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unternehmen DER BTV KOMPASS FÜRBANK UND WIRTSCHAFT März · 2005 BTV 3 Banken Gruppe Konjunkturberichte Tirol und Vorarlberg BTV in der Schweiz Leistungsbündel Zahlungsverkehr KMU-Grenzen für Investitionsförderungen N S O W

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unternehmenDER BTV KOMPASS FÜR BANK UND WIRTSCHAFT März · 2005

BTV3Banken Gruppe

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LeistungsbündelZahlungsverkehr

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5 Vorwort

KAPITAL UND RISIKOMANAGEMENT

6 Berufsunfähigkeit – ein oft unterschätztes Risiko

8 Kontaktbörse

9 Neue KMU-Grenzen für Investitionsförderungen

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

10 Zur Wirtschaftsentwicklung Tirols im Jahr 2004

12 Die wirtschaftliche Lage in Vorarlberg 2004/2005

14 BTV in der Schweiz

16 Sunkid: Mit Skiförderbändern und der BTV als Partner international erfolgreich

19 Strategien und deren Umsetzung – das Beispiel Würth

20 Für Sie gelesen: Leadership

ZAHLUNGEN UND LIQUIDITÄT

22 BTV Komplettservice rund um Ihren Zahlungsverkehr

23 Budgetierung und Controlling (Teil 21)

24 Zinsoptimierung durch Cash Pooling

26 Das Exporterlöskonto bei der BTV in der Schweiz

27 Zins- und Devisenmarktanalyse

30 Impressum

INHALT

4 März 2005 unternehmen

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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

Sie halten die erste Ausgabe von „unternehmen“, der Firmen-kundenzeitschrift der BTV, in diesem Jahr in Händen. 2005 wird – dies haben wir nach den ersten Monaten schon erkennenkönnen – sicher wieder ein herausforderndes und anspruchs-volles, aber auch mit etlichen Chancen versehenes Jahr für Sieals Unternehmer.Wir freuen uns, Sie auch heuer wieder als Ihr Partner begleitenund bestmöglich in allen finanziellen Angelegenheiten unter-stützen zu dürfen.

Westösterreich – regionale Konjunktur überdurchschnittlichstabilDie regionale Konjunktur in unseren Kernmärkten Tirol undVorarlberg bildet für Sie als Unternehmer wohl eine der wichtig-sten Rahmenbedingungen für Ihre Tätigkeit und Ihren Erfolg.Wir haben deshalb – wie schon in den beiden Jahren zuvor – dieExperten der regionalen Wirtschaftskammern um ihreKonjunkturberichte gebeten und hoffen, dass wir mit diesemBeitrag, der unseres Wissens nach sonst in keinem Mediumzusammengefasst veröffentlicht wurde, Ihnen als Unternehmerpraktischen Nutzen stiften können.

Jedenfalls ist es bemerkenswert, dass sich die Wirtschaftslage inTirol und Vorarlberg zum wiederholten Male als sehr robustund über dem gesamtösterreichischen Wert liegend gezeigthat. Wir glauben, dass sich diese gute Verfassung zu einemguten Teil auf die breite Basis an mittelständischen Unterneh-men in Westösterreich begründet, denen es immer wiedergelingt, sich mit unternehmerischem Einsatz und Gespür ihre„eigene Konjunktur“ zu machen.

BTV Kunden stellen sich vorEinen fixen Bestandteil jeder Ausgabe von „unternehmen“ bildet das Portrait eines BTV Kunden.Diesmal präsentieren wir das Tiroler Unternehmen SunKid, dasvon der Finanzzeitung „WirtschaftsBlatt“ beim Wettbewerb„Austria´s Leading Companies“ zur Nummer 1 der dynamisch-sten Betriebe Tirols gekürt wurde. Als Hausbank dürfen wirSunKid – wie viele andere international tätige Unternehmen in Westösterreich – von der ersten Stunde an bei seinenAußenhandelsaktivitäten umfassend und kompetent betreuen.

Auch die in Innsbruck ansässige Firma BOE setzt auf die BTV alsHausbank – seit kurzem auch in der Schweiz, wo die BTV mitihrer neuen Niederlassung in Staad am Bodensee die BOE beiihren Engagements in Österreichs westlichem Nachbarlandebenfalls entsprechend begleiten kann.

Schwerpunkt ZahlungsverkehrEinen thematischen Schwerpunkt dieser Ausgabe von „unter-nehmen“ bildet das Thema „Zahlungsverkehr“.In den Beiträgen stellen wir Ihnen das gesamte Leistungsbündelder BTV ebenso dar wie Möglichkeiten der Zinsoptimierungdurch Cash Pooling oder das Exporterlöskonto bei der BTV inder Schweiz. Auch unsere Firmenkundenbetreuer wollen Ihnenin den nächsten Monaten die Leistungspalette der BTV imZahlungsverkehr verstärkt nahe bringen und stehen Ihnen fürIhre Fragen rund um dieses Thema – auch gemeinsam mit denzentralen Experten – in einem persönlichen Gespräch gerne zur Verfügung.

Diese und etliche weitere Themen finden Sie in dieser Aus-gabe von „unternehmen“. Ich wünsche Ihnen – ob als Unter-nehmerin, als Unternehmer oder in einer anderen Position –eine interessante und Nutzen bringende Lektüre der Firmen-kundenzeitschrift der BTV und viel geschäftlichen Erfolg in diesem Jahr.

Mag. Markus Scherer

VORWORT

Mag. Markus Scherer, Leiter Geschäftsbereich Firmenkunden, [email protected]

6 März 2005 unternehmen

BERUFSUNFÄHIGKEIT – EIN OFT UNTERSCHÄTZTES RISIKO

KAPITAL UND RISIKOMANAGEMENT

Unabhängig davon, ob Sie nun Unternehmer oder Arbeit-nehmer sind: Ihre Arbeitskraft ist das Kapital, mit dem SieIhren Lebensstandard finanzieren und für die Zukunft vor-sorgen.

Alle Erwerbstätigen haben eines gemeinsam: Sie können ihreArbeitskraft, beispielsweise durch Unfall oder Krankheit, ganzoder teilweise verlieren. Und hiervon sind Jahr für Jahr zahlrei-che Österreicherinnen und Österreicher betroffen – derzeit gibtes insgesamt etwa 382.000 gesetzliche Berufsunfähigkeits-pensionisten.Diese Zahl ist weiter steigend, obwohl die Bescheinigung einerBerufsunfähigkeit von Seiten der Sozialversicherungsträgerimmer strenger gehandhabt wird.Wer jedoch glaubt, dass eine Berufsunfähigkeit nur ältere Per-sonen trifft, irrt gewaltig: Jährlich werden in Österreich 2.000Menschen unter 40 Jahren berufsunfähig.

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URSACHEN FÜR BERUFSUNFÄHIGKEIT

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Neben dem Verlust der Gesundheit führt dieses Schicksal häufigauch in die Armut, denn 95 % der Betroffenen sind für diesenFall nur unzureichend abgesichert.Bei Eintritt der Berufsunfähigkeit vor dem 40. Lebensjahr wer-den nach Auskunft des Hauptverbandes der Sozialversiche-rungsträger weniger als 60 % des Gehaltes der besten 15 Bei-tragsjahre als Rente ausgezahlt.Die durchschnittliche Höhe aller Erwerbsunfähigkeitsrentenbeträgt 731,– € monatlich. Ein Betrag, von dem in weitererFolge oft eine ganze Familie leben muss – von fälligen Tilgungs-raten, Kosten für Medikamente, Umbau oder Betriebsschlie-ßungen ganz zu schweigen.

Unsere Lösung: Die private BerufsunfähigkeitsrenteDiese Form der Vorsorge ist in Österreich weitgehend unbe-kannt. Der Großteil der Bevölkerung glaubt, mit einer Unfall-versicherung ausreichend versichert zu sein. Jedoch sichert nurdie Berufsunfähigkeitsversicherung sowohl den Unternehmernals auch den Arbeitnehmern das Aktiveinkommen bei Krankheitund Unfall.

Das 3 Banken Versicherungs-Service bietet Ihnen hier keineStandardlösung, sondern ein auf Ihre Bedürfnisse maßgeschnei-dertes Versicherungskonzept:

Definition der BerufsunfähigkeitOb und unter welchen Voraussetzungen eine Leistung erbrachtwird, muss klar und unmissverständlich formuliert sein:• Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn der Versicherte auf Grund

einer Krankheit, eines Unfalls oder durch Kräfteverfall seiner zuletzt ausgeübten Tätigkeit (Beruf) zu mindestens 50 % nicht mehr nachgehen kann.

• Die Dauer der Berufsunfähigkeit beträgt voraussichtlich wenigstens sechs Monate.

Ein wichtiges Thema: VerweisungFür die Beurteilung ist ausschließlich der Beruf maßgeblich, denSie bei Eintritt des Versicherungsfalles ausgeübt haben, undzwar so, wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausge-staltet war. Im Klartext bedeutet das: Sicherheit!Im Fall der Fälle erhalten Sie die vereinbarte Leistung ohne lan-ges „Hin und Her“, denn Sie werden nicht auf eine andereTätigkeit verwiesen, die Sie aufgrund Ihrer Fähigkeiten undKenntnisse ausüben könnten oder die Sie bereits ausüben.

Taggenaue Abrechnung der LeistungenSie erhalten – auch rückwirkend – immer ab dem ersten Tag derBerufsunfähigkeit (Ausnahme bei einer vereinbarten Karenzzeit)die versicherten Leistungen.

Umfassende SicherheitDie Berufsunfähigkeitsversicherung bietet rund um die Uhr undweltweit Versicherungsschutz.

Ärztliche Anordnungen nicht zwingendGrundsätzlich ist es Ihre persönliche Entscheidung, den ärzt-lichen Anordnungen – zum Beispiel besondere Therapien oderOperationen – zur Minderung einer Berufsunfähigkeit nachzu-kommen. Der Versicherer hat daher kein Recht, Ihnen Behand-lungsmethoden vorzuschreiben, von deren Inanspruchnahmedie Leistung einer Rente abhängig ist.

BeispielEin 30-jähriger Unternehmer möchte zur Grundversorgung seiner Angehörigen – neben einer eventuellen gesetzlichen Ver-sorgung – durch eine Berufsunfähigkeitsrente von 1.000,– €bis zu seinem 60. Lebensjahr abgesichert sein. Der dafür zu zahlende Monatsbeitrag (nach Überschussverrechnung) beträgt31,32 €.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung kann Ihnen zwar keinenSchutz gegen den Verlust der Arbeitskraft bieten, sie kann Sieaber vor den finanziellen Folgen bewahren.Für alle Fragen rund um das Thema „Berufsunfähigkeit“ stehtIhnen Ihr Firmenkundenbetreuer in der BTV als erster An-sprechpartner bzw. die Spezialisten des 3 BankenVersicherungs-Service sehr gerne zur Verfügung. Sie erreichenuns am besten unter Tel. 0512/59 8 54 oder E-Mail:[email protected]

KAPITAL UND RISIKOMANAGEMENT

Christoph Achammer, 3 Banken Versicherungs-Service, [email protected]

8 März 2005 unternehmen

KONTAKTBÖRSE

KAPITAL UND RISIKOMANAGEMENT

Als Partner von tausenden Firmenkunden stellen wir gerne denKontakt zwischen Kunden her, die spezielle betrieblicheAngebote haben oder suchen.

Gesucht werden derzeit

• Innsbruck und nähere Umgebung: Baugrund für Wohn-anlagen und Reihenhaus-Anlagen gesucht. Sofortige Barzahlung.

• Italienischer Schuhgroßhändler aus dem Raum Verona/Padua sucht Vertriebspartner für seine Angebots-palette in Westösterreich.

Angeboten werden derzeit

• Nauders: Grund mit ca. 5.200 m2 und eingeschoßiger Halle (ca. 3.000 m2), Baujahr 1999, zu verkaufen. Sehr gut erhal-ten, ideale Lage an Reschenbundesstraße knapp vor Staats-grenze.

• Landeck – Imst – Telfs: Drei Gewinn bringende Textil-geschäfte (Meterware, Zubehör, Änderungsschneiderei – in Landeck und Telfs Alleingeschäfte, in Imst Spezialpro-gramm) gemeinsam oder einzeln zu verkaufen.

• Innsbruck: Tiefgaragenabstellplätze bzw. Freiplätze am Mitterweg, in der Dr.-Stumpf-Straße, Uferstraße, Gerhard-Hauptmann-Straße, Kaufmannstraße, Höttinger Au, Tiergartenstraße, Exlgasse, Kranewitterstraße zu verkaufen.

• Innsbruck-Altstadt: Büroeinheit mit ca. 85 m2 im Haus Herzog-Friedrich-Str. 5, 1. OG vermietet ab Anfang 2005, zu vermieten. Räume neu adaptiert, ruhig und hell. Miete 700,– € netto + 40,– € BK + MWSt.

• Innsbruck-Altstadt: Geschäftslokal im Raum Schlosser-gasse/Sailergasse mit 85 m2 (+ 80 m2 Lagerraum) zu ver-mieten. Monatsmiete 1.036,– € + MWSt. + BK.

• Innsbruck: Steuerberater bietet 2 Büroräume (á ca. 20 m2) in Untermiete für artverwandte Beratungsberufe an. Mitbenützung der Bürostruktur (Sekretariat, Besprechungs-räume) möglich.

• Innsbruck-West: Gesamtliegenschaft, bestehend aus Erdgeschoß 220 m2 und 140 m2 Untergeschoß sowie Parkplätzen, zu verkaufen bzw. evtl. zu vermieten. Geeignet für Büros, Arztpraxis oder Verkaufsräumlichkeiten.

• Hall i. T.: Gewerbegrund mit 1.215 m2, geschottert und ein-gezäunt, zu vermieten oder verpachten.

• Fügen: Wohneinheit mit 110 m2 in Ärztehaus, bestens ge-eignet für Ordination oder Büro, zu vermieten (evtl. auch zu verkaufen).

• Zell/Ziller: Geschäftslokal in zentraler Lage zu vermieten, 130 m2, ebenerdig, auch als Ordination oder Büro bestens geeignet.

• Ebbs bei Kufstein: Geschäftseinheiten im EG mit großen Auslagenflächen in zentral gelegenem, neuem Wohn- und Geschäftsgebäude zu verkaufen bzw. zu vermieten. Fertigstellung ca. April 2005, viele Parkplätze vorhanden. Größe der Geschäftseinheiten gestaltbar, Kaufpreis bzw. Miete davon abhängig nach Vereinbarung.

Sollten Sie Interesse an einer dieser Anzeigen haben oder selbsteine aufgeben wollen, kontaktieren Sie einfach Ihren Firmen-kundenbetreuer oder schicken Sie uns diese Seite als Fax an:+43/(0)5 05 333-1302 oder ein E-Mail:[email protected]

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Seit dem 1. Jänner 2005 gelten für KMU (kleine und mittlereUnternehmen) bei Investitionsförderungen, die nurUnternehmen gewährt werden, die gewisse Schwellenwertenicht übersteigen (= KMU-Status), neue Grenzwerte gemäßEU-Wettbewerbsrecht.

Die Anhebung der KMU-Grenzen erweitert denTeilnehmerkreis für den Erhalt von Investitionsförderungen!

Regelungen bei UnternehmensverflechtungenIn diesem Zusammenhang sind folgende Regelungen bezüglichder Unternehmensverflechtungen zu berücksichtigen (wichtig-ste Punkte):

• Verflechtungen von Unternehmen im Ausmaß von weniger als 25 % müssen wie bisher nicht berücksichtigt werden. Bei so genannten Partnerunternehmen (Verflechtungen zwischen Unternehmen bzw. deren Gesellschaftern von 25 % bis 49,99 %) erfolgt die Anrechnung der Mitarbei-ter, des Umsatzes und der Bilanzsumme proportional zum Anteil der Beteiligung am Kapital oder an den Stimmrech-ten. Verbundene Unternehmen (Verflechtungen ab 50 %) sind auch weiterhin zur Gänze anzusetzen.

• Staatliche Beteiligungsgesellschaften, Risikokapitalgesell-schaften und Business Angels sind nur dann als Partner-unternehmen anzusetzen, wenn der Gesamtbetrag der Eigenkapitaleinlage den Betrag von 1,25 Mio. € über-schreitet. Bei einer Beteiligung von über 50 % bzw. wenn in ein börsennotiertes Unternehmen investiert ist, gilt die Regelung der verbundenen Unternehmen.

• Bei Beteiligungen von autonomen Gebietskörperschaften mit einem Jahreshaushalt von weniger als 10 Mio. € und weniger als 5.000 Einwohnern gilt ein Unternehmen weiter-hin als eigenständig, auch wenn die Beteiligung zwischen 25 % und 49,99 % liegt. Bei einer Gemeindebeteiligung ab 50 % gilt das Unternehmen automatisch als Großbetrieb.

Höhere FörderintensitätDiese neuen Regelungen bewirken auf der einen Seite, dass derTeilnehmerkreis jener Unternehmen, die in den Genuss einer„KMU-Förderung“ kommen können, bedeutend ausgeweitetwird. Auf der anderen Seite kommen dadurch auch mehrUnternehmen in den Genuss einer höheren Förderintensität.Diese beträgt für „normale“ Investitionen außerhalb der natio-nalen Regionalfördergebiete für kleine Unternehmen maximal15 % und für mittlere Unternehmen maximal 7,5 % der förder-baren Netto-Investitionskosten. Für Forschungs- und Entwick-lungsvorhaben, Umweltschutzmaßnahmen, Schulungs- undAusbildungsmaßnahmen sowie für Vorhaben, welche in natio-nalen Regionalfördergebieten realisiert werden, gelten höhereFörderquoten.

Vor Investitionsbeginn mit BTV Experten sprechenSollten Sie in nächster Zeit ein Investitionsvorhaben planen, vereinbaren Sie bitte frühzeitig (auf alle Fälle vor Investitions-beginn) einen Termin mit Ihrem BTV Betreuer. Er wird gemein-sam mit den BTV Förderspezialisten Ihr Projekt auf Förder-möglichkeiten durchleuchten und Sie bei der Erstellung IhresFörderantrages bestmöglich unterstützen.

NEUE KMU-GRENZENFÜR INVESTITIONSFÖRDERUNGEN

KAPITAL UND RISIKOMANAGEMENT

Manfred Huemer, Geschäftsbereich Firmenkunden, [email protected]

Kriterium Kleinstunternehmen Kleine Unternehmen Mittlere Unternehmen

Beschäftigte Weniger als 10 Personen Weniger als 50 Personen Weniger als 250 Personen

und Umsatz maximal 2 Mio. € 10 Mio. € 50 Mio. €(bisher 7 Mio. €) (bisher 40 Mio. €)

oder Bilanzsumme maximal 2 Mio. € 10 Mio. € 43 Mio. €(bisher 5 Mio. €) (bisher 27 Mio. €)

NEUE GRENZWERTE FÜR KMU

ZUR WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG TIROLS IM JAHR 2004

10 März 2005 unternehmen

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

Das internationale UmfeldDas Wirtschaftswachstum in den OECD-Ländern hat 2004 mit3,6 % (Herbstprognose) gegenüber 2003 (2,2 %) kräftig angezo-gen. Der weltwirtschaftliche Aufschwung fand allerdings primärin den USA (+ 4,4 %), Japan (+ 4,0 %) und in den übrigen asiati-schen Ländern (+ 7,5 %), namentlich in China, statt. Im Bereichder EU-25 wuchs die Wirtschaft um 2,1 %, in der Eurozone mitnur 1,8 % gerade noch halb so stark wie im OECD-Durchschnitt.Prägende weltwirtschaftliche Entwicklungen 2004 mit unmittel-baren Auswirkungen auch auf die regionale Tiroler Wirtschaftwaren • der Höhenflug des Euro-Kurses in Relation zum US-Dollar

auf ein Rekordniveau von über 1,30,• ein zum Teil spekulationsbedingtes Hinaufschnellen der

Rohölpreise und – eng daran gekoppelt – der Energie- und Treibstoffpreise sowie

• eine weltweite Hausse diverser anderer Rohstoffpreise, insbesondere von Eisen und Stahl durch die überhitzte Nachfrage in China.

Einerseits hat das Euro-Hoch die Konkurrenzfähigkeit österrei-chischer (Tiroler) Produkte auf dem Weltmarkt erheblich beeinträchtigt, andererseits sind im Inland nicht nur die Energie-und Treibstoffkosten, sondern auch die Großhandels- undVerbraucherpreise deutlich stärker gestiegen als erwartet.

Konjunktur- und Wirtschaftsentwicklung 2004Wie das vierteljährliche Konjunkturmonitoring „TOP100“ derWirtschaftskammer Tirol zeigt, hat sich die moderate Erholungder Geschäftslage und Unternehmererwartungen ab der Jahres-mitte 2003 auch 2004 fortgesetzt. Ab dem Frühjahr 2004 –nach einer weiteren guten Wintersaison, aber noch schwacherDynamik im Produktionsbereich und starker Kaufzurückhaltungim Handel – erholte sich die regionale Konjunktur deutlich. Ins-besondere im Produktionsbereich und vor allem in der Bau-wirtschaft zogen die Produktionswerte, die Auslastung und dieAbsatzerwartungen ab dem Frühjahr deutlich an. Im Tourismusverlief die Sommersaison – trotz Ausgabenzurückhaltung derGäste – nicht so schlecht, wie ursprünglich befürchtet. Auch inden übrigen Wirtschaftsbereichen besserte sich die Geschäfts-lage langsam, aber kontinuierlich bis zum Herbst. Obwohl dieoben skizzierten internationalen Entwicklungen die Dynamikdes produzierenden Bereichs in Tirol im letzten Quartal 2004erheblich eingebremst haben, lässt sich in Summe ein ver-gleichsweise positives Resümee über das Wirtschaftsjahr 2004in Tirol ziehen.

Nach den vorliegenden Rohdaten und ersten Berechnungendaraus dürfte Tirols Wirtschaft 2004 ein Wachstum von etwa2,1 % (2003 ca. 1,3 %) erzielt haben. Demnach hat sich dieTiroler Wirtschaft ein weiteres Mal besser entwickelt als dieösterreichische Wirtschaft insgesamt, die nach aktuellemDatenstand 2004 um 1,9 % gewachsen ist.

Die Sicht der UnternehmerIn der Jahresumfrage der Wirtschaftskammer Tirol im Rahmendes Konjunkturmonitorings ziehen knapp 300 Tiroler Spitzen-unternehmen für 2004 zwar eine nüchterne, aber halbwegszufrieden stellende erste Bilanz. Immerhin beurteilen 54 % derUnternehmen in der Umfrage die Geschäftsentwicklung 2004als befriedigend/normal. Knapp 22 % der Unternehmen bezeich-nen die betriebliche Entwicklung 2004 sogar als gut bis sehr gut.Fast gleich viele Unternehmen stufen ihre Geschäftsentwicklung2004 jedoch als eher unbefriedigend, aber nur 2 % als effektivschlecht ein. Über die Hälfte der Unternehmen in der Umfragekonnten 2004 ihre Sollzahlen und Planerwartungen auch reali-sieren, bei einem Drittel wurden die Planwerte nicht ganz er-reicht. Weiters sehen über 8 % der Unternehmen für 2004 ihreErwartungen klar übertroffen, dagegen haben sie nur 3 - 4 %deutlich verfehlt.

TourismusMit 41,962 Millionen Gästenächtigungen im Fremdenverkehrs-jahr 2003/2004 hatte der Tiroler Tourismus im Vergleich zumVorjahr ein geringes Minus von 0,2 % hinzunehmen. Über 24,6Mio. Nächtigungen (+ 1,4 %) brachte die Wintersaison, knappüber 17,3 Mio. Nächtigungen (- 2,4 %) wurden im Sommer2004 gezählt. Nach den Ergebnissen des Tiroler Tourismus-barometers stiegen die Beherbergungsumsätze im Fremden-verkehrsjahr 2003/04 nominell um rund 3,9 %, real immerhinnoch um knapp 1 % an. Mit einem Nächtigungsanteil von 35,6 %im Fremdenverkehrsjahr 2004 wird Tirols Vormachtstellung imösterreichischen Tourismus eindrucksvoll unterstrichen.

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UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

Dr. Walter Hämmerle, Leiter des Referates für Wirtschaftsstatistik in der Wirtschaftskammer Tirol, www.wko.at/tirol

SachgüterproduktionFür den produzierenden Bereich liegen derzeit nur die vorläufi-gen Produktionswerte der Monate bis Oktober 2004 vor.Danach dürfte die Sachgüterproduktion (Industrie und erzeu-gendes Gewerbe) in Tirol 2004 eine Zunahme des Produktions-wertes von rund 3,5 % erreicht haben, wobei die Ergebnisse inden einzelnen Produktionszweigen stark auseinander gehen. DieDynamik entspricht also etwa der von 2003. Österreichweit hatsich allerdings die Sachgüterproduktion in den ersten zehnMonaten 2004 nach der schwachen Entwicklung im Vorjahr miteinem Umsatzplus von über 10 % deutlich stärker entwickelt.

BauwirtschaftDer (vorläufige) Produktionswert der Tiroler Bauwirtschaft stiegin den ersten 10 Monaten 2004 im Vorjahresvergleich um rund7 % an und dokumentiert damit die deutliche Belebung und dieImpulse für den Tiefbau durch die Unterinntaltrasse. Österreich-weit fiel der Produktionszuwachs am Bau 2004 mit einem Plusvon 2,0 % weit bescheidener aus. Das war nach den kräftigenNachfrageimpulsen 2003 durch die Flutkatastrophe in Ost-österreich aber auch zu erwarten.

EinzelhandelDie Entwicklung im Tiroler Einzelhandel lief 2004 in den einzel-nen Bereichen sehr unterschiedlich. Mit einem Umsatzplus von4,4 % – etwa dem Bundesdurchschnitt entsprechend – konnteder Kfz-Handel eine deutliche Belebung verbuchen. In weitenTeilen des übrigen Einzelhandels hielt aber die Kaufzurück-haltung der Konsumenten tendenziell weiter an. Nach denErhebungen der KMU-Forschung Austria konnte der TirolerEinzelhandel im Jahr 2004 ein leichtes Umsatzplus von nomi-nell 1,1 %, real von 0,2 % erreichen. Damit blieb Tirol zwar hinter der Steiermark (+ 0,6 %) und Vorarlberg (+ 0,5 %) zurück,lag aber deutlich über dem Bundesdurchschnitt, der mit einemrealen Umsatzminus von 0,9 % ausgewiesen wird.

Tiroler Arbeitsmarkt 2004Die Zahl der aktiv Beschäftigten (ohne Präsenzdienst /Karenz-urlaube) in Tirol hat 2004 um 2.348 (0,9 %) auf 264.506 zugenommen. Österreichweit lag die Zunahme – wie schon 2003 – bei nur 0,2 % und ging ausschließlich auf ein leichtesBeschäftigungsplus bei Frauen zurück. In Tirol stieg die Be-schäftigung von Männern um 0,3 %, bei Frauen jedoch um 1,6 %.Wenn auch auf niedrigem Level hat Tirol also auch 2004 wiederein über dem österreichischen Durchschnitt liegendes Beschäf-tigungswachstum erzielt. Bemerkenswert ist dabei sicher, dassdie Beschäftigung in der Tiroler Sachgüterproduktion mit 1,4 %stärker stieg als im Dienstleistungsbereich (+ 0,9 %).

Trotz der Zunahme der aktiv Beschäftigten ist 2004 auch dieZahl der Arbeitslosen weiter gestiegen. Dieses Paradoxon desArbeitsmarktes ist sowohl in Tirol als auch österreichweit jeden-falls seit dem Jahr 2000 zu beobachten. Mit jahresdurchschnitt-lich knapp 16.300 arbeitslos Gemeldeten 2004 ergibt sich fürTirol im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um 3,4 %. Öster-reichweit nahm die Zahl der Arbeitslosen etwas schwächer,nämlich um 2,7 % zu. In Tirol stieg damit die Arbeitslosenquote(AMS-Methode) von 5,4 % (2003) auf 5,6 % (2004) an, öster-reichweit gab es einen Anstieg von 7,0 % auf 7,2 %. Wie schon2003 war die Arbeitslosenquote nur in Oberösterreich (4,5 %)und Salzburg (5,1 %) niedriger als in Tirol. Im Übrigen liegt inTirol nicht nur die Arbeitslosenquote insgesamt, sondern auchder Anteil von älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) sowieder Anteil der Langzeitarbeitslosen (über ein Jahr) ganz erheb-lich unter dem österreichischen Durchschnitt.

Insolvenzentwicklung 2004Nach Daten des KSV gab es 2004 in Tirol 493 Unternehmens-insolvenzen. Die Zunahme gegenüber 2003 war mit 13,3 %etwas stärker als im Bundesdurchschnitt (12 %). Entgegen demstagnierenden Bundestrend ist dabei die Zahl der eröffnetenInsolvenzverfahren in Tirol – bei leicht rückläufiger Summe derPassiva – um fast ein Viertel gestiegen. Andererseits war in Tiroldie Zunahme der mangels Masse abgewiesenen Konkursan-träge mit 7,3 % wesentlich geringer als österreichweit (+ 24,6 %).

Während österreichweit die Zahl der Insolvenzen von Unter-nehmen noch über der von Privaten liegt, haben die Fälle vonPrivatinsolvenzen in Tirol (2004: 771) die der Unternehmens-insolvenzen bereits deutlich überholt. Die Zunahme bei denPrivatinsolvenzen in Tirol lag 2004 etwa im Bundestrend (+ 25 %), die Summe der entsprechenden Verbindlichkeitenstieg in Tirol mit fast 33 % deutlich stärker als österreichweit mit rund 20 %.

12 März 2005 unternehmen

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

Die österreichische Wirtschaft wuchs im Jahre 2004 dankder regen Exportdynamik und einer expandierenden Sach-güterproduktion um rund 2 %. Nach einer Prognose desInstituts für Wirtschaftsforschung dürfte das Wachstum inden Jahren 2005 und 2006 etwa 2 % betragen. 2005 trägt diezweite Etappe der Steuerreform zu dieser positivenEntwicklung bei, für 2006 wird eine leichte Belebung derWirtschaft im Euro-Raum erwartet.

Nach den bisherigen Indikatoren zu urteilen zeichnet sich ab,dass die Vorarlberger Wirtschaft im Jahre 2004 insgesamt bes-ser abgeschnitten hat als die gesamtösterreichische Wirtschaft.Besonders bei der Sachgüterproduktion, in der Bauwirtschaftund bei den Einzelhandelsumsätzen ist eine deutlich überdurch-schnittliche Entwicklung festzustellen. Einzig bei der Beschäfti-gung – vor allem bei der Arbeitslosigkeit – hat Vorarlberg mitungünstigen Tendenzen zu kämpfen.

IndustrieDas Jahr 2004 ist für die Vorarlberger Industrieunternehmen ins-gesamt sehr gut verlaufen. Im Zeitraum Jänner bis Oktoberkonnte die Produktion nominell um 7 % gegenüber dem Vorjahrerhöht werden.

Die letzte Umfrage bei den größeren Industriebetrieben Vor-arlbergs (Jänner 2005) hat ergeben, dass die Geschäftslage umdie Jahreswende von den meisten als stabil bzw. sogar von 40 %als gut bezeichnet wurde. Ausgesprochen positiv wird auch dieSituation bei den derzeitigen Auftragsbeständen gesehen (mehrals 40 % bewerten die Bestände als hoch, über 50 % als gleichbleibend). Für die Entwicklung im kommenden Halbjahr ist manebenfalls überwiegend optimistisch: Die deutliche Mehrheit derBefragten sieht eine gleich bleibende Produktionstätigkeit aufhohem Niveau, ein nicht unerheblicher Teil sogar eine steigen-de. Durchwegs problematisch wird hingegen die zukünftigeErtragslage beschrieben. Hier überwiegen die Negativmel-dungen. Bezüglich der Beschäftigungssituation wird eine stabile Entwicklung erwartet.

Die Aussichten in den Branchen sind wie meistens differenziert:In den Maschinen- und Metallbereichen bewegen sich die Para-meter auf hohem Niveau, auch für die Zukunft ist man optimis-tisch. Auf Hochtouren laufen derzeit auch die Anlagen in derNahrungsmittelindustrie, die Auftragsbücher sind gefüllt. DieLage in der Textilindustrie scheint sich zu konsolidieren, zumin-dest ist aus der Befragung kein weiterer Rückgang bei den Auf-trägen und zukünftigen Geschäftserwartungen zu erkennen.

ExporteIm ersten Halbjahr 2004 sind die Exporte der VorarlbergerUnternehmen um knapp 6 % gegenüber dem gleichenVorjahrszeitraum gestiegen. Für das Gesamtjahr 2004 ist einnoch höheres Wachstum zu erwarten, da sich die Industriegerade im zweiten Halbjahr sehr gut entwickelt hat. Sehr guteAusfuhrergebnisse gab es bei Molkereierzeugnissen, Beleuch-tungskörpern, Sportgeräten, Metallwaren (besondersBeschläge) sowie Kunststoff- und Papierwaren, wo Steigerungs-raten zwischen 10 und 30 % erzielt werden konnten. Rückläufigwaren die Exporte besonders bei Bekleidung, Baumwollge-weben, Stickereien und Aluminiumwaren, und zwar um jeweilsrund 10 %. Nach Bestimmungsländern bzw. Regionen betrach-tet waren die erfolgreichsten Märkte die Türkei mit einemZuwachs von 120 %, weiters Japan, Russland und Liechtenstein,wo die Steigerungsraten jeweils ca. 40 % betrugen. Überdurch-schnittlich entwickelten sich vor allem auch die Ausfuhren nachBelgien (+ 20 %), Slowenien (+ 13 %) und in die USA (+ 8 %).Exporteinbrüche gab es vor allem in Richtung Australien (- 25 %), Großbritannien (- 23 %) und Schweden (- 10 %).

DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE IN VORARLBERG:ENTWICKLUNG 2004 UND AUSBLICK AUF 2005

März 2005 unternehmen 13

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

Gewerbe, Handwerk und DienstleistungenIm Zeitraum Jänner bis Oktober 2004 haben die Umsätze inallen Gewerbebetrieben des produzierenden Bereiches (ohneBauwirtschaft) um nominell gut 5 % gegenüber dem Vorjahrzugenommen.

Nach der jüngsten Erhebung der KMU-Forschung-Austria(Dezember 2004) zu urteilen, hat sich die Stimmung in denGewerbebranchen insgesamt weiter verbessert. Der durch-schnittliche Auftragsbestand der investitionsgüternahenGewerbe- und Handwerksbetriebe ist im Jahresabstand um ca. 4 % gestiegen. Damit konnte eine jahrelange Abwärtstendenzendlich gestoppt werden. Sehr positive Impulse sind für dieHolzbranche erkennbar (+ 20 %), leicht rückläufig ist die Auf-tragssituation allerdings in den baunahen Branchen und imMetall-Elektro-Bereich. Die Umsatzentwicklung in den konsum-nahen Branchen hat sich gegenüber dem Vorjahr etwas gebes-sert, wobei aber der Saldo aus Positiv- und Negativ-Meldungenimmer noch im Minus-Bereich liegt. Sehr stark zugelegt habendie persönlichen Dienstleistungen, Einbußen gab es hingegenim Nahrungsmittelgewerbe. Die Aussichten für die kommendenMonate sind auf einem zufrieden stellenden Niveau stabil. Wiebei der Industrie beabsichtigen auch die Gewerbebetriebe, ihrenPersonalstand halten zu können.

In der Vorarlberger Bauwirtschaft hat sich die konjunkturelleLage im Jahre 2004 fast sensationell gut entwickelt: Von Jännerbis Oktober stieg der Bauproduktionswert um insgesamt 14 %gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum (Österreich: + 1 %).Der Hochbau konnte dabei um 9 % zulegen, der Tiefbau sogarum 25 %.

HandelDer Vorarlberger Einzelhandel hat sich im Jahre 2004 ebenfallspositiv entwickelt. Im Zeitraum Jänner bis November nahmendie Umsätze um nominell 1,4 % gegenüber dem Vorjahr zu(österreichweit gab es im selben Zeitraum eine Stagnation).Besonders erfreulich war die Entwicklung beim Handel mitEisenwaren, Schuhen sowie Möbeln und Raumausstattung.Leicht rückläufig waren die Geschäfte mit Spielwaren und Be-kleidung. Für 2005 ist mit einer weiteren Belebung der Umsätzezu rechnen, da die Wirtschaftsforscher auf Grund der beschlos-senen Maßnahmen zur Steuerreform eine Stärkung des priva-ten Konsums prognostiziert haben.

TourismusDie vergangene Sommersaison hat sich besser entwickelt, alsauf Grund der schlechten Witterung zunächst zu erwarten war.Trotzdem sank die Zahl der Nächtigungen um 1 %. „Ausge-lassen“ haben vor allem die Gäste aus Deutschland und denNiederlanden, während besonders bei Belgiern, Briten undFranzosen deutlich mehr Übernachtungen registriert werdenkonnten. Für die laufende Wintersaison wird ein Halten desVorjahrsergebnisses nur sehr schwer möglich sein. Denn erstenswar der Vorwinter praktisch schneefrei und die Nächtigungs-zahlen entsprechend rückläufig und zweitens ist die heurigeSaison kurz wie selten zuvor, sodass auch bei ausreichenderSchneelage bis Ende April kaum genügend Nächtigungen erziel-bar sein werden. Mögliche Einbußen müssten aber in erträgli-chem Rahmen gehalten werden können.

ArbeitsmarktDie Lage auf dem Vorarlberger Arbeitsmarkt ist weiterhin voneiner überdurchschnittlich starken Entwicklung der Arbeits-losenzahl gekennzeichnet. Ende Dezember 2004 waren 9.880Personen als arbeitslos gemeldet (um 11 % mehr als vor einemJahr). Das ergibt eine Arbeitslosenquote von 6,6 % (österreich-weit betrug die Quote 8,6 %). Besonders stark gestiegen ist dieArbeitslosigkeit bei den Ausländern sowie bei den Langzeit-arbeitslosen, während die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlicheneingedämmt werden konnte. Allerdings sind bei den Arbeits-ämtern nach wie vor deutlich mehr Lehrstellensuchende gemel-det, als offene Lehrstellen angeboten werden. Trotz der hohenArbeitslosigkeit ist aber die Zahl der Beschäftigten weiter ange-stiegen, nämlich auf 138.840 Personen Ende Dezember 2004 (+ 1,7 % gegenüber dem Vorjahr).

InsolvenzenIm Jahr 2004 hat sich die Zahl der Insolvenzen im gewerblichenBereich stark erhöht. Die Zahl der Konkurse und Ausgleiche istgegenüber dem Jahr zuvor um 40 % auf 115 Fälle angestiegen.Besonders betroffen waren das Bau- und Baunebengewerbesowie Gaststätten und Hotellerie.

Mag. Werner Schallert, Leiter der Abteilung für Wirtschaftspolitik, Außenwirtschaft und Verkehr in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, www.wkv.at

14 März 2005 unternehmen

BTV IN DER SCHWEIZ – WIE AUCH ÖSTERREICHISCHEKUNDEN DAVON PROFITIEREN KÖNNEN

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

Seit Anfang Juli 2004 verfügt die BTV über ihren erstenStandort in unserem westlichen Nachbarland Schweiz. InStaad im Kanton St. Gallen, direkt am Schweizer Südufer desBodensees gelegen, befindet sich die neue, repräsentativeBTV Zweigniederlassung.

Die Geschäfte der BTV Region Schweiz werden von GerhardBurtscher geleitet, der zuvor für die BTV Region Vorarlberg ver-antwortlich zeichnete. Ihm obliegt auch die Führung desFirmenkundengeschäftes, das zum einen die umfassendeBetreuung von vor allem mittelständischen OstschweizerUnternehmen zum Ziel hat. Zum anderen kann die neueZweigniederlassung aber auch österreichischen BTV Kunden bei ihren Geschäftsbeziehungen mit der Schweiz konkreteVorteile bieten.

Die BTV Staad besitzt eine Schweizer Vollbanklizenz und kannsomit die gesamte Dienstleistungs- und Produktpalette einerUniversalbank anbieten. Im Firmenkundengeschäft sind dies imSpeziellen:

• Firmenkonto / Fremdwährungskonto• Zahlungsverkehr inkl. Online Banking• Betriebs- und Investitionskredite (inkl. fester Vorschuss)• Baukredit / Hypotheken• Kautionskredit (Garantien)

Durch den Anschluss der BTV Österreich an das SchweizerZahlungsverkehrssystem sind Überweisungen äußerst kosten-günstig möglich.

Unterstützung bei Schweiz-AktivitätenZudem verfügt die BTV Staad bereits heute über ein dichtesBeziehungsnetz zu Firmen im Dreiländereck Schweiz-Öster-reich-Deutschland. Zur Stärkung dieses Netzwerks lancierte dieBTV Staad, zusammen mit einer renommierten Anwaltskanzlei,die Interessensgemeinschaft „Netzwerk Wirtschaft“ und istzudem offizielle Repräsentanz der Handelskammer Schweiz-Österreich und Liechtenstein für die Ostschweiz.

Die BTV Staad unterstützt Unternehmer umfassend bei derNeuansiedlung von Unternehmen in der Schweiz und stellt dienötigen Kontakte zu Behörden, Treuhändern, Rechts- undSteuerexperten sowie Kooperationspartnern her.

Deshalb führte „unternehmen“ das folgende Gespräch mit Dr.Siegfried Oberfrank und Mag. Klaus Plattner, Mitglieder derGeschäftsführung der Innsbrucker Firma BOE - Bau · Objekt ·Entwicklung, in dem es um die Begleitung von BTV Kunden beiAktivitäten in der Schweiz ging.

Freuen sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Schweiz: Ing. Dr. Siegfried Oberfrank, Gerhard Burtscher, Mag. Klaus Plattner

BTV STAAD – EIN STARKER PARTNER

Behörden

BTVÖsterreich

NetzwerkWirtschaft

Rechts-experten

BestehendeKunden

Treuhänder BTV Staad

Handels-kammer

CH, A, LIE

März 2005 unternehmen 15

Herr Dr. Oberfrank, bitte stellen Sie unseren Lesern dasUnternehmen BOE kurz vor.Unsere Gesellschaft ist international tätig und in Innsbruck zuHause. 1968 gegründet, beschäftigt das Unternehmen heute 53 Mitarbeiter.Bau · Objekt · Entwicklung – der Name signalisiert, dass wirdas Bauen nicht nur als Handwerk verstehen. Wir nutzenChancen, erschließen wirtschaftliche Potenziale, entwickelnLebens- und Arbeitsraum. Ein einfacher Grundsatz hat uns groß gemacht: Unsere Projekte rechnen sich für Nutzer undInvestoren.

Unser Spektrum reicht objektbezogen von Einkaufszentren,Büro- und Geschäftshäusern, Wohnparks bis zu Parkgaragenund leistungsbezogen vom Entwickeln, Realisieren, Vermarktenbis zum Erhalten von Immobilienobjekten.

Was sind Ihre Beweggründe für den Gang auf den SchweizerMarkt und welche Ziele haben Sie dabei?Bereits seit einigen Jahren konzentrieren sich österreichischeUnternehmen der Baubranche auf die Ostmärkte und kämpfenschon heute wieder in einem Verdrängungsmarkt.Unser Unternehmen arbeitet schon seit langer Zeit erfolgreicham Markt Vorarlberg. Durch die ständige Nähe zur Schweizbeobachten wir diesen Markt bereits seit längerem intensiv. Wir konnten aufgrund verschiedener Indikatoren ein enormesPotenzial für unsere Dienstleistung des allumfassenden Projekt-und Baumanagements erkennen.

Selbstverständlich ist die Tatsache, dass unsere Hausbank BTVnun ebenfalls eine Niederlassung in der grenznahen Schweizbetreibt, ein enormer Vorteil und großer Nutzen.

Welche Herausforderungen und welche Chancen sehen Siegenerell für ein österreichisches bzw. westösterreichischesUnternehmen, das seine Geschäftstätigkeit auf die Schweizausweitet?Unsere sehr hohe Dienstleistungsorientiertheit und das dochsehr ähnliche Wesen der Österreicher und Schweizer werdenuns im täglichen Geschäft sicherlich helfen.Die größte Chance ist zugleich unsere eigentliche Kernkompe-tenz. Unsere ganzheitliche Betrachtungsweise und das Erkennenvon Entwicklungspotenzialen ergeben Zukunftsoptionen.Daraus resultieren Rendite und Wertsteigerung. Und auch nachdem Bau ist die BOE Partner des Investors, wir übernehmen dasganze Facility Management und/oder Gebäudemanagement.

Unsere Philosophie des Ganzheitlichen ist in der Baubranche in dieser Form immer noch ein Novum und wird uns in derSchweiz ein echter USP sein.

Wie hat Sie die neue BTV in Staad konkret bei IhrenSchweiz-Aktivitäten unterstützen können?Die BTV ist seit über 20 Jahren unser verlässlicher Bankpartner.Die Eröffnung der BTV Niederlassung Staad war für uns einGlücksfall und wir nahmen direkten Kontakt zu Herrn GerhardBurtscher, Leiter der BTV Region Schweiz, auf. Bereits bei unse-rem ersten Treffen in Staad konnten wir eine Reihe wichtigerKontakte zu Behörden und potenziellen Partnern knüpfen undprofitierten direkt vom Know-how und dem gutenBeziehungsnetz der BTV Staad.

Eigentlich fühlten wir uns wie zu Hause in Staad, denn die allum-fassende Betreuung der BTV Staad wird dort, gleich wie in unse-rem Unternehmen, wirklich gelebt.

Danke für das Gespräch und alles Gute für Ihre Aktivitäten inder Schweiz.

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

Gerhard Burtscher, Leiter der BTV Region Schweiz, [email protected]

Außenansicht der neuen Zweigniederlassung in Staad

16 März 2005 unternehmen

SUNKID – MIT SKIFÖRDERBÄNDERN UND DER BTV ALSPARTNER INTERNATIONAL ERFOLGREICH

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

Ein dynamisches Tiroler Kleinunternehmen, das sich mitInnovationskraft und Qualität als Weltmarktführer in seinem Segment etablieren konnte und dennoch bis vor kurzem wahrscheinlich nur Brancheninsidern bekannt war,wurde jetzt vor den Vorhang geholt.

Österreichs führende Finanzzeitung, das „WirtschaftsBlatt“,kürte das in Imst im Tiroler Oberland ansässige Unternehmenim Rahmen des Wettbewerbes „Austria´s Leading Companies“zur Nummer 1 der dynamischsten Kleinbetriebe Tirols. Bewer-tet wurden dabei neben anderem Wachstum, Ertrag undLiquidität.Die BTV freut sich über diese Auszeichnung ganz besonders –durfte sie doch SunKid seit Beginn bei allen Exportschritten alsHausbank begleiten und kompetent unterstützen.

SunKid wurde im Herbst 1996 gegründet und stellte sich dieAufgabe, die ersten und bis dahin schwersten Schritte desSkilaufens zu erleichtern. Unter dem Motto „Fun im Schneedurch Sicherheit und Komfort“ wurde gemeinsam mit bedeu-tenden österreichischen Skischulen und Bergbahnen das revolu-tionäre SunKid Zauberteppich-Förderband entwickelt. Mittler-weile wird der Zauberteppich weltweit bei verschiedenstenAnwendungen erfolgreich eingesetzt und SunKid ist durchKnow-how, Qualität und Flexibilität zum Weltmarktführer auf-gestiegen.Die Firma gehört zur Unternehmensgruppe von Ing. MaximilianBruckschlögl, die Produkte selbst werden in Steeg am HallstätterSee produziert und von Imst aus unter der Leitung von ProkuristEmanuel Wohlfarter vermarktet und vertrieben.

Für die laufende Wintersaison 2004/2005 installierte SunKidweltweit 170 Anlagen mit insgesamt rund 8.000 Metern Länge.Insgesamt sind heute 1.300 SunKid-Anlagen in 30 Ländern inBetrieb, die meisten davon im Alpenraum, in Skandinavien undin Japan. Das größte Projekt bisher war eine Förderbandanlagemit 450 Metern Länge in Korea.Ein weiterer großer Absatzmarkt für SunKid-Produkte befindetsich in den USA. Deshalb hat die Firma die Verantwortlichenaller US-Skigebiete zu einem Besuch in Tirol eingeladen, um sievon den Produkten im praktischen Einsatz zu überzeugen. 20 Skigebiets-Chefs folgten gerne dieser Einladung. Sukzessivestellen sich nun auch Aufträge aus Übersee ein. So sind etwaschon etliche Aufstiegshilfen für den US-Nobelskiort Vail inTirol geordert worden.

Im Folgenden haben wir Prokurist Emanuel Wohlfarter zurEntwicklung des Unternehmens SunKid und zur Bedeutungeiner Hausbank bei der weltweiten Exporttätigkeit von SunKidnäher befragt.

Überdachtes Zauberteppich-Förderband im Skigebiet Stubaier Gletscher

März 2005 unternehmen 17

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

Wie haben Sie die ersten Schritte im Exportgeschäft erlebtund was ist Ihnen dabei besonders in Erinnerung geblieben?Die ersten Exportaktivitäten wurden bereits sechs Monate nachGründung des Unternehmens mit der Lieferung eines gebrauch-ten Zauberteppich-Förderbandes nach Australien getätigt. Imgesamten Unternehmen war bis dahin kein Know-how für dieAbwicklung und die Regelungen im Export-Geschäft vorhandenund es bedurfte einiger Telefonate und Gespräche, bis Klarheitüber Zollvorschriften, Risikoabsicherung und Logistik herrschte.Unvergesslich sicher auch, dass wir eigenhändig die Holzkistenfür die Verpackung gezimmert haben. Bereits im folgenden Jahrexplodierten die Exportgeschäfte und wir führten in Koopera-tion mit dem Vorarlberger Seilbahnhersteller DoppelmayrExporte nach Korea, Japan, China und Australien durch. Heutewerden 80 % unserer Anlagen exportiert. Das entspricht einemTransportumfang von ca. 300 Tonnen pro Jahr!

Sie haben bereits zum zweiten Mal eine Auszeichnung fürdynamisches Wachstum erhalten. Welche Faktoren warenfür diese Entwicklung und das Wachstum der letzten Jahreaus Ihrer Sicht besonders entscheidend?Der wichtigste Grund war ein innovatives Produkt, das einenneuen Nutzen geboten hat. Die Förderbänder erleichterten dasErlernen des Skifahrens besonders für Kinder und wurden daher(auch von den Skilehrern) gerne angenommen. Zudem hat unserGeschäftsführer Ing. Max Bruckschlögl mit seiner 35-jährigenMarktkenntnis und seiner unternehmerischen Risikobereitschaftdiese Idee vorangetrieben. Ausgehend von einer anerkanntenQualitätsführerschaft konnten wir in Zusammenarbeit mit star-ken Partnern ein weltweites Vertriebsnetz aufbauen. So gibt esheute Vertriebsfirmen in der Schweiz, in den USA und Kanada.

Inzwischen beträgt der Weltmarktanteil von SunKid bereitsca. 75 %. Was planen Sie für die Zukunft und welchePerspektiven sehen Sie in neuen Produkten?Es gibt mittlerweile weltweit 17 Konkurrenten, davon zehn inItalien, die uns vor allem durch Billigprodukte Marktanteileabringen wollen. Daher erscheint uns das Halten der derzeitigenMarktposition als ein realistisches Ziel.Für die Zukunft ist die Eroberung neuer Märkte geplant. Vorallem in Osteuropa, Asien und Südamerika besteht noch einenormes Potenzial. Wir haben in den letzten zwei Jahren einVertriebsnetz in Polen, der Slowakei, Tschechien, Rumänien,Bulgarien und Russland aufgebaut und überall bereits ersteAnlagen in Betrieb genommen.Weiters sollen die bestehenden Produkte auf „Ganzjahrespro-dukte“ umgestellt werden. Das bringt einerseits enormeInvestitionsanreize in den bestehenden Märkten und anderer-seits können neue Kundengruppen angesprochen werden.SunKid-Förderbänder werden im Sommer bereits auf Golf-plätzen und zum Transport von Schlauchbooten für eineWasserrutsche eingesetzt. In Biberwier im Tiroler Außerfernwurde heuer die erste Sommer-Tubing-Anlage im deutsch-sprachigen Raum installiert.

Siegfried Spörr, Geschäftsbereich Firmenkunden, [email protected]

SunKid-Inhaber Ing. Maximilian Bruckschlögl und Prokurist Emanuel Wohlfarter

mit dem Zauberteppich-Förderband

Figuren aus Vollschaumstoff machen den Kleinsten beim Üben sichtlich Spaß

Wie sichern Sie Ihre Exportgeschäfte ab, wie finanzieren Siediese und welche Zahlungsinstrumente verwenden Sie bzw.welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?Bei Neukunden wird meist eine Vorauszahlung bzw. Anzahlungverlangt. Die Absicherung der Restzahlung bei größerenProjekten erfolgt mit Akkreditiv. Bis dato ist es aufgrund einergenauen Prüfung der Abnehmer noch zu keinem Ausfall ge-kommen.Gewisse Verschleißteile in den Förderbändern machen eineregelmäßige Überprüfung der Anlagen notwendig. Ersatzteilekönnen nur von uns selbst bereitgestellt werden. Durch unsereNachbetreuung der Anlagen mit entsprechendem Service wirdder laufende Kontakt zu den Betreibern gepflegt und von diesensehr geschätzt. Aus diesen Gründen kann sich der Abnehmereine schleppende bzw. unvollständige Bezahlung unsererAnlagen eigentlich nicht leisten.

In welchen Bereichen des Exportgeschäfts haben Sie von derZusammenarbeit mit der BTV besonders profitiert? Gibt esdazu ein konkretes Beispiel?In den starken Umsatzjahren ab 2000 wurde unser Wachstumdurch unsere Hausbank BTV mittels Einräumung eines zinsgün-stigen Exportkredites unterstützt, die notwendigen Mittel fürdie Vorfinanzierung bereitgestellt sowie die Höhe unseremBedarf laufend angepasst. Im Bereich Absicherungen haben wirvon der kompetenten Beratung der BTV Exportspezialisten pro-fitiert. Diese sind für uns bei Fragen jederzeit schnell erreichbarund unterstützen uns aktiv durch entsprechende Verhandlungs-vorschläge und notwendige Unterlagen.

Sehen Sie neben Skiförderbändern noch weitere Ergänzun-gen in Richtung „Freizeiterlebnis“?Durch unsere Initiative „Winter im Dorf“ wollen wir das ThemaSchnee hin zu unseren Endkunden bringen. Es sollen Gemein-dezentren und Innenstädte wieder belebt und so ein Freizeit-erlebnis für Jung und Alt geschaffen werden.Konkret bieten wir Gemeinden, Städten, Tourismusverbändenoder sonstigen Organisationen unsere gesamte Produktpalettefür eine kurzfristige Miete an. Dadurch soll ein „ErlebnisSchnee“ vermittelt werden, das sich in einer Sehnsucht nachmehr ausdrückt. Realisierte Projekte „Winter im Dorf“:Mönchdorf (OÖ), Eberstallzell (OÖ), Huben bei Längenfeld (T),Feichten im Kaunertal (T), Europapark Rust (Deutschland),Olympiapark München.

Ein weiteres Hauptaugenmerk legen wir auf die Planung undEntwicklung von Kinder- und Erlebniswelten. Gemeinsam mitden Beteiligten vor Ort planen wir Hard- und Software und sor-gen für eine professionelle Umsetzung. Dieser Philosophie gel-ten unsere weiteren Produktentwicklungen.

18 März 2005 unternehmen

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

• „Wir verkaufen in unserer Branche in erster Hinsicht die Sonne, die Berge und vor allem den Schnee. Dieser faszinierende Stoff ist durch nichts zu ersetzen: er ist hart und weich, warm und kalt und vor allem unver-gleichlich schön, sauber und weiß.“

• „Man muss den Gästen ein entsprechendes Umfeld bieten, eine "Heimat", wo sie sich wohl fühlen.“

• „Ein Kinderland ist das meist fotografierte Objekt in einem Skigebiet.“

• „Das wichtigste Kriterium für ein erfolgreiches Kinder-land sind begeisterte, engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiter.“

DIE SUNKID-PHILOSOPHIE ZITIERT:

• Vail, USA: 7 Anlagen mit insgesamt 300 m Gesamtlänge zur Erschließung der Anfängerbereiche

• Mayrhofen, Tirol: Innovative Logistiklösung zur Verbin-dung von zwei Teilen eines Skigebietes

• Postalm, Salzburg: Funpark mit neuartiger Förderband-überdachung

• Weitere Projekte: siehe www.sunkid.at

AKTUELLE SUNKID-PROJEKTE

März 2005 unternehmen 19

STRATEGIEN UND DEREN UMSETZUNG –DAS BEISPIEL WÜRTH

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

Mag. Christof Geiger, Geschäftsbereich Firmenkunden, [email protected]

Prof. Dr. h. c. Reinhold Würth bei seinem Vortrag für die BTV und die DHK

Am 20. Jänner 2005 fand in der Kulturbühne Ambach inGötzis eine viel beachtete und von mehreren hundertVorarlberger Unternehmern und Privatkunden besuchteVeranstaltung statt.

Die BTV als Vorarlberger Informationsstelle der DeutschenHandelskammer in Österreich (DHK) lud gemeinsam mit demVorsitzenden der DHK-Landesdelegation Vorarlberg, KonsulWalter-Heinz Rhomberg zu einem Vortrag mit Prof. Dr. h. c.Reinhold Würth, der über „Strategien und deren Umsetzung –das Beispiel Würth“ referierte.

Reinhold Würth, Jahrgang 1935, trat 1949 mit 14 Jahren alszweiter Mitarbeiter und erster Lehrling in die väterlicheSchraubengroßhandlung im schwäbischen Künzelsau ein. ImAlter von 19 Jahren übernahm er 1954 nach dem frühen Toddes Vaters die Geschäftsleitung. Aus dem regionalen Geschäftbaute Reinhold Würth in den kommenden Jahrzehnten einweltweit agierendes Handelsunternehmen auf.

Heute ist die Würth-Gruppe mit über 300 marktaktivenVerkaufsgesellschaften in 80 Ländern tätig und erzielte 2004einen Umsatz von 6,2 Milliarden Euro. Weltweit beschäftigt dieWürth-Gruppe 47.000 Menschen. In Vorarlberg engagierte sichWürth durch die Übernahme der Götzner Firma Alfit undzuletzt des Höchster Beschlägeherstellers Grass.

1994 zog sich Reinhold Würth aus der operativen Geschäfts-führung der Würth-Gruppe zurück und übernahm den Vorsitzdes Unternehmensbeirats.

Breites Engagement einer großen PersönlichkeitReinhold Würth hat sich in seiner beruflichen Laufbahn intensivmit psychologischen Themen wie Mitarbeitermotivation,Führungskultur und Fragen der Berufsethik beschäftigt und sichauch im kulturellen Bereich vielfältig engagiert. Auf dieseSchwerpunkte ging er in seinen Ausführungen vor den deutlichüber 300 Zuhörern auch mit besonderen Beispielen ein.So würdigt Würth auch heute noch besondere Leistungen seiner Mitarbeiter mit einem persönlich formulierten undunterschriebenen Brief. Oder vor zwei Jahren widmete er sichpersönlich einer nur mittelmäßig erfolgreichen deutschenRegionalniederlassung, die er durch die Begleitung bei Kunden-besuchen und persönliches Coaching der Mitarbeiter innerhalbvon zehn Monaten nachhaltig an die Spitze des unternehmens-internen Rankings bringen konnte.Das soziale und kulturelle Engagement Würths beweisen seinezahlreichen Aus- und Weiterbildungsinitiativen, auch auf höchs-ter universitärer, internationaler Ebene sowie die weltweit ange-sehene Kunstsammlung, die Würth permanent und größten-teils kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.

Von diesen Grundsätzen tief geprägt, verglich Würth ab-schließend jedes Unternehmen, auch seine große Gruppe, mit einem „lebendigen Gebilde“, das wie jedes Lebewesen diePhasen des „Werdens“, des „Seins“ und des „Vergehens“ durchlaufe. Sein Antrieb sei es auch mit 70 Jahren noch, dieUnternehmensgruppe Würth in der Phase des „Werdens“ zuhalten und diesen Prozess immer wieder zu initiieren und zuunterstützen.

Würth International

Firmensitz: Künzelsau (D) Gesellschaften: über 300 Mitarbeiter: über 47.000 in 80 Ländern Umsatz in EUR: 6,2 Mrd.

www.wuerth.com

WÜRTH IM ÜBERBLICK

20 März 2005 unternehmen

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

FÜR SIE GELESEN: LEADERSHIP

In unserer Rubrik „Für Sie gelesen“ werden Bücher ausunterschiedlichsten Bereichen der Betriebswirtschaft vorgestellt und diskutiert. Damit geben wir unseren LesernImpulse für das eigene Unternehmen. Die vorliegendeNeuerscheinung ergründet das Wesen erfolgreicherFührung.

Unter günstigen Verhältnissen kann jeder segelnSo wie sich der Segler über guten Wind freut, freut sich derUnternehmer über günstige Marktbedingungen. Die Attrakti-vität des Marktes ist mit dem Wind vergleichbar, der in dieSegel bläst. Unter widrigen Umständen hingegen bedarf eseines erfahrenen Kapitäns, d. h. Leadership und Strategie.Leadership bedeutet herauszufinden, wohin der Wind bläst, mit Windstillen zu rechnen und durch pro-aktives Verhalten ineiner Flaute noch stärker zu werden. Im Ergebnis heißt das, dassUnternehmen auch bei einem wenig attraktiven Marktumfelderfolgreich sind, wenn Leadership von der Unternehmensspitzevorgelebt wird und die Strategie stimmt. Je turbulenter dieMärkte, desto wichtiger sind Strategie und Leadership für denunternehmerischen Erfolg. Leadership ist letztlich verantwort-lich, welche Unternehmen erfolgreich sind und welche nicht.

Hans Hinterhuber befasst sich in der vorliegenden Neuauflagemit dem Wesen einer guten Führungsleistung. Leadership istdabei eine Lebenseinstellung, die sich nicht nur für wirtschaftli-che Tätigkeiten eignet. Von Sokrates und den Vertretern derstoischen Philosophie über klassische Militärstrategen wieClausewitz oder Moltke bis hin zu Jack Welch als modernemStrategen wird das Wesen von Leadership ergründet.

Führungsprinzipien stammen von Sokrates und Zenon Diese umfassen die Entwicklung einer Vision, das Schaffen vonWerten, die Einhaltung einer Richtung sowie die Übernahmeeiner mutigen Vorbildfunktion. Die Kunst des Führens verlangteine konsequente Ausrichtung der eigenen Lebensweise imSinne einer inneren Verpflichtung gegenüber dem Unterneh-

men und seinen Stakeholdern. Die Stoa Zenons bietet hierzudie richtige Basis: Halte deine Vorstellungen unter Kontrolle,gebrauche sie vernunftgemäß und achte auf die Urteile, durchdie du den Dingen subjektiv Wert beilegst oder nicht. Strebenach dem, was in deiner Macht steht und akzeptiere die Dinge,die nicht in deiner Macht stehen. Handle gerecht – das heißt,verbinde das, was gut für die anderen ist, mit dem, was gut fürdich ist. Strategisches Denken ist pro-aktives Denken. DieEntscheidung zwischen reaktivem und pro-aktivem Denkenkann korrigiert werden und liegt bei jedem Einzelnen selbst.Führung ist eine Lebenseinstellung.

Erfolgreiche Strategien als Folge von LeadershipStrategie ist der Weg von der Kernkompetenz zum Kernauftragdes Unternehmens. Die Frage muss lauten: Wie machen wirunsere Kunden zu den Besten in ihren Märkten? BeispielSwarovski: Die Kernkompetenz liegt in der Gesamtheit vonSchleifsteintechnologie, Design, Marketing, Informations-technologie sowie von Fähigkeiten, Erlebniswelten für Kundenzu schaffen. Der Kernauftrag lautet: Den Kunden durch KristallFreude vermitteln. Nach Moltke ist Strategie nichts weiter als die Anwendung desgesunden Menschenverstandes. Es sind die Menschen imUnternehmen, die neue Möglichkeiten erschließen und Pro-bleme kreativ lösen. Erfolgreiche Strategien beruhen auf Inte-

Leadership – strategisches Denkensystematisch schulen von Sokratesbis Jack WelchAutor: Hans H. HinterhuberVerlag: F.A.Z.-Institut fürManagement-, Markt- undMedieninformationen GmbHISBN 3-89981-000-7Preis im Einzelhandel: 25,60 €

(in Anlehnung an Vannoy, 1994)

STRATEGISCHES DENKEN

Reaktives Denken

• Was ist das Problem?

• Was funktioniert nicht?

• Warum können wir dasnicht machen?

• Was ist falschin unserer gegen-

wärtigen Situation?

führt von derGegenwart in die

Vergangenheit

= Disstress:hindert Lernen

Pro-Aktives Denken

• Was ist das Lösung?

• Was funktioniert?

• Was wollen wirerreichen?

• Was müssen wir tun,um unser Ziel zuerreichen?

führt von derGegenwart in die Zukunft

= Wellbeing:fördert Lernen

März 2005 unternehmen 21

UNTERNEHMEN UND MANAGEMENT

gration, Begeisterung und Motivation der Mitarbeiter, mit ande-ren Worten, auf Leadership. In turbulenten Zeiten, in denenUnternehmen immer darauf vorbereitet sein müssen, neue,unerwartete Möglichkeiten zu nutzen oder schlecht kalkulierteRisiken zu beherrschen, ist es sinnvoll, mehr in Menschen undweniger in Systeme zu investieren. Erfolg haben langfristig dieUnternehmen, deren Führungskräfte den Sprung von Gestalternvon Systemen zu Entwicklern von Menschen schaffen.

Wenn du was lernen willst, frage einen Erfahrenen und kei-nen Gelehrten.Im Sinne dieser chinesischen Weisheit bietet das Werk einenFundus historischer Persönlichkeiten, deren Erkenntnisse fürStrategie und Führung richtungweisend sind, wie u. a.:

Sun Tzu: „Sich nicht vorzubereiten ist das größte aller Ver-brechen; sich auf alle Möglichkeiten einzustellen ist die größte aller Tugenden.“

Sokrates: „Ich habe mich mit nichts eingelassen, wo ich weder euch noch mir etwas nutze gewesen wäre.“

Xenophon: „Der Führende bestärkt seine Autorität unfehl-bar, wenn er beweist, dass er alles, was er verlangt, besser beherrscht als die Untergebenen.“

Hannibal: „Entweder finden wir einen Weg oder wir bauen einen.“

Marc Aurel: „Die Qualität deines Lebens hängt von der Qualität deiner Gedanken ab.“

Niccoló Machiavelli: „Es ist besser, etwas zu tun und es zu bereuen, als nichts zu tun und es trotzdem zu bereuen.“

Karl von Clausewitz: „Die ganze Schwierigkeit besteht darin, den Grundsätzen, welche man sich gemacht hat, in der Ausführung treu zu bleiben.“

Jack Welch: “Strategy follows people. The right person leads to the right strategy.”

Die Leadership-Company als ErfolgsformelFür einen nachhaltigen Erfolg sieht der Autor einen wesent-lichen Baustein in der Entwicklung der Leadership-Kompeten-zen der Führungskräfte und Mitarbeiter. UnternehmerischesDenken und Handeln der Mitarbeiter in allen Verantwortungs-bereichen führen zum Erfolg. Dies gilt umso mehr, je unplan-barer die Zukunft ist, je schneller sich Rahmenbedingungenändern. Die Auswahl der Führungskräfte ist somit primäreunternehmerische Aufgabe.

Sechs Vorgehensweisen führen zum Aufbau einer Leadership-Company:• Vereinbarung von Zielen: Mitarbeiter werden angeregt,

mehr zu leisten und ihre Potenziale besser auszuschöpfen als sie selbst es für möglich gehalten haben.

• Empowering: Das bedeutet, die Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, ihr Bestes für das Unternehmen erbringen zu können. Ermächtigung heißt, Mitarbeiter zu entwickeln und zu deren persönlichem und beruflichem Wachstum beizu-tragen. Die Voraussetzung hierfür ist Großzügigkeit.

• Mentoring: Mitarbeiter und Team werden aktiv unterstützt.• Offenheit: Eine Leadership-Company braucht eine ehrliche,

transparente, glaubwürdige und kontinuierliche Kommuni-kation, in die alle Mitarbeiter eingebunden sind.

• Präsenz: Führende zeigen Präsenz, um genau unterrichtet zu sein und helfend eingreifen zu können. Leadership heißt aktiv zuhören und Anregungen geben.

• Humor: Ein freundliches Gesicht und ein humorvolles Wort tragen wesentlich zur positiven Denkweise bei. Mit Humor hängt eine wichtige Gabe zusammen – die der Begeiste-rung. „Nichts Großes in der Welt ist ohne Leidenschaft vollbracht worden.“ Friedrich Hegel

Hans Hinterhuber illustriert mit seiner Publikation, dass schluss-endlich Menschen Erfolge machen. Er zeigt, dass philosophi-sche Grundentscheidungen bezüglich des eigenen Lebensstilshandfeste ökonomische Auswirkungen haben. Leadership istlernbar. Das Werk kann jedem unternehmerisch handelndenMenschen empfohlen werden, um die eigene Lebenseinstellungzu definieren. Think positive!

ZieleErfolgreichesFühren mit Werten

erreicht Trennung Spitze • Nur die Besten sind gut genug!

• Im Zweifel, nein!

• Das Bild desTeamplayers imHerzen beobachten.

nicht Trennung 2. Chance • Leadership beginnt, erreicht wo der Konsens

aufhört.

nicht gelebt Führungswertegelebt

BEURTEILUNG VON FÜHRUNGSKRÄFTEN UND MITARBEITERN

I

III

II

IV

Mag. Christoph Wenzl, Firmenkundenbetreuer der BTV Innsbruck, [email protected]

Umfassendes Leistungspaket GeldserviceAls Dienstleistung für unsere Firmenkunden bietet die BTVeinen Komplettservice an, der alle bargeldrelevanten Tätigkeitenim Zusammenhang mit der Ver- und Entsorgung von Euro beinhaltet.Derzeit werden interessierte Kunden in Nord- und Osttirol entlang der oben eingezeichneten Routen über die BTV eigenenGeldservicedienste in höchster Qualität mit Bargeld ver- bzw.entsorgt.

Das Paket umfasst folgende Leistungen:

• Gemeinsame Routenplanung• Zustellung und Abholung der Werte vor Ort• Aufbereitung und Abstimmung *)• Gutschrift auf dem BTV Konto

Mit diesen individuellen Leistungen reduzieren Sie Ihren Auf-wand und minimieren gleichzeitig Ihr Verlust- und Diebstahl-risiko erheblich. Experten der BTV bieten Ihnen auf Wunschauch firmenindividuelle Schulungen über Sicherheitsmerkmalevon Geldscheinen und technische Hilfsmittel zur Bargeld-prüfung an.

Elektronischer Zahlungsverkehr erhöht SicherheitDie Problematik des zunehmenden Falschgeldumlaufs kanndurch den verstärkten Einsatz von unbaren Zahlungsformenmaßgeblich entschärft werden. Bei elektronischen Zahlungs-instrumenten wie einer Maestro- (Bankomat-) und einerKreditkarte ist ein Fälschungs- bzw. Missbrauchsrisiko für denUnternehmer weitestgehend ausgeschlossen. Zudem entfallenAufwand und Risiko bei der Eigenentsorgung des Bargeldes.

Optimierungspotenziale im Zahlungsverkehr nutzenMit der Beratungsleistung Zahlungsverkehr-Consulting werdenweitere Ansatzpunkte für die Optimierung und Verbesserungim täglichen inländischen und grenzüberschreitenden Zahlungs-verkehr und dazugehöriger Prozesse im Unternehmen ausgear-beitet. Die Dienstleistungen der BTV reichen vom Einsatzmoderner Electronic Banking-Systeme bis hin zu Management-leistungen im Debitoren- bzw. Kreditorenbereich.

Die Vorteile von Cashmanagementleistungen wie Pooling,Saldenkonzentration, elektronischer Kontoauszug und elektro-nische Kontoinformationen sowie Ansätze von Web-Lösungenfür Firmenkunden kann die BTV Ihnen für Ihr Unternehmen ambesten in einem persönlichen Gespräch aufzeigen.

Bei Interesse für diesen Komplettservice steht Ihnen Ihr BTVFirmenkundenbetreuer gemeinsam mit den Experten imZahlungsverkehr gerne zur Verfügung.

*) Darunter versteht man: Übernahme und Kontrolle der Geldbehältnisse, Zählen

der Ablieferungen und Abstimmung mit den Einreichbelegen.

BTV KOMPLETTSERVICE RUND UM IHREN ZAHLUNGSVERKEHR

22 März 2005 unternehmen

ZAHLUNGEN UND LIQUIDITÄT

Günter Resel, Geschäftsbereich Firmenkunden, [email protected]

März 2005 unternehmen 23

ZAHLUNGEN UND LIQUIDITÄT

BUDGETIERUNG UND CONTROLLING (TEIL 21): DER PLANUNGSZYKLUS, SCHRITT 4 – DIE VORSCHAURECHNUNG

Die Artikelserie Budgetierung und Controlling beschäftigtsich seit mehreren Folgen mit dem Planungszyklus vonUnternehmen.

Der Planungszyklus, der mit der Budgeterstellung zu Beginneines Planjahres beginnt, wird im Laufe des Wirtschaftsjahresdurch Plan-Ist-Vergleiche, Hochrechnungen und überarbeiteteVorschaurechnungen ergänzt. Daraus ergibt sich folgendeStruktur bzw. folgender Ablauf:

Schritt 1: Die Budgeterstellung Schritt 2: Der Plan-Ist-VergleichSchritt 3: Die HochrechnungSchritt 4: Die Vorschaurechnung

Nach Budgeterstellung, Plan-Ist-Vergleich und Hochrechnungbildet die Vorschaurechnung den letzten Schritt des Planungs-zyklus. Plan-Ist-Vergleich und Hochrechnung stellen in diesemAblauf lediglich Vorbereitungsaktivitäten für die daran anschlie-ßende Erstellung der aktualisierten Vorschaurechnung dar.

Wie bei der Budgeterstellung tritt das aktive planerische Ele-ment erstmals in der Vorschaurechnung wieder hervor. In derVorschaurechnung wird das im Zuge der Hochrechnung um Ist-Daten ergänzte ursprüngliche Budget überarbeitet.Sämtliche ursprünglich in das Budget eingeflossene Planungs-positionen, die im Plan-Ist-Vergleich mit den tatsächlichen Ist-werten verglichen und in der Hochrechnung verarbeitet wur-den, werden nun für die verbleibende Zeitspanne des Planjahreseiner genauen Betrachtung unterzogen und gegebenenfallsüberarbeitet. Dabei fließen die aus den Ist-Daten des Wirt-schaftsjahres abgeleiteten Tendenzen und neue Erkenntnisseüber die zukünftige Entwicklung des Unternehmens sowie neuePlanungsüberlegungen und Erwartungen in diese Vorschau-rechnung ein.

Es entsteht ein komplett neues Zahlengefüge für Erfolgsplan,Finanzplan und Planbilanz, basierend auf dem ursprünglichenBudget, ergänzt um aktuelle Istwerte und überarbeitet unterBerücksichtigung aller Überlegungen für die zukünftige Ent-wicklung des Unternehmens im Planjahr.

Die bereits in den beiden letzten Artikeln zu Plan-Ist-Vergleichund Hochrechnung (unternehmen September 2004 und De-zember 2004) schrittweise aufgebaute und erweiterte Strukturdes Planungszyklus (siehe unten stehende Tabelle) wird imRahmen der Vorschaurechnung um die Überarbeitung derursprünglichen Planwerte ergänzt.

Regelmäßige AnwendungDer beschriebene Planungszyklus mit Plan-Ist-Vergleich, Abwei-chungsanalyse, Hochrechnung und überarbeiteter Vorschau-rechnung wiederholt sich im Laufe eines Planjahres regelmäßig,sei es quartalsweise, monatlich oder bei Eintreten von außerge-wöhnlichen Ereignissen, die eine Überarbeitung des ursprüng-lichen Budgets erforderlich machen.In der Praxis wird der Plan-Ist-Vergleich häufig monatlich durch-geführt, die Überarbeitung der ursprünglich geplanten Werteim Rahmen einer aktualisierten Vorschaurechnung erfolgt hin-gegen meist in Quartalsabständen.

Die aktualisierte Vorschaurechnung stellt nunmehr statt desursprünglichen Budgets die Basis für die Durchführung dernächsten, monatlich oder quartalsweise stattfindenden Plan-Ist-Vergleiche, Hochrechnungen und Vorschaurechnungen dar.

Prof. Dr. Werner Seebacher, Unternehmensberater, Fachgebiet Unternehmens-

planung und Controlling. Lehrbeauftragter an mehreren Universitäten. Kontakt:

Seebacher Unternehmensberatung GmbH, München, Graz.

Prof. Dr. Werner Seebacher, Unternehmensberater, [email protected], www.seebacher.com

1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal

Budgeterstellung Plan Plan Plan Plan

Istwerte Ist

Plan-Ist-Vergleich Vergleich

Abweichungsanalyse Analyse

Hochrechnung Ist Plan Plan Plan

Vorschaurechnung Ist Vorschau Vorschau Vorschau

BUDGETERSTELLUNG, PLAN-IST-VERGLEICH, HOCHRECHNUNG UND VORSCHAURECHNUNG

24 März 2005 unternehmen

ZAHLUNGEN UND LIQUIDITÄT

ZINSOPTIMIERUNG DURCH CASH POOLING

Bestehen in einem Unternehmen oder Konzern mehrereKonten, können durch Zusammenführung der darauf ent-stehenden Salden einige Vorteile ausgenutzt werden. Diesist die Grundidee des so genannten Cash Poolings.

Der zentrale Vorteil ist die Optimierung des Zinsergebnisses.Diese Optimierung kann erreicht werden, wenn durch ein auto-matisches Zusammenführen der valutarischen Kontensalden(Valutasalden) Sollzinsen verhindert oder vermindert werden.Der Valutasaldo eines Kontos zu einem bestimmten Tag ergibtsich aus der Summe aller Umsätze auf dem Konto mit Valutades bestimmten Tages. Die Valuta ist jener Wertstellungstag,mit dem die Verzinsung für eine Gutschrift oder Belastung aufeinem Konto beginnt.

GrundvoraussetzungenFür ein Cash Pooling müssen mindestens zwei Konten vorhan-den sein, deren Liquiditäten täglich auf ein Konzentrations-hauptkonto übertragen werden. Mit dieser Übertragung wer-den die Valutasalden der Nebenkonten auf Null gestellt. Dabeikönnen die Nebenkonten bei einem oder mehreren Kreditinsti-tuten im In- oder Ausland angelegt sein.

Zinsabrechnung im Cash PoolingDa die Nebenkonten am Tagesende auf Null gestellt werden, fallen dort auch keine Zinsen an. Um den Vorteil aus dem Zu-sammenführen der Liquiditäten darstellen zu können, muss eineparallel mitlaufende Zinsabrechnung für die Nebenkonten er-stellt werden. In dieser Parallelrechnung werden jene Zinsenberechnet, welche angefallen wären, wenn die Valutasalden derNebenkonten nicht auf das Hauptkonto übertragen wordenwären. Das auf der rechten Seite angeführte vereinfachteBeispiel zeigt den Effekt des Cash Pooling.

Fall 1: Zinsergebnis normalDas Nebenkonto B mit negativem Valutasaldo verursachtSollzinsen in der Höhe von 246,58 €. Das Nebenkonto A hin-gegen bringt 123,29 € Zinsertrag.Aus der Differenz zwischen Soll- und Habenzinsen ergibt sichein negatives Zinsergebnis von 123,29 €.

Fall 2: Optimiertes ZinsergebnisDer Kompensationssaldo auf dem Hauptkonto ergibt sich ausder Summe der zusammengeführten Valutasalden der Neben-konten.Der Valutasaldo des Nebenkontos A ist genügend hoch, um dennegativen Valutasaldo des Nebenkontos B abzufangen, sodasssich auf dem Hauptkonto ein positiver Valutasaldo ergibt. Auf-grund dessen kommt es zu keiner Verrechnung von Sollzinsen.

Das Zinsergebnis auf dem Hauptkonto beträgt bei Anwendungdes Habenzinssatzes von 1,50 % somit 41,10 €. Der gesamteZinsgewinn ergibt sich aus diesem optimierten Zinsergebnisund mit Berücksichtigung jener – nicht angefallener – Zinsen(Zinsergebnis normal), die ohne Cash Pooling zu zahlen gewe-sen wären.In diesem Beispiel konnte mit Cash Pooling ein Zinsgewinn von164,39 € erzielt werden.

TäglicheUmbuchung der

Valutasalden

EINFACHE SYSTEMATIK FÜR EIN CASH POOLING

Nebenkonto A

Nebenkonto B

Hauptkonto

März 2005 unternehmen 25

ZAHLUNGEN UND LIQUIDITÄT

Mag. Elmar Schlattinger, Leiter Geschäftsbereich Privatkunden

Treuhändische ZinsabrechnungDie Nebenkonten in einem Cash Pooling weisen immer einenKontostand von Null aus. Für die steuerliche Bilanzierung undbuchhalterische Erfassung der erwirtschafteten Zinsen ist esdeshalb wichtig, die Valutasalden (Kontostände) darstellen zukönnen.Mit einer treuhändischen Zinsabrechnung können – wie im an-geführten Beispiel dargestellt – sowohl die Nebenkonten alsauch das Hauptkonto ohne Cash Pooling abgebildet werden.Damit kann eine eindeutige Zuordnung der angefallenen Zinsenerfolgen und die Bemessungsgrundlage (Zinsgewinn aus Kom-pensation) für die steuerliche Gewinnermittlung dargestelltwerden.

Kontoinformationen ausländischer BankkontenAusländische Bankkonten, die z. B. der Ansammlung von Ex-porterlösen dienen oder nicht täglich automatisch in ein CashPooling miteingebunden werden sollen, können ebenfalls zurOptimierung des Zinsergebnisses beitragen. Es besteht dieMöglichkeit, mit einem international genormten Kontoauszug(MT940 über SWIFT) Kontoinformationen des ausländischenBankkontos im ELBA darzustellen. Alle bestehenden Kontenkönnen somit in einem Electronic Banking-System einfach dar-gestellt und in weiterer Folge disponiert werden.

Übertragung von LiquiditätDiese Disponierung kann über das ELBA mit einer elektroni-schen Anweisung zur Übertragung (MT101 – Request forTransfer) der gesammelten Liquidität auf das Hauptkonto beauftragt werden. Ein eigener Menüpunkt im ELBA erlaubt es, diese Transaktion einfach durchzuführen.

Untertägige KontoinformationenEine weitere Möglichkeit zur Disponierung von Liquidität bietenuntertägige Kontoinformationen (MT942). Hierbei handelt essich um bereits avisierte Zahlungen, die jedoch noch nichtgebucht sind.Somit können beispielsweise erfolgte Kundenzahlungen, dieerst am nächsten Tag am Kontoauszug als gebucht erscheinen,heute schon eingesehen werden. Dieses Werkzeug ermöglichteine Verbesserung der Liquiditätsplanung und erhöht dieInformationsqualität des Zahlungsverkehrskontos.

Über alle Möglichkeiten, durch den Einsatz der verschiedenenCash Pooling-Instrumente eine Zinsoptimierung für Ihr Unter-nehmen zu erzielen, informieren wir Sie gerne näher und indivi-duell. Ihr BTV Firmenkundenbetreuer und die Zahlungsver-kehrs-Experten stehen Ihnen für entsprechende Gesprächegerne zur Verfügung.

Mag. Mario Situm, Geschäftsbereich Firmenkunden, [email protected]

Sollzinssatz 4,50 %Habenzinssatz 1,50 %

Hauptkonto Konto A Konto Bin € in € in €

Valutasalden 3.000.000,00 - 2.000.000,00

1. Kompensationssaldo 1.000.000,00

2. Optimiertes Zinsergebnis 41,10

3. Zinsergebnis normal - 123,29 123,29 - 246,58

4. Zinsgewinn 164,39

BEISPIEL EINER VEREINFACHTEN ZINSBERECHNUNG

26 März 2005 unternehmen

DAS EXPORTERLÖSKONTO BEI DERBTV IN DER SCHWEIZ

ZAHLUNGEN UND LIQUIDITÄT

Mitte des Vorjahres eröffnete die BTV in Staad am Bodenseeihre erste Niederlassung in der Schweiz. Dies ermöglicht nunauch österreichischen BTV Firmenkunden, die Exporterlöseaus ihren Geschäftsbeziehungen mit unserem westlichenNachbarn erzielen, von den Vorteilen eines BTV Standortesam Finanzplatz Schweiz zu profitieren.

Rahmenbedingungen SchweizDie traditionell stabilen Rahmenbedingungen der Schweiz bieten dem Unternehmertum eine gute Basis für internationaleAktivitäten. Neben den finanzplatzspezifischen Standort- undErfolgsfaktoren sind auch andere Rahmenbedingungen für denErfolg der Schweiz verantwortlich. Dazu zählen gut ausgebildeteund spezialisierte Arbeitskräfte, Vielsprachigkeit, eine leistungs-fähige Infrastruktur und eine stabilitätsorientierte Geld- undHaushaltspolitik.

Die Zinsen in der SchweizMit dem Begriff „realer Zinsbonus“ bzw. „Zinsinsel“ wird dasinflationsbereinigte tiefere Zinsniveau in der Schweiz gegenüberdem Ausland bezeichnet. Die Realzinsen in der Schweiz sind seitJahrzehnten tiefer als im benachbarten Ausland. DieBegründungen für diese Differenz sind:

• die Erwartung einer tendenziellen realen Aufwertungdes Schweizer Franken

• eine tiefere Steuerbelastung• der Sparüberhang der Schweizer Volkswirtschaft• die hohe Bonität der Schweiz

Das Exporterlöskonto Schweiz der BTV StaadMit dem speziell gestalteten Exporterlöskonto in unsererNiederlassung in Staad ermöglichen wir unseren Firmenkundenbesondere Einsparungsmöglichkeiten in ihrem Zahlungsverkehr.Für jene Unternehmen, die besonders häufig Geschäftsbezie-hungen mit der Schweiz pflegen, bieten wir mit diesemLeistungsbündel folgende wichtige Vorteile:

• Eröffnung eines BTV Schweiz Kontos direkt bei Ihrem BTV Firmenkundenbetreuer vor Ort

• Nutzung des günstigen Schweizer Inlandszahlungsverkehrs• einfache und automatisierte Liquiditätstransfers• Die sonst bei Schweizer Konten verlangte Mindestliquidität

ist für Sie nicht erforderlich.• Verzinsung des Kontos• Kontoinformationen durch das Schweizer

BTV Online Banking möglich

Neben den zwei Leistungspaketen des BTV Exporterlöskontosgibt es natürlich auch die Möglichkeit, ein normalesZahlungsverkehrskonto in der Schweiz zu eröffnen. Auch dieskönnen Sie direkt über Ihren BTV Firmenkundenbetreuer vorOrt vornehmen.

Für zusätzliche Informationen stehen Ihnen Ihr BTVFirmenkundenbetreuer und auch die zentralenZahlungsverkehrsexperten der BTV gerne zur Verfügung.

Leistungen light business

alle elektronischenZahlungen innerhalb derSchweiz mit dem SchweizerBTV Online Banking •

alle Gutschriftenin der Schweiz • •

freien Zugang zumSchweizer BTV Online •

tourliche Liquiditäts-abschöpfung von Staad 2 x wöchentlichnach Österreich monatlich valuta dato

LEISTUNGSPAKETE BTV EXPORTERLÖSKONTO

ZINSSATZENTWICKLUNG EUR UND CHF

Mag. Mario Situm, Geschäftsbereich Firmenkunden, [email protected]

März 2005 unternehmen 27

ZAHLUNGEN UND LIQUIDITÄT

ZINS- UND DEVISENMARKTANALYSE

USAUS-Notenbankchef Alan Greenspan rechnet für das laufendeJahr weiter mit einem robusten Wirtschaftswachstum und einermoderat anziehenden Inflation in den USA. Ungeachtet geo-politischer Unsicherheiten oder den hohen Haushalts- undLeistungsbilanzdefiziten könne im optimalen Fall mit einemWachstum von bis zu vier Prozent gerechnet werden. Die lau-fenden Konjunkturzahlen aus Übersee (262.000 neu geschaffe-ne Stellen im Februar, im Plan liegende Einkaufsmanagerin-dizes sowie Frühindikatoren) untermauern seine Einschätzung.Zuletzt gab es allerdings einen starken Anstieg der US-Erzeu-gerpreise zu verzeichnen. Die Zahlen lagen deutlich über denAnalystenschätzungen. Angesichts derzeit leicht rückläufigerKonsumnachfrage sowie bereits historisch hoher Gewinn-margen bei den US-Unternehmen dürften die Preisüberwäl-zungsspielräume auf die Verbraucherpreise zumindest vorläufignoch begrenzt bleiben.

Bondmärkte in BewegungIn seiner Rede vor dem Bankenausschuss des Senats im Rahmender Vorlage seines halbjährlichen Konjunkturberichts bezeichne-te Greenspan die Reaktion der Bondmärkte – sinkende Renditenam Kapitalmarkt vor dem Hintergrund laufender Zinsanhebun-gen der Fed! – als „unerklärlich“ und das ungewöhnlich niedrigeRenditeniveau als „Rätsel“.Die Märkte reagierten auf die unmissverständlichen Äußerun-gen des US-Notenbankchefs prompt und leiteten an den inter-nationalen Anleihemärkten eine Phase von Kursverlusten ein,denen man sich auch in Europa nicht entziehen konnte. Dass esin der Euro-Zone ebenfalls zu teils kräftigen Verlusten mit stei-genden Renditen gekommen ist, verdeutlicht einmal mehr ein-drucksvoll, dass es für die Europäer keine Möglichkeit einer nach-haltigen Abkopplung von den amerikanischen Vorgaben gibt.

In Summe lassen sich aber die jüngsten Kommentare Green-spans als Vorbereitung für weitere Zinserhöhungen werten, diemöglicherweise auch die derzeitigen Markterwartungen über-steigen könnten (siehe nachstehende Grafik: 3Mte-EURIBOR imVergleich zum 3Mte-USD-LIBOR). Wir rechnen im laufenden Jahrmit einer Fortsetzung des Zinsanhebungsprozesses in den USA.

Wechselkurs EUR/USDNach den hohen Kursverlusten des Dollars zum Euro konntesich der Greenback in den letzten Wochen wieder leicht befes-tigen. Bei dieser Entwicklung dürfte es sich allerdings lediglichum eine Korrektur in einem ansonsten weiterhin intaktenKurstrend handeln (siehe nachstehende Grafik: Wechselkurs-entwicklung EUR/USD mittelfristig).

Zwar könnte der Dollar kurzfristig von einem weiter steigendenpositiven Zinsunterschied zum Euro profitieren, langfristig werden aber vermutlich wieder die hohen Haushalts- undLeistungsbilanzdefizite in den Brennpunkt des Marktinteressesrücken, da es bis zum heutigen Tag abgesehen von verbalenAbsichtserklärungen nach wie vor keine ernst zu nehmendenBemühungen von amerikanischer Seite gibt, die hohen Defizitein den Griff zu bekommen. Auch der US-Notenbankchef zeigtesich besorgt über diese Entwicklungen und mahnte zur Vorsicht.Auf Jahressicht dürfte der Dollar daher tendenziell eher wiederzur Schwäche neigen.

Helmut Pfurtscheller, Geschäftsbereich Firmenkunden, [email protected]

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Ölpreis weiter unsicherNach einer deutlichen Korrektur am Rohölmarkt steigen dieQuotierungen seit geraumer Zeit wieder merklich an. Da sicham fundamentalen Umfeld kaum Änderungen ergeben haben,dürfte es sich vermutlich um teilweise spekulative Käufe han-deln, die den Ölpreis wieder stärker nach oben treiben (siehenachstehende Grafik: ÖL USD/Barrel langfristig).

Von Seiten der Organisation Erdöl exportierender Länder(OPEC-Präsident Scheich Ahmad al-Fahd al-Sabah) heißt es,man werde den Ölpreis genau beobachten. Sollten dieNotierungen weiter steigen, werde man entsprechend korrigie-rend eingreifen. Diese ersten Äußerungen vermochten aber bis-lang noch keine wesentlichen Änderungen in der Ölpreisent-wicklung herbeizuführen.

EurozoneGemischt präsentierten sich die letzten Konjunkturmeldungenin der Euro-Zone. Die Veröffentlichung der BIP-Daten für dasletzte Quartal 2004 brachte eine negative Überraschung für dieMärkte. Mit Deutschland, Italien und den Niederlanden warenes gleich drei Volkswirtschaften, die mit rückläufigen Zahlenaufwarten mussten (gegen den Trend und somit über denErwartungen entwickelten sich Frankreich und Spanien).Große Probleme gibt es weiterhin am deutschen Arbeitsmarkt.Im Februar stieg die Zahl der Arbeitssuchenden auf mittlerweilebedrohliche 5,216 Millionen und somit auf einen neuenNachkriegsrekord. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von12,6 Prozent und noch immer ist keine Trendwende in Sicht.

Mehr Beachtung als die Wachstumszahlen haben Indikatoren,die den kommenden Wirtschaftszyklus erahnen lassen. Positivwurde daher der wiederholte Anstieg des ZEW-Indikators(Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) von denMärkten aufgenommen. Die Rentenmärkte reagierten inKombination mit der Greenspan-Rede mit deutlichenKursabschlägen und steigenden Renditen am Kapitalmarkt(siehe nachstehende Grafik).

Mit Zinserhöhungen der EZB rechnen wir nicht vor dem zwei-ten Halbjahr 2005. Das robuste globale Wirtschaftswachstum,die positiven Stimmungsindikatoren in der Euro-Zone sowie dasübermäßig kräftige Geldmengenwachstum dürften jedoch imzweiten Halbjahr zumindest die Wahrscheinlichkeit für einenKurswechsel der EZB erhöhen.

SchweizDie Wirtschaft in der Schweiz hat sich in den letzten Monatenleicht rückläufig entwickelt. Die Perspektiven haben sich eben-falls etwas eingetrübt. Zwar gab es zuletzt einen leichten An-stieg des Konsumentenvertrauens zu verzeichnen, die Investi-tionstätigkeit und die Auftragseingänge haben sich hingegenverschlechtert. Damit besteht seitens der SchweizerischenNationalbank kurzfristig kaum Handlungsbedarf, die Zinsenweiter anzuheben (siehe nachstehende Grafik: EntwicklungZinsspread 3Mte-EURIBOR zu 3Mte-CHF-LIBOR). Mittelfristigdürften die Zinsen jedoch weiter nach oben tendieren.

28 März 2005 unternehmen

ZAHLUNGEN UND LIQUIDITÄT

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Wechselkurs EUR/CHFNur für kurze Zeit kletterte der Euro über den oberen Rand derin den letzten Monaten maßgeblichen Bandbreite von EUR/CHF1,5100 - 1,5550. Die Marke von EUR/CHF 1,5600 konnte nichtnachhaltig überwunden werden und der Kurs fiel in die genann-te Bandbreite zurück. Die aktuelle Entwicklung (Rückkehr in dieBandbreite) gibt Anlass zur Annahme, dass sich der Franken inden kommenden Monaten befestigen könnte. Unterstützungbildet dabei die Marke von EUR/CHF 1,5100.

JapanDie derzeitige Schwächephase in der japanischen Wirtschaftscheint überwunden. Die vorauseilenden Konjunkturindikatorensignalisieren für dieses Jahr eine Rückkehr zu soliden Wachs-tumsraten.Gleich zu Jahresbeginn gab es zusätzlich ausgesprochen positiveKonjunkturdaten. Allein im Jänner dieses Jahres wurden rund470.000 neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote entwi-ckelte sich konstant niedrig und liegt im Jänner bei 4,5 Prozent.

Die hohen Leistungsbilanzüberschüsse sowie die günstigenPerspektiven sprechen für einen fester werdenden Yen. Nichtganz im Einklang mit den Fundamentaldaten – und dies lässtweiterhin kaum seriöse Wechselkursprognosen zu – entwickel-te sich der Wechselkurs in den letzten Monaten. Aus charttech-nischer Sicht ergibt sich jetzt vor allem zum Dollar eine interes-sante Konstellation.

Der Dollar befindet sich seit 2002 in einem langfristigen Ab-wärtstrendkanal, dessen unteres Ende die Marke von rundUSD/JPY 102,00 bildet. Sollte es zu einer nachhaltigen Unter-schreitung dieser Marke kommen, drohen weitere Kursverlustedes Dollars zum Yen. Die Wahrscheinlichkeit einer Unter-schreitung dieser Marke und somit einer Fortsetzung desAbwärtstrends ist aufgrund der Ungleichgewichte in denLeistungsbilanzen von USA und Japan aus heutiger Sicht höhereinzustufen als eine nachhaltige Trendumkehr bei USD/JPY.

Auch wenn sich die oben angeführten Risiken einer möglicher-weise bevorstehenden Yen-Aufwertung derzeit in der Wechsel-kursentwicklung zum Euro noch nicht wirklich widerspiegeln,raten wir von neuen Yen-Engagements auf den aktuellen Kurs-niveaus weiterhin ab.

Hinsichtlich der Zinsentwicklung wird es wohl im gesamtenVerlauf des Jahres 2005 zu keiner Änderung der expansivenjapanischen Geldpolitik kommen. Zwar kann die Deflation lang-sam überwunden werden, die Kerninflation sollte sich aber erstim zweiten Halbjahr 2005 langsam über der Null-Prozent-Markeetablieren.

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ZAHLUNGEN UND LIQUIDITÄT

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ZAHLUNGEN UND LIQUIDITÄT

IMPRESSUM

Eigentümer und VerlegerBank für Tirol und Vorarlberg AG6020 Innsbruck, Langer Weg 11, Telefon 05 05 333E-Mail: [email protected], Internet: www.btv.at

Grundlegende RichtungDiese Zeitung dient der Information von Firmenkunden überAktuelles aus Bank und Wirtschaft. Sie wird eigenverantwortlichvon Mitarbeitern der BTV sowie durch Gastbeiträge gestaltet.Die darin enthaltenen Aussagen müssen daher weder denAnsichten des Verlegers noch denen der Redaktion entsprechen.

RedaktionsteamMag. Christof GeigerGünter ReselDaniel StöcklMag. Christoph WenzlE-Mail: [email protected]

RedaktionsschlussDiese Ausgabe wurde am 16. März 2005 redaktionell abgeschlossen.

HaftungsausschlussDie Beiträge dienen lediglich der Information und stellen keineAufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Alle Informationenstammen aus Quellen, die Verleger und Verfasser für zuver-lässig halten. Eine Haftung für die Richtigkeit der Beiträge undQuellen einschließlich eventueller textlicher Überarbeitung undÜbersetzung wird nicht übernommen. Vorschläge basieren aufder eigenen Einschätzung der Marktsituation, für die Richtigkeitund den Eintritt eines bestimmten Erfolges kann keine Gewährübernommen werden. Verleger und Verfasser behalten sicheinen Irrtum, insbesondere in Bezug auf Kurse und andereZahlenangaben, ausdrücklich vor.

BildnachweisTitelbild: Tirol Werbung

Mag. Elmar Schlattinger, Leiter Geschäftsbereich Privatkunden