Unser Sommer in SchwabenHEREINSPAZIERT / Wir haben uns für Sie in unserer Heimat umgesehen und präsentieren Ihnen schöne Plätze, spannende Fakten und Interviews.

Wandern im Naturpark-Westli-che Wälder, die Füße zur Ab-kühlung in die Wertach stre-cken oder ein leckeres Bier imidyllischen Biergarten untergroßen Kastanienbäumen ge-nießen. So oder so ähnlich wirdheuer wohl für uns alle derSommerurlaub ausfallen. DenAusdruck „Urlaub daheim“können wir dieses Jahr auf-grund der anhaltendenCorona-Krise mal ganz wörtlich neh-men.

Schwaben unter der Lupe

Wir haben uns für Sie in un-serer wunderschönen HeimatSchwaben umgesehen undnehmen Sie nun gerne an derHand um Ihnen in „Hereinspa-ziert“ unter anderem tolleHighlights sowie schöne undinteressante Sehenswürdigkei-ten und Ausflugsziele in Augs-burg, Dillingen, Günzburg, Il-lertissen und Nördlingen zupräsentieren. Werden Sie zuneugierigen Entdeckern und er-

fahren Sie tolle Inspirationenfür einen perfekten Sommertag.Denn auch in dieser Ausgabestellen unsere Mitarbeiter wie-der ihre persönlichen Lieblings-plätze vor – ganz nach demMotto: Das müssen Sie inSchwaben unbedingt erlebt ha-ben! Vielleicht ist ja der einoder andere Geheimtipp für Siedabei! Lesen Sie außerdemspannende Interviews und Ein-schätzungen, beispielsweiseaus der Wirtschaftskammer. Woverbringt denn zumBeispiel dieIHK ihren Urlaub zu Corona-Zeiten? Zudem warten allerleiKurioses und wissenswerte Fak-ten aus der Region.Nun möchten wir Sie aber

nicht mehr länger auf die Folterspannen: Spazieren Sie hereinin unsere Sonderbeilage! Wirwünschen Ihnen viel Vergnü-gen beim Lesen von „Herein-spaziert“. Bleiben Sie weiterhingesund und verbringen Sie ei-nen schönen, erholsamen Som-mer! (fk)

Zahlreiche Ideen für Ausflüge wie beispielsweise nach Augsburg zum Rathaus mit den Cafés am Rathausplatz, der schönen Altstadt und Innenstadt fin-den Sie auch unter www.bayerisch-schwaben.de – das Portal für Ausflugstipps in Bayerisch-Schwaben. Foto: Florian Trykowski

Eine Verlagsserie von:

Ausgabe 02Samstag, 25.07.2020 459.400 Aufl age

Die Woche in Ihrer Hand

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KAMMERGESPRÄCHE / Marc Lucassen, neuer Hauptgeschäfts- führer der IHK Schwaben und HWK- Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner sprechen unter anderem über die Auswirkungen der Krise. SEITE 2, 8

WANDERN IN DER NATUR / Der DonAUwald-Wanderweg führt durch eine faszinierende Landschaft im schwäbischen Donautal und ist in fünfEtappen aufgeteilt. SEITE 15

VERANSTALTUNG / Im Rahmen der Feriengestaltung in Dillingen lernen Kinder spielerisch den Umgang mit der Verantwortung für sich und für die Stadt. SEITE 22

Unser Trio präsentiert sich in der neuen 0,33l-Brauerflasche!Der Inhalt bleibt natürlich gleich

www.autenrieder.de

Seite 2 · Samstag, 25. Juli 2020

bereits Ende Mai präsentiertenwir Ihnen die erste Ausgabe un-serer neuen Verlagsserie „He-reinspaziert“ mit fast einer hal-ben Million gedruckterZeitungsauflage in Schwaben.Nach den erstenCorona-Locke-rungen war „Hereinspaziert“genau das richtige Motto füreinen mutigen und hoffnungs-vollenNeuanfang.Ganz herzlichen Dank für all

die vielen und anregendenLeserzuschriften und Meinun-gen. Wir leben und arbeitenaufgrund der Pandemie nochimmer in einer herausfordern-den Zeit und lernen Tag für TagneueWege, damit umzugehen.

Wir sind positivgestimmt

Wir sind zuversichtlich undpositiv gestimmt. Denn wir er-leben gerade in dieser wirt-schaftlich schwierigen Phaseeine vertrauensvolle Beziehungzu unseren Lesern, Werbepart-nern undDienstleistern.Die Treue und Verbunden-

heit unserer Werbepartner trei-ben uns an. Gemeinsam entwi-ckeln wir kreative Lösungenund wirkungsvolle Konzepte,um die Krise nicht nur zu über-stehen, sondern möglichstgestärkt aus ihr hervorzugehen.Ein besonderer Dank gilt

auch allen Kolleginnen undKollegen aus Redaktion, Verlag,Produktion, Logistik und Zu-stellung.Trotz Kurzarbeit und Mobile

Office sorgen sie Woche fürWoche dafür, dass nahezu alleHaushalte in Schwaben mit un-

seren Gratismedien versorgtwerden.

Nachhaltige Entwicklungund lebendige Zukunft

Nehmen Sie sich die Zeit undschmökern Sie in der neuenAusgabe von „Hereinspaziert“.Es gibt vieles zu entdecken.

Tragen Sie bitte mit Ihrem Ein-kauf bei unseren Werbepart-nern und Dienstleistern vor Ortzur nachhaltigen Entwicklungund lebendigen Zukunft unse-rerHeimat bei.

HerzlicheGrüße

Ihr

AndreasHeinz

GeschäftsführerMarketing- & Sales-ServiceAugsburgGmbH

Eine hervorragende EntwicklungINTERVIEW / Seit 1. Januar ist Marc Lucassen neuer Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben.

Er spricht über die Auswirkungen der Krise auf die schwäbische Wirtschaft und über seinen Urlaub.

Patrick Bruckner

StadtZeitung: Herr Lucassen,wie beurteilen Sie die aktuelleLage in der Corona-Krise ausSicht der schwäbischen Wirt-schaft?Marc Lucassen: Die Corona-

Krise hat alle Branchen derbayerisch-schwäbischen Wirt-schaft hart getroffen, besondersden Tourismus, die Gastrono-mie und die Veranstalter. Kurz-um: Die schwäbische Konjunk-tur hat dieses Frühjahr densteilsten Absturz seit 20 Jahrenerlebt. Mittlerweile blicken vie-le Unternehmen etwas optimis-tischer in die Zukunft, da diemeisten ihre Geschäfte wiederaufnehmen konnten. Allerdingskämpfen trotz der staatlichenUnterstützungsmaßnahmen ei-nige umsÜberleben.StaZ: Welche Maßnahmen

müssen getroffen werden, da-mit die Wirtschaft aus diesemTal herauskommt?Lucassen: Jetzt kommt es da-

rauf an, dass die Überbrü-ckungshilfen schnell bei denUnternehmen ankommen.Wei-terhin sollte der Bund das Kurz-arbeitergeld auf 24 Monate auf-stocken. Das geht schnell undhilft den Unternehmen unmit-telbar. Gleichzeitig hat die Poli-tik jetzt die Chance, endlich ei-ne große Unternehmenssteuer-reform anzugehen. Dazu gehörtnicht nur die Anpassung desSteuersatzes auf ein internatio-nales Niveau, sondern auch ei-ne grundlegende Entbürokrati-sierung. Zudem hilft es den Un-

ternehmen nicht, wenn die Po-litik in diesem Jahr Gesetze be-schließt, die die Wirtschaft zu-sätzlich belasten. Das geplanteLieferkettengesetz und dasneue Unternehmenssanktions-recht sehen wir aus diesemGrund äußerst kritisch. BeideInitiativen kommen angesichtsder Corona-Krise zur Unzeit.StaZ:Haben Sie Angst vor ei-

ner zweiten Infektionswelleund was könnte diese für dieschwäbische Wirtschaft bedeu-ten?Lucassen: Ein zweiter natio-

naler Lockdown wäre wirt-schaftlich verheerend. Dahersetzenwir uns dafür ein, dass es– wenn nötig – nur zu punktuel-len, regional begrenzten Be-schränkungen kommt. DieWirtschaft will auf keinen Fallhinter den jetzigen Stand derLockerungen zurückfallen. Ge-rade deswegen sind es die Un-ternehmer, die die Hygienere-geln und Distanzgebote ernstnehmen und bei Kunden, Mit-arbeitern und Partnern auf dieUmsetzung achten. Die Wirt-schaft hat in dieser Krise einmalmehr bewiesen, dass Sie eigen-verantwortlich handelt.StaZ: Sie sind nach mehr als

10 Jahren wieder in die Regionzurückgekehrt. Wie hat sie sichaus ihrer Sicht verändert?Lucassen: Bayerisch-Schwa-

ben hat sich aus meiner Sichthervorragend entwickelt. DerStandort ist wirtschaftlich nochbreiter aufgestellt und dadurchkrisenfester. In vielen Landkrei-sen herrschte vor der Corona-Krise Vollbeschäftigung. Augs-burg als bunte Großstadt mitPerspektive schöpft heute seinePotenziale deutlich besser aus

als früher. Lebenswert war un-sere Region natürlich schon im-mer.

So viele schöne Stellen

StaZ: Wo gefällt es Ihnen inder Region am besten und wel-che Orte muss man unbedingtgesehenhaben?Lucassen: Als Neusäßer den-

ke ich natürlich zunächst an dieWestlichen Wälder sowie dasSchmuttertal. Seit meiner Ju-gend liegen diese Naherho-lungsgebiete quasi vor meinerHaustüre. In unserer Regiongibt es so viele schöne Stellen– für eine Aufzählung reicht derPlatz hier nicht. Entlang der Ro-mantischen Straße habe ichaber schon öfter die Sehens-würdigkeiten erkundet, da gibtes wirklich sehr viel zu sehen.Ich bin ebenfalls gerne in denInnenstädten unserer Region

unterwegs. Ins Museum gehenund durch die Altstädte flanie-ren – das gehört für michmanchmal auch dazu.StaZ: Wie sehen Ihre Pläne

für den Sommerurlaubaus?Lucassen: In dieser schweren

wirtschaftlichen Krise verzich-ten ich mit meiner Frau auf ei-nen Sommerurlaub im Aus-land.Stattdessen wollen wir einige

Tagesausflüge in die Region un-ternehmen und uns damit auchsolidarisch mit unseren Touris-mus- und Gastronomiebetrie-ben zeigen. Wir werden wohlviel Radfahren und Bergsteigen– wir haben ja das Glück in ei-ner der schönsten RegionenDeutschlands zu leben. Viel-leicht bleibt auch Zeit für Ab-stecher in die Nachbarregionenwie etwa Freiburg, wo ich stu-diert habe.

Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben. Foto: pm

Andreas Heinz, GeschäftsführerMarketing- & Sales-Serivce Augs-burg GmbH.

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„Hereinspaziert“ ist eine Verlagsbeilage der MSS-A in den Ausgaben StadtZeitung, Schwaben Echo, Kreis-Anzeiger und SonntagsZeitung in einer Gesamt- auflage von 459.214 Exemplaren.

VerlagMarketing- & Sales-ServiceAugsburg GmbH (MSS-A)Langenmantelstraße 1486153 AugsburgTelefon: +49 821 5071-0Telefax: +49 821 5071-399anzeigen@stadtzeitung.dewww.stadtzeitung.de

GeschäftsführungAndreas Heinz,Christian Gulden

Verantwortlich für AnzeigenAndreas Heinz (Ltg.)Björn Wilbert, Simon Weber

Verantwortlich für PR-Redaktion Ramona Nahirni-Vogg (Ltg.)Sonja Schönthier,Franziska Kreuzer, Jasmin Leib

Verantwortlich für RedaktionRaum AugsburgMarkus Höck (stellv. Chefredakteur)StadtZeitung GmbH & Co. KGLangenmantelstraße 1486153 AugsburgDeutschlandTelefon: +49 821 5071-0Telefax: +49 821 5071-299E-Mail: redaktion@stadtzeitung.net

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DruckMayer &SöhneDruck- und Mediengruppe GmbH & Co. KG, Oberbernbacher Weg 786551 Aichach

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IMPRESSUM

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Seite 4 · Samstag, 25. Juli 2020

Auf den Spuren des MittelaltersURLAUB DAHEIM / Im Naturpark Westliche Wälder lässt sich prima wandern und viel über die Geschichte der Region erfahren.

Dinkelscherben. Schwerfälligragt die bald einenMeter dickeZiegelmauer aus dem Waldbo-den, umfasst ein Rechteck, dastief ins Erdreich geschnittenist. Auf der anderen Seite derLichtung erhebt sich eine lang-gestreckte Kapelle. Mit denMauern erinnert sie an die ehe-mals stolze Burg Zusameck, diehier bis ins 19. Jahrhundert aufdem Kaiserberg über Dinkel-scherben im westlichen Land-kreis thronte. Sie ist nur einevon vielen Burgen, die diesenLandstrich einst beherrschtenundnunmeist nur noch als auf-fällige Sonderbarkeiten in derLandschaft zu entdecken sind– umso spannender ist freilichdie Spurensuche, lässt sichdoch so der Familien-Wander-ausflug mit einem archäologi-schenAbenteuer verbinden.

Abgerissene Burganlage

Die Burg Zusameck, bezie-hungsweise was von ihr übrigist, findet der interessierteWan-derer sehr einfach. Vom Orts-kern aus über die Burggasse istder Waldweg rasch erreicht, dersich in einem Bogen den Kai-serberg hinauf windet. Mehroder weniger original ist dortoben nur noch die Kapelle. DieMauern im Boden sind Rekon-struktionen unter anderem ei-nes Schalenturms, um die Di-mensionen der 1812 abgerisse-nen Burganlage zu verdeutli-chen. Ebenfalls rekonstruiert istein Brunnenbauwerk, das aufdem Platz der ehemaligen Vor-burg gestanden hatte – ein Hin-gucker auf jeden Fall.Eine archäologische Grabung

hat ergeben, dass schon lange

vor dem Mittelalter der Kaiser-berg als Wohnort beliebt war.Funde legen nahe, dass bereitsin der späten Jungsteinzeit, also2000 vor Christus, Menschendort siedelten. Die Kelten er-richteten im 1. Jahrhundertnach Christus dort die erste Be-festigung als Herrensitz und abdem 9. Jahrhundert war derKaiserberg für rund 1000 Jahredurchgehend befestigt. Wun-derbar lässt sich hier also dieGeschichte der gesamten Regi-on an nur einem Ort ablesen– und bei einem Picknick ne-ben dem wiederaufgebautenBrunnen ziehen die Ritter undBurgfräulein am geistigen Au-ge vorüber.Burgfräulein ist ein gutes

Stichwort, um zu einem garnicht weit entfernten Burgstallzu schauen, der ehemaligen

Burg Rauhenberg beim Dinkel-scherber Ortsteil Ettelried. Hier-zu hält sich nämlich die Sage,dass von der Burg, die gut zwei-einhalb Kilometer westlich derOrtschaft mitten im Wald liegt,ein unterirdischer Geheimgangdirekt in die dortige Pfarrkircheführen soll – als Fluchtweg fürbesagte Burgfräulein. Es ist na-türlich nur eine Legende, trotz-dem haben Generationen vonDorfkindern an dem Burgstallmit Schaufeln nach diesem Ge-heimgang gesucht – zumalmanche auchnoch von

einer anderen Sage wissen: ImBurgstall soll nämlich einSchatz darauf warten, gefundenzu werden. Es gibt also genü-gend Stoff, um die Fantasiewährend des Wanderns zu die-sem Burgstall anzuregen. Hierempfiehlt sich allerdings eineVorabrecherche nach den ge-nauen Koordinaten und einGPS-Empfänger, denn für Orts-fremde ist der Burgstall nurschwer zu entdecken. Wer ihnaber gefunden hat, und sichganz an den Rand des ehemali-

gen Burgbergs traut, wirdmit einem traumhaft

schönen Ausblick be-lohnt. (mh)

Tipp: Unterwww.alleburgen.de lassen sichmühelos sämtli-che Burgen,Burgruinenund Burgställeder Region mitden richtigenKoordinaten fin-den .

Auf dem Platz der ehemaligen Hauptburg wurden die Mauern im 20. Jahrhundert teilweise wiedererrichtet, umdie Burg greifbarer zu machen. Im Bild ist ein Teil eines Schalenturms zu sehen. Fotos: Natascha Höck

Markus HöckStellvertretender Chefredakteur,

StadtZeitungDie Burg Zusameck bei Dinkelscher-ben ist ein perfektes Ausflugsziel.

Stadtberger Wald: klein aber feinFREIZEIT / Mein persönlicher Lieblingsort zum Erholen hat für jeden Geschmack etwas zu bieten,

egal ob für Radfahrer, Fitness-Freaks oder Tierfreunde.

Stadtbergen. Hier liegt ein Ortzur Naherholung fast direkt vormeiner Haustüre. Keine zehnMinuten zu Fuß entfernt liegtderWald in Stadtbergen.Abschalten in der Natur bei

einem gemütlichen Spezier-gang hier mit meiner Hunde-Omi Chili, die sich mit ihrenstolzen 13 Jahren alle Zeit derWelt nimmt beim Gassi, berei-tet mir immer sehr viel Freude.Besonders auf den weitläufigenWiesen tollt sie gerne.Dem Alltag entfliehen kann

ich auch super beim Auspo-wern mit meinem kleinen Wir-belwind Pepper, die 3-jährigeHündin hat unendlich vielSpaß und Energie beim Joggen.An den Feldern entlang, aufden Wegen im Wald bergauf,bergab und wieder zurück istfür sie ein Leichtes.Die Kieswege sind breit und

umsäumt mit vielen hohenBäumen, die im Sommer auch

bei heißen Temperaturen ange-nehm kühlen Schatten spen-den. Spaziergänger, ob alleinoder mit Kindern, Radfahrerund Nordic-Walker haben allegenug Platz.

Viel lernen über Natur,Bäume und Tiere

An vielen Abzweigungen ste-hen Schilder zur Orientierung,es gibt zahlreiche Rad-, NordicWalking-, und Wanderwege.Hier stehen auch hölzerne Info-Tafeln, die nicht nur für Kinder,sondern auch für Erwachseneinteressant sind. Man lernt vielüber die Natur, Bäume und Tie-re. Hier finden sich auch Bänke,die zumVerweilen einladen un-ter großen, alten Bäumen. Au-ßerdem gibt es hier einen Bar-fuß-Pfad, bei dem man ver-schiedene Untergründemit denFußsohlen ertasten kann.

Sportanlageund Alpakas

Vielleicht ist ja auch dieSportanlage etwas für Sie? DieAnlage ist seit einiger Zeit wie-der zur Benutzung freigegeben.Die Fitnessgeräte eignen sichfür Sportler jedes Alters und je-des Fitness-Levels.Es kann auch gut sein, dass

Sie hier in Stadtbergen mal einpaar Alpakas sichten. Dennkurz vor dem Wald ist der Zie-gelhof, ein Therapiezentrumdes Bunten Kreises e.V. Die Al-pakas und andere Tiere wie Ka-ninchen, Pferde und Hundewerden in der tiergestütztenTherapie eingesetzt.

Mit meinen beiden Hündinnen Pepper (links) und Chili (rechts) genießeich die Zeit in der Natur. Foto: Alicia Leib

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Seite 6 · Samstag, 25. Juli 2020

Unterwegs in den Stauden:Geschichte und Natur erleben

URLAUB DAHEIM / Corona bedingt muss die Staudenbahn pausieren. Dabei lädt sie ein, die Stauden kennenzulernen. Es gibt viel zu entdecken.

Augsburg-Land. „Kommen Siein die Stauden und erlebenwas“, heißt es auf der Internet-seite der Staudenbahn. DieStauden liegen im NaturparkAugsburg-Westliche Wälderund dort lässt es sich primaspazieren gehen, wandern undFahrradfahren. Wer sich für dieVergangenheit interessiert oderein Museum erkunden möchte,wird in den Stauden ebenfallseiniges finden.In Gessertshausen zweigen

die Gleise für die Staudenbahnvon der Hauptstrecke Augs-burg-Ulm ab. Unweit von Ges-sertshausen und Margertshau-sen, der nächsten Station derStaudenbahn, liegt im Schwarz-achtal die Zisterzienserinnen-abtei Oberschönenfeld. Se-henswert ist die Klosterkirche,spannend für Kinder der Spiel-platz. Eine kleine Pause kannman im Klosterstüble mit Bier-

garten einlegen und ehe es wei-tergeht in der Klosterbäckereioder im Klosterladen einkau-fen. Auch das Museum Ober-schönenfeld steht Besuchernoffen. Das Naturpark-Haus lädtein, die Dauerausstellung „Na-tur und Mensch im Naturpark“zu besuchen und das Bauern-museum Staudenhaus mit sei-nem Strohdach veranschau-licht, wie die Menschen in denStauden vor 120 Jahren lebten.

Wo die Mozartsherkamen

Fischach ist eine weitere Sta-tion auf der Strecke der Stau-denbahn. Vom Bahnhof inFischach bis zum Naturfreibadsind es nur wenige Minuten zuFuß. Da das Freibad wegen derCorona-Pandemie bis auf wei-teres geschlossen ist, bietet sichein Besuch des jüdischen Fried-

hofs an – oder des „Buschel-bergs“. Am nördlichen OrtsranddesMarktes gelegen, findet sichauf der Erhebung eine frühmit-telalterliche Ungarnschutzburg.Keramikfunde deuten ebensoauf eine Besiedlung in der aus-gehenden Jungsteinzeit bezie-hungsweise in der frühen Bron-zezeit hin und auch Kelten sol-len dort gelebt haben. Unddann gibt es noch eine Sage, dievon drei Töchtern erzählt, diedie Burg von ihremVater geerbthatten. Zwei der Schwesterngalten als freundlich und hattensich nicht am wilden Treibendes Vaters beteiligt, die dritteSchwester jedoch war wild undals sie einen Buben raubte unddiesen töten wollte, versank dieBurg.Im Fischacher Weiler Heim-

berg steht das Mozarthaus. Soheißt es auf der Infotafel, dassin der zweiten Hälfte des 15.Jahrhunderts hier im heutigen„Schwäbischen Mozartwinkel“direkte Vorfahren Leopold Mo-zarts, also Wolfgang AmadeusMozarts Vater, lebten. In Woll-metshofen, wieder ein Halte-punkt der Staudenbahn, stehtSchloss Elmischwang. Seit 1946befindet sich darin das Frei-herrlich von Aufseß’sche Alten-heim. Nördlich von Wollmets-hofen liegt der Burgstall Hat-tenberg. Bis 1780 soll die Burg-ruine noch da gewesen sein,dann wurden die Steine für dasBrauhaus in Ustersbach abge-tragen.Die Burg erbauten im 11.

Jahrhundert die schwäbischenKämmerer von Kemnat, die vonden Hohenstaufen mit der Un-tervogtei über die bischöflichenGüter in dieser Gegend belehntwaren. Im Jahr 1297 wurde dieBurg während eines Streits zwi-schen Heinrich von Hattenbergund dem Augsburger BischofWolfhard vonRoth zerstört.Der Staudenbahn-Halte-

punkt Langenneufnach ist aucheine Station im Stauden-Medi-tationsweg, der von Fischachbis nach Kirch-Siebnach ver-läuft. Auf einem Streuobstwegkönnen Interessierte alte Obst-sorten und überhaupt dieStreuobstwiese kennen lernenund bei passendem Wetter gibtes das Alpenpanorama dazu.Vom Bahnhof der Staudenbahnist der Startpunkt des Streuobst-weges etwa 1,3 Kilometer ent-fernt.

In Walkertshofen gibt es ei-nen Burgberg, auf dem einst dieTurmhügelburg der Herren Ou-dalrich und Witegou de Walt-gershoven kauerte. 1390 kamdie Burg in den Besitz des Augs-burger Domkapitels. Eine Sageerklärt, warum von der Burgnichts mehr übrig geblieben ist:Die ehemals rechtschaffenenRitter waren mit den Jahrenderart verkommen, sie morde-ten und raubten und tanzteneinmal sogar schon nachmit-tags nackt im Saal. Es zog einGewitter auf. Die alte Burg-magd, die das aufkommendeGewitter bemerkt hatte, ver-suchte noch, die Herren zuwar-nen und sie zur Umkehr aufzu-fordern. Doch die Tanzendenschoben die Magd bloß hinaus.Kaum hatte die sich in Sicher-heit gebracht, da schlug derBlitz in die Burg ein, die sodannunterging.

Besinnung undEselwanderungen

Die Tour „Rund um Mittel-neufnach“ führt auch am Stau-denbahnhof Mittelneufnachvorbei. Zu Fuß dauert die Wan-dertour etwa drei bis vier Stun-den, mit dem Rad etwa eineStunde, heißt es auf der Inter-netseite der Gemeinde Mittel-neufnach.Dort findet sich eine genaue

Beschreibung desWegs, der üb-rigens auch durch Reichertsho-fen führt, ebenfalls ein Halte-punkt der Staudenbahn. InMit-telneufnach gibt es zudem denWeg der Besinnung, der auszwei Teilen besteht. Der westli-cheWeg heißt der „Weg der Ge-meinschaft“, der östliche Weg

ist „Mein persönlicher Weg“.Man kann sich eigene Frageneinfallen oder sich inspirierenlassen: „Wer bin ich?“ und „Wo-hin führt mich mein Weg?“. Üb-rigens kann man in Mittelneuf-nach auch mit Eseln auf Tourgehen. Die Eselalpe bietet Esel-wanderungen an.Oberneufnach ist ein Ortsteil

vonMarktWald und eineHalte-stelle an der Staudenbahn. Dortliegt eines von drei Wassertret-becken des Marktes. Außerdemsteht westlich von Oberneuf-nach der Christoph-Scheiner-Turm, auf dem man bei günsti-gem Wetter die Alpen sehenkann.Christoph Scheiner kam 1575

in Markt Wald auf die Welt, erwar Astronom, Gelehrter, Jesuitund Erfinder. So erfand er bei-spielsweise den Pantografenund war Mitentdecker der Son-nenflecken. Imposant ist inMarkt Wald das Fuggerschloss,das allerdings bewohnt und Be-suchern nicht zugänglich ist.

Im Juli wird die Staudenbahnnicht mehr unterwegs sein.„Leider hat der Freistaat Bayernfür Bahnen, die den Ausflugs-verkehr bedienen, hoheHürden an Hygie-nemaßnahmenbeschlossenund sie inden Be-reich

touristische Angebote einge-ordnet“, erklärt Hubert Teich-mann, Geschäftsführer derBahnbetriebsgesellschaft Stau-denmbH.So dürften in der Stauden-

bahn zum Beispiel bei 60 Sitz-plätzen nur 20genutzt werden.Teichmann ist jedoch opti-

mistisch: „Wir werden sicherheuer noch fahren.“ Vielleichtim Herbst. Wenn die Lockerun-gen so sind, dass es wieder Sinnmache. „In der Zwischenzeitkümmern wir uns um die Qua-lität der Gleise.“

Infos und Führungen

Informationen zum Fahrplander Staudenbahn finden sichaufwww.staudenbahn.de .Geführte Radtouren, Wande-

rungen und Aktionen auch inden Stauden veranstaltet derNaturparkverein mit dem Ver-ein Real West. Informationenhierzu gibt es aufwww.naturpark-augsburg.de .Führungen über den JüdischenFriedhof in Fischach vermitteltder Markt Fischach unter

Tel.: 08236/5810 (nh)

Im Fischacher Weiler Heimberg steht das Mozarthaus. 1486 soll hier in die-sem Haus ein Ändris Motzhart gelebt haben. Foto: Natascha Höck

Im Naturpark-Haus findet sichauch ein Wald-Diorama.

Foto: Natascha HöckMit der Staudenbahn kann man die Stauden erleben.

Foto: Bahnbetriebsgesellschaft Stauden mbH

Natascha HöckRedakteurin, StadtZeitung

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Samstag, 25. Juli 2020 · Seite 7

Mit die schönste und

wertvollste LandschaftGENUSS PUR / 1200 Quadratkilometer umfasst der Naturpark Westliche Wälder. Ein Paradies für Sportler und Erholungsbedürftige.

Hennhofen. Ich bin ein „Land-ei“ und dazu stehe ich. Es istwunderschön, auf dem Dorfaufzuwachsen, wo jeder jedenkennt. Die Freunde wohnennur eine Haustür weiter und je-den Tag trifft man sich draußenauf der Straße zum Spielen– ohne Angst, von einem Auto

überfahren zu werden. Mit 14durften wir auf unsere „Bauern-partys“ und waren cool, wennwir um Mitternacht rausgewor-fen wurden und uns über denBauzaun wieder reingeschli-chen haben. Außerdem kenntman geheime Abkürzungenund Wege, die es nicht mal bei

GoogleMaps gibt. Alles ist eben„um’s Eck“. Schöne und lustigeErinnerungen, Dorfkindmo-mente eben!Zu diesen Momenten gehört

auch das Sportln und Spazie-rengehen mit meinen Eltern inden Westlichen Wäldern, woich auch heute leidenschaftlich

gernemeine freie Zeit und aucheinen Teil meines Urlaubs ver-bringe. Waren es damals nurein paar Schritte, so sind esheute nur etwa 20 Fahrradmi-nuten vom Rathaus aus, bisman in dieser herrlichen Land-schaft steht.Dicht bewaldete Hügel,

Bachläufe, kleine Dörfer undweitläufige Wiesen und auchBurgen (worüber Sie von mei-nem Kollegen Markus Höckmehr erfahren) – das ist der Na-turpark. Begrenzt ist er von dreiFlüssen: Wertach im Osten,Mindel im Westen und Donauim Norden. Das Areal erstrecktsich über die Landkreise Augs-burg, Unterallgäu, Günzburg,Dillingen a.d. Donau und Do-nau-Ries.

Garant für sauber Luftund reines Wasser

Es ist einfach ein Paradies fürJogger, Mountainbiker, Nordic-Walker und Wanderer. Über2500 Kilometer markierte Wan-der- und Radwege erschließendie Westlichen Wälder, die sichübrigens seit 1988 offiziell „Na-turpark“ nennen dürfen. DieserTitel steht für Erholungsgebiete,die größtenteils unter Land-

schafts- und Naturschutz ste-hen. Die Westlichen Wälder er-füllen als Garant für saubereLuft und reines Wasser, alsLebensraum für Tier-und Pflanzenartenund nicht zuletzt alsErholungsgebietfür über 500.000Menschen aus derRegion alle Vo-raussetzungen.Das Gebiet zähltdamit zu denschönsten undwertvollstenLandschafteninDeutschland.Hier bin ich

daheim, hiermache ichUrlaub!

Schon gewusst? Etwa die Hälf-te der 1200 Quadratkilometer

des NaturparksWestliche Wäl-

der ist mitWald be-deckt. Pro

Minutewächstetwa einKubik-meterHolzhinzu.

Grenzenloses Vergnügen im Naturpark Westliche Wälder. Dieser bietet so viele Möglichkeiten, die Natur kennenzu-lernen, sich beim Joggen, Walken, Radfahren oder Spazierengehen auszupowern, Sehenswürdigkeiten zu erkundenund in Dörfern und Städtchen zu verweilen. Ob Sie viel Zeit mitbringen oder für ein Wochenende in den NaturparkAugsburg reisen: diese Region wird Sie sicherlich begeistern. Foto: Sonja Schönthier

Sonja SchönthierVerantwortliche PR-Redakteurin

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Seite 8 · Samstag, 25. Juli 2020

Einer der schönsten Flecken in SchwabenINTERVIEW / Das Handwerk ist für Ulrich Wagner, langjähriger Hauptgeschäftsführer der HWK für Schwaben, ein „Anker“ der regionalen Wirtschaft.

Laura Türk

Auch die schwäbischen Hand-werksbetriebe mussten in die-sem Jahr bereits zahlreicheHürden überwinden. Wir redenmit Ulrich Wagner über die La-ge des Handwerks in der Coro-na-Krise und seinen persönli-chen Bezug zur Region Schwa-ben.StadtZeitung: Wie stark hat

die Corona-Krise das schwäbi-scheHandwerk getroffen?Ulrich Wagner: Wieder ein-

mal mehr erweist sich dasHandwerk als Anker in der Kri-se. Laut aktueller Konjunktur-umfrage für das zweite Quartal2020 geben 75 Prozent der be-fragten Betriebe an, dass sie mitder eigenen Geschäftslage zu-frieden sind. Als schlecht be-zeichnet jedes vierte Unterneh-men seine gegenwärtige Situa-tion. Noch vor einem Jahr wa-ren knapp 95 Prozent positivgestimmt.Diese trotz allem positiven

Werte dürfen jedoch nicht da-rüber hinwegtäuschen, dass derLockdown in einigen Gewerkenzum kompletten Stillstand und100%igen Umsatzeinbußen ge-führt hat. Viele dieser Unter-nehmen kämpfen jetzt um ihreExistenz.Der Vergleichmit denVorjah-

reswerten macht noch eine Än-derung deutlich: Vor Coronagab es in allen handwerklichenGewerken eine breite Zufrie-denheit, Unterschiede zwi-schen den Branchen warennicht sehr deutlich ausgeprägt.Es gibt Gewerke, die bislang

fast unbeschadet durch die Kri-se gekommen sind. Die Bau-und Ausbaugewerke – rund dieHälfte aller Handwerksbetriebe– sind ein wichtiger Stabilitäts-faktor. In großen Teilen habensie sich erfolgreich gegen dieTalfahrt gestemmt.Stark vom Lockdown betrof-

fen sind dagegen die verbrau-chernahenGewerkewie die Fri-seure, Kosmetiker oder die Ge-

sundheitshandwerke. Dennochblicken diese Branchen relativoptimistisch auf die nächstenMonate. Gleiches gilt für die Le-bensmittelhandwerke wie Bä-cker, Konditoren und Metzger,von denen ein Großteil trotzzum Teil massiver Umsatzein-brüche gerade imCatering oderin der Belieferung der Gastro-nomie und Hotellerie mit ihrerGeschäftslage ganz zufriedensind.

Rasche Erholung

Wenige Anzeichen für eineBesserung sehen das Kfz-Hand-werk und die Zulieferer für dieIndustrie. Auch wenn sich dieUmbrüche im Automobilsektorbereits abzeichneten und derExport schon länger Sorgen-kind der Konjunktur ist, so zeig-te sich das Handwerk vor Coro-na noch weitgehend unberührt.Verstärkt durch die Pandemiesind nun aber sowohl das Kfz-Handwerk als auch die Hand-werke für den gewerblichen Be-darf stark inMitleidenschaft ge-zogen. Verglichen mit den Vor-jahres-Werten sinkt die Zufrie-denheit mit der eigenen Ge-schäftslage um rund 25 Prozent.Und auch die Aussichten wer-den pessimistisch eingeschätzt.Jeder dritte Betrieb rechnet miteiner Verschlechterung seinerLage.Entscheidend für die weitere

wirtschaftliche Entwicklungwird die rasche Erholung vonIndustrie und Kommunen sein.Ein massiver Anstieg der Ar-beitslosigkeit ist erfahrungsge-mäß Gift für das Handwerk unddie Binnenkonjunktur.StaZ:Worin sehen Sie in den

kommenden Monaten diegrößten Herausforderungenfür dieHandwerksbetriebe?Wagner: Auf längere Sicht

hängt jetzt Vieles davon ab, obdie Binnenkonjunktur stabilbleibt und wie schnell die In-dustrie wieder in Schwungkommt. Für das Handwerk sindein gutes Konsumklima und

Aufträge der öffentlichen Handvon großer Bedeutung. Wenndie Kommunen wegen hoheranderer Ausgaben nicht mehrinvestieren, dann spüren dasdie Bau- und Ausbauhandwer-ke sofort. Auch eine schnelleÜberwindung der Kurzarbeit,eine geringe Arbeitslosigkeitund steuerliche Entlastungen/-stundungen sind gute Rahmen-bedingungen für das Hand-werk.In der Privatwirtschaft ist es

für unsere Betriebe jetzt wich-tig, dass die Kunden ihnen dieTreue halten. Dazu gehörtauch, dass die Verbraucher denWettbewerb der Schnäppchen-preise von Ladenketten undDiscountern nicht mitmachen,die regionalenWertschöpfungs-

ketten stärken und damit auchdie Strukturen des Lebensmit-telhandwerks erhalten. Nach-haltigkeit hat nun mal ihrenPreis, aber sonst brauchen wirkeineDebatte über Themenwiedie Herkunft der Inhaltsstoffeunddas Tierwohl zu führen.

Grundlage derFachkräftesicherung

Die Unternehmen brauchenjetzt Stabilität, damit sie ihreArbeits- und Ausbildungsplätzehalten können. Die duale Aus-bildung ist Grundlage der Fach-kräftesicherung in Schwabenund damit auch ein Erfolgsfak-tor für ein starkes schwäbischesHandwerk. Die beschlossenenFörderprogramme wie Ausbil-

dungs- und Übernahmeprämi-en begrüßen wir als wichtigeWertschätzung für die dualeAusbildung und für die traditio-nelle Leistung des Handwerksals „Ausbilder der Nation“. Die-se müssen aber jetzt zeitnah,zielgenau und vor allem büro-kratiearm bei unseren Ausbil-dungsbetrieben ankommen.Ein wichtiger Indikator wird

also im Herbst die Zahl der neuabgeschlossenen Ausbildungs-verträge im Handwerk sein. Ichappelliere an die Handwerks-unternehmen auszubilden, umso dringend notwendige Nach-wuchskräfte heranzubilden. Ju-gendlichen lege ich das Hand-werk bei der Berufswahl drin-gend ans Herz. In der jetzigenKrise zeigt sich, dass die gutenKarrieremöglichkeiten auf ei-nem soliden Fundament ste-hen.StaZ: Für wie hilfreich hal-

ten Sie die befristete Absen-kung derUmsatzsteuer?Wagner: Das Konjunkturpa-

ket beinhaltet für das Hand-werk eine Reihe von positivenMaßnahmen, doch das Herz-stück, die Senkung der Mehr-wertsteuer, ist vermutlich kein„Wumms“. Dabei kostet es Mil-liarden. Sechs Monate sind ein-fach zu kurz, der bürokratischeAufwand und die Kosten, dieden Firmen dadurch entstehen,sind enorm. An die Umsetzungin den Unternehmen wurdenicht gedacht. Inwieweit dieseSenkung überhaupt beim Ver-braucher ankommt, ist fraglich.Geringe Preisvorteile werdenkaum spürbar sein oder dieSenkung wird nicht weitergege-ben. Die massiven Wirtschafts-probleme schlagen inzwischenauf die Kunden durch. Wer inKurzarbeit ist oder wer um sei-nen Arbeitsplatz bangen muss,wird jetzt nicht investieren,sondern sein Geld zusammen-halten. Nur wer den finanziel-len Spielraumhat wird geplanteVorhaben wie einen Badumbauoder eine neue Küche jetzt plat-zieren und die niedrigeren Prei-se mitnehmen. Doch das sinddann oft Vorzieheffekte, eineSteigerung des Konsums unddie gewünschte, andauerndeBelebung der Wirtschaft gehendavonnicht aus.Notwendig ist jetzt zumin-

dest, dass diese Senkung übereinen längeren Zeitraum, alsomindestens ein Jahr angelegtwird. Sonst wird der Effektenicht so groß seinwie erhofft.

Zur Region Schwaben

StaZ: Was verbindet Sie ammeistenmit der Region?Wagner: Ich bin begeisterter

Hobbysportler und mag die Be-wegung in der Natur. Für aus-

giebige Radtouren oder Spa-ziergänge gibt es für mich keineschönere Region als Schwaben.Nicht zuletzt darf ich sogar imGrünen arbeiten, da unsereHWK Schwaben ja mitten imNaherholungsgebiet Sieben-tischwald in Augsburg liegt.Als passionierter Skifahrer

schätze ich natürlich auch dasAllgäu und die Nähe zu denBergen, die ich, so oft es geht,imWinter nutze. Meine Leiden-schaft gilt aber auch vielen an-deren Sportarten – als Fan undZuschauer, so dass ich unserebeiden Erstligisten, die Augs-burger Panther und den FCAugsburg als Aushängeschilderfür unsere Region sehr gernelive imStadion unterstütze.StaZ:Welcher Ort ist Ihr per-

sönlicher Geheimtipp für einenAusflug in Bayerisch-Schwa-ben?Wagner: Einer der schönsten

Fleckchen in Schwaben ist fürmich der Handwerkerhof inAugsburgmit unseremwunder-baren Schwäbischen Hand-werkermuseum. Am Roten Tordirekt hinter der AugsburgerPuppenkiste gelegen und seiteinem Jahr eingebettet insWelt-kulturerbe lädt das idyllischeAmbiente zum Verweilen undEntspannen ein. Außerdem hatman von dort den besten Blickauf die beiden Wassertürme alsTeil des ausgezeichneten Was-sermanagementsystems.Und bei einem Besuch unse-

res „Schmuckkästchens“ in denehemaligen Brunnenmeister-häusern der Stadt Augsburg er-hält man in detailgetreu nach-gebildeten, teilweise histori-schenWerkstätten einen ausge-zeichneten Einblick in dasHandwerk mit all seinen Mög-lichkeiten undFacetten.Neben klassischen Berufen

wie Schmied, Konditor, Zim-mermann oder Schneider er-fährt man beispielsweise auchetwas über den Buchbinder,den Bader, den Radio- undFernsehtechniker und viele an-dere Gewerke. Ein unvergessli-ches Erlebnis für Jung und Alt– versprochen!StaZ: Wie sehen in diesem

Jahr Ihre Pläne für den Som-merurlaubaus?Wagner: Nachdem wir gera-

de in allen Lebenslagen aufSicht fahren, habe ich tatsäch-lich noch keine konkreten Plä-ne. Voraussichtlich werde ichmich an die Empfehlung derPolitik halten undmeinen Som-merurlaub zuhause verbringen– mit Ausflügen und sportli-chen Aktivitäten in der Region.Vorstellen könnte ich mir aucheinenAbstecher für ein paar Ta-ge in die Schweiz oder nachNorditalien.

HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner. Foto: pm

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Samstag, 25. Juli 2020 · Seite 9

Hätten Sie’s gewusst?PROST / Einen Frauen-Bierclub gibt es indem Krumbacher Stadtteil Niederraunau.

Manche bezeichnen Bier jascherzhaft als Grundnah-rungsmittel hier in Bayern,und der Ort Niederraunaumit seinen knapp 1.300 Ein-wohnern gilt als Hochburgder Bierkultur, er zählt gan-ze sechs Bierclubs.Einer davon unterschei-

det sich jedoch von den an-deren: der Pikantus-Club.Er wurde benannt nach

und gegründet wegen desgleichnamigen ErdingerBockbieres. Und er hat imGegensatz zu den anderenBierclubs in Niederraunauaussschließlich weiblicheMitglieder - und das ganzbewusst. Der Pikantus-Club

wurde im Jahr 1984 gegrün-det. Er hat elf Mitglieder, dader Bierkasten desPikantus elf Fla-schen beinhal-tet. DieDamentreffensich re-gelmäßigzu gesel-ligenAbenden,zum Ke-geln, ma-chen Aus-flüge und hel-fen beim Fa-schings-treiben.

i

Brauerei-Genuss purERLEBNIS / Hier kann man im Brauerei-Gasthof essen gehen, im anliegenden Vier-Sterne-Wohlfühlhotel

entspannen und im Brauereimuseum etwas über die schwäbische Bierbraukunst lernen.

Ichenhausen-Autenried. Mit-ten im Herzen von BayerischSchwaben finden Sie den Au-tenrieder Brauereigasthof mit4-Sterne-Wohlfühlhotel unddem 3-Sterne-Gästehaus„Schlossbräu“.Nach dreijähriger Renovie-

rungs- undBauzeit erstrahlt dasehemalige „Niedere Schloss“von Autenried seit einigen Jah-ren in neuem Glanz. Verkehrs-günstig gelegen zwischen Ulmund Augsburg, München undStuttgart, liegen die Autobah-nen 7 und 8, sowie das LEGO-LAND Deutschland (naheGünzburg) nur etwa zehn Mi-nuten Fahrzeit entfernt.Genießen Sie im gemütlichen

Bräustüble mit Saal oder imWintergarten Spezialitäten ausBayern und Schwaben. Probie-ren Sie die selbst gebrautenprämierten Biere, Limonadenund das Mineralwasser aus derSchlossgartenquelle.

Biergarten undSpielplatz

Sobald die Temperaturen eszulassen, können Sie auf derTerrasse die Sonnenstrahlengenießen, oder sich ein kühles„Autenrieder“ im Biergartenunter alten Bäumen schmeckenlassen.Natürlich gibt es für die klei-

nen Gäste einen tollen Spiel-platzmit Kistenrutsche.Das Team des Autenrieder

Brauereigasthofs lädt Sie ein,sich im Wohlfühlhotel in ent-spannter Atmosphäre nach ei-nem arbeitsreichen Tag, bei Ih-rer Tagung, Familienfeier,Hochzeit oder im Urlaub zu er-holen. Die modernen Zimmerund Suiten bieten hochwerti-genKomfort.Das 3-Sterne-Gästehaus

„Schlossbräu“, welches nurrund 250 Meter vom Brauerei-gasthof entfernt liegt, bietet

großzügige Familienzimmerund Appartements. Der Well-ness-Bereich sowie dasSchwimmbad im Haupthauskönnen selbstverständlich mit-genutzt werden.

Brauereimuseum

Ein besonderes Highlight istder Besuch des kleinen, aberfeinen Brauereimuseums imhistorischen Dachgebälk desBrauereigasthofs aus dem 16.Jahrhundert. Hier taucht derBesucher in die Welt des Bier-brauens in alten Zeiten ein. An-hand liebevoll hergerichteterhistorischer Exponate lässt sicheindrücklich nachvollziehen,wie noch vor nicht allzu langerZeit in Schwaben aus Hopfen,Malz und Wasser Bier gebrautworden ist.Das Autenrieder Brauereimu-

seum ist so aufgebaut, dass Be-sucher den Rundgang durch die170 Quadratmeter große Aus-stellung auch ohne Führungmachen können. Dabei faszi-nieren historische Brauanlagensowie heimatgeschichtliche Ra-ritäten und Dokumente. DerEintritt ist frei – die Schloss-brauerei Autenried bzw. derAutenrieder Brauereigasthoffreuen sich aber über jede klei-ne Spende zum Erhalt des Mu-seums und einen Besuch imBräustüble. Bei Besichtigungohne Führung bittet der Braue-reigasthof um Anmeldung ander Rezeption. Museumsfüh-rungen für Gruppen von 10 biszu 25 Personen sind auf Anfragevon Montag bis Freitag mög-lich.

Umwelt- undBundesehrenpreis

Vor kurzem wurde dieSchlossbrauerei wieder durchdas europäische Umweltmana-gementsystem EMAS (Eco-Ma-nagement and Audit Scheme)geprüft und erhielt erneut dieZertifizierung. EMAS ist dasweltweit anspruchsvollste Um-weltmanagementsystem, mitHilfe dessen Unternehmen undOrganisationen zeigen, dass sieVerantwortung für das eigeneHandeln und die Umwelt über-nehmen. Alle zwei Jahre wer-den bei einem Zwischenauditdie Umweltziele des Unterneh-mens von einem unabhängigenTester überprüft. Bereits seit1998 trägt die Schlossbrauereidurchgehend diese Zertifizie-rung.Die höchste Auszeichnung

der deutschen Brauwirtschaft,den Bundesehrenpreis, erhielt2020 ebenfalls die Schloss-brauerei Autenrieder vom Bun-

desministerium für Ernährungund Landwirtschaft. Diese Aus-zeichnung erhalten Unterneh-men, deren Bier bei der DLG-Qualitätsprüfung zuvor einesder besten Gesamtergebnisseerzielt. An dem traditionsrei-chen Wettbewerb beteiligtensich insgesamt 170 deutscheBrauereien mit rund 1.000 Bie-ren. (pm)

Kontakt

Für Fragen steht Ihnen dasTeamdes Autenrieder Brauerei-gasthofs gerne zur Verfügung:Telefon: 08223 / 9684-40info@autenrieder-brauereigasthof.dewww.brauereigasthof-autenried.de

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Der Brauereigasthof Autenried bietet mit seinen bayerischen und schwäbi-schen Spezialitäten ein ausgewähltes kulinarisches Angebot, vor allem dieausgezeichneten Biere und Limonaden sollten Sie sich nicht entgehen las-sen. Foto: Schlossbrauerei Autenried

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Seite 10 · Samstag, 25. Juli 2020

Friedberger HerrgottsruhREGIO-SOMMERTOUR / Die Kurbaiern wollten den Abriss von Herrgottsruh.

Aber die Wallfahrtskirche durfte als Friedhofskapelle überleben.

Heinz Münzenrieder

Friedberg. Die Innenausstat-tung des monumentalen Spät-barockbaues der Wallfahrtskir-che Herrgottsruh – 1731 bis1753 auf dem Gelände von Vor-gängerkirchen errichtet – ge-hört zu den bedeutendstenWerken des bayerischen Roko-ko. Die Wand- und Deckenfres-ken fertigten Cosmas DamianAsam – der auch der nach ihmbenannten Münchner Asamkir-che zu ihrer Größe verhalf– und sein Augsburger SchülerMatthäus Günther. Zusammen

mit dem Architekten JohannBenedikt Ettl entstand ein zubewundernder stiltypischerGleichklang von Architektur,Plastik und Malerei. Auch des-halb entwickelte sich das Got-teshaus bald zu einer der wich-tigenWallfahrten in der Region.Doch Unfassbares geschah so

50 Jahre nach seiner Weihe. ImRahmen der Säkularisation1802/1803 wollten die Kurbai-ern es dem Erdboden gleichmachen.Aber der hohe Friedberger

Stadtrat fand sich damit nichtab und konnte die recht unan-

genehme Obrigkeit überzeu-gen, was nicht leicht war: Dieschlauen Friedberger widmetendie stattliche Wallfahrtskirchein eine Friedhofskapelle umund konnten so Herrgottsruhgerade noch retten.So kam es, dass Friedberg

wohl zu der bedeutendstenFriedhofskapelle in ganz Kur-bayern bzw. ab 1806 im ganzenKönigreich kam. Der Besuchder Herrgottsruh-Wallfahrtskir-che sollte auf jeden Fall mit ei-ner Visite des geglückt erhalte-nen mittelalterlichen Altstadt-ensembles verbundenwerden.

Klettern, Fußballgolf

und Natur erlebenFREIZEIT / Schöne Familienziele im Wittelsbacher Land.

Wittelsbacher Land. Was kön-nen wir in den Ferien mit denKindern unternehmen? Natür-lich einen Familienausflug insWittelsbacher Land – kurze An-fahrt inklusive! Sommerfreu-den, Spiel und Abenteuer inherrlicher Natur. Wer spiele-risch Neues lernen will, ist hiergenau richtig.

Tipps und Aktivitäten

Alle Tipps und Aktivitäten fürGroß und Klein im Überblick:Der Walderlebnispfad bei Aich-ach bietet auf rund zwei Kilo-metern vom Barfußpfad überHolzinstrumente viele Mit-machstationen, an denen derLebensraum Wald mit allenSinnen erfahrbar ist. Das Mais-labyrinth in Radersdorf locktvon Juli bis Oktober mit einemVersteck- und Suchspiel undspannenden Rätseln, zusätzlichgibt es dort einen großen Spiel-platz undweitere Attraktionen.Zwischen den Baumwipfeln

kann im Kletterwald Scherneckjedes Familienmitglied die eige-ne Geschicklichkeit testen. Werlieber auf dem Boden bleibt,kann sich im SoccerparkRehling ausgiebig beim Fuß-ballgolf vergnügen.Mehrere Badeseen laden mit

türkisfarbenemWasser zu einerAbkühlung an heißen Tagenein. Ein sportlicher Wasserspaßist der Ritt über die Wellen inder Wasserskianlage am Fried-berger See.

BayerischeLandesausstellung

Eine Besonderheit in diesemJahr: DasWittelsbacher Land istGastgeber für die BayerischeLandesausstellung 2020. ImWittelsbacher Schloss in Fried-berg und im FeuerHaus inAichach können große undkleine Besucher Stadtgeschich-te(n) aus dem Mittelalter erle-ben – mit kostbaren Exponatenund multimedialen Inszenie-rungen. Erzählt wird, wie undwann Bayern zum Städtelandwurde – eine lebendige Ge-schichtsstunde für die ganzeFamilie. Eine wunderbare Mög-lichkeit, die Strecke zwischenden beiden Ausstellungsortenzurückzulegen und dabei dasWittelsbacher Land kennenzu-lernen, ist eine Radtour. Nebender Direktverbindung zwischen

Aichach und Friedberg – 20 Ki-lometer entlang des idyllischenPaartals und des geschichts-trächtigen AltbayerischenOxenwegs – ist ganz neu auchdie Wittelsbacher-Spurentourausgeschildert: rund 55 Kilo-meter lang, auf den Spuren derWittelsbacher.Weitere Informationen zu

Anreise, Freizeitangebot, Über-nachtung und Gastronomie er-halten Sie unterwww.wittelsba-

cherland.de . Die BayerischeLandesausstellung 2020 „Stadtbefreit. Wittelsbacher Gründer-städte“ findet vom10. Juni bis 8.November in Friedberg und inAichach statt. Geöffnet ist täg-lich von 9 bis 18 Uhr. Selbstver-ständlich gibt es ein Hygiene-konzept zum Schutz der Besu-cher und Mitarbeiter mit Min-destabstand, Mundschutz, Des-infektion etc. (pm)

Das FeuerHaus in Aichach. Foto: Wolfgang Müller

Friedberg | Wittelsbacher Schloss, Aichach | FeuerHaustäglich 9 – 18 Uhr | www.hdbg.de

BAYERISCHE LANDESAUSSTELLUNG10. JUNI – 8. NOVEMBER 2020

Veranstalter

FREUNDESKREISHAUS DER BAYERISCHENGESCHICHTE E.V.

Förderer Partner

Die Chefin empfiehlt: Celia Feuchtmayrs Rezeptvorschlag aus der Autenrieder Brauereigasthof-Küche:

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Zubereitung:

Das Pilsner mit dem Saft einer halben Zitrone in einem Topf bei mittlerer Hitze circa zehn Minuten reduzieren lassen.

Anschließend den Topf vom Herd nehmen und den Pilsner-Sirup abkühlen lassen.

Die Eier trennen und die Eigelbe mit dem Zucker schaumig schlagen.

Dann den kalten Pilsner-Sirup langsam in die Ei-Zucker-Masse unterheben und kühl stellen.

Die Sahne steif schlagen und unter die gekühlte Masse heben. Nun die Parfait-Masse in kleine Förmchen oder eine große Form

abfüllen und für mindestens vier Stunden, am besten über Nacht, tiefkühlen.

Zum Anrichten die Kekse zerbröseln, auf vier Tellern verteilen und das tiefgekühlte Pilsner-Parfait darauf setzen.

Dazu passen saisonale Früchte kalt oder warm – und natürlich unser Autenrieder Pilsner, mit seinem zartbitteren und spritzigen Aroma.

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Seite 12 · Samstag, 25. Juli 2020

Von Augsburg aus in die WeltLOGISTIKREGION / Das Güterverkehrszentrum ist eine wichtige Güterdrehscheibe der Region und bald auch Süddeutschlands.

Augsburg-Stadt. Die RegionAugsburg ist der drittgrößteBallungsraum in Bayern undwird mit dem Güterverkehrs-zentrum (GVZ) in den kom-menden Jahren auch eine im-mer wichtigere Rolle im süd-deutschen Warenverkehr spie-len. Denn ein neuer Container-bahnhof soll bald der Logistik-region einen besseren Zugangzu den Seehäfen an der Nord-see und in Italien bringen.Doch bereits heute ist das GVZmit seiner Infrastruktur bedeut-sam für den WirtschaftsraumAugsburg.Weltkonzerne wie Kuka,

MAN, Premium Aerotec, SGLCarbon oder UPMmachen denWirtschaftsraum genauso starkwie ein überdurchschnittlicherMittelstand und die innovativeStartup-Szene. Die Stärken lie-gen besonders in den Berei-chen Mechatronik und Auto-mation, Faserverbundtechnolo-gie, Luft- und Raumfahrt, Um-welt- sowie Informations- undKommunikationstechnologie.

Alpenquerender Verkehr

Das Güterverkehrszentrumist durch die zentrale Lage anBahn- und Straßenverbindun-gen ein wichtiger Baustein alsGüterdrehscheibe in der Regi-on. Da alle Grundstücke überdirekten Anschluss an die A8,die B17 und das Schienennetzder Deutschen Bahn verfügen,ist der Zugang zum alpenque-renden Verkehr sowie der Zu-gang zum Korridor nach Süd-/Osteuropa gewährleistet.Die Gesamt-Bruttofläche des

Güterverkehrszentrums beträgt112 Hektar, die derzeit in 61Hektar Nutzfläche, zehn HektarBahnfläche, 29 Hektar öffentli-che Grünflächen und zwölfHektar Straßenflächen unter-teilt sind. Das erwartete Ge-samtaufkommen des GVZ be-läuft sich nach Angaben der Be-trieber des GVZ auf 1,43 Millio-nen Tonnen pro Jahr, die zu 70Prozent über die Straßen trans-portiert werden, zu 25 Prozentüber den Kombinierten Verkehraus Straße und Schiene und zufünf Prozent über denWagenla-dungsverkehr, einer Art desSchienengüterverkehrs. Jähr-lich zählt das Güterverkehrs-zentrummehr als 100 000 LKW-Fahrten. Wenn alle ausgewiese-nen Grundstücke bebaut sindschätzen die Betreiber die er-warteten Arbeitsplätze im GVZauf circa 2500. Die Städte Augs-burg, Gersthofen und Neusäßhaben sich bereits 1997 zum„Planungsverband Güterver-kehrszentrum Raum Augsburg“zusammengeschlossen. Dieserhat unter anderem satzungs-rechtlich die Aufgabe der Er-

schließung des Verbandsgebie-tes übernommen und auf die-ser Grundlage die erstmaligeHerstellung der Erschließungs-anlagen durchgeführt.

LeistungsfähigerContainerbahnhof

Da dem Planungsverbandnach dem Gesetz keine weite-ren Aufgaben übertragen wer-den konnten, haben die dreiStädte einen neuen „Zweckver-band GüterverkehrszentrumRaum Augsburg“ gegründet.Der Zweckverband sorgt für ei-ne zentrale Verwaltung derStraßen und der Grünflächensowie weiterer verschiedenerAufgabenbereiche.38 Prozent mehr Transport-

leistungen im Güterverkehr

stellt das Bundesministeriumfür Verkehr und Digitale Infra-struktur in der Verkehrsver-flechtungsprognose 2030 inAussicht. Diesem Anstieg be-gegnet die Region Augsburg ab2023 mit einem leistungsfähi-gen Containerbahnhof, der denzu klein gewordenen in Augs-

burg-Oberhausen ersetzen soll.Das Planfeststellungsverfahrenist seit Dezember 2017 abge-schlossen. Die Anlage in Augs-burg bietet ab Inbetriebnahmemit Portalkränen Kapazitätenvon rund 60 000 und im End-ausbau bis zu 80 000 Ladeein-heiten pro Jahr und soll etwa 30Millionen Euro kosten.Von dem neuen Herzstück

der Güterdrehscheibe profitie-ren vor allem regionale Unter-nehmen von einer effizientenSchnittstelle zwischen Schieneund Straße. Neben schnelleremZugang zur umweltfreundli-chen Schiene machen die kür-zeren Wege per Lastwagenmehrgliedrige Transportkettenim See- oder Kontinentalver-kehr zukünftig noch nachhalti-ger.

Mit Sinnfür Nachhaltigkeit

Die Betreiber des Güterver-kehrszentrums möchten dieBalance zwischen Wirtschaft,Natur und Mensch halten. Mitklaren Leitbildern, entwickelt inenger Zusammenarbeit mitFachbehörden des Naturschut-

zes, punktet das Areal beson-ders bei Unternehmenmit Sinnfür Nachhaltigkeit.Die umweltbewusste Planung

zeigt sich auch bei den Ver-kehrs- und Logistikflächen. Auffreien Grundstücksflächen ver-sickert unbelastetes Oberflä-chenwasser punktuell oder flä-chig. Das verbessert zum einendie Grundwasserneubildungs-rate und bietet zum anderenFauna und Flora die richtigenkleinklimatischen Bedingun-gen.Circa ein Drittel des Areals ist

öffentlich zugängliche Grünflä-che. Anwohner aus den umlie-genden Stadtteilen können dasGelände als Naherholungsge-biet nutzen. Im Winter könnenKinder am Hügel mit Gipfel-kreuz gar Schlitten fahren undauf Ausgleichsflächen könnenseit dem Frühjahr 2011 Eselweiden. (pb)

Das Güterverkehrszentrum Augsburg ist durch die direkten Anschlüsse an die A8 (Ost-West-Verbindung), B17 (Nord-Süd-Verbindung) und das Schienennetz der Deutschen Bahn ein wichtigerWarenumschlagplatz für den Wirtschaftsraum Augsburg. In den kommenden Jahren wird ein neuer Containerbahnhof errichtet. Fotos: GVZ Region Augsburg

Firmen im GVZ

Diese Firmen sind im Güter-verkehrszentrum Augsburgangesiedelt:Augsburger Gase- und

Handelsgesellschaft, Augs-burger Möbelspedition CarlDomberger, Dachser,DB Schenker, DHL, GKMImmobilien, Hellman Spedi-tion, Honold Contract Logis-tics, Hosokawa Alpine,KL Logistik, Kloiber Contai-nerlogistik, Media-CoceptBürobedarf, Mercedes-BenzNutzfahrzeuge, ProLogisGermany Management,Ziegler Gabelstapler, ZMNutzfahrzeuge. Im Herbstfolgt der Spatenstich für einMobilitätszentrum von AutoReichhardt.

Die Grünflächen im Güterverkehrszentrum nutzen Anwohner der umliegen-den Stadtteile als Naherholungsgebiet

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Die Duschkabine ist im Rahmen der baulichenMöglichkeiten frei wählbar. Unsere Mitarbeiterberaten Sie gerne bei einem Besichtigungsterminvor Ort in Ihrem Badezimmer.

SENIORENGERECHTER BADUMBAUEin selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wän-den ist für ältere Menschen die wichtigste Voraussetzungfür mehr Lebensqualität. Deshalb sollte das Badezimmerrechtzeitig seniorengerecht umgebaut werden.

Als Experten in Sachen Badsanierung benötigen wir fürden Austausch Ihrer Badewanne gegen eine seniorenge-rechte Dusche nur einen Arbeitstag.Wir garantieren eine freundliche und kompetente Bera-tung sowie einen handwerklich korrekten und einwand-freien Umbau. Und die alte Badewanne sowie den Bau-schutt entsorgen wir für Sie kostenlos.

Sie müssen sich um nichts kümmern und können Ihreneue Dusche genießen. Lassen Sie sich von unserenqualifizierten Mitarbeitern unverbindlich beraten.Sie erhalten dann ein Angebot, das Sie bei IhrerPflegekasse einreichen können.Nach Bewilligung der Förderung vereinbaren wir mitIhnen kurzfristig einen Termin für den Umbau.

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Älter werden im eigenen Zu-hause ist für Senioren einewichtige Voraussetzung fürmehr Lebensqualität. Dazumuss das Badezimmer senio-rengerecht gestaltet sein. EineBadewannemit hohemRand isthier wenig hilfreich.

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Durch mehrere Teams an ver-schiedenen Standorten kannSEGU Bad vor allem Aufträgeschnell annehmen und umset-zen. Eine lange Wartezeit mussnicht eingeplant werden.

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PflegekasseDas nötige Kleingeld für den

Bad-Umbau kann ab Pflegegrad1 von der Pflegekasse angefor-dert werden. Und das lohnt sichfür einen großen Teil der Bevöl-kerung: Laut StatistischemBun-desamt sind über 2,5 MillionenMenschen pflegebedürftig, wer-den aber zuHause versorgt.Mit der Bezuschussung kann

der Umbau des Bades für Pfle-

gebedürftige teil- oder sogarganz finanziert werden. „Wirhaben gemerkt, dass viele Men-schen das noch gar nicht wis-sen“, so Eric Dauphin, Ge-schäftsführer der Firma SEGUBad. „Betroffene sollten sichdaher unbedingt bei ihrer Kran-kenkasse informieren.“ Das beider Pflegekasse vorzuweisendeAngebot kann kostenfrei undunverbindlich bei der FirmaSEGU Bad angefordert werden.Auch eine kompetente und in-dividuelle Beratung mit Besich-tigung des Bades ist kostenlos.Natürlich können auch Men-schen ohne Pflegegrad dieDienste und Sanierung in An-spruchnehmen.

Gute Leistung– Zufriedene KundenDie kompetente Beratung

und vor allem die schnelle undkorrekte Ausführung des Bad-umbaus wissen auch die über300 Kunden von SEGU Bad zuschätzen. „Ich habe unserenBadraum komplett sanierenlassen, um letztendlich die Bar-rieren zu beseitigen. Das Badwurde erneuert und deckt nununseren Bedarf. Nun haben wirein Bad, das über unsere Vor-stellungen hinaus saniert ist“,freut sich eine Kundin.Eine weitere lobt vor allem

die schnelle und saubere Um-setzung: „Die Firma SEGU Badkam gestern bei uns vorbei, hatden Umbau unserer Badewan-ne zur Dusche innerhalb weni-ger Stunden ganz toll umgesetzt

und das Badezimmer piccobel-lo hinterlassen. Wir sind rund-umsehr zufrieden!“

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richtet sich aber nicht nur anSenioren und Pflegebedürftige.Die Firma ist außerdem für denEinbau vonDuschtrennwändender richtige Ansprechpartner.Bei den verschiedenen Ausfüh-rungen, wie Faltwand, Schiebe-tür, Pendeltür oder Festwandmit Schwenkteil wird hochwer-tiges Einscheibensicherheits-glas verwendet. Auch die Ver-

kleidung von Badezimmerwän-den sowie die Erstellung maß-gefertigter Duschvorhängeübernimmt SEGUBad.

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Seite 14 · Samstag, 25. Juli 2020

Natur pur am Wasserund mitten in der Stadt

DIREKT VOR DER HAUSTÜRE / Die Wertach als renaturiertes Erholungsgebiet– hier lässt sich der Sommer(-urlaub) verbringen.

Augsburg. Der Ausdruck„Urlaub daheim“ ist für alleAugsburger und Menschenaus der Umgebung nicht nur so

dahin gesagt! Da sprecheich aus Erfahrung.

Denn ich habe dasgroße Glück, un-mittelbar an derWertach zu woh-nen. Und genauhier wurde in denletzten Jahrendurch das Renatu-rierungsprojekt„Wertach vital“ einErholungsgebietfür jegliche Perso-

nen- und Interessensgruppengeschaffen. Das Projekt wurdebereits Ende der 90er Jahre insLeben gerufen, um Augsburgvor den Folgen vonHochwasserzu schützen. Gleichzeitig wur-den fortan aber auch der Flussund seine Auen vitalisiert, denndurch einen naturnäheren Zu-stand sollte die Wertach wiedermehr Möglichkeiten zur Naher-holung bieten. Und das ist ge-lungen! Jetzt im Sommer treffeich mich bei den warmen Tem-peraturen am liebsten nach derArbeit mit ein paar Freundenam Ufer unterhalb der Luit-poldbrücke, strecke die Füßeins kühle Wasser und genießeein Feierabendbier oder einPicknick. Direkt am Ufer oderauch auf den natürlichen Kies-bänken gibt es zahlreiche schö-ne Sitzgelegenheiten.Wer selbst keine Verpflegung

dabei hat, kann stromaufwärtszur Kulperhütte schlendernund sich eine typische Biergar-tenverpflegung gönnen. DieWertach lädt allerdings nichtnur zum Entspannen, sondernauch zum Sporteln ein! Direktam Ufer bietet sie eine tolleStrecke zum Joggen und Rad-fahren. Auf der Höhe des Rose-naustadions kommt man sogarnoch an einem Minigolfplatzvorbei. Außerdem trifft man si-cherlichmal den ein oder ande-renAngler undKanufahrer.

Franziska KreuzerPR-Redakteurin

Im Augsburger Stadtteil Pferseebietet die Wertach und das Ufereinige lauschige Plätzchen zumVerweilen. Foto: Franziska Kreuzer

Prominente Stimme aus Augsburg

Florian Stadler ist gebürtiger Augsburger, wohnt derzeit inMünchen und arbeitet als Schauspie-ler. Fast zehn Jahre lang stand er von 2008 bis 2018 als Fitnesstrainer Nils Heinemann für die ARD-Telenovela Sturm der Liebe vor der Kamera. Zuletzt war Stadler in Produktionen, wie Die Rosen-heim-Cops undWatzmann ermittelt zu sehen.

Wir haben ihngefragt, wie er am liebsten seinenSommer in derRegion verbringt.

Foto: Polastudios

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Beste Brauerei Bayerns

as Bundesministerium für Ernährung und Landwirt-schaft kürte jetzt die Ustersba-cher Brauerei als beste Brauerei Bayerns. Die Ustersbacher Biere hatten bei der voran-gegangenen Qualitätsprüfung der Deutschen Landwirt-schafts-Gesellschaft (DLG) hervorragende Ergebnisse er-zielt. Insgesamt waren mehr als 1.000 Biere getestet worden.„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Es ist

Bundesehrenpreis für die Brauerei Ustersbach

Braumeister Wolfgang Dahnke und Brauereichefin Stephanie Schmid mit Urkunde und Medaille zum Bundesehrenpreis 2020. (Foto: Sebastian Holzapfel)

schon etwas Besonderes, aus einem so großen Teilnehmer-feld als deutscher Vizemeister hervorzugehen“, so Brauerei-chefin Stephanie Schmid. Außerdem freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit der Abtei Oberschönenfeld. Wir durften für die Schwestern zwei Bierspezialitäten kreieren, die ab Mitte August erhältlich sind. *Lesen Sie mehr dazu im Innenteil.

So sieht er aus, der Bundesehrenpreis für Ustersbacherals beste Brauerei Bayernsund als zweitbeste BrauereiDeutschlands bei den DLG-Tests 2020.

Samstag, 25. Juli 2020 · Seite 15

Wandern im Einklang mit der NaturFÜR WANDERBEGEISTERTE / Der DonAUwald-Wanderweg führt durch eine faszinierende Landschaft im schwäbischen Donautal.

Günzburg. Der Donauwald giltals eines der größten zusam-menhängenden Auwaldgebietean deutschen Flüssen mit ei-nem bedeutenden Artenreich-tum. Auf rund 59 Kilometernzwischen Günzburg undSchwenningen kann man dieseaußergewöhnliche Vielfalt er-wandern. Der Wechsel zwi-schen trockenen Magerrasen,den sogenannten Brennen, undden ehemaligen FlussschlingenderDonaumit Schilfröhrichten,den klassischen Altwässern, hatseinen besonderen Reiz. DerBlick nach oben, durch dickealte Eichen und Laubwälder, er-öffnet einem stellenweise einurwaldartiges Gefühl.

Stille und Energiezugleich

Hier erlebt man nicht nur dieStille des Waldes, sondern auchdie Energie. Die Seenlandschaftentlang des Weges ist durch dieKiesgewinnung entstanden,aber vielerorts bereits vonSchlingpflanzen und Seerosenzurückerobert worden. Immerwieder bietet derWeg neue Ein-

und Ausblicke. Besonders auf„der Leite“, der Kante zur Hoch-ebene des Donautals, genießtman einen faszinierenden Blicküber den Auwald. Fernab vonStress und Großstadttrubeltauchtmanhier ein in die Naturrund um das blaue Band derDonau.

Fünf Etappen

Zur besseren Begehung desWeges wurde der Wanderwegin fünf Etappen eingeteilt. Diesesind:• Günzburg – Offingen: 12 kmLänge // 3 hWanderzeit

• Offingen – Gundelfingen:10 kmLänge //2½hWanderzeit

• Gundelfingen – Dillingen:14 kmLänge //3½hWanderzeit

• Dillingen – Höchstädt: 10 kmLänge // 2½hWanderzeit

• Höchstädt – Schwenningen:13 kmLänge //3 hWanderzeit.Durch diese Etappen ist auch

sichergestellt, dass es an denEtappenzielen immer eine An-bindung an die Donautalbahngibt, die hier verkehrt. So kannman nach einer erfolgreichenWanderung entlang der Donaumit der Bahn zurück zum Autoreisen. Wichtig dabei: Es han-delt sich um einen Wanderweg.Das Befahren mit Fahrrädernist nicht gestattet.

Der Premiumwanderweg

Premium-Wanderwege sindStrecken- und Rundwanderwe-ge, die nicht nur hervorragendmarkiert sind, sondern darüberhinaus einen besonders hohen

Erlebniswert aufweisen. Hier istein ausgewogen schönes Wan-

dererlebnis garantiert. Ange-nehme Wegbeläge und Pfade

gestalten diese Wege ebensowie viele Details: Aussichten,Waldbilder, Gewässer, Fels-strukturen, kulturhistorischeKleinode und vieles mehr kön-nen zu abwechslungsreichenWanderungen beitragen. DieZertifizierung erhielt derDonAUwald-Wanderweg 2019.Damals erreichte der Weg im-merhin 57 Erlebnispunkte. Fürdie Zertifizierung benötigt mannur 45 Punkte. Das Wandersie-gel wird für drei Jahre verliehen.Nach der Zeit ist eine Nachzer-tifizierung notwendig. (drm)

Links fließt die Donau, von rechts fließt ihr die Brenz zu. Eindrucksvolle Bilder auf dem DonAUwald-Wanderweg.Fotos: Matthias Stark

Die Beschilderung des DonAUwald-Wanderwegs ist durchgehend her-vorragend.

Die letzten Meter der Brenz bevorsie in die Donau mündet.

Meistens geht es auf gut ausgebauten Wegen entlang der Donau.

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Seite 16 · Samstag, 25. Juli 2020

Ichenhausen,

die Stadt an der GünzBADESTELLE / Heute hat Ichenhausen rund 10.000 Einwohner und ist ein wichtiges Zentrum zwischen

Günzburg und Krumbach. Die Stadt hat für Jung und Alt einiges zu bieten.

Ichenhausen. Zwischen Donauund Alpen, einem der wohlschönsten Landstriche inDeutschland, liegt Ichenhau-sen. Die Stadt ist auf jeden FalleinenAbstecherwert.Eine Vielfalt an Freizeitmög-

lichkeiten sowie kulturelle undgeschichtliche „Highlights“ ma-chen diese Stadt attraktiv fürJung und Alt. So locken nichtnur schwäbischer Charme undbayerische Gemütlichkeit großeund kleine Besucher in dieStadt an der Günz, die ihrenTraditionen verbunden ist unddiese pflegt. Kultur, Kunst und

Brauchtum genießen bei denBürgern einen hohen Stellen-wert.Durch den Ort führt die B16

und die Mittelschwabenbahnhat hier einen Haltepunkt. Au-ßerdem hat sich in Ichenhau-sen eine Fachklinik für physika-lische Medizin und medizini-sche Rehabilitation etabliert,die außerdem anerkannte Par-kinson-Klinik ist. Ichenhausen,erst 1913 zur Stadt erhoben, hatalso viel zu bieten. In Ichenhau-sen befindet sich das Bayeri-sche Schulmuseum, ein Zweig-museum des Bayerischen Na-

tionalmuseums inMünchen.Vor rund 200 Jahren, im Jahr

1811, lebten in der damaligenGemeinde Ichenhausen rund2.000 Menschen. Eine Volks-zählung in diesem Jahr ergab,dass davon etwa 900 jüdischenGlaubens waren. Damit war dieGemeinde in Ichenhausennach Fürth, die größte inBayern.

Reges Gemeindeleben

Noch heute finden sich zahl-reiche Spuren der GeschichteIchenhausens beim Spazier-gang durch die Stadt. Schon im

Jahr 1687 entstand in der heuti-gen Ostergasse die Synagogevon Ichenhausen. Das sakraleGebäude liegt fast im Stadtzen-trum und zeichnet sich durchseine beeindruckende Größeaus. Daneben finden sich inzahlreichen Wohngebäudennoch Spuren der jüdischen Ge-schichte von Ichenhausen. Somancher hat in seinem Kellerschon eine Mikwe, ein rituellesTauchbad, entdeckt.

Freibad an der Günz

Eines der Highlights der Stadtfindet sich etwas außerhalb,südwestlich der Stadt an demFlüsschen Günz. Der Fluss – ei-gentlich sogar nur ein Bach– entspringt imUnterallgäu undmündet bei Günzburg in dieDonau.In Ichenhausen findet sich ei-

ne der wenigen Möglichkeiten,in der Günz zu baden. Dafürwurde vor einigen Jahren be-reits eine Badestelle eingerich-tet und um ein Freibad mitNichtschwimmerbecken undBabybecken erweitert. Die Ba-destelle erreicht man heuteüber eine Brücke, die vom Frei-bad abzweigt und auf eine Inselin der Günz führt. Neben derMöglichkeit, sich hier im Was-ser des Flusses abzukühlen,warten gepflegte Liegewiesenund ein Beach-Volleyball-Feldauf die Besucher.Vor dem Saisonstart im Mai

investierte die Stadt Ichenhau-

Prominente Stimme aus Günzburg

Sarah Harrison ist gebürtige Günzburgerin und stellte ei-nen Social-Media-Rekord nach dem anderen auf. Sie hatfast 2,5 Millionen Follower auf Instagram und Absatzzahlen,welche sie in die TOP10 aller deutschen Instagram-Profilekatapultierte. Diese Erfolge hat sie sich mit Fleiß und Enga-gement erarbeitet. Dabei ist sie aber immer bodenständiggeblieben.

Wir haben sie gefragt, wie sie am liebsten ihren

Sommer in der Region verbringt.

Foto: tetty.net

sen kräftig in das Freibad. Ne-ben der Schaffung eines Zaunswurde auch in die Innenaus-stattung des Stadtbadstübles in-

vestiert. Dabei soll es jedochnicht bleiben. Im März disku-tierte der Stadtrat über dasStadtbad und es kamen ersteIdeen auf, wie das Freibad wei-ter entwickelt werden kann.

Besonderheit inBayerisch-Schwaben

Eine erste Idee ist unter an-derem, das Nichtschwimmer-becken zu schließen und statt-dessen einen künstlichen Sei-tenarm der Günz zu schaffen,der zum Schwimmen genutztwerden kann. Auch wenn dasalles noch Zukunftsmusik ist, sohat die Stadt Ichenhausen mitder Badestelle an der Günz be-reits jetzt eine Besonderheit inBayerisch-Schwaben. Und soll-te die Günz weiter in das Frei-bad integriert werden, so könn-te Ichenhausen eine derschönsten Bademöglichkeitenin ganz Schwaben bekommen.

Geöffnet ist das Freibad unddie Badestelle von 10 bis 18Uhr. Das Freibad kostet Ein-tritt, die Nutzung der Badestel-le ist kostenfrei. (sos/drm)

Die Innenstadt Ichenhausens lädt zum Bummeln, Einkaufen und Flanierenein. Foto: der Bildermacher

Blick auf die Hochwang Kirche. Foto: der Bildermacher

In der Stadt gibt es eine der wenigen Möglichkeiten, in der Günz zu baden.Das Freibad verspricht zudem viel nassen Badespaß. Fotos: Matthias Stark

Die ehemalige Synagoge mit dengroßen Fenstern ist heute ein Hausder Begegnung.

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Wo kommen neue Medikamente her?Durch Corona hat es die Medi-kamenten- und Impfstoffent-wicklung in die Schlagzeilen und Abendnachrichten geschafft. Milliarden Menschen warten auf die Entwicklung eines Medi-kaments und eines Impfstoffes gegen das neuartige Virus. Ein wichtiger Baustein dazu sind kli-nische Studien, in denen die Ver-träglichkeit und Wirkung der Prä-parate untersucht werden. Lesen Sie hier, wie Studienteilnehmer einen wichtigen Beitrag zur Me-dizin und Forschung leisten.

Medikamentenentwicklung – ein langer Weg

Wir schlucken ungern eine Tab-lette, aber wir erwarten, dass wir dank ihr schnell wieder gesund werden - wir, unsere Kinder, unsere Großeltern. Damit wir nur Medikamente verschrieben bekommen, die wirklich wir-ken, gibt es einen langen Ent- wicklungs- und Zulassungspro-zess, den ein Arzneimittel durch-laufen muss, bevor es in der Apo-theke erhältlich sein wird. Diese Forschungs- und Entwicklungs-arbeit ist notwendig und un-erlässlich, die Durchführung von klinischen Studien ist ein erheb-licher Teil davon. Eine Zulassung durch Behörden kann somit bis zu zehn Jahre und länger dauern.

Nur 1/3 aller Krankheiten aktuell heilbar

Nicht nur gegen das neuartige COVID-19-Virus gibt es noch keine Medikamente. Auch im 21. Jahrhundert können nur ein Drittel aller Krankheiten voll-ständig geheilt werden, da die richtigen Wirkstoffe oder Arz-neimittel noch nicht vorhanden sind. Häufig ist auch nur eine Linderung der Beschwerden möglich. Deshalb arbeiten welt-weit Forschungsinstitute konti-nuierlich an neuen oder weiter-

entwickelten Medikamenten, die Erkrankungen ursächlich heilen können.

Klinische Studien sind ein wichtiger Teil in der

Medikamenten-ForschungKlinische Studien, für die strenge Regeln gelten, sind ein wichtiger Bestandteil der Wirkstoff- und Arzneimittel-Forschung. Nicht immer stehen dabei völlig neue Wirkstoffe und Medikamente

im Vordergrund, die bestimmte Krankheitsbilder vorbeugen, er-kennen und verbessern und da-durch den Patienten eine bessere Lebensqualität bieten. Oft geht es „nur“ um eine geänderte oder neue Darreichungsform, wie bei-spielsweise Dragees, anstelle ei-ner Tablette. Auch wenn ein be-reits zugelassenes Medikament in neuen Ländern eingeführt werden soll, sind vorher ausführ-liche Studien vorgeschrieben.

Strenge Kontrolle durch Behörden und EthikkommissionenKlinische Studien mit Arzneimit-teln sind gesetzlich vorgeschrie-ben und werden durch das deut-sche Arzneimittelgesetz (AMG) streng geregelt und durch das

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie eine Ethikkommission be-aufsichtigt. Jede Studie muss dort einzeln eingereicht und freigege-ben werden.

Dadurch ist der Schutz und die Sicherheit der Probanden so-wie ein hoher, einheitlicher Standard zu jeder Zeit und Ent-wicklungsstufe in einer Studie gewährleistet.

Nicht jeder kann Proband werden

Wer als Proband an klinischen Studien teilnehmen will, muss bestimmte, studienspezifische Kriterien, wie etwa Alter, Ge-schlecht und Gesundheitszu-stand erfüllen. Die Gesundheit und der Schutz der Probanden haben dabei immer oberste Prio-rität. Jeder Studienteilnehmer erhält für den Aufwand der Teil-nahme, die beispielsweise meh-rere Tage in der Klinik und/oder ambulante Termine in der Klinik beinhalten können, eine Auf-wandsentschädigung sowie eine Fahrkostenpauschale, abhängig zur Entfernung vom Wohnort.

Als Studienteilnehmer leisten Sie einen wichtigen Beitrag

zur Medizin. Werden Sie Studienteilnehmer,

Ihr Aufwand lohnt sich.

NUVISAN forscht seit über 40 Jahren

in Neu-Ulm für unsere GesundheitDie Zentrale der NUVISAN-Grup-pe steht ganz unauffällig am Stadtrand von Neu-Ulm, etwas versteckt hinter hohen Laubbäu-men. Dort arbeiten die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter des Neu-Ulmer Pharma-Service-Un-ternehmens daran, gemeinsam mit der pharmazeutischen In-dustrie, neue und wirksame Me-dikamente zu entwickeln und zu verbessern.

Studien in eigenen Forschungskliniken

Die NUVISAN-Gruppe bietet Stu-dienteilnehmern an den Stand-orten Neu-Ulm und München/Gauting moderne Klinik-Ein-richtungen und verfügt über eine Gesamtkapazität von über 140 Betten. Unter ärztlicher Betreu-ung werden hier mit überwie-gend gesunden Teilnehmern kli-nische Studien durchgeführt. Die freundliche und sehr familiäre Atmosphäre sowie die modernen Zimmer und Freizeit-Einrich-tungen sind für viele Probanden der ausschlaggebende Grund, bereits seit vielen Jahren regel-mäßig an NUVISAN-Studien teilzunehmen. Jeder Studien-teilnehmer erhält am Ende der Studie eine attraktive Aufwands-entschädigung für seinen Beitrag zur Forschung und Weiterent-wicklung der Medizin.

Seit über 40 Jahren in Neu-UlmDie mittelständische NUVISAN- Gruppe ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen und ging aus der vor 40 Jahren gegründe-ten LAB hervor. Seit 2010 firmiert das Pharma-Service-Unterneh-men, eine sogenannte „Clinical Research Organisation“ (CRO), unter dem Namen NUVISAN Pharma Services mit Hauptsitz in

Neu-Ulm. Die NUVISAN hat sich zu einem führenden, internatio-nalen Dienstleister für klinische Studien, Laborservices und der Auftragsfertigung von Arznei-mitteln und deren Zwischenpro-dukte für die pharmazeutische Industrie entwickelt.

Sechs Standorte in ganz EuropaNUVISAN verfügt über sechs Standorte in Deutschland und Frankreich (Neu-Ulm, Berlin, München, Grafing, Waltrop, Nizza) sowie Vertretungen in Ar-gentinien, Peru, Brasilien und in den USA. Die NUVISAN-Gruppe erzielte 2019 mit 450 hochquali-fizierten Mitarbeitern einen Um-satz von ca. 55 Mio. Euro.

NUVISAN auf ExpansionskursDie NUVISAN-Gruppe verfolgt seit gut zehn Jahren eine erfolg-reiche Wachstumsstrategie. Al-lein in den letzten beiden Jahren konnten vier Unternehmenszu-käufe bzw. –übernahmen im In- und Ausland das umfangreiche Dienstleistungsspektrum weiter komplettieren.Auch in wirtschaftlich schwieri-gen Zeiten zeichnet sich die NU-

VISAN-Gruppe als attraktiver Ar-beitgeber aus. Seit Jahresbeginn 2020 wurden deutschlandweit knapp 100 neue Stellen geschaf-fen. Und nach der zum 1.7.2020 vollzogenen Übernahme einer weiteren Forschungseinheit auf dem Gebiet kleinmolekularer Wirkstoffe vom Pharma-Riesen Bayer AG in Berlin, beschäftigt die NUVISAN-Gruppe nun welt-weit circa 1.000 Mitarbeiter.

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Ein Teil der NUVISAN Zentrale in der Wegenerstraße/Neu-Ulm. Foto: NUVISAN

Seite 18 · Samstag, 25. Juli 2020

Das VöhlinschlossSEHENSWERT / Hoch über Illterissen liegt das Vöhlinschloss. Es blickt auf

eine langjährige Geschichte zurück.

Illertissen. Bereits im 12. Jahr-hundert war die besondere Ge-ländeform erkannt worden unddort entstand die Burg Tissenals Vorgängerbau. Da dasSchloss teils auf Klippen steht,die dreißigMeter abfallen, ist esweithin sichtbar und ragt mar-kant aus dem Illertal.Seinen Namen hat das Vöh-

linschloss von seinen Erbauern.1520 wurde die Burg von derPatrizierfamilie Vöhlin ausMemmingen gekauft. Erhard II.erbaute von 1526 bis 1529 dasHintere Schloss. Bald daraufwurde es durch einen Brandzerstört, aber schnell wieder-aufgebaut. Dieser Teil desSchlosses ist auch jener, derdurch seine Lage weithin sicht-bar ist. Das Vordere Schlossumfasst unter anderem denachteckigen Schlossturm. Heu-te wird das Schloss nicht nur fürVeranstaltungen oder Seminaregenutzt, sondern auch für zweiMuseen, die im Schloss unter-gebracht sind.

BayerischesBienenmuseum

Im Bienenmuseum könnenkleine und große Bienenfor-scher in den Sommermonateneine Bienenkönigin und ihrenHofstaat durch einen gläsernenSchaukasten studieren und dasrege Treiben in einem Bienen-stock beobachten. Aber nichtnur lebende Tiere gibt es in die-sem besonderen Museum imVöhlin-Schloss zu entdecken,sondern auch ganz viel zur Ge-schichte der Bienen: So erzäh-len 50 Mio. Jahre alte Bienen inBernstein, Geräte der Imkerei,Grafiken aus sechs Jahrhunder-ten und vieles mehr von inte-ressanten, spannenden und au-ßergewöhnlichen Themen umdieHonigbiene.Die Anfänge des Museums

gehen auf den Pharmazeutenund Chemiker Karl AugustForster aus Illertissen zurück,

der 1930 ein Arzneimittel ausBienengift gegen rheumatischeErkrankungen entwickelte.Forsters einzigartige Sammlungvon Grafiken und Gegenstän-den zum Thema Biene bildenden Grundstock des vom Land-kreis Neu-Ulm eingerichtetenBienenmuseums im VorderenSchloss.Die Geschichte der Stadt wird

anhand von Geschichten derunterschiedlichsten Menschenaus Illertissen gezeigt. Viele un-terschiedliche Lebensgeschich-

ten erzählen so die spannendeGeschichte der Stadt: Zeitzeu-gen berichten aus der Besat-zungszeit, vomWirtschaftswun-der, dem Wachstum der Stadtdurch Heimatvertriebene undArbeitsmigranten sowie vonAbenteuern auf anderen Konti-nenten. Von der Vergangenheitbis in die Gegenwart reicht dasErzählte und Gezeigte der neu-en Ausstellung und die vielenFacetten der Stadt werden ba-sierend auf unterschiedlichstenExponaten gezeigt.

Bunte Welt undAktiv-Stationen

Schon im ersten Raum deserst 2018 eröffneten Museumswird der Besucher mit einemüberraschenden Objekt-Plane-ten willkommen geheißen, inwelchem sich die bunte Weltder Vöhlinstadt zeigt. WeitereAktiv-Stationen und 3-D-Be-trachter mit historischem Bild-material machen Geschichtegreif- und erlebbar. (drm)

Ein Stück Bayern

über der IllerEXKLAVE / Der Ortsteil „Unterm Schloss“ ist nur einseitig erreichbar und

damit eine seltene Ausnahme.

Senden. Die Iller bei Sendenist, wie so oft, der Grenzflusszum Nachbarbundesland Ba-den-Württemberg. Doch es gibteine kleine Ausnahme. DerOrtsteil “Unterm Schloss” liegtüber der Iller und ist nur überdie Straßen des Landes Baden-Württemberg zu erreichen, wasden Ortsteil zu einer Exklavemacht. In demOrtsteil, der vomSchloss Illerkirchberg seinenNamen hat, leben rund einhun-dert Menschen. Um nach Sen-den zu gelangen, müssen Sie

über die zum Land Baden-Württemberg gehörende Sen-dener Straße fahren und errei-chen so wieder das Stadtgebietvon Senden und den FreistaatBayern. Die Strecke, die Siedurch Baden-Württemberg fah-ren müssen, beträgt rund 100Meter.

Kurioser Grenzverlauf

Die Zugehörigkeit des Ortsteilszu Senden führt zu somanchenseltsamen Gegebenheiten vorOrt. Teilweise verläuft die Gren-ze direkt durch die Häuser unddie Grundstücke. Darum ste-hen die Häuser folglich auf zweiFlurnummern und es wird zweiMal Grundsteuer fällig. Einmalin Bayern und einmal in Baden-Württemberg.

Am 15. August: Praktischfür die Bayern

Praktisch für alle Einwohner inder Gegend ist dies besondersan bayerischen Feiertagen. Sokönnen beispielsweise am 15.August die Menschen auf der

bayerischen Seite in nur weni-gen Schritten auf die baden-württembergische Seite gelan-gen und dort ihre Einkäufe täti-gen.Denn „Maria Himmelfahrt“

gilt nur in Bayern als gesetzli-cher Feiertag. In Baden-Würt-temberg dagegen ist es ein nor-maler Arbeitstag. (drm/fk)

Das Ortschild des Ortsteils UntermSchloss – fotografiert von Baden-Württemberg aus.

Fotos: Matthias Stark

Senden begrüßt seine Besucher mitfarbenfrohen Schildern.

Das Vöhlinschloss in Illertissen.Foto: Matthias Stark

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Samstag, 25. Juli 2020 · Seite 19

Ulm ist BundesligastadtBASKETBALL / Die erstklassige Basketballmanschaft aus Ulm nimmt den Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise auf.

Neu-Ulm. Seit der Saison 2005/2006 spielt die Basketballmann-schaft aus Ulm in der 1. Bun-desliga. Dabei wurde die Abtei-lung erst wenige Jahre vorher,2001, aus dem Hauptverein desSSV Ulm heraus gegliedert. Wasfolgte war eine Erfolgsgeschich-te, die auch heute noch andau-ert.In der abgelaufenen Spielzeit

beendeten die Ulmer die Saisonmit einem Halbfinaleinzug. ImViertelfinale bezwang man dieMannschaft aus Frankfurt beideMale deutlich. Das Hinspiel imHalbfinale endete gegen Lud-wigsburg 71:71, im Rückspielmusste man sich mit 85:94 ge-schlagen geben. Dennoch hatder Verein die Saison erfolg-reich abgeschlossen.

SchlagkräftigeMannschaft

Die 20. Saison von Ratio-pharm Ulm beginnt mit vielenUnwägbarkeiten. Auch sechsMonate nach Ausbruch der Co-rona-Pandemie ist längst nichtklar, ob und in welchem Um-fang in der kommenden Spiel-zeit Großveranstaltungen mög-lich und damit Zuschauer zuBasketball-Bundesliga-Spielenzugelassen sein werden. Da dieZuschauereinnahmen in Ver-bindung mit den Erlösen ausdem Hospitality-Bereich rundein Drittel des Etats ausma-chen, ist der Club zu massivenSparmaßnahmen gezwungen.„Wir können nur ausgeben, waswir haben“, sagt Geschäftsfüh-

rer Andreas Oettel und verweistdamit auf eine Maxime, die derschwäbische Club seit seinerGründung im Jahr 2001 ver-folgt.„Wir werden alles daranset-

zen, den Etat so schnell wiemöglich wieder auf ein Niveauwie vor der Corona-Krise zubringen“, sagt Andreas Oettel.„Die jetzt getroffenen Entschei-dungen sind hart, aber nur sokönnen wir sicherstellen, dassRatiopharm Ulm auch in seiner20. Saison wettbewerbsfähigbleibt.“ Ziel ist es, bis zum Trai-ningsbeginn Mitte August, eineschlagkräftige Mannschaft vor-stellen zu können.

Ratiopharm Ulm setztauf Zukunft

Dass der Verein in die Zu-kunft blickt zeigt sich auchbeim Projekt Orange Campus.Am 17. Mai 2018 wurde derGrundstein für einen neuenSportpark dort gelegt, wo einstdas alte Donaubad stand. DasHerzstück bilden drei Sporthal-len, die weitestgehend demNachwuchs und Breitensportzur Verfügung stehen.Der Campus soll noch in die-

sem Jahr eröffnet werden unddann allen Bürgerinnen undBürgern aus Ulm und Neu-UlmzurNutzung offenstehen.

In der letzten Woche ist nunbereits die Geschäftsstelle vonRathioparm Ulm in den Kom-plex eingezogen, nach undnach werden nun auch die wei-teren Mieter das Gebäude be-ziehen.Rathioparm Ulm ist auch

heute schon viel mehr als „nur“die Profis von RatiopharmUlm:Mehr als 700 aktive Mädchenund Jungen in über 30 Jugend-teams, ein Team für Menschenmit geistiger Behinderung, dasInklusionsprojekt „Rollstuhl-Basketball macht Schule“, zahl-reiche Basketball-Camps undSchul-AGs für Kinder und vielesmehr. (drm)

Per Günther, seit 13 Jahren im Verein, ist eines der Gesichter der Mannschaft. Fotos: Ratiopharm Ulm

Das Clubmotto “We are One” prangt an der Wand des OrangeCampus.Hier sind alle Spender verewigt.

Hätten Sie’s gewusst?

Dass Ulm vonNeu-Ulmdurchdie Donau getrennt ist, dürftevielen bekannt sein. Was Sieaber noch über den zweit-längsten und zweitgrößtenFluss von Europa wissen soll-ten, erfahren Sie hier.

Fakten über die Donau

• Die Donau ist etwa 2.800Kilometer lang. Damit ist sie,wie bereits erwähnt, nach derWolga der zweitlängste Flussin Europa.• Neben der Donau mün-

den noch 12 weitere Flüsse indas schwarzeMeer.• Die Donau fließt durch

insgesamt 10 Länder:Deutschland, Österreich,Ukraine, Moldawien, Bulga-rien, Rumänien, Serbien,Kroatien, Ungarn und durchdie Slowakei.• Aufgrund von künstlichen

Eingriffen, Verschmutzungdurch die Industrie und durchdie Landwirtschaft zählt dieDonau laut Welt-Naturstif-tung zu den zehn gefährdets-ten Flüssen derWelt.• Für 10 Millionen Men-

schen ist die Donau eineTrinkwasserquelle. Viele Städ-te verzichten jedoch aufgrundder starken Verschmutzungder Donau auf die Nutzungdes Wassers. (fk/ulmer-spick-zettel.de)

Foto: XtravaganT-stock.adobe.com

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Wunderdiäten haben oft wenig Er-folg. Wird wieder normal geges-sen, lässt der Jo-Jo-Effekt nichtlange auf sich warten. Die Kilos,die vorher mühsam herunterge-hungert wurden, sind in kürzesterZeit wieder auf den Hüften. Oftkommt es sogar noch schlimmer:Es wird mehr zugenommen, alsvorher abgenommen wurde. Ganzanders sieht es beim easylife-Ab-

nehmkonzept aus. Hier stehenWohlbefinden, individueller Ser-vice und Freude am Essen im Vor-dergrund. „Wir zeigen Ihnen auf,warum bei Ihnen nichts mehrgeht, welche Spuren Ihre bisheri-gen Diäten hinterlassen haben undwas Sie tun können, damit das Ab-nehmen wieder funktioniert“, sagtMaria Kechele. „Wir machen IhrenErfolgsweg mit einem Stoffwech-

selmessgerät sichtbar. Damit kön-nen wichtige Daten des Grundum-satzes ermittelt werden“, ergänztMaria Kechele. Sie beweist mit ih-rem Team seit 1995, dass sie mitihrer Methode nachhaltig erfolg-reich ist.

Geht nicht? – bei easylife schon

Sich satt essen und trotzdem ab-

nehmen? Und das ohne Wunder-pillen? „Das geht nicht“, sagenviele. Seit circa 20 Jahren bewei-sen Maria Kechele und ihre Mitar-beiter mit der easylife-Methode al-lerdings das Gegenteil - und dasmit beachtlichen Erfolgszahlenund großer Kundenzufriedenheit.Es wird unter ärztlicher Aufsichtdurchgeführt und am Anfang stehtimmer eine unverbindliche per-sönliche Beratung. Der Ansatz-punkt ist, herauszufinden, welchePunkte zum Übergewicht geführthaben. Dazu können nach Erfah-rung von Maria Kechele hormo-nelle Schwierigkeiten, Medika-mente und Veranlagung ebensozählen wie eine Rauchentwöh-nung. Meist ist es ein zu niedriger

Stoffwechsel, der eine Gewichts-abnahme fast unmöglich macht.

Der Grund ist entscheidend

Bei Männern wie Frauen, egal wel-chen Alters und welche Ursachezugrunde liegt, kann eine Stoff-wechselmessung zur Klärung bei-tragen, sodass dann einer Ab-nehmblockade auf den Grund ge-gangen werden kann. „Bei einemkostenlosen Beratungsgesprächkönnen wir Ihnen sagen, ob undwie Sie auch zu Ihrem Traumge-wicht gelangen können.“ Und dasBeste: Dank des easylife-Konzep-tes purzeln die Pfunde ohne Quä-lereien und schlechte Laune. Pm

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Seite 20 · Samstag, 25. Juli 2020

Hören Sie Adelheids Hilferuf?ORIGINALE / Hereinspaziert in die Markgrafenstadt mit Geschichte.

Burgau. Wussten Sie, dass dieWeißstorchpopulation Burgausselbst Fachleute zum Staunenbringt? In aktuell elf Nesternziehen Storchenpaare ihre Jun-gen auf. Was die Störche anBurgau so lieben? Betrachtenwir Burgau aus der Storchen-beziehungsweise Vogelperspek-tive, sticht sofort das Schloss insAuge. Die „Burg an der Au“ warNamensgeber für die knapp10.000 Einwohner starke Stadt.Heute ist das Schloss Veranstal-tungsort für musikalische High-lights, wie den weit überSchwabens Grenzen hinaus be-kannten „Kultursommer“ undbeheimatet das Museumder Stadt.

Geschichteerleben

Werfen Siemit mir einenBlick in dasMuseum - derideale Frei-zeit-Tipp fürdie ganze

Familie und besonders span-nend, wenn Opa und Oma da-bei sind. Sie können sicher zuvielen Ausstellungsstücken lus-tige Anekdoten beitragen oderentdecken sich auf den zahlrei-chen Fotos sogar selbst.Als erstes lernenwir Adelheid

kennen. Die Markgräfin lebtezufrieden mit Schwester Bertaim „Schlosse zu Burgau“. Bertaaber wollte selbst Markgräfinwerden und schmiedete einenPlan, die Schwester zu töten.Die beauftragten „Mordgesel-len“ brachten es jedoch nichtübers Herz, die anständigeAdelheid umzubringen. Nach

einer aufregenden Sucheerhöhrte ihr Gemahlihr Klopfen im Ker-ker und konnte sieretten. Die Mark-gräfin verriet ihreSchwester je-doch nicht undso gestand Ber-ta das Kom-plott schließ-lich selbst. ImJahr 1206 tratdie reuige Ber-ta in das Klos-ter Sankt Afra

in Augs-burg ein,um dortihre Tatzu süh-nen.Die

Muse-umsfüh-rerin-nen er-zählen

die Sage um Adelheid so leben-dig, dass Kinder wie Erwachse-ne gebannt lauschen und aufAdelheids Klopfen warten. Undplötzlich: Klopf, klopf... ist dasetwawirklichAdelheid?Direkt gegenüber: Der riesige

Bänderwebstuhl ist einMeister-stück seiner Zeit und weckt dieNeugier der Besucher. Im ers-ten Stock wird die Geschichteder Stadt chronologisch aufbe-reitet. Jedes Stück wird anspre-chend präsentiert und mitSchaubildern erklärt, so dassman sich in damalige Zeiten hi-neinversetzen kann.

BeeindruckendeOriginale

Sind Sie der praktische Typ?Dann lassen Sie sich von denOrginalaufbauten einer Kücheoder der Bürstenbinderwerk-statt begeistern. Werden Sie

zum Entdecker Ihrer eigenenHistorie. Finden Sie Ihre Vor-fahren im Bürgerverzeichnis?Wer hat damals in der heutigenAltstadt gelebt? Was wurde im„Burgauer Anzeiger“ geschrie-ben und findet sich sogar einVerwandter auf den zahlreichenausgestellten Fotografien?Die gesamte Ausstellung wur-

de mit viel Liebe zum Detailaufgebaut und mit oder ohneFührung sehr unterhaltsam.Bummeln Sie durch Schau-

fenster mit Originalwaren ausder Nachkriegszeit und gönnensich eine kurze Pause bei einemBlick über Burgau. Dabei kön-nen Sie sicher einige der Stor-chenfamilien beobachten.Das Museum ist nach seiner

Sommerpause auf jeden Fall ei-nen Besuch wert und eine sehrpreiswerte Möglichkeit, bei-spielsweise einen regnerischenTag spannend zu gestalten.

Das Schloss Burgau ist beliebter Ort für kulturelle und gesellige Events undkann auch für Hochzeiten gemietet werden. Foto: Thomas Auinger

Ramona Nahirni-Vogg

Marketing & PR

„Weißenhorner Wölfchen“KABARETTPREIS / Bewerbung noch bis August.

Das Weißenhorner Wölfchenwird dieses Jahr zum erstenMalverliehen! Bewerben könnensich Künstlerinnen und Künst-ler aus dem deutschsprachigenRaum, die mindestens ein eige-nes, 90-minütiges Kabarettpro-gramm vorweisen können, dasbereits öffentlich aufgeführtwurde. Vorab werden durch dieAuswahljury anhand der Be-werbungsunterlagen 4 Fina-list*innen bestimmt.

Das Publikum ist dieJury

Am Samstag, den 12. Dezem-ber 2020 präsentieren die aus-gewählten Kabarettist*innen imhistorischen Stadttheater Wei-ßenhorn nacheinander in ge-loster Reihenfolge jeweils einen20-minütigen Ausschnitt ihresKabarettprogramms. Das Publi-kum fungiert als Jury und be-stimmt die Platzierung.Moderiert wird der Abend

vonKathiWolf. (pm)

Preise:1. Platz: 1000 € & Gastauftrittim historischen StadttheaterWeißenhorn2. Platz: 500 €3. & 4. Platz: jeweils 250 €Fahrtkosten, Hotelübernach-tung & Catering werdenselbstverständlich übernom-men.

Bewerbung:künstlerischer Werdegang,Link zu Anschauungsmateri-al, Programmbeschreibungsowie Pressefotos bitte biszum15.08.2020 per E-Mail an:info@weissenhornerwoelfchen.de

Die Teilnahme der Bewer-ber*innen wird bis zum 31.August 2020 bekannt gege-ben.

Veranstalter:Kathi Wolf & Stadt Weißen-horn

Schirmherrschaft:Thorsten Freudenberger,Landrat Landkreis Neu-Ulm

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Seite 22 · Samstag, 25. Juli 2020

Kinder regieren die StadtVERANSTALTUNG / Kinder lernen spielerisch den Umgang mit der Verantwortung für sich und für die Stadt.

Dillingen a.d. Donau. Einmalim Jahr regieren die Kinder inDillingen ihre eigene Stadt– denn dann ist wieder Kinder-spielstadt. An zwei aufeinan-derfolgenden Wochen habendie Kinder hier die Möglichkeit,jeweils fünf Tage lang selbst zubestimmen,wo es langgeht.

Richtige Berufeergreifen

Wie in einer richtigen Stadtgibt es auch in der Kinderspiel-stadt öffentliche Einrichtungen,wie zum Beispiel die Verwal-tung. Um das Spielgeld zu ver-dienen, welches in der Bank ab-gehoben und im Supermarktausgegeben werden kann, gibtes eine Vielzahl von Verdienst-möglichkeiten für die Bubenund Mädchen: vom Straßen-kehrer, Bäcker, Maler undHandwerker über den Polizis-ten, vomBürgermeister bis zumZeitungsjournalisten – wie imrichtigen Leben können richti-ge Berufe ergriffenwerden.Im Stadtrat und der täglichen

Bürgerversammlung werdenwichtige Entscheidungen fürdie Gemeinschaft getroffen.Zum Beispiel, welchen Namendie Stadt tragen soll. Auf dieseWeise können die Kinder ganzspielerisch denUmgangmit derVerantwortung für sich und dieStadt erlernen.

Echter Kult

Daneben stehen aber vor al-lem der Spaß und die gemein-same Feriengestaltung im Vor-dergrund. Für das Freizeitpro-gramm der Bürger ist natürlichauch gesorgt. Im Kino duftet esnach frischem Popcorn, imStadtladen können allerleiselbst gemachter Arbeiten ausder Kunst- oder Holzwerkstatt

erworben werden. Im Bistrofindet man selbstgebackeneund -gekochte Leckereien. Fürdie Dillinger Kinder ist sie mitt-lerweile schon echter Kult – dieKinderspielstadt im Donausta-dion. Heuer soll sie bereits zum13. Mal stattfinden. Doch we-gen der Corona-Krise war indiesem Jahr zunächst lange Zeitnicht sicher, ob die beliebte Ver-anstaltung überhaupt stattfin-den kann.Stadtjugendpfleger Matthias

Grätsch hat nun mit seinemTeam umRéka Kovács ein Kon-

zept entwickelt, das die corona-bedingten Vorsichtsmaßnah-men berücksichtigt und einhält.Dieses ist mit demDillinger Ge-sundheitsamt abgestimmt. „DieSicherheit und die Gesundheithaben für uns oberste Priorität“,betont der Sozialpädagoge.Deswegen gebe es in diesemJahr auch eine Reihe von An-passungen, sowie etwa die Teil-nehmerzahl: „In den beidenKinderspielstadt-Wochen kön-nen heuer jeweils 60 Bubenund Mädchen teilnehmen. Ver-gangenes Jahr waren es noch

bis zu 100. Nur so kann erreichtwerden, dass die Kinder ausrei-chend Platz haben und die Ab-stände eingehalten werden“, soGrätsch.

„Dillingen zieht an“

Oberbürgermeister FrankKunz freut sich, dass die belieb-te Veranstaltung auch unter denCorona-Bedingungen stattfin-den kann. Und er dankt allenehrenamtlichen Helferinnenund Helfern, die auch heuerwieder zum Gelingen beitra-gen.

Ermöglicht wird die Kinder-spielstadt, neben dem Unkos-tenbeitrag der Eltern und ei-nem Zuschuss der Stadt, auchdurch ein weiteres Sponsoring:Der Dillinger Verein „ImagePlus“, der aus zahlreichen örtli-chen Unternehmen und derStadt besteht, gibt jährlich 4.000Euro zur Kinderspielstadt dazu.Oberbürgermeister Frank

Kunz: „Unser Slogan lautet ‚Dil-lingen zieht an‘ – mit der Kin-derspielstadt erfüllen wir die-sen Leitspruch Jahr für Jahr zu-sätzlichmit Leben“. (drm)

Der Spaß und die gemeinsame Feriengestaltung stehen im Vordergrund des bunten Freizeitprogramms in Dillingen. (Kleine Anmerkung: Bei unserem Bildhandelt es sich um ein Archivbild aus dem Vorjahr. Hier galten die Corona-Abstandsregeln natürlich noch nicht.) Foto: Archiv

Hätten Sie’s gewusst?

Er ist die wohl bekanntestePerson, die in Dillingen a.d.Donau wirkte: Hydrothera-peut und NaturheilkundlerSebastian Kneipp, geborenam 17. Mai 1821 in Ste-phansried (heute Ortsteilvon Ottobeuren). Er war derSohn des Webers XaverKneipp und dessen Frau Ro-sina und hatte zwei Schwes-tern sowie zwei Halbschwes-tern. Er studierte Theologiean der königlichen Studien-anstalt amDillinger Lyzeum.Er lernte Latein und wurdein die Pflanzenheilkundeeingeführt.Seit 1846 litt Kneipp an ei-

ner Lungenerkrankung, ver-mutlich Tuberkulose. 1848entdeckte er zufällig dasBuch „Unterricht von Krafftund Würkung des frischenWassers in die Leiber derMenschen …“ von JohannSiegemund Hahn. Er badetedaraufhin wöchentlich zwei-bis dreimal, vor allem 1849,einige Augenblicke in dereiskalten Donau bei Dillin-gen, nahm zu Hause Halb-bäder, übergoss sich mitWasser und wurde nach ei-genen Angaben wieder ge-sund. Die Wasseranwen-dungen gehörten aber wei-terhin zum täglichenRitual.Am Georganium in Mün-

chen, wo er das Studiumfortsetzte, behandelte erzum ersten Mal heimlichKommilitonen, die an Tu-berkulose erkrankt waren. Erlas Bücher über Wasseran-wendungen und besuchteden Verein der Wasserfreun-de.In Dillingen a.d. Donau

erinnern heute der Kneipp-Brunnen und Kneipp-Rund-weg an den Priester (Weiheam 6. August 1852) sowiePraktiker der Wasser-kur. (sos/Wikipedia)

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Beispielfoto eines Fahrzeugs der Baureihe. Die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeugs sind nicht Bestandteil des Angebots.

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Samstag, 25. Juli 2020 · Seite 23

Ruhe und Erholung zwischen Donau und BrenzNATUR / Der Luitpoldhain birgt ein kleines Paradies. Auch Kindern wird hier dank Spielschiebern am Ufer und einem Spielplatz nicht langweilig.

Lauingen. Bei Lauingen mün-det die Brenz – ein 52 km langerNebenfluss, der bei Heiden-heim entspringt – in die Donau.Hier beginnt der Luitpoldhain,eine parkähnliche Anlage, diezu beschaulichen Spaziergän-gen einlädt. Auf dem idyllischgelegenen Kinderspielplatzkommen auch die Kleinsten aufihre Kosten. Außerdem bie-tet sich hier der schönsteBlick auf das frühere Her-zogsschloss von Lauingen.

Erneuerungen undNaturschutz

In den vergangenen Mona-ten wurde dieser Bereichnochmals deutlich aufge-

wertet. Die begehbare Bach-landschaft mit Wassertretbe-cken im „Luitpoldhain“ istseit Ende Juni offiziell er-öffnet. Ein wichtiges Au-genmerk lag auf dem ver-stärkten

Wurzelschutz der benachbar-ten, jahrzehntealten Bäume.Die bienenfreundliche Anpflan-zung mit Heckenkirsche,Schneeball, Kugelweide,Sumpfpflanzen und Gräsernübernahm die Lauinger Baum-schule Bunk. 50.000 Euro inves-tierte die Stadt Lauingen in dieAußenanlagen ihres neuenSchmuckstücks, weitere 20.000Euro obendrauf kamen von denDonau-Stadtwerken Dillingen-Lauingen (DSDL). Im Vorfeldführte die DSDL notwendig ge-wordene Kanalarbeiten mitKosten in Höhe von 370.000Euro durch. Für die Reinigungist der Lauinger Bauhof mit täg-lichen Sichtkontrollen und re-gelmäßigen Putzintervallen zu-ständig. Über einen Steckschie-ber lässt sich das Bachbett beiBedarf sogar komplett trocken-legen.

Naturnah amWasser

Das großar-tige Ergeb-nis der

Arbei-ten über-zeugt. Auf

70 Metern Länge schlängeltsich jetzt der offene Bachlaufnaturnah durch den Luitpold-hain Richtung Donau. Granit-stufen samt Handlauf führenhinunter ins Wassertretbecken,rutschsichere Muschelkalkstei-ne und ein zweiter Handlaufsorgen hier für Standsicherheit.

Spielplatz undBiergarten

Richtung Donau wechselt derSteinbelag über in einen reinenNaturwasserlauf mit Bachtrep-pen und Spielschiebern für Kin-der. Holzboller am Ufer ladenzum Hinsetzen und Entspan-nen in der Natur ein. Außerdemist der große Spielplatz istschon seit vielen Jahren ein An-ziehungspunkt für die Familienin der Region. AmWochenendelädt ein Biergarten direkt an derAnlage zum Verweilen und Ge-mütlichen Beisammen sein einbei einer Stärkung. Aber auchzum Picknicken finden sich imLuipoldhain zahlreiche schönePlätze auf denWiesen. Zu errei-chen ist die Anlage am bestenüber die Straße “Am OberenWall.” Hier stehen auch Park-plätze zur Verfügung.

Der Name

Der Luipoldhain hat seinenNamen von Luitpold vonBayern. Er regierte von 1886bis 1912 als Prinzregent dasKönigreich Bayern. Nachdem berühmten Herrscherist übrigens auch die beliebtePrinzregententorte benannt.(drm)

Der neu angelegte Bachlauf schlängelt sich malerisch durch den Luipold-hain.

Jahrzente alte Bäume spenden Schatten und lassen einen im Luipoldhainverweilen. Fotos: Matthias Stark

i Hätten Sie’s gewusst?WISSEN / Die Umgebung hat viele kuriose

Museen zu bieten.

• Biermuseum in Dillingena.d. Donau,BeimTheresienhof 3 1/2Tel.: 09071 / 728992• Schwäb. Ofenmuseum inWertingen, Äußere Kanal-straße,Tel.: 0827 / 284196• Radiomuseum in Wertin-gen, Fère-Straße 1

Tel.: 0827 / 2 84196• Besenmuseum in Günz-burg, AmHang 11Tel.: 08221 / 930630• Ikonenmuseum in Ichen-hausen, Bräuhausstraße 1Tel.: 08233 / 862• Wachsmuseum in Krum-bach, Nordstraße 3Tel.: 08282 / 800 440

NalaRedaktionshündin von Donau-Ries-Aktuell

Das Wertinger Versandhandelsunternehmen buttinette sucht Saisonmitarbeiter für Lagerlogistik (m/w/d)

Jobs in einem kreativen Umfeld

Das wird sich in der nächsten Zeit kaum ändern, denn die Herbst-, Weihnachts- und Faschingssaison steht vor der Tür. Dringend sucht das Wertinger Versandhandelsunternehmen deshalb in dieser Zeit wieder Verstärkung. „Von Anfang August bis Ende März brauchen wir noch Aushilfen in der Logistik“, sagt Marlies Nothofer. Dabei könne sich jeder bewerben, der in diesem Zeitraum einen Job sucht – Schüler*Innen, Studenten*Innen, Rentner*Innen oder weitere Interessierte. Vorkenntnisse in dem Bereich sind nicht unbedingt erforderlich: „Jede neue Arbeitskraft wird gründlich eingearbeitet, deshalb sind auch ungelernte Kräfte bei uns willkommen.“

Ihre Aufgaben:• Kommissionieren von Artikeln anhand

von Pickerscheinen• versandfertige Verpackung von Artikeln• Schneiden von Stoffen gemäß Kundenbestellungen

• Legen und Etikettieren von Stoffen• Prüfung und Beurteilung retournierter Artikel• Erfassen von Gutschriften im

Warenwirtschaftssystem

Saisonmitarbeiter für Lagerlogistik (m/w/d)

Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d)

Ihr Profi l:• abgeschlossene Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik• Erfahrung in der Personalführung • selbständige, lösungsorientierte und verantwortungsbewusste

Arbeitsweise• Organisationstalent, auch in stressigen Situationen mit Überblick• zuverlässig, teamfähig, offen für Neues• Schichtarbeit ist möglich (in saisonalen Hochzeiten)• Staplerschein von Vorteil

Ihre Aufgaben:• Organisation und Kontrolle von

Arbeitsabläufen• Mitarbeiterbetreuung, -beurteilung

und -entwicklung• aktive Mitarbeit im Tagesgeschäft• Bereitstellung von Artikeln

Wir bieten: • interessantes, abwechslungsreiches und verantwortungsvolles Aufgabengebiet• hervorragende Zukunftsaussichten, flache Hierarchien und kurze Kommunikationswege• intensive Einarbeitung, zielgerichtete Weiterbildungsangebote• 30 Tage Urlaubsanspruch pro Kalenderjahr, umfangreiche Sozialleistungen, Personalrabatt

Doch auch langfristig sind bei buttinette derzeit Stellen zu besetzen: „Wir suchen Fachkräfte für Lagerlogistik, die die Arbeitsab-läufe im Lager koordinieren und Führungsaufgaben übernehmen“, so Marlies Nothofer. Neben einer abgeschlossenen Ausbildung in diesem Bereich sollten die Bewerber*Innen vor allem Organisationstalent, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit mitbringen. „Auch dass man in stressigen Situationen, die in saisonalen Hochzeiten schon mal vorkommen, den Überblick und die Ruhe bewahrt, ist wichtig“, fügt die Personalreferentin noch hinzu.

Gut zu wissen: Sehr gute Verkehrsanbindung. Wertingen liegt im Städtedreieck Augsburg – Donauwörth – Dillingen und verfügt über eine sehr gute Verkehrsanbindung. Der Firmensitz von buttinette ist von Augsburg aus über die B2 in einer guten halben Stunde zu erreichen; Donauwörth ist 22 Kilometer und Dillingen nur 14 Kilometer entfernt.

Wir sind ein expandierendes Versandhandelsunternehmen mit Hauptsitz in Wertingen und Niederlassungen in Österreich, in der Schweiz sowie in Frankreich und bieten kreativen Köpfen alles zu den Themen Do-It-Yourself, Fasching & Karneval. Getreu unserem Motto „Am liebsten selbstgemacht“ erledigen wir (fast) alles im Haus – von der IT über Produktmanagement und Marketing bis zur Logistik.

Selbermachen ist „in“ – und in der letzten Zeit, als die Menschen viel zu Hause waren, hat sich der Trend noch einmal verstärkt. „Das merken wir ganz deutlich an der Auftragslage“, berichtet Marlies Nothofer aus der buttinette Personal-abteilung. Zwar gab es den größten Ausschlag nach oben direkt zu Beginn des Lockdowns, als vor allem Bastelmaterialien für Kinder sowie Baumwollstoffe zum Maskennähen gefragt waren, doch noch immer haben die Mitarbeiter*Innen in der buttinette Versandabteilung alle Hände voll zu tun.

Haben Sie Lust auf eine neue Herausforderung und wollen Teil unseres engagierten Teams werden? Dann bewerben Sie sich jetzt als

buttinette Textil-Versandhaus GmbH • Industriestr. 22 • 86637 Wertingen • Marlies Nothofer • Tel.: 08272 / 9966 -26 • bewerbung@buttinette.deWir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Interessiert? Ausführliche Informationen und weitere Stellenangebote fi nden Sie auf unserer Homepage www.buttinette.com unter Jobs & Karriere. Nutzen Sie Ihre Chance und senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen unter Angabe eines möglichen Eintrittstermins.

Jobs in einem kreativen Umfeld

„Am liebsten selbstgemacht!“

Wir freuen uns

auf Sie !

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Seite 24 · Samstag, 25. Juli 2020

Ein Ausflugsziel

für alle GenerationenMEIN LIEBLINGSORT / Das Kloster Oberschönenfeld bietet ein vielseitiges

Freizeitangebot für Groß und Klein.

Oberschönenfeld. Das KlosterOberschönenfeld, ein Ortsteilder Gemeinde Gessertshausen,ist ein beliebtes Ausflugsziel,das zu jeder Jahreszeit undauch jetzt zu Corona-Zeiten einumfassendes und vielseitigesFreizeitangebot bietet. Ich bindort am liebsten um mit mei-nem Hund die wunderschöneNatur derWestlichenWälder zugenießen. Von einem Rundwegum den nebengelegenen See,über einen beschilderten Wald-erlebnispfad, bis hin zu endlo-sen Rad- und Wanderwegendurch die Wälder ist hier allesgeboten.

Ofenfrisches Brot undKlosterstüble

Auf dem Klostergeländeselbst gibt es herrlich frischeskrustiges Brot für ein Picknickzu kaufen, welches von denNonnen in liebevoller Handar-beit im Holzofen gebackenwird. Dieses genieße ich amliebsten auf den Bänken rundumdie Rehgatter und beobach-te dabei die neugierigen undzahmenRehe.Alternativ gibt es hier auch

das Klosterstüble, welches sehrleckere Speisen für jeden Ge-schmack bietet. Neben klassi-schen Bayerischen Speisen gibtes hier auch eine saisonalwechselnde Tageskarte. Mein

Geheimtipp für alle Naschkat-zen: Die Apfelküchlein mit Va-nilleeis und Sahne sind einTraum!

Volkskundemuesum

Die Kloster-Anlage beinhaltetzudem ein Volkskundemu-seum, in dem sich das alltäg-liche Leben in Schwabenvon 1800 bis heutenachempfinden lässt,eine Galerie mit wech-selnden Kunstausstel-lungen sowie ein Na-turpark-Haus, in demsich alles umdie Tier-und Pflanzenwelt derWestlichen Wälderdreht.

In Gundelfingen Wasser

mit allen Sinnen erlebenIM ELEMENT / Durch viele Brücken ist Gundelfingen bekannt, darum wird

es auch „Klein-Venedig“ genannt.

Gundelfingen. Das Gundelfin-ger Stadtbild wird von dreiFlussarmen der Brenz sowie 45Brücken, Stegen und Mühlengeprägt. „Durch viele Brückenist Gundelfingen bekannt, da-rum wird es auch „Klein-Vene-dig“ genannt“, singen dieNachtwächter. Im Biotopver-bund „Schwäbisches Donau-moos“ spielt das „GundelfingerMoos“ mit seinen Auwälderneine bedeutende Rolle und be-heimatet eine Vielzahl sel-tener Pflanzen- undTierarten. Beliebte Aus-flugsziele sind die Aus-sichtstürme und Er-lebnispfade. Unzähli-ge Badeseen (Gart-nersee, Wünschsee,Neuhofsee, …) ladenzumgemütlichenVerweilen,

Schwimmenund Tauchen ein.

Zudem kann manauf der Brenz mit ei-

nemFloß oderBötchen

Abenteuer erleben sowie amGufi-See der Leidenschaft Was-serski und Wakeboard nachge-hen. Ein Netz aus gut ausge-bauten Radwegen erschließtdie landschaftlich reizvolle Um-gebung vom Donautal bis zurschwäbischen Alb. Zum einenliegt Gundelfingen an dem be-deutsamen Donauradwander-weg, der im Streckenabschnittvon Ulm bis Donauwörth aufruhigen Wegen ohne nennens-werte Steigungen zu befahrenist. Zum anderen führt entlangder Brenz der „Radorado“, einRadwanderweg, der sich vomBrenzursprung in Königsbronnüber Gundelfingen bis nachFaimingen erstreckt.

Badeseen laden in Gundelfingen zum Abtauchen ein.Foto: Benjamin Kahlau

Benjamin KahlauFreier Redakteur

Magdalena FischerFreie Redakteurin

Das Kloster Oberschönenfeld liegt mitten im Naturpark Westliche Wälder.Foto: Magdalena Fischer

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Seite 26 · Samstag, 25. Juli 2020

Im Porträt: Eva LettenbauerINTERVIEW / Seit 1. Oktober 2019 haben die Bayerischen Grünen eine neue Landesvorsitzende.

Von Matthias Stark

Diese Landesvorsitzende ist dieheute 27-jährige Eva Letten-bauer aus Reichertswies, einOrtsteil von Daiting im Land-kreis Donau-Ries. Die Wirt-schaftsingenieurin ist seit 2011politisch aktiv, und engagiertesich direkt bei den Donau-Rie-ser Grünen und der Grünen Ju-gend in Schwaben, ab 2015 warsie drei Jahre Landessprecherinder Grünen Jugend in Bayern,im November 2018 wurde sieAbgeordnete im BayerischenLandtag.Mit ihrer Wahl zur Parteivor-

sitzenden hat sie ihren bisheri-gen Höhepunkt in der politi-schen Karriere erreicht. Im In-terview erzählt sie von ihrer po-litischen Arbeit, von ihren Be-weggründenund ihren Zielen.Matthias Stark: Liebe Eva,

erinnere dich zurück an den14. Oktober 2018. Wie war derTag für dich?EvaLettenbauer: Ich ging ins

Wahllokal und hatte dann ei-nen recht entspannten Tag – imGegensatz zu vielen Monatenmit Wahlkampfveranstaltungennach Feierabend und an denWochenenden. Abends war ichdann auf tollen Wahlpartys– erst im Donau-Ries und spä-ter noch inMünchen.

Politik ist meinHauptberuf

Stark: Was hat sich seitdemfür dich verändert?Lettenbauer: Mein Termin-

kalender ist täglich voll mit

spannenden politischen Termi-nen und ich treffe weitreichen-de Entscheidungen. Mein poli-tisches Engagement ist nichtmehr Ehrenamt, sondern Poli-tik ist mein Hauptberuf. Ichkann mich komplett auf meinepolitischen Ideen und den Aus-tausch mit Bürger*innen kon-zentrieren. Das erfüllt mich undich empfinde es als ein Privileg.Stark: Was hat dich moti-

viert, auch LandesvorsitzendederGrünen zuwerden?Lettenbauer: Ich war und

bin überzeugt, dass auch diejunge Generation jetzt anpa-

cken muss, damit wir unsereLebensgrundlagen retten kön-nen und ich will in Bayernmehr soziale Gerechtigkeit er-reichen. Auch wollte und willich mit den Erfahrungen ausder Grünen Jugend weiter da-ran arbeiten, dass all die Mit-glieder, die uns Grünen geradeneu beitreten, beteiligt und ak-tiv werden können.Stark: Du bist nun Landes-

vorsitzende, der Landtag wird2023 neu gewählt. Mit dir alsSpitzenkandidatin?Lettenbauer: Die nächste

Landtagswahl findet erst im

Herbst 2023 statt, da finde iches viel zu früh über den nächs-ten Wahlkampf zu sprechen.Besonders in der aktuellen Zeitwerden viele Herausforderun-gen noch deutlicher – von end-lich besserer Bezahlung fürPflegeberufe bis zu guter Ver-sorgung mit Ärzt*innen aufdemLand.

Den Kopffrei bekommen

Stark: Du kämpfst für Naturund Umweltschutz. WelcheEcken in Bayerisch-Schwabengefallen dir besonders gut?Lettenbauer: Ich wandere

sehr gerne. Erst vor Kurzemwarich am Wochenende mit mei-nem Partner im Allgäu überdem Alpsee und am Hopfenseeunterwegs.Im Donau-Ries kann ich bei-

spielsweise eine Wanderung imsüdwestlichen Naturpark Alt-mühltal zum „Drei-Länder-Eck“ empfehlen.Stark: Auf vielen Bildern

sieht man dich auf dem Fahr-rad. Wie viele Kilometerschaffst dupro Jahr?Lettenbauer: Als langjährige

Rettungsschwimmerin istSchwimmen mein Auspower-Sport. Ich radel rund um Rei-chertswies immer wieder malabends oder am Wochenende.In München greif ich zwischenLandtag und Parteizentralegern zum Rad – es ist perfekt,um zwischen zwei Besprechun-gen denKopf freizubekommen.Stark: Zuletzt noch eine poli-

tische Frage. Wenn du einGesetz verabschieden könntest.Welcheswäre es?Lettenbauer: Das wäre ein

bayerisches Klimaschutzgesetz,das wirklich was bewirkt, daserneuerbaren Energien Vorranggibt – gerade gibt es nämlichnur einen Entwurf, der kom-plett unverbindlich ist. Recht-zeitig vor der nächsten Land-tagswahl will ich ein „Hälfte derMacht“-Gesetz verabschieden,damit die Landtagskandidat*in-nen aller Parteien zur HälfteFrauen sein müssen und imLandtag endlich mehr Frauenmitbestimmen.

Der Terminkalender der Landesvorsitzenden Eva Lettenbauer ist voll. Trotz-dem genießt sie ihre Radtouren und greift auch gern mal zwischen Land-tag und Parteizentrale zum Fahrrad. Foto: Eva Lettenbauer (Privat)

„Knödlein aus

Hennenfleisch“ARCHIV / Ein ganz besonderer Schatz wurde uns

übermittelt: Geflügelbällchen von 1544.

Das Dillinger Stadtarchiv veröf-fentlicht regelmäßig kulinari-sche Beiträge aus dem histori-schen Kochbuch des DillingersBalthasar Staindl. Im Archiv derGroßen Kreisstadt Dillingen la-gert ein besonderer Schatz: daserste bekannte bürgerlicheKochbuch im deutschsprachi-gen Raum, das der DillingerBürger Balthasar Staindl ver-fasst hat. Stadtarchivarin Dr. Fe-licitas Söhner nimmt an, dassder Dillinger in den Dienstender Fugger-Familie oder desFürstbischofs stand.

Pünktlich zurGrill-Saison

Mitte des 16. Jahrhunderts,vermutlich 1544, erschien erst-mals sein gesammeltes Werk,welches nahezu unverändertbis zum Anfang des17. Jahrhunderts immer wiederaufgelegt wurde. Im DillingerStadtarchiv befindet sich eineder raren Faksimileausgaben.Pünktlich zur Grill-Saison

wurde nun ein passendes Re-zept herausgesucht und nach-gekocht: leckere Geflügelbäll-chen. Die damals „Hennenknö-del“ genannten Snacks sind da-mals wie heute rasch gemachtund schmecken hervorragend

als Suppenbeilage, Vorspeise,kalt auf dem Buffet oder als„Fingerfood“ vomGrill.

Das Rezept

Und so lautet das (ins heutigeDeutsch übersetzte) DillingerRezept „Knoedlein von Hen-nenfleisch“ aus dem Jahr 1544:

Zutaten400 gHühnerfleisch1 altbackene Semmel2 Eier4 EL Ingwer1 TLNelkenpulver1 ELZimt1 TLPfeffer1 TLMuskat1 l Hühnerbrühe

ZubereitungFleisch fein hacken. Gehack-

tes in eine Schüssel geben, mitSemmelbröseln und Eiern ver-mischen. Reichlich würzen undkräftig durchkneten, bis eineglatte Mischung entsteht.Daraus kleine Knödel formenund diese in Suppenbrühekochen. Alternativ können die-se auch gebraten oder gegrilltwerden. Schmeckt prima alsSuppenbeilage oder zu hellerSoße. Guten Appetit! (ArchivDillingen/JanKoenen)

Ein uraltes Rezept aus dem Dillinger Rezeptbuch von Balthasar Staindl– nachgekocht (und für immer noch überaus lecker befunden) von Stadtar-chivarin Dr. Felicitas Söhner. Foto: Jan Koenen/Stadt Dillingen

Originaltextdes Rezepts

(wie damals üblich ohneMengenangaben)

„So nimb das gesotten braet/es sey vonn Hennen / Kapo-nen / nur das weiß braet sollman nehmen / vonn Voegelnnimb auch nur das Baet / thudie bain besonder in ainschüssel / hack das braetklain / schlag ayr darunder/ reib ein wenig semel brotdarunder / gwirtz und saltz/ nimb denn die Brue / es seyvon Hennen / oder die bruevon Voegeln / schlage das ge-hackt braetknoedlen weißein / gilbs.“

Knödel-Wissen

Die süddeutsch-österrei-chische Bezeichnung „Knö-del“ stammt vom althoch-deutschen „chnodo“ („klei-ner Hügel“) – das nord-west-deutsche Wort „Kloß“stammt übrigens von „Kloz“(„Klumpen, Knolle, Kugel“).Die Sprachgrenze zwischenKnödel und Kloß liegt unge-fähr entlang desMains.Bereits im Mittelalter ist in

bayerischen Klosterhand-schriften von Fleischknödelndie Rede. Das ältestedeutschsprachige Rezeptefür „Erdepffel“ erschien 1581,doch bis der Kartoffelknödelin den Küchen landete, dau-erte es bis ins 18. Jahrhun-dert. (Archiv/Koenen)

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Samstag, 25. Juli 2020 · Seite 27

Auf den Spuren des ZügleVERGANGENE ZEITEN / Heute weiß kaum mehr jemand etwas vom Zügle, das einst bei Mertingen abzweigte und bis nach Wertingen führte . . .

Nördlingen. Heute weiß kaummehr jemand etwas vom Zügle,das einst bei Mertingen ab-zweigte und bis nachWertingenführte und somit die Stadt andas Bahnnetz anschloss.Nur noch wenige Spuren er-

innern in und umMertingen andie rund 17Kilometer langeNe-benstrecke, die im VolksmundZügle genannt wurde.

Geschichte undHintergrund

Die Strecke wurde zu Beginnvor allem für den Personenver-kehr genutzt. Dieser wurde aber1981 eingestellt. Der letzte Per-sonenzug fuhr 1995 im Zuge

der Landkreisausstellung WER-TA. Der letzte Güterzug – diesefuhren vornehmlich Zuckerrü-ben in die Zuckerfabrik nachRain – fuhr 1997. Nach der Still-legung der Strecke und demRückbau der Gleise 2004 ent-schied sich die Gemeinde Mer-tingen, dieses historische Erbezu erhalten und entlang derBahnlinie einen Radweg anzu-legen und die typischen histori-schen Orte entlang der Trasseweitestgehend zu erhalten.

Das ehemalige Gasthaus„Zum Zügle“

Der insgesamt rund 25 Kilo-meter lange Radweg führt größ-

tenteils über die ehemaligeBahntrasse. Den Beginn mar-kiert der Bahnhof in Mertingen.AmSchmuttergrün, der neu an-gelegte Naherholungsbereichder Gemeinde, beginnt derRadweg mit einer alten Brücke.Kurz darauf überquert man dieSchmutter und radelt los. ImOrt gab es damals sogar eineneigenen Bahnhalt. Hier erinnertheute nichts mehr an das ehe-malige Gasthaus “Zum Zügle”,das hier mit Fremdenzimmernund eigenerMetzgerei warb.

Weitere Bahnstopps

Nur einen Kilometer weiter,nahe dem Werk von Südstahl,gab es einenweiteren Bahnhalt.

Hier wurde der alte Haltepunktgenutzt, um dort auf einerSchautafel historische Fotogra-fien des Bahnverkehrs zu prä-sentieren.Einige Kilometer weiter er-

wartet die Radfahrer der nächs-te Stopp. Hier wurde die alteBahntrasse mit einer alten Sig-nalbrücke aufgewertet. Diesekann erklommen werden undvon dort der Blick in RichtungMertingen und Lauterbach ge-worfenwerden.Ein gemütlicher Picknicktisch

lädt zu einer kurzen Ver-schnaufpause ein. Und sogardie ehemaligen Andreaskreuzewurden hier an Ort und Stellebelassen, um das Eisenbahn-Ambiente zu komplettieren.Von Lauterbach geht es wei-

ter nach Buttenwiesen. Einenwesentlichen finanziellen Bei-trag zum Bau der Lokalbahnleisteten jüdische Kaufleute ausButtenwiesen. Der jüdische Ge-schäftsmann Leopold Reiter er-warb sich als Vorstand des But-tenwiesener Eisenbahn-Komi-tees große Verdienste.Heute erinnert ein Eisen-

bahnwaggon der „Eisenbahn-freunde Buttenwiesen“ auf demteilweise wieder aufgebautenBahngelände an die Geschichteder Eisenbahn.

Von Mertingen bis nachWertingen

Über Frauenstetten führt derWeg nachWertingen. Hier erin-nert sogar noch ein Gleis imBoden an den ehemaligenBahnhof. Ansonsten sind dieSpuren der Bahnweitestgehendverschwunden.Das Bahnhofsgebäude wurde

abgerissen, lediglich ein Lager-haus und ein Güterschuppensind noch aus jener Zeit erhal-ten geblieben. (drm)

Ein gemütlicher Rastpunkt wurde mit einer alten Signalbrücke als Aussichtspunkt aufgewertet.Fotos: Matthias Stark

Noch heute stehen die Andreaskreuze an einem Feldweg und erinnern aneinen ehemaligen Bahnübergang.

Der Radweg wird deutlich als Alte Bahntrasse ausgeschildert.

Die Harburger KarabWALDGEBIET / Der kleine See liegt ganz versteckt im Wald und bietet unglaublich viel Ruhe.

Ebermergen. Zwischen mei-nem Heimatort Ebermergenund Kaisheim liegt dasWaldgebiet Karab.Dieser Wald ist mitseiner abwechs-lungsreichenStruktur definitivmein Lieblings-ort.

Zahlreiche Bachtäler durch-ziehen das Waldgebiet, dazwi-

schen gibt es schroffeHänge und die Wälderwerden nicht mehrbewirtschaftet undhaben teilweise Ur-waldcharakter.

Der kleine See

Mein besonderesHighlight hier ist derkleine See.Der ehemalige Stein-bruch, versteckt im

Wald, wurdenach dem En-de der Aus-beutunggeflutet.

Heute zeigen sich die schrof-fen Felswände noch, wie dorteinst die Steine aus der Erde ge-

brochen wurden. Daneben liegtder ruhige See, der im Sommerauch zu einem kurzen Bad ein-

lädt. Und wenn das Wetternicht zum Baden taugt, danngenießt meine Hündin Nala einBad in demSee.

Die beste Zeit

Die beste Zeit, den See zu be-suchen ist übrigens direkt nachdem Sonnenaufgang in denMorgenstunden.Da setze ich mich auf die Ab-

bruchkante und genieße denAufgang der Sonne über denBaumwipfeln und der Nebelsteigt aus dem See auf. Außer-dem hat man dann den See für

sich alleine, denn tagsüber sindviele andere Spaziergänger inder Karab unterwegs.

Malerisches Reisbachtal

AuchwennCorona viel Nega-tives mit sich gebracht hat. Ichhabe die Zeit genutzt, mit mei-ner Hündin die eigene Heimatnochmal intensiver zu erkun-den und habe viele besondereEcken entdeckt.Dazu gehört auch das maleri-

sche Reisbachtal, von dem icheuch ein anderes Mal erzählenwerde.

Der kleine See liegt wunderbar idyllisch im Waldgebiet.Foto: Matthias StarkMatthias Stark

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