheStrukturen, fällt das Hydrogel in sich zusammen wie ein Schwamm, derausgepresst wird. Dieser Kollaps soll dann zu einem sichtbaren Farbum-schlag des Gels durch Umlegen eines eingebauten chemischen oderphysikalischen „Schalters“ führen.

„Das Projekt erfordert, dass man sich in andere Disziplinen ver-setzt und fragt, welche Informationen z. B. Polymerchemiker brauchen,um die von Molekularbiologen entwickelten Erkennungsstrukturen effi-zient einzubinden. Der theoretische Physiker erklärt uns dann, wie die

Oberflächen strukturiert sein müssen, damit die Erreger über-haupt detektiert werden können. Interessant sind auch die

unterschiedlichen Größenskalen der beteiligten Diszipli-nen. Chemiker benötigen gewöhnlich Substanzen im mg-Maßstab für ihre Arbeiten, jedoch werden bestimmte Sub-stanzen in biologischen Systemen oft nur im µg-Maßstab

hergestellt. Das ist ein Unterschied vom Faktor 1000. Hierliegt eine große Herausforderung im Projekt“, erklärt der Spre-

cher des Projekts, Prof. Frank F. Bier vom Fraunhofer IBMT. Das Projekt wird bis 2014 durch das Bundesministerium für Bil-

dung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Spitzenfor-schung und Innovation in den neuen Ländern“ gefördert. Dann ist mitersten Demonstratoren der „Diagnostik von morgen“ zu rechnen. ¢Dr. Armin Renner-Kottenkamp

Erstklassige Doktoranden-ausbildung an den „International Max Planck Research Schools“ Seit dem Jahr 2000 gehören die (IMPRS) zum festen Bestand-teil der Doktorandenförderung bei der Max-Planck-Gesell-schaft. Begabte Nachwuchswissenschaftler erhalten dieChance, unter exzellenten Bedingungen ein Forschungsthemazu bearbeiten.

Über die IMPRS bietet die Max-Planck-Gesellschaft eine umfassendeAusbildung während der Promotionszeit an. Die IMPRS werden von denjeweiligen Instituten organisiert, so dass sie je nach fachlichen Erforder-nissen und lokalen Möglichkeiten unterschiedlich ablaufen. Gemeinsa-mes Kennzeichen der Research Schools ist die enge Kooperation mitUniversitäten, an denen die Promotion erfolgt, und mit anderen For-schungseinrichtungen. Alle Programme sind international ausgerichtet -die Doktoranden kommen etwa zur Hälfte aus dem Ausland, deshalb istdie Arbeitssprache in Lehrveranstaltungen und im ForschungsalltagEnglisch. Schwerpunkt der dreijährigen Doktorandenzeit ist die Disser-tation an zumeist interdisziplinären Themen. Die Doktoranden werdenhierbei durch Wissenschaftler der kooperierenden Einrichtungenbetreut. Derzeit gibt es 61 IMPRS, davon 26 im chemisch-physikalisch-technischen, 23 im biologisch-medizinischen und 12 im geistes-, sozial-und humanwissenschaftlichen Bereich. An den Golmer Max-Planck-Instituten gibt es vier IMPRS mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Nachwuchsförderung schafft VernetzungNachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an denPotsdamer Forschungseinrichtungen stehen vor den gleichenHerausforderungen: Sie wollen sich frühzeitig inihrer Karriere orientieren und individuell passen-de Qualifikationen für den Arbeitsmarkt inWissenschaft und Wirtschaft aneignen.

Die Potsdam Graduate School bietet entsprechen-de Weiterbildungsmöglichkeiten und vernetzt dieGraduiertenprogramme der außeruniversitärenForschungseinrichtungen und der Universität Pots-dam. So können Synergieeffekte besser genutzt wer-den. Ab Dezember 2012 erweitert die Potsdam Gradua-te School ihr Angebot mit speziell auf die Zielgruppe derPostdocs zugeschnittenen Workshops sowie das vom EuropäischenSozialfonds und dem Land Brandenburg geförderte Programm KaP –Karriereentwicklung für Postdocs im Netzwerk pearls mit Kursen,Career talks und Coachings.

Die Kursangebote der Potsdam Graduate School zielen auf eineChancenverbesserung sowohl für die akademisch-wissenschaftlicheLaufbahn als auch für die praxisorientierte Karriere in Wirtschaft, Ver-waltung und Kultur. Flankiert wird das flexible Kursangebot von Weiter-bildungsprogrammen zur Karrierealternative Existenzgründung und zurHochschuldidaktik. Nicht nur für Promovierende und Postdocs an der

Universität spielen hochschuldidaktische Kompetenzen eine zuneh-mend wichtigere Rolle. Wer eine internationale, akademische Laufbahnanstrebt, profitiert von hochschuldidaktischen Qualifikationen und Lehr-erfahrung. Damit rückt die Hochschullehre stärker in den Karrierefokusvon Nachwuchswissenschaftlern. Auf eine Karriere als Hochschuldozentbereiten die drei Teaching Professionals Programme vor, die sich an die

Zielgruppen Promovierende, Postdocs und internationale Wissen-schaftler richten. Im Frühjahr 2013 starten die Teaching Pro-

fessionals mit neuen Durchgängen. Ebenfalls in eine neue Runde geht das Programm

EPE – Entrepreneurial Postgraduate Education. Freinach dem Motto „Science meets Market“ tüftelnhierbei Wissenschaftler an Geschäftsideen undBusinessplänen. Zu den regelmäßigen Teilneh-

mern aus dem Wissenschaftspark Golm gehörenMitarbeiter der Fraunhofer-Institute für Angewandte

Polymerforschung (IAP) und Biomedizinische Technik(IBMT) sowie der Max-Planck-Institute für Gravitations-

physik (Albert-Einstein-Institut), Kolloid- und Grenzflächenfor-schung sowie für Molekulare Pflanzenphysiologie. Im Septem-ber 2012 fand das Programm in Form einer kompakten Sum-mer School im GO:IN, dem Golm Innovationszentrum statt. DasEPE-Programm kann bei Bedarf auch in englischer Sprache an -geboten werden.

In enger Kooperation mit dem Forschungsnetzwerk pearls unddem Bereich „Wissenschaftlicher Nachwuchs“ des Dezernats für For-schungsangelegenheiten der Universität Potsdam bietet die PotsdamGraduate School mehrmals im Jahr Antragstrainings an. Der zweispra-chige Workshop gibt Tipps zur Antragskonzeption und Ausarbeitung. AmEnde steht eine individuelle Beratung zu konkreten Anträgen. Regelmä-ßig veranstaltet die Potsdam Graduate School auch einen Infobrunchzum Thema Nachwuchsförderung. Zielgruppe sind hier Koordinatorender strukturierten Graduiertenprogramme der Universität und deraußeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Aktuelle Ausschreibungen und Details zu allen Kursen und Pro-grammen sowie thematische Ansprechpartner gibt es auf der Webseiteder Potsdam Graduate School: www.pogs.uni-potsdam.deDas PoGS-Team erreichen Sie zentral unter [email protected] ¢

PoGS-Team

Gleich zwei IMPRS sind am MPI für Gravitationsphysikangesiedelt: Die „IMPRS on Gravitational Wave Astrono-

my“ bildet eine neue Generation von Forschern auf demaufstrebenden Feld der Gravitationswellenastronomie aus.

Die Doktorandenausbildung umfasst das gesamte Gebiet vonder klassischen Interferometrie auf der Erde und im Weltraum über fort-schrittliche und nichtklassische Konzepte bis zur Quellenberechnungund Datenanalyse. (http://imprs-gw.aei.mpg.de)

Die IMPRS for „Geometric Analysis, Gravitation and String Theory“fördert Forschungsprojekte, die im weitesten Sinne mit Einsteins All -gemeiner Relativitätstheorie in Beziehung stehen. Sie reichen von reinerMathematik über die Physik von schwarzen Löchern, Gravitationswellenund kosmologischen Anwendungen von Einsteins Theorie bis hin zu den neuesten Bestrebungen, diese mit der Quantenmechanik im Rah-men von Superstring- und M-Theorie in Einklang zu bringen(http://www.aei.mpg.de/english/imprs/imprsI1/index.html).

Das MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung bietet die IMPRSüber „Multiscale Bioysystems“ an. Sie befasst sich mit dem hierarchi-schen Aufbau von Biosystemen im Nanometer- und Mikrometerbereichund verbindet theoretische und experimentelle Biophysik, physikalischeChemie und Kolloidchemie, sowie Biochemie und Molekularbiologie.IMPRS-Doktoranden arbeiten an hervorragenden Forschungsprojekten,begleitet und betreut von den Wissenschaftlern der vier an den IMPRSbeteiligten Einrichtungen. Neben der Forschungsarbeit erhalten Dokto-randen ein umfangreiches Ausbildungsprogramm, das alle Themenberei-che der IMPRS abdeckt und weitere soft-skills übermittelt.(http://imprs.mpikg.mpg.de)

Seit Herbst 2007 besteht am MPI für Molekulare Pflanzenphysiolo-gie die IMPRS „Primary Metabolism and Plant Growth“, eine Kooperati-on mit der Universität Potsdam. Die Doktoranden untersuchen in ihrenProjekten die Beziehung zwischen Stoffwechsel und Wachstum beiPflanzen. Im Vordergrund steht ein systemorientierter Ansatz, der expe-rimentelle, bioinformatische und mathematische Vorgehensweisenumfasst. Begleitende Seminare unterstützen die Doktoranden im Erler-nen von Fachwissen und der Ausbildung von Kernkompetenzen. EinHighlight des Programms ist die „Plants and People“ Konferenz,zu der die Doktoranden hochkarätige Wissenschaftler alsSprecher einladen. Die nächste „Plants and People“ im Juni2013 sollte man sich schon vormerken! (http://www.mpimp-golm.mpg.de/IMPRS-PhD) ¢

Was sind meine Forschungsergebnisse wert?Auf diese Frage gibt die Universität Potsdam durch das Ser-viceangebot „Technologiescouting“ individuelle Antworten.Potsdam Transfer, die zentrale wissenschaftliche Einrichtungfür Gründung, Innovation, Wissens- und Technologietransferder Universität, bietet Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihreForschungsergebnisse auf Marktrelevanz prüfen zu lassen.

Prof. Dr. Dieter Wagner, Direktor des Zentrums, sieht nach einem posi-tiven Screening der Forschungsergebnisse zwei Wege: „IdentifizierteVerwertungspotenziale können durch einen Technologie- oder Wissens-transfer oder durch eine Gründung effektiv verwertet werden.“ Für bei-de Möglichkeiten etablierte die Universität ineinandergreifende Dienst-leistungsangebote.

Der Transferservice von Potsdam Transfer ist universitärer Mittler zwi-schen klein- und mittelständischen Unternehmen der Region sowie For-schungsgruppen der Potsdamer Forschungslandschaft. UnkomplizierteVermittlung und Initiierung von Forschungsaufträgen stehen hierbei imVordergrund. Auch die Klärung von Patentfragen und anderen rechtli-chen Grundlagen übernimmt der Transferservice, ebenso die Suchenach individuellen Fördermöglichkeiten. Ergänzend bietet die gemein-nützige Tochtergesellschaft der Universität, die UP Transfer GmbH, pro-fessionelles Projektmanagement für eine reibungslose Abwicklung undVerwaltung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

Dr. Martina Schad und Dr. Jim Kallarackal entschieden sich für eineigenes Unternehmen – die OakLabs GmbH. In der Gründungsphasestand ihnen der universitäre Gründerservice von Potsdam Transfer hilf-reich zur Seite. Gezielte Coaching-Angebote halfen dem Gründerteam,eigene Kompetenzen auszubauen. Das EXIST-Gründerstipendiumermöglichte beiden eine optimale Gründungsvorbereitung. Speziell fürwissens- oder technologieorientierte Gründungen wurde das Stipendiumvom BMWi ins Leben gerufen. Auch bei der Vermittlung von Büro- undLaborräumen für eine Ausgründung hilft die Potsdam Transfer. DieGO:INcubator GmbH wurde auf Betreiben der Universitätsgesellschaftgegründet, um Bedarfe von Startups nach der Gründungsphase erfüllenzu können. Die GmbH bietet erweiterte Beratungs- und Serviceangebo-te und vermittelt Büro- und Laborflächen speziell für Wissenschaftsgrün-dungen beispielsweise im GO:IN Innovationszentrum im Wissenschafts-park Potsdam-Golm.

Forschung und Produktion müssen noch enger verzahnt werden -dies war auch das Ergebnis des ersten Golmer Transfertages im Septem-ber 2012. Standortmanagement des Wissenschaftsparks, PotsdamTransfer, IHK Potsdam und BioTOP Berlin Brandenburg organisiertengemeinsam dieses Forum zur Präsentation aktueller, anwendungsorien-tierter Themen aus FuE. Interessierten Unternehmen und anderen For-schungseinrichtungen bot sich die Möglichkeit, Anknüpfungspunkte fürzukünftige Kooperationen zu finden. Akteure des Wissenschaftsparksgaben Einblicke in ihre Forschungsaktivitäten aus den Life Sciences undpräsentierten erfolgreiche FuE-Kooperationen sowie Spin-off-Gründun-

gen. Ein Fazit des Transfertages war es, dass die erzielten For-schungsergebnisse auch einen direkten Weg in die Anwendungschaffen sollen – dass man dort produziert, wo geforscht wird.Schon heute finden sich am Standort Golm 22 kleine und mittel-ständische Unternehmen, die sich zum großen Teil direkt aus

den Forschungseinrichtungen vor Ort heraus gegründet haben.Einen klaren Appell an die Politik, die notwendigen Rahmenbedin-

gungen weiterhin zu unterstützen und auszubauen, formulierte FriedrichWinskowski, Standortmanager des Wissenschaftsparks Potsdam-Golm:„Um diesen Exzellenz-Standort zukunftsfähig zu gestalten, brauchen wirneue Flächen für forschungsnahe Produktion sowie ein neues Technolo-giezentrum für die langfristige Ansiedlung unserer Ausgründungen aberauch, um neuen Gründern und Ansiedlungen Raum zu geben.“ ¢A. Frey, A. Lauterbach

Prof. Frank F. Bier eröffnet das dritte Statusseminar des Projekts „Taschentuchlabor“.

Kooperationen und Netzwerke – Strickleiternzum Erfolg Nachwuchsförderung schafft Vernetzung das Taschentuchlabor Internatio-nal Max Planck Research Schools Potsdamerleitet Weltverband der GeowissenschaftlerHumboldt-Forschungspreis indischer Sommer-Monsun der Blütenbildung auf der Spur zwei-facher Preisträger Brandenburgischer Nach-

wuchswissenschaftlerpreis 2012 neueEmmy-Noether-Nachwuchs -

gruppe Auszeichnung derBesten Energie von der Rolle Mobile Medizinver-sorgung Deutsch- Kolum -bia ni sches Forum der chemische Fingerab-druck des Weins Prof. F. Scheller zum 70. Keine Chance für Stress undSpannungsschmerzen

Technologie- oder Wissenstransfer oder Gründung?

Die Beratung im Team schafft Klarheit.

Kurse, Career Talks und Coachings bei der Potsdam Graduate School

Foto: K. Fritze

Foto:Christoph Heidrich

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Park’n’ScienceDer Newsletter für den WISSENSCHAFTSPARK POTSDAM-GOLM · Ausgabe 9 · Dezember 2012PSKooperationen

und Netzwerke Strickleitern zum Erfolg

Schon längst ist eine Promotion mit Auszeich-nung, Abschluss einer Zeit intensiven wissen-schaftlichen Arbeitens, keine Garantie mehrfür einen reibungslosen Einstieg ins Berufsle-ben. Zusätzliche Qualifikationen, möglichstschon während der letzten Ausbildungsphaseerworben, erleichtern diesen Schritt. Wer seinAnliegen gekonnt präsentiert und Grundzügedes Managements, der Betriebswirtschaftoder des Förderwesens kennt, hat eine guteStartposition. Ob der Weg in eine abhängigeBeschäftigung, eine selbstständige Tätigkeit,

oder in die Hochschullaufbahn führen soll, aufalle diese Laufbahnen kann man sich am Wissenschaftsstandort Potsdam-Golm vorbe-reiten. Zu diesem Zweck fließen hier Kompe-tenzen aus Universität und den außeruniver -sitären Forschungseinrichtungen gleich inmehreren Netzwerken zusammen. Die einenvermitteln die notwendigen Soft-Skills, anderesind ganz auf den finanziellen und wirtschaftli-chen Bedarf junger Existenzgründer abgestellt.

Bei der Förderung komplexer Projekte set-zen auch die Zuwendungsgeber auf interdiszi-plinären Dialog und Synergien und machen dieMittelvergabe von bestimmten Konstellationenabhängig. Oft sind die Kooperationsverträgefür solche Vorhaben wahre diplomati-sche Meisterleistungen. DenInitiatoren des „Taschentuchla-bor“ ist es sogar gelungen 14

Einrichtungen zusammenzuführen und aufeinen erfolgreichen Weg zu bringen!

Eine besondere Herausforderung für dieVertragspartner stellen internationale Koopera-tionen dar. Sind sie erst einmal auf den Weggebracht, entfalten sie oft einen eigenen Reizund sind eine Bereicherung für die Partner. DerWissenschaftsstandort Potsdam-Golm ist überviele Projekte international vernetzt. Um Ihnendavon einen Eindruck zu vermitteln, setzen wirin dieser Ausgabe das Schwerpunktthema mitvier völlig unterschiedlichen, faszinierendenBeispielen auf der Rückseite fort. ¢

Erholsame Feiertage, einen guten Start ins NeueJahr – und natürlich – viel Spaß beim Lesen

wünscht Ihre Barbara Buller

Interdisziplinäre Kooperation für die Schnelldiagnostik vonmorgen: „Das Taschen-tuchlabor“Seit knapp drei Jahren arbeiten Potsdamer Forscher an der Dia-gnostik von morgen: Das „Taschentuchlabor“ soll eine Schnell-diagnostik entwickeln, die klinisch relevante Erreger unmittel-bar nachweisen kann. Und das ohne Laborgeräte!

Am 7. November 2012 fand in Golm das dritte Statusseminar des Pro-jekts „Das Taschentuchlabor – Impulszentrum für Integrierte Bioanaly-se“ statt. Das Projekt hat zum Ziel, ein komplettes diagnostischesSystem zu minimieren – und zwar auf molekularer Ebene – so dass esin Gegenstände des täglichen Bedarfs, namentlich Hygienetücher, ein-gebettet werden kann. So soll es zukünftig möglich sein, unmittelbareinen harmlosen Schnupfen von einer Virusgrippe zu unterscheiden.Auch für die Sicherung hoher hygienischer Standards, wie z. B. in Kran-kenhäusern, birgt diese Schnelldiagnostik am „Point-of-need“ ein enor-mes Potenzial.

Initiiert durch den Potsdamer Institutsteil des Fraunhofer-Institutsfür Biomedizinische Technik IBMT und die Universität Potsdam, die mitdrei Instituten am Projekt beteiligt ist, arbeiten auf dem Campus nochdas Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP sowie dasMax-Planck Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung am Projekt.In Golm sind somit knapp 20 Arbeitsgruppen am „Taschentuchlabor“beteiligt. Insgesamt arbeiten 14 Institutionen am Projekt, so auch dieCharité, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braun-schweig, und mehrere regionale Unternehmen.

Die Forscher haben sich die Entwicklung von molekularen Erken-nungsstrukturen zum Ziel gesetzt, die ähnlich wie Antikörper spezielleKrankheitserreger erkennen und binden können. Die neuen Erkennungs-strukturen sollen jedoch nicht frei beweglich sondern in einen flexiblenTräger aus einem speziell entwickelten, wässrigen Gel (sog. Hydrogel)eingebettet sein. Das Hydrogel sendet ein leicht ablesbares Signal, z. B.einen Farbumschlag, sobald die Erkennungsstruktur einen Erregergebunden hat.

Die im Projekt identifizierten Erkennungsstrukturen sind allerdingsdeutlich kleiner und somit flexibler einsetzbar als Antikörper. Sie werdenals modulare Bausteine verwendet und definiert an die ebenfalls im Pro-

jekt entwickelten, neuartigen Hydrogele gekoppelt. So sollenkünstliche „Superantikörper“ entstehen, die mehrere Bereiche(Epitope) eines Erregers gleichzeitig erkennen und hierdurch dieSpezifität entsprechender Tests entscheidend verbessern könnten.

Die Hydrogele wiederum sind aus völlig neuartigen chemischenStrukturen, sog. Polymeren aufgebaut. Bindet ein Erreger an solcheStrukturen, fällt das Hydrogel in sich zusammen wie ein Schwamm, derausgepresst wird. Dieser Kollaps soll dann zu einem sichtbaren Farbum-schlag des Gels durch Umlegen eines eingebauten chemischen oderphysikalischen „Schalters“ führen.

„Das Projekt erfordert, dass man sich in andere Disziplinen ver-setzt und fragt, welche Informationen z. B. Polymerchemiker brauchen,um die von Molekularbiologen entwickelten Erkennungsstrukturen effi-zient einzubinden. Der theoretische Physiker erklärt uns dann, wie die

Oberflächen strukturiert sein müssen, damit die Erreger über-haupt detektiert werden können. Interessant sind auch die

unterschiedlichen Größenskalen der beteiligten Diszipli-nen. Chemiker benötigen gewöhnlich Substanzen im mg-Maßstab für ihre Arbeiten, jedoch werden bestimmte Sub-stanzen in biologischen Systemen oft nur im µg-Maßstab

hergestellt. Das ist ein Unterschied vom Faktor 1000. Hierliegt eine große Herausforderung im Projekt“, erklärt der Spre-

cher des Projekts, Prof. Frank F. Bier vom Fraunhofer IBMT. Das Projekt wird bis 2014 durch das Bundesministerium für Bil-

dung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Spitzenfor-schung und Innovation in den neuen Ländern“ gefördert. Dann ist mitersten Demonstratoren der „Diagnostik von morgen“ zu rechnen. ¢Dr. Armin Renner-Kottenkamp

Erstklassige Doktoranden-ausbildung an den „International Max Planck Research Schools“ Seit dem Jahr 2000 gehören die (IMPRS) zum festen Bestand-teil der Doktorandenförderung bei der Max-Planck-Gesell-schaft. Begabte Nachwuchswissenschaftler erhalten dieChance, unter exzellenten Bedingungen ein Forschungsthemazu bearbeiten.

Über die IMPRS bietet die Max-Planck-Gesellschaft eine umfassendeAusbildung während der Promotionszeit an. Die IMPRS werden von denjeweiligen Instituten organisiert, so dass sie je nach fachlichen Erforder-nissen und lokalen Möglichkeiten unterschiedlich ablaufen. Gemeinsa-mes Kennzeichen der Research Schools ist die enge Kooperation mitUniversitäten, an denen die Promotion erfolgt, und mit anderen For-schungseinrichtungen. Alle Programme sind international ausgerichtet -die Doktoranden kommen etwa zur Hälfte aus dem Ausland, deshalb istdie Arbeitssprache in Lehrveranstaltungen und im ForschungsalltagEnglisch. Schwerpunkt der dreijährigen Doktorandenzeit ist die Disser-tation an zumeist interdisziplinären Themen. Die Doktoranden werdenhierbei durch Wissenschaftler der kooperierenden Einrichtungenbetreut. Derzeit gibt es 61 IMPRS, davon 26 im chemisch-physikalisch-technischen, 23 im biologisch-medizinischen und 12 im geistes-, sozial-und humanwissenschaftlichen Bereich. An den Golmer Max-Planck-Instituten gibt es vier IMPRS mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Nachwuchsförderung schafft VernetzungNachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an denPotsdamer Forschungseinrichtungen stehen vor den gleichenHerausforderungen: Sie wollen sich frühzeitig inihrer Karriere orientieren und individuell passen-de Qualifikationen für den Arbeitsmarkt inWissenschaft und Wirtschaft aneignen.

Die Potsdam Graduate School bietet entsprechen-de Weiterbildungsmöglichkeiten und vernetzt dieGraduiertenprogramme der außeruniversitärenForschungseinrichtungen und der Universität Pots-dam. So können Synergieeffekte besser genutzt wer-den. Ab Dezember 2012 erweitert die Potsdam Gradua-te School ihr Angebot mit speziell auf die Zielgruppe derPostdocs zugeschnittenen Workshops sowie das vom EuropäischenSozialfonds und dem Land Brandenburg geförderte Programm KaP –Karriereentwicklung für Postdocs im Netzwerk pearls mit Kursen,Career talks und Coachings.

Die Kursangebote der Potsdam Graduate School zielen auf eineChancenverbesserung sowohl für die akademisch-wissenschaftlicheLaufbahn als auch für die praxisorientierte Karriere in Wirtschaft, Ver-waltung und Kultur. Flankiert wird das flexible Kursangebot von Weiter-bildungsprogrammen zur Karrierealternative Existenzgründung und zurHochschuldidaktik. Nicht nur für Promovierende und Postdocs an der

Universität spielen hochschuldidaktische Kompetenzen eine zuneh-mend wichtigere Rolle. Wer eine internationale, akademische Laufbahnanstrebt, profitiert von hochschuldidaktischen Qualifikationen und Lehr-erfahrung. Damit rückt die Hochschullehre stärker in den Karrierefokusvon Nachwuchswissenschaftlern. Auf eine Karriere als Hochschuldozentbereiten die drei Teaching Professionals Programme vor, die sich an die

Zielgruppen Promovierende, Postdocs und internationale Wissen-schaftler richten. Im Frühjahr 2013 starten die Teaching Pro-

fessionals mit neuen Durchgängen. Ebenfalls in eine neue Runde geht das Programm

EPE – Entrepreneurial Postgraduate Education. Freinach dem Motto „Science meets Market“ tüftelnhierbei Wissenschaftler an Geschäftsideen undBusinessplänen. Zu den regelmäßigen Teilneh-

mern aus dem Wissenschaftspark Golm gehörenMitarbeiter der Fraunhofer-Institute für Angewandte

Polymerforschung (IAP) und Biomedizinische Technik(IBMT) sowie der Max-Planck-Institute für Gravitations-

physik (Albert-Einstein-Institut), Kolloid- und Grenzflächenfor-schung sowie für Molekulare Pflanzenphysiologie. Im Septem-ber 2012 fand das Programm in Form einer kompakten Sum-mer School im GO:IN, dem Golm Innovationszentrum statt. DasEPE-Programm kann bei Bedarf auch in englischer Sprache an -geboten werden.

In enger Kooperation mit dem Forschungsnetzwerk pearls unddem Bereich „Wissenschaftlicher Nachwuchs“ des Dezernats für For-schungsangelegenheiten der Universität Potsdam bietet die PotsdamGraduate School mehrmals im Jahr Antragstrainings an. Der zweispra-chige Workshop gibt Tipps zur Antragskonzeption und Ausarbeitung. AmEnde steht eine individuelle Beratung zu konkreten Anträgen. Regelmä-ßig veranstaltet die Potsdam Graduate School auch einen Infobrunchzum Thema Nachwuchsförderung. Zielgruppe sind hier Koordinatorender strukturierten Graduiertenprogramme der Universität und deraußeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Aktuelle Ausschreibungen und Details zu allen Kursen und Pro-grammen sowie thematische Ansprechpartner gibt es auf der Webseiteder Potsdam Graduate School: www.pogs.uni-potsdam.deDas PoGS-Team erreichen Sie zentral unter [email protected] ¢

PoGS-Team

Gleich zwei IMPRS sind am MPI für Gravitationsphysikangesiedelt: Die „IMPRS on Gravitational Wave Astrono-

my“ bildet eine neue Generation von Forschern auf demaufstrebenden Feld der Gravitationswellenastronomie aus.

Die Doktorandenausbildung umfasst das gesamte Gebiet vonder klassischen Interferometrie auf der Erde und im Weltraum über fort-schrittliche und nichtklassische Konzepte bis zur Quellenberechnungund Datenanalyse. (http://imprs-gw.aei.mpg.de)

Die IMPRS for „Geometric Analysis, Gravitation and String Theory“fördert Forschungsprojekte, die im weitesten Sinne mit Einsteins All -gemeiner Relativitätstheorie in Beziehung stehen. Sie reichen von reinerMathematik über die Physik von schwarzen Löchern, Gravitationswellenund kosmologischen Anwendungen von Einsteins Theorie bis hin zu den neuesten Bestrebungen, diese mit der Quantenmechanik im Rah-men von Superstring- und M-Theorie in Einklang zu bringen(http://www.aei.mpg.de/english/imprs/imprsI1/index.html).

Das MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung bietet die IMPRSüber „Multiscale Bioysystems“ an. Sie befasst sich mit dem hierarchi-schen Aufbau von Biosystemen im Nanometer- und Mikrometerbereichund verbindet theoretische und experimentelle Biophysik, physikalischeChemie und Kolloidchemie, sowie Biochemie und Molekularbiologie.IMPRS-Doktoranden arbeiten an hervorragenden Forschungsprojekten,begleitet und betreut von den Wissenschaftlern der vier an den IMPRSbeteiligten Einrichtungen. Neben der Forschungsarbeit erhalten Dokto-randen ein umfangreiches Ausbildungsprogramm, das alle Themenberei-che der IMPRS abdeckt und weitere soft-skills übermittelt.(http://imprs.mpikg.mpg.de)

Seit Herbst 2007 besteht am MPI für Molekulare Pflanzenphysiolo-gie die IMPRS „Primary Metabolism and Plant Growth“, eine Kooperati-on mit der Universität Potsdam. Die Doktoranden untersuchen in ihrenProjekten die Beziehung zwischen Stoffwechsel und Wachstum beiPflanzen. Im Vordergrund steht ein systemorientierter Ansatz, der expe-rimentelle, bioinformatische und mathematische Vorgehensweisenumfasst. Begleitende Seminare unterstützen die Doktoranden im Erler-nen von Fachwissen und der Ausbildung von Kernkompetenzen. EinHighlight des Programms ist die „Plants and People“ Konferenz,zu der die Doktoranden hochkarätige Wissenschaftler alsSprecher einladen. Die nächste „Plants and People“ im Juni2013 sollte man sich schon vormerken! (http://www.mpimp-golm.mpg.de/IMPRS-PhD) ¢

Was sind meine Forschungsergebnisse wert?Auf diese Frage gibt die Universität Potsdam durch das Ser-viceangebot „Technologiescouting“ individuelle Antworten.Potsdam Transfer, die zentrale wissenschaftliche Einrichtungfür Gründung, Innovation, Wissens- und Technologietransferder Universität, bietet Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihreForschungsergebnisse auf Marktrelevanz prüfen zu lassen.

Prof. Dr. Dieter Wagner, Direktor des Zentrums, sieht nach einem posi-tiven Screening der Forschungsergebnisse zwei Wege: „IdentifizierteVerwertungspotenziale können durch einen Technologie- oder Wissens-transfer oder durch eine Gründung effektiv verwertet werden.“ Für bei-de Möglichkeiten etablierte die Universität ineinandergreifende Dienst-leistungsangebote.

Der Transferservice von Potsdam Transfer ist universitärer Mittler zwi-schen klein- und mittelständischen Unternehmen der Region sowie For-schungsgruppen der Potsdamer Forschungslandschaft. UnkomplizierteVermittlung und Initiierung von Forschungsaufträgen stehen hierbei imVordergrund. Auch die Klärung von Patentfragen und anderen rechtli-chen Grundlagen übernimmt der Transferservice, ebenso die Suchenach individuellen Fördermöglichkeiten. Ergänzend bietet die gemein-nützige Tochtergesellschaft der Universität, die UP Transfer GmbH, pro-fessionelles Projektmanagement für eine reibungslose Abwicklung undVerwaltung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

Dr. Martina Schad und Dr. Jim Kallarackal entschieden sich für eineigenes Unternehmen – die OakLabs GmbH. In der Gründungsphasestand ihnen der universitäre Gründerservice von Potsdam Transfer hilf-reich zur Seite. Gezielte Coaching-Angebote halfen dem Gründerteam,eigene Kompetenzen auszubauen. Das EXIST-Gründerstipendiumermöglichte beiden eine optimale Gründungsvorbereitung. Speziell fürwissens- oder technologieorientierte Gründungen wurde das Stipendiumvom BMWi ins Leben gerufen. Auch bei der Vermittlung von Büro- undLaborräumen für eine Ausgründung hilft die Potsdam Transfer. DieGO:INcubator GmbH wurde auf Betreiben der Universitätsgesellschaftgegründet, um Bedarfe von Startups nach der Gründungsphase erfüllenzu können. Die GmbH bietet erweiterte Beratungs- und Serviceangebo-te und vermittelt Büro- und Laborflächen speziell für Wissenschaftsgrün-dungen beispielsweise im GO:IN Innovationszentrum im Wissenschafts-park Potsdam-Golm.

Forschung und Produktion müssen noch enger verzahnt werden -dies war auch das Ergebnis des ersten Golmer Transfertages im Septem-ber 2012. Standortmanagement des Wissenschaftsparks, PotsdamTransfer, IHK Potsdam und BioTOP Berlin Brandenburg organisiertengemeinsam dieses Forum zur Präsentation aktueller, anwendungsorien-tierter Themen aus FuE. Interessierten Unternehmen und anderen For-schungseinrichtungen bot sich die Möglichkeit, Anknüpfungspunkte fürzukünftige Kooperationen zu finden. Akteure des Wissenschaftsparksgaben Einblicke in ihre Forschungsaktivitäten aus den Life Sciences undpräsentierten erfolgreiche FuE-Kooperationen sowie Spin-off-Gründun-

gen. Ein Fazit des Transfertages war es, dass die erzielten For-schungsergebnisse auch einen direkten Weg in die Anwendungschaffen sollen – dass man dort produziert, wo geforscht wird.Schon heute finden sich am Standort Golm 22 kleine und mittel-ständische Unternehmen, die sich zum großen Teil direkt aus

den Forschungseinrichtungen vor Ort heraus gegründet haben.Einen klaren Appell an die Politik, die notwendigen Rahmenbedin-

gungen weiterhin zu unterstützen und auszubauen, formulierte FriedrichWinskowski, Standortmanager des Wissenschaftsparks Potsdam-Golm:„Um diesen Exzellenz-Standort zukunftsfähig zu gestalten, brauchen wirneue Flächen für forschungsnahe Produktion sowie ein neues Technolo-giezentrum für die langfristige Ansiedlung unserer Ausgründungen aberauch, um neuen Gründern und Ansiedlungen Raum zu geben.“ ¢A. Frey, A. Lauterbach

Prof. Frank F. Bier eröffnet das dritte Statusseminar des Projekts „Taschentuchlabor“.

Kooperationen und Netzwerke – Strickleiternzum Erfolg Nachwuchsförderung schafft Vernetzung das Taschentuchlabor Internatio-nal Max Planck Research Schools Potsdamerleitet Weltverband der GeowissenschaftlerHumboldt-Forschungspreis indischer Sommer-Monsun der Blütenbildung auf der Spur zwei-facher Preisträger Brandenburgischer Nach-

wuchswissenschaftlerpreis 2012 neueEmmy-Noether-Nachwuchs -

gruppe Auszeichnung derBesten Energie von der Rolle Mobile Medizinver-sorgung Deutsch- Kolum -bia ni sches Forum der chemische Fingerab-druck des Weins Prof. F. Scheller zum 70. Keine Chance für Stress undSpannungsschmerzen

Technologie- oder Wissenstransfer oder Gründung?

Die Beratung im Team schafft Klarheit.

Kurse, Career Talks und Coachings bei der Potsdam Graduate School

Foto: K. Fritze

Foto:Christoph Heidrich

Page 3: Startseite | Max-Planck-Institut für Kolloid- und ... · Title: Layout 1 Created Date: 12/11/2012 3:10:39 PM

Park’n’ScienceDer Newsletter für den WISSENSCHAFTSPARK POTSDAM-GOLM · Ausgabe 9 · Dezember 2012PSKooperationen

und Netzwerke Strickleitern zum Erfolg

Schon längst ist eine Promotion mit Auszeich-nung, Abschluss einer Zeit intensiven wissen-schaftlichen Arbeitens, keine Garantie mehrfür einen reibungslosen Einstieg ins Berufsle-ben. Zusätzliche Qualifikationen, möglichstschon während der letzten Ausbildungsphaseerworben, erleichtern diesen Schritt. Wer seinAnliegen gekonnt präsentiert und Grundzügedes Managements, der Betriebswirtschaftoder des Förderwesens kennt, hat eine guteStartposition. Ob der Weg in eine abhängigeBeschäftigung, eine selbstständige Tätigkeit,

oder in die Hochschullaufbahn führen soll, aufalle diese Laufbahnen kann man sich am Wissenschaftsstandort Potsdam-Golm vorbe-reiten. Zu diesem Zweck fließen hier Kompe-tenzen aus Universität und den außeruniver -sitären Forschungseinrichtungen gleich inmehreren Netzwerken zusammen. Die einenvermitteln die notwendigen Soft-Skills, anderesind ganz auf den finanziellen und wirtschaftli-chen Bedarf junger Existenzgründer abgestellt.

Bei der Förderung komplexer Projekte set-zen auch die Zuwendungsgeber auf interdiszi-plinären Dialog und Synergien und machen dieMittelvergabe von bestimmten Konstellationenabhängig. Oft sind die Kooperationsverträgefür solche Vorhaben wahre diplomati-sche Meisterleistungen. DenInitiatoren des „Taschentuchla-bor“ ist es sogar gelungen 14

Einrichtungen zusammenzuführen und aufeinen erfolgreichen Weg zu bringen!

Eine besondere Herausforderung für dieVertragspartner stellen internationale Koopera-tionen dar. Sind sie erst einmal auf den Weggebracht, entfalten sie oft einen eigenen Reizund sind eine Bereicherung für die Partner. DerWissenschaftsstandort Potsdam-Golm ist überviele Projekte international vernetzt. Um Ihnendavon einen Eindruck zu vermitteln, setzen wirin dieser Ausgabe das Schwerpunktthema mitvier völlig unterschiedlichen, faszinierendenBeispielen auf der Rückseite fort. ¢

Erholsame Feiertage, einen guten Start ins NeueJahr – und natürlich – viel Spaß beim Lesen

wünscht Ihre Barbara Buller

Interdisziplinäre Kooperation für die Schnelldiagnostik vonmorgen: „Das Taschen-tuchlabor“Seit knapp drei Jahren arbeiten Potsdamer Forscher an der Dia-gnostik von morgen: Das „Taschentuchlabor“ soll eine Schnell-diagnostik entwickeln, die klinisch relevante Erreger unmittel-bar nachweisen kann. Und das ohne Laborgeräte!

Am 7. November 2012 fand in Golm das dritte Statusseminar des Pro-jekts „Das Taschentuchlabor – Impulszentrum für Integrierte Bioanaly-se“ statt. Das Projekt hat zum Ziel, ein komplettes diagnostischesSystem zu minimieren – und zwar auf molekularer Ebene – so dass esin Gegenstände des täglichen Bedarfs, namentlich Hygienetücher, ein-gebettet werden kann. So soll es zukünftig möglich sein, unmittelbareinen harmlosen Schnupfen von einer Virusgrippe zu unterscheiden.Auch für die Sicherung hoher hygienischer Standards, wie z. B. in Kran-kenhäusern, birgt diese Schnelldiagnostik am „Point-of-need“ ein enor-mes Potenzial.

Initiiert durch den Potsdamer Institutsteil des Fraunhofer-Institutsfür Biomedizinische Technik IBMT und die Universität Potsdam, die mitdrei Instituten am Projekt beteiligt ist, arbeiten auf dem Campus nochdas Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP sowie dasMax-Planck Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung am Projekt.In Golm sind somit knapp 20 Arbeitsgruppen am „Taschentuchlabor“beteiligt. Insgesamt arbeiten 14 Institutionen am Projekt, so auch dieCharité, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braun-schweig, und mehrere regionale Unternehmen.

Die Forscher haben sich die Entwicklung von molekularen Erken-nungsstrukturen zum Ziel gesetzt, die ähnlich wie Antikörper spezielleKrankheitserreger erkennen und binden können. Die neuen Erkennungs-strukturen sollen jedoch nicht frei beweglich sondern in einen flexiblenTräger aus einem speziell entwickelten, wässrigen Gel (sog. Hydrogel)eingebettet sein. Das Hydrogel sendet ein leicht ablesbares Signal, z. B.einen Farbumschlag, sobald die Erkennungsstruktur einen Erregergebunden hat.

Die im Projekt identifizierten Erkennungsstrukturen sind allerdingsdeutlich kleiner und somit flexibler einsetzbar als Antikörper. Sie werdenals modulare Bausteine verwendet und definiert an die ebenfalls im Pro-

jekt entwickelten, neuartigen Hydrogele gekoppelt. So sollenkünstliche „Superantikörper“ entstehen, die mehrere Bereiche(Epitope) eines Erregers gleichzeitig erkennen und hierdurch dieSpezifität entsprechender Tests entscheidend verbessern könnten.

Die Hydrogele wiederum sind aus völlig neuartigen chemischenStrukturen, sog. Polymeren aufgebaut. Bindet ein Erreger an solcheStrukturen, fällt das Hydrogel in sich zusammen wie ein Schwamm, derausgepresst wird. Dieser Kollaps soll dann zu einem sichtbaren Farbum-schlag des Gels durch Umlegen eines eingebauten chemischen oderphysikalischen „Schalters“ führen.

„Das Projekt erfordert, dass man sich in andere Disziplinen ver-setzt und fragt, welche Informationen z. B. Polymerchemiker brauchen,um die von Molekularbiologen entwickelten Erkennungsstrukturen effi-zient einzubinden. Der theoretische Physiker erklärt uns dann, wie die

Oberflächen strukturiert sein müssen, damit die Erreger über-haupt detektiert werden können. Interessant sind auch die

unterschiedlichen Größenskalen der beteiligten Diszipli-nen. Chemiker benötigen gewöhnlich Substanzen im mg-Maßstab für ihre Arbeiten, jedoch werden bestimmte Sub-stanzen in biologischen Systemen oft nur im µg-Maßstab

hergestellt. Das ist ein Unterschied vom Faktor 1000. Hierliegt eine große Herausforderung im Projekt“, erklärt der Spre-

cher des Projekts, Prof. Frank F. Bier vom Fraunhofer IBMT. Das Projekt wird bis 2014 durch das Bundesministerium für Bil-

dung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Spitzenfor-schung und Innovation in den neuen Ländern“ gefördert. Dann ist mitersten Demonstratoren der „Diagnostik von morgen“ zu rechnen. ¢Dr. Armin Renner-Kottenkamp

Erstklassige Doktoranden-ausbildung an den „International Max Planck Research Schools“ Seit dem Jahr 2000 gehören die (IMPRS) zum festen Bestand-teil der Doktorandenförderung bei der Max-Planck-Gesell-schaft. Begabte Nachwuchswissenschaftler erhalten dieChance, unter exzellenten Bedingungen ein Forschungsthemazu bearbeiten.

Über die IMPRS bietet die Max-Planck-Gesellschaft eine umfassendeAusbildung während der Promotionszeit an. Die IMPRS werden von denjeweiligen Instituten organisiert, so dass sie je nach fachlichen Erforder-nissen und lokalen Möglichkeiten unterschiedlich ablaufen. Gemeinsa-mes Kennzeichen der Research Schools ist die enge Kooperation mitUniversitäten, an denen die Promotion erfolgt, und mit anderen For-schungseinrichtungen. Alle Programme sind international ausgerichtet -die Doktoranden kommen etwa zur Hälfte aus dem Ausland, deshalb istdie Arbeitssprache in Lehrveranstaltungen und im ForschungsalltagEnglisch. Schwerpunkt der dreijährigen Doktorandenzeit ist die Disser-tation an zumeist interdisziplinären Themen. Die Doktoranden werdenhierbei durch Wissenschaftler der kooperierenden Einrichtungenbetreut. Derzeit gibt es 61 IMPRS, davon 26 im chemisch-physikalisch-technischen, 23 im biologisch-medizinischen und 12 im geistes-, sozial-und humanwissenschaftlichen Bereich. An den Golmer Max-Planck-Instituten gibt es vier IMPRS mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Nachwuchsförderung schafft VernetzungNachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an denPotsdamer Forschungseinrichtungen stehen vor den gleichenHerausforderungen: Sie wollen sich frühzeitig inihrer Karriere orientieren und individuell passen-de Qualifikationen für den Arbeitsmarkt inWissenschaft und Wirtschaft aneignen.

Die Potsdam Graduate School bietet entsprechen-de Weiterbildungsmöglichkeiten und vernetzt dieGraduiertenprogramme der außeruniversitärenForschungseinrichtungen und der Universität Pots-dam. So können Synergieeffekte besser genutzt wer-den. Ab Dezember 2012 erweitert die Potsdam Gradua-te School ihr Angebot mit speziell auf die Zielgruppe derPostdocs zugeschnittenen Workshops sowie das vom EuropäischenSozialfonds und dem Land Brandenburg geförderte Programm KaP –Karriereentwicklung für Postdocs im Netzwerk pearls mit Kursen,Career talks und Coachings.

Die Kursangebote der Potsdam Graduate School zielen auf eineChancenverbesserung sowohl für die akademisch-wissenschaftlicheLaufbahn als auch für die praxisorientierte Karriere in Wirtschaft, Ver-waltung und Kultur. Flankiert wird das flexible Kursangebot von Weiter-bildungsprogrammen zur Karrierealternative Existenzgründung und zurHochschuldidaktik. Nicht nur für Promovierende und Postdocs an der

Universität spielen hochschuldidaktische Kompetenzen eine zuneh-mend wichtigere Rolle. Wer eine internationale, akademische Laufbahnanstrebt, profitiert von hochschuldidaktischen Qualifikationen und Lehr-erfahrung. Damit rückt die Hochschullehre stärker in den Karrierefokusvon Nachwuchswissenschaftlern. Auf eine Karriere als Hochschuldozentbereiten die drei Teaching Professionals Programme vor, die sich an die

Zielgruppen Promovierende, Postdocs und internationale Wissen-schaftler richten. Im Frühjahr 2013 starten die Teaching Pro-

fessionals mit neuen Durchgängen. Ebenfalls in eine neue Runde geht das Programm

EPE – Entrepreneurial Postgraduate Education. Freinach dem Motto „Science meets Market“ tüftelnhierbei Wissenschaftler an Geschäftsideen undBusinessplänen. Zu den regelmäßigen Teilneh-

mern aus dem Wissenschaftspark Golm gehörenMitarbeiter der Fraunhofer-Institute für Angewandte

Polymerforschung (IAP) und Biomedizinische Technik(IBMT) sowie der Max-Planck-Institute für Gravitations-

physik (Albert-Einstein-Institut), Kolloid- und Grenzflächenfor-schung sowie für Molekulare Pflanzenphysiologie. Im Septem-ber 2012 fand das Programm in Form einer kompakten Sum-mer School im GO:IN, dem Golm Innovationszentrum statt. DasEPE-Programm kann bei Bedarf auch in englischer Sprache an -geboten werden.

In enger Kooperation mit dem Forschungsnetzwerk pearls unddem Bereich „Wissenschaftlicher Nachwuchs“ des Dezernats für For-schungsangelegenheiten der Universität Potsdam bietet die PotsdamGraduate School mehrmals im Jahr Antragstrainings an. Der zweispra-chige Workshop gibt Tipps zur Antragskonzeption und Ausarbeitung. AmEnde steht eine individuelle Beratung zu konkreten Anträgen. Regelmä-ßig veranstaltet die Potsdam Graduate School auch einen Infobrunchzum Thema Nachwuchsförderung. Zielgruppe sind hier Koordinatorender strukturierten Graduiertenprogramme der Universität und deraußeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Aktuelle Ausschreibungen und Details zu allen Kursen und Pro-grammen sowie thematische Ansprechpartner gibt es auf der Webseiteder Potsdam Graduate School: www.pogs.uni-potsdam.deDas PoGS-Team erreichen Sie zentral unter [email protected] ¢

PoGS-Team

Gleich zwei IMPRS sind am MPI für Gravitationsphysikangesiedelt: Die „IMPRS on Gravitational Wave Astrono-

my“ bildet eine neue Generation von Forschern auf demaufstrebenden Feld der Gravitationswellenastronomie aus.

Die Doktorandenausbildung umfasst das gesamte Gebiet vonder klassischen Interferometrie auf der Erde und im Weltraum über fort-schrittliche und nichtklassische Konzepte bis zur Quellenberechnungund Datenanalyse. (http://imprs-gw.aei.mpg.de)

Die IMPRS for „Geometric Analysis, Gravitation and String Theory“fördert Forschungsprojekte, die im weitesten Sinne mit Einsteins All -gemeiner Relativitätstheorie in Beziehung stehen. Sie reichen von reinerMathematik über die Physik von schwarzen Löchern, Gravitationswellenund kosmologischen Anwendungen von Einsteins Theorie bis hin zu den neuesten Bestrebungen, diese mit der Quantenmechanik im Rah-men von Superstring- und M-Theorie in Einklang zu bringen(http://www.aei.mpg.de/english/imprs/imprsI1/index.html).

Das MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung bietet die IMPRSüber „Multiscale Bioysystems“ an. Sie befasst sich mit dem hierarchi-schen Aufbau von Biosystemen im Nanometer- und Mikrometerbereichund verbindet theoretische und experimentelle Biophysik, physikalischeChemie und Kolloidchemie, sowie Biochemie und Molekularbiologie.IMPRS-Doktoranden arbeiten an hervorragenden Forschungsprojekten,begleitet und betreut von den Wissenschaftlern der vier an den IMPRSbeteiligten Einrichtungen. Neben der Forschungsarbeit erhalten Dokto-randen ein umfangreiches Ausbildungsprogramm, das alle Themenberei-che der IMPRS abdeckt und weitere soft-skills übermittelt.(http://imprs.mpikg.mpg.de)

Seit Herbst 2007 besteht am MPI für Molekulare Pflanzenphysiolo-gie die IMPRS „Primary Metabolism and Plant Growth“, eine Kooperati-on mit der Universität Potsdam. Die Doktoranden untersuchen in ihrenProjekten die Beziehung zwischen Stoffwechsel und Wachstum beiPflanzen. Im Vordergrund steht ein systemorientierter Ansatz, der expe-rimentelle, bioinformatische und mathematische Vorgehensweisenumfasst. Begleitende Seminare unterstützen die Doktoranden im Erler-nen von Fachwissen und der Ausbildung von Kernkompetenzen. EinHighlight des Programms ist die „Plants and People“ Konferenz,zu der die Doktoranden hochkarätige Wissenschaftler alsSprecher einladen. Die nächste „Plants and People“ im Juni2013 sollte man sich schon vormerken! (http://www.mpimp-golm.mpg.de/IMPRS-PhD) ¢

Was sind meine Forschungsergebnisse wert?Auf diese Frage gibt die Universität Potsdam durch das Ser-viceangebot „Technologiescouting“ individuelle Antworten.Potsdam Transfer, die zentrale wissenschaftliche Einrichtungfür Gründung, Innovation, Wissens- und Technologietransferder Universität, bietet Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihreForschungsergebnisse auf Marktrelevanz prüfen zu lassen.

Prof. Dr. Dieter Wagner, Direktor des Zentrums, sieht nach einem posi-tiven Screening der Forschungsergebnisse zwei Wege: „IdentifizierteVerwertungspotenziale können durch einen Technologie- oder Wissens-transfer oder durch eine Gründung effektiv verwertet werden.“ Für bei-de Möglichkeiten etablierte die Universität ineinandergreifende Dienst-leistungsangebote.

Der Transferservice von Potsdam Transfer ist universitärer Mittler zwi-schen klein- und mittelständischen Unternehmen der Region sowie For-schungsgruppen der Potsdamer Forschungslandschaft. UnkomplizierteVermittlung und Initiierung von Forschungsaufträgen stehen hierbei imVordergrund. Auch die Klärung von Patentfragen und anderen rechtli-chen Grundlagen übernimmt der Transferservice, ebenso die Suchenach individuellen Fördermöglichkeiten. Ergänzend bietet die gemein-nützige Tochtergesellschaft der Universität, die UP Transfer GmbH, pro-fessionelles Projektmanagement für eine reibungslose Abwicklung undVerwaltung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

Dr. Martina Schad und Dr. Jim Kallarackal entschieden sich für eineigenes Unternehmen – die OakLabs GmbH. In der Gründungsphasestand ihnen der universitäre Gründerservice von Potsdam Transfer hilf-reich zur Seite. Gezielte Coaching-Angebote halfen dem Gründerteam,eigene Kompetenzen auszubauen. Das EXIST-Gründerstipendiumermöglichte beiden eine optimale Gründungsvorbereitung. Speziell fürwissens- oder technologieorientierte Gründungen wurde das Stipendiumvom BMWi ins Leben gerufen. Auch bei der Vermittlung von Büro- undLaborräumen für eine Ausgründung hilft die Potsdam Transfer. DieGO:INcubator GmbH wurde auf Betreiben der Universitätsgesellschaftgegründet, um Bedarfe von Startups nach der Gründungsphase erfüllenzu können. Die GmbH bietet erweiterte Beratungs- und Serviceangebo-te und vermittelt Büro- und Laborflächen speziell für Wissenschaftsgrün-dungen beispielsweise im GO:IN Innovationszentrum im Wissenschafts-park Potsdam-Golm.

Forschung und Produktion müssen noch enger verzahnt werden -dies war auch das Ergebnis des ersten Golmer Transfertages im Septem-ber 2012. Standortmanagement des Wissenschaftsparks, PotsdamTransfer, IHK Potsdam und BioTOP Berlin Brandenburg organisiertengemeinsam dieses Forum zur Präsentation aktueller, anwendungsorien-tierter Themen aus FuE. Interessierten Unternehmen und anderen For-schungseinrichtungen bot sich die Möglichkeit, Anknüpfungspunkte fürzukünftige Kooperationen zu finden. Akteure des Wissenschaftsparksgaben Einblicke in ihre Forschungsaktivitäten aus den Life Sciences undpräsentierten erfolgreiche FuE-Kooperationen sowie Spin-off-Gründun-

gen. Ein Fazit des Transfertages war es, dass die erzielten For-schungsergebnisse auch einen direkten Weg in die Anwendungschaffen sollen – dass man dort produziert, wo geforscht wird.Schon heute finden sich am Standort Golm 22 kleine und mittel-ständische Unternehmen, die sich zum großen Teil direkt aus

den Forschungseinrichtungen vor Ort heraus gegründet haben.Einen klaren Appell an die Politik, die notwendigen Rahmenbedin-

gungen weiterhin zu unterstützen und auszubauen, formulierte FriedrichWinskowski, Standortmanager des Wissenschaftsparks Potsdam-Golm:„Um diesen Exzellenz-Standort zukunftsfähig zu gestalten, brauchen wirneue Flächen für forschungsnahe Produktion sowie ein neues Technolo-giezentrum für die langfristige Ansiedlung unserer Ausgründungen aberauch, um neuen Gründern und Ansiedlungen Raum zu geben.“ ¢A. Frey, A. Lauterbach

Prof. Frank F. Bier eröffnet das dritte Statusseminar des Projekts „Taschentuchlabor“.

Kooperationen und Netzwerke – Strickleiternzum Erfolg Nachwuchsförderung schafft Vernetzung das Taschentuchlabor Internatio-nal Max Planck Research Schools Potsdamerleitet Weltverband der GeowissenschaftlerHumboldt-Forschungspreis indischer Sommer-Monsun der Blütenbildung auf der Spur zwei-facher Preisträger Brandenburgischer Nach-

wuchswissenschaftlerpreis 2012 neueEmmy-Noether-Nachwuchs -

gruppe Auszeichnung derBesten Energie von der Rolle Mobile Medizinver-sorgung Deutsch- Kolum -bia ni sches Forum der chemische Fingerab-druck des Weins Prof. F. Scheller zum 70. Keine Chance für Stress undSpannungsschmerzen

Technologie- oder Wissenstransfer oder Gründung?

Die Beratung im Team schafft Klarheit.

Kurse, Career Talks und Coachings bei der Potsdam Graduate School

Foto: K. Fritze

Foto:Christoph Heidrich

Page 4: Startseite | Max-Planck-Institut für Kolloid- und ... · Title: Layout 1 Created Date: 12/11/2012 3:10:39 PM

Park’n’ScienceDer Newsletter für den WISSENSCHAFTSPARK POTSDAM-GOLM · Ausgabe 9 · Dezember 2012PSKooperationen

und Netzwerke Strickleitern zum Erfolg

Schon längst ist eine Promotion mit Auszeich-nung, Abschluss einer Zeit intensiven wissen-schaftlichen Arbeitens, keine Garantie mehrfür einen reibungslosen Einstieg ins Berufsle-ben. Zusätzliche Qualifikationen, möglichstschon während der letzten Ausbildungsphaseerworben, erleichtern diesen Schritt. Wer seinAnliegen gekonnt präsentiert und Grundzügedes Managements, der Betriebswirtschaftoder des Förderwesens kennt, hat eine guteStartposition. Ob der Weg in eine abhängigeBeschäftigung, eine selbstständige Tätigkeit,

oder in die Hochschullaufbahn führen soll, aufalle diese Laufbahnen kann man sich am Wissenschaftsstandort Potsdam-Golm vorbe-reiten. Zu diesem Zweck fließen hier Kompe-tenzen aus Universität und den außeruniver -sitären Forschungseinrichtungen gleich inmehreren Netzwerken zusammen. Die einenvermitteln die notwendigen Soft-Skills, anderesind ganz auf den finanziellen und wirtschaftli-chen Bedarf junger Existenzgründer abgestellt.

Bei der Förderung komplexer Projekte set-zen auch die Zuwendungsgeber auf interdiszi-plinären Dialog und Synergien und machen dieMittelvergabe von bestimmten Konstellationenabhängig. Oft sind die Kooperationsverträgefür solche Vorhaben wahre diplomati-sche Meisterleistungen. DenInitiatoren des „Taschentuchla-bor“ ist es sogar gelungen 14

Einrichtungen zusammenzuführen und aufeinen erfolgreichen Weg zu bringen!

Eine besondere Herausforderung für dieVertragspartner stellen internationale Koopera-tionen dar. Sind sie erst einmal auf den Weggebracht, entfalten sie oft einen eigenen Reizund sind eine Bereicherung für die Partner. DerWissenschaftsstandort Potsdam-Golm ist überviele Projekte international vernetzt. Um Ihnendavon einen Eindruck zu vermitteln, setzen wirin dieser Ausgabe das Schwerpunktthema mitvier völlig unterschiedlichen, faszinierendenBeispielen auf der Rückseite fort. ¢

Erholsame Feiertage, einen guten Start ins NeueJahr – und natürlich – viel Spaß beim Lesen

wünscht Ihre Barbara Buller

Interdisziplinäre Kooperation für die Schnelldiagnostik vonmorgen: „Das Taschen-tuchlabor“Seit knapp drei Jahren arbeiten Potsdamer Forscher an der Dia-gnostik von morgen: Das „Taschentuchlabor“ soll eine Schnell-diagnostik entwickeln, die klinisch relevante Erreger unmittel-bar nachweisen kann. Und das ohne Laborgeräte!

Am 7. November 2012 fand in Golm das dritte Statusseminar des Pro-jekts „Das Taschentuchlabor – Impulszentrum für Integrierte Bioanaly-se“ statt. Das Projekt hat zum Ziel, ein komplettes diagnostischesSystem zu minimieren – und zwar auf molekularer Ebene – so dass esin Gegenstände des täglichen Bedarfs, namentlich Hygienetücher, ein-gebettet werden kann. So soll es zukünftig möglich sein, unmittelbareinen harmlosen Schnupfen von einer Virusgrippe zu unterscheiden.Auch für die Sicherung hoher hygienischer Standards, wie z. B. in Kran-kenhäusern, birgt diese Schnelldiagnostik am „Point-of-need“ ein enor-mes Potenzial.

Initiiert durch den Potsdamer Institutsteil des Fraunhofer-Institutsfür Biomedizinische Technik IBMT und die Universität Potsdam, die mitdrei Instituten am Projekt beteiligt ist, arbeiten auf dem Campus nochdas Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP sowie dasMax-Planck Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung am Projekt.In Golm sind somit knapp 20 Arbeitsgruppen am „Taschentuchlabor“beteiligt. Insgesamt arbeiten 14 Institutionen am Projekt, so auch dieCharité, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braun-schweig, und mehrere regionale Unternehmen.

Die Forscher haben sich die Entwicklung von molekularen Erken-nungsstrukturen zum Ziel gesetzt, die ähnlich wie Antikörper spezielleKrankheitserreger erkennen und binden können. Die neuen Erkennungs-strukturen sollen jedoch nicht frei beweglich sondern in einen flexiblenTräger aus einem speziell entwickelten, wässrigen Gel (sog. Hydrogel)eingebettet sein. Das Hydrogel sendet ein leicht ablesbares Signal, z. B.einen Farbumschlag, sobald die Erkennungsstruktur einen Erregergebunden hat.

Die im Projekt identifizierten Erkennungsstrukturen sind allerdingsdeutlich kleiner und somit flexibler einsetzbar als Antikörper. Sie werdenals modulare Bausteine verwendet und definiert an die ebenfalls im Pro-

jekt entwickelten, neuartigen Hydrogele gekoppelt. So sollenkünstliche „Superantikörper“ entstehen, die mehrere Bereiche(Epitope) eines Erregers gleichzeitig erkennen und hierdurch dieSpezifität entsprechender Tests entscheidend verbessern könnten.

Die Hydrogele wiederum sind aus völlig neuartigen chemischenStrukturen, sog. Polymeren aufgebaut. Bindet ein Erreger an solcheStrukturen, fällt das Hydrogel in sich zusammen wie ein Schwamm, derausgepresst wird. Dieser Kollaps soll dann zu einem sichtbaren Farbum-schlag des Gels durch Umlegen eines eingebauten chemischen oderphysikalischen „Schalters“ führen.

„Das Projekt erfordert, dass man sich in andere Disziplinen ver-setzt und fragt, welche Informationen z. B. Polymerchemiker brauchen,um die von Molekularbiologen entwickelten Erkennungsstrukturen effi-zient einzubinden. Der theoretische Physiker erklärt uns dann, wie die

Oberflächen strukturiert sein müssen, damit die Erreger über-haupt detektiert werden können. Interessant sind auch die

unterschiedlichen Größenskalen der beteiligten Diszipli-nen. Chemiker benötigen gewöhnlich Substanzen im mg-Maßstab für ihre Arbeiten, jedoch werden bestimmte Sub-stanzen in biologischen Systemen oft nur im µg-Maßstab

hergestellt. Das ist ein Unterschied vom Faktor 1000. Hierliegt eine große Herausforderung im Projekt“, erklärt der Spre-

cher des Projekts, Prof. Frank F. Bier vom Fraunhofer IBMT. Das Projekt wird bis 2014 durch das Bundesministerium für Bil-

dung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Spitzenfor-schung und Innovation in den neuen Ländern“ gefördert. Dann ist mitersten Demonstratoren der „Diagnostik von morgen“ zu rechnen. ¢Dr. Armin Renner-Kottenkamp

Erstklassige Doktoranden-ausbildung an den „International Max Planck Research Schools“ Seit dem Jahr 2000 gehören die (IMPRS) zum festen Bestand-teil der Doktorandenförderung bei der Max-Planck-Gesell-schaft. Begabte Nachwuchswissenschaftler erhalten dieChance, unter exzellenten Bedingungen ein Forschungsthemazu bearbeiten.

Über die IMPRS bietet die Max-Planck-Gesellschaft eine umfassendeAusbildung während der Promotionszeit an. Die IMPRS werden von denjeweiligen Instituten organisiert, so dass sie je nach fachlichen Erforder-nissen und lokalen Möglichkeiten unterschiedlich ablaufen. Gemeinsa-mes Kennzeichen der Research Schools ist die enge Kooperation mitUniversitäten, an denen die Promotion erfolgt, und mit anderen For-schungseinrichtungen. Alle Programme sind international ausgerichtet -die Doktoranden kommen etwa zur Hälfte aus dem Ausland, deshalb istdie Arbeitssprache in Lehrveranstaltungen und im ForschungsalltagEnglisch. Schwerpunkt der dreijährigen Doktorandenzeit ist die Disser-tation an zumeist interdisziplinären Themen. Die Doktoranden werdenhierbei durch Wissenschaftler der kooperierenden Einrichtungenbetreut. Derzeit gibt es 61 IMPRS, davon 26 im chemisch-physikalisch-technischen, 23 im biologisch-medizinischen und 12 im geistes-, sozial-und humanwissenschaftlichen Bereich. An den Golmer Max-Planck-Instituten gibt es vier IMPRS mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Nachwuchsförderung schafft VernetzungNachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an denPotsdamer Forschungseinrichtungen stehen vor den gleichenHerausforderungen: Sie wollen sich frühzeitig inihrer Karriere orientieren und individuell passen-de Qualifikationen für den Arbeitsmarkt inWissenschaft und Wirtschaft aneignen.

Die Potsdam Graduate School bietet entsprechen-de Weiterbildungsmöglichkeiten und vernetzt dieGraduiertenprogramme der außeruniversitärenForschungseinrichtungen und der Universität Pots-dam. So können Synergieeffekte besser genutzt wer-den. Ab Dezember 2012 erweitert die Potsdam Gradua-te School ihr Angebot mit speziell auf die Zielgruppe derPostdocs zugeschnittenen Workshops sowie das vom EuropäischenSozialfonds und dem Land Brandenburg geförderte Programm KaP –Karriereentwicklung für Postdocs im Netzwerk pearls mit Kursen,Career talks und Coachings.

Die Kursangebote der Potsdam Graduate School zielen auf eineChancenverbesserung sowohl für die akademisch-wissenschaftlicheLaufbahn als auch für die praxisorientierte Karriere in Wirtschaft, Ver-waltung und Kultur. Flankiert wird das flexible Kursangebot von Weiter-bildungsprogrammen zur Karrierealternative Existenzgründung und zurHochschuldidaktik. Nicht nur für Promovierende und Postdocs an der

Universität spielen hochschuldidaktische Kompetenzen eine zuneh-mend wichtigere Rolle. Wer eine internationale, akademische Laufbahnanstrebt, profitiert von hochschuldidaktischen Qualifikationen und Lehr-erfahrung. Damit rückt die Hochschullehre stärker in den Karrierefokusvon Nachwuchswissenschaftlern. Auf eine Karriere als Hochschuldozentbereiten die drei Teaching Professionals Programme vor, die sich an die

Zielgruppen Promovierende, Postdocs und internationale Wissen-schaftler richten. Im Frühjahr 2013 starten die Teaching Pro-

fessionals mit neuen Durchgängen. Ebenfalls in eine neue Runde geht das Programm

EPE – Entrepreneurial Postgraduate Education. Freinach dem Motto „Science meets Market“ tüftelnhierbei Wissenschaftler an Geschäftsideen undBusinessplänen. Zu den regelmäßigen Teilneh-

mern aus dem Wissenschaftspark Golm gehörenMitarbeiter der Fraunhofer-Institute für Angewandte

Polymerforschung (IAP) und Biomedizinische Technik(IBMT) sowie der Max-Planck-Institute für Gravitations-

physik (Albert-Einstein-Institut), Kolloid- und Grenzflächenfor-schung sowie für Molekulare Pflanzenphysiologie. Im Septem-ber 2012 fand das Programm in Form einer kompakten Sum-mer School im GO:IN, dem Golm Innovationszentrum statt. DasEPE-Programm kann bei Bedarf auch in englischer Sprache an -geboten werden.

In enger Kooperation mit dem Forschungsnetzwerk pearls unddem Bereich „Wissenschaftlicher Nachwuchs“ des Dezernats für For-schungsangelegenheiten der Universität Potsdam bietet die PotsdamGraduate School mehrmals im Jahr Antragstrainings an. Der zweispra-chige Workshop gibt Tipps zur Antragskonzeption und Ausarbeitung. AmEnde steht eine individuelle Beratung zu konkreten Anträgen. Regelmä-ßig veranstaltet die Potsdam Graduate School auch einen Infobrunchzum Thema Nachwuchsförderung. Zielgruppe sind hier Koordinatorender strukturierten Graduiertenprogramme der Universität und deraußeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Aktuelle Ausschreibungen und Details zu allen Kursen und Pro-grammen sowie thematische Ansprechpartner gibt es auf der Webseiteder Potsdam Graduate School: www.pogs.uni-potsdam.deDas PoGS-Team erreichen Sie zentral unter [email protected] ¢

PoGS-Team

Gleich zwei IMPRS sind am MPI für Gravitationsphysikangesiedelt: Die „IMPRS on Gravitational Wave Astrono-

my“ bildet eine neue Generation von Forschern auf demaufstrebenden Feld der Gravitationswellenastronomie aus.

Die Doktorandenausbildung umfasst das gesamte Gebiet vonder klassischen Interferometrie auf der Erde und im Weltraum über fort-schrittliche und nichtklassische Konzepte bis zur Quellenberechnungund Datenanalyse. (http://imprs-gw.aei.mpg.de)

Die IMPRS for „Geometric Analysis, Gravitation and String Theory“fördert Forschungsprojekte, die im weitesten Sinne mit Einsteins All -gemeiner Relativitätstheorie in Beziehung stehen. Sie reichen von reinerMathematik über die Physik von schwarzen Löchern, Gravitationswellenund kosmologischen Anwendungen von Einsteins Theorie bis hin zu den neuesten Bestrebungen, diese mit der Quantenmechanik im Rah-men von Superstring- und M-Theorie in Einklang zu bringen(http://www.aei.mpg.de/english/imprs/imprsI1/index.html).

Das MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung bietet die IMPRSüber „Multiscale Bioysystems“ an. Sie befasst sich mit dem hierarchi-schen Aufbau von Biosystemen im Nanometer- und Mikrometerbereichund verbindet theoretische und experimentelle Biophysik, physikalischeChemie und Kolloidchemie, sowie Biochemie und Molekularbiologie.IMPRS-Doktoranden arbeiten an hervorragenden Forschungsprojekten,begleitet und betreut von den Wissenschaftlern der vier an den IMPRSbeteiligten Einrichtungen. Neben der Forschungsarbeit erhalten Dokto-randen ein umfangreiches Ausbildungsprogramm, das alle Themenberei-che der IMPRS abdeckt und weitere soft-skills übermittelt.(http://imprs.mpikg.mpg.de)

Seit Herbst 2007 besteht am MPI für Molekulare Pflanzenphysiolo-gie die IMPRS „Primary Metabolism and Plant Growth“, eine Kooperati-on mit der Universität Potsdam. Die Doktoranden untersuchen in ihrenProjekten die Beziehung zwischen Stoffwechsel und Wachstum beiPflanzen. Im Vordergrund steht ein systemorientierter Ansatz, der expe-rimentelle, bioinformatische und mathematische Vorgehensweisenumfasst. Begleitende Seminare unterstützen die Doktoranden im Erler-nen von Fachwissen und der Ausbildung von Kernkompetenzen. EinHighlight des Programms ist die „Plants and People“ Konferenz,zu der die Doktoranden hochkarätige Wissenschaftler alsSprecher einladen. Die nächste „Plants and People“ im Juni2013 sollte man sich schon vormerken! (http://www.mpimp-golm.mpg.de/IMPRS-PhD) ¢

Was sind meine Forschungsergebnisse wert?Auf diese Frage gibt die Universität Potsdam durch das Ser-viceangebot „Technologiescouting“ individuelle Antworten.Potsdam Transfer, die zentrale wissenschaftliche Einrichtungfür Gründung, Innovation, Wissens- und Technologietransferder Universität, bietet Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihreForschungsergebnisse auf Marktrelevanz prüfen zu lassen.

Prof. Dr. Dieter Wagner, Direktor des Zentrums, sieht nach einem posi-tiven Screening der Forschungsergebnisse zwei Wege: „IdentifizierteVerwertungspotenziale können durch einen Technologie- oder Wissens-transfer oder durch eine Gründung effektiv verwertet werden.“ Für bei-de Möglichkeiten etablierte die Universität ineinandergreifende Dienst-leistungsangebote.

Der Transferservice von Potsdam Transfer ist universitärer Mittler zwi-schen klein- und mittelständischen Unternehmen der Region sowie For-schungsgruppen der Potsdamer Forschungslandschaft. UnkomplizierteVermittlung und Initiierung von Forschungsaufträgen stehen hierbei imVordergrund. Auch die Klärung von Patentfragen und anderen rechtli-chen Grundlagen übernimmt der Transferservice, ebenso die Suchenach individuellen Fördermöglichkeiten. Ergänzend bietet die gemein-nützige Tochtergesellschaft der Universität, die UP Transfer GmbH, pro-fessionelles Projektmanagement für eine reibungslose Abwicklung undVerwaltung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

Dr. Martina Schad und Dr. Jim Kallarackal entschieden sich für eineigenes Unternehmen – die OakLabs GmbH. In der Gründungsphasestand ihnen der universitäre Gründerservice von Potsdam Transfer hilf-reich zur Seite. Gezielte Coaching-Angebote halfen dem Gründerteam,eigene Kompetenzen auszubauen. Das EXIST-Gründerstipendiumermöglichte beiden eine optimale Gründungsvorbereitung. Speziell fürwissens- oder technologieorientierte Gründungen wurde das Stipendiumvom BMWi ins Leben gerufen. Auch bei der Vermittlung von Büro- undLaborräumen für eine Ausgründung hilft die Potsdam Transfer. DieGO:INcubator GmbH wurde auf Betreiben der Universitätsgesellschaftgegründet, um Bedarfe von Startups nach der Gründungsphase erfüllenzu können. Die GmbH bietet erweiterte Beratungs- und Serviceangebo-te und vermittelt Büro- und Laborflächen speziell für Wissenschaftsgrün-dungen beispielsweise im GO:IN Innovationszentrum im Wissenschafts-park Potsdam-Golm.

Forschung und Produktion müssen noch enger verzahnt werden -dies war auch das Ergebnis des ersten Golmer Transfertages im Septem-ber 2012. Standortmanagement des Wissenschaftsparks, PotsdamTransfer, IHK Potsdam und BioTOP Berlin Brandenburg organisiertengemeinsam dieses Forum zur Präsentation aktueller, anwendungsorien-tierter Themen aus FuE. Interessierten Unternehmen und anderen For-schungseinrichtungen bot sich die Möglichkeit, Anknüpfungspunkte fürzukünftige Kooperationen zu finden. Akteure des Wissenschaftsparksgaben Einblicke in ihre Forschungsaktivitäten aus den Life Sciences undpräsentierten erfolgreiche FuE-Kooperationen sowie Spin-off-Gründun-

gen. Ein Fazit des Transfertages war es, dass die erzielten For-schungsergebnisse auch einen direkten Weg in die Anwendungschaffen sollen – dass man dort produziert, wo geforscht wird.Schon heute finden sich am Standort Golm 22 kleine und mittel-ständische Unternehmen, die sich zum großen Teil direkt aus

den Forschungseinrichtungen vor Ort heraus gegründet haben.Einen klaren Appell an die Politik, die notwendigen Rahmenbedin-

gungen weiterhin zu unterstützen und auszubauen, formulierte FriedrichWinskowski, Standortmanager des Wissenschaftsparks Potsdam-Golm:„Um diesen Exzellenz-Standort zukunftsfähig zu gestalten, brauchen wirneue Flächen für forschungsnahe Produktion sowie ein neues Technolo-giezentrum für die langfristige Ansiedlung unserer Ausgründungen aberauch, um neuen Gründern und Ansiedlungen Raum zu geben.“ ¢A. Frey, A. Lauterbach

Prof. Frank F. Bier eröffnet das dritte Statusseminar des Projekts „Taschentuchlabor“.

Kooperationen und Netzwerke – Strickleiternzum Erfolg Nachwuchsförderung schafft Vernetzung das Taschentuchlabor Internatio-nal Max Planck Research Schools Potsdamerleitet Weltverband der GeowissenschaftlerHumboldt-Forschungspreis indischer Sommer-Monsun der Blütenbildung auf der Spur zwei-facher Preisträger Brandenburgischer Nach-

wuchswissenschaftlerpreis 2012 neueEmmy-Noether-Nachwuchs -

gruppe Auszeichnung derBesten Energie von der Rolle Mobile Medizinver-sorgung Deutsch- Kolum -bia ni sches Forum der chemische Fingerab-druck des Weins Prof. F. Scheller zum 70. Keine Chance für Stress undSpannungsschmerzen

Technologie- oder Wissenstransfer oder Gründung?

Die Beratung im Team schafft Klarheit.

Kurse, Career Talks und Coachings bei der Potsdam Graduate School

Foto: K. Fritze

Foto:Christoph Heidrich

Page 5: Startseite | Max-Planck-Institut für Kolloid- und ... · Title: Layout 1 Created Date: 12/11/2012 3:10:39 PM

www.wissenschaftspark-potsdam.de

Der chemische Fingerabdruckdes Weins

Innovative analytische Methoden derInhaltsstoffbestimmung (Metabolo-mics) in Kombination mit ausgefeiltenstatistischen Verfahren erlauben erst-malig die Unterscheidung von Rebsor-ten, Herkunftsorten, Jahrgängen sowieQualitäten von Wein allein aufgrundseiner Inhaltsstoffe – seines chemi-schen Fingerabdrucks.

Seit Jahrtausenden wird Wein aus Traubengewonnen. Jeder Verarbeitungsschritt hinter-lässt Spuren in Form von Inhaltsstoffen imWein. Was macht dabei die Qualität eines Wei-nes aus? Gibt es objektive Kriterien zur Bewer-

tung von Wein? Dieser Frage widmet sich eindeutsch-chilenisches Forscherteam in einemProjekt, das nach Charakteristika für Weinsor-ten, Anbaugebiete, Weinqualitäten und Anbau-jahre sucht. Die Gruppen des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologieund der Universidad Técnica Federico SantaMaria, Valparaiso in Chile, betreten dabeidurch die Nutzung ungerichteter analytischerVerfahren (Metabolom-Analyse des Weinesohne vorherige Festlegung auf bestimmteStoffgruppen) experimentelles Neuland.

In einem ersten Experiment wurden vierWeinsorten aus vier verschiedenen Weinan-bauregionen Chiles aus den Jahren 2004 bis2006 und in drei unterschiedlichen Qualitätenuntersucht, ungefähr 400 Flaschen sortenrei-nen, chilenischen Rotweins. Die Kombination

analytischer Verfahren mit statistischen Metho-den macht es möglich, charakteristische Stoff-verteilungen, auch unbekannter Stoffe, zu erken-nen und die typischen Verteilungsmuster zu ent-decken. Für die Forscher überraschend ist diegeringe Anzahl gemeinsamer Inhaltsstoffe, dieman in allen vier getesteten Rotweinsorten fin-den konnte. Nur ca. 60% lassen sich in mehre-ren, aber nicht in allen vier Weinsorten nach-weisen. Für jede Sorte ließen sich bis zu 6400verschiedene Inhaltsstoffe nachweisen. „Wirwaren sehr erstaunt, dass mehr als die Hälfteder gefunden Inhaltsstoffe chemisch bishernicht genauer charakterisiert sind. Möglicher-weise gehen ein Teil der positiven Wirkungen,die dem Wein zugeschrieben werden auf dieseunbekannten Inhaltsstoffe zurück“, so Prof.Peña-Cortés von der Universität Valparaiso. ¢

Forschungspreise und -stipendien

Zwei Gastwissenschaftlerinnen undeine neue Nachwuchsforschergruppeerhöhen die Vielfalt der Forschungs-landschaft.

Aus Los Angeles nach Golm. Die Verleihungeines Forschungspreises der Humboldt-Stif-tung führte die Kalifornierin Prof. Dr. SabeehaMerchant nach Potsdam. Ausgestattet mit60.000 Euro Preisgeld verbrachte sie ein For-schungssemester am Max-Planck-Institut fürMolekulare Pflanzenphysiologie. Bis EndeSeptember widmete sich die Spitzenforsche-rin, die erst kürzlich in die National Academyof Sciences (Nationale Akademie der Wissen-schaften der USA) gewählt wurde, sich Koope-rationsprojekten mit hiesigen Arbeitsgruppenwidmen. Ihr Gastgeber am MPI-MP war Prof.Dr. Ralph Bock, dessen Abteilung sich mit Pla-stidenforschung beschäftigt. Seit über 20 Jah-ren forscht Merchants Arbeitsgruppe daran,wie Lebewesen einen Mangel an essentiellenMetallen wie Zink, Kupfer, Eisen und Manganüberleben können. Gemeinsam mit den For-schern am Potsdamer Institut will sie nachVeränderungen in den Genabschriften, derProteinzusammensetzung der Zellen und demStoffwechsel fahnden.

Der Blütenbildung auf der Spur. Fünf Jah-re kann die Biologin Dr. Kerstin Kaufmannvom University & Research Centre in Wage-ningen/Niederlande dank der Verleihung desrenommierten Sofja Kovalevskaja-Preises2012 der Alexander von Humboldt-Stiftungnun in Potsdam forschen. Die mit bis zu 1,65 Millionen Euro dotierte Auszeichnungermöglicht jungen Wissenschaftlern den Auf-

bau eigener Forschungsgruppen an deut-schen Gasteinrichtungen. Als Gast von Mo -lekularbiologe Prof. Dr. Bernd Müller-Röberam Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam wird Dr. KaufmannSchlüsselregulatoren der Blütenbildung er -forschen.

Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe amMax-Planck-Institut für Molekulare Pflan-zenphysiologie. Dr. André Scheffel ist Leiter der neuen Forschungsgruppe zum The-ma „Biomineralbildung bei Algen“. Im Focusder neuen Forschergruppe stehen „Kalkalgen“– ihr kennzeichnendes Merkmal ist ein Panzeraus Kalkschuppen, der jede einzelne Zelleumhüllt. Dieser hat es Nachwuchsgruppen -leiter Scheffel angetan. Die mikrometergroßenSchuppen, Coccolithe, bestehen aus unge-wöhnlich geformten Calcit-Kristallen. „Wennwir verstehen, wie die Algen es schaffen Cal-cit-Kristalle in nahezu jeder erdenklichenForm zu bilden, können wir das im Labornachahmen“, erklärt der Gruppenleiter.

Mit dem Emmy-Noether-Programm för-dert die DFG hervorragende junge Wissen-schaftler auf ihrem Weg in die akademischeSelbstständigkeit. Während der meist fünf -jährigen Förderdauer leiten Sie eine eigeneNachwuchsgruppe, eine wichtige Station aufdem Weg zum Hochschullehrer. ¢

Neue Erkenntnisse zum indischen Sommer-Monsun

Carl-Ramsauer-Preis2012 der PhysikalischenGesellschaft zu Berlin(PGzB) für Dr. NishantMalik.

Eine der vier hervorragen-den Promotionsarbeiten in

Physik, die im Rahmen eines Festkolloquiumsan der Universität Potsdam mit dem Carl-Ramsauer-Preise der PGzB ausgezeichnet wur-den, ist in Potsdam entstanden. Dr. NishantMalik erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit„Extremes in events and dynamics: a nonlineardata analysis perspective on the past and pre-sent dynamics of the Indian summer mon-soon“. ¢

Energie von der Rolle für Brasilien

Das Fraunhofer IAP installiert einePilotanlage in Brasilien für flexibleorganische Solarzellen.

Strom bedeutet für Brasilien nicht nur Licht,sondern auch den Zugang zu modernen Kom-munikationsmitteln. Organische Photovoltaiksoll zukünftig Gebiete mit schlechter Infra-struktur mit Strom versorgen. Die brasiliani-sche Firma Flexsolar in Joinville, Santa Catari-na, und das Fraunhofer-Institut für Angewand-te Polymerforschung IAP in Potsdam-Golmwerden dafür flexible organische Solarzellenentwickeln. Das Fraunhofer IAP installiert einePilotanlage in Brasilien und entwickelt dieTechniken und Verfahren. Flexsolar wird dieProduktentwicklung und die Vermarktung inSüdamerika voranbringen. Der Vertrag mit

einem Auftragsvolumen von 4,8 Millionen Eurowurde am 3. Oktober 2012 in Joinville unter-zeichnet.

Die erforderlichen Photovoltaikelementemüssen leicht, preiswert und in vielen Fällenflexibel sein, damit sie z. B. auf Schultaschenangebracht werden können. Auch Elementefür größere Flächen werden benötigt, über dieetwa Akkumulatoren von Laptops aufgeladenwerden können. Zur Herstellung der Photo -voltaikelemente setzen die Partner einenpreisgünstigen Rolle-zu-Rolle-Prozess ein.

„Vorteilhaft sind hier auch die vergleichsweisegeringen Investitionskosten für eine Vertei-lungsinfrastruktur und vor allem die Tatsache,dass mit dem Solarstrom auch stabile Verbin-dungen mit dem Internet möglich werden.Damit verbessern sich die Bildungsmöglichkei-ten von Kindern und Jugendlichen spürbar“,bekräftigt Prof. Hans-Jörg Bullinger von derFraunhofer-Gesellschaft. „Bei dem Rolle-zu-Rolle-Prozess werden die erforderlichenSchichten nacheinander auf eine flexible Trä-gerschicht aufgedruckt, die kontinuierlich wieein endloses Fließband über Rollen läuft. Ineinem letzten Schritt werden die Schichtennoch auf dem Band luftdicht verkapselt“,erläutert Dr. Armin Wedel vom Fraunhofer IAP.

Die Idee zu diesem Projekt entstand wäh-rend eines Besuches des Brasilianers BernardSchmidt am Stand des Fraunhofer IAP auf derFachmesse LOPE-C 2012 in München. Nunwerden bereits erste Produktmuster auf derPilotanlage im neu eröffneten Anwendungs-zentrum für Innovative Polymertechnologienam Fraunhofer IAP gefertigt. ¢

Keine Chance für Stress undSpannungsschmerzen

Bei den Golmer Max-Planck-Institutensorgen Yoga und der „Pausenexpress“für gesunden Ausgleich bei der Arbeit.

Die meisten Schreibtischakteure wissengenau, was ihrem schmerzenden Rücken guttäte. Für viele stellt allerdings der Aufbruchzum Sport am Abend ein unüberwindlichesHindernis dar. Gerade für solche Fälle gibt esden „Pausenexpress“, der seit mehr als dreiJahren fester Bestandteil des Hochschul-sports der Universität Potsdam ist. SeitHerbst 2010 möchten auch die Verwaltungs-mitarbeiter des MPI für Kolloid- und Grenzflä-chenforschung dieses Angebot nicht mehrmissen. Bei akutem Bewegungsmangel amSchreibtisch und den häufigen dadurch ent-stehenden Beschwerden kommt jetzt wö -chentlich der Pausenexpress in den Wissen-schaftspark Potsdam-Golm. Nur 15 Minuten

Bewegung, ein bis zweimal pro Woche, helfengegen Nackenverspannungen oder beugenRückenschmerzen vor. Studenten der Sport-wissenschaften kommen direkt am Arbeits-platz vorbei, so dass weder ein Kleidungs-noch ein Ortswechsel notwendig sind. Unterqualifizierter Anleitung führen die Kollegengemeinsame Übungen zur Kräftigung, Mo -bilisation und Entspannung gegen die klassi-schen Fehlhaltungen aus. Dieses Angebot stehtallen Interessierten ganzjährig zur Verfügung.Pro Teilnehmer und Kurs (zehn Einheiten) fal-len Kosten in Höhe von 10 Euro an. Kurszeitenund weitere Informationen findet man unterwww.hochschulsport-potsdam.de.

„Kraft tanken für den Tag, Energien freisetzen“kann man bei den Yogakursen, Mittwoch mor-gens im MPI für Molekulare Pflanzenphysiolo-gie. Katrin Piepenburg, dort biologisch-techni-sche Assistentin, hat 2010 begonnen ihr Hobbyzu vertiefen. Seit Januar 2012 ist sie ausgebilde-te Yogalehrerin im BYV. Ihre Erfahrungen mit denpositiven Wirkungen von Yoga möchte sie gernan Menschen weitergeben und unterrichtet nunjeden Mittwochmorgen Hatha Yoga im Institut.

Sie hat erfahren: Yoga wirkt auf dengesamten Körper und Geist. Über bewusstesAtmen verbunden mit körperlichen Übungenbewirkt Yoga Stressabbau und Schmerzlinde-rung, stärkt das Immunsystem, fördert die Kon-zentrationsfähigkeit und stärkt das Selbstver-trauen. Im Kurs sind zurzeit 13 Personen ausden drei Max-Planck-Instituten, die Teilnehmer-zahl ist derzeit ausgeschöpft. Die Gruppe istbunt gemischt, Yoga eignet sich für Menschenjeden Alters und Konstitution. Geplant ist einweiterer Kurs, der dann evtl. ab Januar abendsangeboten wird. Details über den Mittwochs-kurs oder den Abendkurs kann man bei KatrinPiepenburg piepen burg@ mpimp -golm.mpg.deerhalten. ¢ J. Hoyer, K. Piepenburg

7. Glycan Forum in Berlin

Vom 20. bis 22. März 2013 findet unter demMotto „From Basic Science to Global Mar-kets“ das siebte Glycan Forum in Berlin statt.Die Konferenz führt internationale Spitzenfor-scher aus dem Bereich der Glyco-Wissenschaf-ten zusammen. Federführend ist ProfessorPeter H. Seeberger, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächen for -schung in Potsdam.www.glycan-forum.de

17. Leibniz-Kolleg Potsdam

(Vorabinformation)

Unter dem Thema „Dunkle Energie“ findet am2. und 3. Mai 2013 das 17. Leibniz-KollegPotsdam statt. Den Hauptvortrag am 2. Maiunter dem Titel „Dark Energy and the Accele-rating Universe“ hält Brian Schmidt, AustralianNational University, Träger des Nobelpreises inPhysik 2011.

5. Biopolymerkolloquium des Fraunhofer IAP

Am 24. Januar 2012 findet im ICC Berlin dasfünfte Biopolymerkolloquium des FraunhoferIAP statt. Namhafte Experten aus Industrie undWissenschaft, tiefgreifende Diskussionensowie Einblicke in aktuelle Trends und Entwick-lungen auf dem Gebiet der Biopolymere wer-den erwartet.

Grüne Woche in Berlin mitFachausstellung nature.tec

Im Rahmen der Grünen Woche vom 18. bis 27.Januar 2012 in Berlin findet die nature.tec –Fachschau für Bioenergie und nachwachsendeRohstoffe statt. Hier beteiligt sich das Fraun-hofer IAP am Gemeinschaftsstand der Fraun-hofer-Gesellschaft.www.naturetec-igw.de

Auszeichnung der Besten

Preise und feierliche Verabschiedun-gen am Tag der Mathematisch-Natur-wissenschaftlichen Fakultät an derUniversität Potsdam.

Die Verabschiedung von über 200 Graduiertenwurde mit Festvorträgen und der Verleihung

von Preisen an Jahrgangsbeste feierlichumrahmt. Der nach dem Potsdamer Physikerund Nobelpreisträger benannte Michelson-Preis für die beste Promotion ging an zweiWissenschaftler, die ihre Arbeiten mit „summacum laude“ abschlossen: Dr. Eva-Theresa Pylund Dr. Andreas Schulze.

Eva-Theresa Pyl arbeitete auf dem Gebietder Molekularen Pflanzenphysiologie, AndreasSchulze auf dem Gebiet der Astrophysik. DerPreis ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert undwurde mit Unterstützung der UP Transfer

GmbH an der Universität Potsdam ausgelobt. Für den besten Studienabschluss in 2011

wurde Friedrich Jakobs mit dem Jacob Jacobi-Preis des Leibniz-Kollegs Potsdam ausge-zeichnet.

Der Leopold-von-Buch-Bachelorpreisder UP Transfer GmbH ging in diesem Jahrgemeinsam an Sonja Burgemeister und Wil-helm Braun. ¢

Preisträger am Fraunhofer IAP

Drei Wissenschaftler des FraunhoferIAP erhielten Auszeichnungen für ihreArbeiten.

Gleich zwei Auszeichnungen erhielt Dr. DanielZehm: Auf den Berliner „Polydays 2012“ wurdeer mit dem „Georg-Manecke-Preis“ für diebeste Nachwuchsarbeit ausgezeichnet. Aus derHand des Vorsitzenden der GDCh-Fachgruppe„Chemie des Waschens“ konnte Dr. DanielZehm auf der European Detergents Conferencein Fulda auch den Förderpreis für Grundlagen-forschung bei Wasch- und Reinigungsmitteln fürseine Dissertation entgegennehmen.

Dr. Anna Miasnikova erhielt den Förder-preis der SEPAWA e.V. in der Kategorie „Her-ausragende Promotionsarbeit“.

Den Korean Information Display Society(KIDS) Award (Sponsored by Samsung DisplayCo., Ltd.) – Silver erhielten Dr. Christian Ippen,Dr. Tonino Greco und Dr. Armin Wedel, Fraun-hofer IAP, für ihre wissenschaftliche Publikati-on zur Lichtemission von Quantenpunkten auskolloidalem Indium Phosphid. ¢

Gemeinsam neue Welten entdecken

Deutsch-Kolumbianisches Forum zurInnovationsförderung.

Zur Anbahnung von Kooperationen zwischenWissenschaftlern deutscher und kolumbiani-scher Forschungseinrichtungen fand im Sep-tember 2012 - unter der Federführung der Uni-versitäten Potsdam und los Andes - das ersteDeutsch-Kolumbianische Forum zur Innovati-onsförderung in Bogotá statt.

Nach den ABC-Ländern (Argentinien, Bra-silien und Chile) repräsentiert Kolumbien fürdie deutsche Forschungslandschaft ein hochinteressantes Partnerland mit enormem Ent-wicklungs- und Innovationspotential. EineDelegation von 13 Mitgliedern aus Universitä-ten, Forschungszentren und dem Bundesmini-sterium für Wirtschaft und Technologie reistedeshalb nach Kolumbien, um einen Workshoprund um das Thema Innovationsförderung in

Bogota durchzuführen. Das Treffen dientezunächst dem Informations- und Erfahrungs-austausch. Im Rahmen des viertägigen Forumswurden die Themenbereiche Innovationsförde-rung und -management, Entrepreneurship undKooperation mit Unternehmen sowie verschie-dene Bereiche der Lebenswissenschaften, wieBiodiversität, Biotechnologie und Infektions-krankheiten, die interessant für eine Zusam-menarbeit zwischen Europa und Lateinamerikasind, diskutiert und nach möglichen Schnitt-stellen gesucht. Neben den Gesprächen anden zwei großen Universitäten in Bogota hattedie Delegation auch die Gelegenheit, die „Tech-nova“, die größte kolumbianische Messe zumThema Innovations- und Technologietransfer inMedellin zu besuchen. Angestrebtes Ziel derReise war, konkrete Möglichkeiten der Zusam-menarbeit und des nachhaltigen Wissens-transfers zu identifizieren. Erste Ergebnisseder Reise waren die Unterzeichnung eines„Memorandum of Understanding“ zwischendem IGZ und der Universidad de los Andes, indem beide Partner weitere Schritte zu ihrerZusammenarbeit vereinbarten, sowie die Pla-nung eines bilateralen Workshops zum Thema

Bioökonomie, der im Sommer 2012 in Potsdamstattfinden soll.

Inzwischen hat auch schon der ersteGegenbesuch einer Wissenschaftlerin ausKolumbien stattgefunden. Die BiotechnologinProf. Atehortúa von der Universidad de Antio-quia besuchte den Botanischen Garten derUniversität Potsdam. Nach ihrem Besuch wur-de ein Austausch von Mitarbeitern der beidenBotanischen Gärten in Potsdam und Medellinvereinbart. Weitere Gespräche zwischen denDelegationsteilnehmern finden statt, so dassman das Gesamtergebnis der durch das BMBFgeförderten Reisen als äußerst positiv bewer-ten kann. ¢Dr. S. Hollmann, Universität Potsdam

Brandenburgischer Nachwuchs-wissenschaftlerpreis 2012

„Postdoc-Preis“ in derKategorie Natur- undIngenieurwissenschaf-ten für Da ni el Kopetzki.

Prämiert wurde Dr. KopetzkisDoktorarbeit, die er 2011bei Professor Markus Anto-

nietti am Max-Planck-Institut für Kolloid- undGrenzflächenforschung abgeschlossen hat.Der Chemiker untersuchte, wie sich Hydro-thermalchemie nutzen lässt, um aus nach-wachsenden Rohstoffen Grundstoffe für diechemische Industrie herzustellen. Auf dieseWeise konnte die wichtige Basischemikalie γ-Valerolacton hergestellt werden, und zwarohne die bisher notwendige Zuhilfenahme sel-tener Edelmetalle wie z.B. Ruthenium. ¢

Potsdamer leitet Weltverbandder Geowissenschaftler

Prof. Dr. Roland Oberhänsli wurde zumPräsidenten der International Union ofGeological Sciences (IUGS) gewählt.

Prof. Dr. Roland Ober-hänsli, Mineraloge amInstitut für Erd- undUmweltwissenschaftender Universität Potsdamwurde während des 34.Internationalen Geologi-schen Kongresses inBrisbane zum Präsiden-

ten des Weltverbands gewählt.Die IUGS vertritt über eine Million Erdwis-

senschaftlerinnen und Erdwissenschaftler ausca. 120 Ländern. Über die Beschäftigung mitfachspezifischen Themen hinaus fördert dieIUGS mit Anschubfinanzierungen die interna-tionale Zusammenarbeit in Projekten zu über-geordneten Fragestellungen, auch Arbeitsgrup-pen zu Fragen der Geoethik, Geoforensik, Geo-medizin und Georisiken werden unterstützt.Einen wesentlichen Beitrag leistet die IUGS zurAusbildung, etwa im Rohstoff- und Energiesek-tor, im Bereich von Umweltschäden und -risi-ken, der Wasser-, Klima- und Landschaftsände-rung oder bei der Vermittlung der Geschichteder Geowissenschaften.

vorgemerkt

kooperiert

Der Erfinder des Biochips wird 70

Am 17. August 2012 feierte ProfessorDr. Frieder W. Scheller seinen 70. Geburtstag.

Frieder Scheller gilt als einer der Väter der Bio-sensorik und hat mit seiner mehrfach preisge-krönten, wissenschaftlichen Arbeit auf diesemGebiet wesentliche Grundlagen für wichtigeProdukte wie Glukose-Biosensoren, Immuno-sensoren und Biochips gelegt. Mit seinem

Team brachte er 1982 den ersten kommerziel-len Biosensor für die Glukosemessung inEuropa auf den Markt.

Als Professor für Analytische Biochemieam Institut für Biochemie und Biologie der Uni-versität Potsdam (1993 bis 2007), als Vizeprä-sident der Universität Potsdam (2004 bis2007), als Mitglied der Berlin-Brandenburgi-schen Akademie der Wissenschaften (seit1993) und als Präsident der Deutschen Gesell-schaft für Biochemie und Molekularbiologie(2001 bis 2003) hatte er entscheidendenAnteil daran, dass Potsdam heute als ein wich-tiger Standort der Biosensorik und Bioanalytikwahrgenommen wird. ¢

gratuliert

Glückwünsche für Prof. Dr. Frieder W. Scheller (links)

von Prof. Dr. F. Bier, Fraunhofer IBMT

Der Pausenexpress macht mobil

kooperiert

Mobile Medizinversorgung in Südafrika

Anlässlich des Deutsch-Südafrikani-schen Jahrs der Wissenschaft 2012/2013, einer gemeinsamen Initiative bei-der Länder, sollen die bilateralen inten-siven Beziehungen im Bereich Wissen-schaft und Forschung weiter ausge-baut werden.

Das Fraunhofer-Institut für BiomedizinischeTechnik beteiligt sich auf dem Gebiet der IT-basierten Gesundheitsversorgung und biome-dizinischen Technik im Rahmen des Projekts„MobiMed“. Zurzeit befindet sich ein mobilesdiagnostisches Labor in Form eines Trucks amKrankenhaus von Caledon (Westkap-Region),das patientennahe Betreuung mit der Verläss-lichkeit eines hoch spezialisierten Labors kom-biniert. In diesem Fahrzeuglabor kann vor Ortdie Diagnose von z. B. Tuberkulose und HIVvorgenommen werden. Die Anforderungen an

eine solche Lösung sind hoch: ausgeprägteErgonomie bei reduziertem Platzangebot,geringer Energie- und Wasserverbrauch sowieein autarker Betrieb, der aus der Ferne über-wacht und gesteuert werden kann.

Aufgrund des jahrelangen Engagementsin Südafrika hat das Fraunhofer IBMT denAnstoß zur Organisation des Projekts mit demPartner Universität Stellenbosch in Südafrikagegeben. Schwerpunkte des Projekts sind einWorkshop über diese Technologien im Gesund-heitssektor in ländlichen Gebieten und mobileKliniken in Südafrika im November 2012,gefolgt von einem „MobiMed“ Nachwuchs wis -senschaftler-Innovations-Workshop in Deut -schland im Februar 2013. Beide Veranstaltun-gen werden mit Besuchen lokaler Institute inbeiden Ländern kombiniert. Ein unabhängigesProjekt, ausgerichtet auf die Entwicklung vonInnovationen im Gesundheitswesen und orga-nisiert durch die „School for Design Thinking“des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam und inSüdafrika, dient als verbindendes Element bei-

der Aktivitäten. Im Rahmen der Veranstaltungin Stellenbosch wird eine Besichtigung desTrucks organisiert. Der Truck ist an die lokaleGesundheitsversorgung angebunden undbasiert auf den Erfahrungen der beteiligtenPersonen. Er wird somit zum Ausgangspunkt,um sich mit Verbesserungen der Gesundheits-versorgung im ländlichen Raum auseinander-zusetzen. ¢

Prof. Dr. S. Merchant, Dr. K. Kaufmann, Dr. A. Scheffel

„Cuisine internationale“ im Wissenschaftspark

Kokosraspel, Kokosmilch, Minze und Karda-mom erweiterten zur Mittagszeit den kulinari-schen Horizont weit über Pfeffer und Salz hin-aus und sorgten für manche angenehme Über-raschung am Campus. Hier geht es nicht etwaum ein exklusives Sternerestaurant, sondernum die Fraunhofer-Kantine, die Alida Babel inden letzten Jahren mit viel Geschick und Ein-fallsreichtum führte. Mit ihrer offenen Art aufMenschen zuzugehen schuf sie ein freundlichesUmfeld, so dass ihre Gäste die Mittagspauseentspannt genießen konnten. Nun hat sie sichfür eine andere Arbeitsstelle entschieden –schade. Die Golmer Stammgäste sagen „danke, Alida, für Ihren Einsatz!“ und wünschenihr beim neuen Job Freude und viel Erfolg.

Park ‘n’ Life

Foto: Christoph Heidrich

Alida Babel

Foto: privat

Foto: privat

Foto: H. Werner Foto: K. Fritze

Foto: K. Fritze

Die deutsche Delegation in Bogotá

Neue organische Solarzellen – dünn und flexibel

Mobiles Labor MobiMed

Foto: Fraunhofer IBMT

Foto: Bernard Schmidt

Foto: MPI-MP Foto: privat Foto: MPI-MP

ausgezeichnet

Foto: privat

ImpressumHerausgeber: Standortmanagement Golm GmbH, Am Mühlenberg 11, 14476 Potsdam-Golm; Redaktion (verantwortlich): Barbara Buller, wiss+pa, Potsdam-Golm, [email protected];Beirat: Dr. Barbara Eckardt, Birgit Mangelsdorf, Dr. Sandra Mehlhase, Dr. Elke Müller, Dr. Armin Renner, Ursula Roß-Stitt, Katja Schulze, Dr. Stephanie Schwarz;Gestaltung: pigurdesign, Potsdam; Druck: G&S Druck GmbH, Potsdam

ausgezeichnet

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www.wissenschaftspark-potsdam.de

Der chemische Fingerabdruckdes Weins

Innovative analytische Methoden derInhaltsstoffbestimmung (Metabolo-mics) in Kombination mit ausgefeiltenstatistischen Verfahren erlauben erst-malig die Unterscheidung von Rebsor-ten, Herkunftsorten, Jahrgängen sowieQualitäten von Wein allein aufgrundseiner Inhaltsstoffe – seines chemi-schen Fingerabdrucks.

Seit Jahrtausenden wird Wein aus Traubengewonnen. Jeder Verarbeitungsschritt hinter-lässt Spuren in Form von Inhaltsstoffen imWein. Was macht dabei die Qualität eines Wei-nes aus? Gibt es objektive Kriterien zur Bewer-

tung von Wein? Dieser Frage widmet sich eindeutsch-chilenisches Forscherteam in einemProjekt, das nach Charakteristika für Weinsor-ten, Anbaugebiete, Weinqualitäten und Anbau-jahre sucht. Die Gruppen des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologieund der Universidad Técnica Federico SantaMaria, Valparaiso in Chile, betreten dabeidurch die Nutzung ungerichteter analytischerVerfahren (Metabolom-Analyse des Weinesohne vorherige Festlegung auf bestimmteStoffgruppen) experimentelles Neuland.

In einem ersten Experiment wurden vierWeinsorten aus vier verschiedenen Weinan-bauregionen Chiles aus den Jahren 2004 bis2006 und in drei unterschiedlichen Qualitätenuntersucht, ungefähr 400 Flaschen sortenrei-nen, chilenischen Rotweins. Die Kombination

analytischer Verfahren mit statistischen Metho-den macht es möglich, charakteristische Stoff-verteilungen, auch unbekannter Stoffe, zu erken-nen und die typischen Verteilungsmuster zu ent-decken. Für die Forscher überraschend ist diegeringe Anzahl gemeinsamer Inhaltsstoffe, dieman in allen vier getesteten Rotweinsorten fin-den konnte. Nur ca. 60% lassen sich in mehre-ren, aber nicht in allen vier Weinsorten nach-weisen. Für jede Sorte ließen sich bis zu 6400verschiedene Inhaltsstoffe nachweisen. „Wirwaren sehr erstaunt, dass mehr als die Hälfteder gefunden Inhaltsstoffe chemisch bishernicht genauer charakterisiert sind. Möglicher-weise gehen ein Teil der positiven Wirkungen,die dem Wein zugeschrieben werden auf dieseunbekannten Inhaltsstoffe zurück“, so Prof.Peña-Cortés von der Universität Valparaiso. ¢

Forschungspreise und -stipendien

Zwei Gastwissenschaftlerinnen undeine neue Nachwuchsforschergruppeerhöhen die Vielfalt der Forschungs-landschaft.

Aus Los Angeles nach Golm. Die Verleihungeines Forschungspreises der Humboldt-Stif-tung führte die Kalifornierin Prof. Dr. SabeehaMerchant nach Potsdam. Ausgestattet mit60.000 Euro Preisgeld verbrachte sie ein For-schungssemester am Max-Planck-Institut fürMolekulare Pflanzenphysiologie. Bis EndeSeptember widmete sich die Spitzenforsche-rin, die erst kürzlich in die National Academyof Sciences (Nationale Akademie der Wissen-schaften der USA) gewählt wurde, sich Koope-rationsprojekten mit hiesigen Arbeitsgruppenwidmen. Ihr Gastgeber am MPI-MP war Prof.Dr. Ralph Bock, dessen Abteilung sich mit Pla-stidenforschung beschäftigt. Seit über 20 Jah-ren forscht Merchants Arbeitsgruppe daran,wie Lebewesen einen Mangel an essentiellenMetallen wie Zink, Kupfer, Eisen und Manganüberleben können. Gemeinsam mit den For-schern am Potsdamer Institut will sie nachVeränderungen in den Genabschriften, derProteinzusammensetzung der Zellen und demStoffwechsel fahnden.

Der Blütenbildung auf der Spur. Fünf Jah-re kann die Biologin Dr. Kerstin Kaufmannvom University & Research Centre in Wage-ningen/Niederlande dank der Verleihung desrenommierten Sofja Kovalevskaja-Preises2012 der Alexander von Humboldt-Stiftungnun in Potsdam forschen. Die mit bis zu 1,65 Millionen Euro dotierte Auszeichnungermöglicht jungen Wissenschaftlern den Auf-

bau eigener Forschungsgruppen an deut-schen Gasteinrichtungen. Als Gast von Mo -lekularbiologe Prof. Dr. Bernd Müller-Röberam Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam wird Dr. KaufmannSchlüsselregulatoren der Blütenbildung er -forschen.

Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe amMax-Planck-Institut für Molekulare Pflan-zenphysiologie. Dr. André Scheffel ist Leiter der neuen Forschungsgruppe zum The-ma „Biomineralbildung bei Algen“. Im Focusder neuen Forschergruppe stehen „Kalkalgen“– ihr kennzeichnendes Merkmal ist ein Panzeraus Kalkschuppen, der jede einzelne Zelleumhüllt. Dieser hat es Nachwuchsgruppen -leiter Scheffel angetan. Die mikrometergroßenSchuppen, Coccolithe, bestehen aus unge-wöhnlich geformten Calcit-Kristallen. „Wennwir verstehen, wie die Algen es schaffen Cal-cit-Kristalle in nahezu jeder erdenklichenForm zu bilden, können wir das im Labornachahmen“, erklärt der Gruppenleiter.

Mit dem Emmy-Noether-Programm för-dert die DFG hervorragende junge Wissen-schaftler auf ihrem Weg in die akademischeSelbstständigkeit. Während der meist fünf -jährigen Förderdauer leiten Sie eine eigeneNachwuchsgruppe, eine wichtige Station aufdem Weg zum Hochschullehrer. ¢

Neue Erkenntnisse zum indischen Sommer-Monsun

Carl-Ramsauer-Preis2012 der PhysikalischenGesellschaft zu Berlin(PGzB) für Dr. NishantMalik.

Eine der vier hervorragen-den Promotionsarbeiten in

Physik, die im Rahmen eines Festkolloquiumsan der Universität Potsdam mit dem Carl-Ramsauer-Preise der PGzB ausgezeichnet wur-den, ist in Potsdam entstanden. Dr. NishantMalik erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit„Extremes in events and dynamics: a nonlineardata analysis perspective on the past and pre-sent dynamics of the Indian summer mon-soon“. ¢

Energie von der Rolle für Brasilien

Das Fraunhofer IAP installiert einePilotanlage in Brasilien für flexibleorganische Solarzellen.

Strom bedeutet für Brasilien nicht nur Licht,sondern auch den Zugang zu modernen Kom-munikationsmitteln. Organische Photovoltaiksoll zukünftig Gebiete mit schlechter Infra-struktur mit Strom versorgen. Die brasiliani-sche Firma Flexsolar in Joinville, Santa Catari-na, und das Fraunhofer-Institut für Angewand-te Polymerforschung IAP in Potsdam-Golmwerden dafür flexible organische Solarzellenentwickeln. Das Fraunhofer IAP installiert einePilotanlage in Brasilien und entwickelt dieTechniken und Verfahren. Flexsolar wird dieProduktentwicklung und die Vermarktung inSüdamerika voranbringen. Der Vertrag mit

einem Auftragsvolumen von 4,8 Millionen Eurowurde am 3. Oktober 2012 in Joinville unter-zeichnet.

Die erforderlichen Photovoltaikelementemüssen leicht, preiswert und in vielen Fällenflexibel sein, damit sie z. B. auf Schultaschenangebracht werden können. Auch Elementefür größere Flächen werden benötigt, über dieetwa Akkumulatoren von Laptops aufgeladenwerden können. Zur Herstellung der Photo -voltaikelemente setzen die Partner einenpreisgünstigen Rolle-zu-Rolle-Prozess ein.

„Vorteilhaft sind hier auch die vergleichsweisegeringen Investitionskosten für eine Vertei-lungsinfrastruktur und vor allem die Tatsache,dass mit dem Solarstrom auch stabile Verbin-dungen mit dem Internet möglich werden.Damit verbessern sich die Bildungsmöglichkei-ten von Kindern und Jugendlichen spürbar“,bekräftigt Prof. Hans-Jörg Bullinger von derFraunhofer-Gesellschaft. „Bei dem Rolle-zu-Rolle-Prozess werden die erforderlichenSchichten nacheinander auf eine flexible Trä-gerschicht aufgedruckt, die kontinuierlich wieein endloses Fließband über Rollen läuft. Ineinem letzten Schritt werden die Schichtennoch auf dem Band luftdicht verkapselt“,erläutert Dr. Armin Wedel vom Fraunhofer IAP.

Die Idee zu diesem Projekt entstand wäh-rend eines Besuches des Brasilianers BernardSchmidt am Stand des Fraunhofer IAP auf derFachmesse LOPE-C 2012 in München. Nunwerden bereits erste Produktmuster auf derPilotanlage im neu eröffneten Anwendungs-zentrum für Innovative Polymertechnologienam Fraunhofer IAP gefertigt. ¢

Keine Chance für Stress undSpannungsschmerzen

Bei den Golmer Max-Planck-Institutensorgen Yoga und der „Pausenexpress“für gesunden Ausgleich bei der Arbeit.

Die meisten Schreibtischakteure wissengenau, was ihrem schmerzenden Rücken guttäte. Für viele stellt allerdings der Aufbruchzum Sport am Abend ein unüberwindlichesHindernis dar. Gerade für solche Fälle gibt esden „Pausenexpress“, der seit mehr als dreiJahren fester Bestandteil des Hochschul-sports der Universität Potsdam ist. SeitHerbst 2010 möchten auch die Verwaltungs-mitarbeiter des MPI für Kolloid- und Grenzflä-chenforschung dieses Angebot nicht mehrmissen. Bei akutem Bewegungsmangel amSchreibtisch und den häufigen dadurch ent-stehenden Beschwerden kommt jetzt wö -chentlich der Pausenexpress in den Wissen-schaftspark Potsdam-Golm. Nur 15 Minuten

Bewegung, ein bis zweimal pro Woche, helfengegen Nackenverspannungen oder beugenRückenschmerzen vor. Studenten der Sport-wissenschaften kommen direkt am Arbeits-platz vorbei, so dass weder ein Kleidungs-noch ein Ortswechsel notwendig sind. Unterqualifizierter Anleitung führen die Kollegengemeinsame Übungen zur Kräftigung, Mo -bilisation und Entspannung gegen die klassi-schen Fehlhaltungen aus. Dieses Angebot stehtallen Interessierten ganzjährig zur Verfügung.Pro Teilnehmer und Kurs (zehn Einheiten) fal-len Kosten in Höhe von 10 Euro an. Kurszeitenund weitere Informationen findet man unterwww.hochschulsport-potsdam.de.

„Kraft tanken für den Tag, Energien freisetzen“kann man bei den Yogakursen, Mittwoch mor-gens im MPI für Molekulare Pflanzenphysiolo-gie. Katrin Piepenburg, dort biologisch-techni-sche Assistentin, hat 2010 begonnen ihr Hobbyzu vertiefen. Seit Januar 2012 ist sie ausgebilde-te Yogalehrerin im BYV. Ihre Erfahrungen mit denpositiven Wirkungen von Yoga möchte sie gernan Menschen weitergeben und unterrichtet nunjeden Mittwochmorgen Hatha Yoga im Institut.

Sie hat erfahren: Yoga wirkt auf dengesamten Körper und Geist. Über bewusstesAtmen verbunden mit körperlichen Übungenbewirkt Yoga Stressabbau und Schmerzlinde-rung, stärkt das Immunsystem, fördert die Kon-zentrationsfähigkeit und stärkt das Selbstver-trauen. Im Kurs sind zurzeit 13 Personen ausden drei Max-Planck-Instituten, die Teilnehmer-zahl ist derzeit ausgeschöpft. Die Gruppe istbunt gemischt, Yoga eignet sich für Menschenjeden Alters und Konstitution. Geplant ist einweiterer Kurs, der dann evtl. ab Januar abendsangeboten wird. Details über den Mittwochs-kurs oder den Abendkurs kann man bei KatrinPiepenburg piepen burg@ mpimp -golm.mpg.deerhalten. ¢ J. Hoyer, K. Piepenburg

7. Glycan Forum in Berlin

Vom 20. bis 22. März 2013 findet unter demMotto „From Basic Science to Global Mar-kets“ das siebte Glycan Forum in Berlin statt.Die Konferenz führt internationale Spitzenfor-scher aus dem Bereich der Glyco-Wissenschaf-ten zusammen. Federführend ist ProfessorPeter H. Seeberger, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächen for -schung in Potsdam.www.glycan-forum.de

17. Leibniz-Kolleg Potsdam

(Vorabinformation)

Unter dem Thema „Dunkle Energie“ findet am2. und 3. Mai 2013 das 17. Leibniz-KollegPotsdam statt. Den Hauptvortrag am 2. Maiunter dem Titel „Dark Energy and the Accele-rating Universe“ hält Brian Schmidt, AustralianNational University, Träger des Nobelpreises inPhysik 2011.

5. Biopolymerkolloquium des Fraunhofer IAP

Am 24. Januar 2012 findet im ICC Berlin dasfünfte Biopolymerkolloquium des FraunhoferIAP statt. Namhafte Experten aus Industrie undWissenschaft, tiefgreifende Diskussionensowie Einblicke in aktuelle Trends und Entwick-lungen auf dem Gebiet der Biopolymere wer-den erwartet.

Grüne Woche in Berlin mitFachausstellung nature.tec

Im Rahmen der Grünen Woche vom 18. bis 27.Januar 2012 in Berlin findet die nature.tec –Fachschau für Bioenergie und nachwachsendeRohstoffe statt. Hier beteiligt sich das Fraun-hofer IAP am Gemeinschaftsstand der Fraun-hofer-Gesellschaft.www.naturetec-igw.de

Auszeichnung der Besten

Preise und feierliche Verabschiedun-gen am Tag der Mathematisch-Natur-wissenschaftlichen Fakultät an derUniversität Potsdam.

Die Verabschiedung von über 200 Graduiertenwurde mit Festvorträgen und der Verleihung

von Preisen an Jahrgangsbeste feierlichumrahmt. Der nach dem Potsdamer Physikerund Nobelpreisträger benannte Michelson-Preis für die beste Promotion ging an zweiWissenschaftler, die ihre Arbeiten mit „summacum laude“ abschlossen: Dr. Eva-Theresa Pylund Dr. Andreas Schulze.

Eva-Theresa Pyl arbeitete auf dem Gebietder Molekularen Pflanzenphysiologie, AndreasSchulze auf dem Gebiet der Astrophysik. DerPreis ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert undwurde mit Unterstützung der UP Transfer

GmbH an der Universität Potsdam ausgelobt. Für den besten Studienabschluss in 2011

wurde Friedrich Jakobs mit dem Jacob Jacobi-Preis des Leibniz-Kollegs Potsdam ausge-zeichnet.

Der Leopold-von-Buch-Bachelorpreisder UP Transfer GmbH ging in diesem Jahrgemeinsam an Sonja Burgemeister und Wil-helm Braun. ¢

Preisträger am Fraunhofer IAP

Drei Wissenschaftler des FraunhoferIAP erhielten Auszeichnungen für ihreArbeiten.

Gleich zwei Auszeichnungen erhielt Dr. DanielZehm: Auf den Berliner „Polydays 2012“ wurdeer mit dem „Georg-Manecke-Preis“ für diebeste Nachwuchsarbeit ausgezeichnet. Aus derHand des Vorsitzenden der GDCh-Fachgruppe„Chemie des Waschens“ konnte Dr. DanielZehm auf der European Detergents Conferencein Fulda auch den Förderpreis für Grundlagen-forschung bei Wasch- und Reinigungsmitteln fürseine Dissertation entgegennehmen.

Dr. Anna Miasnikova erhielt den Förder-preis der SEPAWA e.V. in der Kategorie „Her-ausragende Promotionsarbeit“.

Den Korean Information Display Society(KIDS) Award (Sponsored by Samsung DisplayCo., Ltd.) – Silver erhielten Dr. Christian Ippen,Dr. Tonino Greco und Dr. Armin Wedel, Fraun-hofer IAP, für ihre wissenschaftliche Publikati-on zur Lichtemission von Quantenpunkten auskolloidalem Indium Phosphid. ¢

Gemeinsam neue Welten entdecken

Deutsch-Kolumbianisches Forum zurInnovationsförderung.

Zur Anbahnung von Kooperationen zwischenWissenschaftlern deutscher und kolumbiani-scher Forschungseinrichtungen fand im Sep-tember 2012 - unter der Federführung der Uni-versitäten Potsdam und los Andes - das ersteDeutsch-Kolumbianische Forum zur Innovati-onsförderung in Bogotá statt.

Nach den ABC-Ländern (Argentinien, Bra-silien und Chile) repräsentiert Kolumbien fürdie deutsche Forschungslandschaft ein hochinteressantes Partnerland mit enormem Ent-wicklungs- und Innovationspotential. EineDelegation von 13 Mitgliedern aus Universitä-ten, Forschungszentren und dem Bundesmini-sterium für Wirtschaft und Technologie reistedeshalb nach Kolumbien, um einen Workshoprund um das Thema Innovationsförderung in

Bogota durchzuführen. Das Treffen dientezunächst dem Informations- und Erfahrungs-austausch. Im Rahmen des viertägigen Forumswurden die Themenbereiche Innovationsförde-rung und -management, Entrepreneurship undKooperation mit Unternehmen sowie verschie-dene Bereiche der Lebenswissenschaften, wieBiodiversität, Biotechnologie und Infektions-krankheiten, die interessant für eine Zusam-menarbeit zwischen Europa und Lateinamerikasind, diskutiert und nach möglichen Schnitt-stellen gesucht. Neben den Gesprächen anden zwei großen Universitäten in Bogota hattedie Delegation auch die Gelegenheit, die „Tech-nova“, die größte kolumbianische Messe zumThema Innovations- und Technologietransfer inMedellin zu besuchen. Angestrebtes Ziel derReise war, konkrete Möglichkeiten der Zusam-menarbeit und des nachhaltigen Wissens-transfers zu identifizieren. Erste Ergebnisseder Reise waren die Unterzeichnung eines„Memorandum of Understanding“ zwischendem IGZ und der Universidad de los Andes, indem beide Partner weitere Schritte zu ihrerZusammenarbeit vereinbarten, sowie die Pla-nung eines bilateralen Workshops zum Thema

Bioökonomie, der im Sommer 2012 in Potsdamstattfinden soll.

Inzwischen hat auch schon der ersteGegenbesuch einer Wissenschaftlerin ausKolumbien stattgefunden. Die BiotechnologinProf. Atehortúa von der Universidad de Antio-quia besuchte den Botanischen Garten derUniversität Potsdam. Nach ihrem Besuch wur-de ein Austausch von Mitarbeitern der beidenBotanischen Gärten in Potsdam und Medellinvereinbart. Weitere Gespräche zwischen denDelegationsteilnehmern finden statt, so dassman das Gesamtergebnis der durch das BMBFgeförderten Reisen als äußerst positiv bewer-ten kann. ¢Dr. S. Hollmann, Universität Potsdam

Brandenburgischer Nachwuchs-wissenschaftlerpreis 2012

„Postdoc-Preis“ in derKategorie Natur- undIngenieurwissenschaf-ten für Da ni el Kopetzki.

Prämiert wurde Dr. KopetzkisDoktorarbeit, die er 2011bei Professor Markus Anto-

nietti am Max-Planck-Institut für Kolloid- undGrenzflächenforschung abgeschlossen hat.Der Chemiker untersuchte, wie sich Hydro-thermalchemie nutzen lässt, um aus nach-wachsenden Rohstoffen Grundstoffe für diechemische Industrie herzustellen. Auf dieseWeise konnte die wichtige Basischemikalie γ-Valerolacton hergestellt werden, und zwarohne die bisher notwendige Zuhilfenahme sel-tener Edelmetalle wie z.B. Ruthenium. ¢

Potsdamer leitet Weltverbandder Geowissenschaftler

Prof. Dr. Roland Oberhänsli wurde zumPräsidenten der International Union ofGeological Sciences (IUGS) gewählt.

Prof. Dr. Roland Ober-hänsli, Mineraloge amInstitut für Erd- undUmweltwissenschaftender Universität Potsdamwurde während des 34.Internationalen Geologi-schen Kongresses inBrisbane zum Präsiden-

ten des Weltverbands gewählt.Die IUGS vertritt über eine Million Erdwis-

senschaftlerinnen und Erdwissenschaftler ausca. 120 Ländern. Über die Beschäftigung mitfachspezifischen Themen hinaus fördert dieIUGS mit Anschubfinanzierungen die interna-tionale Zusammenarbeit in Projekten zu über-geordneten Fragestellungen, auch Arbeitsgrup-pen zu Fragen der Geoethik, Geoforensik, Geo-medizin und Georisiken werden unterstützt.Einen wesentlichen Beitrag leistet die IUGS zurAusbildung, etwa im Rohstoff- und Energiesek-tor, im Bereich von Umweltschäden und -risi-ken, der Wasser-, Klima- und Landschaftsände-rung oder bei der Vermittlung der Geschichteder Geowissenschaften.

vorgemerkt

kooperiert

Der Erfinder des Biochips wird 70

Am 17. August 2012 feierte ProfessorDr. Frieder W. Scheller seinen 70. Geburtstag.

Frieder Scheller gilt als einer der Väter der Bio-sensorik und hat mit seiner mehrfach preisge-krönten, wissenschaftlichen Arbeit auf diesemGebiet wesentliche Grundlagen für wichtigeProdukte wie Glukose-Biosensoren, Immuno-sensoren und Biochips gelegt. Mit seinem

Team brachte er 1982 den ersten kommerziel-len Biosensor für die Glukosemessung inEuropa auf den Markt.

Als Professor für Analytische Biochemieam Institut für Biochemie und Biologie der Uni-versität Potsdam (1993 bis 2007), als Vizeprä-sident der Universität Potsdam (2004 bis2007), als Mitglied der Berlin-Brandenburgi-schen Akademie der Wissenschaften (seit1993) und als Präsident der Deutschen Gesell-schaft für Biochemie und Molekularbiologie(2001 bis 2003) hatte er entscheidendenAnteil daran, dass Potsdam heute als ein wich-tiger Standort der Biosensorik und Bioanalytikwahrgenommen wird. ¢

gratuliert

Glückwünsche für Prof. Dr. Frieder W. Scheller (links)

von Prof. Dr. F. Bier, Fraunhofer IBMT

Der Pausenexpress macht mobil

kooperiert

Mobile Medizinversorgung in Südafrika

Anlässlich des Deutsch-Südafrikani-schen Jahrs der Wissenschaft 2012/2013, einer gemeinsamen Initiative bei-der Länder, sollen die bilateralen inten-siven Beziehungen im Bereich Wissen-schaft und Forschung weiter ausge-baut werden.

Das Fraunhofer-Institut für BiomedizinischeTechnik beteiligt sich auf dem Gebiet der IT-basierten Gesundheitsversorgung und biome-dizinischen Technik im Rahmen des Projekts„MobiMed“. Zurzeit befindet sich ein mobilesdiagnostisches Labor in Form eines Trucks amKrankenhaus von Caledon (Westkap-Region),das patientennahe Betreuung mit der Verläss-lichkeit eines hoch spezialisierten Labors kom-biniert. In diesem Fahrzeuglabor kann vor Ortdie Diagnose von z. B. Tuberkulose und HIVvorgenommen werden. Die Anforderungen an

eine solche Lösung sind hoch: ausgeprägteErgonomie bei reduziertem Platzangebot,geringer Energie- und Wasserverbrauch sowieein autarker Betrieb, der aus der Ferne über-wacht und gesteuert werden kann.

Aufgrund des jahrelangen Engagementsin Südafrika hat das Fraunhofer IBMT denAnstoß zur Organisation des Projekts mit demPartner Universität Stellenbosch in Südafrikagegeben. Schwerpunkte des Projekts sind einWorkshop über diese Technologien im Gesund-heitssektor in ländlichen Gebieten und mobileKliniken in Südafrika im November 2012,gefolgt von einem „MobiMed“ Nachwuchs wis -senschaftler-Innovations-Workshop in Deut -schland im Februar 2013. Beide Veranstaltun-gen werden mit Besuchen lokaler Institute inbeiden Ländern kombiniert. Ein unabhängigesProjekt, ausgerichtet auf die Entwicklung vonInnovationen im Gesundheitswesen und orga-nisiert durch die „School for Design Thinking“des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam und inSüdafrika, dient als verbindendes Element bei-

der Aktivitäten. Im Rahmen der Veranstaltungin Stellenbosch wird eine Besichtigung desTrucks organisiert. Der Truck ist an die lokaleGesundheitsversorgung angebunden undbasiert auf den Erfahrungen der beteiligtenPersonen. Er wird somit zum Ausgangspunkt,um sich mit Verbesserungen der Gesundheits-versorgung im ländlichen Raum auseinander-zusetzen. ¢

Prof. Dr. S. Merchant, Dr. K. Kaufmann, Dr. A. Scheffel

„Cuisine internationale“ im Wissenschaftspark

Kokosraspel, Kokosmilch, Minze und Karda-mom erweiterten zur Mittagszeit den kulinari-schen Horizont weit über Pfeffer und Salz hin-aus und sorgten für manche angenehme Über-raschung am Campus. Hier geht es nicht etwaum ein exklusives Sternerestaurant, sondernum die Fraunhofer-Kantine, die Alida Babel inden letzten Jahren mit viel Geschick und Ein-fallsreichtum führte. Mit ihrer offenen Art aufMenschen zuzugehen schuf sie ein freundlichesUmfeld, so dass ihre Gäste die Mittagspauseentspannt genießen konnten. Nun hat sie sichfür eine andere Arbeitsstelle entschieden –schade. Die Golmer Stammgäste sagen „danke, Alida, für Ihren Einsatz!“ und wünschenihr beim neuen Job Freude und viel Erfolg.

Park ‘n’ Life

Foto: Christoph Heidrich

Alida Babel

Foto: privat

Foto: privat

Foto: H. Werner Foto: K. Fritze

Foto: K. Fritze

Die deutsche Delegation in Bogotá

Neue organische Solarzellen – dünn und flexibel

Mobiles Labor MobiMed

Foto: Fraunhofer IBMT

Foto: Bernard Schmidt

Foto: MPI-MP Foto: privat Foto: MPI-MP

ausgezeichnet

Foto: privat

ImpressumHerausgeber: Standortmanagement Golm GmbH, Am Mühlenberg 11, 14476 Potsdam-Golm; Redaktion (verantwortlich): Barbara Buller, wiss+pa, Potsdam-Golm, [email protected];Beirat: Dr. Barbara Eckardt, Birgit Mangelsdorf, Dr. Sandra Mehlhase, Dr. Elke Müller, Dr. Armin Renner, Ursula Roß-Stitt, Katja Schulze, Dr. Stephanie Schwarz;Gestaltung: pigurdesign, Potsdam; Druck: G&S Druck GmbH, Potsdam

ausgezeichnet

Page 7: Startseite | Max-Planck-Institut für Kolloid- und ... · Title: Layout 1 Created Date: 12/11/2012 3:10:39 PM

www.wissenschaftspark-potsdam.de

Der chemische Fingerabdruckdes Weins

Innovative analytische Methoden derInhaltsstoffbestimmung (Metabolo-mics) in Kombination mit ausgefeiltenstatistischen Verfahren erlauben erst-malig die Unterscheidung von Rebsor-ten, Herkunftsorten, Jahrgängen sowieQualitäten von Wein allein aufgrundseiner Inhaltsstoffe – seines chemi-schen Fingerabdrucks.

Seit Jahrtausenden wird Wein aus Traubengewonnen. Jeder Verarbeitungsschritt hinter-lässt Spuren in Form von Inhaltsstoffen imWein. Was macht dabei die Qualität eines Wei-nes aus? Gibt es objektive Kriterien zur Bewer-

tung von Wein? Dieser Frage widmet sich eindeutsch-chilenisches Forscherteam in einemProjekt, das nach Charakteristika für Weinsor-ten, Anbaugebiete, Weinqualitäten und Anbau-jahre sucht. Die Gruppen des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologieund der Universidad Técnica Federico SantaMaria, Valparaiso in Chile, betreten dabeidurch die Nutzung ungerichteter analytischerVerfahren (Metabolom-Analyse des Weinesohne vorherige Festlegung auf bestimmteStoffgruppen) experimentelles Neuland.

In einem ersten Experiment wurden vierWeinsorten aus vier verschiedenen Weinan-bauregionen Chiles aus den Jahren 2004 bis2006 und in drei unterschiedlichen Qualitätenuntersucht, ungefähr 400 Flaschen sortenrei-nen, chilenischen Rotweins. Die Kombination

analytischer Verfahren mit statistischen Metho-den macht es möglich, charakteristische Stoff-verteilungen, auch unbekannter Stoffe, zu erken-nen und die typischen Verteilungsmuster zu ent-decken. Für die Forscher überraschend ist diegeringe Anzahl gemeinsamer Inhaltsstoffe, dieman in allen vier getesteten Rotweinsorten fin-den konnte. Nur ca. 60% lassen sich in mehre-ren, aber nicht in allen vier Weinsorten nach-weisen. Für jede Sorte ließen sich bis zu 6400verschiedene Inhaltsstoffe nachweisen. „Wirwaren sehr erstaunt, dass mehr als die Hälfteder gefunden Inhaltsstoffe chemisch bishernicht genauer charakterisiert sind. Möglicher-weise gehen ein Teil der positiven Wirkungen,die dem Wein zugeschrieben werden auf dieseunbekannten Inhaltsstoffe zurück“, so Prof.Peña-Cortés von der Universität Valparaiso. ¢

Forschungspreise und -stipendien

Zwei Gastwissenschaftlerinnen undeine neue Nachwuchsforschergruppeerhöhen die Vielfalt der Forschungs-landschaft.

Aus Los Angeles nach Golm. Die Verleihungeines Forschungspreises der Humboldt-Stif-tung führte die Kalifornierin Prof. Dr. SabeehaMerchant nach Potsdam. Ausgestattet mit60.000 Euro Preisgeld verbrachte sie ein For-schungssemester am Max-Planck-Institut fürMolekulare Pflanzenphysiologie. Bis EndeSeptember widmete sich die Spitzenforsche-rin, die erst kürzlich in die National Academyof Sciences (Nationale Akademie der Wissen-schaften der USA) gewählt wurde, sich Koope-rationsprojekten mit hiesigen Arbeitsgruppenwidmen. Ihr Gastgeber am MPI-MP war Prof.Dr. Ralph Bock, dessen Abteilung sich mit Pla-stidenforschung beschäftigt. Seit über 20 Jah-ren forscht Merchants Arbeitsgruppe daran,wie Lebewesen einen Mangel an essentiellenMetallen wie Zink, Kupfer, Eisen und Manganüberleben können. Gemeinsam mit den For-schern am Potsdamer Institut will sie nachVeränderungen in den Genabschriften, derProteinzusammensetzung der Zellen und demStoffwechsel fahnden.

Der Blütenbildung auf der Spur. Fünf Jah-re kann die Biologin Dr. Kerstin Kaufmannvom University & Research Centre in Wage-ningen/Niederlande dank der Verleihung desrenommierten Sofja Kovalevskaja-Preises2012 der Alexander von Humboldt-Stiftungnun in Potsdam forschen. Die mit bis zu 1,65 Millionen Euro dotierte Auszeichnungermöglicht jungen Wissenschaftlern den Auf-

bau eigener Forschungsgruppen an deut-schen Gasteinrichtungen. Als Gast von Mo -lekularbiologe Prof. Dr. Bernd Müller-Röberam Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam wird Dr. KaufmannSchlüsselregulatoren der Blütenbildung er -forschen.

Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe amMax-Planck-Institut für Molekulare Pflan-zenphysiologie. Dr. André Scheffel ist Leiter der neuen Forschungsgruppe zum The-ma „Biomineralbildung bei Algen“. Im Focusder neuen Forschergruppe stehen „Kalkalgen“– ihr kennzeichnendes Merkmal ist ein Panzeraus Kalkschuppen, der jede einzelne Zelleumhüllt. Dieser hat es Nachwuchsgruppen -leiter Scheffel angetan. Die mikrometergroßenSchuppen, Coccolithe, bestehen aus unge-wöhnlich geformten Calcit-Kristallen. „Wennwir verstehen, wie die Algen es schaffen Cal-cit-Kristalle in nahezu jeder erdenklichenForm zu bilden, können wir das im Labornachahmen“, erklärt der Gruppenleiter.

Mit dem Emmy-Noether-Programm för-dert die DFG hervorragende junge Wissen-schaftler auf ihrem Weg in die akademischeSelbstständigkeit. Während der meist fünf -jährigen Förderdauer leiten Sie eine eigeneNachwuchsgruppe, eine wichtige Station aufdem Weg zum Hochschullehrer. ¢

Neue Erkenntnisse zum indischen Sommer-Monsun

Carl-Ramsauer-Preis2012 der PhysikalischenGesellschaft zu Berlin(PGzB) für Dr. NishantMalik.

Eine der vier hervorragen-den Promotionsarbeiten in

Physik, die im Rahmen eines Festkolloquiumsan der Universität Potsdam mit dem Carl-Ramsauer-Preise der PGzB ausgezeichnet wur-den, ist in Potsdam entstanden. Dr. NishantMalik erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit„Extremes in events and dynamics: a nonlineardata analysis perspective on the past and pre-sent dynamics of the Indian summer mon-soon“. ¢

Energie von der Rolle für Brasilien

Das Fraunhofer IAP installiert einePilotanlage in Brasilien für flexibleorganische Solarzellen.

Strom bedeutet für Brasilien nicht nur Licht,sondern auch den Zugang zu modernen Kom-munikationsmitteln. Organische Photovoltaiksoll zukünftig Gebiete mit schlechter Infra-struktur mit Strom versorgen. Die brasiliani-sche Firma Flexsolar in Joinville, Santa Catari-na, und das Fraunhofer-Institut für Angewand-te Polymerforschung IAP in Potsdam-Golmwerden dafür flexible organische Solarzellenentwickeln. Das Fraunhofer IAP installiert einePilotanlage in Brasilien und entwickelt dieTechniken und Verfahren. Flexsolar wird dieProduktentwicklung und die Vermarktung inSüdamerika voranbringen. Der Vertrag mit

einem Auftragsvolumen von 4,8 Millionen Eurowurde am 3. Oktober 2012 in Joinville unter-zeichnet.

Die erforderlichen Photovoltaikelementemüssen leicht, preiswert und in vielen Fällenflexibel sein, damit sie z. B. auf Schultaschenangebracht werden können. Auch Elementefür größere Flächen werden benötigt, über dieetwa Akkumulatoren von Laptops aufgeladenwerden können. Zur Herstellung der Photo -voltaikelemente setzen die Partner einenpreisgünstigen Rolle-zu-Rolle-Prozess ein.

„Vorteilhaft sind hier auch die vergleichsweisegeringen Investitionskosten für eine Vertei-lungsinfrastruktur und vor allem die Tatsache,dass mit dem Solarstrom auch stabile Verbin-dungen mit dem Internet möglich werden.Damit verbessern sich die Bildungsmöglichkei-ten von Kindern und Jugendlichen spürbar“,bekräftigt Prof. Hans-Jörg Bullinger von derFraunhofer-Gesellschaft. „Bei dem Rolle-zu-Rolle-Prozess werden die erforderlichenSchichten nacheinander auf eine flexible Trä-gerschicht aufgedruckt, die kontinuierlich wieein endloses Fließband über Rollen läuft. Ineinem letzten Schritt werden die Schichtennoch auf dem Band luftdicht verkapselt“,erläutert Dr. Armin Wedel vom Fraunhofer IAP.

Die Idee zu diesem Projekt entstand wäh-rend eines Besuches des Brasilianers BernardSchmidt am Stand des Fraunhofer IAP auf derFachmesse LOPE-C 2012 in München. Nunwerden bereits erste Produktmuster auf derPilotanlage im neu eröffneten Anwendungs-zentrum für Innovative Polymertechnologienam Fraunhofer IAP gefertigt. ¢

Keine Chance für Stress undSpannungsschmerzen

Bei den Golmer Max-Planck-Institutensorgen Yoga und der „Pausenexpress“für gesunden Ausgleich bei der Arbeit.

Die meisten Schreibtischakteure wissengenau, was ihrem schmerzenden Rücken guttäte. Für viele stellt allerdings der Aufbruchzum Sport am Abend ein unüberwindlichesHindernis dar. Gerade für solche Fälle gibt esden „Pausenexpress“, der seit mehr als dreiJahren fester Bestandteil des Hochschul-sports der Universität Potsdam ist. SeitHerbst 2010 möchten auch die Verwaltungs-mitarbeiter des MPI für Kolloid- und Grenzflä-chenforschung dieses Angebot nicht mehrmissen. Bei akutem Bewegungsmangel amSchreibtisch und den häufigen dadurch ent-stehenden Beschwerden kommt jetzt wö -chentlich der Pausenexpress in den Wissen-schaftspark Potsdam-Golm. Nur 15 Minuten

Bewegung, ein bis zweimal pro Woche, helfengegen Nackenverspannungen oder beugenRückenschmerzen vor. Studenten der Sport-wissenschaften kommen direkt am Arbeits-platz vorbei, so dass weder ein Kleidungs-noch ein Ortswechsel notwendig sind. Unterqualifizierter Anleitung führen die Kollegengemeinsame Übungen zur Kräftigung, Mo -bilisation und Entspannung gegen die klassi-schen Fehlhaltungen aus. Dieses Angebot stehtallen Interessierten ganzjährig zur Verfügung.Pro Teilnehmer und Kurs (zehn Einheiten) fal-len Kosten in Höhe von 10 Euro an. Kurszeitenund weitere Informationen findet man unterwww.hochschulsport-potsdam.de.

„Kraft tanken für den Tag, Energien freisetzen“kann man bei den Yogakursen, Mittwoch mor-gens im MPI für Molekulare Pflanzenphysiolo-gie. Katrin Piepenburg, dort biologisch-techni-sche Assistentin, hat 2010 begonnen ihr Hobbyzu vertiefen. Seit Januar 2012 ist sie ausgebilde-te Yogalehrerin im BYV. Ihre Erfahrungen mit denpositiven Wirkungen von Yoga möchte sie gernan Menschen weitergeben und unterrichtet nunjeden Mittwochmorgen Hatha Yoga im Institut.

Sie hat erfahren: Yoga wirkt auf dengesamten Körper und Geist. Über bewusstesAtmen verbunden mit körperlichen Übungenbewirkt Yoga Stressabbau und Schmerzlinde-rung, stärkt das Immunsystem, fördert die Kon-zentrationsfähigkeit und stärkt das Selbstver-trauen. Im Kurs sind zurzeit 13 Personen ausden drei Max-Planck-Instituten, die Teilnehmer-zahl ist derzeit ausgeschöpft. Die Gruppe istbunt gemischt, Yoga eignet sich für Menschenjeden Alters und Konstitution. Geplant ist einweiterer Kurs, der dann evtl. ab Januar abendsangeboten wird. Details über den Mittwochs-kurs oder den Abendkurs kann man bei KatrinPiepenburg piepen burg@ mpimp -golm.mpg.deerhalten. ¢ J. Hoyer, K. Piepenburg

7. Glycan Forum in Berlin

Vom 20. bis 22. März 2013 findet unter demMotto „From Basic Science to Global Mar-kets“ das siebte Glycan Forum in Berlin statt.Die Konferenz führt internationale Spitzenfor-scher aus dem Bereich der Glyco-Wissenschaf-ten zusammen. Federführend ist ProfessorPeter H. Seeberger, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächen for -schung in Potsdam.www.glycan-forum.de

17. Leibniz-Kolleg Potsdam

(Vorabinformation)

Unter dem Thema „Dunkle Energie“ findet am2. und 3. Mai 2013 das 17. Leibniz-KollegPotsdam statt. Den Hauptvortrag am 2. Maiunter dem Titel „Dark Energy and the Accele-rating Universe“ hält Brian Schmidt, AustralianNational University, Träger des Nobelpreises inPhysik 2011.

5. Biopolymerkolloquium des Fraunhofer IAP

Am 24. Januar 2012 findet im ICC Berlin dasfünfte Biopolymerkolloquium des FraunhoferIAP statt. Namhafte Experten aus Industrie undWissenschaft, tiefgreifende Diskussionensowie Einblicke in aktuelle Trends und Entwick-lungen auf dem Gebiet der Biopolymere wer-den erwartet.

Grüne Woche in Berlin mitFachausstellung nature.tec

Im Rahmen der Grünen Woche vom 18. bis 27.Januar 2012 in Berlin findet die nature.tec –Fachschau für Bioenergie und nachwachsendeRohstoffe statt. Hier beteiligt sich das Fraun-hofer IAP am Gemeinschaftsstand der Fraun-hofer-Gesellschaft.www.naturetec-igw.de

Auszeichnung der Besten

Preise und feierliche Verabschiedun-gen am Tag der Mathematisch-Natur-wissenschaftlichen Fakultät an derUniversität Potsdam.

Die Verabschiedung von über 200 Graduiertenwurde mit Festvorträgen und der Verleihung

von Preisen an Jahrgangsbeste feierlichumrahmt. Der nach dem Potsdamer Physikerund Nobelpreisträger benannte Michelson-Preis für die beste Promotion ging an zweiWissenschaftler, die ihre Arbeiten mit „summacum laude“ abschlossen: Dr. Eva-Theresa Pylund Dr. Andreas Schulze.

Eva-Theresa Pyl arbeitete auf dem Gebietder Molekularen Pflanzenphysiologie, AndreasSchulze auf dem Gebiet der Astrophysik. DerPreis ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert undwurde mit Unterstützung der UP Transfer

GmbH an der Universität Potsdam ausgelobt. Für den besten Studienabschluss in 2011

wurde Friedrich Jakobs mit dem Jacob Jacobi-Preis des Leibniz-Kollegs Potsdam ausge-zeichnet.

Der Leopold-von-Buch-Bachelorpreisder UP Transfer GmbH ging in diesem Jahrgemeinsam an Sonja Burgemeister und Wil-helm Braun. ¢

Preisträger am Fraunhofer IAP

Drei Wissenschaftler des FraunhoferIAP erhielten Auszeichnungen für ihreArbeiten.

Gleich zwei Auszeichnungen erhielt Dr. DanielZehm: Auf den Berliner „Polydays 2012“ wurdeer mit dem „Georg-Manecke-Preis“ für diebeste Nachwuchsarbeit ausgezeichnet. Aus derHand des Vorsitzenden der GDCh-Fachgruppe„Chemie des Waschens“ konnte Dr. DanielZehm auf der European Detergents Conferencein Fulda auch den Förderpreis für Grundlagen-forschung bei Wasch- und Reinigungsmitteln fürseine Dissertation entgegennehmen.

Dr. Anna Miasnikova erhielt den Förder-preis der SEPAWA e.V. in der Kategorie „Her-ausragende Promotionsarbeit“.

Den Korean Information Display Society(KIDS) Award (Sponsored by Samsung DisplayCo., Ltd.) – Silver erhielten Dr. Christian Ippen,Dr. Tonino Greco und Dr. Armin Wedel, Fraun-hofer IAP, für ihre wissenschaftliche Publikati-on zur Lichtemission von Quantenpunkten auskolloidalem Indium Phosphid. ¢

Gemeinsam neue Welten entdecken

Deutsch-Kolumbianisches Forum zurInnovationsförderung.

Zur Anbahnung von Kooperationen zwischenWissenschaftlern deutscher und kolumbiani-scher Forschungseinrichtungen fand im Sep-tember 2012 - unter der Federführung der Uni-versitäten Potsdam und los Andes - das ersteDeutsch-Kolumbianische Forum zur Innovati-onsförderung in Bogotá statt.

Nach den ABC-Ländern (Argentinien, Bra-silien und Chile) repräsentiert Kolumbien fürdie deutsche Forschungslandschaft ein hochinteressantes Partnerland mit enormem Ent-wicklungs- und Innovationspotential. EineDelegation von 13 Mitgliedern aus Universitä-ten, Forschungszentren und dem Bundesmini-sterium für Wirtschaft und Technologie reistedeshalb nach Kolumbien, um einen Workshoprund um das Thema Innovationsförderung in

Bogota durchzuführen. Das Treffen dientezunächst dem Informations- und Erfahrungs-austausch. Im Rahmen des viertägigen Forumswurden die Themenbereiche Innovationsförde-rung und -management, Entrepreneurship undKooperation mit Unternehmen sowie verschie-dene Bereiche der Lebenswissenschaften, wieBiodiversität, Biotechnologie und Infektions-krankheiten, die interessant für eine Zusam-menarbeit zwischen Europa und Lateinamerikasind, diskutiert und nach möglichen Schnitt-stellen gesucht. Neben den Gesprächen anden zwei großen Universitäten in Bogota hattedie Delegation auch die Gelegenheit, die „Tech-nova“, die größte kolumbianische Messe zumThema Innovations- und Technologietransfer inMedellin zu besuchen. Angestrebtes Ziel derReise war, konkrete Möglichkeiten der Zusam-menarbeit und des nachhaltigen Wissens-transfers zu identifizieren. Erste Ergebnisseder Reise waren die Unterzeichnung eines„Memorandum of Understanding“ zwischendem IGZ und der Universidad de los Andes, indem beide Partner weitere Schritte zu ihrerZusammenarbeit vereinbarten, sowie die Pla-nung eines bilateralen Workshops zum Thema

Bioökonomie, der im Sommer 2012 in Potsdamstattfinden soll.

Inzwischen hat auch schon der ersteGegenbesuch einer Wissenschaftlerin ausKolumbien stattgefunden. Die BiotechnologinProf. Atehortúa von der Universidad de Antio-quia besuchte den Botanischen Garten derUniversität Potsdam. Nach ihrem Besuch wur-de ein Austausch von Mitarbeitern der beidenBotanischen Gärten in Potsdam und Medellinvereinbart. Weitere Gespräche zwischen denDelegationsteilnehmern finden statt, so dassman das Gesamtergebnis der durch das BMBFgeförderten Reisen als äußerst positiv bewer-ten kann. ¢Dr. S. Hollmann, Universität Potsdam

Brandenburgischer Nachwuchs-wissenschaftlerpreis 2012

„Postdoc-Preis“ in derKategorie Natur- undIngenieurwissenschaf-ten für Da ni el Kopetzki.

Prämiert wurde Dr. KopetzkisDoktorarbeit, die er 2011bei Professor Markus Anto-

nietti am Max-Planck-Institut für Kolloid- undGrenzflächenforschung abgeschlossen hat.Der Chemiker untersuchte, wie sich Hydro-thermalchemie nutzen lässt, um aus nach-wachsenden Rohstoffen Grundstoffe für diechemische Industrie herzustellen. Auf dieseWeise konnte die wichtige Basischemikalie γ-Valerolacton hergestellt werden, und zwarohne die bisher notwendige Zuhilfenahme sel-tener Edelmetalle wie z.B. Ruthenium. ¢

Potsdamer leitet Weltverbandder Geowissenschaftler

Prof. Dr. Roland Oberhänsli wurde zumPräsidenten der International Union ofGeological Sciences (IUGS) gewählt.

Prof. Dr. Roland Ober-hänsli, Mineraloge amInstitut für Erd- undUmweltwissenschaftender Universität Potsdamwurde während des 34.Internationalen Geologi-schen Kongresses inBrisbane zum Präsiden-

ten des Weltverbands gewählt.Die IUGS vertritt über eine Million Erdwis-

senschaftlerinnen und Erdwissenschaftler ausca. 120 Ländern. Über die Beschäftigung mitfachspezifischen Themen hinaus fördert dieIUGS mit Anschubfinanzierungen die interna-tionale Zusammenarbeit in Projekten zu über-geordneten Fragestellungen, auch Arbeitsgrup-pen zu Fragen der Geoethik, Geoforensik, Geo-medizin und Georisiken werden unterstützt.Einen wesentlichen Beitrag leistet die IUGS zurAusbildung, etwa im Rohstoff- und Energiesek-tor, im Bereich von Umweltschäden und -risi-ken, der Wasser-, Klima- und Landschaftsände-rung oder bei der Vermittlung der Geschichteder Geowissenschaften.

vorgemerkt

kooperiert

Der Erfinder des Biochips wird 70

Am 17. August 2012 feierte ProfessorDr. Frieder W. Scheller seinen 70. Geburtstag.

Frieder Scheller gilt als einer der Väter der Bio-sensorik und hat mit seiner mehrfach preisge-krönten, wissenschaftlichen Arbeit auf diesemGebiet wesentliche Grundlagen für wichtigeProdukte wie Glukose-Biosensoren, Immuno-sensoren und Biochips gelegt. Mit seinem

Team brachte er 1982 den ersten kommerziel-len Biosensor für die Glukosemessung inEuropa auf den Markt.

Als Professor für Analytische Biochemieam Institut für Biochemie und Biologie der Uni-versität Potsdam (1993 bis 2007), als Vizeprä-sident der Universität Potsdam (2004 bis2007), als Mitglied der Berlin-Brandenburgi-schen Akademie der Wissenschaften (seit1993) und als Präsident der Deutschen Gesell-schaft für Biochemie und Molekularbiologie(2001 bis 2003) hatte er entscheidendenAnteil daran, dass Potsdam heute als ein wich-tiger Standort der Biosensorik und Bioanalytikwahrgenommen wird. ¢

gratuliert

Glückwünsche für Prof. Dr. Frieder W. Scheller (links)

von Prof. Dr. F. Bier, Fraunhofer IBMT

Der Pausenexpress macht mobil

kooperiert

Mobile Medizinversorgung in Südafrika

Anlässlich des Deutsch-Südafrikani-schen Jahrs der Wissenschaft 2012/2013, einer gemeinsamen Initiative bei-der Länder, sollen die bilateralen inten-siven Beziehungen im Bereich Wissen-schaft und Forschung weiter ausge-baut werden.

Das Fraunhofer-Institut für BiomedizinischeTechnik beteiligt sich auf dem Gebiet der IT-basierten Gesundheitsversorgung und biome-dizinischen Technik im Rahmen des Projekts„MobiMed“. Zurzeit befindet sich ein mobilesdiagnostisches Labor in Form eines Trucks amKrankenhaus von Caledon (Westkap-Region),das patientennahe Betreuung mit der Verläss-lichkeit eines hoch spezialisierten Labors kom-biniert. In diesem Fahrzeuglabor kann vor Ortdie Diagnose von z. B. Tuberkulose und HIVvorgenommen werden. Die Anforderungen an

eine solche Lösung sind hoch: ausgeprägteErgonomie bei reduziertem Platzangebot,geringer Energie- und Wasserverbrauch sowieein autarker Betrieb, der aus der Ferne über-wacht und gesteuert werden kann.

Aufgrund des jahrelangen Engagementsin Südafrika hat das Fraunhofer IBMT denAnstoß zur Organisation des Projekts mit demPartner Universität Stellenbosch in Südafrikagegeben. Schwerpunkte des Projekts sind einWorkshop über diese Technologien im Gesund-heitssektor in ländlichen Gebieten und mobileKliniken in Südafrika im November 2012,gefolgt von einem „MobiMed“ Nachwuchs wis -senschaftler-Innovations-Workshop in Deut -schland im Februar 2013. Beide Veranstaltun-gen werden mit Besuchen lokaler Institute inbeiden Ländern kombiniert. Ein unabhängigesProjekt, ausgerichtet auf die Entwicklung vonInnovationen im Gesundheitswesen und orga-nisiert durch die „School for Design Thinking“des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam und inSüdafrika, dient als verbindendes Element bei-

der Aktivitäten. Im Rahmen der Veranstaltungin Stellenbosch wird eine Besichtigung desTrucks organisiert. Der Truck ist an die lokaleGesundheitsversorgung angebunden undbasiert auf den Erfahrungen der beteiligtenPersonen. Er wird somit zum Ausgangspunkt,um sich mit Verbesserungen der Gesundheits-versorgung im ländlichen Raum auseinander-zusetzen. ¢

Prof. Dr. S. Merchant, Dr. K. Kaufmann, Dr. A. Scheffel

„Cuisine internationale“ im Wissenschaftspark

Kokosraspel, Kokosmilch, Minze und Karda-mom erweiterten zur Mittagszeit den kulinari-schen Horizont weit über Pfeffer und Salz hin-aus und sorgten für manche angenehme Über-raschung am Campus. Hier geht es nicht etwaum ein exklusives Sternerestaurant, sondernum die Fraunhofer-Kantine, die Alida Babel inden letzten Jahren mit viel Geschick und Ein-fallsreichtum führte. Mit ihrer offenen Art aufMenschen zuzugehen schuf sie ein freundlichesUmfeld, so dass ihre Gäste die Mittagspauseentspannt genießen konnten. Nun hat sie sichfür eine andere Arbeitsstelle entschieden –schade. Die Golmer Stammgäste sagen „danke, Alida, für Ihren Einsatz!“ und wünschenihr beim neuen Job Freude und viel Erfolg.

Park ‘n’ Life

Foto: Christoph Heidrich

Alida Babel

Foto: privat

Foto: privat

Foto: H. Werner Foto: K. Fritze

Foto: K. Fritze

Die deutsche Delegation in Bogotá

Neue organische Solarzellen – dünn und flexibel

Mobiles Labor MobiMed

Foto: Fraunhofer IBMT

Foto: Bernard Schmidt

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ausgezeichnet

Foto: privat

ImpressumHerausgeber: Standortmanagement Golm GmbH, Am Mühlenberg 11, 14476 Potsdam-Golm; Redaktion (verantwortlich): Barbara Buller, wiss+pa, Potsdam-Golm, [email protected];Beirat: Dr. Barbara Eckardt, Birgit Mangelsdorf, Dr. Sandra Mehlhase, Dr. Elke Müller, Dr. Armin Renner, Ursula Roß-Stitt, Katja Schulze, Dr. Stephanie Schwarz;Gestaltung: pigurdesign, Potsdam; Druck: G&S Druck GmbH, Potsdam

ausgezeichnet

Page 8: Startseite | Max-Planck-Institut für Kolloid- und ... · Title: Layout 1 Created Date: 12/11/2012 3:10:39 PM

www.wissenschaftspark-potsdam.de

Der chemische Fingerabdruckdes Weins

Innovative analytische Methoden derInhaltsstoffbestimmung (Metabolo-mics) in Kombination mit ausgefeiltenstatistischen Verfahren erlauben erst-malig die Unterscheidung von Rebsor-ten, Herkunftsorten, Jahrgängen sowieQualitäten von Wein allein aufgrundseiner Inhaltsstoffe – seines chemi-schen Fingerabdrucks.

Seit Jahrtausenden wird Wein aus Traubengewonnen. Jeder Verarbeitungsschritt hinter-lässt Spuren in Form von Inhaltsstoffen imWein. Was macht dabei die Qualität eines Wei-nes aus? Gibt es objektive Kriterien zur Bewer-

tung von Wein? Dieser Frage widmet sich eindeutsch-chilenisches Forscherteam in einemProjekt, das nach Charakteristika für Weinsor-ten, Anbaugebiete, Weinqualitäten und Anbau-jahre sucht. Die Gruppen des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologieund der Universidad Técnica Federico SantaMaria, Valparaiso in Chile, betreten dabeidurch die Nutzung ungerichteter analytischerVerfahren (Metabolom-Analyse des Weinesohne vorherige Festlegung auf bestimmteStoffgruppen) experimentelles Neuland.

In einem ersten Experiment wurden vierWeinsorten aus vier verschiedenen Weinan-bauregionen Chiles aus den Jahren 2004 bis2006 und in drei unterschiedlichen Qualitätenuntersucht, ungefähr 400 Flaschen sortenrei-nen, chilenischen Rotweins. Die Kombination

analytischer Verfahren mit statistischen Metho-den macht es möglich, charakteristische Stoff-verteilungen, auch unbekannter Stoffe, zu erken-nen und die typischen Verteilungsmuster zu ent-decken. Für die Forscher überraschend ist diegeringe Anzahl gemeinsamer Inhaltsstoffe, dieman in allen vier getesteten Rotweinsorten fin-den konnte. Nur ca. 60% lassen sich in mehre-ren, aber nicht in allen vier Weinsorten nach-weisen. Für jede Sorte ließen sich bis zu 6400verschiedene Inhaltsstoffe nachweisen. „Wirwaren sehr erstaunt, dass mehr als die Hälfteder gefunden Inhaltsstoffe chemisch bishernicht genauer charakterisiert sind. Möglicher-weise gehen ein Teil der positiven Wirkungen,die dem Wein zugeschrieben werden auf dieseunbekannten Inhaltsstoffe zurück“, so Prof.Peña-Cortés von der Universität Valparaiso. ¢

Forschungspreise und -stipendien

Zwei Gastwissenschaftlerinnen undeine neue Nachwuchsforschergruppeerhöhen die Vielfalt der Forschungs-landschaft.

Aus Los Angeles nach Golm. Die Verleihungeines Forschungspreises der Humboldt-Stif-tung führte die Kalifornierin Prof. Dr. SabeehaMerchant nach Potsdam. Ausgestattet mit60.000 Euro Preisgeld verbrachte sie ein For-schungssemester am Max-Planck-Institut fürMolekulare Pflanzenphysiologie. Bis EndeSeptember widmete sich die Spitzenforsche-rin, die erst kürzlich in die National Academyof Sciences (Nationale Akademie der Wissen-schaften der USA) gewählt wurde, sich Koope-rationsprojekten mit hiesigen Arbeitsgruppenwidmen. Ihr Gastgeber am MPI-MP war Prof.Dr. Ralph Bock, dessen Abteilung sich mit Pla-stidenforschung beschäftigt. Seit über 20 Jah-ren forscht Merchants Arbeitsgruppe daran,wie Lebewesen einen Mangel an essentiellenMetallen wie Zink, Kupfer, Eisen und Manganüberleben können. Gemeinsam mit den For-schern am Potsdamer Institut will sie nachVeränderungen in den Genabschriften, derProteinzusammensetzung der Zellen und demStoffwechsel fahnden.

Der Blütenbildung auf der Spur. Fünf Jah-re kann die Biologin Dr. Kerstin Kaufmannvom University & Research Centre in Wage-ningen/Niederlande dank der Verleihung desrenommierten Sofja Kovalevskaja-Preises2012 der Alexander von Humboldt-Stiftungnun in Potsdam forschen. Die mit bis zu 1,65 Millionen Euro dotierte Auszeichnungermöglicht jungen Wissenschaftlern den Auf-

bau eigener Forschungsgruppen an deut-schen Gasteinrichtungen. Als Gast von Mo -lekularbiologe Prof. Dr. Bernd Müller-Röberam Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam wird Dr. KaufmannSchlüsselregulatoren der Blütenbildung er -forschen.

Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe amMax-Planck-Institut für Molekulare Pflan-zenphysiologie. Dr. André Scheffel ist Leiter der neuen Forschungsgruppe zum The-ma „Biomineralbildung bei Algen“. Im Focusder neuen Forschergruppe stehen „Kalkalgen“– ihr kennzeichnendes Merkmal ist ein Panzeraus Kalkschuppen, der jede einzelne Zelleumhüllt. Dieser hat es Nachwuchsgruppen -leiter Scheffel angetan. Die mikrometergroßenSchuppen, Coccolithe, bestehen aus unge-wöhnlich geformten Calcit-Kristallen. „Wennwir verstehen, wie die Algen es schaffen Cal-cit-Kristalle in nahezu jeder erdenklichenForm zu bilden, können wir das im Labornachahmen“, erklärt der Gruppenleiter.

Mit dem Emmy-Noether-Programm för-dert die DFG hervorragende junge Wissen-schaftler auf ihrem Weg in die akademischeSelbstständigkeit. Während der meist fünf -jährigen Förderdauer leiten Sie eine eigeneNachwuchsgruppe, eine wichtige Station aufdem Weg zum Hochschullehrer. ¢

Neue Erkenntnisse zum indischen Sommer-Monsun

Carl-Ramsauer-Preis2012 der PhysikalischenGesellschaft zu Berlin(PGzB) für Dr. NishantMalik.

Eine der vier hervorragen-den Promotionsarbeiten in

Physik, die im Rahmen eines Festkolloquiumsan der Universität Potsdam mit dem Carl-Ramsauer-Preise der PGzB ausgezeichnet wur-den, ist in Potsdam entstanden. Dr. NishantMalik erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit„Extremes in events and dynamics: a nonlineardata analysis perspective on the past and pre-sent dynamics of the Indian summer mon-soon“. ¢

Energie von der Rolle für Brasilien

Das Fraunhofer IAP installiert einePilotanlage in Brasilien für flexibleorganische Solarzellen.

Strom bedeutet für Brasilien nicht nur Licht,sondern auch den Zugang zu modernen Kom-munikationsmitteln. Organische Photovoltaiksoll zukünftig Gebiete mit schlechter Infra-struktur mit Strom versorgen. Die brasiliani-sche Firma Flexsolar in Joinville, Santa Catari-na, und das Fraunhofer-Institut für Angewand-te Polymerforschung IAP in Potsdam-Golmwerden dafür flexible organische Solarzellenentwickeln. Das Fraunhofer IAP installiert einePilotanlage in Brasilien und entwickelt dieTechniken und Verfahren. Flexsolar wird dieProduktentwicklung und die Vermarktung inSüdamerika voranbringen. Der Vertrag mit

einem Auftragsvolumen von 4,8 Millionen Eurowurde am 3. Oktober 2012 in Joinville unter-zeichnet.

Die erforderlichen Photovoltaikelementemüssen leicht, preiswert und in vielen Fällenflexibel sein, damit sie z. B. auf Schultaschenangebracht werden können. Auch Elementefür größere Flächen werden benötigt, über dieetwa Akkumulatoren von Laptops aufgeladenwerden können. Zur Herstellung der Photo -voltaikelemente setzen die Partner einenpreisgünstigen Rolle-zu-Rolle-Prozess ein.

„Vorteilhaft sind hier auch die vergleichsweisegeringen Investitionskosten für eine Vertei-lungsinfrastruktur und vor allem die Tatsache,dass mit dem Solarstrom auch stabile Verbin-dungen mit dem Internet möglich werden.Damit verbessern sich die Bildungsmöglichkei-ten von Kindern und Jugendlichen spürbar“,bekräftigt Prof. Hans-Jörg Bullinger von derFraunhofer-Gesellschaft. „Bei dem Rolle-zu-Rolle-Prozess werden die erforderlichenSchichten nacheinander auf eine flexible Trä-gerschicht aufgedruckt, die kontinuierlich wieein endloses Fließband über Rollen läuft. Ineinem letzten Schritt werden die Schichtennoch auf dem Band luftdicht verkapselt“,erläutert Dr. Armin Wedel vom Fraunhofer IAP.

Die Idee zu diesem Projekt entstand wäh-rend eines Besuches des Brasilianers BernardSchmidt am Stand des Fraunhofer IAP auf derFachmesse LOPE-C 2012 in München. Nunwerden bereits erste Produktmuster auf derPilotanlage im neu eröffneten Anwendungs-zentrum für Innovative Polymertechnologienam Fraunhofer IAP gefertigt. ¢

Keine Chance für Stress undSpannungsschmerzen

Bei den Golmer Max-Planck-Institutensorgen Yoga und der „Pausenexpress“für gesunden Ausgleich bei der Arbeit.

Die meisten Schreibtischakteure wissengenau, was ihrem schmerzenden Rücken guttäte. Für viele stellt allerdings der Aufbruchzum Sport am Abend ein unüberwindlichesHindernis dar. Gerade für solche Fälle gibt esden „Pausenexpress“, der seit mehr als dreiJahren fester Bestandteil des Hochschul-sports der Universität Potsdam ist. SeitHerbst 2010 möchten auch die Verwaltungs-mitarbeiter des MPI für Kolloid- und Grenzflä-chenforschung dieses Angebot nicht mehrmissen. Bei akutem Bewegungsmangel amSchreibtisch und den häufigen dadurch ent-stehenden Beschwerden kommt jetzt wö -chentlich der Pausenexpress in den Wissen-schaftspark Potsdam-Golm. Nur 15 Minuten

Bewegung, ein bis zweimal pro Woche, helfengegen Nackenverspannungen oder beugenRückenschmerzen vor. Studenten der Sport-wissenschaften kommen direkt am Arbeits-platz vorbei, so dass weder ein Kleidungs-noch ein Ortswechsel notwendig sind. Unterqualifizierter Anleitung führen die Kollegengemeinsame Übungen zur Kräftigung, Mo -bilisation und Entspannung gegen die klassi-schen Fehlhaltungen aus. Dieses Angebot stehtallen Interessierten ganzjährig zur Verfügung.Pro Teilnehmer und Kurs (zehn Einheiten) fal-len Kosten in Höhe von 10 Euro an. Kurszeitenund weitere Informationen findet man unterwww.hochschulsport-potsdam.de.

„Kraft tanken für den Tag, Energien freisetzen“kann man bei den Yogakursen, Mittwoch mor-gens im MPI für Molekulare Pflanzenphysiolo-gie. Katrin Piepenburg, dort biologisch-techni-sche Assistentin, hat 2010 begonnen ihr Hobbyzu vertiefen. Seit Januar 2012 ist sie ausgebilde-te Yogalehrerin im BYV. Ihre Erfahrungen mit denpositiven Wirkungen von Yoga möchte sie gernan Menschen weitergeben und unterrichtet nunjeden Mittwochmorgen Hatha Yoga im Institut.

Sie hat erfahren: Yoga wirkt auf dengesamten Körper und Geist. Über bewusstesAtmen verbunden mit körperlichen Übungenbewirkt Yoga Stressabbau und Schmerzlinde-rung, stärkt das Immunsystem, fördert die Kon-zentrationsfähigkeit und stärkt das Selbstver-trauen. Im Kurs sind zurzeit 13 Personen ausden drei Max-Planck-Instituten, die Teilnehmer-zahl ist derzeit ausgeschöpft. Die Gruppe istbunt gemischt, Yoga eignet sich für Menschenjeden Alters und Konstitution. Geplant ist einweiterer Kurs, der dann evtl. ab Januar abendsangeboten wird. Details über den Mittwochs-kurs oder den Abendkurs kann man bei KatrinPiepenburg piepen burg@ mpimp -golm.mpg.deerhalten. ¢ J. Hoyer, K. Piepenburg

7. Glycan Forum in Berlin

Vom 20. bis 22. März 2013 findet unter demMotto „From Basic Science to Global Mar-kets“ das siebte Glycan Forum in Berlin statt.Die Konferenz führt internationale Spitzenfor-scher aus dem Bereich der Glyco-Wissenschaf-ten zusammen. Federführend ist ProfessorPeter H. Seeberger, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächen for -schung in Potsdam.www.glycan-forum.de

17. Leibniz-Kolleg Potsdam

(Vorabinformation)

Unter dem Thema „Dunkle Energie“ findet am2. und 3. Mai 2013 das 17. Leibniz-KollegPotsdam statt. Den Hauptvortrag am 2. Maiunter dem Titel „Dark Energy and the Accele-rating Universe“ hält Brian Schmidt, AustralianNational University, Träger des Nobelpreises inPhysik 2011.

5. Biopolymerkolloquium des Fraunhofer IAP

Am 24. Januar 2012 findet im ICC Berlin dasfünfte Biopolymerkolloquium des FraunhoferIAP statt. Namhafte Experten aus Industrie undWissenschaft, tiefgreifende Diskussionensowie Einblicke in aktuelle Trends und Entwick-lungen auf dem Gebiet der Biopolymere wer-den erwartet.

Grüne Woche in Berlin mitFachausstellung nature.tec

Im Rahmen der Grünen Woche vom 18. bis 27.Januar 2012 in Berlin findet die nature.tec –Fachschau für Bioenergie und nachwachsendeRohstoffe statt. Hier beteiligt sich das Fraun-hofer IAP am Gemeinschaftsstand der Fraun-hofer-Gesellschaft.www.naturetec-igw.de

Auszeichnung der Besten

Preise und feierliche Verabschiedun-gen am Tag der Mathematisch-Natur-wissenschaftlichen Fakultät an derUniversität Potsdam.

Die Verabschiedung von über 200 Graduiertenwurde mit Festvorträgen und der Verleihung

von Preisen an Jahrgangsbeste feierlichumrahmt. Der nach dem Potsdamer Physikerund Nobelpreisträger benannte Michelson-Preis für die beste Promotion ging an zweiWissenschaftler, die ihre Arbeiten mit „summacum laude“ abschlossen: Dr. Eva-Theresa Pylund Dr. Andreas Schulze.

Eva-Theresa Pyl arbeitete auf dem Gebietder Molekularen Pflanzenphysiologie, AndreasSchulze auf dem Gebiet der Astrophysik. DerPreis ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert undwurde mit Unterstützung der UP Transfer

GmbH an der Universität Potsdam ausgelobt. Für den besten Studienabschluss in 2011

wurde Friedrich Jakobs mit dem Jacob Jacobi-Preis des Leibniz-Kollegs Potsdam ausge-zeichnet.

Der Leopold-von-Buch-Bachelorpreisder UP Transfer GmbH ging in diesem Jahrgemeinsam an Sonja Burgemeister und Wil-helm Braun. ¢

Preisträger am Fraunhofer IAP

Drei Wissenschaftler des FraunhoferIAP erhielten Auszeichnungen für ihreArbeiten.

Gleich zwei Auszeichnungen erhielt Dr. DanielZehm: Auf den Berliner „Polydays 2012“ wurdeer mit dem „Georg-Manecke-Preis“ für diebeste Nachwuchsarbeit ausgezeichnet. Aus derHand des Vorsitzenden der GDCh-Fachgruppe„Chemie des Waschens“ konnte Dr. DanielZehm auf der European Detergents Conferencein Fulda auch den Förderpreis für Grundlagen-forschung bei Wasch- und Reinigungsmitteln fürseine Dissertation entgegennehmen.

Dr. Anna Miasnikova erhielt den Förder-preis der SEPAWA e.V. in der Kategorie „Her-ausragende Promotionsarbeit“.

Den Korean Information Display Society(KIDS) Award (Sponsored by Samsung DisplayCo., Ltd.) – Silver erhielten Dr. Christian Ippen,Dr. Tonino Greco und Dr. Armin Wedel, Fraun-hofer IAP, für ihre wissenschaftliche Publikati-on zur Lichtemission von Quantenpunkten auskolloidalem Indium Phosphid. ¢

Gemeinsam neue Welten entdecken

Deutsch-Kolumbianisches Forum zurInnovationsförderung.

Zur Anbahnung von Kooperationen zwischenWissenschaftlern deutscher und kolumbiani-scher Forschungseinrichtungen fand im Sep-tember 2012 - unter der Federführung der Uni-versitäten Potsdam und los Andes - das ersteDeutsch-Kolumbianische Forum zur Innovati-onsförderung in Bogotá statt.

Nach den ABC-Ländern (Argentinien, Bra-silien und Chile) repräsentiert Kolumbien fürdie deutsche Forschungslandschaft ein hochinteressantes Partnerland mit enormem Ent-wicklungs- und Innovationspotential. EineDelegation von 13 Mitgliedern aus Universitä-ten, Forschungszentren und dem Bundesmini-sterium für Wirtschaft und Technologie reistedeshalb nach Kolumbien, um einen Workshoprund um das Thema Innovationsförderung in

Bogota durchzuführen. Das Treffen dientezunächst dem Informations- und Erfahrungs-austausch. Im Rahmen des viertägigen Forumswurden die Themenbereiche Innovationsförde-rung und -management, Entrepreneurship undKooperation mit Unternehmen sowie verschie-dene Bereiche der Lebenswissenschaften, wieBiodiversität, Biotechnologie und Infektions-krankheiten, die interessant für eine Zusam-menarbeit zwischen Europa und Lateinamerikasind, diskutiert und nach möglichen Schnitt-stellen gesucht. Neben den Gesprächen anden zwei großen Universitäten in Bogota hattedie Delegation auch die Gelegenheit, die „Tech-nova“, die größte kolumbianische Messe zumThema Innovations- und Technologietransfer inMedellin zu besuchen. Angestrebtes Ziel derReise war, konkrete Möglichkeiten der Zusam-menarbeit und des nachhaltigen Wissens-transfers zu identifizieren. Erste Ergebnisseder Reise waren die Unterzeichnung eines„Memorandum of Understanding“ zwischendem IGZ und der Universidad de los Andes, indem beide Partner weitere Schritte zu ihrerZusammenarbeit vereinbarten, sowie die Pla-nung eines bilateralen Workshops zum Thema

Bioökonomie, der im Sommer 2012 in Potsdamstattfinden soll.

Inzwischen hat auch schon der ersteGegenbesuch einer Wissenschaftlerin ausKolumbien stattgefunden. Die BiotechnologinProf. Atehortúa von der Universidad de Antio-quia besuchte den Botanischen Garten derUniversität Potsdam. Nach ihrem Besuch wur-de ein Austausch von Mitarbeitern der beidenBotanischen Gärten in Potsdam und Medellinvereinbart. Weitere Gespräche zwischen denDelegationsteilnehmern finden statt, so dassman das Gesamtergebnis der durch das BMBFgeförderten Reisen als äußerst positiv bewer-ten kann. ¢Dr. S. Hollmann, Universität Potsdam

Brandenburgischer Nachwuchs-wissenschaftlerpreis 2012

„Postdoc-Preis“ in derKategorie Natur- undIngenieurwissenschaf-ten für Da ni el Kopetzki.

Prämiert wurde Dr. KopetzkisDoktorarbeit, die er 2011bei Professor Markus Anto-

nietti am Max-Planck-Institut für Kolloid- undGrenzflächenforschung abgeschlossen hat.Der Chemiker untersuchte, wie sich Hydro-thermalchemie nutzen lässt, um aus nach-wachsenden Rohstoffen Grundstoffe für diechemische Industrie herzustellen. Auf dieseWeise konnte die wichtige Basischemikalie γ-Valerolacton hergestellt werden, und zwarohne die bisher notwendige Zuhilfenahme sel-tener Edelmetalle wie z.B. Ruthenium. ¢

Potsdamer leitet Weltverbandder Geowissenschaftler

Prof. Dr. Roland Oberhänsli wurde zumPräsidenten der International Union ofGeological Sciences (IUGS) gewählt.

Prof. Dr. Roland Ober-hänsli, Mineraloge amInstitut für Erd- undUmweltwissenschaftender Universität Potsdamwurde während des 34.Internationalen Geologi-schen Kongresses inBrisbane zum Präsiden-

ten des Weltverbands gewählt.Die IUGS vertritt über eine Million Erdwis-

senschaftlerinnen und Erdwissenschaftler ausca. 120 Ländern. Über die Beschäftigung mitfachspezifischen Themen hinaus fördert dieIUGS mit Anschubfinanzierungen die interna-tionale Zusammenarbeit in Projekten zu über-geordneten Fragestellungen, auch Arbeitsgrup-pen zu Fragen der Geoethik, Geoforensik, Geo-medizin und Georisiken werden unterstützt.Einen wesentlichen Beitrag leistet die IUGS zurAusbildung, etwa im Rohstoff- und Energiesek-tor, im Bereich von Umweltschäden und -risi-ken, der Wasser-, Klima- und Landschaftsände-rung oder bei der Vermittlung der Geschichteder Geowissenschaften.

vorgemerkt

kooperiert

Der Erfinder des Biochips wird 70

Am 17. August 2012 feierte ProfessorDr. Frieder W. Scheller seinen 70. Geburtstag.

Frieder Scheller gilt als einer der Väter der Bio-sensorik und hat mit seiner mehrfach preisge-krönten, wissenschaftlichen Arbeit auf diesemGebiet wesentliche Grundlagen für wichtigeProdukte wie Glukose-Biosensoren, Immuno-sensoren und Biochips gelegt. Mit seinem

Team brachte er 1982 den ersten kommerziel-len Biosensor für die Glukosemessung inEuropa auf den Markt.

Als Professor für Analytische Biochemieam Institut für Biochemie und Biologie der Uni-versität Potsdam (1993 bis 2007), als Vizeprä-sident der Universität Potsdam (2004 bis2007), als Mitglied der Berlin-Brandenburgi-schen Akademie der Wissenschaften (seit1993) und als Präsident der Deutschen Gesell-schaft für Biochemie und Molekularbiologie(2001 bis 2003) hatte er entscheidendenAnteil daran, dass Potsdam heute als ein wich-tiger Standort der Biosensorik und Bioanalytikwahrgenommen wird. ¢

gratuliert

Glückwünsche für Prof. Dr. Frieder W. Scheller (links)

von Prof. Dr. F. Bier, Fraunhofer IBMT

Der Pausenexpress macht mobil

kooperiert

Mobile Medizinversorgung in Südafrika

Anlässlich des Deutsch-Südafrikani-schen Jahrs der Wissenschaft 2012/2013, einer gemeinsamen Initiative bei-der Länder, sollen die bilateralen inten-siven Beziehungen im Bereich Wissen-schaft und Forschung weiter ausge-baut werden.

Das Fraunhofer-Institut für BiomedizinischeTechnik beteiligt sich auf dem Gebiet der IT-basierten Gesundheitsversorgung und biome-dizinischen Technik im Rahmen des Projekts„MobiMed“. Zurzeit befindet sich ein mobilesdiagnostisches Labor in Form eines Trucks amKrankenhaus von Caledon (Westkap-Region),das patientennahe Betreuung mit der Verläss-lichkeit eines hoch spezialisierten Labors kom-biniert. In diesem Fahrzeuglabor kann vor Ortdie Diagnose von z. B. Tuberkulose und HIVvorgenommen werden. Die Anforderungen an

eine solche Lösung sind hoch: ausgeprägteErgonomie bei reduziertem Platzangebot,geringer Energie- und Wasserverbrauch sowieein autarker Betrieb, der aus der Ferne über-wacht und gesteuert werden kann.

Aufgrund des jahrelangen Engagementsin Südafrika hat das Fraunhofer IBMT denAnstoß zur Organisation des Projekts mit demPartner Universität Stellenbosch in Südafrikagegeben. Schwerpunkte des Projekts sind einWorkshop über diese Technologien im Gesund-heitssektor in ländlichen Gebieten und mobileKliniken in Südafrika im November 2012,gefolgt von einem „MobiMed“ Nachwuchs wis -senschaftler-Innovations-Workshop in Deut -schland im Februar 2013. Beide Veranstaltun-gen werden mit Besuchen lokaler Institute inbeiden Ländern kombiniert. Ein unabhängigesProjekt, ausgerichtet auf die Entwicklung vonInnovationen im Gesundheitswesen und orga-nisiert durch die „School for Design Thinking“des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam und inSüdafrika, dient als verbindendes Element bei-

der Aktivitäten. Im Rahmen der Veranstaltungin Stellenbosch wird eine Besichtigung desTrucks organisiert. Der Truck ist an die lokaleGesundheitsversorgung angebunden undbasiert auf den Erfahrungen der beteiligtenPersonen. Er wird somit zum Ausgangspunkt,um sich mit Verbesserungen der Gesundheits-versorgung im ländlichen Raum auseinander-zusetzen. ¢

Prof. Dr. S. Merchant, Dr. K. Kaufmann, Dr. A. Scheffel

„Cuisine internationale“ im Wissenschaftspark

Kokosraspel, Kokosmilch, Minze und Karda-mom erweiterten zur Mittagszeit den kulinari-schen Horizont weit über Pfeffer und Salz hin-aus und sorgten für manche angenehme Über-raschung am Campus. Hier geht es nicht etwaum ein exklusives Sternerestaurant, sondernum die Fraunhofer-Kantine, die Alida Babel inden letzten Jahren mit viel Geschick und Ein-fallsreichtum führte. Mit ihrer offenen Art aufMenschen zuzugehen schuf sie ein freundlichesUmfeld, so dass ihre Gäste die Mittagspauseentspannt genießen konnten. Nun hat sie sichfür eine andere Arbeitsstelle entschieden –schade. Die Golmer Stammgäste sagen „danke, Alida, für Ihren Einsatz!“ und wünschenihr beim neuen Job Freude und viel Erfolg.

Park ‘n’ Life

Foto: Christoph Heidrich

Alida Babel

Foto: privat

Foto: privat

Foto: H. Werner Foto: K. Fritze

Foto: K. Fritze

Die deutsche Delegation in Bogotá

Neue organische Solarzellen – dünn und flexibel

Mobiles Labor MobiMed

Foto: Fraunhofer IBMT

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ImpressumHerausgeber: Standortmanagement Golm GmbH, Am Mühlenberg 11, 14476 Potsdam-Golm; Redaktion (verantwortlich): Barbara Buller, wiss+pa, Potsdam-Golm, [email protected];Beirat: Dr. Barbara Eckardt, Birgit Mangelsdorf, Dr. Sandra Mehlhase, Dr. Elke Müller, Dr. Armin Renner, Ursula Roß-Stitt, Katja Schulze, Dr. Stephanie Schwarz;Gestaltung: pigurdesign, Potsdam; Druck: G&S Druck GmbH, Potsdam

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