|transkript Spezial 10/2012 - Biotech & Pharma in der Schweiz

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Biotech & Pharma in der Schweiz Oktober 2012

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Traditionell ist die Schweiz ein starker Pharmastandort. Im Schatten von Novartis, Roche & Co. hat sich aber auch eine lebhafte Biotech-Szene entwickelt. Laut Swiss Biotech Report 2012 sind knapp 20.000 Menschen in der Biotechnologie beschäftigt. Die Zahl der Unternehmen stieg 2011 sogar leicht um 12 auf nun 249. |transkript wirft einen Blick auf Firmen und Forschung zwischen Lugano, Genf und Basel.

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Biotech & Pharmain der Schweiz

O k t o b e r 20 12

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Itranskript I Nr. 10 I 18. Jahrgang 2012

Schweiz

SCHWEIZ

Stabil genug, den Widrigkeiten zu trotzenTrotz ungünstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen hält sich der Schweizer Biotech-Sektor

wacker. Ein Grund dafür ist die Förderpolitik, ein anderer die Innovationsfreudigkeit der Unternehmen.

Seit über einem Jahr kauft die Schweizer Notenbank im großen Stil Devisen, um ei-ne Aufwertung des Franken gegenüber Euro und Dollar zu vermeiden. Die Schweizer In-dustrie – und allen voran die besonders ex-portabhängige Biotech- und Pharmabranche

– dankt es ihr mit einer stabilen Entwicklung. Laut Swiss Biotech Report 2012 (siehe Tabel-le) blieb die Zahl der Arbeitsplätze konstant bei knapp 20.000, die Zahl der Unterneh-men stieg 2011 sogar leicht um 12 auf nun 249. Einzig beim Umsatz macht sich die Eu-rokrise bemerkbar: 2011 betrug dieser 7,2 Mrd. Euro, ein Rückgang von 460 Mio. Eu-ro. Und auch für das laufende Jahr gilt: „Der Biotech-Sektor ist finanziell gut eingepen-delt“, so Domenico Alexakis, Direktor der Swiss Biotech Association (SBA).

Der Staat fördert

Auch wenn sich die Branche absolut gese-hen nicht im Schlaraffenland befindet, re-lativ gesehen, geht es ihr gut. Laut Swiss Biotech Report 2012 gehört sie weltweit

zu den besten zehn Biotechnologiestand-orten und ist in Bezug auf die pro Einwoh-ner erteilten Patente gar führend in Europa. In der Schweiz klagt man also auf hohem Niveau. Damit die Innovationsführerschaft bleibt, wurde im Juli vergangenen Jahres von der Kommission für Technologie und Innovation (CTI) ein Coupon-Programm mit dem Schwerpunkt Lebenswissenschaften aufgelegt. Vor allem KMUs und junge Start-ups sollten so in den Genuss zusätzlicher Fi-nanzierung für ihre F&E-Projekte kommen. Das Programm war ein voller Erfolg. Bis zum Ende des Jahres gingen 45 Bewerbun-gen ein. Genehmigt wurden schließlich 17 Projekte, die sich über 4,7 Mio. Euro freu-en durften. Mehr als drei Viertel davon ge-hen in die Lebenswissenschaften. Da das Förder instrument insgesamt positiv bewer-tet wurde, gibt es diese sogenannten „CTI Voucher“ auch 2012. Seit 12. September können sich die Unternehmen bewerben. Ab 2013 soll das Pilotprogramm schließlich zu den ständigen Fördermittelinstrumen-ten der CTI gehören. Dieser Schritt ebnet womöglich den Weg hin zu mehr projekt-

basierter Mittelverteilung. Bisher war ei-ne ausgedehnte Projektförderung in der Schweiz eher selten anzutreffen.

Der Wert von Wissen ist bereits seit einiger Zeit Gegenstand eines Patentstreits in Indien. Nun ist der Prozess von Novartis gegen den indischen Staat am obersten Gericht in Neu-Delhi angekommen. Es geht um Neuformu-lierungen von Wirkstoffen – im konkreten Fall des Leukämie-Medikaments Glivec/Gleevec

–, die den Pharmafirmen eine Verlängerung des Patentschutzes über die übliche Dauer von 20 Jahren hinaus ermöglichen. Der Kern der Frage ist, ob man bei den schrittweisen Veränderungen des Wirkstoffes von bloßen Neuformulierungen sprechen könne. Falls das Gericht den unteren Instanzen folgt und diese Frage bejaht, bleibt Glivec ohne Patentschutz

– und Novartis ohne adäquate Entlohnung für die Entwicklung des Medikaments. Die Ent-scheidung wird in zwei Monaten erwartet.

Die Gesellschaft bremst

Doch der Gegenwind bläst den Biotechs nicht nur auf dem indischen Subkontinent ins Gesicht. Zwischen Boden- und Luganer See bleibt man insbesondere der Grünen Biotech-nologie gegenüber skeptisch. Ende August wurde der Abschlussbericht des Schweizer Nationalen Forschungsprogrammes „Nutzen und Risiken der Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen“ (NFP59) veröffentlicht. Zwar gehen von der Grünen Gentechnik kei-ne Gesundheits- oder Umweltgefahren aus, so der Bericht, doch auch der ökonomische Nutzen bleibe bescheiden. Der Schweizeri-sche Bauernverband und weitere Verbände aus den Bereichen Umwelt, Natur- und Kon-sumentenschutz hatten sich bereits in Stel-lung gebracht: Deren Ziel ist die Verlängerung des seit 2005 geltenden – und diesen Novem-ber auslaufenden – Anbaumoratoriums bis ins Jahr 2017. Trotz Unterstützung von Wirt-schaftsverbänden und dem Konsumentenfo-rum sieht Alexakis die Felle davonschwimmen:

Geographische Verteilung von Biotech-Unternehmen in der Schweiz

im Schweizer Biotech-Führer verzeichnetdavon SBA-Mitglieder

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Schweiz

„Es schaut so aus, dass das völlig unnötige Mo-ratorium noch weiter verlängert wird.“ Die (Schutz-)Behauptungen der Gegner sind im-mer die gleichen, zum Teil auch unwahre Vor-würfe, erklärt er weiter. Der Schaden, der dem Forschungsstandort Schweiz daraus er-wächst, sei „schleichend und dramatisch zu-gleich“. Dabei schneiden sich die Eidgenos-sen womöglich ins eigene Fleisch. Mit dem Baseler Saatgutkonzern Syngenta haben sie einen Marktführer auf dem Gebiet der Grü-nen Gentechnik, der zum Beispiel zwischen 2008 und 2010 über die ganze Biotech-Bran-che hinweg die meisten Patente anmelden konnte (Swiss Biotech Report 2012). Derzeit liegt Syngenta übrigens im Clinch mit der Uni-versität Nebraska-Lincoln. Der Vorwurf der US-Amerikaner: Bei der Verwertung der gen-technisch modifizierten Maissorte Enogen in Ethanolfabriken habe Syngenta unerlaubt ge-schütztes Wissen genutzt.

Völlig anders geartete Duelle wurden in den vergangenen Wochen in der Roten Bio-technologie ausgefochten. So galt es bei-spielsweise feindliche Übernahmeangebote zu parieren (Actelion gegen Elliott Advisors,

BB Biotech gegen Vontobel), die Nieder-lage in einem Übernahmepoker zu verdau-en (Roche und Illumina) und den Verlust von Arbeitsplätzen zu beklagen (Merck Sero-no, Actelion). Besonders die Schließung der Merck Serono-Zentrale in Genf erhitzte die Gemüter. „Die vollständige Aufgabe des Standorts hat die Westschweiz vorüberge-hend stark geschwächt“, gibt Alexakis zu. Er glaubt aber auch an das Know-how der Ex-mitarbeiter und traut den Nachfolgern – Aus-gründungen und Start-ups – eine nachhalti-ge Entwicklung zu. Als erstes Unternehmen des von der Darmstädter Merck KGaA ein-gerichteten Unternehmerpartnerschaftspro-grammes entstand Anfang August Newco Prexton Therapeutics. Ehemalige Merck Se-rono-Wissenschaftler wollen unter dem Dach dieses Start-ups weiter an der Entwicklung

einer Parkinson-Therapie forschen. Ungefähr einen Monat später dann Spin-off Nummer Zwei: Quartz Bio will der pharmazeutischen Industrie ein Biomarker-Datenmanagement und explorative Biomarker-Analysedienste anbieten. Insgesamt stellt der deutsche Kon-zern 30 Mio. Euro für Ausgründungen aus der abgewickelten Pharmasparte in Genf zur Verfügung. In den nächsten Wochen werden wahrscheinlich noch weitere Unternehmun-gen aus der Taufe gehoben. Merck-Seronos Verwaltungsratspräsident François Naef er-klärte, dass ungefähr zehn der dreißig einge-reichten Projekte vielversprechend sind.

Für die Actelion Ltd. aus Allschwil ist 2012 ein richtungsweisendes Jahr. Das im März be-schlossene Sparprogramm sieht eine Redu-zierung der Belegschaft um 135 Stellen vor

– die erste Umstrukturierung überhaupt seit der Gründung 1997. Am 11. September konn-ten sich Firma und Mitarbeiter auf einen So-zialplan verständigen. Europas größtes ei-genständiges Biotech-Unternehmen sieht sich nun für die Zukunft gerüstet. Da für den Blockbuster Tracleer, ein Blutdrucksenker für Lungenarterien, 2015 der Patentschutz aus-läuft, bündelt Actelion nun alle Kräfte, um das Lungenmedikament Macitentan bis 2014 auf den Markt zu bringen. Der Endothelin-Rezep-tor-Antagonist hatte im Frühjahr den primä-ren Endpunkt einer Phase III-Studie erreicht. Nun wird die Zulassung forciert.

Gutes Geld für gute Forschung

Auch wenn MerckSerono und Actelion ge-rade durch eine schwierige Phase gehen, für die Chefin eines anderen Unternehmens blei-ben sie leuchtende Beispiele: „Es ist durch-aus eines unserer Ziele, eine zweite Serono oder Actelion zu werden“, erklärte Swiss AC Immune SA CEO Andrea Pfeiffer in einem In-terview mit der Zeitung Der Sonntag. Die Fir-ma in Lausanne ist durchaus auf einem guten Weg. „Dr. Andrea Pfeiffer hat einen echten

Lizenzierungserfolg gesetzt, der über 330 Mio. Euro einbringen kann“, zeigt sich Alex-akis begeistert. AC Immune hat sich auf die Bekämpfung der Alzheimer-Krankheit mit Hilfe von Antikörpern konzentriert. Der Deal der Schweizer mit der US-amerikanischen Roche-Tochter Genentech Inc. sieht eine Vorabzahlung sowie Meilensteinzahlungen in Abhängigkeit von der Entwicklung und Kom-merzialisierung der Tau-Protein-bindenden Antikörper vor. Da AC Immune mit Crene-zumab bereits einen Antikörper gegen Amy-loid-Plaques in der Pipeline hat, der derzeit in einer Phase II-Studie bei Alzheimer-Pati-enten getestet wird, sollen die zu entwickeln-den Wirkstoffe gegen das Tau-Protein das zweite Eisen im Feuer werden.

Einen ähnlich beeindruckenden Deal konn-te die Schweizer Biotech-Firma Molecular Partners mit dem US-Pharmakonzern Aller-gan abschließen: 55 Mio. Euro Anzahlung, maximal 1 Mrd. Euro in Meilensteinzahlun-gen insgesamt. Die Züricher Firma entwickelt kleine Proteine, sogenannte DARPins, unter anderem gegen altersbedingte Makuladege-neration. Alexakis schließt vom Speziellen auf das Allgemeine: „Diese positiven Nachrich-ten geben dem ganzen Sektor Rückenwind.“ Dass er womöglich recht haben könnte, wird bei einem Blick auf die vielen Neugründun-gen deutlich, die in den vergangenen Mona-ten das Licht der Welt erblickt haben.

Die Bioversys AG wurde zwar schon 2008 gegründet, startete aber so richtig erst im vergangenen Jahr durch. Ende 2011 erhiel-ten die Antibiotika-Forscher den Life Sci-ences Prize der Swiss Biotech Association, wenig später auch den Start-up-Preis des Swiss Technology Award. Mit so vielen Lor-beeren bedacht, ließ sich auch die Suche nach Finanziers gut an. Die Startfinanzie-rung von 2,1 Mio. Euro wurde Ende 2011 in-nerhalb kürzester Zeit verwirklicht. In der Schweiz ist also durchaus frisches Geld für frische Ideen aufzutreiben. L

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Biotechnologie in der Schweiz

2011

Biotech-Unternehmen 249

davon F&Edavon Zulieferer

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Angestellte 19.197

davon in Privatunternehmendavon in öffentlichen Unternehm.

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Kapitalzufluss C376 Mio.

davon aus privaten Quellendavon aus öffentlichen Quellen

C176 Mio.C200 Mio.

Umsatz C7,2 Mrd.

Ausgaben F&E C1,7 Mrd.

Verlust C288 Mio.

Solvenz C1,8 Mrd.

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Advertorial

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SANTHERA PHARMACEUTICALS›››

In Erwartung der europäischen Marktzulassung für LHONErstmals Hoffnung auf Behandlungsmöglichkeit der seltenen Erbkrankheit LHON

Santhera (SIX: SANN) ist eine der wenigen jungen Spezialpharmafirmen, die ein eigenes Produkt für den Markt entwickelt haben. Die-sen Herbst richtet sich die Aufmerksamkeit des Managements ganz auf Europa: Noch vor dem Jahresende wird die Europäische Arznei-mittelbehörde EMA über die Zulassung von Idebenone für die Behandlung der seltenen Augenkrankheit „Leber hereditäre Optikus-neuropathie (LHON)“ entscheiden. Idebenone könnte die erste Therapiemöglichkeit für Pati-enten werden, die an dieser erblichen Form von Blindheit leiden. Im vergangenen Jahr hat San-thera bei der EMA den Antrag auf Marktzulas-sung für LHON gestellt, nachdem zuvor eine randomisierte, Plazebo-kontrollierte Studie na-mens RHODOS die Wirksamkeit von Idebenone aufgezeigt hatte. „Die vorliegenden Resultate zeigen, dass Idebenone bei einem Teil der Pati-enten das Fortschreiten der Erkrankung aufhal-ten und das Sehvermögen wieder verbessern kann“, erklärt Thomas Klopstock, Professor für Neurologie am Friedrich-Baur-Institut der LMU in München.

Erblicher Defekt in Mitochondrien

LHON ist eine mütterlicherseits vererbte Form des Sehverlustes, der innerhalb weniger Mona-te zur vollständigen Erblindung führt. Das Ver-schwimmen des zentralen Blickfeldes und ein Verblassen der Farben sind erste Anzeichen dieser neuro-ophthalmologischen Krankheit. Nachdem die Symptome zuerst in einem Auge auftreten, ist das zweite Auge meist innerhalb weniger Monate ebenfalls betroffen, und der Patient erblindet vollständig.

LHON wird durch eine von drei möglichen Mutationen im mitochondrialen Gencode aus-gelöst. Diese Mutationen führen zu einer Re-duktion der zellulären Energieproduktion, ei-ner Erhöhung des oxidativen Stresses sowie zu Zellschädigungen. Die Unterfunktion und das Absterben der Nervenzellen, welche die Retina mit dem Gehirn verbinden, bewirken ei-nen progressiven, meist irreversiblen Sehver-lust. LHON-Patienten sind oft junge, ansons-ten vollkommen gesunde Männer. Eine kürzlich

durchgeführte epidemiologische Studie hat er-mittelt, dass in Europa etwa einer von 45.000 Menschen von LHON betroffen ist. Der Zulas-sungsantrag von Santhera umfasst die Resul-tate aus der RHODOS-Studie sowie Daten, die mit einem krankheitsrelevanten Tiermodell er-hoben wurden. Unterstützend sind zudem Da-ten unabhängiger klinischer Studien und Ein-zelfallbeschreibungen, welche die Wirksamkeit von Idebenone zur Behandlung von LHON be-stätigen. Eine Folgestudie mit Teilnehmern der RHODOS-Studie hat zudem gezeigt, dass der therapeutische Effekt von Idebenone auch nach Beendigung der Behandlung über viele Monate anhält.

Entscheidung noch vor Jahresende

Santheras Antrag bei der EMA stellt besonders die Konsistenz der Studienresultate bei allen die Sehschärfe betreffenden Endpunkten he-raus. „Wir beantragen die Marktzulassung in Europa basierend auf dem medizinisch rele-vanten Behandlungserfolg mit Idebenone. Al-le Analysen zeigen eine bessere Wirkung des gut verträglichen Idebenone gegenüber Pla-zebo“, erklärt Thomas Meier, Chief Executive

Officer von Santhera. Die Marktzulassung wä-re ein wichtiger Meilenstein in der Behandlung dieser schweren neuro-ophthalmologischen Krankheit. „Erstmals besteht die Möglichkeit einer medikamentösen Therapie für LHON-Pa-tienten“, erklärt Professor Klopstock. „Damit wandelt sich LHON von einer unheilbaren mi-tochondrialen Krankheit zu einer Krankheit mit einer echten Behandlungsmöglichkeit.“

Die Entscheidung der EMA erwartet San-thera noch 2012. Bereits 2007 hatte die EU-Kommission dem Unternehmen eine Orphan-Drug-Designation in LHON erteilt, was einen Marktschutz für neuartige Medikamente zur Behandlung seltener Krankheiten bewirkt. Pa-rallel zum regulatorischen Prozess treibt San-thera die Vorbereitung der Kommerzialisierung voran. „Unser Ziel ist es, den Patienten in Eu-ropa das Medikament unmittelbar nach Zulas-sung anbieten zu können“, erklärt Meier. „Dazu etablieren wir einen zentralen Vertrieb, damit diese erste Therapiemöglichkeit für LHON schnellstmöglich den Patienten und ihren be-handelnden Ärzten zur Verfügung steht.“

Santhera PharmaceuticalsHammerstraße 49, CH-4410 Liestal , Schweiz www.santhera.com

Symptomatischer Verlauf des Sehverlustes bei LHON-Patienten

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Schweiz

TECHNOLOGIETRANSFER

Durchstart für JungunternehmerWie Technologietransfer und Innovationsförderung in der Schweiz konkret funktionieren

Alles ruft nach Innovation, denn Innovatio-nen sind die Basis für Wettbewerbsfähigkeit und damit für einen starken Wirtschafts-raum. An kreativen und mutigen Ideen für neue Produkte, Methoden, Technologien und Prozessen mangelt es selten. Techno-logietransfer bedeutet jedoch: die konkre-te Nutzbarmachung guter Ideen für Drit-te. Innovation ist nur wertbringend, wenn Ideen praxistauglich sind und in konkrete unternehmerische Projekte umgewandelt werden

Junge Firmen im Bereich der „Wissen-schaften des Lebens“ (Life Sciences) haben es besonders schwer, ihre Innovationen zur Marktreife zu bringen. Jungunternehmer aus den Life Sciences brauchen von Beginn an große finanzielle Mittel – oft in Millio-nenhöhe – für Spezialausrüstungen oder für aufwendige Studien. Die Zeit, bis bei einem Projekt ein Erfolg absehbar wird und auch nur ein Franken an Investoren zurückfließt, ist in diesem Technologiefeld extrem lang im Vergleich zu Firmengründungen mit kon-ventionellen Produkten oder Dienstleistun-gen. Auf dem ganzen Weg der Produktent-wicklung können Natur und Biologie einen Strich durch die Rechnung machen: Ne-benwirkungen oder erst spät erkennbare mangelnde Wirksamkeit bei Medikamen-ten sind hier nur zwei von vielen möglichen Beispielen.

Sogenanntes Seed Capital als Anschubfi-nanzierung zu finden, ist im Bereich Life Sci-ences darum besonders schwer. Venture Ca-pital kann erst zu einem späteren Zeitpunkt gewonnen werden, wenn erste konkrete Re-sultate vorliegen.

Coaching bedeutenderals staatliche Finanzhilfe

Da Hightech-Start-up-Unternehmen insbe-sondere am Anfang oft noch keine fassba-ren Erfolge vorweisen können, achten In-

vestoren vor allem auf die Personen, die die Idee vorantreiben, also auf die Qualität des Piloten oder Kapitäns und seiner Crew. In der Schweiz legt man bei der Förderung von jungen Unternehmen in der allerersten Phase der Geschäftsentwicklung das Ge-wicht neben der Anschubfinanzierung dar-um vor allem auf Coaching und persönliche Förderung des Leitungsteams.

Im Gegensatz zu vielen europäischen Nachbarländern gibt es in der Schweiz für Gründer im Hightech-Bereich kaum direk-te Fördergelder aus staatlichen Stiftungen oder Steuererleichterungen. Die Kommis-sion für Technologie und Innovation (KTI) ist die eidgenössische Förderagentur für wissenschaftsbasierte Innovation. Die KTI fördert den Aufbau von Startup-Projekten im Hightech-Umfeld mit drei Programmen: Mit einem direkten Coaching, das zu einem

„Label“ führt. Das KTI-Label genießt in der Schweiz als Qualitätssiegel einen guten Ruf und ist entsprechend begehrt. Zudem werden in den Hochschulen ausgeführ-te Projekte von Privatunternehmen durch KTI cofinanziert, wovon vor allem Start-ups profitieren. Als Drittes bietet das von der KTI mitgetragene Programm „venturelab“ maßgeschneiderte Ausbildungsmodule für angehende Jungunternehmer an. Die-se vermitteln ihnen Rüstzeug und Methodik,

Der AutorDr. Peter Ernst Burckhardt ist CEO der Erfi ndungsVerwer-tung AG EVA in Basel. Sie fördert die Firmengründung von Start-ups im Bereich Life Sciences durch Coaching, Networking sowie durch die Bereitstellung von Anschubfi nanzierung (Seed Money) und betreut diese jungen Unternehmen nach der Gründungs-phase weiter, insbesondere bei der Suche nach Investoren in den verschiedenen Finanzierungsrunden. Gleichzeitig ist Burckhardt Leiter des BASEL INKUBATOR und somit verantwortlich für Aus-wahl und Coaching von Hightech-Start-up Firmen aus der Uni-versität Basel und der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. Er promovierte an der Universität Basel in Chemie.

Die Schweizer Förderagentur KTI vergibt Start-up-Label, die sich zum begehrten Quali-tätssiegel entwickelt haben wie hier beim Feinstaubfilter-Spezialisten Ökosolve AG.

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Schweiz

um eine zündende Geschäftsidee mit einer neuen Firma erfolgreich umzusetzen. Da-neben gibt es diverse Preise für junge Un-ternehmen in der Schweiz, die vielverspre-chenden Gründern mit Geldbeträgen und/oder Expertenberatung und mit Kurspro-grammen Starthilfe geben.

Der wichtigste Preis ist der de Vigier-Preis, der von der gleichnamigen Stiftung seit fünfundzwanzig Jahren vergeben wird. Mit seinem Preisgeld und dank der gro-ßen Publizität für die Preisträger ist er für Start-ups enorm wertvoll. Das Programm VentureKick kombiniert Coaching und Aus-bildung mit Preisgeld in einem abgestuf-ten Prozess. Alle zwei Jahre gibt es zudem den großen Businessplan-Wettbewerb

„ venture“. Auch hier spielt das Coaching ei-ne große Rolle. Weitere, nicht minder be-achtliche Wettbewerbe runden das An-gebot ab: Der Swiss Economic Award, der STARTUPS.CH Award, der Heuberger- Win-terthur-Jungunternehmerpreis, der ZKB- Pionierpreis TECHNOPARK®, der KPMG Tomorrow’s Market Award, der Jungunter-nehmerpreis Nordwestschweiz – um nur ei-nige zu nennen.

Anschubkapital aus privater Hand

Wie andernorts spielen in der Schweiz Pri-vatinvestoren oder Business Angels eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung des ersten Anschubkapitals. Neben den Busi-ness Angels Schweiz, den Start Angels, den Organisationen GoBeyond und b-to-v mit breitem Investmentgebiet gibt es den Bio-Valley Business Angels Club BioBAC, der als einzige Organisation einen engen Fokus hat und ausschließlich Life Sciences / MedTech Start-ups mit Risikokapital fördert. Es ist be-achtlich, wie viele Mittel aus diesen Quellen

zusammenkommen. Dank des hohen Ausbil-dungsstandards und einschlägiger Berufser-fahrung im In- und Ausland hat die Schweiz eine hohe Dichte an Business Angels.

Innovationsförderung ganz konkret

Alle Universitäten und Fachhochschulen ha-ben sich die Umsetzung von Forschungs-ideen in Jungunternehmen auf die Fahne geschrieben. Entsprechend wurden eige-ne Technologietransferstellen aufgebaut, die diesen Prozess begleiten. Am bekann-testen ist Unitectra, welche die Universitä-ten Zürich, Bern und Basel betreut. Die ETH in Zürich und die EPFL in Lausanne haben als anwendungsorientierte Hochschulen ih-re eigenen Wissens- und Technologietrans-ferstellen.

Komplementär dazu entstanden vieler-orts Inkubatoren, in denen junge Forscher ihre ersten unternehmerischen Schritte ma-chen können. Stellvertretend sei hier der BASEL INKUBATOR genannt. Dort finden die Jungunternehmer moderne und bezahl-bare Labor- und Büroräume für die ersten drei Jahre. Dies ist eine gemeinsame Initia-tive der Universität, der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, des Kantons Ba-sel-Stadt und der ErfindungsVerwertung AG EVA für Hightech Spin-offs aus den bei-den Hochschulen.

„EVA – the Basel life sciences start-up agency“ wurde 1996 von den Kantonalban-ken Basel und Basellandschaft gegründet. Auch diese Institution hilft jungen Unter-nehmen mit Coaching, einem hochwertigen Netzwerk an Experten und mit einer An-schubfinanzierung. Mittlerweile haben die meisten schweizerischen Kantonalbanken spezielle Instrumente zur Bereitstellung von Risikokapital geschaffen. Denn ein Jungun-

ternehmen erhält auf Grund des Risikopro-fils kaum Kredite oder Darlehen von klassi-schen Finanzinstituten. Weiteres Beispiel für einen erfolgreichen Inkubator ist Eclosion in Genf. Er kombiniert Infrastruktur und Coa-ching mit einer Frühfinanzierung.

Von Anfang an der richtige Platz

Etabliert sich ein Jungunternehmen erfolg-reich, stehen zahlreiche Technologieparks mit moderner Infrastruktur und unterschied-licher Ausrichtung zur Verfügung. Allein in der Nordwestschweiz, einem der bedeu-tendsten Life Sciences Cluster der Welt, ste-hen auf engem Raum mehrere Gründer-zentren. Die großen Life Sciences-Firmen Novartis, Roche, Actelion und Syngenta sor-gen in und um Basel für eine hohe Dichte an hochqualifiziertem und hoch spezialisiertem technischem Personal. Dieser Standortvor-teil ist nicht zu unterschätzen, denn trotz der globalen Ausrichtung der Wirtschaft und der Unternehmen sind Mitarbeitende, die nicht in Führungspositionen stehen, oft geo-graphisch weniger flexibel.

Generell ist der Wirtschaftsstandort Schweiz zudem aufgrund der arbeitsrechtli-chen und steuerlichen Rahmenbedingungen gleichermaßen attraktiv für Start-ups, für etablierte junge Unternehmen, für KMUs und für die globale Großindustrie.

Wer also sein Jungunternehmen schon in der ersten Stunde in der Schweiz ansiedelt, steht in Zukunft mit seinem erfolgreichen KMU oder der Großfirma schon am richti-gen Platz. Und auch die „Kleinräumigkeit“ der Schweiz erweist sich dabei zusätzlich als vorteilhaft: Die Innovationsszene in der Schweiz ist überschaubar. Man kennt die Projekte und die Player und unterstützt sich gegenseitig. L

Der Basel Inkubator ist eine Brutstätte für Hightech-Firmen in der Nordwestschweiz wie hier für die Bioversys AG.

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biognosys Ag›››

Proteinanalyse der neuesten Generationbiognosys Ag überzeugt internationale Kundschaft mit revolutionärer Technologie

Biognosys bietet den neuesten Standard für die quantitative Proteinanalyse in allen Bereichen der Biotech- und Pharmaindust-rie. Das junge Team ist überzeugt vom gro-ßen Nutzen der Technologie, insbesondere für die personalisierte Medizin und Diag-nostik.

Die Gründungsmitglieder des ETH Spin-offs Biognosys haben in Zusammenarbeit mit Prof. Ruedi Aebersold eine revolutionä-re Methode entwickelt, die es erlaubt, ein beliebiges Protein von jedem Organismus schnell und präzise zu messen. Durch die al-leinige Sicherung der Kommerzialisierungs-rechte ist das junge Unternehmen (gegrün-det 2008) mit Sitz im Bio-Technopark in Zürich-Schlieren führend in der massen-spektrometrischen Proteinmessung. Die neue Technologie HRM™ (Hyper Reaction Monitoring) erlaubt erstmals, Tausende von Proteinen in nur einer Messung zu be-stimmen.

Im Gegenteil zu Genen, deren Zusammen-setzung sich während des Lebens normaler-weise nicht ändert, spiegeln Proteine den aktuellen Zustand des Körpers wider. Die Analyse von Proteinen liefert essentielle In-formationen, um beispielsweise Krankheits-muster oder die Effizienz von Medikamen-

ten zu erkennen. So kann durch Messung der Proteinkonzentrationen im Blut über die Zeit der individuelle Gesundheitszu-stand analysiert werden.

Vom Verfahren profitiert nicht nur die Gesundheitsbranche, sondern auch andere Industrien. So hat Biognosys mit Syngenta, dem führenden agro-chemischen Konzern, in den vergangenen Jahren eine erfolgrei-che strategische Partnerschaft aufgebaut. Diese Kooperation hat der Firma neben bestehenden Märkten wie Diagnostik und Pharma auch eine Expansion in den Agro-Chemie Markt ermöglicht.

Biognosys versteht sich als ein Technolo-gie-Unternehmen, das sein Wachstum in der Verbreitung des Verfahrens sieht. So bietet die Firma nicht nur Dienstleistungen, son-dern auch ihre Messmethoden in Form von integrierten Produkten an.

Produkte

Das iRT-Kit basiert auf einem innovativen Konzept, das es dem Unternehmen ermög-licht, seinen Standard in der Industrie zu verbreiten. Die Messung mit Hilfe von iRT (indexed retention time) erlaubt nicht nur

eine deutlich höhere Messgenauigkeit, son-dern auch ein viel höheres Multiplexing, das heißt, es können viel mehr Proteine gleich-zeitig mit einer Messung analysiert werden. So erhalten die Kit-Nutzer die Ergebnisse ihrer Messungen schneller und mit signifi-kanter Reduktion der Kosten pro einzelnem Datenpunkt.

Zusätzlich zum iRT-Kit hat Biognosys einzigartige Plug-and-Play Kits entwickelt. Diese beinhalten notwendige Reagenzi-en, Messmethoden und Software, um Hun-derte Proteine gleichzeitig zu quantifizie-ren. Noch in diesem Jahr wird das erste Kit für 100 Plasmaproteine auf den Markt ge-bracht. Im nächsten Jahr folgen Kits für Le-bertoxizitäts- und Hautalterungsanalysen.

Die Bioinformatik ist bei den von Biogno-sys entwickelten neuen Mess- und Analyse-verfahren von großer Bedeutung. Das Bioin-formatik-Team verbessert die Algorithmen für die Automatisierung der Signalanaly-se kontinuierlich. Die neueste Software Spectronaut ist die derzeit ausgereifteste Analysesoftware auf dem Markt.

Services

Für ihre Kunden bietet die Biognosys maß-gefertigte Leistungen an. Damit wird die Transferierbarkeit der Technologie in die Prozesse des Zielunternehmens garantiert. Dies ermöglicht Zugang nicht nur zum prä-klinischen, sondern auch zum klinischen Markt.

Das größte Potential der Technologie liegt sicherlich in der Anwendung für die klinische Diagnostik. Nicht zuletzt deswe-gen konnte Biognosys bereits das Vertrau-en von mehreren internationalen Kunden gewinnen.

Biognosys AGWagistraße 25CH-8952 Zürich-SchlierenTelefon: +41 44 738 20 40E-Mail: [email protected]

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Itranskript I Nr. 10 I 18. Jahrgang 2012

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Schweiz

INTERVIEW

„Rückschlag macht uns stärker“SBA-Vorstandsmitglied Dominik Escher über die Situation der Biotechnologie in der Schweiz und warum

die Schließung der Merck Serono-Zentrale die eidgenössische Biotech-Szene noch stärker macht.

Dominik Escher

Dominik Escher ist Mitgründer der ESBATech AG und leitete das Unternehmen bis zu dessen Verkauf für maximal 589 Mio. US-$ (150 Mio. US-$ upfront) an den US-amerikanischen Alcon-Konzern, der noch heute die therapeutischen Antikörper-Fragmente des Schweizer Biotech-Unternehmens weiterentwickelt. Zeitgleich mit dem eigenen Verkauf gründete ESBATech mit der Delenex Therapeutics AG ein neues Unter-

nehmen aus, das alle Anwendungen der Antikörper-Fragmente außerhalb ophtalmo-logischer Indikationen weiterverfolgt. Diese waren für den Augenspezialisten Alcon nicht interessant. Nach dem Kauf von Alcon durch Novartis im April 2001, ist ESBATech nun wieder in Schweizer Besitz und Escher heute Geschäftsführer der Novartis-Toch-ter ESBA Tech sowie Vice President Research and Development der Pharmamutter in einem. Escher ist zudem Vorstandsmitglied der Swiss Biotech Association (SBA).

transkript Herr Escher, wie geht es der Schweizer Biotechnologie?

EscherDie Biotechnologie in der Schweiz lässt sich natürlich nicht isoliert betrachten. Insofern beeinflussen uns die Ent-wicklungen in Europa und den USA ebenfalls – und hier hat es die Biotech-nologie nicht gerade einfach. Insofern lautet die Zustandsbeschreibung: den Umständen entsprechend gut.

transkript Wie sieht es mit der Wissenschaft aus?

EscherHier ist die Schweiz traditionell stark – sowohl in Universitäten als auch in Unternehmen. Das zeigt sich vor allem in der Qualität der Ausgründungen, die in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Hier fand ein Lernprozess und eine Professio nalisierung statt. Erfolgsbeispiele wie GlycArt, ESBATech oder auch NovImmune können vielen Mut machen!

transkript Wenn man sich allerdings die Börse ansieht, haben die Schweizer Firmen eine schwere Zeit hinter sich. Drückt das auf die Stimmung, auch bei den Firmengründern?

EscherBörsennotierte Firmen sind extrem abhängig vom Nachrichtenfluss. Eine fehlgeschlagene klinische Studie kann das Klima für lange Zeit vergiften. Ich frage mich deshalb, ob Biotechnologie tatsächlich ein gutes Thema für den öffentlichen Kapitalmarkt ist. Eine Ausnahme mögen da sehr reife Firmen sein, die bereits Produkte und Umsätze haben.

transkript Wie wirkt sich eine Entwicklung wie die Schließung der Merck Serono-Zentrale in Genf auf die Schweizer Szene aus?

EscherFür kleine und mittlere Unternehmen ist das auf jeden Fall eine Chance. Es hat bereits zwei Ausgründungen gegeben, weitere werden folgen. Ich kenne zudem

viele Firmen, die schon jetzt aktiv aus dem Merck Serono-Pool rekrutieren. Er fah rene Leute aus dem Pharmabereich zu akquirieren ist für kleine und mittlere Unternehmen ansonsten nicht so einfach.

transkript Wie sieht es denn jenseits der pharmazeutischen Biotechnologie aus?

EscherIm Sinne des Rohstoffwandels in der chemischen Industrie ist das ein wichtiger Zweig der Biotechnologie, der auch in der Schweizer Politik Unterstützung erfährt. Hier gibt es einige Initiativen.

transkript Wie sieht es ansonsten mit der Unterstützung durch die Schweizer Politik aus? Fühlt die Swiss Biotech Association sich als Verband ausreichend gehört?

EscherHier gibt es noch Nachholbedarf. Die Pharmaindustrie wird in der Schweiz als wichtiger Industriezweig generell gut gehört – auch bezüglich Lobbying. Die Biotechnologie als kleinere, aber dennoch wichtige Branche – mit mehr als 20.000 Hightech-Arbeitsplätzen – hat es da schwerer. Denn oft wird sie in der Politik unter Pharma einsortiert. Dabei haben kleine und mittlere Unternehmen ganz andere Bedürfnisse. Aber gerade die Biotech-Firmen bieten die große Chance, hochqualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen. Das ist übrigens auch ein Verdienst des Businessplan-Wettbe-werbs von der ETH und Mc Kinsey. Eine starke Biotechnologie nützt auch den Pharmaunternehmen. Heute kommen mehr als 50% der neuen Medikamente aus den Laboren der Biotech-Firmen. Aber generell: Mehr Aufmerksamkeit der Politik zu erlangen, das steht ganz oben auf der Agenda der Swiss Biotech Association.

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Schweiz

transkriptL Traditionell setzt die Schweiz im Gegensatz zu Deutschland aber nicht auf Projektförderung … Escher Das ist richtig und war in der Vergangenheit auch so. Außer vom KTI, der Förderagentur des Bundes, gab es wenig Unter-stützung. Dadurch wurde es für junge Unternehmen viel schwerer zu starten beziehungsweise die ersten Jahre zu überleben. Letztlich hat das aber auch zu einer strengeren Auslese geführt, so dass tatsächlich nur die besten Unter-nehmen auch Geld bekommen haben. In der Schweiz gibt es dafür zahlreiche Business Angels mit tiefen Taschen. Trotzdem bleibt es so: Die erste Finanzierungsrunde ist heute immer noch die schwerste.

transkriptL Gibt es denn politische Initiativen, die Sie hoffen lassen? Escher Es gibt das Ziel, Wagniskapital-Investoren steuerlich zu belohnen. Auch Doppelbesteuerungen sollen zukünftig vermieden werden. Das sind wichtige Initiativen, denn wer in Biotechnologie investiert, trägt ohnehin so viel Risiko, dass er dafür belohnt werden sollte. In der Schweiz gibt es wie gesagt so viel Potential, dass auch viel Geld gebraucht wird, um es zu wecken. Dafür kämpfen wir als Swiss Biotech Association.

transkriptL Was brauchen Sie dafür? Escher Es ist natürlich schwierig, wenn von der Börse her vor allem Gegenwind kommt und die Indices sinken. Die negativen Beispiele werden oft ins Scheinwerferlicht gerückt, so dass vielen potentiellen Gründern der Mut genommen wird. Wir haben in der Schweiz aber auch ein erhebliches kulturelles Problem.

transkriptL Welches?

Escher Hier herrscht keine Kultur des Scheiterns. Fehlschläge sind nicht akzeptabel. In den USA ist das anders. Ich habe dort vor einiger Zeit einen Investor getroffen, der mich fragte, ob ich schon einmal gescheitert bin. Falls nicht, würde er mich nicht finanzieren. Ich hätte meine Lektion noch nicht gelernt. In der Schweiz tragen Unternehmer, die schon einmal gescheitert sind, ein negatives Stigma mit sich herum und haben es anschließend schwer.

transkriptL Wenn Sie sich eine Sache für die Schweizer Biotechnologie wünschen dürften, was wäre das?

Escher Dass sich die Rahmenbedingungen weiter verbessern und junge Unternehmer wieder den Mut finden, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. L

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Advertorial

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Dienstleistung›››

Projekt-Outsourcing im Bereich MolekularbiologieMicrosynth – der kompetente Partner für DnA/RnA-synthesen und -Analysen

Eine große Vielfalt an DNA/RNA-Synthesen,DNA/RNA-Isolationen aus den verschie-densten Geweben sowie Standardanalysen (DNA-Sanger-Sequenzierung) als auch kom-plexere, projektbasierte Analysen (NGS, Re-al-Time-PCR) – all diese Dienstleistungen bietet die Microsynth AG zu einem sehr gu-ten Preis-Leistungsverhältnis an.

Ein Pionier der ersten Stunde

Seit mehr als 23 Jahren produziert das KMU aus dem St. Galler Rheinthal im Auf-trag seiner Kunden DNA-Oligonukleotide. Als Dr. Tobias Schmidheini (Gründer und Firmeninhaber) die Microsynth AG 1989 als Spin-off der ETH Zürich ins Leben rief, ging es vor allem um die Synthese von einfachen Primern für die PCR oder die DNA-Sanger-Sequenzierung. Wenn auch die Chemie zur Herstellung von Oligonukleotiden quasi im-mer noch die gleiche ist, so haben sich die Produktionsverfahren im Laufe der ver-gangenen Jahre doch gewaltig verändert. Kaum ein Prozessschritt, der mittlerweile noch von Hand gemacht wird: den Job er-ledigen heute hochautomatisierte und aus-geklügelte Synthesizer-Technologien. Auch die nachgeschalteten Prozessschritte sind hoch automatisiert und ermöglichen das High-Throughput Handling von Synthesen. Barcode-gesteuerte Laborinformationssys-

teme sorgen für die Nachvollziehbarkeit der Prozesse. Microsynth ist heute in der Lage, gemäß Kundenspezifikation fast jedes x-be-liebige Oligo (sei es ein einfacher entsalzter Primer für die PCR, eine siRNA für das Ge-ne Silencing oder ein hochreines DNA-Mole-kül mit Fluoreszenzfarbstoff für den Einsatz im Bereich der Molekulardiagnostik) schnell und kostengünstig zu produzieren. Vermut-lich war es eine Kombination aus Schweizer Gründlichkeit und intensivem Wettbewerbs-druck, welcher Microsynth in diesem Be-reich zu Höchstleistungen angespornt hat.

Durch ständiges Automatisieren und Optimieren der wichtigsten Produktions-prozesse ist es der Firma gelungen, nicht nur unangefochtener Markführer in der Schweiz zu werden, sondern auch in Euro-pa ein ansehnliches Wachstum an den Tag zu legen.

Darüber hinaus hat Microsynth mit dem Bereich DNA/RNA-Analysen & -Sequenzie-rungen ein zweites wichtiges Standbein eta-bliert. Seit inzwischen mehr als 20 Jahren ist Microsynth im Markt für DNA-Sequenzie-rungen tätig. Es sind vor allem die deutsch-sprachigen Länder Deutschland, Österreich und Schweiz, welche derzeit mit einem um-fassenden und qualitativ hochwertigen An-gebot an Sequenzierdienstleistungen ver-sorgt werden. Dieses Angebot reicht von traditionellen Sanger-Sequenzierungen bis zu komplexeren Genom- oder Transkriptom-

sequenzierungen mittels Sequenziertech-nologien der 2. Generation (454, SOLiD).

Alles aus einer Hand

Anfangs noch etwas im Schatten des Se-quenzierbereiches, hat sich auch der Be-reich Real-Time PCR sehr erfreulich entwi-ckelt. Angefangen bei DNA/RNA-Isolationen, über die Assay-Entwicklung (Single oder Multiplex) bis zur (Hochdurchsatz-) Analy-tik bekommt der Kunde quasi alles aus einer Hand. So war Microsynth zum Beispiel ei-nes der wichtigsten Labore beim Schweizer Ausrottungsprogramm der Tierseuche BVD, bei welcher der gesamte Rindvieh-Bestand auf den Erreger getestet wurde.

Our Know-how for Your Success

„Do what you do best and outsource the rest” ist eine Philosophie, welche noch vor ein paar Jahren fast ausschließlich im IT-Be-reich vorherrschte. Mittlerweile hat sich die-ses Denken auch im Life Sciences-Bereich durchgesetzt. Microsynth hat dieser Ent-wicklung Rechnung getragen, indem es vor geraumer Zeit den Bereich Projekt-Outsour-cing als 3. Geschäftspfeiler geschaffen hat. Hier hat der Kunde die Möglichkeit, alle Mi-crosynth-Produkte und -Dienstleistungen so-wie das gesamte molekularbiologische Know-how projektspezifisch anzuzapfen, um so für seine Firma beziehungsweise sein Institut ei-nen Mehrwert zu generieren. Ob Klein-, Mit-tel- oder Großprojekt, ob Pharma/Biotech, Behörde oder Universität, in allen Kategori-en kann die Firma aus der Bodenseeregion auf erfolgreich durchgeführte Projekte ver-weisen.

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Schweiz

Die Schweiz wird Partnerland der Biotech-nica 2013. Darauf haben sich die Deutsche Messe AG und die Swiss Biotech Associati-on verständigt. „Wir freuen uns sehr, mit der Schweiz ein Partnerland begrüßen zu kön-nen, das weltweit zu den stärksten und in-novativsten Biotech-Standorten zählt“, sagt Jochen Köckler, Vorstand der Deutschen

Messe. Zentrale Anlaufstelle der Schweiz wird der Swiss Pavillion in Halle 9 sein. Er wird von der Osec, dem offiziellen Schwei-zer Außenwirtschaftsförderer, in Zusam-menarbeit mit der Swiss Biotech Association organisiert. Dort werden Schweizer Biotech-Firmen sowie die wichtigsten Biotech-Regio-nen des Landes vertreten sein. L

BiotechnicaL L

Schweiz wird Partnerland 2013

PatenteL Wer hat‘s erfunden?

Die Schweiz gehört zu den führenden For-schungsnationen der Welt. „Allerdings sta-gnieren derzeit in vielen Bereichen die For-schungsaufwendungen“, schreibt Renée Stadler vom Schweizer Institut für Geistiges Eigentum. In der Biotechnologie kann da-von allerdings keine Rede sein. Eine Analy-se der Patente in dieser Disziplin zeigt eine eindrucksvolle Entwicklung: Pro Kopf haben sich die Patentanmeldungen in der Schweiz in den vergangenen zehn Jahren verdrei-facht. Vergleichbare Länder wie Dänemark oder Österreich, aber auch die USA, Japan oder Deutschland haben nicht einmal eine Verdopplung erreicht. In absoluten Zahlen betragen die Patentanmeldungen jedoch nur rund 6% der Anzahl der in den USA be-antragten Schutzrechte. Besonders stark ge-wachsen sind die Patentanmeldungen in der pharmazeutischen Biotechnologie, die in der Schweiz besonders stark ist. Seit 2005 ver-doppelten sich hier die Anträge auf geisti-ges Eigentum, während die Patentanmeldun-gen in der Grünen Biotechnologie lediglich um 50% wuchsen und die in der Industriellen Biotechnologie stagnierten. L

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Schweiz

RECHT

Zwischen nationalem und internationalem RechtUnternehmen mit Sitz in der Schweiz und das internationale Rechtsgeflecht

Die Schweiz als Standort der Life Scien-ces-Industrie ist inzwischen hochattraktiv, weniger als Markt, sondern eher als Un-ternehmenssitz. Mittlerweile ist sie ein eu-ropäisches Ballungszentrum für die bio-pharmazeutische Industrie entlang des gesamten Wertschöpfungsbereiches von Forschung und Entwicklung über Medizin, der Marktversorgung bis hin zur Lohnher-stellung und der Medizintechnik.

Die Unternehmen unterliegen nicht nur den internationalen, regulatorischen An-forderungen des Biopharma Business, son-dern ebenfalls den national-, teilweise auch den Kanton-rechtlichen Bestimmungen der Schweiz, sei es aus dem zivilrechtlichen Ob-ligationenrecht oder aus der sogar mittel-bar einwirkenden EMEA/EU Gesetzgebung.

Neben den eigenen Ur-Schweizer Unterneh-men sind auch immer mehr Firmen ansäs-sig, die aus den USA, oder Asien gesteuert werden und damit Teil globaler Konzerne sind. Hier kommen ebenso die Anforderun-gen der Stammländer der Mutterunterneh-men zum Tragen. Diese Anforderungen und Rechtssysteme betreffen zum Beispiel die Compliance, den Export, die Quality Assu-rance, das Medizinrecht oder Vorgaben für Einkauf und Supply Chain.

Das sich hieraus ergebende Spannungs-verhältnis und die Relevanz für die Vertrags-verhandlung und -bearbeitung, die aus der Mischung dieser Anforderungen entstehen, sind regelmäßig Mittelpunkt des rechtli-chen Agierens. Zu nennen wären da aus der Praxis heraus insbesondere die US-ameri-kanischen Compliance-Anforderungen, die Produkthaftung, klinische Studien, Herstel-lungsverordnungen und Anforderungen aus anderen Jurisdiktionen (wie zum Beispiel Sunshine Act etc.). Diese finden keine An-wendung im schweizerisch-europäischen Waren- und Leistungsverkehr. Sie müssen jedoch im internationalen Warenverkehr ein-gehalten werden. Der Unterschied zwischen den klassischen Rechtssystem kern-europä-ischer Länder wie der Schweiz, Deutschland und Italien und dem anglo-amerikanischen Rechtsverständnis führt im Tagesgeschäft der Rechtsberatung zu Reibungsverlusten in den Verhandlungen und erheblichem Dis-kussionsbedarf.

Praktische Beispiele finden sich bei den typischen regulatorischen Fragen zur Ein-fuhr von Prüfmedikation, Bestimmungen zur Qualifizierten Person, dem Export und Im-port aus beziehungsweise in die USA, der.

EU und der Schweiz. Bei der Produkthaf-tung führt der länderübergreifende Einsatz in Markt und Klinik zu einem Risiko, dass sich nicht auf die Schweiz oder die Anwen-dung schweizerischer Vorschriften reduziert. Zwar kann man die Haftung und Freistel-lungsverpflichtungen zwischen den Partei-en entsprechend regeln (wobei die Haftung hier für grobe Fahrlässigkeit kaum ausge-schlossen werden kann), nach außen hin muss das jedoch nicht immer Wirkung zei-gen.

Für Firmen mit Forschung und Entwick-lung sind vor allem die Regelungen zur Auf-teilung von generiertem geistigem Eigen-tum wichtig. Während bei forschenden Unternehmen wie auch bei der Lohnherstel-lung regelmäßig die Freedom to Operate oder Shared IP im Vordergrund stehen, so muss bei solchen Konstellationen regelmä-ßig ein Check der schweizrechtlichen Be-stimmungen in Bezug auf die Aufteilungen bei gemeinsamen Erfindungen erfolgen.

Internationale Verflechtungen

Businessaktivitäten zwischen Unternehmen mit einem Bezug der außerhalb der Schweiz in das internationale Umfeld hineinreicht sind daher auch mit den Prüfungsmaßstä-ben solcher internationalen Märkte und Vor-schriften zu bewerten, so dass nach den Praxiserfahrungen des Autors, letztendlich kaum rein nationale Vorschriften eine Rol-le spielen, beziehungsweise deren Nicht-beachtung weitaus weniger rechtlichen Ein-fluss hat, als ein Vertragsdesign nach rein nationalen Maßstäben.

Der AutorFrank Ellinger war länger als zehn Jahre als Inhouse-Coun-sel bei weltweit führenden Un-ternehmen der Biopharmazie tätig und bietet mit seiner Kanz-

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