Synonymik der Griechischen Sprache - Band...

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DER GRIECHISCHEN SPRACHE. VON DR. J. H. HEINRICH SCHMIDT. ZWEITER HAND. LEIPZIG, DRUCK UXD VERLAG VON B. G, TEUßXER. L878. SYNONYMI

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Synonymik der Griechischen Sprache - Band 1/4

SYNONYMI

DER

GRIECHISCHEN SPRACHE.

VON

Dr. J. H. HEINRICH SCHMIDT.

ZWEITER HAND.

LEIPZIG,

DRUCK UXD VERLAG VON B. G, TEUXER.

L878.

HERRN

PROFESSOR DR G. F. RETTIG

ALS ZEICHEN

DER

VEREHRUNG UND FREUNDSCHAFT

GLV1DMKT.

Vorwort.

Nach Ablauf von nicht ganz anderthalb Jaren nach Erscheinen des er.-ten Bandes bergebe ich hiermit dem gelehrten Publikum den zweiten Band meiner griechischen Synonymik. Derselbe enthlt mehr synonymische Familien als der erste, und es sind darin auch mehr Wrter in hinreichender Ausfrlichkeit besprochen. als in jenem. Ich hoffe den Wnschen der Herrn Fachgenossen, die fr mein schwieriges Unternehmen in so mannigfaltiger Weise ihre Teilname an den Tag gelegt haben, durch die rasche Weiterfrderung des Werkes entgegengekommen zu sein, Denn dass auch in dem gegenwrtigen Bande, der im wesentlichen die Eigentmlichkeiten des ersten zeigen wird. keine flchtige Arbeit vorliegt, davon wird man sich bald berzeugen. Die Hauptarbeit, worauf ich schon frher deutete, liegt manche Jare zurck; und es handelte sich hier - und wird sich ebenso beim dritten Bande verhalten im wesentlichen uur um eine sorgfltige Durchsicht der reichlich vorhandenen Vorarbeiten, um gewissenhafte Prfung der zweifelhaften Teile und um Ergnzung des Materials besonders durch die Hlfe des griechischen Thesaurus und der Snezial-Wrterbcher. ^"o ich alte Ansichten als fehlerhaft erkannte, erfllte es mich mit besonderer Freude, und gerade aus der Kritik die ich meinen eigenen Aufzeichnungen gegenber ausben konnte, schpfte ich den freudigen Mut, der fr Vollendung derartiger Arbeiten ntig ist. Hieraus mag man sich auch den etwas lebhafteren Ton erklren, der hin und -wider herrscht; er verrt nicht selten die Freude die ich empfand, wenn ich ineine Ansichten berichtigt zu haben berzeugt war. Freilich, dass alles jetzt vllig erschlossen und endgltig festgestellt sei, davon bin ich eben so wenig berzeugt, wie irgend ein anderer; und es stnde auch schlimm um den wissenschaftlichen Fortschritt, wenn ein einzelner in so weiter Ausdehnung von vornherein die volle

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Vorwort.

Warheit erschlieen knnte. Ich hoffe deshalb, dass andere Forscher dieselbe Freude e]nptinden mgen, indem sie meine ein/einen Irrtmer anfhellen und zuverlssigeres dafr bieten, welche ich selbst in der Lberwindnng meiner eigenen lteren Anschauungen s oft empfunden habe,

Und doch mchte ich nocli einen Grund fr das rasche Erscheinen des Bandes nicht unerwnt lassen, da dasselbe geeignet ist, Vorurteile gegen das Buch zu erzeugen, Muss es nicht auffallen, wenn ein onehin durch seine Amtsgeschfte sehr stark in Anspruch genommener Schulmann >o rasch hinter einander umfassende Werke, welche die eingehendsten Studien erfordern, ver ffentlich! V Gengt das Vorhandensein reicher Vorarbeiten zur Erklrung dieser Tatsachen'" So will ich denn frei bekennen, dass ich in diesem Funkte mit einem anderen als dem gewnlichen Mae gemessen zu werden beanspruche. Eine Ins jetzt auerordentliche- Gesundheit, Lebensfrische und Zhigkeit der Arbeitskraft erklrt hier alles. Von Morgens acht Fr bis Xachts um zwlf mich one Erholung von einer Arbeit in die andere zu strzen. unter Fmstnden monatelang so fortzufaren und den tglichen Spazirgang auf eine halbe Stunde zu beschrnken, essen und trinken aber fa-t nur als Strung zu betrachten: dies ist mir bis jetzt nicht schwer geworden. Darf ich dann einige Wochen die Sacken ruhen lassen, um Feld und "Wald zu durchstreifen und an natur-geschiehtlichen Beobachtungen mich zu erfrischen, nebenbei auch Naturalien zu sammeln', so ist meine Kraft vollkommen regenerirt, Und so habe ich immer - durch eine sehr mige Lebensweise untersttzt auch ungewuliidie Anstrengungen der verschiedensten Art mit Leichtigkeit ertragen keimen. Tch schpfe hieran-, das \ ertrauen, dass ich auch die anderen lngst vorbereiteten Arbeiten, und zunchst die synonymischen in verhltnismig kurzer Zeit werde zum Ziele fren knnen.

I her den ersten Band sind mir drei Kritiken, zumeist durch die Gte des Herrn Verlegers, zu Hnden gekommen. Ich habe sehr groe Freude empfunden ber diese Beurteilungen mir persnlich unbekannter Gelehrter, von denen nur der eine auch meinen frheren Arbeiten herzliche Teilname gewidmet und durch manchen freundliehen Brief den so oft wegen der ununterbrochenen Fngunst der ueren Verhltnisse in Mismut versunkenen wider aufgerichtet hat, wrend die anderen beiden Herren mir persnlich gnzlich fern standen. Ich muss nmlich alle drei Urteile, so sehr sie auch im einzelnen von einander aliweichen, als w\wollende

Vorwort.^

und gerechte bezeichnen. Herr Professor Leln> in den Wissenschaftlichen Monatsheften spricht seine Anerkennung darber aus, class ich der vergleichenden Etymologie kein zu weites Feld eingerumt und dafr desto mehr die in der griechischen Literatur o-e "ebenen Tatsachen bercksichtigt habe. Es wird den Lesern jener Anzeige nicht entgangen sein, dass der bermte Gelehrte dadurch vor einem Misbrauch warnen wollte, den sich viele nur uerlich den Kegeln einer hochachtbaren Wissenschaft folgende Gelehrten, die zu einem tieferen Verstndnis derselben nicht vorgedrungen sind, heutigen Tages zu Schulden kommen lassen, Andererseits haben die Herren Prof. Gustav Meyer in der Jenaer Lilcraturzeiluiig und Prof. Brger in den Blttern fr bairische Gymnasiallehrer gergt, dass ich nicht in vollem Mae die Leistungen der beutigen Etymologie verwertet habe. Diesen Vorwurf als berechtigt anzuerkennen, trage ich kein Bedenken. F)ass ich kein bles Vorurteil gegen jene Wissenschaft hege und nach bestem Vermgen ihre Kcsultate zu verwerten versucht habe, ist ja auch von jenen Herren anerkannt; ebenso, dass schwerlich ein einzelner Mensch beide Gebiete, die klassische Sprache und die allgemeine Sprachwissenschaft in gleichem Grade beherrschen kann. Meine Studien liegen nun fast ausschlielich auf jenem Gebiete. Aber ich habe durch das treffliche Handbuch von G. Cur-tius mich wenigstens auch auf dem anderen zu orientiren versucht. und es erfllt mich mit warer Freude, dass man mir keine unsinnigen oder ganz unwissenschaftlichen Etymologien vorgeworfen hat, wie sie zum Schrecken der Fachmnner massenweise in neueren Leistungen auftreten. Und class ich einer so folgenreichen positiven Wissenschaft kein bles Vorurteil entgegenbringen wrde, das durfte man wol aus meinen Kunstformen" mit Kecht vermuten. in welchen ich einzig gegen das willkrliche Ermessen und die gnzliche Auerachtlassung der wichtigsten positiven Tatsachen anzukmpfen hatte. ("berhaupt habe ich immer nur gegen die auflsenden und negativen Bestrebungen in unserer Wissenschaft Lfekmpft und mit warer Herzensfreude jede objektive, aus den Tatsachen entstandene Forschung begrt. Wenn ich aber an G. Curtius mich hauptschlich aiuchloss, so werden Fachmnner die Grnde hierfr leicht wrdigen knnen. Von einem Widerspruch gegen andere bewrfe Forscher auf demselben Gebiete kann dabei keine Bede sein; aber es handelte sich darum und handelt sich auch noch jetzt darum, ob ich durch Vertiefung in jene jetzt bereits uerst umfangreiche Literatur das vernach-

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Vorwort.

Vorwort.

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lssigen wollte, was fr meinen Zweck das nchste und dringendste ist; oder ob ich aus einem anerkannt vorzglichen Handbuche (mit dem ich brigens manche andere Leistung verglichen) das wesentlichste jener Forschungen mir aneigneu und die Zeit fr mein Werk gewinnen wollte, Xeuerdings habe ich besonders reiche Belehrung geschpft aus dem vortrefflichen griechisch-lateinischen etymologischen Wrterbuch von A. Vanicek, welches durch die Gte des Herrn Verlegers mir noch zeitig genug zuging, um es fr einige Artikel mit Nutzen gebrauchen zu knnen. Und somit werde ich nur mit Dank Berichtigungen entgegennehmen, die auf Grund etymologischer Forschungen ber einzelne in der Synonymik ausgesprochene Ansichten mir zugehn sollten, gleichviel, ob in ffentlichen Rezensionen, oder in brieflichen Mitteilungen: und sollte in spteren Jaren eine zweite Auflage der Synonymik ntig werden, so werde ich hiervon ausgibigen Gebrauch machen. Andererseits ist ja auch den Linguisten nicht unbekannt, ein wie wichtiges Moment gerade die synonymische Erforschung einer so alten Sprache wie die griechische fr die allgemeine Etymologie ist, Deshalb wird man wol nicht bel auffassen, wenn ich, wozu gerade der vorliegende Band hufig Gelegenheit bot, allgemein verbreiteten etymologischen Ansichten auf Grund speziell griechischer Forschungen entgegengetreten bin. Teh denke dadurch gerade im Sinne jener Meister zu bandeln, welche so oft vor zu weit gehenden Kombinazioncn warnen und auf die genauere Erforschung der Einzelsprachen verweisen. Und so trifft es sich, dass ich auch hufig G. Curtius widerspreche, und dieses mit aller der wissenschaftlichen berzeugung zustehenden Offenheit, immer aber .in dem Tone der Achtung tue. Viel, viel hufiger mache ich freilich mit den Etymologen gemeinsam gegen die Oberflchlichkeit unserer Wrterbcher Front, und pflege auch da nur bessere Leistungen, z. B. hufig das Passowsche Wrterbuch in seiner neuesten Auflage zu bercksichtigen. Diese Art der Polemik ist ja, einmal unerlasslich fr ein Werk, das ganz neue Forschungen und Gesichtspunkte bringt. Man wird jedoch finden, dass ich in den meisten Fllen nur leise auf die Quellen bisheriger Ansichten gedeutet habe, oft nur ganz allgemein die letzteren widerlegt habe, one ihre Vertreter zu nennen.

Auch meine Darstellungsweise hat durchgngig Beifall gefunden. Wenn die Herrn Prof. Lelirs und Prof. G. Meyer daneben zuweilen eine hinreichend scharfe Fassung in den Darstellungen vermissen, so habe ich mich jetzt bemht, die entgegenstehenden

oft groen Hindernisse tunlichst zu berwinden. Wer sich auf synonymischen Gebiete versucht hat, der wird wissen, wie ungeheure Schwierigkeiten in dieser Bezihung entgegentreten, und es ist noch ein Glck, dass uns eine wl ausgebildete Muttersprache untersttzt. Da es sich aber oft darum handelt, Unterschiede auszudrcken, die nur im Gefle und einer feinen plastischen Anschauung vorhanden sind, so ist bald die Gefar da, dass man die (dem Wesen nach logischen) Regeln zu scharf fasst, so dass sie in vielen Fllen unwar werden; bald wider kommt man zu Darstellungen, welche so allgemein sind, dass sie das eigentliche Wesen der Sache gar nicht treffen. -Doch denke ich in diesem Bande durchschnittlich etwas besser den Ausdruck getroffen zu haben. Spitzfindige Unterscheidungen glaube ich selten gemacht zu haben: man muss nur immer die Muttersprache vergleichen, welche uns so viele Beispiele der zartesten tatschlich immer beobachteten Unterscheidungen darbietet. Und au wie zalreichen Stellen habe ich unbegrndete spitzfindige Unterscheidungen zurckgewiesen!

^Endlich hat besonders Herr Prof. Burger auf eine nicht immer entsprechende Verwendung norddeutscher Provinzialismen hingewiesen, wobei es demselben aber nicht entgangen ist, wie sehr gerade die Synonymik hierzu Gelegenheit bietet. Ich habe auch diesen Ratschlag beherzigt, und wo durch mundartliche Wrter und Phrasen griechische Wrter zu erlutern waren, das mundartliche immer als solches kenntlich gemacht. Ich bedaure herzlieh, dass es mir nicht vergnnt gewesen ist, sddeutsches Leben und sddeutsche Mundarten nher kennen zu lernen, so dass ich mich auf eine allerdings sehr weit verbreitete Mundart beschrnken inusste. In solchen Dingen aber halte ich die grte Vorsicht fr geboten. Ich htte einiges aus Hebels Gedichten zitiren knnen, das vielleicht dieses und jenes aufgehellt htte. Aber ich war mir bewusst, dass ich hier nicht dasselbe innere Verstndnis hatte, wie der geborne Sddeutsche; und so verzichtete ich lieber auf dieses Darstellungsmittel.

So will ich denn mit voller Aufrichtigkeit gestehn, dass milder im einzelnen vernommene Tadel fast eben so groe Freude gemacht hat, als das reichlich und wolwollend gespendete Lob. Ich habe mich durch jenen eben so sehr anspornen lassen, als durch dieses; und ich wnsche nur, dass man einige gute Frchte hiervon erkennen mge. Wie manches schne Ideal ist mir --und so manchem anderen eben so selbstndigen Forscher

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Vorwort.

Vorwort

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bisher vergllt worden durch das, was in der deutschen Gelehr ten-welt -vorgeht! Und nun sollte ich erfaren, dass die Mnner, welche in aufrichtigem Hingen nach der Warheit auch dem ihnen fern stehenden Forscher Gerechtigkeit widerfaren zu lassen bereit sind, doch nicht so dnn gest sind. Ich wre schon hoch erfreut gewesen, wenn man nur getadelt htte, um so durch die Kritik den Fortschritt der Wissenschaft zu frdern. Auch das ist schon eine wrdige Aufgabe des Kritikers. Ich habe mir solche Urteile bei frheren Arbeiten so sehnlich gewnscht, und bin so oft in Verzweiflung gewesen, wo man lediglich tadelte, one irgend positive Grnde vorbringen zu knnen oder au wollen. Doch ich breche von diesem Thema, das mich so nahe betrifft, ab, der Nachwelt das Urteil berlassend. Nur sei bemerkt, dass dieselbe positive, auf der allseitigen Bercksichtigung der Tatsachen beruhende Methode, die mich'bei allen Arbeiten geleitet, nun nicht nur allgemein anerkannt scheint; sondern dass man sogar noch eine grere Vielseitigkeit fordert und niemand die Forderung aufgestellt hat, dass ich zu grndlich gewesen sei. Ein solches Verfaren gegen den die ungeheuersten Mhen nicht scheuenden Forscher ist des deutschen Charakters wrdig und kann auch dem deutschen Gelehrtenstande nur zur Ehre gereichen.

ber den Inhalt des vorliegenden Bandes gebe ich, dem Wunsche eines Rezensenten nachkommend, eine etwas genauere bersicht, als im Vorwort des ersten Bandes geschehen ist. Naturwissenschaftliche Gegenstnde spielen hier eine Hauptrolle: doch musste ich fr diesen Band noch auf eine Darstellung der Farbenausdrcke verzichten. Ich habe mich lange Jarc gesehnt, die Werke des Aristoteles, den ich so hoch verehre, vollstndig zu besitzen: da aber die Teubnersche Ausgabe erst zu einem geringen Teile erschienen ist. so musste ich diesem Gensse ent-sagen. Erst neuerdings entschoss ich mich endlich mit der kleinen bekannten Stereotyp-Ausgabe bis auf bessere Zeiten vorlieb zu nehmen. So konnte ich jene Kapitel denn namentlich wegen der mir mangelnden Aristotelischen Abhandlung ber die Farben noch nicht endgltig redigiren und habe sie fr den letzten Band zurcklegen mssen. Eine Art logische Reihenfolge in den behandelten Gegenstnden wird mau nicht vermissen, doch ist eine strenge Anordnung in dieser Bezihung unmglich. Die 4(5 Kapitel ordnen sich in 11 Abteilungen. Den Inhalt der letzteren gebe ich, so gut e;s geht, (denn manchmal wird die Anordnung durch eine eigentmliche Begriti'seutwicklung der Wrter gekreuzt) durch

deutsche Wrter oder Defmizioneu an; den Inhalt der ersteren (dei Kapitel), indem ich die wichtigsten griechischen Wrter aufzle und davon dasjenige welches als das hervorragendste auf den Kandberschriften der Seiten fr die ganze Familie steht, durch den Druck auszeichne.

I. Ort.

41. yoog. tttoc. sy^oj^o?.

42. -K'clag. TTXrjciov. gjbSov, uyyi. iyyvg.

43. faTUJv\ 7iXi]aioyr(Qog. GvyyoQzog. avvooog.

II. Zeit.

44. XPOvoc' ctlcov. aga. coQog. cdXog.

49. pac. vco&r'jg. a^Bgyg, cfrung Bezug nimmt): vielmehr fassen wir bei diesem Ausdrucke innere und uere Verhltnisse wie die der Macht, der Wirksamkeit und Geltung ins Auge. Und denken wir nun an die Ableitung von dem Verbum stellen, so werden wir dem Begriffe des Wortes nher kommen knnen. Stellen" heit nicht einfach einen bestimmten Ort gehen", sondern hat in erster Linie auf die Lage, die Stellung" Bezug. Das hingestellte ist aufrecht und ragt ber das hingelegte empor; ist es ein lebendes Wesen, etwa auch ein Baum in einem Blumentpfe, so erinnert es uns au seine Regsamkeit, seine Fhigkeiten und Verrichtungen, wrend das daliegende als etwas totes und machtloses erscheint. So begreift man denn auch die Anwendung des Wortes selbst noch in seinen Abschwchungen. Wir bewerben uns um vakante Stellen", d. i. mter; es ist kein Platz" mehr im Theater, d. h. kein Raum fr eine einzelne Person oder berhaupt kein unausgefllter. Das ist immer die Bezihung auf das umgehende Ganze oder auf die einzelnen Abteilungen. Aber eine Bezihung auf Ruhe und Verweilen ist bei dem Worte nnernndbar; gerade im umgekehrten Sinne sprechen wir von ,,Platz machen". Doch ich will lieber sogleich eine mehr entsprechende Begriffsbestimmung zu geben versuchen.

Platz gibt die rein rumlichen Bezihungen an fr eiuen bestimmten Krper an sich oder in seinein Verhltnis zu andern Krpern.

Sifllr hat Xebenbezihung auf das Wesen des Dinges welches einen Raum fllt, auf seine Wirksamkeit, seinen Wert, seine Geltung. So haben z. B. die Stellen in einem Buche einen bestimmten Inhalt; das Buch selbst steht an einem gewissen Platze in der Borte. Ein Kranker hat schmerzhafte Stellen; vielleicht aber ist ein Teil seines Krpers so mit Wunden bedeckt, dass dort keine neuen Wunden Blatz haben. Wenn die Sonne ihre Stelle am Himmel verndert, wirken ihre Stralen fr uns verschieden; zeichne ich auf diesem Blatt Papier die Erde auch nur mit ein Zentimeter Durchmesser, so hat eine Zeichnung der Sonnen-Scheibe nach demselben mathematischen Verhltnisse keinen Platz mehr auf demselben, da ihr Durchmesser mehr als hundertmal

41. ronog.3

so gro ist. An einer bestimmten Stelle ist irgend etwas geschehen z. B. etwas niedergefallen, in den Grenzen eines bestimmten Platzes, die von den umgebenden Gegenstnden gebildet

werden.

Ort ist ein abgeschlossener Raum in Bezihung auf die dort befindlichen Dinge; oft versteht man gerade diese vorzugsweise. Daher werden Stdte und Drfer so genannt, also nicht die Rume an sich oder in ihrer bloen Abgrenzung gegen andere Rume, Sondern die sie erfllenden Huser, die davon eingeschlossenen Pltze, die zugehrigen Acker. ,,Iu diesem Orte nehmen die Kaufleute die ersten Stellen ein; fr Gelehrte ist dort kein Platz.l;

Statte, mehr ein poetisches Wort, hat ziemlich die von Eberhard angegebene Bedeutung.

Noch mag bemerkt werden, dass Stelle'- am ftesten eine stark abgeschwchte Bedeutung hat und also besonders auch da steht, wo das mehr konkrete Ort" sowie Platz" nicht verwendbar ist. An manchen Stellen in Deutschland . . .'', wo Orter" an Stdte denken liee. Mehr der Kunstsprache - die ja vorzugsweise Fremdwrter wlt, hei denen Nebenbezihungen uns weniger bewusst sind eigentmlich ist Platz" in der Bedeutung eines befestigten Ortes.

Dies alles bercksichtigt, kann die Anwendung der griech. Wrter in der attischen Periode etwa in folgender Parallele angedeutet werden.

Tttoc entspricht unserm Stelle", muss aber auch als ein Wort von sehr allgemeiner Anwendung unser rein mathematisches Hatim" mit decken.

XUJp entspricht unserm Plat;^, erweitert sich aber' zu der Bedeutung eines ganzen Landes seiner vollen Ausdehnung und politischen Bezihung nach.

XOipiov ist unser .,OW'', bezeichnet aber allgemeiner jedes bestimmte Grundstck. /.. B. in einer Stadt oder einem Lande, ebenso eine in ihrer Eigentmlichkeit hervorspringende Gegend; daher erscheint ein %w qlo v oft als Teil einer yjaQa, aber auch eines anderen yaoiov.

Xujpoc ist aus der lteren Sprache als Name fr bestimmte Gegenden in die klassische Sprache bergegangen; in jener sind seine Bezihungen aber viel mannigfaltiger.

Wie die Bedeutungen der griechischen und der betreffenden deutschen Wrter in manchen Fllen sich kreuzen, da keine der

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41. tnog.

41. xTtog.

o

beiden Sprachen sich an streng logische Unterscheidungen bindet, weiden wir im folgenden sehen.

2. Tiber die mutmaliche Grundbedeutung der Wurzel X6P ist F. 27, 11 gesprochen worden. Hiervon finden sieh bei Homer bereits die Sprossen ycoqog und %((>)}. Dderlein, honi. Etym. N"i*. 808 meint nun, dass ersteres mehr der Kaum", in absoluter Bezihung, letzteres der ,,Platz" in Bezihung auf die Person welche ihn einnimmt sei. Da finden wir aber gerade das umgekehrte. z, B. 1] II. 3, 344. y.cd q iyyvg 6xi\xi]v iafiExqijxa ivl %(o(. ib. 1, 426. 10,

253. 14,6. -9] Od. 7, 279. t'v&a v-i fi incdvovxa i^Gcizo xvp im yqGov, 1 nixqyg Ttqbg ueylqGi aXov v.al axsqTtit. %6om. 10] Od. 10, 282. nij g h eis xovg I'Iigaag h. zrjg %toQc}qc< s'tutcxqv ExaxEQtov. 23] ib. 4, 5, 10. dxs l, a-tfovg zotg ylcc/.EctiiiOvloig yEyEvt)f.v>]g xijg xoiavxijg ffujicpooog, -xolv iriv&og i\v y.axct xb ylcfy.covLy.ov Gxgd-xEVf.ia, 7tX))v ofv iiiQ-vaGav iv '/ycogc( jj viol )} Ttcfziotg ij dslcpol (nicht: im Lande"). Aus dieser so gebruchlichen dem ganzen Weseu des Wortes entsprechenden Bezihung auf den taktischen Platz leitet sich die Bedeutung einer Rangstufe ungezwungen ab. 24j Pol. 35, 4, 4. et? yao zovzo Ttgov^ xa xijg cmosiXiciGioig,

aXl ilXiimiv zag %tdQCfg. (Passow meint freilich einfach durch Stellen sind vakant" bersetzen zu mssen, als wre das Wort eine einfache Bezeichnung fr mter"!) 25] Pol. 1, 43, 1. Kanu s long y.cuQQvg xovxovg xuiv i)yB(i6voiv xiv\g tcov zeig \kiylaxug yjqag i%ovxcov iv xplg fu-oipo'poig, avXlcdrjaavxeg avxoig y.vX. Vgl. Xen. Cyr. 3, 3, 41. Stellen wie diese zeigen, wie sich hieraus dia

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41. rojtos.

.41. TOJtOg.

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Bedeutung Ehrenplatz" ganz naturgem entwickelte, was brigens eben so gut aus der Geltung der Pltze bei Gastmlei'n, ffentlichen Schaustellungen u. dgl. sich entwickeln konnte: 26] Xen. r. Lac. 9, 5. itoXXa'Mg o*' 6 voiqvxog Kai 3iaiqov{ivo)v xovg ctvvi-Gcpatqtovvxag a%wqiGXog itccgaylyvsxai, KCtl iv %ogoig S Big tag iitoyeiSlGxovg %cogag cnteXcevvexai, %a\ jir/v iv odoig 7taga%G)Q7jteov avxia aal iv &dnotg ort xotg veoatigotg vnavaGtaxiov. 27] Theogn. 822. oi tf' ccTtb yrjQttGxovxag dxifiafovGi ton^ag, \ xovxov rot %v>qvi-> Kvgv,f oXlyi\ xeXi&ei.

2) %v%Exat ml nqyvvtai daxxoV) oxi XErtrvvstai. vy &eqhoxi)xi.. 6] ib, 6, 13, 6. 3i xivsg &av(idoviv, ovt r) ^tsv %tmv ovx ixitriyvv-iv, 7} Si Tta%vri iiEtQUtEQa xijg povog ova, ov3ev xoTtov' n^c-rov fihv oxt fy fdv ovx imfiivstf uXX* aTCor^xEtai anb twv xXtftiattv xal tav; Xaxmv, ?} 6h nu%vt\ xam otjcoxasi. . . i'w xal Xetvxo-equ xqg povog, Srs 3S a^fpon fpoSqotEQav trjv it7}iv slvai. Offenbar ist jt^^tg hier der allgemeine Ausdruck, der physische Vorgang, von dem die Vaitriltg eine Folge, oder etwa eine Art ist. 7] Theopbr. fr. 171, 8. it,aqai.f\iov 6] und 9] erkennenlassen^ offenbar der Beif. 9] Theophr. c. pl. 3, 20, 7. ctya&rjvyaQ i'ovtai' xfyv %iovu ttig %Ei(iEQivutg viatg xc ov% t\xxov zf\i>itd%V7\v stvcti..

TtcVfOC ist allgemein unser Frost. Wir finden die nctyot in 4] von den tyv%i\ unterschieden, d. h. die konkret als Vereisung -der Flssigkeiten auftretende Klte von der Klte berhaupt, d. h. der alles durchdringenden und so jenen Wandel herbeifrenden Naturkraft selbst. (Ich spreche nach der wissenschaftlichen Anschauung des Altertums.) In 7b] sind tyvp\, icoiyvij und itayog entgegengestellt: Klte, Reif und Prost; und zu Anfang dieser Stelle wird von einem yi\g jtdyog gesprochen, so dass das Wort ebenso speziell angewandt ist wie unser Frost". Aber dieser jtayog begreift auch als Unterart die nd^vti in sich, und das Wort kann daher auch da angewandt werden, wo, wir, weil unsere- Wrter etymologisch deutlich geschieden, sind, notwendig das speziellere Wort Reif" verwenden mssen, 10] Plat. Tim. 74 B. C. vr\v 8s Gaqxa itQooXriv fiev (rjyrjGa^svog slvat) xav(i.dxcovy 7tQofai\\iu Ss %sih.(ovg)v} i'xi dh itxm^,dx(ov lov, xa mX^a hGea&ai wrj{t,aiU) dftaGt {taXaxcg aal jtQacog vitEtxovGav^ &sq{l?}v dl voxtSa ivtog Savxvjg sypvav dsQovg ^isv aviSlovGttv xal vott^o^ivi}V k%ca9-sv ipvypg natu ttv xo Gmfia 7taqi^iv olastov^ St %eifi&ivog ds itctXiv av Tovrcp xm XvqVxbv 7CQo0q>eQO{iivriv 1%co&ev %ai 7CEQtitd(iEvv itayov ap,vvi&at fivtqimg. 11] Aesch, Ag. 335* iv ttt^aXattoig Tqtatxolg olxr^aGiv \ valoviv ^'(fy, xtiv vnai&Qtcav Ttdywv \ QOav xy artctXXccye'vzEg. 12] Soph, Phil. 293. Et' x Udsi xt aal itotbv Xa-siv, | xal itov nuyov %v&ivxog9 ola xsipaxi, \ 'vXov xi &(tuvat) xavx av i^Qitmv xdXag \ l^uti^ava^v. Es braucht wol kaum darauf aufmerksam gemacht zu werden, dass itayog und nrijtg sieh als Zustand und Vorgang unterscheiden. Die vorgefr-ten Beispiele machen den Unterschied deutlich; vgl. besonders 6] mit 7 b].-

Das seltne itaYeic ist der Bedeutung nach gleich rcdyogy

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dooh scheint das Wort strenger von Ttd%vq unterschieden und also die besondere Erscheinung^ de Reifes nicht in sich zu- hegreifen; 13] Xen. cyn. 5, 1. xcc s tyfiii xov Xaya xov'y&v %ty.mvog ficcxqd iXL diu xo (wjxog tv vvaxv' tov.de &Qovg qaya yccQ 7ta%vri xy avv^g l%m avttmdtGaa vb'&SQfibv h*%st-v avtyy 6 s jtaysxbg iitm^cig. An einer zweiten Stelle, Diod. 3, 34 in,, die ich im Thesaurus angegeben finde, und die sonst lehrreich, nlich wie 7b], durch Hufung der Synonyma istt hat J. Bekker Iv .itayu (eine hin und wider bei Spteren vorkommende neutrale Form) herausgegeben; ob nach handschriftlicher Auktoritt, kann ich nicht ersehn. Doch zeigt auch das Adjektiv Trcrfe.TiL&ric deutlich genug die Bedeutung seines Stammsubstantives, Es ist: von eisiger Natur", Klte ausstrmend" u. dgl. 14] Aiist; de mundo 5 f. .. arjQ vjtoxiyvtm o *| %6XXtt ' olcc yvvatxEg yogioiG* vctvwa j3^kij. Man hat an letzter Stelle von wasserblauer Farbe erklit; doch diese ist so wenig hervorragend und so wenig im Ge&chmacke der Griechen, dass gar kein Grund war, sie einseitig hervoizuheben. Auerdem widerspricht die Anwendung auf die Narzisse oder Tazette (beide, derselben Gattung angehrende Blumen bezeichnet VKQMdGog; vgl. Fraas, Synopsis plantarunj florae classicae, S. 285286), welche wei oder gelb sind, ganz entschieden jener Anname. Nach der Analogie dieser Wrter kann auch voxsqog in 33] nur erklrt werden-. - ;

Diese Anwendung von vSaxivog und vyqog erinnert au eine sieht ganz unnliche von biufpoc, womit widerum yyftog zum Teil stimmt. Wir finden den schmachtenden; sehnschtigen Blick durch vyqog bezeichnet. An nasse, trnende Augen ist dabei nicht zu denken, obgleich auch diese durch vyqog bezeichnet werden knnen; vielmehr liegt auch hier die Vorstellung des weichen, sich anschmiegenden nahe, und der feuersprhende" Blick des zornigen u. s. w. ist entgegengesetzt. Dies zeigt auch die weitere bertragung auf die Sehnsucht n. dgl. 36] Leon. Tar., Anth. Plan. 306. TCQSGvv 'AvanQelovta %vSav GsaXayfiivov otVia | aso,

SiVCOXOV GXQSTtXOV VTtEQ&E AtOov, | g 6 yEQCV Xl%VOlGlV 3t' O^GLV

lyqu edoQKag \ ayi xcel aGtqayaXmv elnexai afi7ts%6vciv, 37] Hom. hymn. 19, 33. eW oys %ctl &Eog wv tyacpaqoxQiiu (i^V ivofiEvsv | avQL TtaQcc &vr}x^- Xa&e yaq ito&og vygog iitsXd-atv | vvfupjj ivttXo-ftra Jqvonog rpiX6xr\xi \xvyr\vm. nlich,, aber plastischer lvyQQg^ welches schwerlich so weit von der ursprnglichen Bedeutung abweichen knnte, als vyqog in 37]. 38] Meleagr., Anth. Pal. 12; 68. yXvav o ofifiaGi VEvptt lvyQov 1 Soti)t mt ri fpllr\^ ttQrtixGat ttKQo&vyig. Auch in eigentbieber Bedeutung ist lvyqog ein schrferer Ausdruck als vy^og; es bezeichnet einen Gegenstand, der ganz vop. dem nassen Element durchdrungen ist, wie die Erde nach abhaltendem Regen, oder geht z. B. auf die Farbe ,(%qomJ). qd. Anlich ist die Anwendung auf menschliche Krperteile, welche durch bestimmte medizinische Behandlung die ihnen zutrgliche Feuchtigkeit erhalten, nass gehalten werden. 43] Hipp. d. victu acut. 59 in, xb pivzot, oXlyov h%v vyqalvEt fxhv tfro^a xal rpccqvyya, avaycayov xe jtxvdXov ixl %al aSityov. 44] ib. 66 firf. xal yaq oSvvqg xijg xaxa itXsvqr\v xal zitj&sa xal pEzdfpqevov jzaqrjyoqtxov izt Xovzqbv xal nzvdXov ' itEitavzixov xccl avayayoV) xal evjivoov xal axoTtov' (taX- _ %axti,x6v yocq xal aq&qav xal xov inmoXatov sqpavog' xal ovqr\xtxbv diy xal xaqqaqfyv Xvei, xal qlvac; vyqaivsi. Auch das sind natrliche Vorgnge innerhalb der betreffenden Krperteile und Organe selbst; doch wird hierbei nur auf die uere Erscheinung Rcksicht genommen.

'Anders bedeutet btufpaivetv speziell die innere Durch-

dringung von Feuchtigkeit, die mit dem Krper so verbunden ist, dass er uns nicht als (uerlich) nass erscheint. So von Bumen, die zu bestimmten Jareszeiten saftreicher werden, 45]; von ren, die von hufigem Regen betroffen auch innerlich feucht werden, so dass sie leicht Rost erzeugen, 46]-. auch der Saft der Pflanzen SivyqaCvExav insofern er eine mehr wsserige, weniger konsistente Form annimmt, 47]; und die Saiten SivyqaCvovxcct. bei nasser Witterung, was sich daran verrt, dass sie biegsamer und weniger sprde sind, 48], u. dgl. m. 45] Theophr. c. pl. 1, 13, 5. vjtb yaq avxb tb azqov xahtsq ovxog ifinvqov zov aeqog ofitag xal vxia itvEi xccl vsgyij. wltixatai xal ctvxcc xu S&vSqa Stvyqatvsztti (pavsqig-, xal vnb xov tpXoihv avxfov diaSLSoxat zig vyqoxrjg, odsv xal qoctt xii xaza xovvov xov xaiqov. 46] ib. 3, 22, 1. Site xovzo ds jci xb haxiitzziv v^cpsqst zbv 0zd%vv 07tmg anoqqiri Kai j*i) e^ev-ij tb vdaq xal -t\ qo&og. iiti-xXlvovi e ol fiaxqol oxd%veg (iccXXov, oi 6h %XaxEig jcat qa^Eig oq&oxEQoty i o xal Iqvtovvzat laut Sivyqatvo^eva. 47] ib. 6, 17, 5. acjavzoig Se v\ zmv xavpazaiv vrtEqoX'ii xvg %vXovs Xv(iaivXat' zec php yaq xaxaxasiy xu s ov rt&xxEiy xc\ S mitEq GTjTtsi xal SivyqaivEi. 48] Theophr. fr. 5, 10, 58. olov ai fjrjyvvfiEvai, %oqdal xal ol tyotpoi zmv %exoXXt\^,svo3v , xal o6a aXXa vpaivEt divyqaivopivcov xal aviSfiivGiVy olov Ttaql zrjv zov id^qov xarsqyaQtav.

6. Das Wort '^qozTjg bezeichnet immer eine Eigenschaft, nie einen Stoff, da die Trockenheit eigentlich ein Mangel an bestimmten Stoffen ist., Die umgekehrte Eigenschaft der Krper heit ijfpTVic. Ich will nur zwei, Belege dafr anzihn, dass auch das Substantiv in den bertragungen des Adjektivs,, welche 2427] zeigen, gebraucht wird. 49] Luc. d. ealt. 19. doxst yaq fiot, o itaXaibg pv&og aal qcoXEa xov Alyvitxiov ovx aXXo xi r\ bq%r\Gz'qv xiva ytviG&ca X&yuv, fttpjrtxov v&qmjtov aal rtqbg itvxa G%ri(ta-xi&&ttt Kai ftszaaXXee&at Svvd^vovj dg xal vdazog vyqozrixa (itfieta&ai- Keil rtvqbg o^vVTjxa Iv xf{ z-qg xt-vrjecog G(poq6xr\xi xzX. 50] ib. 73. 6 Si faxt, (iccXtza iitl xwv bqy^Gxav iTtaivssai, zowo ^Sr\ iq' zo yaq iopjv xe apa xal vyqozriza zmv [lEXv ^m,xr\EVEiv hpotog naqdo^ov etvaC pot dox, wg eI' xig iv xto avzip xal 'HqaxXsovg xb xaqzEqov xal 'Afpqodkrig zb aqov Seixvvoi. Aber die Feuchtigkeit, die Nsse, ist auch ein Stoff; und hier hrt vyqzTjg auf, ein genauer Gegensatz zu |^oor7je zu sein. 51] Theophr. h. pl. 9, 1, 5. nX\v ixetvo ys cpctveqov, oti a>v av-.To/xioe rj mj&g, zovxtov nXelwv 17 imqqori zr\g vyqzt\xog. Vgl. 12]. Da nun das vyqalvsiv in der Zufrung eines neuen Stoffes

344

62. vyq6s

p class="standard"62;\ vyQog.345./pp class="standard"besteht* nicht wie;.clas. %rjQavtv. in der Entzihung eines solchen: so zeigt auch YPCtcia nicht die genaue .Unterscheidung von J)yQozrjgi welche tyiqaGia nach F. 61, 9. von ^riQoxrjg hat. , vyqaGia bedeutet nicht die Handlung oder den Vorgang (xb vyquL-vstv, vy()cdv0&ai), sondern den Stoff, wie vyQotqg in 51] und 12], unterscheidet sich aber so von vyQozrjg, dass es einseitig diese Grundbedeutung festhlt. 52] Arist. h. an. 5, 31. otav vyqaGta tcoXXti Iv zj> Ga^iaxi y. 53] Theophr. h. pl. 3, 13, 2. Von. Kirschbumen, denen man ihre Rinde abschlt:

TtEQlCtlQOVflEVOV dh QXOv XojtU ZOV CplOtV GVVEXqalvU Kai TOTrJ\V

vyqx?izu' %al otav b h%m %itmv 7tsqtaiQE&ij fiovov^ b vTtohirjS imiisXalvszat aGrtSQ nv^vodst, vyqaGla, xal jtdXiv vitoyvzzat zw devzEQcp hsi. %izmv aXXog avz hehov^ jtX-tjv XsmozsQog. 54]. ib. 3> 13j 6. Vom Hollunderbum: 'dpi dh xal zbv xagnov bpoltog jtQOg evl-plv%ag tag (ihv XvTcug aGmq o pocvdqwyoqctg xovg av&qwiiovg hol(iIbi, zeig de (ptXo(pqoGvvag wGjieq h'Xatov tpXoya iyeiqst. 83] Pind. Ol. 5, 23. vylsvxa & sV ttg Xov aqSsi, \ i^aquimv mmxsGt wxl svXoylccv TtqoGxt&slg, j*t/ patEvGy &sog yevid-ai, 84] Plat. d, rep. 550 A. tote tj b vfog %dvxa tu xoiavta cckovcov xs %al oqbjv, nal ccv xovg xov itcttqbg Xoyovg ctnovcov xs %ttl oq&v x iittrijEViuxtci uvxov iyyv&sv Jtaqa xcc xmv ttXlcav, IAw/^evos wt a^rpotsqoiv TouTtov, xov {tsv Ttutqbg avxov zo XoyCGxmbv iv tij ty^xy qoWtoj xe Kai av^ovtog^ x&v s itXXav xo xs ,,icifv\witi%bv %m xb &vfiOiEg wzX. Wenn nun beide Verben ein spezieller Ausdruck fr die Bewsserung der Pflanzen durch FJsse oder durch Menschenhnde sind und sogar derjenigen durch den Regen entgegengesetzt werden knnen, wie 85] zeigt: so liegt der Grund hierfr eigentlich nicht in der Urbedeutung (dies zeigt der Homerische Gebrauch), sondern darin, dass eben eine Erscheinung wie der Regen in allen Sprachen einen spezielleren Ausdruck erfordert. Selten tritt bei ixqSsiv und ccqSevew die Bezihung auf das frdern des Wachstums und Gedeihens zurck, am strksten natrlich gelegentlich in der nachklassischen Sprache, 86]. 85] Arist. hist.an. 8, 19 in. aal yafy xcc Xd%ctva xahtEQ uQSev6(isvct o{itog iitiSiSoiiv vofiEva itXiov. 86] Theoer. 15, 31. tyfsi vdtog, vxavB, tt (isv xb %ixwvtQv ttQig; 11. uerst schwierig ist die Unterscheidung der. brigen Verben der dritten Gruppe sowol unter einander, als....von .den Verben vyqatvsiv und voxlfeiv. Dass aber der Grieche.verschiedene Vorstellungen mit diesen Wrtern verband, ergibt sich mit Sicherheit teils aus den bertragungen und technischen Anwendungen, die bei jedem Verbum andere Sind, teils ans den Ableitungen, die nur bei Sevelv ganz fehlen; diese letzteren zeigen zum Teil noch schrfere Unterschiede. Leider gibt auch die vergleichende Etymologie keine bestimmten Aufschlsse, so dass wir die histo-

350

63- vyfjo's.

62. uygo's.

351

rische Entwicklung aus einer Grundbedeutung nicht verfolgen knnen; was aber in der historischen, griechischen Zeit im Be-wusstsein der sprechenden noch lebendig war, das knnen wir doch hinreichend sieher aus dem mannigfaltigen Gebrauche der Wrter noeh erkennen. Zuerst ist festzustellen, dass keins der betreffenden Verben, Bezihung nimmt auf die organisch mit. dem Krper verbundene und ztt seinem Leben notwendige Flssigkeit, wie uye

Auch die Erscheinung zeigt die allgemeine Bezihung von TttEQov nur auf die Bewegung, dass geflgelte Geschpfe selbst, und natrlich besonders Vgel metaphorisch so von Dichtem genannt werden; ja selbst in der Bedeutung eines Warzeiohens, also gleich oftovog, oQVtg, kann das1 Wort stehn. 14] Ar. pax 76., ro

Xawv, 15] Soph. 0. 0. 97. EyvKa (iev vvv rag (is x^vSe xr\v

aXog. Verkehrt aber ist es diese Anwendung schon bei Hoinervorauszusetzen. 16] Od. 7, 36. -crov .vhg coxetat- wo: mxsqbv %voriix = deren Schiffe haben die Schnelligkeit eines Flgels oderdes Gefieder^", und tragen also den Menschen fort, wie diesesden Vogel. Denn bei solchen Vergleichungen knnen die. Wrternur in .eigentlicher Bedeutung stehn. ;' '

'454

74 7STEQ0V

74. ItZEQOV,

455

i Dagegen weiden nun itxsgvi und 7txsqvytov auf Sachen ubeltiagen, die Anhchkerb in der Gestalt mit Flugein haben oder eine anhebe Lage an einem Dinge haben, wie jene am Krpei des Vogels. So gebiauolien auch wii unsei Wort von den Teilen eines Gebudes, einer Tr, denen der Lunge' u. s. w., wobei das Wort Schwinge", da es sofort an die Bewegung denken lsst, eben so wenig wie das griechische itxq6v anwendbar wre. So heien zwei Seitenbltter am Thorax itxs'qvyeg, Xen. de re eq. 12, 4. .6; an. 4, 7, 15.; .ebenso oder itxsqvyiov die eine Seitenpartie des %ixmv oder %vtmvlGxog, nach deren Analogie wir etwa unsere Rocksche so nennen knnten; dann die Lungenflgel; auch die Flssen der Fische, bei denen nxeqvytov der gewnliche Ausdruck ist; und so das Ruderblatt oder der breite flache Teil des Steuerruders. Auch flgelartige Erweiterungen von Pflanzenblttern werden bei Theophr. h. pl. 3, 9, 6. so genannt, und diese Gestalt ebendaselbst 3, 13, 7. durch -n"TpuYwr|c bezeichnet. Selbst ein Adverb irreputpeiotc nach Art von Flgeln" ist gebildet worden: 17] Theophr..h. pl. 3, 13, 7. cpvXXct 8* a^rpolv xaza (ifc%ov fiaxqbv tvouri jteyvxaGi Gzot%t]8bv ex xd-w(oSiwv tjv to. Xeiov, xb vnoXsvxov, xb cpcextaSsg, zb v7tqv&qov, zb %aqoTtoV XevxocpXsyfictxlttL' 7ZXE(>vy{6dssg. 19] Galen. in Hipp. 1. de morb. comm. 1, 18., von Schwindschtigen: ozav o &c6(>ct xsvog nah au4h)g slg xoGovxov (f/), mg zag tojiOJvXavag i^i%etv OJptG} 8txi\v itxEqvymv' evzev&ev ds xal 7tzqvy(68ig ovo-^.a^ovGi zovg zoiovzovg.

Von %zi%ov gibt es eine gana andere bertragung, nmlich auf das Laub der Bume, Nicand. ther. 524. 616. Dies erinnert uns daran, dass auch xoyw\ und cpoij in nlicher Weise angewandt werden. Das Wort ist also an den angegebenen Stellen, nicht ungeschickt gewlt, da die. itxiXcc ja die allgemeine Bekleidung

der Vgel sind, auch ein Federschopf derselben ( 2), und das Wort alsp nicht wie itxsqct an die Flugkraft deutlich erinnert. Die bertragung hlt sich also ganz in der Analogie der beiden angegebenen Wrter.

4. Auch die abgeleiteten Verben reflekfciren die Grund-bedeutung der drei Substantive vortrefflich.

Denn urepov Heit entweder ganz sinnlich mit Federn versehn", wie vom Pfeil, Hdt. 8, 128v oder es ist bertragen beflgeln", und so nicht nur von den Flgeln der Vgel, sondern jeder anderen mehr oder weniger analogen oder vergleichbaren Ausrstung, wie von der Beflgelung der Insekten und noch bildlicher von jeder Befhigung zu rascher Bewegung. 20] (Luc.) Haie. 7. ^ 8h gpvGtg iv m^tla Gysbv itaqecaXXovGa welche ni 3. aufgezlt sind, denken kann, wenn nicht bestimmte Zustze (al TtrvEQvysg vrjg qivog u. dgl.) oder ein deutlicher Zusammenhang' ' sie lehren. Das Passiv findet sich in einem von Gregoi-. iV.'p. 638 angefrten Fragment, wrscheinlich der Sppho: tag Sh itaig mda (ttiget 7tE7txsqvyca^,ai: eile".

Auch Trrepirfi2av und itTepccecai, mit den Flgeln schlagen" geben das deutliche Bild des ganzen Krperteils. 26] Ar. av. 795. ovxog av itdXiv itcttf vfttnv msqvylGag aviitxaxOy \ stxa ivtfag ixei&Ev avd-tg av xa&itsto. 27] Theophr. fr. 6, 2, 28. affivtai %al vjjzzcti .. vdtoq (jiv GijfiZvovi dvofisvai, itxeqvyl^ovGai s avsfiov. Verkehrt ist1 die Deutung dieser Stelle im Thesaurus, wo die kritiklose Auffassung des Pnius widergegeben ist: mergi antesqe pennas rstro 'prgntes ventum' praesagiunt'*. Denn einerseits erblickt man doch weit eher in der unruhigen Bewegung der Flgel ein Vdrgefl des Sturmes, gerade wie das untertauchen der Vgel Regen' bedeutet. Andererseits ist diese Deutung weit hergeholt und steht in Widerspruch mit der gesammten Anwendung des Wortes, das ebenso wie xxqvGGG&ai auf alle lebhaften und unruhigen Bewegungen bertragen werden kann, die ebenso wol als besondere Knstfertigkeit gelten knnen (Ar. eq. 522), als Zeichen dei1 Ausgelassenheit sein knnen, oder ein ganz nutzloses sich abmhen bedeuten. 28] Diphil, Athen. 6, 29. ovds dontfnx^ "ftsv Gcpodqbg (ps$6(iVog eig oq&bv ?Qfy%-> \ yfyvfa %al %utQco re'xai rtTSQ-dttoiAm, 29] Ar. Plut. 575. xal v y iXiyfct p ovitm dvVGat, eql' zovrov, | aXXa cpXvaqsig aal msfivyi&lg.

51 Aber auch als Krperteile, also wo es sich um ordentliche Beschreibungen handelt, nicht das Werkzeug zum fliegen allgemein angegeben werden soll (wo ja ein kollektives nxeqa und dafr das freiere %xsq6v die richtige Vorstellung gibt, wenigstens bei den Vgeln), knnen TTTepv und Trri\ov den Flgel bezeichnen. Dann-' ist itteqov die ganz allgemeine Bezeichnung, welche nicht

457

74. TivBQOP.

die Gestalt des Vogelflgels ins Gedchtnis ruft,' sondern ebenso gut vof den Flughuten der Fledermuse und den Flgeln der Insekten gilt, als von den Flgeln der Vgel, Da irr^puH nur die letzteren bezeichnet, so eignet sich dieses Wort nicht dazu, alle Arten der Flgel zusammenzufassen, und mtiss hier sogar notwendig durch itxeqov ersetzt werden, wie 30] zeigt. Und itxilov andererseits ist eine spezielle Benennung der kleinen Flgel dei-Insekten, die gleichsam als eine einzelne kleine Feder erscheinen (vgl. 32]) oder analoger kleiner Flughute wie sie die fliegenden Drachen (kleine: Eidechsen) oder die fliegenden Schlangen der Sge besitzen, 31]. 30] Arist. de part. an; p. 693 a 11 sq. (cod. T). zuyttq poqlti xav eoa)i/ xa psv iqipoxd iGti, xa t?)P7v avxmv, ov yu/3 Sij afp ov ys Itv&Qcoizob ysyova(jisv: seit wir Menschen sind"; aber das ist nichts als eine ungenaue bersetzung, die genauere heit seit wir Menschen geworden sind", d. i. aus dem alten Zustande, wo unsere Seele noch nicht an den ihr nun eigenen Krper gebunden war, in den jetzigen bergetreten sind. Nur in zwei Fllen wird yzyovivai zu einem bloen Verbum der Existenz. Erstens, wo in keiner Weise ein ehemaliger Zustand dem jetzigen entgegengesetzt wird, wie 2] (Hom.) batr. 143. cckla na%0d-Ey | o'ixivEg h> axQti%oiGiv aQtGx^sg ysyfxaG&E (yeyaaxs). Es gibt also in diesem Falle yEyovivai) yEysvrje&ai die Existenz nicht schlechterdings an, sondern nur das Vorhandensein einer Eigenschaft, eines Zustandes, one das man sich deutlich dabei bewusst wird, dass diese Eigenschaft durch eine bestimmte Ent-wickelung geworden ist. Das ist mit anderen Worten: yeyovivai ist kein selbstndiges Verbum der Existenz, sondern nur eine Kopula. So auch gelegentlich das Prteritum ysviG&at. Also nicht Q-sbg yiyovs wie &sbg h'tt., wol aber ovxog avr\q iyivsxo ayud-og, eigentlich er zeigte sich als ein guter Mann", aber nicht selten, indem die lebendige Bedeutung erblasst: er war (bei einer bestimmten Gelegenheit) ein guter Mann"* iyjxovxa ex?] yiyova ich bin sechzig Jar (geworden).". Das bloe yEyivr\xai &sog wrde dagegen beien Gott ist geworden", d. h. nicht von Ewigkeit her gewesen.

Zweitens die Vollendungs- und die Momentanzeit von yiyvsG&cti bilden die temporalen Gegenstze zu eIvccl in bestimmten Entgegenstellungen mit diesem letzten Worte. 3] Dem. 23, 128. el xoivvv . . xovvavxCov r( xaXr\%\g vnaQXEif d'H'Tj^.EV xov Xctotn}poy avxbv xctl- yEysvi]G$cti itEql tj(iag Gnovatov zal eXvcci xal h'sG&ut, aal {iriSiitox* &Xfa\v yv(a^r\v rj

34*

532-

81. stvai.

zuvtTjV Gypfisiv' ovdev paXXov h'%t xctXcg uvxt i\n\tpiGaG&ai. Aber man darf hierbei nicht vergessen, dass auch sTvai eben so gut der prteritale Infinitiv sein kann, wo es nicht derselben Wortform (stvai) als Infinitiv der Gegenwart entgegenzusetzen 'wre; und dann dass ysviG&at und ysysvijG&m mit Festhaltung ihres Sinnes auch dem yiyvEG&ai oder einoni anderen Verbum entgegengesetzt werden knnen. Von den brigen nicht angmentirten Formen gilt dasselbe, und wir befinden uns nun ja seit den glnzenden Forschungen Akens in der angenehmen Lage ber diese Verhltnisse kurze Andeutungen machen zu knnen, one befrchten zu brauchen, dass man uns m'isverstehe. Dass also z. B. ogv und Tcaqtov auch Partizipien der Vergangenheit" sein knnen, sehe man bei (Dem.) 59, 34. 4] Lys. 7, 11. imidri xoivvv 6 %oVog ovzog H-tfKSi, ccvrog ysogyc. rpr\Gi Sh b navtjyoqog i%l 2tovviadov ag^ovrog Gtjkov vjt ejaov ijwccjcoipm. Vfitv e iiE^aQVvgrj--

XttGtV ol 7tQOtQOV EQya^OflSVOt 'Aal 7tolla k'xrj ItttQ l\X.OV pSfU&COlASVOl

[iri slvat Gr}Kov iv vrj %c6ga. 5] Dem. 4, 41. sovXevG& d* ovdsv avtol Gv(i(pQ0v tieqI xov itoX(iov, ovdh 7tgo rv itgctypcixav Ttgoogte ovdiv, itglv av ^ yeyswrjp&vov y\ ytyvopevov xi jtv&riG'&s. Es gehrt jene Anwendung, wovon in 3] ein einzelnes Beispiel gegeben ist, zu einem sehr wichtigen Abschnitte der Sprachwissenschaft, der bisher keine zusammenhngende und irgend gengende Darstellung gefunden hat. Ich meine die Lehre von den Vertretungen der Darstellungsformen durch einander. Sie greift tief in die Syntax der Sprachen ein, viel tiefer aber noch in die Wortbedeutungslehre. Wie wir hier den Fall haben, dass ein Wort seine eigentliche Bedeutung zurcktreten lsst, weil der temporale Begriff einseitig hervortritt, so dass es nun Formen ergnzen kann, die einem anderen Verbum mangeln: so muss z. B. der Konjunktiv im Lateinischen eintreten, wo keine Bindewrter von unzweideutiger Bedeutung gebraucht werden. So haben wir also den In'dikativ bei Wrtern, welche eine Ursache unzweideutig angeben, quia, quoniam und dem besonders in solchen Stzen die auch als objektive aufgefasst werden knnen auftretenden quod. Dagegen stehen die kausalen Stze bei cu/rn und dem Relativum qui, quae, quod im Konjunktive weil diese Wrter an und fr sich es nicht deutlich machen, dass der Satz kausalen Sinn habe. Und nlicb in unzligen Fllen. Besonders sollte man nun diesen Gegenstand ins Auge fassen, um die richtigen Grenzen fr die Wortbedeutungen feststellen zu knnen, und es wre ein frmliches Lehrgebude nach Art einer Gram-

81. Eivat.Do

matik dazu notwendig. Wir wrden einen tiefen Einblick in das Wesen der Sprache dadurch gewinnen, und in einem Falle wie dem vorliegenden jede weitluftige Auseinandersetzung vermeiden knnen, indem wir den betreffenden Abschnitt zitirten.

4. Wir haben also in der ersten Gru*ppe Wrter, die auf den Begriff des zeugens, gebrens oder bildens (in den transitiven Zeiten des Aktivs und Mediums) und auf den des entstehens (in den intransitiven Vollendungszeiten und im Passiv, auch yevia&at) zurckzufren sind. Auch im Passiv ist bei den Vollendivngs - und den Momentanzeiten der Grundbegriff am meisten geschwunden, da jede Dauer doch die Art der Handlung besser ins Gedchtnis ruft. Wir betrachten also nur Tuxnvat und TeruxcU) die bei Dichtem zu einfachen Ausdrcken fr die Existenz werden.

Die ursprngliche Bedeutung von rxv%&ai liegt klar vor an Stellen wie den beiden folgenden, in denen man (wie oft geschult) nicht einfach als slvatfi auffassen darf. 6] II. 13, 22. xqlg (ihv ag^at' low, xb dl xhqatov msto xExprog, | Ahyug^ sv&ct xe fot nXvrcc G)v aQ%al Xoyav \ xsXXexi.

Zu dieser Entwicklung der Bedeutung ist die Nebenform Te\e8eiv. schn frhzeitig bei Homer gelangt, und ist als bloes Verbum der Existenz ne irgend bemerkbare Nebenbedeutung in der Poesie gebruchlich geblieben. Wie die andern Verben der Gruppe bedarf'es keiner prdikativen Bestimmung, hat dieselbe aber sehr hufig;' in jenem Falle ist es

53881. stvcti.

dasein", aber ebenfalls nicht wie, h'rt Existenz haben": ein diinkles Bewxisstsein,. dass. eigentlich nur die sinnliche Erscheinung durch das Wort bezeichnet werde, bleibt , also. noch lebendig. Im brigen ist das-Wort von .einem,, gew'nlichen ' sjvm kaum,zu unterscheiden, wie ein par Stellen ins Gedchnis rufen mgen, 28] II. 7, 282. vv% 6* tfdti zsXs&f aya&bv ml vvaxl' Ttt&Eftm.' 2.9] Aesch. Ag. 466. iv \ ixoig xeXi&ovxog ovtig aXna. 30] II. 9, 441. Aftern x& oze g': 1% &&h]g. 'AyapsfivovL .rtifMtey | vtptioV) ovjho fsidd-'' ofiouov noXifiOLo j ovo' ayoQSaVj 'lvk .% ~ uySqsg uqatQsnhg xeXe&ovgw. An dieser Stelle noch in naturfrischerer Bedeutung: wo die Mnner zu Tage treten, sich zeigen als , .". 31] II. 12, 347. ade yaQ k'qtGav Avxttov ayol, o? zb TtctQog jzeq \ fcftQrjsig. VEXE&ovi Kttxa. wqaZEQug vGidvttg. Ein leiser Unterschied von elvai scheint in sofern geflt zu sein,, als ,das Wort nie mit einem rein nominalen Adjektiv verbunden wird,(vgl. E. 48, 2.), so. dass. also das Adjektiv immer gewissermaen eine Offenbarung bei einer bestimmten Gelegenheit angibt, und also zsle&uv das ans Licht treten in einer bestimmten Eigenschaft angibt. 32] II. 23, 589. oIg&\ ofat viovavSqbg VTtEqaGiat zsXe&qvGiv' \ xQantvotEQog (iev ydq xs vooe, Xsitx^i Ss xs ^qtigx wo der zweite Satz angibt, wie diese vitsqatat sich offenbaren; 33] Od. 17, 486. ml xs &sol %s'vyot,Gtv sfotxoxsg aXXoSaitotGtvy j TtayvoToi xeXi&ovxEg, i%izQG)(pGi yzoXrjag, Dies ist in der Tat nicht: verschiedener Art seiend", sondern: sich in verschiedener Form offenbarend".

7. Zu, den Verben der zweiten Gruppe gehrt mit Recht auch viTTCtpxeiv. Ganz richtig ist die Entwicklung der Bedeutung festgestellt im Passowschen Lexikon, wo es unter"'2),. Seite 2057 A. heit: unten beginnen, aus dem Grunde hervorgehn; daher berhaupt liervorgelm, erwachsen, sich ergeben". Ich werde fast nur einige der Passowschen Beispiele, etwas weiter,ausgeschrieben, vorfttren. 34] Dem, 19, 217. ov yug fyzoqtov ovSe Xoyav xqiGw v(i5g -fqftsQov, efatEQ ev q}Qovsixe> TCQoGrjxst. utoistv, all* vithg nquy-(ictxrnv alG^gcag. aal dsLvg ttTtoXaXoxav xt\v vnaqypvciv at%vvt}y. slg xovg alxtovg aitioGaG^av. 35] Thuc. 2, 64. zb Ss fiiGiG&cti nctl Xv7W}Q0vg sivcti iv zip Ttagovxi utai (tsv wtiJQfce dv} oot, sxeqoi eteq(ov rj^tcoGav (>%Eiv. 36] id. 4, 18, sct zoi ovxs Svva^tEtog ivSsia iTta&ojisv civXQ) ovze ftEfovog jcqoGyVO(xivrjg vQi0ccvzEgy Tf Sh zav ml-vjtaQ'/pvtav yvdfi/rj rpctX&vxsg, iv tp TtccGv zb ccvrb o^owog V7taq%u. (An erster Stelle schon ganz wie in den Beispielen 4041], an zweiter die Grundanschauung festhaltend.) 37] Thuc. 6, 86.

81. shcti.539

jtXv e iitl &X7]d,0z()Civ ys GtavrjQiav rj^sig avxi.iC7\v j*jy Xvav xovxo itovr\GEi. r rtoXXct yaq JtjJOE^Efra, oiv VTtaQ%6vZff>v zoz' av ^ vvv aGq>aXiGZEQog xtxl (jumv yv T/ft?v o jcoXe-fiog. Wie leicht das Wort an der Lebendigkeit seiner Bedeutung einbt, mag die folgende Stelle zeigen, in welcher wtdas Vergngen/ die Freude, der Frohsinn sind auch Arten der Lust; ;dass. diese vorwaltend in dem Krper, ihren Sitz habe, ist 2. dargelegt;

V.

55682. ;%ainw,

ebenso aber auch, dass die Seele an dieser Lsi teil nimmt, und-zwar nicht vorbergehend, wie "an dem Vergngen.

Xccqk in 1] und 3] ist genau so erklrt^ wie oben das Wort Freude bestimmt ist, in 2. Diese Bestimmungen mgen hier, wie in den anderen Fllen, nachgelesen werden.

Mit unserer Bestimmung von Vergngen" stimmt am genauesten die von veQtyig in 3]. Wenn in lj nun angegeben ist, dass die tsQtyig durch den Sinn des Gehrs werde, wrend die svtpQoGvvy uns durch den Sinn des Gesichts entstehe: so ist,, das zwar eine einseitige und ungengende Bestimmung, immerhin aber eine solche, die ein gutes - Kom- W'arheit enthlt. Denn es wird sich zeigen, dass svfpgovvr] am meisten unserm Frohsinn11 entspricht, folglich mehr auf die geistige Stimmung sich beziht. Nun erheitert den Geist am meisten die Musik und berhaupt die angenehmen Eindrcke durch den Sinn des Gehrs, wrend die Augenweide mehr einen flchtigen Sinnenreiz gewrt. Deshalb wenden wir uns an den Geist durch das Mittel der Sprache und der Musik, und die hchste geistige Produktion tritt in den Werken der groen Tonknstler, der Dichter u. s. w. zu Tage, wrend- die Malerei und Plastik weit weniger eine frei schaffende und erfindende, als eine nachamende Ttigkeit des Geistes offenbaren. Die Sprache beginnt da, wo die Malerei aufhrt, mit dem Bilde; und wenn es sich darum handelt, die edelsten Leidenschaften zu entflammen, so werden, wir uns der ede und der Musik zu bedienen haben. Aber was die bloe Warnehmung durch die Sinne betrifft, so ist doch beim sehen mehr der Verstand, beim hren mehr das Gefl bettigt, und wir glauben in dem Gesichte den schrfsten der Sinne zu besitzen, durch welchen wir die Gegenstnde am genauesten unterscheiden. Deshalb scheint uns das den denkenden Geist anliegende mehr durch die Augen offenbart zu werden, wrend wir durch das Gehr eine dauerndere oder flchtigere Anregung mehr fr unser inneres Empfinden erhalten. Die Angabe in 1] ist also nicht one Verstndnis gemacht.

Es bleibt noch die Unterscheidung zwischen evcpQoGvvij und sv&vpl in 3] zu erwnen. Auch diese ist nicht unbegrndet. Da tptrqv und cpgevsg die denkende Seele, der Geist ist; ftv^og dagegen die empfindende und strebende Seele, das Gemt: so muss auch E-vqQfxxfvvif.mebr den Frohsinn bezeichnen, der nicht eine vorbergehende Stimmung, sondern eine mehr dauernde und mit der Denkttigkeit in enger Verbindung

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stehende ist; ev&vfita dagegen die Frhlichkeit, eine mehr vorbergehende und auf einzelnen angenehmen Er-farungen . dgl. beruhende Stimmung. Hiermit steht in Einklang d^e Definizion von EvqtqalvE&ai in 2].

Soweit haben wir im allgemeinen die bereinstimmung des deutschen Ausdruckes mit dem griechischen kennen gelernt. In dem folgenden wird der letztere genauer zu bestimmen, sein, und es wird sich zugleich ergeben, in wie weit die deutschen Wrter nicht den Sinn der griechischen decken.

5. Die Bedeutung von tfEGd-at wird am besten aus der- * jenigen von y\8vg entwickelt; dann aber ist es zweckmig, sogleich die Adjektive ictgtog und tEQitvog zu vergleichen.

cHoc ist alles, was unsern Krper mit angenehmem Gefle erfllt oder auf einen einzelnen Sinn einen angenehmen Eindruck macht. Der allgemeine Gegensatz ist Xvjt-rjQog. Am wenigsten hat das Wort auf den Gesichtssinn Bezihung, am meisten auf den des Geschmackes. Vom Gehr: 4] Od. 8, 64. ofp&aXfiaiv fihv fysQGs, iov br|c. KqijKitrjpc.

1. Die Wrter der vorliegenden" Familie sind dadurch sehr interessant, dass sie ganz klar zeigen,1 wie von einer einfachen Grundbedeutung vermge einer ganz allmligen und anfnglich kaum merkliches. Entwicklung sich sehr verschiedene Bedeutungen abzweigen knnen. Denn nehmen wir die der. Familie angehrenden beiden Stammverben, itEVEG&at und Kafietv, so lsst sich der Grundbegriff beider Verben durch das sowol transitive wie intransitive i^yd^sad-ca ziemlich genau ausdrcken: beschftigt sein - arbeiten, verrichten verfertigen", wenn wir speziellere deutsche Ausdrcke an die Stelle setzen. Von den, davon abgeleiteten Substantiven ovog und %u(icetog jedoch hebt, jenes die Arbeit intensiv hervor, als eine anstrengende, Kraft erfordernde; dieses ist gewnlich geradezu die aus der Arbeit erwachsende Ermattung. Der Bedeutung von reovog entspricht itovei&at.) itovsiv, welches das Intensivum zu it&vse&cti ist. xa$SLV, aber vereinigt die. intensive Bedeutung mit der gewnlichen; denn xctfla-isVv. ist nicht gebildet worden, da d,er Zustand der Ermattung nicht mehr als, Ttigkeit, erscheint: es heit, also nct(tEii> nicht nur verfertigen", sondern auch ermden, ermatten".

Verfolgen wir diese Entwicklung nun weiter, so_ kann %qv zunchst vermge seiner intensiven Kraft, vorzugsweise auf diejenige Arbeit angewandt werden, bei der die meiste Anstrengung und Kraft erforderlich scheint, auf die Arbeit des Ares", den Kampf. Aber auch umgekehrt, der Begriff der Anstrengung mit den Folgen welche sie fr den selbst hat der sie ausbt tritt in

39*

;I. .

Womit beschftigt sein, besorgen. . Ttkvtttti Hoim >

arm sein. 7tivs9ca Att.

G1286. Kovog.

den Vordergrund: es Wird das" Drangsal", die Mhe". Von da entwickelt, sich'die Bedeutung weiter bis zu naher Sinnyerwandt-schaft mit Ayog, dem Schmerz", oder dem der Krankheit". Hier trifft oeovog dann wider mit xa^icttog zusammen.

Aber noch eine ganz andere Entwicklung hat stattgefunden. Der arbeitende, stetig beschftigte erscheint einerseits als der mittellose, der arme": daher itevivrjg, itivrjg, %Eviay mggog: und hier zeigt sich ein sehr starker Unterschied der Anschauungen bei jtVBG&ai und iQyu&G&cci: wrend dieses das weiterfrdern und vollbringen in den Vordergrund stellt, legt jenes das Hauptgewicht auf die sich widerholende Anstrengung, und daraus ergibt sich der Begriff arm" nur durch eine Art von Prgnanz, indem man durch 6ine Erscheinung an eine andere erinnert wird, dje gewnlich mit ihr verbunden ist. Merkwrdiger ist noch, dass jtovviQ6g auch den sohlechten", und.zwar gerade den moralisch schlechten bedeutet. Es ist das eine Vorstellung, welche die ' edelgebornen verbanden mit dem Wesen der niederen, arbeitenden Stnde, die ja, zu groem Teile dem Sklvenstande angehrten. Eine Verachtung der Arbeit wird hierdurch noch keineswegs ausgedrckt, denn Wrter wie $Qyavqg, QaGv^Qy Sqat^tog u. s. w. namen eine so ble Bedeutung nicht an. Nur mit einem Worte, das nicht an die Eesultate der Arbeit, sondern :an die fortgesetzte Arbeit und Mhseligkeit an sich erinnerte, verband man einen solchen Nebehbegriff. Das zeugt eben so gut1 von dem tatkrftigen Sinne eines Volkes, welches berall Erfolge sehn will und die Last der immer widerholten Arbeit an sioh verachtet. Auch wir sprechen von der edelsten Beschftigung wegwerfend, wenn sie nicht in schnen Frchten sich offenbart: statt studiren" sagen wjr da ochsen". Und was die moralische Seite betrifft, so wissen wir auch von einem sklavischen Sinne" zu sprechen. .

Diese merkwrdigen Verzweigungen d^ Bedeutungen wollen wir uns min durch eine Tabelle klar macflwi, in welcher auch die hauptschlichen bisher nicht erwnten Wrter der Familie ihren Platz finden, so dass ersichtlich wird, aus welchen Grnden dieselben an dieser Stelle Aufname gefunden haben. Die historischen Verhltnisse knnen natrlich durch diese Zusammenstellung nicht ausgedruckt werden; auch sind die Unterschiede, wie sich spter zeigen wird, nicht so schroff als es- nach dieser Zusammenstellung scheinen mchte.

86.- novqg.

613

II.

Arbeiten, Verfertigen.

KH^ift-i' Hom;

Angestrengte Arbeit. itovog. novuv.

Widerholte Arbeit: jiv(S&ai. nsvifris H. itvog.

Erfolglos. rthiqg =* arm.

Schwere Kam- Anstrengung einsei-Ermden, ermatten.

pfesarbeit.tig hervorgehoben,ftetv, m^veiv,

JEOVOg. flCJtog. JtVog. 1tOVtv,fttttOg.

novuv.noyog. poyetv.xctfiutadyg = er-

(io%^og. ftofcfotv-schpfend.

Mhe, Leiden, storog, itovlv.

schlecht, bse. xovriQog.

leidend, unglcklich.

Krankheit.

JtOVOg. KttfWTOg,

Ob ti6yos> tto%&og und (ikog auch etymologisch verwandt seien, darber soll in dieser Znsammenstellung durchaus kein Urteil abgegeben werden. Da Curtius und andero. nicht abgeneigt sind in s ^"d (*** Verkrzungen aus ftojwg und pokoig zu erblicken, so wre bei der auffeilenden bereinstimmung dieser Adverbien in der Bedeutung eine Verwandtschaft von poyog und amXog nicht unwarsoheinlich. Es msste dann (mlog. etyra aus fioyXog entstanden, sein, und zu dem Ausfall des Konsonanten wrde ja auch die Lnge des Vokales stimmen/

2, Wir mssen :mit dem Homerischen Sprachgebrauche

beginnen.~. -

TTevecGai heit allgemein beschftigt sein und gewnlich transitiv verrichten". Dazu ist Ttovetc0ai (das Aktiv findet sich nicht bei Homer) das Intensivum. Der Unterschied ist zum Teil nur ein leiser, ein Verhltnis welches die (meist von. Substantiven abgeleiteten) Intensiva sehr.hufig zu ihren Stammverben zeigen; so dass in manchen Fllen jeder Unterschied; verr -wischt scheint, namentlich wo von der Ttigkeit . xctcpqov in ctvTc5\ evqeiuv, fteyciXriv, iv-8h xoXoTtag ftwciitrfeiv,

85. novo$.vj-o

Vgl.Ii. :i8, "380.- = - 23, 245. Od. 9,: 250. 11," 9. 12, 151.

15, 222. 22, 377.

Seheinbar ganz gleiche Stellen zeigen dooh bei nherer Betrachtung einen wesentlichen Unterschied der Wrter; ' 11] Od. 13, 394. Athena sagt zu Odysseus: cxi Hi\v %ot syrnys izuQEoui-, ovdi fis Xtfstg, \ Q7t7t6ts xev Sri zrtvvci iievd{i&a. 12] Od. 22, 377. OdysseuS sagt zrn Herold Medon.: aXl! i&X&ovteg ^ydqav tifeQe &vqus j ly, rpovov Eig avhf\V) v te aal itXvtpr\^iog otdog, 1 otp^' ctv iym xatct: wft 7(ov^o).i avtctl. 17] II. 4, 187. ow Iv

Od. 9, 126. ov yctfi KyxXo'i %uXaQ(Sav \ ov s Gtpiv %al vjjtfov ivxti{tivip> ixttfiovTo. Man vergleiche noch Od. 15, 105. 23, 189.; dann besonders 19] II. - 18, 614. avxccq inet nav& o?eA.^s xXvtos ftgjitymjetg, | fwjt^og 'A^iXX^og Qijxa nqoTCwQotEv e/jjg. Es ist von der Anfertigung delP?fNbildes die Rede; von den einzelnen Teilen waren die Verben %&6%uv und noittv gebraucht worden. Auch hier ist kein Grund, an die Mhe der Arbeit zu erinnern, und. am wenigsten wird man daran wol denken bei den Werken der Chariten, 16]; auch in 1718], wo die Arbeiten als Leistungen der betreffenden Handwerker erwnt werden, denkt man nicht an die Mhe: eher noch, wenn unkundige oder schwache und ungebte als Arbeiter angefrt wren. Aber was allen diesen Stellen gemeinsam ist: xafisiv bezeichnet die Herstellung von Arbeiten, die eine gewisse Kunstfertigkeit und bung erfordern, niemals Verrichtungen, zu denen jeder, sich berufen flen muss, niemals auch eine rasch, und unmittelbar auszufrende Leistung oder einfache Dienstleistungen. Ganz ebenso das nur zweimal vorkommende, Medium. Es ist das in 18] nicht fr sich mit Mhe bearbeiten", bebauen": .sondern (wonlich) herrichten, wie das ja die tixxovq uvqsq verstehen, durch Anlage von Husern,

Brcken, Schiffswerften u. dgl. Die andere, von Dderlein und Curtius einfach durch sich verschaffen" erklrte Stelle spricht von der Kriegsarbeit, von Kmpfen und Stdteverwsturigen die auch nur der kundige Krieger vollfren kann: 20] IL. 18^ 341. jxgol d*h Tqtaal xal AaQSavtSsg aQwtofatot \ KXavovzai vvxxag

Solche Arbeiten sind ermdend, da sie andauernd sind und zugleich unausgesetzt die geistige Ttigkeit beanspruchen. Daher hat auch die Momentanzeit, was Curtius zu bersehen scheint, bereits die Bedeutung der .anstrengenden und ermdenden Arbeit, Diese Bezihung tritt ganz naturgem da in den Vordergrund und wird zuletzt die einzig noch bemerkbare Bedeutung* erstens, wo nicht xapsiv das Objekt (die geleistete Arbeit) bei sich frt, sondern ein anderes Verbum speziell die Art der Ttigkeit anfrt. Hierbei sind drei Flle zu unterscheiden: l) Ein Partizip von spezieller Bedeutung bestimmt. 21] Od. 21, 426. (Odysseus spricht:) TijAcfia^'j ov ' 6 ewog hl iteyixQotiv lUy%u \ -Jjfieuog, ovU xi xov xoitov ^figotov ovi xi x%ov \ 8\v 'ixupov xavvav' $xt ftoj (livoe s'fmedov i