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VDI ZRE Publikationen: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand November 2015

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VDI ZRE Publikationen: Studie

Status quo der Ressourceneffizienz imMittelstand

November 2015

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Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand - Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden Gewerbe 2015

Autoren:

Axel von Wecus, prolytics market research GmbHKatja Willeke, VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH

Fachliche Ansprechpartner:

Werner Maaß, VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH Dr. Christof Oberender, VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH Katja Willeke, VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH

Telefonische Befragung durchgeführt durch das Marktforschungsinstitut prolytics market research GmbH im Auftrag der VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI ZRE).

Die Studie wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erstellt.

Redaktion:

VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI ZRE)Bertolt-Brecht-Platz 310117 BerlinTel. +49 30-27 59 506-0Fax +49 30-27 59 [email protected]

Titelbild: © industrieblick/Fotolia.com

Abbildungen: VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH und prolytics market research GmbH

Druck: LASERLINE Druckzentrum Berlin KG, Scheringstraße 1, 13355 Berlin-Mitte

Gedruckt auf umweltfreundlichem Recyclingpapier.

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Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand

Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden Gewerbe 2015

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INHALTSVERZEICHNIS

ABBILDUNGSVERZEICHNIS 3

1 STUDIE ZUR UMSETZUNG VON RESSOURCENEFFIZIENZ 2015 5 1.1 Ergebnisse im Überblick 6 1.2 Einleitung 8

2 VERANKERUNG DER RESSOURCENEFFIZIENZ IN UNTERNEHMEN 10 2.1 Begriffsverständnis der Ressourceneffizienz 10 2.2 Aktualität der Ressourceneffizienz 12 2.3 Status quo der Ressourceneffizienz 15 2.4 Dringlichkeit für Ressourceneffizienz-Maßnahmen 17 2.5 Zukünftige Bedeutung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen 20

3 RESSOURCENEFFIZIENZ: WAHRNEHMUNG DES BRANCHENUMFELDS 22 3.1 Potenzialausschöpfung der Ressourceneffizienz 22 3.2 Wettbewerbsvorteile durch Ressourceneffizienz 23 3.3 Ressourceneffizienz als Teil der Marketing-strategie 24 3.4 Ökozertifikate und Umweltlabel 24 3.5 Kundenforderung nach Ressourceneffizienz 25 3.6 Nachfrage der öffentlichen Hand 26

4 TREIBER UND HEMMNISSE DER UMSETZUNG VON RESSOURCENEFFIZIENZ-MAßNAHMEN 28 4.1 Treiber 28 4.2 Hemmnisse 30 4.3 Fazit der Treiber- und Hemmnisanalyse 33

LITERATURVERZEICHNIS 34

ANHANG 35

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3 Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Zentrale Ergebnisse auf einen Blick 5

Abbildung 2: Begriffsverständnis Ressourceneffizienz 11

Abbildung 3: Aktualität Ressourceneffizienz nach Unternehmensgröße 13

Abbildung 4: Aktualität der Ressourceneffizienz nach Branche 14

Abbildung 5: Status quo Ressourceneffizienz nach Unternehmensgröße 15

Abbildung 6: Status quo Ressourceneffizienz nach Branche 16

Abbildung 7: Dringlichkeit Handlungsbedarf für Ressourceneffizienz-Maßnahmen nach Unternehmensgröße 18

Abbildung 8: Dringlichkeit Handlungsbedarf für Ressourceneffizienz-Maßnahmen nach Branche 19

Abbildung 9: Zukünftige Bedeutung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen 20

Abbildung 10: Zukünftige Bedeutung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen nach Branche 21

Abbildung 11: Ausschöpfung der Ressourceneffizienzpotenziale 22

Abbildung 12: Positivbeispiele anderer Unternehmen mit Erzielung von Wettbewerbsvorteilen 23

Abbildung 13: Ressourceneffizienz als Teil der Marketingstrategie 24

Abbildung 14: Bedeutung für den Produktabsatz von Ökozertifikaten und Umweltlabeln 25

Abbildung 15: Ressourceneffiziente Produktion als Kundenforderung 26

Abbildung 16: Ressourceneffiziente Produktion als Forderung der 27Kunden der öffentlichen Hand

Abbildung 17: Treiber zur Umsetzung von Ressourceneffizienz 28

Abbildung 18: Treiber zur Umsetzung von Ressourceneffizienz -Branchendifferenzierung 30

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4 Studie zur Umsetzung von Ressourceneffizienz 2015

Abbildung 19: Hemmnisse gegen eine Umsetzung von Ressourceneffizienz 31

Abbildung 20: Hemmnisse gegen eine Umsetzung von Ressourcen-effizienz - Branchendifferenzierung 32

Abbildung 21: Funktion, Bereich und Einflussgrad - Zusammensetzung der Teilnehmer der Studie 37

Abbildung 22: Stichprobenstruktur Wirtschaftszweige 38

Abbildung 23: Stichprobenstruktur Grundgesamtheit und geplante Ausschöpfung 39

Abbildung 24: Feldbericht – realisierte Interviews 40

Abbildung 25: MaxDiff-Skalierung Treiber und Hemmnisse 41

Abbildung 26: Treiber, Ausweisung nach Unternehmensgrößen 43

Abbildung 27: Hemmnisse, Ausweisung nach Unternehmensgrößen 44

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Studie zur Umsetzung von Ressourceneffizienz 2015 5

1 STUDIE ZUR UMSETZUNG VON RESSOURCENEFFIZIENZ 2015

Abbildung 1: Zentrale Ergebnisse auf einen Blick

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6 Studie zur Umsetzung von Ressourceneffizienz 2015

1.1 Ergebnisse im Überblick

Zentrales Ziel dieser Studie ist es, den Status quo der Ressourceneffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland aufzuzeigen. Die Studie trifft relevante Aussagen zum Stellen-wert der Ressourceneffizienz in KMU, zu weiteren Entwicklungspotenzialen sowie zu den bestehenden Herausforderungen und Chancen. Befragt wurden Unternehmen in acht Branchen mit einer Mitarbeiteranzahl zwischen 20 bis 1.000 Mitarbeitern.1 Es beteiligten sich 1.007 Entscheider und Mitentschei-der an der Umfrage.

Insgesamt belegt die Studie, dass die Bedeutung des Themas Ressourcenef-fizienz seit 2011 deutlich zugenommen hat, das Thema jedoch nach wie vor zahlreiche weitere Potenziale für KMU des verarbeitenden Gewerbes bietet.

In den KMU hat das Thema Ressourceneffizienz in den letzten Jahren ein-deutig an Relevanz gewonnen. Ressourceneffizienz wird nicht nur stärker als früher in der eigenen Branche und von Wettbewerbern diskutiert (67 Prozent in 2015; 56 Prozent in 2011), sondern gehört zwischenzeitlich in zwei von drei Unternehmen (66 Prozent in 2015; 57 Prozent in 2011) zur Unternehmensstrategie und wird unternehmensweit gelebt. Auch im direk-ten Umfeld der Betriebe, nämlich bei Lieferanten und Kunden, wird das Thema Ressourceneffizienz als deutlich präsenter wahrgenommen als noch in 2011.

Dennoch sehen fast drei Viertel der Unternehmen (73 Prozent) die Potenzi-ale in ihrer Branche als noch nicht ausgeschöpft an. Auch bei der Betrach-tung der seitens der KMU bereits durchgeführten Maßnahmen wird deutlich, dass noch Raum für Optimierungen besteht. Die Studie zeigt, dass zwar ein Großteil der Betriebe bereits Maßnahmen der Ressourceneffizienz umsetzt, z.B. die Optimierung von Materialverlusten bei Rüstvorgängen (67 Prozent) und die systematische Reduzierung geplanter Verluste in der Produktion (70

1 Wenngleich die „Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren

Unternehmen“ der Europäischen Kommission Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeiter einschließt, wurden in der Umfrage auch Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern einbezogen, um der Breite des deutschen Mittelstands Rechnung zu tragen, vgl. Europäische Kommission (2003).

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Studie zur Umsetzung von Ressourceneffizienz 2015 7

Prozent). Daraus ergibt sich jedoch auch, dass in ca. jedem dritten Unterneh-men in diesen Bereichen noch Potenziale liegen. Weitere Chancen liegen in der Ausschöpfung zusätzlicher Maßnahmen, insbesondere in den Hand-lungsfeldern Nacharbeit, Entsorgung eingekaufter Materialien, Kenntnis des Energieverbrauchs sowie in der Einbeziehung von Mitarbeitern in Verände-rungsprozesse. Die Studie belegt, dass alle KMU im verarbeitenden Ge-werbe, unabhängig von ihrer Größe und Branche, von der Umsetzung weite-rer Ressourceneffizienz-Maßnahmen deutlich profitieren können.

Erwähnenswert ist, dass kleine Betriebe mit bis zu 49 Mitarbeitern im Ver-gleich zu größeren Betrieben (50 bis 1.000 Mitarbeiter) einzelne Ressour-ceneffizienz-Maßnahmen, z.B. die Entsorgung von weniger als 1 Prozent des eingekauften Materials, in gleichem Umfang umsetzen. Insgesamt zeigt die Studie jedoch, dass das Entwicklungspotenzial im Bereich Ressourceneffizi-enz für diese kleinen Betriebe vergleichsweise höher ist als in den größeren Betrieben. Dies belegen beispielsweise die Ergebnisse zur Aktualität, zur Dringlichkeit und zur zukünftigen Bedeutung der Ressourceneffizienz.

Als motivierende Faktoren zur Umsetzung von Ressourceneffizienz-Maß-nahmen identifizieren die befragten Unternehmen Aspekte, die vorrangig in der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit liegen, sowie extern bedingte Faktoren, wie etwa Kundenanforderungen und gesetzliche Vorgaben.

Als hemmende Faktoren sehen die KMU die Höhe der erforderlichen Inves-titionen, die Amortisationszeit, die mögliche Gefährdung der Prozesssicher-heit und zusätzliche Belastungen des Personals an.

Die Studie belegt, dass KMU das Thema Ressourceneffizienz als einen er-folgskritischen Wettbewerbsfaktor wahrnehmen. Dieser Umstand könnte zukünftig weitere Unternehmen, insbesondere auch die kleineren Betriebe, motivieren, verstärkt Maßnahmen zur betrieblichen Ressourceneffizienz durchzuführen.

Mit Blick auf die unterschiedlichen Branchen ergibt die Studie ein heteroge-nes Bild. Während das Thema Ressourceneffizienz in einzelnen Branchen, wie z.B. der Chemie, dem Fahrzeugbau und der Metallbearbeitung, bereits stärker angekommen ist, gibt es aus Sicht der befragten Unternehmen in

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8 Studie zur Umsetzung von Ressourceneffizienz 2015

anderen Branchen noch deutlich mehr Raum, die Potenziale der Ressour-ceneffizienz zu heben.

1.2 Einleitung

Die VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI ZRE) ließ 2015 eine tele-fonische Umfrage in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) des verar-beitenden Gewerbes durchführen. Beauftragt wurde das Marktforschungs-institut prolytics market research GmbH.

Die Erhebung hatte das Ziel aufzuzeigen, inwieweit sich der Stellenwert von Ressourceneffizienz in den letzten vier Jahren in kleinen und mittleren Be-trieben verändert hat und welche Treiber und Hemmnisse bei der Umset-zung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen eine Rolle spielen.

Um Entwicklungen im verarbeitenden Gewerbe in Bezug auf das Thema Res-sourceneffizienz aufzuzeigen, weist die vorliegende Studie zum Teil Ver-gleichswerte aus 2011 auf. Hierfür griff die aktuelle Umfrage relevante Er-gebnisse und Erkenntnisse der im Jahr 2011 durch das VDI ZRE durchge-führten Analyse „Identifizierung wesentlicher Hemmnisse und Motivatoren im Entscheidungsprozess von KMU bei der Inanspruchnahme öffentlicher Förderprogramme zur Steigerung der Ressourceneffizienz“ auf.

Im Rahmen dieser Erhebung wurden 1.007 telefonische Interviews in zufäl-lig ausgewählten Unternehmen aus den folgenden acht Branchen des verar-beitenden Gewerbes der Deutschen Industrie2 durchgeführt:

• Herstellung von chemischen Erzeugnissen (Chemie)

• Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (Kunststoff)

• Metallerzeugung und Bearbeitung (Metallbearbeitung)

• Herstellung von Metallerzeugnissen (Metallerzeugnisse)

• Maschinenbau

2 Vgl. Statistisches Bundesamt (2014).

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Studie zur Umsetzung von Ressourceneffizienz 2015 9

• Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (Steuertechnik)

• Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (Fahrzeugbau)

• Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (Elektrotechnik)

Die Stichprobe wurde disproportional angelegt, sodass für kleinere Branchen (gemessen an der Anzahl aktiver Unternehmen) differenzierte Aussagen ge-troffen werden konnten.

Darüber hinaus wurden die Unternehmen unter Berücksichtigung der An-zahl der Mitarbeiter in drei Kategorien geteilt:

• 20 bis 49 Mitarbeiter

• 50 bis 249 Mitarbeiter

• 250 bis 1.000 Mitarbeiter

Um der Bedeutung des besonders breiten deutschen Mittelstands Rechnung zu tragen, wurden auch Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern in die Befragung eingebunden, wenngleich diese nicht mehr in die klassische EU-Definition der KMU fallen.

Die Teilnehmer der Studie zählen zu 83 Prozent zu den obersten Führungs-ebenen. 54 Prozent der Befragten sind Teil der Geschäftsführung, weitere 29 Prozent stammen aus der Leitungsebene.3

3 Ausführliche Informationen zum Untersuchungsdesign der Umfrage befinden sich im Anhang der Studie.

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10 Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen

2 VERANKERUNG DER RESSOURCENEFFIZIENZ IN UNTERNEHMEN

Um einen grundlegenden Einblick in das Thema Ressourceneffizienz in klei-nen und mittleren Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes zu erhalten und die Entwicklungen der letzten Jahre nachvollziehen zu können, greift die Umfrage Fragestellungen zu Begriffsverständnis, Aktualität, Status quo und Dringlichkeit der Ressourceneffizienz auf.

2.1 Begriffsverständnis der Ressourceneffizienz

Das Begriffsverständnis von Ressourceneffizienz hat sich in den letzten vier Jahren in kleinen und mittleren Unternehmen verändert. Änderungen zei-gen sich besonders hinsichtlich des Verständnisses der Unternehmen im Umgang mit Rohstoffen.

Im Gesamtspiel der Nennungen zeigt sich, dass KMU unter dem Begriff Res-sourceneffizienz vorrangig den effizienten, effektiven und sparsamen Ein-satz von Rohstoffen verstehen.

Unter dem Begriff Ressourceneffizienz verstehen KMU in 2015 neben dem „optimalen/effektiven Einsatz von Rohstoffen“ (37 Prozent) und dem „spar-samen Einsatz von Rohstoffen“ (15 Prozent) den „effizienten Umgang mit Rohstoffen/Wiederverwertung“ (11 Prozent). Letzt genannter Aspekt ver-zeichnet eine deutliche Zunahme um mehr als das Doppelte gegenüber der Befragung aus 2011 (5 Prozent).

Zugenommen hat in 2015 auch die Ansicht der KMU, Ressourceneffizienz bedeutet, „Verschwendung zu vermeiden“ (7 Prozent in 2015 vs. 3 Prozent in 2011). Deutlich abgenommen – von 17 Prozent in 2011 auf 10 Prozent in 2015 – hat dagegen die Meinung, dass Ressourceneffizienz den „optima-len/effektiven Einsatz von Produktionsmitteln“ bedeutet. Dennoch rangiert dieser Aspekt an vierter Stelle aller genannten acht Aspekte.

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Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen 11

37,4

15,2

10,9

10,2

6,6

5,9

4,9

4,1

Optimaler/effektiver Einsatz von Rohstoffen

Sparsamer Einsatz von Rohstoffen

Effizienter Umgang mit Rohstoffen/Wiederverwendung

Optimaler/effektiver Einsatz von Produktionsmittel

Vermeidung von Verschwendung

Energieeinsparung/Energieeffizienz

Verringerung von Abfall/Ausschuss

Kostenbewusst/ertragsbewusst produzieren

Was verstehen Sie in Ihrem Unternehmen unter dem Begriff „Ressourceneffizienz“?-Auswahl der häufigsten Nennungen -

41,0

13,3

4,6

17,2

3,3

13,7

11,6

7,3

nug = 906 Studie 2011nug= 1.007 Studie 2015Antworten in Prozent

Abbildung 2: Begriffsverständnis Ressourceneffizienz

Das veränderte Begriffsverständnis der Unternehmen spiegelt sich auch da-rin wieder, dass in 2011 noch 14 Prozent der Befragten unter dem Begriff Ressourceneffizienz auch die Energieeinsparungen/Energieeffizienz subsu-miert haben. Diese Zahl ist in 2015 deutlich zurückgegangen. Nur noch 6 Prozent der Unternehmen verstehen jetzt unter dem Begriff Ressourceneffi-zienz die „Energieeinsparung/Energieeffizienz“. Dieser Rückgang ist ein weiterer Beleg dafür, dass Unternehmen dem Thema Ressourceneffizienz nun schwerpunktmäßig Rohstoffe und damit auch die Materialeffizienz zu-ordnen, sicher auch, weil das Thema Energieeffizienz in der Zwischenzeit stärker als eigenständiges Feld wahrgenommen wird.

Im Anschluss an die freien Nennungen der Teilnehmer der Studie zu ihrem Verständnis von Ressourceneffizienz wurde ihnen die folgende Definition der Ressourceneffizienz genannt: „Ressourceneffizienz bedeutet vereinfach gesagt, Material, Energie und Wasser sparsam einzusetzen.“4

4 Vgl. VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (2016a).

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12 Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen

2.2 Aktualität der Ressourceneffizienz

Die Aktualität der Ressourceneffizienz in KMU hat seit 2011 deutlich gewon-nen. Dies zeigt sich insbesondere anhand von zwei Aspekten: Zum einen in Bezug auf die intensive Diskussion in der Branche und bei Wettbewerbern, zum anderen mit Blick auf die stärkere Integration in die eigene Unterneh-mensstrategie.

Im Jahr 2015 geben 67 Prozent der Befragten an, dass das Thema Ressour-ceneffizienz in der Branche und bei Wettbewerbern intensiv diskutiert wird. In 2011 lag diese Zahl noch bei 56 Prozent. Die Zunahme um 11 Prozent-punkte belegt, dass Unternehmen das Thema Ressourceneffizienz deutlich stärker in ihrer Branche und bei anderen Betrieben wahrnehmen. Ressour-ceneffizienz ist damit ein Thema, das in der Diskussion innerhalb der Bran-chen unverkennbar an Fahrt aufgenommen hat. Auch innerhalb der einzel-nen Unternehmen spiegelt sich dies wider. Deutlich mehr Betriebe haben in 2015 das Thema Ressourceneffizienz in ihre Unternehmensstrategie inte-griert. Gaben dies in 2011 bereits 57 Prozent der Befragten an, stieg diese Zahl im Jahr 2015 um 10 Prozentpunkte auf insgesamt 67 Prozent. Damit beziehen zwei von drei Unternehmen das Thema Ressourceneffizienz in die strategische Planung ein.

Die Ursachen für diese Zuwächse könnten in extern begründeten Anreizen liegen. Insbesondere die Aussagen der Befragten bezüglich des Kundenver-hältnisses weisen hierauf hin. In 2015 gaben 60 Prozent an, dass Ressour-ceneffizienz bei den Kunden einen hohen Stellenwert besitzt. In 2011 lag diese Zahl nur bei 37 Prozent. Der hohe Anstieg um 24 Prozentpunkte ist deutlicher Indikator dafür, dass der äußere Druck von Kunden auf KMU wächst. Aber auch in der Vorlieferkette spielt das Thema Ressourceneffizi-enz eine zunehmend größere Rolle. Gaben im Jahr 2011 noch 47 Prozent an, dass das Thema bei Vorlieferanten einen hohen Stellenwert besitzt, waren es in 2015 bereits 58 Prozent. Ressourceneffizienz ist damit ein Thema, das in der Wahrnehmung der KMU über die Wertschöpfungskette hinweg an Relevanz gewonnen hat.

70 Prozent der KMU beschäftigen sich nach eigener Aussage intensiv mit dem Thema Ressourceneffizienz. Im Vergleich mit 2011 ist der Anteil leicht gestiegen. Insbesondere auch die Steigerungsraten bei den anderen, oben

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Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen 13

angeführten Aspekten legen nahe, dass die Intensität der Auseinanderset-zung mit dem Thema in den Unternehmen heute deutlich höher ist. Der Ver-gleich mit 2011 offenbart, dass Ressourceneffizienz in 2015 eine hohe Ak-tualität in Unternehmen besitzt.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass KMU die Ressourceneffizienz als ei-nen erfolgskritischen Wettbewerbsfaktor wahrnehmen. Dies könnte zukünf-tig ein Faktor sein, der weitere Unternehmen, auch die kleineren Betriebe, zur Umsetzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen motiviert.

Aktualität steigt mit Unternehmensgröße

Betrachtet man die Unternehmen hinsichtlich ihrer Größe, so ergeben sich Unterschiede bezüglich der einzelnen Aspekte der Aktualität. Ein Blick auf die Quoten zeigt, dass der Stellenwert des Themas mit abnehmender Be-triebsgröße sinkt.

67,1

70,4

66,6

57,5

59,9

55,9

67,8

57,1

47,1

36,5

20 - 49Mitarbeiter

50 - 249Mitarbeiter

250 - 1000Mitarbeiter

Wie aktuell ist das Thema Ressourceneffizienz in Ihrer Branche und Ihrem Unternehmen? Skala: 1 = „trifft voll und ganz zu“ …. 5 = „trifft gar nicht zu“

Das Thema Ressourceneffizienz wird in meiner Branche bzw. von meinen Wettbewerbern sehr

intensiv diskutiert

Unser Unternehmen beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Ressourceneffizienz

Ressourceneffizienz ist Bestandteil unserer Strategie, wird unternehmensweit gelebt

Das Thema Ressourceneffizienz hat bei meinen Vorlieferanten

einen hohen Stellenwert

Das Thema Ressourceneffizienz hat bei meinen Kunden einen hohen Stellenwert

nug= 337 nug = 414 nug= 256

59,7 72,0 74,3

66,8 71,8 78,4

60,4 70,4 73,3

55,3 58,3 61,8

61,2 57,7 64,9

Top-2-Wertebundesweit

nug = 906 Studie 2011nug= 1.007 Studie 2015Antworten in Prozent

Abbildung 3: Aktualität Ressourceneffizienz nach Unternehmensgröße

Besonders deutlich wird dies in Bezug auf die Integration der Ressourcenef-fizienz in die Unternehmensstrategie: 73 Prozent der großen und 70 Prozent der mittleren KMU haben laut eigenen Angaben Ressourceneffizienz in ihrer Unternehmensstrategie bereits integriert. In kleinen Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern geben dies nur 60 Prozent an. Dieser Unterschied belegt,

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14 Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen

dass insbesondere in kleinen Unternehmen noch Entwicklungspotenziale bestehen. Da der Druck von Vorlieferanten und Kunden über alle Unterneh-mensgrößen hinweg jedoch vergleichbar stark wahrgenommen wird, liegen die Ursachen der geringeren Integration der Ressourceneffizienz in der Un-ternehmensstruktur selbst: Der Druck des Tagesgeschäfts verhindert die in-tensive Auseinandersetzung mit dem Thema.5

Branchenbezogene Unterschiede

Auch in den unterschiedlichen Branchen zeigen sich – zum Teil signifikante – Unterschiede bezüglich der Aktualität der Ressourceneffizienz. Insbeson-dere in der Branche Elektrotechnik ist das Thema schwächer ausgeprägt. Über alle Aspekte fallen in dieser Branche die verhältnismäßig geringen An-teile in Bezug auf die Aktualität der Ressourceneffizienz auf. Vergleichs-weise hohe Anteile bestehen dagegen bei Unternehmen der Chemie, Kunst-stoff und Metallbearbeitung.

67,1

70,4

66,6

57,5

59,9

55,9

67,8

57,1

47,1

36,5

72,2 68,1 71,5 67,5 68,9 59,2 68,0 48,5

71,3 75,7 61,3 70,3 73,9 60,7 71,3 54,0

78,4 74,8 60,6 64,3 65,7 66,0 68,8 51,4

56,2 50,2 53,4 59,9 58,1 58,7 62,6 51,5

67,4 61,8 58,4 63,4 52,6 61,6 62,0 56,3

Wie aktuell ist das Thema Ressourceneffizienz in Ihrer Branche und Ihrem Unternehmen? Skala: 1 = „trifft voll und ganz zu“ …. 5 = „trifft gar nicht zu“

Das Thema Ressourceneffizienz wird in meiner Branche bzw. von meinen

Wettbewerbern sehr intensiv diskutiert

Unser Unternehmen beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Ressourceneffizienz

Ressourceneffizienz ist Bestandteil unserer Strategie, wird unternehmensweit gelebt

Das Thema Ressourceneffizienz hat bei meinen Vorlieferanten einen hohen

Stellenwert

Das Thema Ressourceneffizienz hat bei meinen Kunden einen hohen Stellenwert

Top-2-Wertebundesweit

Antworten in Prozent nug = 906 Studie 2011nug= 1.007 Studie 2015

nug= 120 143 100 152 152 100 100 140

Abbildung 4: Aktualität der Ressourceneffizienz nach Branche

5 Dies belegen auch die nachfolgend erläuterten Hemmnisse (siehe Kapitel 4.2 Hemmnisse).

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Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen 15

2.3 Status quo der Ressourceneffizienz

Um den Status quo der Ressourceneffizienz in Unternehmen zu ermitteln, wurden die Teilnehmenden nach aktiv betriebenen Maßnahmen befragt.6

Die Antworten ermöglichen einen Einblick darin, welche konkreten Maßnah-men bereits umgesetzt werden.

Insgesamt setzen nach eigenen Angaben aktuell mindestens die Hälfte bis hin zu ca. zwei Drittel der Unternehmen einzelne Maßnahmen der Ressour-ceneffizienz um.

Die Hälfte der Unternehmen gibt an, dass es im Betrieb keine Nacharbeit gibt und dass weniger als 1 Prozent des Materialwerts entsorgt werden muss. Besonders erwähnenswert ist, dass diese Aspekte für Betriebe aller Größen gelten.

60,4 72,0 68,9

65,1 72,4 74,0

56,5 54,7 54,9

52,8 49,3 49,4

65,7 61,7 63,2

60,0 62,1 60,6

Der Energieverbrauch aller relevanten Energieverbraucher ist in unserem Unternehmen

transparent und vollständig bekannt

Der Materialwert unserer jährlichen Verluste durch Rüstvorgänge ist im Unternehmen bekannt und wird

regelmäßig optimiert66,8

69,5

55,4

50,8

63,5

61,0

20 - 49Mitarbeiter

50 - 249Mitarbeiter

250 - 1000Mitarbeiter

Ich nenne Ihnen nun einige Aussagen, die unterschiedliche Unternehmenssituationen beschreiben. Skala: 1 = „trifft voll und ganz zu“ …. 5 = „trifft gar nicht zu“

Der geplante Verlust in der Produktion wird systematisch reduziert

Bei uns gibt es fast keine Nacharbeit

Wir entsorgen weniger als 1% des eingekauften Materialwerts pro Jahr

nug= 337 nug = 414 nug= 256

Veränderungsprozesse wie auch die Umsetzung von RE-Maßnahmen erfolgen in unserem Unternehmen

unter Einbeziehung aller Mitarbeiter

nug = 1.007, Antworten in Prozent

Top-2-Wertebundesweit

Abbildung 5: Status quo Ressourceneffizienz nach Unternehmensgröße

6 Die Fragen bezüglich der Maßnahmen wurden dem branchenübergreifenden Ressourcencheck

„Basismodul“ des VDI ZRE entnommen, vgl. VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (2016b).

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16 Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen

In ca. zwei Drittel der Unternehmen werden die folgenden Maßnahmen nach eigenen Angaben bereits umgesetzt: Der Materialwert der Verluste durch Rüstvorgänge wird geprüft und regelmäßig optimiert und geplante Verluste in der Produktion werden systematisch reduziert.

Die Auswertung der Aussagen zu diesen Maßnahmen mit Blick auf die Be-triebsgröße zeigt, dass kleine Betriebe mit bis zu 49 Mitarbeitern vor allem in Bezug auf die Prüfung des Materialwertes und die Reduzierung des ge-planten Verlustes weitere Potenziale ausschöpfen können. Erstaunlich ist, dass immerhin in Bezug auf vier der sechs vorgestellten Maßnahmen, näm-lich der „fehlenden Nacharbeit“, der „Entsorgung von weniger als 1 Prozent des eingekauften Materialwerts“ und der „Bekanntheit der Energieverbrau-che“ die kleinen Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern den größeren in nichts nachstehen.

Das Gesamtbild zeigt, dass die Umsetzung weiterer Maßnahmen für Unter-nehmen aller Größen weitere Chancen hin zur Ausschöpfung der Potenziale der Ressourceneffizienz bietet. Betrachtet man die unterschiedlichen Bran-chen, ergibt sich ein deutlich heterogeneres Bild.

Der Materialwert unserer jährlichen Verluste durch Rüstvorgänge ist im Unternehmen

bekannt und wird regelmäßig optimiert

Der geplante Verlust in der Produktion wird systematisch reduziert

Bei uns gibt es fast keine Nacharbeit

Wir entsorgen weniger als 1% des eingekauften Materialwerts pro Jahr

Veränderungsprozesse wie auch die Umsetzung von RE-Maßnahmen erfolgen in unserem Untern.

unter Einbeziehung aller Mitarbeiter

69,5 62,6 76,8 67,6 65,6 63,6 74,2 56,4

73,5 71,7 73,4 69,3 66,6 72,5 72,7 62,8

51,1 46,7 52,6 59,5 51,5 65,1 61,7 57,2

54,3 46,9 56,3 57,4 46,6 53,4 39,4 47,1

71,2 63,9 63,5 69,7 57,0 66,7 55,4 57,8

67,6 70,7 56,7 57,7 56,0 70,6 68,4 55,1

66,8

69,5

55,4

50,8

63,5

61,0

Ich nenne Ihnen nun einige Aussagen, die unterschiedliche Unternehmenssituationen beschreiben. Skala: 1 = „trifft voll und ganz zu“ …. 5 = „trifft gar nicht zu“

Der Energieverbrauch aller relevanten Energieverbraucher ist in unserem Untern.

transparent und vollständig bekannt

nug = 1.007, Antworten in Prozent

Top-2-Wertebundesweit

nug= 120 143 100 152 152 100 100 140

Abbildung 6: Status quo Ressourceneffizienz nach Branche

Page 20: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand · PDF file2 Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden

Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen 17

Die Spitzenwerte der Umsetzung einzelner Maßnahmen liegen nach Anga-ben der Unternehmen in den folgenden Branchen7:

• Metallbearbeitung, Fahrzeugbau und Chemie für die Prüfung und Opti-mierung des Materialwertes durch Verluste bei Rüstvorgängen

• Chemie, Metallbearbeitung und Fahrzeugbau für die systematische Redu-zierung der geplanten Verluste in der Produktion

• Fahrzeugbau, Steuertechnik und Metallerzeugnisse für kaum vorhandene Nacharbeit

• Metallerzeugnisse, Metallbearbeitung und Chemie für die geringe Mate-rialentsorgung

• Chemie, Metallerzeugnisse und Steuertechnik für das Bekanntsein des Energieverbrauchs

• Kunststoff, Steuertechnik und Fahrzeugbau für die Mitarbeiterbeteiligung

Diese Ergebnisse belegen, dass in einigen der befragten Branchen bereits einzelne Maßnahmen verstärkt umgesetzt werden. Für den Großteil der be-fragten Branchen liegen weitere Chancen zur Schöpfung von Effizienzpoten-zialen in der Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen.

2.4 Dringlichkeit für Ressourceneffizienz-Maßnahmen

Die Befragten wurden um ihre Einschätzung der Dringlichkeit des Hand-lungsbedarfs für Ressourceneffizienz-Maßnahmen in unterschiedlichen Be-reichen ihres Betriebs (z.B. Produktentwicklung, Produktion, Logistik etc.) gebeten.

Zwei von drei Unternehmen sehen einen hohen Bedarf für Ressourceneffizi-enz-Maßnahmen in der Produktion. In den anderen Unternehmensbereichen sieht nur jedes zweite KMU Handlungsbedarf.

7 Genannt werden nur die drei Branchen, die die höchsten Werte ausweisen.

Page 21: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand · PDF file2 Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden

18 Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen

54,0

57,2

67,5

54,7

48,0

46,5

49,0

54,6

66,0

40,5

51,4

34,3

20 - 49Mitarbeiter

50 - 249Mitarbeiter

250 - 1000Mitarbeiter

Schätzen Sie bitte für jeden der folgenden Unternehmensbereiche die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs, RE-Maßnahmen in Ihrem Unternehmen einzuleiten. Skala: 1 = „sehr hohe Dringlichkeit“ …. 5 = „keine Dringlichkeit“

Produktentwicklung (F & E)

Einkauf

Produktion

Recycling

Lager / Logistik

nug= 337 nug = 414 nug= 256

48,6 57,0 62,1

58,7 54,8 61,8

66,6 66,8 73,8

50,6 56,2 63,4

44,8 49,1 55,0

46,5 45,9 48,4Verwaltung

Top-2-Wertebundesweit

Antworten in Prozent

nug = 906 Studie 2011nug= 1.007 Studie 2015

Abbildung 7: Dringlichkeit Handlungsbedarf für Ressourceneffizienz-Maßnahmen nach Unternehmensgröße

Signifikante Unterschiede fallen bei den unterschiedlichen Größenkatego-rien der Unternehmen auf: Nur zwei von drei KMU bis zu 249 Mitarbeitern geben an, Handlungsbedarfe in der Produktion zu sehen. Dahingegen sind es bei den größeren Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern drei von vier. Noch größere Unterschiede zeigen sich im Recycling: Dort identifizie-ren jeweils 51 Prozent in kleinen, 56 Prozent in mittleren und 63 Prozent in größeren Betrieben Bedarfe für Ressourceneffizienz. Ähnliche Unterschiede ergeben sich im Bereich Lager/Logistik: 45 Prozent der kleinen Unterneh-men sehen in diesem Bereich Handlungsbedarf, 50 Prozent der mittleren und 55 Prozent der großen Betriebe.

Im Vergleich mit der Studie aus 2011 liegen die höchsten Steigerungsraten für dringlich einzuleitende Ressourceneffizienz-Maßnahmen in den Berei-chen Recycling (plus 14 Prozentpunkte) und Verwaltung (plus 12 Prozent-punkte).

Festzuhalten bleibt, dass in den KMU ab 250 Mitarbeitern die höchste Dring-lichkeit zur Umsetzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen erkannt wird.

Page 22: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand · PDF file2 Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden

Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen 19

Branchenbetrachtung: Dringlichkeit Ressourceneffizienz

Auch bei der Betrachtung der einzelnen Branchen ergibt sich ein heteroge-nes Bild in Bezug auf die Dringlichkeit des Handlungsbedarfes für Ressour-ceneffizienz-Maßnahmen.

54,0

57,2

67,5

54,7

48,0

46,5

49,0

54,6

66,0

40,5

51,4

34,3

64,4 40,5 47,8 58,2 50,7 53,4 67,9 47,8

52,5 41,6 55,5 63,5 54,6 59,3 71,0 48,3

68,5 59,2 65,1 68,5 70,3 69,6 74,7 52,6

56,5 50,0 51,2 57,3 57,8 50,8 54,1 39,1

43,8 45,0 35,8 44,5 51,9 46,2 67,1 39,9

44,8 39,4 39,8 48,6 46,3 48,1 60,9 29,9

Schätzen Sie bitte für jeden der folgenden Unternehmensbereiche die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs, RE-Maßnahmen in Ihrem Unternehmen einzuleiten. Skala: 1 = „sehr hohe Dringlichkeit“ …. 5 = „keine Dringlichkeit“

Produktentwicklung (F & E)

Einkauf

Produktion

Recycling

Lager / Logistik

Verwaltung

Antworten in Prozent nug = 906 Studie 2011nug= 1.007 Studie 2015

Top-2-Wertebundesweit

nug= 120 143 100 152 152 100 100 140

Abbildung 8: Dringlichkeit Handlungsbedarf für Ressourceneffizienz-Maßnahmen

nach Branche

Im Branchenvergleich wird in Unternehmen des Fahrzeugbaus die höchste Dringlichkeit für die Einleitung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen ge-nannt, während die Branchen Kunststoff und Elektrotechnik eher zurückhal-tend sind. Über alle Branchen hinweg besteht die Einschätzung, dass beson-ders im Produktionsbereich Maßnahmen eingeleitet werden sollten. Zu be-rücksichtigen ist bei der Einschätzung, dass die Dringlichkeitsanteile sich deutlich unterscheiden und zwischen 53 Prozent in der Elektrotechnik und 75 Prozent im Fahrzeugbau schwanken.

Page 23: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand · PDF file2 Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden

20 Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen

2.5 Zukünftige Bedeutung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen

Die Unternehmen wurden nach der zukünftigen Bedeutung von Ressour-ceneffizienz-Maßnahmen als Instrument zur Kostenreduktion befragt. Insge-samt sagen 63 Prozent, dass sie in diesem Bereich eine steigende Bedeutung sehen. Unterschiede ergeben sich im Hinblick auf die verschiedenen Unter-nehmenskategorien. Während in den kleinen Betrieben mit bis zu 49 Mitar-beitern 54 Prozent eine zunehmende Bedeutung feststellen, sehen dies in den Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern 58 Prozent und bei den Un-ternehmen ab 250 Mitarbeitern 70 Prozent.

11,7

42,7

36,5

1,3

0,0

7,9

20,7

47,5

23,2

0,6

0,0

8,0

23,9

46,3

20,4

1,8

1,2

6,5

26,6

16,4

11,6

13,8

26,1

18,8

16,7

12,8

19,7

13,0

10,4

4,5

steig. Preise/ Kostenanstieg

Verknappung v. Ressourcen

erfolgreiche Bemühungen inder Vergangenh. fortsetzen

Erhalt der Wettbewerbs-fähigkeit/ Marktdruck

Häufigste Nennungen; in Prozent

nug = 286 50 - 249 MAnug = 189 20 - 49 MA

nug = 182 250 - 1000 MA

62,7 Für alle KMU (nug = 1007)

54,4

58,2

70,2

nug = 414nug = 337 20 - 49 MA

nug = 256 250 - 1000 MA50 - 249 MA

Antworten in Prozent

deutlich steigen

etwas steigen

gleich bleiben

etwas abnehmen

deutlich abnehmen

weiß nicht/ keine Angabe

Wird die Bedeutung von Ressourceneffizienzmaßnahmen im Rahmen aller Maßnahmen zur Kostenreduktion in Ihrem Unternehmen zukünftig…?

Abbildung 9: Zukünftige Bedeutung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen

Diese Angaben sind im Vergleich mit der Studie in 2011 fast gleich geblie-ben. Sie belegen, dass die kostenreduzierenden Potenziale der Ressourcen-effizienz aus Sicht der Unternehmen nach wie vor nicht ausgeschöpft sind.

Als Gründe für die zunehmende Bedeutung führten die Unternehmen über alle Größen hinweg die folgenden Argumente an:

steigende Preise/Kostenanstieg

Verknappung von Ressourcen

Page 24: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand · PDF file2 Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden

Verankerung der Ressourceneffizienz in Unternehmen 21

erfolgreiche Bemühungen in der Vergangenheit fortsetzen

Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit/Marktdruck

Für die kleinen Betriebe spielen dabei steigende Preise bzw. ein Kostenan-stieg eine tendenziell größere Rolle.

In der Branchenbetrachtung zeigen sich erneut Unterschiede. Eine Zu-nahme der Bedeutung der Ressourceneffizienz sehen vor allem Unterneh-men aus den Branchen Fahrzeugbau und Chemie. Dahingegen steigt die Be-deutung in den Branchen Metallerzeugung und Steuertechnik vergleichs-weise geringer.

73,6

69,3

68,0

56,8

60,9

55,2

74,6

61,6

17,3

45,4

28,4

1,0

0,1

7,8

deutlich steigen

etwas steigen

gleich bleiben

etwas abnehmen

deutlich abnehmen

weiß nicht/ keine Angabe

Chemie (nug = 120)

Kunststoff (nug = 143)

Metallbearbeitung (nug = 100)

Metallerzeugnisse (nug = 152)

Maschinenbau (nug = 152)

Steuertechnik(nug = 100)

Fahrzeugbau(nug = 100)

Elektrotechnik (nug = 140)

62,7Top-2-Werte

62,7

Wird die Bedeutung von Ressourceneffizienzmaßnahmen im Rahmen aller Maßnahmen zur Kostenreduktion in Ihrem Unternehmen zukünftig…?

nug = 1.007, Antworten in Prozent Abbildung 10: Zukünftige Bedeutung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen nach

Branche

Page 25: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand · PDF file2 Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden

22 Ressourceneffizienz: Wahrnehmung des Branchenumfelds

3 RESSOURCENEFFIZIENZ: WAHRNEHMUNG DES BRANCHENUMFELDS

Die Umfrage beleuchtet gezielt auch die Sicht der Unternehmen auf ihre Branche, um auf diese Weise eine 360-Grad-Perspektive zu ermöglichen.

3.1 Potenzialausschöpfung der Ressourceneffizienz

73 Prozent der Teilnehmer der Umfrage geben an, dass die Potenziale der Ressourceneffizienz in ihrer Branche noch nicht ausgeschöpft sind. Im Ver-gleich mit der Umfrage aus 2011 ist der Anteil gesunken. Damals gaben 84 Prozent an, dass die Ressourceneffizienzpotenziale in ihrer Branche noch nicht ausgeschöpft sind.

Das Ergebnis zeigt erneut, dass Ressourceneffizienz im verarbeitenden Ge-werbe zwar zugenommen hat, die Potenziale jedoch nach wie vor noch nicht ausgeschöpft sind.

Es zeigen sich sehr deutliche Branchenunterschiede: so sieht in der Chemie und Elektrotechnik nur jedes fünfte Unternehmen die Potenziale ausge-schöpft, wohingegen in der Metallbranche diese Aussage bereits jedes dritte Unternehmen tätigt.

27,3

72,7

20,6 22,436,3 32,4 26,5 22,9 24,3 20,7

Chemienug =120

Kunststoffnug =143

Metallbearb.nug =100

Metallerzeugnisnug =152

Maschinenbaunug =152

Steuertechniknug =100

Fahrzeugbaunug =100

Elektrotechniknug =140

nein

• In unserer Branche sind sämtliche Ressourceneffizienz-Potenziale bereits ausgeschöpft

ja 2011: 16,2

Antworten in Prozent

nug = 906 Studie 2011nug = 1.007 Studie 2015

Abbildung 11: Ausschöpfung der Ressourceneffizienzpotenziale

Page 26: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand · PDF file2 Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden

Ressourceneffizienz: Wahrnehmung des Branchenumfelds 23

3.2 Wettbewerbsvorteile durch Ressourceneffizienz

56 Prozent der Unternehmen kennen laut eigener Aussage Positivbeispiele von Unternehmen in ihrer Branche, die durch Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz Wettbewerbsvorteile erzielt haben. Diese Zahl ist seit 2011 angestiegen (51 Prozent).

Über die Branchen hinweg zeigen sich deutliche Unterschiede: Besonders den Unternehmen der Branche Maschinenbau (67 Prozent) sind positive Bei-spiele bekannt. Diese werden gefolgt von Unternehmen der Branchen Me-tallbearbeitung (58 Prozent) und Fahrzeugbau (55 Prozent). Der Elektrotech-nik sind die wenigsten Positivbeispiele bekannt (42 Prozent).

55,5

44,5

51,3 52,3 58,350,5

67,453,0 55,2

42,0

• Ich kenne Unternehmen in unserer Branche, die durch Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz, Wettbewerbsvorteile erzielt haben

Antworten in Prozent

nug = 906 Studie 2011nug = 1.007 Studie 2015

Chemienug =120

Kunststoffnug =143

Metallbearb.nug =100

Metallerzeugnisnug =152

Maschinenbaunug =152

Steuertechniknug =100

Fahrzeugbaunug =100

Elektrotechniknug =140

2011: 50,7

nein

ja

Abbildung 12: Positivbeispiele anderer Unternehmen mit Erzielung von

Wettbewerbsvorteilen

Page 27: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand · PDF file2 Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden

24 Ressourceneffizienz: Wahrnehmung des Branchenumfelds

3.3 Ressourceneffizienz als Teil der Marketing-strate-gie

Gaben 2011 noch etwas weniger als die Hälfte aller KMU an, dass Ressour-ceneffizienz Teil der Marketingstrategie von Unternehmen ihrer Branche ist, so sind es 2014 mit 53 Prozent etwas mehr als die Hälfte. Dies bedeutet, dass jedes zweite Unternehmen bereits Maßnahmen ergreift, um die eigenen Aktivitäten zur Ressourceneffizienz nach außen zu kommunizieren.

Den höchsten Anteil machen Aktivitäten im Marketing in der Kunststoff-branche aus (66 Prozent), diese werden gefolgt vom Fahrzeugbau (60 Pro-zent) und der Steuertechnik (58 Prozent).

53,4

46,6

56,065,8

53,846,1 52,5 58,4 60,0

51,6

• Ressourceneffizienz ist Teil der Marketingstrategie von Unternehmen in unserer Branche

Antworten in Prozent

nug = 906 Studie 2011nug = 1.007 Studie 2015

Chemienug =120

Kunststoffnug =143

Metallbearb.nug =100

Metallerzeugnisnug =152

Maschinenbaunug =152

Steuertechniknug =100

Fahrzeugbaunug =100

Elektrotechniknug =140

2011: 46,1

nein

ja

Abbildung 13: Ressourceneffizienz als Teil der Marketingstrategie

3.4 Ökozertifikate und Umweltlabel

Die Bedeutung von Ökozertifikaten und Umweltlabeln zum Produktabsatz erweist sich im Vergleich mit der Umfrage in 2011 unverändert, allenfalls tendenziell rückläufig. Besonders viele Unternehmen aus der Steuertechnik (62 Prozent) und Elektrotechnik (61 Prozent) sehen eine zunehmende Be-deutung in Ökozertifikaten/Umweltlabeln für den Absatz von Produkten,

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Ressourceneffizienz: Wahrnehmung des Branchenumfelds 25

dies trifft auf vergleichsweise weniger Unternehmen aus dem Maschinenbau (46 Prozent) zu.

52,2

47,8

57,6 52,5 59,3 51,9 45,862,1

53,761,4

• Ökozertifikate und Umweltlabel gewinnen zunehmend an Bedeutung beim Produktabsatz in unserer Branche

Antworten in Prozent

nug = 906 Studie 2011nug = 1.007 Studie 2015

Chemienug =120

Kunststoffnug =143

Metallbearb.nug =100

Metallerzeugnisnug =152

Maschinenbaunug =152

Steuertechniknug =100

Fahrzeugbaunug =100

Elektrotechniknug =140

2011: 54,6

nein

ja

Abbildung 14: Bedeutung für den Produktabsatz von Ökozertifikaten und Umweltlabeln

3.5 Kundenforderung nach Ressourceneffizienz

Während die Unternehmen einen höheren Stellenwerte des Themas Res-sourceneffizienz bei den Kunden wahrnehmen (siehe Kapitel 2.2 Aktualität der Ressourceneffizienz), spiegelt sich dies im Vergleich mit der Studie in 2011 nicht in Bezug auf die konkreten Forderungen der Kunden wider: Wie bereits in 2011 nimmt aktuell jedes zweite Unternehmen (50 Prozent) zu-nehmende Kundenforderungen nach ressourceneffizienten Produktionswei-sen wahr.

Künftig wird sich zeigen, ob der zunehmende Stellenwert der Ressourcen-effizienz bei Kunden mit Zeitverzögerung zu einem weiteren Anstieg der Kundenanforderungen führen wird oder ob sich eine Sättigung in dem Sinn zeigt, dass die Anforderungen bei den Kunden nicht zunehmen, sondern schlicht bereits vorhanden sind.

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26 Ressourceneffizienz: Wahrnehmung des Branchenumfelds

Über die Branchen hinweg ergibt sich ein heterogenes Bild: Mit 59 Prozent bzw. 56 Prozent sehen derzeit die meisten Unternehmen aus dem Fahrzeug-bau bzw. der Metallbearbeitung eine Zunahme der Kundenforderungen nach einer ressourceneffizienten Produktion. Mit 42 und 41 Prozent sagen dies die Unternehmen aus der Elektrotechnik und Steuertechnik.

50,1

49,9

51,2 47,555,6 49,2 51,7

41,259,0

42,2

• Abgesehen vom Kostenaspekt, fordern die Kunden in unserer Branche zunehmend, dass wir ressourceneffizient produzieren

Antworten in Prozent

nug = 906 Studie 2011nug = 1.007 Studie 2015

Chemienug =120

Kunststoffnug =143

Metallbearb.nug =100

Metallerzeugnisnug =152

Maschinenbaunug =152

Steuertechniknug =100

Fahrzeugbaunug =100

Elektrotechniknug =140

2011: 50,6

nein

ja

Abbildung 15: Ressourceneffiziente Produktion als Kundenforderung

3.6 Nachfrage der öffentlichen Hand

Konkret nach Kunden der öffentlichen Hand gefragt, zeigt sich gegenüber 2011 eine deutliche Veränderung der Nachfrage: Statt 31 Prozent nehmen jetzt 44 Prozent der befragten KMU eine zunehmende Forderung nach res-sourceneffizienter Produktion seitens öffentlicher Nachfrager wahr.

Mit 39 bzw. 40 Prozent geben die wenigsten Unternehmen aus den Bran-chen Steuertechnik und Fahrzeugbau die zunehmende öffentliche Nachfrage an. Mit 57 Prozent liegt der entsprechende Anteil in der Metallbearbeitung deutlich am höchsten.

Der auf den ersten Blick geringere Anteil des Kundendrucks seitens der öf-fentlichen Hand im Vergleich zu den Kunden allgemein sollte nicht dahin-gehend interpretiert werden, dass die öffentliche Hand weniger Forderungen

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Ressourceneffizienz: Wahrnehmung des Branchenumfelds 27

stellt. Vielmehr mag es ein Hinweis darauf sein, dass nicht alle KMU die öffentliche Hand zu ihren Kunden zählt.

44,2

55,8

42,0 41,356,7

43,7 47,239,0 39,5

47,2

• Unsere Kunden der öffentlichen Hand fordern zunehmend, dass wir ressourceneffizient produzieren

Antworten in Prozent

nug = 906 Studie 2011nug = 1.007 Studie 2015

Chemienug =120

Kunststoffnug =143

Metallbearb.nug =100

Metallerzeugnisnug =152

Maschinenbaunug =152

Steuertechniknug =100

Fahrzeugbaunug =100

Elektrotechniknug =140

2011: 30,6

nein

ja

Abbildung 16: Ressourceneffiziente Produktion als Forderung der Kunden der

öffentlichen Hand

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28 Treiber und Hemmnisse

4 TREIBER UND HEMMNISSE DER UMSETZUNG VON RESSOURCENEFFIZIENZ-MAßNAHMEN

Die vor dem Hintergrund des primären Untersuchungsziels wichtige Frage nach konkreten potenziellen Treibern und Hemmnissen hinsichtlich der Umsetzung von betrieblicher Ressourceneffizienz wurde mittels der soge-nannten Maximum-Difference (MaxDiff)-Skalierung erhoben.8 Dieses Ver-fahren ermöglicht die Ermittlung der besten aus mehreren Alternativen.

4.1 Treiber

Die Teilnehmer der Studie wurden befragt, welche Anreize für sie zur Um-setzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen relevant sind.

Die folgende Abbildung zeigt das Ergebnis der MaxDiff-Analyse. Bei den aus-gewiesenen Zahlen handelt es sich um Relevanzpunkte auf einer Skala von 0 bis 100 und nicht etwa um Prozentanteile von Unternehmen. Auf diese Weise werden die stärksten Treiber identifiziert.

schwache starke Treiber

57,3

55,5

36,5

35,7

31,2

31,1

24,0

21,8

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Kosteneinsparpotenziale ausschöpfen

Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit

Erfüllung von Kundenanforderungen

Einhaltung aktueller und künftiger gesetzlicher Vorgaben

Reduzierung der Abhängigkeit vom Rohstoffmarkt

Positionierung als ökologisch verantwortliches Unternehmen

Vorbereitung auf Rohstoffverknappung

Attraktive öffentliche FörderungRelevanzpunkte

nug = 1.007

Abbildung 17: Treiber zur Umsetzung von Ressourceneffizienz

8 Erläuterungen zur MaxDiff-Skalierung siehe Anhang.

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Treiber und Hemmnisse 29

Vier der acht vordefinierten Treiber können in der Gesamtauswertung als stark identifiziert werden:

• Kosteneinsparpotenziale

• Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit

• Erfüllung von Kundenforderungen

• Einhaltung aktueller und künftiger gesetzlicher Vorgaben.

Die beiden mit Abstand am stärksten wirkenden Treiber besitzen einen di-rekten unternehmerischen, betriebswirtschaftlichen Bezug, nämlich Kosten und Wettbewerb.

Eine Differenzierung der Ergebnisse nach der Größe der Unternehmen zeigt zwar keine im hohen Maße relevanten Unterschiede, jedoch wird zu-mindest tendenziell die besondere Situation in kleineren KMU deutlich. Ten-denziell gewichten sie die drei Hauptargumente – Kosteneinsparungen, Wettbewerbsvorteile und Kundenanforderungen – zur Umsetzung von Res-sourceneffizienz-Maßnahmen höher und die vier generell schwachen Treiber – Rohstoffmarkt, Rohstoffverknappung, ökologische Positionierung und öf-fentliche Förderung – schwächer.9

Ebenfalls zeigen sich keine eindeutigen branchenspezifischen Treiber. Einzig zu erwähnen ist, dass die Reduzierung der Abhängigkeit vom Roh-stoffmarkt in den Branchen Chemie und Metallerzeugung zu den stärkeren Treibern gehört (aber dennoch erst an fünftwichtigster Position). Ebenso ge-hört einzig in der Chemie auch die Positionierung als ökologisch verantwort-liches Unternehmen zu den starken Treibern. Damit werden in der Chemie insgesamt sechs der acht abgefragten Treiber zu den wichtigen gezählt, in der Metallerzeugung sind es fünf und in den übrigen Branchen vier.

9 Eine Grafik mit Ausweisung nach Unternehmensgrößen findet sich im Anhang (Abbildung 26: Treiber, Ausweisung nach Unternehmensgrößen).

Page 33: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand · PDF file2 Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden

30 Treiber und Hemmnisse

Treiber Chemie Kunststoff / Gummi

Metallbe-arbeitung

Metall-erzeugung

Maschinen-bau

Steuer-technik

Fahr-zeugbau

Elektro-technik

Kosteneinsparpotenziale ausschöpfen

Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit

Erfüllung von Kundenanforderungen

Einhaltung aktueller und künftiger gesetzlicher Vorgaben

Reduzierung der Abhängigkeit vom Rohstoffmarkt

Positionierung als ökologisch verantwortliches Unternehmen

Vorbereitung auf Rohstoff-verknappung

Attraktive öffentliche Förderung

Abbildung 18: Treiber zur Umsetzung von Ressourceneffizienz - Branchendifferenzierung

4.2 Hemmnisse

Die Teilnehmer der Studie wurden befragt, welche Hemmnisse sie gegen eine Umsetzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen sehen.

Die folgende Abbildung zeigt das Ergebnis der MaxDiff-Analyse zu der un-terschiedlichen Relevanz möglicher Hemmnisse gegen eine Entscheidung zur Umsetzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen im Betrieb. Wie bei der Analyse der Treiber handelt es sich bei den ausgewiesenen Zahlen um Relevanzpunkte auf einer Skala von 0 bis 100 und nicht um Prozentanteile von Unternehmen. Ab einem Skalenwert von 33,3 zählen die Argumente zu den starken Argumenten, ab einem Wert von 50 zu den sehr starken Argu-menten.

Page 34: Studie Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand · PDF file2 Studie: Status quo der Ressourceneffizienz im Mittelstand Befragung von Unternehmensentscheidern im verarbeitenden

Treiber und Hemmnisse 31

52,0

45,3

39,0

36,7

35,9

35,9

32,5

29,4

27,6

26,9

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Höhe der erforderlichen Investitionen

Mögliche Gefährdung der Prozesssicherheit/ Produktqual.

Lange Amortisationszeiten der Investitionen

Zusätzliche Belastung des eigenen Personals bei Umsetzung eines RE-Projektes

Kein Spielraum – Tagesgeschäft u. andere Themen wichtiger

Unsicherer Erfolg der Maßnahmen

Einbindung externer Berater

Mangelnder Rückhalt bei Lieferanten und/oder Kunden

Potentiale in anderen Bereichen attraktiver

Unattraktive öffentliche Förderung

schwache starke Hemmnisse

Relevanzpunkte

nug = 1.007

Abbildung 19: Hemmnisse gegen eine Umsetzung von Ressourceneffizienz

Sechs von zehn Hemmnissen können in der Gesamtauswertung als stark identifiziert werden, wobei auch hier die betriebswirtschaftlichen Aspekte dominieren:

• Höhe der erforderlichen Investitionen

• Mögliche Gefährdung der Prozesssicherheit/Produktqualität

• Lange Amortisationszeit der Investitionen

• Zusätzliche Belastung des eigenen Personals

• Fehlender Spielraum, da das Tagesgeschäft wichtiger ist

• Unsicherer Erfolg der Maßnahmen

Ebenso wie bei den Treibern zeigen sich bei den Hemmnissen kaum rele-vante Unterschiede zwischen kleineren und größeren KMU. Es zeigt sich tendenziell, dass die Gefährdung der Prozesssicherheit durch die Um-setzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen mit zunehmender Unterneh-mensgröße an Bedeutung gewinnt und der fehlende Spielraum im Tagege-

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32 Treiber und Hemmnisse

schäft mit abnehmender Unternehmensgröße wichtiger wird. Darüber hin-aus ist noch auffällig, dass auch die notwendige Einbindung externer Berater in den Einführungsprozess von Ressourceneffizienz einzig bei den kleineren Betrieben noch zu den eher starken Hemmnissen gehört.10

Branchenspezifisch betrachtet, gibt es in Bezug auf die Hemmnisse nur geringe Unterschiede. Die Elektrotechnik betrachtet lange Amortisationszei-ten nicht als starkes Hemmnis. Die Chemie fasst die zusätzliche Belastung des eigenen Personals als weniger wichtig auf. In der Metallbearbeitung und im Fahrzeugbau ist der fehlende Spielraum im Tagesgeschäft kein Hinder-nis. Die Einbindung externer Berater bei der Einführung von Ressourcenef-fizienz-Maßnahmen wird nur in drei der acht Branchen als stärkeres Hemm-nis gewertet: Relativ eindeutig in der Metallbearbeitung, aber auch in der Metallerzeugung und der Steuertechnik.

Hemmnisse Chemie Kunststoff/ Gummi

Metal lbe-arbeitung

Metal ler-zeugung

Maschin-enbau

Steuer-technik

Fahr-zeugbau

Elektro-technik

Höhe der erforderlichen Investitionen

Mögliche Gefährdung der Prozess-sicherheit/Produktqualität

Lange Amortisationszeiten der Investitionen

Zusätzl. Belastung des Personals bei der Umsetzung eines RE-Projektes

Kein Spielraum – Tagesgeschäft und andere Themen sind wichtiger

Unsicherer Erfolg der Maßnahmen

Einbindung externer Berater

Mangelnder Rückhalt bei Lieferanten und/oder Kunden

Potentiale in anderen Bereichen attraktiver

Unattraktive öffentliche Förderung

Abbildung 20: Hemmnisse gegen eine Umsetzung von Ressourceneffizienz - Branchendifferenzierung

10 Siehe auch Ergänzungs-Grafik im Anhang der Studie (Abbildung 27: Hemmnisse, Ausweisung nach Unternehmensgrößen)

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Treiber und Hemmnisse 33

4.3 Fazit der Treiber- und Hemmnisanalyse

Eine detailliertere Analyse der Treiber- und Hemmnisrelevanzen auf Ebene der einzelnen befragten KMU zeigt, dass die Höhe der erforderlichen Inves-titionen und die mögliche Gefährdung der Prozesssicherheit bzw. Produkt-qualität für alle KMU die entscheidenden Hemmnisse bei einer Umsetzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen sind.

Rund 60 Prozent der KMU lassen sich mit den Argumenten Kostensenkung und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit zur Umsetzung von Ressourcenef-fizienz-Maßnahmen überzeugen.

Wichtig für die kosten- und wettbewerbsgetriebenen Unternehmen ist, dass die Maßnahmenumsetzung sich in das Tagesgeschäft integrieren lässt, die Amortisationszeiten der Maßnahmen so kurz wie möglich ausfallen und ein Versagen der Maßnahmen nahezu ausgeschlossen werden kann.

Dies bedeutet, dass sich kleine Betriebe im ersten Schritt schneller von ein-fachen, effektiven und erfolgsversprechenden Maßnahmen überzeugen las-sen als von komplexen Lösungen. Wenngleich sich mit letzteren möglicher-weise höhere Effizienzpotenziale heben ließen, wären sie mit höherem be-triebsinternen Aufwand verbunden.

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34 Literaturverzeichnis

LITERATURVERZEICHNIS

Europäische Kommission (2003): Empfehlung der Kommission vom 6. Mai 2003 betreffend die Definition der Kleinstunternehmen sowie der klei-nen und mittleren Unternehmen [online]: EUR-Lex [abgerufen am 25. Jul. 2016], verfügbar unter: http://eur-lex.europa.eu/legal-con-tent/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32003H0361&from=DE

Statistisches Bundesamt (2014): Produzierendes Gewerbe. Kostenstruk-tur der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden. 2012. Fachserie 4 Reihe 4.3, Würzburg, [online]: Statistisches Bundesamt [abgerufen am 25. Jul. 2016], verfügbar unter: https://www.desta-tis.de/DE/Publikationen/Thematisch/IndustrieVerarbeitendesGewerbe/Strukturdaten/Kostenstruktur2040430127004.pdf?__blob=publicationFile

VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (2016a): Bedeutung der Res-sourceneffizienz [online]: VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH [abgeru-fen am 25. Jul. 2016], verfügbar unter: http://www.ressource-deutsch-land.de/themen/allgemeines/was-ist-ressourceneffizienz

VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (2016b): Ressourcencheck – Basismodul [online]: VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH [abgerufen am 25. Jul. 2016], verfügbar unter: http://www.ressource-deutsch-land.de/instrumente/ressourcenchecks/ressourcenchecks-unterneh-men/basismodul/fragebogen

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Anhang 35

ANHANG

Untersuchungsdesign

1.007 telefonische Interviews wurden in zufällig ausgewählten Unterneh-men aus den folgenden acht Branchen des verarbeitenden Gewerbes der Deutschen Industrie durchgeführt:

• Herstellung von chemischen Erzeugnissen (Chemie)

• Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (Kunststoff)

• Metallerzeugung und Bearbeitung (Metallbearbeitung)

• Herstellung von Metallerzeugnissen (Metallerzeugnisse)

• Maschinenbau

• Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (Steuertechnik)

• Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (Fahrzeugbau)

• Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (Elektrotechnik)

Die Stichprobe wurde disproportional angelegt, so dass für kleinere Bran-chen (gemessen an der Anzahl aktiver Unternehmen) differenzierte Aussa-gen getroffen werden konnten.

Darüber hinaus wurden die Unternehmen unter Berücksichtigung der An-zahl der Mitarbeiter in drei Kategorien geteilt:

• 20 bis 49 Mitarbeiter

• 50 bis 249 Mitarbeiter

• 250 bis 1.000 Mitarbeiter.

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36 Anhang

Für die Gesamtergebnisse wurde eine Gewichtung nach Branche und Unter-nehmensgröße – gemäß ihrer tatsächlichen Verteilung in Deutschland – durchgeführt.

Konzipiert wurde die Studie als quantitative Befragung. Die Interviews wur-den telefonisch durchgeführt und hatten eine durchschnittliche Dauer von 25 Minuten. Die Interviews sind teilweise spontan, in den meisten Fällen jedoch erst nach Vereinbarung von Terminen durchgeführt worden.

Der Fragebogen ist in Zusammenarbeit von VDI ZRE und prolytics market research entwickelt worden und beinhaltet sowohl offene als auch geschlos-sene Fragen. Zum Einsatz kommen gleichermaßen ungestützte und ge-stützte Fragetechniken. Offene Fragen können von Befragten grundsätzlich frei beantwortet werden. Geschlossene Fragen wiederum geben dem Befrag-ten eine Auswahl von mindestens zwei Antwortmöglichkeiten vor. Das Fra-gebogendesign berücksichtigt zudem Skalenfragen bei denen der Zustim-mungsgrad der Befragten zu vorgegebenen Statements oder Fragestellun-gen, hinsichtlich eines Sachverhalts bzw. eines Themas, anhand einer fünf-stufigen Ratingskala ausgedrückt werden kann. Ferner wurde zur Quantifi-zierung von treibenden und hemmenden Faktoren für Ressourceneffizienz-Maßnahmen ein Fragendesign für eine Maximum-Difference-Skalierung ein-gesetzt (siehe Kapitel 4).

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Anhang 37

Teilnehmer

Die Teilnehmer der Studie zählen zu 83 Prozent zu den obersten Führungs-ebenen der kleinen und mittleren Unternehmen (ab 20 bis 1.000 Mitarbei-ter). 54 Prozent der Befragten sind Teil der Geschäftsführung, weitere 29 Prozent stammen aus der Leitungsebene. Damit besitzen 83 Prozent der Be-fragten Alleinentscheidungskompetenz in mindestens einem Unterneh-mensbereich. Die weiteren 17 Prozent der Befragten besitzen in der Regel entscheidungsvorbereitende Kompetenz in mehr als einem Unternehmens-bereich.

Die 46 Prozent der Befragten, die nicht Teil der Geschäftsführung sind, ha-ben Allein- oder Mitentscheidungskompetenz in nahezu allen relevanten Un-ternehmensbereichen, insbesondere in Produktion, Einkauf und Qualitäts-management.

54,2

28,6

17,2

Inhaber/ GF/ Prokurist

allein-entscheidend

mit-entscheidend

nug = 1.007, Antworten in Prozent

17,5

14,3

22,6

15,5

14,1

12,3

9,6

65,0

43,4

66,4

61,9

47,6

49,0

38,4

Einkauf

Forschung & Entwicklung

Produktion

Qualitätsmanagement

Lagerhaltung/Logistik

Recycling

Verwaltung

al lein-entscheidend mit-entscheidend

Tei lnehmer mit Funktion ≠ Inhaber/ Geschäftsführer/ Prokurist

nug = 497, Antworten in Prozent

In welchen Bereichen besitzen Sie allein-oder mitentscheidenden Einfluss, wenn es um die Umsetzung ressourceneffizienter Maßnahmen geht?

• Inhaber/ GF/ Prokurist bereits per Definition Hauptentscheider

•Befragter ist Alleinentscheider in mindestens einem Bereich

82,8%

Abbildung 21: Funktion, Bereich und Einflussgrad - Zusammensetzung der Teilnehmer

der Studie

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38 Anhang

Stichprobenstruktur und Feldbericht

Die Definition der Branchen anhand der Klassifikation der Wirtschafts-zweige des statistischen Bundesamtes ist der nachfolgenden Tabelle zu ent-nehmen.

WZ-Code WZ-Bezeichner WZ-Code WZ-BezeichnerWZ08-20 Herstellung von chemischen Erzeugnissen WZ08-26 H. v. DV-Geräten, elektron. u. opt. ErzeugnissenWZ08-201 Herstellung von chemischen Grundstoffen u.a. WZ08-261 H. v. elektronischen Bauelementen und LeiterplattenWZ08-202 H. v. Schädlingsbekämpfungs- u. Desinfektionsmitteln WZ08-2651 H. v. Mess-, Kontroll-, Navig.- u. ä. Instr. u. Vorr.WZ08-203 H. v. Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten WZ08-27 Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

WZ08-204 H. v. Seifen, Wasch-, Reinigungs-u.Körperpflegemitteln WZ08-271 H. v. Elektromot., Generatoren, Transformatoren usw.

WZ08-205 H. v. sonstigen chemischen Erzeugnissen WZ08-272 Herstellung von Batterien und AkkumulatorenWZ08-206 Herstellung von Chemiefasern WZ08-273 H. v. Kabeln und elektrischem InstallationsmaterialWZ08-22 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren WZ08-274 Herstellung von elektrischen Lampen und LeuchtenWZ08-221 Herstellung von Gummiwaren WZ08-275 Herstellung von HaushaltsgerätenWZ08-222 Herstellung von Kunststoffwaren WZ08-279 H. v. sonst. elektr. Ausrüstungen u. Geräten a.n.g.WZ08-24 Metallerzeugung und -bearbeitung WZ08-28 MaschinenbauWZ08-241 Erzeugung von Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen WZ08-281 H. v. nicht wirtschaftszweigspezifischen MaschinenWZ08-242 H. v. Stahlrohren und Rohrstücken aus Stahl WZ08-282 H. v. sonst. nicht wirtschaftszweigspezif. MaschinenWZ08-243 Sonstige erste Bearbeitung von Eisen und Stahl WZ08-283 H. v. land- und forstwirtschaftlichen MaschinenWZ08-244 Erzeugung und erste Bearb. von NE-Metallen WZ08-284 Herstellung von WerkzeugmaschinenWZ08-245 Gießereien WZ08-289 H. v. Maschinen f. sonst. best. WirtschaftszweigeWZ08-25 Herstellung von Metallerzeugnissen WZ08-29 Herstellung von Kraftwagen und KraftwagenteilenWZ08-251 Stahl- und Leichtmetallbau WZ08-291 Herstellung von Kraftwagen und KraftwagenmotorenWZ08-252 H. v. Metalltanks, Heizkörpern und -kesseln WZ08-292 Herstellung von Karosserien, Aufbauten u. AnhängernWZ08-253 H. v. Dampfkesseln (ohne Zentralheizungskessel) WZ08-293 Herstellung von Teilen und Zubehör für KraftwagenWZ08-255 H. v. Schmiede-, Press-, Zieh-, Stanzteilen u. Ä.

WZ08-256 Oberflächenveredlung, Wärmebehandlung,Mechanik a.n.g.

WZ08-257 H. v. Schneidwaren, Werkzeug., Schlössernu. Beschlägen

WZ08-259 Herstellung von sonstigen Metallwaren

Abbildung 22: Stichprobenstruktur Wirtschaftszweige

In Vergleich zur Studie 2011 sind in der vorliegenden Befragung die Papier- und Nahrungsmittelindustrie sowie die Recyclingbranche nicht mehr be-rücksichtigt worden, dafür ist die Herstellung von elektrischen Ausrüstun-gen neu aufgenommen worden.

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Anhang 39

Grundgesamtheit (Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 4 - Reihe 4.3: Produzierendes Gewerbe, 2012)

VDI-Branchenbezeichnung

Bezeichnung laut Klassifikation der Wirtschaftszweige des

statistischen Bundesamtes (WZ 2008)

WZ-Code

MA20 - 49

MA50 - 249

MA250 -1000

Gesamt Interviews geplant

1 Chemie Herstellung von chemischen Erzeugnissen WZ08-20 363 608 173 1144 120

2 Kunststoff und Gummi Herstellung von Gummi-und Kunststoffwaren WZ08-22 1059 1396 239 2694 140

3Metallerzeugung und -bearbeitung

Metallerzeugung und -bearbeitung WZ08-24 244 458 160 862 100

4 Metallerzeugnisse Herstellung von Metallerzeugnissen WZ08-25 3552 2740 386 6678 150

5Steuer und Messtechnik

H. v. DV-Geräten, elektr. und opt. Erzeugnissen WZ08-26 1120 1120 100

6 Elektro Herstellung von elektrischen Ausrüstungen WZ08-27 703 890 253 1846 140

7 Maschinenbau Maschinenbau WZ08-28 1900 2563 645 5108 150

8 Fahrzeugindustrie Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen WZ08-29 283 456 198 937 100

20389 1000

Abbildung 23: Stichprobenstruktur Grundgesamtheit und geplante Ausschöpfung

Abbildung 23 zeigt die Grundgesamtheit der in Deutschland tätigen Unter-nehmen aus den relevanten Branchen sowie die geplante Stichprobe. Die Stichprobe wurde disproportional angelegt, so dass auch für kleinere Bran-chen (gemessen an der Anzahl aktiver Unternehmen) differenzierte Aussa-gen getroffen werden konnten. Zusätzlich wurden (ebenso disproportional) drei Unternehmensgrößenklassen, gemessen an der Mitarbeiterzahl, be-rücksichtigt. Für die Gesamtergebnisse wurde eine Gewichtung nach Bran-che und Unternehmensgröße – gemäß ihrer tatsächlichen Verteilung in Deutschland – durchgeführt. In den nachfolgenden Ergebnisdarstellungen werden die gewichteten Ergebnisse unter Nennung der jeweils zugrundelie-genden ungewichteten Fallzahlen (nug) ausgewiesen.

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40 Anhang

Die folgende Tabelle zeigt den differenzierten Feldbericht. Insgesamt wur-den 1.007 Interviews realisiert.

Industr ie

Brutto-stich-probe

Stichprobenverteilung auf Unternehmens-größen (Mitarbeiter) falsche

Quote

KeinAn-

schluss

nichtbearb.

Netto-stich-probe

finaleDisposition zum

Feld-Ende

Inter-views

reali-siert

Interviewverteilung auf

Unternehmensgrößen(Mitarbeiter)

Kon-takte

20 -

49

50 -

249

250 -

1000

Kon-takte

Verwei-gerung

noch zu

bearb.

20 -

49

50 -

249

250 -

1000

1 Chemie 1348 382 758 208 42 217 206 883 483 280 120 31 51 38

2 Kunststoffe und Gummi 2297 1000 1000 297 263 496 709 829 404 282 143 48 65 30

3 Metallerzeugung und -bearbeitung 1002 317 492 193 58 94 0 850 377 373 100 30 45 25

4 Metall-erzeugnisse 2411 1000 1000 411 173 304 818 1116 446 518 152 57 65 30

5 Steuer-undMesstechnik 983 387 279 317 61 87 92 743 412 231 100 52 49 51

6 Elektro 1974 783 942 249 74 114 564 1222 514 568 140 47 35 18

7 Maschinenbau 2603 1000 1000 603 156 289 1188 970 436 382 152 31 35 34

8 Fahrzeug-industrie 959 312 469 178 87 63 147 662 205 357 100 41 69 30

Gesamt 13577 5181 5940 2456 914 1664 3724 7275 3277 2991 1007 337 414 256

Abbildung 24: Feldbericht – realisierte Interviews

Zur validen Quantifizierung der Bedeutung von Treibern und Hemmnissen bei der Umsetzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen in den Betrieben findet die MaxDiff-Methodik Anwendung. Anzumerken ist, dass diese Me-thode ebenfalls in der Studie in 2011 angewandt wurde, jedoch mit einem etwas anderen Fokus: Während es in 2015 direkt um die Entscheidung zur Umsetzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen geht, wurden 2011 die Treiber und Hemmnisse bei der Inanspruchnahme von öffentlichen Förder-maßnahmen behandelt.

Treiber und Hemmnisse: MaxDiff-Methodik – Vorgehensweise bei der Befragung

Die folgende Grafik zeigt, wie die MaxDiff-Skalierung im Rahmen dieser Stu-die umgesetzt wurde, die erste für die Treiber und die zweite für die Hemm-nisse.

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Anhang 41

Integrierte Anchoring-Fragestellung Welche der genannten Argumente sprechen für Sie besonders stark für die Umsetzung von RE-Maßnahmen in Ihrem Unternehmen?

Liste der TreiberErhöhung der eigenen WettbewerbsfähigkeitPositionierung als ökologisch verantwortliches UnternehmenEinhaltung aktueller und künftiger gesetzlicher VorgabenKosteneinsparpotenziale ausschöpfenErfüllung von KundenanforderungenVorbereitung auf RohstoffverknappungReduzierung der Abhängigkeit vom RohstoffmarktAttraktive öffentliche Förderung

Anhand eines effizienten Experimentaldesigns werden jedem Befragten nacheinander vier Auswahlsets, bestehend aus jeweils drei unterschiedlichen Argumenten bzw. Gegenargumente (siehe Treiber-und Hemmnisse-Listen) vorgelegt, z.B.:

Beispiel-Auswahlset:•Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit•Erfüllung von Kundenanforderungen•Reduzierung der Abhängigkeit vom Rohstoffmarkt

Fragestellung: A) Welches der folgenden Argumente stellt für Sie den

größten Anreiz dar, Ressourceneffizienz in Ihrem Unternehmen umzusetzen?

B) Und welches der beiden verbleibenden Argumente bietet den geringsten Anreiz für Sie?

(A) (B)Argument 1Argument 2Argument 3

Liste der HemmnisseEinbindung externer Berater Zusätzl. Belastung des Personals bei der Umsetzung eines RE-ProjektesHöhe der erforderlichen InvestitionenUnsicherer Erfolg der MaßnahmenLange Amortisationszeiten der InvestitionenMangelnder Rückhalt bei Lieferanten und/oder KundenPotentiale in anderen Bereichen attraktiverUnattraktive öffentliche FörderungMögliche Gefährdung der Prozesssicherheit/ Produkt-qualitätKein Spielraum – Tagesgeschäft und andere Themen sind wichtiger

Beispiel-Auswahlset:•Unsicherer Erfolg der Maßnahmen•Unattraktive öffentliche Förderung•Zusätzl. Belastung des Personals bei der Umsetzung eines RE-Projektes

Fragestel lung:A) Welches der folgenden Gegenargumente spricht

für Sie am stärksten gegen die Umsetzung von Ressourceneffizienz in Ihrem Unternehmen?

B) Und welches der beiden verbleibenden Gegenargumente spricht für Sie am wenigsten stark gegen die Umsetzung?

(A) (B)Argument 1Argument 2Argument 3

Integrierte Anchoring-Fragestellung Welche der genannten Gegenargumente sprechen für Sie besonders stark gegen die Umsetzung von RE-Maßnahmen in Ihrem Unternehmen?

Anhand eines effizienten Experimentaldesigns werden jedem Befragten nacheinander vier Auswahlsets, bestehend aus jeweils drei unterschiedlichen Argumenten bzw. Gegenargumente (siehe Treiber-und Hemmnisse-Listen) vorgelegt, z.B.:

Abbildung 25: MaxDiff-Skalierung Treiber und Hemmnisse

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42 Anhang

MaxDiff-Methodik – Analyse und Ergebnisstruktur

Ausgewertet werden die Daten der MaxDiff-Skalierung mit einer Hierarchi-schen Bayes Regression, wobei die Anchoring-Fragen in Form eines Direct Binary Response-Anchoring integriert werden.

Als Resultat stehen für jedes Argument Skalenwerte im theoretischen Wer-tespektrum zwischen 0 und 100 zur Verfügung, die die unterschiedliche Re-levanz der Argumente aufzeigen. Ab einem Skalenwert von 33,3 zählen die Argumente zu den starken Argumenten (Anchoring-Schwellenwert), ab ei-nem Wert von 50 zu den sehr starken Argumenten.

Der Vorteil dieser Methode gegenüber einem sukzessiven und damit isolier-ten Rating jedes einzelnen Treibers oder Hemmnisses liegt in der Forcierung wiederholter Trade-Off-Entscheidungen: Was ist im direkten Vergleich tat-sächlich wichtig bzw. unwichtig? Die Tatsache, dass mit dieser Methode hochdifferenzierte Präferenzurteile erhoben werden, schränkt den Vergleich der vorliegenden Ergebnisse mit denen anderer Studien, deren Bewertungen größtenteils auf Ratingskalen beruhen, stark ein und ist daher stets zu be-rücksichtigen. Damit nicht nur relative Präferenzurteile erhoben werden, wird zusätzlich eine Anchoringfrage zur Skalierung des Nullpunkts, ab wann tatsächlich – und damit absolut – relevante Präferenzen vorliegen, in-tegriert.

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Anhang 43

Ergänzungs-Grafiken

Treiber-Relevanz: Ergebnisse nach Unternehmensgrößen

58,6

58,5

39,5

35,7

28,9

28,8

23,3

20,1

56,6

53,9

35,4

35,6

33,0

32,0

24,2

22,4

56,9

54,1

34,3

35,8

31,5

32,8

24,5

22,9

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Kosteneinsparpotenziale ausschöpfen

Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit

Erfüllung von Kundenanforderungen

Einhaltung aktueller und künftiger gesetzlicher Vorgaben

Reduzierung der Abhängigkeit vom Rohstoffmarkt

Positionierung als ökologisch verantwortliches Unternehmen

Vorbereitung auf Rohstoffverknappung

Attraktive öffentliche Förderung

schwache starke Treiber

Relevanzpunkte

nug = 414nug = 337 20 - 49 MA

nug = 256 250 - 1000 MA50 - 249 MA

Antworten in Prozent

Abbildung 26: Treiber, Ausweisung nach Unternehmensgrößen

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44 Anhang

Hemmnis-Relevanz: Ergebnisse nach Unternehmensgrößen

51,6

41,8

38,6

37,3

37,8

37,1

33,9

29,5

25,9

27,4

52,0

46,2

38,8

36,8

36,0

35,1

31,6

29,3

28,3

27,0

52,7

48,3

39,7

35,7

33,2

35,5

32,1

29,3

28,9

26,20 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Höhe der erforderlichen Investitionen

Mögliche Gefährdung der Prozesssicherheit/ Produktqual.

Lange Amortisationszeiten der Investitionen

Zusätzliche Belastung des eigenen Personals bei Umsetzung eines RE-Projektes

Kein Spielraum – Tagesgeschäft u. andere Themen wichtiger

Unsicherer Erfolg der Maßnahmen

Einbindung externer Berater

Mangelnder Rückhalt bei Lieferanten und/oder Kunden

Potentiale in anderen Bereichen attraktiver

Unattraktive öffentliche FörderungRelevanzpunkte

schwache starke Hemmnisse

nug = 414nug = 337 20 - 49 MA

nug = 256 250 - 1000 MA50 - 249 MA

Antworten in Prozent

Abbildung 27: Hemmnisse, Ausweisung nach Unternehmensgrößen

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VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI ZRE)Bertolt-Brecht-Platz 310117 BerlinTel. +49 30-2759506–0Fax +49 30-2759506–[email protected]