TK-Thesen Komplementärmedizin in der Onkologie

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These 1: Komplementärmedizin sollte bei der Therapieplanung berücksichtigt werden. Denn: Patienten wünschen sich eine Verzahnung von konventioneller und komplementärer Medizin im Sinne einer integrativen Medizin. Und: Die Anwendung komplementärer Methoden in der Medizin beziehungsweise Onkologie kann die Therapie der Schulmedizin nachweislich sinnvoll ergänzen. These 2: Es sollten gleiche Maßstäbe für Komplementär- wie Schulmedizin gelten. Hinsichtlich der Evaluation von Nutzen und Risiken komplementärmedizinischer Methoden müssen dieselben strengen wissenschaftlichen Standards der evidenzbasierten Medizin angewandt werden, wie sie in der Schulmedizin längst etabliert sind. These 3: Patienten wie Ärzte sollten wissen, was bekannt ist und was nicht bekannt ist über komplementärmedizinische Verfahren. Für Verfahren der Komplementärmedizin findet keine systematische Methodenbewertung oder Qualitätssicherung durch Dritte statt. Für einige Verfahren gibt es jedoch bereits wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über Nutzen und Risiken. Wenn es keine Belege über Nutzen und Schaden einer Methode gibt, ist auch das gut zu wissen. Patienten sollten dazu ein fundiertes Informations- und Beratungsangebot abrufen können. Gleichzeitig sollte das Wissen über komplementäre Verfahren in der onkologischen Aus- und Weiterbildung Berücksichtigung finden. These 4: Wir möchten konsistente Informationen für Versicherte und Patienten. Idealerweise decken sich die Informationen, die Betroffene durch die TK bekommen, mit denen, die sie von ihrem behandelnden Arzt erhalten. Zumindest in ihrer Kernaussage über Nutzen und Risiken komplementärmedizinischer Methoden sollten sich diese Informationen nicht widersprechen. Das schafft mehr Sicherheit und Vertrauen in einer Situation, in der das besonders wichtig ist. These 5: Patienten wollen mitentscheiden. Wir möchten sie dabei unterstützen. Patienten wollen zunehmend eine aktive Rolle in der Therapieentscheidung einnehmen. Durch geeignete Schulungsmaßnahmen können sie dies auch. Sie werden damit unterstützt, diese Rolle auch aktiv kompetent und gut informiert einnehmen zu können. Leitfaden „Komplementärmedizinische Beratung in der Onkologie“ Das Ziel der komplementären Medizin in der Onkologie ist es, in erster Linie dem Patienten Therapiemöglichkeiten an die Hand zu geben, über die er selber eigenständig entscheiden kann und deren Durchführung in seiner Hand liegen. Komple- mentäre Methoden dienen somit in erster Linie der Förderung der Patientenautonomie. Der vorliegende Leitfaden richtet sich vor allem an Ärzte und Angehörige anderer Berufsgrup- pen, die ihren Patienten eine evidenzbasierte Beratung zur komplementären Medizin anbie- ten möchten. Komplementärmedizinische Beratung in der Onkologie Ein Leitfaden der Arbeitsgruppe PRIO der DKG Dieser Leitfaden wurde erstellt von der Arbeitsgruppe Prävention und integrative Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft. Komplementärmedizin in der Onkologie 66778_TK_KBV_Nebling_1_917x2337_0314.indd 1 17.03.14 14:54

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Page 1: TK-Thesen Komplementärmedizin in der Onkologie

These 1: Komplementärmedizin sollte bei der Therapieplanung berücksichtigt werden. Denn: Patienten wünschen sich eine Verzahnung von konventioneller und komplementärer Medizin im Sinne einer integrativen Medizin. Und: Die Anwendung komplementärer Methoden in der Medizin beziehungsweise Onkologie kann die Therapie der Schulmedizin nachweislich sinnvoll ergänzen.

These 2: Es sollten gleiche Maßstäbe für Komplementär- wie Schulmedizin gelten. Hinsichtlich der Evaluation von Nutzen und Risiken komplementärmedizinischer Methoden müssen dieselben strengen wissenschaftlichen Standards der evidenzbasierten Medizin angewandt werden, wie sie in der Schulmedizin längst etabliert sind.

These 3: Patienten wie Ärzte sollten wissen, was bekannt ist und was nicht bekannt ist über komplementärmedizinische Verfahren. Für Verfahren der Komplementärmedizin fi ndet keine systematische Methodenbewertung oder Qualitätssicherung durch Dritte statt. Für einige Verfahren gibt es jedoch bereits wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über Nutzen und Risiken. Wenn es keine Belege über Nutzen und Schaden einer Methode gibt, ist auch das gut zu wissen. Patienten sollten dazu ein fundiertes Informations- und Beratungsangebot abrufen können. Gleichzeitig sollte das Wissen über komplementäre Verfahren in der onkologischen Aus- und Weiterbildung Berücksichtigung fi nden.

These 4: Wir möchten konsistente Informationen für Versicherte und Patienten. Idealerweise decken sich die Informationen, die Betroffene durch die TK bekommen, mit denen, die sie von ihrem behandelnden Arzt erhalten. Zumindest in ihrer Kernaussage über Nutzen und Risiken komplementärmedizinischer Methoden sollten sich diese Informationen nicht widersprechen. Das schafft mehr Sicherheit und Vertrauen in einer Situation, in der das besonders wichtig ist.

These 5: Patienten wollen mitentscheiden. Wir möchten sie dabei unterstützen. Patienten wollen zunehmend eine aktive Rolle in der Therapieentscheidung einnehmen. Durch geeignete Schulungsmaßnahmen können sie dies auch. Sie werden damit unterstützt, diese Rolle auch aktiv kompetent und gut informiert einnehmen zu können.

Leitfaden „Komplementärmedizinische Beratung in der Onkologie“

Das Ziel der komplementären Medizin in der Onkologie ist es, in erster Linie dem Patienten Therapiemöglichkeiten an die Hand zu geben, über die er selber eigenständig entscheiden kann und deren Durchführung in seiner Hand liegen. Komple-mentäre Methoden dienen somit in erster Linie der Förderung der Patientenautonomie.

Der vorliegende Leitfaden richtet sich vor allem an Ärzte und Angehörige anderer Berufsgrup-pen, die ihren Patienten eine evidenzbasierte Beratung zur komplementären Medizin anbie-ten möchten.

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Komplementärmedizinische

Beratung in der Onkologie

Ein Leitfaden der Arbeitsgruppe

PRIO der DKG

Dieser Leitfaden wurde erstellt von der Arbeitsgruppe Prävention und integrative Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft.

Komplementärmedizin

in der Onkologie

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