T: Hermann Bonnus (1504-1548), T: Mike Love (*1941), M: Brian …€¦ · 2018-10-31 · Ehre sei...

2
Ehre sei dir, Christe T: Hermann Bonnus (1504-1548), M: Heinrich Schütz (1585-1672) 2018 erstmals im Programm Besetzung: SATB gewünscht von Ulrike Ehre sei dir, Christe, der du littest Not an dem Stamm des Kreuzes für uns den bittern Tod. Und herrschest mit dem Vater dort in Ewigkeit. Hilf uns armen Sündern zu der Seligkeit. Ulrike: Ein Passionsstück im Sommerkonzert, kann man das machen? Vor circa 15 Jahren sang ich in einem großen Chor mit mehr als 70 Mitgliedern. Dass „Chor“ auch in einem kleinen Ensemble funktioniert, konnte ich mir für mich nicht vorstellen. Durch Zufall durfte ich damals bei einem Projekt mitsingen: die Matthäus-Passion von Schütz. Dies Singen im kleinen Kreis war ein Aha-Erlebnis für mich. Ich bin begeistert von dieser Musik und besonders den Schlusschor habe ich ins Herz geschlossen, weshalb ich ihn unbedingt ein- mal wieder singen wollte. Also wünschte ich mir „Ehre sei dir, Christe“. Und meine Antwort auf die Frage von eben: Ja! Ich denke, die Botschaft dieses Stückes hat auch außerhalb der Passionszeit die Berechtigung, gesungen zu werden. God only knows T: Mike Love (*1941), M: Brian Wilson, Arr: Tomas Bergquist 2014 und 2015 im Programm Besetzung: SSATB div. gewünscht von Ulrike, Marc & Sebastian Ich werde dich vielleicht nicht immer lieben. Aber solange die Sterne über dir leuchten, musst du niemals Zweifel haben. Ich werde es dir versichern. Nur Gott weiß, was ich ohne dich wäre. Falls du mich je verlassen solltest, würde das Leben zwar weitergehen, glaub mir. Die Welt könnte mir nichts mehr bieten. Also was würde das Leben mir noch Gutes tun? Nur Gott allein weiß, was ich ohne dich wäre. Sebastian: Für mich eines der schönsten Popstücke und eines der schönsten Liebes- lieder aller Zeiten. Brian Wilson soll es „under the influence“ geschrieben haben – das würde die Leichtigkeit des Stückes trotz der Kom- plexität der Komposition erklären. Die un- beschwerte Melodiestimme als Kontrapunkt zur restlichen Harmonie – damit kann man den Song in der Tradition einer Bach-Kantate oder eines Händel-Oratoriums sehen. Der Satz der Real Group setzt das Original in a cappella ganz eigen um. Und für Volker und mich gibt es einen Walking-Bass! Ulrike: Ich mag dieses Liebeslied, weil es so anders ist: Nach zweifelndem Einstieg („I may not always love you“) folgt eine wunderschö- ne Liebeserklärung mit ungewöhnlichen Har- monien, die in einen schönen Kanon mündet. Außerdem macht es einfach Spaß! Lied zur Nacht T: Mascha Kaleko (1907-1975), M: Johann Sebastian Bach (1685-1750) 2018 erstmals im Programm Besetzung: SATB gewünscht von Socke Nun geht der Tag zu Ende, schon schweigen die vier Wände, zum Schatten geht der Baum. Lass in die Nacht uns münden und Herz zum Herzen finden. Auf blassen Segeln schwimmt ein Traum. // Nun spür ich deine Nähe. Dass dir kein Arg geschehe, so schlicht sei mein Gebet. Die schwarzen Nachtgedanken, sie welkten schon, versanken, von deinen Händen fortgeweht. // Nun steigt auf Silberflügeln, aus roten Wolkenhügeln der späte Abendwind. Lass drin uns Engel schauen mit gläubigem Vertrauen wie einst das demutvolle Kind. Socke: Mascha Kaléko ist eine Entdeckung, die ich durch meine Chorleiterin in Spornitz machte. Tolle Texte und mit Bachs Choralmusik einfach wunderbar. O Täler weit, o Höhen (Abschied) T: Joseph von Eichendorff (1788-1857), M: Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809- 1847), Arr. ab Str. 2: Oliver Gies (*1973) 2017 im Programm Besetzung: SATB gewünscht von Thiki O Täler weit, o Höhen, o schöner grüner Wald, du meiner Lust und Wehen andächt’ger Aufenthalt. Da draußen, stets betrogen, saust die geschäft'ge Welt: Schlag noch einmal die Bogen um mich, du grünes Zelt. /…/ Bald werd ich dich verlassen, fremd in der Fremde gehn, auf buntbe- wegten Gassen des Lebens Schauspiel sehn; und mitten in dem Leben wird deines Ernsts Gewalt mich Einsamen erheben, so wird mein Herz nicht alt. Thiki: Das Arrangement von Oliver Gies, das sich an die erste Strophe von Felix Mendelssohn-Bartholdy anschließt, gefällt mir: es ist voller Lebenslust! Hymne an die Natur, an den Wald, Gleichklang zum Herzen. Dem Gegenüber: geschäftige Welt, buntbewegte Gassen... Auch wenn man in die Fremde muss, hält die Bewahrung der Heimat das Herz jung und die Erinnerung an die Herkunft garantiert das Überleben in der Fremde. Lobet den Herrn, alle Heiden T: Psalm 117, Musik: Johann Sebastian Bach (1685-1730) 2018 erstmals im Programm Besetzung: SATB gewünscht von Christine & Elke Lobet den Herrn, alle Heiden, und preiset ihn, alle Völker. Denn seine Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Alleluja. Christine: Gerne höre ich Bachs Motetten, mal so zwischendurch, mal ganz intensiv, denn es ist wunderschöne „Gänsehaut“-musik - wundervoll „leicht und schwerelos“ komponiert zum Lobe Gottes. Und gerade deswegen sehr anspruchsvoll für die Sänger - eben typisch Bach. elke: was ein glück! ich war mit diesem wunsch nicht allein, sonst wäre das werk zu lang. jeder soll nicht mehr als 6 min. bei- steuern, das konzert könnte ja sonst stunden dauern! meine bach-motetten-noten beste- hen nur noch aus einer lose-blatt-sammlung, so oft habe ich alle sechs um die studienzeit herum gesungen. das geht nur mit einem gu- ten ensemble, und selbst dann gibt es unter- wegs immer neue herausforderungen. es ist wunderbar, sich durch diese musik zu singen: am anfang das nach oben strebende motiv wie das langsame emporschauen an einer säule einer kathedrale, der mittelteil breitet sich als klangteppich aus und weist gegen ende schon auf das übersprudelnd bewegte halleluja hin, welches allerlei finessen auf- weist wie z. b. die spiegelung des themas. M.L.K. T: Bono (*1960), M: U2, Arr: Bob Chilcott (*1955) 2016 und 2017 im Programm Besetzung: SATBBB gewünscht von Christian Schlaf heute Nacht, mögen deine Träume wahr werden. Falls die Gewitterwolke Regen bringt, lasst es regnen, regnen hinab auf ihn. So soll es sein. Ein Trauer- und Klagelied für Martin Luther King Jr., das die irische Rockband U2 auf ihrem Album „The Unforgettable Fire“ 1984 einspielte. Lang ausgehaltene Harmonien, eine wenig bewegte, trauernde und tröstende Melodie mit dem geringen Tonumfang einer Septime, braucht dieses Stück in dem Arrangement der King’s Singers nur ein, zwei Harmonieverschiebungen (an der Stelle „let it rain“ von G-Dur über e-moll nach C-Dur), um die Spannung in einen warmen fruchtbaren Regen zu verwandeln. Christian: Nicht nur die herausragende und außergewöhnliche Persönlichkeit, derer dieses besondere Stück gedenkt, vor allem beeindruckt mich immer wieder die klangliche Umsetzung! Welch ein würdiges und zärtliches musikalisches Denkmal mit seinen warmen und scheinbar die Ewigkeit streifenden Klängen und der darüber schwebenden klagenden, aber in gleicher Weise Hoffnung verheißenden Solostimme, die unserem Marc wie auf den Leib geschneidert scheint. Unser Leben währet siebenzig Jahr T: Psalm 90:10 (Luther) & Martin Schalling, M: Johann Michael Bach (1648-1694) 2017 im Programm Besetzung: SATTB gewünscht von Volker Unser Leben währet siebenzig Jahr, und wenn’s hoch kömmt so sind’s achtzig Jahr, und wenn’s köstlich gewesen ist, so ist es Müh und Arbeit gewesen; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon. // Ach Herr, lass dein liebe Engelein am letzten Ende die Seele mein in Abrahams Schoß tragen, den Leib in seinem Schlafkämmerlein gar sanft ohn einige Qual und Pein ruhn bis am Jüngsten Tage! Alsdann vom Tod erwecke mich… Volker: Auch wenn die Psalmworte in Luthers Übersetzung missbräuchlich umgedeutet wurden zu einer angeblich lutherischen Pflicht zur Unterwürfigkeit, ist dieser Text dennoch tröstlich: als Aufforderung, das Leben trotz aller Gebrechen und Mühen zu genießen und zu feiern. Ganz besonders gilt dies in dieser schwebenden, genialen Verto- nung durch Johann Sebastians Schwiegerva- ter und Onkel 2. Grades in Kombination mit der dritten Strophe des Chorals von Martin Schalling „Herzlich lieb hab ich dich, o Herr“. Das Leben ist ein Fest nicht nur mit, vielmehr auch wegen der ständigen Begleitung des Gevatters. Wissen wir, wer von uns der Nächste ist? Nein! Wenn es uns aber gelingt, die Mühen als köstlich zu erleben, so erleben wir das Leben so frei wie die Vögel... rifflied T: Leonhard Lorek (*1958), M: Michael Dubach (auch: Fritz M. Zickert, *1963), Arr: Christian Wiechel (*1970) 2018 erstmals im Programm Besetzung: SSSSAATB gewünscht von Volker alle, aber auch alle / wellen kommen einzeln an land / und lassen die nassen möwen am strand / zurück / den rest besorgt der regen / ich will nicht dass alle mich verstehn // alle, aber auch alle / ich will meine felle schwimmen sehn / wenn alle schiffe untergehn / die andere für mich falten // alle, aber auch alle / leute wollen ein anderes schiff / bloß ich wünsche mir andauernd das riff / zurück / den rest besorgt der regen... Volker: L. Lorek und M. Dubach schrieben dieses Lied Mitte der 80er Jahre in Ostberlin. Mit ihren Untergrund-Bands fett und la deut- sche vita spielten sie wilde maritime Konzerte und nahmen ihre Stücke meist zu Hause auf Kassetten auf, mitten in einer Zeit der Gleich- förmigkeit und des Überdrusses. Lorek: „Das Meer bleibt uns als Katalysator für Sehnsucht: seiner Weite und seiner Abgründe wegen“. Für mich waren die Lieder von Lorek und Dubach in den 80ern Überlebenselixier. Das Rifflied drückt poetisch stimmig die Ambivalenz des Lebens in der DDR aus: Wegwollen, aber eigentlich nur das Riff suchen. Das Elend der grauen, nassen Möwen, die aber frei sind. Die etwas verzweifelte Lust daran, der Erwartung nicht zu entsprechen. Autonom sein - in allem lebendigen Elend! If I ever lose my faith T+M: Sting (*1951), Arr: Jetse Bremer (*1959) 2018 erstmals im Programm Besetzung: SSATBB div. gewünscht von Marc Du könntest sagen ich verlor mein Vertrauen in Wissenschaft und Fortschritt / ... meinen Glauben an die heilige Kirche / ... meinen Orientierungssinn / du könntest dies und jenes sagen, aber / wenn ich jemals meinen Glauben an dich verlöre / gäbe es nichts mehr, was ich tun könnte /.../ kein Wunder der Wissenschaft / das sich nicht von Segen in einen Fluch wandelte / keine militärische Lösung / die nicht in Schlimmerem geendet hätte, aber / lass mich zuerst sagen / Falls ich je meinen Glauben in dich verliere / dann gäbe es keine Rettung mehr für mich.... Marc: Der Songtext beschreibt ein entwur- zeltes Ich, das seinen Halt im Glauben an Jemanden findet. Aber wer ist dieses Ich? Ein geliebter Mensch? Oder meint er sich selbst? In Krisenzeiten kann auch der Blick in den Spiegel verbunden mit dem Glauben an die eigenen Fähigkeiten existenziell sein. Für mich besingt Sting seinen Glauben an Gott - nicht in Form der Institution Kirche, sondern als direkten Draht zu ihm. Der tolle Chorsatz von Jetse Bremer macht sich anfangs genau diese Religiosität zu eigen, um dann über Jazz-Wendungen in den bekannten Popsong zu münden. Solches Glauben ist eine Ohrenfreude! Riverdance T+M: Carsten Gerlitz (*1966) 2018 erstmals im Programm Besetzung: SSSATTBB gewünscht von Carola Carsten Gerlitz ist Berliner Chorleiter, Arran- geur und Komponist, dessen erfrischende Sätze uns von Beginn an begleiten. Hier lässt er den Bass keltisch stampfen… Carola: Irland ist seit meiner Zeit dort nach dem Abitur meine zweite Heimat geworden – das Land, die Leute, seine Musik und sein Tanz. Musik und Set-Dance haben wir (mein Mann und ich) mit nach Michendorf gebracht und so freute ich mich, mit diesem Lied eine Verbindung zwischen dem chorus und meiner Liebe zu „Irish music and dance“ zu schaffen. Der Name des Stückes „Riverdance“ soll sich wohl auf die weltbekannte Step-Show bezie- hen, wobei die Melodien von Herrn Gerlitz eher frei nachempfunden sind. Die Show hat allerdings mit dem traditionellen Set-Dance mit einfacheren Schritten wenig zu tun. Ich denke, die Freude, die diese erfrischende Gute-Laune-Musik verbreitet, kommt jedenfalls auch bei diesem Stück rüber, oder? Gøta M+T: Peder Karlsson (*1963) 2015, 2016 und 2017 im Programm Besetzung: SSATB div. gewünscht von Carola & Socke Peder Karlsson wachte Monate nach einem Besuch in Gøta auf den Färöer Inseln mitten in der Nacht mit einer Melodie im Kopf auf. Erst später entdeckte er die Verwandtschaft zur Musik der kargen Färöer, auf denen praktisch jeder Musik macht. Er entwickelte aus der Melodie dieses berühmte a-cappella- Stück für sein Ensemble The Real Group. Carola: Das Stück zog mich schon beim ersten Hören in seinen Bann – die Klangflächen, die Melodien und dazu die einfache Lautsprache. Das weckt die Sehnsucht nach dem hohen, kühlen Norden mit seinem klaren Licht und der oft so schroffen, eindrucksvollen Landschaft. Ein Song zum Sich-rein-fallen- und die Stimme klingen lassen. Socke: Immer, wenn wir dieses Lied singen, muss ich an Ronja und die Räuber auf der Mattisburg denken: "Früher Morgen ist es. Wie der erste Erdenmorgen so schön. Und ringsum ist alle Herrlichkeit des Frühlings. In allen Bäumen und allen Wassern und allen grünen Büschen lebt es, es zwitschert und rauscht und summt und singt und plätschert, überall erklingt das frische, wilde Lied des Frühlings." (Astrid Lindgren) 1 2 3 Unsere Wunschtitel - Ihr Programm: 1. Riverdance 2. If I ever lose my faith 3. Ehre sei dir, Christe 4. God only knows 5. Lied zur Nacht 6. Gøta 7. O Täler weit, o Höhen (Abschied vom Walde) 8. Lobet den Herrn, alle Heiden 9. M.L.K. 10. Unser Leben währet siebenzig Jahr 11. rifflied 12. Dein Herzlein mild 13. Heimlich und gemein 14. Don't stop me now 15. Sommarpsalm 16. A cappella bewegt 17. … und was wünschen Sie sich? 4 5 6 7 8 9 10 11

Transcript of T: Hermann Bonnus (1504-1548), T: Mike Love (*1941), M: Brian …€¦ · 2018-10-31 · Ehre sei...

Page 1: T: Hermann Bonnus (1504-1548), T: Mike Love (*1941), M: Brian …€¦ · 2018-10-31 · Ehre sei dir, Christe T: Hermann Bonnus (1504-1548), M: Heinrich Schütz (1585-1672) 2018

Ehre sei dir, Christe T: Hermann Bonnus (1504-1548), M: Heinrich Schütz (1585-1672) 2018 erstmals im ProgrammBesetzung: SATB gewünscht von Ulrike Ehre sei dir, Christe, der du littest Not an dem Stamm des Kreuzes für uns den bittern Tod. Und herrschest mit dem Vater dort in Ewigkeit. Hilf uns armen Sündern zu der Seligkeit.

Ulrike: Ein Passionsstück im Sommerkonzert, kann man das machen? Vor circa 15 Jahren sang ich in einem großen Chor mit mehr als 70 Mitgliedern. Dass „Chor“ auch in einem kleinen Ensemble funktioniert, konnte ich mir für mich nicht vorstellen. Durch Zufall durfte ich damals bei einem Projekt mitsingen: die Matthäus-Passion von Schütz. Dies Singen im kleinen Kreis war ein Aha-Erlebnis für mich. Ich bin begeistert von dieser Musik und besonders den Schlusschor habe ich ins Herz geschlossen, weshalb ich ihn unbedingt ein-mal wieder singen wollte. Also wünschte ich mir „Ehre sei dir, Christe“. Und meine Antwort auf die Frage von eben: Ja! Ich denke, die Botschaft dieses Stückes hat auch außerhalb der Passionszeit die Berechtigung, gesungen zu werden.

God only knows T: Mike Love (*1941), M: Brian Wilson, Arr: Tomas Bergquist 2014 und 2015 im ProgrammBesetzung: SSATB div. gewünscht von Ulrike, Marc & Sebastian Ich werde dich vielleicht nicht immer lieben. Aber solange die Sterne über dir leuchten, musst du niemals Zweifel haben. Ich werde es dir versichern. Nur Gott weiß, was ich ohne dich wäre. Falls du mich je verlassen solltest, würde das Leben zwar weitergehen, glaub mir. Die Welt könnte mir nichts mehr bieten. Also was würde das Leben mir noch Gutes tun? Nur Gott allein weiß, was ich ohne dich wäre.

Sebastian: Für mich eines der schönsten Popstücke und eines der schönsten Liebes-lieder aller Zeiten. Brian Wilson soll es „under the influence“ geschrieben haben – das würde die Leichtigkeit des Stückes trotz der Kom-plexität der Komposition erklären. Die un-beschwerte Melodiestimme als Kontrapunkt zur restlichen Harmonie – damit kann man den Song in der Tradition einer Bach-Kantate oder eines Händel-Oratoriums sehen. Der Satz der Real Group setzt das Original in a cappella ganz eigen um. Und für Volker und mich gibt es einen Walking-Bass!

Ulrike: Ich mag dieses Liebeslied, weil es so anders ist: Nach zweifelndem Einstieg („I may not always love you“) folgt eine wunderschö-ne Liebeserklärung mit ungewöhnlichen Har-monien, die in einen schönen Kanon mündet. Außerdem macht es einfach Spaß!

Lied zur Nacht T: Mascha Kaleko (1907-1975), M: Johann Sebastian Bach (1685-1750) 2018 erstmals im ProgrammBesetzung: SATB gewünscht von Socke Nun geht der Tag zu Ende, schon schweigen die vier Wände, zum Schatten geht der Baum. Lass in die Nacht uns münden und Herz zum Herzen finden. Auf blassen Segeln schwimmt ein Traum. // Nun spür ich deine Nähe. Dass dir kein Arg geschehe, so schlicht sei mein Gebet. Die schwarzen Nachtgedanken, sie welkten schon, versanken, von deinen Händen fortgeweht. // Nun steigt auf Silberflügeln, aus roten Wolkenhügeln der späte Abendwind. Lass drin uns Engel schauen mit gläubigem Vertrauen wie einst das demutvolle Kind.

Socke: Mascha Kaléko ist eine Entdeckung, die ich durch meine Chorleiterin in Spornitz machte. Tolle Texte und mit Bachs Choralmusik einfach wunderbar.

O Täler weit, o Höhen (Abschied) T: Joseph von Eichendorff (1788-1857), M: Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809- 1847), Arr. ab Str. 2: Oliver Gies (*1973) 2017 im ProgrammBesetzung: SATB gewünscht von Thiki O Täler weit, o Höhen, o schöner grüner Wald, du meiner Lust und Wehen andächt’ger Aufenthalt. Da draußen, stets betrogen, saust die geschäft'ge Welt: Schlag noch einmal die Bogen um mich, du grünes Zelt. /…/ Bald werd ich dich verlassen, fremd in der Fremde gehn, auf buntbe-wegten Gassen des Lebens Schauspiel sehn; und mitten in dem Leben wird deines Ernsts Gewalt mich Einsamen erheben, so wird mein Herz nicht alt.

Thiki: Das Arrangement von Oliver Gies, das sich an die erste Strophe von Felix Mendelssohn-Bartholdy anschließt, gefällt mir: es ist voller Lebenslust! Hymne an die Natur, an den Wald, Gleichklang zum Herzen. Dem Gegenüber: geschäftige Welt, buntbewegte Gassen... Auch wenn man in die Fremde muss, hält die Bewahrung der Heimat das Herz jung und die Erinnerung an die Herkunft garantiert das Überleben in der Fremde.

Lobet den Herrn, alle Heiden T: Psalm 117, Musik: Johann Sebastian Bach (1685-1730) 2018 erstmals im ProgrammBesetzung: SATBgewünscht von Christine & Elke Lobet den Herrn, alle Heiden, und preiset ihn, alle Völker. Denn seine Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Alleluja.

Christine: Gerne höre ich Bachs Motetten, mal so zwischendurch, mal ganz intensiv, denn es ist wunderschöne „Gänsehaut“-musik - wundervoll „leicht und schwerelos“ komponiert zum Lobe Gottes. Und gerade deswegen sehr anspruchsvoll für die Sänger - eben typisch Bach.

elke: was ein glück! ich war mit diesem wunsch nicht allein, sonst wäre das werk zu lang. jeder soll nicht mehr als 6 min. bei-steuern, das konzert könnte ja sonst stunden dauern! meine bach-motetten-noten beste-hen nur noch aus einer lose-blatt-sammlung, so oft habe ich alle sechs um die studienzeit herum gesungen. das geht nur mit einem gu-ten ensemble, und selbst dann gibt es unter-wegs immer neue herausforderungen. es ist wunderbar, sich durch diese musik zu singen: am anfang das nach oben strebende motiv wie das langsame emporschauen an einer säule einer kathedrale, der mittelteil breitet sich als klangteppich aus und weist gegen ende schon auf das übersprudelnd bewegte halleluja hin, welches allerlei finessen auf-weist wie z. b. die spiegelung des themas.

M.L.K. T: Bono (*1960), M: U2,Arr: Bob Chilcott (*1955) 2016 und 2017 im ProgrammBesetzung: SATBBBgewünscht von Christian Schlaf heute Nacht, mögen deine Träume wahr werden. Falls die Gewitterwolke Regen bringt, lasst es regnen, regnen hinab auf ihn. So soll es sein. Ein Trauer- und Klagelied für Martin Luther King Jr., das die irische Rockband U2 auf ihrem Album „The Unforgettable Fire“ 1984 einspielte. Lang ausgehaltene Harmonien, eine wenig bewegte, trauernde und tröstende Melodie mit dem geringen Tonumfang einer Septime, braucht dieses Stück in dem Arrangement der King’s Singers nur ein, zwei Harmonieverschiebungen (an der Stelle „let it rain“ von G-Dur über e-moll nach C-Dur), um die Spannung in einen warmen fruchtbaren Regen zu verwandeln.

Christian: Nicht nur die herausragende und außergewöhnliche Persönlichkeit, derer dieses besondere Stück gedenkt, vor allem beeindruckt mich immer wieder die klangliche Umsetzung! Welch ein würdiges und zärtliches musikalisches Denkmal mit seinen warmen und scheinbar die Ewigkeit streifenden Klängen und der darüber schwebenden klagenden, aber in gleicher Weise Hoffnung verheißenden Solostimme, die unserem Marc wie auf den Leib geschneidert scheint.

Unser Leben währet siebenzig Jahr T: Psalm 90:10 (Luther) & Martin Schalling, M: Johann Michael Bach (1648-1694) 2017 im ProgrammBesetzung: SATTB gewünscht von Volker Unser Leben währet siebenzig Jahr, und wenn’s hoch kömmt so sind’s achtzig Jahr, und wenn’s köstlich gewesen ist, so ist es Müh und Arbeit gewesen; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon. // Ach Herr, lass dein liebe Engelein am letzten Ende die Seele mein in Abrahams Schoß tragen, den Leib in seinem Schlafkämmerlein gar sanft ohn einige Qual und Pein ruhn bis am Jüngsten Tage! Alsdann vom Tod erwecke mich…

Volker: Auch wenn die Psalmworte in Luthers Übersetzung missbräuchlich umgedeutet wurden zu einer angeblich lutherischen Pflicht zur Unterwürfigkeit, ist dieser Text dennoch tröstlich: als Aufforderung, das Leben trotz aller Gebrechen und Mühen zu genießen und zu feiern. Ganz besonders gilt dies in dieser schwebenden, genialen Verto-nung durch Johann Sebastians Schwiegerva-ter und Onkel 2. Grades in Kombination mit der dritten Strophe des Chorals von Martin Schalling „Herzlich lieb hab ich dich, o Herr“. Das Leben ist ein Fest nicht nur mit, vielmehr auch wegen der ständigen Begleitung des Gevatters. Wissen wir, wer von uns der Nächste ist? Nein! Wenn es uns aber gelingt, die Mühen als köstlich zu erleben, so erleben wir das Leben so frei wie die Vögel...

rifflied T: Leonhard Lorek (*1958), M: Michael Dubach (auch: Fritz M. Zickert, *1963), Arr: Christian Wiechel (*1970) 2018 erstmals im ProgrammBesetzung: SSSSAATB gewünscht von Volker alle, aber auch alle / wellen kommen einzeln an land / und lassen die nassen möwen am strand / zurück / den rest besorgt der regen / ich will nicht dass alle mich verstehn // alle, aber auch alle / ich will meine felle schwimmen sehn / wenn alle schiffe untergehn / die andere für mich falten // alle, aber auch alle / leute wollen ein anderes schiff / bloß ich wünsche mir andauernd das riff / zurück / den rest besorgt der regen...

Volker: L. Lorek und M. Dubach schrieben dieses Lied Mitte der 80er Jahre in Ostberlin. Mit ihren Untergrund-Bands fett und la deut-sche vita spielten sie wilde maritime Konzerte und nahmen ihre Stücke meist zu Hause auf Kassetten auf, mitten in einer Zeit der Gleich-förmigkeit und des Überdrusses. Lorek: „Das Meer bleibt uns als Katalysator für Sehnsucht: seiner Weite und seiner Abgründe wegen“.Für mich waren die Lieder von Lorek und Dubach in den 80ern Überlebenselixier. Das Rifflied drückt poetisch stimmig die Ambivalenz des Lebens in der DDR aus: Wegwollen, aber eigentlich nur das Riff suchen. Das Elend der grauen, nassen Möwen, die aber frei sind. Die etwas verzweifelte Lust daran, der Erwartung nicht zu entsprechen. Autonom sein - in allem lebendigen Elend!

If I ever lose my faith T+M: Sting (*1951), Arr: Jetse Bremer (*1959) 2018 erstmals im ProgrammBesetzung: SSATBB div. gewünscht von Marc Du könntest sagen ich verlor mein Vertrauen in Wissenschaft und Fortschritt / ... meinen Glauben an die heilige Kirche / ... meinen Orientierungssinn / du könntest dies und jenes sagen, aber / wenn ich jemals meinen Glauben an dich verlöre / gäbe es nichts mehr, was ich tun könnte /.../ kein Wunder der Wissenschaft / das sich nicht von Segen in einen Fluch wandelte / keine militärische Lösung / die nicht in Schlimmerem geendet hätte, aber / lass mich zuerst sagen / Falls ich je meinen Glauben in dich verliere / dann gäbe es keine Rettung mehr für mich....

Marc: Der Songtext beschreibt ein entwur-zeltes Ich, das seinen Halt im Glauben an Jemanden findet. Aber wer ist dieses Ich? Ein geliebter Mensch? Oder meint er sich selbst? In Krisenzeiten kann auch der Blick in den Spiegel verbunden mit dem Glauben an die eigenen Fähigkeiten existenziell sein. Für mich besingt Sting seinen Glauben an Gott - nicht in Form der Institution Kirche, sondern als direkten Draht zu ihm. Der tolle Chorsatz von Jetse Bremer macht sich anfangs genau diese Religiosität zu eigen, um dann über Jazz-Wendungen in den bekannten Popsong zu münden. Solches Glauben ist eine Ohrenfreude!

Riverdance T+M: Carsten Gerlitz (*1966) 2018 erstmals im ProgrammBesetzung: SSSATTBBgewünscht von Carola Carsten Gerlitz ist Berliner Chorleiter, Arran-geur und Komponist, dessen erfrischende Sätze uns von Beginn an begleiten. Hier lässt er den Bass keltisch stampfen…

Carola: Irland ist seit meiner Zeit dort nach dem Abitur meine zweite Heimat geworden – das Land, die Leute, seine Musik und sein Tanz. Musik und Set-Dance haben wir (mein Mann und ich) mit nach Michendorf gebracht und so freute ich mich, mit diesem Lied eine Verbindung zwischen dem chorus und meiner Liebe zu „Irish music and dance“ zu schaffen. Der Name des Stückes „Riverdance“ soll sich wohl auf die weltbekannte Step-Show bezie-hen, wobei die Melodien von Herrn Gerlitz eher frei nachempfunden sind. Die Show hat allerdings mit dem traditionellen Set-Dance mit einfacheren Schritten wenig zu tun. Ich denke, die Freude, die diese erfrischende Gute-Laune-Musik verbreitet, kommt jedenfalls auch bei diesem Stück rüber, oder?

Gøta M+T: Peder Karlsson (*1963) 2015, 2016 und 2017 im ProgrammBesetzung: SSATB div. gewünscht von Carola & Socke Peder Karlsson wachte Monate nach einem Besuch in Gøta auf den Färöer Inseln mitten in der Nacht mit einer Melodie im Kopf auf. Erst später entdeckte er die Verwandtschaft zur Musik der kargen Färöer, auf denen praktisch jeder Musik macht. Er entwickelte aus der Melodie dieses berühmte a-cappella-Stück für sein Ensemble The Real Group.

Carola: Das Stück zog mich schon beim ersten Hören in seinen Bann – die Klangflächen, die Melodien und dazu die einfache Lautsprache. Das weckt die Sehnsucht nach dem hohen, kühlen Norden mit seinem klaren Licht und der oft so schroffen, eindrucksvollen Landschaft. Ein Song zum Sich-rein-fallen- und die Stimme klingen lassen.

Socke: Immer, wenn wir dieses Lied singen, muss ich an Ronja und die Räuber auf der Mattisburg denken: "Früher Morgen ist es. Wie der erste Erdenmorgen so schön. Und ringsum ist alle Herrlichkeit des Frühlings. In allen Bäumen und allen Wassern und allen grünen Büschen lebt es, es zwitschert und rauscht und summt und singt und plätschert, überall erklingt das frische, wilde Lied des Frühlings." (Astrid Lindgren)

1 2 3Unsere Wunschtitel - Ihr Programm:

1. Riverdance 2. If I ever lose my faith 3. Ehre sei dir, Christe 4. God only knows 5. Lied zur Nacht 6. Gøta 7. O Täler weit, o Höhen

(Abschied vom Walde) 8. Lobet den Herrn, alle Heiden 9. M.L.K. 10. Unser Leben

währet siebenzig Jahr 11. rifflied 12. Dein Herzlein mild 13. Heimlich und gemein 14. Don't stop me now 15. Sommarpsalm 16. A cappella bewegt

17. … und was wünschen Sie sich?

4 5

6 7 8 9 10 11

Page 2: T: Hermann Bonnus (1504-1548), T: Mike Love (*1941), M: Brian …€¦ · 2018-10-31 · Ehre sei dir, Christe T: Hermann Bonnus (1504-1548), M: Heinrich Schütz (1585-1672) 2018

Zugabe? Jetzt können Sie sich etwas aussuchen! Aus den folgenden Songs, die wir in den vergangenen Jahren gesungen haben:

Da trunken sie Heintz Wolff

I sing You sing Anders Edenroth

Kleine Taschenlampe Klopprogge/Taylor/Carsten Gerlitz

Penny Lane Lennon/McCartney/Bob Chilcott

The longest time Billy Joel/Kirby Shaw

Verleih uns Frieden Balthasar Resinarius

Voorpost van de dod Hans Zimmer/Jetse Bremer/Thekla Wiesenberg & Marc A. Gluba

Dein Herzlein mild T: Paul Heyse (1830-1914), M: Johannes Brahms (1833-1897) 2018 erstmals im ProgrammBesetzung: SATB div. gewünscht von Sebastian Dein Herzlein mild, du liebes Bild, das ist noch nicht erglommen, und drinnen ruht verträumte Glut, wird bald zu Tage kommen. / Es hat die Nacht ein’n Tau gebracht den Knospen all im Walde, und Morgens drauf da blühts zuhauf und duftet durch die Halde. / Die Liebe sacht hat über Nacht dir Tau ins Herz gegossen, und Morgens dann, man sieht dirs an, das Knösplein ist erschlossen.

Sebastian: Dies ist das vierte der „Sieben Lieder für gemischten Chor“ op. 62 von Johannes Brahms. Brahms hat diese sieben a-cappella-Chorsätze zu Ostern 1874 für einen Freund geschrieben. Sie sind Zeugnis der deutschen Literaturrezeption in Form prominenter Vertonungen: Die beiden märchenhaften Gedichte „Waldesnacht“ und „Dein Herzlein mild“ stammen von Paul Heyse, der 1910 als erster deutscher Belletrist den Nobelpreis für Literatur erhielt. Musikalisch sind die Stücke in ihrer weitgehend liedhaften und homophonen Struktur volksliednah – und so wunderbar romantisch!

5 Jahre chorus vicanorum - Wunschkonzerte a cappella:

So. 24.06.2018, 16.30 Dorfkirche Wildenbruch

So. 08.07. 16.00 Dorfkirche Zühlsdorf (Mühlenbecker Land)

So. 26.08. 17.00 Stadtkirche St. Laurentius Köpenick

So. 02.09. 12.00 Schloßkirche Schwerin in Mecklenburg (Matinee)

Sa. 06.10. 17.00 Bergholzer Kirche (Nuthetal)

So. 07.10. 17.00 St. Gotthardtkirche Brandenburg an der Havel

Weitere Termine und Informationen finden Sie auf unserer Homepage!

www.chorusvicanorum.de Wenn Sie per E-Mail über Konzerte

informiert werden möchten, schreiben Sie uns eine Mail an:

[email protected]

Fünf Jahre chorus vicanorum - ein kleines Jubiläum für ein kleines Ensemble! Vor fünf Jahren haben wir uns unter dem Namen chorus vicanorum zusammengetan, um a cappella und rein akustisch Musik zu singen, die lebendig ist und belebt. Zuerst waren wir acht, dann elf, seit Anfang 2014 sind wir zu zehnt: ein Doppelquintett. Wir proben zweimal im Monat, singen jedes Jahr fünf bis zehn Konzerte im Sommer und am Jahresende, meist in den Dorf-kirchen unserer Umgebung, aber auch schon mal in Potsdam oder Berlin oder in der Volksbühne Michendorf. Fünf Jahre! Das ist keine sehr lange Zeit, aber doch: wir sind älter geworden, unsere Kinder größer, unser Repertoire vielfältiger. Wir sind als Ensemble zusammengewachsen - und wir freuen uns auch nach fünf Jahren auf jede Probe und auf jeden Auftritt. Bestanden unsere ersten Sommerkonzerte im Jahr 2013 (a-cappella-Popmusik aus 2 Jahr-hunderten) und 2014 (sternenhimmel….popmusik a cappella) noch aus rein weltlicher Musik, begannen wir danach weltliche und geistliche Stücke in den Konzerten zu kombinieren, was heute Teil unseres besonderen Profils ist. Ein Höhepunkt war 2015 (oben und unten a cappella: musik zwischen erde und himmel) das Abschlusskonzert bei den Lehniner Sommermusiken. 2016 schrieb uns Christian Wiechel ein erstes Stück mit dem Titel des Sommerkonzerts (a cappella bewegt). Das Programm für 2017 (Ich Will Gesang!) orientierte sich am Reformationsjubiläum und war musikalisch und inhaltlich das wohl spannungsreichste bislang. Für das diesjährige Sommerprogramm durften sich alle aus unserem Ensemble zwei Stücke wünschen: ein neues und eines, das wir schon einmal gesungen haben. Und zum Schluss darf sich auch unser Publikum etwas wünschen! Was bei solch einem Wunschprogramm herauskommt: hören Sie selbst!

Heimlich und gemein T+M: Christian Wiechel (*1970) 2018 erstmals im ProgrammBesetzung: SSATB div.gewünscht von Christian Heimlich und gemein schmeicheln wir uns ein, setzen uns in dein Ohr, säuseln dir etwas vor, du wähnst dich in Sicherheit. Doch das solltest du nicht tun! Sei besser auf der Hut, vertrau uns nicht, denn klingt die Musik gut, lügt sie dir ins Gesicht! Sie tönt ganz sanft und weich, doch tun’s die Worte gleich? Hör zu, was wir für dich singen, nur für dich! … // Spürst du schon (heimlich und gemein) wie schön setzen wir uns in dein Ohr, nicht allein, nein im Chor! Damit du uns wirklich hörst, hörst du? Wir versprechen dir mit leichter Hand den Himmel hier auf Erden. Doch wenn du dich betören lässt, kann’s leicht die Hölle werden, darum sieh dich vor! …

Christian: Was kann Musik für eine Wohltat sein, wie heilsam ist ihre Kraft mitunter. Aber welch Unheil kann auch mit ihrer Hilfe über die Welt hereinbrechen! Mit Musik verschafft sich der Eine den großen Auftritt, untermalen andere ihre politischen Parolen, mit Musik bläst man zur Jagd, man zieht in Kriege und feiert vermeintliche Siege. Und wie oft wird sie zweckentfremdet und degradiert zu Fahrstuhlmusik oder um unsere Kauflust anzuspornen. Verpackt in süße Klänge lässt sich noch die billigste Botschaft gewinnbringend an den Menschen bringen. Bekommen wir das eigentlich mit?

Sommarpsalm T: Carl David af Wirsén (1842 - 1912), dt. T: Josef Newerkla, M: Waldemar Åhlén (1894 - 1982) 2015 im ProgrammBesetzung: SSAATBBgewünscht von Elke En vänlig grönskas rika dräkt har smyckat dal och ängar. Nu smeker vindens ljumma fläkt de fagra örtesängar. Och solens ljus och lundens sus och vågens sorl bland viden förkunna sommartiden. Der romantische Sommerpsalm wurde als Lobeslied über die Schönheit des Irdischen mit der Melodie und dem Satz des Stockholmer Komponisten Waldemar Åhlén von 1933 zum schwedischen Volkskulturerbe. Es ist Nr. 201 im schwedischen Kirchengesangbuch und stand 2002 in der Aufnahme des Ensembles ”The Real Group” auf Platz 14 der schwedi-schen Popcharts.

elke: was fehlt im programm? als musikalisch verantwortliche muss ich auch die zusammensetzung des programms und die probenzeit im blick haben... die auswahl fiel mir nicht ganz leicht, es gibt so viel schönes! beim sommerpsalm liebe ich vor allem den ersten vollen akkord nach dem auftakt, es ist ein rundum-wohlfühl-akkord, dem ein bad in der menge der klänge folgt. an den schwedischen originaltext haben wir uns bisher nicht gewagt - mit blick auf die immer zu knappe probenzeit ...

Don’t stop me now T+M: Freddie Mercury (1946-1991), Arr: Oliver Gies (*1973) 2018 erstmals im ProgrammBesetzung: SATB div.gewünscht von Thiki Heute Abend werde ich mich richtig gut amüsieren / Ich fühle mich lebendig / Und die Welt werde ich auf den Kopf stellen... / Also halte mich jetzt nicht auf / Weil ich Spaß habe / Ich bin eine Sternschnuppe, die wie ein Tiger durch den Himmel springt / Den Gesetzen der Schwerkraft trotzend / Ich bin ein Rennwagen, der vorbei saust wie Lady Godiva... / Wenn du Spaß haben willst, ruf an... / Halte mich nicht auf / Habt Spaß!

Thiki: Super passend zum Thema "das Leben feiern" mit der Aufforderung, dabei zu sein und Spaß zu haben - voller Lebenslust!Und dabei auf’s Ganze gehen, wie Lady Godiva: Ihr Mann, König Leofric, beutete das Volk aus, sie aber ertrug es nicht, die Men-schen leiden zu sehen. Höhnisch versprach er ihr, er würde die Steuerlast senken, wenn sie nackt durch die Stadt reite. Natürlich tat sie das und Leofric, vom Mut seiner Frau beein-druckt, erließ daraufhin alle Steuern, außer jene auf Pferde…

A cappella bewegt T+M: Christian Wiechel (*1970) 2016 im Programm Besetzung: SSATBgewünscht von Christine Manch einer läuft weit weg, so weit wie’s geht, wenn ihm der erste Chorton um die Ohren weht. Ihn treibt die Flucht zu Country, Hip Hop, Suiten von Bach oder er sucht bei Rammstein anständig Krach. Rennst du, weil die Sängerin dir die Nerven zersägt, weil es so klingt, als ob ein Hammer auf ihren Daumen schlägt, stellst du fest: A cappella bewegt. // Thiki und Ulrike tun so etwas nicht, auch Christine und Carola klingen wie ein Gedicht. Etwas tiefer Elke, Socke singen Alt mit reichlich Flair, Marc und Christian stehen beide im Tenor und strahlen sehr. Von Sebastian und Volker wird das Fundament gelegt für das Ding, das den Namen „chorus vicanorum“ trägt und für euch seine Stimmen bewegt…

Christine: Das ist es, was uns alle zusammengeführt hat: Liebe zur Musik und Riesenfreude am Singen, und zwar a cappella. Und Christian hat es so toll in Töne und Worte gefasst – speziell für uns, besser geht es nicht. Darum ist dieser Song für mich ein MUSS in unserem Jubiläumsprogramm. Außerdem haben wir uns damit, wenn man genau hinhört, gleich vorgestellt – also „Ohren gespitzt“! Ich hoffe, unsere Begeisterung ist spürbar und schwappt auf unser Publikum über.

1513 1412 16 chorus vicanorum sommer- konzerte

2018

lasst uns

das leben feiern!

chorus vicanorum aus Michendorf, "der Chor, der vom Dorfe kommt“:

v.l.n.r.: Thekla Wiesenberg (S),

Marc A. Gluba (T), Christine Kühn (S),

Volker Wiedersberg (B), Carola Grüneberg (S),

Ulrike Conrady (S), Christian Wiechel (T), Elke Wiesenberg (A), Sebastian Saule (B), Annekathrin „Socke“

Grambow (A)

17…2 3

!

376 16

16 7116 71 23

2015

7 5 4 03 7 516 9 3 3 1 3:: .

!,. 6

03 :7 97 163 2 0 03: 03 52 :4 0 37 16372 )

).( 6 2 497 163 3 3 75 5 9 3

,. 647 5 97 163 2

5 3 37 37 3 )-

637:75 03 2 ) . 62 497 163 7163 2 4

79 2 :7 3

).

32 -2

-2 3- 6

-2- 99

3 1 0 , 3 1

�������������!����������������

������������������������ �������������������������������

������������������������������������������������������������������������������ ���

���������������������������������������������������������� ���������������������������������������� �

��������������������������������������������

������������� �������

.00 27 . 2 71

� 7 . 2 71 11 2 �

1 10 1 6 01 6

22 ..

1 6 01 6

0: 2: . :04 :-2 . 7,: -2

2: , : 74 :-2 9 . 6 , , , :1

2: . :04 :-2 9: :

2: . :04 :-2 9

zwischen erde

und himmel

chormusik a cappella

von heinrich schütz

bis peder karlsson

sommerkonzerte 2015

chorus vicanorum

www.chorusvicanorum.de