Tagebuchfragmente: Eine Reise in Die Schweiz (2011)

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8/4/2019 Tagebuchfragmente: Eine Reise in Die Schweiz (2011) http://slidepdf.com/reader/full/tagebuchfragmente-eine-reise-in-die-schweiz-2011 1/34 Eine Reise in die Schweiz (2011)  jwr1947 Das Leben ist so einfach. Wie der Mensch und das Tier wächst die Pflanze aus einem winzigen Samen und entwickelt sich zur wunderschönen Blüte, die sich bei den Insekten um einer Befruchtung bewirbt. Je nach Konkurrenzlage wächst der Druck zur Optimierung der Partnersuche. Die Flora reagiert darauf indem die Pflanzen phantastische Farben und Formen entwickeln um sich mit der ebenso komplexen Insektenwelt abzustimmen. Letztendlich strebt jede Pflanze im Idealfall nach einer eigenen Insektenart zur Bestäubung um die artspezifische Fortpflanzung zu optimieren. Es ist ein Wunder, das sich vor unseren Augen entfaltet. Marcel Proust hat es in seiner Einführung zu Sodom und Gomorra 1 beschrieben. Dort können Sie es auf den ersten Seiten nachlesen. Das Wunder birgt jedoch auch Risiken. Falls das dedizierte Insekt ausstirbt, ist in einigen Fällen auch die zugehörige Pflanzenart dem Untergang geweiht. Pflanzenart und Insekt haben sich dann in einer so engen Symbiose verstrickt, dass sie gewissermaßen eine Einheit bilden. Wie die Pflanzen und Tiere hat auch der Mensch seine Befruchtungsmechanismen spezialisiert und optimiert. Nachdem ich die Rolle der Sprache beim Befruchtungsprozess entdeckt hatte wurde klar, dass insbesondere die Ego-Pronomina 2  in diesem Verfahren eine besondere Rolle spielen. Diese Wörter bilden die Basis eines religiösen Systems, das sich in einem großen Teil des indoeuropäischen Sprachbereichs verbreitet hat 3 . Die Ego-Pronomina sind nicht nur so geformt, dass sie die männlichen und weiblichen Antipoden codieren, sondern auch noch den Kern (  yau/iau) bilden des indoeuropäischen Namen  Dyaus ,  beziehungsweise  Diaus für den bedeutenden Himmelsgott. 1  À la recherche du temps perdu  Auf der Suche nach der verlorenen Zeit  ) ist das Hauptwerk von Marcel Proust, geschrieben 1908/09 bis 1922. 2  Persönliche Pronomina der ersten Person Singular 3 Die Entstehung der West-Europäischen Pronomina (Übersicht)  Abb. 1: Aufnahme einer Blüte am Bluemlisalp, Beatenburg 

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Eine Reise in die Schweiz (2011) jwr1947  

Das Leben ist so einfach. Wie der Mensch und das Tier wächst die Pflanze aus einem winzigenSamen und entwickelt sich zur wunderschönen Blüte, die sich bei den Insekten um einer Befruchtung bewirbt. Je nach Konkurrenzlage wächst der Druck zur Optimierung der Partnersuche.Die Flora reagiert darauf indem die Pflanzen phantastische Farben und Formen entwickeln um sichmit der ebenso komplexen Insektenwelt abzustimmen. Letztendlich strebt jede Pflanze im Idealfallnach einer eigenen Insektenart zur Bestäubung um die artspezifische Fortpflanzung zu optimieren.Es ist ein Wunder, das sich vor unseren Augen entfaltet. Marcel Proust hat es in seiner Einführungzu Sodom und Gomorra1 beschrieben. Dort können Sie es auf den ersten Seiten nachlesen.

Das Wunder birgt jedoch auch Risiken. Falls das dedizierte Insekt ausstirbt, ist in einigen Fällenauch die zugehörige Pflanzenart dem Untergang geweiht. Pflanzenart und Insekt haben sich dann in

einer so engen Symbiose verstrickt, dass sie gewissermaßen eine Einheit bilden.Wie die Pflanzen und Tiere hat auch der Mensch seine Befruchtungsmechanismen spezialisiert undoptimiert. Nachdem ich die Rolle der Sprache beim Befruchtungsprozess entdeckt hatte wurde klar,dass insbesondere die Ego-Pronomina2  in diesem Verfahren eine besondere Rolle spielen. DieseWörter bilden die Basis eines religiösen Systems, das sich in einem großen Teil desindoeuropäischen Sprachbereichs verbreitet hat3.

Die Ego-Pronomina sind nicht nur so geformt, dass sie die männlichen und weiblichen Antipodencodieren, sondern auch noch den Kern ( yau/iau) bilden des indoeuropäischen Namen  Dyaus,

 beziehungsweise Diaus für den bedeutenden Himmelsgott.

1  À la recherche du temps perdu (  Auf der Suche nach der verlorenen Zeit  ) ist das Hauptwerk von Marcel Proust,geschrieben 1908/09 bis 1922.

2  Persönliche Pronomina der ersten Person Singular 3 Die Entstehung der West-Europäischen Pronomina (Übersicht)

 Abb. 1: Aufnahme einer Blüte am Bluemlisalp, Beatenburg 

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Die Tatsache, dass sich die Ego-Pronomina als Kern des Himmelsgottes gestaltet haben, wird amdeutlichsten sichtbar in der Alpenregion Graubünden um der schweizerischen Stadt Chur. Zur Studie dieser etymologischen Anomalie unternahm ich ausgerechnet zur Zeit deszusammenbrechenden Euros mit meiner Frau und zwei Freunden in September eine Kurzreise indie Alpen.

Quelle: Karte Sprachen Graubünden,Sprachregionen im Kanton Graubünden,

selbstgezeichnet von Tschubby (gemeinfrei)

Auf der Karte kann man sehen, dass ursprünglich zwischen Trin und Ilanz eine Sprachgrenze(Trennstelle zwischen Sut- und Surselvisch) am Rheinschlucht existierte. In dieser Gegend möchteich mich mal umsehen und die Barrieren untersuchen.

 Abb. 2: Ehemaliges Verbreitungsgebiet der romanischen Idiome in Graubünden

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14 September 2011 – Mittwoch – die Rätoromanische Dialekte

Zur Hinreise folgt man zunächst mehr oder weniger den Rhein vom österreichischen Bregenz bisnach Chur. Diese einfache und bequeme Route befindet sich in einem breiten Tal, das tief in dieAlpen führt. In Chur jedoch spaltet sich der Rhein in zwei Flüssen, den Vorderrhein und den

 Hinterrhein, die jeweils ein eigenes Gebirgstal gebildet haben. In dieser Regio mit dem NamenGraubünden spricht man Rätoromanisch.

Der  Hinterrhein führt uns weiter nach Süden, bis der Reisende die Sperre “Via Mala” überwindenmuss um anschließend den San Bernadinopass nach Italien zu überqueren. Im Bereich desHinterrheins spricht die Bevölkerung “Sutselvisch”, das vom Ego-Pronomen “ jou” geprägt wird. Imöstlichen Bereich dieser Regio spricht man (in Richtung des Juliapasses) einen Surmeirischen Dialekt, der sich vom Sutselvischen unterscheidet durch einem Ego-Pronomen “ ja”, das wohl ausdem östlich davon angewandten “ jau” des Vallader -Dialects abstammt. Vallader ist der Dialekt, denman im östlichsten Schweizer Kanton Engadin spricht, das vom Oberlauf der Inn gebildet wird.Zwischen Surmeirisch und Vallader  gibt es noch den  Putér -Dialekt mit dem Ego-Pronomen„eau“, das ebenso einen Übergang zwischen „ ja“ und “ jau” darstellt.

Im Gegensatz dazu führt das Tal des Vorderrheins die Reisenden in westliche Richtung, wo manalsbald ebenfalls auf ein Hindernis stößt, das als Rheinschlucht (Ruinaulta4) bekannt steht. An dieser Stelle hat vor Tausenden Jahren ein gigantischer Erdrutsch den Rhein blockiert, so dass der Flusssich einen neuen Weg gebahnt hat. An dieser Stelle liegt das Städtchen “Flims”, in dem wir unser erstes Quartier gebucht haben. In diesem Bereich des Vorderrheins spricht die BevölkerungSurselvisch, das vom Ego-Pronomen “ jeu” geprägt wird. In der Zusammenfassung kann man dieGestaltung der Ego-Pronomina so vereinfachen, dass diese sich von Chur aus in westlicher Richtung zu “ jeu”, in in südlicher Richtung zu “ jou” und in östlicher Richtung zu “ jau” ausgeprägthaben. Die letzte Volksgruppe wird wegen diesem Ego-Pronomen sogar „ Jauer “ („ Jau“-Sager)genannt. Auch gibt es übrigens Familiennamen „ Jauers“, die vielleicht aus dieser Gegend

stammen5

.Merkwürdig ist das die Verbreitung der Ego-Pronomina sich im größeren Maßstab fortsetzt. Unter Verlust des letzten Buchstabens „u“ kann man feststellen dass sich die Ego-Pronomina von Chur aus in westlicher Richtung zum Französischen “ je”, in in südlicher Richtung zu Italienisch/Spanisch“io” und in östlicher Richtung zum slawischen “ jau” ausgeprägt haben.

Unser Hotel gestaltet sich als Familienbetrieb, in dem wir an der Rezeption und am Frühstücktischmit den Eigentümern und ihren Kindern die Grundlagen der rätoromanischen Sprache üben können.Der Chef und die Chefin sprechen fließend  Rumantsch, und genauso fließend Deutsch, Französischund Italienisch. Sie erklären mir auch dass “ Ruinaulta” “hoher Steinhaufen” bedeutet.

Die Standardisierung der rätoromanischen Sprache gestaltet sich als schwierig, weil es nicht

weniger als fünf Hauptdialekte gibt. Die westliche Variante Surselvisch wird am häufigsten benutzt,gefolgt vom östlichen Vallader 6. Der Begriff “Sutselvisch” ist nach Aussage des Hotelchefsunüblich.

4 Hoher Steinhaufen5  Jauers or other spellings of this name - Jawor - Family History6 Info aus Wikipedias Rätoromanisch

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Deutsch Surselvisch

Sutselvisch

Surmeirisch

Puter Vallader 

RumantschGrischu

n

Ladin(Gherdëina)

Ladin( Nones)

Latein Italienisch

Rumänis

ch

ich jeu jou ja eau eu jau ie mi ego io eu

Tabelle 1: Ego-Pronomina aus Wikipedias Rätoromanisch

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Die Rheinschlucht – Ruinaulta

 Nach Ankunft im Hotel unternehmen wir noch einen Spaziergang, der uns in 45 Minuten zumAussichtsturm „Conn“ oberhalb des Rheinschluchts führt. Der Felsen ähnelt dem Kreidefelsen auf der Insel Rügen, der genauso weiß aufleuchtet in den Strahlen der untergehenden Sonne.

Das Foto wurde am Aussichtspunkt “Conn” (970m), aufgenommen, das 45 Minuten von Flims-Waldhaus (1130m) entfernt ist. Der Rhein befindet sich an dieser Stelle auf 656 m Höhe.

 Abb. 3: Die Rheinschlucht Ruinaulta bei Flims

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15 September 2011 – Donnerstag – Die Rheinschlucht bei Flims

Für Donnerstag steht eine Wanderung in der Ruinaulta bei Flims auf dem Programm. Wir nehmenden Postbus nach Ilanz und von dort den Zug der Rhätischen Bahn nach Trin. Für diese Strecke istdas Tagesticket für 16 CHF ideal.

Der Postbus fährt haarscharf an den Dachziegeln und Außenmauern der kreuz und quer, aber immer eng gebauten Wohnhäusern der Dörfern. Der Busfahrer hat seine Fahrpraxis woanders aufgebaut,denn nirgendwo finde ich Streifen oder Kratzer an den Wänden und am Bus.

Infolge Straßenbauarbeiten verspätet sich der Bus und fährt der Zug vor dem letzten Halt desBusses in den Bahnhof  Ilanz ein. Der Bus muss jetzt vor der Bahnübergang warten und riskiert diezu späte Ablieferung der Passagiere für den Anschluss nach Trin. In diesem Notfall ruft jedoch der Busfahrer mit seinem Handy den Zugführer an und bittet ihn um eine kurze Verzögerung. DasSystem funktioniert einwandfrei und wir erfreuen uns auf einen idealen Anschluss auf denwartenden Zug.

Trin spielte in den Weltkriegen eine militärische Schlüsselrolle bei der Verteidigung der 

Alpenfestung. Am Bahnhof unterhalb dem Dorf kann man Talenge der Rheinschlucht gut einsehen.Weil der Fluss stark mäandert sind die Ufer für Fußpfade kaum brauchbar, geschweige denn für Straßen. Es ist nur eine Bahnlinie möglich und ein schmaler Fußweg. Nach der Besichtigungnehmen wir den nächsten Zug zurück. Dazu sollte man ja nicht vergessen den „Anforderungsknopf“zu betätigen, sonst fährt der Zug einfach ungebremst weiter...

In Versam steigen wir aus und gehen zuerst hundert Meter stromabwärts am Rhein entlang inRichtung Trin um den imposante Mäander des Rheins zu besichtigen. Danach wandern wir zurück und folgen die Trampelpfade entlang des Flusses zum Bahnhof  Valendas, von wo wir den Zugzurück nach Ilanz erreichen. Der Postbus bringt uns anschließend zurück nach Flims.

Die Wege der Ruinaulta sind nur als Wanderwege neben dem Schmalspurgleis der  Rhätischen Bahn

geeignet. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Handelswege im Altertum unmöglich gewesen seien.In der Nähe von Flims entdecken wir ein archäologisches Monument (der Park “La Mutta”) aus der Bronzezeit, das um 1600-400 vor Christus datiert wird. Diesen Park werden wir am Mittwoch

 besuchen.

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16 September 2011 – Freitag – Falera (Fellers)

La Mutta

Der  Park “La Mutta” in Falera (Deuts: Fellers) umfasst 36 Menhire, die in mehreren Reihen an der Dorfskirche aufgereiht stehen. Auch wurde eine bronzenen Scheibennadel  mit (möglicherweise)einem eingravierten Kalender zur Berechnung der  synodischen Periode des Planeten Venus mit584/585 Tagen. Die Menhire bilden ein megalithisches Kalendersystem dessen Hauptlinie auf denKirchturm von Ladir-Ruschein (Azimut 62°-63°) ausgerichtet wurde, wo die Sonne 30 Tage vor,

 bzw. nach der Sonnenwende bei Taminser-Calanda aufgeht. Eine weitere Linie (Azimuth 31°-32°)markiert den Aufgang des Sternbildes Cassiopeia (der Stern Caph) im bronzenen Zeitalter.

Folgendes Bild verdeutlicht in einem Detailfoto die Hauptlinie der Menhire, wobei rechts im Bildhinter einem Baum das Zielpunkt des Kirchturms von Ladir sichtbar wird. Tatsächlich enthält dieHauptlinie mindestens sieben Menhire in einer Linie.

Archäologen haben festgestellt, dass die katholische Kirche nahezu alle imposante Kultplätze undMenhire in der Umgebung von Ilanz durch Kirchen haben ersetzt. Das gilt sicherlich auch für dieKirchen in Falera und Ladir-Ruschein. Insgesamt liegen fünf Kirchen auf der gleichen 62°-Achse:Schnaus, Ruschein, Ladir, Falera und das «Bildstöckli» von Laax7. Unter diesen alten Kirchlein

 befinden sich vielleicht noch wertvolle Reste der alten Kultur. Auch in Chur und Saas Fee sindvielleicht heidnische Objekte durch christlicher Symbolik ersetzt worden.

7 ↑aus Wikipedia  Park “La Mutta”:  Geomatische Untersuchung 

 Abb. 4: Hauptlinie mit mindestens sieben Menhire und der Kirchturm von Ladir in einer Linie

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Wie viele Menhire sind mittlerweile verschwunden? Gerade die wertvollsten Menhire undSonnensteine sind wohl an unsichtbarer Stelle in die mittelalterlichen Kirchfundamente verbautworden. Auf der Rückseite der Kirche befindet sich ein Brunnen, der vielleicht auf ursprünglich auseinem Menhir und ein heidnischer  Steinschale aufgebaut wurde, welche die Archäologen wohlübersehen haben.

Es ist schwer fest zu stellen ob das Material verwittert oder vielleicht absichtlich verstümmeltwurde um die heidnischen Symbolik zu entfernen. Es sind keineswegs Skulpturen, die ein Pfarrer gewöhnlich für eine Dorfkirche anfertigen lässt...

 Abb. 5: Cup mark bei der Kirche im La Mutta-Park 

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Im prähistorischen Dorf sind die 1,5m starken und 2m hohen Steinmauern noch gut erkennbar. AusResten von Asche konnte man das Alter der Siedlung auf 1400 vor Christus datieren.

Enorme Felsbrocken deuten die Lage einer Burg an. In einem Spalt erahne ich eine Zisterne oder Quelle. Die Gravur der lachenden Person befindet sich inmitten einem Haufen zusammengestürztenSteinquadern voller Moos.

Das Dorf Falera (1220m) liegt auf einer Anhöhe, 570 Meter über der Rheinschlucht (656m). DieBauweise ähnelt die Fundstelle Trojas. Die Mauern bestehen im Gegensatz zum gleichaltrigenBernstorf 8 aus riesigen Steinquadern.   La Mutta ist jedoch bedeutend älter als die angeblich

„älteste“9 Stadt nördlich der Alpen, die sich auf der Heuneburg befindet. Offensichtlich hat man beidieser Betrachtung La Mutta übersehen.

Am Rand des Hügels kann man auch Terrassen identifizieren, die zur Zeit als Weideland in Betriebsind, aber früher wohl für Ackerbau benötigt wurden.

8 Gelegen in Bayern an der Mündung der Glon in die Amper und aufgebaut mit einer Eichenholzpalisade.9 Quelle: Heuneburg

 Abb. 6: Lachende Person

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 Die St. Remigius Kirche

Die zentrale Dorfskirche (datiert auf ca. 1475 AD) im  Park “La Mutta” werde dem St. Remigiusgewidmet und enthält einige Kunstwerke, unter anderem ein berühmtes Abendmahlfresko aus 164610. Judas mit seinem verräterisch  gelben Tunika unter einem roten Gewand sitzt gegennüber Jesusund Joannes am Tisch, aber trägt keinen Heiligenschein – dafür aber einen Sack voller Silberlingen.An der gegenüberliegenden Wand befindet sich ein Endzeitgemälde, in dem Gott einen roten

Mantel (als männliches Symbol11) trägt.

Die älteste der vier Glocken wurde in 1300 gegossen. Die Kirche liegt inmitten einem ummauertenBereich, das an einer Arche erinnert. Die Fenster sind mit der traditionellen, keltischen Dreiteilungausgestattet.

Von Falera aus folgen wir den Planetenweg, der uns auf 1200 Meter Höhe zurückführt nach Flims.Am Nachmittag besuchen wir dann nochmals den Caumasee (997m) und benutzen dazu denAufzug, der uns kostenlos etwa 100 Höhenmeter schenkt.

10 Georg Wilhelm Gresner 11 Der Hermetische Codex

 Abb. 7: Fresko in der St. Remigiuskirche (Falera)

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17 September 2011 – Samstag – von den Rhein- zu den Rhone-Quellen

Wir verabschieden uns von der freundlichen Gastfamilie und folgen das Rheintal zum Oberalppas(2046m), wo nahe Andermatt eines der Vorderrhein-Quellen in der Region Tujetsch entspringt. Der 

 Name Tujetsch ähnelt dem Namen Deutsch. Das lokale Rumansch-Dialekt heißt Tuatschin, währendman für die Schrift Sursilvan verwendet. Der Tomasee (2345 m) gilt als Quelle des Hinterrheins.Eine weitere Verzweigung führt ab Disentis (wörtlich: “ Zweisprung ”) zum Lukmanierpass (1914m),der die Reisenden nach Italien geleitet.

Unser Weg führt jedoch nach Andermatt, das als Kreuzung der Handelsstraßen zum Gotthardpasseine bedeutende Rolle gespielt hat. Dann nehmen wir Kurs auf Westen und besteigen den hohenFurkapas (2436m), von wo eine kurze Strecke uns zum Belvedere neben dem Rhone-Gletscher führt. Die Eisfläche ist schon wieder geschrumpft. Mit weißen Tüchern versucht man dasAbschmelzen des Eisdaches an der profitablen Eishöhle zu verzögern, aber es ist natürlich nur eineBastellösung. Auffällig sind die vom Gletscher glatt polierten Flächen des Moränengesteins und der 

 blaue Lichteinfall in der Eishöhle.

Das Hotel Belvedère ist geschlossen und hat sich in eine Ruine verwandelt. Dieser Gletscher bildet

die Quelle der Rhone, die im lokalen Dialekt  Rotten heißt. Diese Bezeichnung stammt wohl vomLatein-Wort Rhodanus für die Rhône. Nach einer steilen Abfahrt zum Dorf Gletsch, das früher malam Fuße der Rhone gelegen hat. Jetzt ist das Dorf genauso wie Hotel Belvedère heruntergekommenund nahezu komplett baufällig geworden.

Wir verfolgen unseren Weg im langgestreckten Rhonetal nach Visp und biegen dann ab in einTunnel nach Saas Almagell (1673m). Wir erreichen das Hotel12 zusammen mit unseren FreundenLinda und Norbert.

Etwa 25km westlich von Visp liegt die französisch/deutsche Sprachgrenze beim Städtchen Leuk.Diese Grenze verläuft relativ willkürlich von Nord nach Süd und kreuzt zum Beispiel Fribourg,Morat und Biel13. Zwischen dieser Sprachgrenze und dem Surselvanischen Sprachgebiet liegt noch

ein ordentliches Stück Schweiz wo man Deutsch spricht.Wir nutzen den Rest des Nachmittags zu einer ersten Erkundung des Stausees am Mattmarkalp auf circa 2000 m Höhe.

12  Hotel Olympia - CH-3905 Saas Almagell 13 Sprachgrenzen der Schweiz

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18 September 2011 – Montag – Saas Fee

Es ist ziemlich frisch auf unserer Wanderung auf einem Walweg von Saas Almagell nach Saas Fee,das sich weit über der Talsohle auf einem Hochplateau erhebt. Abgesehen von einigen altenhölzernen Vorratsspeichern wird Saas Fee von einem gigantischen Parkhaus dominiert, das jeglicheIllusion einer mystischen Atmosphäre im Keim erstickt. Der Bunker ist eben der Preis den dieser Ort für ein autofreies Zentrum zu bezahlen hat.

 Abb. 8: Das gigantische Parkhaus in Saas Fee

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Die spezielle Bedeutung als Wallfahrtsort wird erst sichtbar als wir den Weg entlang der berühmtenKapellenweg heruntersteigen. Am Ortsausgang entdecken wir ein Kreuz aus 1763, das Jesus in

 blauem Lendentuch inmitten diverser Symbole abbildet, sowie ein Hahn, das All-sehende Auge,Sonne und Mond, Würfel, Leiter, Lanze, eine abgehackte Hand, eine Zange, und so weiter. Sonneund Mond sind m.E. heidnische Symbole, aber darüber kann man natürlich diskutieren. Das Kreuzist beschriftet mit: “ Er war gehorsam bis zum Tode am Kreuze”.

 Abb. 9: Kreuzbild Saas Fee (1763)

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Der Kapellenweg in Saas Fee

Die Maria-Kapelle am Ende des Kapellenwegs nach Saas Fee stammt aus 1687. Der Hauptaltar wurde im Zeitraum 1695-1709 gebaut. In den Abbildungen wird Maria hauptsächlich in Rot undBlau abgebildet. Für die chronologische Reihenfolge sollte man die Wallfahrt allerdings untenanfangen. Da wir nun mal aus Saas Almagell oben angekommen sind besichtigen wir die 15Kapellen in der umgekehrten Reihenfolge.

In Marias Himmelfahrt ist die Gottesmutter in Rot, Weiß und Blau gehüllt, während der Vatergott inRot, der heilige Geist in Weiß und der Sohn in Blau gekleidet sind.

 Abb. 10: Der Vatergott in Rot, Der Sohn in Blau und der heilige Geist in Weiß...

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Die Farbgebung ist nicht ganz schlüssig, denn auch Christus wird bei der Himmelfahrt in Purpur,Rot und Blau (mit Goldrändern) abgebildet:

 Abb. 11: Der Himmelfahrt Christi

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Bei der Kreuzigung trägt Jesus jedoch ein rotes Gewand:

Während der Geißelung trägt Jesus ein weißes Lendentuch.

 Abb. 12: Zur Kreuzigung trägt Jesus ein rotes Gewand 

 Abb. 13: Die Geißelung Christi

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In einem der 15 Kapellen wird Maria in Rot, Weiß, Gelb/Gold und Blau abgebildet, während Josef in Leichtpurpur, Weiß und Hellblau mit einem rot, weiß blauem Helm dargestellt wird.

Auffällig ist der merkwürdige Helm, den Josef trägt und aus roten Hörnern, einem weißen Bandund einer blauen Kugel zusammengesetzt wurde.

 Abb. 15: Josefs Helm

 Abb. 14: Maria, Josef und Jesus

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Der Vatergott wird (in Rot, Blau und goldgelb) zusammen mit dem heiligen Geist (in Weiß) als eingraubärtiger Himmelsgott abgebildet.

In den 15 Kapellen zu Saas Fee wird die heilige Familie und Trinität wie im Mittelalter üblich miteiner speziellen Farbcode abgebildet, die hauptsächlich auf Rot, Weiß, Goldgelb und Blau basiert.

Merkwürdig ist dass man diesen Farbcode ohne Begründung in fast allen mittelalterlichenKunstwerken zurückfinden kann. Niemand scheint sich für die Hintergründe dieses Farbcodes zuinteressieren, obwohl sie auch schon im Exodus etwa 25 Mal herangezogen wurde. Das Mysteriumscheint Bestandteil der mittelalterlichen Mystik zu sein, das im Laufe der Zeit seine Bedeutungverloren hat.

 Abb. 16: Der Vatergott 

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19 September 2011 – Mittwoch – Wanderung am Mattmark Stausee

Es weht ein schneidender Wind, während wir gegen einer horrenden Geldsumme für weinigeKilometern den Postbus nehmen von Saas Almagell  zum Stausee, der bedrohlich hoch (2000m)über diesem Dorf thront. Beim Bau des Staudamms sind unter anderem infolge einer Lawine desdarüber gelegenen Allalin-Gletschers zahlreiche Arbeiter umgekommen14.

Beidseitig des Stausees führen Straßen zum St. Moropass (2868m), der einen Kontakt zumItalienischen Walserdorf  Macugnaga (1195m) ermöglicht. Diesen Weg wollen wir beim üblenWetter zwar nicht ganz, aber doch symbolisch bis zur nächstliegenden Hochebene auskundschaften.

Bei Ankunft an der letzten Bushaltestelle ist der Nordwind bereits angewachsen zu einem veritablenSturm, in dem lose Schneeflocken horizontal vorbeifliegen. Bei Ankunft werden wir schlagartig voneinem Dutzend merkwürdig gefärbten Ziegen umringt, die vorne schwarz und hinten schwarz sind.

 Neugierig schnüffeln sie an unseren Händen, aber wir haben kein essbares Material in den Händen.Sie überlassen einige braune Kügelchen, die zur weißen und schwarzen Farbe eine dritte, brauneFarbe auslösen.

 

14 Mattmark: Dunkle Seite der Baugeschichte: Am späten Nachmittag des 30. August 1965 verschütten im Wallis 2Millionen Kubikmeter Eis und Geröll 93 Arbeiter. 88 von ihnen fanden den Tod. 56 der Toten waren italienische

Staatsangehörige. … "Und der Clou war noch, dass die Gerichtskosten den Familien der Opfer auferlegt wurden", betont Schiavi. "Das hat in Italien große Empörung ausgelöst." Schließlich hat dann der italienische Staat dieseKosten übernommen. "Das war wirklich ein Skandal", sagt Schiavi.

 Abb. 17: Schwarz-weiß-braune Ziegen

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Auf dem Hinweg wählen wir den Weg an der rechten Seite des Stausees, der durch einigen Tunnelnführt. Erinnerungsfotos der vielen verunglückten Arbeitern und einigen wenigen Touristenillustrieren, dass insbesondere Italiener beim Dammbau umgekommen sind. Am Ende des Stauseesführt der weitergehende Weg mit flachen Steinplatten in einer Linkskurve nach oben. Sogar imHerbst ist die Landschaft unwirtlich, wo man nicht in eine Notlage gelangen sollte. Über unserenWollmützen tragen wir eine Kapuze um die Ohren vor dem Wind zu schützen. Selbstverständlich

tragen wir alle Handschuhe.Wir wandern bis zur Hochfläche bei etwa 2450m und sehen weiter oben die Farbkleckse der Bergwanderer auf dem Weg zum Moropass. In dieser Höhe bleibt der Schnee bereits liegen.

  Nach einem Abstieg bei wütendem Gegenwind genießen wir von Bad im Whirlpool undanschließend einer erquickenden Sauna. Nach der plötzlichen Abkühlung soll das Wetter langsamwieder besser werden. In diesem Tal mit seinen steilen Berghängen kann man den Himmel kaumabschätzen. Wir müssen uns ausschließlich auf den Wetterbericht verlassen. Wie haben dieMenschen im Mittelalter in solchen Gegenden überhaupt reisen können?

In einem Reiseführer erfahre ich, dass 1906 der letzte Reisende in einer Sänfte (!) über denMoropass nach Italien getragen worden sei. Vor dieser Zeit scheint die Sänfte daher ein ganznormales Transportmittel gewesen zu sein...

 Abb. 18: Auf dem Weg zum Moropass weit über dem Stausee

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20 September 2011 – Dienstag - Der kleine Scheidegg 

Wir verabschieden uns vom Hotel in Saas Almagell15 und fahren nach Goppenstein, wo wir mit demZug in einer Viertelstunde durch den Lötschbergtunnel  Kandersteg erreichen. Diese Abkürzungerlaubt uns noch vor Ankunft im nächsten Hotel das sonnige Grindelwald mit einem Besuch zuverehren. In diesem Bereich der Schweiz sollte man jeden guten Wettertag sofort für Sehenswürdigkeiten nutzen.

Wir besteigen den Zahnradzug zum kleinen Scheidegg, der uns am nächsten zur Alpenspitze führt.Auf der linken Seite befindet sich die Eigernordwand, daneben der Mönch, das Jungfraujoch unddie Jungfrau. Der Anblick ist überwältigend, auch wenn wir Grindelwald vor vielen Jahren schonmal besucht haben.

Antennen

In meinen Erinnerungen haben um 1975 Mitarbeiter des AEG-Telefunken-Antennenlabors zwei1,2m-antennen für 11/14 GHz auf dem Jungfraujoch platziert, die in einem Antennenhandbuch auch

  beschrieben werden16

, aber inzwischen wohl verschwunden sind. Auf einer stark vergrößertenTeleaufnahme entdecke ich jedoch eine Hütte mit diversen Antennen, unter anderem einigenMuschelantennen mit der charakteristischen Muschelform.

15  Hotel Olympia - CH -3905 Saas Almagell 16 Bild 9.11: Antennenanlage eines 11 GHz/14 GHz-Satelliten auf dem Jungfraujoch und bei Interlaken in

Antennenpraxis: eine Einführung in die Welt der  Antennen 

 Abb. 19: Antennen am Jungfraujoch

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Der Kaffee (für eine respektable Summe von 5 CHF) im Restaurant am kleinen Scheidegg istvollkommen ungenießbar. Sicherlich hat die Küche seit Wochen vergessen die Maschine mit neuemKaffeepulver zu befüllen … Unhygienisch sind auch die Raben, die das Tischtuch mit ihrenVerdauungsprodukten beschmutzen.

 Abb. 20: Raben am kleinen Scheidegg 

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Die Fenster in de Eigernordwand

  Nach dem Abstieg zum Bahnhof Grindelwald-Grund fällt uns auf, dass die Fenster der Jungfraubahn das Sonnenlicht zufälligerweise so reflektieren dass man die Fenster des Tunnels imFelsen genau orten kann. Dieser Zufall wurde fotografiert. In einem Detailfoto kann man sogar die

 Nachbarfenster des Tunnels identifizieren.

Dieses Foto wurde am Dienstag, 20. September 2011, um 17:31:06 Uhr vor dem Bahnhof Grindelwald -Grund geschossen. Wahrscheinlich wiederholt sich dieser Effekt jedes Jahr um dieser Zeit und kann man so leicht die Fenster in der Nordwand zurückfinden.

 Abb. 21: Reflexionen an den Fenstern der Eigernordwand (Detailfoto)

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21 September 2011 – Mittwoch – Das Herz der Schweizer Alpen

Heute scheint ein gutes Föhn-Wetter zu herrschen. Diese Chance sollten wir wahrnehmen für einenRundflug über Eiger, Mönch und Jungfrau.

“Guten Morgen. Könnten wir bei Ihnen einen Rundflug zum Eiger, Mönch und Jungfrau buchen?”

“Ja, selbstverständlich! Wir haben einen Hubschrauber für Sie bereitstehen. Von wo rufenSie denn an?”.

“Vom Hotel Dorint am Beatenberg.”

“Ja, dann können Sie um etwa 11 Uhr hier sein und Ihren Rundflug starten.”

Wir packen einige Kameras ein und fahren mit dem Auto nach Grindelwald. Der winzige Flugplatz befindet sich in Gsteigwiler bei Interlaken. Wir folgen die Dorfstraße bis zum Dorfrand, wo sich einBüro neben einem Hangar befindet. Tatsächlich steht eine auf Hochglanz polierte Maschine bereit.Im Büro überzeugt uns der Chef den Rundflug um dem berühmten Trio zu buchen, wofür er „nur“220 CHF pro Person verlangt17. Während wir das Geld zusammensuchen und uns über einem

überzogenen Franken-Kurs beschweren, korrigiert er uns, dass gerade der Schweizer Franken stabilsei und es unqualifizierte Politiker sind, die ihren Haushalt nicht unter Kontrolle haben. Nur Volksentscheide können den Willen des Volkes repräsentieren. Er sei auch kein Schweizer , aber 

 Eidgenosse. Schweizer wird man mittels Passport, aber zum Eidgenossen wird man geboren. Er ruftkurz einen Piloten an und sagt ihm, dass er sich für einen Flug bereitmachen soll.

Ich gebe ihm Recht. Ringsum der Schweiz befinden sich lauter überschuldeten Länder, derenRegierungen nie eine Rückzahlung vorgesehen haben. Die einzige Lösung zur Lösung der Schuldenspirale ist eine Inflationswelle, welche die Sparer völlig enteignen wird.

17 Die Firma BOHAG in CH-3814 Gsteigwiler bei Interlaken

 Abb. 22: Ein auf Hochglanz polierter Wildstrubel...

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Dann kommt Franz in Fliegermontur herein. Am Hubschrauber gibt er jedem von uns einenKopfhörer und einige Anweisungen zur Kommunikation während dem Flug. Wir nehmen Platz undwarten gespannt was jetzt passiert. Nachdem sich die Rotoren auf voller Kraft drehen hebt der Helilangsam ab und nimmt Kurs auf Grindelwald , das in Miniaturform unter uns liegt. Franz überquertden Männlichen und nimmt Kurs auf die Eigernordwand, wo er uns die Fenster des Tunnels zeigt,an dem die Erstbesteigung ein so tragisches Ende genommen hat. Anschließend steigt er noch ein

wenig und umschwenkt dann kühn den Gebirgsrand zum dahinter liegenden, gleißend weißenGletscher. Soweit wir sehen können ist der Himmel strahlend blau und unbewölkt. Die gigantischeEisströme treffen sich am Concordia-platz, von wo der  Aletsch abfließt.

Der Hubschrauber nimmt jetzt Kurs auf den Mönch und umkurvt anschließend den Gipfel der  Jungfrau. Danach gewinnt Franz rasch Höhe bis auf 4000 Meter und zeigt uns die Berggipfel biszum Horizont, darunter auch der Mont Blanc. In der Ferne liegt auch das Euroland, wo gerade unser Geld verbrennt...

Die Schweiz ist deutlich ein winziges Land, das in Europa eine Zentralposition einnimmt. Franznimmt jetzt über dem  Lauterbrunnental  Kurs auf den Heimatflughafen. Wir verspüren beimschnellen Abstieg von 4000m auf 800m einen ungewohnt starken Druck in den Ohren. DieSpielzeug-Autos wachsen schnell und alsbald verlassen wir den Helikopter auf dem Flugplatz. Der Himmel ist unverändert makellos.

 Abb. 23: Concordia-platz, von wo der Aletsch abfließt...

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Die Trümmelbach-Wasserfälle

Wir verabschieden uns von Franz, der uns während dem Rückflug auf die imposante Wasserfälle imnahegelegenen Tal hingewiesen hat. Es sind nur wenige Kilometer Fahrt in Dorf Lauterbrunnen,von wo wir einige Kilometer ins Tal wandern wollen. Die Felswände dieses recht breiten Tals sind

 beeindruckend. Mehrere kleinere Wasserfälle stürzen sich vom überhängenden Rand herunter, aber diese bilden nur Nebenrollen in den Wasserströmen dieses Tals. Eines der Wasserfälle zerfällt sogar in einer Menge winziger Tropfen....

 Abb. 24: ... Ein Wasserfall voller winziger Tropfen

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Die zehn spektakuläre, unterirdische Trümmelbach-Wasserfälle verarbeiten die 20.000 Liter Gletscherwasser, welche pro Sekunde von Eiger, Mönch und Jungfrau abschmelzen und führendiesen Strom in einem Fluss dem Seengebiet Interlakens zu.

Beim Rückkehr nach Lauterbrunnen begegnen wir einen Alpenabtrieb der Kuhherde, die nacheinem Sommer zurückkehrt in den Stall. Auch das jüngste Familienmitglied ist feierlich gekleidet.Alle Tiere tragen Kopfschmuck mit einer Glocke. Die reiche Ernte wird in einem geschmücktenWagen mitgeführt.

Abends geniessen wir im Hotel eine Runde Schwimmen und eine fantastische Sauna, gefolgt von

einem vorzüglichen Dinner (Schweizer Raclette mit jungen Kartoffeln).Literatur

Kurz vor dem Einschlafen lese ich zur Zeit die   Zeit-Bibliothek der 100 Bücher, die 1980veröffentlicht wurde und ein deprimierendes Bild liefert von Hundertschaften von Autoren, diemittels Schreibkunst versuchen die Welt in irgendeiner Weise zu verbessern. Wirklich gelungen istes bekanntlich mit der Literatur nie. Momentan ist mal wieder ein monetäres Problem hochgekocht.Politiker haben nun mal eine gestörten Affinität zu Schulden und es wäre an der Zeit mal wieder einen großen Roman zur Notwendigkeit einer periodischen Währungsreform zu entwerfen. InAnbetracht der geringen Erfolgsaussichten scheue ich diesen Aufwand und entwerfe auf demBalkon mit grandioser Aussicht auf   Eiger, Mönch Jungfrau die einseitige, ja sogar einsätzige

Doktorarbeit, die ausnahmsweise18 nahezu vollständig vom Doctorandus in spe selbst formuliertwurde. Der Entwurf erhält analog an Schopenhauers “Welt als Wille und Vorstellung ” den Titel “ DieWelt als Unwille und Ungewolltes”.

Von den hundert Büchern, welche die  Zeit-Bibliothek  aufführt imponiert mich übrigens KafkasSchloss noch am meisten – nicht nur, weil ich dieses Buch bereits als Gymnasiast gelesen habe,aber auch weil diverse Lebenserfahrungen wie zum Beispiel das Abenteuer mit der  British Airwaysauf  Heathrow19 im Schloss auf meisterlicher Weise thematisiert werden.

18 Dies in Anbetracht der bedauerlichen Angewohnheit die heutigen Doktorarbeiten mittels Copy & Paste aus demInternet zusammen zu stellen.

19 Die Heathrow Tagebücher - von der Unfähigkeit einem Kunden irgendeinen Service zu vermitteln...

 Abb. 25: Die Ernte eines Alpensommers

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Die Welt als Unwille und Ungewolltes

  jwr  s einseitige (!), aber dafür unverfälschte Doktorarbeit...

Obwohl Dutzende für exzellent gehaltenen, aber wenig gelesenen und oftmals noch weniger verstandenen Büchern uns den Zustand unserer menschlichen Gesellschaft in allen Facetten vor 

Augen halten, sowie20

:Cervantes' Quijote, Grimmelshausens Simplicissimus, Swifts Gulliver , Kants Ewiger Friede,Bräkers Tockenburg, Jean Pauls Siebenkäs, Hölderlins Hyperion, Lichtenbergs Sudelbücher,Goethes Wahlverwandtschaften, Grimms Märchen, Hoffmans  Murr , EichendorffsTaugenichts, Stendhals Rot & Schwarz, Büchners Lenz, Balzacs Illusionen, Dickens' Twist,Gogols  Seelen, Kierkegaards Entweder-Oder , Heines Wintermärchen,  Poes Erzählungen,Melvilles Moby Dick , Flauberts Bovary, Dostojewskijs Dämonen, Hamsuns Hunger , WildesDorian Gray. Manns Buddenbrooks, Musils Törless, Manns Untertan, Prousts Verlorene Zeit, Joyce's Ulysses, Kafkas Schloss, Hesses Steppenwolf , Carrolls Alice, und so vielenanderen...

steht immer noch der Beweis aus für die hier nun in aller Kürze implementierten These, dass mangenauso gut – oder gar noch besser – in einem einzigen Satz beschreiben kann,wie der Mensch, sowie das Huhn das Fliegen, das Denken verlernt hat, sodass wir zum Beispiel..

• Bankangestellten Prämien aushändigen, die wir proportional festlegen zum Maße wie sieuns über den Tisch ziehen,

• Politiker wählen, die unsere Kinder sowie Kindeskinder und deren Enkel über allen Maßen,aber gegen unseren Willen, bis zur Unterkante Oberlippe verschulden,

• Techniker ausbilden, damit sie unsere Umwelt widerwillig mit Nuklearmüll verseuchen,• Fernsprecher vertreiben lassen die unsere Ohrendrüsen und Gehirne mit einer überhöhten

Leistung bis zum Krebs malträtieren,

• die Alten und Kranken in ihren Windeln vereinsamen lassen, bis sie von alleine denverbotenen Selbstmord herbeisehnen, der wie ein Drache in den zahlreichen Pillen undPulverchen, unerreichbar in dreifach gesicherten Panzerschränken auf seiner Chance wartet,

und uns nun langsam dämmern dürfte, dass wir zur Schonung der Aufmerksamkeit der Hörer oder Leser die Formulierung der wirklich wichtigen Tatsachen- mangels anderweitig dringend benötigten Ressourcen -mal versuchen solltenmit einer minimalen Menge an zu Ende gehendem Satzblei sowie Druckerschwärze

 beziehungsweise Atemluft,

nicht zuletzt auch um zu verhindern, dass unseren Gesprächspartnernvorzeitig die Chancezur Unterbrechung unseres Gedankenstroms gewährt werden könnte,was mir nun...- quod erat demonstrandum -mit diesem Satz vielleicht gelungen sei.

20 Nach der Lektüre der  Zeit-Bibliothek der 100 Bücher , die  Fritz J. Raddatz 1980 veröffentlicht hat, wird demaufmerksamen Leser klar, dass die Mehrzahl der ausgewählten Büchern in verschiedenen Stil-Varianten die übelstenMissstände unserer Gesellschaft dokumentieren, ohne dass diese Werke – wenn auch oft nachgeahmt oder auch nur 

 bewundert – den geringsten Einfluss auf den Werdegang unserer Gesellschaft in seiner Habgier, seiner Korruptionoder seinem Machtmissbrauch ausüben konnten. Aus diesem Grund sollte nun ein neuer Versuch gestartet werden ineinem Satz auf nur einer Seite aus diesen hundert Besten die Quintessenz zu extrahieren, die sich eher als eineoptimale Gute-Nachtlektüre für Politiker, Banker oder überhaupt jeden einzelnen Bürger eignen würde...

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Das Jubeljahr - 50 Neuro zum Neuanfang

Finanztechnisch gesehen wäre die Wiedereinführung des alttestamentarischen Jubeljahr 21 wohl diesinnvollste Alternative zum politischen Unvermögen mit Schulden umzugehen. Die Juden haben

 pragmatisch gehandelt und alle 50 Jahre die gesamten Schulden auf Null reduziert. Jeder hat zuvor gewusst, wann dieses Ereignis stattfinden würde und konnte somit seine Planungen auf diesesHöhepunkt im Leben abstimmen. Geldgeber konnten sich nicht über unerwarteten Verlusten

 beschweren, weil der Verlust ja bereits zuvor bekannt und kalkulierbar war.

Es ist völlig unverständlich, warum der Finanzminister die Option „Jubeljahr“, die ja bereits imalten Testament als gottgegebenen Lösung aller Finanztransaktionen vorgegeben ist bisher ausgelassen hat. Jetzt muss er klammheimlich neuen Scheine drucken lassen und überall in denRathäusern verteilen lassen. Jeder erhält 50 Neuro zum Neuanfang ....

21 Die Beschreibung der Jubeljahrs wird in Leviticus 25 dokumentiert. Das Jüdische Jubeljahr begann immer an Jom Kippur , am 10. Tag des Tischri, und wurde mit Posaunen im ganzen Land verkündigt. Während des ganzen Jahres

musste alle Feldarbeit ruhen, auch wurden die hebräischen Sklaven ohne Unterschied freigelassen; verkaufte undverpfändete Grundstücke (Häuser in ummauerten Städten und dem Heiligtum gelobte Äcker ausgenommen) kamenohne Entschädigung aus fremden Händen wieder an den ursprünglichen Besitzer oder seine rechtmäßigen Erbenzurück und alle Schulden wurden erlassen.

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22 September 2011 – Donnerstag – Beatenberg 

Das Niederhorn

Heute führt uns eine Seilbahn von Beatenberg (1200 m) hoch auf das Niederhorn (1950 m), wo sich

ein hoher Sendemast befindet mit einer Vielzahl von Antennen für den Richtfunk, Fernsehen,Digitalradio und Telefonie. Auf der Rückseite entdecke ich zwei Originalantennen aus dem ANT-Labor, wo ich 1972-1980 gearbeitet habe. Sie stammen wohl aus etwa 1985. Der Lack ist links unrechst etwas abgeplatzt, aber das ist unbedeutend.

Die Aussicht ist gigantisch. Bei strahlender Sonnenschein bewundern wir das Trio Eiger-Mönch-Jungfrau, und in der Ferne einen hell weißen Mont Blanc.

 Nach einer langen Gratwanderung und Rückkehr auf einem Höhenweg erreichen wir Vorsass, wosich eine Zwischenstation und Restaurant mit vorzüglichem Flammkuchen und überteuertemWeizenbier befindet.

 Abb. 26: Zwei Antennen aus dem ANT-Antennelabor – auf dem Niederhorn

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Die Kohlengrube bei Vorsass

Unmittelbar nach der Bahnstation Vorsass (auf etwa 1500 Meter Höhe) entdecke ich eine etwa 200 jahr alte Kohlengrube mit einem langen Gang, der merkwürdigerweise noch zugänglich ist. Der letzte Abschnitt des Abstiegs ach Beatenberg folgt wohl den alten Weg von der Hauptstraße zur Kohlengrube.

 Abb. 27: Kohlengrube bei Vorsass

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Unterwegs sehen wir auf den Wiesen noch einen originellen Kratz-Einrichtung, womit Kühe sichselbst auf der Oberseite und an den Flanken von Irritationen befreien können. Es ist unklar ob manden Kühen beibringen muss wie man dieses Instrument handhaben sollte. Vielleicht ist es aber aucheine Einrichtung zum Putzen einer fliegenden Untertasse, denn der Weg folgt auf den letztenMetern den   Erich von Däniken-weg 22, auf dem Schilder die Lebensbeschreibung diesesBeatenbürgers dokumentieren.

Zum Abschied wählen wir heute Abend Tessiner Rösti mit einem Glas roten Dôle. Essen undTrinken sind in der Schweiz fast unbezahlbar und ab morgen muss auf jedem Fall gespart werden...

22 Siehe: Erich von Däniken

 Abb. 28: Originelle Kratz-Einrichtung für Kühe...

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23 September 2011 – Freitag – Rückreise

Um 7:00 Uhr weckt mich die Sonne. Es ist noch Zeit für eine halbstündige Schwimmrunde imgeräumigen Schwimmbad. Mit vier oder fünf unerfahrenen Schwimmern ist jedoch auch dieses Bad

 bereits ziemlich voll.

Anschließend folgt noch das wie immer vorzügliche Frühstück mit frischem Braunbrot, Lachs,einem strammen Max, Tomatensaft, Birne und natürlicher Joghurt mit frischem Obst. Dann beladenwir die Auto, verabschieden uns von Linda und Norbert und verlassen das Hotel um halb Zehn.

In der Schweiz verläuft die Reise über Bern, Schaffhausen und Singen noch ziemlich flüssig, aber etwa dreißig Kilometer vor Stuttgart wird der Verkehr bis etwa Marbach zähflüssig. Wir versuchenunser Glück mit winzigen Landstraßen am Rande des Schwarzen Waldes bei Weil der Stadt underreichen die Autobahn nach Heilbronn. Auf der Autobahn hält uns noch ein Stau imEngelbergtunnel und auch später auf der Autobahn noch etwa eine Stunde auf. Erst um etwa Fünf Uhr erreichen wir unser Heimatort.

24 September 2011 – Samstag – Zusammenfassung Es ist mir klar, dass die Ego-Pronomina insbesondere in der Nähe Churs eine etymologischeAnomalie bilden, die meines Erachtens auf einer religiösen Basis beruht. Diese Pronomina ieu, iou,

 ja beziehungsweise iau entstammen wohl dem Namen des Himmelsgottes Dyaus, aber es bleibträtselhaft ob diese Wörter noch zum  Proto-Indo-Europäischen (PIE) Kern gehören. Letztendlichkönnten die Ego-Pronomina auch erst später entstanden sein.

Die Nord-Süd-Linie der französisch-deutschen Sprachgrenze mag auf einen Nord-Südlichgerichteten Handel deuten.

Da die Linguistische Anomalie Churs im Gegensatz zur fast geradlinigen französisch-deutschenSprachgrenze eine nahezu kreisförmige Symmetrie um den ersten Bischofssitz nördlich der Alpenaufweist, dürfen wir annehmen, dass auch diese Stadt ursprünglich ein heidnisches Zentrumgewesen sein mag, das im frühen Mittelalter analog zur Faleras La Mutta-Siedlung von der Kircheübertrumpft und ersetzt wurde.

Die in Falera entdeckte Megalithkultur beweist dass hier bereits vor 1400 vor Christus Siedlungenmit Steinmauern und religiöses sowie astronomisches Wissen entstanden sein müssen. Die LaMutta-Siedlung gehörte vielleicht zu den Karawansereien, welche zum Fernhandel im Alpenbereich

 benötigt wurden.

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Inhalt

14 September 2011 – Mittwoch – die Rätoromanische Dialekte....................................................315 September 2011 – Donnerstag – Die Rheinschlucht bei Flims..................................................616 September 2011 – Freitag – Falera (Fellers)...............................................................................717 September 2011 – Samstag – von den Rhein- zu den Rhone-Quellen.....................................1118 September 2011 – Montag – Saas Fee......................................................................................1219 September 2011 – Mittwoch – Wanderung am Mattmark Stausee...........................................1920 September 2011 – Dienstag - Der kleine Scheidegg................................................................2121 September 2011 – Mittwoch – Das Herz der Schweizer Alpen................................................2422 September 2011 – Donnerstag – Beatenberg............................................................................3023 September 2011 – Freitag – Rückreise.....................................................................................3324 September 2011 – Samstag – Zusammenfassung.....................................................................33

Abbildungen

Abb. 1: Aufnahme einer Blüte am Bluemlisalp, Beatenburg...............................................................1Abb. 2: Ehemaliges Verbreitungsgebiet der romanischen Idiome in Graubünden...............................2Abb. 3: Die Rheinschlucht Ruinaulta bei Flims...................................................................................5Abb. 4: Hauptlinie mit mindestens sieben Menhire und der Kirchturm von Ladir in einer Linie ......7Abb. 5: Cup mark bei der Kirche im La Mutta-Park............................................................................8Abb. 6: Lachende Person......................................................................................................................9Abb. 7: Fresko in der St. Remigiuskirche (Falera).............................................................................10Abb. 8: Das gigantische Parkhaus in Saas Fee...................................................................................12Abb. 9: Kreuzbild Saas Fee (1763)....................................................................................................13Abb. 10: Der Vatergott in Rot, Der Sohn in Blau und der heilige Geist in Weiß...............................14

Abb. 11: Der Himmelfahrt Christi......................................................................................................15Abb. 12: Zur Kreuzigung trägt Jesus ein rotes Gewand.....................................................................16Abb. 13: Die Geißelung Christi..........................................................................................................16Abb. 14: Maria, Josef und Jesus.........................................................................................................17Abb. 15: Josefs Helm ........................................................................................................................17Abb. 16: Der Vatergott........................................................................................................................18Abb. 17: Schwarz-weiß-braune Ziegen..............................................................................................19Abb. 18: Auf dem Weg zum Moropass weit über dem Stausee.........................................................20Abb. 19: Antennen am Jungfraujoch..................................................................................................21Abb. 20: Raben am kleinen Scheidegg...............................................................................................22Abb. 21: Reflexionen an den Fenstern der Eigernordwand (Detailfoto)............................................23

Abb. 22: Ein auf Hochglanz polierter Wildstrubel.............................................................................24Abb. 23: Concordia-platz, von wo der Aletsch abfließt.....................................................................25Abb. 24: ... Ein Wasserfall voller winziger Tropfen...........................................................................26Abb. 25: Die Ernte eines Alpensommers...........................................................................................27Abb. 26: Zwei Antennen aus dem ANT-Antennelabor – auf dem Niederhorn.................................30Abb. 27: Kohlengrube bei Vorsass.....................................................................................................31Abb. 28: Originelle Kratz-Einrichtung für Kühe...............................................................................32