Umwelterklärung 2018 - wala.de · 4 5 Unternehmensporträt Aus der Natur für den Menschen –...

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Umwelterklärung 2018 Umweltbilanzzahlen der Jahre 2014 bis 2017 WALA Heilmittel GmbH

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Umwelterklärung 2018Umweltbilanzzahlen der Jahre 2014 bis 2017WALA Heilmittel GmbH

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Editorial

UnternehmensporträtWALA Heilmittel GmbH 4Umweltschutz bei WALA 8Unser Umweltnetzwerk 14

Im Jahr 1999 wurde die WALA Heilmittel GmbH erst-mals nach der Norm DIN EN ISO 14001 und nach EMAS zertifiziert. Die Ergebnisse fassen wir jedes Jahr aufs Neue in unserer Umwelterklärung zusammen und informieren so die Öffentlichkeit über unsere Maßnahmen für den Natur- und Umweltschutz.

Da wir und die nachfolgenden Generationen nur in einer gesunden Umwelt gut leben und uns entwickeln können, hat der Umweltschutz für die WALA seit der Gründung des Unternehmens einen hohen Stellenwert. Nur in einer gesunden Umwelt wachsen geeignete natürliche Roh-stoffe – und die Reinheit der in unseren Produkten ent-haltenen Bestandteile ist für uns ein hohes Gut. Denn nur so können wir Präparate herstellen, die sich durch besondere Qualität und Einzigartigkeit auszeichnen.

Mit dieser Umwelterklärung laden wir Sie ein, uns durch unser Unternehmen zu begleiten. Wir möchten Sie teil-haben lassen an der Art und Weise, in der wir den Natur- schutz umsetzen. Ökonomische Zwänge und Schutz der Umwelt lassen sich durchaus zusammenbringen. Oft rei-chen schon kleine Veränderungen, um Dinge einfacher abzuwickeln, Prozesse neu zu strukturieren und dadurch mit einem geringeren Ressourcenverbrauch das gleiche Ergebnis zu erzielen. Wir wachsen und verbrauchen so trotz ständiger Umweltmaßnahmen insgesamt mehr Energie; errichten wir beispielsweise ein Gebäude, schaf-fen wir dort Lebensraum für Tiere und Pflanzen in den Außenanlagen, bauen Teiche und bringen Sonnenkollek-toren auf dem neuen Dach an.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen. Lassen Sie sich von unserer Begeisterung für den Umweltschutz an- stecken – für uns und die nachfolgenden Generationen.

WALA Heilmittel GmbH

Dr. Markus Moßhammer

Dr. Kai Fehse

Dr. Armin Dörr

Dr. Philip Lettmann

Dr. Johannes Stellmann

Prof. Dr. Florian Stintzing

Im FokusKontrollierte Wildsammlungen 16

UmweltaspekteBiologische Vielfalt 20Beschaffung und Lieferanten 22Rohstoffe 24Verpackungen 26Energie 28Wasser und Emissionen 30Abfälle 32Mobilität 34Mitarbeiterbewusstsein und Kommunikation 36Sicherheit und Gefahrstoffe 38Bauplanung und Architektur 40

Gültigkeitserklärung 42Impressum 43

Unser Titelbild zeigt den Augentrost (Euphrasia officinalis).

Harm-Jan Helmond

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Unternehmensporträt

Aus der Natur für den Menschen – dieser Leitgedanke begleitet die WALA Heilmittel GmbH seit ihrer Gründung im Jahr 1935. Wir stellen Präparate her, die der Gesund- heit dienen. Grundlage unserer Arznei-mittel und Kosmetikprodukte sind sorg-fältig ausgewählte natürliche Stoffe. Sie stammen möglichst aus biologischem Anbau und fairen Handelsbeziehungen.

Eine besondere Rolle bei der Herstellung spielt die rhythmische Anwendung pola-rer Qualitäten wie Wärme und Kälte, Licht und Dunkelheit sowie Ruhe und

Wer ist die WALA Heilmittel GmbH, welche Menschen haben sie geprägt und wofür steht das Unternehmen heute?

Zum Einstieg erzählen wir Ihnen unsere Geschichte.

Bewegung. Die Gesundheit der Men-schen liegt uns am Herzen: Das Sorti-ment der WALA Arzneimittel umfasst heute über 900 Präparate. Und die Mar-ke Dr. Hauschka Kosmetik besteht aus

über 160 Naturkosmetikprodukten. Seit 2009 gibt es zudem eine medizinische Pflege aus der Natur – Dr.Hauschka Med. Sie ist auf besondere Bedürfnisse der Haut, der Lippen und der Zähne abge-stimmt. Weltweit sind unsere Produkte in über 40 Ländern erhältlich.

Die Natur als sinnvoller WegZu Beginn ihrer Geschichte war die WALA eine Pionierin. Die damalige Gesellschaft besaß nur wenig Bewusstsein für natür-liche Präparate. Heute, über 80 Jahre später, sind wir immer noch überzeugt: Der Weg mit der Natur ist letztlich der einzige, der in die Zukunft führt.

Das Gebäude in der Dorfstraße 1 am Unternehmenssitz in Bad Boll.

Die WALA im Überblick • 1935 in Ludwigsburg gegründet

durch Dr. Rudolf Hauschka (1891–1969) • Firmensitz des Unternehmens heute:

Bad Boll / Eckwälden bei Stuttgart • Weitere Standorte: Aichelberg, Weilheim,

Rosenfeld, Zell unter Aichelberg • Stiftungsunternehmen seit 1986 (WALA Stiftung) • WALA Arzneimittel seit 1935:

über 900 verschiedene Präparate gemäß der anthro-posophischen Menschen- und Naturerkenntnis

• Dr. Hauschka Kosmetik seit 1967: kontrollierte Naturkosmetik mit über 160 Präparaten zur Gesichts- und Körperpflege, Make-up sowie seit 2009 auch medizinischen Produkten aus der Natur, die auf besondere Pflegebedürfnisse abgestimmt sind (Dr.Hauschka Med)

• Biologisch-dynamisch bewirtschafteter Heilpflanzen-garten (Demeter-Richtlinien)

• Weltweite Förderung biologisch-dynamischer Anbauprojekte und Partnerschaften

Hand in Hand mit der Natur

Unternehmenskennzahlen

2014 2015 2016 2017

Umsatz [Millionen €] 129 130 132 144

Anzahl Mitarbeitende [Vollzeitstellen] 847 877 881 901

Gebäudegrundflächen [m2] 22.536 23.089 23.089 25.144

Nettogeschossflächen [m2] 45.762 46.233 46.233 54.370

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2014 2015 2016 2017

Arzneimittel 432 465 480 480

Kosmetik 1.694 1.554 1.516 1.765

Summe 2.126 2.019 1.996 2.245

Verkaufte Präparate (Bruttogewichte in t)

Auf dem Weg in die ZukunftAuch die WALA ist unterschiedlichen externen Faktoren ausgesetzt. Dabei spielen sowohl organisatorische (z. B. rechtliche) als auch physische (z. B. technologische) Grenzen eine Rolle, die sich auf den Wirkbereich des Unternehmens auswirken. Hier wollen Chancen und Risiken sorgsam abgewogen werden, um auch im Hinblick auf unternehmerische Verantwortung die Unternehmensziele verwirklichen zu können.

Inspiriert von Rudolf SteinerDie Firmenphilosophie der WALA hat anthroposophische Wurzeln. Der aus Wien stammende Chemiker Dr. Rudolf Hauschka war inspiriert von den Ideen des Anthroposophen Dr. Rudolf Steiner (1861–1925). Nach Jahren intensiver For-schung gelang es Rudolf Hauschka, Pfl anzenauszüge ohne konservierenden Alkohol herzustellen. 1935 entstand dann das erste WALA Labor in Ludwigsburg.

Im Dienst des MenschenFür Hauschka war Gewinn ein bloßes Mittel zum Zweck. In erster Linie wollte er anthroposophische Arzneimittel für die Therapie zur Verfügung stellen. Sein Un-ternehmen sollte darüber hinaus dem Menschen dienen – von den Patienten über die Kunden bis hin zu den Mitarbei-tern. Dieses Verständnis teilt die WALA

bis heute. Weder kapitalistischer Eigen-nutz noch das unbedingte Streben nach Gewinnmaximierung sollen unser tägli-ches Handeln bestimmen.

Auf dem Weg in die ZukunftHeute sehen wir uns in diesem Kontext vielen Herausforderungen gegenüberge-stellt: Wir wollen einerseits im Hausch-ka’schen Sinne sozial wirksam werden, uns gleichsam mit diesem Ansatz von anderen Anbietern abheben und gleichzeitig Roh-stoff e und Lebensräume sichern. Die Arbeit etwa mit Heilpfl anzen ist aber na-türlich auch immer mit Naturverbrauch verbunden, den man nachhaltig und diff e-renziert betrachten muss. Um hier Klarheit herzustellen, ist es unser Ziel für die Zukunft, sinnvolle Maßnahmen für eine transparente Kommunikation unserer Ak-tivitäten zu erarbeiten und umzusetzen.

Dr. Hauschka Kosmetik umfasst nicht nur Präparate zur Pfl ege von Körper und Gesicht. Auch eine eigene Make-up-Linie bieten wir an.

Über 900 Präparate beinhaltet unser Arzneimittel-

Sortiment. Viele eignen sich zur Selbstmedikation.

Unternehmensporträt

Physische Grenzen(räumlich, technologisch, Ressourcen, Produkte)

Wirkbereich(Mitarbeiter, Markt, Produkte, Kommune, Staat, Welt, Öff entlichkeit, Lobbying)

Organisatorische Grenzen(interne Organisation, Rechtsrahmen, Markt-bedingungen)

UMS

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VersandFertige Waren müssen

ihren Weg in den Handel finden.

Wie organisieren wir das so umweltfreundlich

wie möglich?

Umweltschutz bei WALA

MitgedachtWir sind überzeugt: Umweltschutz ist Willenssache.

Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, wie wir die einzelnen Maßnahmen koordinieren,

welche Wertmaßstäbe wir dabei anlegen und was sich hinter dem Kürzel „KANU“ verbirgt.

Bei all unserem Denken und Handeln be-ziehen wir die Natur mit ein. Und das tun wir aus Überzeugung. Unser Grund- gedanke ist, die Erde besser zu hinterlas-sen, als wir sie vorgefunden haben, und einen Beitrag zur Heilung des Bodens zu leisten. Dieses Anliegen integrieren wir direkt in unsere Wertschöpfungskette – vom Anbau der Rohstoffe über die Her-stellung der Produkte bis hin zu den sozialen Strukturen. Im Schaubild (oben) haben wir – vereinfacht – den Kernpro-zess der Produktion und die zugehöri-gen Umweltfragen dargestellt.

Handarbeit und moderne TechnikViele Arbeitsschritte erledigen wir von Hand, etwa den Anbau unserer Heilpflan-zen oder deren Verarbeitung im Pflanzen- labor. Allerdings ist die WALA auch ein Pharmabetrieb mit allen zugehörigen Auf- lagen, Pflichten und Hygienevorschriften. In unseren Produktionsräumen setzen wir hochmoderne Technik ein, beispielsweise große Misch- und Abfüllanlagen, Förder- bänder, Temperierung, Belüftung und Ent- feuchtung. Da unsere Produkte keine synthetischen Konservierungsstoffe ent- halten, müssen wir sie unter möglichst

keimarmen – im Falle der Ampullenprä-parate sogar unter keimfreien – Bedin-gungen herstellen und abfüllen. Natür-lich benötigt der Betrieb dieser Anlagen viel Energie. Deshalb achten wir auf effi-ziente Technik und Abläufe in allen Be-reichen. Diese Anliegen bestmöglich umzusetzen, ist für uns durchaus eine Herausforderung, denn wir verarbeiten sehr unterschiedliche Rezepturen. Eine Creme stellen wir mit ganz anderen Ma-schinen her als Globuli velati; Essenzen entstehen in einem anderen Umfeld als die Lösungen für Injektionszwecke.

Lager und LogistikWie viele Ressourcen

sind für Lager und interne Transporte nötig?

AnwendungAuch die Art der Produkt-

verwendung hat Aus-wirkungen auf die Umwelt.

Ein Vollbad etwa ver- braucht mehr Wasser als eine kurze Dusche.

Auch Arzneimittel- rückstände sind ein

Umweltaspekt.

Rohstoff­verarbeitung

Gehen wir so schonend wie möglich mit den

Rohstoffen um? Wie viel Energie benötigen wir

dazu?

TransporteWie viel Schadstoff-

ausstoß entsteht auf dem Weg zur WALA? Herstellung

Wie gehen wir mit den verschiedenen Aspekten

und Auswirkungen der Produktion um,

zum Beispiel mit Energie, Wasser, Abfall und Abwasser?

RohstoffanbauWoher beziehen wir

unsere Rohstoffe? Welche Auswirkungen hat die

Anbaumethode auf Wasser und Boden? Wie viel Schadstoff ausstoß

entsteht? Ist das Anbau-projekt fair und sozial für alle Beteiligten – beson-

ders für die Arbeiter der Partner vor Ort?

EinkaufWelche Materialien kaufen wir wo ein? Arbeiten unsere Lieferanten um - weltfreundlich?

EntsorgungWelche Möglichkeiten

hat der Kunde, die Verpackungen unserer Produkte zu entsorgen?

Was lässt sich wie recyceln?

Weg des End­verbrauchers

Erstaunlich, aber wichtig: Um die Umweltfreundlich-

keit eines Produktes bewerten zu können, spielt der Weg des Kunden zum Geschäft ebenfalls eine Rolle. Wie legt er ihn

zurück – zu Fuß, mit dem Auto oder mit öffentlichen

Verkehrsmitteln?

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„KANU“ sorgt für EffizienzEinen Beitrag zu optimalen Abläufen leistet seit 2013 die interne Arbeitsgrup-pe „KANU“. Der Name steht für „kontinu-ierliche abteilungsübergreifende nachhal- tige Umsetzung schlanker Prozesse“. Ein zentrales Ziel ist, „jede Art von Ver-schwendung, Überlastung und Unaus- geglichenheit zu vermeiden“, heißt es im Konzeptpapier. Dazu brauchen wir einen schlanken Wertstrom. Das heißt, wir ge-stalten alle Prozesse so, dass sie aus Sicht des Kunden wertschöpfend sind.

Außerdem legen wir Wert auf Arbeits- ergonomie und -sicherheit. Grundsätzlich sucht „KANU“ in allen Projekten nach wirt-schaftlichem, sozialem und ökologischem Verbesserungspotenzial. Ein erster Erfolg ist beispielsweise die Verkürzung der Ar-beitszeit im Bereich Ampullenetikettierung.

Gemeinsam für Natur und Umwelt

Verschiedene UmweltkreiseDer Mitarbeiter-Umweltkreis trifft sich re- gelmäßig alle vier Wochen und erörtert WALA-spezifische Umweltthemen. Der Strategische Umweltkreis kommt dreimal jährlich zusammen und legt die überge-ordneten Umweltziele für die WALA fest. Zudem schlägt er das Budget und den Zeitrahmen für die Realisierung der Ziele vor. Etwa alle sechs Wochen haben die

Umweltschutz bei WALA

Strategischer Umweltkreis

Geschäftsleitung, Ressortleiter,

Umwelt beauftragte, Abteilung Technik

Mitarbeiter­ Umweltkreis

Interessierte Mitarbeiter, Umwelt beauftragte

Alle Mitarbeiter

unterstützt mit Zeit

und Geld

hat Ideen macht Vorschläge für Aktionen

berichten

informiert bei Aktionstagen und

Mitarbeiter- versammlungen

geben Input haben Umweltideen

Hauptamtliche UmweltbeauftragteZwei hauptamtliche Umweltbeauftragte tragen dazu bei, die Durchsetzungskraft unseres Umweltengagements zu stärken. Sie decken etwaige firmeninterne ökolo-gische Defizite auf und helfen, diese in einem ökonomisch vertretbaren Maß zu reduzieren. Zu diesem Zweck prüfen sie neue Technologien, Verfahren und Me-thoden und integrieren sie in Zusam-menarbeit mit den betroffenen Mitar-beitern in das Unternehmen.

Für die nötige Struktur und eine optima-le Umsetzung der Maßnahmen sorgt ein spezielles Managementsystem für Um-welt- und Arbeitsschutz. Es erfasst und prüft alle Unternehmensabläufe, die ei-nen Einfluss auf die Umwelt haben. Auch die internen Umweltkreise leisten ihren Beitrag zur Umsetzung (Schaubild rechts).

Umweltbeauftragten einen Termin mit einem Mitglied der Geschäftsleitung. In diesem Rahmen beraten sie zu aktuellen Themen. Sie treffen in akuten Fällen aber auch rasche Entscheidungen. Dies ent-lastet den Strategischen Umweltkreis von rein operativen Überlegungen. Die Tatsache, dass sich die Geschäftsleitung persönlich einbringt, zeigt den Stellen-wert des Themas im Unternehmen.

Der Mitarbeiter-Umweltkreis trifft sich monatlich und erörtert unternehmensspezi- fische Umweltthemen.

Dieses Schaubild zeigt, wie wir den Umweltschutz im Unter- nehmen organisieren, wer wofür zuständig ist und welchen Weg neue Ideen intern gehen.

Beauftragtez. B. für Abfall,

Arbeits sicherheit, Brandschutz, Gefahrstoffe,

Fahrrad Umwelt­beauftragte

Jedes Jahr beurteilen wir sogenannte direkte und indirekte Umweltauswirkun-gen. Entscheidend dabei sind deren Relevanz und Beeinflussbarkeit für die WALA. Vor diesem Hintergrund umfas-sen unsere wesentlichen Umweltaspekte aktuell die Themen Energie (Gas, Strom, Dienstreisen), Materialverbrauch, Bau-planung und Ästhetik der Landschaft sowie biologische Vielfalt.

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Unsere MissionDie WALA Heilmittel GmbH hilft heilen und gedeihen – und zwar möglichst an-dauernd und nachhaltig. Das bedeutet konkret, dass wir auf verschiedenen Ebe-nen Heilungsimpulse setzen. Damit ermög-lichen wir eine gedeihliche Entwicklung für die Menschen, insbesondere

hinsichtlich Gesundheitspflege und persönlicher Entfaltung;

die Natur, vor allem mit Blick auf Erde, Pflanzen und Tiere;

die Gesellschaft und die Wirtschaft – sowohl auf Mikro- als auch auf Makroebene.

Unternehmerische KernwerteUnsere wirtschaftliche Wertschöpfung betrachten wir bis hinein in die einzelnen Lieferketten. Es geht uns also nicht nur um Produkt-, sondern auch um Prozess-qualität. Oder noch genauer: Wir arbei-ten nicht nur am Unternehmensstandort Bad Boll nach unseren Kernwerten. Viel-mehr stellen wir auch sicher, dass unsere Anbaupartner und Lieferanten unsere Mission teilen. Ökologische Wertschaf-fung und Ressourcenschonung sind uns ein Hauptanliegen. Das bedeutet: Wir streben danach, positive Wirkungen auf die Umwelt zu verstärken und negative zu minimieren. Wir verpflichten uns zur stetigen Weiterentwicklung und Verbes-serung unserer Umweltleistung. Gesetz- liche Vorschriften und betriebliche Vor-gaben halten wir selbstverständlich als Mindeststandards ein. Wo dies für das Wohl von Mensch und Natur erforderlich ist, übertreffen wir sie. Wir beziehen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

aktiv in unsere Umweltschutzaktivi- täten ein und informieren die Öffent-lichkeit regelmäßig.

Strategische ZielsetzungAusgehend von unserer Mission und mit Blick auf unsere Kernwerte ergeben sich übergeordnete Umweltziele, die wir in den kommenden Jahren erreichen wollen. Sie sind nicht utopisch, aber durchaus an-spruchsvoll. Daher gehen wir Schritt für Schritt vor – und berichten jährlich im Detail und anhand von messbaren Größen über konkrete Einzelziele und Maßnah-men sowie die erreichten Teilerfolge.

Rohstoffe und Rohstoffqualität Wir fördern den Ausbau von Demeter-

und Bio-Anbauflächen. Unsere Produkte erzielen eine

positive soziale und ökologische Wirkung, zum Beispiel, indem sie das Grundwasser nicht belasten.

Wir sichern die umfassende Produkt- und Prozessqualität in physika-lisch-chemischer und sensorischer Hinsicht, mit Blick auf Anbau, regiona-le Herkunft, soziale Auswirkungen und vollständige Dokumentation.

Wir betrachten den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte.

Ressourcenverbrauch Wo immer möglich, vermeiden oder

reduzieren wir Materialeinsatz. Wir steigern den Anteil recycelter

Materialien. Beim Einsatz fossiler Rohstoffe

achten wir darauf, dass sie im Recyclingkreislauf erhalten bleiben.

Meilensteine und Auszeichnungen1953 Biologisch-dynamische Anbauweise

im WALA Heilpflanzengarten2002 WALA erhält den baden-württembergischen

Umweltpreis für Unternehmen2007 Auszeichnung durch den ADFC

als „Fahrradfreundlicher Betrieb“2013 1. Preis beim Wettbewerb

„Büro und Umwelt 2013“ in der Kategorie „Über 500 Mitarbeiter“

2014 Einführung des Arbeitsschutzmanage- ments „Sicher mit System“

2016 Die WALA Umwelterklärung 2015 ist „Winner“ beim German Brand Award in der Kategorie „Brand Behaviour“

2017 Hauptpreis beim Wettbewerb „Mobil gewinnt“ in der Kategorie „öffent- lich-private Kooperationen“

Umweltschutz bei WALA

Leitlinien für den Umweltschutz bei WALA

Energie und CO2­Emissionen Wir erhöhen den Eigenenergieanteil

und den Anteil erneuerbarer Energien. Deshalb treiben wir bereichsweise

den Ausstieg aus der Energiever-sorgung durch fossile Quellen voran.

Wir kommunizieren unsere Energie-ziele klarer und deutlicher.

Wir binden die Mitarbeiter in die Erreichung der Ziele mit ein.

Mit seiner organischen Form fügt sich das neue Gebäude harmonisch in die umgebende Landschaft ein.

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Unser Umweltnetzwerk

VernetztUmweltschutz geht alle an. Deshalb sind Netzwerke wichtig. Wir arbeiten eng mit Kooperationspartnern, Verbänden und Behörden zusammen. Auf diese Weise bündeln wir die Kräfte.

Wer sich den Umweltschutz zur Aufgabe macht, muss sich beständig weiterent-wickeln und neu dazulernen. Ein Projekt mit defi niertem Ziel ist irgendwann ab-geschlossen – anders das Thema Umwelt. Alle Aktivitäten und Bemühungen dies-bezüglich sind lebendig und nie fertig. Veränderungen erfordern sowohl Ein-fallsreichtum und Flexibilität als auch Ak-tivitäten über die Unternehmensgrenzen hinaus. Deshalb profi tieren wir gern vom Wissen und den Anregungen anderer. Im Ausgleich teilen auch wir unsere eigenen Erfahrungen. Im Bereich Umweltschutz sind wir auf diese Weise über die Jahre zu aktiven Netzwerkern geworden.

Jane Goodall Institut Deutschland

Das Jane Goodall Institut Deutschland e. V. arbeitet an ganzheitlichen Lösungen für Mensch, Tier und Umwelt. Es steht in der Tradition der wissenschaftlichen Umwelt- und Friedensarbeit von Dr. Jane Goodall. Die Schwerpunkte des Vereins sind Modellprojekte nachhaltiger Entwicklung von lokal bis global, das Jugendprogramm „Roots & Shoots: The Power of Youth is Global“ sowie die Erforschung und der Schutz von Schimpansen. Die WALA und das Jane Goodall Institut stehen unter anderem in engem Kontakt bei der Förderung von Rohsto� projekten im Ausland.

B.A.U.M. e. V.

Hinter dem Kürzel B.A.U.M. steckt der „Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e. V.“. Als Initiator bietet der Arbeitskreis ein gleichnamiges Netzwerk

mit Aktionen und Veranstaltungen zu ökonomischen, ökologischen und sozialen Themen an. Wir arbeiten bereits seit Jahren in den Gremien mit und nehmen regelmäßig an

der Jahreskonferenz teil, aus der wir Anregungen für unsere Arbeit gewinnen. 2017 unter-zeichneten wir zudem den neuen B.A.U.M.-Kodex für nachhaltiges Wirtschaften.

Er defi niert unter anderem konkrete Verpfl ichtungen für die Unterzeichnenden hinsichtlich ihrer Verantwortung für Natur, Gesellschaft, Zukunft und Transparenz. www.baumev.de

Evangelische Akademie

Auf gute Nachbarschaft: Die Evangelische Akademie, das

Zentrum für gesellschafts-verändernde Tagungen, hat

ihren Sitz in Bad Boll. Gemeinsam organisieren wir

Aktionen zum Thema umweltfreundliche

Mobilität. Zudem unterstüt-zen wir uns gegenseitig

durch fachlichen Austausch und Beratung.

www.ev-akademie-boll.de

Gemeinsam weiterkommen

Wir als Unternehmen tun viel dafür, damit unsere Mitarbeiter umweltfreundlich zur Arbeit kommen

können. Dennoch ist die Anreise mit dem eigenen Auto weiterhin die häufi gste Variante – oft gezwungener-

maßen und mangels Alternativen. Gemeinsam mit weiteren ortsansässigen Betrieben – dem Seminaris

Hotel, der Evangelischen Akademie, der Rehaklinik, dem Institut Eckwälden und der Gemeinde Bad Boll – so-

wie der Fachhochschule Bielefeld verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Neben konkreten Verbesserungen der lokalen Rahmenbedingungen für umweltfreundliche Verkehrsmittel wollen wir Mitarbeiter- und Gästeverkehr

bewusst steuern, einen kollektiven soziokulturellen Lernprozess anstoßen und wissenschaftlich auswerten.

Unser Ansatz erhielt beim Wettbewerb „Mobil gewinnt“ den Hauptpreis. Ein schöner Erfolg, der mit

Fördermitteln des Bundes einhergeht.www.mobil-gewinnt.de

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Im Fokus

Wild gesammelt

Dabei wird – in Absprache und mit Ge­nehmigung der Behörden und der Grundstückseigentümer – eine vorher definierte Menge von Heilpflanzen in ih­rem natürlichen Habitat geerntet. Dies geschieht verantwortungsbewusst, so­dass sich die Kultur regenerieren oder in Zukunft sogar besser vermehren kann.

Ein kleines weißes Blümchen namens Au­gentrost ist für uns eine der wichtigsten Heilpflanzen zur Arzneimittel herstellung.

Manche Pflanzen gedeihen in ihrem eigentlichen Lebensraum besser als in der Obhut von Gärtnern. Der Augentrost (Euphrasia officinalis) zum Beispiel braucht entbehrungsreiche Gebirgslagen, um seine optimale Heilkraft zu entwickeln. In solchen Fällen sind sogenannte „kontrollierte Wildsammlungen“ die Erntemethode der Wahl.

In den Höhenlagen der Süd­vogesen in Frankreich entwickelt

der Augentrost einen optimalen Wirkstoffgehalt.

Wir sammeln in den Süd vogesen auf 1.200 Metern Augentrost bereits seit Jahrzehnten. Die Sammler tun dies mit Bedacht, um den Bestand der kleinen Heilpflanze nicht zu gefährden. Dort, auf kargem Boden und in der rauen Umge­bung der Bergwelt, entwickelt die Pflanze ihren höchsten Wirkstoffgehalt.

Umgeben von Magerrasen führt ein steiniger Pfad den Berg empor. Der Ern­teplatz liegt etwa 45 Kilometer süd­westlich von Colmar. Seit über 37 Jahren wird hier gesammelt. In der Regel stehen rund 20 Kilogramm Augentrost für den WALA Essenzenbetrieb auf dem Pro­gramm. Benötigt wird „planta tota“, also die ganze Pflanze inklusive Wurzel.

„Mittlerweile haben wir Routine“, erzäh­len die Wildsammler. „Wir kennen die besten Plätze und zur Not auch Aus­weichmöglichkeiten.“ Manch gute Sam­melstelle sei leider über die Jahre verlo­ren gegangen. Zum Beispiel, weil die Fläche mittlerweile zu stark beweidet sei, weil der Skibetrieb ihnen zugesetzt hat. Oder weil andere Unternehmen nun ebenfalls dort ernteten.

Klein und unscheinbar, aber äußerst kraftvoll: der Augentrost (Euphrasia officinalis).

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Im Fokus

Nur makellose Pflanzen für den KorbGeerntet werden nur ausgewachsene Pflanzen, ein optischer Check erfolgt so­fort an Ort und Stelle: Hat die Pflanze eine Pilzerkrankung? Welke Blätter? Nur wenn sie makellos ist, darf sie in den grünen Erntekorb. Die vollen Körbe la­gern dann im Schatten, die Pflanzen werden mit Quellwasser besprüht und mit weißen Tüchern zugedeckt, damit sie frisch bleiben.

Die Wiesen, auf denen wir ernten, gehö­ren zumeist den dortigen Gemeinden. Die naturamus GmbH, unser Tochter­ unternehmen für den Rohstoffeinkauf, handelt mit den örtlichen Behörden eine Genehmigung aus. Andere Plätze sind das Eigentum ansässiger Bauern. Die freuen sich, wenn wir zum Ernten kom­men, denn in Österreich etwa nennt man den Augentrost auch „Milchdieb“,

weil das Vieh weniger Milch gibt, wenn es zu viel davon frisst. Um die Bestände zu schonen, ernten wir eine Stelle nie kahl. Das ist ganz wichtig. Und wir las­sen den Plätzen Zeit, sich zu erholen, denn auch sie brauchen Pausen.

Wenn die benötigte Erntemenge erreicht ist, bringen wir das Erntegut direkt zur WALA. Dort werden die Pflanzen auf selbst gebauten, mit Seide bespannten Rahmen ausgebreitet und Grashalme so­wie andere Fremdkörper entfernt. Am nächsten Morgen ist der Augentrost be­reits um 7 Uhr pünktlich beim WALA Es­senzenbetrieb zur Weiterverarbeitung ver­fügbar – und kann später seine Wirkung in den WALA Euphrasia Augentropfen bei geröteten und gereizten Augen entfalten oder in der Dr. Hauschka Augenfrische, im Liquid Eyeliner sowie im Brow & Lash Gel und im Volume Mascara.

Die charakteristische Blütenform gibt dem Augentrost unter anderem seinen Namen.

Rund 20 Kilogramm werden pro Wildsammlung geerntet.

Wildsammlungen finden sorgfältig und bestand schonend in Handarbeit statt.

• Wir beziehen insgesamt rund 22 Heilpflanzen aus Wildsammlung.

• Pro Art bedeutet dies mindestens einen Sammel­platz, in der Regel jedoch mehrere, um Erntesicherheit und Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

• Im Jahr 2017 haben wir etwa 1.400 kg Pflanzen gesammelt und zu Essenzen und Urtinkturen verarbeitet.

• Zu den wichtigsten Kulturen gehören Augentrost und Arnika, aber auch Bingelkraut, Ackerschachtelhalm oder Fichtentriebspitzen.

• Alle Wildsammlungen werden sorgfältig und umwelt­ schonend in Handarbeit durchgeführt.

Wildsammlungen bei WALA:

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Die Begri� e „biologische Vielfalt“ und „Biodiversität“ beschreiben die bunte Fül-le des Lebens in der Natur. Sie umfassen das breite Spektrum der Pfl anzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen. Aber auch der Reichtum an Ökosystemen wie Re-genwälder oder Weltmeere, heimische Buchenwälder und Magerwiesen sowie die genetische Mannigfaltigkeit der Ar-ten und Kultursorten gehören dazu.

Nur durch biologische Vielfalt bleiben Ökosysteme stabil. Und nur ein intaktes System kann uns dauerhaft mit saube-rem Wasser und Nahrungsmitteln ver-sorgen. Leider sterben vor allem durch die intensive Landnutzung des Menschen weltweit jedes Jahr Tausende von Arten aus. Um landwirtschaftliche Flächen oder Platz für Neubausiedlungen zu scha� en, müssen Biotope weichen. Die Folgen für unsere Wirtschaft und Gesellschaft sind unvorhersehbar. Deshalb setzen wir uns

Es grünt, blüht und krabbeltganz besonders für biologische Vielfalt ein. Dies tun wir im Rahmen von Anbau-projekten im Ausland, bei nachhaltiger Wildsammlung, im eigenen Heilpfl anzen-garten und auf dem eigenen Demeter-Bauernhof. Da wir Rohsto� e aus der Na-tur verarbeiten – zum Beispiel Pfl anzen, Öle, ätherische Öle, Mineralien –, sind wir darauf angewiesen, dass wir diese auch in Zukunft aus einer gesunden Umwelt beziehen können.

Biologische Vielfalt gedeiht nicht nur durch Schonung. Auch eine nachhaltige Nutzung kann zu ihrer Erhaltung beitra-gen. Auf einigen Bergwiesen im Schwarz-wald ernten wir auf schonende Weise Arnikapfl anzen. Wir nutzen die betref-fenden Areale extensiv und pfl egen sie sorgfältig, damit die artenreichen Flächen nicht verwalden. Dadurch bewahren wir den Lebensraum der für diese Region typischen Tiere und Pfl anzen.

Was wir erreicht haben: Unser Ziel war es, die Biodiversität zu erhöhen. Die Außenanlage am Laborgebäude wurde auf 29.065 m2 gärtnerisch nachhaltig gestaltet und ein Biodiversitäts-pfad eingerichtet, der neue Lebensräume scha� t und gleich-zeitig den Besuchern das Thema Artenvielfalt nahebringt.

Biologische Vielfalt

18.231 m2

begrünte Dachfl ächen

9.690 m2

Summe Grundstücks-

fl ächen:144.102 m2

(bisher 77.732 m2)

versiegelte Flächen/Fahrfl ächen

8.605 m2

Versickerungsfl ächen

91.122 m2

Grün- und Gartenfl ächen

15.454 m2

versiegelte Gebäudefl ächen

Damit wir uns als Unternehmen weiter-entwickeln können, wollen wir auf ge-sunde Weise wachsen. Leider geht mit jedem Neubauprojekt auch ein gewisses Maß an Umweltzerstörung einher. Um diese Auswirkungen zu mildern, schaf-fen wir bei der Gestaltung unserer Au-ßenanlagen gezielt neue Lebensräume für Tiere und Pfl anzen. So entstehen am neuen Laborgebäude Biotope wie Teiche, Lebensraum für Wildbienen, Hecken und Steinhaufen für Eidechsen. Im Zuge der Gestaltung von Betriebs-fl ächen versiegeln wir möglichst wenig Boden und achten auf eine naturnahe Ausführung. Wichtig sind uns dabei ästhetische Aspekte, ökologische Ge-sichtspunkte und die Auswahl geeigne-ter, möglichst heimischer Pfl anzenarten und -sorten. Rund 50 Prozent der WALA Dachfl ächen sind begrünt und dienen Pfl anzen und Tieren ebenfalls als Lebensraum.

Der Kirschbaum gehört gefällt. Zumin-dest in puncto Ertrag. Denn er ist alt und morsch – ein Baum am Absterben. Den-noch ist er wertvoll, bietet er doch zahl-reichen Tieren, Pilzen und Pfl anzen ihre ganz besondere Lebensnische. Für ihn wäre normalerweise in unserer aufge-räumten Kulturlandschaft kein Platz mehr. Und gerade deshalb erhält die WALA diesen Kirschbaum. Denn im Laufe der Zeit bilden sich fl ießende Übergänge vom lebenden zum toten Holz. So wie sich das Substrat Holz im Laufe der Zeit verändert, so verändern sich auch die Bewohner darin und darauf. Zahlreiche Insekten, Kleinsäuger, Vögel, aber auch Flechten und Moose kommen und gehen und fi nden kurz- oder langfristig hier ei-nen Raum zum Leben. Während die einen die Hohlräume im morschen Holz für ihre Brut und Nachkommen nutzen, fi nden andere einen gedeckten Tisch mit Früch-ten, Knospen oder den dort lebenden Insekten. Für Vögel sind Bäume zudem Trittsteine, die Lebensräume verbinden, und Schutzräume zugleich. Den Biodiversitätspfad der WALA kann man in kurzer Zeit umrunden. Zahlreiche Infotafeln bieten Wissenswertes rund um die einzelnen Stationen und deren bei-spielhafte Beiträge zur Artenvielfalt.Ein weiterer Biodiversitäts-Hotspot ist der etwa 80-jährige Wildmirabellenbaum. In seiner ausladenden Krone fi nden zahl-reiche Vögel Nistraum und Schutz vor Wettereinfl üssen und Feinden. Deshalb wurde dieser Baum in die Bauplanungen integriert und konnte erhalten werden. Trotz seines hohen Alters reift an ihm eine Fülle köstlicher Früchte für Mensch und Tier. Die Besucher des Biodiversitäts-pfads dürfen sich gerne bedienen.

Unbezahlbarer ReichtumRund um das neue Laborgebäude der WALA erstreckt sich ein Biodiversitätspfad, der eindrücklich zeigt, dass Artenvielfalt nicht mit Geld aufzuwiegen ist.

Wie der Mensch benötigen auch Pfl an-zen und Tiere Wasser zum Leben – und im besonderen Herstellverfahren der WALA kommt dem Wasser ebenfalls eine tragende Rolle zu. In die Teiche am Laborgebäude sind die Arten von selbst zugewandert oder als Gast zu Besuch. Es wurden bewusst keine Fische eingesetzt, damit die natürliche Fauna hier „ihren“ Lebensraum besiedeln kann. Zwischen Wasser und Bäumen liegen ausladende Wiesenfl ächen. Diese wer-den nur zweimal im Jahr gemäht, und das erst nach der Blüte, damit sich viele Arten ansiedeln können. Die WALA scha� t dadurch Lebensraum für viele Wiesenkräuter und Futterquellen für zahlreiche Tiere. Eingesät wurden nur ortstypische Gräser und Kräuter, um genau den davon abhängigen Tieren der Region ihren Lebensraum zu geben. Eine Aufl age für die Errichtung der Labors war

unter anderem die Umsiedlung der auf der Baufl äche ansässigen Zaun-eidechsen. Die Reptilien haben sich dabei als äußerst verständnisvoll und koopera-tiv gezeigt und sind bereitwillig in das von WALA bereitgestellte Habitat aus Totholz und Steinen umgezogen. Für die rund 460 Wildbienen-Arten in Baden-Württemberg hat WALA ebenfalls ein reichhaltiges Nist- und Futterangebot gescha� en. Obwohl sie keinen Honig produzieren, sind Wildbienen von aller-größtem Nutzen für den Menschen, denn sie gehören zu den wichtigsten Bestäu-bern unserer Wild- und Nutzpfl anzen.Vielfalt ist Reichtum. Auch in der Natur. Der Biodiversitätspfad der WALA ist rund um die Uhr geö� net; der Eintritt ist kostenlos, aber nicht umsonst …WALA Laborgebäude, Badwasen 2, 73087 Bad Boll. Anfahrt https://www.wala.de/kontakt/

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Das Thema Bescha� ung ist ein Umwelt-aspekt, dem wir große Aufmerksamkeit widmen. Für den laufenden Betrieb kau-fen wir zum Beispiel Büromaterial ein, aber auch IT (Computer, Drucker, Telefo-ne), Geräte (Labor- und Analysegeräte) sowie Anlagen für die Herstellung und Werbemittel wie Warenaufsteller. Bei allen Einkäufen achten wir auf Qualität. Das heißt, die Produkte und Hersteller müssen folgende Kriterien erfüllen.

Ökonomisch: Ist das Produkt langlebig, von guter Qualität und wirtschaftlich sinnvoll?

Ökologisch: Wie viele Ressourcen wur-den bei der Herstellung verbraucht? Ist das Produkt im besten Fall regional (um unnötige Transporte zu vermei-den), ist es ökologisch, gentechnisch unverändert, aus nachwachsenden Rohsto� en und recycelbar?

Sozial: Bezahlt der Hersteller seine Angestellten fair, schützt er sie vor Gesundheitsrisiken, vermeidet er Dis-kriminierung und Kinderarbeit?

Auch Roh- und Ausgangssto� e kaufen wir teilweise ein. Sie sind entscheidend für die Qualität unserer Produkte. Manch-mal lernen wir einen Hersteller kennen, der unsere Vorgaben noch nicht erfüllt.

Rund 3,2 Tonnen Ka� ee werden bei WALA pro Jahr eingekauft, gebrüht und für die Mitarbeiter und die fast 20.000 Gäste kostenlos ausge-schenkt. Das schwarze Gold kommt von der Firma Lebensbaum – und zwar seit über zehn Jahren. Die Firmenphilosophien der beiden Häu-ser passen einfach gut zusammen: Nachhaltig und fair soll es zugehen und gut für den Menschen sein. In zwölf Ka� eeautomaten in acht Häusern wird der Ka� ee zubereitet; hinzu kommen sieben Lebensbaum-Teesorten. Die WALA bezieht gemäß dem Anbau-Standard für ihre eige-nen Produkte Demeter-Plantagen-ka� ee, sowohl gemahlen und als ganze Bohne, sowie Solea Espresso. Die Servicetechniker scherzen inzwi-schen schon: „Bei euch läuft mehr Ka� ee durch als am Stuttgarter Flughafen.“

Guter Treibsto� Beste Beute

Wenn er allerdings Potenzial besitzt und gute Produkte herstellt, leisten wir gern Hilfe bei der Aufbauarbeit. Konkret heißt das, wir unterstützen ihn koopera-tiv in seiner Entwicklung, mit Know-how und praktischem Einsatz. Dies tun wir so lange, bis wir ihn guten Gewissens als Lieferanten aufnehmen können.

Insgesamt streben wir stabile und lang-fristige Handelsbeziehungen an. Der re-gionale Handel und die Landwirtschaft in der Umgebung sind unsere bevorzug-ten Lieferanten. Der Menüplan für die Mitarbeiter in der Cafeteria ist nicht nur regional, sondern auch saisonal geprägt. Obst und Gemüse, das zur rechten Zeit geerntet wird, ist nicht nur frischer und

Bescha� ung und Lieferanten

382 tDekomaterial, Displays und Werbemittel: zum Beispiel Warenaufsteller für Bio-Läden und Apotheken, Schaufensterdekorationen, Aufsteller und Plakate

317 tDrucksachen:

zum Beispiel Arzneimittel-verzeichnisse, Kosmetikbroschü-

ren, Umwelterklärungen und unser Kundenmagazin viaWALA

39 tBedarfsgegenstände:

zum Beispiel Pinsel, Bürsten, Etuis, Mappen, Notizblöcke und Boxen für Broschüren

Eingekaufte Materialien 2017:

738 t*

* Zum Vergleich: 621 t im Jahr 2016 und 499 t im Jahr 2015.

vitaminreicher – es schmeckt auch noch besser. 75 Prozent der Zutaten unseres Speiseplans haben Demeter- oder Bio-Qualität. Zahlreiche weitere Produkte, etwa Tee, Ka� ee, Müsli, Brot, Gebäck und Milch sind zu 100 Prozent biolo-gisch. Auch eine artgerechte Tierhaltung bei der Fleischproduktion ist uns wichtig. Fisch stammt ausschließlich aus nach-haltiger Fischerei. Unsere Auswahl ori-entiert sich an den Empfehlungen von Umweltverbänden wie zum Beispiel Greenpeace oder dem WWF (World Wide Fund For Nature). Der Gastronomie-betrieb, der unser Mittagessen liefert, wurde durch eine unabhängige Öko-Kontrollstelle für ökologisch erzeugte Lebensmittel zertifi ziert.

Vorsicht, kleiner Hamster! Da hat jemand o� ensichtlichein Auge auf dich geworfen …

Ein Ort der Begegnung und der Stärkung: In der Cafeteria steht schon alles bereit.

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Um Arzneimittel und Kosmetika herzu-stellen, benötigen wir Rohsto� e. Zu den verwendeten Bestandteilen gehören mi-neralische und pfl anzliche Sto� e, tierische Erzeugnisse, pfl anzliche Öle und Fette sowie ätherische Öle – also überwiegend nachwachsende Substanzen. Wir bezie-hen sie möglichst aus biologisch-dyna-mischem oder ökologischem Anbau. Die Rohsto� bescha� ung kann man biswei-len mit einer Schatzsuche vergleichen. Denn es ist nicht immer einfach, die Ware in der gewünschten Qualität zu fi nden. Deshalb sind wir in vielen Fällen selbst aktiv und initiieren biologisch-dy-namische Anbauprojekte sowie Koope-rationen auf der ganzen Welt. Da Gen-technik in der Landwirtschaft ökologisch nicht vertretbar ist, unterstützen wir nicht nur den biologischen Anbau, sondern auch biologische Saatguterzeugung und alternative Pfl anzenzuchtmethoden.

Zertifi zierte Rohsto� eIn der Dr. Hauschka Kosmetik verarbei-ten wir ausschließlich Rohsto� e, die den Kriterien von NATRUE entsprechen. Hin-ter NATRUE steht ein international täti-ger, nicht gewinnorientierter Verband, der Zertifi zierungsstandards für Natur- und

Auf SchatzsucheBiokosmetik festlegt. So prüft NATRUE zum Beispiel die Herkunft von Rohstof-fen, aber auch die Nachvollziehbarkeit und Transparenz von Abläufen in der Produktherstellung. Bei der Bescha� ung von Rohsto� en verfolgen wir vier aufei-nander aufbauende Strategien:

Anbau im WALA Heilpfl anzengarten und auf unserem eigenen biologisch-dynamisch bewirtschafteten Hof, dem Sonnenhof in Bad Boll;

zertifi zierte Wildsammlungen; Einkauf ausschließlich bei geprüften und sorgfältig ausgewählten, in vielen Fällen langjährigen Lieferanten;

Initiierung und Förderung des biolo-gisch-dynamischen Anbaus und der ökologisch orientierten Weiterverarbei-tung weltweit – auch in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Was wir erreicht haben: Statt konventioneller Seide wollten wir Bio-Seide einsetzen. Wir haben inwzischen einen Lieferanten für Bio-Seide ausfi ndig gemacht und sind derzeit dabei, die Qualitätsparameter zu defi nieren, damit wir den Rohsto� schnellstmöglich einsetzen können.

Rohsto� e

503 tNatursto� e: Substanzen pfl anz-lichen, anorganisch-mineralischen oder tierischen Ursprungs sowie deren Gemische und Reaktionsprodukte, die chemisch unverändert sind

Davon:

Öle, Fette: 215 t

ätherische Öle: 13 t

Pfl anzen: 112 t

Sonstige (z. B. Zucker, Alkohol): 163 t

6 tNaturidentische Sto� e:

Sie kommen in dieser Form in der Natur vor oder werden durch chemische Reaktion aus in

der Natur vorhandenen Rohsto� en gewonnen

68 tNaturnahe Sto� e: Sie werden

durch chemische Reaktion aus nach-wachsenden Rohsto� en gewonnen

Verarbeitete Mengen:

577 t*

Folgende Rohsto� mengen haben wir 2017 zur Herstellung unserer Produkte eingesetzt

*Zum Vergleich: 619 t im Jahr 2016 und 552 t im Jahr 2015.

Neben Insekten, Larven und Würmern gehören

Samen und Beeren zu den Grundnahrungs-mitteln von Singvögeln.

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554 tGlas: zum Beispiel für Kosmetik-

fl aschen, Globuligläser und Ampullen

6 tWeißbleche: zum Beispiel für Dr. Hauschka Probiersets

40 tAluminium und sonstige

Metalle: zum Beispiel für Tuben und Inlays für Lippenstifthülsen

185 tPapier/Kartonagen: zum Beispiel

für Faltschachteln und Packungsbeilagen

95 tKunststo� e: zum Beispiel

für Tuben, Dosen und Tiegel

0,2 tNaturmaterialien: zum Beispiel Naturkautschuk für die Ohrentropfen-Pipetten

2 tSonstige Verbundsto� e: zum Beispiel für Tuben mit Aluminiumbarriere

*Zum Vergleich: 922 t im Jahr 2016 und 980 t im Jahr 2015. Die eingekaufte Packmittelmenge schwankt, da sie von der im jeweiligen Jahr bereits am Lager befi ndlichen Menge abhängt.

So vielfältig wie unsere Präparate sind auch die unterschiedlichen Darreichungs-formen: Wir haben Salben, Globuli velati, Essenzen, Augentropfen, Lösungen für Injektionszwecke, aber auch Cremes und Öle im Sortiment. Ob Arzneimittel oder Kosmetikpräparate – alle sind frei von synthetischen Konservierungssto� en. Um ihre Qualität bestmöglich zu erhalten, müssen wir sie deshalb besonders clever verpacken und vor äußeren Einfl üssen wie Licht und Sauersto� schützen.

Die Umweltbelastung soll dabei so ge-ring wie möglich bleiben, weshalb wir recyclingfähige Materialien verwenden. Unsere Flaschen bestehen zumeist aus Glas, die zugehörigen Verschlüsse aus Kunststo� ohne Weichmacher und die Tuben aus Aluminium. Außerdem setzen wir möglichst schadsto� freie Materiali-en ein. So verwenden wir für den Druck unserer Faltschachteln und Packungs-

Was wir erreicht haben: Die Umstellung auf Recycling-

papier geht weiter: Für unsere Arzneimittel setzen wir bereits Displays aus Recyclingkarton ein. Dies wollen wir auch im Bereich der Produktverpackungen vorantreiben. Einen Ansatz für neue und

nachhaltigere Produktverpackun-gen: Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „IMKoN – Inte-gration von Mitarbeitern als Konsumenten in Nachhaltigkeits-innovationsprozesse“ wurde erfolgreich mit dem Prototyp einer Regalbox abgeschlossen. So können unsere Produkte ohne Faltschachtel im Laden angeboten werden und sind dennoch licht-geschützt. Tests im Alltag erfolgen nun im Mitarbeiterladen sowie bei zwei weiteren Händlern.

Verpackungen

Sicher verpackt

beilagen ausschließlich mineralölfreie Ökodruckfarben aus nachwachsenden Rohsto� en. Ampullenfaltschachteln las-sen wir statt aus Kunststo� aus wieder-verwertbarem Karton fertigen.

So wenig wie möglichFür unsere Packungsbeilagen nutzen wir bewusst Recyclingpapier. Die in Gläsern abgefüllten Globuli velati kamen seit

1997 sogar vollkommen ohne Packungs-beilage und Umverpackung aus. Möglich machte es ein spezielles Wickeletikett. Auf ihm befanden sich alle notwendigen Informationen. Aufgrund neuer recht-licher Anforderungen – zum Beispiel an die Schriftgröße – müssen wir leider für bestimmte Präparate wieder Packungs-beilagen drucken und auch Faltschach-teln produzieren.

Packmittel-bedarf: 881 t*

Eine ausgeklügelte grüne Hülle, auch „Kapsel“ genannt,

schützt die rotbraun glänzenden Samen der Rosskastanie.

Die perfekte „Naturverpackung“!

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Für uns als produzierendes Un-ternehmen ist das Thema Ener-gie ein wichtiger Umweltaspekt. Gas und Strom benötigen wir zum Beispiel für Lüftung, Hei-zung und Klimatisierung der Pro- duktion, für Beleuchtung, IT und sonstige Technik. Sowohl unsere Arzneimittel als auch die Kos-metik stellen wir unter strengen Pharmabedingungen her.

Um Partikel und Keime aus der Umgebung zu filtern, ist in den Produktionsräumen ein perma-nenter Luftwechsel nötig. Das Luftfiltersystem ist verantwort- lich für einen Großteil unseres Stromverbrauchs. Trotz dieser produktionstechnischen Zwän-ge gelingt es uns immer wieder, unseren Energieverbrauch zu

senken oder zumindest kon- stant zu halten. Den Verbrauch und die Energieströme überwa-chen wir kontinuierlich mit ei-nem Energiemanagementsystem. Anhand der so erfassten Daten können wir Auffälligkeiten und eventuelle technische Defekte frühzeitig erkennen und recht-zeitig gegensteuern.

Green PCs und ÖkostromUm möglichst keine Energie zu verschwenden, haben wir meh-rere Wärmerückgewinnungs- anlagen installiert. Auch im Bereich IT setzen wir den Hebel an: Seit 2003 kaufen wir nur noch sogenannte Green PCs. Sie zeichnen sich durch einen geringen Energieverbrauch aus. Bereits seit 2001 beziehen wir

Was wir erreicht haben: Das neue Laborgebäude ist in Betrieb

genommen und energetisch optimiert worden. Im Vergleich zum alten Labor in der Dorfstraße konnten wir etwa den Wärmeenergiebedarf je Quadratmeter deutlich von 0,35 MWh auf 0,15 MWh senken. Mit der Inbetriebnahme der Photovoltaik-

Anlagen auf dem Dach des neuen Labor gebäudes konnten wir die selbst erzeugte Energie um etwa 65 % steigern. Der Ausbau auf be- stehenden Dachflächen steht noch aus.

Energie

Unter Strom

Ausblick 2018Unser Ziel: Unser Ziel ist es, den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergie - verbrauch auf über 50 % zu steigern.Maßnahmen: Dafür werden wir Potenziale zum Ausstieg aus den fossilen Energie- trägern ermitteln und Bereiche definieren, die dafür geeignet sind (z. B. Energiebezug, Nullenergie-Gebäude). Zusätzlich erstellen wir einen umfassenden Energie bilanzrahmen, um zukünftig Einsparungen auf Basis von 2017 besser darstellen zu können.

Unser Energie-Produktions-VerhältnisEnergie-Produktions-Verhältnis 2014 2015 2016 2017

Ökostrom/verkaufte Produkte [MWh/t] 2,84 3,01 3,02 3,39Wärmebedarf (klimabereinigt)/Fläche [kWh/m2]

197 192 200 1862

Gesamtenergieverbrauch/verkaufte Produkte [MWh/t]

7,35 8,01 8,40 8,57

Gesamtenergieverbrauch/Umsatz [MWh/Millionen €]

121 124 127 134

Energieverbrauch der WALAÖkostrom [MWh] 2014 2015 2016 2017Bad Boll 5.634 5.616 5.523 6.5902

Aichelberg 231 251 255 293Weilheim 107 100 90 94Rosenfeld 70 110 77 86Summe Ökostrom [MWh] 6.042 6.077 5.945 7.599

Wärmeenergiebedarf [MWh] 2014 2015 2016 2017Bad BollErdgas 7.554 7.723 8.183 9.153Flüssiggas/Propan 24 23 28 25Pellets 283Heizöl 67 34 10 39AichelbergErdgas 295 272 312 291WeilheimErdgas1 232 475 539 539RosenfeldFlüssiggas/Propan 28 41 13 13Pellets 87 154 253 229Zell2

Erdgas 532Pellets 328Summe Wärmeenergiebedarf [MWh] 8.287 8.722 9.338 11.381

Sonstiger Energiebedarf [MWh] 2014 2015 2016 2017Diesel für Notstromaggregat 14 15 17 0Kraftstoffe für FuhrparkDiesel 1.180 1.321 1.393 1.438Summe Kraftstoffe [MWh] 1.194 1.336 1.410 1.438

Gesamtenergieverbrauch [MWh] 15.627 16.171 16.693 20.419Anteil erneuerbare Energie [%] 39 39 37 41

Erzeugte Strommenge [MWh] 2014 2015 2016 2017Bad Boll 83 86 73 207Rosenfeld 36 37 34 47

1Im Lager Weilheim belegen wir mittlerweile weitere Hallen, die zusätzlich

geheizt werden müssen.

2Die Erhöhungen sind bedingt durch unsere wissenschaftlich und wirtschaftlich

notwendigen Neubauten.

zertifizierten Ökostrom aus re-generativen Energiequellen. Auf diese Weise lassen sich jährlich Hunderte Tonnen CO2-Ausstoß vermeiden. Unser Anbieter ist ein Unternehmen aus der Nachbar-schaft. Ergänzend gibt es auf un-seren Dachflächen mittlerweile Solarzellen, die mit einer Ge-samtleistung von etwa 320 Kilo-watt Peak rund 250.000 Kilo-wattstunden Strom erzeugen.

Zugvögel wie diese Stare sammeln sich vor der Reise in den Süden gern auf Hochspannungsleitungen.

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Wasser fließt nicht nur in unsere Produk- te ein. Wir brauchen es auch zur Reini-gung, zur Dampfsterilisation in der Her- stellung und für die Sanitäranlagen. Um sorgsam mit dem kostbaren Gut umzu-gehen, weichen wir, wo es möglich und sinnvoll ist, auf Regenwasser aus. Deshalb sammeln wir Niederschlag (Grauwasser) in Zisternen. Er dient der Toilettenspü-lung, der Bewässerung von Gartenflächen sowie der Kühlung technischer Anlagen. Produktionsabwässer bringen wir zu ei-ner großen Kläranlage in der Region, die sie biologisch reinigt. Diese Maßnahme entlastet die örtliche Kläranlage.

In der Tabelle zum Wasserverbrauch weisen wir unter anderem den potenziell in unseren Zisternen aufgefangenen Nie- derschlag aus. Da unser Wassernutzungs- system über Jahre gewachsen und in-zwischen sehr komplex ist, lassen sich die exakten Grauwassermengen allerdings nicht messen. Stattdessen berechnen wir sie aus dem auf unsere Dachflächen gefallenen Niederschlag.

Wasser von allen Seiten? Der kleine Laubfrosch genießt den Platzregen.

Sauber bleiben

Was wir erreicht haben:Die Emissionen aus Wärmeenergie sollten gesenkt werden. Sowohl die Pelletheizung als auch das Blockkraftheiz- werk im neuen Logistikzentrum sind nun in Betrieb und leisten ihren Beitrag.

Wasser und Emissionen

Wasserverbrauch [m3] 2014 2015 2016 2017

Stadtwasser

Bad Boll 39.391 39.459 42.196 38.998

Aichelberg 252 277 310 266

Rosenfeld 174 2.107 2.053 1.523

Zell 2269

Brunnenwasser 1.356 1.448 1.180 693

Niederschlag (Grauwasser) 15.764 14.084 15.935 21.108

Summe Wasserverbrauch [m3] 56.937 57.406 61.699 64.858

Abwasser [m3] 2014 2015 2016 2017

Häusliches Abwasser 29.768 29.053 31.862 32.262

Produktionsabwasser (Abfuhr) 7.924 9.319 8.798 8.103

Summe Abwasser [m3] 37.692 38.372 40.660 40.365

1 Diese Zahlen steigen, weil wir aus Gründen der Haltbarkeit teilweise kleinere Mengen herstellen und dafür häufiger produzieren.

Kennzahlen 2014 2015 2016 2017

Wasser/verkaufte Produkte [m3/t]1 26,8 28,4 30,9 28,9

Wasser/Mitarbeiter [m3/Mitarbeiter]

67,2 65,4 70,1 72,0

CO2/t verkauftes Produkt [t/t]1 1,40 1,45 1,52 1,55

CO2/Mitarbeiter [t] 3,52 3,33 3,46 3,87

Wasser und Emissionen

Tief durchatmenDas Wort „Emissionen“ korrekt zu defi-nieren, ist gar nicht so einfach. Es leitet sich vom Lateinischen „emittere“ ab, was

„herausschicken“ bedeutet. Meist dient es als Sammelbezeichnung für Störfak-toren, die auf die Umwelt einwirken. Dazu gehören insbesondere Treibhaus-gase wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Me- than (CH4) und verschiedene Kältemittel. Die Fachliteratur fasst sie meist unter dem Sammelbegriff „CO2-Emissionen“ zu- sammen. Auch wir halten es so. Dies hat den Vorteil, dass wir einen Gesamtwert erhalten. Er berechnet sich unter mathe-matischer Berücksichtigung der Klima-schädlichkeit der einzelnen Stoffe.

Eigentlich ist CO2 ein natürlicher Bestand- teil der Erdatmosphäre. In geringen Men-

gen ist es sogar notwendig für das Gleich-gewicht unseres Planeten. Pflanzen benö-tigen CO2 für ihre Photosynthese. Sie bilden daraus den lebensnotwendigen Sauerstoff. Außerdem reguliert CO2 das Klima der Erde und den pH-Wert der Meere. Problematisch wird die Situation erst, wenn durch Abgase, Massentierhal- tung und Waldrodung regelmäßig große Mengen an Treibhausgasen frei werden. Als Folge steigen die Temperaturen und der sogenannte Treibhauseffekt entsteht.

Im Vergleich zum Leitparameter Kohlen-stoffdioxid sind die Emissionen von Koh-lenstoffmonoxid, Schwefeldioxid, Stick- oxiden und Feinstaub nicht wesentlich. Deshalb führen wir diese Verbindungen auch nicht in der Tabelle auf.

Emissionen CO2 [t] 2014 2015 2016 2017

Ökostrom 0,0 0,0 0,0 0,0

Erdgas 2.020,3 2.117,4 2.258,5 2.616,3

Flüssiggas/Propan 13,9 17,1 10,9 10,1

Pellets 2,4 4,1 6,8 22,7

Heizöl 21,4 10,8 3,2 12,6

Diesel Notstrom 3,6 4,0 4,6 0,0

Kraftstoff Fuhrpark 330,3 364,8 375,3 387,5

Kältemittelverlust 7,5 10,5 7,7 28,33

Dienstreisen 293,4 244,3 233,8 266,2

Transportlogistik2 290,9 151,9 142,8 167,8

Summe [t] 2.984 2.925 3.044 3.511

2 Diese Werte sind unvollständig, weil uns von einzelnen Speditionen die Angaben fehlen. Daher sind sie leider nur bedingt vergleichbar.

3 Davon 18 t von Kleingeräten wie Milchkühler an Kaffeemaschinen, die jetzt im Rahmen von Reparaturen angefallen sind, obwohl dies nicht gesetzlich vorgeschrieben ist.

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Überall, wo produziert wird, fällt in der Regel auch eine gewisse Menge Müll an. Unser Abfallmanagement orientiert sich an den Grundsätzen der Kreislauf-wirtschaft: In erster Linie versuchen wir, Abfälle generell zu vermeiden. An zwei-ter Stelle steht die Bemühung, sie sinn-voll zu trennen und zu verwerten. Die beste Möglichkeit ist das klassische Recycling. Papier wird wieder zu Papier und aus Kunststo� en entsteht neuer Kunststo� . Auch die thermische Verwer-tung ist nutzbringend. Müllheizkraft-werke verbrennen die dafür geeigneten

Recycling ist inzwischen nahezu eine Kunst, wenn es eine Wirkung haben soll. Nur wenn man weiß, wie es richtig funktioniert, kann man vermeiden, dass die sorgfältig ge-trennten Materialien nicht in der Verbrennungsanlage landen. Dabei steht sowohl das Thema Ver-packungen im Mittelpunkt als auch die Müllvermeidung – denn diese be-ginnt schon beim Einkaufen. Auch der gelbe Sack ist ein Recycling-instrument, das immer wieder zu Missverständnissen führt. Hier gilt der Grundsatz: Alle Verpackungen mit oder ohne grünen Punkt dürfen in den Sack wandern, müssen aber möglichst voneinander getrennt wer-den (etwa Plastik-Joghurtbecher und deren Aludeckel). Beim Glas ist der Wertsto� kreislauf ebenfalls nicht tri-vial; Milchglas und Opalglas gelten als Restmüll, Kosmetikfl aschen aus Klarglas sollten hingegen im Altglas-container entsorgt werden.Korrektes Recycling gilt also auch für die Produkte der WALA – wie die nebenstehende Grafi k zeigt.

Richtig gemacht

Wohin mit den Resten?Abfälle

Was wir erreicht haben: Die Vernichtungsquote als Ver-

hältnis des Vernichtungswertes zum Gesamtumsatz lag im Jahr 2016 bei 1,86 %. Ziel für das Jahr 2017 war es, die Vernichtungsquote um 10 % auf 1,67 % zu verringern. Erreicht wurden 1,58 %. Das Ziel wurde somit übererfüllt und die Ver-nichtungsquote sank gegenüber dem Vorjahr um 14,2 %. Produktionsabfälle wollten wir

über einen neuen Weg einer verbesserten Verwertung zuführen. Ein Gärtest ergab hier ein positives Ergebnis (hohe Energie-dichte). Die Produktionsreste können nun in einer Biogasanlage verwertet werden.

Abfälle. Daraus entsteht Energie, die zum Beispiel als Fernwärme zum Heizen dient. Pfl anzen- und Küchenabfälle bringen wir zur Türkheimer Biogas-anlage auf der Schwäbischen Alb. Be-stimmte Sto� e sind für die geschilder-ten Entsorgungswege nicht geeignet. Dazu gehören zum Beispiel gefährliche Abfälle wie Chemikalien oder Arznei-mittelreste, die wir umweltgerecht entsorgen. Unsere Abfallbeauftragte ist Expertin und zentrale Ansprechpart-nerin für die Mitarbeiter in allen Fragen der Abfallwirtschaft.

Ein Apfelrest lässt sich problemlos kompostieren. Leider gilt das nicht für jede Art von Abfall.

Gelber Sack

GlascontainerWeißglas(Etiketten dranlassen)

Blaue/Grüne TonneAltpapier

Gelber SackDeckel und Tube

getrennt

20 tAmpullenglas

1 tElektroschrott176 t

Kartonage/Papier

Verschiedene Arten von Abfall [t]

Abfall-mengen und

Entsorgungsarten 2017: 664 t

(2016: 463 t)

4 tGlas

270 t1Gewerbeabfall

1 tSchrott

22 tgefährliche Abfälle

40 tKunststo� e

130 t2organische Abfälle

Recycling hat Vorrang 2014 2015 2016 2017

Abfälle zur Beseitigung [t] 27,8 40,2 13,0 2,1

Abfälle zur thermischen Verwertung [t] 151,2 175,3 166,0 279,5

Abfälle zur sto� ichen Verwertung [t] 245,8 266,5 283,0 382,2

Gefährliche Abfälle 28 40 24 22

Summe 424,8 482,0 462,0 663,8

Anteil sto� icher Verwertung [%] 57,8 55,3 61,2 57,6

1 Der Anteil Gewerbeabfall steigt durch eine außerplan mäßige Entsorgungsaktion.

2 Der Anteil Organische Abfälle steigt an durch die Produktionsab-fälle, die jetzt der Biogas- anlage zugeführt werden können.

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Verkehr, Reisen und Mobilität gehören zu den wichtigsten Umweltthemen über-haupt, denn sie haben erhebliche Aus-wirkungen auf die Natur. Die WALA liegt mit ihrem Standort Bad Boll im ländli-chen Raum, und damit leider eher ver-kehrsungünstig. Deshalb widmen wir der Herausforderung, umweltfreundlich un-terwegs zu sein, besondere Aufmerksam-keit. So erstatten wir allen Mitarbeitern, die mit ö� entlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit pendeln, die Kosten für die Fahr-karten. Im WALA Intranet gibt es zudem eine Mitfahrbörse zur Bildung von Fahr-gemeinschaften – sowohl für den täg-lichen Weg zur Arbeit als auch für Wochenend- und Dienstfahrten.

Fahrradfreundlicher BetriebVom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) erhielt die WALA 2007 als zweites deutsches Unternehmen die Auszeichnung „Fahrradfreundlicher Be-trieb“. Nach einer nochmaligen Untersu-chung im Jahr 2015 erneuerte der ADFC die Auszeichnung. Bereits seit Jahren

Springböcke erreichen eine Geschwindigkeit

von bis zu 90 Kilometern pro Stunde.

Damit wir vorwärtskommen

2014 2015 2016 2017

Durchschnittsverbrauch Kraftsto� [l/100 km]

6,05 6,04 6,01 5,96

bieten wir einen Fahrradcheck an und zahlen den Mitarbeitern – abhängig von der Häufi gkeit ihrer Fahrradnutzung – einen Reparaturkostenzuschuss. Einen eigenen Helm erhält jeder Mitarbeiter kostenlos. Für Fahrten in Bad Boll ste-hen derzeit 16 Fahrräder und 15 Elektro-fahrräder bereit. Zudem verfügt die WALA über 70 vom ADFC empfohlene Fahrrad-ständer und eine Druckluftstation. Bei schlechtem Wetter verleihen die Emp-fangsmitarbeiterinnen Regenponchos. Sie halten auch ein Reparaturset mit Ersatz-teilen bereit. Und wer beim Flicken Un-terstützung braucht, darf sich an die hauseigenen Techniker wenden. Seit 2015 bieten wir den Mitarbeitern im Rahmen des Modells „JobRad“ die Möglichkeit, ein hochwertiges Fahrrad zu leasen.

Kraftsto� sparenUm die CO2-Emissionen des WALA Fuhr-parks zu reduzieren, wählen wir beim Kauf von Neuwagen ausschließlich kraft-sto� sparende Modelle. Sie dürfen maxi-mal 120 Gramm CO2 pro 100 Kilometer

Was wir erreicht haben: Im Rahmen des Projekts „Gemeinsam

weiterkommen“ haben wir eine Wohnort-analyse durchgeführt: Wo wohnen unsere Mitarbeiter und welche ÖPNV-Verbindungen bräuchten sie, um sinnvoll zur WALA pendeln zu können? Die geplante Elektroladesäule

vor dem Hauptgebäude wurde in Betrieb genommen und wird von Besuchern und Mitarbeitern gern genutzt. Die Logistik setzt zwei E-Fahrzeuge für interne Transporte ein. Eine Prüfung für den Einsatz von

Lastenrädern für den innerbetrieblichen Transport war erfolgreich. Ein Lastenrad ist regelmäßig im Einsatz.Das neue Laborgebäude ist zudem mit Duschen, Abstellanlagen und weiteren Rädern ausgestattet.Eine ö� entliche Station zur Fahrradreparatur direkt am Radweg im Kurgebiet hilft Radlern bei der Behebung von kleinen Schäden unterwegs.

Ausblick 2018Unser Ziel: Der Anteil von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben soll von aktuell knapp 2 % auf über 5 % des Fuhrparks steigen.Maßnahmen: Wir werden zwei weitere E-Ladesäulen installieren und stellen weitere Fahrzeuge auf Elektroantrieb um.Unser Ziel: Das Projekt „Gemeinsam weiterkommen“ wird fortge-führt. Wir wollen einen kollektiven, soziokulturellen Lernprozess anstoßen und wissenschaftlich auswerten mit dem Ziel, Menschen zum Umstieg vom Auto zu bewegen.Maßnahmen: Durch Veranstaltungen und Workshops soll der Lernprozess angestoßen werden.

Mobilität

34Mietwagenfahrten(21.594 km)

45interkontinentale Flüge

(614.508 km)

326Flüge innerhalb Deutschlands

(258.365 km)

193Flüge in Europa

(301.379 km)

Anzahl der Dienstreisen

insgesamt: 1.783

(1.667.643 km)

1.185Bahnreisen(471.797 km)

Dienstreisen der WALA Mitarbeiterausstoßen. Außerdem erstellen wir für unsere Dienstwagenfahrer halbjährlich eine Kraftsto� auswertung. So kann je-der seinen Verbrauch selbst überwachen. Die Mitarbeiter des WALA Außendiens-tes nehmen regelmäßig an Fahrsicher-heits- und Ökofahrtrainings teil.

Mit diesem Wissen lassen sich mehr als 20 Prozent Kraftsto� sparen – sowohl für Dienst- als auch (beim Außendienst) für Privatfahrten. Unser gesamter Fuhr-park verbraucht – von den Dienstwagen der Ressortleiter über die Poolfahrzeuge bis hin zum LKW – im Durchschnitt nur 6,0 Liter auf 100 Kilometer.

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Wie entsteht eine Unternehmenskultur, in der Mitarbeiter nachhaltig handeln? Wie lässt sich Umweltbewusstsein dauer- haft in den Alltag integrieren? Und welche Plattform braucht es, um gute Ideen zu sammeln und umzusetzen?

Der „Grüne Briefkasten“Die wichtigsten Verbündeten in Sachen Umweltschutz sind unsere eigenen Mit-arbeiter. Seit dem Jahr 2000 gibt es des-halb den „Grünen Briefkasten“. Hier kann jeder Interessierte seine persönlichen Anregungen und Wünsche zu den The-men Umwelt und Sicherheit einbringen. Ein interner Ausschuss prüft und bewer-tet die eingegangenen Ideen nach fol-gendem Kriterienkatalog:

Die Idee muss umwelt- oder arbeits- sicherheitsrelevant für die WALA sein.

Sie darf nicht den eigenen Verantwor-tungsbereich betreffen.

Sie soll neu sein, darf also bisher noch nicht eingereicht worden sein.

Sie enthält einen konkreten Vorschlag zur Umsetzung.

Jeder Vorschlag, der diese Merkmale er-füllt, nimmt an einer internen Verlosung

Ameisen sind soziale Wesen. Sie bilden Staaten, sind extrem gut

organisiert und bewältigen ge- meinsam Aufgaben, zu denen ein

Tier allein nie in der Lage wäre.

Zusammen schaffen wir’s

mit Preisverleihung teil. 2017 erreichten uns 31 Ideen, im Jahr 2016 waren es 40. Auch 2015 waren es 40 Vorschläge. 2014 kamen insgesamt 37 zusammen.

Der „Grüne Briefkasten“ ist aber nicht die einzige Plattform, über die wir uns über Umweltthemen austauschen. Jeder Mitarbeiter kann sich im Operativen Umweltkreis engagieren und aktiv an der Planung von Aktionen mitwirken. Im Intranet gibt es außerdem eine eigene Seite zum Thema „Umwelt und Arbeits-sicherheit“ mit vielen Tipps und Hinwei-sen von A wie Abfall bis Z wie Ziele.

Unten und auf den folgenden Seiten fin-den Sie Beispiele für Aktionen und An-gebote, die wir erfolgreich in der Unter-nehmenskultur verankert haben.

Mitarbeiterbewusstsein und Kommunikation

Was wir erreicht haben: Kontinuierlich wollen wir das Umweltbewusstsein der Mitarbeiter fördern. Wir haben nun ein neues Veranstaltungsformat dafür entwickelt sowie kompaktes Material für einen Infostand, das rasch und unkompliziert an verschiedenen Standorten zum Einsatz gebracht werden kann. Ein Flyer enthält zudem die wichtigsten Infos und Ansprechpartner zum Thema Umweltschutz.

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Wo Menschen arbeiten, gibt es auch ge-wisse Gesundheitsrisiken. Wir wollen die WALA Mitarbeiter schützen, sie im Sinne der Prävention schulen sowie Umwelt- und Sachschäden verhindern. Deshalb betreiben wir umfassende Schulungen zur Notfallvorsorge und zu Notfallmaßnah-men. Im Jour fixe „Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr“ kommen regelmäßig Vertreter der WALA Werkfeuerwehr, der Arbeitssicherheit sowie der Technik und des Umweltschutzes zusammen. In die-ser Runde nehmen wir Notfallszenarien unter die Lupe, reflektieren Einsätze der Werkfeuerwehr und kontrollieren unsere Gebäude in Bezug auf Sicherheit. Auf-grund dieser Erkenntnisse ermitteln wir Maßnahmen zur Vorbeugung und über-wachen deren Umsetzung. Unsere Werk- feuerwehr ist zuständig für die Abwehr von Gefahren, die durch Feuer, Unwetter oder Gefahrstoffe wie Laborchemikalien entstehen können. Durch monatliche Ein- satzübungen stellt sie sicher, dass alle Feuerwehrleute immer auf einem aktu-ellen Ausbildungsstand sind.

Eigentlich sind Waschbären exzellente Kletterer. Dieses Jungtier muss wohl noch ein wenig üben.

Bitte gut festhalten

2014 2015 2016 2017

Meldepflichtige Arbeitsunfälle (AU) 6 10 10 11

Meldepflichtige Wegeunfälle (WU) 2 6 3 13

1.000-Mann-Quote meldepflichtige AU/WU

8,6 17,2 13,7 24,9

Nicht meldepflichtige Arbeitsunfälle 18 16 22 31

Nicht meldepflichtige Wegeunfälle 4 5 6 5

Gesamtunfälle 30 37 411 601

Was wir erreicht haben:Rund 10 % der Belegschaft sollten zum Brandschutzhelfer ausgebildet werden. Bis Ende 2017 haben 50 Personen die Ausbildung absolviert, die restlichen Termine für das Jahr 2018 stehen bereits fest.

Sicherheit und Gefahrstoffe

1 Der deutliche Anstieg der Unfälle ist darauf zurück- zuführen, dass wir jetzt auch kleinere Unfälle sowie sogenannte Beinahe-Unfälle erfassen und auswerten. Aus der Auswertung leiten wir Prä- ventionsmaßnahmen ab. Zudem steigt bei allen Mit- arbeitern das Bewusstsein für sicheres Arbeiten. Der Anstieg der Wegeunfälle liegt leider im allgemeinen Trend unserer Gesellschaft.

Sicherheit und Gefahrstoffe

Vorsicht, giftig!Sogenannte Gefahrstoffe besitzen be-stimmte physikalische oder chemische Eigenschaften, die unter Umständen ge-fährlich sein können – zumindest, wenn man nicht richtig mit ihnen umgeht. Deshalb schulen wir unsere Mitarbeiter diesbezüglich intensiv. Zur ersten Gruppe der Gefahrstoffe gehören Chemikalien wie Säuren, Laugen oder Lösungsmittel. Wir benötigen sie in unseren Laboren im Rahmen der Qualitätskontrolle, um Roh-stoffe, Zwischenprodukte und fertige Arz-neimittel und Kosmetik zu prüfen. Wo immer möglich, ersetzen wir Gefahr- stoffe durch weniger kritische Substanzen. Auch manche Rohstoffe wie Pflanzen, ätherische Öle oder Alkohol können in großen Mengen Gefahrstoffeigenschaften haben; getreu dem Motto „Die Dosis macht das Gift“. Sie gehören zur zwei-ten Gruppe. Um Reinigungs- und Desin-fektionsmittel kommen auch wir leider

nicht ganz herum. Sie bilden in unserem Unternehmen die dritte Gruppe. Wir be-nötigen sie, um höchsten Hygienemaß- stäben gerecht zu werden.

Aus ökologischer Sicht untersuchen wir unsere Prozesse in regelmäßigen Ab-ständen: Wo können wir die Menge der Reinigungsmittel ohne Qualitätsverlust reduzieren? Finden wir für einen be-stimmten Zweck oder Bereich eine noch umweltschonendere Lösung? Um Keime abzutöten, behandeln wir Rohre oder Leitungen statt mit chemischen Mitteln mit heißem Dampf. Treppenhäuser reini-gen wir mit Mikrofasertüchern und de-mineralisiertem Wasser – gänzlich ohne Chemie. Die in der Tabelle angegebenen Mengen ermitteln wir auf Basis der ein-gekauften Stoffe ohne vorherige Lager-bestandsbereinigung.

2014 2015 2016 2017

Reinigungsmittel [kg]2 35.680 39.183 35.376 35.042

Desinfektionsmittel [kg]2 8.571 8.952 9.792 11.313

Summe [kg]2 44.251 48.135 45.168 46.355

Verbrauch Desinfektions-mittel je Quadratmeter Stockwerkfläche [kg/m2]

0,19 0,19 0,21 0,21

Verbrauch Reinigungs- und Desinfektionsmittel je verkauftes Produkt [kg/t]

20,8 23,8 22,6 20,6

Verbrauch an Reinigungs- und Desinfektionsmitteln

2 Wir verbrauchen zwar mehr Desinfek- tionsmittel, dafür sank jedoch aufgrund von Optimierungen unser Verbrauch an Reinigungsmitteln. Zusammengenommen ist der Bedarf nahezu konstant geblieben.

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Die WALA wächst ständig. Weil immer mehr Menschen unsere Produkte kaufen, produzieren wir größere Mengen und brauchen folglich auch mehr Mit arbeiter und mehr Raum. So ist beispielsweise unser Bedarf an Büros und Parkplätzen gestiegen. Aber auch die produktions-begleitenden Bereiche wie Labors und Logistik müssen expandieren. Das Wachs- tum der WALA erfolgt immer in enger, vertrauensvoller Abstimmung mit der Gemeinde und dem zuständigen Land-ratsamt. Denn es ist uns wichtig, dass wir standorttreu und damit in Bad Boll und Umgebung bleiben können.

Umweltverträgliche MaterialienAuf den vorhergehenden Seiten haben wir beschrieben, durch welche Maßnah-men wir die biologische Vielfalt fördern wollen – auch im Rahmen unserer Bau-projekte. Doch es gibt noch weitere Punkte, die wir bei der Planung neuer Gebäude beachten. Wir legen zum Bei-spiel Wert auf umweltverträgliche Ma-terialien, die keine giftigen Stoffe abge-ben. Auch ihre Herkunft ist uns wichtig.

Biber sind für ihre aufwendigen Dammbauten bekannt. Mit ihnen können sie Bäche aufstauen und sogar künstliche Teiche anlegen.

Holz beziehen wir aus Deutschland oder Mitteleuropa; es muss zudem FSC-zerti-fiziert sein. Alle neuen Gebäude sind energetisch auf dem neuesten Stand und besitzen moderne Heizungs-, Lüf-tungs-, Klima- sowie Photovoltaik- Anlagen. Die zugehörige Infrastruktur gestalten wir möglichst fahrradfreund-

Was wir erreicht haben:Das Vertriebs- und Logistik- zentrum ist fertiggestellt und wird ab 2018 bezogen.

Bauplanung und Architektur

Clever gebaut

lich, mit überdachten Abstellplätzen, Umkleideräumen und Duschen. Unsere Gebäude sollen sich – wo es sich realisie-ren lässt – von der Architektur her orga-nisch in die umliegende Landschaft einfügen. Aus Umweltschutzgründen versiegeln wir außerdem so wenig Flä-che wie möglich. Wir bauen also eher in

die Höhe als in die Breite. Zudem schaf-fen wir Grünflächen und Gründächer.

Rasengitter für ParkflächenAuch unsere Parkplätze betonieren wir nicht einfach zu. Wir arbeiten mit soge-nannten Rasengittern, zwischen denen das Wasser abfließen kann. Überhaupt

wird die Bauplanung von unseren Um-weltbeauftragten begleitet und hinsicht- lich ökologischer Aspekte beaufsichtigt. Bei der Innenausstattung und -gestal-tung der Gebäude achten wir von vorn-herein darauf, dass die Oberflächen und Bodenbeläge leicht und vorzugsweise ohne Chemie zu reinigen sind.

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Gültigkeitserklärung

© 2018 WALA Heilmittel GmbHDorfstraße 1, 73087 Bad Boll/EckwäldenTel. +49 (0)7164 930-181Fax +49 (0)7164 [email protected]

Verantwortlich für den Inhalt: Stefan Weiland und Clarissa Bay, UmweltbeauftragteLayout: Stephanie Bauder, Kresse & Discher GmbH, O� enburgDruckerei: Lokay e. K., Reinheim; FSC- und EMAS-zertifi ziert.

Kopien und mechanische Vervielfältigungen nur mit Genehmigung des Herausgebers.

Bad BollDorfstraße 1 und 3Boßlerweg 2Badstraße 62Badwasen 2Roßauchtert 2 bis 6Im Grund 3

Zell unter AichelbergObere Wängen 6AichelbergWeilheimer Straße 3WeilheimCarl-Benz-Straße 26RosenfeldFischermühle 10

Bildnachweis: WALA Heilmittel GmbH/Stephanie Schweigert (Titel); WALA Heilmittel GmbH/Stephanie Schweigert, Silicya Roth (S. 2/3); WALA Heilmittel GmbH/Melanie Maerz (S. 4 bis 7); WALA Heilmittel GmbH/Silicya Roth, Anna Hirte (S. 8 bis 13); Evangelische Akademie/Rainer Kant, Roland Halbe, Jane Goodall/Richard Ladkani (S. 14/15); WALA Heilmittel GmbH/Stephanie Schweigert (S. 16 bis 19); WALA Heilmittel GmbH/Anna Hirte (S. 20/21); Shutterstock/Sergey Zaykov, WALA Heilmittel GmbH/Anna Hirte (S. 22/23); Shutterstock/buyanov (S. 24/25); Shutterstock/Nataliia Melnychuk (S. 26/27); Shutterstock/Mr Twister (S. 28/29); Shutterstock/kazoka (S. 30/31); Shutter-stock/sarawutnirothon (S. 32/33); Shutterstock/Stacey Ann Alberts (S. 34/35); Shutterstock/Chik_77 (S. 36/37); Shutterstock/Jay Ondreicka (S. 38/39); Shutterstock/Ronnie Howard (S. 40/41);

Mehr zum Thema Umweltschutz erfahren Sie bei den WALA Umweltbeauftragten: Tel. +49 (0)7164 930-344. Oder Sie mailen an [email protected]

WALA®, WALA Logo®, viaWALA®, Dr. Hauschka®, Dr.Hauschka Med®, Dr. Hauschka CulturCosmetic®, CulturCosmetic® und Dr. Hauschka Design sind eingetragene Marken der WALA Heilmittel GmbH.

Art.-Nr. 240000130

Stand April 2018

Impressum

A 81

Rosenfeld

Balingen

Stuttgart

Göppingen

Bad Boll

Weilheim

TübingenReutlingen

StandorteWALA Heilmittel GmbH

A 8

Pforzheim

Aichelberg

Gedruckt auf Recyclingpapier und mit umweltfreundlichen Druckfarben auf Pfl anzenölbasis nach DIN ISO 12647-2.

WK9Dieses Druckerzeugnis ist mit dem Blauen Engel zertifiziert

Die unterzeichnenden EMAS-Umweltgutachter Prof. Dr.-Ing. Jan Uwe Lieback (Registrierungsnummer DE-V-0026), Ralf Steinborn (Registrierungsnummer DE-V-0314) und Dr. Ulrich Hommelsheim (Registrierungsnum-mer DE-V-0117), akkreditiert und zugelassen für den Bereich Herstellung von Körperpfl egemitteln und Duft-sto� en (NACE 20.42) und Herstellung von pharmazeutischen Spezialitäten und sonstigen pharmazeutischen Erzeugnissen (NACE 21.20), bestätigen, begutachtet zu haben, dass die Standorte, wie in der vorliegenden Umwelterklärung der WALA Heilmittel GmbH angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 in der Fassung vom 28.08.2017 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umwelt-management und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllen.

Mit Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass:

die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 in der durch die Verordnung (EU) 2017/1505 der Kommission geänderten Fassung durchge-führt wurden,

das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen und

die Daten und Angaben der Umwelterklärung ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation geben.

Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Ö� entlichkeit verwendet werden.

Berlin, den 18. April 2018

Prof. Dr.-Ing. Jan Uwe LiebackUmweltgutachter DE-V-0026

GUT Certifi zierungsgesellschaftfür Managementsysteme mbHUmweltgutachter DE-V-0213Eichenstraße 3b12435 BerlinTel.: +49 (0)30 2332021-0Fax: +49 (0)30 2332021-39E-Mail: [email protected]

Gültigkeitserklärung

Ralf SteinbornUmweltgutachter DE-V-0314

Dr. Ulrich HommelsheimUmweltgutachter DE-V-0117

Zell unter Aichelberg

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