Trvefrykt Zine #2 · Wir könnens selbst noch gar nicht fassen, wir haben Ausgabe Nummer 2...

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Wir könnens selbst noch gar nicht

fassen, wir haben Ausgabe Nummer

2 gedruckt. Nummer 2. Vor einem

Jahr dachten wir noch nicht mal,

das wir überhaupt was mit diesem

Projekt erreichen. Doch dann haben

wir die erste Ausgabe veröffentlicht,

die besser ankam, als wir es uns je

denken konnten. Wir haben mit ei-

ner Aulage von 50 Stück begonnen

und dachten, die bekommen wir eh

nicht weg. Doch dann: ausverkauft.

Am ersten Tag. Für uns war das ab-

solut unglaublich. Danke an alle Leu-

te, die das möglich gemacht haben!

Danke an Strü für die superschönen

Graiken, danke an Leon für die Hil-

fe in der Siebdruckwerkstatt, danke

an Flip für das geniale Layout und

danke an Frosch, Chris und Benni

von der Hypno East Brigade für eu-

ren Support. Ohne euch alle wäre

das nicht möglich gewesen. Danke

natürlich auch an alle, die sich das

Heft gekauft haben und danke an

alle Online-Leser. Euer Support ist

unsere Motivation. Mittlerweile ha-

ben wir viel erreicht, TRVEFRYKT und

wir haben uns in der Szene etabliert

und in Weimar veranstalten wir jetzt

regelmäßig Shows. Uns haben sich

noch einige neue Mitstreiter ange-

schlossen, unter anderem Luca und

Lukas, von denen ihr in dieser Aus-

gabe auch schon Artikel indet. Auch

dabei sind Max und Etienne von

GAES, von denen ihr in Zukunft bei

uns Artikel lesen könnt. In Ausgabe

2 können wir euch viel mehr frischen

Content präsentieren, da wir nun tie-

fer in der Szene verwurzelt sind. Wie

einige andere Zines bekamen wir

die Gelegenheit Scheiben vorab zu

hören und haben zu neu erschiene-

nen Platten Interviews mit den Bands

geführt, die einige interessante Infos

gedroppt haben. Wir sind auf jeden

Fall sehr stolz auf diese Ausgabe

und freuen uns, das wir damit so tol-

le Bands aus dem deutschen sowie

internationalen Underground sup-

porten können. Wir wünschen euch

viel Spaß beim lesen! Falls ihr Bock

bekommt, an TRVEFRYKT teilzuha-

ben, schreibt uns einfach.

Auch für Booking-Anfragen sind wir

immer offen!! So, jetzt gönnt euch

dieses Heft und genießt die Som-

mertage. Geht auf Shows und/oder

veranstaltet selbst

welche.

Lebt Punk!

Grüße, Negasjon und Atmofear.

TRVEFRYKT

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REVIEWS

Anorakk ........................................................................................ 6

B.Son ............................................................................................ 7

Deathtrap ..................................................................................... 8

Haeresis ...................................................................................... 10

JxHxK ......................................................................................... 10

Make Unsure ............................................................................... 11

Rotten Cold / Distaste ................................................................. 11

Siberian Hell Sounds .................................................................... 13

Soulground / Tides Denied .......................................................... 15

The Great Cold ............................................................................ 16

Torch It ....................................................................................... 18

The Words That Make us Murder .................................................. 19

Vidargängr .................................................................................. 20

INTERVIEWS

Amanita ...................................................................................... 24

Carnal Tomb ................................................................................ 28

Cryptic Brood .............................................................................. 32

Deathtrap ................................................................................... 35

Deluminator ................................................................................ 39

Hell ............................................................................................. 43

Krake .......................................................................................... 45

Make Unsure ............................................................................... 51

Motorowl .................................................................................... 55

Soulground ................................................................................. 58

Tides Denied ............................................................................... 62

Torch It ....................................................................................... 65

Totenmusik .................................................................................. 68

Verheerer .................................................................................... 72

KOLUMNEN

Backbite Records ......................................................................... 80

SNDNBCK ................................................................................... 86

Newcomer: Into Coffin/Misery Vortex/Quallus .................... 88/92/96

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R E V I EW S

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ANORAKK - DEMO

Das Bremer Trio ANORAKK, über

welches noch nicht allzu viel bekannt

sein dürfte, ist meine bisherige Ent-

deckung im Raw-Black Metal Genre.

Gestartet wurde die Band als Duo,

jedoch kam kurz vor den Aufnahmen

noch Stefan am Gesang hinzu und

somit sind ANORAKK mittlerweile zu

dritt unterwegs und konnten ihren

ersten Tonträger in Komplettbeset-

zung einspielen. Was die Bremer live

taugen, werden wir nachreichen, da

wir erst am 07.05. in Gotha die Chance

haben werden, die Jungs bei einem

Gig zu erleben. Musikalisch haben die

Drei bisher ein Demo in Umlauf, ge-

bracht, welches ich mir selbstredend

angehört habe. Unerwarteterweise

lief dieser Tonträger in letzter Zeit

ziemlich häuig bei mir rauf und run-

ter, da die Jungs mit rotzigem, rohen

Black Metal Geballer durchweg zu

begeistern wissen. Das Demo besteht

aus fünf Tracks und schon im Opener/

Intro wird klar, welche Schiene Ano-

rakk fahren wollen. Black Metal mit

Einlüssen aus Punk und Crust. Der

Sound erinnert stark an alte Darkt-

hrone oder Celtic Frost Scheiben. Die

Vocals schreien wütende und verzwei-

felte Salven in das Mikrofon, während

die Drums umherwirbeln. Kaltes Rif-

ing, welches sofort ins Ohr geht und

sich dort auch recht schnell heimisch

einnistet, tut dann noch sein übriges

um diese kalten Songs zu vereisen.

Wer also mal wieder nach einem Lo-i

Black Metal Tonträger mit skandina-

vischem Flair und 90er Sound haben

sollte, muss das Debut von ANORAKK

auschecken. ATMOFEAR

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BLACK SHAPE OF NEXUS -

CARRIER

BLACK SHAPE OF NEXUS stehen

mittlerweile seit über einer Dekade für

tiefe, schwere und drückende Klänge

und sind nicht für umsonst eine der

derzeit angesagtesten Doombands

in ganz Deutschland. Mit CARRIER

haben die sechs Mannheimer ihren

vierten Langspieler veröffentlicht. Das

Artwork ist, wie schon von den ande-

ren Tonträgern der Band gewohnt,

großartig und entfaltet, zumindest bei

mir eine inspirierende Ader. Inhalt der

Scheibe sind 6 Songs, wobei der letz-

te Titel „Triumph of Death“ eine eige-

ne und sehr gelungene Interpretation

des gleichnamigen Hellhammer Klas-

sikers ist. Der Opener I CAN´T PLAY

ITfängt mit obskuren Klängen an,

vor eine todinstere und erdrückend

schwere Passage einsetzt, die den

Hörer problemlos in den Song eintau-

chen lässt. Kurz um, die Atmosphäre

nimmt hier sofort in Beschlag!

Selbstverständlich wird diese erdige

und schleppende Gewaltorgie auch

durch andere Elemente verfeinert, so

inden sich zum Beispiel in Track Num-

mer 2 LIFT YOURSELF, nach einem

drone-igen Intro, heftige Metalpunk

Klänge, gepaart mit iesen Doom-

parts, wieder. Der Song schlägt mi-

nutenlang in das Gesicht des Hörers

und bietet auch erfahreneren B.SON

Hörern eine ungewohnte Seite.

Dieses schnelle, belebende Rifing in-

det sich auch an der ein- oder ande-

ren Stelle im Album wieder. Mit Sach-

senheim haben die Jungs dann ihre

Ode an den 70er Doom rausgehauen,

denn cleane Vocals, Ohrwurmrifing

und eine richtig dicke Retrostimmung

machen diesen Song zu meinem kla-

ren Favoriten der Platte.

CARRIER ist eine Scheibe, welche

nach dem ersten Durchlauf schon ei-

nen bleibenden Eindruck hinterlassen

kann, die man jedoch je öfter man sie

hört, immer mehr zu schätzen weiß.

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Grandioses Album und für mich per-

sönlich die beste Platte, die BLACK

SHAPE OF NEXUS bisher veröffent-

licht haben. ATMOFEAR

DEATHTRAP – THE DEMO

Hier handelt es sich um nichts Gerin-

geres als die schmackhafteste Frucht

vom Metalhype-Baum. DEATHTRAP

aus den Niederlanden sind die wohl

vielversprechendsten Metallic Hard-

core Newcomer im Moment neben

DEATHBEARER. Ihre erste Veröffent-

lichung, eben diese Demo, ist wie

ein Hammerschlag gegen den Kopf.

Schon der Opener „Bad Blood“

macht keine Gefangen, heftiges ge-

shredde zu Beginn, peitschende und

verdammt schnelle Thrash-Riffs und

ein Singalong, der sofort Gänsehaut

verursacht. Die Stimme von Tom ist

grandios, er ist einer der besten Hard-

core-Vocalists zur Zeit. Danach geht’s

mit „Deathtrap“ groovy weiter, be-

sonders geil der Youth Crew – Mosh

gegen Ende. Der 3. Track der Demo

heißt „Static“ und bleibt qualitativ weit

oben, er ist etwas langsamer, basslas-

tiger und aggressiver als der Rest. Das

Mainriff killts einfach und auch hier

überzeugt der extrem pissige Mosh-

part. „Wicked Ways“ ist dann der per-

fekte Abschluss, verdammt oldschool,

ieser Mosh und auch wieder ein killer

Singalong. „Another Cofin, Another

Nail“ - Gänsehaut pur! DEATHTRAP

haben wirklich eine Glanzleistung ab-

geliefert, die beste Hardcore-Demo

die ich jemals gehört habe. Ich freue

mich schon auf die Split mit HOLLOW

TRUTH und die Full Length, die schon

in Arbeit ist. Mehr dazu im Interview!

NEGASJON

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HAERESIS – S/T DEMO

Mit den 4 Menschen von HAERESIS,

welche vor kurzem ihr erstes Demo

veröffentlicht haben, kommt eine

wahrhaft erfrischend, düstere Kombo

aus der Hauptstadt daher. Einigen Le-

sern ist die Band vielleicht noch unter

ihrem alten Namen HEKSENHAMER

bekannt. Durch den Namenswechsel

und die Entscheidung, als Quartett

statt als Quintett, den Weg weiter zu

gehen, war mir Anfangs etwas mul-

mig zumute, ob der von mir schon

2x live bewunderte Sound, das hal-

ten konnte, was er mir Live vermittelt

hatte, nämlich pure Finsternis. Umso

gespannter war ich natürlich endlich

in das Debutrelease der hoch sym-

pathischen Jungs rein zu hören. Der

Hörgenuss wird von vornherein durch

das äußerst ansprechende Artwork

gesteigert und macht direkt Lust auf

die kommenden 3 Tracks.

Opener ist ein Song mit dem klang-

vollen Namen TAXUS BACCATA,

welcher mit insterer Atmosphäre auf-

wartet. Die Vocals sind bitterkalt und

gehen sofort ins Mark, indessen an

den Drums zwischen Blastbeats und

ruhigeren Rhythmen gewechselt wird.

Das Rifing ist grandios, die Klänge zie-

hen den Hörer schnell in seinen Bann

und laden zur Reise in andere, weitaus

trübere Sphären ein. Musikalisch wird

hier ein nahtloser Mix aus Black Me-

tal, Crust und zum Teil auch Sludge

gespielt, diese Kombination hört man

nicht aller Tage, dass sie gut funkti-

onieren kann, bestätigen HAERESIS

mit ihren Demosongs. Im Folgetrack

SUMMIT CROSS, geht es erstmal ru-

higer voran, bis sich die episch an-

mutende Stimmung zum Höhepunkt

steigert und in Form eines instrumen-

tellen Feuerwerks endet. Anspieltipp

und gleichzeitig mein Lieblingstrack

ist jedoch BLACK HOLE ENTITY, wel-

cher mich mit seinem Mainriff direkt

in einen Strudel aus Verzweilung und

Wut gezogen hat, den man nach Be-

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endigung des Titels direkt nochmal

aufsuchen möchte.

HAERESIS konnten mich nicht nur Live

auf ganzer Länge überzeugen, auch

das Demo ist großartig geworden.

Wer auf USBM mit einer richtig kalten

Note steht sollte sich die Hauptstäd-

ter zu Gemüte führen. Ich für meinen

Teil bin schon gespannt, welche Ent-

wicklung dieser Sound auf kommen-

den Scheiben nehmen wird. ATMOFEAR

JXHXK – AUF BIEGEN UND

ERBRECHEN

JxHxK ,dass das Kürzel für Johnny hat

Krätze ist, haben mit BIEGEN UND

ERBRECHEN ihren zweiten Tonträger

auf den Markt gebracht. Das selbster-

nannte, aber ziemlich treffend gewähl-

te, Antipreussen Violence Quartett

wartet auf dem, als Tape erschie-

nenen, 15 Track starken Album mit

krachenden Hymnen auf. Die Lyrics

sind wie schon im Vorgänger rotzig

und angepisst, wobei man den Pots-

damern dennoch einen Reifeprozess

beim Songwriting bescheinigen kann.

Inhaltlich befassen sich die Jungs mit

der Szene, sozialen und politischen

Ungereimtheiten und natürlich auch

mit alltäglichen Wutgeschichten.

Musikalisch erwartet den Hörer ein

Feuerwerk aus Blastbeats, dreckigen

Vocals und brutalen Riffs. Was JxHxK

aber wirklich auszeichnet, sind die

eingängigen Melodien und die gut

verständlichen Texte. Außerdem sind

die geringen aber gut positionier-

ten Hardcore Einlüsse ebenfalls ein

Kernpunkt des individuellen Sounds

der Band. Alles in allem wird dieses

Werk so ziemlich jeden Fan heftigen

Powerviolences zufriedenstellen kön-

nen und bei dem Ein- oder anderem

auch über längere Zeit rauf und runter

laufen. Ich persönlich entdecke noch

nach dem etlichsten Durchlauf auf

BIEGEN UND ERBRECHEN neue Stel-

len die mich ixen und diese Scheibe

bei mir auf der Playlist ganz weit nach

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oben katapultieren. ATMOFEAR

MAKE UNSURE – DEMO 2k16

Youth Crew Shizzle aus Arnstadt

(das ist ganz tief im Wald) incoming!

MAKE UNSURE nennt sich die Trup-

pe und hat Anfang des Jahres eine

feine Demo rausgebracht. Das Intro

der Scheibe ist noch etwas wackelig

auf den Beinen und überzeugt nicht

ganz, danach schießt die Band aber

aus allen Rohren. „Behavior“ lädt ab

der ersten Sekunde zum stompen ein,

die OI-Kante macht sich hier stark be-

merkbar und klingt verdammt cool.

Schöner Side-To-Side Part mit Sin-

galong in der Mitte, echt ein geiles

Ding. „Not Ready“ packt dann mit

dem Lachen zu Beginn einen echten

Klischee-Move aus, der aber super

passt. Kurzer Song, besonders geil

das Geballere am Ende. Dann folgt

der beste Track der Demo „Unsure“,

der Sing-a-long Part ist wahrschein-

lich das geilste, was ich seit Langem

im Youth Crew Genre gehört habe,

riiiiichtig fett!! Beim letzten Song der

Scheibe, „Talk“, ist das Mainriff ein

echter Banger und MAKE UNSURE

grooven, was das Zeug hält. Alles in

allem – geile Demo. Solltet ihr euch

anhören, wenn ihr auf Youth Crew

steht oder Haare habt, die kürzer als

5mm sind. Wird euch dann sicherlich

gefallen! Das Teil könnt ihr euch auch

kostenlos bei Bandcamp laden, also

los jetzt hier. NEGASJON

ROTTEN COLD / DISTASTE –

SPLIT

Ganz frisch landete also die ROT-

TEN COLD und DISTASTE Split auf

meinem Schreibtisch. Das ganze Teil

kam als 10“ im Grau/Weißem Vinyl

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an. Schon der Hinweis allein, hier

den Alten Plattenspieler auf 45 RPM

zu stellen, machte mich stutzig. Also

Bathory Platte raus und das Teil auf-

gelegt. Seite A gehört voll und ganz

ROTTEN COLD, die beachtliche vier

Lieder auf die Scheibe gepresst ha-

ben. Schlagartig, und dass meine ich

wortwörtlich, wurde klar warum vier

Songs trotz erhöhter Geschwindigkeit

auf die Platte zu bringen waren.

Ein feinstes Geballer, irgendwo zwi-

schen Hardcore Punk und Grind bal-

lerte auf mich ein. Auf die Fresse und

ab geht’s. Dabei könnte man einer-

seits denken, Herr Madball würde hier

seine Stimme leihen und im anderen

Moment hört man einfach nur böses

Geschrei. Das Schlagwerk macht da-

bei auf Flakgeschütz á la Marduk und

bringt ab- und an mal sowas wie einen

tanzbaren Beat in das Ganze.

Die Lieder kommen dabei schnell zur

Sache und ende dabei meist noch

schneller! Doch beim letzten Song

wird es dann doch wieder etwas lang-

samer. Fast Beatdown ähnlich an-

fangs, endet es dann doch wieder nur

in schier endloser Gewalt.

Ich Freier das ganze jedoch gerade

ziemlich hart. Schnell, auf die Fresse

und dabei klingt es nicht mal schlecht

oder ungeplant.

Während ich die Texte so überliege,

stelle ich fest, dass diese auch gar

nicht mal so unkreativ und gleichzeitig

Kritisch sind, was man bei dem Genre

nicht gerade erwarten kann. ROTTEN

COLD besingen ihre Lieder auf Eng-

lisch und nun ja, so link wie ich hier

die Finger beim hören schwingen

musste, genauso schnell war es dann

auch vorbei.

Bevor ich die Scheibe umdrehe um

DISTASTE zu hören, will ich hier noch

auf die LP an sich eingehen. Die Hül-

le ist aus dicker Pappe und auf dem

Cover, welches meinen Geschmack

auf jeden Fall trifft, ist ein „Schweine-

priester“ zu sehen in einer Art Kardi-

nalsrobe und einer Mütze auf der ein

Kreuz, ein Halbmond und ein Davids-

tern abgebildet ist, die schweinsartige

Figur ist dabei mit Blut geschmückt.

So nun aber zu Seite zwei.

DISTASTE klingt hier vom Gitarren-

sound schon dreckiger und entfernt

sich auf jeden Fall weiter vom Hardco-

re als es ROTTEN COLD taten. Böses

Gegrunze und Geschrei, gefolgt von

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einem noch schnelleren Drum. Dazwi-

schen mal ein langsamer Breakdown

und dann geht das Gehämmer wieder

fröhlich weiter. Das hier erinnert mich

trotz allem mehr an War Black Metal

als an Grind, wobei die Grind Einschlä-

ge auf jeden Fall reichlich vorhanden

sind, und auch HC Punk kommt hier

wieder irgendwie zu tragen. Schwer

irgendwo einzuordnen. Irgendwas

zwischen Full Of Hell, Teethgrinder,

Converge und Behemoth. Man mag

mich für den Vergleich hassen aber so

weit entfernt ist er, nach meiner Auf-

fassung gar nicht. Dass es schneller

zu Sache gehen wird, hätte aber auch

schon klar sein müssen, bei sieben

Songs auf der Seite.

Die Texte sind dabei auf Deutsch und

mal mehr mal weniger verständlich

aber nachlesbar. Besonders gut gefällt

mir hier der letzte Song „Kraken“ der

Text hier ist herrlich. Grüße hierbei an

S.M. Krakenmusik Ahoi! Aber abgese-

hen von solchen Texten werden auch

hier wieder Sozialkritische Themen

angesprochen. Bei „KONSVMGEIST“

wird es dann zum ersten Mal etwas ru-

higer. Schreiender gut verständlicher

Gesang, der voller Hass und Inbrunst

über den Hörer herein bricht. Spätes-

tens bei „DER GVTE TON“ wird klar,

dass besorgte Bürger und Nazis hier

keinen Zuspruch inden werden. Was

soll man sagen, technisch einwand-

freies Geknüppel, kritische Texte und

eine geile Aufmachung, also Artwork

und Platte betreffend. Ich inde es

eine angenehme Abwechslung und

steh voll auf die Split! SWIPAL

SIBERIAN HELL SOUNDS -

A CULT WILL RISE

Und dann ganz plötzlich kommt die-

ses Erwachen, ein Riff welches sich

von hinten anschleicht und dir plötz-

lich ins Gesicht schlägt.

A cult will rise, das neueste Album der

Australier von Siberian Hell Sounds

redet nicht lange um den heißen

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Brei herum, sondern kommt direkt

auf den Punkt. Durch das Frankfurter

(am Main) Label Abekeit konnte eine

Langrille realisiert werden, welche mit

sieben Titeln aufwartet und mit sei-

nen düsteren Hardcore-Klängen dein

Weltbild erschüttern wird.

. Ein Anfang – das Ende? Fest steht,

dass die Weltuntergangs-Atmosphäre

dieses Songs ein beklemmendes Ge-

fühl der Endlichkeit hinterlässt, wäh-

rend man nicht anders kann als sich

(un)rhythmisch zur Musik zu bewegen,

denn die donnernden Passagen las-

sen wenig Spielraum für lange Inter-

pretationen. Brachial und ohne Pau-

se geht es mit ⍕ weiter, schnell wird

klar wieso die Band sich Siberian Hell

Sounds nennt – eiskalt und dämonisch

böse prescht der Song vorwärts und

hinterlässt nichts als ein brennendes

Gefühl im Nacken, doch zum Glück

bringt ⍎ etwas Ruhe mit sich. Die

tragenden Passagen des Songs drü-

cken wie dich mit einer Schelle an die

Wand - Thema Schellen: Mit habe

ich meinen persönlichen Titeltrack für

den Schellenmonat gefunden, sattes

Geballer mit einer ruhigen Passage –

was will man mehr?

Nun kommt der Clou der Platte, denn

möchte man die B-Seite hören und

hat noch die 45 RPM der ersten Seite

eingestellt, darf man sich zwar über

einen ordentlichen Tempoanzug des

Schlagzeugs erfreuen, doch die Dis-

ney-Stimme weiß nicht zu amüsieren –

also, beim Seitenwechsel einen Gang

langsamer treten, damit man die ver-

bleibenden drei Songs in Ruhe genie-

ßen kann.

By the voice of his master besticht

durch seine angenehmen Tempo-

wechsel, welche mal ballernd, mal

tragend den Song zu einem der ab-

wechslungsreichsten des Albums

macht. A cult will rise stellt sich hier

als einer der langsameren Songs des

Albums vor, doch walzt der Song gut

vorwärts, ist für meinen Geschmack je-

doch etwas zu überdehnt – Live sicher

deutlich angenehmer. Den krönenden

Abschluss liefert Ishtar, welcher sich

anders als der Rest der Songs prä-

sentiert, leicht angezerrte Gitarren,

ruhige Riffs, langsames Drumming –

ungewöhnlich für das Album, jedoch

eine sehr angenehme Abwechslung

und nicht weniger druckvoll als der

Rest des Albums.

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Eine durchwegs großartige Schei-

be liefern Siberian Hell Sounds mit

A cult will rise ab, für welche sich die

lange Wartezeit deinitiv gelohnt hat.

Wer neugierig ist und sich die teuren

Versandkosten aus Australien sparen

möchte, sollte Abekeit kontaktieren

und dieses schöne Stück Vinyl ergat-

tern. HERR J.

TIDES DENID/SOULGROUND -

SPLIT

Eine Split von 2 der mächtigsten

HC-Combos Deutschlands ist er-

schienen, nebenbei bemerkt über die

mächtigsten HC-Labels Deutschlands.

TIDES DENIED und SOULGROUND

haben das gute Teil über BACKBI-

TE RECORDS und POWERTRIP RE-

CORDS veröffentlicht! Hier habe ich

natürlich premium Material erwartet

und wurde nicht enttäuscht. Fangen

wir mal mit der TIDES DENIED Sei-

te an. Schon das Intro haut mich um,

diese verdammt coole Bass-Line, fuck,

das ist fast Stoner-Shit! Danach geht

dann auch das rasendschnelle Ge-

kloppe los und der Groove im Main-

riff packt einen ab der ersten Note.

Dann noch diese Gänsehaut-Stimme

am Ende, was will man noch mehr?

Top-Eröffnung! „G.T.F.O.“ ist ein soli-

der TIDES DENIED Track, nichts wirk-

lich besonders, aber gut. Doch dann

der letzte Track dieser Seite, „Pursue

No Plan“, das ist einfach nur Punk.

Schön abgehackte Songstruktur die

etwas weird klingt, aber geil. Dann

Gastgesang, der cooler nicht hätte

klingen können und ein richtiges gute

Laune Riff. Passt so! Nun zur SOUL-

GROUND Seite. Das Intro „All Falls

Down“ ist düster, doomy und passt

gut zu einem Bonghit. Am Ende des

Tracks dann noch ieser Mosh, rich-

tig starke Nummer. „Flickering Void“

heißt der nächste Track und überzeugt

durch die Gitarrenfraktion, die einen

verdammt schweren Sound rausholt.

Sänger Schlange gibt auch wieder

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alles, seine Vocals klingen schön rau

und in der Tat etwas giftig. In der Mit-

te des Songs holen die Berliner einen

verdammt geilen Bass-Part raus, der

nach einer Überleitung die wie ein

lackern wirkt (gute Verbindung zum

Titel – check) in ein atmosphärisches

Songoutro mündet. Der letzte Track

der Platte ist „Rush“, diese Nummer

wurde schon vorab veröffentlicht.

Klassischer SOULGROUND Stuff,

stonerlastige Riffs, feines Mid-Tem-

po gehacke und groovy Mosh vom

allerfeinsten. Mein Fazit: Die Split ist

einfach nur allerbeste! Von beiden

Seiten ein super gelungener Output,

den man sich als Hardcore-Fan nicht

entgehen lassen sollte. Kauft euch

das schicke Teil am besten als Vinyl,

das Cover ist zu hübsch um es sich nur

digital zu gönnen. NEGASJON

THE GREAT COLD –

THE GREAT COLD

Das Jahr 2016 dürfte noch viele Über-

raschungen zu bieten haben. Eine da-

von ist deinitiv das gleichnamige Al-

bum von THE GREAT COLD, welches

am 21. Februar das Licht der Welt

erblickte. Die vier Marburger machen

laut eigener Aussage etwas zwischen

Postrock und progressivem Metal.

Klingt deinitiv vielversprechend.

Die CD selbst kommt in einem Papp-

cover daher, auf ein Booklet hat man

verzichtet aber dafür gibt’s ein Poster

mit dem Artwork. Das Cover zeigt eine

düstere in Nebel gehüllte Landschaft.

Der erste Song „EOS“ beschallt den

Raum und nach einem kurzen Sound-

sample geht es auch schon los. Ein

Blast Beat und die Typisch hohen Post

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Rock Gitarren begeistern die Ohren.

Ich bin gerade sehr an älteres „Al-

cest“ erinnert.

Jetzt schon positiv ist, dass man von

der Trägheit und Seichtigkeit des

Postrocks Abstand nimmt und sich

traut etwas härtere Wege zu gehen.

Nach diesem Überraschend schnel-

len Part wird es wieder etwas ruhiger,

Gitarren nehmen sich zurück und das

Drum bleibt ganz weg. Langsam bau-

en sich die Instrumente wieder auf.

Um dann wieder zu einer Epischen

Melodie zu verschmelzen, die den

Hörer deinitiv mit sich reißt.

„BOREAS“ wird nun schon düsterer.

Das Intro könnte genauso gut einem

Post Black Metal Album gehören. Ge-

rade der Drummer fällt hier auf, da

dieser wirklich zu tun hat, keinesfalls

ein bescheidener Beat der hier vor-

gegeben wird. Das Grundgerüst von

THE GREAT COLD ist gelegt. Hohe

Gitarren und ein wirklich technisches

Schlagwerk, und der Bass. Dabei gibt

eine Gitarre schnarrende Riffs vor und

die andere experimentiert mit diver-

sen Tönen und Melodien. Das klingt

jetzt vielleicht nicht nach viel aber das

Konzept geht bisher auf. Bei dem Lied

„BOREAS“ kann man sogar ein paar

Doom Elemente erkennen, was der

Abwechslung sehr förderlich ist. Des

Weiteren bemüht man sich die musi-

kalischen Themen zwar lang zu ziehen

damit man sich in den Melodien ver-

lieren kann, jedoch werden hier viele

verschiedene Themen geboten.

„OREAD“ wird noch dunkler und

schwerer als der vorherige Song. Ge-

rade das Drum steht für mich hier im-

mer noch im Vordergrund. Eine der

beiden Gitarren wurde nun auch or-

dentlich Tief gestimmt und Bricht sich

ihren Weg durch das Lied.

„CHIONE“ ist mit 1:45 min, mit Ab-

stand das kürzeste Lied der CD. Eine

sehr langsame sehr depressive Melo-

die zieht sich durch die Minuten und

dann ist plötzlich für ein paar Sekun-

den stille.

Der nächste Song, nämlich „AURAI“

schlägt dann wieder mit einem Blast

Beat ein. Mir ein etwas zu unsanfter

Start nach der Atempause. Jedoch ist

die Melodie, die sich nach dem Blast

Beat ergibt sehr schön, hart aber ir-

gendwie hoffnungsvoll. Jedoch hält

dies nicht sehr lange, da die tiefe Gi-

tarre schnell dazwischen lankt. Dieses

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Lied zeichnet sich durch schnelle The-

menwechsel aus und bringt frischen

Wind in die Scheibe.

„ORPHNE ist mit 7:13 min das längs-

te Stück der CD und beginnt sehr

träge, bis das Schlagzeug fast Mili-

tärmarsch-Artig einsteigt. Schließlich

bringt man ein paar klassische Metal

Riffs ein und fertig ist das Ganze.

Ich denke ich muss nicht weiter auf

die zwei letzten verbleibenden Lie-

der eingehen, ich denke das Konzept

hinter „The Great Cold“ ist ein wenig

klargeworden. Die Band schafft es

deinitiv die Spannung bis zur letzten

Sekunde aufrecht zu erhalten da jeder

Song neue Elemente vermischt und

neue Melodien bereithält, was beim

Post Rock / Post Metal nicht selbstver-

ständlich ist, da Bands aus diesem Be-

reich oft und vor allem schnell Mono-

ton werden. Post Rock / Metal / Black

Metal / Doom / Progressiv, das alles

wird hier vermischt und bildet eine

gewaltige Soundkulisse. Auch das

Mixing und die Aufnahmen sind gran-

dios in diesem Album keineswegs ro-

her Sound. Ich denke bei dieser Art

der Musik ohne Vocals oder Samples

ist es wichtig, dass einen die Instru-

mente fesseln können und man sich,

während man die Musik hört, in ande-

re Welten denken kann, beziehungs-

weise einfach mal an nichts denken

kann und dabei ordentliche Töne ums

Ohr gefeuert bekommt. Dies hat das

Album von THE GREAT COLD jeden-

falls geschafft und ich persönlich kann

dieses Teil nur empfehlen! SWIPAL

TORCH IT – GHOST TOWN

Benni von DEPRAVATION hat eine

neue Band am Start – TORCH IT. Was

es da zu hören gibt? Groovigen HC

im Stile von HARM/SHELTER und co.

Anfang dieses Jahres haben sie ihre

„Ghost Town“ EP veröffentlicht und

das Teil kann sich wirklich sehen las-

sen. Mit „Reality Check“ haben sie ein

starkes Intro auf die Platte gepresst,

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das Mainriff ist eine Groove-Dampf-

walze die Vocals klingen wirklich fan-

tastisch. Etwas abgehackt, aber das

verleiht dem Ganzen eine ordent-

liche Prise Punk! Dann folgt guter

Mosh, feiner Singalong, grundsolider

HC-Stuff eben. Beim nächsten Track,

„Square One“, gibt es Gangshouts

zu hören die mal nicht peinlich prollig

klingen, wie auf den meisten anderen

Hardcore Records, dazu dann noch

den besten Moshpart der Scheibe.

„Tough Love“ überzeugt dann mit

klassischem HC-Herzschmerz Lyrics

(an alle hippen Szene Boys and Girls,

das ist feinstes Tattoo-Material, ich

wollts nur gesagt haben!) und ver-

dammt starken Riffs, also die Gitar-

renfraktion leistet hier die beste Ar-

beit auf der EP. Zum Abschluss dann

„Life Is War“ mit einem Feature von

Jay HARM/SHELTER. Der Track macht

wirklich alles platt, Mid-Tempo Groo-

ve trifft ballerndes Schlagzeug. Der

Bass klingt verdammt geil und rückt

kurz in den Vordergrund, was dem

Song den richtigen Biss verleiht. Dann

natürlich das grandiose Feature von

Jay, ein richtig starker Gastpart. Ins-

gesamt haben TORCH IT eine grund-

solide Hardcore EP released und man

darf gespannt sein, was da in Zukunft

noch so kommt! Ich kann euch diese

Scheibe nur ans Herz legen, die gibt’s

auch kostenlos auf Bandcamp. Da

sind also keine Ausreden mehr mög-

lich! NEGASJON

THE WORDS THAT MAKE

US MURDER – YOUR GOD IS

DEAD NOW EP

Ein neuer, hörenswerter Emporkömm-

ling aus der Münchner Szene, ist

das Nihilist Hardcore Quintett THE

WORDS THAT MAKE US MURDER

oder kurz um TWTMUM, die mit ihrer

YOUR GOD IS DEAD NOW EP ziem-

lich wütend um sich geschlagen ha-

ben. 4 Tracks mit der sehr wahrscheinli-

chen Motivation „Hass“ geschrieben,

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ballern hier alles nur erdenkliche weg.

Die Vocals rotzen einem tollwütigen

Hund ähnelnd umher, während die

Drums zwischen Blastbeats, 2-Step

und Powerviolence variieren ohne im,

wie schon oft woanders gehörten, ner-

vigen Chaos zu enden. Auch die Me-

lodien und aggressiven Gitarrenparts

sind auf der EP hervorragend einge-

fangen worden. Mit dieser bissigen

und bis zum letzten Ton angespann-

ten Atmosphäre, ist es kein Wunder,

das TWTMUM schon mit Bands wie

Implore oder AcxDC auftreten durf-

ten. Der Debuttonträger macht auf je-

den Fall ordentlich Bock auf mehr und

ist ein wahrlich passender Soundtrack

für Tage, an denen mal wieder alles

noch beschissener läuft, als ohnehin

schon. ATMOFEAR

VIDARGÄNGR - A WORLD

THAT HAS TO BE OPPOSED

Mit A WORLD THAT HAS TO BE OP-

POSED haben die Leipziger Black/

Death Metaller VIDARGÄNGR ihren

neuen Tonträger via War Anthem

Records veröffentlicht. Wer sich aus-

giebig mit dem Debut der Sachsen

beschäftigt hat, oder vielleicht sogar

schon Gelegenheit hatte die Combo

live zu erleben, der weiß welche Här-

te und Energie sich hinter den darge-

botenen Klängen verbirgt. Die neue

Scheibe besticht schon auf den ersten

Blick durch äußerst ansehnliches Art-

work. Die Tracklist umfasst 7 Songs

und zeigt eine Gesamtdauer des Ton-

trägers von knappen 40 Minuten an.

Der Opener AND DEATH WILL CON-

QUER THE WORLD zieht den Hörer

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sofort in einen Strudel, selten hat

mich ein Intro dermaßen mitreissen

können. Durch verzweifelt klingende

Stimme und tiefschwarze, ruhige Klän-

ge kann hier eine gnadenlos düstere

und dichte Atmosphäre aufgebaut

werden, die so authentisch wirkt, dass

man ihr einfach verfallen muss. Nach

dem ersten Song geht es dann direkt

mit Blastbeats und roher Wut voran,

BURNING ABYSS lässt vom ersten bis

zum letzten Ton keinen einzigen Stein

auf dem anderen und drischt sich 6

Minuten lang quer durch die Gehör-

gänge. A WORLD THAT HAS TO BE

OPPOSED bietet durchweg ein star-

kes Ambiente und weiß durch ham-

merharte Riffs, eine enorme Leistung

an den Drums und eiskalte Vocals zu

überzeugen. Die crustigen Parts aus

dem Demo sind auf der LP deutlich

reifer geworden und an einigen Stel-

len durch Death Metal Einlüsse er-

setzt worden. Die Brachialität kann

durchweg auf hohem Niveau gehalten

werden und prügelt sich 40 Minuten

lang, kompromisslos aus den Boxen.

Bei mir läuft die neue VIDARGÄNGR

mindestens einmal am Tag durch um

mir mein Gehirn freizupusten. Mit II

und LIHHAMON haben sich Leipziger

Bands deinitiv einen Status im rohen

und brutalen Black Metal erarbeitet,

den das Quintett nochmal untermau-

ern kann.

Würden wir ein Punktesystem führen,

wäre A WORLD THAT HAS TO BE

OPPOSED eine klare 10, da ich auch

nach dem 20. Durchlauf nichts inde,

was hier nicht hingehört.

ABSOLUTE EMPFEHLUNG! ATMOFEAR

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I N T E R V I EW S

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Wie kam es zu dem Umstand die Band Amanita ins Leben zu rufen? Was

verbirgt sich hinter diesem Projekt, eventuell könnt ihr auch Auskunft über

die Bedeutung des Bandnamens geben?

David und ich, beide Gitarre, haben uns im Kontext unseres Studiums kennen-

gelernt. Eine Mischung aus Liebe zu ähnlicher Musik und Langeweile führte

dann zu ersten gemeinsamen Versuchen, die sich zunächst auf einen Sommer

voll Riffgeschrubbe und billig Pizza beschränkten. Mit Kai hatte ich ein wöchent-

liches Stelldichein mit Bier, Kippen und 2 Akustikgitarren, allerdings hatte er

zu dieser Zeit zufällig und in einem anderen Kontext angefangen Schlagzeug

zu spielen und auch wenn er nicht die Intention hegte, das zu vertiefen, ist er

irgendwie doch eingestiegen und schließlich hängen geblieben. Dann fehlte

natürlich noch ein Bass-Mensch und als Bekannter von Bekannten kam Lukas

mal zum Ausprobieren vorbei. Musikalisch war das zwar zunächst nicht so seins,

aber menschlich hat es gleich gefunkt und so war das LineUp im Dezember

2012 komplett.

Eure Musik, ist eine fabelhafte Mixtur aus ruhigen Postrock -Klängen und

schweren Doomparts. War diese Mischung ein Ergebnis erster Jamsessi-

AMANITAEine meiner absoluten lokalen Lieblingsbands

sind die Jenaer AMANITA. Das Quartett besticht

musikalisch durch eine atmosphärische Mischung aus

Post Rock, Doom und Melancholie. Grund genug für

mich, mir mehr spannende Informationen über diese

Kombo einzuholen.

ATMOFEAR

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ons, oder war von Anfang an klar, wo ihr hinwolltet?

In der Anfangszeit war es dezidiert Stoner-Doom a la Sleep, Electric Wizard

oder Ice Dragon. Durch die anderen beiden, kamen dann aber andere Einlüsse

hinzu. Durch Kai eher jazzige und math-rock-mäßige Passagen und von Lukas‘

Seite Hardcore, Screamo und Emo. Wie die Hörgewohnheiten von jedem sich

wandelten, so auch die Musik von Amanita, so dass es bis heute kein Ziel in dem

Sinne gibt, sondern ein Experimentieren mit den Einwürfen jedes Einzelnen.

„We are here to make you think about death and get sad“ Die Musik spie-

gelt das deutlich wider, doch woher kommt dieser melancholische Grund-

gedanke?

Die Herkunft dieser Phrase ist eher unspektakulär, nämlich von Scott Pilgrim vs.

the World. Einmal aufgeschnappt fanden wir aber, dass sie doch sehr gut auf

unsere Musik passt. Die Melancholie an sich hingegen, entsteht einfach durch

die Beobachtung, dass die Welt um uns herum ein Haufen Scheiße ist.

Ihr habt mittlerweile schon 2 Tonträger veröffentlicht. Wie waren die Rück-

meldungen bisher?

Physische Tonträger haben wir erst einen, die Demo kam nur als Bandcamp-Re-

lease. Dafür, dass wir uns nicht sonderlich hart bemühen Reichweite zu gene-

rieren, ist das Feedback schon sehr großartig. Diverse Reviews, Blogveröffent-

lichungen, Sampler- und Konzertanfragen und jetzt sogar ein erstes Interview

kamen rein und auch die Platte ging, dafür, dass wir leider so wenig live spielen,

sehr gut weg. Alles in allem sehr schön! Vielen Dank

an alle Menschen, die diese Sachen ermöglicht ha-

ben.

Wer hat denn das Artwork der neuen LP ge-

macht?

Lukas, immer wieder Lukas! Für jegliche Entwürfe,

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seien es Schriftzüge, Patches, T-Shirts, Artwork zeichnet sich Lukas verantwort-

lich. Und nicht nur das, hat er mittlerweile auch für andere Bands (u.ä.) Sachen

gemacht und sich mit seinem Bruder zusammen eine kleine Siebdruckwerkstatt

gebaut. Die Amanita-Shirts sind zum Beispiel selbst gedruckt. Wenn man auf

Post-Punk steht, sollte man auch unbedingt Kaufmann Frust auschecken. Das

großartige Artwork für deren Platte stammt auch von Lukas.

Seid ihr eigentlich bei einem Label beheimatet?

Naja, beheimatet. Wir hatten das große Glück, dass der wunderbare Marcus

von lifeisafunnything, einem kleinen ein-Mensch-DIY-Label aus Hof, eine un-

serer Shows gesehen hat und uns so gut fand, dass er letztendlich sogar The

World Is Dead Prose To Me veröffentlichte. An dieser Stelle noch einmal vielen

Dank dafür!

Als Amanita habt ihr ja auch schon einige Gigs gespielt, gibt es da eine

Show, die euch besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Unser erstes Konzert, auch mit Kaufmann Frust zusammen, fand vor quasi gar

keinem Publikum, dafür aber bei 40°C in einem privaten Keller in Frankfurt statt.

2014 haben wir im Raum der Kulturen in Leipzig gespielt. Draußen waren -18°C,

drinnen nicht viel wärmer. Sowas bleibt hängen. Ansonsten war unsere kleine

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Tour im letzten Spätsommer mit allen Höhen und Tiefen das absolute Highlight

bisher.

Worauf legt ihr besonderen Wert, um die von euch musikalisch erzeugte Stim-

mung authentisch an das Publikum weiterzugeben?

Ich glaube, wir spielen nicht unbedingt nur für das Publikum, sondern an erster

Stelle für uns selbst. Wir sind unter- und miteinander sehr gut befreundet und

lassen uns gern aufeinander ein. Außerdem versuchen wir es dunkel zu halten

und Ablenkung durch ständig wechselndes Licht zu vermeiden. Dadurch ent-

steht (hoffentlich) die besondere Stimmung bei einem Konzert.

Gibt es eigentlich Bands/Künstler mit denen ihr unbedingt auftreten wür-

det, so fern sich die Möglichkeit ergäbe?

Tausend und eine, aber diese Frage kann eigentlich nur jeder für sich selbst

beantworten. Ich für meinen Teil, freue mich voll doll auf das Konzert mit Abest

am 21.05. in Marburg. Ich höre die schon sehr lange und bin auf die neuen

Songs sehr gespannt. Daneben ist es immer wieder ein Highlight mit den Flo-

wer Strangers aus Dresden zusammenzuspielen. Wir sind befreundet und waren

auch mit ihnen auf Tour.

Auf der Show in Weimar habt ihr einen neuen Song gespielt, der mir per-

sönlich richtig gut gefallen hat. Besonders gelungen fand ich die dualen

Vocals. Wird man auf eurem nächsten Tonträger mehr Gesang inden?

Da das von dir angesprochene Lied das erste und bisher einzige ist, was wir

nach dem Album gemacht haben, lässt sich das bis jetzt schwer sagen. Verraten

sei vielleicht so viel: Gerade experimentieren wir mit ein paar Emo-Parts rum

und wenn die es in einen Track schaffen sollten, dann könnte es gut sein, dass

es auch etwas mehr Gesang gibt. Der zweistimmige bleibt jedenfalls!

Wo wir gerade dabei sind, was kann der Hörer und Konzertbesucher von

Amanita im Jahr 2016 erwarten? Tour? Tonträger? Was habt ihr bisher ge-

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plant?

Den von dir angesprochenen, neuen Song haben wir bereits in unserem Pro-

beraum aufgenommen, was damit passieren wird ist allerdings noch nicht klar.

Zunächst geht es auch erstmal darum, neue Sachen zu schreiben, was ein biss-

chen schwieriger geworden ist, jetzt wo nur noch einer von uns in Jena ist und

der Rest verstreut lebt. Neben einzelnen Konzerten werden wir versuchen, eine

kleine Tour durch Israel auf die Beine zu stellen. Es bleibt spannend.

CARNAL TOMB

Da im Sommer das Debutalbum der Underground

Death Metaller von CARNAL TOMB-ROTTEN RE-

MAINS über MEMENTO MORI erscheinen wird, habe

ich den Jungs ein paar Informationen über Label, Art-

work und natürlich das kommende Album entlockt.

ATMOFEAR

Hey. Danke das ihr Zeit gefunden habt, uns ein paar Fragen zu beantwor-

ten.

Ende Juli kommt euer Debutalbum ROTTEN REMAINS über Memento Mori

auf den Markt. Wie verlief der Prozess? Stress? Probleme? Spaß? Was hat

letztendlich überwogen?

Richtig! Anders auf jeden Fall. Wir waren dieses mal in einem professionellen

Studio (Wave Studios in Berlin) um das Album aufzunehmen. Die Demos ha-

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ben wir ja entweder im Proberaum

oder Zuhause aufgenommen. Das

macht natürlich, abgesehen vom

Sound, einiges aus. Vor allem wie

man an die Sache herangeht. Je-

der hat sich dementsprechend

(gut) vorbereitet und die Nervosi-

tät war relativ schnell verlogen.

Trotzdem gab es hier und da Stel-

len wo man länger dran saß. Flo,

unser Tontechniker, hat aber eini-

ges aus uns herausgeholt und dafür gesorgt, dass jeder Take auch ordentlich ist.

Bei den Demos hätte man bei sowas ein Auge zugedrückt.

Es gab leider eine krankheitsbedingte Verzögerung der Gesangsaufnahmen.

Was natürlich ärgerlich war, aber sonst nicht weiter schlimm; der Veröffentli-

chungstermin blieb der gleiche.

Alles in allem war es deinitiv eine tolle Erfahrung, es hat Spaß gemacht und uns

sehr viel gebracht, vor allem was unseren Sound angeht.

Was dürfen wir klang technisch von Rotten Remains erwarten?

Wie vom Demo schon gewohnter, insterer Death, mit giftigen Vocals und

einer deftigen Prise Horror, oder vielleicht auch neue, andere Wege und

Einlüsse?

Wunderbar beschrieben, genau so wird es sein. Keine großen Überraschungen

in diesem Sinne, ich denke nur dass es eine Weiterentwicklung von dem ist, was

wir schon gemacht haben... man lernt ja immer etwas dazu. Unsere zwei neuen

Mitglieder bringen da natürlich auch noch etwas Können mit. Ich denke, wer die

Demos mochte, dem wird Rotten Remains sehr gefallen.

Steckt in eurem Album ein tieferes Konzept? Was wollt ihr mit dieser Schei-

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be ausdrücken und an den Hörer vermitteln

Nein, deinitiv nichts tieferes. Wir spielen Death Metal und ich inde dazu ge-

hört die altbekannte Thematik und entsprechende Albumcover/Shirtmotive

etc. aber das ist ja alles eher was zum Schmunzeln.

Das Artwork ist grandios! Wer ist für dieses Werk verantwortlich?

César Valladares Illustration ist dafür verantwortlich. Er hat auch schon das Co-

ver von Ascend gemacht und ist seit Stunde 1 von Carnal Tomb dabei, deswe-

gen war es sofort klar das er auch das Albumcover anfertigen wird. Wir sind mit

dem Ergebnis restlos zufrieden.

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Wie kam die Zusammenarbeit mit Memento Mori zustande? Übrigens

Glückwunsch zu diesem Deal, ein von mir sehr geschätztes Label bei dem

ihr da untergekommen seid.

Raul hat uns letztes Jahr angeschrieben nachdem er unsere Demo gehört hatte

und uns gefragt ob wir bei ihm ein Album veröffentlichen möchten. Wir hat-

ten eigentlich erst eine EP geplant, uns dann aber dafür entschieden ein paar

Songs mehr zu schreiben und daraus ein Album zu machen.

Dankeschön, ich bin auch immer wieder überrascht welche Bands er aus dem

Ärmel zieht. Es ist großartig mit so vielen guten und vor allem neuen Bands ein

Label zu teilen.

Habt ihr eine Tour zum Release geplant? Gibt es eventuell schon bestätigte

Gigs?

Eine Tour nicht, aber ein paar bestätigte Gigs: 20.05 Wolfsburg, 21.05 Bielefeld,

15.07 Berlin, 27.08 Marburg-Dilschhausen, 18.11 Jena. Wer uns da haben will,

kann sich natürlich immer melden.

Stehen weitere physische Formate von Rotten Remains in der Rampe? Ta-

pes oder Platte?

Tapes sind auf jeden Fall in der Planung, die sollten eigentlich über Hexed Ce-

metery Records veröffentlicht werden aber das Label musste leider schließen,

nun sind wir mit einem anderen im Gespräch. An dieser Stelle ein Appell an

alle; unterstützt das was euch lieb ist, gerade die kleinen Bands, Labels/Distros

und Zines! Wir wollen das Album natürlich auch auf Vinyl herausbringen, aber

bestätigt ist noch nichts. Das werden die nächsten Wochen zeigen.

Eure Chance den Lesern noch etwas mitzuteilen.

Kommt bei einem Gig vorbei, schlürft ein Bierchen mit uns und gönnt euch

weiterhin das Trvefrykt Zine! Hail Death!

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Da sich das Wolfsburger Trio CRYPTIC BLOOD

mittlerweile mehr und mehr in mein Herz gespielt hat

und derzeit zu einer meiner Lieblingsbands gehört,

wollte ich etwas mehr über diese Band in Erfahrung

bringen. Zum Beispiel wann man mit einem Lang-

spieler rechnen kann, oder wie das Wochenende und

die Shows in Italien waren.

ATMOFEAR

Moin, wirklich cool, dass wir euch davon

überzeugen konnten uns ein paar Fragen

zu beantworten.

Als erstes.. Ihr seid frisch von einem Wee-

kender aus Italien zurück. Wie wars? Was

zeichnet die italienischen Metalheads

aus?

Selber moin und danke für die Interviewanfrage. Eure erste Ausgabe hat sehr

gefallen, wir freuen uns bei dieser Ausgabe dabei sein zu dürfen. Und bei ge-

druckten Zines sind wir sowieso dabei. Da steckt Leidenschaft drinnen, sowas

hält die Szene lebendig. Bloß mein Regal quillt irgendwann über. Haha. Aber

zurück zur Leidenschaft. Davon gab’s reichlich in Italien. Absolute Maniacs. Wir

hatten also eine gute Zeit und hoffen bald wieder zurückkehren zu dürfen.

Wie war die Reise? Geht ihr euch auf langen Autofahrten gern mal auf den

Zeiger oder entspannt ihr alle bei einer Molle und ein paar guten Alben?

Die Reise war lang. Der Weekender fühlte sich aufgrund der vielen Stunden im

Auto anstrengender an als unsere Europatour im vergangenen Herbst. Aber

CRYPTIC

BLOOD

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die Vorfreude war groß und damit die Laune entsprechend gut. Auf der Rück-

fahrt waren wir alle platt von zwei harten Tagen. Es war also keine Gelegenheit

da um sich auf den Zeiger zu gehen. Allgemein ist das Bandklima sehr positiv,

ansonsten würden wir wohl auch nicht zusammen musizieren. Geht ja um Spaß

und nichts Anderes.

Ich habe den Eindruck bekommen, dass ihr relativ viel in der Szene unter-

wegs seid und auch privat viel auf Shows geht. Ist dieser Eindruck richtig?

Was ist denn eure Meinung zu Shows und deren Besuchern im Jahr 2016?

Ist doch klar: wir interessieren uns für Musik und sind daher entsprechend unter-

wegs, veranstalten selber Konzerte und freuen uns auf neue Veröffentlichungen

(befreundeter) Bands. Warum sollte sich jemand um uns scheren, wenn wir sel-

ber kein Interesse zeigen würden?

Wenn ihr einen Gig spielt, was ist euch für eure Liveperformance am wich-

tigsten? Ich hab euch leider noch nie Live gesehen, aber wenn ich mir so

das ein- oder andere Video anschaue, geht es bei euren Sets immer gut

voran. Wie schafft ihr es die Besucher so schnell mit eurem Sound für euch

zu gewinnen?

Du kannst Fragen stellen… ich glaube, man stachelt sich da gegenseitig an. Ist

die Stimmung im Klub gut, gehen wir natürlich auch gutgelaunt auf die Bühne.

Spaß an dem, was wir da machen, haben wir eh – das sieht man scheinbar. So

baut sich das dann zwischen Band und Publikum auf. Mir geht’s mir zumindest

so, wenn ich vor der Bühne stehe.

Gibt es Shows, die euch besonders in Erinnerung geblieben sind?

Jedes Konzert hat irgendwie etwas Besonderes. In kleinen Klubs ist’s meistens

besonders, weil der Kontakt zum Publikum viel intensiver ist. Große Bühnen

überwältigen einfach mit den Ausmaßen in Meter und Mensch. In einem ande-

ren Interview gab’s mal die Frage nach Negativerfahrungen mit einem Konzert,

TIC

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die wir mit „Leipzig“ beantworteten. Das war aber eher weil wir nach einem

spaßigen Auftritt mit unserem Gastgeber reichlich übertrieben und damit am

Folgetag extrem in den Seilen hingen – konnten uns gerade so auf den Beinen

halten. Gut, dass ich im Sitzen spiele. Haha.

Habt ihr schon Mal mit dem Gedanken gespielt Cryptic Brood um ein vier-

tes Mitglied zu erweitern?

Nein.

Wo wird man euch in diesem Jahr noch sehen können?

Wie Eingangs bereits erwähnt konnte man uns in Italien sehen, später im Jahr

geht’s für uns nach Finnland. In Deutschland gibt’s ein paar vereinzelte Konzer-

te, zum Beispiel am 04.06.2016 in Weimar in der Gerber. Aktuelle Termine kön-

nen am besten über unsere Website http://www.crypticbrood.de unter „live“

eingesehen werden.

Ihr habt bisher “nur” Ep´s und Splits veröffentlicht. Kann man 2016 viel-

leicht noch mit einer Langrille rechnen?

Gute Frage. Wir schreiben zwar gerade an neuem Material, wissen aber noch

nicht so richtig, wohin damit. Außerdem ist’s ja auch ein wenig vom Label ab-

hängig. Mit denen waren wir bislang nicht im Kontakt dazu…

Wollt ihr unseren Lesern noch etwas mitteilen?

Uargh!!!

DEA

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DEATHTRAPDEATHTRAP haben mich ja mit ihrer Demo total be-

geistert, für mich Grund genug mit den Niederländern

ein bisschen über ihre kommende Split, eine geplante

Full Length und Touren zu reden!

NEGASJON

Hey Deathtrap Boy$, was geht?

Was geht man? Bei uns ist alles super, wir hängen ab.

Ich habe mir eure Demo angehört, das Teil ist übergut. Wie viel Zeit hat der

Prozess den Songwritings in Anspruch genommen und wer ist das Master-

mind hinter Deathtrap?

Hey danke! Wir haben

keinen der Songs von

der Demo so wirklich

mit der Intention auf-

genommen sie mal

alle zusammen auf

eine Demo zu packen,

wir haben einfach an-

gefangen Songs zu

schreiben und kamen

dann zu einem Punkt

wo wir zufrieden ge-

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nug mit dem Material waren, so das wir das zu einer Demo zusammenstellten.

Deshalb ist es schwer eine genaue Dauer für die Arbeit an dr Demo zu nennen,

es ist einfach eine Verschmelzung des besten Materials was wir zu diesem Zeit-

punkt hatten. Das kreative Mastermind hinter DEATHTRAP ist deinitiv unser

Gitarrist Vincent. Er kam zu uns mit der rohen Idee einer Spielweise, wir gingen

dann in unseren Proberaum und haben angefangen die Stücke zusammenzu-

fügen und haben Drums und eventuell schon Vocals zu den Riffs beigetragen.

Jedes Bandmitglied hat seine jeweilige Aufgabe, aber es ist nicht unüblich das

mal einer mit einer Idee für die Drumms oder einer kleinen Änderung an ei-

nem Riff hier und da daherkommt, was sehr gut ist, weil das eine Idee oder

ein Vorschlag ist auf dem man beim ersten Gedanken daran gar nicht kommt.

Yeah, jeder von uns bringt sich ein, aber Probs an unseren Mann Vincent für das

erstellen des Fundaments.

Wenn man sich DEATHTRAP anhört kann man den Metal-Einluss nicht leug-

nen. Welche Metal Bands haben euren Sound beeinlusst?

Wir alle lieben Metal, aber es ist unterschiedlich für jeden von uns. Für mich ist

es deinitiv PANTERA, METALLICA, ALICE IN CHAINS für den Einluss bei den

Vocals. Bei Vincent sind es MAYLENE AND THE SONS OF DISASTER, CLUTCH,

METALLICA, PANTERA und Oldschool-Thrash. Ich würde dir jetzt ja Peters Ein-

lüsse nennen, aber er geht nicht ans Telefon, aber ich kann dir sagen es ist

wahrscheinlich SOUNDGARTEN oder so ein kram.

Warum hat Big King Willy die Band verlassen? Ich hatte romantische Gefüh-

le für dieses Badass.

Wir lieben unseren Boy B.K.W. immer noch! Es ist nicht persönliches, er konnte

nur nicht mit der Art, wie wir manchmal miteinander kommunizieren, umgehen.

Ich und Vincent sind schon immer beste Freunde, aber manchmal ist die bes-

te Art miteinander zu arbeiten sich gegenseitig mit voller Kraft anzuschreihen,

haha. Es ist einfach so wie wir manchmal sind und das hat jahrelang perfekt

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funktioniert, ich verstehe aber komplett das dass nicht jeder 24/7 aushält. Das

ist traurig, wir sind ihm dankbar für seine Zeit in der Band und man sieht ihn

noch von Zeit zu Zeit. Hast du jemals gesehen wie krass dieser Typ an einer

Bong ziehen kann?

Ich hab gehört ihr nehmt eine Split mit HOLLOW TRUTH auf. Erzählt mir

mehr dazu!

Da hast du richtig gehört! Wir nehmen eine 4 Song Split mit unseren besten

Dudes von HOLLOW TRUTH auf und die kommt über POWERTRIP RECORDS

raus. Jede Band steuert 2 Songs bei und es wird der Hammer.

Und warum genau HOLLOW TRUTH? Erzählt mir mehr zu eurer Beziehung

mit dieser geilen Band.

Weil sie einfach genial sind und die besten Typen sind, die wir je getroffen ha-

ben! Letzten November haben wir bei der letzten FRUSTRATION Show mitge-

spielt (R.I.P. Frustration) und als das gebucht wurde, hatte mein Freund Deano

von HOLLOW TRUTH die Idee daraus einen kleinen gemeinsamen Weekender

mit HOLLOW TRUTH zu machen. Das haben wir dann durchgezogen und wir

hatten eins der besten Wochenenden unseres Lebens und damit war die Allianz

geboren.

Plant ihr eine Tour zusammen mit HOLLOW TRUTH? Gibt es Pläne für Shows

in Deutschland in dr nächsten Zeit?

Wir haben 2 Touren mit HOLLOW TRUTH dieses Jahr geplant! Eine ist um Au-

gust rum mit ca. 10 Tagen und da werden auch unsere Freunde von HAWSER

dabei sein, und eine 17 Tage lange Tour mit HOLLOW TRUTH im September/

Oktober, mehr zu diesen Tours geben wir später in diesem Jahr bekannt. Wir

werden bei diesen Touren nach Deutschland kommen, so lange wir nicht einige

einzelne Shows in Deutschland außerhalb der Show spielen, wenn wir uns aber

die total abgefahrenen Reaktionen der Crowd während unserer ersten Gigs in

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Deutschland anschauen wollen wir auf jeden Fall bald wieder kommen!

Eure liebsten europäischen Hardcore Bands sind?

Jetzt richtest du das Spotlight aber auch mich, haha. HAWSER, HOLLOW

TRUTH, HELD BACK, LAST WISHES, HUMAN TOUCH, PULSE, WILDFLOWER,

LOWEST CREATURE, DESOLATED, GUILTY, DELUMINATOR, DEATHBEARER,

GET SOME und die Liste könnte immer weiter gehen. Zu viele gute Bands die

es einfach nur killen!

Mit welchen Bands würdet ihr am liebsten touren?

Wenn ich jede Band nennen darf, dann würde ich wahrscheinlich SLEEP sagen.

Um realistisch zu bleiben, ich würde nichts mehr feiern als mit HAWSER und

HOLLOW TRUTH zu touren seit sie zu unseren besten Freunden gehören, zum

Glück passiert das schon bald und ich bin froh wie ein Schwein in der Scheiße

haha.

Gibt es schon Pläne für eine Full Length?

Das ist deinitiv unser nächstes Ziel, wir haben schon angefangen Songs dafür

zu schreiben! Wir werden unsere kostbare Zeit dafür nutzen um eine Full Length

mit nichts als Heavy Hitters zusammenzustellen, wir haben jetzt unseren Boy

Mauro an den Drums und ich bin gespannt was dabei rauskommt.

Sind Memes wichtig?

Scheißt ein Bär in den Wald? Shoutout an alle unsere Freunde und alle Suppor-

ter von DEATHTRAP, HOLLOW TRUTH, HAWSER und unseren Mann Hannes

von POWER TRIP RECORDS. Hört euch HELD BACK und ORANGUTAN aus

Irland an, wenn ihr wisst was gut für euch ist.

DEL

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Yo Deluminator Boys, alles it? Stellt euch mal unseren Lesern vor!

Na hey Felix! Super geil, dass du dir den Aufriss für das Interview machst. Bei

uns läuft alles hervorragend. Zur Band Deluminator gehören Olli (Schlagzeug,

22), Franz (Bass, 22), Felix und Hannes (beide Gitarre, ersterer 22, letzterer 21)

und ich, Tariq („Gesang“, 25). Wir wohnen alle in Dresden, kommen aber aus

verschiedenen Dörfern und Kleinstädten im Raum Meißen/ Nossen und dem

Erzgebirge.

Wie läuft die Arbeit an der neuen Platte?

Jo, die neue Platte ist quasi fertig. Wir müssen noch wenige Soli, Gastgesang

und Gangshouts aufnehmen, dann ist das Ding komplett durch. Insgesamt ha-

ben wir nach all dem Stress, welchen das Songwriting und das enge Zeitfenster

so mit sich bringt, weit weniger Zeit gebraucht, als wir angenommen hatten. Alle

waren gut vorbereitet und haben die Songs in Rekordzeit eingeschrammelt. Wir

lassen die Songs dann von unserem Liebling Richard (Crowns&Thieves / Black

Crown Studio – richtig empfehlenswert!) mixen und schicken es dann über den

großen Teich zum Mastern. Ende April soll der Stuff dann planmäßig im Press-

werk gelandet sein.

DELUMINATOR

DELUMINATOR sind die wohl sympathischste Me-

tal-HC Combo aus Deutschland. Liebhaber von Cros-

sover-Sound sind hier richtig! Ich bin großer Fan ihrer

beiden Eps und als ich hörte, dass eine neue Scheibe

in der Mache ist, musste ich mal mit den Boys quat-

schen.

NEGASJON

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Was können wir von der Scheibe erwarten?

Was Erwartungen angeht, kann ich wohl eher nur schlecht Auskunft geben. Mu-

sikalisch wird sich nicht viel ändern. Es bleibt im Allgemeinen rau, ungemütlich

und düster mit ein paar Solo Licks und dem ein oder anderen Part zum Köpfe

eintreten. Von meiner Seite aus kann ich schon mal verraten, dass die Texte

recht persönlich sind. Es dreht sich in der LP um die Verschrobenheit des Ver-

stands, Probleme psychischer Natur als Folge der Kackwelt in der wir leben.

Das ganze ist kein Konzeptalbum oder so ein Kram, aber im Gesamten betrach-

tet sind die Texte alle in vergleichbaren Situationen entstanden und die Songs

passen lyrisch und musikalisch recht gut zusammen. Wir sind gespannt darauf

die ersten Jams veröffentlichen zu können. Albumtrailer, erster Song plus Video

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werden dann im Frühling beziehungsweise Sommer folgen.

Wann kommt das gute Stück und wo inden die Releaseshows statt?

Wann das Teil in unseren Händen ist, hängt natürlich vom Presswerk ab. Geplant

ist jedoch, dass wir die Platten im September haben und die Releaseshows dann

ab Ende September / Anfang Oktober starten. Die von uns selbst organisierte

Show als öffentlicher Releasetermin wird aber zu großer Sicherheit in Roßwein

stattinden. Das Jugendhaus dort ist einfach für alle von uns seit vielen Jahren

Anlaufpunkt Nummer 1 und wir hatten dort einige unserer schönsten Abende.

Grund genug unsere Releaseshow wieder dort zu veranstalten. Datum und Line

Up sind natürlich in der Pipe, aber so wirklich drum kümmern, kann man sich

erst, wenn das Zeug im Presswerk gelandet ist.

Im Sommer spielt ihr ein paar Gigs mit POWER TRIP, freut ihr euch schon

drauf?

Und wie wir uns da freuen! Power Trip haut einfach alles um. Großes Danke-

schön an der Stelle an Flo vom RTS und Tim von MAD/ Stateless Society, dass

wir noch 2 Shows von der Tour mit abgreifen konnten.

Einer der Auftritte ist beim RETURN TO STRENGTH, mittlerweile eine et-

was größere Nummer, was erwartet ihr von dieser Show?

Wir erwarten natürlich, dass die Show gut wird! Letztes Jahr haben sich die

Leute derbe geprügelt und es waren viele Freunde von uns da. Freunde auf der

Bühne, Freunde im Pit, so muss das sein. Leute, die ich vorher noch nie gesehen

habe, kamen angejumpt um mir das Mikro aus der Hand zu reißen. Allgemein

auch die Atmosphäre und die Aftershow lässt sich beim RTS einfach nur emp-

fehlen. Wir haben übertrieben Bock drauf!

Noch was zur Band an sich: Der Metaleinluss ist bei euch nicht verkennbar.

Welche Metalbands haben euch am meisten beeinlusst?

Puh, das fragen uns schon viele Leute. Wir geben meistens dieselben Antwor-

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ten: Wir fahren alle auf so Oldschool Kram ab, sei es Metallica (Unser Drummer

ist riesiger Metallica und Lars Ullrich Fan!), Judas Priest, Iron Maiden, Slayer. Na-

türlich feiern wir auch neueres Zeug, wie Ghost, The Shrine, Nails, Black Breath,

Baroness oder Mastodon. Jeder von uns hat da so seine eigene Richtung und

das macht die Einlüsse wohl so vielfältig.

Mit welchem Bands wollt ihr unbedingt mal Gigs spielen?

Metallica. Ganz klar. Und Nails vielleicht.

Welche Bands der deutschen HC-Szene feiert ihr am meisten?

Ach, da gibt es viele. Bei unseren Jungs von Method of Proof und Slope drehen

wir alle meistens derbe am Rad. Weiter geht’s mit unseren Dresdner Leuten De-

athrite & Risk fucking It. Harm/Shelter, Soulground, Gone To Waste, Lucifer The

Lightbearer, Light It Up, Mental Refuse. Zu den Leuten haben wir alle recht gute

Bindungen und mögen deren Bands wohl deswegen auch so sehr. Aber auch

Bands, wo wir nur zu einzelnen Leuten Bezüge haben, wie AYS, World Eater

oder Optimist, feiern wir ganz gut.

Zum Schluss: Wie überlebt man in Dresden und auf Mittelaltermärkten?

In Dresden überlebt man vorallem nur mit einer Menge Ignoranz und jeder

Menge beruhigender Substanzen. Wenn du den Haufen Scheiße, der Tag für

Tag zu sehen und hören ist zu sehr an dich ranlässt, gehst du dran kaputt. Aus

diesem Grund habe ich die Alternativunternehmung Mittelaltermarkt für mich

entdeckt. Dort erscheine ich meistens mit einem metallischen bis zum Rand

mit feinstem mich beruhigenden Göttertrank gefüllten Trinkhorn um ordent-

lich einen aufzuzünden. Dann ist die Welt wieder in Ordnung. Trotzdem gibt es

auch außerhalb von Mittelaltermärkten schöne Ecken in der Stadt, linke Rück-

zugsorte und genug Leute, die keine politischen Nichtsnutze sind. Letztendlich

hat jede Stadt seine Schatten – und Sonnenseiten und nur weil Dresden immer

wieder in Verruf gerät, gibt es hier auch eine genauso starke Opposition zu der

ganzen Scheiße.

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Während M.S.W. seine Zigarette

raucht und sich die ersten Besucher

eininden, erzählt

er von seinen Ein-

drücken der Euro-

pa-Tour bisher: „In

Italien scheint kei-

ne sehr große Fan-

base für diese Art

der Musik zu sein,

jedoch waren alle sehr freundlich und

generell einfach großartig. Der Auf-

tritt auf dem Doom Over Leipzig war

mein Favorit bisher.“ Im Hintergrund

dröhnt der Jahrmarkt, das blinken der

Lichter und die laute Musik animiert

viele Konzertbesucher nochmal dazu

eine Runde Achterbahn zu fahren.

„Es wird kein „IV“ geben, ich denke

es wird ein Album mit den Songs der

EP, einem weiteren

langen Song und

vielleicht ein paar

Songs im Stil der

EP“ verrät er. „Wird

wohl selfentitled

und das letzte Al-

bum sein. Ich wer-

de etwas anderes machen, die Musik

ist persönlich und wenn man tourt

und die Musik immer und immer wie-

der spielt, so wie ich es wollte, damit

die Fans sie nochmal hören können..

Ich möchte sie einfach nicht überspie-

len.“ Sehr Schade, vor allem für Fans

welche die Tour leider nicht mitbe-

HELLDas seit 2006 bestehende Funeral Doom-Soloprojekt

Hell aus Salem (Oregon, USA) beindet sich 2015 das

erste Mal auf Europa-Tour. Eine gute Gelegenheit für

mich, sich mit Mastermind M.S.W. für ein Interview vor

dem Auftritt im JuZ Mannheim zu treffen und mit ihm

über sein Projekt, seine Inspiration und die Zukunft

von Hell zu reden.

HERR J.

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kommen konnten. „Wir werden wei-

terhin Festivals spielen und ich schrei-

be weiter Piano-Musik“ - ganz im Stile

des Cloud Albums, welches über das

chinesische Label Pest Productions er-

schien.

Während der Breakdancer vorbei-

saust, frage ich die Frage welche

andere Musiker schlicht mit „Satan“

beantworteten – woher die Inspirati-

on zu der Musik? „Tod in der Familie.

Was Bands angeht deinitiv Burning

Witch und Electric Wizard, Musik wie

diese, Bands mit Groove in der Mu-

sik. Die melodischen Riffs entspringen

den persönlichen Gefühlen, was den

Sound angeht lasse ich mich von den

Bands inspirieren.“ Bei den vielen ver-

schiedenen Instrumenten welche bei

Hell benutzt werden drängt sich die

Frage auf, ob M.S.W. ein Multiinstru-

mentalist sei? „Ich nehme alles selbst

auf, habe aber Freunde für Instru-

mente die ich nicht ganz schaffe mir

anzueignen: Für die Violinen-Parts bei

Decedere half mir Marit von Vradia-

zei/Memory Boys, den Operngesang

steuerte die Mutter einer Ex-Freun-

din bei und Asia von Will O The Wisp

spielte die Harfe auf der Split von

Mizmor ein.“

Unter dem Namen LowerYourHead

vertreibt M.S.W. seine Musik, auf dem

Tour-Merchandise fand sich diese

Phrase auch wiederholt und in dem

Song Metnal kommt sie auch vor –

welche Bedeutung spielt LowerYour-

Head? Nachdem wir noch kurz die

Zeile aus Metnal eruieren, antwor-

tet M.S.W.: „Also, ganz wie man es

nimmt – aber die Musik ist schwer,

langsam, dass man nicht wirklich dazu

headbangen kann, also senkt man sei-

nen Kopf. Wenn man viel schlechtes

im Leben durchmacht, durch Verlust

in der Familie zum Beispiel und man

sich einfach besiegt fühlt - wenn man

an dem Punkt angekommen ist an

dem man einfach nichts anderes mehr

fühlt, dann senkt man seinen Kopf.“

KRAKE

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KRAKE

Die KRAKE, hier in Form einer Crustcore Band aus

Ulm, hat ihre Tentakeln über Deutschland gelegt. Mit

ihrem frisch releastem Debutalbum REISE DURCH

UTOPIA und einer kleinen Deutschlandtour, zusam-

men mit den Münchnern von PER CAPITA, haben sich

KRAKE letztendlich auch auf meinen Radar gespielt.

Doch die Scheibe wirft Fragen auf und denen sind wir

auf den Grund gegangen.

ATMOFEAR

Euer Album hat mich, bildlich gesprochen, mit allen Tentakeln in Beschlag

genommen. Artwork, Musik und Inhalt Top!

Wie kam es denn dazu, sich gerade Krake zu nennen?

JOE: Vielen Dank!

Wir waren uns eigentlich nach der ersten Probe einig, dass wir deutschspra-

chigen Crustcore machen wollten. Da „die Krake“ ein Geschöpf ist, was die

Menschen seit Jahrhunderten in Angst und Schrecken versetzt und einen ro-

hen, furchteinlößenden Charak-

ter besitzt, erschien uns das am

plausibelsten.

BENNI: …und Krake hört sich

lautmalerisch auch irgendwie

ies an. Kraken umschlingen dich

und ziehen dich unerbittlich in

die Tiefe. Ich glaube wir waren

uns sicher, dass wir düsteren,

rau-rohen Sound machen woll-

ten. Das Ergebnis sprudelt so

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aus uns raus.

Was verbirgt sich hinter der Band Krake? Für was steht ihr?

JOE: Hauptsächlich vier begeisterte Punkrocker, die sich lange kennen und

schon in verschiedenen Bands aktiv waren und immer noch sind. Wir waren im

Laufe der Jahre vom „08/15-Punkrock“ genervt und wollten brachialere Musik

machen. Kris (drums) hat das Ganze angeleiert und uns gefragt ob wir Bock auf

ein Crustcore-Projekt hätten. Wir waren sofort von der Idee begeistert und nach

der ersten Probe (Ende 2013) wussten wir, dass das ne fette Nummer wird.

BENNI: Für was wir stehen... schwierig. Ich denke was uns alle eint, sind unsere

antifaschistische, antihomophobe Einstellung und die Wut über all die Dinge

die einfach falsch laufen und/oder ungerecht bis absolut unmenschlich sind.

Darüber hinaus ist Crust - um es mit den Worten unseres Freundes und Tourfah-

rers Martin zu sagen - irgendwie die logische Konsequenz aus Punk und Hard-

core, den Wurzeln unserer musikalischen Sozialisation... dringen wir also zum

Kern vor!

Eure Texte sind sozialkritisch und politisch. Von mir gibt es für die Texte ein

dickes Lob!

Nicht aufgrund ihrer Bedeutung, sondern der Tatsache geschuldet, dass

ihr die Inhalte mit grandiosem Ausdruck versehen habt. Die Wut kommt

absolut authentisch rüber. War die Frustration über aktuelle politische Er-

eignisse ein Faktor, welcher zur Aggression der Scheibe beigetragen hat?

JOE: Auf jeden Fall! Bis auf „Schmerz“, „Wut“ und „Angst“, in denen Benni per-

sönliche Erlebnisse verarbeitet hat, sind alle Songs politisch und sozialkritisch

motiviert. Religiöse Verfolgung, Machtmissbrauch im Amt und 62 Milliardäre

die genauso viel Geld besitzen wie 3 ½ Milliarden der hungernden Weltbevöl-

kerung sind nur die Spitze des (Sch)eis(s)berges und sollten grundsätzlich als

aktuelle Themen wahrgenommen werden. Die Platte ist für all die Menschen,

die den „Normalzustand“ nicht hinnehmen wollen. Für alle die es ankotzt, dass

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die Seuche Faschismus wieder aufkeimt, für alle die hinterfragen und diskutie-

ren und für alle die auf die Straße gehen um repressiver, menschenverachtender

Politik den Mittelinger zu zeigen. Der Song „Montag“ spiegelt das am kon-

kreten Beispiel wieder: Es kann nicht sein, dass PEGIDA und AFD von „1000

jährigem Reich“ faseln, gegen Menschen hetzen die vor Krieg und Verfolgung

lüchten und dafür, in Anbetracht der deutschen Geschichte, soviel Zuspruch

erfahren.

BENNI: Natürlich war es das. Vieles läuft hier bei uns schlecht, in sogenannten

Schwellen- oder Entwicklungsländern viel schlechter. Auf fünf von sieben Kon-

tinenten gibt es momentan „bewaffnete Auseinandersetzungen“... Über Jahr-

hunderte haben „wir“ Afrika und viele andere Regionen auf der Welt ausge-

beutet. Sei es in Koltanmienen oder in Sweatshops in denen unsere Schuhe,

T-Shirts, Hosen etc von Kindern genäht werden. Recherchiert man im Internet

stößt man darauf, dass in jeder Sekunde 3000 Tiere weltweit geschlachtet wer-

den. Die Bundesregierung saniert ihren Haushalt durch Waffenverkäufe. Und

hier schwadronieren fahnenschwenkende, Wir-sind-das-Volk-Skandierer durch

die Städte. Die AFD zieht mit Pauken und Trompeten in Landtage ein. Heime

für Gelüchtete gehen in Flammen auf – ständig. Diese Leute verstehen nicht,

dass sie hier (in der sogenannten westlichen Welt) wie die Made im Speck le-

ben, weil wir Menschen Aufgrund unseres Verhaltens (darüber hinaus auch poli-

tisch gewollt) systematisch ausbeuten. Das macht uns wütend.

Vor Jahren habe ich ein Interview eines Künstlers (Name ist mir entfallen...) ge-

sehen, dessen Bilder recht verstörend-apokalyptische Szenen darstellten. Auf

die Frage wieso er keine Blumen oder Landschaften male antwortete er, dass

wenn man in einem brennenden Bus säße der über eine Klippe iele würde man

auch keinen Kanon anstimmen. Man würde vor Angst und Panik schreien.

Kurz noch: Authentizität hat für mich persönlich absolute Priorität. Ich will dich

mit der Nase in den globalen Scheißhaufen drücken, ich will dir sagen wie ich

die Dinge sehe, wie ich mich fühle. Ich will dir zeigen wies mir geht, weil ich

weiß, dass es vielen Menschen auch so geht. Echtheit und Offenheit ist in einer

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Welt in der Täuschung und Leistung alles zählt ein seltenes Gut. Wir wollen kei-

ne Show machen, unterhalten, und uns inszenieren zu etwas das wir nicht sind,

wir wollen dir zeigen wies uns geht.

Mit Reise durch Utopia habt ihr euer erstes Album veröffentlicht, wie lange

habt ihr an der Scheibe gesessen? Hat euch der Prozess als Band näher

zusammengeschweißt?

JOE: Vom ersten aufgenommenen Ton bis zum Brennen der ersten CD haben

wir 2 Monate gebraucht. Wir hätten uns auch mehr Zeit lassen können, wollten

dann aber dass das Album bis zur Tour fertig ist. Es war dann alles eine recht

knappe Geschichte. Mittwochs das letzte Mastern, Donnerstags bis spät in die

Nacht CDs brennen und „eintüten“, Freitag Mittag los auf Tour. Wir stehen auf

Stress. Dank unseres guten und lexiblen Freundes LÖD, der unser Album auf-

genommen und gemastert hat, war das möglich. An dieser Stelle : Danke LÖD!

Der Prozess ,sowohl als auch das Endprodukt, haben uns deinitiv näher zusam-

mengeschweißt. Was am Anfang als „Nebenher-Projekt“ begann, ist jetzt ein

fester Teil unseres Lebens und wir sind hochmotiviert was die Zukunft angeht.

BENNI: Stimmt. Mit LÖD zu „arbeiten“ war riesig. Er ist einfach ein Wahnsinns-

typ. Ich kenne keinen Menschen der soviel von Musik versteht wie er.

Meine Meinung zum Album habe ich ja schon ausgiebig breitgetratscht,

aber wie kam der Tonträger bei anderen Leuten an? Gab es viele Rückmel-

dungen bisher?

JOE: Erstmal vielen Dank für dein Review. Saßen gerade im Tourbus von Nürn-

berg nach Hamburg als wirs gelesen haben und haben uns sehr gefreut. Das Al-

bum kommt ziemlich gut an und wir haben bisher durchweg positives Feedback

bekommen, was uns sehr freut. Wir sind natürlich jederzeit offen für konstruktive

Kritik und wenn jemand sagt es ist komplette Scheiße, ist das für uns auch ok.

Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.

BENNI: Klar freut man sich riesig über so schöne Reviews und positives Feed-

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back, aber wie schon gesagt: Wir

machen nicht Musik um zu gefallen.

Wir machen was im Rahmen unserer

(musikalischen) Möglichkeiten liegt

und was wir machen wollen... Wenn

du es magst; schön. Wenn nicht -

auch schön.

Ihr seid gerade frisch von einer

Deutschlandtour mit Per Capita

zurück, was habt ihr erlebt? Wie war das touren für euch?

JOE: Die Tour war ein riesen Spaß für alle Beteiligten und ein voller Erfolg. Die

Shows waren immer gut besucht und wir durften in dieser Woche mega Venu-

es, super Wohn-/Hausprojekte und Wahnsinns Leute kennen lernen, die uns

mit ihrem Engagement eine phänomenale Zeit ermöglicht haben. Leider hatten

wir das Pech, dass die Dresden Show gecancelled wurde und die letzten zwei

inalen Shows in München und Ulm aus gesundheitlichen Gründen nicht wahr-

genommen werden konnten. Macht aber nichts, denn München und Ulm wird

Anfang Herbst nachgeholt. Daten werden noch bekannt gegeben. Da die Che-

mie zwischen beiden Bands stimmt und man sich von Anfang an sehr gut ver-

standen hat, war die Gaudi vorprogrammiert. Es war vor der Show in Hamburg,

als ein Typ mit einem riesigen Sägeblatt in der Jacke auf dem Konzi auftauchte.

Nachdem ihn der Veranstalter zur Rede stellte, war er gewillt das Sägeblatt ge-

gen Bier einzutauschen (Er durfte sich das Ding nach der Show hinterm Tresen

wieder abholen).

BENNI: Ja, wir haben unglaublich viel in unglaublich kurzer Zeit erlebt.Gesehen:

„Hey wir sind nicht allein!“. Menschen sind politisch aktiv, helfen einander, hän-

gen sich rein, machen Shows. Das belügelt mich immer ein wenig und macht

mir Mut.

Ich muss aber auch sagen, dass es als Nichttrinker mitunter auch ein wenig an-

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strengend sein kann wenn man fahren muss, die Zeit drängt, die Mitfahrer schon

mittags Bier trinken und alle paar Minuten pissen /rauchen /sonst was wollen.

Oder du um halb fünf deine volltrunkenen Bandmates überzeugen musst jetzt

doch zum eine Stunde entfernten Schlafplatz quer durch die Stadt zu fahren

und keine Zwölf Leute mehr auf die Backline in den Kofferraum passen die auch

noch feiern wollen. Ich übertreibe... oder werde älter.

JOE: Nee das war eigentlich genau so wie du es gesagt hast. Trotzdem bist

schon alt, haha…!

BENNI: Mit Per Capita war es Wahnsinn. Wir kannten uns ja vorher nicht, haben

eine Show zusammengespielt und uns aber alle super verstanden. Tolle Men-

schen. Und so gut! Von all den Erlebnissen zehren wir bis zur nächsten Tour.

Wo kann man euch 2016 noch sehen? Gibt es schon weitere bestätigte

Konzerte?

JOE: Aber natürlich, die nächsten bestätigten Dates sind:

07.05.16 Beteigeuze, Ulm „25 Jahre Betei Teil 1“

21.05.16 Juha West, Stuttgart

19.11. Gerber 3, Weimar „Pre Winter Hate“

Habt ihr nach dem Release Anfragen von Label´s erhalten, die euer Album

physisch herausbringen würden?

BENNI: Bisher nichts Konkretes. Wir sehen das aber sehr entspannt, wenn je-

mand Bock drauf hat, kann Sie/Er sich gerne bei uns melden. Krake666@gmx.

de.

Ist neues Material schon in Planung, oder wird jetzt erstmal in aller Ruhe

der Release und die Tour verarbeitet?

JOE: Nein nein, wir sind schon wieder leißig am planen. Es gibt Pläne für eine

Split mit PER CAPITA, genaueres verrate ich jedoch noch nicht.

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Eure Chance unseren Lesern etwas mitzuteilen

JOE: Gegenfrage: Wie spricht man eigentlich „TRVEFRYKT“ aus? Das beschäf-

tigt uns.

Ansonsten….geht auf Konzerte und unterstützt Hausprojekte. Die DIY Kultur

leidet im Moment, lasst sie wieder auleben.

BENNI: Dir vielen Dank, dass du uns eine Plattform gibst unseren Senf loszuwer-

den.

Sonst noch: Kritisch bleiben.

Ps. Truhfrükt

MAKE UNSURE sind eine befreundete Youth Crew

Band aus Arnstadt, einem Dreckskaff nicht weit weg

von Weimar. Mit den Jungs fahre ich schon seit Jahren

gemeinsam auf Shows und es sind sie besten Freun-

de, die man sich vorstellen kann. Dazu spielen sie

noch richtig starken Hardcore! Wir wollten der Band

mit TRVEFRYKT ein Sprungbrett zu mehr Bekanntheit

geben, daher haben wir gleich noch ein Interview mit

den Boys in das Zine gepackt.

NEGASJON

MAKE UNSUR

E

MAKE UNSURE auf dem ekelhaften Arnstadt. Wer gehört alles zur Band?

Stellt euch mal vor!

Hey! Ekelhaft trifft es ganz gut. Wir sind Henryk am Bass, Till an den Drums, Eric

und Andy an der Gitarre und Ich (Mummi) bin Sänger.

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Angefangen habt ihr ja ohne Eric an der 2. Gitarre. Wie kam es zur Ent-

scheidung ihn dazu zu holen?

Wir kennen Eric schon relativ lange und sind auch alle mit ihm befreundet und

bei unserer Show in Ilmenau war Henryk krank und Eric ist kurzfristig einge-

sprungen und weil die Probe so gut geklappt hat, haben wir entschieden dass

wir ihn dabei haben wollen. Wer uns kennt weiß auch, dass bei uns Spaß im Vor-

dergrund steht und wir auch ab und zu recht asozial sein können und da passt

Eric ziemlich gut rein.

Eure Demo ist ein starkes Youth Crew/Oldschool HC Brett. Wie viele Tapes

habt ihr anfertigen lassen und wie läuft der Verkauf?

Marco von Toxic Tape Records hat sich um unsere Tapes gekümmert, vielen

Dank nochmal dafür! Wir haben 55 Demo-Tapes gemacht, 50 haben wir und 5

hat Marco behalten. Der Verkauf läuft viel besser als wir es erwartet haben. Für

3 von uns ist es die erste Band und somit auch das erste Release, außerdem ma-

chen wir nicht grade Mainstream Hardcore also waren wir alle davon überzeugt,

dass wir nicht viel verkaufen werden. Wir haben jetzt noch ein bisschen weniger

als die Hälfte der Tapes und sind super glücklich damit, dass sich Menschen

unsere Tapes in den Schrank stellen.

Wie kam die Demo allgemein an? Seid ihr zufrieden mit der Resonanz?

Auf jeden Fall! Wir haben relativ positives Feedback bekommen, hauptsächlich

dafür, dass wir etwas Anderes ausprobieren und unser Ding machen. Wir haben

die Demo in dem WG-Zimmer eines guten Freundes aufgenommen (an der

Stelle, Liebe Grüße an Mike!) und trotzdem haben wir oft gehört, dass die Qua-

lität für eine Demo echt super ist. Wir sind einfach glücklich damit, dass wir die

Möglichkeit haben Shows zu spielen und dass es Leute gibt die unsere Musik

mögen. Wer uns mal Live gesehen hat weiß, dass wir nicht die talentiertesten

Musiker sind und Till spielt zum Beispiel erst seit einem halben Jahr Schlagzeug

und trotzdem so positiv Resonanz zu bekommen ist echt schön.

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Eure ersten Auftritte habt ihr auch schon hinter euch. Wie waren diese Gigs

so?

Wir machen das ganze hauptsächlich um Live zu spielen. Was wäre Hardcore

ohne Shows? Unsere erste Show hätte nicht chaotischer sein können. Wir waren

alle zusammen auf dem Heimweg von Dresden und dann kam der Anruf ob

wir kurzfristig in Erfurt einspringen können, also sind wir durch halb Thüringen

gefahren, haben Equipment eingesammelt, sind 30 Minuten vor unserer Show

angekommen und haben unser ziemlich kurzes Set gespielt. Alle Shows hatten

was Besonderes und haben unglaublich viel Spaß gemacht. Wer uns mal Live

gesehen hat weiß auch, dass wir sowas wie ein kleines Ritual haben: Wir ver-

sauen immer genau einen Song pro Set, so dass wir ihn neu anfangen müssen,

aber hey, ist halt Punkrock. Als das erste mal jemand vor der Bühne stand und

unsere Texte mitgesungen hat, war ich total verblüfft, weil ich das niemals er-

wartet hätte.

Schreibt ihr schon an neuen Songs? Können wir bald neues Material erwar-

ten?

Wir haben ein paar neue Songs und schreiben mit Sicherheit auch in nächster

Zeit neue. Ich will nichts Versprechen aber es könnte sein, dass dieses Jahr noch

was Neues kommt. Lasst euch überraschen!

An welchen Bands orientiert ihr euch und welche Bands würdet ihr als eure

Idole bezeichnen?

Jeder von uns hat seine eigenen Bands die er gerne hört. Wir streiten da auch

ziemlich oft drüber. Ich für meinen Teil höre sehr viele alte Hardcore Bands wie

Agnostic Front, Minor Threat und viel D.C. Hardcore also Egg Hunt, Dag Nasty

und vor allem Pearl Jam. Till hört von allem etwas, aber besonders das was wirk-

lich Groove hat oder moshy ist, zB Biohazard, Life Of Agony & Trapped Under

Ice. Andy und Eric hören eine gute Mischung aus beidem und Henryk hört viel

Punkrock und ist grade noch dabei seinen Weg in die Hardcoreszene zu inden.

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Ich habe bewusst fast nur ältere Bands genannt, weil ich glaube, dass ältere

Bands heutzutage echt vernachlässigt werden. Wir streiten zwar oft über Musik

aber wir haben auch viele Sachen die wir alle mögen und das sind meistens

neuere Hardcore Bands und dazu hören wir noch relativ viel Musik außerhalb

vom Hardcore.

Gibt es schon Pläne für eine richtige Tour?

Nein leider nicht, aber wenn ihr wollt, dass wir bei euch Shows spielen, schreibt

uns!

Fühlt ihr euch wohl in der HC-Szene? Habt ihr was an ihr auszusetzen?

Ich glaube wir fühlen uns alle in der Hardcore-Szene sehr wohl. Für mich persön-

lich ist es mein zweites zu Hause. Ich habe 95% meiner Freund in der Hardco-

re-Szene und bei den anderen ist es nicht viel anders. Wir lieben Hardcore und

verbringen sehr viel Zeit damit. Es gibt nur wenige Sachen die uns stören. Mich

persönlich stört es sehr, wenn Bands arrogant werden. Mich stören auch Kleinig-

keiten wie Bands die der Meinung sind, dass es wichtig ist an welcher Stelle sie

spielen, weil sie ja viel bekannter sind als die anderen Bands.

Abschließende Worte?

Ofiziell hat Make Unsure noch nie Geld mit Koks verdient!

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Vor einigen Wochen habe ich die Psychedelic Stoner

Rockband MOTOROWL live erleben können. Der hin-

gelegte Auftritt hat mich vollkommen zufrieden ge-

stellt, ja sogar leicht beeindruckt, weil ich schon lange

nicht mehr solchen emotionsgeladenen, aber den-

noch treibenden Sound gehört hatte. Letztens haben

die Jungs dann heimlich ihr Debutalbum OM GENE-

RATOR veröffentlicht, welches seit Release beinahe

täglich bei mir durch die Anlage läuft. Vor ihrer kom-

menden Tour mit den Schweden BOMBUS, haben wir

MOTOROWL nochmal kräftig auf den Zahn gefühlt.

ATMOFEAR

Moin! Motorowl, woher kommt denn der Name? Habt ihr vielleicht eine

kleine Afinität hin zu Eulen?

Nö. Also Eulen sind schon cool, aber der Name hat einfach gut gepasst. Hat

sowieso ewig gedauert, bis wir uns da mal einig waren. Nicht unbedingt aufre-

gend, aber das soll auch nicht mystiiziert werden.

Ihr seid 5 Menschen aus der ostdeutschen Provinz, langweilig klingt eure

Musik jedoch nicht. Was ist denn die Intension der Band und woher kommt

die Inspiration eurer feinen Riffs?

Wir kommen aus einem Umfeld, das immer ziemlich musikalisch war. Damit

meinen wir jetzt nicht unsere Eltern, sondern unseren Freundeskreis. Wir haben

uns früher oft zusammengerottet und zusammen Musik gemacht. Das war so

ziemlich alles, was wir in unserer Jugend (naja, wir sind ja immer noch jung) ge-

macht haben. Und bei vielen ist das auch so geblieben. Einige unserer Freunde

studieren jetzt Jazzgitarre oder spielen in ziemlich abgefahrenen Death Metal

Bands.

Die Intention von Motorowl ist einfach zusammen Musik zu machen. Das klingt

jetzt vielleicht, wie ein abgedroschener Hippie-Spruch, aber darauf läuft’s hin-

MOTOROWL

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aus. Wir hören alle sehr viel Musik und saugen alles auf, was uns so zu Ohren

kommt. Die Inspiration für die meisten Riffs kommt von mir oder Vinzenz. Das

zeigen wir dann den Anderen und dann bauen wir das zusammen auf. Meistens

ist das am Ende gar nicht das, was uns am Anfang vorgeschwebt hat. Aber ge-

nau das ist ja das Interessante an dem Game.

Vor kurzem habt ihr

mit OM GENERATOR

euer erstes Album

rausgehauen. Mich hat

das Ding seit dem Re-

lease eigentlich durch-

weg begleitet. Habt

ihr schon ne Menge

Rückmeldungen be-

kommen?

Wir haben ein paar ziemlich coole Mails bekommen. Zum Beispiel von Leuten

aus Finnland und Irland, die unsere Platte feiern. Wir waren dort ja noch nie und

sind besonders stolz darüber, dass das solche Kreise zieht. Natürlich gab’s auch

ein paar Schulterklopfer von alten Freunden und Wegbegleitern. Ist ja auch der

erste richtige Output gewesen.

Bisher gibt es ja nur die digitale Version, welche physischen Formate sind

denn geplant?

Also im Laufe des Jahres soll Om Generator noch als Vinyl und als CD rauskom-

men. Genaueres kann ich dazu leider noch nicht sagen.

Ist OM Generator ein Konzeptalbum?

Absolut nicht. Aber lustig, dass wir das immer wieder gefragt werden. Die Songs

haben inhaltlich nicht sehr viel miteinander zu tun. Wir haben auf der Platte ja

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die ersten zwei The Highest City Teile verewigt und haben da jetzt eine Fortset-

zung zu geschrieben. Also das hat nen konzeptionellen Charakter.

Wie habt ihr den Produktionsprozess für euch erlebt? Hat der Spaß über-

wogen?

Also wie gesagt, Om Generator ist unser erster richtiger Output. Wir hatten

einen sehr hohen Anspruch an das Album und wollten, dass es so professionell

wird, wie möglich. Das haben wir aber auch so ein bisschen Fabian Hildebrandt

von Deserted Fear zu verdanken, bei dem wir unsere Platte aufgenommen ha-

ben. Wir sind aber über die Zeit auch wirklich gute Freunde geworden, weshalb

der sich das mit dem Spaß dann von alleine eingeschlichen hat. Dan Swanö,

bei dem wir unsere Platte haben Mixen und Mastern lassen, war da auch so ein

Faktor. Auf der einen Seite war die Arbeit mit ihm sehr zielgerichtet und sauber,

auf der anderen Seite hatte er aber immer noch einen witzigen Kommentar zu

unserem Fortschritt. Wir haben echt lange gebraucht, um wirklich zu wissen was

wir wollen. Das wollte ich damit sagen.

Ich hatte ja schon das Glück, euch in Weimar spielen zu sehen. Für alle die

das noch nicht konnten, steht jetzt die Tour mit Bombus an. Wie kommt es,

dass man euch als Supportact ausgewählt hat?

Wir haben ein paar Leute kennengelernt und Glück gehabt. Über eine Ecke

wurden Bombus gefragt, ob sie Lust hätten, uns als Support mitzunehmen und

glücklicherweise hat das dann gleich geklappt. Musikalisch passen wir ja auch

auf irgendeine Art und Weise zusammen. Wird sicherlich cool.

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Wie sieht es denn in Sachen Label aus, habt ihr schon etwas Passendes

gefunden?

Also aktuell haben wir jemanden gefunden, der genau so Bock hat, unsere Mu-

sik zu veröffentlichen, wie wir selbst. Aber solange nichts in trockenen Tüchern

ist, möchten wir auch nichts versprechen.

Welche Pläne möchtet ihr 2016 noch in die Tat umsetzen?

Erst mal steht ja die Tour im Mai mit Bombus an. Dann wollen wir die Platte auf

jeden Fall noch physisch veröffentlichen. Wann und wo das passiert, wird sich in

den nächsten Wochen entscheiden. Auf jeden Fall ist es aktuell ganz spannend.

Wir spielen noch ein paar Konzerte hier und da und werden Ende des Jahres

wahrscheinlich wieder anfangen zu produzieren, genug Material haben wir (fast)

schon.

Noch ein paar Worte um die Leser für euch zu gewinnen?

Danke für euren Support!

Schon lange feiere ich SOULGROUND aus Berlin ab.

Durch ein relativ spontanes Booking der Band nach

Weimar lernte ich die Boys kennen, echt ein genialer

Haufen! Relativ schnell stellte ich den Berlinern dann

intime Fragen, die Antworten lest ihr hier.

NEGASJON

SOULG

ROUND

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SOULGROUND, wer ist das eigentlich? Einmal vorstellen, bitte!

Moin Felix! Wir sind 5 Leute, die sich im Getummel von Berlin zusammenge-

funden haben um Musik zu machen. Begonnen hat die ganze Geschichte Ende

2012, auf der Bühne standen wir erstmals im April 2013. Wir haben super viel

Spaß daran uns in einen PKW zu quetschen um stundenlang von A nach B nach

C zu fahren, hängen außerhalb von Bandaktivitäten miteinander ab und genie-

ßen das in vollen Zügen.

Yo, mit der neuen Split seit ihr bei Powertrip Records gelandet, wie kams

zu diesem Bündnis?

Irgendwann letztes Jahr kam ich auf einer Demonwomb Show in Berlin mit Han-

nes ins Gespräch. Der fragte nach unseren Zukunftsplänen und ob wir nicht

Bock hätten, die bei Powertrip zu realisieren. Wir hatten Bock und mit der kom-

menden Split ist der erste Schritt dafür getan.

Auch an euch die Frage: Warum gerade TIDES DENIED als Splitpartner?

Wie kam es dazu?

Weil die Typen schwer in Ordnung sind und unglaublich schönen rotzigen und

bissigen Hardcore rausbringen.

Gibt‘s schon Tourpläne für dieses Jahr?

Es gab den Plan in Russland zu touren. Urlaub war im Kalender eingetragen GROUND

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aber auf Grund vielfältiger Umstände hat das dann alles nicht

geklappt. Ist immer kacke eine Tour nicht realisieren zu können

aber wir werden zusehen über das verbleibende Jahr so viele

Weekender und Shows wie möglich zu spielen.

Seid ihr schon für irgendwelche großen Hardcore-Events in

diesem Sommer gebucht?

Wir werden am 21. Mai auf dem New Noise Spring Fest in Karlsruhe spielen und

im August steht eine Show in Göttingen mit Terror und Comeback Kid an.

Wie siehts mit einer Full Length aus? Gibt es da schon konkrete Pläne?

Derzeit schreiben wir neues Zeug das dann im Herbst aufgenommen werden

soll und auf 12“ gepresst werden soll. Also ja, wir inden es ist Zeit für eine LP.

Das Slime-Bullenschweine Cover ist aus eurem Set nicht mehr wegzuden-

ken. Ist Punk Rock für euch wichtig?

Scheißt der Papst in den Wald?

Was sind eure liebsten Punk Bands?

Ach da gibt’s viel verschiedenes. Die Palette reicht da von jenen eben genann-

ten Slime über Mühlheim Asozial, Ernährungsfehler, Scherben, Kalt Front bis zu

den Misits. Aktuell laufen in unserer Karre auf Tour jedoch FCKR aus Leipzig

hoch und runter.

Samstags lieber noch besoffen zum Kiosk oder ins Fittie?

Wenn wir unterwegs sind gibt es die eine Regel Nr.1, die da heißt: Keene blö-

den Fragen. Ich berufe mich bezüglich deiner Frage auf die Regel Nr.1.

Wie ist die Berliner Hardcore Szene so? Seid ihr froh ein Teil davon zu sein?

Die Berliner Hardcore Szene ist ne Geschichte für sich. Das schöne daran ist

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jedoch, dass sie sehr vielfältig ist. Dank Stateless Society etc. macht hier so

ziemlich jede angesagte internationale Band halt, wobei es aber auch viele klei-

ne Kollektive und Privatpersonen gibt, die Shows in Hausprojekten etc. aufzie-

hen. Ich würde schon sagen, dass grundsätzlich alle Subgenres bedient werden.

Der miese Nebeneffekt, der dann doch immer wieder mal auftaucht ist der des

Überangebots. Es gibt immer eine Auswahl an Veranstaltungen die du in einer

Woche besuchen kannst. Du wirst hier halt verwöhnt und somit scheint es, dass

die Wertschätzung der aktiven Szene dann doch gewissermaßen auf der Stre-

cke bleibt. Dass es dann eben Leute gibt, die dem trotzen und sich weiterhin

den Arsch aufreißen ist umso bemerkenswerter. Wir sind froh unseren kleinen

Beitrag dazu beizusteuern.

Einige von euch sind ja am Movement 13 Projekt beteiligt. Wird es dieses

Jahr wieder ein Festival geben?

Wir haben nach dem letzten Movement13 Fest auf jeden Fall Bock ein zweites

Fest zu organisieren. Das war ein Bilderbuchabend in unseren Augen. Vorerst

arbeiten wir jedoch an der nächsten Veranstaltung am 17.06.2016. Wir werden

erneut ins Urban Spree einladen wobei das Programm dieses Mal auf Punk

Show und Techno Rave ausgerichtet ist. Einen leckeren Snack werden wir auch

wieder anbieten und uns noch das ein oder andere einfallen lassen. Alles je-

doch wie gehabt zum Soli-Zweck. Um mehr zu erfahren also bitte MVMNT 13

auf Facebook auschecken!

Noch ein paar abschliessende Worte an die Leser?

Vielen Dank für das Interesse und das Interview. Wir wünschen viel Spaß bei der

Lektüre des vorliegenden Zines und legen es allen ans Herz solche Unterneh-

mungen zu unterstützen. Davon lebt unsere Subkultur. Grüße gehen raus an

Tides Denied, Light It Up, Deluminator, Gone To Waste, Risk It, Wolf Down, Be-

neath The Wheel, Extinct, Ghetto Justice, DRUX und FCKR. Leute, hört FCKR!

Bis neulich.

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Schon ein paar Jahre sind TIDES DENIED in der deut-

schen Hardcore Szene aktiv und haben schon in der

ein oder anderen Location für heftigen Abriss gesorgt.

Ich war schon immer ein Fan der Band und freute mich

natürlich, als ich die neue Split mit SOULGROUND in

den Händen hielt. Um euch mit weiteren Infos auf

dem Laufen zu halten habe ich natürlich auch mit der

Band etwas getratscht.

NEGASJON

TIDESDENIED

Oesdorf Youth – Was ist Oesdorf bitte für ein Kaff und wie lebt man dort?

Oesdorf ist ein 700-Seelen-Dorf an der A44 zwischen Kassel und Dortmund. Als

Kind dort aufzuwachsen ist mit Sicherheit nicht schlecht, aber allzu viel gibt’s da

leider nicht zu tun. „Oesdorf Youth“ fanden wir damals eigentlich nur lustig, da

sich Claudius, Jonathan, Justus und Gregor (der uns letztes Jahr leider verlassen

hat) seit ihrer Kindheit kennen und auch dort gemeinsam aufgewachsen sind.

Das war eigentlich ganz praktisch, da man sich so fast jeden Tag sehen konn-

te. Aber mittlerweile sind wir alle weggezogen und unser neuer Bassist Jonas

kommt eh aus dem Nachbarort Henglarn. Damit wären wir sowieso nicht mehr

true in Bezug auf „Oesdorf Youth“.

Auf eurer Scheibe „Remedy“ habt ihr ein Feature von Niels (Reapers Path),

wie indet ihr seine neue Band DEATHBEARER?

Wir sind alle keine Metal-Heads, durften die Jungs aber schon ein paar mal live

erleben und können sagen, dass die ganz schön ballern!

Mit der neuen Split seid ihr auf dem Backbite Records Roster gelandet, wie

kam es dazu? Gefällt euch die Zusammenarbeit mit dem Label?

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Unsere erste Platte „Remedy“ ist 2014 schon auf Backbite Records erschienen.

Als wir die Aufnahmen im Kasten hatten, haben wir ein paar Labels gefragt, ob

sie Lust auf das Release hätten – unter anderem auch Backbite Records aus Kar-

lsruhe. Das lustige daran ist, dass sich Claudius und Moritz vom Fluff-Fest kann-

ten, Claudius jedoch nicht wusste, dass Moritz hinter Backbite Records steckt,

als er mit dem Label in Kontakt trat. Nachdem wir ihm die Aufnahmen geschickt

hatten, entschloss sich Mo‘ „Remedy“ als erstes Backbite-Release überhaupt zu

veröffentlichen. Wir glauben, dass es für uns nicht besser hätte laufen können.

Moritz ist ein super Typ und wir stehen voll und ganz hinter ihm. Außerdem ist

das Roster mittlerweile durch viele weitere heiße Bands, wie Slope, Seconds

of Peace oder Keep Them Shut ergänzt worden, was uns natürlich sehr freut.

Nachdem das erste Release also ganz gut verlaufen war, hatte Moritz Bock auf

mehr und auch wir wollen weiter mit ihm zusammenarbeiten.

Die Split teilt ihr euch mit den wunderbaren SOULGROUND aus Berlin,

hier stellt sich natürlich auch die Fragen: Wie kam es dazu? Warum gerade

diese Band?

Die drei Songs von der Split haben wir eigentlich schon Ende 2014 aufgenom-

men und haben seitdem nach geeigneten Bands für eine Split Ausschau gehal-

ten. Ehrlich gesagt hatten wir relativ viele Ideen, die jedoch immer aus verschie-

densten Gründen scheiterten. Die Jungs von Soulground kannten wir schon von

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mehreren gemeinsamen Auftritten und sind Fans seit dem Demo. Im Sommer

2015 haben wir ihnen dann von unseren Plänen erzählt und wir kamen ziemlich

schnell auf einen gemeinsamen Nenner. Wir inden es natürlich ziemlich cool,

dass wir uns die Platte mit einer Band teilen dürfen, die uns musikalisch gefällt.

Umso schöner ist es, wenn es dann auch menschlich passt.

Wir haben die Split ja schon gehört und sind begeistert, aber wie würdet

ihr die Scheibe bewerben bei einem neuen Hörer?

Wir denken es ist eine ziemlich abwechslungsreiche Platte geworden, da beide

Bands doch sehr unterschiedlich klingen. Dadurch ist es ein ganz guter Mix aus

schnellem Oldschool Hardcore und düsterem Metallic Hardcore geworden, wo-

bei beide Bands einen relativ eigenständigen Stil einbringen. Das Cover ist von

Sophie Douala (www.sophiedouala.com) dementsprechend auch eher in einem

unkonventionellen Stil gestaltet worden. Wer also keinen Bock auf Standard-

kram hat, greift zu ;)

Im Sommer tourt ihr mit Hawser durch die Lande. Wo solls langehen und

freut ihr euch schon auf die Tour?

Anfang Juni sind ein paar Shows in Deutschland und den angrenzenden Län-

dern geplant. Wahrscheinlich wird es, ähnlich wie bei der Tour mit Seconds of

Peace, wieder Richtung Süden und Osten gehen. Ein Highlight wird auf jeden

Fall das Steel City Fest in Siegen sein.

Was ist dieses Jahr noch geplant bei euch?

Im April waren wir für ein Wochenende in der Tonmeisterei in Oldenburg, um

eine neue EP aufzunehmen, die vielleicht auch noch dieses Jahr veröffentlicht

werden soll. Ende Mai steht ein Release-Weekender zur Split mit Soulground

an. Unter anderem werden wir auf dem New Noise Springfest in Karlsruhe spie-

len. Ansonsten werden wir versuchen in der zweiten Jahreshälfte noch eine wei-

tere Tour zu spielen und vielleicht beginnen wir auch schon mit der Arbeit an

einer Full Length...

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Welche Location in Deutschland ist die beste für Hardcore-Shows?

Wir dürfen sagen, dass es ziemlich viele coole Locations in Deutschland gibt,

die alle ihren Charme haben. Da wären zum einen kultige Locations, wie die

Rote Flora in Hamburg, aber auch verschiedenste Jugendzentren, wie zum Bei-

spiel der Krachgarten in der Nähe von Kassel, die ihre Vorteile haben. Auch das

Kulturcafe Manfred in Leipzig ist immer eine Reise wert. Mitten in Connewitz,

Punk-Attitude und Sternburger Bier – Was will man mehr?

Wie läufts mit RUMPELKAMMER? In diesem Bandprojekt sind, so weit ich

weiß, einige von euch involviert.

Claudius, Justus, Jonathan und unser guter Freund Panda aus Leipzig sind bei

Rumpelkammer dabei. Die Songs sind alle an einem Tag entstanden und wur-

den am nächsten Tag im Proberaum aufgenommen. Im letzten Jahr haben wir

insgesamt zwei mal proben können und standen fünf mal auf der Bühne. Ei-

gentlich spielen wir mit Rumpelkammer nur, wenn wir sowieso mit Tides Denied

spielen und Panda zufällig in der Gegend ist. Aber natürlich lassen wir uns für

ein bisschen Freibier auch überall sonst blicken.

Vor ein paar Wochen hat mir Benni von DEPRAVATI-

ON sein neues Projekt gezeigt. TORCH IT heißt es,

eine tighte Hardcore Band aus dem Westen Deutsch-

lands! Die EP hat mich schnell angeixt, was man ja im

Review lesen konnte. Da so eine frische Band sicher

einiges zu erzählen hat, habe ich mal ein paar Fragen

gestellt.

NEGASJON

TORCH IT

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TORCH IT, ihr seid eine ganz neue Band. Die Facebookpräsenz und eure EP

sind erst ein paar Wochen alt. Stellt euch mal vor!

Kurz und knackig: Marc (Gesang), Perez (Gitarre), Raphael (Gitarre), Dome (Bass),

Benni (Schlagzeug) - aus Gießen. Seit vielen Jahren zusammen unterwegs, auch

musikalisch.

Von Benni weiß ich, dass er noch bei DEPRAVATION spielt. Ist noch jemand

von euch in anderen Bands beteiligt?

Nein, Benni ist der Einzige der fremdgeht.

Habt ihr schon Auftritte hinter euch? Wenn ja, wie waren sie?

Bisher noch keinen, weil wir zuerst mal etwas von uns hören lassen wollten und

deshalb unsere EP zuerst veröffentlicht haben. Allerdings stehen die ersten

Shows auch ins Haus: am 30.04. supporten wir bei uns zuhause in Gießen Shai

Hulud und am 24.06. im Marburger KFZ Backtrack und Wolf Down.

Habt ihr dieses Jahr bock zu touren?

Auf jeden Fall, immer! Konkret geplant ist aktuell aber noch nichts.

Auf der aktuellen Scheibe ist ein Feature von Jay, gibt’s Verbindungen zu

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den HARM/SHELTER Boys?

Wir sind ja beides Gießener Bands, dementsprechend kennt man sich. Wir sind

auch seit vielen Jahren Kumpels und man ist auch privat zusammen unterwegs.

Was können wir in nächster Zeit von euch erwarten? Gebt ihr mit dieser

Band 100% oder ist es eher ein Nebenprojekt?

Nein, wir nehmen TORCH IT schon ernst, das ist kein Nebenprojekt. Klar, nur ein

Hobby, wir arbeiten und/oder studieren ja auch alle, aber bandtechnisch geben

wir da schon Vollgas und wollen das tun, was uns Spaß macht.

Welches deutsche Hardcore Label feiert ihr am meisten?

Schwer zu sagen. Wir kennen wahrscheinlich nur einen Bruchteil, es gibt ja auch

viele kleinere DIY-Labels, die der Szene deinitiv gut tun.

Bei welchen Bands schaut ihr euch was ab?

Abschauen ist vielleicht zu viel gesagt. Bei uns läuft in letzter Zeit im Proberaum

alles Mögliche, was uns unterbewusst natürlich beeinlusst. Das fängt an bei

Bands wie Metallica und geht über Expire bis hin zu Katy Perry.

Eure großen Idole sind?

SLAYER!!! Aber die alten. Also als Araya noch kein Christ war und noch ge-

headbangt wurde und wo Jeff Hanneman noch gespielt hat. Außerdem Lionel

Richie, Helene Fischer, Bud Spencer und Eric Cantona. Und Zlatan!

Wird es eure aktuelle Scheibe auch noch als physisches Release geben?

Von uns aus ist das bisher nicht geplant. Sollte allerdings jemand (Label oder so)

auf uns zukommen und Bock darauf haben, sagen wir sicher nicht nein.

Noch ein paar Worte an die Leser?

MEDDL!!!

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Das Berliner Label Totenmusik machte mit dem Re-

lease der Demo der Band ( D O L C H ) bereits 2014

auf sich aufmerksam, Zeit mit dem Label ein Interview

zu führen, über die Vergangenheit bis Heute und die

Zukunft, sowie die Kollaboration mit dem etablierten

Aachener Label Ván Records.

HERR J.

TOTENMUSIK

Im Voraus bereits vielen Dank Totenmusik, dass Du mir in diesem Interview

meine Fragen beantwortest.

Ich habe zu danken! Du warst ja geduldig und hartnäckig...

Seit wann gibt es Totenmusik und mit welcher Intention wurde das Label

gegründet und wie viele Leute stecken dahinter?

Totenmusik existiert seit Anfang 2014. Die Idee gibt es vielleicht schon etwas

länger. Ab und zu etwas räudige, atmosphärische Musik unter die Leute zu brin-

gen, wenn Du so willst, ist das die einzige Intention. Na ja und dass das alles

trotzdem sehr stilvoll und schön aufgemacht werden sein soll, so, wie ich es als

Musikfan selber gerne in die Hände bekommen würde.

Ich mache bisher alles zu 90 % alleine, aber immer wenn ich mal wieder zu viele

Augenringe bekomme, helfen mir ein, zwei Freunde aus.

Eure/Deine erste Veröffentlichung war ,,I“ von ( D O L C H ), war dies die

vorerst einzige geplante Veröffentlichung und wie war die Resonanz auf

das Tape?

Richtig. (Dolch) sind Freunde von mir. Und tatsächlich ist dieses Demo auch der

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Startschuss für Totenmusik geworden, im eigentlichen, wie im wortwörtlichen

Sinne. Wir haben uns damals die Tapeversion vom ersten Master des (Dolch)

Demos auf der übertrieben fetten Stereoanlage meiner Eltern angehört - we-

niger um einen neutralen Eindruck zu bekommen als uns von der immensen

Lautstärke „einlullen“ zu lassen - meine Mutter kam nach genau einer Minute

herein und fragte: „ Was ist das denn für Totenmusik?“ Wir hatten eigentlich an

einen anderen Namen fürs Label gedacht..aber Totenmusik traf es damals und

trifft es meiner Meinung nach aktuell auch sehr genau....

Die Resonanz auf das (Dolch) Tape war direkt super...obwohl wir kaum Werbung

gemacht haben. Wir haben eigentlich alles über Mundpropaganda gemacht..

ja und dieses Youtube Video von „Bahrelied“ hatte dann ein paar Klicks mehr

bekommen als wir dachten...

Seitdem sind deine Veröffentlichungen offensichtlich heiß begehrt - wer-

det ihr dennoch bei kleinen Stückzahlen bleiben oder reagierst Du auf die

Nachfrage?

Ja ich kann mich nicht beklagen. Es ging dann direkt gut weiter mit Seher und

jetzt Morast. Das läuft wirklich prima, dafür dass ich das „nur“ als Hobby be-

treibe. Nun, wenn es um Tapes geht, bleiben wir bei kleineren Stückzahlen,

wobei MC´s ja jetzt wieder „en vogue“ werden. Und Limitierungen sollten auch

limitiert bleiben, meiner Meinung nach. Es wird aber bald auch andere Medien

von uns geben...

Bisher haben Totenmusik alle Veröffentlichungen auf Tape präsentiert, eu-

rer/deiner Website ließ sich aber entnehmen, dass die Split von

( D O L C H ) und King Dude auch als CD erscheinen wird - kommt dies

durch die Zusammenarbeit mit Ván Records und wie kam diese zustande?

Das ist nicht ganz richtig. Diese Split gab es bei uns auch nur als Tape und bei

Ván Records als 7“.

Wir machen aber jetzt tatsächlich unsere ersten CD´s mit Seher und Concatena-

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tus aus Chile, bei letzteren sogar unsere erste Vinylplatte, da bin ich schon ganz

gespannt drauf!! Die Zusammenarbeit mit Ván Records ist für uns eine geile

Sache, mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen. Es gibt kaum bessere Ad-

ressen wenn es um hochwertige, schöne Musikkunst abseits des Mainstreams

geht...

Gehst Du auf Bands zu, um diese zu veröffentlichen oder nimmst Du auch

Anfragen an?

Beides. Seher sind Kumpels aus Berlin und ich konnte den ganzen Entstehungs-

prozess verfolgen und hab dann einfach ganz scheu angefragt. Nach ein paar

Bier war dann alles klar. Die Jungs aus Chile haben mich z.B. einfach angeschrie-

ben und auf Anhieb überzeugt. Ich bin aber extrem langsam und sehr wähle-

risch, bekomme schon öfters mal Anfragen von Bands die schon gutes Zeug

machen, aber es muss mich irgendwo hinten in der Wirbelsäule richtig packen..

so oder so ähnlich muss das laufen...

Bei deinen kommenden Veröffentlichungen sind einige sehr interessant

klingende Bands dabei, doch was ist mit ,,Der Dunkle Lord“ passiert?

Der dunkle Lord ist gerade unterwegs auf Kneipentour, und damit meine ich

nicht seine, welche wohl die kleinste Bar Berlins darstellt. Wir haben eigent-

lich schon fast alles für die erste Demo-Mc zusammen gehabt, da hat er sich

entschieden, noch etwas zu warten und noch mehr zu trinken und neue Songs

zu schreiben. Da geht es um so eine spirituelle Angelegenheit bei der ganz

viel Whisky und Kuchen im Spiel sind. Ich bin geduldig. Ich denke, nach seiner

Nordamerika Tour im Spätsommer werden wir sein Material dann hoffentlich

veröffentlichen können...

Magst Du exklusiv für die Trvefrykt-Leser verraten, welche Veröffentlichung

neben denen auf der Website angepriesenen noch anstehen?

Mmhh..das ist schwierig. Zur Zeit verhandeln wir mit ein, zwei Bands bzw. sind

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an einer Re-Release Geschichte dran. Wenn das klappt geht ein Traum in Er-

füllung, mehr kann ich aber auch nicht verraten, ich bin da eher abergläubig.

„Never cheer before you know who´s winning!“

Es werden auf jeden Fall auch Sachen kommen, die weniger mit Metal zu tun

haben. Ich plane z.B. seit langem eine literarische Veröffentlichung eines Künst-

lers, es wird evt. auch einen kleinen Film geben, mit passendem Soundtrack

natürlich. Das Hauptaugenmerk wird aber sicher weiterhin auf atmosphärischer

Musik allgemein liegen.

Danke Dir vielmals für das Interview, das letzte Wort gebührt Dir - verbreite

deine Nachricht!

Ok..bei sowas bin ich nicht gut..ich sage Danke Euch Trvefrykt Zine für das In-

teresse an Totenmusik und ja: „Wenn ihr wirklich schießen müsst - schießt auf

die Reifen!“

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Mit ihrer ARCHAR EP haben VERHEERER aus Flens-

burg nicht nur bei mir mächtig Eindruck hinterlassen.

Noch ist nicht allzu viel über diese Combo bekannt.

Wir haben versucht etwas Licht ins Dunkel zu bringen

und wollten unter anderem wissen, was wir in diesem

Jahr noch von den Jungs erwarten können.

ATMOFEAR

VERHEER

ER

Verheerer steht für absolute Kälte, Finsternis und dichte Atmosphäre. Wel-

ches Konzept versteckt sich hinter diesem klangvollen Namen und dessen

düsteren Klängen?

BST.: Ein wirkliches geplantes, übergreifendes Konzept gibt es hinter dem Na-

men, im Gegensatz zu den einzelnen Releases, soweit nicht. Die namensge-

bende “Verheerung” ist in jedem Fall als einschneidendes Erlebnis ganz ver-

schiedener Naturen zu verstehen, wobei wir beim Texten eher eine spirituelle

Verheerung im Hinterkopf habe, als eine sprichwörtliche.

Von daher ist der thematische Bogen, der alles umspannt, stets in einem sehr

persönlichen Kontext des Menschen, seiner Natur und seines Glaubens (oder

auch “Nicht-Glaubens”) an welche weltliche oder spirituelle Instanz auch im-

mer, zu sehen.

Ihr konntet mit einer ideal abgestimmten Mischung aus Musik, Artwork und

Atmosphäre punkten. Für einige Menschen war Archar „das Underground-

release 2015“.Wie kommt es, dass ihr trotz massig positiven Rückmeldun-

gen bei keinem Label seid? Sucht ihr gar nicht, oder war bisher einfach

noch nicht das richtige dabei?

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SMN.: Das hatte eher pragmatische Gründe: die Cover waren schon gedruckt,

als wir Anfragen bekommen hatten und die Anfragen kamen zudem von Labels,

die von der Ausrichtung her nicht so ganz passten. Aktiv gesucht haben wir

bisher nicht.

Was hat es eigentlich mit dem Namen eures Erstreleases „Archar“ auf sich?

Ich habe gegoogelt und geforscht, aber schlichtweg nichts aussagekräfti-

ges gefunden. Leitet sich Archar eventuell irgendwie von archaisch ab und

gibt einen Hinweis darauf, dass der Verheerer aus einer alten Zeit stammen

könnte?

SMN.: Es kommt natürlich vom dem Wort “archaisch”. Wir mochten den Klang

dieses Kunstwortes und fanden es unserer Thematik zudem dienlich. Ähnlich

ist es auch mit dem Titel des kommenden Album “Maltrèr” – nur das hier zwei

Begriffe direkt zusammengeführt wurden. Auch wenn die Songs nicht in zwin-

genden Zusammenhang stehen, haben wir eine grobe thematische Linie die wir

verfolgen.

Nach der Debut EP, dürstet es bereits vielen Fans nach neuem Material,

was ist in Planung? Haben die Arbeiten an einem neuen Tonträger vielleicht

schon begonnen?

SMN.: Wie bereits erwähnt planen wir das erste Voll-Album “Maltrèr”. Die

Songs sind fertig geschrieben, es gibt also quasi zu jedem Song schon ein ferti-

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ges Demo. Anhand dieser Aufnahmen spielt Sören gerade das Schlagzeug ein.

Wir haben bereits ein Label gefunden, welches für dieses Album mit uns arbei-

ten möchte und rechnen mit einer Veröffentlichung im Herbst/Winter 2016.

Wird es Archar auch in anderen physischen Formaten zu erwerben geben?

Eventuell als Tapeversion?

SMN.: Das kann passieren, forcieren wir aber derzeit nicht. Allerdings wollten

wir gerne nochmal ein Shirtdesign zur EP drucken lassen - momentan steht aber

erstmal das Album im Vordergrund und da müssen wir ein bisschen unsere Gro-

schen zusammenhalten.

Wer ist bei euch für das Art-

work zuständig? Wird die-

ser Stil auch auf kommen-

den Releases zu inden sein

(Stand jetzt)?

SMN.: Auf der Archar habe

ich mich alleine darum ge-

kümmert. Das Motiv auf dem

Frontcover ist jedoch ca. 200

Jahre alt und wurde von mir

nur etwas nachbearbeitet.

Für das kommende Album

vertrauen wir auf eine Künstlerin aus der Region. Die weiteren Graikarbeiten

(Logo, Typo, Layout, etc.) werde ich aber wieder selber machen.

Sicherlich gibt es Künstler, die euren Sound musikalisch beeinlusst haben.

Welche 3 Musiker/Bands haben euch am meisten „gelenkt“ und vor allem

womit?

SMN.: Das ist eine echt schwierige Frage, weil ich mit jeder Band die ich nenne,

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eine andere benachteiligen würde. Wo soll ich anfangen? Gäbe es die RIDE

THE LIGHTNING von Metallica nicht, würde ich vielleicht nicht mal Gitarre spie-

len. Gäbe es die A BLAZE IN THE NORTHERN SKY von Darkthrone nicht, hätte

ich mich vielleicht nicht weiter für Black Metal interessiert. Tja und gäbe es die

PRIVILEGIVM von Secrets of the Moon nicht, würden Verheerer vermutlich auch

stellenweise anders klingen. Hier spreche ich auch nur von mir, als Songschrei-

ber… ich beeinlusse z.B. wenig die Texte und die Gesangsarrangements. Und

dann kommt natürlich noch eine andere Form von Dynamik hinzu, wenn wir

zusammen bei ‘nem Glas Whisky AGENT ORANGE oder so hören und dann

einer irgendwie eine Assoziation zu einem noch offenenen Verheerer-Song gibt.

BST.: Als der Teil von Verheerer, der eher wenig mit dem Songwriting zu tun

hat, üben meine Einlüsse

natürlich einen geringeren

Einluss auf das Endergebnis

aus, aber so eine Frage nach

musikalischen Wurzeln lädt

ja immer zum nostalgischen

Schwelgen ein. Manch einer

hat schon zu recht festgestellt,

dass deutscher Thrash, vor

allem Sodom, Dauergast in

meinem Jugendzimmer wa-

ren und damit sicherlich auch

maßgeblich dazu beigetragen haben, mich überhaupt erst zum “Gesang” zu

bringen. Danach ging der Weg dann auch relativ schnell in die bekannten Black

Metal-Wege, die wohl jeder aus dieser Szene gegangen ist…

Konkrete lyrische Einlüsse kann ich für mich selbst gar nicht so direkt bestim-

men, aber ich lasse mich da gern überaschen, was Andere dort eventuell raus

hören, aber aus reinem Vergnügen heraus habe ich im einen oder anderen Song

schon einmal “Textfetzen” aus mir wichtigen anderen Songs verwendet, wenn

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diese denn passten.

Die textlichen Inhalte selbst wer-

den eher selten mit einer konkre-

ten Idee angegangen, stattdessen

habe ich eher eine “Stimmung”

im Hinterkopf und schaue dann,

wo der Weg hinführt.

Inwiefern hat der raue Norden

Einluss auf eure todinstere At-

mosphäre ausgeübt?

SMN.: Vorschlag: Wir komponieren und recorden den Nachfolger von Maltrèr

auf Jamaika und schauen dann, ob das Klima wirklich Einluss hatte.

BST.: Sehr gute Idee. Wir lassen uns gern auf dieses Experiment einladen.

Spaß beiseite: Wenn ich sehe, was für geniale, teils todinstere Musik aus aller

Herren Länder und Klimazonen stammt, sehe ich da keinen direkten Einluss.

(Auch wenn es hier gerade schneit…).

SMN.: Ende April!

Ihr seid bisher „lediglich“ zu zweit. Handelt es sich bei Verheerer um ein

reines Studioprojekt, oder wird die Band noch erweitert um Live den ein-

oder anderen Gig spielen zu können?

SMN.: Wir haben mittlerweile (semi-professionelle) Musiker gefunden, die

grundsätzlich mit uns Live spielen würden, da die Frage in anderem Zusam-

menhang schon auftauchte. Konkrete Planungen gibt es nicht, was ein bisschen

auch dem geschuldet ist, dass hier oben ein Black Metal-Konzert ein super Ort

für Agoraphobiker darstellt und ich niemanden konkret kenne, der in den übli-

chen Clubs (Hamburg, Berlin, Oberhausen, Leipzig, etc.) Konzerte veranstaltet,

bleiben da Anfragen wohl meist unbeantwortet.

BST.: Der Wille ist auf jeden Fall vorhanden.

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K O L UMN E N

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In diesem Artikel möchte ich euch ein

relativ neues Label aus Karlsruhe

vorstellen: BACKBITE RECORDS.

Zum ersten Mal richtig in Kontakt

mit diesem Label kam ich, als ich

die neue DEATHBEARER Scheibe

anfang dieses Jahres massiv abfei-

erte. Dann trat ich mit Moritz, dem

Mann hinter Backbite, in Kontakt und

stellte ihm ein paar Fragen zu seinem

tollen Projekt. Der Boy hat einiges zu sagen,

lest selbst! NEGASJON

Backbite Records – Wieso hast du dich für diesen Namen entschieden?

Der Name ging aus einem WebFanzine- und Booking Projekt mit meinem

Freund Pascal hervor. „Backbite“ heisst so viel wie „boshaft oder beleidigend

über jemanden reden“ und wir fanden damals, das es einige Leute gibt, die

man beleidigen sollte. Außerdem ist es irgendwie ein starkes Wort, haha.

Seit wann gibt’s das Label?

Das Label gibt es seit Januar 2014 und ist auf meinem eigenen Mist gewachsen.

Ich wollte mich schon länger mal an Labelarbeit rantasten, arbeitete zu dem

Zeitpunkt bei einem Vinyl- und CD Presswerk (bzw. Broker) in Karlsruhe und so

kam es dann zur Tides Denied EP und zur Slope EP.

Und wohin soll die Reise einmal gehen, was sind deine Ziele?

Inzwischen ist einiges passiert, ich habe viel gelernt und 2016 stehen plötzlich

um die 10 Releases in der Pipeline. Die Labelarbeit ist total spannend und ich

lasse mich überraschen was die Zukunft noch so bringt. Das Ziel ist natürlich,

eine immer größere Reichweite zu erreichen. Das nützt allen. Bands, Fans, Ver-

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anstaltern und den Labels, der Szene halt im Allgemeinen. Ich hab richtig Bock

auf geile Platten! Außerdem arbeite ich gerade mit Freunden daran, eine kleine

Booking Agentur zu starten.

Was ist dir am Label besonders wichtig? Gibt es eine Philosophie hinter

deiner Arbeit?

Ich bringe nur Platten raus, die ich selbst geil inde und ich muss mit den Leuten

im Großen und Ganzen auf der gleichen Welle surfen. Das spürt man ja ziemlich

schnell, ob das passt oder nicht. Generell ist mein Label ein Ego-Ding und ich

mache, worauf ich Bock habe. Das war mir nach vielen Jahren Erfahrungen in

verschiedenen Kollektiven wichtig. Backbite Records ist mein Baby! Ich habe

den Anspruch an mich, den Bands eine gute Basis zu bieten, damit die sich auf

ihre Musik und auf‘s Konzerte spielen konzentrieren können. Ich versuche auch

immer, die inalen Verkaufspreise niedrig zu halten, damit sich jeder eine Platte

leisten kann, das ist mir wichtig.

Mit ein paar deiner Schützlinge hatten wir ja schon Kontakt, zum Beispiel

mit DEATHBEARER und TIDES DENIED. Was hältst du von den Boys?

Selbstverständlich bin ich zu 100% überzeugt von ALLEN Bands auf Backbite

Records. Und die beiden genannten spielen sich den Arsch ab, sind selbstlose

Sympathikos und überhaupt sehr edle Menschen die dazu noch gute Songs

abliefern. Was will man mehr?

Welche Bands umfasst dein Label?

Aktuell arbeite ich an Releases für:

Tides Denied, Slope, Keep Them Shut, Drunk Motorcycle Boy, James First, De-

athbearer, No Comply, War From a Harlots Mouth, 3 LP Reissues für EyeHate-

God. Aktuell bin ich mit Primitive Life und DISAVOW (Ex-Anchor) im Gespräch.

In der Vergangenheit habe ich Sachen gemacht für:

Tides Denied, Slope, Container, Stand Your Ground, Collide & Discord, James

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First, Seconds of Peace, The Black Passage, Slander, Hell & Back, Deathbearer

Der Vinyl-Hype scheint auch dein Label zu treffen, was man an der Ver-

spätung der DEATHBEARER Platte gemerkt hat. Ist es schwer, heutzutage

Vinyl pressen zu lassen?

Was man braucht, ist Geduld, ein bißchen Ahnung von der Materie und den

Abläufen und einen guten Partner in der Branche. Bei mir ist das Flight13 Dupli-

cation, die machen einen Bombenjob, wirklich. Da arbeiten nur Leute, die alle

irgendwie mit Punk, Hardcore, Metal zu tun haben, in Bands spielen etc. Und

die machen da den Folienschnitt auch selbst und wissen halt wie eine Hardcore

LP zu klingen hat. Das macht sauviel aus. Dazu kommt noch, das der Chef dort

einen wahnsinnigen Anspruch an sich selbst hat und das führt halt dazu, das die

da nur top Sachen machen.

Ansonsten ist das Wort „Vinyl-Hype“ ein großer Witz. In allen Subkulturen des

harten Rock wird seit jeher die Vinylkultur gelebt. Die großen Majors pressen

jetzt halt gerade völlig wahnwitzige Mengen an Platten nach, die eigentlich im 4

bis 10 Euro Bereich in jedem Plattenladen im 2nd-Hand-Bereich easy zu bekom-

men sind, auch in sehr, sehr guten Erhaltungeszuständen. Sprich: Eigentlich ist

da kein echter Bedarf, aber die Presswerke sind mit einer Genesis-7-LP-Box mit

20.000er Aulage (oder so) halt mal ein paar Wochen dicht. Und die kleinen La-

bels können sich dann hinten anstellen. So is‘ das, und das ist natürlich scheisse.

Du betreibst ja einen Plattenladen in Karlsruhe. Wie läuft das Geschäft,

kommen noch genug Leute die sich Platten kaufen?

Ja, mein Laden, haha, das macht Spaß. Leben kann man davon aber nicht, ich

mach noch einen ganz normalen Bürojob tagsüber. Den Laden mach ich aus

Liebe zur Sache und weil ich mich da auch als Teil meiner Karlsruher Musiks-

zene fühle. Ich inde es wichtig, auch in kleinen Städten Plattformen zu bieten

und Basisarbeit zu machen, damit rundherum eine Szene blühen kann, die sich

bewegt. Bringt ja nix, wenn alle coolen Typen immer nach Berlin und Leipzig

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rennen, auch in der Provinz haben die Leute ein Recht auf Subkultur. Zu mir in

den Laden kommen ganz unterschiedliche Leute und das ist auch oft so ein

kleines „Begegnungszentrum“, da kommt man ins Gespräch, Leute quatschen

mit einander, tauschen sich aus, blabla. Die Tendenz im Laden ist positiv, ein

bißchen mehr Verkäufe würden allerdings nicht schaden. Ich habe im Großraum

Nordbaden, Karlsruhe, Rastatt, Pforzheim, Stuttgart, Pfalz wohl das größten

HC/Punk und Garage und Metal Sortiment, also kommt mal rum, wenn ihr in

der Gegend wohnt!

Welche Platten hast du dir in letzter Zeit zugelegt und auf welche Releases

wartest du sehnsüchtig?

Ich war total heiß auf die Baroness LP und bin auch nicht enttäuscht worden,

außerdem sind die neuen LPs von Baboon Show und Human Touch der helle

Wahnsinn! Zudem habe ich mir dieses Jahr ein paar Klassiker im Original von

Death, Kreator und Cro-Mags zugelegt, die in der privaten Sammlung nicht

fehlen sollten. Ach so, klar, die SSIO LP war auch sehnsüchtig erwartet.

Welche Bands hättest du gern auf deinem Label?

Ach, das ergibt sich immer alles irgendwie… Ich bin froh, wenn „meine“ Bands

zufrieden sind und ihre zukünftigen Releases auch mit mir rausbringen wollen.

Gegen Ende des Jahres kommen ein paar Reissues von bekannten US Bands,

die ich jetzt noch nicht näher erwähnen will, das wird auch eine schöne Sache.

Zum Abschluss noch ein paar Worte?

Geht auf Konzerte, auf kleine und große und mittlere und alles dazwischen!

Supportet Bands, Veranstalter, Labels, lokale Initiativen! Gründet selber was,

wenn ihr Bock habt, Band, Fanzine, egal. Machen! Machen! Machen!

Was es grad so bei BACKBITE RECORDS zu kaufen gibt und ob sich das

lohnt erfahrt ihr auf den nächsten Seiten.

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Die DEATHBEARER Scheibe „Suffering“.

Im Online-Review konnte man ja schon

lesen, wie sehr ich das Ding abfeiere.

Entombedcore wurde das Teil schon ge-

nannt, und das triffts echt ganz gut. Auf je-

den Fall Death Metal Gebolze vom feins-

ten.

STAND YOUR GROUND waren für mich

bisher noch kein richtiger Begriff. Den Na-

men und das Cover der neuen „Angst“

EP habe ich erstmal mit Modern Hardco-

re und Metalcore verbunden und deshalb

wanderte das Teil nicht sofort unter die

Nadel meines Plattenspielers. Als ich die

Scheibe dann aber doch mal aufgelegt

habe, war ich total begeistert, guter poli-

tischer Heavy Hardcore! Ultra fettes Intro,

mega guter Groove und über die ganze

Scheibe verteilt feuern die Jungs mit ie-

sen Moshparts aus allen Rohren. Geiles

Teil!

CONTAINER, richtig angepisster Hardcore

straight outta Düsseldorf. Die 7 inch „The

Celtic Kiss“ kommt mit punkiger Aufma-

chung daher und liefert premium Sound.

Verdammt authentische Vocals treffen auf

thrashiges Rifing. Schöner Crossover-Shit,

der gut ohne Beatdown-Geprolle aus-

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kommt und lieber mal nen fetten Basspart

rausholt. Mein persönlicher Anspieltipp ist

der Song Wisdom!

Für alle Punk Rock Liebhaber sind die Lü-

becker von JAMES FIRST nur zu empfeh-

len. Die 4 Boys zocken erfrischend melodi-

schen Punk mit sehr gefühlvollem Gesang.

Ihre erste Full Length ist Selftitled und ein

dynamischer Spaß, vom Anfang bis zum

Ende. „Hatemongers in Disguise“ ist mein

persönlicher Favorit auf der Scheibe, da

der Refrain einfach sofort catcht. JAMES

FIRST überzeugen durch ihre tollen Me-

lodien und ihre klaren Ansagen. Vielleicht

stechen sie nicht unbedingt heraus unter

den vielen Punk Bands, aber das müssen

sie auch nicht. Sie liefern grundsoliden

Sound ab, der gut zu einem Bierchen auf

dem Balkon passt. Dann kann man näm-

lich die Nachbarn mit den guten Klängen

beglücken.

COLLIDE AND DISCORD. Die haben

2015 die Platte „Polygraph“ veröffentlicht.

Genretechnisch lassen sich die 5 Stuttgar-

ter nicht so richtig einordnen, ihr Sound

enthält Elemente von klassischem Hard-

core Punk und verbindet sie mit Metalco-

re-Klängen und gewagtem Gitarrengefri-

ckel. Das Ganze ist echt gut hörbar und

mal echt was anderes bei den vielen He-

avy HC Bands, die derzeit aus dem Boden

sprießen. Aber so wirklich vom Hocker hat

mich das Teil nicht gehaun, ich kann mir

aber vorstellen, dass es seine Liebhaber

indet.

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Da es uns sehr am Herzen liegt alle Teile der Szene abzugreifen und nicht nur Musiker oder Labels, haben wir uns gefragt welchen Artwork Künstler wir derzeit interessant inden und sind nach einigen Recherchen über Han-nes gestolpert. Dieser Junge Mann versteckt sich hinter dem Pseudonym SNDNBCK und sorgt gerade mit sei-nem Negativity Artwork für aufsehen. Seit ein paar Jahren ist er schon in der Szene vertreten und das nicht nur als treuer Konzertbesucher oder Gitarrist und Sänger bei There is Chaos, son-dern eben auch und das hauptsäch-lich, als Artworker. Angefangen hat er mit Schriftzügen und Logos für kleine-re und unbekanntere Bands, welche sich zum Teil schon aufgelöst haben, aber durch harte Arbeit und dem hochhalten seiner Motivation, trotz ei-niger Absagen oder rückmelde losen Nachrichten hat er es geschafft sich mittlerweile im Untergrund zu etablie-ren und von einigen größeren Artisten Aufträge zu bekommen.

Nicht nur so mancher Flyer für unse-re Shows wurden von ihm geschaf-fen, Hannes hat auch eine enge und ausgiebige Zusammenarbeit mit den französischen Doomgrößen von Cult of Occult, für welche er Shirts, Flyer und LP samt Poster gestaltet hat. Er hat ebenfalls Artworkarbeiten für die Wuppertaler Bookingcrew Han-nya Booking, in der auch GRIM VAN DOOM Sänger Lansky mitmischt, son-dern auch für das ebenso in Wuppertal ansässige Label TjuetoCvlt entworfen. Zu dem indet sich seine Handschrift auch bei Bands wie zum Beispiel HE-XER oder TOWER OF NIHASA wieder. Durch diese Veröffentlichungen konn-te sich SNDNBCK einen wirklich gu-ten Ruf aufbauen und arbeitet derzeit an weiteren Aufträgen für Bands aus dem In- und Ausland. Wenn ihr also auf der Suche nach modernen, düsteren und okkulten Artworks, Schriftzügen, Logos oder Flyern seid, checkt SNDNBCK aus. ATMOFEAR

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Marburg scheint derzeit ein wahrlich gutes

Plaster für interessante und talentierte Bands

zu sein. Neben YANOS oder THE GREAT COLD,

haben sich vor allem INTO COFFING in mein

Ohr gespielt. Über dieses Trio bin ich schon vor

längerer Zeit gestoßen, da bei einem meiner

Lieblingstapelabel das kommende und mitt-

lerweile erschienene Album INTO A PYRAMID

OF DOOM angekündigt wurde. Nach einigen

Monaten des Wartens, war es dann jedoch so

weit und das Debutalbum wurde digital veröf-

fentlicht. Schnell wurde mir klar das CALIGARI

RECORDS hier wieder mal einen richtig dicken

Fisch an Land gezogen hatte. INTO COFFIN

spielen musikalisch nahezu perfekten Blacke-

ned Death Doom, dessen düstere Atmosphäre

den Hörer in seine tiefsten Abgründe zieht und

ihn dort auch eine knappe Stunde festhalten

kann. Langsame, instrumentell hervorragend

gespielte und allem voran schleppende Doom-

passagen werden hier mit Killerriffs und roher

Gewalt gepaart. Die Songs ziehen einen roten

Faden quer durchs Album, ohne an irgendeiner

Stelle langweilig zu werden. Das hiesige Ambi-

ente ist ganz klar, kosmisch angehaucht jedoch

nicht ohne tiefschwarze Finsternis zu vernach-

lässigen. Dieser Tonträger gleicht einem Orkan,

der durch den Kopf rauscht und mächtig Chaos

hinterlässt.

Unglaublich starkes Debut von INTO COFFIN,

die mich auch Live vollkommen überzeugen

konnten und trotz der Tatsache, dass es sich

bei der Show um den erst 2. Gig der Band han-

delte, professionell, ruhig und mit Leidenschaft

aufgetreten sind. Ganz klar DER Underground-

tipp des bisherigen Jahres! Ich bin schon äu-

ßerst gespannt, bei welchem Label die Jungs

ihr Album als Platte releasen werden.

Den Lesern, denen es bei INTO COFFIN so

ähnlich ergangen ist, wie mir und möglichst

schnell Informationen über das Trio haben wol-

len, habe ich den Marburgern ein paar Fragen

gestellt und samt Antworten hier zusammenge-

tragen.

ATMOFEAR

INTO COFFIN he Next Big hing?

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Into Cofin ist ja noch kein wirklich langlebiges Projekt, dennoch habt ihr

vor kurzem mit eurem Debutalbum „Into a Pyramid of Doom“ schon den 2.

Tonträger veröffentlicht. Wer sind denn dieses ominöse Trio?

Guten Tag. Wir sind drei Musiker aus Marburg, Hessen. G. - Bass/Vocals, J.

- Drums, S. - Guitar/Vocals. Der Grund, weshalb wir jetzt bereits ein ganzes Al-

bum und ein Demotape veröffentlicht haben ist der, dass wir einfach gut einge-

spielt sind und somit Songideen schnell umsetzen können. Darüber hinaus liegt

uns viel an Into Cofin und wir versuchen keine Zeit zu verschwenden.

Euer Sound klingt ziemlich abgewichst, dafür dass ihr noch relativ jung

seid. Habt ihr schon Erfahrung in anderen Projekten gesammelt, oder wo

einfach Talent?

Danke. Ja, wir alle haben bereits Erfahrungen in anderen Bandprojekten ge-

sammelt. G. spielt bereits seit über 7 Jahren in verschiedensten Bandprojekten

in Italien, seit zwei Jahren auch in Deutschland. J. hat auch schon in diversen

Projekten Erfahrungen gesammelt. S. hat ebenso einige Erfahrung auf dem Bu-

ckel.

Würdet ihr euch eher als Doom- oder Death Metal Band betrachten? Gibt

es Künstler die euch beeinlusst haben?

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Bezüglich der Kategorisierung legen wir uns

nicht fest, das blockiert unserer Meinung

nach den Entstehungsprozess von neuen

Songs. Natürlich gib es Künstler/Bands die

uns beeinlusst haben.

Wie schon erwähnt, habt ihr kürzlich euer

erstes Album veröffentlicht, wie waren

die bisherigen Rückmeldungen? Seid ihr

selbst zufrieden mit dem Endergebnis?

Wie du schon gesagt hast ist das Album erst seit sehr kurzer Zeit draußen, also

es ist für uns noch zu früh um das einzuschätzen. Aber bisher waren die Rück-

meldungen durchweg positiv. Natürlich sind wir zufrieden mit dem Ergebnis,

sonst hätten wir es ja nicht veröffentlicht, jedoch haben wir uns noch etwas Luft

nach oben gelassen um mit unseren nächsten Veröffentlichungen zu glänzen.

Habt ihr den Produktionsprozess gut überstanden? Wo habt ihr denn

überhaupt recorded?

Ja, der Produktionsprozess lief wirklich gut ab, es ging alles verdammt schnell!

Aufgenommen haben wir in einem Bunker mit der Hilfe von Niko, einem Freund

von uns. Das Mastern hat Gabriele Gramaglia aus Mailand übernommen.

INTO A PYRAMID OF DOOM wurde über Caligari Records released. Wie

kam es denn zu der Zusammenarbeit mit einem, oder vielleicht sogar DEM

momentanen US-Label für gute Untergrundmusik?

Wir haben nach einem passenden Label für den Vertrieb von Kassetten gesucht

und Caligari hat uns außerordentlich gut gefallen! Die Zusammenarbeit verlief

bisher reibungslos!

Als ihr bei Cvlt Nation gestreamt wurdet, wie breit war da die Brust?

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Satisfaction.

Was wird man 2016 an Gigs erwarten können? Habt ihr vor eine kleine

Deutschlandtour zu spielen? Sind schon Gigs bestätigt?

Wir arbeiten an einer kleinen Europatour im nächsten Jahr.

Arbeitet ihr schon an neuem Material oder genießt ihr erstmal die Ruhe

nach der harten Arbeit?

Neues Material ist in Arbeit.

Bisher gibt es eure Tonträger als Tape. Ist eine LP eures Albums in Pla-

nung?

Genau, bisher gibt es unser Album auf Kassette über Caligari Records. Ab Mai

wird es eine CD Version geben, die über TERROR FROM HELL Records ver-

trieben wird! Eine Schallplatte ist auch unser Anliegen, jedoch können wir von

unserem jetzigen Standpunkt noch nichts dazu äußern.

Wollt ihr noch etwas loswerden?

Danke für dein Interesse und den Support. Wir sehen uns dann am 03.05. in

Weimar.

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Die Osnabrücker Szene bringt derzeit einige

bemerkenswerte Newcomer hervor, so bin ich

neben PATH, KARST oder CxTxD eben auch

auf die Negative Hardcore Punk/D-Beat Band

MISERY VORTEX gestoßen. Das Quartett lie-

fert drückenden, mitgröhlbaren HC-Punk, der

an Sounds wie Discharge, Skitsystem oder gar

Terrorizer erinnert und den Hörer deftig in den

Arsch tritt.

Auf dem, als Tape erhältlichen, Demo beinden

sich 7 Tracks, wovon der letzte ein Cover des

Skitsystem Hits System Collapse ist. Ganz klarer

Anspieltipp ist in meinen Augen ganz klar AN-

TIPATHY RISING, der Track beginnt mit Sample

und wird durch eine dicke Bassline eingeleitet,

bevor das Feuerwerk seinen Lauf nimmt und

mit intelligenter Songstruktur punkten kann.

Live wird dieses Brett mit hoher Wahrschein-

lichkeit für einen ordentlichen Abriss sorgen

können. Schön roh und dreckig produziert, was

dem ohnehin schon Strassentauglichen Klang

noch eine Ecke authentischer macht und sei-

nen Teil zur Atmosphäre beisteuern kann. Das

Rifing ist angenehm eingängig, bissig und

wird durch wütendes Getrommel gestützt, wäh-

rend die kratzig düstere Stimme, welche an

große HC-Punk Legenden wie Hammerhead

oder Discharge erinnern kann, mal eben alles

einstampft. Sicherlich hat das Demo hier und

da noch seine Ecken und Kanten, aber dennoch

ist meine Spannung auf künftige Releases der

Gruppe geweckt worden.

Um in Erfahrung zu bringen, wer sich eigentlich

hinter MISERY VORTEX versteckt und was die

Band noch in Planung hat, habe ich direkt mal

nachgehakt.

ATMOFEAR

MISERY VORTEX Negative Hardcore Punk

Straight Outta Osnabrück

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Klasse, das wir die Möglichkeit haben, dieses Interview mit euch zu füh-

ren. Meine erste Frage brennt mir schon etwas länger auf der Seele. Für

was steht Misery Vortex eigentlich? Elends Wirbel?

Das trifft es schon ganz gut. Ein Strudel aus negativen Emotionen und Ereignis-

sen im Leben, in den du immer wieder hineingerätst.

Euer Demo war für mich eines der besten D-Beat/HC-Punk Releases im bis-

herigen Jahr. Wie waren andere Rückmeldungen? Positive Kritiken waren

den Negativen überlegen?

Das freut uns sehr, danke! Ja, bisher gab tatsächlich viel positives Feedback

durch Freunde und Bekannte.

Worum geht es denn in euren Lyrics?

Das ist eigentlich von Song zu Song unterschiedlich, aber grob gesagt: Alles

was uns erneut nervt und anpisst. Der ganze alltägliche Scheiß eben. Von ge-

sellschaftspolitischen Ereignissen über Konsumverhalten bis hin zu schlechten

Gefühlen und persönlichen Problemen.

Habt ihr Diy produziert und aufgenommen, oder hatte da jemand seine

Hände mit im Spiel?

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Unser Tape wurde insofern DIY produziert, dass wir die Songs im Jugendzent-

rum Ostbunker in Osnabrück (wo wir unseren Proberaum haben und auch regel-

mäßig Konzerte sind) eingespielt und aufgenommen haben. Besonderer Dank

gebührt an dieser Stelle Tobi von Path/Panzer Squad und NoiseWorksPedals,

der dafür das technische Know-How besitzt und anschließend die Songs abge-

mischt hat.

Physisch kann man euer Debut als Tape erwerben. Wer von euch ist für

Artwork, Siebdruck und so Zeug verantwortlich?

Das rautenförmige Logo mit dem Auge hat Mogel gezeichnet. Für das Inlay des

Tapes und für die Shirts ist Buddie verantwortlich. Unsere Aufnäher hat Pressure

& Ink aus Köln gesiebdruckt. Für die Buttons und Sticker ist DirAction verant-

wortlich.

Welche Bands haben euch musikalisch am prägnantesten beeinlusst?

Generell haben alle Mitglieder einen recht unterschiedlichen Musikgeschmack.

In Bezug auf Misery Vortex haben uns auf unterschiedliche Art und Weise Bands

wie alte Discharge, Skitsystem, Terrorizer, EyeHateGod und Toxic Holocaust be-

einlusst.

Seid ihr derzeit eigentlich auch in anderen Bandprojekten aktiv, oder liegt

die volle Konzentration auf Misery Vortex?

Buddie und Mogel sind bei der HC-Punk-Band Disclaim aktiv. Außerdem ist

Mogel in der Noisegrind-Band CxTxD am Bass und am Gesang. Henni ist eben-

falls bei der Speed-Metal-Band Forsaken Tomb an den Drums.

Was kann man 2016 noch von euch erwarten? Ist ein weiteres Release

geplant?

Ehrlich gesagt haben wir uns noch nicht viele Gedanken darüber gemacht, was

2016 noch geplant ist. Derzeit sind wir dabei, mehrere Konzerte zu organisieren

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bzw. live zu spielen.

Wird euer Demo auch noch in anderen Formaten erscheinen? Habt ihr

eventuell schon ein Label für etwaiges in Aussicht?

Bisher ist noch kein anderes Format in Aussicht. Sobald die Tapes ausverkauft

sind, wird es eine neue Aulage geben. Entweder das Ganze nochmal auf Tape

oder dieses Mal auf CD. Wir sind natürlich auch offen für Labels und würden uns

tierisch freuen den Kram mal auf Vinyl zu sehen :-)

Wo wird man euch in diesem Jahr noch alles sehen können? Schon irgend-

welche bestätigten Gigs?

Erstmal wird es ein sehr unterstützenswertes Konzert in Weimar mit Aaargh Fuck

Kill, GAES und Von Drakus am 16.07.16 geben. Hier nochmal ein fettes Danke

an Trvefrykt! Des weiteren am 10.09.16 in der Alten Molke in Bersenbrück u.a.

mit Undun und The Sentiments und dann noch am 05.11.2016 im Ostbunker Os-

nabrück mit Forsaken Tomb, Killbite, Manic Adrift und Wolves Carry My Name.

Ansonsten sind wir immer offen für neue Gigs...

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Als vor kurzem eine meiner Lieblingsbands DA-

WNBRINGER bei uns in Weimar zu Gast waren,

hatte ich natürlich eine heiden Vorfreude auf

die Show. Als Support hatte man sich, ein mir

bis dato völlig unbekanntes Doom Quintett mit

dem Namen QUALLUS an Bord geholt. Das die

Leipziger zum Teil aus den Überbleibseln von

DEZAFRA RIDGE bestanden, habe ich erst

kurz vor der Show erfahren, was meine Span-

nung und Vorfreude auf diesen Gig nochmal

erheblich gesteigert hat. Live waren die fünf

Menschen der absolute Knaller. Fies, pech-

schwarz und mit einer heftigen Soundwand die

mir heute noch in den Knien bebt. Physisch ha-

ben Quallus ein Demo rausgehauen, welches

man bei der Band als wunderschön designte

Mini-CD erwerben kann. Mit Versus beindet

sich lediglich ein Track mit einer Gesamtlänge

von 20 Minuten auf der Scheibe, was im ersten

Moment etwas verwundert, aber nach kurzem

Hören direkt vergessen ist. Der Song bietet

einfach alles was das dreckige Doomerherz hö-

her schlagen lässt. Die Vocals sind ranzig und

erinnern an Acts wie Dopethrone oder Eyehate

God, während ein Feuerwerk an Killerriffs abge-

liefert wird, welches vor allem im Mittelteil sei-

nen Höhepunkt erlebt. Die Soundwand kommt

auch über Tonträger brachial und massiv rüber

und konnte dank guter Produktion auch die

Melodien hervorragend einfangen. Da mir,

nachdem ich den Song ausgiebig gehört hat-

te nun ein paar Sachen auf der Seele gebrannt

hatten, habe ich die Jungs einfach mit ein paar

Fragen gelöchert und ihnen die Antworten ab-

verlangt.

ATMOFEAR

QUALLUS Der Derzeit

Düsterste Trip Leipzigs

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Quallus, entstanden aus der Asche DeZafra Ridge´s. Wurde für dieses Pro-

jekt die komplette Besetzung übernommen?

Nur fast. Im Prinzip haben wir auf den ersten Blick bloß den Sänger ausge-

tauscht. Wobei, ganz so richtig ist das nicht. Alexander, der alte DZR Sänger ist

irgendwann im Herbst 2014 ausgestiegen, weil er sich damals dafür entschie-

den hat seinen Fokus mehr auf seinen Label-, Bookinkram und Vanverleih und

seine andere Band Throwers zu legen. Das war irgendwie auch eine absehbare

Entwicklung, die aber letztendlich auch für alle okay war. Wir sind alle noch gut

befreundet. Zuerst machten wir danach einige Wochen Pause, um zu sehen

was so wird. Allerdings haben wir recht schnell gemerkt, dass wir gemeinsam

weitermachen wollen. Wir waren mittlerweile recht gut aufeinander eingespielt

und hatten einfach Bock auch in Zukunft miteinander Musik zu machen. Also

haben wir wieder angefangen zu proben und relativ schnell war auch Sebastian

als neuer Mann am Mikro am Start. Sebastian ist schon länger ein guter Freund

von uns gewesen. Er war zu DZR-Zeiten schonmal im Gespräch um evtl. als Key-

boarder und Back-Up Sänger das Line-Up zu ergänzen. Die Chemie hat einfach

gepasst und es hat sich dann so ergeben, dass wir in dieser Konstellation was

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Neues gestartet haben.

Wie unterscheidet ihr euch soundtechnisch von eurer früheren Band? Was

wollt ihr anders machen?

Also vordergründig fehlt erst mal bewusst so einiges an Theatralik und Epik im

Vergleich zu DeZafraRidge. QUALLUS sind roher, ieser, nicht so verspielt und

wesentlich schnörkellloser. Zum einen mag das am keifend, rotzigen Gesang

liegen. Zum anderen hat sich auch das Songwriting als Prozess verändert. Die

Songs sind viel rifforientierter, rhythmischer, fuzziger und weniger atmosphä-

risch. Wenn wir an einem Song arbeiten, ist das immer ein wirklich langer Pro-

zess, weil wir viele Dinge ausprobieren, die dann vielleicht auch wieder ver-

worfen oder umgebaut werden. Wir versuchen einem Song vor allem Raum für

Melodien, Rhythmen und Riffs zu geben, ohne nur schnöde ein Riff ans Andere

zu ballern. Bis ein Song dann mit allen Teilen, Abwandlungen und Übergängen

fertig ist, vergehen auch schonmal ein paar Wochen. Was aber vielleicht der

größte Unterschied ist, ist der Sound. QUALLUS lebt von der Lautstärke und

dem dadurch entstehenden Druck. Was uns alle ziemlich begeistert sind alte

Röhrenamps. Wir haben da auch ein wenig aufgestockt und verfügen mittler-

weile über eine ganz ordentliche Backline. Was wir mit QUALLUS deinitiv ver-

meiden wollen, ist in die Postmetal-Ecke gerückt zu werden.

Weshalb habt ihr euch für den Namen Quallus entschieden? Gibt es da

vielleicht eine spannende Story zu erzählen?

Sorry, spannender, als dass die erste Show anstand und wir dringend einen Na-

men brauchten damit die Veranstalter etwas auf den Flyer schreiben können

ist es nicht. Und viel bessere Vorschläge als Quallus gab es nicht, es war eher

ein Running-Gag mit zig so Sachen wie Bloodstorm of Quallus, King Quallus,

Battlesword of Quallus usw. QUALLUS ist am Ende übrig geblieben weil wir es

witzig fanden und es auch irgendwie gepasst hat.

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Bei Sludge und Doom Bands, indet man des Öfteren mal ein Konzept hin-

ter der Musik. Wie ist es bei euch, verfolgt ihr als Band einen konkreten

Faden?

Nein, Konzepte verfolgen wir nicht. Das können andere Bands besser als wir.

Aber das ist auch nicht unsere Absicht. Der rote Faden ist vielleicht, das Ganze

auch auf lange Songs noch relativ abwechslungsreich zu halten.

Wie waren die bisherigen Demo- oder Konzertrückmeldungen? Mein per-

sönlicher Eindruck zu beiden Dingen war äußerst positiv.

Danke dir! Unser Eindruck spiegelt da auch deinen wieder. Bisher waren die

Rückmeldungen durchweg positiv. Es waren auch nicht unbedingt wenige, die

einen Tonträger haben wollten, weshalb wir uns entschieden haben die „Ver-

sus“ Mini CD-R zu veröffentlichen. Den Song kann man aber schon seit Okto-

ber 2015 auf unserer Bandcampseite anhören. Wir haben uns deshalb für das

Format CD entschieden, weil wir das kostengünstig komplett d.i.y. herstellen

konnten. Was uns grundsätzlich wichtig war und ist. Also Hilfe beim Siebdruck

hatten wir schon und auch beim Schneiden und Falzen des Covers. Das Resultat

ist ganz ordentlich geworden. Wir sind damit sehr zufrieden.

Wo wir gerade bei Konzerten sind, was waren eure bisherigen Highlights?

Naja, viele Shows haben wir mit Quallus noch nicht gespielt, wobei das zukünf-

tig auch mehr werden soll. Allerdings haben wir im letzten Jahr mit Primitive

Man, Fister und Moss Shows gespielt. 2016 gab es bisher zwei Konzerte. Das

war die Releaseshow von Throwers und in Weimar als Support von Dawnbrin-

ger. Wir hoffen natürlich, dass dieses Jahr noch viele gute Shows und even-

tuell auch eine kleine Tour in der zweiten Jahreshälfte zustande kommen. Mit

DZR gab es aber auch viele gute Konzerte. Besonders unsere letzte Show im

UT Connewitz in Leipzig als Support von Yob und Pallbearer war ein Highlight.

Außerdem durften wir in Berlin mit Samothrace und Bell Witch spielen, als die

zusammen auf Tour waren sowie mit Windhand. Es ist immer cool, wenn man

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die Möglichkeit bekommt mit Bands zu spielen, für die man sich auch selbst

begeistert.

Was ist euch bei einem Liveauftritt wichtig? Womit konntet ihr das Publi-

kum bisher besonders begeistern?

Grundlegend wichtig ist uns immer der Sound. Wir lieben es, sehr laut zu spie-

len. Ich hatte ja schon erwähnt, dass wir die Lautstärke und den Klang der Amps

bewusst als Stilmittel einsetzen. Live lässt sich das natürlich immer viel besser

und authentischer Umsetzen als auf einer Aufnahme.

Die Lautstärke und der Schalldruck sind schon eine beeindruckende Sache. Hin

und wieder wird uns von Konzertbesucher*innen berichtet, dass der wuchtige,

druckvolle Sound ein intensives Erlebnis sei. Aber das ist natürlich auch immer

sehr subjektiv.

Die Herausforderung liegt für uns darin, den Fokus auf die Songs, den Sound

und die Intensität zu legen. Ob das nun zu Begeisterungsstürmen führt weiß

ich auch nicht. Aber falls dem so ist, freut uns das natürlich. Vor allem, wenn die

Leute nach einem Konzert zu uns kommen und erzählen das es ihnen gefallen

hat. Letztendlich wollen wir eine gute Show spielen und gemeinsam mit dem

Publikum eine gute Zeit haben.

Bisher habt ihr ja „nur“ ein Demo veröffentlicht, sind weitere Tracks oder

gar ein Tonträger in Planung? Ein Album vielleicht?

Das Demo gibt es ja inzwischen als Mini CD-R und neue Songs sind auch schon

fertig bzw. noch in Arbeit. Genügend Songmaterial für ein ganzes Album haben

wir fertig. Deshalb sind wir momentan auf der Suche nach einem Label, welches

Bock auf uns hat und eine Platte veröffentlichen will. Unser Plan war eigent-

lich gegen Ende des Jahres ins Studio zu gehen. Ansonsten wollen wir unsere

Livepräsenz erhöhen und das neue Material natürlich spielen.

Was kann man 2016 von Quallus, im Bezug auf Shows und Konzerte, noch

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erwarten? Wo kann man euch in nächster Zeit spielen sehen?

Als nächstes steht ein Konzert im Vorprogramm von Crowbar und Trouble im

Mai an. Ansonsten wollen wir dieses Jahr noch so viele Shows wie möglich spie-

len. Eventuell wird es im Herbst noch eine kleine Tour geben. Aber da ist noch

nichts konkret. Wir checken gerade verschiedene Bands ab, ob die das eine

oder andere Wochenende mit uns unterwegs sein wollen und können, aber das

ist alles noch in der Planung. Für Konzertanfragen stehen wir natürlich gern zur

Verfügung.

Wollt ihr noch etwas an unsere Leser loswerden?

Zuerst vielen Dank für das Interview und das Interesse an unserer Band und den

Lesern für das Lesen. Falls jemand Kontakt zu uns aufnehmen möchte, schreibt

an [email protected].

Wenn uns jemand anhören möchte, checkt www.quallus.bandcamp.com.

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