Südflucht GraubündenTRAILBOOK

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Der dreisprachige Kanton Graubünden gilt als eine der vielfältigsten Regionen der Schweiz. Vom urbanen Churer Rheintal über das länd-liche Mittelbünden, das alpine Engadin bis hin zu den fast schon mediterranen Südtälern Bergell und Puschlav. Wer den Kanton mit dem Mountainbike durchfährt, erlebt diese Vielfalt noch intensiver. Die Südflucht-Route bietet dafür beste Gelegenheit. Sie ist eine dreitägige Alpencross-Strecke der Spitzenklasse, bei welcher Postautos und die Rhätische Bahn nach Bedarf und Belieben die Aufstiege erleichtern. Damit können für einmal auch nicht ganz so durchtrainierte Mountainbiker in den Genuss eines Alpencross kommen.

Strecke: 1. Tag: Chur – Tschiertschen – Lenzerheide – Tiefencastel – Savognin 41 km 1795 hm ( ) 2250 hm ( ) 2. Tag: Savognin – Bivio – Bergell – Pontresina 55 km 1715 hm ( ) 2055 hm ( ) 3. Tag: Pontresina – Berninapass – Poschiavo (– Chur) 29 km 730 hm ( ) 1490 hm ( )

Startort: Chur Hauptbahnhof. Bei der Anreise mit dem Personenfahrzeug bietet der Parkplatz Obere Au (Autobahnausfahrt Chur Süd) eine gute Parkmöglichkeit. Mit dem Bike sind es anschliessend noch fünf Minuten zum Bahnhof.

Voraussetzung: Die Südflucht ist eine Alpencross-Route quer durch den Kanton Graubünden. Wer auf die Unterstützung durch Post-autos und RhB verzichtet, braucht eine gute Fitness. Bei den Abfahrten steht dann wiederum der Spass im Vordergrund. Diese führen vorwiegend über gute und flüssig zu fahrende Singletrails. Für maximalen Spass wird Erfahrung in alpinem Mountain biken vorausgesetzt. Die Südflucht-Route ist für Anfänger nur bedingt geeignet.

CHUR

Chiavenna

Tirano

Davos

Lenzerheide

Thusis

Flims

Arosa

Tiefencastel

Savognin

Bivio

Maloja

Promontogno

PontresinaSt. Moritz

Livigno

Berninapass

Poschiavo

Zernez

Südflucht Graubünden

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CHUR – TSCHIERTSCHEN – LENZERHEIDE – TIEFENCASTEL – SAVOGNIN

Das Städtchen Chur ist ein passender Startort für eine Alpencross-Route. Sie ist die Pforte ins Bündnerland und für uns idealer Ausgangsort für die dreitägige «Flucht» nach Süden bis zur italienisch-schweizerischen Grenzregion Poschiavo.

Vom Hauptbahnhof Chur steigt man in das Postauto nach Tschiertschen und startet wenig später in den stellenweise steilen Aufstieg zur Ochsen alp. Bis zur Carmänna Hütte oberhalb Arosa ist darauf das Gelände etwas moderater bis danach der Weg nochmals steil bis zur Hörn-lihütte führt. Der Singletrail zum Urdenfürggli gilt als ein Mountainbike-Klassiker, ist aber nicht ganz einfach zu fahren. Vor allem im Schluss-aufstieg schieben die meisten das Bike. Doch die Müh lohnt sich: Die lange Abfahrt in die Lenzerheide ist legendär und führt nach der Mittel-station Scharmoin auf der Flow-Strecke bis zur Talstation. In der Lenzerheide geht es darauf durchs Ortszentrum, danach folgt man dem Trail entlang der Hauptstrasse. Beim Golfplatz dreht man scharf rechts ab und fährt zur Siedlung Tschividains und weiter über einen wunderbaren Flowtrail hoch über der unscheinbaren Schlucht. Ein Mix aus Singletrail und Waldsträsschen inklusive einem kurzen Anstieg oberhalb des Dörfchens Alvaschein führt darauf zum Bahnhof Tiefencastel.

In Tiefencastel nimmt man vorzugsweise das Postauto bis zum Etappenziel Savognin. Wer aus eigener Kraft zum Dörfchen gelangen will, fährt auf einer wenig befahrenen Bergstrasse bis zu einem kleinen, namen losen Pass oberhalb des Dörfchens Mon. Auch dieser Aufstieg kann mit dem Postauto gemeistert werden. Die darauffolgende Abfahrt nach Savognin führt über Schotter- und Asphaltsträsschen, da-für aber weitgehend verkehrsfrei. Die erste Etappe der dreitägigen Graubünden-Durchquerung ist damit geschafft. Nach dem deutsch-sprachigen Chur ist in Savognin übrigens der rätoromanische Kulturraum Graubündens erreicht.

Streckenverlauf: Chur – Tschiertschen – Ochsenalp – Carmänna Hütte – Hörnlihütte – Urdenfürggli – Stn. Scharmoin – Lenzerheide – Tschividains – Valmala – Tiefencastel – Mon – Salouf – Savognin

Streckendaten: 41 Kilometer 1795 Höhenmeter ( ) 2250 Höhenmeter ( )

Verpflegung: Diverse Möglichkeiten in der Lenzerheide und in Tiefencastel Hörnlihütte, Arosa, Tel +41 81 377 15 04, www.skiclubarosa.ch/hoernlihuette Bäckerei Stgier, Tiefencastel, Tel +41 81 681 11 43, www.stgier.ch

Bikeshops: Pesko Sport, Lenzerheide/Lai, Tel +41 81 385 10 10, www.pesko.ch Activ Sport Baselgia, Lenzerheide, Tel +41 81 384 25 34, www.activ-sport.ch Sporthaus Wasescha, Savognin, Tel +41 81 684 13 13, www.waseschasport.ch Bananas Sport-Shop, Savognin, Tel +41 81 637 11 00, www.bananas-shop.net NTC Sport Savognin, Savognin, Tel +41 81 659 17 17, www.ntc-sport.com

Postauto-Kurse: Chur Bahnhof ab: 08.05 Uhr 09.05 Uhr 11.05 Uhr Tschiertschen an: 08.31 Uhr 09.31 Uhr 11.31 Uhr

Tiefencastel ab: 11.00 Uhr 12.00 Uhr 13.05 Uhr 14.00 Uhr 15.00 Uhr 16.00 Uhr Savognin an: 11.15 Uhr 12.14 Uhr 13.19 Uhr 14.14 Uhr 15.14 Uhr 16.14 Uhr

weitere Verbindungen auf www.sbb.ch/fahrplan

Nützliche Infos: In Savognin gibt es in unmittelbarer Nähe des Hotel Cube einen wunderbaren Badesee für eine perfekte Abkühlung bei heissen Temperaturen.

Karte: Seite 5/6

Erster Tag Südflucht Graubünden

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Savognin – Bivio – Promontogno – St. Moritz – Pontresina

Dem Fluss Gelgia folgt man in den Morgenstunden den Mountainbike-Wegweisern mit der Nummer 90 (Graubünden Bike) talaufwärts. Gegenüber wälzt sich auf der Hauptstrasse der Verkehr dem Engadin entgegen, wir gewinnen auf der anderen Talseite auf einem Forst-strässchen an Höhe. Beim Dörfchen Rona wechseln wir die Talseite und klettern erneut gänzlich verkehrsfrei das steile Waldgebiet hoch. Wir treffen auf die Strasse zur Alp Flix, folgen dieser ein kurzes Stück bergab bis die Forststrasse zum Marmorera-Stausee abzweigt. Für ein kurzes Stück bildet die Haupt strasse unsere Route bis links ein kleiner Pfad (mit einer kurzen Schiebepassage gleich zu Beginn) ins Dorf Marmorera führt. Bis Bivio bewegen wir uns weiter fernab des motorisierten Verkehrs. Zum kleinen, auf fast 1800 Meter über Meer ge-legenen Dörfchen Bivio wäre der Aufstieg auch mit dem Postauto möglich. Nicht so zum Septimerpass, hier ist ausschliesslich die eigene Muskelkraft angesagt. 530 Höhenmeter auf einer gut ausgebauten Alpstrasse sind es bis zum historischen Übergang in die Südschweiz. Der Weg ist stellenweise anspruchsvoll zu fahren, für weniger geübte Mountainbiker ist mit vereinzelten Schiebepassagen zu rechnen. Je tiefer man gelangt, desto flüssiger wird der Weg bis es mit viel Schuss ins Dörfchen Casaccia geht. Eigentlich könnte man hier auf das Postauto nach St. Moritz wechseln, vorher steht aber noch die Abfahrt durchs Bergell an. Das enge Tal strahlt einen ganz besonderen Reiz aus, und die Route hinab ins malerische Dörfchen Promontogno – eine Mischung aus Singletrails und alten Säumerpfaden – ist speziell schön.

Im Bergell ist unterdessen bereits der dritte Sprachraum erreicht. Hier wird ein eigener italienischer Dialekt gesprochen.

Für die Fahrt nach St. Moritz ist allen, auch den Topfitten, die Fahrt mit dem Postauto ans Herz gelegt. Dieses bringt uns den Malojapass hoch und dann entlang den wunderbaren Seen nach St. Moritz. Das Schlussstück durch den idyllischen Stätzerwald nach Pontresina ist nochmals aus eigener Kraft zu bewältigen – führt aber weitgehend bergab.

Streckenverlauf: Savognin – Rona – Paleis – Marmorera Staumauer – Marmorera Dorf – Bivio – Septimerpass – Casaccia – Löbbia – Ca d‘Faret – Vicosoprano – Promotgno – St. Moritz (Postauto) – Lej da Stätz – Pontresina

Streckendaten: 55 Kilometer 1720 Höhenmeter ( ) 2060 Höhenmeter ( )

Verpflegung: Diverse Möglichkeiten in Bivio Diverse Möglichkeiten in Vicosoprano Diverse Möglichkeiten in Promontogno

Bikeshops: Bananas Sport-Shop, Savognin, Tel +41 81 637 11 00, www.bananas-shop.net NTC Sport Savognin, Savognin, Tel +41 81 659 17 17, www.ntc-sport.com Fähndrich Sport, Pontresina, Tel +41 81 842 71 55, www.faehndrich-sport.ch Pontresina Sports, Pontresina, Tel +41 81 842 68 44, www.pontresina-sports.ch Corviglia Sport Shop, St. Moritz, Tel +41 81 833 44 77, www.corviglia-sport.ch Viva-Sportiva, St. Moritz, Tel +41 81 832 19 19, www.viva-sportiva.com Boom Sport, St. Moritz, Tel +41 81 832 22 22, www.boomsport.ch Engadin Bikes, St. Moritz, Tel +41 81 828 98 88, www.engadinbikes.com

Postauto-Kurse: Savognin ab: 08.04 Uhr 09.14 Uhr 10.19 Uhr Bivio an: 08.40 Uhr 09.50 Uhr 10.47 Uhr

Promontogno ab: 12.35 Uhr 13.35 Uhr 14.35 Uhr 15.35 Uhr Casaccia ab: 12.59 Uhr 13.59 Uhr 14.59 Uhr 15.59 Uhr St. Moritz an: 12.51 Uhr 14.51 Uhr 15.51 Uhr 16.51 Uhr

weitere Verbindungen auf www.sbb.ch

Nützliche Infos: Durchtrainierte Mountainbiker fahren ab Maloja aus eigener Kraft entlang den Südseiten der Engadiner Seen nach St. Moritz und Pontresina.

Karte: Seite 7/8

Zweiter Tag Südflucht Graubünden

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Pontresina – Berninapass – Poschiavo (– Chur)

Der dritte Tag auf der Südflucht startet mit dem atemberaubenden Aufstieg von Pontresina zum Berninapass. Auf einem Singletrail werden anfänglich die ersten Höhenmeter mit einer angenehmen Steigung bezwungen. Immer wieder ist ein fantastischer Blick auf den Morte-ratsch-Gletscher und auf den perlweissen Piz Palü möglich. Der Aufstieg hoch zum Berninapass führt primär über Singletrails, die auch bergauf problemlos zu fahren sind. Ein paar wenige Meter Schiebepassagen sind trotzdem nicht zu vermeiden.

Die Strecke vom Berninapass nach Poschiavo ist ein Klassiker unter den Mountainbike-Strecken. Sie gilt als eine der längsten Singletrail-Abfahrten Graubündens und ist unterdessen als offizielle Bike-Strecke beschildert. Von der Alp Grüm kreuzt der Weg mehrmals die Eisen-bahnlinie, die zu den Weltkulturerben der Unesco zählt. 1230 Höhenmeter später rollen wir auf die herausgeputzte Piazza Poschiavos. Hier herrscht bereits sichtbar italienisches Ambiente, ein perfekter Ort für eine Kaffee- oder bereits die Mittagspause.

Was jetzt noch ansteht, ist die lange Rückfahrt mit der Rhätischen Bahn auf der Bernina-/Albulalinie bis nach Chur. Viele Gebiete kommen uns beim Blick aus dem Fenster bekannt vor, zurück geht es nun im Schnelldurchlauf – auch wenn «schnell» für einmal nicht die passende Bezeichnung ist. Der Bernina-Express gilt als der langsamste Schnellzug der Welt…

Option über San Romerio nach Tirano:

Fitte Mountainbiker beenden die Südflucht-Tour nicht in Poschiavo sondern fahren weiter bis nach Tirano. Diese Zusatzstrecke beginnt mit dem happigen Aufstieg noch nach San Romerio an. 900 Höhenmeter sind dabei aus eigener Kraft zu bewältigen – hier steht für einmal kein Postauto als Alternative bereit. Der Aufstieg lohnt sich. San Romerio mit seiner eindrücklich gelegenen Kirche liegt auf einem Felsvorsprung. Von hier ist das ganze Val Poschiavo zu erkennen, und das kleine Gasthaus kommt wie gelegen für die Stärkung. Wer seinen Besuch ankün-digt, kriegt hier warmes Essen, zubereitet auf offenem Feuer. Für spontane Besuche gibt es kalte Spezialitäten der Region. Die Stärkung auf San Romerio ist nötig, steht doch nun die lange Abfahrt nach Tirano an. Auf Schmugglerpfaden, unterbrochen durch kurze Abschnitte auf Forstwegen, gehts weiter unten über die Landesgrenze, und nach dem Dörfchen Roncaiola steil bergab durch Weinreben. Heute morgen wa-ren wir noch in der kargen und hochalpinen Welt des Berninapasses, nun fahren wir dem fast schon mediterran wirkenden Tirano entgegen.

Streckenverlauf: Pontresina – Montebello – Bernina Suot – Lago Bianco – Mot – Alp Grüm – Cavaglia – Poschiavo Option nach Tirano: Poschiavo – Cologna – Balegna – Presa – San Romerio – Piaz – Frendül – Pradel – Palü – Roncaiola – Tirano

Streckendaten: 54 Kilometer 1590 Höhenmeter ( ) 2930 Höhenmeter ( )

Verpflegung: Diverse Möglichkeiten in Poschiavo und in Tirano Ristorante Alp Grüm, Tel +41 81 844 03 18 Berghaus Alpe San Romerio, Tel +41 81 846 54 50, www.sanromerio.ch

Bikeshops: Fähndrich Sport, Pontresina, Tel +41 81 842 71 55, www.faehndrich-sport.ch Pontresina Sports, Pontresina, Tel +41 81 842 68 44, www.pontresina-sports.ch Claudio Bike, Poschiavo, Tel +41 81 844 13 78, claudio-bike@bluewin.ch Lardi biciclette & ciclomotori, Poschiavo, Tel +41 81 844 12 84, lardimet@spin.ch Magnicicli, Poschiavo, Tel +41 81 844 22 44, www.magnicicli.com

RhB-Kurse: Pontresina ab: 08.09 Uhr 09.04 Uhr 10.09 Uhr 11.04 Uhr Berninapass an: 08.39 Uhr 09.34 Uhr 10.39 Uhr 11.34 Uhr

Tirano ab: 12.50 Uhr 13.40 Uhr 14.50 Uhr 15.40 Uhr 16.50 Uhr 17.40 Uhr Poschiavo ab: 13.33 Uhr 14.24 Uhr 15.33 Uhr 16.24 Uhr 17.34 Uhr 18.25 Uhr Chur an: 17.03 Uhr 18.03 Uhr 19.03 Uhr 20.03 Uhr 21.03 Uhr 22.09 Uhr

weitere Verbindungen auf www.sbb.ch/fahrplan

Nützliche Infos: Auf der Rückfahrt von Poschiavo mit dem Zug steigt man idealerweise auf dem Berninapass nochmals aus und nimmt die Abfahrt nach Pontresina entlang der Aufstiegsroute auf dem Mountainbike in Angriff

Karte: Seite 9/10

Dritter Tag Südflucht Graubünden

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Tschier tschen – Lenzerheide

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Tiefencastel – Savognin Lenzerheide – Tiefencastel

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7

Savognin – Marmorera Marmorera – Septimer

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8

Septimer – Promontogno

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St . Moritz–Bernina Suot

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Bernina Suot–Poschiavo

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Option: Poschiavo–Tirano