Umdenk- statt Strafprozess gefordert - Hanfjournal€¦ · als neu. Als im Frühjahr 1998 in einem...

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unabhängig, überparteilich, legal 3 GESTRECKT verunreinigtes Marihuana 6 AB IN DIE ECKE ... da blüht euch was 12 HANFTAG am 08.05.2010 In dieser Ausgabe: 13 fun&action news 2 guerilla growing 5 clubmed 4 cooltour 10 wirtschaft 8 *Name von der Redaktion geändert hanfjournal.de / Ausgabe 02.10 / #113 E iner unserer Leser, Alois Hanfstengl*, hat es nach einem beschwerlichen Weg gescha, die Papiere zum legalen Hanferwerb von der Bundesopiumstelle zugestellt zu bekommen, nach dem ihm seine langjährige Hausärztin die Empfehlung dafür ausgeschrieben hae. Diese ist maßgeblich dafür verantwortlich, da ein Beleg des Scheiterns anderer Heilungsmethoden Voraussetzung für die Erlaubnis auf medizinalen Hanf ist und das Einver- ständnis des Arztes den Patienten weiterhin während der Therapie zu begleiten ebenso verpflichtend ist. Vor dem ersten Einkauf in einer Apotheke mit betäubungs- mielrechtlicher Erlaubnis warten aber erst einige offizielle Papiere der Bundesopiumstelle darauf gewissenhaſt gele- sen zu werden. Denn nun liegt die Verantwortung über eine eigentlich illegale Substanz bei dem Patienten. Daher will der Staat auch genau wissen wie, warum und mit was man zur Tat schreitet und worauf man grundsätz- lich zu achten hat, damit Bürger ohne diese Lizenz weitest- gehend geschützt bleiben. So muss jegliche Änderung im Umgang mit der Substanz sowie Veränderungen, die den Wohnort betreffen, dem betreuenden Arzt und ähnliches sofort an die Bundesopiumstelle weitergeleitet werden. Die Auewahrung der Cannabisblüten ist dazu Hauptver- antwortung des Nutzers. Es muss garantiert sein, dass nie- mand Zugang zu dem Pflanzenmaterial gewährt bekommt. Eine schnelle Entwendung muss wesentlich erschwert sein. Im Falle von Restbeständen müssen diese bei der Apothe- ke zur Vernichtungszwecken abgeliefert werden. Über die genauen Mengen und Einnahmezeiten wird die Bundeso- piumstelle informiert, ebenso über die zur Vernichtung wie- der zurückgebrachten. Kein Milligramm geht verloren, ohne dass die Bundeso- piumstelle informiert wäre. Halbjährlich muss man diese mit seinem Therapiemuster versorgen. Zu diesem Zweck exis- tiert ein extra angefertigtes Betäubungsmiel-Meldungsfor- mular, welches die erhighternden Eintragungen erleichtern soll. Zu- und Abgänge, Anfangs- und Ist-Bestand der Medi- zinal-Cannabisblüten sind je für einen Halbjahreszeitraum zu verzeichnen. Bei dem Verbrauch wird sogar neerweise der „Schwund“, der stafinde Wägeverlust, mit einbezogen, so dass ein bisschen Feuchtigkeit im grünen Heilmiel nicht negativ ins Gewicht fällt - im wahrsten Sinne des Wortes. 75 Euronen lässt sich der Staat jedoch für die offizielle Amtshandlung auf Erlaubnis des Antrags nach Selbshe- rapie mit Medizinal-Cannabisblüten bezahlen. Dieses ist jedoch die kleinste Hürde im Kampf um natürlich hilfreiche Medizin. Cannabisblüten legal #113 kostenlos 02.10 N och im November 2009 haben wir im Leitartikel ge- fragt, wo die „Good Cops“ bleiben. In Großbritannien, den USA, den Niederlanden, der Schweiz und vielen anderen Staaten gibt es Polizisten und Staatsanwälte, die ein Umden- ken in der Drogenpolitik fordern, nur in Deutschland hat sich lange niemand mehr zu Wort gemeldet. Der Deutsche Hanf- verband (DHV) hae deshalb im vergangenen Herbst das Buch „Rauschzeichen, Cannabis - Alles was man wissen muss“ an alle Polizeipräsidenten, Generalstaatsanwälte und das Bundes- kriminalamt geschickt. Reaktionen blieben oſt ganz aus, einige haben sich zurückgemeldet und den Eingang sowie die Zufüh- rung in die jeweilige Hausbibliothek bestätigt, ein paar wenige haben den Inhalt des Buches gar kommentiert, darunter auch der Polizeipräsident von Münster, Hubert Wimber: „Vielleicht ist es wirklich Zeit zu überlegen, ob nicht ange- sichts der weitgehenden Erfolglosigkeit staatlicher Repression und politischer Unbeweglichkeit eine erneute Initiative aus den Reihen der Polizei und anderer Strafverfolgungsbehörden für eine alternative Drogenpolitik angezeigt ist[...].“ Und zur Rolle der Polizei bei der Verfolgung von Hanon- sumenten: “Die Polizei kann ihr Handeln nicht danach ausrichten, ob sie das anzuwendende Gesetz als „gut“ oder „schlecht“ ansieht, noch hat sie bei der Form des geltenden Strafrechts irgendwel- ches Ermessen. […]. Würden wir bei der Substanz Cannabis bei Konsumenten oder Kleindealern „ein Auge zudrücken“, hät- ten wir sofort das Problem mit der „Strafvereitlung im Amt“ [....].“ Desweiteren kritisiert Wimber Nordrhein-Westfalens Justiz- ministerin und die von ihr durchgesetzte Herabsetzung der Geringen Mengen zum Eigengebrauch. Abschließend plädiert er dafür „[....] den Umgang mit Drogen zuallererst als Gegen- stand der Gesundheitspolitik und nicht der Kriminalpolitik zu begreifen.“ Ein erster Schri scheint getan, die Mauer des Schweigens ist nicht mehr ganz so undurchlässig. „Natürlich muss die Polizei bestehende Gesetze beachten. Aber sie muss die Vorgaben nicht kommentarlos hinnehmen. Die Politik sollte gut zuhören, wenn ein Polizeipräsident sagt, dass die Verfolgung von Cannabiskonsumenten eine sinnlose Belastung für die Polizei ist.“ kommentiert der Autor des be- treffenden Buches und Vorsitzende des DHV, Georg Wurth, die Antwort aus Münster. Bisher ist Herr Wimber der einzige der Angeschriebenen, der so eindeutig Stellung bezogen hat, Georg Wurth vom DHV hat jedoch auch einige Antworten erhalten, in denen man die positive Einstellung gegenüber den Ideen des Münsteraner Polizeipräsident: Initiative für eine alternative Drogenpolitik gefragt Umdenk- statt Strafprozess gefordert >>> Weiter Seite 18 Text: Michael Knodt *Siehe letzte Seite Text: Roland Grieshammer

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unabhängig, überparteilich, legal

3GESTRECKTverunreinigtes Marihuana

6Ab in diE ECKE... da blüht euch was

12HAnFTAGam 08.05.2010

in dieser Ausgabe:

13 fun&actionnews2 guerilla growing5clubmed4 cooltour10wirtschaft8

*Name von der Redaktion geändert

hanfjournal.de / Ausgabe 02.10 / #113

E iner unserer Leser, Alois Hanfstengl*, hat es nach einem beschwerlichen Weg geschafft, die Papiere zum

legalen Hanferwerb von der Bundesopiumstelle zugestellt zu bekommen, nach dem ihm seine langjährige Hausärztin die Empfehlung dafür ausgeschrieben hatte.

Diese ist maßgeblich dafür verantwortlich, da ein Beleg des Scheiterns anderer Heilungsmethoden Voraussetzung für die Erlaubnis auf medizinalen Hanf ist und das Einver-ständnis des Arztes den Patienten weiterhin während der Therapie zu begleiten ebenso verpflichtend ist.

Vor dem ersten Einkauf in einer Apotheke mit betäubungs-mittelrechtlicher Erlaubnis warten aber erst einige offizielle Papiere der Bundesopiumstelle darauf gewissenhaft gele-sen zu werden. Denn nun liegt die Verantwortung über eine eigentlich illegale Substanz bei dem Patienten.

Daher will der Staat auch genau wissen wie, warum und mit was man zur Tat schreitet und worauf man grundsätz-lich zu achten hat, damit Bürger ohne diese Lizenz weitest-gehend geschützt bleiben. So muss jegliche Änderung im Umgang mit der Substanz sowie Veränderungen, die den Wohnort betreffen, dem betreuenden Arzt und ähnliches sofort an die Bundesopiumstelle weitergeleitet werden.

Die Aufbewahrung der Cannabisblüten ist dazu Hauptver-antwortung des Nutzers. Es muss garantiert sein, dass nie-mand Zugang zu dem Pflanzenmaterial gewährt bekommt. Eine schnelle Entwendung muss wesentlich erschwert sein. Im Falle von Restbeständen müssen diese bei der Apothe-ke zur Vernichtungszwecken abgeliefert werden. Über die genauen Mengen und Einnahmezeiten wird die Bundeso-piumstelle informiert, ebenso über die zur Vernichtung wie-der zurückgebrachten.

Kein Milligramm geht verloren, ohne dass die Bundeso-piumstelle informiert wäre. Halbjährlich muss man diese mit seinem Therapiemuster versorgen. Zu diesem Zweck exis-tiert ein extra angefertigtes Betäubungsmittel-Meldungsfor-mular, welches die erhighternden Eintragungen erleichtern soll. Zu- und Abgänge, Anfangs- und Ist-Bestand der Medi-zinal-Cannabisblüten sind je für einen Halbjahreszeitraum zu verzeichnen. Bei dem Verbrauch wird sogar netterweise der „Schwund“, der stattfinde Wägeverlust, mit einbezogen, so dass ein bisschen Feuchtigkeit im grünen Heilmittel nicht negativ ins Gewicht fällt - im wahrsten Sinne des Wortes.

75 Euronen lässt sich der Staat jedoch für die offizielle Amtshandlung auf Erlaubnis des Antrags nach Selbstthe-rapie mit Medizinal-Cannabisblüten bezahlen. Dieses ist jedoch die kleinste Hürde im Kampf um natürlich hilfreiche Medizin.

Cannabisblüten legal

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n och im November 2009 haben wir im Leitartikel ge-fragt, wo die „Good Cops“ bleiben. In Großbritannien,

den USA, den Niederlanden, der Schweiz und vielen anderen Staaten gibt es Polizisten und Staatsanwälte, die ein Umden-ken in der Drogenpolitik fordern, nur in Deutschland hat sich lange niemand mehr zu Wort gemeldet. Der Deutsche Hanf-verband (DHV) hatte deshalb im vergangenen Herbst das Buch „Rauschzeichen, Cannabis - Alles was man wissen muss“ an alle Polizeipräsidenten, Generalstaatsanwälte und das Bundes-kriminalamt geschickt. Reaktionen blieben oft ganz aus, einige haben sich zurückgemeldet und den Eingang sowie die Zufüh-rung in die jeweilige Hausbibliothek bestätigt, ein paar wenige haben den Inhalt des Buches gar kommentiert, darunter auch der Polizeipräsident von Münster, Hubert Wimber:

„Vielleicht ist es wirklich Zeit zu überlegen, ob nicht ange-sichts der weitgehenden Erfolglosigkeit staatlicher Repression und politischer Unbeweglichkeit eine erneute Initiative aus den Reihen der Polizei und anderer Strafverfolgungsbehörden für eine alternative Drogenpolitik angezeigt ist[...].“

Und zur Rolle der Polizei bei der Verfolgung von Hanfkon-sumenten:

“Die Polizei kann ihr Handeln nicht danach ausrichten, ob sie das anzuwendende Gesetz als „gut“ oder „schlecht“ ansieht, noch hat sie bei der Form des geltenden Strafrechts irgendwel-ches Ermessen. […]. Würden wir bei der Substanz Cannabis bei Konsumenten oder Kleindealern „ein Auge zudrücken“, hät-ten wir sofort das Problem mit der „Strafvereitlung im Amt“ [....].“

Desweiteren kritisiert Wimber Nordrhein-Westfalens Justiz-ministerin und die von ihr durchgesetzte Herabsetzung der Geringen Mengen zum Eigengebrauch. Abschließend plädiert er dafür „[....] den Umgang mit Drogen zuallererst als Gegen-stand der Gesundheitspolitik und nicht der Kriminalpolitik zu begreifen.“

Ein erster Schritt scheint getan, die Mauer des Schweigens ist nicht mehr ganz so undurchlässig.

„Natürlich muss die Polizei bestehende Gesetze beachten. Aber sie muss die Vorgaben nicht kommentarlos hinnehmen. Die Politik sollte gut zuhören, wenn ein Polizeipräsident sagt, dass die Verfolgung von Cannabiskonsumenten eine sinnlose Belastung für die Polizei ist.“ kommentiert der Autor des be-treffenden Buches und Vorsitzende des DHV, Georg Wurth, die Antwort aus Münster. Bisher ist Herr Wimber der einzige der Angeschriebenen, der so eindeutig Stellung bezogen hat, Georg Wurth vom DHV hat jedoch auch einige Antworten erhalten, in denen man die positive Einstellung gegenüber den Ideen des

Münsteraner Polizeipräsident: initiative für eine alternative drogenpolitik gefragt

Umdenk- statt Strafprozess gefordert

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Watläuft?Exzessiv 148 - Cannabis Cup 2009

Endlich wieder in Amsterdam, diesmal sogar beim 22. High Times Cannabis Cup. Und das als geladene Gäste! Micha und Kai hatten nur 24 Stun-den dafür Zeit, die haben beide sichtlich

genossen. Den Extrakt dieser kurzen berauschten Tour gibt‘s jetzt, hier, nur für Euch.

Wer es auch schriftlich haben möchte, einfach im Hanf Journal Ausgabe 12.2009 nachlesen, frei zum Down-load.

Exzessiv 149 - Cultiva 2009, Hanfmesse WienJetzt aber! Nach

(wieder) langer Zeit ohne exzessive Fol-ge, gibt es jetzt eine Extralange: Die Hanf-messe in Wien, die Cultiva, hat wieder einiges an Hanfigem geboten. Micha hat

seine Runden gedreht, Neues und Altes kennenge-lernt, ein paar Tüten abgegriffen, zum Schluss sind es 30 Minuten voller Produkt- und Shopinformationen ge-worden. Außerdem haben wir euch drei Gewinnspiele organisiert. Das Ganze gibt es jetzt zum Sonderpreis von 0 (in Worten: null) Euro.

Exzessives Live-Shoppen!PS Den „Director‘s Cut“ gibt‘s dann als DVDhttp://www.cultiva.at

Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum Verreisen? www.cannabis-cafe.infoLesen? www.hanfjournal.dePolen? www.spliff.plTschechien? www.konoptikum.czUkraine? www.konopravda.uaLegalize It?! www.ELF-online.euEinen eigenen Film? [email protected]

www.hanfjournal.de/exzessiv

Der liberale Grundsatz von FreiheitDer Liberalismus ist eine philosophische, ökonomische und

politische Ideologie, die die individuelle Freiheit als normative Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt. Im Zentrum der politischen Philosophie des Liberalismus steht das Individuum, dessen Freiheit zu sichern und verteidigen die oberste Aufgabe des Staates sei. Die individuelle Freiheit ist nach liberaler Überzeugung die Grundnorm und Basis einer menschlichen Gesellschaft, auf die hin der Staat und seine poli-tische wie wirtschaftliche Ordnung auszurichten seien. Wo die Freiheit des Einzelnen berührt wird, habe jede, auch die staat-liche Gewalt zu enden – der Staat habe nur dann einzugreifen, wenn die Freiheit der Individuen verletzt wird. Seine Rolle habe sich vorrangig auf den Erhalt von Recht und Freiheit zu beschränken. Dem Einzelnen solle durch sein Mehr an Freiheit auch mehr Verantwortung für sich selbst übertragen werden.

Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (Déclaration des Droits de l‘Homme et du Citoyen) vom 26. August 1789 ist einer der Grundtexte, auf die sich der moderne Liberalismus bezieht. Darin heißt es in Artikel 4 „Die Freiheit besteht darin, alles tun zu dürfen, was einem anderen nicht schadet: Die Ausübung

der natürlichen Rechte eines jeden Menschen hat also nur die Gren-zen, die den anderen Mitgliedern der Gesellschaft den Genuss eben dieser Rechte sichern.“ und in Artikel 5 „Das Gesetz darf nur solche Handlungen verbieten, die der Gesellschaft schaden.“

Alkohol schadet der Gesellschaft mehr als Cannabis

Durch von Regierungen bereitwillig geförderte und gesteuer-te breit angelegte Kampagnen in den Massenmedien wurde die Bevölkerung seit Ende der 60er Jahre mit den aberwitzigsten Horrormeldungen bezüglich einer gigantischen Drogenwel-le, die die abendländische Gesellschaft bedrohe, bombardiert. Ein konkretes Wissen über Drogen ist durch diese Kampagnen jedoch kaum vermittelt worden, eher im Gegenteil. Und die Scheinheiligkeit bei der Manipulation von Informationen hält bis heute an. Als die Universität Bristol im März 2007 die Studie von David Nutt und seinem Forscherteam veröffentlichte, in der festgestellt wurde, dass Alkohol wesentlich gefährlicher sei als Cannabis, vermeldeten die meisten Medien diese Erkenntnis als neu. Als im Frühjahr 1998 in einem Kommissionsbericht zur Bewertung des Gefahrenpotenzials von Drogen unter Leitung von Professor Bernard Roques (Abteilungsdirektor des Natio-nalen Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung) an den Französischen Staatssekretär für Gesundheit das Gefahren-potential von Alkohol höher eingeschätzt wurde als das von Cannabis, zeigten sich die meisten Medien von dieser Tatsache überrascht, obwohl diese Tatsache seit langem bekannt ist.

Bereits am 29. August 1991 stellte der Kassationshof des Schweizer Bundesgerichtes in einem Verfahren gegen die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich fest, dass es eindeu-tig widerlegt sei, dass Haschisch eine Einstiegsdroge sei und dass das Abhängigkeitspotenzial und die Fähigkeit, soziale und psychische Folgen zu verursachen, bei Haschisch deutlich schwächer sei als bei anderen Drogen wie Morphin, Heroin, Amphetamin, Kokain und Alkohol. Es gibt jedoch noch weit ältere Untersuchungen, in denen festgestellt wurde, dass Ha-schisch signifikant weniger gefährlich ist als Alkohol, so der Indische Hanfdrogen-Report (Bericht der Indischen Hanfdro-gen-Kommission) von 1893/94. Darin erklärte der oberste bri-tische Kolonialbeamte von Lahore „Soweit ich die Sache beurtei-len kann, sind die Auswirkungen des Alkohols viel schlimmer“ und der höchste Verwaltungsbeamte von Allahabad, J. B. Thomson,

erklärte „Ich kann nicht sagen, dass die Hanfdrogen in ähnlichem Ausmaß mit der Kriminalität zusammenhängen wie der Alkohol, wobei ich nicht nur an die Verhältnisse in Europa denke, denn auch unter den Eingeborenen hier bei uns führt der Alkohol weit eher zu Verbrechen als die Hanfdroge.“

Auch im Panama Canal Zone Report von 1925 wurde festge-halten, dass die Gefährdungen durch Cannabisgenuss offen-sichtlich stark übertrieben wurden und dass keine Beweise für nennenswerte schädliche Einflüsse auf Konsumenten vorliegen würden. Im Britischen Cannabis-Report (Bericht des Beratungs-ausschusses zur Frage der Drogenabhängigkeit) vom 1. No-vember 1968 wurde festgestellt „Das uns vorliegende Material be-weist: Immer mehr Menschen, hauptsächlich der jungen Generation, aus allen Schichten der Gesellschaft experimentieren mit Cannabis, und sehr viele nehmen es regelmäßig zur geselligen Unterhaltung. Es gibt keinen Beweis, dass dieses Tun Gewaltverbrechen oder aggres-sives, antisoziales Verhalten hervorruft oder aber bei sonst normalen Menschen Abhängigkeitszustände oder Psychosen schafft, die der ärztlichen Behandlung bedürfen.“ Und weiter wurde festgehalten „Wir halten aber auch für sicher, dass – in bezug auf die körperliche Schädlichkeit – Cannabis sehr viel weniger gefährlich ist als Opiate,

Amphetamine und Barbiturate oder auch Alkohol.“ Und im British Wootten Report (1969) heißt es „Wir sind der Ansicht, dass die in der Vergangenheit viel beschworenen von Cannabis ausgehenden Gefahren [...] überbewertet wurden. [...] Es gibt keine Belege dafür, dass ernstliche Gesundheitsgefährungen westlicher Gesellschaften unmittelbar auf das Rauchen von Cannabis zurückzuführen sind.“ Das Fazit ist, dass seit langem bekannt ist, dass der Konsum von Alkohol mit höheren Risiken für das Individuum wie auch für die Gesellschaft verbunden ist als der Gebrauch von Canna-bis. Mit den Grundprinzipien einer liberalen Gesellschaftsord-nung ist deshalb ein Verbot des Umgangs mit Cannabis nicht vereinbar.

Mechthild Dyckmans Verrat der liberalen Grundsätze

Die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans verwahrt sich gegen ein Verbot von Werbung für alkoholische Getränke und appelliert dabei an die Mündigkeit der Menschen, doch bei Cannabis behauptet sie, dass es erwiesen sei, dass der Konsum nach den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht unbedenklich sei und man deshalb in der jetzigen Regierung keine Freigabe von bisher illegalen Drogen plane.

Sicher ist der Konsum von Cannabis nicht für alle Menschen unbedenklich, doch wie die oben aufgeführten Studien zeigen, ist der Konsum von Alkohol für viele Menschen wie auch für die Gesellschaft weit bedenklicher. Mit ihren Stellungnahmen offenbart die Drogenbeauftragte, dass sie in erster Linie Kli-entelpolitik für die Alkoholindustrie und die fundamentalisti-schen Prohibitionisten betreibt und dabei die Grundsätze einer liberalen Politik verrät, denn nach der liberalen Weltanschau-ung muss jeder in seiner Art genießen können, jedoch so, dass keiner auf Unkosten eines andern genießen oder ihn in seinem eigentümlichen Genuss stören darf. Und auch das Gesetz darf nur solche Handlungen verbieten, die der Gesellschaft scha-den.

Wer säuft, schadet sich und der Gesellschaft mehr als wer kifft! Wer Klientelpolitik für die Alkohollobby betreibt und gleich-zeitig Kiffer verfolgen lässt, schadet somit der Gesellschaft!

Quellen: Wikipedia: Liberalismushttp://de.wikipedia.org/wiki/Liberalismus

Cousto: Manipulation versus Information http://25.nachtschatten.ch/wiki

Feuer auf Mechthild DyckmansBeitrag von Hans Cousto

Mechthild dyckmansVerrat der liberalen Grundsätze

Foto - WJ

#113 2news

Herausgeber:Agentur Sowjet GmbHDunckerstraße 7010437 BerlinTel.: 030/44 79 32 84Fax.: 030/44 79 32 86Email: [email protected]äftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200Steuer-Nr. 37 220 20818

redaktion:Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), Mark Meritan.

Mitarbeiter dieser ausgabe:H. Cousto, Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen, mze, Kerstin Koch, KIMO, Doktor Hanf, Waldmeista, Henk, Piet.

Layout:mark marker, (Lukas Tkotz).iLLustrationen:mark marker, Lukas Tkotz.Fotos:mark marker, Piet, Henk, oder im Auftrag des Hanf Journals.

anzeigen:Emanuel Kotzian030/44 67 59 [email protected]

Vertrieb:Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jähr-lich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber als Prämium-Abo bezo-gen werden.(Abonnement unter www.hanfjournal.de)

druck:Union Druckerei Weimar GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Heraus-gebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen.Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der an-gegebenen Internetadressen und Links.Achtung! Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu verbreiten.

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d er Deutsche Hanf Verband (DHV) schlägt Alarm: In ei-nigen Regionen gibt es kaum noch sauberes Marihuana.

Millionen Deutsche rauchen Kunststoff, Zucker und Schlim-meres.

Schon seit 2006 sind Streckmittel in Marihuana auf dem Vor-marsch. Was bei pulverförmigen illegalen Drogen Gang und Gäbe ist, war ein Schock für Cannabiskonsumenten: Plötzlich rieselten Sand, Talkum, Steinmehl oder feine Glassplitter aus ihrem Rauchkraut.

Der DHV forderte Anfang 2007 die damalige Drogenbeauf-tragte Bätzing auf, Verbreitung und gesundheitliche Auswir-kungen der Streckmittel zu analysieren, eine Teststelle einzu-richten und den Eigenanbau von Hanf zur Selbstversorgung zu legalisieren, wie es Tschechien mittlerweile getan hat. Zurzeit können sich viele Cannabiskonsumenten nur durch eigene Hanfpflanzen vor den Gefahren der Streckmittel schützen, so-fern sie nicht ganz auf den Konsum verzichten wollen.

Im Juni 2007 machte die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen deutlich, dass Cannabis

sowieso gefährlich sei. Warnungen vor Verunreinigungen, wie sie z.B. das englische Gesundheitsministerium herausgegeben hat, seien deshalb als schädliche Konsumentenberatung zu betrachten und würden den normalen Cannabiskonsum ver-harmlosen.

Ende 2007 kam es dann im Raum Leipzig zur größten Mas-senbleivergiftung nach dem zweiten Weltkrieg, weil skrupel-lose Dealer größere Mengen Marihuana mit Blei gestreckt hat-ten, um ihren Gewinn zu erhöhen.

Abgesehen von einem Hinweis seit September 2007 auf der Homepage der Bundesdrogenbeauftragten hat die Politik bis heute kaum auf dieses Problem reagiert.

Deshalb sammelt der DHV seit dem 25.05.2009 Streckmittel-Meldungen betroffener Cannabis-Konsumenten unter www.hanfverband.de/streckmittel. Bisher sind über 300 Hinweise aus dem ganzen Bundesgebiet, sowie teilweise auch aus Öster-reich und sogar Holland eingegangen. Wichtigste Erkenntnis: Die Verbreitung der gefährlichen Zusätze scheint noch einmal dramatisch zugenommen zu haben und selbst ein Holland-Trip scheint kein Garant mehr für saubere Ware zu sein.

Berichtet wird von diversen metallischen Zusätzen, Sand, Zu-cker, Salz oder einfach Erbsenmehl. Hin und wieder werden auch sehr gefährliche Streckmittel wie Quecksilber und Blei in den Proben vermutet.

Das am weitesten verbreitete Streckmittel scheint derzeit „Brix“ zu sein, ein Produkt, das ausschließlich zum Strecken

von Marihuana verkauft wird. Brix besteht hauptsächlich aus Zucker und Flüssigplastik, welches an den Blüten so antrock-net, dass der Betrug oft nicht sofort erkannt wird.

Viele Meldungen drehen sich auch um „unbekannte Verunrei-nigungen“. Die Leute merken, dass mit dem „Gras“ etwas nicht stimmt, haben aber keine Möglichkeit, es testen zu lassen.

Wurde das gestreckte Kraut geraucht, kam es in den meis-ten Fällen zu teils heftigen Nebenwirkungen: Kopf-, Hals- und Bauchschmerzen gehören ebenso dazu wie Übelkeit, Erbre-chen, Lähmungen, Vergiftungen, Zittern und Angstzustände.

Die Auswirkungen des Cannabiskonsums an sich sind gut erforscht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass nur etwa 10 Prozent der Cannabiskonsumenten ein problematisches Kon-summuster oder sonstige Schwierigkeiten haben. Was aber passiert, wenn Millionen Cannabiskonsumenten in Deutsch-land über Jahre hinweg Zucker, Plastik und „unbekannte Ver-unreinigungen“ rauchen, weiß niemand.

Deshalb meint Georg Wurth, Sprecher des Deutschen Hanf Verbandes:

„Das Verbot senkt den Cannabiskonsum in Deutschland nicht un-ter holländisches Niveau und hilft keinem, der zu viel kifft. Aber es führt zu einem Schwarzmarkt mit verseuchtem Marihuana, das uns in 10 Jahren vermutlich tausende zusätzliche Lungenkranke besche-ren wird.“

Georg Wurth, Denis Magnani

Foto - Deutscher Hanf Verband

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Marihuana in deutschland massiv gestrecktder Streckmittelmelder vom Hanfverband wird so stark genutzt wie nie zuvor

Zitate aus DHV-Streckmittel-Meldungen:„Lungendrücken über mehrere Tage, Sodbrennen - bis hin zu Reflux, gereizte Bronchien und geschwollene Lymphdrüsen.“ (Gras mit unbekannter Verunreinigung)„Ich hatte nur einen Kopf davon geraucht. Nach ca. 1 Minute wurde mir so schlecht. Mein Blutdruck war 200/110, mein Puls beschleunigte in wenigen Sekunden auf 150. Sehr starke Schmerzen im Herz- und Brustbereich.“ (Haschisch mit unbekannter Verunreinigung)„Nach dem Inhalieren bekommt man direkt eine Art Bronchitis und einen „Spuckreiz“, braun-grauer Schleim entstand.“ (Gras mit Brix und Vogelsand verunreinigt)„Chronische Bronchitis ist die Folge und Probleme mit den Atemwegen (Dauerverschleimt).“ (Brix Gras)„Atypische Lungenentzündung, Dauer insgesamt 9 Wochen, davon 3 Wochen Krankenhausaufenthalt.“ (Brix Gras)

Zitate aus DHV Streckmittel-Meldungen:„Dieses Gras gibt es in letzter Zeit fast nur noch im Ruhrgebiet.“„Ähnlicher Stoff ist wohl derzeit sehr häufig im kompletten Großraum Stuttgart zu finden, ich finde mehr davon als sauberes Gras!“„Ich habe 12 Jahre lang in diesem Coffeeshop gekauft und werde es nie wieder tun. Der Chef selbst hat mir das Zeug verkauft, ich habe das Vertrauen verloren und fahre nun nach Roermond.“„Ganz Hamburg ist damit befallen. Ich war in den Stadtteilen Horn & Jenfeld kaufen, alles verunreinigt.“„Inzwischen bekommt man in Düsseldorf leider fast nix anderes mehr.“„Es war von 7 gekauften Weed Sorten aus unterschiedlichen Coffeeshops nur eine ungestreckte Sorte (Sensi Smile: Northern lite) vorhanden.“

news

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Cannabis bei HiV und AidsC annabis wird seit langem von HIV-

Infizierten zur Steigerung des Appe-tits und zur Reduzierung von Schmerzen verwendet. In einer 2004 veröffentlich-

ten Studie aus Kanada berichteten 43 Prozent aller Personen mit HIV, Cannabis zu konsumieren, und 67 Prozent dieser Pati-enten gaben an, die Droge aus medizinischen Gründen zu ver-wenden. Zu den Gründen für die medizinische Verwendung zählten Appetitsteigerung (70 Prozent), Förderung von Schlaf und Entspannung (37 Prozent), Hemmung von Übelkeit und Erbrechen (33 Prozent), Linderung von Schmerzen (20 Prozent) sowie Bekämpfung von Angst und Depressionen (20 Prozent). Eine in den USA durchgeführte Umfrage aus dem gleichen Jahr ergab etwas andere Antworten. Nur 23 Prozent der befragten HIV-Positiven gaben einen Cannabiskonsum an, was zu einem großen Teil auf einer günstigeren rechtlichen Lage hinsichtlich des Cannabiskonsums in Kanada im Vergleich zu vielen Staa-ten der USA beruhen dürfte. In dieser Studie war der häufigste Grund für einen Cannabiskonsum die Linderung von Depres-sionen und Angst (57 Prozent), gefolgt von Appetitsteigerung (53 Prozent) und Schmerzlinderung (28 Prozent).

Eine britische Studie aus dem Jahr 2005 mit 143 HIV-Infi-zierten untersuchte, wie stark sich bestimmte Symptome un-ter dem Einfluss von Cannabis veränderten. Die Teilnehmer wurden gebeten, in einem Fragebogen quantitative Angaben mit den Auswahlmöglichkeiten „viel besser“, „ein wenig bes-ser“, „keine Veränderung“, „ein wenig schlechter“ und „viel schlechter“ zu machen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Hälfte der Patienten oder mehr eine signifikante Verbesserung einer

Vielzahl von Symptomen erlebte, darunter Übelkeit, Angst, Nervenschmerzen, Depressionen, Kribbeln, Taubheitsgefühl, Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, Zittern, Verstopfung und Schwächegefühl. Andere Studien legen eine ähnliche Wirkung von Cannabis auf HIV-assoziierte Symptome nahe.

In zwei jüngeren Plazebo-kontrollierten Studien zeigten Wissenschaftler des staatlichen Psychiatrieinstituts von New York, dass gerauchter Cannabis und orales THC den Ap-petit bei erfahrenen Cannabiskonsumenten steigerte. In die erste Studie aus dem Jahr 2005 wurden neun HIV-positive Personen aufgenommen. Sie erhielten zu acht Zeitpunkten Kapseln mit verschiedenen THC-Dosen zusammen mit einer Plazebo-Cannabiszigarette oder Plazebo-Kapseln zusammen mit THC-haltigen Cannabiszigaretten. Sowohl orales THC als auch gerauchter Cannabis führten zu einer substanziellen und vergleichbaren Zunahme der Nahrungsaufnahme. Bemerkens-werterweise wurde eine vermehrte Kalorienaufnahme nur in der Gruppe mit einem stark reduzierten Gewicht, jedoch nicht in einer Kontrollgruppe von HIV-Patienten ohne Zeichen einer Abmagerung festgestellt. In der zweiten Studie dieser Arbeits-gruppe aus dem Jahr 2007 erhielten die HIV-positiven Teil-nehmer Dronabinol und Cannabis über mehrere Tage. Beide Substanzen vergrößerten dosisabhängig die tägliche Kalorien-aufnahme und das Körpergewicht.

Ein weiterer Grund für die Verwendung von Cannabis durch HIV-Positive sind die Nebenwirkungen, die mit der Verwen-dung von Medikamenten gegen den HI-Virus, die so genannte HAART-Therapie (hoch aktive anti-retrovirale Therapie), ver-bunden sind. Die HAART-Therapie ist nicht selten mit Übel-

keit und Erbrechen assoziiert, die insbesondere durch Pro-teasehemmer ausgelöst werden können. In einer Studie der Universität Stanford in Kalifornien wurde nachgewiesen, dass 252 HIV-positive Patienten, die sich einer HAART unterzogen, die bei ihnen Übelkeit verursachte, mit einer deutlich größeren Wahrscheinlichkeit die Therapie fortsetzten, wenn sie Canna-bis rauchten.

Bestimmte HIV-Medikamente sind mit einem erhöhten Risi-ko für die Entwicklung einer peripheren Neuropathie assozi-iert, die manchmal irreversibel ist, also nach dem Absetzen der Medikamente bestehen bleibt. Als Neuropathie wird eine Ner-venschädigung bezeichnet. Sie geht mit unangenehmen Emp-findungen, wie beispielsweise Kribbeln und Brennen, sowie ei-ner vermehrten Schmerzempfindlichkeit einher. Verschiedene Studien haben eine nützliche Wirkung von Cannabinoiden auf neuropathische Schmerzen bei HIV-positiven Patienten nach-gewiesen. So untersuchten Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in San Francisco in einer 2007 veröffentlichten Stu-die die Wirkung von gerauchtem Cannabis. Die 50 Teilnehmer erhielten fünf Tage lang entweder dreimal täglich eine Canna-biszigarette oder identische Plazebozigaretten (ohne THC). Ge-rauchter Cannabis reduzierte im Vergleich mit dem Plazebo si-gnifikant die Schmerzen und der Anteil der Patienten, die eine klinisch relevante Schmerzlinderung (eine Linderung um mehr als 30 Prozent) erlebten, war in der Cannabisgruppe erheblich größer als in der Plazebogruppe.

Insgesamt gibt es heute fundierte Hinweise auf einen vielfäl-tigen Nutzen von Cannabis für HIV-Positive.

W ir hoffen, ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr und wir alle können mit Zuversicht nun dort unsere Arbeit

weiterführen, wo sie im letzten Jahr endete.Mittlerweile ist es ungefähr 30 Patienten gelungen, eine Erlaub-nis zur ärztlich begleiteten Selbsttherapie mit Cannabis zu me-dizinischen Zwecken zu erlangen.

Das ist erfreulich, aber dennoch immer noch zu wenig. Die Dunkelziffer der tatsächlichen Patienten, die sich mit Can-nabis selbst und nicht begleitend und somit in einer hier in Deutschland noch strafbaren Form therapieren, ist immer noch zu hoch. Bei einer so geringen Anzahl der derzeitig geführten Erlaubnisinhaber begründet das Bundesinstitut für Arznei und Medizinprodukte die weitere Versorgung mit Cannabis aus den Niederlanden und die weitere Versorgung durch diese Möglichkeit so, dass sie sagen, der Bedarf unserer Erlaubnis-inhaber sei derzeit noch so gering, dass die medizinische Ver-sorgung durch Cannabis der Firma Bedrocan gesichert sei. Das große Problem, das dadurch entsteht, sind die hohen Kosten,

die es unseren hier in Deutschland ansässigen Patienten kaum erlaubt, die tatsächliche Menge der verordneten Dosis hier aus der Apotheke zu beziehen.

Mehrfach sind aus diesem Grunde heraus Anträge so wie auch Anfragen an das BfArM gestellt worden, die eine Lösung des Problems finden sollen. Wir und auch viele andere Akti-visten arbeiten mit Hochdruck daran, eine umsetzbare Lösung zu finden, die uns die Hoffnung lässt daran zu glauben, dass es entweder in den nächsten Monaten eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen gibt, oder zu mindestens ein finan-zierbares Konzept, das eine adäquate gesicherte und bezahl-bare Therapie für unsere Patienten hier in Deutschland zum Ziel hat. Der erste Schritt zu dieser Umsetzung ist nach wie vor die Anzahl der Masse an Erlaubnisinhabern nach § 3 BtMG Abs.2. Erst durch die Nachfrage und Masse an Patienten, die ebenso drohen an der finanzierbaren Umsetzung der Therapie zu scheitern, ist es möglich, eine Änderung zugunsten dieser zu erlangen.

Wie ihr seht, entsteht bereits seit Monaten in den Vereinigten Staaten ein großer Umbruch, dort ist der vereinfachte Zugang für Patienten bereits in vollem Gange und auch die israelische Regierung ermöglicht es ihren Patienten weitgehend kostenfrei von Cannabis zu profitieren.

Auch hier in Deutschland wird nunmehr von der derzeitigen Bundesregierung, insbesondere vom Bundesgesundheitsmi-nisterium, das Thema berücksichtigt.

So heißt es im Dezember 2009, „die rein medizinische Anwen-dung von Cannabis wird im Interesse der Kranken geprüft“.

In diesem Sinne,

Wege entstehen, indem man sie geht.

euer Doktor Hanf, www.doktor-hanf.de

#1134

Doktor-Hanfs Patienten Ecke 8

Cannabistherapie bleibt kostenintensiv

LOMBRICO - Regenwurmdung14776 Brandenburg an der HavelTel: 03381/55 2003Fax: 01805/021 121 38 24

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Dr. med. Franjo GrotenhermenMitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).

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Wir wissen‘s einfach besser...

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b eim letzten Mal hat uns unser Untergrundbotaniker Piet in Holland einiges über die Keimung von Cannabis ver-

raten. Dieses Mal setzen wir die Serie fort und behalten seinen kleinen Homegrow weiterhin im Auge und widmen uns dies-mal unter anderem Themen wie der Beschneidung der grünen Göttinnen.

Piets bunter Mix aus drei verschiedenen Sorten, nämlich Master Kush, Cristal Paradise und einem Hybriden aus Sensi Skunk x Original Highway Delight, hat die kurze vegetative Phase von nur knapp drei Wochen hervorragend überstanden. Die relative Luftfeuchtigkeit wurde bei 60 - 70 Prozent gehal-ten und umgetopft hat er sie in sechs Liter Töpfe mit jeweils zwei Sprösslingen pro Topf in Compo Sana Erde und Perlite als Substrat. Bio Magic wurde als Wurzelstimulator beim Umtop-fen hinzugegeben. Als rein organischen Dünger verwendete er ab etwa der ersten Woche nach der Keimung Jungle Boost. Während der vegetativen Phase gab er, ganz nach Schema, Jungle Grow kombiniert mit dem Growbooster ins Wasser. Er-wähnenswert sei hier, dass er Regenwasser oder Schnee gesam-melt hat und konnte mit dieser viel besseren Alternative zum verkalkten und oft nicht PH-gerechten Leitungswasser seinen Lieblingspflanzen noch mehr Nährstoffe zukommen lassen kann und Salzablagerungen vermeiden. Eine höhere Ausbeute in der Ernte sollte der Dank der Pflanze an den Untergrundbo-taniker sein. Wir werden sehen.

So hat Piet seine Babies in die Blütephase (12 Stunden Licht an / 12 Stunden Licht aus) umgestellt und damit auch den be-nötigten Dünger für die veränderten Ansprüche der Pflänz-chen während der Blütezeit. Neben Jungle Grow, das er fast den kompletten Grow über zugibt, kommt noch Jungle Bloom und Bloombooster zum Regenwassermix hinzu.“ Ein absolutes Sieben-Gänge-Menü für Cannabispflanzen“, scherzt der Hol-länder und hofft auf gute Erträge seines Biomixes. Man ist ge-spannt. Die Luftfeuchtigkeit wird, laut Piet, immer recht stabil bei 45 Prozent gehalten, mal ein bisschen mehr und mal ein bisschen weniger. Durch den kontinuierlichen Einsatz eines haushaltsüblichen Ventilators ist Piet äußerst zufrieden mit der Dicke und Stabilität der Hauptstämme, die somit ein solides Training absolviert haben.

Noch bevor seine 18 Exemplare ihr Geschlecht preisgeben, be-ginnt der Hobbygärtner und Cannabisconnaisseur mit der Be-schneidung der unteren Triebe. Durch nach unten knickendes Abknippsen mit den Fingern entfernt er die ältesten (also un-tersten) Triebe ohne großen Schaden an der Pflanze zu verur-sachen. Durch diesen Stress und Fehlen der Masse wird mehr Energie in den Hauptstamm und die oberen Triebe freigesetzt, als Schutzmaßnahme wird der Stamm stabiler und die oberen Triebe erhalten einen enormen Wachstums-, beziehungsweise Entwicklungsschub. Hat er versehentlich mal zu viel der Aus-senhaut des Hauptstammes beim Abknipsen zerstört, wird durch den höheren Stressfaktor die Stelle an diesem Teil des Stammes noch stabiler als der Rest. Auch die Luftzirkulation unter dem Blattwerk der Pflanzen nimmt zu und verbessert den Luftaustausch warmer und kälterer Luft.

Beim Beschneiden der unteren Seitentriebe versucht er neben dem Haupttrieb noch circa vier Seitentriebe zu behalten, um keine sogenannten „Popcornbuds“ entstehen zu lassen, also das Blütenendprodukt als kleine, flockige Klümpchen, die an unteren Trieben, weit weg vom Licht, nur spärlich wachsen konnten. Diese Prozedur des Beschneidens führt Piet nicht nur einmal durch, sondern während der gesamten ersten beiden Blütewo-chen, da das Wachstum am Anfang der Blüte bei so kurzer Vegizeit rapide ist. Auch gelbliche Blät-ter werden von Piet ent-fernt, um den Pflanzen nicht unnötig Energie zu entziehen. Die sollte lie-ber in den Mainbud und verbleibende Triebe und Blätter fließen, erzählt mir mein niederländischer Freund.

Da Piet mit zwei ver-schiedenen Sorten und einem noch nicht sta-bilen Hybriden growt, treten unterschiedliche Phänotypen auf und das Wuchsbild ist aufgrund der Genetik unterschied-lich. Eine perfekte Licht-ausbeute wie mit Steck-lingen sei unter diesen Bedingungen natürlich nicht möglich. Trotzdem achtet er stets darauf, die grösseren Pflanzen nach aussen und die kleinsten in die Mitte direkt unter seine 400 Watt High Pres-sure Sodium (HPS) Lam-

pe zu stellen. Der Abstand der jeweiligen Mainbuds beträgt 30 – 35 Zentimeter. Laut Piet ist Qualität und vor allem Abwechs-lung immens wichtig für ihn, denn man nehme ja auch nicht irgendein immer gleiches Medikament (am besten ein Billigdu-plikat) gegen alle Krankheiten. So erreiche man ein vor allem quantitativ besseres Ergebnis der Blüten durch diese Art der Beschneidung, weil ein Großteil der Energie und Nährstof-fe nun in die wenigeren und näher am Licht stehenden Buds fließt. Nur so erhalte man laut Piet „richtig fette Mainbuds“. Und die könnten auch schon mal faustdick werden.

Es gibt zwar auch noch andere Beschneidungstechniken, wie das Beschneiden des Hauptstammes, um kleinwüchsige und buschige Pflanzen zu erhalten, welche sich als praktisch beim Outdoorgrowen herausgestellt haben, wie auch die mittlerwei-le legendäre F.I.M. (Fuck I missed) Technik. Doch in diesem kleinen, räumlich begrenzten Indoorgrow auf einem Quadrat-meter Fläche greift er gerne auf diese klassische Methode zu-rück.

Die Pflanzen haben die vierte Blütewoche erreicht und die Nährstoffaufnahme und die Gießintervalle nehmen nun zu. Natürlich wurden die Männchen längst von Piet entsorgt und übrig geblieben sind, man siehe da, ganze zwölf wunderhüb-sche Mädels. Mit einer Weiblichkeitsrate von 66 Prozent ist Piet mehr als erfreut. Es müssen ja nicht immer feminisierte Samen sein.

Wir bedanken uns wieder einmal bei Piet für die Einblicke in seinen Mikrokosmos der Untergrundbotanik dieser faszi-nierenden Schöpfung der Natur, welche während der immer noch anhaltenden Prohibition in den meisten Ländern heutzu-tage fast nur noch als politisches Instrument dient. Doch dieses Wissen und Nutzen ging laut Piet einmal größtenteils verloren, weil es einfach illegalisiert wurde. Da fragt man sich, was für eine politische und soziale Herabwertung von Natur dies doch eigentlich sei. Passt so etwas eigentlich gerade heutzutage noch in eine zivilisierte Gesellschaft in Zeiten des Klimawandels? Die Antworten oder gar Veränderungen der Verantwortlichen sind leider bis heute ausbleibend.

Natürlich fordert dieser Bericht auf keinen Fall zu Straftaten oder sonstigen illegalen Handlungen auf. Solltest du also in einem repressiven Land wohn-haft sein, wo der Anbau der Kulturpflanze Can-nabis als Medizin oder Genußmittel immer noch nicht wieder gestattet ist, wird von dieser Vorgehensweise strengstens abge-raten.

23. Blütetag

23. Blütetag, beschnittener Stamm

Zweiter Blütetag

#113 5guerilla growing

Fotos: Piet, Text: WaldmeistaSchr(n)itt in die blüte des (Cannabis)Lebens

beschneidung (und mehr) von Cannabis

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Ha Jo: Hi Henk.Henk: Hi.

Ha Jo: Du hast mal wieder was für unsere Leser/innen getestet, erzähl am besten mal selbst, worum es sich hierbei handelt.

Henk: Na wie immer mehrere Kleinigkeiten, aber hauptsächlich woll-te ich mal ausprobieren, wie die Green Bud Box Milar so abgeht. Beson-ders das Maß hatte es mir angetan, zum einen

passt es genau neben meine PC Ecke im Zimmer, zum anderen ist die Fläche von 50x90 cm bei 1,60 Meter Höhe wirklich opti-mal für ein 250 Watt Leuchtmittel geeignet.Ha Jo: Was für eine Ausstattung hast du in die Box eingebaut?

Henk: Ein 250 Watt Vorschaltgerät, für das ich ein Wuchs- und ein Blüteleuchtmittel hatte. Dazu einen Filter mit 240m³ Leistung/Stunde und einen passenden Rohreinschublüfter. Beim Cooltube braucht man ja sowieso ein wenig mehr Abluft-schlauch, also habe ich noch zwei Meter schallisolierten Sono-dec Schlauch benutzt. Da der Lüfter ohnehin leise ist, war die Box so leiser als mein Kühlschrank, der eineinhalb Meter wei-ter steht. Als Medium habe ich Kokossubstrat genommen, ge-mischt mit ein wenig Perlite. Die Pflanzen habe ich von einem Freund bekommen, der sie eigentlich wegwerfen wollte, weil er sie wirklich gequält hatte. Nachdem ich sie mir angeschaut hatte und wusste, dass keine Schädlinge dran sind, habe ich sie übernommen. Zum einen hatte der Kollege die Ladies viel zu spät umgetopft, deshalb waren kaum noch Kapillarhärchen an den Wurzeln. Zum anderen war ihm während der Vorblüte zweimal die Zeitschaltuhr kaputt gegangen, ohne es zu bemer-ken. Da haben die kleinen Blütchen schon wieder ausgetrieben. Das sah echt komisch aus. Vier der fünf Pflanzen habe ich dann in sieben Liter Töpfen untergebracht. Eine schon verzweigte und lange vorgewachsene habe ich in einen 25 Liter Topf umge-pflanzt, die hat das halbe Zelt eingenommen, Dafür aber auch mehr als die Hälfte des Ertrages ausgemacht (grinst).Ha Jo: Welchen Dünger hast du benutzt?

Henk: Advanced Nutrients, das Grow-Micro-Bloom Pro-gramm, genau nach dem Düngeplan.

Ich habe nicht täglich gegossen. Bei Kokos habe ich die Er-fahrung gemacht, dass es vollkommen ausreicht, alle zwei bis drei Tage zu gießen. Früher habe ich auch jeden Tag Wasser marsch gesagt, aber seit ich seltener gieße, versalzen mir die Töpfe nicht so schnell und der Ertrag ist mindestens genauso gut. Anfangs mit einem Ec-Wert von 1,4 mS. Das ist zwar hoch, aber ich benutze, wie ihr von früher ja schon wisst, immer eine Osmose-Anlage, weil unser Leitungswasser hier in Amster-dam total versalzen ist. Da kommen 1,1 mS aus der Leitung. In meiner Heimatstadt Rotterdam ist das noch schlimmer, wegen der ganzen Gewächshäuser am Hoek van Holland kommen da sage und schreibe 1,3 mS aus dem Hahn. Wenn du da keine Osmoseanlage benutzt, wird‘s schwierig, das Leitungswasser da ist schon zu versalzen für frische Stecklinge.

Unser Leitungswasser mische ich mit Osmosewasser dann auf 0,2 mS runter. Dadurch vertragen die Pflanzen als netten Nebeneffekt mehr Dünger als mit dem versalzenen Leitungs-wasser und wachsen schneller. Ich steigere den EC-wert dann bis auf 2,5 mS in der fünften Woche, bevor ich ihn wieder lang-sam auf 1,8 senke.Ha Jo:. Düngst du bis zum Schluss?

Henk. Fast. Da mein Wasser ja fast keine mehr Salze enthält, gebe ich bis drei Tage vor Schluss noch ein wenig “Final Pha-se” hinzu. So, dass ich einen Ec-Wert von 0,5mS habe. Früher habe ich die letzte Woche klares Wasser gegeben, aber seit ich Osmosewasser nutze, habe ich bemerkt, dass das wirklich ganz schnell Mängel auftreten. Und so ist es immer noch weniger salzig als das meiste Leitungswasser. In der freien Natur ist der

Boden vor der Ern-te ja auch nicht komplett salzfrei.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Geschmack nur lei-det, wenn man während der Blüte zu viel düngt, das mit dem klaren Wasser in der letzten Woche wird ein wenig überbewer-tet und ist beim Gebrauch von Osmosewasser nicht so lange notwendig.Ha Jo: Welche Sorte war es dieses Mal?

Henk: Sensi Star. Ein Klassiker aus meiner Heimat (lacht), HighTimes- und HighLifeCup-Sieger 1999.

Die fünf Mädels waren nach einer Woche intensiver Pflege meinerseits wieder genesen, ich musste nur noch die unteren Triebe, die kein Licht bekommen haben, entfernen. Bei einer 250 Watt Lampe hacke ich in der ersten und zweiten Blütewo-che ziemlich viele der unteren Triebe weg, weil die Tiefenwir-kung eines so kleinen Leuchtmittels nicht besonders gut ist. Dadurch entwickeln sich die oberen Blütenstände besser und der Gesamtertrag ist höher. Außerdem muss ich bei der Ernte nicht unzählig viele Mini-Buds maniküren, sondern kann mich fast ausschließlich mit Tops beschäftigen. Ha Jo: Auf den Fotos kann man sehen, dass du den Reflektor ziemlich dicht über die Pflanzen gehangen hast.

Henk: Ich habe ja auch einen Cooltube benutzt. Den mit dem Mini-Ventilator und dem Adjust-a-Wing darüber, ich glaube, ihr habt schon beschrieben, wie ich den gebastelt habe (haben wir, siehe Ausgabe 10/09). Ich bin der Meinung, dass man das Licht, dass ein Cooltube oder ein Coolshade ohne Frage klaut, kompensieren kann, indem man so dicht an die Pflanzen ran-geht, wie es die Temperatur gerade noch zulässt. Deshalb habe ich mein Thermometer auch an der wärmsten Stelle, 25 Zen-timeter unter der Lampe, platziert. So weiß ich immer genau, wie weit ich mit dem Reflektor runtergehen kann. Ha Jo: Wie fandest du die Mylar-Box als erfahrener Indoor-Liebhaber?

Henk: Ich habe ja keine Licht-Messgeräte hier, aber die Re-flektionsschicht erfüllt ihren Zweck ordentlich. Die Reißver-schlüsse sind lichtdicht und stabil, außerdem gibt es noch Sei-tentaschen, in denen man Ec- und pH-Messgeräte oder andere Kleinigkeiten ablegen kann. Und das Maß ist halt perfekt, wie schon gesagt. Einen kleinen Kritikpunkt möchte ich aber los-werden: Bei diesem Zelt sind die Deckenstangen nicht so stabil, wie ich es erwartet hätte. Die hängen ein wenig durch, wenn Lampe und Filter daran befestigt sind. Das stört aber beim Gro-wen nicht.HaJo: Kommen wir zum Wesentlichen: Wie war die Ernte?

Henk: Anstrengend. Hab‘ alles per Hand geknippt, meine Kumpels hier lachen mich aus. Aber bei den Erntegeräten habe ich immer Angst um meine Buds. Aber so eine Einstellung kann man sich bei nur fünf Pflanzen auch leisten. Liegt wohl eher an meiner grow-konservativen Einstellung, denn die Ern-temaschinen sind ja mittlerweile auch so ausgereift, dass sie die Buds nicht beschädigen. Insgesamt habe ich knapp 200 Gramm

feinstes Sensi Star ergärtnert, ich war auf jeden Fall vollauf zu-frieden. Bedenkt, dass die Pflanzen beim ehemaligen Besitzer eine echt üble Vorgeschichte hatten Ha Jo: Und die Qualität?

Henk: Sie baden gerade ihre Hände drin …Ha Jo: Hää?

Henk: Mann, du hast gerade die halbe Tüte davon geraucht.Ha Jo: No Comment ... ääh mmh, was??? (lange Pause, angestrengtes Nachdenken seitens des Redakteurs) Was wirst du unseren Lesern als kommendes Projekt vorstellen?

Henk: Ich werde eine Icehasch Methode ohne Siebe auspro-bieren. Den Bericht gibt es in vier bis sechs Wochen, ist schon in Arbeit. Dann sehen wir uns hoffentlich wieder. Wir können ja auch wieder ein Filmchen drüber drehen, aber diesmal bitte nicht bei youtube hochladen. Also dann, mach’s gut, bis zum nächsten Mal.Ha Jo: Dann bis dann, mach’s gut und pass auf dich auf. Tschö. (rennt zur falschen Tür). Wo ging‘s nochmal raus?

Ab in die Ecke ...... da blüht euch was

Henk hat mal wieder etwas für unsere Leser ausprobiert. Dieses mal hatte unser Redakteur Kimo sogar die Zeit, während des Cannabis Cups einen kurzen Abstecher zu machen, um ihn über sein letztes Projekt zu interviewen.

#113 6

Fotos: Henk / Text: Kimoguerilla growing

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#113 7

W ährend Hanf als Nutzpflanze, Medizin und Genussmit-tel langsam aber sicher wieder ein Teil unserer Kultur

wird, werden die Läden der Branche aufgrund desinformier-ter Politiker oder der lokalen Sensationspresse immer noch als „halbseiden“ wahrgenommen, in Seitengassen gedrängt und von so manchem profilsüchtigen Klein(stadt)geist sogar bekämpft, obwohl das Gefährdungspotential geringer als das eines Kioskes mit Bierverkauf ist.

Das liegt an der rechtlichen Stellung einer Pflanze, an der sich seit 1962 wenig geändert hat. Die Realität aber hat die poli-tische Situation überholt: Hanf ist schon längst im Mainstream angekommen.

Die Zeiten, in denen sich Hanfläden ausschließlich in abge-legenen Hinterhöfen oder hässlichen Fabrikhallen einmieten konnten, sollten endgültig der Vergangenheit angehören. Die zarte Pflanze Hanfbranche, die es in den vergangenen Jahren, trotz des jugendlichen Alters, zu erstaunlicher Größe gebracht hat, muss sich immer noch gegen unbegründete Vorurteile, Stigmata oder gar schlimmer, die Staatsgewalt, wehren.

Die neue Grow City in Wien setzt genau hier einen unüber-sehbaren Kontrapunkt: Das Flaggschiff der drei Wiener Bush-planet Läden bietet eine neue, bisher noch nicht da gewesene Dimension in der Hanfbranche: Einen 1000 m2 Grow-Center am Verkehrsknotenpunkt der österreichischen Bundeshaupt-stadt, in direkter Nachbarschaft zu Europas größtem Einkaufs-zentrum SCS, um das wirtschaftliche und gesellschaftliche Potential der Hanfpflanze endlich in dem Ausmaß zu nutzen und bekannt zu machen, dem es in Zeiten des „War On Drugs“ und der Diskussion um nachwachsende Rohstoffe bedarf. Kein „New Green Deal ohne Hanf“.

Was macht die GROW CITY so einzigartig?Qualität, Transparenz, Information sowie qualifizierte Bera-

tung sind Konzeptgrundlage für Grow City, Europas einzigem Flagship Store für Hanfprodukte.

Die Auswahl umfasst alle führenden Hersteller, die gesamte Produktpalette ist auch in größeren Mengen ständig verfügbar, eine Einkaufs-Irrfahrt wird somit auch bei einem Großprojekt unnötig.

Auch das Präsentationskonzept von Grow City hebt sich durch das einzigartige Kompetenz-Center mit Bar, Info-Stän-den, einem Hanf Journal Kiosk und den Schauflächen der Pre-mium Partner von allem ab, was bis dato in der Hanfbranche die Standards setzte. Selbstredend arbeiten im Grow City Team ausschließlich ausgewählte Fachkräfte, die der Kundschaft mit umfassender und kompetenter Fachberatung in deren Landes-sprachen zur Seite stehen.

In der Grow-City bieten die führenden Hersteller ihre Pro-dukte auf eigenen Präsentationsflächen an und avancieren so zum Premium Partner. Auf diese Art sind Kunden und Ein-zelhändler immer auf dem neuesten Stand und alle Neuheiten können in der Grow City messeartig präsentiert werden.

Gleich neben den Präsentations- und Verkaufsflächen befin-det sich auf 1000m² der angeschlossene Großhandelsbetrieb, in dem die Händler ihren Bedarf decken können und mit Infor-mation und P.O.S.-Material versorgt werden.

Interview mit Stivi im Stammhaus, dem Bushplanet Head & Growshop in der Wiener Esterhazygasse

Ha Jo: Hi Stivi.Stivi: Hi.

Ha Jo: Einen wunderschönen Laden habt ihr hier. Einer der schönsten Growshops, in denen ich bisher war. Und ich war in ‚ner Menge. Wir befinden uns hier im Pflanzraum, oder?

Stivi: Ja, hier züchten wir gelegentlich Bananen oder Ananas, von denen wir unsere Kunden auch kosten lassen.Ha Jo: Ich habe gehört, die Ananas werden aufgrund des starken Lichts besonders süß.

Stivi: Genau, fein und supersüß.Ha Jo: Wir haben gehört, die ganze Sache wird jetzt bald ein bißchen größer?

Stivi: Ja, wir haben ein neues Projekt, das im März 2010 star-tet. Grow City wird Europas größtes Grow-Center.Ha Jo:. Wir, das Hanf Journal, wirken da ja ein klein wenig mit (s.Artikel). Das ist ja schon ein wenig mehr als ein Growshop?

Stivi: Genau. Man kann auch Flagshipcenter dazu sagen. Es ist so, dass wir die besten Firmen unserer Branche versammelt haben, die sich alle in einer gewissen Form an diesem Projekt beteiligen. Diese Firmen werden dann wie auf einer perma-nenten Messe mit ihrem Know How direkt präsent sein.Ha Jo: Also werden in der Grow City auch Neuheiten von den Firmen und ihren Mitarbeitern direkt präsentiert?

Stivi: Genau, so besteht für den klassischen Heimgärtner die Möglichkeit, einen direkten Draht zum Hersteller zu bekom-men. Ha Jo: Somit verlässt die Hanfkultur die Schmuddelecke, in die sie oft reingedrängt wurde, hoffentlich endgültig?

Stivi: So sieht es aus. Die Grow City ist ein sauberer, über-sichtlicher und aufgeräumter Store mit 1000 m² Verkaufs- und Ausstellungsfläche und einem nochmal so großen Lager. Von der Verfügbarkeit ist das Produktangebot dann mit dem eines Baumarkts vergleichbar.Ha Jo: Stichwort Beratung ...

Stivi: ... wird bei uns ganz groß geschrieben. Die wird auch in den Landesprachen der Kunden stattfinden, also in Englisch, Slowakisch, Tschechisch, Polnisch und Italienisch. Selbstver-ständlich auch auf Deutsch. Das Grow City Team hat einen gewaltigen Erfahrungsschatz, den es gerne mit den Growern teilt.Ha Jo: Wo genau liegt denn die Grow City?

Stivi: Absolut verkehrsgünstig, in unmittelbarer Nachbar-schaft zu Europas größtem Shoppingcenter, der SCS. Einfach und schnell erreichbar, sie liegt gleich beim Autobahnkreuz von A2, A23, A21 und S1.Ha Jo: Also fast genau neben der Eventpyramide Vösendorf, in der die alljährliche Cultiva stattfindet?

Stivi: Genau so ist es.Ha Jo: Ihr habt ja auch eine Menge Energie und Leidenschaft in die Planungs- und Bauphase gesteckt?

Stivi: Ja. Wir ha-ben hier eine alte Lagerhalle zu einem wirklich ansprechenden Verkaufsraum umgebaut, vom Boden über die Wände bis hin zur Decke wur-de alles komplett neu gemacht. Der hochwertige Standard, den wir bieten, soll sich in jedem As-pekt widerspie-geln, dazu gehört selbstverständlich auch das Ambiente.Ha Jo: Neben der Grow City seid ihr in Wien noch zweimal vertreten?

Stivi: Das Stammhaus, der Bushplanet Head & Growshop in der Esterhazygasse 32-34, ist auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt, im Frühjahr kommt dann hier in der Innen-stadt noch der Bushplanet Backyard Growshop auf der Maria-hilfer Strasse im 6. Bezirk dazu. Damit sind auch alle Grower, die mit Öffis unterwegs sind, perfekt versorgt. Ha Jo: Plant ihr auch Veranstaltungen in der Grow City?

Stivi: Wir werden Seminare und Workshops im Growbereich durchführen, zu Informationsveranstaltungen für Ladenbe-sitzer einladen und die Hersteller werden ihre neuesten Ent-wicklungen dem Endkunden direkt vor Ort vorstellen. Es wird immer etwas los sein und wir achten darauf, dass das Angebot immer spannend bleibt.Ha Jo: Hanf ist ja in Österreich nicht per se illegal. Wird in der Grow City echter Hanf zu sehen sein?

Stivi: Ja, wir pflanzen dort Industriehanf an. Da kann man dann sehen, was die verschiedenen Dünger, Zucht-Systeme und so weiter leisten können. Außerdem haben wir natürlich eine sehr schöne Samenecke mit den besten und bewährtesten Samenbanken wie Sensi Seeds, Dutch Passion, Greenhouse, Paradise Seeds, Serious Seeds, White Label und Flying Dutch-men.Ha Jo: Also, dann wünschen wir euch viel Erfolg bei der Eröffnung am 11. März.

Stivi: Danke, ab dem 11.03. gibt es dann drei Tage Eröffnungs-feierlichkeiten mit einer Menge kleiner Gimmicks und Specials. Vorbeischauen lohnt sich. Ha Jo: Auf jeden Fall. Wir wollen ja auch unseren Kiosk in der Grow City eröffnen, um auch unsere News, Infos und Tipps noch schneller und weiter zu verbreiten. Vielen Dank für das Interview, Stivi, see you am 11.März.

Stivi: Ich danke für euren Besuch, bis in vier Wochen, wenn die Grow City eröffnet!

growing legal

bUSHPLAnET FüHRT GRoSSES iM SCHiLdEdie der weltweit erste Flagshipstore

für Growprodukte öffnet die

Pforten vor den Toren Wiens

und das Hanf Journal ist dabei.

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d er Anbau exotischer Pflanzen auf Fluttischen ist im In-doorbereich sehr beliebt und verbreitet. Viele Pflanzen-

freunde nutzen die seit einigen Jahren erhältlichen Fluttische unterschiedlichster Abmessungen, müssen sich die notwen-digen Unterkonstruktionen jedoch umständlich selbst zusam-menbasteln. Das kostet Geld, Nerven und vor allen Dingen viel unnötige Zeit. Eigentlich ein Wunder, dass es bis vor einiger Zeit noch keine Bausatzlösung für die so häufig genutzten Flut-tische gab.

Auf der Cultiva 2009 haben wir beim Exklusivvertriebspart-ner Grow In eine kompakte Lösung entdeckt, die unser Team vor Ort überzeugt hat: Das GrowRACK ist eine Kombination aus eloxierten Aluminiumprofilen und Kunststoff-Verbindern, ist somit robust und trotzdem leicht, korrosionsbeständig so-wie einfach zu versenden. Mit dem GrowRACK Modular ist es somit erstmals möglich, eine erstklassige Bausatz-Lösung für DUMA-Fluttische anbieten zu können.

Jedes einzelne GrowRACK ist dank der Modulbauweise so-wie immer gleich hoher Standprofile der Höhe des Vorratstanks

und dem Pflanzraum anpassbar. Wenige zusätzliche Verstre-bungen und das Aufsetzen des seitlichen Randes verhindern ein Durchhängen des Fluttisches. Die an den Füßen einstell-baren Drehteller und geraden Flächen der Aluminiumprofile ermöglichen ein exaktes Einstellen der Neigung. Alle offenen Profilstellen sind mit Kunststoffkappen verschlossen, was ein Einnisten von Ungeziefer verhindert.

Weitere vier Modelle für die grauen „Dänischen Fluttische“ folgen in Kürze. Auch die lassen sich natürlich in Modulbau-weise verbinden und eignen sich somit für alle Einsatzbereiche, von der Homebox bis hin zur großen Gärtnerei. Die Grow-RACKs gibt es dann passend für alle Fluttische, die Grow In im Programm hat und das Sortiment wird stetig ausgebaut.Interessiert? Das Team der Grow In AG erwartet euch im Shop in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin, geöffnet werktags von 10.30-18.30 Uhr, sonnabends 10.30-14 Uhr. Oder ordert das GrowRACK Modular demnächst auf der Website www.grow-in-berlin.de rund um die Uhr. Händleranfragen in der Flottenstr. 24c in 13407 Berlin und unter 030 34 99 80 70 sind ausdrücklich erwünscht.

Worauf indoorfreunde schon lange wartenGrowRACK Modular

W ir haben den Messesieger der Cultiva 2009 endlich testen

dürfen: Deep Impact von der aller-feinsten Sorte, dabei jedoch schön kühl und smooth.

Geschmack und Effektivität stimmen also, die einmalige Optik und Form-vollendung machen den Flash zu ei-ner der vollendetsten Bongs, die unser Team im Laufe der vergangenen Jahre testen durfte. Hinzu kommt der hohe G-Spot Standard, der alle Wasser-pfeifen dieser Edelschmiede aus dem Fränkischen auszeichnet: Es wird aus-schließlich hochwertiges Borosilikat-glas von 2,5 – 7 mm Dicke verwendet, wobei der Flash mit 5 mm dickem Glas mehr als nur stabil ist. Die 18,8 mm Präzisionsschliffe sitzen bombenfest, hier wackelt im Gegensatz zu so man-cher Fernost-Produktion gar nichts. Ein angenehm geformtes Mundstück sowie ein neuartiger XXL-Standfuss runden den edlen Blitz optisch ab und sorgen für eine sehr hohe Stabi-lität und Standsicherheit, wovon man sich anhand eines kleines Filmchens auf der Seite www.g-spot-bongs.de überzeugen kann. Kein Wunder also,

dass das fachkundige Publikum der Cultiva 2009 dieses kleine Kunstwerk zum Sieger im Bereich „Paraphenalia“ (Rauchutensilien) erkoren hat. Den Flash gibt es im Fachhandel oder im Onlineshop von G-Spot ab 139,00 €, falls er doch einmal durch einen Unfall beschädigt wird, bietet G-Spot selbstre-dend einen Reperaturservice an.

Bei unserem Gratulationsbesuch am Stand sind dann noch die formvoll-endeten Glasdildos ins Auge gefallen - mal was Ausgefallenes, natürlich mit den gleichen Qualitätsansprüchen wie die edlen Wasserpfeifen. Mit den Liebesspielzeugen macht der Inhaber der Wertheimer Glasschmiede dem Firmennahmen alle Ehre. Auch diese Utensilien sind natürlich mundgebla-sen und absolut bruch-sowie sprungsi-cher, wie uns das Team um Dieter Feil versichert hat.

Noch mehr edle Bongs und einzigar-tige Dildos und natürlich auch Unikate jedweder Art auf Anfrage gibt es un-ter www.g-spot-bongs.de oder unter www.g-spot-dildo.com. Händleranfra-gen sind ausdrücklich erwünscht.

die Tüte zumTrinken?HulaSolution von Hulabalooza

A uf der Cultiva haben wir die HulaSolution von Hulaba-looza zum ersten Mal gesehen und uns umgehend erklä-

ren lassen, was es damit auf sich hat:HulaSolution wurde entwickelt, um THC und andere Pflan-

zenharze wasserlöslich zu machen: Nach Angaben des Ent-

wicklers wird durch die Auflösung von Pflanzenteilen in Hula-Solution eine Wasserlöslichkeit der enthaltenen Pflanzenharze ermöglicht und so die Aufnahmefähigkeit des menschlichen Körpers um das Vierfache erhöht, da die Inhaltsstoffe nicht mehr über den Verdauungstrakt, sondern über die Schleim-häute an den Körper abgegeben werden.

Unser erster kurzer Test auf der Messe verlief sehr vielver-sprechend. In Amsterdam angekommen, haben wir uns dann einen geeigneten Probanden gesucht (danke an den Hanfver-band), der, natürlich nüchtern, auf seine Reise-Sportzigarette verzichtet und statt dessen die gleiche Menge Kräuter mit Hilfe von HulaSolution getrunken hat.

Die Wirkung setzt, ähnlich wie beim Rauchen, schon nach we-nigen Minuten ein, und schien eher intensiver als die gleiche Menge zu rauchen oder zu verdampfen.

Ursprünglich für Krebs- und Aidspatienten entwickelt, bie-tet das neue, patentierte Verfahren jetzt auch für Cannabispa-tienten mit anderen Indikationen die Möglichkeit der oralen Aufnahme mit zeitnaher Wirkung, was gerade denen, die we-der rauchen noch vaporisieren (wollen), ungeahnte, neue Mög-lichkeiten der genauen Dosierung gegen zeitnahe Schmerzspit-zen, Übelkeit oder Ähnlichem bietet.

Hoher Wirkungsgrad garantiert EffektivitätBeim Rauchen oder Essen gehen bis zu 80% des enthaltenen

THC verloren. Bei der Verwendung von HulaSolution werden annähernd 100 Prozent der enthaltenen Harze und Öle auf-genommen, es reinigt durch Pflanzenharze verschmutze Ge-genstände wie Grinder, Behälter, Scheren und garantiert eine unauffällige, geruchsfreie Anwendung aller Kräuter in der Öf-fentlichkeit.

HulaSolution ist auf rein pflanzlicher Basis hergestellt, alle Inhaltsstoffe sind pharmazeutisch und lebensmittelrechtlich getestet sowie zugelassen.

Mehr Infos gibt es unter: www.hulabalooza.at

#113 8wirtschaft

Foto: Grow In

Hula Soluton - Foto: markerFoto: G-Spot

Voll bei uns eingeschlagen:

der blitz von G-Spot- jetzt mit Panzerschliff

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bAM bAM bHoLE®

F lexibel, robust, geruchs- und ge-schmacksneutral, reisefreund-

lich, outdoortauglich und langlebig – das sind die Attribute des Cylinders, der aus hochwertigem Silikon und einem Metallchillum mit Stecksystem-Flutschkopf besteht und mit einem formschönen Designen zu begeistern weiss. Individuell anwendbar, eignen sich hierfür unzählige Gebinde wie Glasflaschen, Karaffen, Vasen, Kanis-ter, Gläser und vieles mehr. Die Länge und Art eines Chillums kann je nach kreativer Umsetzung variieren, die empfohlene Mindestlänge beträgt 130 mm. Erfunden und hergestellt in Ös-terreich, lässt der Cylinder der eigenen Fantasie freien Lauf. Und so macht es viel Spass, dessen Vielseitigkeit zu entdecken und sich auch unterwegs jederzeit ein individuelles Unikat zu basteln.www.cylinder.at

Spiele mit deiner Kreativität und mach dir ein Unikat Cylinder

Anleitung:[1] Cylinder auf das Gebinde setzen und

luft- bzw. wasserdicht verschließen.

[2] Chillum anfeuchten und durch die Öff-nung (ø 8 mm) der Nase stecken.

[3] Wasser einfüllen. Füllhöhe ist je nach Gebinde und Länge des Chillums varia-bel.

[4] Cylinder nach Gebrauch abnehmen. Die-ser ist sofort wieder einsatzbereit.

[5] Gebinde entleeren und recyceln.

[!] Cylinder separat vom Chillum bei Bedarf reinigen. Das hochwertige Material ist sehr widerstandsfähig, lässt sich leicht säubern und ist spülmaschinenfest.

Seit mehr als 30 Jahren steht Bam Bam Bhole für erstklassige Produktqualität und zuverlässigen Lieferservice. Bam Bam Bhole bedeutet auch jahrzehntelange in-novative Produktentwicklung sowie enga-gierte Dienstleistung.

Mit kreativen Ideen und erfolgreichen Artikeln ist nun der neue Katalog erschienen, der für jeden inter-essierten Händler eine Fundgrube ist. Ob Glas- oder Acrylbongs, Rauchsysteme, Mini- und Kofferbongs, Kawumms, Stechköpfe und Einsätze sowie Kupp-lungen, Adapter und Diffuser für 14.5er oder 18.8er Schliffe, Vaporizer, Metall- und Keramikpfeifen, Me-tallschraub- und Holzpfeifen, Shishas und Tabak und jede Menge Zubehör - die 1975 gegründete Firma bie-tet ein breites Sortiment an.

Händler fordern bitte per e-mail und Gewerbe-nachweis ein Passwort für den Online-Shop an, Ka-taloganforderung funktioniert auch per Fax, telefo-nisch, brieflich oder persönlich im Auslieferungslager (Montag bis Freitag, 9:00 – 16:00 Uhr).

Bam Bam Bhole Qualitätsprodukte gibt es in jedem gut sortierten Fachhandel.

www.bambambhole.de

EasyGrow– die beste WahlHochreflektierende Folien in Lebensmittelqualität direkt aus UK sind jetzt auch in Deutschland zu haben

S eit 1998 entwickelt und produziert die Firma EasyGrow in Großbritannien hochwertige Folien für die Grow-Branche.

So entstand mit der Zeit ein Sortiment hochwertiger Folien, welche die Ausleuchtung im Zuchtraum verbessern, so dass die Pflanzen aufgrund des hohen Reflektionsgrads von annäh-rend 100 Prozent prächtig gedeihen können und die nächste Ernte besonders ertragreich ausfällt. Die silberne Folie ist mit glatter, sowie mit einer speziellen diamantenartigen Oberfläche erhältlich, die das Licht zusätzlich streut und einer Entstehung von Hot-Spots somit entgegenwirkt.

Auch eine wärmedämmende Version, die verhindert, dass Wärme aus dem Zuchtraum in die Umgebung gelangt, wird angeboten. So gärtnert man energiersparend - die Wärme bleibt im Zelt, wo sie hingehört. Das kann man sogar mit einer Wär-mebildkamera testen.

Ein weiterer, großer Vorteil ist, dass alle Produkte der Firma EasyGrow Lebensmittelqualität haben. Dies bedeutet, dass selbst bei hohen Temperaturen im Zuchtraum oder Gewächs-haus keine schädlichen Gase entweichen, die die Gesundheit schädigen können. Zu beziehen in vielen Grow-Fachgeschäften oder unter www.greenlight-shop.de

wirtschaft

Erfahrene Verkäufer für Berlin & Umgebung, das Ruhrgebiet sowie das Rhein/Main/Neckar Gebiet zur Shop- und Kundenakquise im Umkreis von jeweils 100km gesucht. Kommissionsbasierende Bezahlung, Führerschein sowie eigenes Kfz notwendig. Bewerbungen mit schriftlichem Lebenslauf bitte an: [email protected]

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Foto: cylinder.at

Fotos: Easygrow

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DVD - ComedyContact High

Mit der surrealen Drogenfantasie „Contact High“ legen Mi-chael Glawogger und Michael Ostrowski die Fortsetzung ihrer Komödie „Nacktschnecken“ vor. Nach Low-Budget-Ästhetik schwelgt der neue Film nun im Farbenrausch. Die üppige, lie-bevoll mit Kitschaccessoires verzierte Ausstattung und psyche-delische Trickeffekte tragen ebenso zum internationalen Flair bei wie die heiter eskalierende Sprachverwirrung zwischen Graz, Mexiko und Drogomysl in Polen. Auch vor Fliegen-pilzsuppen und überdimensionalen Haschkeksen wird nicht zurückgeschreckt. Außerdem lebt der Film von den charisma-tischen Darstellern und vom österreichischen Schmäh. - Max und Johann basteln an ihrer Karriere als Buffetmagnaten, der jähzornige Kleinkriminelle Schorsch will eigentlich Autoren-nen schauen, was Mao eigentlich könnte, müsste sie nicht auf die Tochter einer Freundin aufpassen, während Harry sich am liebsten mit seinen blonden Mechanikern vergnügen würde. Aber Woytilas Tasche macht allen einen Strich durch die Rech-nung. Bald fliegen sie durch polnische Nächte und wundern sich, als sie einen Schaffner sagen hören: „Nächste Haltestel-le: Drogomysl.“ Unter „Contact High“ versteht man übrigens, dass eine nüchterne Person die Wirkung der Drogen spürt, die ein anderer genommen hat. Abgesehen davon ist auch der komplette Soundtrack ganz hervorragend, vor allem Cornu’s

„Youpi“ im Space Spaghetti Mix hat mir am Ende des Kino-films nochmal eine schöne Gänsehaut besorgt. Die DVD wurde mit Bonusmaterial ausgestattet: So erläutert der Ethnobotani-ker Dr. Phil. Christian Rätsch im Interview die ganze Wahrheit zum Phänomen des Contact High. Des Weiteren gibt es ein Mu-sikvideo zum Song „Das Lied vom Contact High“ von Ostrow-ski/Wallisch sowie Interviews mit Michael Glawogger, Detlef Buck, Raimund Wallisch und Pia Herzzegger. Eine höchst schräg-turbulent-überdrehte Kifferklamotte mit jeder Menge Slapstick, die zu Recht als „Psychedelic Road Movie Western Komödie“ beworben wird. „Don’t bogart that joint, my friend, pass it over to me …”

www.contact-high.dewww.delphi-film.de

DVD - KörperreisenHolotropes Atmen mit Klaus JohnEine Reise nach Innenein Film von Juri Schmidt

Seit vielen Jahrtausenden werden überall auf der Welt ver-änderte Bewusstseinszustände von Schamanen, Yogis, Heilern und Mystikerinnen der verschiedenen Traditionen genutzt, um Heilung zu erlangen, um die Beschaffenheit der Existenz zu ergründen und um sich mit den spirituellen Dimensionen des Seins zu verbinden. Holotropes Atmen ist zweifellos eine der stärksten und effektivsten nicht-pharmakologischen Methoden der Psychotherapie und Selbsterforschung. Die von Dr. Stanis-lav und Christina Grof 1975 am Esalen Institut in Kalifornien entwickelte Atemtechnik vermag unbekannte Bereiche des Be-wusstseins zu öffnen. Dem Filmemacher Juri Schmidt ist es zu verdanken, dass nun eine hochwertige Dokumentation über diese effektive Methode moderner Psychotherapie vorliegt. Be-gleitet von evokativer Musik vom Fönix Music Project erkun-det eine Therapiegruppe unter der Leitung des Heilpraktikers Klaus John tiefe Bereiche der menschlichen Psyche und lässt den Zuschauer durch offene Schilderungen an der Reise teilha-ben. Stanislav Grof sagt zu dieser Produktion: „Klaus John, zer-tifizierter Praktiker des Holotropen Atmens mit 20 Jahren Er-fahrung mit dieser Methode, schuf einen Film, der einzigartige Einblicke in Praxis und Theorie bietet. Klaus John zeigt, wie Ausdruck, der einem Beobachter von außen krankhaft erschei-nen kann, mit angemessener Begleitung zu Heilung, positiver Transformation und spiritueller Öffnung führen kann.“ Die Authentizität der gezeigten Emotionen ist ergreifend und kann im Betrachter eigene Themen wach rufen. Themen wie Tod und Missbrauch können aufrühren und polarisieren. Wichtig ist letztlich zu wissen, dass es sich um einen heilsamen Prozess

handelt und es allen Teilnehmern nach einer solchen Erfah-rung gut geht. Das 20seitige Booklet und der 2009 geschnitte-ne Epilog geben Hinweise, um den Film im Rahmen der von Stanislav Grof entwickelten Topographie des Unbewussten zu sehen. In dem Epilog geht Klaus John auch auf den Unter-schied zwischen dem Holotropen Atmen und der Einnahme von Psychedelika ein und zeigt einige fehlende Perspektiven. Auch Dr. Phil. Ralph Metzner, der zusammen mit Dr. Timothy Leary und Dr. Richard Alpert schon in den 60er Jahren frühe Bewusstseinsforschung an der Harvard Universität betrieb und die Begriffe Set und Setting prägte, meldet sich in einem Inter-view (in deutscher Sprache) zu Wort. Dieser Film lädt dazu ein, sich im sicheren Rahmen auf die eigene, gut begleitete Atemrei-se zu begeben. Positive Veränderungen stellen sich ein, wenn bisher unterdrückte Lebensfreude freigesetzt wird oder aber auch alter Schmerz, Stress und Verspannung sich auflösen und einer ausgeglicheneren Lebensweise Raum lassen.

Gesamtlaufzeit: 106 MinutenISBN: 978-3-03788-185-9

www.klaus-john.dewww.nachtschattenverlag.ch

gewinnen!Wir verlosen drei attraktive Contact High Fan-Packages, die aus einer DVD, einem Schlüsselanhänger und einem sehr sehr coolen T-Shirt bestehen. Also schickt uns bis zum 28.Februar 2010 eine Mail mit dem Betreff „Contact High“ und eurer Postanschrift an [email protected] … viel Glück!

Foto: Delphi Film

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#113

Massive Attack: Heligoland(emi)

Hervorgegangen sind die Jungs aus dem Ende der 1980er in Bristol formierten Künstlerkollektiv The Wild Bunch, zu dem damals auch Tricky gehörte und das als Wiege des Trip-Hop gilt. Ihr Debütalbum „Blue Lines“ (1991) gilt heute für seine in-

novative Kraft als absoluter Klassiker seiner Art. Auch „Protec-tion“ (1994), die von Mad Professor betreute Dub-Version „No Protection“ (1995) und das düster klaustrophobische Album „Mezzanine“ (1998), auf dem Horace Andy sowie Elizabeth Fraser (Cocteau Twins) die markanten Stimmen bilden, können immer noch als genial bezeichnet werden. Exakt 20 Jahre nach-dem sie mit „Daydreaming“ ihre erste Single veröffentlichten, erscheint mit „Heligoland“ pünktlich zu meinem Geburtstag das lang erwartete, offiziell fünfte Studioalbum von Massive Attack, die wie nur wenige andere ihrer Art mit wegweisenden Klängen und Visionen das Profil der zeitgenössischen Pop-musik geprägt haben. Neben Horace Andy interpretieren hier Tunde Adebimpe, Martina Topley-Bird, Guy Garvey, Hope Sandoval und Blur- und Gorillaz-Mastermind Damon Albarn die melancholischen Kompositionen von Robert Del Naja and Grant Marshall. „Pray For Rain“, „Splitting The Atom“ und das finale „Atlas Air“ sind exzeptionell spannungsgeladene Proto-typen einer Kunst, der auch ein apokalyptisches Element zu-grunde liegt. „Babel“ steppt mit Breakbeat-Drums und betört mit der zarten Stimme von Martina Topley-Bird, während die für Massive Attack typisch bedrohlich pulsierenden Bassläufe in „Girl I Love You“ mit Mezzanine-Vibes glänzen. Nach dem hypnotischen „Psyche“ entwickelt sich mit „Flat Of The Blade“ eine Ballade, die mich an Björk denken lässt. Mazzy-Star-Stim-me Hope Sandoval verführt den Zuhörer in „Paradise Circus“, „Rush Minute“ ist dramatisch schön, und in „Saturday Come Slow“ packt noch Portishead Adran Utley seine Gitarre aus. Was die Kritiker mit ihren Erwartungshaltungen auch sagen mögen – ich bin sehr glücklich mit „Heligoland“.

www.myspace.com/massiveattackwww.massiveattack.com

Various: The Kings Of Drum&Bass

(bbe records)Im Monat der Wassermänner er-

scheint ein neues Meisterwerk der BBE Music Compilation-Serie „The Kings Of ...“. Dieses Mal widmet man sich dem Genre Drum’n’Bass. Mit ihrem Label Reinforced und un-

ter zahlreichen Pseudonymen damals selbst an der Schaffung einer neuen Musikrichtung elementar beteiligt, mischen keine geringeren als 4Hero hier noch einmal einige Diamanten dieser Frühzeit, als das ganze noch unter dem Namen „Breakbeat“ lief. „Drum and Bass came out of a period when more people were out on a dance floor or dancing in a field than ever before in the UK. Musical barriers were blended and broken down through early sampling technology alongside many cultural walls where thousands danced together. Being there at the initial spark I find it hard to break Drum and Bass up into sub genres,

Hardcore, Jungle, Hard Step, Intelligent, Liquid and so on, so for this compilation we cover the complete spectrum and treat it as a whole.” Weise Worte von Marc Mac, denen ich mich nur anschliessen kann. Neben hauseigenen Tracks wie „Universal Love“ und „Better Place“ fügen sich Top-Klassiker von Nasty Habits, Manix, Tom & Jerry, Aquasky, Nookie, Internal Affairs, Rufige Kru und A Guy Called Gerald mit Produktionen von London Elektricity, Calibre, Lenny Fontana, Lemon D, Wings, aus dem letzten Jahrzehnt zu einer dynamischen Zeitreise. Auf der zweiten CD sorgt DJ Marky in einem erstklassigen Mix für die richtige Synergie aus zeitgenössischen Perlen von Random Movement, Marcus Intalex, Lynx & Maple, Calibre, Marky, Ma-koto & A-Sides, Logistics, Roni Size & Krust, Scorpio, Shimon & Andy C, S.P.Y., Subwave, The Upbeats, Nu:Tone, Bachelors Of Science, Twisted Individual, Q Project, Rogue Soul und Stunna - breitgefächerter geht’s wohl nicht. Mit dieser wundervollen Compilation, die auch als 3 x 12“ auf Vinyl und als digitales Re-lease erscheint, zollen 4Hero und DJ Marky ihrem Metier den verdienten Respekt. Ich lieb’ diese Jungs …

www.myspace.com/bbemusicwww.bbemusic.com

Souls Of Mischief: Montezuma’s Revenge

(hiero imperium)Die Rapper A-Plus, Opio, Phesto

und Tajai aus Oakland, die allesamt auch Mitglieder des berühmten Hip-Hop-Kollektivs Hieroglyphics sind, gehören zu den Guten. 1991 gegrün-det, haben sie 1993 mit ihrem ersten

Album „93 ’til Infinity“ eines der besten HipHop-Werke der 90er Jahre veröffentlicht, das bis heute nichts von seiner Schönheit und Energie eingebüsst hat. Auch das darauf folgende Album kann als Klassiker bezeichnet werden und legte den Grund-stein für den Aufstieg des Hiero-Imperiums. Produziert von Prince Paul (De La Soul) und Domino (Hieroglyphics), präsen-tieren die Souls Of Mischief nun nach neun (!) Jahren ihr viertes Studio-Album „Montezuma‘s Revenge“. Dem Titel nach ist es inhaltlich eine Art Rache am heutigen HipHop mit all seinen negativen Nebenwirkungen. Nach dem stimmungsvollen Intro von Del tha Funkee Homosapien und dem rockigen „Won1“ beschäftigt sich das verträumte „Postal“ mit dem weiblichen Geschlecht. Mit „Tour Stories“ und „Porper Aim“ folgen zwei smoothe Songs zum Zuhören, bevor auch A-Plus auf „You Got It“ einen fröhlichen Beat beisteuert. Voller Soul sind auch das düstere „For Real Y’all“, das mystische „Lickity Split“, das le-bensfreudige „Home Game“ und das arabeske „Lalala“. „Hie-ro HQ“ kommt mit coolem Oldschool Flavour, und „Poets“ ist mit seinem Xylophon-Sound, dem Groove, dem Vocal-Sample und dem Text wohl mein Lieblingstrack. Und Morgan Freeman erklärt den Jungs dann noch über’s Telefon, wie die heutige HipHop Welt so funktioniert. Zusammen mit einer Instrumen-tal CD als Bonus freue ich mich über dieses Comeback, auf dem sich das Quartett auf dichtes Storytelling, den Schuss Ironie und gute Beats zurückbesinnt und auf neuzeitlichen, überflüssigen Schnickschnack glücklicherweise verzichtet.

www.myspace.com/soulsofmischiefwww.hieroglyphics.com

Various: Farside 1.0(farside records)

Das Ruhrgebiet präsentiert sich 2010 als Kulturhauptstadt Europas, und so meldet sich die Farside Familie mit ei-ner Retrospektive ihres Dortmunder Labels zu Wort. In Kooperation mit seinen Freunden Winni Petersmann (on the rock) und Oliver „Olski“ von

Felbert (Melting Pot Music) startete Ingo Sänger 2006 die erste Farside Vinyledition. Seitdem sind vierzehn Vinyl-12“es ent-standen, die allesamt irgendwo im deepen House Universum angesiedelt sind und auch Dub-, Soul-, Hip Hop- oder Detro-it-Einflüsse aufweisen. Gemeinsam mit seinem Westpark Unit-Partner Herb LF präsentiert Ingo Sänger einen 60-minütigen Einblick in die Arbeit von Farside Records. Hierfür wurden 15 Tracks ausgewählt und zu exklusiven Clubversionen editiert. Zusätzlich gibt es als Bonus die komplette Farside 1.0 Vinyl EP im MP3 Format. Westpark Unit liefern neben dem heissen Intro mit „Blaxrotation Suite Mix“ einen lässigen Percussion Grower, präsentieren „Stoned Love“ in einer live eingespielten Version von Patchworks und erforschen den Funk im Deep House mit ihrem grössten Hit „Jeepah“ und dem Bonus „Feel This! Dub“. Henry L aus Köln, den ich bisher als Henree kannte, überrascht mich hier mit drei supergroovigen Tracks, während der Düssel-dorfer Matt Flores in vier Stücken eine interessante Bandbreite zeigt. Elina Monova hat den Soul, The Offsetters und Herb LF ergänzen das Spektrum, bevor Islands Produzent Asli mit sei-ner „Springsequence“ ein wunderbares Outro zelebriert. Habe seit St.Germain’s Meilenstein „Boulevard“ (1995) nicht mehr soviel Freude an diesem Sound gehabt. Cool!

www.myspace.com/farsiderecordswww.farside-records.de

Juri Gagarin: Cobra(audiolith)

Der Biss einer Cobra ist tödlich. Ihr Gift ist ein starkes Neurotoxin und wirkt direkt auf das zentrale Nerven-system, wo es das Atemzentrum lähmt und Herzstillstand verursacht. Durch den Biss kann das Opfer gelähmt oder

getötet werden. Auf diesem Weg tötet die Cobra nicht nur an-dere Schlangen sondern vor allem Vögel und Affen. Und laut Pressetext „ist ein gutes Album wie eine Cobra: Es trifft dich heftig und direkt!“ Mit dem gleichnamigen britischen Sport-wagen hat das auf dem prolligen Cover abgebildete Auto aller-dings wenig gemein. Egal. Nachdem im Jahre 1990 Kasachstan seine Souveränität innerhalb der UdSSR erklärt hat, emigrieren Sergej Halosin und Arnold Kinzel von dort aus ins gerade wie-dervereinigte Deutschland. In Hamburg gestrandet, gründen sie Juri Gagarin und ihr zweites Album „Energia“ verhilft ihnen zum Durchbruch. Nun greift die besagte „Cobra“ an, Friederike „Flicke“ Herr gehört als Texterin und Sängerin inzwischen fest zur Crew – und das zahlt sich aus. Ihr melodischer Gesang gibt den Kosmonauten einen völlig neuen Sound und bereichert den knarzend groovigen C64-Elektro-Pop auf ganzer Linie. Vor allem „Whip“, „Plot“ sowie die erste Single „Wet Dreams“ sind nahezu perfekt für ausgelassene Partynächte. Mit Ashi (Capta-in Capa) auf dem 80s angehauchten „Flashgold“ an den Vocals, Bratze auf „Take Over“ und der Frittenbude als Edit-Meister bei „Friction“ geben sich auch drei Label-Kollegen die Ehre. Und so kicken die elf Tracks hier in guter alter bratziger Technoma-nier und laden zum Raumkapselraven ein!

www.myspace.com/jurigagarinwww.jurigagarin.net

www.audiolith.net

Roland Grieshammer

Rolys Silberscheiben des Monats

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Johannes HoneckerRechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht

Badensche Straße 33D-10715 Berlin

TEL (030) - 86 20 17 87 FAX (030) - 86 20 17 86

e-mail: [email protected]

cooltour

Page 12: Umdenk- statt Strafprozess gefordert - Hanfjournal€¦ · als neu. Als im Frühjahr 1998 in einem Kommissionsbericht zur Bewertung des Gefahrenpotenzials von Drogen unter Leitung

W ie alle aktiven Hanffreunde wissen, wird auch in diesem Jahr der Hanftag in Berlin am 08.05.2010 stattfinden.

Um 15 Uhr versammeln sich alle Teilnehmer vor dem Branden-burger Tor, um unter dem Motto „Natur pur!“ friedlich für die Legalisierung von Marihuana zu demonstrieren.

Dass eine solche Demonstration dafür Sorge tragen möchte, ihre Anliegen einer breiteren Schicht zu offerieren, sollte im Sinne der Er-findung liegen und allen Teileneh-mern bewußt sein. Um sich dem-entsprechend auf ein solches Event vorzubereiten, bittet das Hanfwerk um eure Mithilfe. Erstens ist natürlich euer Erscheinen von dringender Not-wendigkeit, um eine Wiederholung des Events zu garantieren, aber vor allem um die gewünschten Verände-rungen hervorzubringen. Zweitens ist ein entsprechendes Verhalten an den Tag zu legen, so dass kein Unbeteiligter sich in seiner Freiheit eingeschränkt oder sogar unangenehm durch flegelhaftes Verhalten gestört wird. Drittens ist eine wirksame Präsentation unserer Anliegen von absoluter Dringlichkeit. Hier seid wieder ihr gefordert, um mit frechen, wohlformulierten Anspielungen euren Wünschen Ge-hör zu verschaffen.

Slogans auf Pappkartons wie „Kein Kampf ohne Hanf“ sind leider nicht sonderlich werbewirksam und suggerieren ausser-dem ein falsches Bild unseres Anliegens in der Öffentlichkeit,

weshalb man auf so etwas verzichten sollte. Überlegt euch eher sinnvolle und treffende Argumente, die schnell erfassbar sind und nicht in den falschen Hals geraten können. Schreibt diese auf Banner, Poster und T-Shirts und tragt sie mit guter Miene durch die Manege der Stadt.

Besorgt euch bunte Klamotten und verkleidet euch, wenn euch

danach ist, aber achtet auf das Vermummungsverbot. Ein nicht zu verachtender Vorteil ist die Tatsache, dass die Wissenschaft mittlerweile auf unserer Seite ist, da sie sich objektiv überzeugt hat. Wer also Möglichkeiten und Wissen besitzt, Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien leicht zugänglich zu präsentieren, ist auch hierzu herzlich aufgerufen.

Ebenso wäre ein Stammbaum der größten Prohibitionisten und deren fadenscheinige Tiraden im Bezug auf ihre eigene wirtschaftliche Präsenz ein schönes Anschauungsbeispiel für Nichtdemonstranten.

Um euch das kreative Gestalten schmackhafter zu machen, prämieren wir den innovativsten Auftritt mit einem famosen Überraschungsgimmick! Seid ihr bereit?

Wer sich sowieso in der Lage fühlt, uns bei den Vorberei-tungen des Hanftags unter die Arme zu greifen, möge sich bitte per Mail bei [email protected] melden. Tatkräftige Legalisierer

sind immer herzlich dazu eingeladen, sich an allen Aktionen der E.L.F und des Hanfwerks zu beteiligen.

Je mehr desto besser.Das Hanfwerk erhofft sich einen groß-

en, schönen und erfolgreichen Hanftag 2010 und marschiert in seinen Gedan-ken mit über einer Millionen Mitstrei-tern auf dieser Welt, die das gleiche An-liegen haben.

Lasst uns mit ihnen gemeinsam an ei-ner Leine reissen, damit endlich die notwendigen Gesetzesän-derungen Anklang bei den Verantworlichen finden und nicht wie eh und je von diesen, in Achtlosigkeit oder aus Angst Wäh-lerstimmen zu verlieren, weggeschmettert werden.

Nur wenn sich eine einheitliche, vernünftige Lobby formiert, die ihre Wünsche selbsterklärend einfordert, werden die Regie-rungen auf unsere Angebote eingehen müssen.Legalize!

16. - 18. April 2010 @ Halle 5, Messe BaselCannaTrade 2010 10 Jahre CannaTrade

Die vielen positiven Rückmeldungen der Aussteller sowie Besucher hat die Messeleitung davon überzeugt, auch im Jahr 2010 in Basel zu logieren. So feiert die CannaTrade ihr zehnjäh-riges Jubiläum in der Halle 5 auf mehr als 5000 m² Fläche, wo über 100 Aussteller aus aller Welt ihre Produkte und Dienst-leistungen präsentieren.

Bereits im Januar war die Zahl der Anmeldungen höher als die ganze Messe 2009, und so werden in diesem Jahr mehr als die üblichen 10.000 Besucher erwartet. Auf dem 2. Stock zieht sich eine Galerie rund um die ganze Messe. Dort ist die be-

liebte Piazza mit Hanfbar und Hanf-Food-Corner stationiert. Besucher und Aussteller können sich auf ein grosses Angebot an Getränken und Esswaren aus Hanf freuen, und zugleich ei-nen wunderbaren Ausblick über die ganze Messe geniessen.

Zudem finden auf der Galerie weitere Highlights wie zum Beispiel die 1. Schweizermeisterschaft im „Grow-a-Million“ statt. In einer grossen „Hanf-Ecke“ zeigen Aussteller verschie-dene Möglichkeiten für die Verwendung von Hanf als ökolo-gischer und wirtschaftlicher Rohstoff. Medizin- und Patienten-gruppen informieren über die Verwendung von Hanf in der Medizin. Gleich daneben befindet sich der Showraum, in dem im Jahr 2010 verschiedene Redner zum Thema Rohstoff, Me-dizin und Hanf als Genussmittel Vorträge und Diskussionen führen.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder den CannAwards – die Preisverleihung für das innovativste Hanfprodukt in den Ka-tegorien Natur, Paraphernalia und Garten.

Für das 10-Jahre-Jubiläum werden die Preise gesenkt, so wird der 3-Tagespass zum Preis eines 2-Tagespass angeboten (CHF 29.- statt 39.- / EUR 20.- statt 26.-). www.cannatrade.ch

23. - 25. April 2010 @ Convention Center Los Angeles THCexpo

Seit in Kalifornien medizinisches Marihuana im Jahr 1996 le-galisiert wurde, hat sich viel getan. In einigen großen Städten gibt es eine wahre Flut an Medical Dispensaries, Los Angeles führt diese Statistik mit geschätzten 1800 Hanfapotheken an. Allerdings gab es all die Jahre keine Hanfmesse in Kalifornien, was bei einem jährlich geschätzten Marktwert der Grasernte von über 35 Milliarden US$ eine Farce ist. Nachdem die öf-fentliche Meinung über Cannabis in den USA mittlerweile umgeschwenkt ist, wurde im letzten Jahr zum ersten Mal die THCexpo in Los Angeles abgehalten und schlug ein wie eine Bombe.

Über 40.000 Besucher besuchten die erste Ausgabe einer Mes-se, die dieses Jahr verspricht, noch größer zu werden. Auf die erste THCExpo kamen über 300 Aussteller, die ihr breites Sor-timent auf 50.000 m² präsentieren konnten. Anders als auf un-seren Messen beherrscht der medizinische Aspekt einen groß-en Teil der THCExpo, selbst Ärzte und andere medizinische Einrichtungen sind mit zahlreichen Ständen vor Ort. So wird vom 23. bis 25. April das L.A. Convention Center wieder Treff-punkt für Hanfkultur-Schaffende, Cannabis-Patientinnen und Patienten sowie Potheads sein. Auch internationale Besucher sind willkommen und können sich als Nicht-Amerikaner in Kalifornien ein Rezept für medizinisches Marihuana ausstel-len lassen. Der Eintritt zur Messe kostet schlappe 10 Dollar und die Rezeptgebühr bewegt sich zwischen 50 und 100 Dollar.www.thcexpo.com

P.S. Aus organisatorischen Gründen gibt es die versprochene Überraschung im nächsten Monat …

Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus …

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Page 13: Umdenk- statt Strafprozess gefordert - Hanfjournal€¦ · als neu. Als im Frühjahr 1998 in einem Kommissionsbericht zur Bewertung des Gefahrenpotenzials von Drogen unter Leitung

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Pandemie – Auf Messers Schneide ...... erweitert das Grundspiel auf allen Ebenen. Es gibt zusätz-

liche Rollen, Ereigniskarten und einige Szenarien, die die Spie-ler vor neue Herausforderungen stellen.

Zur Erinnerung: Pandemie ist das Spiel, bei dem die Spieler gemeinsam versuchen, die Welt vor dem Untergang zu retten, denn allzu schnell breiten sich die Seuchen aus.

Während das Grundspiel nur vier Spielern vorbehalten war, sind es jetzt fünf. Je nach Anzahl an Epidemiekarten, die in den Kartenstapel gemischt werden, umso schwerer ist es zu gewinnen. Wer es also legendär mag, kann es nun mit sieben Epidemien aufnehmen. Wer das immer noch zu einfach findet, kann ja statt simpler Epidemiekarten, die Erweiterung „viru-lenter Stamm“ spielen. Da hat jede Epidemie eine zusätzliche Auswirkung. Die zweite Erweiterung heißt „Mutation“, das bedeutet, eine fünfte Seuche kommt ins Spiel und die Spieler müssen wie bei den anderen Seuchen auch, ein Gegenmittel entdecken. Wem das weiterhin zu läppisch ist, kann ja beide Erweiterungen zusammen spielen. Bleibt noch eine Erweite-rung übrig.

Der „Bioterrorist“ spielt alleine gegen den Rest. Wie bei Scot-land Yard schreibt er geheim auf, wo er sich befindet und was er macht, steht er gemeinsam mit einem Spieler auf einem Feld, muss er sich zeigen, also seine Spielfigur auf den Plan stellen. In dem Moment läuft er Gefahr, gefangen genommen zu werden. Auf der anderen Seite hat er nichts anderes zu tun, als überall auf der Welt seine Seuche zu verteilen und gleich-zeitig die anderen Spieler daran zu hindern, das Gegenmittel zu entdecken. Außerdem kann er die Forschungslabore zerstö-ren, die zum einen das Reisen erleichtern, zum anderen für die Gegenmittelentdeckung notwendig sind. Der Bioterrorist ge-winnt, wenn die anderen verlieren, aber nur, wenn mindestens einer seiner Seuchenmarker noch auf dem Feld ist. Sollte dies nicht der Fall sein, verlieren alle. Die Spieler gewinnen wie immer, wenn sie Gegenmittel aller Seuchen entwickelt haben. Schaffen es die Spieler, die Bioterroristenseuche auszurotten, scheidet der Bioterrorist aus.

Mit all den Erweiterungen, neuen Rollen und Ereig-nissen eröffnen sich ge-nug Optionen, dass „Pandemie“ auch in den nächsten Jahren nicht

langweilig wird. Denn noch immer ist es schwer genug, fünf, sechs oder gar sieben Epidemien zu überstehen. Auf alle Fälle ist und bleibt auch „Auf Messers Schneide“ spannend. Und das allerbeste? Für jede Seuche gibt es Petrischalen. Sind zwar nur aus Plastik, trotzdem schick. Fehlen eigentlich nur noch Gummihandschuhe und Gesichtsmasken und man würde sich wie ein echter Seucheneindämmungsexperte fühlen.

Mariadas Profi-SpielDabei handelt es sich nicht um die Mutter Jesu sondern um

jene Figur, die schon Friedrich das Fürchten lehrte. Also Ge-schichtsunterricht ist angesagt: 1740, Österreichischer Erbfol-gekrieg. Im Krieg befinden sich Österreichs Maria Theresia auf der einen, Preußen, Frankreich, Bayern und Sachsen auf der anderen Seite. Nur die Pragmatische Armee, ein Zusammen-schluss aus Niederländern, Hannoveranern und Briten, ist in Flandern mit Maria Theresia verbündet, das heißt, sie kämp-fen gemeinsam gegen die Franzosen. Aufgeteilt werden die Staaten folgendermaßen: Ein Spieler repräsentiert Maria, einer Frankreich sowie Bayern und der Dritte im Bunde Preußen, Pragmaten und Sachsen. Nicht wundern, das funktioniert, ob-wohl Preußen gegen und die pragmatische Armee mit Maria spielen.

Der Spielplan ähnelt dem von Friedrich, das heißt Städte beziehungsweise Festungen sind durch Straßen miteinan-der verbunden und müssen erobert werden. Sobald es einer Großmacht gelingt, alle eigenen Siegpunktmarker auf den Spielplan zu bringen, hat sie sofort gewonnen. Dazwischen lie-gen aber ein paar Stunden Spielzeit. Wobei Maria flotter und kämpferischer ist als Friedrich. Außerdem sammelt man auch bei weitem nicht so viele Kampfkarten, bevor man sich ins Schlachtgetümmel wirft. Überhaupt hat Richard Sivél ein paar Änderungen des Spielablaufs eingeführt, die Maria zu einem Superspiel machen. Vor allem, weil es noch immer relativ we-nig gute Drei-Personen-Spiele gibt.

Also zum Spielablauf: Jeder versucht seine Armeen strate-gisch so zu platzieren, dass er zum einen keine eigenen Fes-tungen verliert und zum anderen gut angreifen kann, um gegnerische zu erobern. Armeen werden zu Spielbeginn einer bestimmten Anzahl von Generälen zugeteilt, die sich über den Spielplan bewegen. So schieben sich nicht unzählige Armeen über den Plan und alles bleibt schön übersichtlich. Zum Kampf kommt es, sobald sich zwei verfeindete Generäle in nebenein-anderliegenden Städten gegenüber stehen.

Die Kämpfe verlaufen nach gewohntem Muster. Der Spiel-plan ist in Rechtecke unterteilt, die unterschiedliche Skatblatt-Symbole zeigen. Je nach dem, wo der kämpfende General steht, spielen die Kontrahenten abwechselnd die Karten der entsprechenden Farbe aus. Sobald ein Spieler keine Karte mehr legen kann oder will, zieht er sich zurück. Wie weit geben die Karten vor. Außerdem verliert er die gleiche Anzahl Armeen, die er auf seinem Armeebogen abstreicht. Diese sogenannten Technischen Karten brauchen die Spieler aber auch um neue Truppen und Trosse zu kaufen. Letztere können von feind-lichen Spielern ebenfalls geschlagen werden. Und ohne Tross werden die Armeen im Feindesland Runde für Runde dezi-miert. Und zu guter Letzt kann man mit diesen Karten auch Politik betreiben.

Zu Beginn jeder Runde werden zwei Politik-Karten (PK) auf-gedeckt, die von den Großmächten Preußen, Österreich, Fran-

kreich und Pragmatische Armee ersteigert werden können. Wer die höchste Punktzahl hat, darf sich eine davon nehmen und setzt sie sofort ein. Entweder um sich zu verbessern oder die Gegner zu schwächen. Diese Karten ersetzen die Schick-salskarten aus Friedrich. Somit entfällt der enorme Glücksfak-tor, wann ein Land ausscheidet.

Und wer gewinnt nun? Derjenige oder diejenigen, die am Ende eines Zuges keine Siegpunktmarker mehr in der eigenen Box haben. Diese Marker werden zu Beginn des Spiels dort hineingelegt und im Laufe des Spiels auf den Plan gebracht. Und zwar durch Festungseroberungen, wenn man mindestens drei feindliche Armeen besiegt oder durch Auswirkungen der Politik-Karten. Dementsprechend landen sie auch wieder in der Box, wenn man Festungen oder im Kampf verliert und na-türlich auch durch die PK.

Längstens werden 12 Runden gespielt. Dann gewinnt, wer die wenigsten Minuspunkte hat. Und die hat derjenige, der in den vier Winterphasen (nach jeder dritten Runde) in der Sum-me die wenigsten Armeen in seinem Siegpunktpool hatte.

Maria ist spannend vom Anfang bis zum Ende. Jeder hat die Chance zu gewinnen, wobei es gerade für Maria vor allem um die Verteidigung der eigenen Festungen geht. Doch auch sie kann nur gewinnen, wenn sie Schlachten gewinnt oder feind-liche Festungen erobert. Für die anderen gilt, schneller als die anderen Österreichs Festungen zu erobern und keine an Maria zu verlieren. Preußen muss sich noch um die österreichisch be-setzten Festungen in Schlesien kümmern und Frankreich setzt sich in Flandern mit der Pragmatischen Armee und kämpft in Böhmen gemeinsam mit den Bayern gegen Österreich.

Für alle, die Friedrich nicht kennen, aber Strategiespiele mit einer guten Portion Kartenglück mögen, denen sei Maria emp-fohlen. Aber auch für „Maria“ gilt, genügend Zeit für eine Partie muss mitgebracht werden, denn je länger Maria den Angriffen trotzt, umso eher ziehen die Stunden ins Land. Un-sere Partien dauerten zwischen knapp drei und sechs Stunden. Aber spannend waren sie allemal.

MariaAutor: Richard SivélVerlag: HistogamesSpieler: 2-3Alter: ab 12Dauer: mindestens 2-3 Stunden

Pandemie - Auf Messers SchneideAutor: Matt Leacock & Tom LehmannVerlag: Pegasus SpieleSpieler: 2-5Alter: ab 10Dauer: ca. 45 Minuten

Was für ein Jahreswechsel. Kalt und weiß. Soviel Schnee hat es in Berlin wahrlich schon lange nicht mehr gegeben. Die richtige Zeit, um zu spielen. Das entspannt und ist je nach Spiel mal lustig, mal spannend

und manchmal auch beides. Wie zum Beispiel bei „Pandemie“, jenes Spiel, das 2008 in Essen für Furore sorgte. „Auf Messers Schneide“ ist die erste Erweiterung. Diese und „Maria“, das Nachfolgespiel von „Fried-rich“ (02/05), stelle ich euch in dieser Ausgabe vor. Kerstin Koch

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#113 15

Markus (20) aus Berlin fragt:„Hi Kascha,ich habe mir in den letzten Monaten immer ein paar Samen aus dem Gras gesammelt, wenn dort welche drin waren. Jetzt wür-de ich gerne mal probieren, ein paar davon auf dem Balkon einzupflanzen. Wann ist dafür eine gute Zeit und wie erkenne ich ob das eine weibliche Pflanze wird?“

Kascha antwortet:„Hallo Markus,ich muss dich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass der An-bau von Hanf in Deutschland verboten ist und du dich, auch wenn es nur ein oder zwei kleine Pflänzchen werden, trotzdem strafbar machst. Deshalb kann ich dir leider keine Anbauhin-weise geben. Üblicherweise wird Hanf beim Outdooranbau (also mit Son-nenlicht, denn bei Indooranbau mit Lampen spielt die Jah-reszeit wegen konstanter Temperatur und gesteuerter Be-leuchtung keine Rolle) ab Ende März bis Ende April ausgesät. Wichtig ist dabei aber, dass die Pflänzchen keinen Frost mehr bekommen. Wenn der Winter lang ist, ziehen einige Züchter ihre Pflänzchen schon in kleinen Töpfen auf dem Fensterbrett vor und stellen oder pflanzen sie nach draußen, wenn die Nächte dauerhaft frostfrei bleiben. Nach ein paar Wochen, wenn die Pflanzen groß genug sind, fangen die Männchen an, sich von den Weibchen vor allem durch den Bau der Pflanze zu unterscheiden. Männliche Pflan-zen wachsen viel verzweigter als die Weibchen, welche an einem Stiel gerade nach oben wachsen und die Blütenansätze direkt am Stiel haben. Die weiblichen Blüten erkennt man an ihren Blütenblättern mit den feinen Blütenhaaren. Männliche Blüten sind eher kelchförmig und enthalten Pollen, die man vermeiden sollte, wenn man nicht möchte, dass die weiblichen Pflanzen befruchtet werden und Samen ausbilden. Außer-dem enthalten die männlichen Blüten kein THC und sind für Rauschzwecke völlig ungeeignet. Mit etwas Übung erkennt man den Unterschied recht schnell, und viele Züchter legen Wert darauf, die männlichen Pflanzen frühzeitig zu entfer-nen.“

Nadine (23) aus Oldenburg fragt:„Hi Kascha,ich habe ein bisschen Gras von meiner Ernte vom letzten Herbst eingefroren und möchte mir nun etwas davon auftauen. Muss ich dabei irgendetwas beachten oder kann nichts schief gehen? Ich habe es vorher in kleine Beutel gepackt, damit ich es ein-zeln auftauen kann, und es liegt jetzt seit ungefähr 4 Monaten im Gefrierschrank. Die Temperatur war auf -18 Grad gestellt, falls das irgendwie wichtig ist.“

Kascha antwortet:„High Nadine,schief gehen kann immer etwas, du hast dich aber schon ein-mal ganz gut vorbereitet. Dadurch, dass du das Gras einzeln eingefroren hast, stellst du schon mal sicher, dass das Gras, das im Gefrierschrank bleibt, auch nicht weiter durch die Entnah-me einer Portion beschädigt wird. Wie du weiter vorgehst, hängt von einigen Faktoren ab, zum Beispiel, ob das Gras vor dem Einfrieren getrocknet war, und ob du es in einem Vakuum verpackt hast. Vakuumverpacktes, getrocknetes Gras kann man meist einfach in der geschlossenen Tüte auftauen. Ansonsten wird meist empfohlen, in der geöff-neten Gefriertüte oder auf z.B. einem Handtuch ausgebreitet aufzutauen. Dabei kann man auch eine Heizung oder einen Ofen zur Unterstützung benutzen. Es ist aber schonender, ein langsames und gut belüftetes Auftauen in einem nicht zu feuchten Raum bei Zimmertemperatur zu ermöglichen. Das

sollte etwa einen Tag dauern, je nachdem, wie groß die Portion ist. Gerade wenn es mehr als 10g sind, macht es auch Sinn, das Gras ein wenig auszubreiten zum Auftauen, damit es nicht so ein großer Klumpen ist.Die schlimmste Folge durch Feuchtigkeit stellt nicht, wie viele denken, die manchmal etwas veränderte Konsistenz der Cannabisblüten dar. Dafür kann es dir, wie auch beim Trock-nen schon, passieren, dass das Gras schim-melt. Dann kannst du es nicht mehr rauchen und solltest es wegwer-fen, deshalb achte beim Auftauen vor allem darauf, dass sich keine Feuchtigkeit staut und die Blüten äußerlich gut abtrocknen.“

Micha (19) aus Frankfurt fragt:„High Kascha,ich habe mal eine Frage. In meinem Gras sind in letzter Zeit immer ziemlich viele Stängel. Manchmal, wenn ich für 50 oder 60 Euro kau-fe, sind in dem Beutel fast ein halbes Gramm nur Stiele. Jetzt wollte ich mal fragen, ob ich damit noch irgendetwas anfangen kann? Wenn da auch Wirkstoff drin ist, kann man die dann auch klein schneiden und rauchen? Ich habe mittlerweile eine ganze Menge gesam-melt und weiß nicht, was ich damit tun soll, oder soll ich sie einfach wegschmeißen?“

Kascha antwortet:„Hallo Micha,das mit den vielen Stängeln ist ärgerlich, aber immer noch bes-ser als wenn im Gras Brix oder sogar Blei enthalten ist, um es schwerer zu machen. Nun ist THC bei der Hanfpflanze aller-dings nur in den Blüten, den Blattspitzen und den Harzdrüsen enthalten. Solche Harzdrüsen finden sich zum Teil auch am Stiel, diesen aber mit zu rauchen lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Erstens sticht einem das schnell mal ein Loch in den Joint und zweitens raucht man dann eine ganze Menge Holz ohne nennenswerten Effekt. Wenn du die Stiele aber schon ein-mal gesammelt hast, hier zwei Möglichkeiten, was Leute damit so machen:

1. HanfschnapsDazu werden die Stiele, so wie sie aus dem Gras geholt wer-den, einfach in eine Flasche hochprozentigen Schnaps (Wodka, Rum, o.ä.) eingelegt, die an einem einigermaßen warmen Platz (z.B. auf dem Fensterbrett) steht. Dabei löst sich das THC lang-sam im Alkohol und nach einer ganzen Weile hat man dann einen Hanfschnaps. 2. HanfbutterDazu nimmt man sich eine größere Menge Stiele und erwärmt Butter bis sie flüssig ist. Die Stiele eine Weile in die warme But-ter legen, dann mit einem Sieb wieder heraus holen. Das THC hat sich im Fett gelöst und man hat eine hanfige Butter zum Backen oder so aufs Brot schmieren, die je nach Anzahl und Qualität der Stiele auch einen leichten bis stärkeren Effekt hat.Du siehst also, bei einem eher geringen THC-Anteil lohnt es sich eher zu extrahieren, als die Stiele so zu rauchen, du verlierst aber auch nicht all zu viel, wenn du sie einfach weg wirfst.“

Die Hanfberatung im HanfJournalErste Hilfe für Kiffer [email protected]

Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

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Kommentar:

So‘n SpiceTrügerische Kräutermischungen

Nicht mit uns!V or einigen Tagen klingelte das Telefon der Redaktion. Am anderen Ende meldete sich ein

Ladenbesitzer aus dem Großraum München, dessen Grow- und Headshop aufgrund des Verkaufs von legalen Kräutermischungen ins Visier der Ermittler geraten war.

Diese Kräutermischungen enthielten keines der verbotenen Cannabinoide, es sei aber „ein offenes Geheimnis“, dass andere, noch nicht im BtmG erfasste Cannabinoide, darin enthalten seien.

Unser diensthabender Redakteur wies den Ladenbesitzer dann auf die moralische Verant-wortung hin, die der legale Verkauf von künstlichen Cannabinoiden mit sich bringe. Zwar kann das Hanf Journal es nicht gutheißen, wenn die Staatsgewalt in Bayern wieder einmal Grow-und Headshops ohne rechtliche Grundlage durchsucht, auf der anderen Seite ist es ein ebenso offenes Geheimnis, dass süddeutsche Polizeibehörden genauso reagieren, wenn sie herausgefordert werden. Spice und Co sind es nicht wert, das Hanf Journal wird sich nie für eine Legalisierung des „Assi-Grases“ einsetzen. Bisher ist auch noch niemand auf die Idee gekommen, einen kleinen Teil der Riesengewinne aus den Spice Verkäufen für eine humanere Drogenpolitik einzusetzen und sie dem DHV oder dem VfD zur Verfügung zu stellen. Bei den Kräutermischungen geht es schlichtweg um Profit ohne Beratung, Warnungen oder Konsu-mentensicherheit. Auch künstliche Cannabinoide gehören kontrolliert, nicht jedoch verboten. Wer sie unkontrolliert verkauft, ohne sie zu deklarieren, handelt verantwortungslos und ver-dient die Unterstützung der Hanfszene in unseren Augen nicht.

Ist es so schwierig, eine erlaubte Substanz zu deklarieren, damit potentielle Konsumenten auch wirklich wissen, was sie kaufen? Gerade so etwas würde dem Gesetzgeber die Sinnlo-sigkeit immer neuer Verbote vor Augen halten und hätte der Diskussion um Spice viel Schärfe genommen.

Egal welches Hobby du betreibst, welchen Sinn dein Leben hat oder womit du dir sonst noch so deine Zeit vertreibst - du wirst ja hoffentlich nicht so verrückt sein und arbeiten - ein Problem wirst auch du immer haben: Irgendwann klingelt der Wecker und es heißt aufstehen. Nicht schön, nicht gut, aber kommt halt doch immer wieder einmal vor. Damit du dabei nicht mehr so alleine bist, helfen dir deine grossstadtsurvivor und präsentieren die Lösungen, um endlich bis 18 Uhr ausschlafen zu können.

Drei einfache Regeln, die ein Aufstehen verhindern1. Wecker richtig platzieren: Wer seinen Wecker einfach in das Zimmer seines Mitbewoh-ners stellt, wird selbst nicht von dem Lärm geweckt, kann aber in Anspruch nehmen, dass statistisch gesehen gleich viele Menschen wach sind (dies ist auch ein gutes Beispiel, war-um Mathe doch Sinn macht). Aber Achtung: Solltest du einen eigensinnigen Mitbewohner haben, ist es ratsam, fünf bis sechs Wecker in seinem Zimmer zu verstecken, nicht dass er einfach weiterschläft.2. Außenwelt eliminieren: Wer kennt das nicht: Es ist gerade l7:30 Uhr, du wälzt dich ge-mütlich im Bett hin und her und bist gerade dabei nochmals einzuschlafen, da klingelt das Telefon (Eltern!!), die Haustür (Postbote) oder der Computer (Skype) und zwingt dich aus dem Bett und zur Kontaktaufnahme mit anderen Menschen. Das muss nicht sein! Wer vor dem zu Bett gehen, alle Geräte schön in der Badewanne einweicht, natürlich um sie am nächsten Tag gründlich zu reinigen, wird merken, wie erholsam ein langer Schlaf sein kann. 3. Sinnvolle Ausgangssituationen schaffen: Wer frühzeitig mitdenkt, kann unangenehme Situationen vermeiden! Das klingt banal, ist aber ziemlich effektiv! Wer zum Beispiel erst gar nicht ins Bett geht, muss auch gar nicht aufstehen. Dank Crystal-Meth auch wochenlang ohne Probleme möglich ... schöne neue Welt.

Die besten Ausreden„Aber ich dachte, dass ich mit meinem Schönheitsschlaf ihrer Forderung nach Verbesse-rung der Außendarstellung nachkomme!“„Aber ich war dieses Jahr schon mal pünktlich.“„Ich dachte mir, ich arbeite heute mal von zu Hause aus - im Betrieb kann ich mich immer so schlecht konzentrieren, vor allem wenn sie mich immer so anschreien.“„Mein doofer Mitbewohner hat einfach meinen Wecker geklaut.“„Ich hatte gestern Nacht mit so vielen Menschen Sex und ich kann die Namen von denen immer noch nicht auswendig - aber ich hab sie mir alle aufgeschrieben, damit ich sie heute auf Arbeit lernen kann. Das hat leider ein bisschen gedauert.“„Ich bin nicht zu spät, ich fühl mich heute nur so australisch.“„Entschuldigung, aber meine Frau gebar heute in der früh in unserem Ehebett ein Kind, im Zug hierher musste ich einen Selbstmordattentäter überzeugen, dass es Gott gar nicht gibt und er seine Bomben besser an Israel verkauft und auf dem Weg von der Haltestelle ins Büro musste ich noch kurz die Hells Angels von dieser Oma wegprügeln ... ich hoffe diese zehn Sekunden Verspätung wirken sich nicht zu schlimm für mich aus.“

So, wer jetzt noch aufsteht, ist selber schuld, wir haben unser Bestes gegeben.Eure grossstadtsurvivor

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#113 16gss

liegen gebliebenschöner schlafen mit den grossstadtsurvivorn

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d ie Geschichte der Welt ist die Geschichte der Kriege zwi-schen Geheimbünden ...

Segas neuestes Actionspektakel „Bayonetta“ handelt von den Kriegen zwischen den Lumen Sages und den Umbra Witches, die seit Jahrhunderten im Geheimen, so für das Gleichgewicht der Welt sorgen. Heldin „Bayonetta“ ist eine mächtige Hexe der Umbra Witches die unter Amnesie leidet.

Dass das Gleichgewicht der Mächte durch Einwirken von der andern Seite umgestürzt werden soll, erklärt sich von selbst. Wie die 500 Jahre umspannenden Geschichte um die nur mit ihrer Haartracht bekleideten Titelheldin erzählt wird, sprengt die Dimension des in Worte Fassbaren. Der Director der erfolg-reichen „Devil May Cry“ und „Viewtiful Joe“ Serien Hideki Kamiya liefert mit „Bayonetta“ sein Meisterstück und gleich-zeitig den Beweis ab, dass er vollends durchgeknallt ist. Die mit allen weiblichen Reizen bestückte Sex-Hexe zieht alle Register, was Leveldesign, Gegnergestaltung, Humor und Präsentation betrifft und bietet selbst ausgebufften Profizockern mehrere atemlose Momente. Was einem allein vom grafischen Aspekt rein künstlerisch geboten wird, müsste sogar Salvador Dali be-eindrucken können.

Das Spiel ist ein typisches Hack´n Slay Adventure, welches die Protagonistin stehts von allen Seiten darstellen kann, wäh-rend sie ihre Feinde vermöbelt. Über Tastenkombinationen entfacht ihr ein Feuerwerk des Zauber-Kung-Fu´s, deckt und kontert die Angriffe der Gegner und sammelt deren wertvollen Überreste ein, um diese in düsteren Portalen bei eurem zwie-lichtigen Auftraggebern gegen neue Fähigkeiten und Waffen einzutauschen.

So erhaltet ihr im Verlauf des Spiels zusätzlich zu den vier verzauberten Handfeuerwaffen, die ihr an „allen“ Extremitäten tragt, noch eine Peitsche, Krallen, Pump-Gun`s und ein Samu-raischwert.

Da jede Waffe untereinander verknüpfbar und mit individu-ellen Combos ausgestattet ist, bieten sich hunderte verschie-denartiger Moves, die euch die wohlgeformte Schönheit in allen erdenklichen Positionen präsentieren. Da sich das He-xengeschnetzelte jedoch vor dem Ableben gehörig zur Wehr setzt, nutzt ihr neben brachialer Waffengewalt ein gehöriges Trickrepertoire aus dem Zauberkessel, das euch die Fähigkeit zur Verwandlung in eine Pantherkatze, eine Krähe und eine Fledermaus ermöglicht sowie dem wichtigsten Trick, die Witch Time. Diese wird bei erfolgreichem Ausweichmanöver getrig-gert, verlangsamt die Zeit und dreht das Farbschema des oh-nehin schon spektakulär Dargestellten ins Negative. Da sich

die gesamte Spielewelt extrem surrealistisch gestaltet und oft den gewohnten physikalischen Gesetzten trotzt, bekommt ihr neben einem perfekt spielbaren Hexenabenteuer einen optisch anspruchsvollen Drogenrausch dazu geliefert.

Die Gestaltung der Gegner ist dabei ebenso illuminierend wie direkt aus dem Himmelreich gegriffen. Und das ist wörtlich zu nehmen. Neben den hell leuchtenden, Standard Engelser-scheinungen, die wie ihr mit unterschiedlichen Waffen sowie Instrumenten ausgestattet sind und damit euer Dasein been-den wollen, trefft ihr regelmässig auf haushohe Endbosse, die einem durch ihre eindrucksvolle Gestaltung länger als der ge-wöhnliche Obermotz in Erinnerung bleiben. Güldene, filigrane Verzierungen schmücken die marmorweissen, wundervollen Wesen aus den Wolken - solange bis man ihnen mit einem riesigen, haarigen Höllenhund ihre Sterblichkeit beweist und durch eine 500 Gigatonnen-Beißattacke ihr Innerstes nach aus-sen kehrt. Lecker.

Da einem die richtigen Taktiken mancher Himmelsschergen nicht sofort auffallen könnten und eine leicht bekleidete Lat-exhexe auch Schmerzen spürt, kann sich „Bayonetta“ in ihrem tragbaren Hexenkessel benötigte Lollipops brauen, die euch durch kurze Unverwundbarkeit oder mehr Angriffskraft den heissen Besentrip erleichtern. Jedoch merkt sich das Scoring-system den Gebrauch der Items und bewertet euch demen-sprechend am Ende eines Abschnittes. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei der getroffenen Auswahl entsprechend und sorgt für mehrfachen Wiederspielwert. Zum einen, da die Unterschiede gravierend spürbar sind und zum anderen, da eure Ausrüs-tung nach dem ersten Durchgang noch lange nicht komplett ist. Es lohnt es sich einfach dieses fabelhafte Erlebnis mehrfach zu spielen, um sich von den spektakulären Ereignissen, den vielen grandiosen Verbeugungen vor vergangenen Klassikern, welche auf wunderbare Weise ins Geschehen integriert wurden, und natürlich der unglaublichen Hexe „Bayonetta“ verzaubern zu lassen.

It´s not a Trick, it´s Magic!(Ps3 ASIN: B002GMQ752 /Xbox360 ASIN: B002GMQ75C) Sega ca.55€ (ab 18) www.sega.de/platinumgames/bayonetta/de/index.html

bayonettaMary Potter für Playboys²

Electro Gaming

#113 17fun&action

Foto: Sega

Foto: Sega

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G estrecktes Gras gefährdet seit fast fünf Jahren über vier Millionen Bürger/innen. Die Politik ignoriert das Pro-

blem trotz zahlreicher Hinweise. Aufgrund dessen werden Menschen, die mit Vergiftungserscheinungen einen Arzt aufsu-chen, weder ernst genommen noch kompetent behandelt. Was sich vergangenes Jahr in einer Mittelhessischen Klinik ereignet hat wurde von der betroffenen Leserin dokumentiert und hat uns erst einmal die Sprache verschlagen:

Von Sunflower 88Mitte Oktober 2009 erwarb ich von einem Kommili-

tonen Marihuana für den Eigenbedarf. Schnell stellte ich fest, dass mit diesem Gras etwas nicht stimmte. Hier eine Liste mit spezifischen Merkmalen des verunreinigten Marihuanas und meinen körperlichen, wie geistigen Neben-wirkungen:Eigenschaften des verunreinigten Marihuanas:

Scheinbar gute Qualität (Aussehen und Geruch)Funken beim Abbrennen (Brennprozess zu schnell)Rauch lässt vom Geruch her auf chemischen Zusatz schlie-ßenWeißer hartnäckiger Schmierfilm an der Innenseite der (Glas)- Pfeife

Pechschwarze, klebrige Asche anstatt grau und bröseligNebenwirkungen:

Verwirrtheitszustände (Blackouts) Magen-Darmbeschwerden; insbesondere Durchfall (ca. 3-4 Tage)Auffällige Schwellungen im Gesicht (wurde mehrmals ange-sprochen)Extrem starke Schweißausbrüche (vor allem nachts)Insgesamt ohne Übertreibung zwei Wochen angeschlagen gewesen

Ich rief meine Hausärztin an, die aussagte, dass es sinnvoll sei, das Streckmittel zu ermitteln und zu benennen, um eine

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gezielte Behandlung vornehmen zu können. Also fischte ich aus meinem Mülleimer 2-3 Jointstummel, die noch genügend Gras enthielten, um eine Untersuchung vornehmen zu lassen. Ich setzte mich mit dem Chefredakteur des Berliner Hanf Jour-nals in Verbindung, der mir riet, diese vergifteten Reste an eine bestimmte Apotheke zu schicken.

Da sich meine Symptome verschlimmerten, fuhr ich in ein Krankenhaus, um mich gründlich untersuchen zu lassen. Dort wurde ich umgehend von dem behandelten Arzt in eine „Kifferschublade“ gesteckt, subtil beleidigt und verbal diskri-miniert. Die Behandlung ließ sehr zu wünschen übrig, da mir dieser Arzt noch nicht mal in den Hals schaute, noch das Rönt-gen meiner Lunge vorschlug. Nach diesem Besuch im Kran-kenhaus war mir deutlich geworden, wie verpönt der Konsum von Marihuana in Deutschland zu sein scheint und dass ich dementsprechend zu einer Randgruppe gehöre.

Nach drei Wochen hatte man in der Apotheke (k)ein Ergeb-nis feststellen können. Man sagte, es sei nichts zu finden. Dar-aufhin sagte ich aus, dass ich mir bezüglich einer chemischen Verunreinigung 100%ig sicher sei und dass ich mich so nicht abspeisen ließe. Des Weiteren wurde mir dort gesagt, dass die Kapazitäten dieser Apotheke nicht ausreichten, um eine umfas-sendere chemische Untersuchung vornehmen zu können. Ich bat die Apotheke um eine Rücksendung der Substanz, um die-se dann von einem Giftinstitut untersuchen lassen zu können. Nun wurde mir von der Apotheke mitgeteilt, dass dies nicht möglich sei, da man auf diesem Wege gegen das Betäubungs-mittelgesetz verstieße und somit die „Sache“ betreffend am

Ende sei. Darüber war ich sehr verärgert und kündigte an, mich bezüglich dieser „Sache“ an weitere Institutionen zu wenden und ließ mir die Nummer des Krankenhauses geben, dem die Apotheke unterstellt ist. Am nächsten Tag kontaktierte mich die Apotheke schon morgens, um mir mitzuteilen, dass die Polizei bzw. das LKA NRW die vergiftete Substanz ausnahmsweise

unter Einhaltung der Schweigepflicht untersuchen wol-le. Wochen später meldete sich die Apotheke wieder bei mir und sagte aus, dass man in der Tat einen extrem ge-sundheitsgefährdeten chemischen Stoff gefunden habe und dass die Polizei eine Warnmeldung an die Presse herausgeben wolle, um die Bevölkerung zu schützen. Es handele sich hierbei um ein neues Streckmittel, welches

bereits stellenweise in NRW aufgetaucht sei und dass zur sta-tionären Krankenhausbehandlung vereinzelter Konsumenten geführt habe. Zudem sagte man, dass es noch nicht möglich sei, den giftigen Stoff konkret in der Öffentlichkeit zu benennen, da die Untersuchung erst von der übergeordneten Behörde abgesegnet werden müsse. Meine Besorgnis war groß und ich fragte, ob man schon was über eventuelle Folgeschäden wisse. Daraufhin erklärte man, dass die Betroffen sich wieder schnell erholt hätten und dass der Konsum dieses giftigen Stoffes laut LKA NRW keine Folgeschäden habe.

Nun stellen sich mir zwei Fragen: Ist das LKA NRW medizinisch so kompetent, diese Frage zu beantworten?Steht die Aussage „keine Folgeschäden“ nicht im Wider-spruch zu den Aussagen „extrem giftiger Stoff“ und „Warn-meldung“?

Diese wichtigen Informationen das verunreinigte Marihuana betreffend wurden mir von der zuständigen Apotheke Mitte Dezember vermittelt und ich weiß bis heute nicht, was ich da-mals konkret geraucht habe. Eine Warnmeldung an die Bevöl-kerung wurde bis jetzt auch nicht herausgegeben.

WARnMELdUnGWer wirklich wissen will, was drinne ist, rennt gegen Wände, Ärzte und längst überholte Vorurteile an

#113 18news

Hanfverbands zwischen den Zeilen herauslesen kann. Einzig und allein aus München kam eine durchweg ablehnende Stel-lungnahme des dortigen Polizeipräsidenten Prof. Dr. Schmid-bauer:

„[...]So sind wir gegen jegliche Legalisierungsbestrebungen bei Cannabisprodukten. Beim Konsum im jugendlichen Alter oder bei einem intensiven Dauerkonsum drohen […] insbeson-dere Schädigungen des Gehirns[...].“

Bayern 2010: Es gibt noch sehr viel zu tun.In Tschechien, Belgien, Österreich, den Niederlanden, Spani-

en, Portugal und in Kürze sogar in der Schweiz existieren Ge-setze, die Hanfkonsumenten im Alltag wirklich entkriminali-sieren und die auch für die Polizei anwendbar sind, damit sie sich um Wichtiges kümmern darf. Was unter rot/grün nur noch eine Frage der Zeit schien, ist unter schwarz/rot in so weite Fer-ne gerückt, dass entsprechende Modelle unter schwarz/gelb gar nicht mehr öffentlich diskutiert werden.

Bei anderen Drogen ist ein Umdenken gar eine Frage auf Le-ben oder Tod: Tschechien betreibt in der Praxis schon seit ge-raumer Zeit eine liberale Drogenpolitik, das Gesetz zur Kon-sumenten-Entkriminalisierung Anfang des Jahres war lediglich eine Manifestation des Status Quo.

2007 gab es in Tschechien 40 Drogentote bei 10 Millionen Ein-wohnern, beim Nachbarn Bayern gab es im gleichen Zeitraum 231 Opfer bei 12,5 Millionen Einwohnern, Tendenz weiter stei-gend.

Eine Langzeitstudie aus Zürich beweist den direkten Zusam-menhang: Je größer die polizeiliche Repression desto mehr Drogentote. Erstmals untersuchte die Psychiatrische Univer-sitätsklinik Zürich für den Zeitraum von 1975 bis 2007 den Zusammenhang zwischen Repression, Methadon- und Hero-inbehandlungen und der Zahl der Drogentoten in der Schweiz. Übereinstimmend mit Forschungsergebnissen aus anderen europäischen Ländern konnten sie zeigen, dass die kontrollier-te Abgabe die Zahl der Drogentoten auf ein Viertel zu senken vermochte.

Die meisten CDU regierten Länder und Kommunen ziehen zur Zeit alle Register, um die Heroinabgabe für Schwerstab-gabe hinauszuzögern, die eigentlich längst Gesetz ist. Wenigs-tens die FDP sollte den Mut haben, die wahren Hintergründe der fortschreitenden Kriminalisierung von Konsumenten zu hinterfragen und endlich eine bundeseinheitliche Regelung durchsetzen, die ihren liberalen Grundsätzen näher kommt als die fortwährende Kriminalisierung von Drogenkonsumenten. (siehe Seite zwei: Feuer auf Mechthild Dyckmans). Den gesamten Schriftwechsel des DHV mit den Polizeipräsidenten gibt es unter:www.hanfverband.deDie Studienergebnisse sind unter http://www.mediadesk.uzh.ch abrufbar

>>> Fortsetzung von Seite 1

„Umdenk- statt...“

Page 19: Umdenk- statt Strafprozess gefordert - Hanfjournal€¦ · als neu. Als im Frühjahr 1998 in einem Kommissionsbericht zur Bewertung des Gefahrenpotenzials von Drogen unter Leitung

NL - 2010 gibt es Gras für Touristen

Modellprojekt bleibt vorerst auf dem PapierUrsprünglich wollten acht Gemeinden in der niederländischen Provinz Limburg ein Modellprojekt starten, bei dem nur noch in den Niederlanden gemeldete Erwachsene Gras oder Hasch im Coffeeshop kaufen können. Schon kurz nach Vorstellung des Projekts sprangen sechs der acht Gemeinden ab.Eigentlich für Anfang Januar geplant, wurde die ganze Sache jetzt erst einmal verschoben, da es rechtliche Bedenken gäbe, müsse erst einmal die juristische Grundlage geprüft werden. Kurzum: Es gibt auch in der Provinz Limburg weiterhin Gras für Touristen. Vorerst.

USA - Straflos in Seattle

In Seattle lässt ein neu gewählter Staatsanwalt die Verfolgung von Cannabisbesitzern ganz sein. Laut einem Bericht in der Seattle Times ist die größte Stadt im Nordwesten der USA schon einen Schritt weiter als die Schweizer. Hier hatten die Bürger im Jahr 2003 dem Referendum 75 zugestimmt. Dieses sieht vor, dass die Verfolgung von Cannabisbesitz für die lokalen Strafverfolungsbehörden nur noch niedrigste Priorität haben soll. Aber erst mit der Wahl des städtischen Staatsanwalts Pete Holmes im November 2008 wurde der Wille der Bürger von Seattle nun umgesetzt. Solange keine besonderen Umstände vorliegen, wird in Seattle der Besitz von Cannabis nun nicht weiter verfolgt. Pete Holmes Amtsvorgänger Tom Carr hatte in vielen Fällen von Cannabisbesitz weiter auf eine Verfolgung gesetzt. Die Legislative des US-Bundesstaates Washington, dessen Hauptstadt Seattle ist, diskutiert derzeit zwei Gesetze zur Entkriminalisierung bzw. Legalisierung von Cannabis - würden sie verabschiedet, bliebe Cannabis aufgrund von Bundesgesetzen weiterhin illegal.

CA - Bekifft zu den Olympics?

In Vancouver wird weggeschautDer öffentliche Konsum von Cannabis ist in Vancouver fast so normal wie in Amsterdam. Das wird auch während der kom-menden Olympiade so bleiben, allerdings hat ein Sprecher der örtlichen Polizei angekündigt: „Unsere Beamten zeigen das höchstmögliche Maß an Verständnis für Menschen, die kiffen. Das wird auch während der Olympischen Spiele so bleiben.“Das heißt jedoch nicht, dass die Polizei ganz wegschaut: „Aller-dings denke ich nicht, dass die Menschen hierher kommen, um unsere Gesetze öffentlich zu brechen. Ich gehe davon aus, dass unsere Beamten, falls so etwas vorkommen sollte, ihr Bestes tun werden, sie daran (die Illegalität) zu erinnern.“

USA - Fast wie in Kalifornien

Patienten aus Colorado dürfen Cannabis kaufenDie medizinische Verwendung von Cannabis ist seit einem Volksentscheid im Jahr 2000 in Colorado erlaubt. Nach einem Urteil vom 30.Dezember 2009 haben nun Patienten ein verfassungsmäßiges Recht, Cannabis nicht nur zu verwenden, sondern auch zu kaufen. Richter Christopher Cross vom Distriktgericht des Kreises Arapahoe unterstützte die CannaMart-Verteilungsstelle, die die Stadt Centennial verklagt hatte, nachdem sie im Oktober geschlossen worden war. Cross gab dem Antrag der Verteilungsstelle auf eine einstweilige Verfügung statt, die die Stadt daran hindert, die Verteilungsstelle geschlossen zu halten, während sich CannaMart gegen das Argument der Stadt wehrt, sie habe das Recht, Cannabisläden zu schließen, weil sie gegen Bundesdrogengesetze verstoßen. Jüngste Entscheidungen der staatlichen Gesundheitsbehörden sowie eine Erklärung des Bundesjustizministers aus dem Jahr 2009, dass Bundesstaatsanwälte sich nicht in staatliche Regelungen zu Cannabis einmischen werden, haben zu einer explosionsartigen Vermehrung kommerzieller Cannabisgeschäfte in Colorado geführt. Richter Cross erklärte, die Stadt verletze die Rechte von drei medizinischen Cannabispatienten, die sich der Klage angeschlossen hatten. Einer dieser Patienten erklärte, dass die

Schließung von CannaMart es ihm erschwere, medizinischen Cannabis, der ihm zur Behandlung einer Nervenerkrankung empfohlen worden sei, zu bekommen.

Latte Boykott

Lass weg den ScheissDie Legalisierung von Cannabis ist in den USA ein sehr heiß diskutiertes Thema. Colorado ist nach Kalifornien der „zweit liberalste“ Bundesstaat, auch die Entkriminalisierung ist dort schon weit voran geschritten. Das ruft natürlich auch die Cannabis-Gegner auf den Plan. Firmen und Organisationen wie Schnaps- und Waffenproduzenten sowie -lobbyisten, Drogenfahnder und Staatsanwälte, von denen man es nicht anders erwartet, haben eine unheilge Koalition ins Leben gerufen, die die offenbar näher kommende Legalsierung stoppen soll. Mit von der Partie ist auch ein Unternehmen, das man dort nicht erwartet hätte und dessen Motive zumindest nicht so offensichtlich sind wie die der anderen Kampagnenteilnehmer: StarbucksDie Alkohol- und Waffenlobby hat zurecht Angst, dass mit steigendem Potkonsum ihre Absätze zurückgehen könnten, aber wieso ein Cappucchino-Laden? Wer so ignorant handelt hat‘s verdient. Wir schließen uns dem Boykottaufrauf an.www.saferchoice.org

UK - Was hab ich da nur gesagt?

Auch der neue Drogenberater forderte 2003 das Ende der Hanf-Prohibition - und hat es vergessenNachdem David Nutt, seines Zeichens Drogenberater der Bri-tischen Regierung, im November gefeuert worden war, wurde Professor Les Iverson zu seinem Nachfolger ernannt. Der sagte 2003, dass Cannabis nicht nur entkriminalisiert, sondern legalisiert werden müsse. Daraufhin angesprochen sagt der offensichtlich zerstreute Professor heute, dass er sich an diese Aussage nicht erinnern könne und er diese Position heute nicht mehr vertrete. Einem Wissenschaftler stehe es frei, seine Meinung zu ändern, da es in den letzten Jahren neuere Erkenntnissen gegeben hätte.

#113 19news

Tübingen. Seit der Inhaftierung von Jürgen Hahnel wegen Besitzes von Cannabis am 6.Juli 2009 organisiert Anne Fröhlich circa 14-tägig in Tübingen auf dem Holzmarkt „Mahnwachen für Opfer der Drogenpolitik“. Jürgen Hahnel ist seit dem 17.Juli im drogenpolitischen Hungerstreik in der JVA Rottenburg (das Hanf Journal berichtete). Da Jürgen Hahnel zu Problemen im Vollzug und bezüglich seiner Öffentlichkeitsarbeit noch diverse Schreiben formulieren will, führt er den Hungerstreik derzeit noch phasenweise in gemäßigter Form durch. In diesen Phasen nimmt Jürgen Hahnel Zucker/Honig in Getreidekaffee/Tee, et-was Obst, Marmelade (als Zucker/Honigersatz), Quark, Milch und Gemüsebrühe zu sich. Nach Beendigung der Schreibphase wird Jürgen Hahnel seinen drogenpolitischen Hungerstreik bis zur drohenden Zwangsernährung konsequent durchführen.

Bei den Mahnwachen informiert Anne Fröhlich auf Schau-tafeln und mit Jürgen Hahnels „Zentralem Infoblatt: Armut + Ausgrenzung durch Drogenpolitik“ vor allem über Cannabis und zur Drogenpolitik. Auch die Unterstützung von Kampag-nen der Grünen Hilfe (www.gekifft.de und www.gruene-hilfe.de/freiheit-allen-hanf-gefangenen) und eines Gnadengesuchs an Baden-Württembergs Justizminister Goll für Jürgen Hahnels Freilassung mit gleichzeitigem Appell, sich für menschenwür-dige Drogenpolitik einzusetzen, ist vor Ort möglich.

Bei den Mahnwachen muss sich Anne Fröhlich immer wie-der mit stigmatisierenden Vorurteilen zu Drogen und Drogen-konsumentInnen auseinandersetzen, die durchaus im direkten Zusammenhang mit herrschender Tabuisierung und Desinfor-mation als Folge der Prohibitionspolitik zu werten sind. Viele

Angesprochene aber äußern Zustimmung zu Jürgen Hahnels Positionen. Doch es ist zu beobachten, dass aus Furcht vor herr-schender Kriminalisierung die entsprechende Unterstützungs-unterschrift oft nicht gegeben wird, da „man nicht wisse, auf welcher Liste man zu landen drohe“. Dies ist angesichts des auf CannabiskonsumentInnen lastenden Verfolgungsdrucks einer-seits verständlich, andererseits könnte sich weniger Selbstzen-sur und mehr Zivilcourage lohnen, da (nach Stanislaw Jerzy Lec) der Preis der Freiheit sinkt, wenn die Nachfrage steigt. Auch PraktikerInnen, denen durch ihre Arbeit mit Drogenkon-sumentInnen die Problematik der Prohibitionspolitik vertraut ist, verweigerten gegen ihre eigene erklärte Überzeugung die Unterstützung aus Rücksicht auf die offizielle Linie des Arbeit-gebers.

Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit und weitere Unterstüt-zung notwendig: Mahnwachen und Infostände, wie die Mahn-wachen von Anne Fröhlich oder der gemeinsame Infostand von der „Grünen Hilfe Hessen“ und der „Linken Landesarbeitsge-meinschaft Drogenpolitik Hessen“ als „Mahnwache für Opfer der Drogenprohibition“ am 29.Januar in Frankfurt sind erfor-derlich. Wer Jürgen Hahnel und Anne Fröhlich bei ihrem Enga-gement für menschenwürdige Drogenpolitik unterstützen will, findet weitere Informationen und die entsprechenden Kontakt-daten unter www.sichtbarewelt.de, denn „Keine Legalisierung ohne Öffentlichkeit: Gemeinsam sind wir stark!“

Keine Legalisierung ohne Öffentlichkeit:

Mahnwachen für opfer der drogenprohibition

Text: Anne Fröhlich und Jo Biermanski

Page 20: Umdenk- statt Strafprozess gefordert - Hanfjournal€¦ · als neu. Als im Frühjahr 1998 in einem Kommissionsbericht zur Bewertung des Gefahrenpotenzials von Drogen unter Leitung

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