TOP News Sonderausgabe 1/2010

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Sonderausgabe 2010 Preis 3,- News News Sonderausgabe 2010 Aus- und Weiterbildung in der Welt des Web 2.0 Insbesondere die jüngeren Mitarbeiter sind heute in der Nutzung von neuen Technologien sehr bewandert und häufig sind sie pri- vat sogar besser technologisch ausgestattet als im Betrieb. E-Learning, wie es einmal gedacht war, hat sich heute in vielen Fällen überlebt. Nur in wenigen Bereichen der reinen Wissens- vermittlung geht es künftig darum, vorgefertigte Inhalte zu verar- beiten und durch einen Test abzuschließen. Das so genannte „Mitmachinternet“ (Web 2.0) wird die Welt des Lernens und Lehrens dramatisch verändern und mit Sicherheit stark zuneh- men. Die Lerner werden dabei selbst aktiv im Internet unterwegs sein und können nicht nur eigenen Content erstellen, sondern auch anderen Mitarbeitern oder sogar den Kunden zur Verfügung stellen. Die Grenzen zwischen Autoren und Nutzern, auch die Grenzen zwischen Trainern und Lernern werden verschwimmen. Mitarbeiter lernen künftig im Idealfall auch nicht mehr nur von internen oder externen Bildungsanbietern, sondern lernen auch durch die selbstgesteuerte und eigenverantwortliche Kom- munikation und Interaktion mit Lieferanten, Kunden und Kolle- gen/-innen und themenbasierten Communities aus aller Welt. Auch kann das zusammengetragene Wissen der Mitarbeiter künftig in einem nie da gewesenen Maße mit Hilfe von Wikis und Blogs bewahrt und weitergegeben werden. Den Personalentwick- lern kommen dadurch viele weitere Rollen zu. Die Beherrschung der gängigsten Technologien wird für Trainer und Weiterbildner ein „Muss“, wenn man auch künftig erfolgreich am Markt sein will. Lernen wird auch nicht mehr nur in Seminarräumen stattfinden, sondern überall dort, wo ein Internetzugang vorhanden ist. Schon heute lernt ein Großteil der Mitarbeiter online und dies noch nicht einmal betrieblich veranlasst, sondern aus eigenem Interesse und aus freien Stücken. Mitarbeiter können auf alle möglichen Online-Angebote zurückgreifen. YouTube hat im Jahre 2009 seinen Education-Service freigeschal- tet und iTunes kooperiert mit etlichen Bildungseinrichtungen und Universitäten. Und das alles gratis! Es ist alles in allem noch nicht einmal gesagt, ob die, die Wissen im Internet anbieten, überhaupt Trainer oder Pädagogen sind. Professionals sind sie allemal, das beweisen auch die Bewertungen und Empfehlungen seitens der Nachfrager. Noch nie war es einfacher Experten aus allen Fachrichtungen zuzuhören oder zuzusehen. Wissen wird künftig aus aller Welt kommen, über alle Fachdisziplinen hinaus reflektiert und auf ihre Tauglichkeit hin überprüft. Weiterbildner sind dabei nicht nur die Wissensvermittler, sondern sie werden zu Navigatoren in dem kaum überschaubaren Dschungel von Wissensangeboten. Trainer werden zu Beratern, weil sie sich auskennen und wissen, was wo angeboten und diskutiert wird. Sie selektieren, ordnen und verweisen auf Quellen und prüfen die Relevanz für den Lerner oder das Unternehmen und bieten damit einen echten Nut- zen für betriebliche Lernwelten. Rolf Karges In dieser Ausgabe Trainer und Weiterbildner als Wegweiser in der Wissensgesellschaft 1 Train the Trainer: Aus- und Weiterbildung in der Welt des Web 2.0 2/3 AdA Schein oder sein? 4 Trainer und Weiterbildner als Wegweiser in der Wissensgesellschaft Die neuen Medien und das Lernen über das Internet sind zweifelsohne in der betrieblichen Realität angekommen. Kaum ein Unternehmen verzichtet auf die Vorteile des Online- Lernens und kaum ein Mitarbeiter verzichtet auf die immen- sen Wissensquellen des Internets, weder beruflich noch bezüglich privater Fragestellungen.

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Sonderausgabe zum Thema "Aus- und Weiterbildung in der Welt des Web 2.0"

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Sonderausgabe 2010

Preis 3,- €

News News Sonderausgabe 2010

Aus- und Weiterbildung in der Welt des Web 2.0

Insbesondere die jüngeren Mitarbeiter sind heute in der Nutzung

von neuen Technologien sehr bewandert und häufig sind sie pri-

vat sogar besser technologisch ausgestattet als im Betrieb.

E-Learning, wie es einmal gedacht war, hat sich heute in vielen

Fällen überlebt. Nur in wenigen Bereichen der reinen Wissens-

vermittlung geht es künftig darum, vorgefertigte Inhalte zu verar-

beiten und durch einen Test abzuschließen. Das so genannte

„Mitmachinternet“ (Web 2.0) wird die Welt des Lernens und

Lehrens dramatisch verändern und mit Sicherheit stark zuneh-

men. Die Lerner werden dabei selbst aktiv im Internet unterwegs

sein und können nicht nur eigenen Content erstellen, sondern

auch anderen Mitarbeitern oder sogar den Kunden zur Verfügung

stellen. Die Grenzen zwischen Autoren und Nutzern, auch die

Grenzen zwischen Trainern und Lernern werden verschwimmen.

Mitarbeiter lernen künftig im Idealfall auch nicht mehr nur

von internen oder externen Bildungsanbietern, sondern lernen

auch durch die selbstgesteuerte und eigenverantwortliche Kom-

munikation und Interaktion mit Lieferanten, Kunden und Kolle-

gen/-innen und themenbasierten Communities aus aller Welt.

Auch kann das zusammengetragene Wissen der Mitarbeiter

künftig in einem nie da gewesenen Maße mit Hilfe von Wikis und

Blogs bewahrt und weitergegeben werden. Den Personalentwick-

lern kommen dadurch viele weitere Rollen zu. Die Beherrschung

der gängigsten Technologien wird für Trainer und Weiterbildner

ein „Muss“, wenn man auch künftig erfolgreich am Markt sein will.

Lernen wird auch nicht mehr nur in Seminarräumen stattfinden,

sondern überall dort, wo ein Internetzugang vorhanden ist.

Schon heute lernt ein Großteil der Mitarbeiter online und dies

noch nicht einmal betrieblich veranlasst, sondern aus eigenem

Interesse und aus freien Stücken. Mitarbeiter können auf alle

möglichen Online-Angebote zurückgreifen.

YouTube hat im Jahre 2009 seinen Education-Service freigeschal-

tet und iTunes kooperiert mit etlichen Bildungseinrichtungen und

Universitäten. Und das alles gratis! Es ist alles in allem noch nicht

einmal gesagt, ob die, die Wissen im Internet anbieten, überhaupt

Trainer oder Pädagogen sind. Professionals sind sie allemal, das

beweisen auch die Bewertungen und Empfehlungen seitens der

Nachfrager.

Noch nie war es einfacher Experten aus allen Fachrichtungen

zuzuhören oder zuzusehen. Wissen wird künftig aus aller Welt

kommen, über alle Fachdisziplinen hinaus reflektiert und auf ihre

Tauglichkeit hin überprüft. Weiterbildner sind dabei nicht nur die

Wissensvermittler, sondern sie werden zu Navigatoren in dem

kaum überschaubaren Dschungel von Wissensangeboten.

Trainer werden zu Beratern, weil sie sich auskennen und wissen,

was wo angeboten und diskutiert wird. Sie selektieren, ordnen

und verweisen auf Quellen und prüfen die Relevanz für den

Lerner oder das Unternehmen und bieten damit einen echten Nut-

zen für betriebliche Lernwelten.

Rolf Karges

In dieser Ausgabe

Trainer und Weiterbildner als Wegweiser in der Wissensgesellschaft 1

Train the Trainer: Aus- und Weiterbildung in der Welt des Web 2.0 2/3

AdA – Schein oder sein? 4

Trainer und Weiterbildner als Wegweiser

in der Wissensgesellschaft

Die neuen Medien und das Lernen über das Internet sind

zweifelsohne in der betrieblichen Realität angekommen.

Kaum ein Unternehmen verzichtet auf die Vorteile des Online-

Lernens und kaum ein Mitarbeiter verzichtet auf die immen-

sen Wissensquellen des Internets, weder beruflich noch

bezüglich privater Fragestellungen.

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Die Ausbildung „Train the Trainer: Aus- und Weiterbildung in der

Welt des Web 2.0“ setzt hier an. Die Teilnehmer lernen und erarbei-

ten Methoden, wie sie als Trainer Menschen bei Lernprozessen in

Präsenzseminaren oder in Online-Foren begleiten, anregen und

beraten auf dem Wege, wie es später auch den Teilnehmern vermit-

telt wird.

Sie lernen effektive Trainingsmethoden, wie Didaktik und Design

von Lern- und Veränderungsprozessen, E-Learning, Gestaltung von

Präsenztrainings, erlebnisorientierte Übungen und Moderation von

Teamprozessen.

Durch intensives Üben und Anwenden der Methoden während der

E-Learning-Phasen und in den Präsenzseminaren erkennen die

Teilnehmer deren Chancen und integrieren die zu ihnen passenden

Teile in ihre persönliche Erfolgsstrategie als Trainer im Unterneh-

men.

Die Ausbildung zum Trainer schließt nach erfolgreichem Testing

(theoretischer und praktischer Teil) mit einem Zertifikat ab.

Die Form der Ausbildung: BLENDED-LEARNING

Die theoretischen Grundlagen werden weitgehend online zur Verfü-

gung gestellt und erarbeitet. Im Präsenzseminar werden noch

offene Fragen geklärt und die Inhalte vertieft.

Die Teilnehmer setzen sich mit ihren Einstellungen, Fähigkeiten

und Handlungen als Trainer auseinander. Einen wesentlichen

Bestandteil der Präsenzseminare machen intensive Übungsphasen

mit Simulationen und Rollenspielen aus.

Erlebnisorientierte Elemente lockern das Seminar auf, sorgen für

Spaß und Abwechslung bei der Lernmethodik. Ständiges Feed-back

von den Lehrtrainern und Seminarteilnehmern erweitern die Hand-

lungskompetenz als Trainer. Während der gesamten Ausbildung

bilden die Teilnehmer eine Net-Community und treffen sich

zum Austausch, zu Fallstudien und zur Vor- und Nachbereitung

des Gelernten auf den Internetseiten der TOP-Academy.

Darüber hinaus hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit der Trainings-

Supervision durch einen Lehrtrainer.

Sonderausgabe 2010, Seite 2 News News

Train the Trainer

Aus- und Weiterbildung in der Welt des Web 2.0

Der Trainer von heute muss sich weit über die klassischen

Themen hinaus stetig weiterentwickeln, um mit den rasanten

Veränderungen im Bereich der neuen Medien Schritt halten

zu können. Wer bereits mit Mitarbeitern gearbeitet hat, weiß,

dass es nicht damit getan ist, sachkompetent vor eine Gruppe

zu treten und seinen Stoff abzuspulen.

Wie sieht eine ideale Vorbereitung und Durchführung

eines Trainings aus?

Welche Rolle spielen neue Technologien und das Internet?

Wo müssen wir Einfluss nehmen?

Die beste Möglichkeit, neue Technologien und klassisches

Training zu verknüpfen, bietet eine Kombination aus

Präsenztrainings und dazwischengeschalteten E-Learning-

Phasen, genannt Blended-Learning.

Für den Trainer bedeutet dies, einmal das Wissen der klassi-

schen Lehr-, Trainings- und Lernmethoden anzuwenden,

aber auch im Bereich des E-Learning „up-to-date“ zu sein.

Warum also nicht auf dem Wege lernen wie man später lehrt und trainiert?

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Sonderausgabe 2010, Seite 3

Der Trainer

Neben Wissen, Können und Ein-

stellung des Trainers zu der

jeweiligen Thematik wirkt seine

gesamte Persönlichkeit auf das

Lerngeschehen ein. Es geht hier

also zum einen um die Sachkom-

petenz und zum anderen um die

Art und Weise, wie die Inhalte ver-

mittelt werden.

Ziele und Inhalte

Der Trainer, der keine Ziele hat und nicht den Ablauf und die

Inhalte daran ausrichtet, läuft Gefahr wirkungslos zu sein, selbst

wenn er fachlich sehr kompetent ist. Der Trainer, der in Online-

Foren aktiv ist und sich nicht auskennt, wird nicht ernstgenom-

men.

Methoden

Die Angemessenheit der Methoden ist entscheidend für die

Effizienz des Lernprozesses. Die Lerner sind heute anspruchsvoll

und manchmal gnadenlos.

Medien

Neue Medien im Training lockern auf, veranschaulichen, ergänzen

das, was der Trainer vermittelt und motivieren, aktivieren und

unterstützen den Lernenden.

Moderation ist eine bewährte

Methode zur effektiveren Gestal-

tung von Besprechungen,

Rücksprachen und Arbeits-

kreisen – und dies in Präsenz-

workshops und heute auch in

virtuellen Begegnungen. Die

Kommunikation und Interaktion

zwischen Mitgliedern eines Arbeits-

teams oder einer Lerngruppe werden

spürbar verbessert. Durch gezielte Abfragen und Aufträge werden

die Teilnehmer aktiviert und beteiligt. Jeder kommt „zu Wort“.

Der Themenspeicher und der abschließende Tätigkeitskatalog

tragen zu einem ergebnisorientierten Arbeiten bei.

Moderation bedeutet ein konsequentes Visualisieren jedes neuen

Arbeitsschrittes, jeder Frage an die Teilnehmer, jedes neuen The-

mas usw. Während der Veranstaltung entsteht somit – für alle

Beteiligten sichtbar – der „rote Faden“.

Dadurch werden lange Abweichungen vom Thema, sich wieder-

holende Nachfragen und Aussagen vermieden. Auftretende Miss-

verständnisse werden sofort sichtbar und können an Ort und

Stelle geklärt werden. Der Trainer als Moderator wird so zu

einem hilfreichen Begleiter für die Gruppe und versteht sich

selbst als Steuermann der Kommunikationsprozesse.

Moderieren können in Präsenzveranstaltungen, heißt aber nicht

automatisch, es auch in E-Learning-Sessions zu können. Aber dar-

auf kommt es heute an. Es gibt viele Möglichkeiten der Moderati-

on in Online-Begegnungen. Die Kommunikation in Online-Foren

sollte nicht dem Zufall überlassen bleiben, sondern strukturiert

ablaufen. Die Bewahrung von Wissen durch eine zielgerichtete

Moderation bildet ein wichtiges Fundament für ein erfolgreiches

Wissensmanagement.

Wer kennt nicht die Ängste vor

einem Vortrag oder einer

Präsentation, wenn man alle

Aufmerksamkeit auf sich gerich-

tet weiß und ruhig und gelassen

handeln will?

Wer kennt nicht die eigenen

Eindrücke als Teilnehmer, wenn

man einer eintönigen und unverständ-

lichen Präsentation beiwohnen muss?

Etwas online und virtuell präsentieren, d. h. die richtigen Worte

finden, um etwas zu „veranschaulichen“, ist eine ganz neue

Herausforderung für viele Personalentwickler. Hierauf kommt es

aber immer mehr an, wenn man als Trainer auch in Zukunft

erfolgreich arbeiten will.

Dieses Seminar will Wissen und Fähigkeiten vermitteln, die

nächsten Präsentationen mit mehr Sicherheit und Selbstvertrauen

durchzuführen oder dieses Wissen an andere weiterzugeben, egal

ob im Seminarrum oder in einem Online-Forum.

Das Ziel ist, das Präsentationsverhalten der Teilnehmer zu

analysieren und weiterzuentwickeln. Zu diesem Zweck erhält

jeder Teilnehmer die Möglichkeit, Übungspräsentationen durch-

zuführen, die anhand von Videoaufzeichnungen besprochen

werden.

So ist es jedem einzelnen möglich, eigene Schwachstellen zu

erkennen und gegebenenfalls korrigieren zu können. Die Präsen-

tation von Sachverhalten im E-Learning als künftige Anforderung

an Trainer wird anhand von konkreten Beispielen erarbeitet und

eingeübt.

Drei Themenbereiche bilden das Gesamtkonzept:

Training und Weiterbildung heute – Moderationstraining – Präsentationstraining.

Den Abschluss des Trainings bildet ein praktisches Testing: Der Teilnehmer verdeutlicht hier das Erlernte in einer Unterrichtsprobe, die

nach methodischen und didaktischen Gesichtspunkten von einer Jury bewertet wird. Bei erfolgreicher Durchführung wird dem Teilneh-

mer zum Abschluss ein Zertifikat zur Anerkennung seiner Leistungen ausgehändigt.

Nähere Informationen: Rolf Karges – [email protected] Rolf Karges

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Sonderausgabe 2010, Seite 4 News News

Impressum

Herausgeber TOP GmbH BDU, Pestelstraße 2, 66119 Saarbrücken, Tel.: 0681-9 54 54 0, Fax: 0681-9 54 54 54, www.top-saarbruecken.de,

[email protected] Inhalt Rolf Karges Layout Sabine Büch Redaktion Rolf Karges, Sabine Büch ISSN 1439-510X

1. Alle Ausbilder, die ab diesem Termin erstmals Auszubildende

betreuen, müssen eine entsprechende Prüfung gemäß AEVO

ablegen.

2. Ausnahmen von dieser Regelung liegen in nachfolgenden Fällen

vor:

Ausbildungsverhältnisse, die bis zum 31.07.2009 geschlossen wurden, unterliegen nicht der neuen Regelung – der Qualifika-tionsnachweis muss nicht erbracht werden.

Wer seit 2003 ohne einen Nachweis und ohne Beanstandun-gen ausgebildet hat, muss keine Prüfung gemäß den Vorschriften der neuen AEVO ablegen. In diesem Falle darf auch weiterhin ohne Ausbildereignungsnachweis ausgebildet werden.

Nachweise, die nach der alten AEVO bis zum Jahre 2003 erbracht wurden, behalten weiterhin ihre Gültigkeit.

3. Eine wichtige Änderung der Verordnung ist der Wegfall von

Zulassungsvoraussetzungen. Jede Person, die ausbilden möchte,

wird nun von der zuständigen Stelle zugelassen und kann die

Prüfung ablegen.

Unter den Voraussetzungen von Punkt 1 stellt sich die Frage über-

haupt nicht, ob das Unternehmen einen Ausbilder/eine Ausbilderin

mit Ausbilderschein bestellt. In allen anderen Fällen bleibt die Frage,

ob es nicht dennoch Sinn machen kann, die Ausbilder/-innen in

einem Seminar zu qualifizieren.

Die Inhalte, die in den Vorbereitungsseminaren vermittelt werden,

ergeben sich aus dem DIHK-Rahmenplan. Sicherlich werden einige

der in diesen Seminaren behandelten Methoden in der Praxis u. a.

auch aus Zeitgründen kaum eine Rolle spielen.

Dennoch erwachsen auch daraus Anregungen für die praktische Ar-

beit. Auf jeden Fall werden relevante Inhalte vermittelt, die für die

tägliche Arbeit mit Auszubildenden von Bedeutung sind.

Dazu gehören neben den entsprechenden Kenntnissen über grundle-

gende gesetzliche Rahmenbedingungen auch Fragen der Vermittlung

von Handlungskompetenz, die für junge Menschen immer wichtiger

wird.

Berufsbegleitender Vorbereitungslehrgang

In einem Zeitraum von 3 Monaten an 2 Tagen in der Woche werden

die Inhalte in Präsenzveranstaltungen mit bis zu 8 Zeitstunden pro

Woche in Abendform vermittelt. Dadurch kommt es zu keiner Abwe-

senheit im Betrieb.

Die weiterführende Auseinandersetzung mit dem Stoff zwischen den

Präsenzen bleibt jedem Teilnehmer selbst überlassen. Dies gilt

gleichermaßen für die Reflektion über die Umsetzung in der Praxis.

Kompakter Vorbereitungslehrgang

Die Veranstaltung dauert 1 bis 2 Wochen von

montags bis freitags (ganztags).

Die Maßnahme ist in der denkbar kürzesten

Zeit beendet. Hier ist allerdings wenig Raum

für ein individuelles Lerntempo gegeben.

Dies gilt auch für den Austausch der Teilnehmer

untereinander. Ebenso gibt es wenig Raum für die

Anwendung der erlernten Theorie in der Praxis.

Blended-Learning

An lediglich 3 bis 4 Präsenztagen werden das technische Know-how

und die Grundlagen für die mündliche Prüfung in Form einer

Präsentation erarbeitet.

Über 3 bis 4 Monate lernen die Teilnehmer in Selbstlernphasen

online – alleine und in Arbeitsgruppen. Sie können allerdings

immer auf die Unterstützung eines Tutors zurückgreifen.

Die Lerner können ihr Lerntempo selbst bestimmen und ihre

Lernzeit frei einteilen. Allerdings erfordert dies ein hohes Maß an

Disziplin.

In den Präsenzphasen gibt es die Möglichkeit zur Simula-

tion der mündlichen Prüfung.

Links in den Online-Unterlagen bieten die Möglichkeit

zusätzliche Informationen einzuholen.

Die Vermittlung der Inhalte erfolgt am Markt zurzeit auf drei unterschiedliche Arten.

Unternehmen waren seit 2003 für 5 Jahre von der Verpflichtung befreit, einen Ausbilder mit persönlicher und fachlicher Eignung

nach der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) vorzuweisen, wenn sie ausbilden wollten.

Seit dem 01. August 2009 gelten folgende Regelungen nach der Ausbildereignungsverordnung:

AdA – Schein oder sein?

?

Horst Martin