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[ t ] akte Das Bärenreiter-Magazin 1 I 2012 Informationen für Bühne und Orchester Gescheiterte Menschen Janáceks „Schicksal“ wieder in Stuttgart Das Volk geht vor Gioachino Rossinis Oper „Maometto Secondo” Tiefendimensionen des Klanglichen Ein neues Werk für Streichorchester von Miroslav Srnka ^ ^

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[t]akteDas Bärenreiter-Magazin

1I2012Informationen für

Bühne und Orchester

Gescheiterte MenschenJanáceks „Schicksal“ wieder in Stuttgart

Das Volk geht vorGioachino Rossinis Oper „Maometto Secondo”

Tiefendimensionen des KlanglichenEin neues Werk für Streichorchester von Miroslav Srnka

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Das Volk geht vorJanáčeks „Osud“ wiederin Stuttgart

Leoš Janáčeks Künstleroper„Osud“ (Schicksal), die derKomponist nicht mehr auf derBühne erleben konnte, kehrtan den Ort ihrer deutschenErstaufführung zurück. InStuttgart wird erstmals die kri-tische Neuedition der Gesamt-ausgabe verwendet.

Eifersucht in IndienHändels „Poro“ im Urtext derHallischen Händel-Ausgabe

Seine Oper „Poro“ siedelt Hän-del im fernen Indien an. DieKonflikte, die sich darin entwi-ckeln, sind jedoch durchaus all-gemeinmenschlich und bietenHändel die Möglichkeit, seineganze kompositorische Reifeauszuspielen.

Das Volk geht vorGioachino Rossinis Oper„Maometto Secondo“

Noch relativ unbekannt ist Ros-sinis Oper „Maometto Secon-do“, die einen orientalischenStoff aus dem 15. Jahrhundertaufgreift und ihn mit der obli-gatorischen Liebesgeschichteverbindet. Im Juli wird das ful-minante Werk in Santa Fe(USA) erstmals mit dem Urtextder Rossini-Ausgabe von Bä-renreiter aufgeführt.

Mit dramatischem ElanErnst Kreneks Oratorium„Symeon der Stylit“

Ganz für sich schrieb ErnstKrenek 1935, kurz vor seinerEmigration, den ersten Teil ei-nes Oratoriums über den Säu-lenheiligen Symeon. Im Rah-men der abgesicherten Sona-tenform arbeitet der Kompo-nist mit einer bemerkenswer-ten zwölftönigen Technik.

Oper

Gescheiterte Menschen.Janáčeks „Osud“ wiederin Stuttgart 4

Komplizierte Genese. Wie Sme-tana seiner „Verkauften Braut“ihre Gestalt verlieh 8

Eifersucht in Indien. HändelsOper „Poro“ im Urtext derHallischen Händel-Ausgabe 11

Oper

Das Volk geht vor. GioachinoRossinis Oper „MaomettoSecondo“ 12

Geiz fressen Herz auf. HauffsMärchen „Das kalte Herz“ alsMusiktheater für Kinder 23

Orchester / Oratorium

Lyrismen mit polyphonenElementen. Bohuslav MartinůsRhapsodie für großesOrchester H. 171 7

Poetische Worte, plastischin Musik gesetzt. Telemanns„Brockes-Passion“ 9

Selbstmordattentäter als Orato-rienheld. Händels „Samson“ 10

Mit dramatischem Elan. ErnstKreneks Oratorium „Symeonder Stylit“ 13

Neue Musik

Tiefendimensionen des Klang-lichen. Ein neues Werk fürStreichorchester von MiroslavSrnka 14

Beat Furrer – aktuell 15

Andrea Lorenzo Scartazzini –aktuell 15

„Brennend intensiv“. ManfredTrojahns „Orest“ wurde zu ei-nem großen Erfolg bei Publi-kum und Presse 16

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[Premiere] (Deutsche Erstaufführung) -> [[Uraufführung]] ]

Titelbild

Szenenfoto aus der Urauf-führung von ManfredTrojahns Oper „Orest“ imDezember 2011 in Amster-dam (Foto: Hermann undClärchen Baus)

Tiefendimensionen desKlanglichenEin neues Werk für Streich-orchester von Miroslav Srnka

Sich-Nähern und Sich-Entfer-nen, Ausdehnen und Verklei-nern, Verdichten und Ausdün-nen, Steigen und Sinken: Diejüngsten Stücke von MiroslavSrnka setzen exakte Beobach-tungen von Phänomenen inMusik um, überraschende Ex-perimente und klangliche Aus-lotungen inbegriffen.

„wenn steine sich gen himmelstauen“Philipp Maintz’ Kompositionmit einem Gedicht von ViktorChlebnikov

Ein Gedicht des russischen Fu-turisten und SprachkünstlersViktor Chlebnikov – beinaheunübersetzbares Kunstwerk ineiner deutschen Nachdichtungvon Alexander Nitzberg – wirdzum Ausgangspunkt von Phi-lipp Maintz’ neuer Kompositi-on für Bariton und Orchester.

Wege mit AbschiedCharlotte Seither ist Composerin residence in Kassel

Die Komponistin CharlotteSeither und ihr vielgestaltigesSchaffen stehen im Fokus einerbesonderen Konzertreihe undweiterer Aktivitäten. Ein Port-rät in zwölf Konzerten findetab Juni 2012 als Begleitprojektzur dOCUMENTA 13 in Kasselstatt.

Mit Leib und SeeleVesselina Kasarova gibt ineinem Buch Auskunft über ihrLeben als Sängerin

In dem Buch „Ich singe mit Leibund Seele“ zieht die Opernsän-gerin im Gespräch mit Marian-ne Zelger-Vogt eine Bilanz ih-rer bisherigen Karriere. Dabeiwird schnell deutlich, dassKasarova kein Jet-Set-Star ist,sondern eine Künstlerin, dieihre Rollen und ihr Leben alsSängerin kritisch reflektierenkann.

Neue Musik

„wenn steine sich gen himmelstauen“. Philipp Maintz’ Kom-position mit einem Gedichtvon Viktor Chlebnikov 17

Wege mit Abschied. CharlotteSeither ist Composer in resi-dence in Kassel 18

Befreiung. Uraufführung einerneuen Oper von George Benja-min in Aix-en-Provence 19

Neue Musik

Lebensgefährliches Spiel.Clemens Gadenstätter siehtNero als Bild des modernenMenschen 20

Leidenschaft für komplexeHarmonien. Das neue Klavier-konzert von Tristan Murail 21

Matthias Pintscher – aktuell 30

Publikationen / Termine

Meisterwerke, meisterhaft ediert.Große Werke der Oper undOperette in Neuausgaben 21

Mit Leib und Seele. VesselinaKasarova gibt in einem BuchAuskunft über ihr Leben alsSängerin 24

Neue Bücher 25

Neue CDs und DVDs 26

Festspielsommer 2012 28

Termine (Auswahl) 30

Impressum 36

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Janáčeks Musikdrama Osud entstand 1904/05 nach Voll-endung von Jenůfa und ist in mehrfacher Hinsicht ihreErgänzung, ein urbanes Gegenstück. Die Oper zeigt Sze-nen eines Künstlerlebens, Protagonist ist der KomponistŽivný, der zu Beginn seine frühere Geliebte Míla in ei-nem Kurort wieder trifft. Das Paar findet erneut zusam-men und lebt fortan mit dem gemeinsamen Sohn. VierJahre später kommt es zur Katastrophe, als Mílas Mut-ter, die einst die Verbindung hintertrieben hatte, dieTochter im Wahnsinn mit in den Tod reißt. Nach vielenJahren soll endlich Živnýs Oper, die von der tragischenVerbindung erzählt, uraufgeführt werden. Im Konserva-torium erläutert er sie seinen Studenten. In einer dra-matisch eskalierenden Erzählung wird deutlich, dass dieFiktion auf der eigenen Geschichte beruht. Ein Gesprächmit Sergio Morabito, Koregisseur und Chefdramaturg inStuttgart, über die Arbeit an der Neuinterpretation.

[t]akte: Leoš Janáčeks „Schicksal“ hat eine Stuttgarter Ge-schichte: Einen Tag nach der Uraufführung in Brünnwurde die Oper hier erstaufgeführt. Hat dieser Umstandzu der Entscheidung beigetragen, das Stück zu spielen?Sergio Morabito: Ein Ausgangspunkt war die Suche nacheiner Ergänzung zu Schönbergs Die glückliche Hand, beider wir auf Janáčeks Oper stießen. Beide Stücke galtenlange als unspielbar und haben als Künstlerdramenmehrere Gemeinsamkeiten. Osud ist ein Werk ausJanáčeks Krisenzeit nach der Entstehung und glücklo-sen Uraufführung der Jenůfa, einer schwierigen Zeit fürihn. Als mit deren Wiener Aufführung 1916 der interna-tionale Durchbruch kam, geriet in der Schaffenseupho-rie der folgenden Jahre das Stück in Vergessenheit.Zudem schreckten ihn Berater, allen voran Max Brod, mitder Einschätzung ab, das Stück sei nicht zu retten.

Interessant ist, dass in der Verbindung beider Werkezwei unterschiedliche Traditionslinien aufeinandertref-fen, die sich beide von Strindberg her schreiben: einmal

das symbolistische Mysterienspiel, das Stationendrama,das Schönberg stark geprägt hat, der sich sogar vonStrindberg ein Libretto zur Jakobsleiter schreiben lassenwollte. Die andere knüpft an Strindbergs naturalistischeDramen wie Totentanz, Der Vater oder Fräulein Julie an,zu denen Janáčeks Oper starke Bezüge aufweist, etwain der im zweiten Akt geschilderten Familienhölle. Indiesem Krieg zwischen Živný und seiner Schwiegermut-ter wird das Leben des anderen in Frage gestellt undschließlich zerstört. Die wechselseitigen wahnsinnigenSchuldzuweisungen führen zu dem tragischen Ende,wenn die Mutter die Tochter mit in den Tod reißt, umden Mitgiftjäger, als den sie den Schwiegersohn bezeich-net, zu bestrafen. In der klaustrophoben „Ehe- und Fa-milienfalle“ des zweiten Aktes spürt man stark dieseNähe zu Strindberg, die das Stück so spannend macht.Und man versteht nicht, warum Janáčeks Oper immerwieder mit negativen Wertungen versehen wird, die sa-gen, dass sie an einer abstrusen Handlung kranke. Dabeifindet man all das in der damals zeitgenössischen Dra-matik: die Konflikte zwischen Künstler und bürgerlicherWelt, die Standeskonflikte, den Geschlechterkampf. Esist seltsam, dass bei einer Oper so sehr nach konventio-nellen dramaturgischen Erzählmustern verlangt wird.Dabei spüren wir nun bei der Arbeit ganz stark, wiestringent das Werk gearbeitet ist. Es begeistert uns, wievirtuos Janáček eine szenische Form für sein komple-xes Material findet. Das ist ganz außerordentlich.

Ein Teil des Verdikts betrifft auch das Libretto, dasJanáček entscheidend konzipiert hat. Er hat eine jungeLehrerin gebeten, für sein Szenarium Dialoge zu schrei-ben. Herausgekommen ist dabei eine sehr manierierteSprache. Wir merken jedoch, dass diese Sprache in allihrer Blumigkeit und Künstlichkeit sehr genau in ihrenMetaphern ist, und es lohnt, sie zu durchleuchten undihr nachzuhorchen. Das Werk ist als Gesamtentwurf insich absolut gültig und stringent. Ich glaube, dass wirheute an einem ganz anderen Punkt der Rezeption sindund andere theatralische Kriterien und Möglichkeitenin ihm entdecken können als etwa ein Max Brod, der jadann auch andere Opern von Janáček nicht nur über-setzt, sondern dabei gleichzeitig immer auch bearbei-tet, geglättet, harmonisiert hat. Es gab kaum ein Werkvon Janáček, das wirklich so auf die Bühne kam, wie eres geschrieben hat, auch die Sing- und Orchesterstim-men wurden – teilweise eingreifend – retuschiert. Inso-fern ist Osud ein extremer, jedoch kein singulärer Fall.

Nachdem es nicht zu einer Aufführung zu Lebzeitenkam, gibt es keine Fassung letzter Hand. Die posthumgespielten Versionen schließen viele Stadien der Revi-sion ein. Die Neuausgabe stellt nun die vollendete Fas-sung von 1907 wieder her, worin spätere Retuschen undKorrekturen von eigener und fremder Hand entferntwurden.

Leos Janáceks Künstleroper „Osud“ (Schicksal), dieder Komponist nicht mehr auf der Bühne erlebenkonnte, kehrt an den Ort ihrer deutschen Erstauf-führung zurück. In Stuttgart wird erstmals die kri-tische Neuedition der Gesamtausgabe verwendet.

Gescheiterte MenschenJanáceks „Osud“ wieder in Stuttgart

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„Osud“, deutsche Erstaufführung 1958 in Stuttgart(Szenenfoto: Foto Weizsäcker, Vorlage: Staatsarchiv Ludwigsburg)

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Erstmals sind viele Dinge dokumentiert, die für eine Re-alisierung entscheidend wichtig sind. So sind zum Bei-spiel erstmals auch die Regieanweisungen korrekt über-setzt. Ein extremes Beispiel findet sich gleich im erstenAkt bei der Wiederbegegnung von Živný und Míla: Zumersten Mal wird deutlich, dass es Míla ist, die diese Be-gegnung provoziert. In allen Fassungen, die im Umlaufsind, wird es so erzählt, dass sie dieser Begegnung aus-zuweichen versucht. Míla hat rote Rosen geschenkt be-kommen, die sie an den demütigenden Moment erin-nern, als sie in Prag eine Premiere von Živný besuchte,schon schwanger war und von ihm ignoriert wurde. Siehat die Stärke, diese Begegnung zu wiederholen und einzweites Mal mit den Rosen in der Hand auf ihn zuzuge-hen. Das ist es, was zum Wiederaufflammen der Leiden-schaft und letztlich zur Entscheidung führt, gegen alleWiderstände zusammenzuleben und zu heiraten. Dasist kein unwichtiges Detail, sondern die Exposition desStückes und seiner Figuren. Das war natürlich für unssehr überraschend. Jetzt weiß man, was Janáček tatsäch-lich geschrieben hat, man tappt nicht mehr im Dunkelnund gewinnt dadurch den legitimen interpretatorischenSpielraum.

Bei den Erstaufführungen des Werkes 1958 wurde„Osud“ sowohl in Brünn als auch Stuttgart in Bearbei-tungen von Václav Nosek und Kurt Honolka gespielt,worin die Handlung durch einen Teil des dritten Akteseröffnet wird, der in der Gegenwart spielt. Mit dieserUmstellung wurde die Geschichte gleichsam aus derRückblende erzählt, also die ursprüngliche Dramatur-gie mit ihren vielfältigen Bezügen, Steigerungen undVerflechtungen von Handlungselementen aufgehoben.Die originale Anordnung der Szenen wurde erstmals1984 auf die Bühne gebracht. Wie ist Euer Blick auf dieseoffene, experimentelle Form des Werks?Gerade Janáčeks Entscheidung, die Geschichte in dreiversprengten Szenen zu erzählen, die schlaglichtartig ei-nen Zeitraum von 15 Jahren durchleuchten, macht dasStück so spannend. Es gibt nicht eine gesicherte Zeitebe-ne, von der aus wir zurückschauen. Janáček versucht ja,eine Form für die Tragik eines ganzen Lebens zu finden.Erzähle ich dies aus dem Rückblick, so erkläre ich Živnýals Hauptfigur zum Autor der Oper und zum Kommen-tator der eigenen Biografie. Dadurch würde das Werk zurLebensbeichte. Dabei ist klar, dass Janáček ganz viel vonsich, von seinen Ängsten wie in ein Vexierbild in die Fi-gur des Živný hineingeschrieben hat, der sich wiederumin Lensky, dem Komponisten seiner fiktiven Oper, spie-gelt. Das Interessante ist, dass in der Oper nur sehr mit-telbar die künstlerische Arbeit Živnýs verhandelt wird,die wir letztlich nicht beurteilen können. Das Urteil überŽivnýs künstlerisches Schaffen bleibt Spekulation. Wirwissen nicht, wie genialisch oder wie gescheitert er ist.Das interessiert das Stück nicht primär, sondern es geht

um sein Scheitern als Mensch. Man könnte durchaus dieThese aufstellen, dass Živný ein begnadeter Künstler ist,der den Mut hat, zum Befremden der Fachwelt daraufzu bestehen, sein Werk als Fragment aufzuführen, wasfür Janáčeks Zeiten ja ein revolutionärer Gedanke ist.Živný bezeichnet seine Oper als vollendet, aber ohne denletzten Akt, dieser sei in Gottes Hand.

„Osud“ bietet in den Gesellschaftsszenen der Rahmen-teile mitreißende und äußerst theatralische Tanz-tableaus und Volksmusiken. Und der dramaturgischeKniff, eine fiktive Musik zu zitieren, scheint Janáček ei-nen weniger schroffen, fast Puccini-nahen Wohlklangin der zitierten Živný-Oper zu ermöglichen.Janáček findet ja ganz unterschiedliche Ebenen, wie sichdie imaginären Klangwelten des Komponisten und sei-ne eigene vermischen oder voneinander absetzen.Teilweise spricht Janáček selbst in der Musik von Živný,etwa in der Sturmmusik des dritten Aktes. Aber es gibtnatürlich Stellen, wo es deutlich um das Zitat aus derfiktiven Oper geht, etwa der Liebesmelodie im zweitenAkt, die zuerst Živný, dann Míla singt und am Schluss inder Verzerrung durch die Stimme der wahnsinnigenMutter erklingt. Hier ist sehr genau ausdifferenziert,wann im Rahmen der Spielhandlung gesungen wird.

Bitte ein paar Worte zum szenischen Ansatz.Unser Bühnenbildner Bert Neumann stand natürlichauch vor der Aufgabe, für die Verbindung mit dem Werkvon Schönberg eine ästhetische Klammer zu finden –

Das „Schicksal“ ist zurück in Stuttgart. Szenenfoto aus der Neuinszenierung(Premiere: 11.3.2012, Musikalische Leitung: Sylvain Cambreling, Inszenierung: Jossi Wielerund Sergio Morabito; Foto: A. T. Schaefer, auch S. 6 )

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„Osud“ – Die Kritische Ausgabe

Schicksal entstand in den Jahren 1904 und 1905, ge-nau zwischen der Uraufführung und den Überarbei-tungen der Jenůfa. Es ist eine Oper voll der musikali-schen Experimente, der Suche nach neuen harmoni-schen, metrischen und instrumentalen Möglichkei-ten. Hier finden wir zum ersten Mal in reiner Formden „kathartischen Walzer“, umfangreiche polyme-trische Flächen, die Verwendung äußerster Rand-lagen der Instrumente, eine Orgel, ein Klavier understmals auch eine Viola d’amore.

Die kritische Edition von Schicksal basiert auf ei-nem gründlichen Vergleich aller erhaltenen Quellen.Die größte Bedeutung hat eine von Janáček autori-sierte Abschrift von 1905, in der die Überarbeitungenvon 1906 und 1907 eingezeichnet sind. Außerdem einhandschriftliches Exemplar Janáčeks, das zur Übungdiente (Klavierauszug) und seine Abschrift. Wichti-ge Quellen sind auch die Orchesterstimmen der Zeitund die Abschrift des Librettos, die für das Theater inden Weinbergen bestimmt waren. Die Edition kehrtzu Janáčeks Originalfassung nach der Überarbeitungvon 1907 zurück, und zwar nicht nur in musikalischerHinsicht, sondern auch in Bezug auf den Text. Dasneue Aufführungsmaterial ermöglicht es, die Opererstmals in ihrer ursprünglichen Fassung aufzufüh-ren, ohne die späteren Ergänzungen und Korrektu-ren. Jiří Zahrádka

(Übersetzung: Kerstin Lücker)

Leoš JanáčekOsud (Schicksal)Drei Romanszenen von Fedora Bartošová. DeutscheÜbersetzung von Claus H. Henneberg. Hrsg. von JiříZahrádka. Kritische Gesamtausgabe, Reihe AErstaufführung nach der Neuedition: 11.3.2012 Staats-theater Stuttgart, Musikalische Leitung: Sylvain Cam-breling, Inszenierung: Jossi Wieler und Sergio Mora-bito, Bühne: Bert NeumannPersonen: Živný, Komponist (Tenor), Míla Válková (So-pran), Mílas Mutter (Alt), Dr. Suda (Tenor), Lhotský,Maler (Bass), Konečný (Bariton), Fräulein Stuhlá, Leh-rerin (Sopran), Doubek, Mílas und Živnýs Sohn alsFünfjähriger (II. Akt) (Sopran), Doubek, Mílas und Živ-nýs Sohn als Student (III. Akt) (Tenor), weitere Rollen(Besetzung aus dem Chor möglich) – ChorOrchester: 3 (3. auch Picc), 2, Eh, 2, BKlar, 2, Kfag – 4,3,4,1– Pk, Schlg – Hfe, Org, Klav – Str (2 Viole d’amore) –Bühnenmusik: Tromba infantile, Tamburo piccolo(Atto I, Scena 13–14)Aufführungsdauer: ca. 80 MinutenVerlag: Bärenreiter Praha, Aufführungsmaterialleihweise

also Kontrast und Korrespondenz beider Werke bildlichund räumlich zu artikulieren. Für den Janáček-Teil istder Kontrast zwischen den Kammerspielszenen und dengroßen Gesellschaftstableaus entscheidend: im erstenAkt auf der Promenade des mährischen Kurorts Luhačo-vice, wohin man als nationalbewusster Tscheche fuhr.Man spürt etwas von der ungeheuren Euphorie der Som-merfrische, dieser prickelnden Atmosphäre, die auchJanáček viele Jahre lang immer wieder genossen hat. Esist spannend, die beiden Ebenen gegeneinanderzuset-zen: das mit vielen kleinen Momentaufnahmen undSchlaglichtern kleiner und kleinster solistischer Parti-en impressionistisch Hingetupfte und das Kammerspielder ersten Begegnung von Živný und Míla, die ein Ver-such ist, mit ihrer komplizierten und schmerzvollenGeschichte umzugehen. Für das „Huis clos“ der Famili-enszene des zweiten Aktes schafft Neumann eine klaus-trophobe Beengung der Figuren. Im Konservatoriums-ambiente des dritten Aktes bricht Živný gleichsam in sei-ne eigene Geschichte ein, es kommt zu einer furchtba-ren Selbstentblößung. In der Kontrastierung dieser Ebe-nen liegt der große Reiz. Die Analyse der Figuren zeigt

den ganz großen Janáček: in der Charakteristik, den seis-mographisch protokollierten Verstörungen, dem Erfas-sen dieser Personen, in der Zeitraffung und in der Lako-nie, mit der der Komponist in wenigen Takten eine gan-ze Welt erzählen kann.

Die Fragen stellte Marie Luise Maintz

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Mit der Partitur und den Stimmen der Rhapsodie,eines einsätzigen sinfonischen Werkes von BohuslavMartinu aus dem Jahr 1928, präsentiert Bärenreiterdie erste Druckausgabe dieses Werkes.

Lyrismen mitpolyphonen ElementenBohuslav Martinus Rhapsodie für großesOrchester H. 171

Bohuslav MartinůRhapsodie (Allegro symphonique) für großesOrchester, H. 171Orchester: 3,3,3,2, – 4,4,4,1 – Pk, Schlg – Klav – StrVerlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise

Kompositionen für großes Orchester begleiten alleschöpferischen Perioden Bohuslav Martinůs. Seit denersten Kompositionsversuchen zog es ihn zum sinfoni-schen Schaffen, eine größere Bedeutung maß er jedocherst den Werken zu, die nach seinem Weggang nach Pa-ris im Jahr 1923 entstanden. Bereits Ende des folgenden

Jahres fand in Prag unter der Leitungvon Václav Talich die Uraufführung dervon einem Fußballspiel inspiriertenHalf-time statt, des ersten Teils aus ei-ner Trilogie von einsätzigen Orchester-kompositionen. Zwei Jahre später folg-te La Bagarre, die im November 1927von Serge Koussevitzky mit dem Bos-ton Symphony Orchestra uraufgeführtwurde.

Der große Erfolg, den die Auffüh-rung von La Bagarre in Boston undweiteren (nicht nur) amerikanischenStädten hatte, veranlasste Martinůdazu, sich an größere Formen zu wa-gen. Anlässlich des zehnten Jahresta-ges der Übergabe der Flagge an dasI. tschechoslowakische Regiment in derfranzösischen Gemeinde Darney, dieder offiziellen Anerkennung eines

selbstständigen tschechoslowakischen Staates voraus-ging, entschied er sich zur Komposition einer Sinfoniemilitärischen Charakters. Er blieb jedoch auf halbemWege stehen: Aus dem nicht zu Ende geführten Versuchging das originelle einsätzige sinfonische AllegroLa Symphonie hervor, das unter diesem Titel am 14. De-zember 1928 von Serge Koussevitzky in Boston erstmalsaufgeführt wurde. Martinů schätzte seine neue Kompo-sition damals sehr und scheute sich nicht, sie als „einemeiner besten Sachen“ zu bezeichnen. In den folgendenJahren traf das Werk tatsächlich auf ein durchweg be-geistertes Echo. Nach der Prager Erstaufführung am 12.März 1930 unter der Leitung von Ernest Ansermet ent-schied sich Martinů, das Stück umzubenennen, offen-bar weil Form und Charakter einer Sinfonie nicht ent-sprachen. Das Pariser Publikum hörte es im April 1930in einer Darbietung mit Walter Staram und seinem Or-chester unter dem Titel Allegro symphonique, später imselben Jahr entschied Martinů sich für die endgültige

Bezeichnung Rhapsodie. Dennoch sprach er noch An-fang der 40er Jahre in seiner Autobiographie von demStück als der Symphonie militaire.

Die Rhapsodie symbolisiert einen der Brüche in Mar-tinůs Schaffen. Die Komposition beendet die Pariser„dynamische Etappe“, wie er sie selbst nannte, und biszum Jahr 1942, aus dem seine erste Sinfonie stammt,kehrte er zum großen Orchester lediglich im Falle derInventions, der Oper Juliette und der neuen Fassung desBalletts Špalíček zurück. Mit Half-time und La Bagarreverbindet die Rhapsodie die Inspiration durch eine rei-che Verwendung von Blechblasinstrumenten, auf deranderen Seite kündigt sich in ihr die nächste Schaffens-phase Bohuslav Martinůs an.

Die dreiteilig angelegte Rhapsodie mit dem melodi-ösen und sparsam instrumentierten Andante in derMitte, das stark mit dem einleitenden, stoßartigen Al-legro und seiner verdichteten Wiederholung kontras-tiert, schmücken eine originelle Harmonie und „Schein-unisonos“ mit einer Halbtonreibung – eines der Haupt-merkmale von Martinůs Stil der 30er Jahre. In den Vor-dergrund tritt ein Lyrismus mit ausgeprägten rhythmi-schen Elementen, auch polyphone Bestandteile kom-men zum Tragen. Der konzertante Charakter der Instru-mentalgruppen kündigt zudem das wachsende Interes-se des Komponisten am Prinzip des Concerto grosso an.

Trotz seiner unbezweifelten Originalität, Frische undWirkung hielt der anfängliche Erfolg der Rhapsodieleider nicht an. Die heute vergessene Komposition war-tet also noch auf ihre „Wiederentdeckung“, zu der dieneue Edition erheblich beitragen kann (sie berücksich-tigt die beiden erhaltenen autographen Partituren inKassel und Polička), die der Bärenreiter-Verlag in Zusam-menarbeit mit dem Prager Institut Bohuslav Martinůvorbereitete. Das Aufführungsmaterial kann bei derLeihabteilung des Verlags bestellt werden.

Marek Pechač(Übersetzung: Kerstin Lücker)

° °

Bohuslav Martinů 1938

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[t]akteBereits vor der Uraufführung begann Smetana anseiner heiteren Oper zu ändern, Beginn einer lan-gen Reihe von Umwandlungen und Fassungen. EineEinführung anlässlich des Neusatzes des Auf-führungsmaterials von Bärenreiter Praha.

Komplizierte GeneseWie Smetana der „Verkauften Braut“ ihre Gestaltverlieh

Die verkaufte Braut, die wirkungsvolle Geschichte vombetrogenen Heiratsvermittler, vom Einlenken der Elternund dem Sieg wahrer Liebe, die sich an nur einem Tagauf einem dörflichen Kirchweihfest abspielt, erfuhr vonder Uraufführung am 30. Mai 1866 bis zur letzten Fas-sung von 1870 nicht wenige Überarbeitungen. Sie ste-hen nicht nur mit Smetanas künstlerischem Bedürfnisoder seiner Reaktion auf Kritik, sondern auch mit densich abzeichnenden Möglichkeiten einer Aufführungder Oper im Ausland in Verbindung. Heute wird die Operin aller Regel in ihrer letzten Fassung mit Rezitativenaufgeführt, doch entstanden damals unterschiedliche,künstlerisch vollwertige Versionen, die auf bemerkens-werte Weise den Zustand der komischen Oper nach derMitte des 19. Jahrhunderts in der ganzen Breite und Tie-fe ihrer europäischen Tradition zusammenfassen: vomDramma giocoso und der Opera buffa bis zur Opéra co-mique und der Opéra bouffe.

Bereits zwei Monate vor der Premiere erweitertenSmetana und Sabina die Oper um eine Szene mit einerKomödiantentruppe, überarbeiteten das Finale und be-endeten damit die erste Fassung. Sie hatte 21 musikali-sche Nummern, die durch Prosadialoge verbunden wa-ren. Schon bei der dritten Aufführung am 27. Oktober1866 traten kleinere Änderungen im Werk auf. Smeta-na gelang es dann, die Verkaufte Braut bei der feierli-chen Vorstellung anlässlich des Besuchs von KaiserFranz Joseph I. im Interimstheater während dessen„Nachkriegs“-Inspektionsreise durchzusetzen. Ein hin-zugefügtes Ballett (der Tanz der Zigeuner), das zur Mu-sik aus der Tanzszene aus den Brandenburgern in Böh-men inszeniert wurde, sollte der Oper einen repräsen-tativeren Nimbus verleihen; damit ersetzte Smetana das

gestrichene Couplet über die menschliche Heuchelei.Mit dieser Balletteinlage wurde die Verkaufte Brautnoch einige Male gespielt, insbesondere bei feierlichenAnlässen; das Couplet des Direktors der Komödianten-truppe wurde erst in der dritten Fassung aus der Operendgültig ausgeschlossen.

Als Ergebnis der Änderungen der Oper in den Jahren1868–1869, bei denen Smetana insbesondere mit derKomposition der Tanzszenen zugleich Stimmen entge-genkam, die nach mehr nationalem Kolorit verlangten,wurden in kurzer Zeit nacheinander zwei neue Fassun-gen präsentiert: Zunächst wurde am 29. Januar 1869 imInterimstheater eine Fassung aufgeführt, bei der derunverhältnismäßig lange erste Akt durch eine Ände-rung geteilt wurde, die für den Anfang des zweiten Teilsden neu komponierten Trinkchor nach sich zog. Für denBeginn des zweiten Aktes wurde eine gesungene Polkahinzukomponiert, auch vertiefte Smetana die Rolle derMarie durch die Hinzufügung ihrer zweiten Arie „MeinLiebestraum, wie war er schön“. Diese Version wurdenach vier Vorstellungen am 1. Juni 1869 durch eine neueFassung ersetzt und auf der Sommerbühne des Neustäd-ter Theaters aufgeführt. Die Oper wurde nun endgültigin drei Akte geteilt, weitere neue Tanznummern tauch-ten auf, ein Furiant und ein Springtanz, ein neu kompo-nierter Marsch leitete den Auftritt der Komödianten-truppe ein. Nach neun Vorstellungen dieser Version kamam 25. September 1870 schließlich die vierte Fassung desWerkes auf die Bühne des Interimstheaters, deren größ-te Änderung – die Ersetzung der gesprochenen Prosadurch Rezitative – mit einer in St. Petersburg anstehen-den Aufführung der Oper zusammenhing.

Grundlage des vollständig neu gesetzten Auffüh-rungsmaterials von Bärenreiter ist der Notentext derkritischen Edition der Partitur von František Bartoš imRahmen der Studienausgabe der Werke Bedřich Smeta-nas von 1940 sowie seine zweite revidierte Ausgabe von1953, ebenso wie die kritische Edition des Librettos vonNejedlý sowie der Klavierauszug des Komponisten von1951, der von Bartoš für die zweite Ausgabe von 1954 er-neut revidiert wurde. Die neue Edition des Klavieraus-zugs von Bartoš enthält Kàans zweihändigen Klavier-auszug des Vorspiels (Smetanas ursprüngliche Bearbei-tung für vier Hände wurde weggelassen) und nebendem tschechischen Originaltext auch die deutsche Über-setzung von Kurt Honolka von 1958. Marta Ottlová

(Übersetzung: Kerstin Lücker)

Bedřich SmetanaDie verkaufte BrautVerlag: Bärenreiter Praha, Aufführungsmaterialleihweise, Klavierauszug käuflich„Die verkaufte Braut“ an der Staatsoper Berlin, Premiere: 19.11.2011, Musikal. Leitung:

Karl-Heinz Steffens, Inszenierung: Balázs Kovalik (Foto: Bernd Uhlig)

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Telemanns Passionsoratorium nach Brockes wurde am2. April 1716 in Frankfurt in einer außergewöhnlichenKonzertveranstaltung in der Barfüßerkirche erstaufge-führt. Die engagierten Instrumentalisten, Sänger undSängerinnen gehörten nach Telemanns Einschätzung zuden „berühmtesten“. Als Zuhörer angemeldet hatte sichneben anderen „fürstlichen Personen“ auch der hessi-sche Landgraf, der Dienstherr der meisten Musiker.Überhaupt war bereits im Vorfeld ein reges Publikums-interesse abzusehen. Das außergewöhnliche Librettovon Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) war im Jahr1712 erschienen und bereits von Reinhard Keiser vertontworden. Brockes paraphrasiert den Passionsbericht ineiner kunstvollen und sehr expressiven poetischen Spra-che. Ein „Evangelist“ genannter Erzähler lässt die bibli-schen Personen wie auch allegorische Figuren („Gläu-bige Seelen“, „Tochter Zion“) zu Worte kommen. In dieErzählung sind als „Soliloquium“ bezeichnete Kantatenfür einzelne Protagonisten integriert. Inhaltlich folgt derDichter, wofür auch die Wahl der vier Liedstrophenspricht, den Auslegungstraditionen seiner Zeit. Tele-mann schätzte den Text als „Meisterstück“ des „berühm-ten Hr. Lic. Brockes“. Dementsprechend setzte er die aufstarke Gemütsbewegungen zielende Vorlage mit adä-quaten „extremen, außergewöhnlichen, drastischenkompositorischen Mitteln um“ (Wolfgang Hirschmann2005). Es gibt ein breites Tonartenspektrum, eine diffe-renzierte Deklamation und eine daraus resultierendefeinsinnige rhythmische und melodische Gestaltungsowie eine reichhaltige Instrumentation.

Eine fast expressionistische, ausgedehnte Sinfoniastimmt auf das Geschehen ein. In den Arien deutet Te-lemann nicht nur den Sinn der Worte, sondern übersetztsie plastisch in Musik („Ächzen“, „Wimmern“, „Seufzen“,„Strahl“, „Bärentatzen“). Die Buße des Petrus stellt erbeispielsweise mittels chromatischer Wendungen undeiner zerklüfteten Deklamation dar. Davon ist auch dasTerzett „O Donnerwort“ geprägt, das die vergleichsweiselapidar vorgetragenen Jesusworte „Es ist vollbracht“kommentiert und kontrastiert. Wenn Telemann rheto-risch intendierte gegensätzliche Formulierungen derVorlage minutiös umsetzt, zielt er damit immer auf ei-nen übergeordneten Gedanken ab.

So weit und differenziert das Ausdrucksspektrum derPoesie ist, so differenziert und anspruchsvoll, bis hin zuhöchster Virtuosität, ist auch die Musik. Telemann hatseinem Werk eine große Bedeutung beigemessen undauf seinen Erfolg hingewiesen. Von diesem Erfolg zeugtauch die reichhaltige Quellenlage. Zu sehen ist dabei,dass es im Laufe der Aufführungsgeschichte sogar leich-te Retuschen gegeben hat. So zeigt ein Teil der Überlie-ferung, dass die originalen, prägnant-deklamatorischenund spannungsreichen, nur von den Soliloquenten vor-zutragenden, rezitativischen Turba-Einwürfe durchknappe, melodisch geprägte Tuttisätze ersetzt wurden.

Diesen Befund berücksichtigt die Neuausgabe, wodurches dem Interpreten erlaubt ist, zwischen der Fassung derErstaufführung von 1716 mit den rezitativischen Turba-Einwürfen und der bisher bekannten mit den nachträg-lich entstandenen Tuttisätzen, die im Anhang mitgeteiltsind, zu wählen. Ute Poetzsch

Georg Philipp TelemannDer für die Sünde der Welt leidende und sterben-de Jesus. Passionsoratorium von Barthold HeinrichBrockes TVWV 5:1. Georg Philipp Telemann. Musi-kalische Werke, Band 34. Hrsg. von Carsten LangePersonen: Jesus (Bass), Maria (Canto), Tochter Zion(Canto), Eine gläubige Seele (Canto, Alto, Basso),3 Mägde (Canto), Evangelist (Tenore), Petrus (Te-nore), Johannes (Basso), Jacobus (Basso), Judas(Alto), Pilatus (Tenore), Caiphas (Basso), Haupt-mann (Tenore), Kriegsknecht (Basso), Chöre derJünger, Kriegsknechte, Juden, Mörder, Choräle derChristlichen Kirche (Canto, Alto, Tenore, Basso)Orchester: Clarino I, II, Corno da caccia I, II, Oboe I,II, Flauto dolce I, II, Flauto traverso I, II, Fagotto, Vi-olino solo I, II, Violino I, II, Violetta I, II, III, Viola,Viola d‘amore, Basso continuo (Violoncello, Violo-ne, Fagotto, Cembalo)Verlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise

Telemanns Passion mit dem Text von Brockes zeich-net sich durch starke Gemütsbewegungen und ihreadäquate Umsetzung mit reichen kompositorischenMitteln aus. Eine gehaltvolle Alternative für Pas-sionskonzerte.

Poetische Worte,plastisch in Musik gesetztTelemanns „Brockes-Passion“

Karel Dujardin: Kreuzigung (1661). Louvre Paris

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[t]akteDie Konfrontation von Religionen – zur Zeit desAlten Testaments war sie so aktuell wie heute. InHändels Oratorium „Samson“ spielt solch ein Kon-flikt bis zum fatalen Ausgang die Hauptrolle.

Selbstmordattentäterals OratorienheldHändels Oratorium „Samson“

Samson zählte im 18. Jahrhundert zu den am meistenaufgeführten Werken Händels. In der zweiten Hälfte des20. Jahrhunderts hat die Zahl der Aufführungen im Ver-gleich zu anderen Werken Händels abgenommen. Liegt

es am Wandel unserer Moral, dieheute eher global als national ge-gründet ist? Liegt es daran, dasswir uns im Streit der Religionennicht mehr vorbehaltlos auf eineSeite schlagen können? WelcheChancen hat ein Oratorium wieSamson im 21. Jahrhundert, dasuns gleich zu Beginn durch einengewaltigen Schrecken lehrt, jedenSelbstmordattentäter zu verab-scheuen? Doch es geht hier nichtum Verurteilung oder Rechtferti-gung. Ein genauerer Blick auf Hän-dels Samson zeigt, dass solcheÜberlegungen zu kurz greifen.

Die Erzählung von Samson, vonseiner geheimnisvollen Körper-kraft, von dem Philistermädchen

Dalila, das ihm das Geheimnis entlockte und ihn an sei-ne Feinde verriet, und von seiner letzten Heldentat, derZerstörung des Philistertempels, ist aus dem Alten Testa-ment bekannt. Unmittelbare Vorlage des Oratoriumsaber ist ein Stück Weltliteratur, John Miltons VersdramaSamson Agonistes. Es konzentriert Samsons Geschichtein drei Begegnungen des gefesselten Helden am letztenTag seines Lebens und stellt sie als Tragödie dar.

Wir werden Zeuge seiner tiefsten Verzweiflung: Derselbstherrliche Kraftprotz, der durch übermütige Strei-che und blutige Gemetzel die Philister das Fürchten ge-lehrt hatte, liegt nun geschlagen, gefesselt, blind, ge-schunden von Sklavenarbeit und ohne Hoffnung amBoden. Schlimmer als das Gespött seiner Feinde trifft ihnnun das Mitleid seiner Freunde, vor allem aber seinesVaters, der ihm den Gegensatz zwischen einst und jetztunbarmherzig ausmalt. Samson sieht keinen Sinn mehrin seinem Leben und wünscht sich einen baldigen Tod.Dalila, hier seine Ehefrau, bietet ihm an, sich für seineFreilassung einzusetzen und ihn für den Rest seines Le-bens zu pflegen und zu verwöhnen. Samson widerstehtder Versucherin. Schließlich tritt ihm in dem PhilisterHarapha, einem muskelstrotzenden Riesen, sein frühe-res Selbst entgegen. Samson entlarvt ihn als Großmaul.

In diesen drei Dialogen ist das Recht keineswegs ein-deutig auf Seiten Samsons. Seine Kontrahenten habengute Argumente; die Auseinandersetzungen sind span-nend. Dalila wird – vor allem musikalisch – als klug undattraktiv dargestellt. Samson sieht am Ende die Möglich-keit, seinem Leben als Kämpfer für die Freiheit seinesVolkes noch einmal einen Sinn geben zu können, wasallerdings nur um den Preis seines Lebens möglich ist.

Gewiss, Samsons Befreiungstat wird gefeiert. Aberdieser Schluss war von Händel und seinem Textbearbei-ter Newburgh Hamilton ursprünglich nicht geplant. DasOratorium sollte still mit einem Requiem für Samsonenden. Milton erinnert in seinem Vorwort daran, dassdie Tragödie seit alters die Kraft habe, „durch Erregungvon Mitleid und Furcht oder Schrecken das Gemüt vondergleichen Leidenschaften zu reinigen“. Diese Kraft hatauch heute noch Händels Musik. Sein Oratorium zielt aufdie Erschütterung des Zuhörers, nicht auf seine Partei-nahme. Die Hilfe, die Händel uns bei der Bewältigungdes Schreckens anbietet, könnte heute wieder gefragt sein.

Die in Trauer endende Urfassung ist bis heuteniemals aufgeführt worden. Das jubelnde Finale, dasHändel – vermutlich mit Rücksicht auf sein Publikum –1742 anhängte, feiert aber nicht Samsons Tat, sondernGottes Vorsehung. Auf Händels Wunsch bearbeiteteHamilton dafür das Engelskonzert aus Miltons Gedicht„At a solemn music“. Außerdem kamen im Rahmen die-ser Bearbeitung auch die Philister mehr zu Wort. Sie sindmusikalisch als ein fröhlich feierndes, keineswegs un-sympathisches Volk charakterisiert. Das Oratorium ge-wann durch Händels Bearbeitung mehr Farbe und Ab-wechslung, ohne seinen tragischen Charakter aufzuge-ben. Wer diesen aber betonen will, hat mit der Hall-ischen Händel-Ausgabe zum ersten Mal die Möglichkeit,die Urfassung aufzuführen. Sie ließ sich – abgesehenvon einer halben Arie – rekonstruieren.

Ferner stellt diese Ausgabe alle bekannten Versionendes Oratoriums zur Verfügung, die Händel selbst aufge-führt hat. Da kaum eine Aufführung des langen Werkesohne Kürzung auskommt, dürfte die zuverlässige Wie-dergabe aller authentischen Kürzungen willkommensein. Der Paralleldruck gekürzter und ungekürzter Rezi-tative erhöht den praktischen Nutzen der Partitur unddes Klavierauszugs. Hans Dieter Clausen

Georg Friedrich HändelSamson. Oratorio in three acts HWV 57.Hrsg. von Hans Dieter Clausen. Hallische Händel-Ausgabe I/18Personen: Israeliten: Samson (Tenor), Manoa(Bass), Micah (Alto), Botschafter (Tenor), Israelit(Tenor/Sopran), Israelitin (Sopran), Chor der Israe-liten – Philister: Dalila (Sopran), Harapha (Bass), einPhilister (Tenor), eine Philisterin (Sopran), Jungfrau(Sopran), Chor der Philisterfrauen und Priester vonDagonOrchester: (Flauto traverso I, II; im Anhang), OboeI, II, Fagotto I, II, Corno I, II, Tromba I, II, Timpani,Violino I, II, Viola, Bassi (Violoncello, Contrabbas-so, Fagotto, Archiliuto, Cembalo, Organo)Verlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise,Klavierauszug käuflich

Gustav Doré: Samsons Tod (1866)

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1I2012Seine Oper „Poro“ siedelt Händel im fernen Indienan. Die Konflikte, die sich darin entwickeln, sind je-doch durchaus allgemeinmenschlich und bietenHändel die Möglichkeit, seine ganze kompositori-sche Reife auszuspielen.

Eifersucht in IndienHändels „Poro“ im Urtext derHallischen Händel-Ausgabe

Händels Oper Poro, re dell’Indie HWV 28 soll 2013 in derHallischen Händel-Ausgabe erscheinen. Die Fassung derUraufführung vom 2. Februar 1731 in London, die demHauptteil des HHA-Bandes II/25 (Herausgeber: GrahamCummings) entspricht, liegt bereits seit Herbst 2011 alsVorabveröffentlichung bei Bärenreiter vor. Sie kann nunals Grundlage künftiger Aufführungen des nach seinenbeiden Boomphasen – 1731–1736 in London, Braun-schweig und Hamburg sowie wieder von 1956–1970 vorallem in Mitteldeutschland – heute im Repertoire leidersehr seltenen, musikalisch aber außerordentlich attrak-tiven Werkes dienen.

satz der Barocktrompete mit ihrem vorallem für D-Dur geeigneten Tonvorratim h-Moll-Schlusschor – der Grundtondes Stücks kommt im Part des Instru-ments nicht vor. Im Vergleich zu denanderen Opern Händels – nämlich invier Musiksätzen, von denen dreibesonders lang sind – werden ausgie-big Flöteninstrumente verwendet.

Ein weiteres im OpernschaffenHändels einmaliges Phänomen – dasnichts mit Exotik zu tun hat – bildendie Reminiszenzen im Duett Cleofidesund Poros am Ende des I. Aktes. Die Liebenden wieder-holen hier in ironischer Absicht textlich und musikalischden – im Falle Poros gebrochenen, im Falle Cleofides vonPoro für gebrochen gehaltenen – Schwur des jeweils An-deren aus einer vorhergehenden Arie.

Wie dieses Duett und die beiden anderen Zwiegesän-ge des Liebespaares gehören auch viele der Arien zu denHöhepunkten händelscher Musik. Hervorgehoben sei-en Poros E-Dur-Largo „Se possono tanto“, Cleofides er-greifendes „Digli, ch’io son fedele“, Poros reich instru-mentiertes Seefahrtsgleichnis „Senza procelle ancora“,Gandartes Siziliano „Se viver non poss’io“ und Poros ver-zweifeltes „Dov’è? s’afretti“. Der Ruhm von ErissenasPastorale „Son confusa pastorella“ verbreitete sich schonim 18. Jahrhundert von London aus über Europa. So wur-de diese Arie, wie aus mehreren Manuskripten aus denBeständen der Dresdner Hofkapelle hervorgeht, in dersächsischen Hauptstadt mit einem lateinischen Ge-sangstext versehen und als Weihnachtsmusik verwen-det. Michael Pacholke

Georg Friedrich HändelPoro. Opera in tre atti HWV 28Hrsg. von Graham CummingsHallische Händel-Ausgabe II/25Erstaufführung nach der Neuedition: 2.6.2012 Halle(Händelfestspiele, konzertant), KammerorchesterBasel, Leitung: Emilio Onofri (auch 4.6. TheaterBasel)Personen: Poro (Countertenor), Cleofide (Sopran),Erissena (Alt), Gandarte (Alt), Alessandro (Tenor),Timagene (Bass)Orchester: Flauto dolce I, II, Flauto traverso, Oboe I,II, Corno I, II, Tromba; Streicher; Basso continuoVerlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise

Die Handlung spielt zur Zeit der Feldzüge Alexandersdes Großen um 326 v. Chr. Die Truppen des über einenTeil Indiens herrschenden Königs Poro werden von Ales-sandros Heer vernichtend geschlagen. Cleofide, Königineines anderen indischen Reiches und mit Poro in Liebeverbunden, nutzt ihre Reize, Alessandro zu betören, umfür Poro und das Vaterland so viel wie möglich zu ret-ten. Natürlich fällt Alessandro auf Cleofides gespielteLiebe herein, während Poro, der seiner Freundin immernur kurzfristig zu trauen vermag, reichlich Gelegenheitzu Eifersuchtsausbrüchen erhält. Zum guten Ende ver-zeiht Alessandro dem Paar die Intrigen und den Wider-stand, verzichtet auf Cleofide und gibt Poro sein Reichzurück. Den Opfern der mörderischen Schlachten weintkeine der vornehmen Personen der Handlung eine Trä-ne nach.

Es scheint, dass Händel der Oper Poro, die von allenseinen dramatischen Werken den am weitesten vonWesteuropa entfernten Handlungsort hat, musikalischein gewisses exotisches Kolorit verleihen wollte, wasohne Kenntnis außereuropäischer Musikkulturen nurdurch Abweichungen vom Üblichen möglich war. So ste-hen nach einem 1. Akt mit Musikstücken ganz überwie-gend in Dur-Tonarten und einem 2. Akt mit vier Dur-und Moll-Sätzen im 3. Akt drei Arien in Dur neun Stü-cke in Moll gegenüber. Einen Geniestreich bildet der Ein-

Charles Le Brun: Alexander und Porus (1673)

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Das Volk geht vorGioachino Rossinis Oper „Maometto Secondo“

Noch relativ unbekannt ist Rossinis Oper „MaomettoSecondo“, die einen orientalischen Stoff aus dem 15.Jahrhundert aufgreift und ihn mit der obligatorischenLiebesgeschichte verbindet. Im Juli wird das fulminan-te Werk in Santa Fe (USA) erstmals mit dem Urtext derRossini-Werkausgabe bei Bärenreiter aufgeführt.

Rossinis Maometto Secondo ist eine Oper, in der Liebeund Pflicht einander gegenüberstehen. Anna war frü-her in Maometto (Mehmed, den Eroberer Konstantino-pels) verliebt, der den falschen Namen Uberto trug. Er

will sie als Königin des eroberten Ita-lien für sich gewinnen, sie aberbleibt bei ihrem Volk, ihrem Vater(dem Gouverneur Erisso) und bei Cal-bo, ihrem Möchtegern-Liebhaberund späteren Ehemann. Maomettoglaubt, das venezianische Negropon-te (Euböa) erobert zu haben, dochseine Rache gegen Erisso und Calbogerät ins Stocken, als Anna behaup-tet, dass diese ihr Vater und ihr Bru-der seien. Er vertraut ihr, sie aber wei-gert sich standhaft, ihren Gefühlenfür ihn nachzugeben. Schließlich ret-tet sie Erisso und Calbo, die die Streit-kräfte gegen Maometto und seineArmee anführen. Am Ende bringtAnna sich um.

Eine kritische Ausgabe vorzule-gen, ist keine einfache Aufgabe. Ros-

sini selbst lag diese Oper besonders am Herzen, und alssie im ersten Anlauf in Neapel (wo sie am 3. Dezember1820 am Teatro San Carlo ihre Premiere feierte) zunächsterfolglos blieb, legte er sie erneut zur Eröffnung der Kar-nevalssaison am 26. Dezember 1822 am Teatro La Fenicein Venedig auf. Dort war ihr jedoch ebenfalls kein gutesSchicksal beschieden. Am 9. Oktober 1826 wurde dasWerk schließlich – in einer französischen Fassung – Ros-sinis Erstling an der Pariser Opéra. Obwohl sie dort ver-hältnismäßig gut aufgenommen wurde, war auch die-se Version nicht übermäßig erfolgreich; sie ebnete je-doch den Weg für Rossinis Erfolge in Frankreich: Moïse(1827), Le comte Ory (1828) und Guillaume Tell (1829). Ineiner langen Reihe von Anpassungen griff der Kompo-nist mehrfach in seine eigene Partiturhandschrift ein,so dass die vielen Elemente das Nachvollziehen des No-tentextes stark erschweren. Das Ende des Duetts vonMaometto und Anna (Nr. 7) etwa wurde für Venedig neugefasst, wobei im letzten Abschnitt nun die Banda spielt.Maomettos Szene und Arie (Nr. 8) wurde umfassendgeändert bzw. gekürzt, außerdem schrieb Rossini in dervenezianischen Fassung die Gesangslinie von CalbosArie (Nr. 9) vollständig für Anna um. Durch das gesam-te Autograph (Rossini-Stiftung, Pesaro) ziehen sich die-se und weitere Änderungen; daher enthält es keine voll-ständige Version des Werks.

Die Bärenreiter-Ausgabe nimmt die neapolitanischeFassung von 1820 zur Grundlage, die von den Herausge-bern als die beste angesehen wird und auch bei der Pre-miere der neuen Edition im Sommer in Santa Fe Verwen-dung findet; sie enthält allerdings die venezianische

Revision von 1822 im Anhang (einschließlich einer Ou-vertüre und eines Terzetts, die beide eigens für Venedigneu eingerichtet wurden). Bei der französischen Fassungsind die Probleme wesentlich komplizierter, weshalbdiese Version separat erscheinen wird. Bereits 1820 wares kein einfaches Unterfangen: Rossini schrieb seineOper inmitten des „Carbonari-Aufstands“ gegen dieHerrschaft der Bourbonen in Neapel. Viele Textpassa-gen verweisen auf die italienische Unabhängigkeit,doch andere Stellen schienen Rossini übermäßig derb.Das Finale etwa komponierte er nicht so, wie es sein Li-brettist, der Graf von Ventiganano, vorgesehen hatte.Anna begeht lieber Selbstmord, als sich dem Mann zuergeben, den sie liebt – dem vermeintlichen ErobererMaometto II. Anstatt mit patriotischen Gefühlen zu en-den („E tu che Italia … conquistar … presume …“), tötetAnna sich stumm, während die Umstehenden schlichtihr Bedauern ausdrücken („Oh giorno di dolor!“).

Es genügt nicht, das Material aus Pesaro zu verwen-den, denn Rossini selbst verwendete den Chor zu Beginndes zweiten Akts auch in Il viaggio a Reims für Paris (dieHandschrift befindet sich in der New York Public Libra-ry). Andere Abschnitte sind dagegen gar nicht im Auto-graph zu finden: Ihretwegen hatte der Herausgeber Zu-gang zu allen noch existierenden Zweitquellen,insbesondere zu einer Abschrift, die in Neapel angefer-tigt wurde. Sie ist eng mit demjenigen Autograph ver-wandt, das die ursprüngliche Fassung repräsentiert ha-ben muss. Sind all diese Anstrengungen letztlich dieMühe wert? Ohne Zweifel, denn Maometto Secondo isteine der großartigsten Opere serie des neunzehntenJahrhunderts. Philipp Gossett

(Übersetzung: Felix Werthschulte / JM)

Gioacchino RossiniMaometto SecondoHrsg. von Hans Schellevis. Opere di Gioachino Ros-siniErstaufführung nach der Neuedition: 14.7.2012 San-ta Fe Opera. Musikalische Leitung: Frédéric Chas-lin, Inszenierung: David Alden (weitere Auffüh-rungen 18., 27.7., 2., 7., 16.8.2012)Personen: Paolo Erisso, Gouverneur der Venezianerin Negroponte (Tenor), Anna, seine Tochter (Sop-ran), Calbo, ein venezianischer General (Alt), Con-dulmiero, General (Tenor), Maometto II (Bass), Se-limo, sein Vertrauter (Tenor) – Chor (Frauen aus Ne-groponte, muslimische Krieger, muslimische Mäd-chen, venezianische und muslimische Soldaten)Orchester: 2,2,2,2 – 4,2,3, Serpent – Hfe – Pk, Schlg –Str – BandaVerlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise

Gentile Bellini (?): Sultan Mehmet II.der Eroberer (=Maometto II),National Gallery London

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Mit dramatischem ElanErnst Kreneks Oratorium „Symeon der Stylit

Ganz für sich schrieb Ernst Krenek 1935, kurz vor sei-ner Emigration, den ersten Teil eines Oratoriumsüber den Säulenheiligen Symeon. Kompositions-technisch seiner Zeit weit voraus, besticht diesesWerk der klassischen Moderne durch seine überwäl-tigende Wirkung und mitreißende Stringenz

Ernst KrenekSymeon der Stylit. Oratorium op. 78c nach Textenaus Hugo Balls Byzantinisches Christentum, ausden Psalmen und aus der Bergpredigt. Für Soli (S,Mez, T, Bar), Sprecher, gemischten Chor (SATB) undOrchester (1935/36) (deutsch-lateinischer Misch-text).Orchester: 1 (auch Picc), 1,1,1 – 1,1,1,0 – Pk, Schlg – Klav– StrAufführungsdauer: ca. 40 MinutenVerlag: Bärenreíter, Aufführungsmaterial leihweise

„Der Inhalt des Oratoriums ist die Geschichte des heili-gen Symeon, der im 5. Jahrhundert n. Chr. in Syrien 37Jahre seines Lebens auf einer Säule stehend verbrachthaben soll, von einem Teil der Menge als neuer Messiasangebetet, von anderen als empörendes Skandalon ver-worfen, wie in Hugo Balls Buch Byzantinisches Chris-tentum berichtet wird. Die Erzählung (Mezzosopran-solo) wird vielfach vom Chor unterbrochen, der Psalmenin lateinischer Sprache vorträgt. Ein Sprecher kommen-tiert gelegentlich und bringt das Werk zum Abschlußmit einem Ausblick auf die symbolhafte Bedeutung derExzesse des heiligen Symeon.“

Ernst Krenek beschreibt in dieser knappen Notiz von1988 den Handlungsstrang seines rund 40-minütigenOratoriums. Was hier nicht mitgeteilt wird, ist der un-gewöhnlich lange Weg bis zur Uraufführung.

Er begann Mitte 1935. Das Werk entstand ohne Auf-trag, Krenek schrieb es ganz für sich und hielt sich mitÄußerungen zurück, wie aus dem kryptischen Briefhin-weis vom 10. August 1935 an seinen Verlag deutlich wird:„ich habe auch ein wenig gearbeitet, worüber ich michaber erst später äußern möchte.“ In einem privatenKompositionstagebuch dokumentierte Krenek dieWerkkonzeption sowie den Arbeitsfortschritt. Nur sel-ten erhält man die Möglichkeit, so detailliert die Gene-se eines Werkes nachzuvollziehen!

Über die Wahl dieses zunächst entlegen anmutendenStoffes äußerte der Komponist rückblickend kurz vor derUraufführung 1988:

„Ich hatte […] – insbesondere nach der 1934 erfolgtenund auf nazistische Umtriebe zurückführbaren Ver-werfung meines Bühnenwerkes Karl V. durch dieWiener Staatsoper – den Eindruck gewonnen, daß einZwölftonkomponist zu einem Paria, einem öffentli-chen Ärgernis, einem Skandalon geworden war. Dasbrachte mich auf den Gedanken, die GeschichteSymeons des Styliten als Oratorium zu gestalten.“

Die Abschnitte des ersten Teils, der die Lebensge-schichte schildert, schließen sich als imposanter 40-mi-nütiger Sonatensatz zusammen. Dieser formalen „Ab-sicherung“ in der Orientierung an überkommene Topoisteht eine bemerkenswerte dodekaphon-strukturelleInnovation gegenüber, die kompositionstechnische Ent-wicklungen serieller Determination späterer Jahrzehn-te antizipiert.

Ursprünglich sollte ein zweiter Teil von den legen-dären, aber undramatischen Taten des Symeon berich-ten. Möglicherweise war auch dies ein Grund für denAbbruch der Arbeit. Wenig später musste Krenek emi-grieren, die Erinnerung an sein Fragment verblasste, inseiner in Amerika verfassten Autobiografie Im Atem derZeit erwähnte er es nur kurz. Erst in den 1980er Jahrenwurde das Autograph wieder in Augenschein genom-

men, und endlich erlebte Symeon der Stylit bei den Salz-burger Festspielen 1988 seine glanzvolle Uraufführung– mehr als ein halbes Jahrhundert nach seiner Entste-hung. Auch die Presse berichtete überaus positiv, wie dieSüddeutsche Zeitung am 17. August 1988: „ein Kunst-Stück großen Formats, […] überwältigend in seiner un-mittelbaren Wirkung, trotz formaler Strenge von mit-reißendem dramatischen Elan, trotz geringem materi-ellem Aufwand von großem Klangvolumen.“

Noch immer lässt eine Deutsche Erstaufführung aufsich warten! Michael Töpel

Symeon Stylites. Ikone aus dem 16. Jahrhundert. HistorischesMuseum Sanok (Polen)

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[t]akteTiefendimensionendes KlanglichenEin neues Werk für Streichorchestervon Miroslav Srnka

Sich-Nähern und Sich-Entfernen, Ausdehnen undVerkleinern, Verdichten und Ausdünnen, Steigenund Sinken: Die jüngsten Stücke von Miroslav Srnkasetzen exakte Beobachtungen von Phänomenen inMusik um, überraschende Experimente und klang-liche Auslotungen inbegriffen.

Ein radikales Neudenken von musikalischen Energiever-läufen vollzieht Miroslav Srnka in mehreren seiner kam-mermusikalischen Werke der letzten Jahre. In einempotenziell verschmelzenden Klangapparat aus Saiten-instrumenten offenbaren Werke wie Tree of Heaven fürVioline, Viola und Violoncello (2010), das Streichquar-tett Engrams (2011) und zuvor schon das KlavierquintettPouhou vlnou (Qu’une vague) (2008) Stationen einesKomponierens, das Bewegungsverläufe zum Themamacht. Wie Naturereignisse werden Phänomene zur Be-obachtung freigegeben: das Sich-Nähern und Sich-Ent-fernen, Ausdehnen und Verkleinern, Verdichten undAusdünnen, Steigen und Sinken. In Hejna („Schwärme“)für Klarinette, Akkordeon, Klavier, Harfe und Schlagzeug(2010) wird ein solches Phänomen titelgebend: Die Mu-sik pulsiert wie Energieflüsse in beweglichen Kollekti-ven, in Vogel- oder Fischschwärmen. Resultate sindspannungsreiche musikalische Verläufe, sie ziehen mitharmonischen Experimenten wie dem Kombinierenvon einer chromatischen und einer natürlichen Mikro-intervallik in den Bann, sie halten Überraschungsmo-mente, Höhepunkte bereit. Die Summe dieses Kompo-nierens wurde in der Kammeroper Make No Noise(München 2011) und in seinem musikalischen ComicJakub Flügelbunt (2011) in einen dramatischen Kontexteingebunden.

Einen nächster Schritt in der Befreiung der Musik vonklassischen Parametern geht Srnka nun in seinem neu-en Werk für das Münchner Kammerorchester mit einemKomponieren, das die Tiefendimension des Klanglichenauslotet. Wiederum ein Stück für Streichinstrumente,die, von der Einstimmigkeit bis zur kompletten Auftei-lung der Stimmen, Kurven, Knoten, Punkte in einem Ver-lauf vollziehen, der durch einen mehrdimensionalenRaum saust. Das Kompositionsprinzip gleicht einemmehrfachen Projizieren in verschiedene Ebenen derWahrnehmung. Die Musik wird über einem abstraktenBewegungsnetz in verschiedenen Filtern dynamisiert,als würde der Klang vom Beobachter in räumlicher Be-wegung wahrgenommen: kommend, gehend, sich nä-hernd, sich entfernend. Oder, anderes herum gedacht:Hier wird ein klingendes Ereignis in Bewegung versetzt,als würde ein Filmausschnitt beschleunigt, verlang-samt, vorwärts, rückwärts abgespielt, eingefroren.Srnka schreibt mit einem solchen Komponieren die Er-fahrungen aus dem letzten Streichquartett mit seinenSkalen, Kurven und harmonischen Experimenten fort.Das Ergebnis dieser Fortschreibung verheißt ein faszi-nierendes Zeiterlebnis im klingenden Raum.

Marie Luise Maintz

Filigran und subversivPressestimmen zu „Jakub Flügelbunt“

Miroslav SrnkaJakub Flügelbunt … und Magdalena Rotenbandoder: Wie tief ein Vogel singen kannfür drei Sänger und OrchesterUraufführung: 15.12.2011 Dresden (Semperoper)Staatskapelle Dresden, Leitung: Tomáš Hanus

Großartig für Kinder und Erwachsene. Szenenfoto aus der DresdnerUraufführung von „Jakub Flügelbunt“ (Foto: Matthias Creutziger)

Das Werk kommt an, seine Wirkung ist subversiv, denndie Kunstformen leiten sich aus alltäglichen Erfahrun-gen her, etwa der Wiederholung von Worten und Silbenmit lustvollen Veränderungen, Verdrehungen oder Ver-färbungen. Im Übergang von der Sprache in den Gesangund wieder zurück, dann aber immer wieder im Zusam-menspiel mit den Instrumenten, wird die Vielfalt mu-sikalischer Möglichkeiten nachvollziehbar.Boris Michael Gruhl / DeutschlandRadio Kultur 15.12.2011

Musikalisch ist diese Kinderoper nie „kindgemäß“ re-duziert. Miroslav Srnka bleibt beim Ausschöpfen derMittel, derer sich die zeitgenössische Musik bedient undfüllt das übliche Instrumentarium mit allerhand Geräu-schen und Effekten auf. … Wie unkompliziert vor allemdie Kinder die neue, nicht unkomplizierte, oft filigraneMusik aufnahmen, sie vielleicht gerade in dieser Viel-schichtigkeit als spannend im Vergleich zu Prokofjew[Peter und der Wolf] empfanden, war bemerkenswert.Dieser Abend ist eine großartige Empfehlung für Kin-der und Erwachsene. Hartmut Schütz /

Dresdner Neueste Nachrichten 17.12.2011

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Miroslav Srnka – aktuell

Das Quatuor Diotima spielt beim Festival Archi-pel in Genf die schweizerische Erstaufführung vonEngrEngrEngrEngrEngrams for strams for strams for strams for strams for string quaring quaring quaring quaring quartettettettettet (1.4.2012) und wird dasWerk auch in einem Konzert in La Maison Fran-çaise, Washington DC aufführen (12.4.2012). +++Das Münchener Kammerorchester unter Leitungvon Alexander Liebreich spielt die Uraufführungeines Neuen WNeuen WNeuen WNeuen WNeuen Werkerkerkerkerks für Streichers für Streichers für Streichers für Streichers für Streicher im Prinzregen-tentheater München (21.6.2012). +++ Im Musikver-ein Wien wird Miroslav Srnkas KKKKKonzeronzeronzeronzeronzert für Kla-t für Kla-t für Kla-t für Kla-t für Kla-vier und Orchestervier und Orchestervier und Orchestervier und Orchestervier und Orchester vom RSO Wien mit Nicolas Ho-dges als Solist unter Leitung von Cornelius Meis-ter uraufgeführt (23.11.2012).

Die Installation „listening eyes“ von Kateřina Vincourová mitKlängen von Miroslav Srnka wurde im Januar im TschechischenMuseum für Musik eröffnet. Es spielten Musiker von PragueModern.

Beat Furrer – aktuell

Der Marguerite Staehelin Kompositionspreis 2012wird am 31. März 2012 in Genf an Beat Furrer ver-liehen. Im Rahmen des Festivals Archipel findetaus diesem Anlass eine Aufführung von still fürstill fürstill fürstill fürstill für

EnsemblEnsemblEnsemblEnsemblEnsemble e e e e unter Leitung von William Blank statt(30.3.2012). +++ In Madrid spielt das KlangforumWien FFFFFamamamamama Ia Ia Ia Ia I unter Leitung des Komponisten ineinem Konzert im Auditorio Nacional de MúsicaMadrid (7.6.2012). +++ Beat Furrer ist Composer inresidence beim Festival Time of Music in Viitasaa-ri, Finnland. Das Klangforum Wien führt u. a. spurspurspurspurspur,,,,,inininininvvvvvocaocaocaocaocatitititition VI on VI on VI on VI on VI und prestoprestoprestoprestopresto (4.7.2012) auf. +++ BeimJohn Cage Centennial Festival in Washington DCwird ein Neues WNeues WNeues WNeues WNeues Werk für Vierk für Vierk für Vierk für Vierk für Vioooooline,line,line,line,line, Vi Vi Vi Vi Viooooollllloncelloncelloncelloncelloncello undo undo undo undo undKlaKlaKlaKlaKlavierviervierviervier uraufgeführt (5.9.2012). +++ Das Ensembleascolta spielt die Uraufführung eines NeuenNeuenNeuenNeuenNeuenWWWWWerkerkerkerkerks für Ensembls für Ensembls für Ensembls für Ensembls für Ensembleeeee bei den DonaueschingerMusiktagen (19.–21.10.2012). +++ Der KammerchorLes Cris de Paris wird im Auditorium du Louvre einNeues WNeues WNeues WNeues WNeues Werk für Chor a caerk für Chor a caerk für Chor a caerk für Chor a caerk für Chor a cappellappellappellappellappella unter Leitungvon Geoffroy Jourdain uraufführen (26.10.2012).+++ Beat Furrer erhält den Erste Bank Kompositi-onsauftrag 2012. Bei „Wien modern“ präsentiertdas Klangforum Wien ein Porträtkonzert, in des-sen Rahmen Eva Furrer und Uli Fussenegger einNeues WNeues WNeues WNeues WNeues Werk für Bassflerk für Bassflerk für Bassflerk für Bassflerk für Bassflöte und Köte und Köte und Köte und Köte und Kononononontrtrtrtrtrabass abass abass abass abass urauf-führen werden (3.11.2012).

Andrea Lorenzo Scartazzini – aktuell

Andrea Lorenzo Scartazzini erhält das Stipendiumdes Internationalen Künstlerhauses Villa Concor-dia des Freistaates Bayern und verbringt 2012 ei-nen einjährigen Arbeitsaufenthalt in Bamberg.+++ Das Ensemble Amal-tea wird ScartazzinisNachNachNachNachNachttief und Mondttief und Mondttief und Mondttief und Mondttief und Mond inZürich aufführen (14.4.2012).+++ +++ +++ +++ +++ Scartazzinis Oper DerDerDerDerDerSandmSandmSandmSandmSandmannannannannann nach Motivender gleichnamigen Erzäh-lung von E. T. A. Hoffmannwird am Theater Basel ur-aufgeführt. Das Librettoschrieb Thomas Jonigk, dieInszenierung wird ChristofLoy verantworten. Premie-re ist am 20. Oktober 2012.

Andrea Lorenzo Scartazzini inShanghai. Der Komponistverbrachte 2011 als Stipendiat desKünstlerprogramms der SwatchGroup einen mehrmonatigenArbeitsaufenthalt in Shanghai.

Miroslav Srnka – aktuellBeat Furrer – aktuell

Andrea LorenzoScartazzini – aktuell

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[t]akte„Brennend intensiv“Manfred Trojahns Oper „Orest“ wurde zu einemgroßen Erfolg bei Publikum und Presse

Manfred TrojahnOrest. Musiktheater in sechs Szenen. Libretto:Manfred TrojahnUraufführung: 8.12.2011 Amsterdam (De Neder-landse Opera), Musikalische Leitung: Marc Al-brecht, Inszenierung: Katie MitchellDeutsche Erstaufführung: 7.2.2013 StaatstheaterHannover, Musikalische Leitung: Gregor Bühl,Inszenierung: Enrico Lübbe

So straff ist diese Musik gefügt, so gnadenlos logisch, sosirenenhaft unausweichlich hat Manfred Trojahn sei-nen Familienaufstellungssoundtrack komponiert …,dass keine Hintertür offenbleibt, aus der man sich nichtdavonstehlen könnte. … ein Meisterwerk.

Eleonore Büning /Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 22.1.2012

… kurz, aber brennend intensiv … Trojahn ist kein Kost-verächter, und Tranquilizer bekommt Orest nur von ärzt-licher Seite verordnet. In den Momenten des Entsetzenswütet der Familienfluch offen im Aufruhr der Musik,und das schwere Blech schießt sich den Weg zum Ohrdes Hörers frei. Gift fließt aber auch, beinahe unmerk-lich, durch die Kapillaren des Klangs, wenn etwa Picco-loflöte und Kontrafagott sich zu einem bittersüßen Uni-sono vereinigen oder wenn die Streicher in einem ver-dächtigen Durakkord flimmern. Die Sänger müssen sichplagen, aber Trojahn stopft ihnen keine Töne in denHals, derentwegen sie zum Arzt müssten. Während an-dere Komponisten gern auf den vokalen Overkill setzen,schreibt Trojahn musikalisch, er ist kein Extremist.

Wolfram Goertz / DIE ZEIT 15.12.2011

Trojahn ist ein Meister der Stimmungen. Bedrohung,Beklemmung, Spannung, Hass, Ablehnung, Mordlust,

Verachtung – für all diese im Alltag eher unangeneh-men, auf der Bühne aber unverzichtbaren Elemente fin-det er den richtigen Tonfall. Nie ist die Partitur geschwät-zig, nie ungenau. Zügig kommentiert das Orchester, dieÜbergänge klingen organisch, die Formen und Steige-rungen leuchten stets ein.

Reinhard Brembeck / Süddeutsche Zeitung 13.12.2011

Ein in jeder Beziehung anspruchsvolles und einnehmen-des Bühnenwerk … Trojahns Zuneigung zur „tonalen“Musik, ja, zum Phänomen musikalischer Schönheit, wirdimmer wieder merklich, aber nicht in ungut auf Wohl-klang spekulierender Weise, eher in der Art einer utopi-schen Suchbewegung.

Hans-Klaus Jungheinrich /Frankfurter Rundschau 12.12.2011

Trojahn kombiniert archaische Konflikte mit spätbür-gerlicher Psychologie fast im Sinne einer psychiatri-schen Versuchsanordnung. [Die Partitur] entfaltet un-geahnte Autonomie, umgibt den Hörer mit einer FülleInnenraum stiftender orchestraler Aktionen von oft au-ßerordentlicher Dichte und Farbigkeit, ab und an auchillustrativen, sogar tonalen Anspielungen.

Gerhard R. Koch /Frankfurter Allgemeine Zeitung 12.12.2011

Mit der Axt unterm Weihnachtsbaum: „Orest“ in Amsterdam(Foto: Hermann und Clärchen Baus)

Manfred Trojahn – aktuell

Manfred Trojahns Oper La GrLa GrLa GrLa GrLa Grande Magiaande Magiaande Magiaande Magiaande Magia nach ei-nem Libretto von Christian Martin Fuchs wird amMusiktheater im Revier Gelsenkirchen in einerNeuinszenierung von Gabriele Rech aufgeführt.Die musikalische Leitung hat Lutz Rademacher(25./29.3., 4./15.4., 6./11./26.5.2012). +++ Für die Kon-zertreihe ImZentrumLied in Köln komponiertManfred Trojahn abendröte.abendröte.abendröte.abendröte.abendröte. ein zy ein zy ein zy ein zy ein zyklklklklklus aus aus aus aus auf tex-uf tex-uf tex-uf tex-uf tex-te vte vte vte vte von fron fron fron fron friedriedriedriedriedrich schlich schlich schlich schlich schlegelegelegelegelegel. Die Uraufführung durchIngrid Schmithüsen (Sopran) und Thomas Palm(Klavier) wird mit Franz Schuberts Kompositionenaus diesem Gedichtzyklus kombiniert (18.4.2012).+++ Das Trio Boulanger wird bei der Gesellschaftfür Neue Musik Hannover ein Neues WNeues WNeues WNeues WNeues Werk fürerk fürerk fürerk fürerk fürKlaKlaKlaKlaKlaviervierviervierviertrtrtrtrtriiiiiooooo uraufführen (6.6.2012). +++ Im Juli 2012werden beim Kissinger Sommer Neue Lieder nNeue Lieder nNeue Lieder nNeue Lieder nNeue Lieder nachachachachachWilliam ShWilliam ShWilliam ShWilliam ShWilliam Shakakakakakespeareespeareespeareespeareespeare uraufgeführt. +++ Im Auf-trag des Bayerischen Rundfunks entsteht ein Lie-Lie-Lie-Lie-Lie-derzyderzyderzyderzyderzyklklklklklususususus für den 61. Internationalen Musikwett-bewerb der ARD in München im September 2012.

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„Das Gedicht ist für mich so etwas wie eine Schneeku-gel: ganz intim, geborgen, zart und innerlich – und dasOrchester ‚bewacht’ diese zerbrechliche Intimität aufeine schon ‚magische’ Art und Weise“, sagt PhilippMaintz über seine Komposition zu Viktor ChlebnikovsDichtung, einem Text aus dem Jahr 1918, dessen Bilderin einer archaischen, fast bukolischen Landschaft ange-siedelt sind. Der russische Dichter, der dem Futurismuszugerechnet wird und sich selbst als „Zukünftler“ be-zeichnete, schuf wuchernde, vieldeutige Sprachkunst-werke. Philipp Maintz reizt gerade das „kryptisch Surre-ale“ des Textes, dabei ist die Neuübersetzung von Ale-xander Nitzberg „von einer extrem sinnlichen Poesie, diesofort etwas zum Klingen bringt“.

Der aus Moskau stammende Schriftsteller, Überset-zer, Publizist, Librettist und Rezitator studierte in Düs-seldorf und lebt in Wien, seit er 2010 die Ernst-Jandl-Poetik-Dozentur innehatte. Er setzt in seiner Nachdich-tung die Vorlage mit ihren Reimen und Assonanzen inschwebende, klingende Bilder um, wie zum Beispiel „woein Knabe zerrupft die Wolke / vom Schwanenvolke /und mit müden Mündern, / und von Winden / denSchlünden.“ Alles steuert zu auf die Anbetung einer fer-nen Geliebten, auf deren „Augen, die zu Pfingsten leuch-ten, seidendurchwirkte“. Dabei bleibt der Text rätselhaft,und gerade dieser Atmosphäre der Innerlichkeit möch-te Philipp Maintz in seiner Vertonung nachspüren: „DieKomposition geht dem nach, was das Gedicht an Stim-mungen, Reflexen, Resonanzen hinterlässt. Es hat fürmich eine große Innerlichkeit, ein Bei-Sich-Sein. Die Bil-der fügen sich wie Kettenglieder ineinander und bewe-gen sich fort, nach einem in sich sehr musikalischenPrinzip. Ich habe versucht, einen sehr intimen Klang zufinden. Das Orchester bricht selten groß aus, selbst imTutti bleibt es sehr ineinander verschachtelt, samtweich,verträumt, wie ein helles Violett, als würde es die imGedicht evozierte Bläue der Gebirgsluft nachempfinden.“

Zum Gesang verhält sich der Orchestersatz wie einResonanzraum, der die vom Bariton evozierten Bilderintensiviert. Philipp Maintz vergleicht dies mit einerWirbelschleppe, also dem Luftstrudel, der sich hintereinem Flugzeug aufbaut. „Es war mir sehr wichtig, ei-nen sehr detailreichen, tiefenscharfen Orchestersatz zuschreiben, der eine klangliche Intimität behält. DerKlang ist also sehr ausdifferenziert, ohne dass er je ineine graue Fläche umschlägt, um auch darin die latentbizarre Atmosphäre des Gedichts abzubilden. Die Ge-sangslinie ist formale Klammer, ein roter Faden, der al-les fokussiert, was sich im Orchester um sie herum er-eignet. Der Orchestersatz hat etwas von wirbelndemLaub oder Nebelschwaden, die vom Gesang hin und her-geweht werden. Es gibt eigentlich nur ganz wenigeMomente der Intensivierung, in denen das Orchesterheftig auffährt oder der Atem der Musik sich verdich-tet.“ Marie Luise Maintz

„wenn steine sichgen himmel stauen“Philipp Maintz’ Komposition mit einem Gedichtvon Viktor Chlebnikov

Ein Gedicht des russischen Futuristen und Sprach-künstlers Viktor Chlebnikov – beinahe unübersetz-bares Kunstwerk in einer deutschen Nachdichtungvon Alexander Nitzberg – wird zum Ausgangspunktvon Philipp Maintz’ neuer Komposition für Baritonund Orchester.

Die guten, alten Dinge … in der Werkstatt von Philipp Maintz

PhiliPhiliPhiliPhiliPhilipp Mainpp Mainpp Mainpp Mainpp Maintztztztztzwenn steine sich gen himmel stauen. musik fürbariton und orchesterUraufführung: 25.3.2012 Monte Carlo (Printempsdes Arts de Monte Carlo), Otto Katzameier (Bari-ton), Orchestre Philharmonique de Monte Carlo,Leitung: Jean DeroyerBesetzung: Bariton solo – Orchester: 3 (2. auch Picc),2, Eh, 2, BKlar, 2, Kfag – 4,3,3,1 – Hfe, Klav – Schlg (4)– Str 14,12,10,8,6

Philipp Maintz – aktuell

Philipp Maintz komponiert für das Festival Prin-temps des Arts, Monte Carlo wwwwwenn steine sich genenn steine sich genenn steine sich genenn steine sich genenn steine sich genhimmel stahimmel stahimmel stahimmel stahimmel stauen.uen.uen.uen.uen. m m m m musik für barusik für barusik für barusik für barusik für bariiiiiton und großeston und großeston und großeston und großeston und großesorchesterorchesterorchesterorchesterorchester. Die Uraufführung unter Leitung vonJean Deroyer spielt das Orchestre Philharmoniquede Monte-Carlo, Solist ist Otto Katzameier. (25.3.2012)+++ Das Ensemble Alternance spielt in Paris NAHTNAHTNAHTNAHTNAHT(y(y(y(y(yo no pido a la noche explicaco no pido a la noche explicaco no pido a la noche explicaco no pido a la noche explicaco no pido a la noche explicaciiiiiones).ones).ones).ones).ones). m m m m musik fürusik fürusik fürusik fürusik fürvivivivivioooooline und viline und viline und viline und viline und viooooollllloncelloncelloncelloncelloncellooooo sowie die französischeErstaufführung von tourbilltourbilltourbilltourbilltourbillon.on.on.on.on. m m m m musik für viusik für viusik für viusik für viusik für vioooooli-li-li-li-li-ne,ne,ne,ne,ne, vi vi vi vi viooooollllloncelloncelloncelloncelloncello und klao und klao und klao und klao und klavierviervierviervier (27.3.2012). +++ BarryJordan spielt fernerfernerfernerfernerferner,,,,, und immer ferner und immer ferner und immer ferner und immer ferner und immer ferner..... m m m m musik fürusik fürusik fürusik fürusik fürorgel soorgel soorgel soorgel soorgel solllllooooo im Magdeburger Dom (18.5.2012).

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Wege mit AbschiedCharlotte Seither ist Composer in residence in Kassel

Die Komponistin Charlotte Seither und ihr vielge-staltiges Schaffen stehen im Fokus einer besonde-ren Konzertreihe und weiterer Aktivitäten. Ein Por-trät in zwölf Konzerten findet ab Juni 2012 alsBegleitprojekt zur dOCUMENTA 13 in Kassel statt.

„Wege mit Abschied“ nennt Eckhard Manz, Kantor anSt. Martin Kassel, und Initiator des Projekts, diese Mög-lichkeit, der Musik von Charlotte Seither zu begegnen.Die Konzertreihe ist ein Porträt in zwölf Genres, vomSolorecital bis zum Orchesterkonzert, vom szenischenAbend bis zum Akademieprojekt. Immer ausgehend voneinem Schaffensschwerpunkt der Komponistin gibt esMusik im Dialog der Künste. Jedes Weitergehen ist einAbschied: Das Motto thematisiert den Aufbruch ins Of-fene und ein Künstlerbild, das die Suche nach dem Un-bekannten zum Prinzip erhebt. So spiegeln sich in ei-nem Soloklavierabend mit Markus Bellheim Franz Schu-berts Wandererfantasie und Franz Liszts Années de Pè-lerinage in Seithers Itinéraire, oder es werden an einemAkkordeon-Soloabend mit Margit Kern Seithers Stückeder zeitlich fernen Musik Girolamo Frescobaldis gegen-übergestellt. Ein Performance-Abend für Frauenstimmesolo kombiniert die One woman opera mit anderen ex-perimentellen offenen Formaten. Weitere Stationensind Ensemblekonzerte, ein Liederabend, zwei Konzer-te mit Vokalensemble und schließlich die Zusammen-arbeit mit Kasseler Institutionen.

Ein Kompositionskurs der Musikakademie der StadtKassel bringt Charlotte Seither als Lehrende nach Kas-

Charlotte Seither – aktuell

Nach den Konzerten mit den NiederrheinischenSinfonikern ist EssaEssaEssaEssaEssay on Shy on Shy on Shy on Shy on Shadoadoadoadoadow and Truw and Truw and Truw and Truw and Truth th th th th fürOrchester nun auch mit der Jenaer Phil-harmonie unter Leitung von Anna-Ma-ria Helsing im Theater Jena zu hören.(10.5.2012) +++ Charlotte Seither istComComComComComposer in residence poser in residence poser in residence poser in residence poser in residence im inoffiziellenBeglBeglBeglBeglBegleieieieieitprogrtprogrtprogrtprogrtprogrammammammammamm zur dOCUzur dOCUzur dOCUzur dOCUzur dOCUMENTMENTMENTMENTMENTA 13A 13A 13A 13A 13in Kasselin Kasselin Kasselin Kasselin Kassel. In insgesamt zwölf Konzer-ten unter dem Motto „Wege mit Ab-schied/ Neue Musik in St. Martin“ istvom 17. Juni bis 5. September eine um-fassende Retrospektive mit 23 Werkender Komponistin zu hören, darunterzwei Uraufführungen. +++ Im Jubilä-umskonzert „40 Jahre via-nova-chorMünchen“ wird im Münchner Prinzregententhe-ater ein Neues WNeues WNeues WNeues WNeues Werk für 12-stimmigen Chorerk für 12-stimmigen Chorerk für 12-stimmigen Chorerk für 12-stimmigen Chorerk für 12-stimmigen Chor un-ter Leitung von Florian Helgath zur Uraufführungkommen. Das Konzert findet in Kooperation mitdem Bayerischen Rundfunk und der Ernst-von-Sie-mens-Musikstiftung statt. (7.10.2012). +++ Charlot-te Seither ist ArArArArArtist Felltist Felltist Felltist Felltist Fellooooowwwww der CiCiCiCiCivivivivivitella Raniertella Raniertella Raniertella Raniertella RanieriiiiiFoundaFoundaFoundaFoundaFoundatitititition Neon Neon Neon Neon New Yw Yw Yw Yw Yorkorkorkorkork / USA USA USA USA USA. Vom 19. Septemberbis 6. November 2012 wird sie einen sechswöchi-gen Stipendienaufenthalt auf Castello Civitella inUdine (Italien) verbringen. +++ Als Auftragswerkdes Ensemble Phace Contemporary kommt imKonzerthaus Wien das Stück SchSchSchSchSchwwwwwebende Vebende Vebende Vebende Vebende Verseerseerseerseersefür Klavier und Schlagzeug zur Uraufführung.(13.1.2013)

sel, die Ergebnisse ihrer Arbeit sind in einem Konzert zuerleben. Im Kirchenraum St. Martin wird eine sechswö-chige Klanginstallation zu erleben sein. Ein Songbookmit Fragmenten für Stimme solo entsteht und wird imRahmen einer sechsteiligen Predigtreihe uraufgeführt,die Eckhard Manz mit Bezug auf das Thema „Wege mitAbschied“ initiiert. Und schließlich schafft CharlotteSeither für ein Schulprojekt eine Orchesterkomposition,die das Offene, Flexible, den Aufbruch als produktive He-rausforderung annimmt. Die Uraufführung diesesWerks mit dem Orchester des Kasseler Wilhelmsgym-nasiums unter Leitung von Christopher Hilmes findetam 5. September statt. In einer sehr spezifischen Orches-terbesetzung will die Komponistin den Nerv ihrer jun-gen Interpreten treffen, den Reiz des experimentellenMusizierens vermitteln und zugleich ein Stück schaffen,das die Klangrecherchen ihrer letzten Orchesterwerkefortführt. Marie Luise Maintz

Traditioneller Ort für neue Musik in Kassel: die Martinskirche

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Eine alte Geschichte aus dem fernen, finsteren proven-zalischen Land der Troubadoure, in dem die Künste hellerblühten, wird zum Ausgangspunkt der Oper Writtenon Skin von George Benjamin nach einem Text von Mar-tin Crimp. Komponist und Autor begründeten mit Intothe Little Hill 2006 ihre Zusammenarbeit: Ihre „lyric tale“

ist eine abgründige Version der Ge-schichte vom Rattenfänger, in derGeorge Benjamin mit einem Ensembleaus zwei Sängerinnen und fünfzehnInstrumenten zu einem bestrickenden,betörenden Tonfall fand. Die sinistreFabel wird als Geschichte von Betrugund Verrat eines korrumpierten Politi-kers und von der Schönheit und Ver-führung der Musik erzählt: eine dop-pelbödige Parabel mit Musik vonhöchster Suggestionskraft.

Nun also eine große, abendfüllen-de Oper für fünf Sänger und Orchester.Kernstück ist eine bekannte Sage ausdem 13. Jahrhundert, die Geschichte desTroubadours Guillem de Cabestanh,die in einem anonymen okzitanischenProsatext, einem „razo“ überliefert

wurde. Guillem war der Geliebte der Seremonda, derGattin des Raimon de Castel Rossillon. Ihr Ehemannentdeckte den Betrug und gab seiner Frau das Herz desGuillem zu essen. Als er ihr sagte, was sie gegessen hat-te, stürzte sie sich aus dem Fenster. Die Legende hieltEinzug in Boccaccios Decamerone und andere Werke,Guillem gilt seither als das Urbild des provenzalischenTroubadours, sein Schicksal ist ein tragisches Exempel.

In Written on Skin wird die Sage zur grausigenSchlusswendung einer Geschichte über Unterwerfungund Auflehnung, über die verstörenden Konsequenzender Selbsterfahrung und die Grenzen der Macht, die einMensch über den anderen ausüben kann: Ein reicherLandadeliger beauftragt einen Künstler, in einem illus-trierten Buch ein hagiografisches Bild seiner Herrscher-gewalt und seines friedvollen Haushalts abzubilden,letzterer verkörpert in dem bescheidenen und kindglei-chen Gehorsam seiner Frau Agnès. Doch das Entstehendes Buches wird zum Katalysator für die Rebellion derFrau. Sie verführt den Künstler und nutzt die Intimitätmit ihm, um den Inhalt des Buches zu beeinflussen undihren Mann zu zwingen, sie als das zu sehen, was siewirklich ist. Und damit beschwört sie schließlich einenletzten Akt der Auflehnung herauf.

Martin Crimp versetzt diese Geschichte aus der fer-

BefreiungUraufführung einer Oper von George Benjamin inAix-en-Provence

Eine alte provenzalische Sage wird zur Vorlage fürGeorge Benjamins neue Oper „Written on Skin“nach einem Text von Martin Crimp. Eine vielschich-tige Parabel über die Grenzen der Macht.

George BenjaminWritten on Skin. Text by Martin Crimp after theanonymous 13th century razo „Guillem de Cabe-stanh – Le cœur mangé“Auftrag von Festival d’Aix-en-Provence, De Neder-landse Opera (Amsterdam), Théâtre du Capitole deToulouse, Royal Opera House Covent Garden Lon-don, Teatro del Maggio Musicale FiorentinoUraufführung: 7.7.2012 Aix-en-Provence, MahlerChamber Orchestra, Leitung: George Benjamin,Inszenierung: Katie Mitchell, weitere Aufführun-gen: 9., 11., 14.7.2012, Amsterdam Dezember 2012,Wien Juni 2013, Münchner Opernfestspiele 2013Personen: Agnès (Sopran), Angel 2, Marie (Mezzo-sopran), Angel 1, The boy (Countertenor), Angel 3,John (Tenor), The Protector (Bariton)Orchester: 3 (2. u. 3. Picc, 3. AFl), 2,2,1 (BKlar), KBKlar,2 (2. Kfag) – 4,3,3,1 – Schlg (4) – Hfe, Glasharmonika– Bass-Viola da gamba – Str 8,6,6,6,4Verlag: Faber Music, Vertrieb: Bärenreiter · Alkor

George Benjamin(Foto: Maurice Foxall)

nen Vergangenheit mit Szenen aus einer heutigen, hoch-modernen Welt: in Gestalt von drei „Engeln“, die alsDoppelrollen den Künstler, die Schwester der Agnès undderen Mann verkörpern und immer wieder aus derHandlung heraustreten. In der Komposition findet sich,wie Benjamin sagt, „keinerlei Nachahmung mittelalter-licher Musik, allenfalls eine Anspielung auf etwas Ar-chaisches durch die Verwendung gewisser ‚reiner’ Inter-valle zwischen den Stimmen. Dies ist keine ‚symphoni-sche’ Oper, und das Orchester spielt in der Regel eine un-tergeordnete Rolle, indem es die Gesangslinien stütztoder färbt. Seine volle Macht entfaltet sich nur gelegent-lich in kleinsten Interludien innerhalb oder zwischenden Szenen. Jedoch habe ich, um jene Kunst der Illustra-tion zu evozieren, die in der Handlung eine so zentraleRolle spielt, eine breite Palette von instrumentalen Far-ben ausgenutzt, der ich zwei heute selten genutzte In-strumente beifüge: eine Bass-Viola da gamba und eineGlasharmonika.“ Aus einer anderen Sphäre scheinendabei die Engel und der junge Künstler zu kommen, fürden Benjamin erstmals einen Countertenor einsetzt.Dessen Stimme hat für ihn „automatisch etwas Überir-disches, sogar Mythisches – eben aus einer anderen Welt.Nachdem ich bisher niemals für Countertenor kompo-niert habe, fand ich es besonders anregend, diese Stim-me im selben Register mit dem Sopran zu kombinieren.“

Marie Luise Maintz

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[t]akteWo Realität und Fiktion sich überlagern, wird Kunstzum lebensbedrohenden Handeln. Der römischeKaiser Nero steht für Clemens Gadenstätter als Vor-bild für die Menschen in unserer vernetzten Welt.

Lebensgefährliches SpielClemens Gadenstätter sieht Nero als Bild desmodernen Menschen

Er ist Olympionike und Kaiser, Richter und Mörder,Brandstifter und Architekt. Er ist eine Skulptur und einBildhauer, ein Sänger und sein Publikum, ein Ausstellerund das Objekt seiner Ausstellung selbst. In seiner ty-rannischen Allmacht durchkreuzte der römische KaiserNero immer wieder die Grenzen zwischen Betrachterund Darsteller, zwischen Darstellung und Dargestell-tem. Hätte es eines Beweises bedurft, dass ästhetischesHandeln reale Effekte zeitigt, mit der Asche der unterNeros Jubelrufen und Gesängen brennenden Stadt Romund mit dem Blut der unterlegenen Wettbewerber imKampf um die Sängerkrone wäre er erbracht. Die Vitades Nero ist ein Ausweis für die Katastrophen, die ausder Vermischung von sozialen, realen und imaginärenRäumen resultieren.

Was vor 2000 Jahren nur einem Kaiser möglich war,gehört längst zur Alltagserfahrung des modernen Men-schen: Gleichzeitig in unterschiedlichen sozialen Räu-men beheimatet zu sein und unterschiedliche Funktio-nen in einer vernetzten Welt voller realer Fiktionen zuerfüllen, in deren Polyphonie von Räumen immer we-niger unterscheidbar wird, wo Schein und Seinineinander übergehen.

Seine obsessive Durchleuchtung der semantischenQualitäten von Musik will Clemens Gadenstätter in sei-nem Bühnenstück Nerone auf das Musiktheater aus-dehnen. Als „Ring an einem Abend“ konzipiert – mit vierdramatischen „Knoten“ – setzt es das Publikum der Un-berechenbarkeit des Tyrannen aus. Es wird von ihmzugleich beherrscht und zum Mitspieler erklärt, er lädtes ein in sein „domus aurea“ und liefert es den Unwäg-barkeiten seiner Inszenierung aus. Auch für die Musi-

ker des Ensemble Modern, für die Clemens Gadenstät-ter sein Bühnenstück konzipiert, wird Nerone zu einemlebensgefährlichen Spiel: Wenn sie sich in den Zwei-kampf mit einer Musikmaschine begeben, die – wieNero – im Vorhinein als Sieger feststeht, wird das her-kömmliche „Konzertieren“ zum Akt der Vergeblichkeit,heilige Rituale verwandeln sich in Harlekinaden. „EinStoff, der Theater im Theater ist“, so Clemens Gadenstät-ter, „und gleichzeitig Realität, erschreckende Realitätauch unserer heutigen Welt.“ Patrik Hahn

John William Waterhouse: Nero (1878)

Clemens Gadenstätter

Clemens GadenstätterNeroneBühnenstück für Stimmen, Instrumente, Klang-maschinen, Bild, Raum und Licht (Agorasonie III)Text von Lisa SpaltUraufführung: vorauss. Saison 2014/15, EnsembleModernSolisten: Sopran, Mezzosopran, Tenor, BaritonEnsemble: 18 Instrumente, ElektronikVerlag: RAI Trade, Vertrieb: Bärenreiter · Alkor

Clemens Gadenstätter –Werke bei RAI Trade

4 Szenen nach Francisco de Goyafor voice and guitar in oneperson (2003–2006)

Madrigale for 6 Solo-voices(2007–2009)

Semantical Investigation II for 11Instruments (2007)

Figure – Iconosonics for clarinet,string trio and piano (2008–2010)

Fluchten / Agorasonie for soloists,orchestra and space (2009)

Pictures of an exhibition / Iconosonics for 9Instruments (2008-2010)

bodies / Iconosonics 2 for guitar and accordion(2010)

Bildstudie: Ruttmann op. 3 for ensemble (2010)Le goût du son for contrabass clarinet (2011)häuten (Paramyth 1) for string quartet (2010/11)ES for text voice, voice, ensemble and film (2010/11)

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Wenn sich Tristan Murail mit der Gattung des Solokon-zerts beschäftigt, genießt er gewissermaßen das Vor-recht eines reifen Komponisten. Am 4. Mai 2012 wirdsein Konzert für Klavier und Orchester (Editions HenryLemoine, Vertrieb: Bärenreiter · Alkor) in München imRahmen von „musica viva“ durch den Pianisten Pierre-Laurent Aimard und das Symphonieorchester desBayerischen Rundfunks unter der Leitung von GeorgeBenjamin zur Uraufführung gebracht. Murail, der die-ses Jahr 65 Jahre alt wird, schuf 2007 mit Contes cruelsfür zwei elektrische Gitarren und Orchester bereits einSolokonzert, nachdem er schon 1976 Mémoire/érosionfür Horn und Instrumentalensemble komponiert hat-te. Mit seinem Klavierkonzert stellt er sich nunmehr ei-ner neuen Herausforderung, ähnlich wie es vor Kurzembei Les Sept paroles der Fall war, einem Oratorium fürChor, Orchester und Elektronik, in dem Murail neuesteComputertechniken zur künstlichen Produktion vonSingstimmen einsetzte.

Während seiner ganzen Schaffenszeit hat sich Mu-rail immer wieder mit den Klangspektren des Orches-ters bzw. des Klaviers auseinandergesetzt, die Traum-welten gleichkommen. Davon zeugen seine erfolgrei-chen großbesetzten Orchesterwerke (z. B. La Dynamiquedes fluides, 1990/91, und Terre d’ombre, 2003/04) undseine durch und durch persönliche Aneignung der demKlavier eigenen Klangfülle (z. B. in Estuaire, 1971/72, inLa Mandragore, 1993, oder auch in Les Travaux et lesjours, 2002). Triebfeder für diese angewandten Erfor-schungen von Orchester- und Klavierklängen ist Mu-rails große Leidenschaft für komplexe Harmonien, dieihn zum Ende seiner Jugendzeit in die Kompositions-klasse von Olivier Messiaen am Pariser Conservatoireund schließlich zu einer Beschäftigung mit Klangkom-ponenten an sich führte. Die Logik einer Kompositionfolgt bei Tristan Murail zwingend einem vom Klang aus-gehenden Werden. Hugues Dufourt schuf dafür den Be-griff der „spektralen Musik“. Dabei handelt es sich umeine Strömung unterschiedlichster stilistischer Ausprä-gungen, in die sich auch andere französische Komponis-ten der Gegenwart einordnen lassen, darunter HuguesDufourt selbst sowie Michaël Levinas.

Das Solokonzert wurde von den Avantgardebewegun-gen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg nicht sogrundsätzlich in Frage gestellt wie andere musikalischeGattungen, allen voran die der Oper. Im Gegenteil schienes in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ganz selbst-verständlich, errungene Innovationen im Bereich derTonsprache einem Solisten anzuvertrauen; die systema-tische Erforschung von Klangmöglichkeiten innerhalbder vom traditionellen Instrumentenbau gesetztenGrenzen führte dabei zu höheren technischen Anforde-rungen an die Interpreten. Unter gattungsgeschichtli-chem Aspekt ist es interessant zu bemerken, dass sich

im Katalog der Editions Henry Lemoine viele Solokon-zerte in den verschiedensten Besetzungen ausmachenlassen: für einen Solisten und Ensemble, für mehrere So-listen und Orchester (dazu gehören viele Werke von Mi-chael Jarrell) sowie, mehr der klassischen Tradition fol-gend, für einen Solisten und Orchester wie dieses Jahrim Fall von Tristan Murail, Michael Jarrell und BrunoMantovani.

Am 4. Februar 2012 brachten Jean-Guihen Queyrasund das Utah Symphony Orchestra unter der Leitungvon Thierry Fischer in Salt Lake City Michael JarrellsKonzert für Violoncello und Orchester Emergences(Nachlese VI) zur Uraufführung. Nur wenig später, am1. März, wurde dieses Solokonzert in Lyon im Rahmender Biennale „Musique en Scène“ nachgespielt (Orchest-re National de Lyon). Und in der Salle Pleyel in Pariswurde am 18. Februar 2012 Bruno Mantovanis Concertopour violon et orchestre uraufgeführt, und zwar vonRenaud Capuçon, dem das Werk gewidmet ist, und demOrchestre de l’Opéra National de Paris unter der Leitungvon Philippe Jordan. Benoît Walther

(Übersetzung: Irene Weber-Froboese)

Leidenschaft fürkomplexe HarmonienDas neue Klavierkonzert von Tristan Murailund weitere neue Werke aus Frankreich

Notenseite aus Tristan Murails Klavierkonzert für Pierre-LaurentAimard

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[t]akte„Carmen“, „Tosca“, „Madama Butterfly“, „PiqueDame“ u. a.: Ziel der „Edition Meisterwerke“ aus derVerlagsgruppe Hermann (Wien) ist die kritischeNeuausgabe von bedeutenden Musikwerken in al-len edierbaren Fassungen.

Meisterwerke,meisterhaft ediertGroße Werke der Oper und Operette inkritischen Neuausgaben

Kritische Neuausgaben / Revidierte Neuausgaben

Die Bände der Edition Meisterwerke erscheinen je nachQuellenlage bzw. Zugänglichkeit der Quellen als Kriti-sche Neuausgaben oder als Revidierte Neuausgaben.

Kritische Neuausgaben werden mit höchstem wis-senschaftlichem Standard und nach zum Teil neu ent-wickelten Forschungsmethoden ediert. Alle relevantenQuellen, allen voran die autographe Partitur, werden indie Edition einbezogen. Kritische Neuausgaben enthal-ten eine ausführliche Beschreibung der Fassungen undeinen umfangreichen Kritischen Apparat mit Beschrei-bung der Quellenlage und ausführlichen Lesarten.

Ist die autographe Partitur eines Werkes nicht zu-gänglich, so erfolgt die Edition als Revidierte Neuaus-gabe auf der Basis aller zugänglichen Quellen. Die überden Umweg dieser Sekundärquellen erschließbaren In-formationen über die autographe Partitur werden kri-tisch bewertet und in die Neuausgabe mit einbezogen.Revidierte Neuausgaben enthalten eine ausführlicheBeschreibung der Fassungen und einen Kritischen Ap-parat mit Beschreibung der Quellenlage sowie einemder Quellenlage entsprechenden Lesartenverzeichnis.

Comprehensive Editions / Selected Editions

Partituren und Klavierauszüge erscheinen in der Regelin zwei unterschiedlichen Ausfertigungen.

Comprehensive Editions sind Partituren, in welchenalle publizierten Fassungen in einem einzigen Bandzusammengefasst werden. Selected Editions enthaltenals Exzerpt aus der Comprehensive Edition jeweils nureine oder mehrere ausgewählte Fassungen. Die komple-xen Comprehensive Editions dienen in erster Linie zumStudium des Werkes, können natürlich aber auch fürAufführungen verwendet werden. Sie ermöglichen denvollständigen Überblick und Vergleich aller Fassungensowie die Einrichtung der vom Benutzer gewünschtenAufführungsfassung.

Selected Editions erscheinen zu Werken mitbesonders vielen oder erheblich voneinander abwei-chenden Fassungen. Als Einzelausgaben eignen sie sichbesonders gut für die Aufführung ausgewählter Fassun-gen. Zu einer Comprehensive Edition kann es mehrereSelected Editions geben. Darüber hinaus kann der Ver-lag auch Sonderwünschen nachkommen; etwa dann,wenn die für eine Aufführung gewünschte Version nichteiner der vorliegenden Selected Editions entspricht.

Kritische Berichte

Die in separaten Bänden publizierten Kritischen Berich-te in der Edition Meisterwerke erscheinen in einer vomHerausgeber entwickelten sprachunabhängigen (meta-sprachlichen) Form. Sie enthalten neben dem ausführ-

lichen Quellenbericht die Legenden (Abkürzungsver-zeichnis und Zeichenerklärung) zur Erläuterung derMetasprache sowie die umfangreichen Lesarten.

Die Lesarten sind in tabellarischer, metasprachlicherDarstellung verfasst. Auf sprachliche Formulierungenwurde zugunsten von Notenbeispielen fast völlig ver-zichtet. Angleichungen, Ergänzungen, Positionierungenu. ä. m. sind mit Hilfe von Symbolen notiert. Die weni-gen notwendigen Anmerkungen und Verweise sind mitstandardisierten Begriffen in lateinischer Sprache wie-dergegeben, die in einer dreisprachigen Tabelle in Itali-enisch, Deutsch und Englisch erläutert bzw. übersetztsind. Diese neuartige, auf Notenbeispielen basierendePublikationsform ermöglicht eine übersichtliche undpräzise Darstellung aller editorischen Entscheidungenund den visuellen Vergleich mit der separat publizier-ten Partitur. Damit sind auch komplexe Quellenverglei-che unabhängig von der Sprache des Benutzers auf denersten Blick verständlich.

Neue Klavierauszüge

Zu allen Partituren erscheinen neugesetzte Klavieraus-züge. Den aus der Partitur entnommenen Gesangsstim-men, erstmals wissenschaftlich kritisch fundiert, wur-de ein neuer, korrekter Klaviersatz unterlegt.

Die den Klavierauszügen anderer Verlage meist zu-grundeliegenden Erstpublikationen bzw. Exzerpte vonder Hand des Komponisten sind in einem anderen Kon-text und unter anderen Voraussetzungen entstanden,als es den Anforderungen eines modernen Opernbetrie-bes im 21. Jahrhunderts entspricht. Auch entstanden siemeist nicht zur selben Zeit wie die im selben Verlag pu-blizierten Partituren (häufig im Abstand von mehrerenJahren), weshalb Partitur und Klavierauszug fast immerunterschiedliche Korrekturzustände, Fassungen oderaufführungspraktische Ergebnisse enthalten.

Diese Divergenzen werden erstmals richtiggestellt, sodass jedes Werk in übereinstimmenden Partituren, Kla-vierauszügen und Orchesterstimmen angeboten wer-den kann. Michael Rot

Die Werke

Bizet: Carmen (M. Rot)Offenbach: La Grande-Duchesse de Gérolstein (M. Rot)Puccini: [La] Tosca (M. Rot)Puccini: Madama Butterfly (I. Turturo; M. Mautner)Mussorgski: Boris Godunow (M. Rot)Tschaikowski: Pique Dame (M. Rot)Verdi: Falstaff (M. Rot)Vertrieb der Aufführungsmateriale: Bärenreiter · AlkorNähere Informationen: www.hermann.eu

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Eberhard Streul hat das Märchen „Das kalte Herz“ vonWilhelm Hauff zu einem spannenden Bühnenstück ge-formt, das mit seinen fantastischen Figuren, dem Glas-männchen und dem Holländer Michel, und dem dich-ten dunklen Tannenwald ein wundersames Panoramafür ein musikalisches Märchen und großartige Möglich-keiten für den Komponisten Frank Steuerwald bietet.

Das Thema des Märchens, dass Gier nach Geld dieMenschlichkeit sterben lässt, ist in unserer Wirklichkeitvon besonderer Aktualität.

Die Geschichte

Der Köhlerjunge Peter Munk denkt über sein Leben nachund ist damit unzufrieden. Sein Beruf ist schwer undbringt ihm nichts ein. Er sehnt sich danach, reich zu sein.Außerdem möchte er so gut tanzen können wie derTanzprinz. Dann hätte er bei Lisbeth mehr Chancen. Dafällt ihm eine alte Sage wieder ein. Das Glasmännchen,so heißt es, kann Sonntagskindern drei Wünsche erfül-len.

Peter macht sich auf in den Wald, dorthin, wo die dich-ten hohen Tannen stehen. Die Leute sagen, dass es dortspukt. Er ruft das Glasmännchen. Das Glasmännchen er-scheint, und Peter hat tatsächlich drei Wünsche frei.Aufgeregt wünscht er sich so viel Geld wie der dicke Eze-chiel zum Spiel und dass er besser tanzen kann als derTanzprinz. Weil das Glasmännchen die Wünsche Petersals töricht empfindet, hält es den dritten Wunsch zurück.Peter tanzt nun wirklich besser als der Tanzprinz undgeht jetzt jeden Tag ins Wirtshaus. Dort verspielt er seinGeld.

Ohne Geld und verzweifelt geht Peter einen Pakt mitdem Holländer Michel ein. Der Holländer tauscht PetersHerz gegen ein Herz aus Stein. Dafür erhält er Geld. Pe-ter heiratet Lisbeth und fängt einen Handel mit Geld an,der ihn reich und immer reicher macht. Lisbeth aber lei-det an Peters Kälte und an seinem Geiz.

Als Peter dazukommt, wie Lisbeth einem Bettler heim-lich etwas zu essen gibt, schlägt er sie. Der Bettler gibtsich nun als der Glasmann zu erkennen und fordert Pe-ter auf, seinen Pakt mit dem Holländer zu überdenken.

Peter, den sein gegenwärtiges Leben langweilt, erin-nert sich nun an die Zeit, als er noch fühlen und sich freu-en konnte. Er will nun sein eigenes Herz wiederhaben.Mit einer List täuscht er den Holländer und erhält seinHerz zurück. Lisbeth ist bereit, mit Peter von vorn anzu-fangen.

Die Musik

Die Musik von Frank Steuerwald verarbeitet Einflüsseder Rock- und Popmusik, bedient sich aber auch klassi-

scher Formen. Dabei steht seine Musik immer im Diens-te des dramatischen Geschehens, verdeutlicht und ver-dichtet die Situationen und charakterisiert die handeln-den Personen durch prägnante musikalische Motive. DieMusiknummern wechseln mit gesprochenen Dialogenab. ES

Der Höhepunkt des Kindermusicals ist richtig gruselig.Ein teuflischer Riese öffnet einen Wandschrank. Die Bli-cke des Publikums fallen auf schlagende Herzen, feinsäuberlich aufgereiht und beschriftet. Ein Platz ist nochfrei; gleich wird dort das Herz von Peter Munk hängen… Steuerwald komponierte dazu das gespenstischeWaldrauschen.

Zartes Funkeln kündigt das Glasmännchen an. Daserschreckende Pochen gehört zu den hängenden Herzen.Der Autor Eberhard Streul formt zauberhafte Bühnenfi-guren. Er legt ihnen kluge, verständliche Reime in denMund, die mit Nadelspitzen gespickt sind, so dass dieAktualität des Stoffes deutlich ins Auge springt.

Mannheimer Morgen 4.10.2011

Das kalte Herz. Musikalisches Märchen nach Wil-helm Hauff für Menschen von sechs bis hundertJahren von Eberhard Streul, Musik: Frank Steuer-waldUraufführung: 1.10.2011 Theater Worms (Kopro-duktion von Musikbühne Mannheim und Thea-ter Worms), Musikalische Leitung: Frank Steuer-wald, Regie: Eberhard StreulBesetzung: Peter Munk (Tenor), Lisbeth (Sopran),Glasmännchen (Sopran), Holländer Michel (Bari-ton), Ezechiel (Bariton), Tanzprinz (Sopran/Tenor)Instrumente: Flöte, Kontrabass, Klavier; kleine Fas-sung: KeyboardVertrieb: Bärenreiter · Alkor

Geiz fressen Herz aufHauffs Märchen „Das kalte Herz“ als Musiktheaterfür Kinder

Lieber arm und glücklich. Szenenfoto von der Uraufführung desmusikalischen Märchens „Das kalte Herz“

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[t]akteMit Leib und SeeleVesselina Kasarova gibt in einem Buch Auskunftüber ihr Leben als Sängerin

Die aus Bulgarien stammende Mezzosopranistin Vesse-lina Kasarova ist ein gern verpflichteter Gast auf denBühnen der Welt. Nach Abschluss ihres Gesangsstudi-ums in Sofia 1989 kam sie ans Zürcher Opernhaus. 1991debütierte sie bei den Salzburger Festspielen, wo sie alssensationelle Entdeckung gefeiert wurde. Nach zweiJahren im Ensemble der Wiener Staatsoper begann 1993ihre rege internationale Gastspieltätigkeit. Mit der Zür-cher Oper als Stammhaus erarbeitete sie sich im Laufder Jahre ein Repertoire, das von Monteverdi, Händelund Mozart über die Belcanto-Komponisten Rossini,Donizetti und Bellini bis zu Berlioz, Massenet, Bizet,Saint-Saëns, Verdi und Wagner reicht. Parallel zu denAuftritten in den großen Opern- und Konzerthäusernist eine umfangreiche Diskografie entstanden.

In dem Buch „Ich singe mit Leib und Seele“ zieht sieim Gespräch mit Marianne Zelger-Vogt eine Bilanz ih-rer bisherigen Karriere. Dabei wird schnell deutlich, dassKasarova kein Jet-Set-Star ist, sondern eine Künstlerin,die ihre Rollen und ihr Leben als Sängerin kritisch re-flektieren kann. Im folgenden Ausschnitt denkt die Sän-gerin über die Identifikation mit Opernfiguren, über Ho-senrollen und Altersgrenzen nach.

Müssen Sie sich mit einer Figur identifizieren können,um sie auf der Bühne glaubhaft darzustellen?

Ich lasse mich vor allem von der Mu-sik inspirieren. Dann versuche ich mirvorzustellen, was das für ein Charak-ter ist, was in dieser Figur vorgeht.Dabei lasse ich meine Fantasie spielen,fast wie in meiner Kindheit, als wirRollenspiele machten. Mich faszinie-ren Figuren, die völlig anders sind alsich. Ich nehme mir nicht vor, etwasganz Besonderes aus einer Rolle zumachen, sondern bemühe mich, natür-lich und mit einfachen Mitteln soglaubwürdig wie möglich zu sein. Au-thentizität ist das Wichtigste! Aber ichlebe mit meinen Rollen nur, solangedie Vorstellung dauert, sobald sie zuEnde ist, lege ich sie ab und kehre inmein eigenes Leben zurück. Sonstkönnte ich auf der Bühne nicht immer

wieder die nötige Fantasie und Spiellust entwickeln.

Man kann aber wohl nur dann in einer Rolle aufgehen,wenn man sie stimmlich ganz beherrscht. Und wenn dasauch beim Partner oder der Partnerin der Fall ist.

Das ist ganz entscheidend! Es gibt Sänger, nicht nur derälteren Generation, die so sehr mit der stimmlichen Be-

wältigung ihrer Partie beschäftigt sind, dass sie gar nichtspielen können und nur auf sich selbst bezogen sind. Istein Sänger nervös, empfindet das Publikum seine Dar-stellungsweise unter Umständen als besonders span-nungsvoll oder intellektuell. Die Kolleginnen und Kol-legen, die mit ihm auf der Bühne stehen, nehmen dasganz anders wahr. Wir leiden, wenn wir solche Partnerhaben, es bedeutet gleichsam doppelte Arbeit. Anderebeherrschen die anspruchsvollsten Partien so souverän,dass man die Schwierigkeiten überhaupt nicht realisiert.Von solchen habe ich gelernt, was Kunst ist und was guteSänger ausmacht. Singen und Spielen sollten ein un-trennbares Ganzes werden.

Können Sie sich auch mit eindeutig negativ gezeichne-ten Figuren identifizieren? Ich denke zum Beispiel anHändels durchtriebene, machtgierige Agrippina, die vorkeiner Intrige zurückschreckt, um ihren Sohn Nero aufden Kaiserthron zu bringen.

Ich glaube, dass in jeder Rolle – wie auch in jedem Men-schen – etwas Gutes steckt. Sie sind nicht von Natur ausböse, sondern durch bestimmte Umstände und Erfah-

„Glauben an das, was ich mache“:Vesselina Kasarova(Foto: Suzanne Schwiertz)

Als Carmen zusammen mit Neil Shicoff (Don José), 2008 am OpernhausZürich (Foto: Suzanne Schwiertz)

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rungen so geworden. Das gilt auch fürAgrippina, die ich als eine attraktive,von ihrem Mann immer wieder betro-gene und verletzte Frau sehe, die nichtakzeptieren kann, dass sie alt wird. Dasversuche ich in der Schlussszene zu zei-gen, und das macht sie für mich zu ei-ner ganz modernen Gestalt. Ein weite-res Beispiel aus meinem Repertoire istFarnace in Mozarts Mitridate, Re diPonto, der ungeliebte Sohn, der seinemVater den Thron und die Braut streitigmacht und am Schluss, wenn er sichauf seine Ehre und seine Pflicht gegen-über Mitridate und dem Volk besinnt,gleichsam zu sich selbst zurückfindet.

Welche Bedeutung haben das eigeneAlter und die Lebenserfahrung für dieDarstellung einer Rolle? Ist es schwie-riger, als reife Sängerin eine junge Frauoder einen jungen Mann zu spielen?

Gibt es vielleicht sogar eine „Altersgrenze“ für bestimm-te Rollen, zum Beispiel für Hosenrollen, die ja stets Jüng-lingen zugedacht sind?

Darüber mache ich mir tatsächlich manchmal Gedan-ken. Auf keinen Fall möchte ich als Darstellerin einerjungen Person lächerlich wirken. Letztlich geht es auchda um das Spiel, um die Kunst der Verwandlung. Ob icheinen jungen Liebhaber oder eine Femme fatale wie Of-fenbachs Belle Hélène verkörpere, jedes Mal muss icheine andere Person werden. Das gilt nicht nur für die Dar-stellung von Figuren, die jünger sind als ich. Natürlichüberlege ich mir, ob ich für eine Rolle noch den richti-gen Körper, die richtige Gestik habe. Vor allem muss ichselber an das, was ich mache, glauben. Es ist auch eine

Vesselian Kasarova ls Giovanna Seymour, zusammen mit Edita Gruberova (Anna Bolena)in Donizettis „Anna Bolena“ 2000 am Opernhaus Zürich (Foto: Petra Tschofen)

Vesselina Kasarova: „Ich singe mitLeib und Seele“. Über die Kunst,Sängerin zu sein. Gespräch mitMarianne Zelger-Vogt. Bärenreiter-Verlag/Henschel Verlag 2012.217 Seiten € 24,95.

Frage der Erfahrung. In dieser Beziehung traue ich mirheute eigentlich jede Rolle zu – was nicht heißt, dass ichjede Rolle singen möchte. Manches habe ich verpasst,doch ich kann mich nicht beklagen, mein Repertoire istgroß und vielfältig genug. Glück hatte ich insofern, alsich mich im Belcanto-Fach genau zu dem Zeitpunkt eta-blieren konnte, als die Opernhäuser und Plattenlabelsim Zug der Repertoire-Erweiterung unter anderem dievergessenen Werke Rossinis und Donizettis wiederzu-entdecken begannen. Auch Mozart-Opern wie Tito, Ido-meneo oder Mitridate sind erst in den letzten Jahrzehn-ten zu Repertoirewerken geworden, und Ähnliches giltfür viele Händel-Opern.

Neue Bücher

Bernhard Schrammek: Die Musikwelt der Klassik. Bären-reiter-Verlag 2011. 288 Seiten. € 26,95.Bernhard Schrammek beschreibt die Klassik als ein ge-samteuropäisches Phänomen, das untrennbar mit dengesellschaftlichen Veränderungen verbunden war. Erstellt die wichtigsten Musikmetropolen mit ihren Insti-tutionen und Protagonisten vor und geht ausführlichauf die damals gepflegten Gattungen und Formen derMusik – von der Klaviersonate über das Streichquartettbis zur großen Oper – ein. Schließlich setzt er sich kri-tisch mit dem Klassik-Begriff und der Rezeption diesermusikgeschichtlichen Kategorie auseinander.

Margret Jestremski: Hugo-Wolf-Werkverzeichnis(HWW). Thematisch-chronologisches Verzeichnis dermusikalischen Werke Hugo Wolfs. Bärenreiter-Verlag2011 (Catalogus Musicus, Band XIX). 732 Seiten. € 198,–.

Jenseits der Bühne. Bearbeitungs- und Rezeptionsfor-men der Oper im 19. und 20. Jahrhundert. Symposiums-bericht der IMS-Konferenz Zürich 2007. Hrsg. von Hans-Joachim Hinrichsen und Klaus Pietschmann. SchweizerBeiträge zur Musikforschung, Band 15. Bärenreiter-Ver-lag 2011. 198 Seiten. € 39,95.

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Neue CDs und DVDs

CDs

Jan Dismas Zelenka: Lamentatio Iauf: Bachfest Leizig 2011Henryk Böhm (Bass), DresdnerKammerchor, Akademie für AlteMusik Berlin, Leitung: Hans-Christoph RademannBachfest Leipzig

Hector Berlioz: Les nuits d’été;Harold en Italie; Le roi de ThuléAnne Sofie von Otter (Mezzosop-ran), Antoine Tamestit (Viola),Les Musiciens du Louvre,Leitung: Mark MinkowskiNaïve

Hector Berlioz:La damnation de FaustRadio Filharmonisch Orkest,Groot Omroepkoor, Leitung:Bernard HaitinkChallenge Classics

Édouard Lalo: FiesqueOrchestre National deMontpellier Languedoc-Roussillon, Leitung: AlainAltinogluDeutsche Grammophon

Anton Bruckner:Symphonie d-Moll („Nullte“)Beethoven Orchester Bonn,Leitung: Stefan BlunierMDG

Anton Bruckner: Sinfonie d-Moll(„Nullte“) und Sinfonie Nr. 1Tapiola Sinfonietta, Leitung:Mario Venzagocpo

Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 3Gewandhausorchester Leipzig,Leitung: Herbert BlomstedtQuerstand

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4London Symphony Orchestra,Leitung: Bernhard HaitinkLSO Live

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8Beethoven Orchester Bonn,Leitung: Stefan BlunierMDG

Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 8Bundesjugendorchester,Leitung: Hermann BäumerDeutscher Musikrat

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9Radio-SinfonieorchesterStuttgart, Leitung: RogerNorringtonSWR Media

Peter I. Tschaikowski: Sinfonie Nr. 3Deutsche Radio PhilharmonieSaarbrücken Kaiserslautern,Leitung: Christoph PoppenOehms

Wilhelm Furtwängler: Sinfonie Nr. 2Radio-SinfonieorchesterStuttgart, Leitung: WilhelmFurtwänglerHänssler

Wilhelm Furtwängler:Symphonisches Konzert fürKlavier und OrchesterStephan Möller (Klavier),Furtwängler Institute TokyoPhilharmonic Orchestra, Leitung:Takeo NoguchiFurtwängler Institute Tokyo/Seelenklang

Beat Furrer: XenosEnsemble BoswilKlangfarben Boswil

Matthias Pintscher: Hérodiade-Fragmente; Beat Furrer: Konzertfür Klavier und OrchesterMarisol Montalvo (Sopran),Deutsche Radio Philharmonie.Saarbrücken Kaiserslautern,Leitung: Christoph Poppen;Nicolas Hodges (Klavier),WDR Sinfonieorchester Köln,Leitung: Brad LubmanNeos

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Jean-Baptiste Lully: ArmideProduktion des Théâtre Champsdes Elysées, Musikal. Leitung:William Christie, Inszenierung:Robert CarsenFraMusica

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L’Opéra français

SouscriptionSubscription Offer

Einladung zur Subskription

BÄRENREITER

Einladung zur Subskription

Bärenreiter veröffentlicht die Reihe »L‘Opéra français« nach dem Vorbild der großen Denkmäler-Ausgaben als kritische Edition der zentralen musikdramatischen Werke, die in der gesellschaftlich spannenden Zeit zwischen der Revolution und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs entstanden sind.

Darin sind die Werke enthalten, die in musikalischer und dramatischer Hinsicht von entscheidender Bedeutung oder charakteristisch für einen Stil oder eine Gattung sind. Die Bände entsprechen gleichermaßen den wissenschaftlichen Anforderungen einer kritischen Edition als auch den praktischen Bedürfnissen der Bühnen und der Ausführenden.

Jeder Band enthält eine Einleitung des wissenschaftlichen Herausgebers, das Libretto, die Partitur, den kritischen Bericht zum Notentext und gegebenen-falls Anhänge.

BÄRENREITERw w w . b a e r e n r e i t e r . c o m

Adolphe AdamLe Toréador ou l’Accord parfaitHrsg. Paul Prévost BA 8701 lieferbar

■ Bielefeld (2007) ■ Luzern (2012)

Édouard LaloFiesqueHrsg. Hugh Macdonald BA 8703 erscheint im April 2012

■ Montpellier (konzertante UA – 2006), ■ Mannheim (szenische UA 2007)■ CD-Produktion Universal Music (2011)

Emmanuel ChabrierL’ÉtoileHrsg. Hugh MacdonaldBA 8708 in Vorbereitung

■ Bielefeld (2009) ■ Genf (2009) ■ Berlin (2010– 2011) ■ Limoges (2010) ■ New York (New York City Opera – 2010) ■ Frankfurt (2011) ■ Bergen (2012)

Ambroise ThomasHamletHrsg. Hugh Macdonald und Sarah PlummerBA 8709

■ Straßburg (2011) ■ Wien (Theater an der Wien – 2012)

Jeder Band enthält ein Vorwort (franz./engl./dt.) und einen Kritischen Bericht (franz. oder engl) · Format 25,5 x 32,5 cm · Leinen

Auf Grundlage dieser Ausgabe werden die Aufführungsmateriale veröffentlicht.

Camille Saint-SaënsSamson et DalilaHrsg. Andreas JacobBA 8710

Charles GounodFaustHrsg. Paul PrévostBA 8713

Jules MassenetWertherHrsg. Lesley WrightBA 8706

Charles GounodRoméo et JulietteHrsg. Arnold JacobshagenBA 8712

Daniel-François-Esprit AuberLe Domino noirHrsg. Emmanuel TrombowskyBA 8707

Georges BizetCarmenHrsg. Hervé LacombeBA 8711

DIE ERSTEN 10 BÄNDE DER REIHE:

Ausführliche Informationen zur Subskription finden Sie

im Internet »Im Fokus« – »Gesamt- und Werkausgaben« �

■ Aufführungen unter Verwendung des neuen Bärenreiter-Materials

Édouard LaloFiesque

Takte_1-2012_LOpera.indd 1Takte_1-2012_LOpera.indd 1 01.03.2012 14:45:4201.03.2012 14:45:42

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Festspielsommer 2012

Osterfestspiele SalzburgGeorges Bizet: CarmenWiener Philharmoniker, Musikal.Leitung: Simon Rattle, Inszenie-rung: Aletta Collins9. April 2012

Theatersommer Bad LauchstädtGeorg Friedrich Händel: RinaldoLautten Compagney BerlinLeitung: Wolfgang Katschner8. April 2012

Gioachino Rossini:Der Barbier von SevillaProduktion der Bühnen derStadt Gera, Musikal. Leitung:Thomas Wicklein, Inszenierung:Matthias Oldag28. und 29. April 2012

Wolfgang Amadeus Mozart:Le nozze di FigaroSolisten und Chor der OperHalle, Staatskapelle Halle,Musikal. Leitung: Kay Stromberg,Inszenierung: Michael McCafferyab 6. Mai 2012

Jacques Offenbach:Salon PitzelbergerSolisten und Chor der OperHalle, Staatskapelle Halle,Musikal. Leitung: Ingo MartinStadtmüller,Inszenierung: Axel Köhlerab 17. Mai 2012

Wolfgang Amadeus Mozart:Don GiovanniSolisten, Chor und Orchester desTheaters Magdeburg, Musikal.Leitung: Pawel Poplawski, Regie:Alfred Kirchner30. Juni und 1. Juli 2012

Wolfgang Amadeus Mozart:Die Entführung aus dem SerailChor der Oper Halle, Staats-kapelle Halle, Musikal. Leitung:Julien Salemcour, Inszenierung:Fred Berndt30. September 2012

Göttinger Händel-FestspieleGeorg Friedrich Händel: AmadigiFestspielOrchester Göttingen,Musikal. Leitung: Andrew

Parrott, Inszenierung: SigridT’Hooftab 18. Mai 2012

Georg Friedrich Händel:Aci, Galatea e PolifemoFestspielOrchester Göttingen,Musikal. Leitung: LaurenceCummings, Inszenierung:Daniele Guerra27. Mai 2012

Bergen FestspieleGeorg Friedrich Händel: SerseChor, Solisten und Orchester derKomischen Oper Berlin, Musikal.Leitung: Konrad Junghänel,Inszenierung: Stefan Herheim23. und 24. Mai 2012

Hector Berlioz:La damnation de FaustBergen Philharmonischer Chorund Orchester, Leitung: AndrewDavis5. und 6. Juni 2012

Internationale MaifestspieleWiesbadenGeorg Friedrich Händel: AmadigiEnsemble Mattiacis, Leitung:Thomas de Vries24. Mai 2012

Salzburger PfingstfestspieleGeorg Friedrich Händel: GiulioCesareIl Giardino armonico, Musikal.Leitung: Giovanni Antonini,Inszenierung: Moshe Leiser,Patrice Caurier25. und 27. Mai 2012

Drottningholm, Opera FestivalFrancesco Cavalli: Il GiasoneMusikal. Leitung: Mark Tatlow,Inszenierung: Deda CristinaColonnaab 27. Mai 2012

Joseph Haydn: Orlando PaladinoMusikal. Leitung: Mark Tatlow,Inszenierung: Sigrid T’Hooftab 29. Juli 2012

Grange Park OperaGiacomo Puccini:Madama ButterflyMusikal. Leitung: GianlucaMarciano, Inszenierung: JohnDoyleab 31. Mai 2012

Wolfgang Amadeus Mozart:IdomeneoThe English Chamber Orchestra,Musikal. Leitung: NicholasKraemer, Inszenierung: CharlesEdwardsab 1. Juni 2012

Peter Tschaikowski: Pique DameThe Bournemouth SymphonyOrchestra, Musikal. Leitung:Stephen Barlow, Inszenierung:Antony McDonaldab 13. Juni 2012

Händel-Festspiele HalleGeorg Friedrich Händel: AlcinaHändelfestspielorchester Halle,Musikal. Leitung: Bernhard Forck,Inszenierung: Andrej Woron ab 1. Juni 2012

Händels „Ottone“ bei den Händel-Festspielen Halle 2001, Wiederaufnahme 2012 (Foto: Gert Kiermeyer)

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Georg Friedrich Händel: Poro (konz.)Kammerorchester Basel, Leitung:Enrico Onofri2. Juni 2012

Georg Friedrich Händel:La ResurrezioneLautten Compagney Berlin,Musikal. Leitung: WolfgangKatschner, Inszenierung: Kobievan Rensburgab 2. Juni 2012

Georg Friedrich Händel: OttoneHändelfestspielorchester Halle,Musikal. Leitung: Marcus Creed,Inszenierung: Franziska Severin6. Juni 2012

Garsington OperaWolfgang Amadeus Mozart:Don GiovanniGarsington Opera Orchestra andChorus, Musikal. Leitung:Douglas Boyd, Inszenierung:Daniel Slaterab 2. Juni 2012

Opera Holland ParkWolfgang Amadeus Mozart:Così fan tutteOpera Holland Park Chorus, Cityof London Sinfonia, Musikal.Leitung: Thomas Kemp, Inszenie-rung: Harry Fehrab 8. Juni 2012

Arolser Barock-FestspieleGeorg Friedrich Händel:Aci, Galatea e PolifemoEnsemble der UniversitätMozarteum Salzburg, Leitung:Hiro Kurosaki und DorotheeOberlinger9. Juni 2012

Zürcher FestspieleWolfgang Amadeus Mozart:Die Entführung aus dem SerailMusikal. Leitung: Adam Fischer,Inszenierung: Thomas Langhoffab 27. Juni 2012

Christoph Willibald Gluck:Don JuanMusikal. Leitung: TheodorGuschlbauer, Choreografie:Heinz Spoerli1. Juli 2012

Georges Bizet: CarmenMusikal. Leitung: PlácidoDomingo, Inszenierung:Matthias Hartmann4. Juli 2012

Riom, Origen Festival CulturalBenjamin Britten:The burning fiery furnaceOrigen Ensemble, Musikal.Leitung: Clau Scherrer, Inszenie-rung: N.N.ab 29. Juni 2012

Festival d’Aix-en-ProvenceWolfgang Amadeus Mozart:Le nozze di FigaroLe Cercle de l’Harmonie, Musikal.Leitung: Jérémie Rhorer, Insze-nierung: Richard Brunelab 5. Juli 2012

Wolfgang Amadeus Mozart:La finta giardinieraLe Cercle de l’Harmonie, Musikal.Leitung: Andreas Spering,Inszenierung: Vincent Boussardab 8. Juli 2012

Savonlinna, Opera FestivalWolfgang Amadeus Mozart:Die ZauberflöteMusikal. Leitung: Will HumburgInszenierung: August Everdingab 9. Juli 2012

Biennale Bamberg 2012Wolfgang Amadeus Mozart:Così fan tutte (konz.)Bamberger Symphoniker,Leitung: Jonathan Nottab 15. Juli 2012

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7Orchester des SHMF, Leitung:Manfred Honeck18. und 19. August 2012

Schleswig-Holstein Musik FestivalMatthias Pintscher:Chute d'Étoiles I (Uraufführung)Orchesterakademie des SHMF,Leitung: Matthias Pintscher16. Juli 2012

Carinthischer Sommer, VillachThomas Daniel Schlee:Die schöne Lau (ÖsterreichischeErstaufführung)Ursula Langmayr (Sopran), ErichSchleyer (Sprecher), PhilharmoniaPrag, Leitung: Milan Turkovic16. Juli 2012

Münchner OpernfestspieleWolfgang Amadeus Mozart:MitridateMusikal. Leitung: MarkWigglesworth, Inszenierung:David Böschab 20. Juli 2012

Mozarts „Mitridate“ im Prinzregententheater bei den Münchner Opernfestspielen2011, Wiederaufnahme 2012 (Foto: Wilfried Hösl)

Internationale Gluck-Opern-Festspiele NürnbergChristoph Willibald Gluck: EzioAccademia Bizantina & Hoch-schule für Musik Nürnberg,Musikal. Leitung: OttavioDantone, Inszenierung: AndreasBaeslerab 21. Juli 2012

Soustons, Festival d'Art lyriqueChristoph Willibald Gluck:Iphigénie en TaurideMusikal. Leitung: Brice Martins,Inszenierung: Olivier Tousis21./25. Juli 2012

Festspielsommer 2012

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Oper Schloss HalwylGiacomo Rossini: Il barbiere diSivigliaMusikal. Leitung: DouglasBostock, Inszenierung: ReginaHeerab 27. Juli 2012

Salzburger FestspieleWolfgang Amadeus Mozart: DieSchuldigkeit des ersten GebotsMozarteum Orchester, Leitung:Ivor Bolton28. und 29. Juli 2012

Wolfgang Amadeus Mozart:Il re pastore (konz.)Orchestre La Scintilla der OperZürich, Leitung: William Christie30. Juli und 1. August 2012

Bohuslav Martinů: NonettMitglieder des West EasternDivan Orchestra, Leitung: DanielBarenboim3. August 2012

Georg Friedrich Händel:Tamerlano (konz.)Les Musiciens du Louvre,Leitung: Marc Minkowski9. und 12. August 2012

Georges Bizet: CarmenWiener Philharmoniker, Musikal.Leitung: Simon Rattle, Inszenie-rung: Aletta Collinsab 14. August 2012

Hector Berlioz: Messe solennelleWiener Staatsopernchor, WienerPhilharmoniker, Leitung: RicardoMuti15., 16. und 17. August 2012

Georg Friedrich Händel:Giulio CesareIl Giardino armonico, Musikal.Leitung: Giovanni Antonini,Inszenierung: Moshe Leiser,Patrice Courierab 23. August 2012

Wolfgang Amadeus Mozart:Die ZauberflöteConcentus Musicus, Musikal.Leitung: Nikolaus Harnoncourt,Inszenierung: Jens-DanielHerzogab 27. August 2012

Kammeroper Schloss RheinsbergWolfgang Amadeus Mozart:Le nozze di FigaroBrandenburger Symphoniker,Musikal. Leitung: MichaelHelmrath, Inszenierung: MarcoArturo Marelliab 3. August 2012

Klassikfestival SchlossKirchstettenWolfgang Amadeus Mozart:Le nozze di FigaroMusikal. Leitung: HoomanKhalatbari, Inszenierung: CsabaNémdiab 8. August 2012

Seefestspiele BerlinGeorges Bizet: CarmenMusikal. Leitung: Judith Kubitz,Inszenierung: Volker Schlöndorffab 16. August 2012

Lucerne FestivalMatthias Pintscher: Chuted’Étoiles. Hommage à AnselmKiefer für zwei Trompeten undOrchesterCleveland Orchestra, Leitung:Franz Welser-Möst25. August 2012

Jonathan Harvey: SpeakingsLucerne Festival AcademyOrchestra, Musikal. Leitung:Pierre Boulez7. September 2012

Donaueschinger MusiktageBeat Furrer: Neues Werk fürEnsemble (Uraufführung)Ensemble ascolta19.–21. Oktober 2012

Festspielsommer 2012

Matthias Pintscher – aktuell

Unter Leitung von Hannu Lin-tu spielt das RTÉ NationalSymphony Orchestra in Dub-lin tototototowwwwwararararards Osirds Osirds Osirds Osirds Osiris for orches-is for orches-is for orches-is for orches-is for orches-trtrtrtrtraaaaa (30.3.2012). +++ Beim Mil-waukee Symphony Orchestradirigiert Matthias Pintschertototototowwwwwararararards Osirds Osirds Osirds Osirds Osiris is is is is (8./9.3.2012).+++ Matthias Pintscher ist Ar-tist-in-Association beim BBCScottish Symphony Orchestra.In Glasgow dirigiert er ReflReflReflReflReflec-ec-ec-ec-ec-tititititions on Narcons on Narcons on Narcons on Narcons on Narcissus issus issus issus issus mit JoshuaRoman, Violoncello, als Solist(23.6.2012). +++ Bei der Orches-terakademie des Schleswig-Holstein Musik Festivals wirdChChChChChuuuuute d’Étoilte d’Étoilte d’Étoilte d’Étoilte d’Étoiles I für Orchesteres I für Orchesteres I für Orchesteres I für Orchesteres I für Orchester unter Leitung des Komponis-ten uraufgeführt (16.7.2012). +++ Matthias Pintscher ist Kom-ponist der Roche Commissions 2012, einem richtungweisen-den Modell der Zusammenarbeit im Bereich Kultursponsoring:In einer Partnerschaft mit dem Lucerne Festival, der New Yor-ker Carnegie Hall und The Cleveland Orchestra vergibt Rocheregelmäßig einen Kompositionsauftrag an einen renommier-ten zeitgenössischen Komponisten und ermöglicht die Urauf-führung des Werks in Luzern wie auch dessen Amerika-Pre-miere in New York. Beim Lucerne Festival 2012 wird ChChChChChuuuuuteteteteted’Étoild’Étoild’Étoild’Étoild’Étoiles.es.es.es.es. Homm Homm Homm Homm Hommage à Anselm Kiefer für zwage à Anselm Kiefer für zwage à Anselm Kiefer für zwage à Anselm Kiefer für zwage à Anselm Kiefer für zwei Tromei Tromei Tromei Tromei Trompetenpetenpetenpetenpetenund Orchesterund Orchesterund Orchesterund Orchesterund Orchester als Auftragswerk der Roche Commissions durchdas Cleveland Orchestra unter Leitung von Franz Welser-Mösturaufgeführt (25.8.2012). In der Carnegie Hall New York findetdie US-amerikanische Erstaufführung statt (13.11.2012). +++ DasPolnische Radiosinfonieorchester unter Leitung von Lucas Viswird die Hérodiade-FrHérodiade-FrHérodiade-FrHérodiade-FrHérodiade-Fragmenagmenagmenagmenagmentetetetete beim Festival WarschauerHerbst aufführen (29.9.2012). +++ In Ljubljana finden Porträt-konzerte mit Matthias Pintscher statt. Unter Leitung des Kom-ponisten werden von der Slowenischen Philharmonie Mar'ehMar'ehMar'ehMar'ehMar'ehfor vifor vifor vifor vifor viooooolin and orchestrlin and orchestrlin and orchestrlin and orchestrlin and orchestraaaaa mit David Fulmer als Solist (11./12.10.2012), Lieder und SchneebilderLieder und SchneebilderLieder und SchneebilderLieder und SchneebilderLieder und Schneebilder und a twiligha twiligha twiligha twiligha twilight's songt's songt's songt's songt's song(15.10.2012) sowie sonic eclisonic eclisonic eclisonic eclisonic eclipse for sopse for sopse for sopse for sopse for solllllo horn,o horn,o horn,o horn,o horn, so so so so solllllo trumo trumo trumo trumo trumpetpetpetpetpetand ensembland ensembland ensembland ensembland ensemble e e e e als slowenische Erstaufführungen gespielt(17.10.2012). +++ Das Scharoun Ensemble spielt in der Philhar-monie Berlin sonic eclisonic eclisonic eclisonic eclisonic eclipsepsepsepsepse (28.10.2012). +++ Der Komponist di-rigiert beim Atlanta Symphony Orchestra tototototowwwwwararararards Osirds Osirds Osirds Osirds Osirisisisisis(8./9./10.11.2012). +++ Beim Festival in Huddersfield kommensonic eclisonic eclisonic eclisonic eclisonic eclipse pse pse pse pse und Mar'ehMar'ehMar'ehMar'ehMar'eh durch das BBC Scottish SymphonyOrchestra unter Leitung von Matthias Pintscher zur Auffüh-rung. +++ Das Curtis Orchestra spielt in Philadelphia VVVVVerzeich-erzeich-erzeich-erzeich-erzeich-nete Spurnete Spurnete Spurnete Spurnete Spur für Kontrabass, drei Violoncelli, Instrumente undLive-Elektronik unter Pintschers Leitung (7.12.2012).

Matthias Pintscher (Foto: AndreaMedici Baci&Baci Studio NY)

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29.3.2012 ZürichDieter Ammann: Violation fürVioloncello und EnsembleEnsemble Namascae/Ensemblecontemporain de l’HEMUGenève, Leitung: William Blank(auch 30.3. Genf, 2.4. Lausanne,4.4. Annemasse und 13.4.12 Bern

1.4.2012 Genf (Festival Archipel)Miroslav Srnka: Engrams(Schweizer Erstaufführung)Jean Barraqué: Quatuor à cordes(Schweizer Erstaufführng)Quatuor Diotima

1.4.2012 Genf (Festival Archipel)Michael Jarrell: Nachlese VbKatharina Rikus (Sopran),Ensemble Contrechamps,Leitung: Pascal Rophé

7.4.2012 ShanghaiRudolf Kelterborn:Four movementsZürcher Kammerorchester,Leitung: Thomas Herzog(auch 8.4. Beijing, 10.4. Daejeon)

7.4.2012 Radebeul (Premiere)Peter Tschaikowski: DornröschenMusikal. Leitung: Michele Carulli,Choreographie: Reiner Feistel

10.4.2012 Toronto (Premiere)Jacques Offenbach:Les contes d'HoffmannMusikal. Leitung: Johannes Debus,Inszenierung: Lee Blakeley

11.4.2012 Rotterdam (De Doelen )Wolfgang Amadeus Mozart:Thamos, König in ÄgyptenCodarts Hogeschool voor deKunsten, Leitung: Arie van Beek

11.4.2012 New York (Gerald W.Lynch Theatre, Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Il sogno di ScipioneMusikal. Leitung: Neal Goran,Inszenierung: Christopher Alden

13.4.2012 Leipzig (Hochschule fürMusik und Theater)Tristan Murail: Seven Lakes Drive

März / April 2012 April 2012 April 2012April 2012

Termine (Auswahl)

14.4.2012 New York (Saint Peter’sChurch Chelsea)Beat Furrer: still (USA-Erstauf-führung)Wet Ink Ensemble

14.4.2012 ZürichAndrea Lorenzo Scartazzini:Nachttief und MondEnsemble Amaltea

14./15.4.2012 DresdenBohuslav Martinů: LidiceDresdner Philharmoniker,Leitung: Ludovic Morlot

15.4.2012 Bielefeld (Premiere)Oliver Knussen:Where the wild things areMusikal. Leitung: Witolf Werner,Inszenierung: Holger Pototzki

15./16.4.2012 LübeckChristoph Willibald Gluck:Les Amours d'Alexandre et deRoxane (Erstaufführung nachder Kritischen Neuausgabe)Philharmonisches Orchester derHansestadt Lübeck, Leitung:Reinhard Goebel

17.4.2012 Rouen (Théâtre des Arts)Bohuslav Martinů: NonettMitglieder der Opéra de Rouen

18.4.2012 Zürich (Tonhalle)Bohuslav Martinů: Konzert Nr. 2für Violine und OrchesterJulia Fischer (Violine), TonhalleOrchester Zürich, Leitung: DavidZinman(auch 19.4.2012)

18.4.2012 Köln (Belgisches Haus,„Im Zentrum Lied“)Manfred Trojahn: abendröte. einzyklus auf texte von friedrichschlegel (Uraufführung)Ingrid Schmithüsen (Sopran),Thomas Palm (Klavier)

19.4.2012 Brüssel (Premiere)Georg Friedrich Händel: OrlandoB'Rock, Musikal. Leitung: RenéJacobs, Inszenierung: Pierre Audi

19.4.2012 Tokio (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Don GiovanniTokyo Philharmonic Orchestra,Musikal. Leitung: EnriqueMazzola

20.4.2012 Düsseldorf (Robert-Schumann-Hochschule, Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Così fan tutteMusikal. Leitung: ThomasGabrisch, Inszenierung: N. N.

20./21.4.2012 Las PalmasWolfgang Amadeus Mozart: Così fan tutteGran Canaria Sinfonietta,Musikal. Leitung: PierangeloPelucchi, Inszenierung: IgnacioCabrera Guedes

21.4.2012 Budapest (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Die Entführung aus dem SerailKönig St. Stephan Jugend-orchester Budapest

21.4.2012 Berlin (Philharmonie)Georges Bizet: Carmen (konz.)Berliner Philharmoniker, Leitung:Sir Simon Rattle

21.4.2012 HeilbronnCharlotte Seither: Herzform,Krater; Inventaire de départ;hymnMargit Kern (Akkordeon), UlrikeBrand (Violoncello), Elektroni-sches Studio der Akademie derKünste Berlin

22.4.2012 Frankfurt (Alte Oper)Wolfgang Amadeus Mozart:Thamos, König in ÄgyptenMozarteum Orchester, Leitung:Ivor Bolton

23.4.2012 Wien (Theater an derWien, Premiere)Ambroise Thomas: HamletMusikal. Leitung: Marc Min-kowski, Inszenierung: Olivier Py

23.4.2012 Frankfurt (Hochschulefür Musik und darstellendeKunst, Premiere)Christoph Willibald Gluck:Orfeo ed EuridiceMusikal. Leitung: Fausto Nardi,Inszenierung: Jim Lucassen

24.4.2012 Grenoble (MC2,Premiere)Christoph Willibald Gluck/Hector Berlioz: Orphée (konz.)Orchestre des Pays de Savoie,Leitung: Nicolas Chalvin

24.4.2012 Wien (Konzerthaus)Charles Koechlin: Aux temps deFées; Clair de Lune; Dame DuCiel; Déclin d'amourWiener Symphoniker, Leitung:Christoph Poppen

26./27.4.2012 Barcelona(Gran Teatre del Liceu)Wolfgang Amadeus Mozart:Die ZauberflöteMusikal. Leitung: Pablo González,Inszenierung: Joan Font

26.4.2012 Frankfurt (Alte Oper)Colin Matthews: Violinkonzert(Deutsche Erstaufführung)Isabelle van Keulen (Violine),hr-Sinfonieorchester, Leitung:Hugh Wolff(auch 27.4.2012)

27.4.2012 Lübeck (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Die Entführung aus dem SerailMusikal. Leitung: N. N, Inszenie-rung: Wolf Widder

27.4.2012 Dresden (Hochschulefür Musik Carl Maria von Weber,Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Le nozze di FigaroMusikal. Leitung: EkkehardKlemm, Inszenierung: AndreasBaumann

28.4.2012 Gelsenkirchen (Premiere)Antonín Dvořák: RusalkaMusikal. Leitung: RasmusBaumann, Inszenierung:Elisabeth Stöppler

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Nachrichten

Ludwig van Beethovens Tripelkonzert op. 56 ist bei Bärenrei-ter in einer Neuedition von Jonathan Del Mar erschienen. DieAusgabe (BA 9027), die Partitur, Klavierauszug und das kom-plette Orchestermaterial umfasst, bietet eine gründliche Re-vision des Werks für Klaviertrio und Orchester. Mit Hilfe vondrei neu entdeckten Quellen ist es Del Mar gelungen, zahlrei-che Fehler bisheriger Ausgaben zu korrigieren und den Noten-text von falschen Noten und Rhythmen zu bereinigen. Damitdas Werk vom Flügel aus dirigiert werden kann, erscheint einSoloklavierpart, der alle für den Pianisten nötigen Informatio-nen enthält.

Claude Debussys Prélude à l’après-midi d’un faune ist in einerVielzahl von Quellen überliefert, von denen einige in der wis-senschaftlich-kritischen Neuedition von Douglas Woodfull-Harris (Bärenreiter, BA 8841) zum ersten Mal berücksichtigtwerden. Die meisten heute erhältlichen Ausgaben beruhen aufdem Erstdruck von 1895, der jedoch viele Fehler des Notenste-chers enthält. Die neue Urtext-Edition berücksichtigt Lesarteneiner gedruckten Ausgabe der Partitur von ca. 1908, die Kor-rekturen des Komponisten enthält. Diese wichtigen Verände-rungen sind in keiner anderen Quelle zu finden und beziehensich auf Metronomangaben, Tonhöhenveränderungen sowiezusätzliche Noten, Tempo- und Artikulationsangaben, die dassorgfältig gearbeitete Werk weiter aufwerten.

Claudio Monteverdis Oper L’Orfeo erscheint im April in einerwissenschaftlich-kritischen Urtext-Ausgabe von Rinaldo Ales-sandrini bei Bärenreiter (BA 8793).

April 2012 Mai 2012 Mai 2012Mai 2012

Termine (Auswahl)

28.4.2012 Nürnberg (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Così fan tutteMusikal. Leitung: PhilippPointner, Inszenierung: ChrisAlexander

28.4.2012 Darmstadt (Premiere)Jacques Offenbach:Les contes d'HoffmannMusikal. Leitung: Martin LukasMeister, Inszenierung: John Dew

29.4.2012 GrazBohuslav Martinů:Rhapsodie-Concerto für Violaund OrchesterElissaveta Staneva (Viola), GrazerPhilharmonisches Orchester,Leitung: Johannes Fritzsch

2.5.2012 Bordeaux (Premiere)Georg Friedrich Händel: AlcinaMusikal. Leitung: Harry Bicket,Inszenierung: David Alden

3.5.2012 Antwerpen(De Filharmonie)Peter Sculthorpe:My country childhoodLeitung: Steven Verhaert

4.5.2012 MünchenGeorge Benjamin: Palimpsest;Tristan Murail: Concerto pourpiano (Uraufführung)Pierre-Laurent Aimard (Klavier),Symphonieorchester desBayerischen Rundfunks,Leitung: George Benjamin

4.5.2012 Wien (Konzerthaus)Franz Schubert:Alfonso und Estrella (konz.)Mozarteum Orchester Salzburg,Leitung: Ivor Bolton

4.5.2012 BaselRudolf Kelterborn: ChangementsBasel Sinfonietta, Leitung:Kasper de Roo(auch 7.5.2012 Rotterdam, DeDoelen)

5.5.2012 NeumarktChristoph Willibald Gluck:Alceste (konz.)Collegium Noricum, Leitung:Kurt Karl

5.5.2012 Hannover (Premiere)Charles Gounod: Margarete (konz.)Leitung: Ivan Repušic

9.5.2012 Bordeaux (Premiere)Christoph Willibald Gluck/Hector Berlioz: OrphéeOrchestre du Conservatoire deBordeaux, Musikal. Leitung:Geoffroy Jourdain, Inszenierung:Dominique Pitoiset, StephenTaylor

10.5.2012 JenaCharlotte Seither:Essay on Shadow and TruthJenaer Philharmonie, Leitung:Anna-Maria Helsing

11.5.2012 Tel Aviv (Premiere)Christoph Willibald Gluck:Orfeo ed EuridiceMusikal. Leitung: David Stern,Inszenierung: Mariusz Trelinski

11.5.2012 Musashino (Japan)Wolfgang Amadeus Mozart:Bastien und Bastienne

11.5.2012 Darmstadt (Premiere)Peter I. Tschaikowski:DornröschenMusikal. Leitung: N.N., Choreo-graphie: Stephan Thoss

11.5.2012 Zwickau (Premiere)Gioachino Rossini:Il barbiere di SivigliaMusikal. Leitung: Lutz de Veer,Inszenierung: Arila Siegert

12.5.2012 Braunschweig (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Le nozze di FigaroMusikal. Leitung: Alexander Joel,Inszenierung: Balázs Kovalik

13.5.2012 Berlin (Komische Oper,Premiere)Georg Friedrich Händel: SerseMusikal. Leitung: KonradJunghänel, Inszenierung: StefanHerheim

13.5.2012 SchaffhausenWilly Burkhardt: MagnificatKammerchor Schaffhausen,Südwestdeutsche PhilharmonieKonstanz, Leitung: GuidoHelbling

13.5.2012 Basel (Premiere)Georg Friedrich Händel:AriodanteLa Cetra, Musikal. Leitung:Andrea Marcon, Inszenierung:Stefan Pucher

17.5.2012 Hildesheim (DeutscherOrchesterwettbewerb)Michael Daugherty: Niagara FallsSymphonisches BlasorchesterNorderstedt

17.5.2012 Wien (Staatsoper,Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:La clemenza di TitoMusikal. Leitung: Louis Langrée,Inszenierung: Jürgen Flimm

18.5.2012 Prag (Prague SpringFestival)Ľubica Čekovská: Lux in tenebrisfür Trompete und Orgel (Urauf-führung)Juraj Bartoš (Trompete) und JánVladimír Michalko (Orgel)

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Mai 2012 Mai 2012 Juni 2012 Juni 2012

Termine (Auswahl)

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18.5.2012 Magdeburg (Dom)Philipp Maintz:ferner, und immer ferner.musik für orgel soloBarry Jordan (Orgel)

20.5.2012 Trier (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Don GiovanniMusikal. Leitung: ValtteriRauhalammi, Musikal. Leitung:Thomas Münstermann

20.5.2012 WilhelmshavenMalcolm Arnold:Anniversary OvertureNeues WilhelmshavenerSinfonieorchester, Leitung:Marcus Prieser

20.5.2012 Köln (Philharmonie)Julian Anderson: Symphony(Deutsche Erstaufführung)Gürzenich-Orchester Köln,Leitung: Markus Stenz(auch 21. und 22.5.2012)

20.5.2012 Aachen (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Don GiovanniMusikal. Leitung: Marcus Bosch,Inszenierung: Eva-MariaHöckmayr

23.5.2012 Rennes (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Le nozze di FigaroMusikal. Leitung: ErnestMartìnez Izquierdo, Inszenie-rung: Jean Liermier

25.5.2012 Luzern (Premiere)Georg Friedrich Händel: OrlandoMusikal. Leitung: MichaelWendeberg, Inszenierung:Eva-Maria Höckmayr

25.5.2012 ReykjavikHector Berlioz: Roméo et JulietteIceland Symphony Orchestra,Leitung: Ilan Volkov

25.5.2012 Aix-en-ProvenceHector Berlioz: Messe solennelleChorale Darius Milhaud, Leitung:Jean-François Sénart

25.5.2012 Köln (Philharmonie)Brice Pauset: Dornröschen II(Uraufführung)Arditti String Quartet,WDR Rundfunkchor undWDR Sinfonieorchester Köln,Leitung: Matthias Pintscher

26.5.2012 Zürich (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Die Entführung aus dem SerailMusikal. Leitung: Adam Fischer,Inszenierung: Thomas Langhoff

26.5.2012 Zürich (Hochschule derKünste, Premiere)Christoph Willibald Gluck: Orfeoed EuridiceMusikal. Leitung: Jan Dvorak,Inszenierung: Thomas Fiedler

26.5.2012 Dresden (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:La clemenza di TitoMusikal. Leitung: Tomáš Netopil,Inszenierung: Bettina Bruinier

26.5.2012 Hagen (Premiere)Peter Tschaikowski: DornröschenMusikal. Leitung: Steffen Müller-Gabriel, Choreografie: RicardoFernando

26.5.2012 Malmö (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:La clemenza di Tito (konz.)Leitung: Tobias Ringborg

30.5.2012 PragLudwig van Beethoven:Fidelio (konz.)Prague Philharmonia, Leitung:Jakub Hrusa

1.6.2012 GöttingenBohuslav Martinů: Konzert Nr. 2für Violine und OrchesterGöttinger Symphonie-Orchester,Leitung: Christoph-MathiasMüller

1.6.2012 Stuttgart (Wilhelma-Theater, Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Don GiovanniStuttgarter Kammerorchesterund Studenten der Hochschule,Musikal. Leitung: BernhardEpstein, Inszenierung: WaltraudLehner

2.6.2012 Mainz (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Così fan tuttePhilharmonisches Staats-orchester Mainz, Musikal.Leitung: Andreas Hotz, Inszenie-rung: Johannes Schütz

2.6.2012 Leipzig (Premiere)Antonio Salieri:Prima la musica (konz.)Gewandhausorchester, Leitung:Anthony Bramall

3.6.2012 Flensburg (Premiere)Gioachino Rossini:Il barbiere di SivigliaMusikal. Leitung: PeterSommerer, Inszenierung: MarkusHertel

3.6.2012 St. Louis (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Don GiovanniMusikal. Leitung: Jean-MarieZeitouni, Inszenierung: MichaelShell

6.6.2012 Wien (Musikverein)Andreas N. Tarkmann: VerdianaAngelika Kirchschlager, WienerVirtuosen

6.6.2012 HannoverManfred Trojahn: Neues Werkfür Klaviertrio (Uraufführung)Trio Boulanger

6.6.2012 Marseille (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Die Zauberflöte (Premiere)Musikal. Leitung: KennethMontgomery, Inszenierung:Jean-Paul Scarpitta

7.6.2012 Den Haag (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:La finta giardinieraStudenten des RoyalConservatoire, Musikal. Leitung:Julian Perkins

7.6.2012 Madrid (AuditorioNacional)Beat Furrer: Fama IKlangforum Wien, Leitung: BeatFurrer

9.6.2012 Osnabrück (Premiere)Georg Philipp Telemann:Sieg der SchönheitMusikal. Leitung: MichaelSchneider, Inszenierung: MarkusBothe

9.6.2012 Paris (Opéra National,Premiere)Jean-Philippe Rameau:Hippolyte et AricieLe concert d'astrée, Musikal.Leitung: Emmanuelle Haim,Inszenierung: Ivan Alexandre

10.6.2012 NeapelHector Berlioz:Lélio ou Le retour à la vieOrchestra del Teatro San CarloNapoli, Leitung: Roberto Abbado

10.6.2012 Antwerpen (Premiere)Georges Bizet: CarmenMusikal. Leitung: DimitriJurowski, Inszenierung: DanielKramer

10.6.2012 FlorenzGeorg Friedrich Händel:Israel in EgyptOrchestra e Coro del MaggioMusicale Fiorentino, Leitung:Fabio Biondi

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12.6.2012 VersaillesGeorg Friedrich Händel: Alcina(konz.)Les Talens lyriques, Leitung:Christophe Rousset

13.6.2012 Saint-Etienne (Premiere)Christoph Willibald Gluck/Hector Berlioz: OrphéeMusikal. Leitung: GiuseppeGrazioli, Inszenierung: FrédéricFlamand(auch 24. und 25. Juni 2012Versailles)

15.6.2012 Basel (Hochschule fürMusik)Michael Daugherty: DesiStudierende der Hochschule fürMusik, Leitung: Felix Hauswirth

16.6.2012 Würzburg (Premiere)Christoph Willibald Gluck:Orfeo ed EuridicePhilharmonisches OrchesterWürzburg, Musikal. Leitung:Enrico Calesso, Inszenierung:Bernhard Stengele

16.6.2012 Köln (Premiere)Georg Friedrich Händel: AlcinaGürzenich Orchester, Musikal.Leitung: Peter Neumann,Inszenierung: Ingo Kerkhof

16.6.2012 Freiburg (Premiere)Georg Friedrich Händel: RinaldoMusikal. Leitung: Julia Jones,Inszenierung: Tom Ryser

16.6.2012 Coburg (Premiere)Georg Friedrich Händel: RinaldoMusikal. Leitung: Roland Kluttig,Inszenierung: Jakob Peters-Messer

17.6.2012 Kassel (St. Martin)Charlotte Seither: Neues Werkfür Stimme (Uraufführung),Ricordanza; All’aperto, HautterrainN. N. (Sopran), VocalensembleKassel, Leitung: Eckhard Manz

20.6.2012 Montpellier (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Le nozze di FigaroMusikal. Leitung: Sascha Goetzel,Inszenierung: Jean-PaulScarpitta

21.6.2012 München(Prinzregententheater)Miroslav Srnka: Neues Werk fürStreicher (Uraufführung)Münchener Kammerorchester,Leitung: Alexander Liebreich

22.6.2012 St. Gallen (Premiere)Hector Berlioz:La damnation de FaustMusikal. Leitung: SebastienRouland, Inszenierung: CarlosWagner

23.6.2012 GlasgowMatthias Pintscher:Reflections on NarcissusBBC Scottish SymphonyOrchestra, Leitung: MatthiasPintscher

23.6.2012 Bobigny (MC93,Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:La finta giardinieraAtelier lyrique de l'OpéraNational de Paris,Orchestre-Atelier Ostinato,Musikal. Leitung: GuillaumeTourniaire, Inszenierung:Stephen Taylor

25.6.2012 London (Royal OperaHouse, Premiere)Hector Berlioz: Les TroyensMusikal. Leitung: AntonioPappano, Inszenierung: DavidMcVicar

29.6.2012 Stralsund (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Idomeneo (konz.)Leitung: Karl Prokopetz

29.6.2012 New YorkWolfgang Amadeus Mozart:Don Giovanni (konz.)New York Philharmonic, Musikal.Leitung: Alan Gilbert

30.6.2012 Thale, Harz (Premiere)Georges Bizet: CarmenOrchester des NordharzerStädtebundtheaters, Musikal.Leitung: N. N., Inszenierung:Werner Pichler

1.7.2012 Stuttgart (Premiere)Jean-Philippe Rameau: PlatéeMusikal. Leitung: CristianCurnyn, Inszenierung: CalixtoBieito

1.7.2012 Mannheim (Premiere)Lucia Ronchetti: Neumond(Uraufführung)Musikal. Leitung: Joseph Trafton,Dramaturgie: Anselm Dalferth

3.7.2012 Berlin (Universität derKünste, Premiere)Pietro Francesco Cavalli:La CalistoStudierende der Universität derKünste Berlin, Musikal. Leitung:Errico Fresis

3.7.2012 Viitasaari (Time of Music)Beat Furrer: spur; invocation VI;prestoHelsinki Chamber Choir, Klang-forum Wien

5.7.2012 Viitasaari (Time of Music)Dieter Ammann:Distanzenquartett (FinnischeErstaufführung)Musiker des Klangforums Wien

7.7.2012 Cottbus (Premiere)Antonín Dvořák: RusalkaMusikal. Leitung: Evan Christ,Inszenierung: N.N.

7.7.2012 GrazPeter Sculthorpe: Earth CryHarold Wilson (Didgeridoo),Grazer PhilharmonischesOrchester, Leitung: JohannesFritzsch

11./14.7.2012 Baden-Baden(Festspielhaus)Wolfgang Amadeus Mozart:Così fan tutte (konz.)Chamber Orchestra of Europe,Leitung: Yannick Nézet-Séguin

13./14.7.2012 BambergWolfgang Amadeus Mozart:La finta giardinieraMusikal. Leitung: Ainars Rubikis

Juni 2012 Juni 2012 Juli 2012Juni 2012

Termine (Auswahl)

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Page 35: Takte 1-2012 Titel - ALKOR · 2012. 3. 19. · Leidenschaft für komplexe Harmonien. Das neue Klavier-konzert von Tristan Murail21 Matthias Pintscher – aktuell30 Publikationen

1I2012

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14.7.2012 Santa Fé (OperaFestival)Gioachino Rossini: Maometto II(Erstaufführung nach derEdition „Works of Rossini“)Musikal. Leitung: FredericChaslin, Inszenierung: DavidAlden

14.7.2012 Lübeck/Flensburg(Schleswig-Holstein MusikFestival)Felix Mendelssohn Bartholdy:Die erste WalpurgisnachtOrchesterakademie desSchleswig-Holstein MusikFestival, Leitung: Andres Orozco-Estrada

25.7.2012 Stuttgart (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Don GiovanniStaatsorchester Stuttgart,Musikal. Leitung: AntonyHermus, Inszenierung: AndreaMoses

3.8.2012 St. Alban de Montbel(Savoie)Jacques Offenbach:La Belle HélèneAssociation Vocalaise, Leitung:Cyrille Colombier

26.8.2012 TokioGioachino Rossini:Il barbiere di SivigliaVilla di Musica orchestra dacamera, Musikal. Leitung:Yazawa Sadaaki

1.9.2012 La Côte Saint AndréHector Berlioz: Roméo et JulietteLes Siècles, Leitung: FrançoisXavier Roth

2.9.2012 Kumamoto City(Premiere)Georges Bizet: CarmenSinfonietta, Musikal. Leitung:Yamashita Kazufumi

5.9.2012 Washington DC (JohnCage Centennial Festival)Beat Furrer: Neues Werk fürVioline, Violoncello und Klavier(Uraufführung)

5.9.2012 Kassel (neue musik inder kirche)Charlotte Seither: „Fünf Stückeum den Fluss zu queren“für Orchester (Uraufführung)Orchester des Wilhelms-gymnasiums Kassel, Leitung:Christopher Hilmes

9.9.2012 Luzern (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:La clemenza di TitoMusikal. Leitung: HowardArman, Inszenierung: VeraNemirova

9.9.2012 Bremen (Premiere)Oliver Knussen:Where the Wild Things areMusikal. Leitung: Daniel Mayr,Inszenierung: N.N.

11.9.2012 Berlin (BKA)Charlotte Seither:Einlass und WiederkehrClaudia von Hassel (Sopran),Stefan Paul (Klavier)

14.9.2012 Pforzheim (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:Don GiovanniMusikal. Leitung: Markus Huber,Inszenierung: Wolf Widder

22.9.2012 Biel (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart:IdomeneoMusikal. Leitung: Franco Trinca,Inszenierung: Wolfram Mehring

Juli / August 2012 September 2012

Termine (Auswahl)

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Die Highlights der Opernliteratur – vorgestellt in der neuen Reihe

O P E R N F Ü H R E R K O M P A K T

Die neue Reihe bietet fundierte und dennoch leicht zugängliche Einführungen in die

beliebtesten Opern, mit anschaulichen Figurenporträts und Darstellungen zur Inszenierungsgeschichte sowie Auff ührungspraxis.

VerdiAida

DETLEF GIESE

O P E R N F Ü H R E R K O M P A K T

PucciniLa Bohème

OLAF MATTHIAS ROTH

O P E R N F Ü H R E R K O M P A K T

BeethovenFidelio

ROBERT MASCHKA

O P E R N F Ü H R E R K O M P A K T

MozartDon Giovanni

CLEMENS PROKOP

O P E R N F Ü H R E R K O M P A K T

Detlef GieseVerdi – Aida

ISBN 978-3-7618-2226-5

Olaf Matthias RothPuccini – La Bohème

ISBN 978-3-7618-2247-0

Robert MaschkaBeethoven – Fidelio

ISBN 978-3-7618-2204-3

Clemens ProkopMozart Don Giovanni

ISBN 978-3-7618-2246-3

Neu im August 2012: Michael Horst Puccini – Tosca

Daniel BrandenburgVerdi – Rigoletto

� Im Zentrum: das Werk selbst in fasslichen Darstel- lungen bekannter Opernexperten

� Komponist und Librettist: ihre Zeit, ihre Lebensumstände

� Die wichtigsten Inszenierungen aus Vergangenheit und Gegenwart

� Infokästen: Wissen- wertes auf einen Blick, Empfehlungen der wichtigsten CDs und DVDs

� Illustrative Noten- beispiele, zahlreiche Abbildungen, z. T. in Farbe

Format 13,5 x 21,5 cm 136 Seiten mit ca. 25, teils farbigen Abbildungen und Notenbeispielen; kartoniert · je € 12,95

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Vesselina Kasarova»Ich singe

mit Leib und Seele«

Über die Kunst, Sängerin zu seinGespräche mit

Marianne Zelger-Vogt

217 S. mit 45 Abb.; geb.ISBN 978-3-7618-2222-7 € 24,95

� Die erste Biografi e Vesselina Kasarovas

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Page 36: Takte 1-2012 Titel - ALKOR · 2012. 3. 19. · Leidenschaft für komplexe Harmonien. Das neue Klavier-konzert von Tristan Murail21 Matthias Pintscher – aktuell30 Publikationen

36 [t]akte 1I2012

[t]akte

Impressum

[t]akteDas Bärenreiter-Magazin

Redaktion:

Johannes MundryBärenreiter-VerlagHeinrich-Schütz-Allee 3534131 Kassel · DeutschlandTel.: 0561 / 3105-154Fax: 0561 / [email protected]

Erscheinen: 2 x jährlichkostenlos

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Dr. Ulrich EtscheitLeitung Promotion Bühneund OrchesterTel.: 0561 / 3105-290Fax: 0561 / 318 06 [email protected]

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(SPA 51/12)

April 2011

22.9.2012 ZürichGeorg Philipp Telemann:Die DonnerodeChor und Ensemble der Liebfrau-enkirche, Musikal. Leitung:Bernhard Pfammatter

22.9.2012 Göteborg (Premiere)Antonín Dvořák: RusalkaMusikal. Leitung: Olaf Henzold,Inszenierung: David Radok

29.9.2012 Warschau(Warschauer Herbst)Matthias Pintscher:Hérodiade-FragmentePolnisches Radiosinfonie-orchester, Leitung: Lukas Vis

2.10.2012 ZürichBenjamin Britten: PhaedraZürcher Kammerorchester,Leitung: Roger Norrington

6.10.2012 Stockholm (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart: Die ZauberflöteMusikal. Leitung: Stefan Klingele,Inszenierung: N. N.

6.10.2012 Bielefeld (Premiere)Georg Friedrich Händel: SaulMusikal. Leitung: AlexanderKalajdzic, Inszenierung: JörgBehr

7.10.2012 MünchenCharlotte Seither: Neues Werkfür 16-stimmigen Chor(Uraufführung)via-nova-chor München, Leitung:Florian Helgarth

11./12.10.2012 LjubljanaMatthias Pintscher:Mar'eh for violin and orchestraDavid Fulmer (Violine), Sloweni-sche Philharmonie, Leitung:Matthias Pintscher

15.10.2012 LjubljanaMatthias Pintscher: Lieder undSchneebilder, a twilight's songSlowenische Philharmonie,Leitung: Matthias Pintscher

17.10.2012 LjubljanaMatthias Pintscher: sonic eclipsefor solo horn, solo trumpet andensembleSlowenische Philharmonie,Leitung: Matthias Pintscher

20.10.2012 Basel (Basler Theater)Andrea Lorenzo Scartazzini:Der Sandmann,Libretto: Thomas Jonigk(Uraufführung)Musikal. Leitung: Tomas Hanus,Inszenierung: Christof Loy

26.10.2012 Paris (L’Auditorium duLouvre)Beat Furrer: Neues Werk für Chora cappella (Uraufführung)Kammerchor Les Cris de Paris,Leitung: Geoffroy Jourdain

26.10.2012 Schwerin (Premiere)Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di FigaroMusikal. Leitung: N. N., Inszenie-rung: N. N.

28.10.2012 BerlinMatthias Pintscher: sonic eclipseScharoun Ensemble

September 2012 Oktober 2012November /Dezember 2012Oktober 2012

Termine (Auswahl)

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3.11.2012 Wien (Wien modern)Beat Furrer: Neues Werk fürBassflöte und Kontrabass(Uraufführung)Eva Furrer (Flöte) und UliFussenegger (Kontrabass)

8./9./10.11.2012Matthias Pintscher:towards OsirisAtlanta Symphony Orchestra,Leitung: Matthias Pintscher

23.11.2012 Wien (Musikverein)Miroslav Srnka: Konzert fürKlavier und Orchester(Uraufführung)Nicolas Hodges (Klavier), ORFRSO Wien, Leitung: CorneliusMeister

13.12.2012 Rom (Festival NuovaConsonanza)Manfred Trojahn: Neues Werknach Le Ceneri di Gramsci(Uraufführung)Ensemble musikFabrik

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