UNSER NATURNAHER

SCHULHOF

Pädagogischer Raum des Lernens

50354 Hürth Auf der Kumme 24

02233/94 23 40

FAX 02233/9 42 34 34

email:kontakt@bodelschwingh-

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Evangelische

Grundschule

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Inhaltsverzeichnis

Pädagogischer Raum des Lernens

Einleitung .................................................................................................................................... 2

Spiel- und Bewegungsförderung ................................................................................................ 2

Förderung der sinnlichen Wahrnehmung: Naturbegegnung ..................................................... 3

Mit Pflanzen und Tieren ......................................................................................................... 4

Mit Steinen und dem Element „Wasser“ ............................................................................... 6

Förderung sozialintegrativen Verhaltens ................................................................................... 7

Achtung vor der Natur und Förderung des Verantwortungsbewusstseins ............................... 8

Gesundheitsförderung und Förderung positiver Emotionen..................................................... 8

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Einleitung

Kindheit heute findet zu einem großen Teil in der Schule statt - auch bei uns an der

Bodelschwingh-Schule! Weit über Zweidrittel aller unserer Schülerinnen und Schüler

besuchen unsere Offene Ganztagsschule mit der Möglichkeit der pädagogischen Be-

treuung bis 17.00 Uhr. Das heißt: Sie verbringen täglich bis zu neun Stunden auf dem

Schulgelände. Das stellt besondere Anforderungen an dessen Architektur! Die ehe-

mals große, betonierte Freifläche des Pausenhofes aus dem Jahr 1965 wurde aus

diesem Grund im Jahr 2013 zu einem naturnahen Schulhof umgestaltet. Er ermög-

licht den uns anvertrauten Schülerinnen und Schülern eine gesunde, kindgerechte Ent-

wicklung im schulischen Umfeld und trägt damit zu einem lernförderlichen Klima in der

veränderten Kindheit bei.

Er unterstützt kindliches Lernen in dreifacher Hinsicht: Der naturnahe Schulhof gibt

Raum für Bewegung, sinnliche Wahrnehmung und schafft positive Emotionen –

alles zusammen wirkt sich bekanntermaßen förderlich auf den Lernprozess aus.

Mit seinen vielfältigen Bewegungs- Spiel und Lernlandschaften bietet er anregenden Raum für eigenständige Erfahrungen, lässt Erkundungen in der Natur zu und fordert zur Bewegung auf. Entwicklungspsychologen betonen: Je anregender ein Raum ist, umso positiver ist sein Einfluss auf den Intelligenzwert des kindlichen Gehirns. Dazu kommt: Je anregender ein Raum ist, je emotional zufriedener sind seine Nutzer. Unsere Kinder können auf dem naturnahen Schulhof eigenständig agieren, sie entwi-ckeln bei ihrem selbstbestimmten Handeln viele Fähigkeiten und Fertigkeiten im Spiel, in der Naturerfahrung und im Miteinander.

Spiel- und Bewegungsförderung Die vielfältigen Spiel- und Bewegungsange-bote sind bereits bei einem flüchtigen Blick über den Schulhof sichtbar: Auf einer Fläche von mehr als 2000 qm finden sich freie Spiel-flächen für Ballspiele aller Art. In der Pause können die Kinder zahlreiche Pausenspiele

Bewegung Sinnliche Wahrnehmung

Positive Emo-tionen

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ausleihen (Bälle, Stelzen, Pedalos, Diabolos, „Pferdchen-Geschirr“, Tischtennisschlä-ger, Hüpfstangen ec…). Die Ausleihe organisieren die Kinder der Klassen 3/4 selbständig. Ergänzt werden die freien Bewegungsflächen durch separat angelegte Bewegungslandschaften, die nicht nur einen an sich hohen Aufforderungscharakter ha-ben, sondern auch beachtliche Herausforderungen an den Mut und die Bewegungsfähigkeit unserer Kinder stellen. Die Bewegungsangebote bestehen überwiegend aus Naturmaterialien wie Holz oder Stein. Zu gefährlich? Nein! Naturnah ist immer anders, uneben. Es fördert das Neu-gierverhalten der Kinder. Beim Erklettern sind ihre Sinne wach und das ist wichtig, um Gefahren wahrzunehmen. Schüler brauchen diese Abenteuer. Sie müssen Grenzen testen und erfahren, sonst werden sie später grenzenlos und suchen Lebensgefährli-ches.

Förderung der sinnlichen Wahrnehmung:

Naturbegegnung Die Natur ist hier der Lehrmeister schlechthin: In-dem sich in der Natur ständig etwas verändert (Tag/ Nacht/ Jahreslauf/ Wetter/ Anzahl von Tieren etc…) bietet sie die optimale Reizintensität für das Gehirn mit einer Vielzahl von Sinnesreizen im visuellen, akustischen und taktilen Bereich. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, und Fühlen regen zum For-schen, Experimentieren, naturwissenschaftlichen Arbeiten, sozialintegrativem Verhalten, zur Wertebestimmung und Werteerweiterung und nicht zuletzt auch zur Kreativität an. In den Pausen und freien Spielzeiten während der OGS, aber auch gezielt in gemeinsamen Phasen des Unterrichts erleben die Kin-der die Natur pur!

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Mit Pflanzen und Tieren

Durch Pflanzen- und Tierbegegnungen auf dem gesamten Schulgelände machen sie Erfahrungen im Bereich „Natur und Le-ben“. Darüber hinaus lädt der eigene Schul-garten zum Forschen und Beobachten ein. In den klasseneigenen Hochbeeten kön-nen die Kinder das Wachstum ihrer selbst gesäten Gemüsesorten oder Blumen be-obachten. Interessant wird es besonders bei einem Blick unter die Erde in unserem Zauber-beet. Hier kann man nicht nur das wundersame Wachstum der Kartoffel verfolgen, sondern z. B. auch die unterirdischen Gänge der Regenwürmer und anderes Kleinge-tier.

Die Kräuter aus unserer Kräuterspirale sowie weitere zahlreiche Wildkräuter auf unserem Schulgelände finden bei einem gesunde n Schul-frühstück oder bei der Zubereitung von leckeren Limonaden oder Tees Verwendung. Bei der Zu-bereitung helfen uns gerne die Eltern.

Für jede Klasse ist ihre Patenpflanze ganz wichtig. Durch das Erforschen ihrer Lebens- und Nutzungsbedingungen, ihre Pflege und die Dokumentation ihres Wachstums, wer-den die Kinder zu Experten. Auf Plakaten, im Jahresbuch oder auch auf der Homepage veröffentlichen die einzelnen Klassen ihre Ergebnisse und geben so ihr Wissen an die an-deren Klassen weiter.

Unser Schulgarten beherbergt aber auch eine Vielzahl von Nutz-hölzern bzw. Nutzpflanzen (z.B. Johannisbeeren, Äpfel, Erd-beeren, Holunder, Quitten etc…). Aus den Früchten der Pflanzen stel-len die Schüler gerne Marmelade her oder „futtern“ sie einfach nur so!

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Säen und Ernten gehören zusammen – und da, wo etwas übrigbleibt, verkaufen die Kinder auch gerne ihre Pro-dukte! Pflanzen, Kräutersalz, Tees etc… werden bei Eltern-sprechtagen oder anderen Ver-anstaltungen, die ein breites Publikum erwarten lassen, an-geboten. Von den Einnahmen lassen sich neue Anschaffungen für den Schulgarten machen.

Wer wissen will, wie die einzelnen Pflanzen auf unserem Schulhof heißen, kann sich auf den Pflanzenlehrpfad be-geben, den die Kinder gemeinsam mit ihren Lehrern im fä-cherübergreifenden Kunstunterricht angelegt haben.

Zu Tierbegegnungen besonderer Art lädt unser Schulhof ebenso ein: Ein Biotop für Kleinstlebewesen findet sich in alten Baumstämmen, unter Steinen und Hecken – und nicht zuletzt auch in dem von der Schulhof-AG errichteten Komposthaufen. Hier-hinein wird ein Teil des Biomülls aus dem Lehrerzimmer, vom Mittagstisch und aus den Klassenzimmern mithilfe der eingerichteten Dienste entsorgt. Mit Lupengläsern und Bestimmungsbüchern bewaffnet geht es auf Entdeckertour. Mit kleinen Pinseln werden Asseln, Käfer, Re-genwürmer & Co vorsichtig in die Forscherglä-ser transportiert und nach der Beobachtung selbstverständlich wieder ins Freie gelassen. Auch hier werden Beobachtungen dokumen-tiert und gerne in kleinen Entdeckerbüchlein zusammengefasst. Ein besonderes Augenmerk verdient das

mannshohe „Hotel zur Wil-den Biene“. Es steht in unserem Schulgarten und wurde im Rahmen ei-ner Projektwoche von Eltern gebaut und von den Kin-dern bestückt. Nun lädt es alljährlich Bienen und andere bestäubende Insekten ein, einen Nistplatz zu finden und ihre nützliche Arbeit zu verrichten. Dabei werden sie von unseren Kindern aufmerksam beobachtet. Neben der festen Verankerung einzelner Themen des naturnahen Schulhofes im schulischen Curriculum (Jahrgang ½: Obst und Gemüse, Kartoffel, Kräuter, Frühblüher, Regenwurm; Jahrgang ¾: Bienen, Kelleras-sel & Co, Bionik usw.…) bietet die OGS immer auch wei-

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tere Angebote der Jahreszeit entsprechend an (Laub Bad, Entdeckungen am Totholz-haufen, Winterquartier für den Igel…). Zu allen Ferienangeboten der OGS gehört stets ein Thema aus dem Bereich der Tier- und Pflanzenbegegnungen.

Mit Steinen und dem Element „Wasser“ Auf unserem Schulhof sind Gesteine aus den unterschiedlichsten Epochen der Erdge-schichte zu finden. Dabei gehören der rote Wesersandstein des Kletterfelsens mit sei-nen 245 Millionen Jahren, ebenso wie der Quaderkalk, aus dem die Sitzstufen des At-riums und weitere Sitzelemente des Schulho-fes bestehen, zu den ältesten verbauten Ge-steinsarten. Die Granit-Findlinge, die die Wasserrinne zieren, sind mit einem Alter von

10.000 Jahren dagegen vergleichsweise jung. Selbst Fossilien lassen sich im Schul-garten auf den Grauwacke-Steinen der Kräuterspirale finden. Ungemein spannend wird es für die Kinder, wenn sie im Rahmen einer Rally die Steine auf dem Schulhof erkunden und begleitet von Filmen und der Präsentation eigener Steinsammlungen ihr Wissen erweitern können.

Ein Highlight des naturnahen Schulhofes sind die Wasserpumpe und der Wasserlauf, die zur Erkundung des Elementes “Wasser“ einla-den und im Sommer Erfrischung an heißen Ta-gen bieten. Unterrichtsreihen zu den Themen wie „Schwimmen und Sinken – wir bauen ein Floß“, „Regenwasser untersuchen“, „Wasser gewinnen“ etc. lassen sich hier wunderbar ganzheitlich für die Schüler und damit auch nachhaltig erlebbar machen.

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Förderung sozialintegrativen Verhaltens

Unser naturnaher Schulhof unterstützt als „stiller Erzieher“ in besonderer Weise das für unsere Schule so wichtige Leben und Lernen in der Gemeinschaft. Zum einen gibt

er durch seine vielfältigen Angebote immer wieder Raum für neue Begegnungen mit anderen Kindern, zum anderen schafft er auch durch seine auffälligen Zonierungen (teil-weise durch die Pflasterung unterstützt) Treffpunkte für Kin-der mit gleichen Interessen. Durch seine vielen Sitzmöglichkeiten schafft er Kommuni-kationsräume für grö-ßere und kleinere Gruppen und dient da-mit nicht zuletzt auch der bedeutsamen Sprachförderung un-serer Kinder mit Mig-rationshintergrund.

Bei der Planung des Schulhofes wurde von Anfang an auf die besonderen ge-schlechtsbezogenen Bedürfnisse von Jungen und Mädchen geachtet. Während es für die Jungen besonders wichtig war, ein Fußballfeld zu haben, votierten 89% der Mädchen für Sitzgelegenheiten auf dem Schulhof. Beides wird neben dem Favoriten „Käsefeld“ und weiteren Angeboten jetzt gleichermaßen gut genutzt. Besonders beliebt sind in einigen Klassen bei den Mädchen aber auch die Kletterspinne und die Stehwippe.

Befragung der Elefantenklasse 2015

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Achtung vor der Natur und Förderung des Verantwortungsbewusst-

seins

Einen weiteren wichtigen Beitrag leistet unser naturna-her Schulhof beim Erlernen und Erproben des verant-wortlichen Umgangs mit der Natur. Als evangelischer Bekenntnisschule sehen wir in der Erziehung zur Be-wahrung der Schöpfung unseren besonderen Erzie-hungsauftrag. Die Verantwortung für die Patenpflanze, aber auch pflegerische Arbeiten wie Laubrechen, Keh-ren, Gießen, Unkraut jäten, Holzspäne belüften, Müll sammeln etc… gehören zu den regelmäßigen Aufgaben der Kinder. Spielerisch eingebunden (Goldgräberspiel, König des Tages…) erleben die Kinder diese Arbeiten als anspornend und erledigen sie freudig. Der Schulhof ist dafür in feste Zonen eingeteilt, die in der Verantwortung der einzelnen

Klassen liegen. Benötigen die Pflanzen z.B. im Sommer wegen der Trockenheit Wasser, so ist die hierfür eingeteilte Klasse dafür ver-antwortlich. Viele pflegerische Arbeiten liegen aber auch im Nachmittagsbereich. Ein- bis zweimal im Jahr helfen uns Eltern im Rahmen eines Gartenta-ges, an dem unser Schulhof früh-jahrs- bzw. winterklar gemacht wird. Diese gemeinsame Veran-staltung von Eltern und Kindern lässt das Zusammengehörigkeits-

gefühl wachsen und bestärkt alle Mitwirkenden erneut in der besonderen Achtsamkeit im Umgang mit der uns anvertrauten Natur.

Gesundheitsförderung und För-

derung positiver Emotionen Nicht zuletzt leistet unser naturnaher Schulhof einen ganz wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung unserer Kin-der. Das grüne Klassenzimmer wird besonders gerne im Sommer genutzt. Es liegt im Schatten und so lässt sich bei geeignetem Wetter wunderbar Un-terricht im Freien durchführen. Dort können die Kinder die Natur direkt vor Ort entdecken, gemeinsam singen oder einfach auch eine Lesestunde im Grünen ge-nießen. Ein Plan im Lehrerzimmer regelt die Nutzungsmöglichkeit.

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Wann immer es die Lernzeit zulässt, bieten wir kurze Bewegungsangebote auf dem

Schulhof innerhalb der Kernunterrichts-zeit, die auch im Klassenbuch vermerkt werden, denn: Eine gute Rhythmisierung von An-spannung und Entspannung trägt besonders im Kindesalter zu einem guten Lernerfolg bei. So unterstützt uns der naturnahe Schul-hof in unserer pädagogischen Arbeit und ist damit zu einem tragenden Pfei-ler unseres Schulkonzeptes geworden.