treffpunkt campus 66 (Juni 2012)

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Juni 2012 Nr. 66 :: Juni 2012 Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt Erste Matrikel des Stendaler KITA-Studiengangs verabschiedet Kein Weg zu weit Studieninteressierte aus ganz Deutschland bei den Campus Days Von Cross-Denkern zu Media-Veränderern Master-Studiengang organisiert Cross-Media-Konferenz

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#66, Magazin der Hochschule Magdeburg-Stendal

Transcript of treffpunkt campus 66 (Juni 2012)

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Juni 2012

Nr. 66 :: Juni 2012

Jeder Weg beginnt miteinem ersten Schritt Erste Matrikel des StendalerKITA-Studiengangs verabschiedet

Kein Weg zu weitStudieninteressierte aus ganz Deutschland bei denCampus Days

Von Cross-Denkern zuMedia-VeränderernMaster-Studiengang organisiertCross-Media-Konferenz

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inhalt

Nach bestem Wissen und GewissenDank an alle, die am Besuch des Wissenschaftsratesbeteiligt waren 3

Dolmetschen für Bojans lange ReiseMagdeburger Studenten übernehmen Auftrag der Stadt Stendal 4

Die Hochschule zwischen Panik, Angst und Schmerz Maßnahmen nach einem Bombenattentat simuliert 5

campusgeflüster 6

Generationen-DialogStudienprojekt Soziale Arbeit 6

Raus aus der Stadt, rein in die Natur Ein Tag im Praktikum des Fachbereichs Wasser- undKreislaufwirtschaft 7

Als Mann alleine unter 25 Frauen KITA-Management-Absolvent im Interview 8

TITElThEMAJeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt Erste Matrikel des Stendaler KITA-Studiengangs verabschiedet 9

Zwischen Pudding-Oberarmen, filigraner Beinarbeitund Vier-Augen-Checkhochschulsport – ein Selbstversuch 10

treffpunkt forschung „Jugend forscht“ über Mühlgrabensystem undhagelschäden 11

TITElThEMAKein Weg zu weit Studieninteressierte aus ganz Deutschland beimCampus Day Stendal 12

Motto der Campus Days Magdeburg 2012: Hier bleibenStudentische Superweiser begrüßen Studieninteressierte 13

Raumpioniere in Sachsen-AnhaltAbenteuer- und Erlebnispädagogik zum ersten Malabgeschlossen 14

Frauen im Fokus „Wir sind hier“ zieht durch Sachsen-Anhalt 15

campusgeflüster 15

TITElThEMAVon Cross-Denkern zu Media-VeränderernMaster-Studiengang organisiert Cross-Media-Konferenz 16

Eine Liebeserklärung an die Künste Vom 1. bis 24. Juni 2012: „Romantik 2.0 – Kabinett der Künste Episode VI“ 18

Nachrichten 19

Impressum 21

Empfehlung: Auch mal querdenken hochschul-Absolventin studiert Pferdewissenschaftent 22

Personalien 23

treffpunkt campus

Editorial

Zugkraft und TragkraftNamen sind Schall und Rauch. Das darf man jedenfalls vermuten, wenn der Redaktion Texte oder Themen angeboten werden, und wenn dann manchmal die Bemerkung beigesteuert wird: „Das ist für Campus Aktuell.“ So hieß treffpunkt campus zwar noch nie. Aber das macht ja auch nichts. Denn wir lehnen diese Angebote selbstverständlich nicht ab – auch wenn sie streng genommen falsch codiert sind.

Andere Namen wiederum sind so bekannt, dass mit ihnen ganze Generationen angezogen werden können, das galt im Jahr 2011 für Ralph Caspers und in diesem Jahr für Shary Reeves (siehe Titel- und Rückseite). Dass die Moderatoren von „Wissen macht Ah!“ eine gewisse Zugkraft auf junges Publikum (und deren Eltern) haben, war vorhersehbar. Erfreulicherweise fanden auch andere Veranstaltungen der langen Nacht der Wissen-schaften reichlich Zuspruch. Vor allem ein höhepunkt sei hier genannt: Der Brückenbau-Wettbewerb – der Zug- und Tragkraft ideal vereinte. 19 Teams traten an, um die Preise zu gewinnen, die der Magdeburger Maschinenbau e.V. ausgelobt hatte. Stu-dierende beider hochschulen sowie aus Berufsschulen bauten Brücken, hievten sie auf das Gerüst und gingen oder balancier-ten darüber – je nach Bauform.

Nach intensiver Auswertung durch die Jury stehen die Gewinner fest. Platz 1 geht an das „Azubi-Team SKET“, Platz 2 an Industriedesigner der hochschule mit dem Namen „luftbrücke“, Platz 3 an die „hydrophobic monkeys“, eine Zusammenarbeit von Studenten aus Industriedesign und Bauwesen der hoch-schule sowie Wirtschaftsingenieurwesen der Otto-von-Gue-ricke-Universität Magdeburg. Kriterien waren unter anderen Kreativität sowie Eigenständigkeit der lösung, Einhaltung der Richtlinien bei den verwendeten Materialien und insbesonde-re deren Abmessungen sowie das Gewicht (das relative Gewicht der Brücke im Verhältnis zum Gewicht des Überquerers). Zudem gab es Originalitätspreise für zwei hochschulteams, die „Bridge Builder“ (Maschinenbau) und die „Stebu-Brückenbauer“ (Bau-wesen). Der Glückwunsch gilt aber nicht nur den Siegern, er geht auch an alle anderen Teilnehmer, ohne die das Publikum viel weniger Spaß gehabt und Action erlebt hätte. Eine Idee, die trägt, möglichst über das Jahr hinaus. Freuen wir uns einfach auf die nächste lange Nacht der Wissenschaft!

NORBERT DOKTOR

Titelfoto

Shary kommt, Zuschauer machen Ah!Zur 7. langen Nacht der Wissenschaft begrüßte die hoch-schule einen besonderen Gast auf dem Campus herrenkrug: Shary Reeves, Moderatorin der WDR-Fernsehsendung „Wis-sen macht Ah!“, begeisterte mit ihrer Kochshow vor allem jüngere Zuschauer. Sie zeigte, wie man Bananen in Stücke teilt, ohne die Schale zu öffnen oder erklärte, wie man beim Schneiden von Zwiebeln keine Tränen in die Augen be-kommt. Für unseren Fotografen nahm sie sich ein paar Mi-nuten Zeit und posierte auf dem grünen Campus.

VICTORIA GRIMMFoto: Matthias Piekacz

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liebe Kolleginnen und Kollegen,liebe Studierende,

es ist schon einige Wochen her und deshalb verblasst die Erinnerung auch ein wenig. Aber in Atem gehalten hat er uns doch, der Besuch durch den Wissenschaftsrat am 14. und 15. Mai 2012. Allerdings ist die noch ausstehende Wartezeit, bis wir die Ergebnisse bzw. die Empfehlungen erfahren, die aus diesem Besuch resultieren, lang. Erst im nächsten Jahr sollen sich die Gremien des Wissenschaftsrates mit den Ergebnissen befassen. Voraussichtlich im Juli 2013 werden sie offiziell be-kannt gegeben.

Aber zurück: Die Vorbereitungen in der hochschule waren intensiv. Auf der Basis eines Fragenkatalogs wurde ein um-fangreicher Selbstbericht erstellt und auch die einzelnen Fachbereiche hatten in Vorbereitung auf den Besuch der Un-terarbeitsgruppe des Wissenschaftsrates jeweils Einzelberich-te verfasst. Der Besuch selbst geriet dann zum „Schaulaufen“ unterschiedlicher Gruppen, mit denen die Mitglieder der Wissenschaftsrat-Arbeitsgruppe quasi im Stundentakt Ge-spräche führten. Die Ergebnisse bzw. Empfehlungen des Wis-senschaftsrates, der Begehungen an allen hochschulen des landes durchführte, sollen dann eingehen in einen Planungs-impuls, der von der landesregierung vorgelegt werden soll. Inwieweit dies zu Eingriffen oder auf Umstrukturierungen in-nerhalb der hochschullandschaft des landes führt, kann jetzt noch nicht beurteilt werden.

Wir haben die hochschule jedenfalls nach bestem Wissen und Gewissen „verkauft“ und sie in einem guten licht erscheinen lassen. Dafür gebührt allen, die an der Vorbereitung und der Durchführung beteiligt waren, großer Dank. Ich möchte auch

ausdrücklich betonen, dass die Stimmung insgesamt von großer Solidarität geprägt war und kein Bereich versuchte, sich auf Kosten eines anderen zu profilieren. Ich glaube, auch dies ist ein wichtiges Element, das für die hochschule als Gan-zes steht.

Beinahe gleichzeitig mit der Vorbereitung des Besuchs durch den Wissenschaftsrat hatten wir einige Tage vorher noch ge-meinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die diesjährigen Campus Days zu bewerkstelligen. Auch hier war die Resonanz groß. Die Mühen haben sich insgesamt ge-lohnt. Denn mehr als 800 Besucher nahmen in diesem Jahr die Angebote allein auf unserem Campus wahr. Der Erfolg der Gesamtkampagne misst sich nicht nur in Campus- sondern auch in Online-Besuchern. Zur Wahrnehmung der Studien-möglichkeiten tragen nämlich in nicht unerheblichem Maß auch die Informationen bei, die im Internet bereitstehen. Um ein Beispiel zu nennen: Allein das hochschul-Programmheft zu den Campus Days auf www.issuu.com/hs_magdeburg ist von mehr als 4.000 Interessenten online durchgeblättert worden.

Außerdem hat sich die Zusammenarbeit mit der Otto-von- Guericke-Universität und der Stadt bei dieser Veranstaltung wieder bewährt, denn wir haben mit vereinten Kräften erneut gemeinsam für den Wissenschaftsstandort Magdeburg geworben.

Eine noch größere Werbung aber – zumindest was unsere Region betrifft – war in diesem Jahr wohl die mittlerweile 7. lange Nacht der Wissenschaft in der landeshauptstadt. Ob-wohl vom Wetter nicht gerade verwöhnt – es war zwar tro-cken, aber doch recht kühl – war der diesjährige Zuspruch in Magdeburg insgesamt gewaltig und auch auf unseren Cam-pus kamen am 2. Juni 2012 mehr als 1.500 Besucher. Natürlich war die aus dem KiKA-Programm bekannte Moderatorin Sha-ry Reeves für Kinder die hauptattraktion, aber auch der soge-nannte Brückenschlag zu Magdeburg, ein Konstruktionswett-bewerb für Studierende und Azubis, entwickelte sich zum fast zweistündigen Publikumsmagnet. Vom MDR-Moderator Sö-ren Thümler kenntnisreich und amüsant moderiert, zog diese Veranstaltung mehr als 1.000 Besucher in ihren Bann. Aber auch auf den vielen anderen Stationen war der Publikumsan-drang stark. Die Gastronomie boomte – nicht nur beim Bier servierenden Roboter – und die Stimmung war hervorragend.

Der Abend war eben nicht nur eine Werbung für die Wissen-schaft insgesamt, sondern vor allen Dingen für die Attraktivität unseres Campus bzw. unserer hochschule.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen weiterhin ein erfolg-reiches Sommersemester

Ihr ANDREAS GEIGER

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Dank an alle, die am Besuch des Wissenschaftsrates beteiligt waren

Nach bestem Wissen und Gewissen

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Früh morgens um sechs Uhr sitzen han-nah Earl (23) und Maik Vogler (24), beide Studierende aus dem Studiengang Fach-dolmetschen für Behörden und Gerichte im 6. Semester, im Zug nach Stendal über ihren Vokabeln. „Was war die Katzenseu-che doch gleich? Panleukopenia? Nicht zu verwechseln mit dem Katzenschnup-fen“, fragt sich der 24-jährige Student aus Stralsund. Während ihre Kommilitonen auf dem hochschulcampus in Semina-ren sitzen, schließen hannah und Maik die letzten Vorbereitungen für die kom-menden Stunden ab. „Wir haben keine Ahnung, was uns erwartet oder was von uns erwartet wird. Die medizinischen Vokabeln haben wir uns selbständig zusammengesucht und sind schon seit Wochen am lernen“, erzählt hannah ein wenig nervös vor dem anstehenden Ter-min. Die Stadt Stendal wandte sich auf der Suche nach Dolmetschern für den Tigertransport an den Fachbereich Kom-munikation und Medien. Als der Vor-schlag auf hannah und Maik fiel, muss-ten die beiden nicht lange überlegen und sagten sofort zu.

Im Tiergarten werden sie eine knappe Stunde später von der Tiergartenleiterin Anne-Katrin Schulze begrüßt. Bei einem kurzen Frühstück werden die letzten Formalitäten geklärt.

Ihre Arbeit kann beginnen, als um 8.30 Uhr die ersten Schweden im Tiergarten eintreffen. Ein dreiköpfiges Filmteam möchte den Tigertransport begleiten und dokumentieren. Der Regisseur Per Grehn wendet sich mit seinen Fragen an die Tiergartenleiterin: „Wie alt ist Bojan und wie viel wiegt er? Ist der Tiger schon ausgewachsen? Warum wird Bojan aus-gerechnet nach Schweden transportiert? Und wie wird er mit der neuen Situation umgehen?“ Sofort machen sich hannah und Maik ans Werk. Bojan wurde am 21. August 2010 geboren und wiegt um die 200 Kilogramm. Normalerweise sind Tiger mit drei Jahren voll ausgewach-sen, jedoch erwartet Bojan in Schwe-den schon mit neunzehn Monaten eine neue Partnerin, mit der er sich paaren soll. Bojans Vater Buran kam 2006 aus dem Zoo Schwerin nach Stendal. Die Re-gel besagt, dass eine hälfte des zweiten Wurfs, und das ist Bojan, dem ursprüng-lichen Besitzer, also Schwerin, gehört. Um Inzucht solch seltener Tiere zu ver-meiden, kümmert sich das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) um die internationale Vermittlung. Der Zoo Schwerin verschenkt den jungen Tiger an den Tierpark Nordens Ark in hunne-bostrand, Schweden. Dort wird er viel mehr Platz haben. „Mit dem heimweh haben es die männlichen Tiger nicht so

Foto links: Sibirischer Tiger im Tiergarten StendalFoto rechts: die beiden Dolmetscher Hannah Earl und Maik Vogler

sehr“, berichtet Anne-Katrin Schulze, „genauso wenig wird Buran seinen Sohn heute Abend vermissen. Bojans Schwes-ter jedoch wird den Abschied spüren und ihr Bruder wird ihr als Spielgefährte sehr fehlen.“

Mit einer Stunde Verspätung trifft um 11 Uhr der Truck aus Schweden in Sten-dal ein – und damit auch das erste Prob-lem. Der Transporter ist zu groß für das Gelände des Tiergartens und muss im In-dustriegelände zwischengeparkt werden. Spontan wird ein Pferdetransporter or-ganisiert, mit dem die Transportbox aus dem Truck in den Tiergarten gebracht wird. Während dem Tiger Bojan nun endlich von dem zuständigen Tierarzt die Narkosespritze verabreicht werden kann, tummeln sich vor seinem Käfig immer mehr Journalisten und Presse-teams. Der Tiger hat nun einen langen Weg vor sich. 24 Stunden, von denen er nur eine schlafen wird. Begleitet wird er von Mia Abrahamsson, einer Tierpflege-rin von Nordens Ark.

Die beiden Studenten werden von Inter-view zu Interview gerufen und überset-zen vom Deutschen ins Englische und umgekehrt. „Bojan wird sich an ande-res Futter gewöhnen müssen“, so die schwedische Tierpflegerin, „denn hier bekommt er Rind, bei uns wird es Pferd geben. Und das nur zweimal die Woche und nicht sechsmal.“Während des Abschieds beginnt es zu regnen. Es scheint, als möchte der Zoo sich mit ein paar Tränen von Bojan ver-abschieden. „Wir trennen uns von dem Tiger mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagt Anne-Katrin Schulze leise und streichelt Bojan noch ein letztes Mal über die Tatze.

Am frühen Nachmittag sitzen hannah und Maik wieder im Zug auf dem Weg zurück nach Magdeburg. Zwar haben sie sehr vie-le gelernte Vokabeln heute nicht benötigt, aber erfolgreich war der Tag allemal. Und sind wir mal ehrlich: Welcher Dolmetscher erledigt seine Arbeit nicht gerne in Gesell-schaft eines so edlen Tieres?

DEBORAh SChMIEG

Magdeburger Studenten übernehmen Auftrag der Stadt Stendal

Dolmetschen für Bojans lange ReiseBojan ist einer der vier sibirischen Tiger aus dem Stendaler Tiergarten. Ihn erwartete an einem Mittwoch im April eine auf-wändige Reise nach Schweden. Doch was hat ein Tigertransport mit Studenten der Hochschule Magdeburg-Stendal zu tun?

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Juni 2012

Im Rahmen der Mitteldeutschen Not-falltage vom 22. bis 24. März 2012 wurde unter dem Titel „Massenpanik – Entfluchtungsverhalten“ am 23. März auf dem Gelände der Magdeburger Hochschule eine Katastrophenschutz-übung durchgeführt.

200 Rettungskräfte, darunter Feuerwehr-leute, Notärzte, Sanitäter und Polizisten, waren im Einsatz, als die Mensa herren-krug am besagten Freitagnachmittag in den Semesterferien zum Tatort wurde. Mit dabei war unter rund 185 Teilneh-mern auch Martin Nesemann, der im 4. Semester Sicherheit und Gefahrenab-wehr studiert: „Meine Aufgabe war es, im Vorfeld mit meiner Projektgruppe ein entsprechendes Szenario innerhalb des Audimax‘ zu erstellen und dieses dann später in die Tat umzusetzen. Der grund-legende Gedanke war es, zu beobachten, wie einzelne handlungen, in dem Fall von Darstellern der Projektgruppe, Aus-wirkungen auf die Masse haben, die das Gebäude zu räumen haben. So kamen unter anderem Situationen, wie zum Bei-spiel das hinfallen einer Person in der Menge oder das Einbringen einer mobi-litätseingeschränkten Person, zustande“, erklärt der 23-jährige Student.

Der Bombenanschlag auf die Mensa wurde mit 20 Schwerverletzen geprobt. Sie sind Profis von der landesrettungs-schule in halle, die ihre Sache, laut Dr. Uwe Ebmeyer, Facharzt für Anäs-thesiologie, sehr überzeugend und re-alistisch gemacht haben. Jedes Opfer wurde professionell geschminkt, hatte seine eigene Verletzung, seine eigene Ge-schichte. Auch Branddirektor helge lan-genhan, leier der Berufsfeuerwehr Mag-deburg, ist überzeugt von der leistung der Beteiligten: „Es zeichnet sich ab, dass die Kräfte nach Plan und Ausbildung handeln. Man kann natürlich nicht alles überschauen, aber vom Groben her sind alle Rettungsmaßnahmen pünktlich an-gelaufen.“

In Kooperation zwischen Studierenden des Studiengangs Sicherheit und Gefah-renabwehr unter der leitung von Prof. Dr. Michael Rost und Prof. Dr. Irmtraud Beerlage vom Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen, sowie den veran-staltenden Notärzten der Otto-von-Gue-ricke-Universität Magdeburg war dieses Szenario langfristig geplant worden.

Ohne Vorbereitung läuft so eine große Aktion auch nicht. Das bestätigt Martin

Nesemann: „Im Vorfeld gab es mehrere Treffen innerhalb der Projektgruppen, in denen über mögliche Szenarien und deren Umsetzung beraten und diskutiert wurde. Zusätzlich gab es eine General-probe mit allen beteiligten Initiatoren, bei der der Ablauf der Übung, insbeson-dere die zeitliche Abfolge und das Zu-sammenspiel mit der Technik, erprobt wurde.“

Der Student selbst ist mit seiner Aufgabe gut klar gekommen, was daran liegen mag, dass er aufgrund seiner Zeit bei der Bun-deswehr schon recht viele Erfahrungen sammeln konnte. Besonders gefallen hat ihm ein Teilnehmer, der rechtzeitig merk-te, dass es sich um eine Übung handelte und sofort anfing, eine maßgebende Rolle zu spielen und dadurch andere Teilneh-mer zusätzlich motivierte zu reagieren.

Für die Teilnehmer war es eine gute Übung. Alle haben dazu gelernt und gemeinsame Erfahrungen gesammelt. Die Mitteldeutschen Notfalltage finden regelmäßig im Abstand von etwa zwei Jahren statt. Man darf also gespannt sein, wie die Übungen in Zukunft aussehen werden.

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Maßnahmen nach einem Bombenattentat simuliert

Die Hochschule zwischen Panik, Angst und Schmerz

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„Generationen verbinden – nicht ohne einander“ – Mit dieser The-matik setzten sich Studenten der hochschule Magdeburg-Stendal in einem Projekt über vier Semester auseinander. Was macht das Miteinander von Alt und Jung aus? In welchen Kontexten treffen die Generationen aufeinander? Und würde etwas fehlen, wenn es auf einmal keine Senioren oder keine jungen leute mehr gäbe? Et-liche Fotografien sind im Rahmen des Studienprojektes „Eine Welt ohne Ältere“ zu diesen Fragen und möglichen Antworten entstan-den. Mit ihnen sind die Studenten der Sozialen Arbeit in Schulen und Seniorentreffs gegangen, um mit den Menschen dort über die Bilder zu diskutieren, ins Gespräch zu kommen und Denkanregun-gen zu geben. „Es gibt keine Zukunft ohne Vergangenheit“, sagte dabei eine ältere Teilnehmerin. „Wenn es keine Jüngeren mehr gibt, wird es auch irgendwann keine Älteren mehr geben“, sagte ein Kind. Und auch Student Tino Ziem glaubt: „Es kann keine Welt ohne Ältere geben, weil unser leben auf dem aufbaut, was die Äl-teren uns vorleben und mitgeben.“

Den generationenübergrei-fenden Dialog eingehen, mit einander in Aktion treten, das Ziel hatten die Studenten auch bei dem Generationen-fest am 16. Mai 2012 im Bür-gerhaus Salbke, das zudem den Abschluss des Projektes bildete. Für Groß und Klein gab es dabei einiges zu ent-decken: Ob handysocken stricken in der Textilecke,

einen noch weißen Bauwagen kunterbunt bemalen oder Früch-te ertasten und Smoothies genießen bei der Gesundheitsstation, Kinder und Senioren kamen miteinander in Kontakt und konnten sich gemeinsam ausprobieren. „Ziel der Veranstaltung war, dass wir Generationen miteinander in Aktion bringen, dass sie sich austau-schen und Gespräche und Ideen einbringen, wie man die Gene-rationen noch mehr miteinander verbinden kann“, erklärt Soziale Arbeit-Studentin Jennifer langhoff. „Wenn wir mit unserem Pro-jekt, den Fotos und dem Fest nur einen kleinen Teil der Menschen erreicht haben, die darüber nachdenken, was Generationen mitei-nander verbinden überhaupt bedeutet, dann haben wir unser Ziel erreicht.“

SINA RITTER

Studienprojekt Soziale Arbeit

Generationen-Dialog

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campusgeflüster

TOBIAS FRITSCh (23) aus Frankfurt am Main studiert im 4. Semester den Bachelor-Studien-gang Bauingenieurwesen.

Warum hast Du Dich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden? Ich komme aus Frankfurt am Main und wollte nicht um die Ecke studieren. Nach Magdeburg bin ich gezogen, ohne jemals davor hier gewesen zu sein. Aber ich bin sehr zufrieden und glücklich mit meiner Entscheidung.

Was gefällt Dir besonders an der Hochschule?Ich mag das kleine, irgendwie schon familiäre Flair an der hochschule. Ich muss nicht 30 Minuten vor jeder Vorlesung da sein, um noch einen Platz zu bekommen. Und natürlich ist der Campus eine perfekte Abwechslung zum hochschulalltag. Man fühlt sich sehr wohl, wenn hier und da mal ein Bäum-chen steht oder man einfach mal den Grill am Beachvolley-ballplatz anschmeißt und das Wetter genießt – das ist genau mein Ding.

Wie bist Du zu dem Studiengang gekommen?Nachdem ich vor meinem Studium ein halbes Jahr in Süd-amerika für eine hilfsorganisation gebaut habe, war mir klar, dass ich Bauingenieurwesen studieren möchte. So ein Aus-landsaufenthalt prägt ungemein und verändert das eigene Weltbild sehr. Ich glaube, dass man als ausgebildeter Bauinge-nieur sehr viel Gutes für andere Menschen tun kann. Vor al-lem für Menschen, die nicht all diese Vorrechte haben, wie wir sie hier in Deutschland genießen dürfen. Ich denke, das passt sehr gut zu mir und macht mir sehr viel Spaß, was bei meiner Studienwahl von Anfang an ganz oben stand.

Wo liegen Deine zukünftigen Berufswünsche?Konkrete Wünsche habe ich noch nicht. Ich will auf jeden Fall „mit Menschen für Menschen“ bauen. Ob das in Deutschland oder im Ausland sein wird, wird sich zeigen. Der Wunsch, spä-ter einmal im Ausland zu arbeiten, ist auf jeden Fall da.

Wo ist Dein Lieblingsplatz in Magdeburg?Im Stadtpark an der Elbe – so ein Fluss hat schon etwas.

Was ist Dein absolutes Lieblingsessen in der Mensa?Das beste Essen bisher waren Spareribs. Aber ich glaube, die gibt es hier nur alle paar Schaltjahre.

Die Fragen stellte DEBORAh SChMIEG

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Sina Wendt, studentische Mitarbeiterin der Pressestelle und Journalistik/Me-dienmanagement-Studentin im 6. Se-mester, begleitete Studierende des Stu-diengangs Wasserwirtschaft für einen Tag in den Harz und beobachtete, wie die Zweitsemester ihre theoretischen Kenntnisse in der Natur erprobten. Ein Tag im Zeichen von Wald, Wiese und na-türlich Wasser – Sonnenbrand inklusive.

Es ist 7.45 Uhr an einem Dienstagmorgen. Mit dem Auto geht es in Richtung Sipten-felde, quer durch den harz, entlang auf kurvigen Straßen, vorbei an endlosen Wäl-dern und Wiesen. Als wir in der Exkursi-onsherberge „hirschbuchenkopf“ ankom-men, empfängt mich nichts als Ruhe und Natur. hier übernachten die Studierenden für drei Tage und absolvieren ihr Pflicht-praktikum. Aufgeteilt in drei Gruppen – hydrologie, hydrochemie und hydrobio-logie – brechen sie jeden Morgen um acht Uhr auf und führen zwischen Bäumen und Bächen ihre Untersuchungen durch. Bereits seit 1968 werden Daten in Sipten-felde gesammelt und stehen für Verglei-che und Analysen zur Verfügung. „Dieses Messfeld ist für die Ausbildung sehr wich-tig. Es ist schön, die ökologische Entwick-lung über Jahre hinweg beobachten zu können“, erläutert Dr. Bernd Feuerstein. Die Studierenden sollen ihre bisher erwor-benen Kenntnisse in der Praxis anwenden, „learning by doing“ sozusagen. Zuerst begleite ich die Gruppe hydroche-mie. Es geht einen schmalen Schotterweg

entlang bis eine Wiese kommt, hinter der sich ein schier endloser See verbirgt. hier entnehmen die Studierenden Schöpfpro-ben aus dem Wasser, messen chemische Parameter und bestimmen später daraus die Güte, also die Qualität, des Wassers. „Es macht Spaß, zu sehen, wie es wirklich funk-tioniert und nicht nur alles theoretisch zu lernen“, erzählt mir die Studentin Damaris Patzig, während sie mittels Flammenpho-tometrie den Natrium- und Kalium-Gehalt der Proben ermittelt. Die 28-Jährige ist mit Eifer dabei und hilft noch schnell ihrem Kommilitonen Christian Otto an der nächs-ten Station. Alles läuft routiniert: Ein oder zwei machen vor, einer schreibt Protokoll, die anderen schauen zu. So ist jeder mal dran und alle lernen dazu – auch ich. An-schließend fahren wir zurück zur herberge, wo sich die Studierenden an die Computer setzen, um die Messwerte zu analysieren und später zu präsentieren. Am nächsten Tag wird die Gruppe gewechselt. Auch ich wechsele die Gruppe und folge ein paar Studierenden zum Messfeld, ei-nem umzäunten Gebiet mit verschiedenen Geräten zur Erfassung hydrologischer und meteorologischer Daten. hermann John, technischer Mitarbeiter und Verantwort-licher für den Außenbereich, erklärt die verschiedenen Stationen. Die gemessenen Werte, so höre ich, werden in Datenban-ken aufgenommen und für diverse Projek-te genutzt. „Die Untersuchungen liefern unter anderem Grundlagendaten dafür, wie sich die Ressource Wasser verteilt. So können wir bestimmen, wie viel Wasser

für verschiedene Bereiche zur Verfügung steht“, erklärt mir Frido Reinstorf, Professor für hydrologie und Geoinformatik an der hochschule.In der Forschungsstation untersucht die Studentin Juliane von hackewitz Organis-men unter dem Mikroskop. Die Mischpro-be hat sie zusammen mit ihren Kommilito-nen aus dem Großen Uhlenbach geschöpft. Wir befinden uns im Bereich der hydro-biologie. „Anhand der verschiedenen Arten von Organismen, die wir hier bestimmen, lassen sich Aussagen über die Nährstoff-belastung und die strukturellen Verände-rungen des Wassers treffen“, erklärt mir Dr. Uta langheinrich den Gesamtzusam-menhang der Untersuchung. Während es hier wie in einem labor zugeht, mutet es währenddessen auf einer Wiese, unweit des Forschungszentrums, eher wie in einer wissenschaftlichen Diskussionsrunde an. Eine kleine Gruppe studiert auf einer Bank die Bögen zur so genannten „Gewässer-strukturgüterkatierung“. Etwas weiter ab-seits, am Rand der Wiese, steht eine Grup-pe Studierender direkt im Uhlenbach. Sie messen die Durchflussgeschwindigkeit des Wassers, sind ganz konzentriert. Ich möch-te sie nicht weiter stören und genieße die frische luft. Irgendwie schade, jetzt wie-der zurückfahren, denn abends lassen alle den Tag gemeinsam ausklingen. „Gestern Abend haben wir gegrillt. Das hat schon ein bisschen Klassenfahrt-Atmosphäre“, er-zählt die 20-jährige Frederike Arnold grin-send. Ich glaube ihr das sofort.

SINA WENDT

Ein Tag im Praktikum des Fachbereichs Wasser- und Kreislaufwirtschaft

Raus aus der Stadt, rein in die Natur

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Foto links: Lernen unter freiem Himmel: Damaris Patzig und Christian Otto unter-suchen die Schöpfproben aus dem Wasser.Foto rechts: Rundum betreut: Die Studierenden lernen viel in Eigeninitiative und bekommen dabei tatkräftige Unterstützung von ihren Dozenten.

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treffpunkt campus

Aus welchen Gründen haben Sie sich für diesen frauendominierten Studi-engang entschieden?Ich arbeite seit 2002 als Erzieher im Kin-dergarten in einem frauendominierten Arbeitsumfeld, da ist mir das im Studium gar nicht so sehr aufgefallen, wie allen anderen um mich herum. „Ui... als ein-ziger Mann... wie ist das so?“, wurde ich oft gefragt, sowohl beim Start als Kinder-gärtner als auch beim Studium. Für das Studium habe ich mich entschieden, weil unabhängig voneinander mein Chef, eine Arbeitskollegin und ein guter Freund mir die Ausschreibung zuspielten und sagten: „Das könnte was für dich sein“. Dass da dann nur Frauen um mich herum saßen, Nebensache!

Wie haben Sie das Studium als einzi-ger Mann erlebt?Alleine unter lauter Erzieherinnen zu sein, die das schon jahrelang und sehr aus dem herzen heraus machen, war eine schöne Erfahrung. Neben den Inhalten der Vorle-sungen und Arbeitsaufgaben, habe ich als Mensch den persönlichen Austausch sehr genossen und genutzt. Das wäre aber auch gegangen, wenn wir zwei Männer gewesen wären.

Wo haben Sie die praktischen Erfah-rungen neben dem theoretischen Teil an der Hochschule gesammelt?In den beiden Regelkindergärten meines Trägers in helmstedt und Grasleben. Pra-xisaufgaben ließen sich oft mit Projek-ten oder Aufgaben kombinieren, die hier ohnehin vorgesehen waren.

Welche Erfahrungen haben Sie dort gesammelt?leider ließ sich nicht alles passgenau und zum gewünschten Termin in der Praxis anwenden. Da musste man dann den Mund aufmachen und mit den Do-zenten Kompromisse aushandeln, Auf-gaben anpassen oder einfach dann doch mal was für die Schublade machen. Aber eigentlich konnte man mit den Dozen-ten gute lösungen finden.

Wie sieht die Arbeit mit „Ihren Kin-dern“ aus?Ich bin mit der hälfte meiner Stunden in den Kindergruppen eingesetzt und als Springer tätig. Das bedeutet, dass ich mit allen Kollegen und Kolleginnen in deren Gruppen zusammen arbeite und zu al-len Kindern einige Male im Jahr ein paar Tage intensivere Beziehung aufbauen

kann als im täglichen Begrüßungsmo-dus während der „Bringphase“.

Was sind speziell Ihre Aufgaben in der KITA?Kurz gesagt: Allen Pädagogen im haus „den Rücken freizuhalten“. Organisato-rische Abläufe, Qualitätsentwicklung, Personalführung, Elternarbeit und leit-bildtreue in der Pädagogik und Trans-parenz zum Träger, Behörden und der Öffentlichkeit, um nur ein paar Stich-punkte zu nennen.

Wie geht es nun nach Ihrem Studie-nabschluss für Sie weiter?Zunächst einmal wie gewohnt. Das Stu-dium war ja darauf angelegt, den Prozess der Weiterentwicklung der beiden Kitas in unserer Trägerschaft begleitend vor-anzutreiben. Das ist, soweit ich das beur-teilen kann, ganz gut gelungen. Ich per-sönlich habe durch den Austausch mit den anderen Kolleginnen und der Ausei-nandersetzung mit den Studieninhalten für mich mehr Sicherheit in fachlichen Entscheidungen gewonnen. Außerdem habe ich ein klareres Bild davon bekom-men, was ich im Bereich Kita als Person mit meinen Gaben und Schwächen er-reichen und bewirken kann und was für Partner ich brauche. Denn eines ist klar: KITA ist Teamwork.

Was empfehlen Sie jetzigen Studie-renden?Sich untereinander auszutauschen und auch in schwachen Momenten zuzuge-ben, dass man etwas nicht schafft oder nicht verstanden hat. Da, wo ich das ge-tan habe, habe ich eine Flut von hilfs-angeboten und auch Rückmeldungen bekommen, dass es anderen so ähnlich geht. Damit kann man dann gut arbeiten und weitergehen.

Wie hat Sie das Studium an der Hochschule auf Ihre jetzige Tätig-keit vorbereitet?Indem ich gezwungen war, Prioritäten zu setzen und noch mehr danach zu schauen, was wirklich mein Job ist und was durch andere übernommen werden kann. Das entspricht der Überlebens-strategie der leitungen, die ich als er-folgreich bezeichnen würde.

Die Fragen stellte lISA SChEIThE

KITA-Management-Absolvent im Interview

Als Mann alleine unter 25 Frauen

Erziehung ist nur etwas für Frauen? Die Zeiten sind vorbei. Der Meinung ist auch der erste und einzige Mann neben 25 Absolventinnen, der im April 2012 den berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang Bil-dung, Erziehung und Betreuung im Kindesalter – Leitung von Kindertageseinrichtungen abschloss. treffpunkt campus sprach mit Ikorni Kröger über seine Erfahrungen.

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Viele Blumensträuße fanden am 20. April 2012 glückliche Besitzer. Collegehüte flogen durch die Luft. Der Anlass: 26 Absolventinnen und ein Absolvent des Bachelor-Studiengangs „Bildung, Er-ziehung und Betreuung im Kindesalter – Leitung von Kindertageseinrichtun-gen“ wurden verabschiedet. Es war der erste Jahrgang dieses Studiengangs im Fachbereich Angewandte Humanwis-senschaften.

„Die Praxis kommt zu uns!“ Ein Satz, der Folgen haben wird – und nicht die schlechtesten, betonte Prof. Dr. Wolfgang Patzig, Prorektor für hochschulentwick-lung und -marketing. Er hatte die Zeremo-nie mit statistischen Grundlagen eröffnet. Besonders bemerkenswert ist, dass die Absolventinnen und der Absolvent (siehe Interview Seite 8) ausnahmslos die Regel-studienzeit einhielten. Drei Jahre, in denen der gemeinsame Pfad von Wissenschaft und Praxis begangen wurde. Und zwar aufeinander zu und nicht gegeneinander. Das ist bei weitem noch keine Selbstver-ständlichkeit, aber sicher die Zukunft: Pra-xiserfahrene Fachkräfte, die ihre Professi-on akademisieren.

Das habe die Beteiligten zu hoher Innova-tions- und Selbstkompetenz geführt, setzte Prof. Dr. Wolfgang Maiers diesen Gedanken fort. Die Arbeitsstellen der Studierenden bezeichnet er als „lernorte, in denen neu-este wissenschaftliche Erkenntnisse um-weglos in die Praxis“ fanden. Als zukünftige Alumni seien sie die ersten Multiplikatoren und Botschafter für die Umsetzung des ge-planten „Kompetenzzentrums Frühkindli-che Bildung“ am Standort Stendal.

Werner Theisen, leiter der Abteilung „Familie“ im Ministerium für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt, nutzte die Gele-genheit, die Mittelfreigabe des Finanzaus-schusses für jenes Kompetenzzentrum zu loben. Dazu übermittelte er Grüße von Nor-bert Bischoff, Minister für Arbeit und Sozi-ales des landes Sachsen-Anhalt. Man darf es als wegweisendes Signal deuten, wenn in Sachsen-Anhalt ein solches Vorhaben entsteht. Zeitgleich und ortsgleich erlangen die ersten Fachkräfte den entsprechenden akademischen Grad. Veränderungen auf breiter linie hielten Einzug, sagte Werner Theisen. Partizipation, Inklusion, Diversität, Prävention und kontinuierliche Sprachbil-dung sollen „Wertebasis“ sein. Das Kindes-wohl sei das Maß des handelns.

Professor Wolfgang Maiers, Dekan des Fachbereichs, erinnert sich. Die Auswahl-gespräche zur Zulassung der Studierenden seien schon damals vielversprechend ge-wesen. Mit Bereitschaft zur Reflexion ihrer fachlichen Tragfähigkeit, mit großen Ambi-tionen und Vorfreude seien die Bewerber nach Stendal gekommen und hätten das Studium in diskussionsfreudiger und hei-terer Grundstimmung gemeistert, und das mit sehr guten bis guten Erfolgen. Dabei ist die Dreifachbelastung Beruf, Familie und Studium oft nicht leicht.

Als eine der hauptakteurinnen hatte Dr. Frauke Mingerzahn die Moderation der Veranstaltung übernommen. Sie ist als lehrende mit dem Schwerpunkt Pä-dagogik der frühen Kindheit besonders stolz auf die vergangenen drei Jahre. Der Erfolg hat viele Mütter und Väter – ent-sprechend lang waren die Danksagungen

Erste Matrikel des Stendaler KITA-Studiengangs verabschiedet

Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schrittan alle, die maßgeblich beteiligt waren: die lehrenden, die Trägervertreter der Kinder-tagesstätten, denen die AbsolventInnen angehören, die Mitarbeiter und Mitarbei-terinnen in der Verwaltung und im Deka-nat des Fachbereichs und nicht zuletzt die Personen im hintergrund des hochschul-betriebes wie zum Beispiel haustechniker und hausmeister.

Viele weitere Persönlichkeiten gratulier-ten. Mit Bewunderung und Dank sprach Torsten Mehlkopf, leiter des Amts für Schule, Sport und Jugend der hansestadt Stendal, über die erlebte Zusammenarbeit mit der hochschule. Als Trägervertreter und Einzelperson würdigte er den Enthu-siasmus der Studierenden als „beflügelnd“ und „ansteckend“. Die regelmäßigen Träge-raustauschtreffen seien konstruktiv gewe-sen, kreativ und von gegenseitigem Zuhö-ren getragen.

Die Jahrgangssprecherin des 1. Jahrgangs, Britta Nagel, erhielt das Wort. Mit Witz und Esprit wünschte sie allen Kindern, dass ih-nen auch schon am frühesten Morgen qua-lifiziertes Personal begegnen möge. Einen ersten Trampelpfad galt es im Studium zu pflastern, sagte sie. Ein erster Pflasterstein wurde metaphorisch, symbolisch und spä-ter auch physisch auf dem Campus der hochschule gelegt.

Die Studiengangsleiterin, Prof. Dr. Annet-te Schmitt, bezeichnete diesen Abschied nachdrücklich als Zäsur. Dieser soll sich in einem Prozess der kontinuierlichen Zusam-menarbeit den begonnenen Theorie-Pra-xis-Transfer fortsetzen.

Mit Auszeichnung und einem Notendurch-schnitt von 1,1 bestand die 50-jährige Ab-solventin Elke Kühne ihr Studium. Dafür wurde sie mit dem Förderpreis des Förder-kreises für den Standort Stendal der hoch-schule Magdeburg-Stendal e.V. in höhe von 500 Euro prämiert.

„Chapeau, es ist geschafft!“ riefen die Ab-solventInnen aus. Mit einem Geschenk an die hochschule: Ein ebenerdiger, gravierter Pflasterstein schmückt nun für immer den Stendaler Campus und besiegelt den Ab-schluss des Studiengangs als einen Anfang. Denn darauf heißt es: „Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt.“

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Nun, in der Sporthalle 3 des Uni-Campus gibt es keine Felsspalten und ebenso wenig muss man einen Steinschlag befürchten, der einen unter sich begräbt. Wahrschein-lich habe ich einfach zu dramatisch gedacht und beim Kletterkurs wird anfangs gar der trockene Theorieteil den Praxisbezug über-treffen. Etwa acht Meter hoch ist die Kletter-wand, die sich vor mir aufbaut, und übersät mit bunten Griffen und Tritten. hier und da ragen ein paar künstliche Vorsprünge her-aus. Von weitem betrachtet wirkt die Wand wie ein besprenkeltes, großes Graffiti, des-sen oberster Rand von Menschen erklom-men werden will.Einer davon ist Uta linde. Sie ist die Übungsleiterin des Anfängerkurses für etwa zwölf Studierende und auch als Aus-bilderin über den Sportkletterverband tätig. Als sie mich begrüßt, zerstreut sie meine Bedenken, dass es zum Start nur um blanke Theorie gehe: „Natürlich wird auch Sicher-heits- und Materialkunde vermittelt, aber ich möchte, dass die Teilnehmer sofort zum Klettern kommen. Sie sollen ein Gefühl da-für entwickeln, ob es eine Sportart für sie ist.“ Das scheint es für einige Teilnehmer in der Tat zu sein. Vermeintlich mühelos er-klimmen sie die Routen und werden nach getaner Arbeit über Karabiner und den auf dem sicheren Boden weilenden Seilpartner wieder auf Augenhöhe heruntergelassen.

Über offensichtliche Naturtalente staunt auch Uta linde immer auf’s Neue und er-klärt, dass die Anfänger bei den ersten Übungen an der Wand einen Standpunkt in einem Meter höhe finden und in diesem etwa zehn Sekunden ausharren sollten, um sich dann über halt- und Tritttechniken auszutauschen. Bloße Muskelkraft ist da-bei gar nicht erforderlich, sondern ein guter Stand und die richtige Körperbalance an der Wand.Anstrengend sieht die ganze Prozedur den-noch aus und so unterhalte ich mich mit Teilnehmerin Alexandra Preisag, die sich für einen Moment eine Verschnaufpause gönnt. „Meine Oberarme fühlen sich an wie Pudding und die Füße sind schon ver-krampft durch die akrobatischen höchst-leistungen“, schildert sie. „Das ist es mir aber wert“, so die 20-Jährige, die nach ei-nem Trip im hochseilgarten mit dem Klet-tern nun etwas deutlich Turbulenteres vor Augen hat. „Ich hatte fast einen Unfall mit Finger im Karabiner, aber zum Glück ist nichts passiert“, reflektiert die BWl-Studen-tin. Sie legt den Fokus auf die Teamarbeit beim Klettern: „Man muss eng miteinander operieren. Wenn dein Partner etwas falsch gemacht hat, hängst du genauso drin – ebenso umgekehrt. Aber so etwas schweißt zusammen.“ Auch Übungsleiterin Uta lin-de unterstreicht den hauptgedanken der zwei Personen in einer Seilschaft: „Es ist eine Vertrauensgemeinschaft, schließlich gibt der, der klettert, das leben in die hand des Sichernden. Die gegenseitige Kontrolle und der Vier-Augen-Check untereinander gehören stets dazu.“

Diesem Gemeinschaftsgefühl und den beim Klettern aufkeimenden Adrenalin-Kicks wollen sich zurzeit immer mehr Menschen aussetzen. Klettern boomt! Schließlich sind es abends bei den normalen Sportkursen in der halle bis zu 40 leute, die sich dann um die Routen scharen, die so schöne Namen wie „heul doch!“ tragen. Ein im Einstieg leichter Kurs, der ein paar Tritte und Griffe weiter oben ungeahnte Probleme hervor-ruft, wie mir erklärt wird. An über 30 ver-schiedenen Routen mit Schwierigkeitsstu-fen von 3 bis 9 können sich die Teilnehmer probieren. Knapp zwei Drittel sind dabei sogenannte „Toprope-Strecken“, bei denen man von Anfang an durch das Seil gesichert ist. Den Rest machen Vorstiegs-Routen aus, wo die Sicherung erst in Absprunghöhe be-festigt wird. „Unser Ziel ist es“, so Uta linde, „die Teilnehmer für ein selbständiges Klet-tern im Elbauenpark am Angerfelsen fit zu machen.“ Dieser ist mit seinen 25 Metern immerhin dreimal höher als die hallen-wand. „langfristig würde ich mir natürlich wünschen, dass sie ins Gebirge gehen“, sagt die 31-jährige, gebürtige Gardelegenerin. Studentin Alexandra setzt ihre Ziele noch nicht so hoch an. „Mir ist wichtig, dass ich an der Wand bis nach ganz oben komme, und dann auf jeden Fall auch wieder run-ter“, lacht sie. „An die bloßen Felsvorsprünge im Gebirge lasse ich die Profis ran“, erklärt sie. Wer sich mittelfristig an solche her-ausforderungen im harz und in der Säch-sischen Schweiz wagen möchte, sollte sich beim Einschreiben in den Kletterkurs fürs nächste Semester nicht allzu viel Zeit lassen.

KEVIN RÖhlER

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hochschulsport – ein Selbstversuch

Zwischen Pudding-Oberarmen, filigraner Beinarbeit und Vier-Augen-CheckDie Luft ist heiß und Aron scheint leicht übermotiviert. Vielleicht findet er deshalb nur einen wackligen Felsvorsprung, von dem er abrutscht und in die Tiefe stürzt, wo Arons rechter Arm vom herabfallen Stein ausweglos eingequetscht wird. Keine Angst, liebe Leser, dies ist nicht beim Kletterkurs in Magdeburg passiert, sondern 2004 in Colorado. Findige Filmkenner werden sicher auch schon Details vom Oscar-nominierten Streifen „127 Hours“ erkannt haben, der das letztendlich glückliche Schicksal von Extrem-sportler Aron Ralston aufzeigt. In Gemeinschaft wie im Kletterkurs Magdeburg wäre dies so wohl nicht passiert. Auf Adrenalin darf man trotzdem hoffen, wie treffpunkt campus erfahren hat.

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Bei den diesjährigen Jugend forscht-Wettbewerben konnten zwei Schüler-Projekte aus Sachsen-Anhalt sehr gute Erfolge erzielen. Unter der Betreu-ung von Prof. Dr. Frido Reinstorf vom Fachbereich Wasser- und Kreislauf-wirtschaft kamen die Projekte in die Endausscheide des Landes Sachsen-Anhalt und des Bundes. Es handelt sich um Projekte des GutsMuths-Gym-nasiums Quedlinburg in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften.

Das erste Projekt widmete sich dem Mühlgrabensystem in der Weltkulturer-bestadt Quedlinburg. In diesem Projekt arbeiteten insgesamt vier Schüler mit. Das Projekt wurde wesentlich unterstützt von hardy Seidel, einem Schüler-Vater, und dem Chemielehrer des Gymnasiums, Frank Rumpel. Dieses Projekt hatte zum Ziel, eine Strömungsanalyse des Graben-systems durchzuführen, um die Ablage-rung von Schlamm und das Wachstum von Wasserpflanzen zu reduzieren. In ihrer Forschungsarbeit sind die Schü-ler zunächst das gesamte Grabensystem abgelaufen, um sich einen Überblick zu

verschaffen. Anschließend wurden an-hand von Gewässerprofilen, die vom landesbetrieb für hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (lhW) bereitgestellt wurden, Fließgeschwin-digkeiten, Durchflüsse und Wasserstän-de ermittelt. Dabei stellten die Schüler fest, dass an vielen Stellen die Fließge-schwindigkeiten zu gering sind, so dass es zur Ablagerung von Schlamm kommt. Für diese Abschnitte wurden Vorschlä-ge entwickelt, wie die Situation verbes-sert werden kann, z.B. durch Einengung der Durchflussquerschnitte. So entstand durch die fleißige Arbeit der Schüler ein lösungskonzept für das Gewässersystem der Stadt Quedlinburg.

Das zweite Projekt befasste sich mit der Problematik der zunehmenden hagel-schäden durch Wetterextrema. hier untersuchten zwei Schüler mit Unter-stützung des Physiklehrers der Schule, Michael Willmann, wie hagel entsteht und entwickelten einen experimentellen Aufbau, mit dem hagelkörner auf Unter-suchungsobjekte, in diesem Fall eine Mo-torhaube, geschossen werden konnten.

Quedlinburger Gymnasium profitiert von Zusammenarbeit mit der hochschule

„Jugend forscht“ über Mühlgraben-system und Hagelschäden

Dabei waren allerhand knifflige Fragen zu lösen, z.B.: Wie stellt man originalgetreue hagelkörner her oder wie muss eine ha-gelschussanlage aussehen? Beim ersten Problem wurde letztendlich Wasser in luftballons gefüllt und dann im Gefrier-fach eingefroren. Beim zweiten Problem halfen die Firmen Truck-Center halber-stadt und das Autohaus Möbes Qued-linburg mit einem Druckluftgerät und Abschussröhren mit unterschiedlichen Durchmessern sowie einer Motorhaube aus. Über eine Messstrecke wurden die hagelkörner verschossen und so die re-alistische Geschwindigkeit ermittelt, bei der hagelschlagähnliche Schäden am Testobjekt auftreten. Nach der Berech-nung der Fallenergien für unterschiedli-che Körnergrößen konnten vorsorgliche Schutzmaßnahmen, wie z.B. hagelnetze, empfohlen werden.

In den Regionalwettbewerben im Feb-ruar 2012 in halle/Saale und Stendal be-legten beide Projekte jeweils erste Plätze. Beim landeswettbewerb in Magdeburg Ende März 2012 traten beide Projek-te dann gegeneinander in der gleichen Kategorie an und es gewann das Mühl-grabenprojekt, welches sich damit zum Bundeswettbewerb im Mai 2012 in Erfurt qualifizierte. In Vorbereitung des Bun-desausscheides waren noch einige Un-tersuchungen erforderlich, wie z.B. einige Durchflussmessungen im Mühlgraben, die zur Validierung der Berechnungen dienten. Im Bundeswettbewerb konnten die vier Schüler mit dem 5. Platz und ei-nem Sonderpreis für „Soziale Relevanz“ einen schönen Erfolg landen.Alles in allem hat die Vorbereitung des Wettbewerbs einen überschaubaren Auf-wand und nur geringe finanzielle Mittel erfordert. Geräte konnten aus dem Fun-dus des Gymnasiums und der hoch-schule verwendet werden. Den Schülern und Betreuern hat die Arbeit viel Spaß gemacht. Dieses aktuelle Beispiel zeigt eine Möglichkeit, wie die Verbindungen der hochschule in das Umland intensi-viert und potenzielle Studenten für die Ingenieurausbildung an der hochschule Magdeburg-Stendal interessiert werden können.

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Die drei Schüler der 11. Klasse des GutsMuths-Gymnasiums Quedlinburg, Georg Dittmann, Marcus Sebel, Ernst Seidel (v.l.n.r), erreichten den 5. Platz und einen Sonderpreis im diesjährigen Bundesausscheid von „Jugend forscht“.

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Studieninteressierte aus ganz Deutschland beim Campus Day Stendal

Kein Weg zu weit Obwohl viele Besucher des Campus Days in Stendal am 21. April 2012 aus Sachsen-Anhalt kamen, gab es doch einige Studieninteressierte, für die die Anreise sehr lang und weit war. So zum Beispiel Lena Bulski (20), die aus Interesse an dem Bachelor-Studiengang Angewandte Kindheitswissenschaften aus der Nähe von Stuttgart anreiste.

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„An dem Studiengang interessiert mich die Mischung, das breite Feld. Ich bin auch positiv überrascht von Stendal. Bei uns kennt das niemand. Die wenigen, die die Stadt kennen, reagieren mit ‚Da willst du hin?’, aber die Gegend gefällt mir. Auch das flache land hat etwas“, sagt die 20-Jährige und lacht.

Vier Tage verbrachte sie Ende April in einer Ferienwohnung mit ihren Eltern in Tangermünde. Sie hatte sich für den Studiengang bereits für das letzte Win-tersemester beworben, hat den Studi-enplatz schon in der Tasche, absolviert aber im Moment ein Freiwilliges Sozia-les Jahr in einem integrativen Naturkin-dergarten.

Wie lena hatten auch einige andere Stu-dieninteressierte einen weiten Weg zum Campus Day Stendal, es kamen Besucher aus hamburg, Berlin oder auch Mön-chengladbach, und standen teilweise morgens um 4 Uhr auf, um pünktlich auf dem Campus in der Osterburger Straße anzukommen.Wie in jedem Jahr führte das akademi-sche Controlling der hochschule wieder eine Befragung der Besucher durch. Die-se wurden gebeten, anonym einige Fra-gen zu beantworten, beispielsweise an

welchem Studienangebot sie interessiert sind oder welchen Abschluss – z.B. Abi-tur oder Fachhochschulreife – sie haben. 47 Fragebögen wurden ausgefüllt. Beson-ders interessant dazu sind die Zahlen zur herkunft der Besucher und wie sie sich über den Campus Day informiert haben. Knapp 58% sind über das Internet (hoch-schulwebseite, Bannerwerbung, Soziale Netzwerke) der hochschule darauf auf-merksam geworden (siehe Grafik). Dazu Jürgen Brekenkamp, Projektkoordinator für Befragungen am Prorektorat hoch-schulentwicklung und –marketing: „2011 entfielen auf den Bereich Internet 38% der Nennungen. In diesem Jahr kann man mit 58% einen klaren Aufwärtstrend beobachten, wobei der Besuch der Web-seite der hochschule das größte Gewicht hat“. Diesen Trend verdeutlicht auch die Grafik: Immer mehr Studieninteressierte informieren sich über die hochschule im Internet.

Aufschlussreich sind ebenso die Zahlen zur herkunft der Besucher. laut Jürgen Brekenkamp, der diese Befragung mit seinem Mitarbeiter hendriks Steffens durchführte und auswertete, sei die über-wiegende Anzahl von Besuchern, die ei-nen Fragebogen ausfüllten, aus Sachsen-Anhalt (48,9%). Im letzten Jahr waren

es mit 68,3% noch deutlich mehr. hier hinterlässt der demographische Wan-del im land und die geringere Anzahl an Schulabgängern schon klare Spuren. Positiv dazu verhalten sich allerdings die Zahlen zu den Besuchern aus den alten Bundesländern und Berlin: 34% in die-sem Jahr im Vergleich zu 17% 2011.

Eine lange Anreise aus einem alten Bun-desland hatte auch Christian Graf (30). Er scheute den weiten Weg aus München nicht. Auch Ortswechsel machen dem 30-Jährigen nichts aus; er kommt gebür-tig aus Ostfriesland. Im Moment holt er sein Fachabitur nach und hat extra für seinen Besuch am Campus Day eine Prü-fung verschoben. Der ausgebildete land-schaftsgärtner interessiert sich für den dualen Studiengang Betriebswirtschafts-lehre.

Zu Stendal hat er eine besondere Mei-nung: „Natürlich ist Stendal Provinz. Aber die hochschule ist neu und klein, der Kontakt zu den Professoren ist ein ganz anderer. In München ist man nur eine Nummer. Das war für mich ein wichtiger Punkt. Ich möchte einen effizienten Stu-dienort haben, das scheint hier der Fall zu sein. Ich könnte mir schon vorstellen, hier zu studieren.“

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Weite Anreise: Lena Bulski aus der Nähe von Stuttgart und Christian Graf aus München auf dem Stendaler Campus

Darstellung der häufigsten Nennungen auf die Frage „Wie sind Sie auf den Tag der offenen Hochschultür / Campus Day aufmerksam geworden?“ im Trendverlauf 2010 bis 2012

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Marius Gschwender (18)aus Heidelberg „Magdeburg ist an sich sehr schön. Ges-tern habe ich nicht viel gesehen, aber heute bin ich mal durchgefahren. Es ist sehr cool hier. Besonders die Hochschu-le finde ich sehr schön. Ich finde es toll, dass hier sehr viel Grün ist und nicht alles so grau in grau ist. Ich würde hier gerne Industrial Design studieren. Ich war bisher deshalb auch nur in Haus 9. Das ist auch der Grund, warum ich hergekommen bin.“

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Anita Hoppe (19)aus der Nähe von Magdeburg „Konkret weiß ich noch nicht, was ich studieren möchte. Daher verschaffe ich mir erst mal einen Überblick und schaue, was es denn für Möglichkeiten gibt. Ich tendiere schon in die Richtung Soziales und wollte mal ein bisschen schnuppern.“

Stefan Kring (23) aus Helbrabei Lutherstadt Eisleben „Magdeburg ist sehr schön, alles wun-derbar grün hier. Auch die neue Technik an der Hochschule ist toll. Ich interessie-re mich für den Studiengang Maschinen-bau, daher ist das wichtig für mich. Heu-te schaue ich mir noch die Mensa und die Umgebung an.“

Sandra Bierhals (19)aus der Nähe von Magdeburg „Magdeburg ist eine schöne Stadt. Sie ist klein und übersichtlich. Das reizt schon, weil man dadurch auch viele Menschen kennt. Das Familiäre ist einfach das schöne. Ich bin hier, um mir einen Über-blick zu verschaffen, was ich studieren könnte. Ich habe jetzt schon mitbekom-men, dass man hier Sicherheit und Ge-fahrenabwehr studieren kann. Das ge-fällt mir, weil ich gerne in die Richtung Polizei gehen möchte.“

Maxi Adler (16) aus Dessau: „Ich finde Magdeburg an sich sehr schön. Mir gefällt es hier eigentlich sehr gut. Auch den Campus finde ich toll, sehr übersichtlich und schön grün. Ich würde gerne in die Richtung Medien ge-hen. Ich versuche erst mal, relativ viele Informationen über die Studiengänge zu bekommen und vielleicht gehe ich noch in die Stadt. Mal gucken, was der Tag noch so bringt.“

Eric Jürgens (24)aus Magdeburg „Magdeburg gefällt mir gut. Ich bin hier groß geworden, habe dadurch ein Hei-matgefühl entwickelt und möchte auch nicht von hier weg. Freunde und Fami-lie sind hier. Und auch die Stadt gefällt mir sehr gut. Die Umgebung der Hoch-schule ist auch toll, und das Angebot ist sehr groß.“

Studentische Superweiser begrüßen Studieninteressierte in Magdeburg

Motto der Campus Days 2012: Hier bleiben Die zweiten Magdeburger Campus Days, ein gemeinsames Projekt von Hochschule, Universität und der Stadt, waren am Wochenende des 11. und 12. Mai der Anzugspunkt für einige Besucher. Anders als im letzten Jahr kamen besonders viele Studieninteressierte aus Magdeburg und Umgebung. Ein schönes Ergebnis für das Land Sachsen-Anhalt, dass seine Ein-wohner zum Hierbleiben bewegen möchte. Die treffpunkt campus-Redakteurin Lisa Scheithe hat sich mit den Anwesenden unterhalten und positive Eindrücke eingefangen.

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Die hochschule Magdeburg-Stendal und das PARITÄTISChE Bildungswerk Sach-sen-Anhalt führen das weiterbildende Studienprogramm „Abenteuer- und Er-lebnispädagogik“ in Kooperation durch. In den östlichen Bundesländern ist dies die einzige Weiterbildung für Studieren-de, Sozialpädagogen und Sozialpädago-ginnen, lehrkräfte sowie Erzieher und Erzieherinnen, um ein anerkanntes Zerti-fikat in Verbindung mit Credits nach dem European Credit Transfer System (ECTS) zu erlangen. Vorrausetzung für die Auf-nahme in das Studienprogramm ist eine hochschulzugangsberechtigung oder eine dreijährige Berufsausbildung im so-zialen Bereich. Wir sind somit „Raumpioniere hier in Sachsen-Anhalt“ sagt Uta linde von stadtgezeiten, die für die inhaltliche Kursbegleitung zuständig ist. Gleichzeitig freut sie sich, dass sich ein Netzwerk aus hochschule, Weiterbildungsträger, Frei-berufler, Jugendhilfeträger selbst durch Einbinden von Künstlern, Fotografen in den letzten Jahren aufgebaut hat und die abenteuer- und erlebnispädagogische Ar-beit mittlerweile „hier sehr vielseitig ist“.Aber warum ist Abenteuer- und Erleb-nispädagogik so wichtig und was verbirgt sich dahinter?

Sie stellt eine Möglichkeit nicht nur für junge Menschen dar, sich ihrer lebens-welt durch Erlebnisse zu nähern und schließt dabei Grenzerfahrungen nicht aus. Der Reiz liegt darin, dass in den ver-schiedenen pädagogisch angeleiteten und begleiteten handlungsfeldern ein Probehandeln auf Zeit erfolgt, ein spie-lerischer Umgang mit Neuem, Wider-fahrnis und Unbekannten. Fehler und Scheitern werden hier als schöpferische lernquellen angesehen, während die Bewältigung des Krisenhaften stets die Voraussetzung für jegliche Routine und Meisterschaft ist. Ziel ist, die TeilnehmerInnen in ihren verschiedenen sozialen handlungs- und Arbeitsfeldern zu befähigen, eigenstän-dig abenteuer- und erlebnispädagogische Projekte zu planen und prozessorientiert durchführen zu können. Neben den the-oretischen und praktischen Grundlagen, geht es insbesondere um die Vermittlung der arbeitsfeldtypischen Anforderungen und Bedingungen sowie rechtlichen As-pekte dazu. So gehört modernes Krisen- und Notfallmanagement ebenso wie eine Ausbildung zur Betreuung mobiler Nied-rig-Seilgärten dazu.Darüber hinaus liegt der Schwerpunkt dieser Ausbildung auf folgenden vier

Abenteuer- und Erlebnispädagogik zum ersten Mal abgeschlossen

Raumpioniere in Sachsen-AnhaltAls Prof. Dr. Titus Simon und Silke Schröder am 30. März 2012 neun Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Hand schüttelten, war eines klar: Ein außergewöhnliches Studienprogramm wurde erfolgreich nach eineinhalb Jahren abgeschlossen.

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Die Teilnehmer des ersten Zertifikatsstudiengangs Abenteuer- und Erlebnsipädagogik.

handlungsfeldern: Die Ich & Du-Werkstatt setzt auf Kommunikation, entfaltet sich bspw. im Seilgarten, Spiel- und Theater-pädagogik. Die Natur-& Kultur-Werkstatt thematisiert Mensch-Natur-Verhält-nisse, das Unterwegs sein, Felsklettern und Floßbau, landArt, Flussreise und Kräuterwanderung. Die Dorf- und Stadt-Werkstatt thematisiert Mobilität, fremde Menschen und Räume. Die Eigen- & Ge-meinsinn-Werkstatt versteht sich als Aus-handlungsforum, als Begegnungsraum von Gast und Gastgeber, als Gestaltungs-projekt für ein gemeinsames Drittes.

Die einzelnen Wochenblöcke des Zerti-fikatsstudiengangs werden an verschie-denen Bildungsorten durchgeführt, so zum Beispiel großstädtisch in Magdeburg oder kleindörflich in Quetzdölsdorf, mit dem Kletterwald, Baumhäusern und der Biogartenküche des Vereins land.leben.Kunst.Werk.Der nächste Turnus beginnt im Winterse-mester, in der Woche vom 22. bis 26. Ok-tober 2012. Das weiterbildende Studien-programm findet berufsbegleitend über drei Semester statt. Die Semester bein-halten neun thematische Wochenmodu-le. Neben einem siebentägigen Praxisein-blick gilt es ein eigenständiges dreitägiges erlebnispädagogisches Projekt zu entwi-ckeln und durchzuführen. Den Kursab-schluss bildet ein Kolloquium, in dem das Projekt präsentiert, reflektiert und gemeinsam mit den Prüfern ausgewertet wird. Nach erfolgreichem Abschluss des Kolloqiums werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen als „Geprüfter Aben-teuer-/Erlebnispädagoge” oder „Geprüfte Abenteuer-/Erlebnispädagogin” zertifi-ziert.

SIlKE SChRÖDER

Kontakt: PARITÄTISChES BildungswerkSachsen-Anhalt

Silke SchröderTelefon: (0391) 6293 313E-Mail: [email protected]/erlebnispaedagogik

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„Wir sind hier“ zieht durch Sachsen-Anhalt

Frauen im Fokus

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MARCEl lERChE (22) aus Gommern studiert im 4. Semester den Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaftslehre am Standort Stendal.

Warum hast Du Dich für ein Studium an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden? Ich habe bereits eine Ausbildung zum Kaufmann für Spedi-tions- und logistikdienstleistungen abgeschlossen und wollte mich weiterqualifizieren. Mir war die hochschule durch ande-re Studierende schon positiv bekannt, betreffend Studienin-halt und Campus. Außerdem habe ich mir die Stadt und den Campus vorher schon selbst angeschaut und empfand zwar alles etwas klein, jedoch für mich als genau richtig.

Was gefällt Dir besonders an der Hochschule?Besonders gut gefällt mir, dass fast alle Dozenten sehr viel praktische Erfahrung haben und diese mit ihren Studieninhal-ten verknüpfen. Außerdem ist unsere hochschule technisch top ausgestattet und durch die Fertigstellung des haus 1, in-klusive der neuen Bibliothek, komplettiert.

Hast Du schon über einen Master-Studiengang nach-gedacht? Wenn ja, über welchen?Ja, ich möchte vielleicht in Stendal Innovatives Management studieren, weil mich die behandelten Module sehr interessie-ren und ich mir vorstellen kann, dass dieser Master eine gute Ergänzung zum BWl-Bachelor ist. In meiner zukünftigen Be-rufslaufbahn möchte ich wieder im logistischen Bereich arbei-ten.

Du bist Hochschulscout. Was hat Dich dazu bewegt, diese Aufgabe zu übernehmen?Oft weiß man als Schüler oder Studieninteressierter gar nicht, was ein Studium alles beinhaltet und was einen erwartet. Auch mir ging das so. Darum möchte ich entstehende Fragen beant-worten und so die eventuelle Angst nehmen.

Was machst Du in Deiner Freizeit?Ein paar Kommilitonen und ich haben uns einen Fußballver-ein hier in Stendal gesucht und dort sind wir jetzt aktiv. Außer-dem grillen wir im Sommer sehr oft oder fahren zum Wischer See hier ganz in der Nähe.

Was ist Dein absolutes Lieblingsessen in der Mensa?Mein Favorit ist Cordon bleu mit Pommes und Mais-Gemüse.

Die Fragen stellte DEBORAh SChMIEG

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In Magdeburgs City Carré geben sich professionelle Foto-grafie-Ausstellungen sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Vom 19. bis 28. April 2012 stellten Studierende der Hoch-schule Magdeburg-Stendal erstmals das persönliche Enga-gement von Frauen in Sachsen-Anhalt in den Mittelpunkt.

Es ist wie eine Reise, wenn man durch das Untergeschoss des City Carrés in Magdeburg geht. Eine Reise durch die persönliche Ge-schichte von 15 Frauen, die alle auf ganz unterschiedliche Weise etwas zum gesellschaftlichen leben in Sachsen-Anhalt beitragen. Ob Kfz-Meisterin heike Düsterhöft oder Maureen Maisha Eggers, Professorin an der hochschule Magdeburg-Stendal – die Frauen lä-cheln einem von großformatigen Fotos entgegen. Bilder, die Bände sprechen, vom Engagement der Frauen erzählen und durch kurze Texte eine reportageähnliche Wirkung entfalten. Mit der Ausstellung „Wir sind hier – Frauen in Sachsen-Anhalt ge-stalten ihr land“ portraitierten Studierende des Studiengangs Bild-journalismus 15 Frauen, die stellvertretend für die vielen Frauen in Sachsen-Anhalt und ihre tatkräftige Arbeit in Familie, Vereinen und Berufsleben stehen. „Diese Ausstellung ist sehr wichtig, denn sie schafft einerseits Realitätsbezüge zum Beruf und gibt andererseits einen wahrhaftigen Blick auf das leben“, erklärt Michael Ebert, lei-ter des Studiengangs Bildjournalismus an der hochschule. Ihr Können haben die Studierenden bereits unter Beweis gestellt. Von der Planung, über das layout bis zur eigentlichen Fotoproduk-tion leisteten sie das Meiste in Eigenarbeit. Unterstützt wurden die 13 Studierenden dabei unter anderem vom landesfrauenrat Sach-sen-Anhalt, der die Grundidee zum Projekt beisteuerte. „Wir wollten den demographischen Wandel ins rechte licht rücken“, erklärt Eva von Angern, Vorsitzende des landesfrauenrates Sachsen-Anhalt. „Wir haben die Perspektive auf die jungen Frauen gelegt, die sich entschieden haben zu bleiben“, ergänzt sie. Sachsen-Anhalt gehört zu den am stärksten schrumpfenden Regionen in Deutschland. In der geschlechterdifferenzierten Betrachtung verliert Sachsen-An-halt laut der 5. Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2025 voraussichtlich 20 Prozent der Frauen, und „nur“ 17 Prozent der männlichen Bevölkerung. Mit der Ausstellung wurde den Frau-en ein Sprachrohr für ihre Probleme, Sorgen und Wünsche gegeben. Es sind Frauen, die gerade diesem land fehlen.

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Foto links: Jana Mootz – einzige Schornsteinfegerin in Magdeburg und Umgebung. Foto rechts: Peggy Ohmke – Inhaberin des Ladenateliers „Farbglück“ in Magdeburg. Alle Bilder unter: www.wir-sind-hier.info

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Neugierig mischte ich mich unter die Teil-nehmermenge beim Meet & Greet nach der Eröffnungsveranstaltung. Begrüßt wurden wir von Rektor Prof. Dr. Andreas Geiger und dem Cross Media-Team, bestehend aus Prof. Dr. Ilona Wuschig, Prof. Dr. Christine Goutrié und Christine Michitsch. Darauf folgte ein Vortrag der Direktorin des MDR-landesfunkhauses, Elke lüdecke.

Aber: Was ist eigentlich Crossmedia?Diese Frage haben sich die Teilnehmer und Organisatoren der Konferenz während des ganzen Wochenendes gestellt. „Cross Me-dia ist das inhaltliche, zielgruppengerechte und formale – aber nicht redundante – Ver-netzen der verschiedenen Kommunikati-onskanäle“, erklärt Michitsch. Goutrié fasst sich kurz und antwortete während des Ab-schlusspanels auf diese Frage: „Die Vielzahl von Medien müssen strukturiert werden.“Verständlich wurde das an einem Beispiel von Frontal 21. Neben der regulären Aus-strahlung gibt es die Möglichkeit, online mit den Experten der Sendung zu chatten, sich mit anderen Zuschauern in Foren aus-zutauschen und über Facebook aktuelle Neuigkeiten zu verfolgen. Außerdem kön-nen auf der Website im Archiv bereits aus-gestrahlte Sendungen wieder aufgerufen werden. Frontal 21 kreuzt also die Medien Fernsehen und Internet.

Eines war allen Anwesenden bereits vor der Konferenz klar: Es muss ein Verschmelzen der verschiedenen Kommunikationskanä-le in ihrer Arbeit stattfinden, also zwischen Fernsehen, Radio, Online-Medien, Print-produkten und Social Media. Wissenschaft und Praxis sollten hier aufeinander treffen und nicht getrennt betrachtet werden. Wo man dafür beginnen muss und wie das funktioniert, sollten uns verschiedene Workshops und Vorträge innerhalb der drei Tage näher bringen.Neben acht internen Workshopleitern und Vortragenden der hochschule, stellten sich 30 externe Gastredner zur Verfügung. „Wir hatten dabei mit einem luxusproblem zu

kämpfen. Auf unsere Anfrage meldeten sich so viele Interessenten, dass wir sogar einer großen Zahl wieder absagen mussten. Und das, obwohl sie kein honorar dafür bekommen haben! Einzig und allein die Motivation und der Gefallen an unserer Idee brachte sie an diesem Wochenende so zahlreich nach Magdeburg“, erzählt Chris-tine Michitsch begeistert. Aus Estland, den Niederlanden, Bulgarien, der Schweiz, der Türkei und aus ganz Deutschland kamen sie angereist, um ihr Wissen zu teilen und Themen zu diskutieren.

Der erste Workshop, an dem ich teilnahm, hieß Kommunikation auf Augenhöhe mit dem Nutzer, geleitet von Detlef Gürth, dem land-tagspräsidenten von Sachsen-Anhalt. hier beschäftigten wir uns als Kursteilnehmer mit der Frage: Wie kann mit den Bürgern kommuniziert werden, bevor eine Thema-tik als entschlossen gilt oder Unstimmigkei-ten entstehen?Während parallel zwei weitere Workshops und ein Vortrag stattfanden, wie zum Bei-spiel Aggregation as Business oder Journa-listische Ansprechhaltung in Sozialen Medien, war es auf den Fluren des hörsaalgebäudes zwar ruhig, aber etwas bewegte sich den-noch. In den Aufenthaltsräumen zeigte eine Twitter-Wall die neuesten Kommentare an, die über den hashtag #tccm abgegeben wurden. Konferenzteilnehmer, die online waren, egal in welchem Seminarraum oder hörsaal sitzend, konnten so gemeinsam diskutieren, sich informieren oder kritisie-ren und loben. Wenn das nicht crossmedia-les Arbeiten ist?

Ich persönlich entschied mich an dem Wo-chenende unter anderem für den Work-shop PR 2.0 und den Vortrag Multimediales Storytelling – beides durchaus interessant für meinen Schwerpunkt Medienmanage-ment. Eine große Rolle im crossmedialen Arbeiten spielen die Sozialen Netzwerke: Facebook, Twitter und viele mehr. „Ich muss dort sein, auch als Unternehmen oder Par-tei, um zu existieren und gefunden werden

Master-Studiengang organisiert Cross-Media-Konferenz

Von Cross-Denkern zuMedia-VeränderernKnapp 220 Gäste zog es am Wochenende vom 29. bis 31. März 2012 auf den Campus Herrenkrug. Unter ihnen Journalisten, Designer, Pressesprecher, Politi-ker, Studenten, Unternehmer – Interessierte, die in der Medienwelt zu Hause sind und eine gemeinsame Frage hatten: Wie arbeite ich crossmedial? Als Studentin des Studiengangs Journalistik/Medienmanagement im 2. Semester nahm auch ich, Deborah Schmieg, an der Konferenz „Think Cross – Change Media“ teil.

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zu können“, sagt Prof. Dr. Karl-Martin Ober-meier, Sozialwissenschaftler und Professor für Public Relations und Journalismus an der Fachhochschule Gelsenkirchen. Kay Meseberg, Online-Redakteur und Fernseh-autor aus Berlin, übermittelte, dass es heute ein Muss ist, Beiträge so aufzubereiten, dass sie crossmedial funktionieren.

Neben dem Cross Media-Team gab es fünf weitere interne Redner. Björn Stockleben tauschte sich mit seinen Gästen über En-trepreneurial Journalism aus. Dass es auf nachhaltigen Inhalt ankommt, davon überzeugte Constanze langer mit Content is King – Achieving Content is „kinglier“. Jan Pinseler hielt samstagmittags einen Vortrag zum Thema Radio im Zeitalter des Internets, während Meinrad Armbruster und seine Workshopteilnehmer sich mit der Aussage Jede_r ist Kommunikator be-schäftigten und Steffi hußlein einen Vor-trag mit dem Titel hello object anbot.

Hauptorganisatorin der Cross-Media-Konferenz und wissenschaftliche Koordinato-rin für den Bereich Journalismus im Master-Studiengang Cross Media Christine Mi-chitsch (26), hat uns ein paar Fragen zu dem erfolgreichen Wochenende beantwortet.

Wie kam eigentlich die Idee zu dieser Konferenz auf und wer ergriff die Initi-ative?Der Master-Studiengang Cross Media setzt sich aus drei Bereichen zusammen: Journalis-mus, Interaction Design und Management. Es ist ein onlinegestützter und weiterbilden-der Studiengang, bei dem eine Vielzahl an praktischen Projekten eine große Rolle spielt. Durch diese Projekte, die nun bereits seit zwei Jahren stattfinden, haben wir unglaublich viele Partner gewonnen. Und so ist die Idee entstanden: Warum diese interessanten leute nicht einmal nach Magdeburg holen, um sie auch miteinander zu vernetzen?

Wann wurde mit den Vorbereitungen begonnen und wie liefen diese ab?Die Idee kam mir im Mai 2011. Im Wintersemester 2011/2012 unterstützte mich eine Gruppe von engagierten Studierenden innerhalb eines Projektes bei der Organisation der Konferenz. Ein weiteres Projekt im Master-Studiengang Cross Media bereitete einen Workshop für die Veranstaltung vor. Darüber hinaus stand uns das restliche Cross-Media-Team mit Rat und Tat zur Seite. Sehr große Unterstützung erfuhren wir auch von der hochschule, insbesondere vom Veranstaltungsmanagement, wofür ich mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchte: Doreen Schincke kümmerte sich um die Infrastruktur, so dass wir uns vollkommen auf das Fachprogramm und die PR-Arbeit stürzen konnten.

Was ist Ihr Fazit zu der Konferenz?Wir haben den Nerv der Zeit getroffen. Die Praxis im Cross Media-Bereich ist durch „lear-ning by doing“-Prozesse häufig schon viel weiter als ihre wissenschaftliche Aufbereitung. Die Konferenz war wichtig, um Fakten zu sammeln und Praktiker und Wissenschaftler zu vernetzen, um gemeinsam den crossmedialen Wissenstransfer zu fördern.

Samstagnachmittag neigte sich die Kon-ferenz schließlich mit einer Abschlussdis-kussion dem Ende zu. Die aufwändige Or-ganisation hatte sich gelohnt – das Cross Media-Team erhielt überwiegend positives Feedback von zahlreichen Teilnehmern. „Nur ein Kritikpunkt erreichte mich“, freu-te sich Michitsch, „dass das Programm zu vielseitig war. Interessante Kurse konnten natürlich nicht parallel besucht werden.“ Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll die-se Konferenz in ihrer Art wiederholt wer-den. Bis dahin dürfen sich Interessierte auf eine Konferenz-Publikation freuen, die alle Beiträge der Veranstaltung aufbereitet be-inhalten wird.Gespannt darauf, mit viel neuem Wissen und meiner Teilnahmebestätigung in der Tasche, verabschiedete ich mich von dem bunten Wochenende und war froh, dabei gewesen zu sein.

DEBORAh SChMIEG

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Vom 1. bis 24. Juni 2012: „Romantik 2.0 – Kabinett der Künste Episode VI“

Eine Liebeserklärung an die KünsteDie Veranstaltungen des Kulturanker e.V. werden von Jahr zu Jahr nicht nur kreativer, sondern auch immer größer. Das diesjährige Kulturfestival „Romantik 2.0“ setzt ein Zeichen in Sachen kultureller Bandbreite. Es ist eine Herausforderung für die Initiatoren und eine Bereicherung für ganz Magdeburg und Umgebung.

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„Romantik 2.0“ ist eine Ode an die liebe, das sagt schon das Motto. Um Emotionen geht es, um Gefühle im Wandel der Zeit. Vom 1. bis 24. Juni 2012 präsentieren über 250 nationale und internationale Künstler ihre Interpretationen von Romantik im di-gitalen Zeitalter in den Räumen des ehema-ligen Altstadt-Krankenhauses. Dass man dabei Besonderes erwarten kann, versprach schon die erste Pressekonferenz Ende Ap-ril. Im 5. Stock des Krankenhauses lagen Pressemappen in Form von liebesbriefen auf den Tischen. Gefühlvolle Zitate in ge-schwungener, schwarzer Schrift verzierten die Frontseite der Umschläge, die mit einem Siegel aus rotem Wachs verschlossen wa-ren. Romantische Stimmung lag in der luft. Und eine Spur von Aufregung, denn die Pressekonferenz organisierten Studierende des Studiengangs Journalistik/Medienma-nagement im Rahmen ihres Abschlusspro-jektes und unterstützen damit, wie viele andere Magdeburger Institutionen, Unter-nehmen und Vereine, das Engagement des Kulturanker e. V.

Die Vorsitzenden des Vereins, Alexander Biess und Dr. Karsten Steinmetz, haben Großes vor. „Im letzten Jahr haben wir mit „Salomon“ ein ganzes haus bespielt. Über 50 nationale und internationale Künstler haben ihre Werke auf drei Etagen ausge-stellt. Dieses Jahr musste etwas Größeres her“, erklärt Alexander Biess. Auf einem Fleck stehenbleiben, so scheint es, ist nichts

für den gebürtigen Bayern. Und auch nicht für die anderen 25 Mitglieder des Kulturan-ker e.V. Sie nehmen ihren leitspruch „Ahoi Veränderung!“ ernst.

Am 1. Juni 2012, um 17.30 Uhr begann „Romantik 2.0“ im leer stehenden Mag-deburger Altstadt-Krankenhaus. Seit die-sem Tag ist das 4.000 m² große Gelände wie verwandelt. Und schnell wird deut-lich, dass es sich keinesfalls „nur“ um eine Kunstausstellung handelt. Gleich am Ein-gang erwartet die Besucher ein liebevoll gestalteter Innenhof. Das Künstlerkollek-tiv Tor 5 hat sich in seinem Garten – wie sie es nennen - alle Mühe gegeben und weckte seine liebe zum Detail „Wenn man hier den ganzen Tag arbeitet, kommen ei-nem so viele neue Ideen. Und die wollten wir dann natürlich auch alle umsetzen“, erklärt mir ein Künstler im Vorbeigehen und lacht. So zimmerten sie ein riesiges holztor am Eingang, eine Wohnwagen-Bar, eine große holz-Terasse und viele ge-mütliche Sitzecken – Tor 5 kann vor allem eins: Mit natürlichen Materialien und viel Arbeit eine fast heimeliche Atmosphäre zaubern. Dazu klingen im hintergrund, auf der Spielwiese und hauptbühne, mal zarte Gitarrenklänge aus den Boxen, mal lassen elektronische Bässe den Platz vib-rieren. Die Musik dringt in die Gebäude, begleitet den Gast durch die schier endlo-sen Räume und lässt ihn an der Kunst vor-beischweben.

Das Altstadt-Krankenhaus ist nun zu neu-em leben erwacht. Doch verlassen war es eigentlich nie. Das Gelände mit den sieben Gebäuden und über 250 Räumen lebt von Erinnerungen, die ehemalige Patienten, Be-sucher und Mitarbeiter mit dem Kranken-haus verbinden. Sie schwingen in der luft, sind überall zu spüren, im Gemäuer und in den Wänden. Sie werden nun mit neuen, positiven Geschichten, voller Inspiration, Ausgelassenheit und Kreativität angerei-chert. Das kulturelle Rahmenprogramm, gespickt mit Theaterstücken, Filmvorfüh-rungen, dem sonntäglichen Trödelmarkt „Flohmantic“, elektronischen Tanzveran-staltungen, live-Auftritten von Musikern und vielem mehr, macht Romantik 2.0 zu dem, was es ist: Ein Festival der Künste, das Magdeburgs Innenstadt belebt. „Es ist wie eine Wiedergeburt künstlerischen Experi-mentierens in einer ganz eigenen Makro-sphäre“, erklärt Dr. Karsten Steinmetz, der gleichzeitig Vertretungsprofessor im Stu-diengang Journalistik/Medienmangement ist. Er möchte etwas bewegen, möchte, dass diese Veranstaltung Wellen schlägt und dass andere Organisationen nachziehen. Für ihn ist das Projekt eine herzensangelegenheit.

SINA WENDT

Das Programm und weitere Infos:www.kulturanker.de/veranstaltungskalender

Die Künstler von A bis Z:www.kulturanker.de/die-kunstler

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Tag der Barrierefreiheit

Im Rahmen des Aktionstages „Jede Barriere ist eine zu viel“ der Aktion Mensch haben sich Studierende der Projektgruppe „PiA – Prävention im Alter“ mit einem Informationsstand be-teiligt. So informierten sie am 4. Mai 2012 in einer Aktion vor der Magdeburger Mensa der hochschule über Barrieren im Alltag und forderten die Beteiligten auf, solche Behinderungen an der hochschule aufzudecken. Für interessierte Studierende und Mitarbeitende gab es neben Informationsmaterialien und einem Quiz auch die Möglichkeit, Fragen zur Barrierefreiheit zu stellen. Der mitgebrachte Altersanzug konnte live erlebt werden. Mit hilfe der Studierenden aus den verschiedenen Fachberei-chen wurden u.a. folgende Barrieren auf dem Campus aufge-deckt: fehlende taktile Flächen und fehlende Ausschilderung in den Gebäuden, zu enge Sitzmöglichkeiten in den hörsälen, schwer zu öffnende Mensa-Ausgangstür, fehlende Markierung der Treppenstufen, sehr wenige Eingänge für Rollstuhlfahrer, Kopfsteinpflaster. Wir danken für die Mithilfe der Studierenden und Mitarbeitenden der hochschule und hoffen, dass die Aktion des Studiengangs Gesundheitsförderung und -management ein weiterer Schritt in die Richtung „Barrierefreie hochschule“ ist.

ISABEll MARKUS

irre.tation – eine Ausstellung, die irritiert

Auch in diesem Sommer findet wieder eine Ausstellung im Neustädter MIS Gebäude statt. Im Rahmen der lehrredaktio-nen Bildgestaltung und Eventmanagement, stellen Studierende aus dem Studiengang Journalistik und Medienmanagement im 2. Semester eine Ausstellung mit einem bunten Rahmenpro-gramm rund ums Thema „Optische Irritationen“ auf die Beine. In der Woche vom 3. bis 10. Juli 2012 werden täglich ab 18 Uhr die Türen des ehemaligen Junkerswerks geöffnet sein.Weitere Informationen auf www.facebook.com/irre.tation

DEBORAh SChMIEG

Wettbewerbsbeiträge Ideenförderung 2012 prämiert

Das Zentrum für lehrqualität und hochschuldidaktik (Zlh) hat in diesem Semester erstmalig einen hochschulinternen Wettbe-werb initiiert, um die lehrenden bei der Umsetzung innovativer Ideen zur Verbesserung der lehre zu unterstützen. Im Rahmen

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Nachrichten

der Langen Nacht der Wissenschaft wurden auf einer Veranstal-tung die zu fördernden Projekte aus der Ideenförderung 2012 im Namen des Beirats und des Projektteams feierlich bekanntgege-ben. Es wurden 12 von insgesamt 20 eingereichten Projektideen zur Förderung ausgewählt und diese werden in einem Umfang von ca. 100.000 Euro unterstützt.Welche Projekte Fördermittel erhalten, können Sie auf unserer homepage nachlesen: www.hs-magdeburg.de/hochschule/ein-richtung/Zlh/foerderprogramm-1

SIMONE WINKlER

Neuer „Infopoint“ in Stendal

Mit der zunehmenden Zahl von Gebäuden und angesichts der wachsenden Zahl an Studierenden sowie an Besucherinnen und Besucher am Standort Stendal der hochschule stellte sich die Frage nach einem zentralen Anlaufpunkt.

Dazu wurde im haus 2 der Eingangsbereich neu gestaltet. Im Erdgeschoss sieht man hinter einer Glastür zwei freundliche Da-men, die für alle Fragen, die die hochschule betreffen, gern zur Verfügung stehen: Monique Ebenrecht und Ellen Vinzelberg. Der Infopoint ist die neu geschaffene, erste und zentrale Anlauf-stelle für alle Besucher: „Wer ist für Softwaretechnik zuständig?“ „Wo findet die in der Presse angekündigte Immatrikulationsfeier statt?“ Das sind typische Fragen, bei denen die beiden Frauen gern weiterhelfen. Die Besucher werden so rasch an die richti-gen Ansprechpartner weiter vermittelt und es wird vermieden, dass Besucher lange durch die Räumlichkeiten laufen und su-chen müssen. Beide Kolleginnen verfügen über einen lSF-Zu-gang und beantworten Fragen nach den lehrveranstaltungen und den Sprechstunden der lehrenden. Besetzt ist der neue Dienst montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr.

JÜRGEN BREKENKAMP und ANDREA hOhENSTEIN

Studentenwerk eröffnet die Campus-KITA „Campus-Kids“

Zum September 2012 plant das Studentenwerk Magdeburg die Eröffnung einer Kindertagesstätte in eigener Trägerschaft. 50 Plätze werden entstehen, die insbesondere für Kinder von Studierenden und auch Beschäftigten der hochschule und Uni-versität zur Verfügung stehen sollen.

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34 davon werden für Krippenkinder, weitere 16 für Kindergar-tenkinder bereitgestellt. hierfür werden aktuell die Räumlich-keiten im Studentenwerk im Johann-Gottlob-Nathusius-Ring umgebaut. Die KITA wird integrativ ausgerichtet sein und will den besonderen Bedarfen von hochschulen z.B. durch längere Öffnungszeiten gerecht werden.

Personen, die an einem der Plätze interessiert sind, können mit Katrin Behrens Kontakt aufnehmen:[email protected] Weitere Informationen unter:www.hs-magdeburg.de/service/hochschule-und-familie

NICOlE FRANKE

ZfP-Studenten zu Besuch bei Rolls Royce

Es war am 3. Februar 2012 als sich zehn Studenten der Vorle-sung „Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP)“, Professor Johann hinken und sein Mitarbeiter Martin Körber zu einer Exkursion verab-redeten.Ziel war das Rolls Royce-Werk in Dahlewitz nahe Berlin. Pünkt-lich gegen 11 Uhr von unserer hochschule losgefahren, kamen wir um 13 Uhr an unserem Zielort an und wurden in Empfang genommen. Nachdem unsere Identitäten im Rahmen der Si-cherheit überprüft wurden, bekamen wir in Form eines relativ ausführlichen Vortrags einen interessanten Einblick in das Un-ternehmen, das wohl die meisten mit Flugzeugturbinen bzw. -antrieben verbinden. Richtig, aber auch in Sachen Schiffsan-triebstechnik ist Rolls Royce tätig.

Nach dem Vortrag ging es in die Fabrik bzw. Richtung Testhallen, und ich muss sagen, dass diese Rundführung einen Eindruck hinterließ, den wir wohl nicht so schnell vergessen werden. Was man bis dahin vielleicht nur mal im Fernsehen gesehen hatte, konnte man jetzt aus fünf Metern Entfernung betrachten. Gi-gantisch und höchst komplex solche Triebwerke – echte Inge-nieurskunst.Der eigentliche Grund unserer Exkursion war aber der Blick in die ZfP. Doch in dem Umfang, wie wir es uns erhofften, wird es dort nicht praktiziert. Dennoch fand ich, und da bin ich sicher nicht der Einzige, dass es trotzdem ein sehr interessanter, auf-schlussreicher und wissenswerter Ausflug war, der, wie ich fin-de, jedem interessierten Elektrotechnik-Studenten angeboten werden sollte.

ThOMAS STIElER

Französischer Chansonnier zu Gast

Jean-louis Bertrand, Sohn eines KZ-Überlebenden, war am 12. April 2012 zu Gast im Senatssaal der hochschule am Magde-burger Standort. Dort präsentierte er vor mehr als 20 Gästen sein Programm „Gedenken und Frieden – Mémoire et Paix“.

Mit Gedichten und liedern gedachte er seinem Vater, louis Bertrand, der 1944 von Buchenwald nach langenstein-Zwieber-ge deportiert wurde, und den Opfern des Faschismus. Ehema-lige französische Soldaten des Ersten Weltkrieges hatten diese sogenannten Chansons gesungen, weil sie sich das Kriegsende wünschten.

Seit 1995 kommt der Franzose jedes Jahr nach Deutschland. „Mein Vater hat lange Zeit von seinen Erlebnissen berichtet. Irgendwann kam mir die Idee, seinen Stab zu übernehmen und seine Geschichte weiterzuerzählen“, so Bertrand. „Ich kann nicht sagen, was mein Vater tatsächlich erlebt hat, das ist unmöglich. Ich biete nur meine Stimme, um zu berichten, die Texte nahe zu bringen und Sorgen zu nehmen.“

Besonders interessant und aufregend war der Abend für die Dol-metscherinnen, die durch den Abend führten. Für sie war es ihr „erster richtiger, realitätsnaher Dolmetscherauftrag außerhalb des Dolmetscherunterrichtes“, erzählt Ewa Kozlowski. Die Ber-linerin studiert im 6. Semester Fachdolmetschen für Behörden und Gerichte. Ihre Kommilitonin, die 21-jährige Stephanie Mey-er, ist von der Zusammenarbeit begeistert: „Jean-louis Bertrand war sehr rücksichtsvoll zu seinen Dolmetscherinnen und ein angenehmer Redner, der, denke ich, eine sehr sensible Art hatte, mit dieser Thematik umzugehen.“

lISA SChEIThE

Grimme-Preis für Professor Uwe Mann

Uwe Mann, Professor für künstlerisch-technische Gestaltungs-mittel im Fachbereich Kommunikation und Medien und im Erstberuf Kameramann, ist auch außerhalb unserer hochschule aktiv. Das aktuelle Ergebnis: Der renommierte Grimme-Preis, die wichtigste Auszeichnung für anspruchsvolle Fernseh-Beiträ-ge, für den Dokumentarfilm „MEIN lEBEN – DIE FOTOGRAFIN SIBYllE BERGEMANN“.

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Der für Arte produzierte Film (Produktion: Maria Wischnews-ki, Regie: Sabine Michel, Schnitt: Gudrun Steinbrück) wurde bei der diesjährigen Grimme-Preis-Verleihung sogar doppelt geehrt – sowohl in der Kategorie „Wettbewerb Information und Kul-tur/Spezial“ als auch in der Rubrik „Publikumspreis der Marler Gruppe“.

Uwe Manns Kameraführung hat maßgeblichen Anteil an dem herausragenden Porträt der von schwerem Krebsleiden gezeich-neten Ausnahmekünstlerin Sibylle Bergemann, die kurz nach der Fertigstellung des Films verstorben war.

Ein Auszug aus der Begründung der Jury: „... Der Film schafft es, die Magie, die Sibylle Bergemanns Fotos innewohnt, auch auf das bewegte Bild zu übertragen. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt sein visuelles Konzept. Mit intensiven, oft melancholi-schen Bildern wird dem Zuschauer ein vielfältiger Blick auf das Sein – auch mit Momenten der leichtigkeit – vermittelt. Ein-drucksvoll sind auch die dichten Sequenzen von der Arbeits-weise der Fotografin, gezeigt bei Modeaufnahmen in Venedig. Was wir sehen, ist kein routiniertes Fotoshooting, sondern eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der zu fotografierenden Per-son, eine vorsichtige Annäherung an die beteiligten Menschen, eine behutsame Erkundung der prägenden und für sich spre-chenden Umgebung. Kameramann Uwe Mann nimmt diese Arbeitsweise auf, zeigt mit zurückhaltenden und doch gefühl-vollen Bildern das Geheimnis von Sybille Bergemanns Arbeits-weise, die sich dann in den Fotos dokumentiert: ihre Nähe zu den Menschen. ...“

Prof. Dr. AxEl GEISS

Horst Faas gestorben

Die hochschule Magdeburg-Stendal, besonders die Studieren-den und lehrenden des Bachelor-Studiengangs Bildjourna-lismus trauern um ihr Beiratsmitglied horst Faas, der zu den profiliertesten journalistischen Persönlichkeiten des 20. Jahr-hunderts gehörte. Gleich zwei Mal wurde der Fotoreporter mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.

Der 1933 in Berlin geborene horst Faas arbeitete seit 1952 für die Nachrichtenagentur Associated Press (AP), für die er mehr als 30 Jahre von allen großen Kriegsschauplätzen berichtete. Welt-weit bekannt geworden ist Faas vor allem mit seinen Bildern aus Vietnam, dort war er von 1962 bis 1972 auch Cheffotograf der Agentur. 1976 übernahm Faas schließlich die leitung der

europäischen Bildredaktion von AP in london, die er bis 2000 innehatte. 2005 wurde Faas mit dem Dr.-Erich-Salomon Preis der deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh), dem wich-tigsten deutschen Fotopreis, ausgezeichnet. Die DGPh würdigte ihn mit der Ausstellung „Visible War“, die außer in Frankfurt und Nürnberg auch in Magdeburg gezeigt wurde.

Im Jahr 2008 wurde horst Faas Mitglied im Beirat des neuge-gründeten Studienganges Bildjournalismus der hochschule Magdeburg-Stendal. Ein Jahr später übergab Faas der hoch-schule auch seinen gesamten beruflichen Vorlass, der nun wis-senschaftlich aufgearbeitet wird. horst Faas starb am 10. Mai 2012 in München im Alter von 79 Jahren. Die hochschule ver-liert mit horst Faas einen großzügigen Förderer, einen kompe-tenten Ratgeber und einen guten Freund.

Ansprechpartner:MIChAEl EBERT (DGPh)E-Mail: [email protected]

MIChAEl EBERT

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Offizieller Förderer:

Impressum treffpunkt campus

herausgeber: Rektor der hochschule Magdeburg-Stendal ISSN 1614-8770

Redaktion: Norbert Doktor (DOC) , verantwortlich Victoria Grimm (VG)

Mitarbeit: lisa Scheithe, Deborah Schmieg, Sina Wendtlayout / Satz: Carsten Boek

Druck: Koch-Druck, halberstadtAuflage: 3.000Titelfoto: Matthias Piekacz

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 22. Juni 2012

Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Diese Beiträge geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich die Redaktion vor.

Hochschule Magdeburg-Stendal – PressestelleBreitscheidstraße 2, 39114 Magdeburg

Telefon: (0391) 886 41 44Fax: (0391) 886 41 45Web: www.hs-magdeburg.deE-Mail: [email protected]

www.facebook.com/hsmagdeburgwww.twitter.com/hs_magdeburg

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absolventeninterview

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Wie ging es nach Ihrem Studienab-schluss weiter?Ich wusste schon von Anfang an, dass ich nach dem Bachelor mit einem Master wei-termachen möchte. Natürlich habe ich erst mal an verschiedene Master im Bereich Me-dien gedacht. Allerdings war das gar nicht so einfach, da etwas zu finden. Mit dem Master Pferdewissenschaften an der Ge-org-August-Universität Göttingen habe ich schon länger geliebäugelt, habe ihn jedoch nie ernsthaft in Erwägung gezogen, weil ich dachte, dass das nicht geht mit meinem Ba-chelor. Dann habe ich mir die Bewerbungs-bedingungen nochmal genauer angeguckt und beschlossen, dass ich mich da bewerbe, aber vorher noch mindestens zwei Praktika in der Pferdebranche mache. Also war ich auf dem haupt- und landgestüt Marbach und anschließend auf dem landgestüt Redefin jeweils in der Abteilung Marke-ting /Öffentlichkeitsarbeit. Ich habe mich schließlich für diese Fachrichtung entschie-den, weil ich es spannend finde im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Pferdebranche bzw. der landwirtschaft zu arbeiten. Pferde sind meine leidenschaft und warum sollte ich nicht die Möglichkeit ergreifen, mein hobby irgendwie in mein Berufsleben zu integrieren? Auch die land-wirtschaft übt eine große Faszination auf mich aus. Das ist alles zwar neu für mich,

obwohl ich Freunde habe, die in der land-wirtschaft tätig sind, aber es ist super inter-essant! Schließlich finde ich auch, dass man sich als ‚Medienmensch‘ irgendwie fachlich spezialisieren sollte. Denn wie soll ich etwas vermarkten, wenn ich gar keine Ahnung davon habe?

Wollten Sie schon immer mit Pfer-den arbeiten?Natürlich habe ich als Kind davon ge-träumt, „irgendwas mit Pferden“ zu ma-chen. Aus „irgendwas mit Pferden“ ist dann erst mal „irgendwas mit Medien“ geworden. Die Arbeit mit Werbung, Marketing oder im Bereich Öffentlichkeitsarbeit fand ich super interessant. Allerdings würde ich nicht sa-gen, dass ich schon immer unbedingt mit Pferden arbeiten wollte, im Sinne von „da-mit meinen lebensunterhalt verdienen“. Ich hoffe natürlich, dass ich nach meinem Master einen Job finde, bei dem ich mich mit dem Thema Pferd befassen kann.

Wie bereiten Sie sich praktisch auf die berufliche Zukunft vor?Seit November 2011 arbeite ich im Online-Marktforschungsinstitut horseFuturePanel. Ich bin dort als studentische Mitarbeite-rin tätig. hauptsächlich setze ich die Da-ten der Umfragen grafisch um. Es kommt auch schon mal vor, dass so eine Ergebnis-

präsentation auf Englisch erstellt werden muss. Außerdem programmiere ich einen Teil der Fragebögen und kümmere mich zusammen mit meiner Chefin darum, dass die „Panelisten“ über neue Befragungen informiert werden. Mein Steckenpferd ist Facebook. Da pflege ich die Seite des hor-seFuturePanel und sorge für Aktivität und Interaktivität. Ich habe auch schon Vor-schläge für die Verbesserung von Websei-ten in der Pferdebranche ausgearbeitet und schreibe beim horseFuturePanel meine Master-Arbeit.

Wie soll es nach dem Master für Sie weitergehen?Ich halte die Augen nach Stellenausschrei-bungen offen. Am liebsten würde ich ja wieder zurück in die Magdeburger hei-mat, aber da sind die Aussichten auf mei-nen Traumjob, Öffentlichkeitsarbeit in der Pferdebranche, eher schlecht. Vielleicht er-gibt sich auch etwas aus meiner aktuellen studentischen Mitarbeit heraus. Das muss man ein bisschen auf sich zukommen las-sen und im richtigen Moment zugreifen.

Was empfehlen Sie jetzigen Studie-renden?Jetzigen Studenten empfehle ich, alles aus-zuprobieren, wonach ihnen der Sinn steht. Man sollte Praktika nicht machen, weil sie Pflicht sind, sondern weil man nur da ler-nen kann, was einem Spaß macht und was man überhaupt nie machen will. Man sollte sich niemals einreden lassen, dass irgendet-was nicht möglich ist. Einfach machen und auch mal querdenken!

Wie hat Sie das Studium an der Hochschule auf Ihre jetzige Tätig-keit vorbereitet?In der hochschule habe ich eigentlich alles gelernt, was ich für den Bereich der Öffent-lichkeitsarbeit brauche. Das hätte ich zwar während des Studiums nie gedacht, aber es sind tatsächlich viele Dinge hilfreich. Gera-de in den Bereichen BWl, VWl und Mar-keting hat mir die hochschule gute Grund-lagen für den Master vermittelt. Und durch das Auslandssemester hat sich erstens viel an meinem Englisch getan und zweitens bin ich selbstbewusster geworden. Im Gro-ßen und Ganzen hat mir die hochschule eine Basis mitgegeben, die ich nicht mehr missen möchte.

Die Fragen stellte lISA SChEIThE

hochschul-Absolventin studiert Pferdewissenschaften

Empfehlung: Auch mal querdenken

Wer Journalistik/Medienmanagement studiert, hat nach dem Bachelor-Abschluss viele Möglichkeiten. Volontariat, Master oder doch direkt in den Beruf einsteigen? Mareen Deicke fiel die Entscheidung nicht schwer.

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SARAH-KATHARINA HAHN

Sarah-Katharina hahn ist seit Mitte September 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Bauwesen und auf das Gebiet Sicherheit und Gefahrenabwehr spezialisiert. Die Aufgabenfelder der 26-Jährigen sind vielfältig: Neben Forschungstätigkeiten zum Brandverhalten von Stoffen hält sie eine Vorlesung in ihrem Fachgebiet und betreut zusätz-lich Abschlussarbeiten. Gleichzeitig arbeitet sie intensiv mit ihren Kolleginnen und Kolle-gen an der Internationalisierung von Teilen der Master-Ausbildung, plant aktuell eine neue Versuchsreihe im Brandschutzlabor der hochschule und erarbeitet in Zusammenarbeit mit Studierenden Ausbildungsmodule für CONRIS (Cooperation Network for Risk, Safety & Security Studies), das Netzwerk europäischer Sicherheitsstudiengänge. Die gebürtige han-noveranerin studierte fünf Jahre an der hochschule Magdeburg-Stendal sowie Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (OVGU) Sicherheit und Gefahrenabwehr, beendete 2010 erfolgreich ihren Master und ist nach einem Jahr in der Praxis bei der Niedersächsischen Gewerbeaufsicht wieder an die hochschule zurückgekehrt. Zurzeit arbeitet sie außerdem an ihrer Promotion mit dem Titel „Entwicklung einer Methodik zur Bestimmung des Ver-brennungseffizienzfaktors von Feststoffen“ im Rahmen eines kooperativen Verfahrens mit der OVGU. SW

SAMIRA FREy-DRENKMANN

Samira Frey-Drenkmann ist Projektmitarbeiterin für Weiterbildung am Fachbereich Angewandte humanwissenschaften an der hochschule. Seit November 2011 arbeitet sie am Standort Stendal und hat sich neben der vielfältigen und herausfordernden Aufga-benstellung auch aufgrund der hohen Familienfreundlichkeit für ihre derzeitige Arbeits-stelle entschieden. Die Mutter zweier Töchter ist unter anderem an der konzeptionellen Planung und wirtschaftlichen Prüfung von Weiterbildungsangeboten beteiligt. Aktuell unterstützt sie den Aufbau des konsekutiven Master-Studiengangs Angewandte Kind-heitswissenschaften und Kinderrechte, der zum Wintersemester 2013/14 starten soll. Die 36-Jährige studierte selbst Angewandte Kindheitswissenschaften in Stendal und erhielt 2011 den Förderpreis für den besten Studienabschluss des Jahres in diesem Studien-gang. Dabei fand sie es immer bedauerlich, dass es dort bisher keine Möglichkeit gab, einen konsekutiven Master-Studiengang anzuschließen. Doch nun nutzt die gebürtige leipzigerin die Chance, ihren ganz persönlichen Beitrag zum Studienangebot an der hochschule zu leisten und ihre eigenen Erfahrungen und Kenntnisse in das Projekt ein-zubringen.

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CARSTEN KNoCHENMUSS

Carsten Knochenmuß absolvierte 2011 seinen Master in Maschinenbau an der hoch-schule Magdeburg-Stendal und wollte nach einigen Praktika in der Wirtschaft auch die andere Seite – die Forschung und Entwicklung – kennen lernen. Deshalb bewarb er sich an der hochschule und arbeitet seit Mai 2011 als wissenschaftlicher Mitar-beiter im Industrielabor. Er entschied sich, in Magdeburg zu bleiben, da die Men-schen offen sind für neue Ideen und viele Unternehmen in dieser Region innovative Werkstoffe verarbeiten. Zurzeit entwickelt er gemeinsam mit regionalen Unterneh-men einen innovativen Kühlaufbau unter Einsatz von Vakuumtechnik und arbeitet gleichzeitig an der Konstruktion, Prototypenfertigung und Simulation von Bauteilen. 2010 erhielt der 30-Jährige den IhK-Forschungspreis 2010 für die Master-Projekt-arbeit „Finite-Elemente-Analyse eines Composite-Motorradhelmes unter statischer Beanspruchung“.

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7. Lange Nacht

der Wissenschaft

am 2. Juni 2012

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Etwa 1.500 Gäste zählte allein die Hochschule während der Langen Nacht der Wissenschaft. Keine Überraschung war, dass Shary Reeves, Moderatorin der Fernsehsendung „Wissen macht Ah!“, hunderte kleine und große Fans anzog. Der erstmals aufgelegte Brückenbau-Wettbewerb entwickelte sich ebenfalls zum Zuschauermagneten. Ein unterhaltsamer Abend mit Erkenntnisgewinn – so wie es sein soll.