UnternehmerZeitung 03/2011

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Die Wirtschaftszeitung für CEOs und Manager

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Page 1: UnternehmerZeitung 03/2011

Die neuen Brother Farblaser auf Seite 2. brother.ch/colours

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WIRTSCHAFT

Seite 16

JÜRG SCHMID , D IREKTOR SCHWEIZ TOUR ISMUS

«Der Geschäfts-Tourismuslegte in den Grossstädtenum 6 Prozent zu» Seite 10

Foto: zVg /Schweiz Tourismus, Ben Huggler

Nr. 3, März 2011 17. Jahrgang, SFr. 6.–

www.unternehmerzeitung.ch

ZÜRCHERUNTERNEHMER

10 FRAGEN AN

Seite 51

Seite 20

KOMMUNIKATION

Seite 30

Seite 43

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Page 3: UnternehmerZeitung 03/2011

Von Souveränität und direkter DemokratieHartgesottene EU-Gegner führen immer wieder den Verlust der Souveränitätins Feld oder warnen gar vor einer «Kolonialisierung» der Schweiz. Das ist in etwa so sachlich, wie vom Kanton Appenzell als einer SchweizerKolonie zu sprechen. Dem Appenzeller Souverän wurde vor nicht allzu langer Zeit von Bern gezeigt, dass nicht alle Volksentscheide heilig sind –und so musste das Frauenstimmrecht trotz verlorener Abstimmung eingeführt werden. Souveränität stösst dort an ihre Grenzen, wo der Bogender Eigenwilligkeit und Partikular-Interessen überspannt wird. Und dort wo übergeordnete Interessen bestehen oder am Entstehen sind. Man könnte es die «Macht des Faktischen» nennen.

Im Beitrag unseres Europa-Korrespondenten Stefan Klatt auf Seite 22 erläutert dieser die Macht des Faktischen und meint damit einerseits denandauernden Nachvollzug von EU-Recht, dem die Schweiz aus wirt -

schaftlichen und politischen Gründen ausgesetztist. Und andererseits die Grenzen unserer Souveränität, die auch ohne Verträge oder Mitgliedschaft existieren und es z.B. verunmöglichen, dass eine Verwahrungs- Initiative umgesetzt werden kann. Souveränitätohne Mitsprache ist eine Illusion.

Wer so gerne von Souveränität und der Unantastbarkeit der direkten Demokratie spricht,sollte vielleicht den Souverän, das Stimmvolk,etwas ernster nehmen. Seltsamerweise sind esaber genau diese Kreise, die gegen Transparenz

in der Parteien- und Kandidaten-Finanzierung sind. Wohl verstanden: unsere Milizparlamentarier sind berufstätig, und ihr Einkommen brauchtden Stimmbürger nicht zu interessieren. Und dass ein Bauer für den Bauern-stand lobbyiert oder ein Chemie-Manager für die Pharma-Industrie, ist ebenfalls naheliegend und mit einem Milizparlament vereinbar. Der Wählerweiss schliesslich Bescheid über diese Tätigkeiten. Es sind die Neben -einkünfte, die politisch brisant und interessant wären. Und woher die Gelderkommen, mit denen die Parteien ihre Wahlen und Abstimmungen finanzieren, würde man auch gerne wissen. Aber ausgerechnet die Schweizist laut Transparency International das einzige demokratische Land, daskeine Regelung zur Parteienfinanzierung vorsieht. Ist das noch vereinbar mitunserem Demokratie-Verständnis, auf das wir alle so stolz sind?

Remo Kuhn, Herausgeber

UNTERNEHMERZEITUNG

l Nr. 3 l 2011 l 3EDITORIAL l UZ

INHALT

5 NEWS

WIRTSCHAFT UND POLITIK

8 Köpfe und Karrieren

10 Interview mit Jürg Schmid, Direktor SchweizTourismus

14 Rudolf Strahm über das Parlamentarier-Sponsoring

15 PRO & KONTRA Transparenz bei Parteispenden

16 Die Exportindustrie und das Frankenproblem –eine UZ Umfrage

20 Prof. Bernd Schips im Gespräch über die Währungsentwicklungen

22 Die Schweizer Souveränität: Anspruch und Wirklichkeit

24 China: der Exportmarkt der Zukunft

GELD

26 Risikoerfassung bei den Pensionskassen

28 Expertentipps

KOMMUNIKATION

30 Auf der Suche nach der richtigen Business Software

32 SuisseID: Sicherheit im Internetverkehr

MARKETING

36 World Tourism Forum Lucerne

39 Marke des Monats: Starbucks

RECHT

40 Das Testament und der Erbvertrag

ZÜRCHERUNTERNEHMER43 Schweizer Hotellerie im Umbruch

50 BÜCHER

10 FRAGEN AN

51 Michael Näf, Gründer und CEO von Doodle

52 KAPTIALMARKT

DAS LETZTE

54 Revision Bundesverfassung 2012

Page 4: UnternehmerZeitung 03/2011

WirtschaftDemografie Altersvorsorge

MedienpartnerPartner of Excellence Netzwerkpartner

Unter anderen mit

Ivo FurrerMitglied der Konzern-leitung und CEOSchweiz, Swiss Life-Gruppe

Bert RürupProfessor em. für Finanz- und Wirt-schaftspolitik, Uni-versität Darmstadt

Yves RossierDirektor, Bundes-amt für Sozial-versicherung

Hauptreferent

Johann N. Schneider-AmmannBundesrat, Vorsteher des EVD

Canon

L’Hebdo

Finanz & Wirtschaft

Moneycab

Persorama

Interdisziplinärer Schwerpunkt Gesellschaftliche Sicherheit und Sozialversicherungen

20. internationales Europa Forum LuzernMontag, 9. Mai 2011KKL Luzern—Symposium13.00–18.00 UhrCHF 190, Euro 155—Öffentliche Veranstaltung18.50 –21.00 UhrEintritt frei

Schweizer Monatshefte

Stämpfli Verlag

UnternehmerZeitung

VPS-Verlag

Luzerner Forum für Sozial-versicherung und Soziale Arbeit

Schweizer Kaderorganisation

VSUD

World Demographic & Ageing Forum

Wie sicher sind

unsere Renten

nach der Krise?

Jetzt anmelden!www.europa-forum-luzern.ch

Tagungspartner

Willi ThurnherrLeiter Pensions-kassenberatung, Mercer Schweiz

Hans GrothLehrbeauftragter Uni-versität St.Gallen; Director Health Care Policy & Market Access, Pfizer Schweiz

05.-06. April 2011 | Messe Zürich

Zeitgleich mit

Page 5: UnternehmerZeitung 03/2011

BANKENINDIKATOR UND KONJUNKTURBAROMETER

Die Schweizer Konjunktur bleibt robust Ertragslage im Gastge-werbe, sowohl bei der Gas-tronomie als auch bei derHotellerie. Die Dienstleis-tungsbranche profitiertvon einer leicht positivenNachfrage, bezeichnetjedoch gesetzliche Rahmenbedingungen alsHemmnis. Der Banken -bereich beginnt sich zu stabilisieren. Die positiveSituation im Banken -bereich ist vor allem aufdas Inlandgeschäft zurück-zuführen, wobei sich auchdie Geschäfte mit aus -ländischen Kunden stabili-sieren.

Das Konjunkturbarome-ter signalisiert ein stabilesWachstum. Das Bruttoin-landprodukt (BIP) wird inden kommenden Monatenvoraussichtlich weiterhinpositiv ausfallen. DasBarometer zeigt im Januar2011 auf den Wert 2.10,was einem leichten Posi-tiv-Trend von 0.01 Zählernentspricht. Sämtliche vomKonjunkturbarometererfasste Bereiche ver -zeichnen leichte Ver -besserungen.

Dies prognostizieren die

Barometerwerte und die

Umfrageergebnisse der

Konjunkturforschungs-

stelle KOF.

Die Konjunkturumfragenzeigen in allen Branchenein ähnliches Bild: Einestärkere Nachfrage, wennauch in kleinem Ausmass.Ein Grossteil der Unter-nehmen bezeichnet dieseSituation als zufriedenstel-lend oder zumindestbefriedigend.

Bei den Industrieunter-nehmen ist der Bestel-lungseingang leicht ange-stiegen. ExportorientierteFirmen leiden jedoch unterder anhaltenden Franken-stärke. Von einem grösse-ren Aufschwung profitie-ren kann weiterhin dieBaubranche, insbesonderedie Bereiche Hochbau undAusbau.

Schwieriger sieht dieLage im Detailhandel aus:Während 27% der Unter-nehmer zufrieden sind,beurteilen 23% die aktu-elle Lage als schlecht. Ver-schlechtert hat sich die

Das Forum für Aussen -wirtschaft zeigt Export -chancen auf. Foto. Bilderbox.de

Welche Kriterien ent-scheiden über die Wahldes Wohnsitzes?

Foto: SwissImage.ch

rate und Praxistipps sowievom gegenseitigen Aus-tausch. Zu den hochkaräti-gen Referenten aus Politikund Wirtschaft gehörenunter anderem Jean-Claude Biver (CEOHublot), Kjell A. Nord-ström (Wissenschaftler)und Prof. Dr. Kruse, Orga-nisationspsychologe und

Am 7. April 2011 findet in

Zürich zum neunten Mal

das Forum der Schweizer

Aussenwirtschaft statt.

Unter dem Motto «Neuland– Chancenland» werdenPersönlichkeiten aus Wirt-schaft und Politik die aktu-ellen Themen und Tenden-zen der Aussenwirtschaftdiskutieren. Bereits zumneunten Mal findet der vonder Business-Network-Organisation Osec durch-eführte «Schweizer Export-tag» statt. Der eintägigeEvent hat sich mittlerweileals Treffpunkt für dieSchweizer Exportindustrieetabliert. Erwartet werdenüber 500 Besucher. Sowohlerfahrene Exporteure alsauch Neueinsteiger profi-tieren von der Vermittlungvon Expertise durch Refe-

Neuland– Chancenland

l Nr. 3 l 2011 l 5NEWS l UZ

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011-2

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KOF Konjunkturbarometer, linke SkalaReales BIP, rechte SkalaProv. BIP-Werte: 2008–2010 (BFS/SECO) Grafik: zVg / Foto:Bilderbox

KOF KONJUNKTURBAROMETER

Das Konjunkturbarometer der ETH-Forschungsstelle KOF wurde zur Progno-senbildung der Schweizer Volkswirtschaft konstruiert. Es besteht aus 25 mul-tisektoralen Einzelindikatoren. Zwei dieser Sektoren, das Bau- und Kredit-gewerbe, werden von der Gesamtwirtschaft separiert betrachtet, da siesektorspezifischen Konjunkturdynamiken unterliegen. Die übrigen Wirt-schaftszweige werden im Modul «Kern-BIP» erfasst, das ca. 90% der volks-wirtschaftlichen Wertschöpfung erfasst. Die gewichtete Aggregation die-ser drei Modulindikatoren ergeben dann das gesamtheitliche Messinstrument«Konjunkturbarometer»

KOF BarometerVeränderung des BIP gegenüber dem Vorjahresquartal (in %)

Hirnforscher. Die diesjäh-rige Referatsreihe stehtunter dem Motto: «Neu-land – Chancenland». Die-ses Motto betont einen derwichtigsten Erfolgsaspektefür erfolgreiche Expansi-onspolitik und Aussen-wirtschaft: Der Mut zumNeuen und damit verbun-den die Überwindung vonkonventionellem Denken.

Zum vierten Mal wirdam Forum für Aussenwirt-schaft indes der «OsecExport Award» übergeben.Eine sechsköpfige Juryprämiert je ein SchweizerUnternehmen, das sich mitnachweislichen Erfolgenim Exportgeschäft odermit einem Expansionsvor-haben hervorgetan hat inden Kategorien «Success»und «Step-In».

Anmeldung unter www.osec.ch

Die Infrastruktur ist einwichtigeS Kriterium beider Wahl des Wohnorts,wichtiger sogar als derSteuerfuss. Das zeigt eineStudie des Beratungsun-ternehmens «Input Con-sulting AG». Die wichtigs-ten Faktoren für dasWohlbefinden am Wohn-ort sind: Die Wohnlage,das Dienstleistungs- undEinkaufsangebot sowie dieFreizeitinfrastruktur. DasKriterium Steuerfuss ran-giert mit wenig Gewichtauf dem zweitletzten Platz.

Angaben zur Wohnzu-friedenheit zeigen: Wäh-rend die Befragten mit derLärmsituation und derVerwaltungsleistungzufrieden sind, werdenFaktoren wie die politi-sche Behörde, die Ver-kehrssituation und die

Finanz-und Steuerlage alsnicht zufriedenstellendeingestuft.

Bemerkenswert sinddie regionalen Unter-schiede: Bewohner ausGrossstädten sind mitihrer Wohnsituation weitweniger zufrieden als Einwohner kleinerenOrtenschaften.

Wer wohnt wo warum?

Page 6: UnternehmerZeitung 03/2011

zunehmenden Staatsver-schuldung auch bei denIndustrieländern und inden Unsicherheiten durchzurückkehrende Spekula-tionen an den Finanz- undDevisenmärkten. Die wie-

der anziehenden Nah-rungsmittelpreise, dieÜberschweummungen inAustralien und überhit-zende Volkswirtschaftentragen zum erhöhten Infla-tionsdruck bei. Dieser

Die wirtschaftliche Ent-

wicklung der führenden

Volkswirtschaften ver-

läuft laut den Länderrisi-

koexperten von D&B un-

terschiedlich.

Nach wie vor kämpfen dieLänder mit den Auswirkun-gen der Finanzkrise. DieMassnahmen im Umgangmit den Folgen sind höchstunterschiedlich – und somitauch die Erfolge. Währendsich einige Länder bereitserhohlt haben, stellt dieKrise andere immernochvor grosse Herausforderun-gen.

Was den Motor derWeltwirtschaft weiter amLaufen hält ist das starkeWachstum der Schwellen-länder und der solide Auf-schwung einiger Industrie-nationen. Gleichzeitigmehren sich jedoch dieZeichen für eine Abküh-lung der Weltwirtschaft.Risiken sehen die D&BExperten bezüglich der

bedroht das Wachstum inAsien und könnte die Zin-sen steigen lassen. DieSituation in der USA ver-bessert sich, wenn auchnur zögerlich.

Die Lage der Schweizzeigt sich im Vergleich zuanderen Industrienationenstabil.

Weltwirtschaftsprognosen 2011

2010 nahmen die Firmengründungen und Neueintra-gungen im Handelsregister um 14% zu. Foto. Bilderbox.de

Foto. Bilderbox.de

IN KÜRZE

ArbeitslosenrateDie Schweiz verzeichnet imJanuar 2011 eine Arbeits -losenrate von 3.8%. DerAnteil der arbeitslosenJugendlichen ist mit 25%sogar noch mehr gesunken. Die Zahl der vonKurzarbeit betroffenen Personen verringerte sichum 10%.

Bye bye BahnhofstrasseDer Bauboom im Bereichder Geschäftsimmobilienhält an. Bemerkenswert istdie Wachstumsverlagerungvon den Zentren in dieAgglommerationen, wieder Colliers Büromarktbe-richt festhält. Banken undUnternehmen entdeckendie Vorzüge der städtischenRandlage und bewirken soeinen Strukturwandel.Betroffen ist vor allemZürich mit den GebietenZürich Nord und Westsowie Altstetten, doch auchin Basel, Bern und Genfsind die Tendenzen spürbar.

NeubesetzungenNachdem Marie-GabrielleIneichen-Fleisch zur Chefindes Seco ernannt wurde,kündigt sich nun auch EVDein Wechsel an. Ab dem1.April tritt Prof. PeterMoser das Amt des Wirt-schaftsberaters von Bundesrat Schneider-Ammann an.

IHRF-Förderpreis 2011Am Internationalen MenschenrechtsforumLuzern (IHRF), das am24.Mai 2011 stattfindet,wird auch dieses Jahre einFörderpreis vergeben. Unterdem Motto «Wir habeneinen Traum» werden dreiSiegerkandidaten ausge-zeichnet. Neben dem Preis-geld von insgesamt 10000Franken erhalten sie dieChance, ihre Projekte amIHRF vorstellen zu können.Ziel des Preises ist die Würdigung innovativer Projekte zur Förderung derMenschenrechte. Projekt-ideen können bis zum10.03.2011 eingereichtwerden.http://www.ihrf.phz.ch/

6 l Nr. 3 l 2011UZ l NEWS

Im Zeichen derNeugründungenWährend die Firmenkon-

kurse im Januar 2011

stabil auf Vorjahresni-

veau blieben, nahmen die

Neueintragungen von

Firmen um 14% zu.

Die neuste Studie über dieEntwicklung der Schwei-zer Firmenlandschaft,durchgeführt von der Wirt-schaftsauskunftei Dun &Bradstreet (D&B) enthüllt:Das Jahr 2011 begann imZeichen der Neugründun-

gen. Mit 3152 Neueintra-gungen (+14%) wurde derhöchste Wert seit der Jahr-tausendwende erreicht.Die grössten Wachstums-rate verzeichnete die Gen-ferseeregion (+25%) unddie Zentralschweiz(+24%).

Die Konkurse hingegenblieben mit einer Zahl von445 stabil. Insolvenzzu-nahmen waren hauptsäch-lich in den Regionen Tes-sin und Zürich spürbar.

Mitte 2007 konnte das ge-

werbliche Bürgschafts-

wesen aufgrund einer

vom Bundesrat ausgear-

beiteten gesetzlichen

Grundlage neu konzi-

piert werden.

Um über die Weiterfüh-rung des Projekts entschei-den zu können, beauf-tragte das Seco dasWirtschaftsberatungsun-ternehmen Ernst & Youngmit der Evaluation des bis-her Erreichten. Die Studiezeigt: Das neu konzipierteBürgschaftssystem hat dievorgegebenen Anforde-rungen klar übertroffenund kann den KMUs denZugang zu Krediten spür-bar erleichtern. Ende let-zen Jahres konnten bereits1700 KMU von einer Bürg-schaft profitieren, wobeidas verbürgte Kreditvolu-men 215 Mio. Frankenbetrug. Die Studie gehtdavon aus, dass das Bürg-

Erfolgreiche Bürgschafts -genossenschaften

schaftsvolumen in dennächsten Jahren weiterhinwachsen wird.

Die Bürggenossenschaf-ten übernehmen zurSicherstellung des Bank-kredits eine Solidarbürg-schaft, wobei die Genos-senschaft vom Bund, derdas Verlustrisikos imUmfang von 65% über-nimmt und Verwaltungs-kostenbeiträge leistet,unterstützt wird. Verbürgtwerden können Kredit -beträge bis zu 500’000Franken.

Verbesserungspotentialortet die Studie bei derKooperation der einzelnenlokalen Stellen. Heuteextistieren in der Schweizdrei regionale gewerblicheBürgschaftsgenossen-schaften (BG Mitte in Bur-dorf, OBTG in St.Gallenund CRC-PME in Pully)sowie eine gesamtschwei-zerisch tätige Bürgschafts-genossenschaft für Frauen.

WACHSTUMSAUSSICHTEN DES BIPausgewählter Staaten gemäss D&B Country Risk Services:

2010 2011 2012Welt 3,5 3,0 3,1

Industrieländer 2,4 1,8 2,0USA 2,5 2,2 2,0Japan 2,7 0,6 1,0Grossbritannien 1,7 1,1 1,4Deutschland 3,5 2,3 2,5Euroland 1,7 1,4 1,9Schweiz 2,7 2,1 2,3

Schwellenländer 6,2 5,8 5,8Brasilien 7,0 6,0 5,2Russland 3,9 3,5 4,2Indien 8,6 8,7 9,0China 10,1 8,7 8,4

Page 7: UnternehmerZeitung 03/2011

Der FC Basel 1893 ist Business Sunrise Kunde, weil ihm gute Kommunikation nicht nur auf dem Spielfeld wichtig ist.

Thorsten Fink, Trainer FC Basel 1893

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Page 8: UnternehmerZeitung 03/2011

8 l Nr. 3 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

LEITER CORPORATEFINANCE ADVISORY

Beim gleichen Unterneh-men übernimmt Jürg Glestials Partner die Leitung vonCorporate Finance Adviso-ry. Er ist seit 15 Jahren alsleitender Berater in den Be-reichen Mergers & Acquisi-tions sowie Unternehmens-bewertungen tätig. Er ver-fügt über langjährige Erfah-rung in der Finanzierungs-beratung und war zuvor beieinem internationalen Fi-nanzunternehmen im Be-reich M&A Advisory tätig.Zu weiteren Karrierestatio-nen zählen BNP Parisbasund Credit Suisse. Er ver-fügt über ein Doktorat inBetriebswirtschaft von derUniversität St. Gallen

DIREKTOR

Marcel Hug ist als Direk-tor zum Team Reorgani-sation Services beimWirtschaftsprüfungs- undBeratungsunternehmenDeloitte gestossen. Er istein ausgewiesener Exper-te für die finanzielle undoperative Restrukturie-rung von Unternehmenund verfügt über umfas-sende Erfahrung, wenn esum die strategische Neu-positionierung, Ertrags-steigerung und Liquidi-tätsmanagement geht. Erleitete Projekte für zahl-reiche private und kotier-te Industrie- und Finanz-konzerne und verfügtüber lange Erfahrung inFinanzierungsfragen,Operational Due Dili-gence, Carveout und PostMerger Integration.

Mitteilungen für dieseRubrik: Text und Foto (300 dpi) an: [email protected]

Köpfeund

Karrieren

HEAD OF PERFORMAN -CE & TECHNOLOGY

KPMG Schweiz hat MarcGössi zum neuen Head ofPerformance & Techno-logy ernannt. Der dipl.Wirtschaftsprüfer nimmtEinsitz ins Advisory lead-ership team und soll dasDienstleistungsportfoliovon KPMG in den Berei-chen Strategie, Prozessesowie IT-Architektur und-Design weiterentwi-ckeln. Performance &Technology unterstütztUnternehmenskunden inkomplexen Fragen derBusiness Intelligence,der Optimierung derWertschöpfungsketteund der Umgestaltungvon Finanztransformatio-nen. Gössi studierte ander FachhochschuleLuzern Betriebswirt-schaft.

PRINCIPAL

Das internationale TopExecutive Search- undFührungsberatungsunter-nehmen Heidrick & Strug-gles Schweiz erweitert mitOliver Schiltz sein Bera-tungsteam in Zürich. Erstösst als Principal undMitglied der globalen LifeSciences und Legal Prati-ces zum Unternehmen,das seit 60 Jahren Impulsefür die Branche setzt. Erwar bei der internationa-len Executive Search Bou-tique RSA Group verant-wortlich für den Aufbauder PharmaceuticalPractice. Zuvor speziali-sierte er sich auf die Berei-che Pharma, Generika,Biotechnologie, MedicalDevices und Agrochemie.

LEITER ZENTRALEUROPA

Der Pensionskassenspezia-list Daniel Thomann über-nimmt neu die Position alsLeiter Zentraleuropa(Deutschland, Österreich,Schweiz) bei Aon Hewitt,einem weltweit führendenHR-Beratungs- und Out-sourcing-Unternehmen. Erwurde im Juli 2009 zumMarket Leader Hewitt Asso-ciates SA in der Schweiz er-nannt, hat die Eidgenössi-sche Technische Hochschu-le in Zürich mit einem Di-plom in Mathematik abge-schlossen und ist seit über20 Jahren als Pensionskas-senexperte tätig.Er ist imVorstand des SchweizerPensionskassenverbandes(ASIP) vertreten.

VERWALTUNGSRAT

Die BB Biotech nominiertden stellvertretendenKonzernleiter von Roche,Dr. Erich Hunziker, zumneuen Mitglied des Ver-waltungsrates. Erich Hun-ziker ist Chief FinancialOfficer und ersetzt Prof.Dr. David Baltimore, deraltershalber zurücktritt.Besondere Meilensteineseiner Tätigkeit bei Rochewaren der Aufbau einer inder Industrie führendenInvestor Relations-Abtei-lung sowie eines vorbild-lichen Financial Repor-tings. Hunziker verfügtüber ein Doktorat in Inge-nieur-Wissenschaften derETH Zürich. Er tritt EndeMärz 2011 in den vorzeiti-gen Ruhestand um sichauf ausgewählte VR-Man-date zu konzentrieren.

LEITER AUSLAND-PROMOTION

Der schweizerische Aus-senhandelsförderer Osecbesetzt im Rahmen derAnpassung seiner Orga-nisationsstruktur dieneugeschaffene Stelledes Leiters Auslandspro-motion mit RemoDaguati. Der Leiter desAmts für Wirtschaft undLeiter Standortförderungdes Kantons St. Gallenbeginnt am 1. Mai bei derOsec. Er gehört in seinerneuen Funktion auch derGeschäftsleitung derOsec an. Remo Daguatiwird neben der nationa-len Standortpromotionauch die Messen im Aus-land und das SIPPO-Mandat in der Geschäfts-leitung verantworten.

Page 9: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 9WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

Nun wissen wir’s: Die EUmeint es wirklich ernst.Die Schweiz hat das bishernicht ernst genommen undbei den eigenen BürgerIn-nen nicht die nötigte Klar-heit hergestellt. Und nungeht es in diesem Sinnmunter weiter. Man sprichtin verschleiernder Formel-sprache weiter: institutio-nelle Fragen, koordinierterAnsatz, gesamtheitlicherZugang etc.

Im Wörterbuch der schwei-zerischen Europapolitiknimmt der Begriff der«Bilateralen» einen zentra-len Platz ein. Er wird ein-gesetzt, um den in derSchweiz grassierendeHang zum ewig Gleichen,zur Veränderungsunwillig-keit zu bedienen. Würden

die Verhältnisse tatsäch-lich gleich und statischbleiben, wäre nichts dage-gen einzuwenden. Wennsich die Welt – und dieSchweiz sich mit ihr – ver-ändert, ist es fatal, die nichtmehr vorhandene Konti-nuität als «Königsweg»anzupreisen.

Wenn man das Wort derBilateralen nicht aufgebenwill, müsste man zumin-dest zwischen alten undneuen Bilateralen unter-scheiden (wie beim altenund dem neuen Bankge-heimnis). Bilaterale hattedie Schweiz mit der ehe-maligen EG bereits in den1950er Jahren. Als Ersatzfür den abgelehnten multi-lateralen EWR und alsunsere Probleme halbwegs

lösendes Zauberwort kamder «bilaterale Weg» erstnach 1992 auf, obwohl mansolche im Prinzip schonvorher hatte. Doch han-delte es sich nicht mehrum die gleichen Bilatera-len, weil jetzt nicht mehrEinzelgeschäfte getätigt,sondern Paketlösungen mitsieben und acht kombi-nierten Dossiers vereinbartwurden.

Nun soll nach den neuarti-gen Bilateralen I und IInoch neuartigere BilateraleIII abgeschlossen werden.Wo liegt der Unterschied?Jetzt geht es darum, dassdie Schweiz nur noch aufder Basis von EU-Recht imEU-Raum partizipierenkann und Verständigungnicht mehr um den Preisvon Sonderrecht geschaf-fen werden soll.

Man mag das Wort derautomatischen Übernahme

nicht, weil es das Illusio-näre am schweizerischenSouveränitätsverständnissichtbar macht. DieSchweiz kann theoretischohne weiteres eine Allein-gang-Souveränität prakti-zieren, dann muss sie ebenauf einiges verzichten.Oder sie will teilhaben undmuss dann eben auch mit-machen. Dazu gibt es dasenglische Sprichwort: Mankann etwas nicht gleichzei-tig essen und aufbewahren– «to have one’s cake andeat it too».

Es ist die Aufgabe des Bun-desrats dies den BürgerIn-nen vor Augen zu führen.Reinen Wein einzuschen-ken. Im Englischen gibt esdas Bild des «reinenWeins» nicht, es wird ein-fach mit «to tell the truth»übersetzt. Wahrheitensollte man ernst nehmen,nicht wegschwatzen – undoffensiv angehen.

GEORG KREIS

Der Autor istHistoriker ander Universi-tät Basel und Leiter desEuropa -instituts.

[email protected]

Träger

Einladung zur Jahrestagung 2011

Effizienz- und Kostenrevolution mit erneuerbaren EnergienMontag, 9. Mai 2011, 09.30–17.00 Uhr

Tagungsort: Kursaal Bern, Hotel Allegro, Raum Szenario, Kornhausstrasse 3, 3000 Bern 25

Dr. Walter Steinmann, Bundesamt für EnergieFrank Peter, Prognos, BaselProf. Dr. Christoph Balif, Institut für Mikrotechnologie, EPFLProf. Urs Muntwyler, BFH Bern Forschungslabor Photovoltaik-SystemtechnikDr. Beat Kegel, Basler&Hofmann Ingenieure und Planer AG

Referenten

Attraktive Innovationsbörse/Tischmesse mit Unternehmen, Organisationen, Stehlunch, Apéro. Podiumsdiskussion: Dr. Martin Pfisterer, Michel Matthey, Dr. Raimund Rodewald

Jetzt anmelden! Direkt unter www.energie-cluster.ch

Mitglieder energie-cluster.ch Fr. 80.–. Nichtmitglieder Fr. 280.–. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt.

Dieter Aeberhard Devaux, dadarchitekten, BernPeter Pauli, CEO Meyer Burger Technology AGDaniel Trüssel, CEO KWT Kälte-Wärme-Technik AGDr. Martin Pfisterer, BKW FMB Energie AGMichel Matthey, Vizedirektor Bundesamt für Raumentwicklung ARE

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VON GEORG KREIS

PERSÖNLICH

Noch neuere Bilaterale

Page 10: UnternehmerZeitung 03/2011

10 l Nr. 3 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

INTERVIEW PETER BLATTNER

Herr Schmid, wir erfahren, dass Sie gerade in den

Ferien waren, verbrachten Sie diese in der Schweiz?

Jürg Schmid: Selbstverständlich, ich fuhr am Morgen vordiesem Interview um 5 Uhr 30 in der Lenzerheide ab undes hat geschneit! Was das Skifahren betrifft, spüre ich keinBedürfnis, die Schweiz zu verlassen. Im Sommer siehtsanders aus, da fahre ich manchmal ins Ausland und lassemich von fremden Ländern und Sitten inspirieren.

Wie sehr hat der Schweizer Tourismus 2010 unter dem

starken Franken gelitten?

Trotz ungünstiger Ausgangslage wegen der Frankenstärkehielt der Schweizer Tourismus der Konkurrenz 2010 stand.Die Hotelübernachtungen nahmen gegenüber dem Vor-

jahr um insgesamt 1,7 Prozent zu, dies dank einer Steige-rung der Logiernächte von Schweizer Touristen und einererfreulichen Zunahme der Anzahl Touristen aus China,Indien und den Golfstaaten. Bei den fünf wichtigsten Märk-ten der Euro-Zone (Deutschland, Frankreich, Italien, Nie-derlande und Belgien), die 2010 zusammen 49,3 Prozent dervon ausländischen Touristen generierten Übernachtungen

JÜRG SCHMID, DIREKTOR SCHWEIZ TOURISMUS

Schweizer Tourismus ist

Dass der hohe Frankenkurs ausländische Gäste abschreckt oder deren Ausgabenfreudigkeit dämpft, war

und bleibt ein Problem für den Schweizer Tourismus. Schweiz Tourismus Direktor Jürg Schmid hielt in

unserem Gespräch aber fest, dass das Ferienland Schweiz auch 2010 der Konkurrenz Paroli bot.

ZUR PERSONJürg Schmid (48), führte Schweiz Tourismus zehn Jahre langerfolgreich, innovativ und engagiert. Dann unternahm er einenAbstecher zu den SBB, beendete dieses Engagement aber schonin der Probezeit. Er vermisste die gestalterischen Entfaltungs-möglichkeiten im Tourismus, die seinen Neigungen entsprächen.Per 1. Juni 2010 übernahm Jürg Schmid seine alte Position alsDirektor bei ST. wieder. Dieses unerwartete Comeback darf alsGlücksfall für die Tourismusbranche bezeichnet werden.

Page 11: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 11WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

konkurrenzfähig

Foto: zVg / Schweiz Tourismus /(PHOTOPRESS/Alexandra Wey)

Page 12: UnternehmerZeitung 03/2011

12 l Nr. 3 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

repräsentieren, nahm die Anzahl Hotel-Übernachtungenim Vergleich zu 2009 um 3,2 Prozent ab.

Und wie sieht es mit den Schweizer Kunden aus?

Mit einer Zunahme von 2,2 Prozent an Hotellogiernächten(+340'836) und 4,2 Prozent an Anreisen hatte der ein -heimische Tourismus eine entscheidende positive Wirkungauf das Jahresergebnis. Der Schweizer Markt generierte2010 15,7 Millionen Übernachtungen und bleibt somit mitAbstand der grösste Markt (43,5 Prozent aller Hotelüber-nachtungen). Das 2010 erreichte Übernachtungsergebnisstellt im übrigen für den Schweizer Markt nach dem 2008erzielten Rekord von mehr als 15,8 Millionen Logiernäch-ten das zweitbeste Resultat der letzten zehn Jahre dar. Insgesamt wurde das gute Ergebnis der Hotelübernachtun-gen 2010 vom Aufschwung der Geschäftsreisen in den Städ-ten stark beeinflusst. Der Geschäftstourismus legte in denSchweizer Grossstädten gegenüber 2009 um 6 Prozent zu.

Können Sie schon etwas über den Verlauf der

Wintersaison aussagen?

Es liegen noch keine abschliessenden Werte vor, wir sindaber im regelmässigen Dialog mit der Branche. Der starkeFranken bremst natürlich. Wir wissen bereits jetzt, dass wirbei den Übernachtungen leicht rückläufig sind. Im Tages-tourismus sind wir aufgrund der Schneeverhältnisse auchein bisschen rückläufig.

Wieviele Logiernächte wurden für 2010 verbucht? Wie

sind die Anteile Feriengäste resp. Geschäftsreisende?

Insgesamt wurden gut 36 207 000 Logiernächte gebucht, dasist ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.15 765 000 gingen auf Konto der Schweizer und 20 442 000entfallen auf die ausländischen Gäste. Am meisten Besu-cher kommen aus Deutschland, gefolgt vom VereinigtenKönigreich, den USA, Frankreich, Italien und den Nieder-landen.Wir schätzen, dass der Freizeittourismus 70 Prozentder Logiernächte der Hotellerie generiert (30 Prozent derLN = Geschäftstourismus). Grossstädte sind aber viel mehrvom Geschäftstourismus abhängig (z.B. Genf mit über 70Prozent der Logiernächte).

Wie hat sich die Aufteilung nach Nationalität in den

letzten Jahren verändert?

In den letzten Jahren haben Touristen aus China, Indien,Russland und den Golfstaaten an Bedeutung gewonnen. DieWachstumrate der Logiernächte zwischen 2006 und 2010zeigt ein erfreuliches Bild: China: + 96,8 Prozent/ Indien:+ 38,1 Prozent / Russland: + 42,7 Prozent / Golfstaaten: + 45,3Prozent

Wollen die Gäste heute eine andere Schweiz sehen als

noch vor 20 Jahren?

Die Schweizer Städte haben sicher an Attraktivität gewon-nen, sei es für Freizeit- oder Geschäftstourismus. Ich denkez.B. an das hervorragende Kulturangebot von Basel oder dieneue Meetinginfrastrukturen des EPFL Learning Center inLausanne. Grosse Städte wie Genf haben auch ihre Hote-linfrastrukturen verbessert und erweitert. Man spürt auchganz genau, dass zahlreiche Initiativen für die Verbesse-rung der Qualität von touristischen Produkten und Dienst-leistungen Früchte getragen haben. Als Land, das viel Wertauf die nachhaltige Entwicklung legt, hat auch die Schweizjetzt die Chance mehr Touristen (die z.B. Aktiv-Ferien mit«human powered mobility» in der Natur machen möch-ten) anzuziehen. Touristische Angebote, welche die Prin-zipien der nachhaltigen Entwicklung respektieren, sind jetztschon im Bereich des Kongress-Tourismus ein Muss. Grund-sätzlich gilt: Je weiter die Gäste anreisen, desto mehr möch-ten sie die Klischee-Schweiz sehen. Der Hauptreisegrundist aber nach wie vor das einzigartige Naturerlebnis mit

der hervorragenden Erreichbarkeit durch den öffentlichenVerkehr. In den letzten Jahren hat der Wunsch nach Authen-tizität und regionalen Produkten stark zugenommen.«Werte» sind wieder wichtiger geworden und die Ansprü-che an zeitgemässe Infrastrukturen sind deutlich gestiegen.

Sind in der Schweiz lebende Ausländer ebenfalls ein

Zielpublikum für Ferien in der Schweiz?

Natürlich, die in der Schweiz lebenden Ausländer sindbesonders spannend für uns. Nur ist es je nach Nationali-tät nicht immer gleich einfach, die Gästegruppen anzuspre-chen und für uns zu gewinnen. Wir spüren, dass zum Bei-spiel die Deutschen in der Schweiz das Land entdecken undkennen lernen wollen. Andere Gästegruppen gehen wennsie Ferien haben, zurück in ihre ursprüngliche Heimat, umdie Familie zu besuchen. Wir versuchen auf jeden Fall, diein der Schweiz lebenden Ausländer anzusprechen.

Wie ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer unserer

Besucher?

Die Aufenthaltsdauer beträgt 2,2 Tage im Schnitt.

Sie erhalten vom Bund für 2011 und 2012 zusätzlich zu

den bisherigen 47 Millionen Franken je 12 Millionen.

Wie setzen Sie diese Mittel ein?

Das Parlament muss im Juni definitiv über diese Zusatzmit-tel entscheiden. Zusätzliches Geld würde ST in Märkteinvestieren, welche die besten Zuwachsperspektiven auf-wei-sen und wenig von der Frankenstärke betroffen sind:China, Indien, die Golfstaaten, Russland sowie Kanada, Bra-silien und Australien. Dazu möchte ST auch mehr in denMarkt Schweiz investieren, um die entscheidende Binnen-nachfrage zu stabilisieren.

Spezifisch für die Wintersaison (frühestens für die Win-tersaison 2011/12) prüft ST zusätzliche Investitionen inwichtige Winter-Märkte (Frankreich, Deutschland, Italienund Vereinigte Königreich).

Können die Verluste aus den Euro-Ländern ausserhalb

Europas kompensiert werden?

Teilweise schon, wenn man die guten LN Resultate des Jah-res 2010 für den Markt Schweiz sowie strategische Wachs-tumsmärkte (wie China, Indien, Russland und die Golfstaa-ten) im 2011 beibehalten kann. Leider wird die Tourismus-branche im Sommer 2011 noch stärker die Effekte des star-ken Franken spüren (Verzögerungseffekt). Ferner machendie Euroländer 33 Prozent aller Hotellogiernächte aus, soist der Schweizer Tourismus stark von diesen Märkten abhängig.

Städte werden wohl weiterhin gut abschneiden, dies vordem Hintergrund der anhaltend starken Konjunktur unddes daraus resultierenden Geschäftstourismus. Im Freizeit-tourismus rechnet ST insgesamt mit einem Rückgang von2 bis 5 Prozent.

Viele Schweizer verbringen ihre Ferien in Österreich,

was hat unser Nachbarland mehr oder besseres zu

bieten?

Preise in Euro machen sicher einen grossen Teil derAttraktivität Österreichs aus. Der Tourismus in Österreichprofitiert auch von anderen Rahmenbedingungen imBereich der Preise von Frischprodukten für die Gastrono-mie, die bei unseren Nachbarn immer noch circa 30 Pro-zent günstiger sind. Der Preis ist aber nicht der einzige Fak-tor der Attraktivität Österreichs. Die Qualität des Produktesund der Dienstleistungen spielt auch eine Rolle, deshalb istes für die Schweiz so wichtig, immer das beste Preis-Leis-tungsverhältnis anzubieten und ständig in die Qualität zuinvestieren.

Letztes Jahr verzeichneten die Schweizer in Österreichein Logiernächte-Minus von 1,3 Prozent währendem wir

«Je weiter

die Gäste

anreisen,

desto mehr

möchten sie

die Klischee-

Schweiz

sehen»

«Was das

Skifahren

betrifft, spüre

ich kein Be-

dürfnis, die

Schweiz zu

verlassen»

Page 13: UnternehmerZeitung 03/2011

Daten-transparenz?

l Nr. 3 l 2011 l 13WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

es in der Verantwortung der jeweiligen Destination, dieGäste zu betreuen. Diese entwickeln Gästeprogramme undInfrastrukturen, betreuen und informieren die Gäste undbringen sich in unser Marketing ein.

Was könnten Hotels, Ferienorte, Gaststätten tun, um

dem Image der Hochpreisinsel Schweiz zu begegnen?

Gäste können überall in der Schweiz preiswerte Angebotefinden – vor allem auf unserer Website (www.myswitzer-land.com/top), wo Angebote mit bis zu 35 Prozent Rabattzur Verfügung stehen.

Mit welchen Organisationen arbeiten Sie zusammen,

von wem erhalten Sie am meisten Support?

Wir arbeiten mit mehreren Partnern. Einerseits unsere touristischen Partner (Regionen, Destinationen, Hotel -gruppen, Beherbergungsanbieter und nationale Organi -sationen wie SchweizMobil, Schweizer Berghilfe, die Schweizer Wanderwege oder der Schweizer Tourismus Verband). Wir haben auch Wirtschaftspartner im BereichTransport wie u.a. Swiss, SBB und RailAway, SeilbahnenSchweiz oder die Schweizer Flughäfen oder im BereichSponsoring (wie Europcar, Switzerland Cheese Marketing,Interhome, Chocolat Frey, American Express und UBS inder Schweiz).

2009 trugen unsere wirtschaftlichen Partner mit Leistun-gen im Wert von CHF 10,8 Mio. wesentlich zum Vermark-tungserfolg von ST bei. Dank ihnen verfügt ST über mehrHandlungsspielraum, kann mehr Aktivitäten lancieren undstarker auftreten – was wiederum den Partnern zugute-kommt, die gezielt in die verschiedenen Marketing-Platt-formen von ST integriert werden. So können sie ihre Markeund ihre Produkte dank dem globalen ST-Netzwerk auchim Ausland gezielt positionieren. Die grössten Wirtschafts-partner von ST sind mit Abstand SWISS und die SBB.

Plant Schweiz Tourismus werbliche Aktivitäten im

Inland?

Ja. Den Entscheid des Parlaments abwartend, legt SchweizTourismus nicht die Hände in den Schoss. So haben wirbereits eine erste Etappe von Massnahmen eingeleitet, wel-che die Auswir-kungen des starken Frankens im MarktSchweiz abdämpfen sollen. Dies sowohl mit eigenen Mit-teln (CHF 3,2 Mio.) als auch mit der Unterstützung der Bran-che, welche diesbezüglich voll mitzieht.

Wenn Sie einen 30-Sekunden-Werbespot zur Schweiz

machen würden, welche Argumente würden Sie

vorbringen?

Authentizität, wunderschöne Landschaften, zahlreicheMöglichkeiten für aktive Ferien, aber auch die Vielfältig-

keit des Tourismuserlebnisses auf ganz kleinemRaum (zum Beispiel liegen die Berge jeweils

nur einen Steinwurf von den Städten entfernt). Dies möchten wir mit einemAugenzwinkern darstellen und habendafür unsere Helden Sebi und Paul an unse-rer Seite, welche die Zuschauer schon letz-ten Sommer eingeladen haben, die Schweiz

zu Fuss zu entdecken. Ab dem 18. Aprilladen wir ein, dem neuen Abenteuer von Sebi

und Paul auf www.MySwitzerland.com/sommerzu folgen.

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bei den Österreicher-Logiernächten um 2,4 Prozent zule-gen konnten. Österreich ist ein schönes Land mit preislichattraktiven Produkten (gerade im aktuellen Währungsum-feld), da erstaunt es nicht, dass der eine oder andere Schwei-zer Österreich als Reiseziel auswählt.

Wo orten Sie bei uns Schwachstellen?

Vor allem im mittleren Segment der Hotellerie (den 2- und3-Sternehäuser) ist die Restrukturierung noch voll im Gang.

Wie liegt die Aufgabenteilung zwischen Schweiz

Tourismus und den Destinationen?

Schweiz Tourismus macht Marketing und sorgt dafür, dassdie Gäste ins Land kommen. Wenn sie einmal hier sind, liegt

Jürg Schmid, Direktor Schweiz Tourismus: In den letzten Jahren haben Touristenaus China, Indien, Russland und den Golfstaaten an Bedeutung gewonnen.

Foto: zVg / Schweiz Tourismus /(PHOTOPRESS/Alexandra Wey)

Page 14: UnternehmerZeitung 03/2011

14 l Nr. 3 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

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RUDOLF STRAHM

«Käufliche Parlamentarier sind teuer»

Dieses verdeckte Politiker- und Parteiensponsoring durchWirtschaftsinteressen führt zu Wettbewerbsverzerrungen,Protektionismus und Fehlorientierung im politischen Ent-scheidungsprozess: Der wirtschaftlich Starke kann diegesetzlichen Rahmenbedingungen diktieren, der Kleinesteht im Nachteil. Verdecktes Sponsoring frisst sich wie einKrebsgeschwür in Parteien und Parlamente.

Das bisherige Register der Interessenbindungen der Par-lamentarier taugt nichts. Mandate und spezielle Auftrags-bindungen werden nicht offen gelegt, ebenso wenig diefinanziellen Sponsor- und Auftragsverhältnisse. Bundesrä-tin Sommaruga will nun die Transparenzregeln im interna-tionalen Vergleich prüfen lassen. Politiker von rechts undlinks liebäugeln mit Volksinitiativen gegen die Käuflichkeitvon Parteien und Politikern.

Der Bürger muss ein Recht haben, über Politiker und Par-teien zu wissen, wer woher mit wieviel finanziert wird.Die Transparenz der Abhängigkeits- und Finanzierungs-verhältnisse gehört zu den Minimalbedingungen in derDemokratie. Denn Demokratie ist nicht käuflich.

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Er ist Jurist und nach der Wahl in den Ständerat wurde erPräsident der Futtermittelfabrikanten. Bei der Beratung desLandwirtschaftsgesetzes machte er sich gegen den passi-ven Zollveredelungsverkehr stark und erwirkte eine Ver-schiebung der Marktöffnung. Der passive Zollveredelungs-verkehr eröffnet die Möglichkeit, dass Schweizer Getreidein Mühlen im benachbarten Ausland verarbeitet und reim-portiert wird, um die Futtermittelkosten und die Produkti-onskosten für Fleisch im Inland zu senken.

Er ist Jurist und Ständeratsmitglied. Als Rechtsanwalt hatteer ein Mandat im Zusammenhang mit der Fusion der Emmimit der Aargauer Zentralmolkerei. Über seine Beziehun-gen zum zuständigen Bundesrat nahm er Einfluss auf dieWettbewerbskommission, die darauf auf sanften Druck hinmit einer zuvor noch nie angewandten Ausnahmeklausel(Failing Company Defense Clause) die Fusion genehmigte, –dies obschon bei einigen verarbeiteten Milchprodukten derWettbewerb in der Schweiz praktisch ausgeschaltet wurde.Nur wenige Insider wussten von dieser Interessenbindung.

Jeder wirtschaftspolitisch versierte Parlamentarier kenntsolche interessenbezogenen Einflussversuche. Mehr als einDutzend Parlamentarier sitzen in Leitungsgremien derKrankenkassen. Ein Dutzend sind mit der Elektrizitätswirt-schaft verbunden. Zwei Dutzend vertreten bäuerliche Inte-ressen und viele sitzen in Verwaltungsräten der zahlreichenparastaatlichen Agrarorganisationen.

Die allermeisten Parlamentarier haben ihre Mandate,Verwaltungsratssitze und Einsitze in Leitungsgremien vonFirmen und Wirtschaftsorganisationen gewiss nicht wegen ihrer überschiessenden Wirtschaftskompetenz erhalten. Vielmehr sind sie erst zu ihren Mandaten gekom-men, nachdem sie ins Parlament gewählt worden waren.Man hat sie gewiss nicht wegen ihrer unternehmerischen Kompetenzen geholt, sondern man wollte «Türöffner» undLobbyisten im Bundes-Bern. Von Zeit zu Zeit muss sichdann jeder Mandatsträger irgendwie als nützlich in Bernerweisen.

Auch die Parteienfinanzierung schafft Abhängig-keiten. Die Grossbanken finanzieren traditio-nellerweise die bürgerlichen Parteien. Solchverdecktes Sponsoring wurde erst öffent-lich, als die UBS nach der Rettungsaktionverkündete, sie würde die Zuschüsse andie bürgerlichen Parteien einstellen undals die bisher gesponserte CVP wegen die-ses Sponsoringstopps öffentlich protestierte.Belegt ist auch die politische Einflussnahme vonBig Pharma bei gesponserten Parteileitungengegen Parallelimporte.

DER AUTOR

RudolfStrahm istChemiker undÖkonom. Er war von1991-2004Nationalrat

und von 2004-2008 Eid -genössischer Preisüberwacher.

Foto: zVg

Page 15: UnternehmerZeitung 03/2011

KONTRA

Private Finanzierung als Teil der direktenDemokratieDie Schweiz ist zurecht stolz auf ihre direkte Demokratieund das Milizsystem. Parlamentsmitglieder kommen auseinem aktiven gesellschaftlichen und beruflichen Umfeldund bringen vielfältige Erfahrungen und Interessen mit. Siewahren sich so auch die Unabhängigkeit vom Staat undbegrenzen damit dessen Einfluss.

Zu diesem ur-demokratischen Grundverständnis gehörenauch Parteien, die unabhängig vom Staat privatrechtlichorganisiert sind. Die Parteien müssen damit in der Schweizfür einen Grossteil ihrer Aufwendungen selbst aufkommenund für die Umsetzung ihrer Anliegen, z.B. in Form von Kam-pagnen, private Spender finden. Sie hängen nicht am finan-ziellen Tropf des Staates und folglich des Steuerzahlers.

Einzige Ausnahme bilden die Beiträge des Bundes und derKantone an die Tätigkeit der Fraktionen in den Parlamen-ten. Die Finanzierung der Parteien über Mitgliederbeiträge,Mandatsbeiträge sowie Zuwendungen von Privaten und Fir-men bringt es auch mit sich, dass die Bürgerinnen und Bür-ger sowie die Wirtschaft über Spenden das demokratischeSystem mittragen. In diesem auf einer hohen Eigenverant-wortung basierenden System entscheidet jeder für sich, ob

und wieviel er allenfallseiner Partei spenden will. Essteht ihm auch frei, diesnach aussen publik zumachen oder nicht. Ebensosind die Wählerinnen undWähler frei, welcher Parteisie in diesem System dasVertrauen schenken wollen.

Die Schweiz hat bisher mitdiesem System gut gelebt.Die Alternative dazu wäreeine staatliche Parteienfinan-zierung und damit eine Pro-fessionalisierung sowie eineweitere Verbürokratisierungder Politik. Ein solches Sys-

tem lehnt die SVP klar ab, denn damit steigt der Einfluss desStaates. Die Unabhängigkeit von Parlamentariern und Par-teien wird reduziert. Politiker werden faktisch zu Staatsan-gestellten. Beispiele aus dem Ausland zeigen, dass solcheSysteme anfälliger sind auf Missbräuche und Miss wirtschaft.Zudem entfernen sich damit die Parlamentarier und Parteienimmer weiter vom Bürger und seinen Be dürfnissen.

Es ist ja erfreulich, dass mitLukas Reimann auch je-mand von der SVP begriffenhat, dass Geld einen Einflussauf die Entscheidung vonPolitikern haben kann unddeshalb offen gelegt werdenmuss. Es bleibt zu hoffen,dass er dem Widerstand ausder eigenen Partei gegen die-sen Vorschlag nicht nach-gibt. Denn gerade bei derSVP würde es interessieren,wer zahlt und damit befiehlt.

Die Schweiz rühmt sich zu-recht mit ihrer direkten Demokratie. Doch neben der Möglichkeit der direkten Beteiligung ist für eine funktionierende Demokratie auchTransparenz wichtig. So liegt die Schweiz im Demokra -tiebarometer der Universität Zürich aufgrund der feh len-den Transparenz nur im Mittelfeld der europäischen Länder.

Geld beeinflusst nicht nur Politiker sondern auch Partei-en. Deshalb soll bei der Finanzierung von Abstimmungs-vorlagen transparent gemacht werden, von wo das Geldstammt. Gerade bei umstrittenen Vorlagen sind die Bürge-rInnen mit unterschiedlichen Behauptungen konfrontiert.Um diese Behauptungen zu beurteilen, ist es wichtig, auchden Absender zu kennen. Beispielsweise bei der Waffen-Initiative: Wer finanzierte die zahlreichen Plakate, welchebehaupteten mit der Annahme der Initiative gingen Schwei-zer Werte verloren? Wenn transparent gewesen wäre, dassdieses Geld von den Schützengesellschaften stammt, hät-ten wohl mehr Stimmbürger die Behauptungen als ein kon-struiertes Argument erkannt. Als ein Argument, das aufein allgemeines Anliegen, auf Schweizerische Werte, abzu-stützen versucht, aber eigentlich nur vorgeschoben wird,um Eigeninteressen zu verteidigen.

Nicht dass die Verteidigung von Eigeninteressen nicht legitim ist, doch sollte sie transparent erfolgen. Auch beider Steuer-Initiative hätten die BürgerInnen das Rechtgehabt zu erfahren, ob die vielen Plakate und Inserate vonMilliardären stammen, welche ihre eigenen Interessen ver -treten. Oder ob es tatsächlich der Fall war, dass Unterneh-men Angst um den Standort Schweiz hatten. Gerade dererbitterte Widerstand von SVP und FDP gegen mehr Trans -parenz bei der Finanzierung von Wahlkampagnen und Par-teien zeigt, dass ihnen selber nicht immer ganz recht ist,von wo das Geld kommt.

l Nr. 3 l 2011 l 15PRO & KONTRA l UZ

TRANSPARENZ BEI PARTEISPENDEN UND DER FINANZIERUNG VON ABSTIMMUNGSKAMPAGNEN

Wer bezahlt die Politik?Ein beliebtes Argument nach Abstimmungen: Die Gegenpartei hätte mehr Gelder zur Verfügung gehabt,

und deshalb das Volk für sich gewinnen können. Im Wahljahr stellt sich nun die Frage:

Sollen Parteien darlegen müssen, von wem sie ihre Spendengelder beziehen?

PRO

Transparenz gehörtzur Demokratie

«Es ent -

scheidet

jeder für sich, ob

und wieviel er

einer Partei

spenden will. Es

steht ihm auch

frei, dies publik

zu machen oder

nicht»

«Um die unter -

schied lichen

Behauptungen,

mit denen

BürgerInnen

konfrontiert

sind, zu beurtei-

len ist es wichtig,

den Ab sender zu

kennen»

Bastien Girod,Nationalrat Grüne (ZH).

Toni Brunner, Nationalrat SVP (SG),Präsident SVP.

Page 16: UnternehmerZeitung 03/2011

16 l Nr. 3 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

TEXT HUBERT MOOSER

Molinazzo di Monteggio(TI) ist normalerweise eine ver-schlafene Gemeinde in der Nähe von Lugano. Doch am 8.Februar waren viele der 889 Einwohner schon früh auf denBeinen. Ab 6 Uhr früh blockierten 120 Arbeiter des Elek-trounternehmens Trasfor SA den Zugang auf das Werksge-lände. Die Belegschaft protestierte damit gegen die Ver-schlechterung ihrer Arbeitsbedingungen.

Die Transfor AG exportiert einen grossen Teil ihrer Pro-duktion in den EU-Raum. Der starke Franken verteuert jetztaber die Exporte der Firma, darunter leidet die Wettbe-werbsfähigkeit. In der Not griff das Unternehmen zu Mass-nahmen, die der Gesamtarbeitsvertrag der Maschinenbran-che für Krisenzeiten vorsieht, nämlich längere Arbeitszeitenbei gleichem Lohn. Die rund 280 Trasfor Angestellten hät-ten pro Tag unentgeltlich eine halbe Stunde länger arbei-ten sollen. So wollte man die Produktivität steigern undwettbewerbsfähiger werden gegenüber italienischen Mit-bewerbern. Aber dann mischte sich die Gewerkschaft UNIAein, organisierte Streik und Blockade und Trasfor SA musstezurückkrebsen. Für Corrado Pardini von der UNIAGeschäftsleitung, ist die Anwendung des GAV-Krisenarti-kels hier unzulässig. «Bisher sind uns erst einzelne Betriebeaufgefallen, die solche Mittel einsetzen», sagt Pardini. Er

befürchtet aber einen Flächenbrand, sollte der Franken wei-ter so stark bleiben. «Viele Unternehmen sind unter Druck.»

Es wird zu Schliessungen kommen Wie ein Damoklesschwert schwebt seit 2009 der schwacheEuro über der Schweizer Exportwirtschaft. Im letzten De-zember sackte der Kurs auf ein Rekordtief von 1.25 Fran-ken. Der Euro hat sich seither zwar wieder leicht erholt undkletterte inzwischen auf 1.3O Franken, «die Situation ist abernach wie vor schwierig für alle Exportfirmen», sagt OliverMüller, Geschäftsleiter bei «Bernex Bimetall». Die Firma stelltin Olten seit 40 Jahren Zylinder für die Kunststoffindustrieher. Dem Unternehmen macht der starke Franken seit Mo-naten zu schaffen. Betroffen sind vor allem mittelgrosse KMU,die wie Trasfor oder Bimetall grosse Warenmengen in derEurozone umschlagen. Oder auch spezialisierte Firmen wiedie Pfiffner Messwandler AG, die Transformatoren für dieVerteilung und Übertragung von Energie herstellt. Laut Aar-gauerzeitung fakturiert das Aargauer Unternehmen 75 Pro-zent in Euro. Aber auch Schneidewerkzeughersteller wie«Bosch» in St. Niklaus (VS), wo die Produktion zu über 95Prozent in den Export (Walliser Bote)gehen, leiden.

Der Branchenverband für die Maschinenbauindustrie«Swissmechanic» wollte es genauer wissen, wie die Firmenmit der Frankenstärke umgehen und befragte dazu kürzlich

DIE AKTUELLE UZ-UMFRAGE

So begegnet die SchweizerExport-Industrie demFranken-ProblemDer Euro hat seit Jahresbeginn etwas zugelegt. Aber der starke Franken stellt die

Schweizer KMU auch weiterhin vor grosse Herausforderungen.

«Ich achte

lieber

auf Chancen,

als mich über

Währungs -

kurse zu

beklagen»

Novartis Präsident

Daniel Vasella

Page 17: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 17WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

Franken. Nur im Rekordjahr 2008 war dieser noch höher.Pikant: 62 Prozent der Exporte gingen 2010 in den EU-Raum– also in eine Region wo die Wettbewerbsfähigkeit vonSchweizer Unternehmen aufgrund schwieriger Wechselkurs-verhältnisse gelitten hat. Bei der Bieler Uhrenfirma «Swatch»liefen die Verkäufe (+45 Prozent Gewinn) im letzten Jahr so-gar so gut, dass Patron Nick Hayek öffentlich verkünden konn-te, «dass ihm die Frankenstärke nicht den Schlaf raube.» Ähn-lich tönt es beim Westschweizer Hersteller von LuxusuhrenHublot: «Die starke Währung hat in der Eurozone bestimmteinen Effekt auf den Verkauf im Einzelhandel gehabt», sagtCEO Jean-Claude Biver. «Wir hatten trotzdem unser bestesJahr seit je.» Beim Pharmakonzern Novartis kletterte der Um-satz 2010 um 14 Prozent auf 51 Milliarden Franken. PräsidentDaniel Vasella sieht in der Frankenstärke eine grosse Heraus-forderung. «Ich achte lieber auf Chancen, als mich über Wäh-rungskurse zu beklagen», verriet er dem «Sonntagsblick» amRande des WEF in Davos. Aber nicht nur bei Luxusuhren-herstellern und Pharmaunternehmen stimmen die Zahlen.Der grösste Schweizer Milchverarbeiter Emmi weist für dasJahr 2010 ebenfalls ein Umsatzplus aus – dank dem Export.Die Verkäufe stiegen um 2,5 Prozent auf 2,68 Milliarden Franken. Und wie stehts bei den Maschinenbauer und Me-tallverarbeiter? «Wir erwarten gesamthaft einen Umsatz dermindestens das Jahr 2007 erreicht oder sich allenfalls in derGrössenordnung des Rekordjahres 2008 bewegen wird»,sagt Direktor Robert Z. Weina. Ist die Frankenstärke amEnde gar kein Problem?

Die gute Aussenhandelsbilanz und Firmenergebnisseüberraschen Oliver Müller nicht. «Die Weltwirtschaftboomt. Schweizer Produkte wurden bisher zu egal welchemPreis gekauft», sagt Oliver Müller. In den kommendenMonaten werde es aber härter. Glaubt man Daniel Lampart,dem Chefökonomen des Schweizerischen Gewerkschafts-bundes, gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass die Export-wirtschaft ins Stocken gerät. «Die Warenexporte stagnie-ren, obwohl die Weltwirtschaft wächst», sagt er. Weinarechnet für 2011 schon einmal mit einer markantenAbschwächung bei den Ausfuhren.

Einheitliche Rezepte gibt es nicht«Der starke Franken ist ein Problem für den Export», betontauch Ständerat Konrad Graber (CVP). Er bekomme das alsVerwaltungsratspräsident von EMMI hautnah mit. «Wir ver-lieren Marktanteile.» Und: «Preisverhandlungen sind nötig»,sagt der CVP-Politiker. Auch Maschinenbauer wie die Georg

alle Verbandsmitglieder. Das Resultat der Umfrage: Von denBetrieben mit über 80 Prozent Exportanteil haben etwas we-niger als 40 Prozent Probleme mit der Euro-Franken Relati-on. Von jenen mit 50 Prozent bis 80 Prozent haben etwas we-niger als 30 Prozent Probleme mit der Euro-Franken Relati-on. Echte Schwierigkeiten haben in diesen Kategorien jedochnur zwischen 3 und 5 Prozent der Swissmechanic-Mitglieder.

Die meisten Firmen mit ernsthaften Problemen findensich unter jenen, die zwischen 30 und 50 Prozent ihrer Pro-duktion exportieren. Swissmechanic-Direktor Rober Z.Weina meint dazu: «Ernsthafte, existenzbedrohende Pro-bleme vermelden nur wenige Betriebe.» Claudia Moerkerdagegen, die Geschäftsleiterin von «swiss export» befürch-tet, «dass erforderliche Investitionen nicht gemacht wer-den können.» Auch Nachfolgeregelungen könnten nichtdurchgeführt werden – aufgrund der zu hoch bewertetenUnternehmen und ungenügender Liquiditäten. «Es wirdsicherlich zu Schliessungen kommen und damit geht wich-tiges Know-how verloren», warnt sie.

Keine schlaflosen Nächte wegen FrankenstärkeVorerst hält sich der Aussenhandel trotzdem mehr als gut.Schweizer Produkte sind im Ausland gefragt wie nie. Die eid-genössische Oberzolldirektion meldete im Februar für dasJahr 2010 einen Handelsüberschuss von satten 20 Milliarden

«Ernst -

hafte,

existenz -

bedrohende

Probleme

vermelden

nur wenige

Betriebe»

Swissmechanic-Direktor

Rober Z. Weina

DER BUNDESRAT BESCHLIESSTMASSNAHMEN

Die Höherbewertung des Frankens wird das Wirt-schaftswachstum in den kommenden Monaten verlangsamen. Der Bundesrat hat eine Situations-analyse vorgenommen und Gegenmassnahmengeprüft. Mit verstärktem Nachdruck soll die Wachs-tumspolitik weitergeführt werden. Dazu zählen z.B.Freihandelsabkommen mit dynamischen Schwellen-ländern. Ergänzend hat der Bundesrat am 16. Februar 2011 rasch wirkende Massnahmen in denBereichen touristische Landeswerbung, Exportrisiko-versicherung und Technologieförderung beschlos-sen. Zudem sollen die Weitergabe der Währungs -gewinne bei den Importen untersucht und dieÜberwachung der Finanzierungssituation derSchweizer Unternehmen fortgesetzt werden.

Foto: Bruno Strupler

Page 18: UnternehmerZeitung 03/2011

18 l Nr. 3 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

Fischer AG in Schaffhausen suchen vermehrt das Gesprächmit Lieferanten, die einen nennenswerten Teil ihrer Vor-leistungen in Euro abrechnen – «mit dem Ziel diesen Wäh-rungsvorteil zu teilen», erklärt Konzernsprecher Urs Frei.Man behelfe sich auch, indem man «mehr als bisher in denWährungen Euro und Dollar einkauft.» Bei der FeinstanzAG in Rapperswil-Jona, einem Zulieferbetrieb für die Auto-branche mit rund 80 Beschäftigten, hat man mit einem star-ken Franken gerechnet und entsprechend budgetiert. «ImSinne einer Gegenmassnahme haben wir schon vor länge-rer Zeit mit vielen Lieferanten vereinbart, sie künftig in Eurozu bezahlen», erklärt CEO und Mehrheitsaktionär Urs Spiel-mann gegenüber der UnternehmerZeitung. Gegen grosseWährungsschwankungen sichere sich das Unternehmenzudem seit längerer Zeit mit Devisentermingeschäften ab.Dazu kämen technische Innovationen und Produktivitäts-steigerungen, mit denen man die Währungsnachteile aus-gleiche. «Hier sind uns erfolgreiche Schritte gelungen, dieuns helfen, auf den internationalen Märkten trotz tiefemEurokurs preislich konkurrenzfähig zu bleiben.» Für export-orientierte Unternehmen, die in der Schweiz produzierten,sei der starke Franken aber eine Herausforderung, so derChef von Feinstanz. Einheitliche Rezepte um diese Heraus-forderung zu meistern gibt es aber nicht, meint Oliver Mül-ler. «Die Grossen sind jedoch besser gewappnet gegen Wäh-rungsschwankungen.» Kleinere Unternehmen hättengrössere Anpassungsschwierigkeiten. Jeder müsse heutefür sich selber eine Lösung finden. Produktivität steigern,beim Einkauf sparen, indem man die Lieferanten ebenfallsan den Euro anbietet oder direkt im Euro-Raum einkau-fen. Und irgendwann stelle sich auch die Standortfrage.

Der Urner Gummi- und Kabelhersteller Dätwyler mit 950Angestellten hat bereits mit der Verlagerung von Arbeits-plätzen ins Ausland gedroht. Vorerst versucht es Dätwyleraber wie die Tessiner Trasfor mit längeren Arbeitszeiten.Das Urner Unternehmen hat für die Beschäftigten in denBetrieben Altdorf und Schattdorf die Erhöhung der Arbeits-zeit auf 42.5 Stunden pro Woche angeordnet - ohne Lohn-ausgleich. Es stösst damit aber wie die Transfor auf Kritikaus der Politik. «Ich halte es für inakzeptabel, dass diemomentanen währungsbedingten und konjunkturabhän-gigen Schwierigkeiten in der Exportindustrie einmal mehrauf die Arbeitnehmenden abgewälzt werden», sagt SP-Nationalrat André Daguet. Sonst ist die Politik beim ThemaFrankenstärke auf Tauchstation. Sofortmassnahmen, wiesie etwa von der SP Mitte Januar vehement gefordert wur-

den, stossen bei der bürgerlichen Mehrheit und bei denWirtschaftsverbänden rundweg auf Ablehnung.

Wir haben keine KriseAufgeschreckt durch die düsteren Meldungen aus der Indus-trie trat am 14. Januar SP-Chef Christian Levrat mit seinenWirtschaftspolitikern Nationalrätin Susanne Leutenegger-Oberholzer und Ständerat Alain Berset in Bern vor dieMedien. 100 000 Arbeitsplätze seien gefährdet, sagten Levratund seine Equipe und verlangten Sofortmassnahmen (sieheKasten). Die Hoffnung ruhte auf dem neuen Wirtschafts -minister Johann Schneider-Ammann. Als dieser die negati-ven Auswirkungen des starken Frankens als Unternehmerund Präsident des Industrieverbands Swissmem noch selberdirekt spürte, deckte er den Bund mit Vorschlägen ein. AlsBundesrat bot Schneider-Ammann dann auch sofort dieCorona der Schweizer Wirtschaftsverbände, von Gewerk-schaften und des Staatssekretariates für Wirtschaft zu einemFrankengipfel in Bern auf. Schnell waren sich alle einig: dieSituation ist gravierend. «Es ist aber falsch von Krise zu spre-chen», meinte Staatssekretär Jean-Daniel Gerber hinterher.Vorschläge wie jene der SP diskutierte die Runde zwar, wolltejedoch nicht darauf einschwenken. Und zusätzliche Inter-ventionen der Nationalbank (SNB) hielt man, nach denschlechten Erfahrungen im letzten Sommer, nicht für oppor-

AUCH DER TOURISMUS LEIDETOb im Tessin, Wallis oder dem Berner Oberland: überall rech-net man wegen des weichen Euros mit Einbrüchen bei denÜbernachtungszahlen. Die Sprecherin von Schweiz Tourismus,Daniela Bär sagt dazu: «Der Schweizer Tourismus hat sichangesichts der Währungssituation insgesamt relativ gutbehauptet – dank den Gästen aus Fernmärkten», sagt sie.Dem Wachstum in den Fernmärkten stünden Rückgänge beiGästen aus dem Euroraum gegenüber. Diese hätten sich imLaufe des Winters noch akzentuiert. Bär glaubt, dass der Tou-rismus die Effekte des starken Frankens beim Sommerge-schäft spüren werde. «Für das Gesamtjahr 2011 rechnen wirbeim Freizeittourismus mit einem Minus von 3 -5 Prozent.»(Siehe auch unser Monats-Interview auf Seite 10)

«Schweizer

Produkte

wurden

bisher zu egal

welchem Preis

gekauft»

Oliver Müller, Geschäftsleiter

«BernexBimetal»

SCHWERE FLÜGEL WEGEN STARKEMFRANKEN. Die nationale Fluggesellschaft Swiss ist besorgt wegen desstarken Frankens:«Wir produzieren in Schweizer Franken, aber70% unserer Einnahmen machen wir in Fremdwährungen, diezurzeit alle schwächer sind als der Franken» sagte Swiss CEOHarry Hohmeister kürzlich in einem Interview mit der Sonn-tagszeitung. Die Fluggesellschaft wickelt ein grosses Volumender Flugticketsverkäufe in Euro ab. «Wenn wir dann statt 1.40oder 1.50 nur 1.20 oder 1.30 je Euro erhalten, dann machtdies schon einen Unterschied aus», sagt Swisssprecher Jean-Claude Donzel. Unter dem starken Franken leide zudem dasFrachtgeschäft, weil weniger exportiert werde. Es kämen auchweniger Leute aus den USA zum Skifahren in die Schweiz. Dadie Swiss viele Ausgaben in Dollar tätige und diese Währungebenfalls tief sei, könne man so die Frankenstärke ein wenigauffangen. Die konkreten Auswirkungen werden sich erst ander Bilanzpressekonferenz im März zeigen.

Foto: Bruno Strupler

Page 19: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 19WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

tun. Mehr als vage Versprechungen von Wirtschaftsminis-ter Johann Schneider-Ammann «allenfalls Massnahmen ausdem Konjunkturpaket wie «die Verlängerung der Kurzar-beitsentschädigung und der Exportrisikogarantie», bekamdie Exportbranche nach dem Frankengipfel nicht zu hören.

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«Die Fran-

kenstärke

raubt mir den-

Schlaf nicht»

Swatch-Patron Nick Hayek

DIE REZEPTE DER PARTEIENDie SP verlangt Sofortmassnahmen gegen die Frankenstärke.Ihr Plan umfasst eine Neuauflage des Gentlemen’s Agreementvon 1976, also einen Verzicht der Schweizer Banken auf Franken-Spekulationen. Er verlangt auch Negativzinsen, alsoeine Art Strafgebühren auf ausländischen Kapitaleinlagen. DieNationalbank sollte ausserdem eine temporär fixe Anbindungdes Frankens an den Euro prüfen.

Die FDP will dagegen mittelfristig aktiv werden – zum Beispiel mit der Initiative gegen Bürokratie, welche die Regu-lierungskosten drastisch senken soll. Der Freisinn fordert auchtiefere Steuern für Unternehmen. Die Gewinnsteuersätze sollen fallen, ein Einheitssteuersatz bei der Mehrwertsteuersoll Wachstum bringen. Weiter verlangt die FDP den Abbauvon Zollformalitäten.

Die CVP schlägt eine neue Strategie für das TourismuslandSchweiz vor - weil Schweizer Preise für Gäste aus dem Euro-raum inzwischen zu hoch sind. Sie will einen weiterhin tieferen Mehrwertsteuersatz für Hotellerie und Gastronomie.Schweiz Tourismus soll zur Standortförderung zudem 20 Mil-lionen Franken mehr erhalten. Die Wiederherstellung einerqualitativ hochwertigen Hotellerie ist eine weitere Forderung.

Unternehmen sind anpassungsfähigDie Erkenntnis von Unternehmer Oliver Müller nach demFrankengipfel: «Es wird keine Hilfe von aussen kommen.»Jeder müsse nun halt für sich selber schauen. Hublot-CEOJean-Claude Biver glaubt jedoch an die Anpassungs fähig-keit der Schweizer Wirtschaft: «Ich stelle fest, dass wir unsin der Schweiz (mit einer starken Währung seit 40 Jahren)sehr gut anpassen konnten», sagt er. «Vor vierzig Jahren waren der Dollar oder das britische Pfund das 10 fache wert.Trotzdem haben wir ständig unseren Umsatz entwickelt.»Für die Credit Suisse Analysten Claude Maurer und NicoleBrändle hat die Schweizer Exportwirtschaft «in der Vergangenheit bewiesen, dass sie mit einem starken Franken umzugehen weiss.» Auch der Swissmechanic Di-rektor glaubt an die Kreativität und Innovationsfähigkeitder Schweizer KMU. Administrative Hindernisse weg -räumen, die Flut an Vorschriften und Gesetzen überden-ken, welche die KMU belasten, dies fordert der Swissme-chanic-Direktor von der Politik. Doch solche Reformen brauchen Zeit.

Kurzfristig hofft Weina, dass der Schweizer Franken inden nächsten Monaten gegenüber dem Euro nicht weiteran Wert gewinnt. «Sonst wird sich die Situation für einenTeil der Verbandsmitglieder im zunehmenden Masse verschlechtern.» Eine Situation die sich dramatisch ver-schärfen könnte – wenn plötzlich die Banken jenen Unter-nehmen, deren Gewinne währungsbedingt zusammen -geschmolzen sind, den Geldhahn zudrehen. Frankenstär-ke und Kreditklemme zusammen, das wäre eine fatale Kombination.

Page 20: UnternehmerZeitung 03/2011

INTERVIEW PETER BLATTNER

Die europäischen Regierungen stehen geschlossen hin-

ter dem EURO. Sehen Sie für den Euro bald bessere Zei-

ten kommen?

Die EU-Staaten und ihre Defizite spielen für die Währungkeine Rolle. Über die Zukunft des Euro ent scheiden nichtdie Regierungschefs, sondern die EZB (Europäische Zen-tralbank). Diese hat zwar Anleihen am Sekundärmarktgekauft, zum Beispiel von Griechenland, und Liquiditätbereitgestellt. Grundsätzlich hat sie sich bisher aber sehrzurückgehalten und an ihrer Aufgabe, der Sicherung derPreisstabilität, festgehalten.

In einem Beitrag in der NZZ vom 5. Januar schreiben Sie,

dass «die Verschuldungsprobleme ei niger Mitgliedslän-

der der Europäischen Wirtschafts- und Währungs-

union(WWU) eine für die USA höchst willkommene Gele-

genheit war, Wetten gegen den EURO zu inszenieren».

Sind die USA schuld an der EURO-Schwäche?

Man muss die Ereignisse in ihrem zeitlichen Kontextbetrachten: Die USA leben seit langem über ihre Verhält-nisse und sind darauf angewiesen, dass der Rest der Weltbereit ist, ihre Leistungsbilanzdefizite zu finanzieren.Solange es zum Dollar als Reserve- und Transaktionswäh-rung keine wirkliche Alternati ve gab, brauchten sich dieUSA diesbezüglich auch keine Sorgen machen. Der Euroentwickelte sich in den letzten Jahren aber zu einer solchenAlternative und gewann gegenüber dem Dollar deutlichan Wert. Nachdem sich die Probleme auf den Finanzmärk-ten bemerkbar machten, begann eine Phase der Unsicher-heit. Davon profitierte zunächst der Dollar, als nach wie vorquantitativ wichtigste Reserve- und Transaktionswährung,Die Verschuldungsproblematik Griechenlands war danneine willkommene Gele genheit, um Wetten gegen denunliebsamen Währungskonkurrenten Euro auszulösen.

Kann eine Währung bei den heutigen Volumina

überhaupt gezielt unter Druck gesetzt werden?

Ja, wenn es gelingt, plausible Stories gegen «Konkurrenten»zu finden. Und in diesem Fall war dieStaatsverschuldung eine plausible Story.Mitstreiter waren schnell gefunden.

Die unterschiedliche Wirtschaftskraft

der EU-Staaten ist eine Tatsache und

die Einheitswährung verunmöglicht

z.B. Griechenland, mit einer Abwer-

tung die Exporte in den Euro-Raum zu

fördern. Vielleicht wären ein Süd- und

ein Nord-Euro doch realistischer?

Nein. Damit wäre niemandem gedient.Wenn ein Land aufgrund seiner Staats-verschuldung aussteigen wollte, würden

die in Euro gemachten Schulden weiter bestehen. Die«neue» Währung Griechenlands würde sich sofort abwer-ten und die Probleme noch grösser werden lassen. Auf deranderen Seite würde sich die Währung in den Länder imNorden aufwerten und zu Problemen führen, wie sie dieSchweiz momentan mit dem Franken hat, aber in einemnoch grösseren Ausmass. Können die mit einer hohenStaatsverschuldung konfrontierten Mitgliedsländer derEWWU ihre strukturellen Defizite nicht rasch genugabbauen, sind Umschuldungen wohl unvermeidlich, sobalddie im Gang befindliche Rekapitalsie rung der davon betrof-fenen Finanzinstitute einen solchen Gläubigerverzicht wie-der gestattet.

Sie erwähnen die enorme Überschuldung einzelner

US-Staaten, ohne dass jemand von einer Fehl -

konstruktion «Dollar» spreche. Kann man die US-

Staaten wirklich mit den EU-Ländern ver gleichen?

Griechenland hat einen sehr kleinen Anteil am BIP der Euro-zone, nicht einmal 2%. Der Gliedstaat Kali fornien, der mas-siver verschuldet ist als Griechenland, hat einen erheblichgrösseren Einfluss auf das BIP der USA, als es Griechenlandauf die wirtschaftliche Entwicklung der EU hat.

Steht uns eine Dollarkrise bevor?

Was heisst Krise? Krise ist ein vager Begriff, der von unse-rer Vorstellung von Normalität abhängt. Tendentiell rechneich mit einer anhaltenden Abwertung des Dollars gegen-über dem Euro. Diese Abwer tung wird aber nicht ausrei-chen, um das Leistungsbilanzdefizit der USA zu beseitigen.Selbst wenn in den USA der Wille bestehen würde, dieUnternehmen mehrheitlich international wieder wettbe-werbsfä hig zu machen und die Infrastruktur in Stand zubringen, selbst dann dürfte es Jahre dauern, bis das Leis-tungsbilanzdefizit deutlich zurückgeht. Ein weiterer Kurs-verfall des Dollars ist deshalb unausweich lich. Diese aufökonomische Faktoren zurückzuführende Entwicklungsollte man jedoch nicht als Dollar-Krise bezeichnen.

Die meisten Finanz-Analysten sind überzeugt, dass die

Nichtbeachtung des Wachstums- und

Stabilitätspakts (Maastrich-Kriterien)

den Euro auf Tauchfahrt brachte. Nun

hat man einen riesigen Rettungsschirm

aufgespannt. Sollte man nicht diese Kri-

terien lockern und dann mit einer abso-

luten «No-Bail-Out»-Klausel die Länder

zur Einhaltung verpflichten?

Die Maastrich-Kriterien, die bezüglichHaushaltsdefizit und SchuldenstandSchwellenwerte von 3% bzw. 60% des BIPvorsehen sowie eine Ausnahmeklausel bei«ausdrücklichen Gründen» beinhalten,sind bereits locker. Eine weitere Lockerung

20 l Nr. 3 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

IM GESPRÄCH MIT DEM KONJUNKTUREXPERTEN PROF. BERND SCHIPS

«Was heisst Krise?»Die EU, und mit ihr der EURO, durchleben wirtschaftlich turbulente Zeiten,

und auch die Zukunft des Dollars bleibt ungewiss. Die UZ sprach mit Bernd Schips

über den wieder erstarkenden EURO und über weitere Tendenzen in der

weltwirt schaftlichen Entwicklung.

ZUR PERSONProf. Bernd Schips ist For-schungsdozent an der Fach-hochschule St. Gallen (FHS).Von 1993 – 2005 lei tete er dieKonjunkturforschungsstelle(KOF) an der ETH Zürich. Ergehört zu den angesehenstenWirt schaftsanalysten derSchweiz.

«Über die

Zukunft des

Euro entscheiden

nicht die

Regierungs chefs,

sondern die EZB»

Page 21: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 21WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

Bora verschicken. Nein im Ernst, kurz- bis mittelfristigeWechselkursprognosen sind praktisch nicht möglich. Waswir aber wissen ist, dass der Franken sich gegenüber demEuro wie der abschwächen wird. Die Zinsdifferenz und dieKaufkraftparitäten sprechen jedenfalls dafür.

Glauben Sie, dass die EURO-Buchverluste der Natio-

nalbank mittelfristig abgebaut werden kön nen?

Sicher, die heutigen Verluste werden nicht dauerhaft sein.Das Problem ist, dass die Verluste der Natio nalbank, dieüber die Ausschüttungen entscheiden, aus den für Unter-nehmen konzipierten Rechnungslegungsvorschriften resul-tieren. Das ist Unfug. Die SNB hat Währungsreserven inForm von zinstragenden Titeln. Was die SNB ausschüttenkann und soll: Die Erträge auf die Währungsreserven minusdem Betriebsaufwand und abzüglich eines weiteren Betrags,um so für die Aufrechterhaltung der Relation der Währuns-reserven und dem nominalen BIP zu sorgen.

Sind Sie der Meinung, dass der Staat die Aufgabe hat in

Krisenzeiten aktiv zu werden?

Das halte ich grundsätzlich für richtig. Zu beachten ist aberauch die Frage nach den jeweils zu wählenden diskretio-nären Massnahmen. Es ist ein Unterschied, ob der Staat inKonsumausgaben oder in Infrastruktur investiert. Im Falleder USA wäre es z.B. klug gewesen, hätte sie vor allem indie Infrastruktur investiert, wie es ursprünglich von derObama-Adminstration auch beabsich tigt war.

würde der Willkür Tür und Tor öffnen, ich denke da an Län-der wie zum Beispiel Italien oder Belgien. Entscheidendist vielmehr, dass die vorgesehenen Sanktionsmecha nis-men wirklich durchgesetzt werden. Deutschland und Frank-reich haben den Pakt verletzt, Sanktionen gab es keine. Daswar ein Fehler. Dass die «No-Bail-Out»-Klausel nicht mehrglaubhaft ist, stimmt streng genommen nicht. Die Rettungvon Griechenland war vor allem nötig, um das noch ange-schlage ne Finanzsystem in den EWWU-Mitgliedsländernnicht erneut in Schwierigkeiten zu bringen.

Psychologisch trägt ein Rettungsschirm doch eher zur

Verunsicherung der Gläubiger bei, be weist er doch nur

zu deutlich, wie tief die (möglichen) Haushalts-Löcher

sind?

Nach der ad-hoc Hilfe für Griechenland hat man mit dem Ret-tungsschirm einen Rettungs-Mechanismus entwickelt, derbisher lediglich im Fall von Irland angewandt wurde. Ein sol-cher Rettungsschirm ist – zu sammen mit der «No-Bail-Out»-Klausel – notwendig. Er stellt jedoch nur eine Übergangslö-sung dar. Das Ziel ist ein gesamteuropäischer Stabilitätsme-chanismus für Krisensituationen, der gleichzeitig strengeSanktionsmechanismen bei Nicht-Einhaltung vorsieht.

Nehmen wir mal an, der EURO stabilisiert sich dauer-

haft. Ist die nächste EURO-Krise vorpro grammiert?

Wenn ich wüsste, wie die Kurse in sechs Monaten sind, dannwäre ich nicht hier, sondern würde An sichtskarten aus Bora

«Tendentiell

rechne ich

mit einer

anhaltenden

Ab wertung des

Dollars gegen-

über dem Euro»

«Was wir aber wissen ist, dass der Franken sich gegenüber dem Euro wieder abschwächen wird.» Foto: Keystone

Page 22: UnternehmerZeitung 03/2011

22 l Nr. 3 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

TEXT STEFFEN KLATT

Die Frage ist legitim: Wie kann die Schweiz ihre Souverä-nität sichern und ein Maximum an Selbstbestimmung errei-chen? So einfach die Frage ist, so schwierig die Antwort.Für SVP und «Weltwoche» ist der Fall klar. Je weniger ver-tragliche Bindung an die EU, desto souveräner ist dieSchweiz. Weg mit Schengen, weg mit der Personenfreizü-gigkeit. Falls die EU dann alle bilateralen Abkommen desersten Pakets kündigt – was solls. Es gibt ja noch das Frei-handelsabkommen von 1972. Stimmt. Nur: Das heisst nichtzwingend mehr Selbstbestimmung. Eher sogar mehr Fremd-bestimmung.

Macht des Faktischen Da ist zum einen die Macht des Faktischen. SchweizerUnternehmen wollen ihre Produkte in der EU verkaufen,Schweizer Konsumenten günstig einkaufen. Daher müssenProduktvorschriften denen des wichtigsten Handelspart-ners angepasst werden. Der «autonome Nachvollzug» gehtso weit, dass Schweizer Verordnungen explizit auf Rechts-dokumente der EU verweisen, wie bei den Energieeffizienz-vorschriften für Elektrogeräte.

Diese Macht des Faktischen gilt auch ausserhalb von Pro-duktvorschriften. 1978 lehnten die Bürger die Sommerzeitab, drei Jahre später wurde sie dennoch eingeführt.

Die Macht des Faktischen gilt auch in Kernbereichen derSouveränität. So muss die Nationalbank mit der Anhebungder Zinsen auf die Eurozone warten, um den Aufwertungs-druck für den Franken nicht zu erhöhen.

Auf guten Willen angewiesenDa ist zum anderen die Macht des Juristischen. Wenn dieSchweiz nur ein Freihandelsabkommen hat, ist sie für Brüs-sel ein normales Drittland. Brüssel wendet einheitlicheRegeln für alle an. Beispiel 24-Stunden-Regel am Zoll: Inder Terrorangst nach 2001 hat die EU ihre Meldepflichtenverschärft. Für einen Exporteur in Südafrika ist das keinProblem, für einen Basler sehr wohl.

Das führt zur Macht des Politischen: Die Schweiz hat2009 mit der EU ein Abkommen geschlossen, das die 24-Stunden-Regel entschärft. Dazu braucht es den guten Wil-len beider Seiten. Was passiert, wenn dieser fehlt, zeigt Ita-lien. Dort hat Finanzminister Giulio Tremonti für Firmen,

die mit der Schweiz geschäften, diskriminierende Sonder-vorschriften erlassen.

Bilaterale bestätigen SouveränitätGegen solche Willkür (man kann auch sagen: gegen dieFremdbestimmung durch neidische Mitbewerber) helfenAbkommen. Genau das war der Sinn der bilateralen Abkom-men. Sie waren zudem eine glänzende Bestätigung der Sou-veränität der Schweiz. Sie hat mit der grossen EU auf Augen-höhe verhandelt. Hinterher wurden die Abkommen vomVolk abgesegnet.

Allerdings sind Schweizer Unternehmen weiter vomguten Willen abhängig. So können deutsche Unternehmenvor Gericht klagen, wenn sie sich in einem EU-Land dis-kriminiert fühlen. Schweizer Unternehmen können sichnur beim Bund beschweren, der das in einem der Gemisch-ten Ausschüsse mit der EU ansprechen kann. Diese kann,muss aber nicht Abhilfe schaffen.

EWR bietet MitspracheAuch bei den bilateralen Abkommen übernimmt dieSchweiz EU-Recht, ohne es beeinflussen zu können. Das istbereits im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) anders.Die EWR-Länder arbeiten bei der Vorbereitung der siebetreffenden Gesetzgebung durch die EU-Kommission mit.Auch im EU-Ministerrat dürfen sie mitreden, aber nicht mit-entscheiden. Das tut in der Regel nicht weh, weil dort meistim Konsens entschieden wird. Im EU-Parlament dagegenhaben sie keine Abgeordneten. Das bereitet den EWR-Län-dern denn auch Bauchschmerzen.

Für die Unternehmen bietet die EWR-Mitgliedschaftjedoch mehr Rechtssicherheit. Sie können in EU-Ländern

ZWISCHEN SOUVERÄNITÄT UND REALPOLITIK

Auf der Suchenach dem richtigen Mass

SWISSCLEANTECH WAGT SICH AN DIEEUROPAPOLITIKVor gut einem Jahr ist swisscleantech gegründet worden, der Ver-band nachhaltig orientierter Unternehmen. Inzwischen hat er 200Mitglieder, seine Stimme wird in Bern gehört. Doch grosse Teile derfür Schweizer Unternehmen relevanten Gesetzgebung werden inBrüssel gemacht. swisscleantech will daher seine Mitglieder befra-gen, ob er sich für ein grösseres Gewicht der Schweiz in Europaeinsetzen soll. stk.

Die Schweiz will in der Europapolitik ihre Souveränität bewahren. Keine leichte

Aufgabe. Denn Selbstbestimmung ist das Ergebnis von juristischen, politischen und

wirtschaftlichen Faktoren. Nicht überall, wo «Souveränität» draufsteht, ist auch

Souveränität drin.

Page 23: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 23WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

bis zum EU-Gerichtshof gehen wie Unternehmen aus EU-Ländern auch.

Teilnahme am PolitbasarEchtes Mitentscheidungsrecht hätte die Schweiz heute nurals EU-Mitglied. Träte sie bei, erhielte sie im EU-Minister-rat ähnlich viele Stimmen wie Österreich, 10 von 345. ImEU-Parlament könnte die Schweiz mit 17 von 736 Abgeord-neten rechnen. Sie könnte ausserdem mit einem Sitz in derEU-Kommission rechnen, welche faktisch die Regierungder EU bildet.

Wichtiger als das formale Gewicht wäre aber die Teil-nahme am EU-internen «Politbasar». Da kein Land alleineine Mehrheit hat, muss jedes Koalitionen bilden. Das kannquer durch alle Themen gehen. Fischfangquoten gegenAgrarzahlungen, Regionalhilfe gegen Steuerrecht, Maschi-nenbaurichtlinie gegen Gemeinschaftspatent – der Phanta-sie der EU-Diplomaten sind keine Grenzen gesetzt, wennsie die Interessen ihrer Länder durchsetzen sollen.

Wichtig ist auch das diplomatische Geschick. Luxem-burg, kleiner als der Aargau, hat seinen Einfluss lange ausder Vermittlung zwischen seinen gegensätzlichen Nach-barn Deutschland und Frankreich gezogen.

Volksrechte eingeschränktWas EU-Ministerrat und EU-Parlament einmal beschlossenhaben, gilt in der ganzen EU. Die Mitgliedsstaaten setzendas nur noch in nationales Recht um. In repräsentativenDemokratien ist das kein Problem. In einer direkten Demo-kratie wäre es eines. Viele nationale Umsetzungen vonGemeinschaftsrecht wären referendumsfähig. Das Volkhätte aber nur noch die Wahl zwischen Ja und einem Nein,das der Schweiz ein EU-Vertragsverletzungsverfahren ein-handeln würde. Damit wären die Volksrechte einge-schränkt, wie der Bundesrat in seinem Europabericht 2006feststellt. Allerdings ist das für die Schweiz nicht neu: AuchBundesgesetze müssen teilweise in kantonales Recht über-führt werden. So hat St. Gallen am letzten Abstimmungs-sonntag dem Gesetz über die Pflegefinanzierung zuge-stimmt. Hätte der Kanton es abgelehnt, hätte er es in eineranderen Form trotzdem einführen müssen.

Einfache Antworten helfen nichtUnabhängig davon, in welcher vertraglichen Beziehung dieSchweiz zu Europa steht, ist sie nur dann wirklich souve-rän, wenn sie sich einigermassen europakompatibel ver-hält. Eine Initiative, die sich mit den in Europa geltendenRegeln nicht verträgt, lässt sich nicht umsetzen. Das zeigtdie Verwahrungsinitiative. Ein Referendum, das den Gepflo-genheiten Europas nicht entspricht, hat keine Wirkung. Daszeigt die Sommerzeit. Einfache Antworten helfen dahernicht, die Souveränität der Schweiz zu sichern. Ein Kon-frontationskurs gegen den Rest Europas noch weniger.Fo

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Page 24: UnternehmerZeitung 03/2011

24 l Nr. 3 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

TEXT BERNHARD HAGEN

«Das ist ein Zuwachs von 35 Prozent und 3,2 MilliardenSchweizer Franken im Jahresvergleich. Damit trägt Chinavon allen Märkten am meisten zum Schweizer Export-wachstum bei, denn in keinem anderen Land konnten ver-gleichbare Erfolge erzielt werden. Zudem wuchsen dieExporte nach China dreimal so stark wie die Ausfuhren indie anderen BRIC Märkte zusammen», analysiert NicolasMusy, Managing Director der Nonprofit-Organisation SwissCenter Shanghai (SCS). Zum Vergleich: 2010 konntenSchweizer Exporteure ein Wachstum von 2,4 MilliardenSchweizer Franken nach Deutschland und 1,8 MilliardenSchweizer Franken in die USA verbuchen. «Die Ausfuh-ren in die EU stiegen um 3,6 Prozent. Die Exporte nachChina wuchsen zehnmal schneller», berichtet Musy.

Mit 50 Mitgliedern ist das Swiss Center Shanghai bei wei-tem der grösste Cluster von Schweizer Unternehmen inAsien. Das SCS unterstützt Schweizer Firmen beim Markt-eintritt und im erfolgreichen China-Geschäft mit Büro- undWerkstattflächen, juristischer Beratung, Government Rela-tions, operativem Controlling und einem breiten Experten-Netzwerk. Die Nonprofit-Organisation ermöglicht esSchweizer Firmen, den Betrieb in China mit einem mini-malen jährlichen Kostenaufwand aufzunehmen – vergleich-bar mit den Ausgaben für einen Angestellten in der Schweiz.

Maschinen-, Präzisions- und Uhrenfirmen profitierenZwei Sektoren sind die Triebfedern des Schweizer Export-Aufschwungs nach China (inkl. Hongkong): Ausfuhren derMaschinenbranche sowie der Industrie für Uhren- und Prä-zisionsinstrumente machen zusammen drei Viertel allerChina-Exporte aus. Uhren, Präzisionsinstrumente undBijouterie im Wert von 5,8 Milliarden Schweizer Frankenwurden im Jahr 2010 exportiert – ein Plus von 45 Prozentim Jahresvergleich. Maschinenausfuhren wuchsen um 46Prozent – zehnmal schneller als in die EU – auf 3,5 Milliar-den Schweizer Franken.

Das Swiss Center Shanghai unterstützt vor allem Firmenaus der Maschinenindustrie und Produzenten von Indus-trieanlagen. Das SCS Maschinencenter gibt diesen Unter-nehmen nicht nur die Möglichkeit, ihre Produkte für denchinesischen Markt anzupassen, sondern bietet auch Platzfür die Ausbildung von Mitarbeitern und den Kunden -service.

Handelsbilanzüberschuss schafft Jobs in der SchweizDer rasant wachsende chinesische Markt importiert bereits6,4 Prozent aller exportierten Schweizer Produkte. Ebensobeachtlich: Als eines von sehr wenigen Ländern erwirtschaf-tet die Schweiz regelmässig einen Handelsbilanzüberschussmit China. 2010 lag dieser Überschuss mit China (inkl. Hongkong) bei 5,5 Milliarden Schweizer Franken. «Ein Vergleich mit dem gesamten Schweizer Handelsbilanz -überschuss von 19,4 Milliarden Schweizer Franken zeigt,wie wichtig der chinesische Markt bereits ist», sagt Musy.

CHINAS AUFSCHWUNG

Der Schweizer WirtschaftsmotorDie Schweizer Exporteure blicken immer stärker nach Osten: Laut aktuellen Zahlen der Eidgenössischen

Zollverwaltung haben Schweizer Firmen 2010 Waren im Wert von 12,4 Milliarden Schweizer Franken

nach China und Hongkong exportiert.  

3,2 Milliarden CHF wurden 2010 im chinesischen Markt (inkl. Hongkong) zusätz-lich erwirtschaftet: Damit trägt China von allen Märkten am meisten zum Schwei-zer Exportwachstum bei. (Quelle: EZV)

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SCHWEIZER EXPORTWACHSTUM 2010 (In Millionen Schweizer Franken nach Ländern)

Page 25: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 25WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

«Wir können davon ausgehen, dass das Schweizer Export-wachstum nach China im Jahr 2010 zwischen 10 000 und15 000 Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung in derSchweiz geschaffen hat – das ist für die meisten EU-Staa-ten und die USA nicht der Fall.»

Chinesische Unternehmen entdecken die Schweiz«Aber es sind nicht nur die Exporte nach China, die demSchweizer Arbeitsmarkt neue Impulse geben», ergänzt SCS-Geschäftsführer Zhen Xiao. «Chinesische Unternehmenbeginnen damit, in der Schweiz zu investieren und hierdirekt Jobs zu schaffen.» Deswegen ist das Swiss CenterShanghai seit kurzem aktiv damit beschäftigt, chinesischeUnternehmen, die sich für den eidgenössischen Markt interessieren, auf dem Weg in die Schweiz zu unterstützen.Xiao: «Bislang haben cirka 40 chinesische Unternehmenin die Schweiz expandiert und dadurch zahlreiche spezialisierte Jobs geschaffen. Zum Beispiel hat das inno-vative Solar-Unternehmen Suntech Power – das drittgrössteSolar-Unternehmen der Welt und der weltweit grösste Produzent von kristallinen Silikon-Photovoltaik-Modulen

SCHWEIZER EXPORTVOLUMEN NACH CHINA

Dieses wuchs 2010 um 3,2 Milliarden Schweizer Franken (inkl. Hongkong) –mehr als in jedem anderen Markt. Die Ausfuhren nach China stiegen zehnmalschneller als Exporte in die EU. Unternehmen der Uhren-, der Präszisions- undMaschinenindustrie profitieren am meisten vom Boom. Der Handelsbilanzüber-schuss von 5,5 Milliarden Schweizer Franken schafft Arbeitsplätze mit hoher Wert-schöpfung in der Schweiz. Chinesische Unternehmen investieren mit Hilfe desSwiss Center Shanghai in der Schweiz.

Schweizer Exporte nach China wachsen rasant. Zusammen mit Hongkong hatChina im Jahr 2010 Schweizer Waren im Wert von 12,4 Milliarden CHF impor-tiert. Das entspricht mehr als einer Verdoppelung in zehn Jahren.

(Zahlen 2000– 2005: Schweizer Botschaft in China, Zahlen für 2006-2010: EZV).

Schweizer Unternehmen der Maschinen-, Uhren-, Präzisionsinstrumente-, undChemieindustrie sind die Hauptprofiteure von Chinas Boom. (Quelle EZV)

Das Swiss Center Shanghai ist der grösste Cluster von Schweizer Firmen in China. Die Nonprofit-Organisation unterstützt den Markt-eintritt und das Wachstum von Schweizer Unternehmen in Fernost.

Uhren & Bijouterie

Präzisionsinstrumente

Maschinen

Chemikalien

Rest

14 %

29 %

5%

42%

10 %

SCHWEIZER EXPORTE NACH CHINA UND HONGKONG(2010, nach Sektoren, in Mio. CHF)

ENTWICKLUNG VON SCHWEIZER EXPORTEN(Nach Hongkong und China, 2000-2010, in Mio. CHF)

– eine Niederlassung in Schaffhausen gegründet, ebensowie die zwei Telekommunikations-Riesen Huawei und ZTEin Bern.»

Ausblick für 2011: weiteres Wachstum erwartetSchweizer Firmen können auch 2011 und in den kommen-den Jahren von der boomenden chinesischen Wirtschaftprofitieren. Musy: «Die Analysten erwarten, dass der chi-nesische Markt in der kommenden Dekade pro Jahr umdurchschnittlich neun Prozent wächst». Vor allem Unter-nehmen aus den Bereichen Präzisionsapparate, Maschinenund Uhren können ihren Absatz steigern, wenn sie über dierichtige Strategie, ausreichendes China Know-how und andie lokalen Bedürfnisse angepasste Produkte verfügen. DieWirtschaftsdaten zeigen es deutlich: Schweizer Firmenhaben die Chance, ihre Geschäfte in China weiter vor -anzutreiben. Der Markt ist umkämpft und hat seine Beson-derheiten. Aber mit zehn Jahren an Erfahrung und einemumfangreichen Netzwerk an Experten kann das Swiss Center Shanghai die notwendige Unterstützung bieten undso Risiken minimieren.»

Grafiken: zVg / Fotos: Bilderbox.de / zVg

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ChinaHongkong

Page 26: UnternehmerZeitung 03/2011

26 l Nr. 3 l 2011UZ l GELD

TEXT HEINRICH FLÜCKIGER UND SEBASTIAN SCHMUKI

Zum Ausgleich von Wertschwankungen auf der Aktivseitesowie zur Gewährleistung einer bestimmten Verzinsungder Verpflichtungen werden auf der Passivseite der kauf-männischen Bilanz Wertschwankungsreserven gebildet.Die Zielgrösse der Wertschwankungsreserve wird durchden Stiftungsrat festgelegt und normalerweise jährlich über-prüft. Für die Berechnung der erforderlichen Wertschwan-kungsreserve für Anlagerisiken werden nicht nur die Per-formance-Charakteristik (erwartete Rendite und erwartetesRisiko) der Aktiven, sondern im Sinne einer gesamtheitli-chen Betrachtung auch die Vorsorgeverpflichtungen inForm der minimal erforderlichen Sollrendite berücksich-tigt. Bei einem positiven Jahresergebnis wird der Ertrag ausder Anlage des Stiftungsvermögens zum Aufbau der Reservebis zu ihrem aktuellen Zielwert verwendet. Ein negativesJahresergebnis ist soweit möglich der Wertschwankungs-reserve zu belasten.

Die Berechnung der Zielgrösse der Wertschwankungs-reserve erfolgt in der Praxis am häufigsten anhand einer,der Risikofähigkeit und Risikobereitschaft der Pensions-kasse Rechnung tragenden, finanzökonomischen Methode

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Häufigkeit Dichte N (0.22%, 1.58%)

VERTEILUNG DER MONATSRENDITE (Grafik 1)

mit dem Value at Risk (VaR) als Risikomass. Dabei wirdsichergestellt, dass das Risiko in eine Unterdeckung zu kom-men mit einem vorgegebenen Sicherheitsniveau vermie-den wird. Die Berechnungen wurden am Beispiel einerrepräsentativen Musterpensionskasse mit 35% Aktien, 30%Obligationen, 20% Immobilien, 10% Liquidität und 5%Hypotheken durchgeführt. Wir streben für diese Pensions-kasse ein Sicherheitsniveau von 99% (übliche Werte liegenzwischen 97.5% und 99%) über einen Anlagehorizont voneinem Jahr an. Mit dieser Vorgabe kann davon ausgegan-gen werden, dass in 99 von 100 Jahren keine Unterdeckungauftreten sollte.

Mangelhafte Risikomessmethode Die klassische VaR-Methode beruht auf der Annahme nor-mal verteilter Renditen. Wie die Grafik 1 zur Verteilungder Monatsrenditen der Musterpensionskasse für die letz-ten 10 Jahre zeigt, ist die Normalverteilung (grau) aber nureine grobe Annäherung der historischen Kapitalerträge(hellblau), welche die tatsächlich beobachteten Rendite-ausreisser (sogenannte, «fat tails» oder sehr hohe positiveoder negative Renditen, rote Balken) nur ungenügendberücksichtigt. Diese Diskrepanz erhöht sich mit zuneh-

Page 27: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 27GELD l UZ

Zeitraum Erforderliche Wertschwankungsreserve

01.09.2000 bis 31.03.2003 29.3%01.04.2006 bis 30.06.2006 3.1%01.06.2007 bis 28.02.2009 (Finanzkrise 2008) 31.0%

Die Tabelle zeigt, dass die Musterpensionskasse währendder Finanzkrise 2008 eine erforderliche Wertschwankungs-reserve von 31% benötigt hätte, um mit der aktuellen Anla-gestrategie nicht in Unterdeckung zu kommen.

Wie aus Grafik 2 hervorgeht, waren die Rezessions-Zyklen der letzten 10 Jahre nicht länger als 32 Monate. Ausgehend vom aktuellen Startdeckungsgrad der Muster-Pensionskasse von 101%, können wir uns durch Abbildungaller 32-Monate-Entwicklungen der letzten 10 Jahre (siehe Grafik 3) ein zuverlässiges Bild der historischen Anlage -risiken machen und somit verschiedene Risikomodelle testen. In Türkis sind die entsprechenden Sicherheitsni-veaus (99%) aufgetragen, wobei die Sicherheitsniveausgemäss Cornish Fisher-Methode «gestrichelt» und gemässklassischer VaR-Methode durchgezogen sind. In Violett sindzum Vergleich die historischen 99% Sicherheitsniveaus aufgetragen und in Grün der Median (50% oberhalb und50% unterhalb) der beobachteten Entwicklungen (sieheGrafik 3 ).

Auch hier stellt man fest, dass die historischen Sicher-heitsniveaus die Sicherheitsniveaus gemäss klassischerVaR-Methode zeitweise überschreiten (roter Kreis). Dieshätte zur Konsequenz, dass die historischen Anlagerisikenvom klassischen VaR tendenziell unterschätzt wurden. DieSicherheitsniveaus gemäss Cornish Fisher (gestrichelteLinie in Türkis) sind dagegen konservativer und unter-schreiten die historischen Sicherheitsniveaus (gestrichelteLinie in Violett) für keinen der betrachteten Zeithorizonte.Vor allem kontraktive Konjunkturzyklen, welche länger alsein Jahr dauerten, wurden durch den klassischen VaR nurungenügend abgebildet. Dies lässt den Schluss zu, dass derCornish Fisher VaR die historischen Anlagerisiken der letz-ten 10 Jahre besser erfasst als der klassische VaR.

Betrachtet man die Zielgrösse der Wertschwankungs-reserve in % der Vorsorgeverpflichtungen für die Muster-pensionskasse, berechnet nach den beiden Methoden klassischer VaR und Cornish Fisher-VaR für einen An -lagehorizont von einem und zwei Jahren, ergeben sich folgende Daten:

Wertschwankungsreservemit Sicherheitsniveau = 99% 1 Jahr 2 JahreKlassischer VaR 16.8% 25.4%Cornish Fisher VaR 20.5% 31.4%

FazitDie Unterschiede in der Höhe der Zielgrösse der Wert-schwankungsreserve nach den beiden Methoden sind deut-lich. Wie bei den historischen Betrachtungen ersichtlichwird, werden die historischen Risiken durch den klassi-schen VaR unterschätzt. Wir empfehlen, für die Ermittlungder Zielgrösse der Wertschwankungsreserve den CornishFisher-VaR anstelle des klassischen VaR als Risikomass zuverwenden, weil dadurch die zugrunde liegenden Berech-nungsparameter näher an der Wirklichkeit festgelegt wer-den können. Die Annahme von normalverteilten Renditenscheint uns zu restriktiv zu sein.

Die Höhe der Zielgrösseder Wertschwankungs -reserve variiert ja nachMessmethode.

Foto: Bilderbox.de /Grafiken:zVg

mendem Aktienanteil und sollte bei der Berechnung derZielgrösse der Wertschwankungsreserve berücksichtigtwerden (siehe Grafik 1).

Die Cornish Fisher-Adjustierung nach E. A. Cornish undR. A. Fisher ist eine erweiterte Berechnungsmethode zurBestimmung des Sicherheitsniveaus gemäss klassischemVaR. Zusätzlich zu Erwartungswert und Schwankungs-breite (Standardabweichung) werden bei dieser Methodeauch die Faktoren Schiefe und Wölbung (Exzess) einer Ver-teilung berücksichtigt, welche für eine Normalverteilungbeide gleich Null sind.

Anhand historischer Phasen mit negativen Renditeaus-reissern lassen sich verschiedene Berechnungsverfahrenfür die Zielgrösse der Wertschwankungsreserve plausibili-sieren. Dabei wird überprüft, ob die berechneten Werte inder Vergangenheit ausgereicht hätten, um eine Unterde-ckung zu vermeiden.

Grafik 2 zeigt den historischen Renditeverlauf der Mus-terpensionskasse seit Januar 2000 (rote Linie). Die Histo-rie widerspiegelt den für Finanzmärkte typischen zykli-schen Verlauf. Die blauen Linien markieren Start- undEndpunkte folgender besonders ausgeprägter Konjunktur-phasen.

60%

80%

100%

120%

140%

160%

180%

20102009200820072006200520042003200220012000

Kum

ulie

rte

Rend

ite [%

]

31.0

8.00

31.0

3.03

31.0

3.06

30.0

6.06

31.0

5.07

28.0

2.09

Scheitelpunkte Vermögensallokation per 31.12. 2010

70%

80%

90%

100%

110%

120%

130%

302520151050

Monate

Dec

kung

sgra

d

HISTORISCHER RENDITEVERLAUF (Grafik 2)

HISTORISCHE DECKUNGSGRAD-ENTWICKLUNGEN (Grafik 3)

DIE AUTOREN

Heinrich Flückiger und Sebastian

Schmuki sind Pensions kassen -

berater bei Swisscanto.

Page 28: UnternehmerZeitung 03/2011

Das letzte Ereignis, welches die Bedeutungdes Schweizer Franken als«sicherer Hafen» im globa-len Devisenmarkt signifi-kant stärkte, war der11. September 2001. Dieseeine Terrorattacke auf dieUSA hat die Latte hochgesetzt für alle Investoren,die sich gewohnt waren,Gelder aufgrund von geopolitischen Unsicher-heiten von der einen zuranderen Währung zutransferieren. Der Grund: Nach 9/11haben Ereignisse, die denFrankenkurs zuvor massivbeeinflusst hatten, ihreWirkung weitgehend ver-loren. Die Rede ist vonBombenattentaten inRegierungsgebäuden,Zügen oder an Flughäfen.

Eine neue Qualität habendie Unruhen in der arabi-schen Welt. Sie haben inTunesien die Regierunggestürzt und auf Ägyptensowie weitere Staatenübergegriffen. Einer gan-zen Weltregion, die reichan Erdöl und anderenBodenschätzen ist, drohtdie Destabili sierung. Nachdem Untergang des Muba-rak-Regimes – falls ähnli-che Szenarien in weiterenarabischen Staaten eintre-ten – könnten muslimi-sche Extremisten plötzlichmehr Macht erhalten. Dieswürde das angespannteVerhältnis zwischen derarabischen Welt und Israelweiter belasten. Dieskönnte zu Kriegen führen,welche die Erdölförderungbehindern und massive

Preisanstiege mit sichbringen könnten. DerÖlpreis erklimmt bereitsjetzt Höchstwerte. Es drohteine Inflation, die denaktuellen Wirtschaftsauf-schwung auch in der west-lichen Welt abrupt been-den könnte. Selbst wennsich die Unruhen in Ägyp-ten wieder legen und esnur zu moderaten politi-schen Anpassungen kom-men sollte, bleibt das ira-nische Atomprogramm einernsthaftes Risiko für dieÖlförderung in der ganzenRegion.

Die unsichere politischeLage in Nordafrika, Ägyp-ten und dem MittlerenOsten, dazu der Risikofak-tor Iran, dürften Investo-ren kurz- und mittelfristig

wieder zum SchweizerFranken treiben – ganzähnlich wie nach 9/11.

Weitere Faktoren sprechenfür eine Etablierung derSchweizer Währung als«sicherer Hafen» im globalen Devisenmarkt:Zum Beispiel die nichtausgestandene Währungs-und Schuldenkrise inEuropa, die schwächelndeUS-Wirtschaft sowie diekonstant sinkendenRatings für einst starkeIndustrienationen wieJapan. Alles Entwicklun-gen, die den Franken fürInvestoren enorm attraktivmachen.

28 l Nr. 3 l 2011UZ l GELD

TIFFANY BURK

Die Autorin ist

Analystin bei

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Veranstalter Gesundheitsförderung Schweiz in Kooperation mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO und der Suva

Patronat Kanton St. Gallen – Volkswirtschaftsdepartement des Kantons St. Gallen | Universität St. Gallen | Forum BGM Ostschweiz

Tagungspartner und UnterstützerSchweizerischer Verband für Betriebliche Gesundheitsförderung SVBGF | Schweizerische Gesellschaft für Arbeits- und Organisationspsychologie SGAOP | Suva | EKAS – Eidg. Koordinationskommission für Arbeitssicherheit | Die Schweizerische Post | santésuisse | Swiss Re | Helsana Versicherungen AG | SWICA Gesundheitsorganisation | Vivit Gesundheits AG | Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG | Bundesamt für Gesundheit BAG | Dachverband der Fachgesell-schaften für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz suissepro | bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung | FSP Föderation Schweizer PsychologInnen

Detailprogramm und Anmeldung: www.gesundheitsfoerderung.ch/tagung

Stress und Arbeit: Die aktuellen Herausforderungen

Nationale Tagung für betriebliche Gesundheitsförderung 2011, Mittwoch, 7. September 2011, Universität St. Gallen

Stress und ArbeitDas Thema Stress gehört heute zu den grossen Herausforderungen der modernen Arbeitswelt. Die Tagung geht dieser Problematik auf den Grund und bietet Lösungs-vorschläge an. Präsentiert werden Handlungsanleitungen, um die Ursachen von Stress am Arbeitsplatz zu finden und zu beseitigen. Es werden neue Ansätze zum Stress-Abbau sowie zur Förderung von Engagement und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz vorgestellt. Programme zur Stressprävention und -intervention werden aufgezeigt, deren Wirkung und öko nomischer Nutzen belegt sind. Beispiele aus Betrieben zeigen, worauf es in der Praxis ankommt. In Symposien gibt es zudem Gelegenheiten, Werkzeuge und Methoden kennenzulernen. Aus recht licher Sicht wird die Frage der Stresshaftung von Unternehmen erörtert.

Zielpublikum – Führungskräfte und Personalfachleute – Gesundheitsbeauftragte in Unternehmen, Spezialistinnen und Spezialisten

der Arbeitssicherheit – Vertreterinnen und Vertreter von öffentlichen Institutionen – Entscheidungsträger/-innen in Politik, Wirtschaft und Verwaltung

Tagungsgebühr CHF 300.– (EUR gemäss Tageskurs), inkl. Mittag essen, Pausen verpflegung und Tagungsmappe

in Kooperation mit

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VON TIFFANY BURK

EXPERTEN-TIPP: DER SCHWEIZER FRANKEN

«Sicherer Hafen» im Finanzchaos

Foto

: Bild

erb

ox.

de

Page 29: UnternehmerZeitung 03/2011

Nahrungsmittel werdenweltweit teurer. Die Preisefür Agrarrohstoffe sindinnerhalb eines Jahres umetwa 70% gestiegen. DieBevölkerungen in vielenSchwellen- und Entwick-lungsländern trifft diesbesonders hart. Dortmachen Lebensmittel biszu 50% des Warenkorbesaus, gegenüber 14% inEuropa.

Agrargüter verteuern sichseit dem letzten Sommer.Nach UNO-Angaben liegendie weltweiten Nahrungs-mittelpreise derzeit rund8% über dem bisherigenHöchststand vom Sommer2008 und rund 80% über

dem Durchschnitt der letz-ten zehn Jahre. Dieserrasante Preisanstieg wirdumso problematischer, jeniedriger das Pro-Kopf-Ein-kommen einer Volkswirt-schaft ist: Der Anteil desEinkommens, der für Nah-rungsmittel aufgewendetwerden muss, steigt.

Steigende Einkommen undein positives Bevölke-rungswachstum erhöhendie Nachfrage nach Nah-rungsmitteln. Mit steigen-dem Einkommen erhöhtsich zudem der Fleisch-konsum, der wiederumGetreide zur Viehaufzuchtbenötigt. In der Vergangen-heit wurde diese Nach-

frage durch höhere Erträgepro angebaute Flächeüberkompensiert. So sinddie relativen Preise vonNahrungsmitteln in denIndustriestaaten in derVergangenheit kontinuier-lich gefallen. Bei einzelnenProdukten, wie beispiels-weise Bioethanol, habenjedoch staatliche Produkti-ons-Fördermassnahmen zuVerwerfungen geführt.

Der Hauptgrund für diejüngsten Preisanstiegeliegt in der wetterbeding-ten Angebotsverknappung.Gemäss Schätzungen desamerikanischen Landwirt-schaftsministeriums wer-den im laufenden Jahrweltweit rund 2200 Mio.Tonnen Weizen, Mais undReis geerntet – das wären 2bis 3% weniger als im letz-ten Jahr. Gleichzeitig steigtdie weltweite Nachfrage,sodass die Lagerbeständesinken. Für Mais wurdenjüngst in den USA die

tiefsten Lagerbestände seit15 Jahren gemeldet.

Wir halten diesen Zustandjedoch für temporär underwarten für die nächstenMonate eine volatile Seit-wärtsbewegung. Die Dür-ren oder Waldbrände inRussland, den USA undChina verknappen das An-gebot lediglich vorüberge-hend. Die hohen Preise fürAgrargüter werden zu ei-ner Angebotsausweitungandernorts führen. Das li-mitiert das Preissteige-rungspotenzial. China hatbereits angekündigt, um-gerechnet 2 Mrd. US-Dol-lar für die Ausweitung derlandwirtschaftlichen Pro-duktion bereitzustellen.

l Nr. 3 l 2011 l 29GELD l UZ

DR. JÖRG ZEUNER

Der Autor ist

Chief Economist

der VP Bank

Gruppe in

Vaduz, Liechten-

stein. Dort leitet

er das Research

und die Produktselektion und

ist Vorsitzender des Anlage -

ausschusses.

[email protected]

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VON JÖRG ZEUNER

UZ-ANLAGETIPPS

Agrar-Rohstoffe–Wohin geht die Reise? Fo

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Page 30: UnternehmerZeitung 03/2011

30 l Nr. 3 l 2011UZ l KOMMUNIKATION

TEXT RUEDI STRICKER

Heute beschäftigt uns nicht mehr die Frage, ob sich der PCdurchsetzen wird, sondern ob sich Apple als Anbieter vonBusinesslösungen etablieren wird. Apple, 1997 nah amAbgrund, ist heute eine der erfolgreichsten Marketingma-schinen der Welt: Wenn wir heute aus dem Haus gehen, ver-gessen wir eher den Schlüsselbund oder die Geldbörse alsdas iPhone, und während der Meetings wird es nicht mehrausgeschaltet.

Apple ist aber nicht nur iPhone, sondern auch iMac. Diegrossen Bildschirme sind so beliebt, dass sie nicht mehr nurbei Grafikern auf dem Tisch stehen. Die Leute kaufen sichdiesen Bildschirm, weil sie ihn haben wollen. Und wennsie dann merken, dass ihre Programme vom PC darauf nichtlauffähig sind, installieren sie ein virtuelles Windows, umihre Programme trotzdem benützen zu können.

Warum verhalten sich Mensch so? Die einfachste Ant-wort lautet: Die Apple Story beweist auf der ganzen Liniedie Emotionalität von Kaufentscheiden. Wir wollen Gefühle,Farben, Musik, Spass. Und wenn wir das gefunden haben,rechtfertigen wir den heimlich bereits gefällten Entscheidmit rationalen Argumenten.

Die Situation in den KMUMassgebend für Investitionen in die Informatik sind imWesentlichen zwei Kräfte. Einerseits das Unternehmen mitder Führungsmannschaft, die versucht, Prozesse besserabzubilden und Kosten zu sparen. Typischerweise erhältalso der IT-Manager den Auftrag, ein System zu beschaffen,das die Anforderungen eines Pflichtenheftes erfüllt. AmSchluss der Einführung des neuen Systems erfolgt dann dieSchulung jener Leute, die damit arbeiten.

Auf der anderen Seite wirken Energien, die oft unter-schätzt werden: Der Mitarbeiter mit seinem persönlichen(und das in sehr wörtlichem Sinn) Gerät, das dank der zahl-losen Applikationen unverzichtbar geworden und in dertäglichen Arbeit zunehmend zum universalen human inter-face geworden ist. Da dieser Mitarbeiter andere Prioritä-ten als die Geschäftsleitung hat, treffen sich nun zwei Wel-ten in der Firma: Die etablierte Windows Plattform und die«junge» Apple Welt.

Die meisten Firmen lösen diese Konfrontation vorerstpragmatisch: Windows bleibt, Exchange ebenfalls. EinzelneArbeitsplätze haben iMacs, unter Umständen mit einer vir-tuellen Maschine windowsfähig gemacht, wenn auch umden Preis von Mehrkosten, schlechterer Performance unddem Risiko von grösseren Problemen beim Zugriff auf dieDrucker.

Angesichts der nach wie vor aktuellen Problematik mitViren und nicht zuletzt nach dem Erlebnis mit WindowsVista stellt sich vor allem für kleine Firmen jedoch auch dieFrage: Könnten wir alles mit Apple machen und auf Wind-ows verzichten? Gibt es eine Business Software, die unsereAnforderungen erfüllt? Die Antwort ist derzeit durchzo-

Da es webbasiert ist, entfallen Fragen des Standorts, derDatensicherung und der Installation. Es beinhaltet einekomfortable Adressverwaltung, Aktivitäten, Mail, Kalen-der und ein komplettes Dokumentenmanagement mit Voll-textsuche. Auch die Integration mit Office, Outlook undTelefonie mit Anruferkennung ist gelöst. Für das laufendeJahr plant das Unternehmen eine mobile Applikation fürden Zugriff via iPhone/Handy sowie die Synchronisationmit Mac-Kalender und Mac-Adressbuch. Gerade diese Syn-

AUF DER SUCHE NACH DER RICHTIGEN BUSINESS SOFTWARE

«Die Finanzbuchhaltung auf dem «Wir verkaufen Computer, keine Spielzeuge.» Das hat nicht Steve Jobs gesagt, sondern Heinz Nixdorf.

Anlass war der Versuch von IBM, einen Personal Computer mit dem neuen Betriebssystem MS DOS auf

den Markt zu bringen. Wenn er wüsste, dass sich heute einer seiner ehemaligen Mitarbeiter mit der Frage

befasst, ob man auf dem iPhone Projektstunden erfassen kann, würde er sich im Grab umdrehen.

gen und bedingt auch die Klärung der Frage «Was ist Busi-ness Software?»

Was ist überhaupt Business Software? Vor gut zwanzig Jahren hätte die Antwort gelautet: Ein ERP(enterprise resource planning)- System, das die Wertschöp-fung kontrolliert, sich also an den klassischen Ressourcenorientiert.

Nachdem sich nicht nur in der Marketing- und Verkaufs-abteilung die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass ein Kundeeine wichtigere Ressource als eine Schachtel Schrauben ist,zählt auch CRM (Customer Relationship Management) zurelementaren Ausrüstung des Unternehmens. Und seit dieDatenflut nicht mehr von der Festplattenkapazität, sondernvon der Fähigkeit zu Ordnung und Übersicht limitiert wird,gehört auch Document Management dazu. Aus rechtlicherSicht müssten wir jedes geschäftsrelevante E-Mail zehnJahre lang aufbewahren. Aus praktischer Sicht sollte einTeam Zugriff auf die aktuellste Version eines Projektplansoder einer technischen Zeichnung haben.

Wir haben uns auf die Suche nach der Business Softwaregemacht, die auf iMac läuft und mit einigen Anbieterngesprochen.

«Die modernste CRM Software der Welt»Ein hoher Anspruch, der da im appenzellischen Teufengestellt wird. Eingelöst wird er mit einem neuen, JavaFXbasierten Programm, das sehr einfach bedient werden kann.

«Könnten

wir alles

mit Apple

machen und

auf Windows

verzichten?»

Foto: zVg

Page 31: UnternehmerZeitung 03/2011

LLegende Legende LegendeLegende Legende LegendeLegende Legende Foto: zVg

iPhone? Im Prinzip ja . . .»(modifizierte Freeware) gehostet, ein iPhone Client ist inhauseigener Entwicklung. Und dann eben Picasa: «Wirhaben in der Zwischenzeit mehrere hunderttausend Fotos,Illustrationen, Webseiten, Visuals etc. gemacht. Picasa hilftuns durch Tagging und Sortiermöglichkeiten in diesem ver-meintlichen Durcheinander den Überblick zu behalten.Auch unsere Kunden setzen Picasa ein, um z.B. Marketing-Unterlagen zu bewirtschaften.» (www.oso24.com)

Was heisst das jetzt?Ja, es ist möglich, ein KMU auf der Plattform Apple/SnowLeopard zu führen. Vorderhand machen Viren weniger Sor-gen, mit Mac OS fällt weniger «Datenschrott» an, die ausmassiven Leichtmetallplatten gefrästen Notebooks, neu-erdings ohne Festplatte, sind eine wahre Freude. Auf deranderen Seite ist das Angebot an Software eher mager, undguter, lokaler Support ist auch hier nötig. Wovon aufgrundkonkreter Erfahrung dringend abgeraten werden muss: Mitder Apple-eigenen Lösung MobileMe Mail, Kalender undDokumente verwalten zu wollen, kann für Private reizvollsein, für ein Unternehmen ist es angesichts des schlechtenSupports viel zu riskant.

l Nr. 3 l 2011 l 31KOMMUNIKATION l UZ

chronisation ist ein Thema, das verschiedenen Anbieternnoch Kopfzerbrechen zu verursachen scheint. Jedenfallshaben wir 2010 in der Schweiz niemand gefunden, der einMac-basiertes CRM System (das diese Bezeichnung ver-dient) mit iPhone Integration im Portfolio hat. In unseremTest hat twentyone von swoffice die Anforderungen an einmodernes, zukunftsgerichtetes CRM-System am bestenerfüllt, auch hinsichtlich Design. (www.swoffice.ch)

«. . . einziger ERP Anbieter mit Plattformunabhängigkeit»Gemäss Marc André Theytaz, dem CEO von XTND (letecGruppe), ist Abacus derzeit in der Schweiz der einzigeAnbieter eines kompletten ERP Systems, das auf beidenPlattformen läuft. XTND ist Apple Solution Expert und ver-treibt neben dem Apple Sortiment auch die erfolgreicheAbacus Software (Bericht in der letzten Oktoberausgabe).Bei der Kundschaft kommt der Support von XTND offen-sichtlich gut an. Die Betreuung ist professionell, die Stun-densätze sind dank der Ostschweizer «Randlage» mode-rat. Und was für viele Kunden nicht minder wichtig ist: Hierkaufen sie alles aus einer Hand. Kein Schwarz-Peter-Spiel,keine unklaren Zuständigkeiten. (www.xtnd.ch)

«Picasa von Google. Das ist für uns auch Business Software»Thorsten Treppke leitet die Schweizer Niederlassung vonOSO. OSO arbeitet mit Vmware Vsphere, um für KundenWindows Software auf dem Mac zu testen. Neben AdobeIndesign wird auch Coda (kleiner, feiner Texteditor mitHighlighting Funktion) sowie Omni Graffle Pro für Dia-gramme verwendet. Als CRM System wird SUGAR CRM

«Es treffen

sich nun

zwei Welten

in der Firma:

Die etablierte

Windows

Plattform und

die «junge»

Apple Welt»

Page 32: UnternehmerZeitung 03/2011

32 l Nr. 3 l 2011UZ l KOMMUNIKATION

TEXT MICHAEL QUADE

Viele Kunden der Treuhandgesellschaft BDO sind KMU miteiner Grösse von unter 30 Mitarbeitenden. In der Regel sindes vom Eigentümer geprägte Unternehmen. Unter den Kunden sind kotierte und nichtkotierte mittelgrosse Unter-nehmen, Einzelunternehmen, freiberuflich Tätige, Privat-personen, Banken und Finanzdienstleister, öffentliche Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen. Über 500 derBDO-Kunden nutzen den sogenannten Internet-Treuhän-der, eine Buchhaltungslösung mit Zugriff über das Inter-net. Neuerdings setzt BDO für den Zugriff auf den Internet-Treuhänder auf die SuisseID. Denn so werden unbefugteZugriffe verunmöglicht und die Vertraulichkeit der sensi-blen Kundendaten über das Internet ist ge währleistet.

Su isseID

Vertrauen im InternetEine wichtige Grundlage für die -

Zusammenarbeit zwischen einem

Unternehmen und seinen Geschäfts-

partnern (z.B. seinem Treuhänder) ist

das gegenseitige Vertrauen. Um das

Vertrauen auch über das Internet si-

cherzustellen, setzt die BDO AG auf

eine Authentisierung mit der

SuisseID.

Sicherheit auch imOnline-Verkehr: DieSuisseID identifiziertund authentifiziert –und ermöglicht so dasOutsourcing vonBusiness-Vorgängen insInternet.

Foto: Bilderbox.de

Treuhand mit der SuisseIDDurch die Sicherstellung vertrauenswürdiger Zugriffsme-chanismen mit der SuisseID ist es möglich, dass Unterneh-men ihr Vertrauen zu Partnern wie ihrem Treuhänder auchüber das Internet wahren können. BDO setzt die SuisseIDfür den Internet-Treuhänder ein. Auf die im Rechenzentrumvon bei BDO gespeicherten Daten können nur die Kundenzugreifen, die eine SuisseID haben. Diese wiederum mussden Unternehmensdaten zugeordnet sein. Der Internet-Treuhänder ist eine Lösung, die mehr als die Speicherungvon Daten bietet.

In der Zeit, als es noch keinen Internet-Treuhänder gab,waren zwei Varianten der Zusammenarbeit zwischen Kun-den und Treuhänder üblich: – Die Finanzbuchhaltung wurde durch den Treuhänder aus-

Page 33: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 33KOMMUNIKATIONl UZ

Erhöhte Flexibilität dank Internet-TreuhänderDer Internet-Treuhänder ist eine «Software as a Service»-Lösung (SaaS), die auf einer IT-Plattform bei BDO betrie-ben wird, und durch den Kunden und den Treuhändergleichzeitig genutzt werden kann. Der Kunde arbeitet überdas Internet auf den von BDO betriebenen Systemen. DerVorteil dieser SaaS-Lösung ist, dass der Kunde keine eigeneInstallation eines Buchhaltungssystems mehr benötigt. Kun-den müssen sich somit weder um die Wartung noch umdie Datensicherung kümmern.

Das Arbeiten auf dem gleichen System hat den Vorteil,dass der Treuhänder den Kunden besser unterstützen kann.Der Treuhänder kann unmittelbar sehen, was der Kundegebucht hat, ohne dass vorher Daten importiert werdenmüssen. Gleiches gilt umgekehrt. Das Arbeiten auf demsel-ben System bedingt aber auch, dass genau abgesprochenwerden muss, was der Kunde macht und was der Treuhän-der, auch wenn die Arbeitsteilung grundsätzlich flexiblergestaltet werden kann. Das Ziel von BDO mit dem Inter-net-Treuhänder ist, den Kunden Möglichkeiten anzubieten,die ihre Flexibilität erhöhen. Zum Beispiel eine einfacheund vorübergehende Verlagerung von Geschäftsprozessenzu BDO, wie die Verbuchung von Rechnungen im Rahmeneiner Ferienvertretung eines Mitarbeitenden. Der Mehrwerteines temporären oder längerfristigen Outsourcings bestehtdarin, dass BDO als fachliche Anlaufstelle für Treuhandbe-lange durch die IT-Lösung befähigt wird, seine Kunden auchim operativen Tagesgeschäft zu unterstützen.

Universeller Einsatz der SuisseIDBeim Internet-Treuhänder wird der Kunde anhand der Suis-seID identifiziert und authentifiziert. Neben dem Sicher-heitsaspekt setzt BDO aus einem weiteren Grund auf dieSuisseID: Jedermann kann sich eine SuisseID kaufen. DerKäufer muss weder Schweizer sein, noch in der Schweizwohnen oder arbeiten. Er muss sich lediglich auf die vor-geschrieben Weise nach der Bestellung einer SuisseID (sieheKasten SuisseID) ausweisen. Für die SuisseID sind auchbereits viele Anwendungen vorhanden und laufend kom-men weitere dazu. Eine aktuelle Liste der Anwendungenfindet sich auf der SuisseID-Webseite (www.suisseid.ch).Viele dieser Anwendungen bringen einem UnternehmenNutzen bezüglich der Erhöhung der Rechtsicherheit undVerbindlichkeit bei Geschäften im Internet. Auch könnenGeschäftsprozesse durch die SuisseID beschleunigt wer-den, gerade im Zusammenhang mit unternehmensexter-nen Stellen. Der Internet-Treuhänder ist nur ein Beispiel.

Schwachstelle MenschDoch auch bei der SuisseID gibt es eine Schwachstelle: derMensch. Beim Umgang mit der SuisseID gibt es Regeln, dieunbedingt befolgt werden sollten. Diese Regeln unterschei-den sich kaum von denen, die eine Bank für den Umgangmit Kreditkarten vorschreibt. Auch bei einer SuisseID dür-fen PIN und Chipkarte nicht gemeinsam aufbewahrt wer-den und weder SuisseID noch PIN dürfen an Dritte weiter-gegeben werden. Darüber hinaus sollte beim Einsatz derSuisseID darauf geachtet werden, dass das Rechnersystem,an dem die SuisseID eingesteckt wird, auch gegen Compu-terschädlinge wie Viren geschützt ist. Denn ein Besitzereiner SuisseID haftet für Schäden, die durch unachtsamenUmgang mit seiner SuisseID entstehen.

DER AUTOR

Michael

Quade,

Betriebs -

ökonom FH ist

am Institut für

Wirtschafts -

informatik der

Fachhochschule Nordwest-

schweiz FHNW in den Bereichen

Forschung, Dienstleistung und in

der Ausbildung tätig.

[email protected]

BDO AGBDO ist eine der führendenWirtschaftsprüfungs-, Treu-hand- und Beratungsgesell-schaften der Schweiz. Mit31 Niederlassungen verfügtBDO über das dichteste Fili-alnetz der Branche. Dankdieses Niederlassungsnet-zes ist BDO in der Nähe desKunden und mit den loka-len Verhältnissen vertraut.www.bdo.ch Lesen Sie diegesamte Fallstudie onlineunter www.eXperience-online.ch.

eXperience-online.ch ist dieführende deutschsprachigeWissensdatenbank für IT-Management und E-Business. Sie wurde imHerbst 2002 durch dasStaatssekretariat für Wirt-schaft (seco) lanciert undwird seitdem vom Institutfür Wirtschaftsinformatik(IWI) der FachhochschuleNordwestschweiz betreut.Hier finden Berufsleuteumfassendes Know-howaus über 380 erfolgreichrealisierten Projekten. Fachleute geben Einblick inihre Lösungen und Erfahrungen: www.eXperience-online.ch.

BEISPIELE AUSDER PRAXIS

geführt. Der Kunde übergab dem Treuhänder alle notwen-digen Dokumente, z.B. Belege und Rechnungen, damitdieser für ihn die Buchhaltung erstellen konnte.

– Die Finanzbuchhaltung wurde durch den Kunden ausgeführt: Buchhaltungsdaten aus dem ERP-System desKunden wurden per Export und Import mit dem Treuhän-der ausgetauscht und dieser unterstützte den Kunden nurnoch punktuell mit seinem Spezialwissen.

Der Internet-Treuhänder ist nun die dritte Variante. DasHauptmerkmal dieser Lösung ist, dass Kunden und Treuhän-der auf dem gleichen Buchhaltungs system arbeiten, und dieAufgabenteilung zwischen Kunde und Treuhänder indivi-duell variieren kann. Der komplizierte Beleg- und Datenaus-tausch sowie Probleme mit Schnittstellen und unterschied-lichen ERP-Systemen fallen komplett weg.

Su isseID: DIE IDENTITÄTSKARTE FÜRDAS INTERNET

eXperience

Die SuisseID ist ein elektroni-scher Identitätsnachweis für Personen. Er ist standardisiertund erlaubt neben einer sicheren Authentifizierung aneiner Anwendung im Inter-net auch die Erstellung einerrechtsgültigen elektronischenUnterschrift. Die aktuellerhältliche SuisseID ist eineChipkarte und funktioniertähnlich wie die SIM-Karteeines Mobiltelefons, wo maneine persönliche Identifikati-onsnummer (PIN) eingebenmuss, nachdem man dasMobiltelefon eingeschaltethat: Nur wer die PIN seinerSuisseID kennt, kann sich mitder SuisseID im Internetauthentifizieren oder eineelektronische Unterschrifterstellen.

Die SuisseID können Pri-vatpersonen und KMU bei

der Schweizerischen Postoder bei der QuoVadis Trust-link AG über das Internetbestellen. Damit jemandseine bestellte SuisseIDerhält, muss er sich persön-lich ausweisen: Das heisst, ermuss seinen Pass oder seineIdentitätskarte vorweisen, imFall der SuisseID der Schwei-zerischen Post an einemPostschalter. Nur dann wirdihm ein paar Tage später dieSuisseID zugestellt. Durchdiesen Prozess wird sicher -gestellt, dass die SuisseID alsIdentitätskarte für das Inter-net höchsten Ansprüchengerecht wird. Die Anbieterder SuisseID haften für Schäden Dritter, sollte dieserProzess bei der Ausstellungeiner SuisseID nachweislichnicht eingehalten wordensein.

Page 34: UnternehmerZeitung 03/2011

34 l Nr. 3 l 2011UZ l KOMMUNIKATION

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ERP, CRM, SCM, ECM, B6, PDM, BPM. ImRetailbereich sind dies Kassensysteme,Touchscreen, POS-Lösungen, EFTPOS,Scanning. Infrastruktur & IT Services um-fassen die IT-Aus lagerung, mobile An-wendungen, Virtualisierung, IT-Infra-struktur, Middleware, Outsourcing, SaaS,Cloud-Computing. Datenschutz und Si-cherheitsdienste sind unter Open Sour-ce & Security angesiedelt. Die Weiterbil-dung erstreckt sich auf die Informatik, Be-triebswirtschaft, Logistik und Projekt -management.

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Page 35: UnternehmerZeitung 03/2011

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Page 36: UnternehmerZeitung 03/2011

36 l Nr. 3 l 2011UZ l MARKETING

INTERVIEW ROBERT WILDI

Herr Barth, die zweite Ausgabe des World Tourism

Forum Lucerne steht vor der Tür. Sind die

Vorbereitungen abgeschlossen?

Martin Barth: Anfang November wurden 3000 persönlicheEinladungen an Führungskräfte, Minister, Experten undProfessoren aus der ganzen Welt verschickt. Auch das Pro-gramm steht. Insofern sind die Vorbereitungen abgeschlos-sen. Um einen Anlass auf diesem Niveau zu organisierenund durchzuführen, braucht es aber jederzeit die volle Kon-zentration und viel Einsatz aller Involvierten.

Sie positionieren das Forum als interdisziplinäre

Plattform. Was heisst das konkret?

Der Tourismus ist eine klassische Querschnittsbranche.Es geht um viel mehr als nur um Reisen und Übernachten.Gefragt ist der Einbezug von Raumplanung, Architektur,Landwirtschaft, der verschiedenen Formen von Mobilität,der lokalen Bevölkerung sowie kultureller Aspekte. Wenndie Tourismusindustrie über neue Geschäftsmodelle nach-denkt, darf sie dies nicht für sich allein tun, sondern mussalle involvierten Stellen an einen Tisch bringen.

Ist denn der Tourismus heute noch zu wenig vernetzt,

etwa mit der Politik?

Ja, hier gibt es einen Nachholbedarf. Tourismus und Poli-tik müssen noch stärker zusammen arbeiten. Die Politiksetzt die Leitplanken in der Raumplanung, kann Anreizeschaffen, Projekte mit einem PPP- Modell (public privatepartnership) entscheidend unterstützen und gemeinsammit der Industrie neue Finanzierungsmodelle suchen. Ein

Beispiel ist Costa Rica. Wenn das Land in Mittelamerika wieangekündigt zum ersten CO2-neutralen Staat der Welt wer-den will, braucht es dazu eine enge Kooperation zwischenTourismus und Politik.

Und dazu wollen Sie mit dem World Tourism Forum

eine Plattform bieten?

Unsere Vision ist es, ein Treffen auf höchster Ebene zu orga-nisieren, bei dem nicht Prospekte und Verkaufsstände imVordergrund stehen, sondern vielmehr zukunftsgerichteteLösungen gesucht werden. Die Herausforderungen im Tou-rismus sind vielfältig und können nur bewältigt werden,wenn sich Industrie, Politik, Finanzwelt und die Wissen-schaft an einen Tisch setzen. In diesem Sinne erwarte ich,dass am World Tourism Forum gemeinsam neue Modellefür die Zukunft des Tourismus entwickelt werden.

Erfüllt das Teilnehmerfeld am Forum 2011 Ihre

Ansprüche?

Eine Registrierung ist bis Ende Februar 2011 möglich. Die zur-zeit vorliegenden Anmeldungen aus Wirtschaft, Politik – dieTourismusminister aus Costa Rica und Südafrika haben be-reits zugesagt – sowie Wissenschaft stimmen uns zuversicht-lich. Dabei gilt es zu bedenken, dass wir ein kleines Forumsein wollen mit maximal 250 Teilnehmenden. Für uns stehtder intensive Austausch in kleinen Gruppen im Vordergrund.Dabei werden aus Erfahrung viel nachhaltigere Ergebnisseerzielt als mit diversen Referaten vor einem grossen Plenum.Ich glaube nicht mehr an Anlässe mit 2000 Teilnehmenden.

Das World Tourism Forum soll sich also nicht zu einer

Art WEF des Tourismus entwickeln?

WORLD TOURISM FORUM LUCERNE

« Tourismus und Politik müssen stärker zusammenarbeiten»Martin Barth setzt auf eine bessere Vernetzung der Tourismusindustrie und

holt deshalb neben Branchengrössen auch namhafte Politiker und Wissenschaftler

ans World Tourism Forum Lucerne. Auch der Nachwuchsförderung wird am

interdisziplinären Anlass hohe Priorität beigemessen.

Page 37: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 37MARKETING l UZ

Ich denke, es ist nicht gut, wenn man andere kopieren will.Das WEF hat in den letzten Jahren eine Position erreicht,die für andere Foren ausser Reichweite ist. Auch wir wol-len und können uns mit dem WEF nicht vergleichen, son-dern konzentrieren uns auf den Tourismus und die mit ihmverbundenen Unternehmen, Behörden und Institutionen.

Ein grosses Thema am World Tourism Forum 2011 ist

Nachhaltigkeit. Wie definieren Sie für sich einen

nachhaltigen Tourismus?

Ein nachhaltiger Tourismus schont so gut wie möglich dieRessourcen, stellt die natürlichen und kulturellen Gegeben-heiten stärker in den Vordergrund, zieht die lokale Bevöl-kerung mit ein und verlangt vom Gast eine hohe Sensibili-sierung. Diese soll sich darin äussern, dass er bereit ist, füreine nachhaltige Reise mehr zu bezahlen und eine Kom-pensationsleistung zu tätigen. Nachhaltig ist der Tourismusalso dann, wenn er ökologisch, ökonomisch und sozial ver-träglich ist.

Fragen der Nachhaltigkeit betreffen vor allem

kommende Generationen. Ist das Forum auch eine

Aufklärungs- und Weiterbildungsplattform?

DAS WORLD TOURISM FORUM LUCERNE . . . ist eine neue und exklusive Plattform, bei der sich CEO, Experten und Leader aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Finanzwelt regelmässig zu Gesprächen über die zukünftigenHeraus forderungen im Tourismus treffen und gemeinsam neue Lösungsansätze entwickeln. Das Forum findet nach seiner erstenerfolgreichen Durchführung im Jahr 2009 vom 13. bis 15. April2011 erneut im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern statt. Das Thema des zweiten Forums lautet «Sustainability in tourism: Chal-lenges, pathways and intelligent business models». Zu den nam-haften Referenten gehören unter anderem Bundersrat JohannSchneider-Ammann und der Unternehmer Samih Sawiris.Mehr Informationen und Anmeldemöglichkeit unter www.wtflucerne.org.

Am World Tourism Forum werden gezielt Nachwuchskräfteeingebunden, da sie die Herausforderungen der Zukunft zumeistern haben. So können sich von sechs internationalenPartnerschulen die besten sechs Studierenden für eine Teil-nahme qualifizieren. Dazu darf jeder anreisende CEO seinebeste Nachwuchskraft als Begleitung mitnehmen. Auch wissenschaftliche Aspekte sollen nicht zu kurz kommen.Deshalb präsentiert die Hochschule Luzern Ergebnisseeiner Studie, die eigens für das Forum durchgeführt wurde.Trotzdem: Wir wären schlecht beraten, wenn wir das WorldTourism Forum als Weiterbildungsveranstaltung verkau-fen würden.

Welche Kenntnisse und Eigenschaften brauchen

künftige Führungskräfte im Tourismus?

Sie müssen über den Tellerrand hinaus schauen können,sich vom reinen Tagesgeschäft lösen, die Entwicklungender Zukunft kennen und diese in ihre Strategien und Posi-tionierungen einbauen können. Und sie müssen die Wich-tigkeit einer kontinuierlichen Nachwuchsförderung erken-nen. Ein zunehmend bedeutender Erfolgsfaktor fürtouristische Unternehmen ist es, die richtigen Leute für sichzu gewinnen, diese zu fördern und zu halten.

Martin Barth ist General Manager des World TourismForum Lucerne.

Nachhaltigkeit imTourismus, Heraus-forderungen undWege: AndermattSwiss Alps Show-room in Zürich (kleines Bild);Abfahrt im Neu-schnee am Gems-stock (2961 m) beiAndermatt (grosses Bild).

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Page 38: UnternehmerZeitung 03/2011

38 l Nr. 1/2 l 2011PUBLIREPORTAGE

MehrSchweiss!

ren, die alle ihre eigenenSchäfchen zuerst ins Tro-ckene bringen wollen.

. . . zum Eventmarketing

Die Mercedes-Marke smartist Marketingpartner von

Cliff Diving, Crashed Ice oder Beach Volleyball. Red Bull und smart setzen auf Eventmarketing.

Markentransfer – Imagetransfer – Werte-transfer. Dies sind nur einige Schlagwörterin der Entwicklung des Sponsoring zumEventmarketing. Wie Brands und ProdukteTeil einer Veranstaltung werden und sicherlebbar machen.

TEXT HEINZ SCHURTENBERGER *

Vom Sponsoring...

Zehn Jahre danach kommendie grossen nationalen undinternationalen Marken immer noch nicht darum he-rum, TV-Werbung zu schal-ten. Die Konsumenten habensich arrangiert, lassen dieWerbung über sich er gehen.

Und der Sponsoring-hype? Die Ausgaben imSponsoring haben sich überdie vergangene Dekade verzehnfacht, ohne dass diegemessene Kommunikati-onsleistung signifikantangestiegen wäre.

Umfragen zeigen, dassder Konsument im Fussball-stadion, bei den SwissAwards oder dem Galakon-zert die Sponsoren sehrwohl wahrnimmt. Gestei-gerte Kaufbereitschaft ver-ursacht die Sponsoringprä-senz jedoch nicht.

Das Heil liegt in denmeisten Fällen auch nicht inder Aufnahme einer Spon-soringmassnahme in dengesamten Marketingmix desUnternehmens (360-GradAktivierung), da diese Ver-bindung von «above- undbelow-the-line» Marketingkomplex zu handhaben ist,meist unter Einbezug vonzusätzlichen Spezialagentu-

Beach Volleyball Events.Nicht wegen der Banden-und Bannerpräsenz, son-dern weil sie ihr Produkt beiProbefahrten erlebbarmachen kann und durch dieAusrichtung der offiziellenParty des Events in lockererAtmosphäre ihren Groovezusammen mit potentiellenKunden feiert. Red Bull gehtbeim «Red Bull Crashed Ice»oder «Red Bull Cliff Diving»genauso wie in der Formel 1konsequent an die Grenzen.Unterstützt wird dabeiintensiv das Produktverspre-chen: Red Bull setzt nicht

nur Energie frei, sondernverleiht Flügel. swatchunterstreicht die Botschaftder stylishen, provokativenund lebensfrohen Markedurch ein intensives Engage-ment als Namenspatron beider Beach Volleyball Weltse-rie und der Ticket-to-RideWorld Snowboard Tour.

All diese Beispiele habeneines gemeinsam: Das wer-bende Unternehmen ist Teilder Veranstaltung. DieInszenierung der Markeschafft Involvement undRelevanz für den Konsu-menten. Das Unternehmenmit seinen Event-Staffs undder Präsenz seiner Marken-botschafter erreicht eineintensive Interaktion. DerEvent – ein Erlebnis, dasman nicht kaufen kann!

Eventmarketing ist abernicht nur für Grossunter-nehmen und Markengigan-ten. Firmenpräsentationen,Jubiläen, Kongresse undMesseauftritte erlaubenauch KMU, sich adäquat inSzene zu setzen. Liebereinen kleinen Event mitge-stalten, als bei einem Mega-Event unterzugehen.

Fazit

1. Wenig effektiv ist Spon-soring ohne aktive Partizi-pation des werbetreiben-den Unternehmens, ohneKommunikation mit demteilnehmenden Konsu-menten.

2. Entscheidet sich einUnternehmen, Eventmar-keting zu betreiben, dannmuss es Teil oder Organi-sator der Veranstaltungwerden.

3. Eine marken- und event-spezifische Inszenierungschafft Relevanz undInteraktion.

*Heinz Schurtenberger ist ein

anerkannter Marketing- und

Marken-Experte. Er verfügt

über breite internationale

Führungsverantwortung in

global tätigen Unternehmen.

Er ist heute unabhängiger

Strategieberater und Coach

von Unternehmensleitungen.

heinz.schurtenberger@

gsgglobalsports.com

Vor zehn Jahren wurde demSponsoring von Events einegoldene Zeit vorhergesagt.Reizüberflutung bei denklassischen Medien wurdekonstatiert. Der Einsatz vonFernsehempfängern, die imstande sind, Werbespotsherauszufiltern und zu unterdrücken, wurde an dieWand gemalt. Die Werbe -industrie befürchtete, dassbald in jedem zweiten Haus-halt ein solches Gerät ste-hen würde – was den lukra-tiven Verkauf von Werbezeitdurch die Sender massivschädigen und das Werbe-konzept der Industrie ausden Fugen werfen würde.Die Firma TC Unterhaltungs-elektronik, die einen TV-und DVD-Werbeblocker ent-wickelt und patentiert hatte,schaffte im Herbst 2000 sogar den Sprung an dieBörse. Hinzu kam, dass dieMarketing Manager undihre Agenturen sich nachdem Platzen der Internet-Bubble neu erfinden muss-ten. Aus dem Sponsoringwurde eine neue Marketing-disziplin: Aus dem «Marken-transfer» sollte ein «Image-transfer» und schlussendlichein «Wertetransfer» resultieren.

Weitere Informationen unter www.celebrationpoint.ch

Beach Volleyball: GSM/Mike Ranz

Red Bull Crushed Ice: Sebastian Marko/Global Newsroom

Red Bull Cliff Diving: Samo Vidic/Red Bull Photofiles

Page 39: UnternehmerZeitung 03/2011

VON STEFAN VOGLER Schliessen Sie die Augenund denken Sie an denDuft von Kaffee. Vermut-lich denken Sie bald ein-mal an Starbucks. Aberwussten Sie, welche Figurderen Logo ziert? EineMeerjungfrau. Denn zum40. Geburtstag hat Star-bucks beschlossen, seinSignet anzupassen und aufden Ring mit der Wort-marke Starbucks zu ver-zichten. Ein mutigerSchritt – ob er auch richtigwar? Marken, die nur überdas Signet identifiziertwerden, können Sie aneiner Hand abzählen. Sokennen wir Apple, dasdynamische Nike-Symboloder das Krokodil. Früherwaren auch Figurenbeliebt, man denke an dieMichelin-Reifen oder an

Knorrli. Aber neben alldiesen Symbolen prangteimmer eine Wortmarke.Denn: Wer seinen Namenim Logo nicht zeigt, überden kann man nicht spre-chen. Wie werden die Tee-nies ihr Lieblingslokal nunnennen, wenn sie Star-bucks nicht im Logosehen? Werden Treffen«bei der Meerjungfrau»vereinbart? Und was hateine Meerjungfrau über-haupt mit Kaffee zu tun?Sie werden – vermutlich zuRecht – einwenden, dassStarbucks so bekannt ist,dass man auch in 10 Jahrennoch wissen wird, wie dieMarke hinter der Meer-jungfrau heisst. Dennoch:Wehret den Anfängen! Esist schwer, Aufmerksam-keit für eine Marke zu

generieren. Hürden wie einSymbol ohne sichtbareVerknüpfung mit einerWortmarke sollten deshalbvermieden werden.

Doch genug der Schelte.Starbucks agiert innovativund zählt gemäss Fortunezu den Top 100 der belieb-testen Arbeitgeber. Signetohne Marke hin oder her:Der führende Anbieter istmit einem Rekordumsatzvon fast 3 Mrd. Dollarerfolgreich. Und trotz radi-kal zelebrierter Systemgas-tronomie hat Starbuckssich durch lokale Anpas-sungen regionale Veranke-rung verschafft. Die Meer-jungfrauen sind auch hier

beliebt. Wo kann ich schonstundenlang gemütlich sitzen, nur einen Kaffeetrinken und gratis herum-surfen?

l Nr. 3 l 2011 l 39MARKETING l UZ

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Krieg der Sterne: Hotelle-riesuisse erhält eine Abfuhr.Auch Gastrosuisse darfSterne zur Mitgliederqualifi-kation vergeben, obwohldie Sterne seit 1979 alsMarkenzeichen auf Hotelle-riesuisse eingetragen sind.Ricola: Der Swiss Award2011 im Bereich Wirtschaftging an Ricola-CEO FelixRichterich. Barbie: Zum 50.Geburtstag lanciert Matteleine Kampagne, damit Kenund Barbie wieder einTraumpaar werden. Histo-risch: Gemäss eMarketerwerden 2011 die Ausgabenfür Online-Werbung in derUSA mit 28.5 Bil. USD diejenigen für Print (24.6Bil. USD) überholen.

Page 40: UnternehmerZeitung 03/2011

40 l Nr. 3 l 2011UZ l RECHT

TEXT SARAH SCHNEIDER UND BENJAMIN KURMANN

Mit einer angemessenen Planung der Hinterlassenschaft zuLebzeiten kann unter anderem die Unternehmensnachfol-ge organisiert, der Ehegatte abgesichert sowie die Gefahreiner späteren Uneinigkeit zwischen den Erben vermindertwerden.

Letzter Wille des Erblassers als massgeschneiderte LösungSollte jemand versterben, ohne Anordnungen für den Todes-fall getroffen zu haben, tritt die gesetzliche Erbfolge ein.Danach werden in erster Linie die Nachkommen und derEhegatte des Erblassers berücksichtigt.

In Form des Testaments und des Erbvertrags gibt dasGesetz dem Erblasser jedoch Instrumente in die Hand, umeine massgeschneiderte Lösung für seine Vermögensver-teilung nach dem Tode vornehmen zu können, die sich inder Regel von der gesetzlichen Erbfolge unterscheidet. Sogross die Freiheiten des Erblassers dabei sind: Das Gesetzlässt ihm bei der Regelung des eigenen Nachlasses nichtvöllig freie Hand.

Formvorschriften für das handschriftliche TestamentDas Testament wird im Schweizerischen Zivilgesetzbuch«letztwillige Verfügung» genannt und kennt verschiedeneErscheinungsformen, von welchen jedoch die sogenannteeigenhändige Verfügung die bekannteste ist.

Nach dieser Form des Testaments kann der Erblasser aufden Zeitpunkt seines Todes über sein Vermögen verfügen,indem er seinen Willen vollumfänglich handschriftlich zuPapier bringt. Das Gesetz schreibt vor, dass der gesamte Textder Verfügung von Anfang bis zum Ende von Hand nieder-zuschreiben ist, einschliesslich die Angabe von Jahr, Monatund Tag. Sodann muss das Testament mit der Unterschriftdes Erblassers versehen werden. Werden diese strengenFormerfordernisse nicht erfüllt, besteht die Gefahr, dass dasTestament vor Gericht für ungültig erklärt wird und somitder letzte Wille des Erblassers nicht zum Tragen kommt.

Freiheiten des ErblassersDabei ist der Testator, wie der Erblasser auch genannt wird,im Rahmen des Gesetzes zu einem gewissen Masse frei, wel-che Aufteilung des Vermögens er für den Zeitpunkt seinesTodes wünscht. Nach der hiesigen Rechtstradition existie-ren jedoch gewisse Einschränkungen. Zu den bekanntes-ten gehören die Pflichtteile, von welchen der Ehegatte, dieKinder sowie die Eltern des Erblassers profitieren. Nichtpflichtteilsberechtigt sind dagegen die Geschwister. DerErblasser kann sie in seinem Testament vollständig von derErbfolge ausschliessen.

Die konkrete Höhe des Pflichtteils ist kein absoluter Wert,sondern beträgt jeweils bloss einen Anteil an demjenigenErbteil, der einem pflichtteilsgeschützten Erben zustünde,wenn keine letztwillige Verfügung vorläge. Verletzt der Erb-lasser in seinem Testament diese Vorgabe, so kann der

pflichtteilsberechtigte Erbe das Testament vor Gerichtanfechten.

Im Rahmen der sogenannten verfügbaren Quote ist derErblasser jedoch frei zu disponieren, wie es ihm beliebt.Er kann in diesem Zusammenhang neue Erben einsetzen,Vermächtnisse ausrichten, die Erbschaft an Bedingungenknüpfen, eine Stiftung errichten oder zum Beispiel auch inBezug auf die bevorstehende Erbteilung Anordnungen treffen.

Widerruf, Korrekturen und ErgänzungenBei alledem ist es dem Testator unbenommen, seinen letz-ten Willen jederzeit zu ändern oder zu widerrufen. Die jeder-zeitige Abänderbarkeit zeichnet das Testament geradezuaus. Eine solche Korrektur hat der Erblasser nicht einmalausdrücklich vorzunehmen, denn ein neueres Testamentgeht dem älteren vor. Um Unklarheiten zu vermeiden, istein entsprechender Hinweis im Testament jedoch durch-aus empfehlenswert. Passt dem Erblasser eine frühereAnordnung nicht mehr, hat er auch die Möglichkeit, dasüberholte Testament einfach physisch zu vernichten. Esist sogar möglich, ein Testament auch nur teilweise zuändern bzw. zu widerrufen, indem zum Beispiel der vor-gesehene Vermächtnisnehmer wieder aus dem Testamentgestrichen wird.

Der Erbvertrag bedarf der öffentlichen BeurkundungDiese grosse Flexibilität, welche das Testament dem Testator gewährt, birgt gleichzeitig auch eine gewisse Ungewissheit für die potentiell Bedachten, da der Er -blasser grundsätzlich frei ist, einen nicht pflichtteils -geschützten Erben testamentarisch nicht mehr zu be -rücksichtigen.

Um diese Unsicherheit zu umgehen, können die po -tentiellen Erben mit dem Erblasser einen Erbvertrag schlies-sen. Abgesehen von besonderen Fällen können die Parteieneines Erbvertrags von den vereinbarten Anordnungen nichtmehr einseitig zurücktreten und bleiben daher daran gebun-den. Der Erbvertrag kann also nur im gegenseitigem Einverständnis geändert oder aufgehoben werden. Auf Kosten der Freiheit des Erblassers gewinnen die potentiel-len Erben damit mehr Sicherheit und Voraussehbarkeit imErbgang.

Erbverträge bedürfen in jedem Fall einer besonderenForm. Im Gegensatz zum eigenhändigen, handschriftlichenTestament ist ein Erbvertrag von einem Notar öffentlich zubeurkunden. Die Vertragsparteien haben dazu gleichzeitigdem Notar ihren Willen zu erklären und die Urkunde vorihm und den zwei Zeugen zu unterzeichnen.

UnternehmensnachfolgeplanungMit Erbverträgen wird in der Praxis eine Reihe wichtigerBedürfnisse eines Erblassers abgedeckt. Insbesondere lässtsich mit einer erbvertraglichen Lösung die Unternehmens-nachfolge planen. So kann der Erblasser mit Hilfe eines Erb-vertrags verschiedene materielle Bestimmungen vorneh-

WIE IHR NACHLASS IN DIE RICHTIGEN HÄNDE KOMMT

Der letzte Wille gescheheWas passiert nach dem Tod mit dem Hab und Gut, das wir zu Lebzeiten geäufnet

haben? Will man dies nicht einfach dem Gesetz überlassen, bestehen verschiedene

Möglichkeiten, seinen Nachlass zu regeln.

In Form des Testamentsund des Erbvertrags gibtdas Gesetz demErblasser Instrumentezur massgeschneidertenLösung für seineVermögensverteilungnach dem Tode in dieHand.

Foto: Bilderbox.de

Page 41: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 41RECHT l UZ

Kombinierter Ehe- und ErbvertragDer Erbvertrag findet auch in Kombination mit einem Ehevertrag eine häufige Anwendung. Der Erblasser undsein Ehegatte begünstigen sich mit diesem Vertrag üblicherweise gegenseitig so umfangreich, wie dies im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften zulässig ist: Inehegüter rechtlicher Hinsicht vereinbaren die Parteien da-bei oft, dem überlebenden Ehegatten den vollen sogenann-ten Vorschlag und damit den Hauptteil der während der Ehegeäufneten Errungenschaft zuzuweisen. Gleichzeitig set-zen die Ehegatten in erbrechtlicher Hinsicht die potentiell pflichtteilsgeschützten Erben (im Normalfall die Nachkom-men) auf den Pflichtteil und dem überlebenden Ehegattenwird die gesamte somit frei werdende Quote zugewiesen.

Da Verfügungen von Todes wegen und Eheverträge stetsklar und präzise formuliert sein müssen, empfiehlt es sichvor allem bei komplizierten (Familien-)Verhältnissen sowiebei einem grossen Nachlassvermögen, fachmännischen Rateinzuholen, damit die gewünschte Nachlassplanung nach-haltig gewährleistet ist.

ZU BEACHTEN

Folgende Vorteile ergeben sich, wenn Sie eine Verfügung vonTodes wegen verfassen:– Sie stellen sicher, dass Ihr Hab und Gut dereinst in Ihrem

Sinne verteilt wird– Sie können die Unternehmensnachfolge planen– Sie können die gesetzliche Erbquote verändern und mithin

selber bestimmen, wer wie viel erben soll (Ausnahme:Pflichtteilsschutz)

– Sie können Erben oder Vermächtnisnehmer ausserhalb dergesetzlichen Erbfolge bestimmen

– Die Erbanteile können Sie nach Belieben an Bedingungenknüpfen (Ausnahme: Pflichtteilsschutz)

– Sie können Anordnungen für die bevorstehende Erbteilungtreffen (sog. Teilungsvorschriften)

– Sie können eine Person Ihres Vertrauens als Willens -vollstrecker ernennen

DIE AUTOREN

Sarah Schneider und Benjamin Kurmann sind

Rechts -anwälte beider Wirt-schaftskanzlei Stiffler & Part-ner in Zürich.Nebst Ver-tragsrechtbeschäftigensie sich unteranderem mitGesellschafts-recht, Erb-recht, Zivil-

prozessrecht undImmaterial güterrecht.

men wie zum Beispiel Teilungsvorschriften, wonach derErblasser bereits zum Voraus festlegt, welcher Erbe welcheVermögenskomplexe zu übernehmen hat.

Darüber hinaus kann der Erblasser die Erben bereitszu Lebzeiten in seine Unternehmensnachfolgeplanung einbinden. Gegenüber dem Testament bietet der Erb ver-trag nämlich die Möglichkeit, dass die Parteien des Erbvertrags zum Beispiel den Anrechnungswert von Anteilen des Familienunternehmens bereits verbindlichfestlegen oder auch die Befreiung einer Ausgleichungs-pflicht zwischen den potentiellen Erben regeln, womit spätere Uneinigkeiten zwischen den Erben bereits zu Lebzeiten des Erblassers vermieden oder sicherlich vermindert werden können, da die Erben den entsprechen-den Bestimmungen des Erb vertrags bereits zugestimmthaben. Denkbar ist überdies auch, dass ein pflicht -teilsgeschützter Erbe in einem Erbvertrag einem Erbver-zicht zugunsten einer Abfindung zu Lebzeiten zustimmt.Dies mag die Unternehmensnachfolge ebenfalls verein -fachen.

Page 42: UnternehmerZeitung 03/2011

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Page 43: UnternehmerZeitung 03/2011

INTERVIEW PETER BLATTNER

Wie stark haben die Schweizer Hote-

liers den hohen Frankenkurs 2010 zu

spüren bekommen?

Guglielmo L. Brentel: Das Jahr 2010 ver-lief besser als erwartet. Die Bilanz fälltzweiteilig aus: Einerseits mussten aufGrund des starken Frankens Einbussenvon Gästen aus dem Euroraum in Kaufgenommen werden. Dagegen konnte diestabile Nachfrage aus dem Inland sowieaus boomenden Wachstumsmärkten wieChina, Indien und die Golfstaaten dierückläufige Nachfrage aus den Eurolän-dern abfedern. Diese Entwicklung zeigtauf, wie wichtig der Gästemix für dieSchweizer Hotellerie ist. Es gilt, dieAbhängigkeit von den europäischen

Märkten zu reduzieren und neueMärkte zu erschliessen. Insgesamtrechne ich mit einem Plus vonrund 2% – die Schweizer Hotel-lerie ist 2010 auf den Wachstums-pfad zurückgekehrt.

Welche europäischen

Besuchermärkte sind für die

Schweiz von besonderer

Bedeutung?

An erster Stelle steht nach wie vorDeutschland, gefolgt von Gross-britannien, Frankreich, Italienund den Niederlanden. Die euro-päischen Märkte stellen insge-

samt rund 75% aller ausländischen Tou-risten. Es gilt zu berücksichtigen, dass dieQuellmärkte unterschiedlich auf Wech-selkurse reagieren.

Und welche ausserhalb Europas?

Mit einem Anteil von rund 14% der aus-ländischen Logiernächte hat der asiati-sche Kontinent die Nase vorn. InnerhalbAsiens steht Japan nach wie vor an ers-ter Stelle, gefolgt von den Golfstaaten,Indien und China. Diese Märkte boomenund weisen im Jahr 2010 teilweise Wachs-tumsraten im zweistelligen Bereich aus.

HOTELLERIESUISSE PRÄSIDENT GUGLIELMO L. BRENTEL

Schweizer Hotellerie quo vadis?Die Schweizer Hotellerie muss sich einer starken Konkurrenz stellen und kämpft an verschiedenen

Fronten für den Erfolg dieses wichtigen Wirtschaftssektors.

Aber auch der amerikanische Kontinent,welcher einen Anteil von rund 10% aus-macht, konnte weiter zulegen.

Sind Schweizer Hotels konkurrenz -

fähig?

Ja, absolut. Wer in der Schweiz Ferienmacht, setzt auf Qualität und auf ein viel-fältiges Angebot auf kleinem Raum. DieSchweiz muss nicht billiger sein als ihreKonkurrenz, sondern besser. Schweizstatt Geiz ist das Motto, und es hat sich fürdie Schweizer Hotellerie bislang ausbe-zahlt.

Welche Länder konkurrenzieren uns

am meisten?

Die Schweiz wird an den umliegendenLändern im Alpenraum gemessen, allenvoran an Österreich. Im Vergleich zuÖsterreich kann die Schweiz jedoch miteiner hohen Diversifikation der Märktepunkten, was unter anderem auch dazuführte, dass die Logiernächte in derSchweiz im Jahr 2010 grösseres Wachs-tum ausweisen konnten als in Österreich.

Welche Werbeaktivitäten hat

hotelleriesuisse für 2011 geplant?

Die Marketingkompetenz liegt bei unse-rem strategischen Partner Schweiz Tou-rismus. Im Rahmen unserer Partnerschaftbieten wir unseren Mitgliedern Zugangzu kostengünstigen Vermarktungsplatt-formen. Innerhalb der Schweiz wollen

l Nr. 3 l 2011 l 43ZÜRCHERUNTERNEHMER

Guglielmo L. Brentel, Präsidenthotelleriesuisse. Foto zVg

«Die

Schweizer

Hotellerie ist

wieder auf den

Wachstums-

pfad zurück -

gekehrt.»

Das Waldhaus Sils Maria ist seit 1908 im Besitz der gleichen Familie. Foto:Swiss-image.ch /Guido Schmidt

Page 44: UnternehmerZeitung 03/2011

wir zusammen mit Schweiz Tourismusund der SBB die nationale Buchungsplatt-form von STC stärken, um die Abhängig-keit von den internationalen Buchungs-seiten zu reduzieren.

Wie stellt sich Ihr Verband zu den

Mehrwertsteuer-Diskussionen?

Wir begrüssen den Entscheid des Natio-nalrates in der Wintersession, auf die Vor-lage zur Vereinfachung der Mehrwert-steuer einzugehen. hotelleriesuisse hatden Einheitssatz von Beginn weg unter-stützt. Angesichts des schwindenden po-litischen Rückhalts scheint der Antrag desNationalrats, die Vorlage an den Bundes-rat zurückzuweisen mit dem Auftrag, ein

Zweisatzmodell auszuarbeiten,eine pragmatische Lösung. Damitwürden die Abgrenzungsproblemein der Beherbergung und Gastro-nomie gelöst.

Gemäss Bundesgerichtsent-

scheid darf Gastrosuisse eigene

Sterne vergeben. Ein Problem

für den Hotelier?

Mit der neuen Schweizer Hotel-klassifikation, die auf einem inter-national gültigen Normenkatalogbasiert, ist unser System für die Zu-kunft gerüstet. «hotelleriesuisse»verfolgt weiterhin und mit letzterKonsequenz eine der Branche unddem Markt verpflichtete Strategie:Mitglieder müssen sich nach den

harmonisierten Normen klassieren las-sen, Nicht-Mitglieder dürfen. Und die Ko-operation mit Schweiz Tourismus undSTC ermöglicht, dass die klassierten Ho-telbetriebe nach Spezialisierungen effi-zient vermarktet und über einfache Bu-chungswege kommissionsärmer vertrie-ben werden können.

2009 wurde die Hotelstars Union

gegründet, eine Vereinigung nationa-

ler Hotellerieverbände, die gemein-

same Kriterien für die Hotelklassifizie-

rung aufstellen. Welche Rolle spielte

dabei hotelleriesuisse?

Im europäischen Harmonisierungspro-zess war hotelleriesuisse als Taktgeberinan vorderster Front mit dabei. Bereits imMärz 2009 besiegelte der Verbandgemeinsam mit dem Deutschen Hotel-und Gaststättenverband und dem öster-reichischen Fachverband Hotellerie einestrategische Partnerschaft mit dem Ziel,die Hotelklassifikationssysteme der dreiLänder zu harmonisieren. Gemeinsamlegten die Verbände die Eckpfeiler derHarmonisierung fest. 2009 unterzeichne-ten die Hotelverbände aus der Schweiz,Österreich, Deutschland, Schweden, denNiederlanden, Tschechien und Ungarnden Rahmenvertrag der Hotelstars Unionum so die Normen der länderspezifischenKlassifikationssysteme bestmöglich auf-einander abzustimmen.

Deutschland ist bisher das grösste der

10 Mitgliedländer, wen peilen Sie als

nächstes an?

Per 1. Januar 2011 sind die Hotelverbändevon Estland, Lettland und Littauen derHotelstars Union beigetreten. Interessehaben Luxemburg, Belgien und Däne-mark bekundet. Frankreich revidierte2009 erstmals seit 1983 sein staatlichesHotel-Klassifikationssystem. Erst zu die-sem Zeitpunkt wurde dabei die 5-Sterne-Kategorie eingeführt. Anlässlich dernächsten Revision, welche im Jahr 2016geplant ist, will aber auch Frankreichseine Kriterien mit denjenigen der Hotel-stars Union harmonieren. In Italien undSpanien ist die Harmonisierung nochnicht absehbar, da diese über ca. 20 regio-nale Bewertungssysteme verfügen. Hierkann nur politischer Druck zu einer Har-monisierung führen.

Es heisst, dass in der Schweiz sehr

viele Hotels veraltet sind und drin-

gendst auf heutigen Standard gebracht

werden müssten. Wie lässt sich das

finanzieren?

Mangelndes Kapital ist die Folge man-gelnder Rentabilität. Diese wiederum istabhängig von der Struktur und demMarktpotenzial eines Betriebs. Wir brau-chen wettbewerbsfähige Produkte, diesich verkaufen lassen. Die Produkte müs-sen den Gästebedürfnissen entsprechenund klar im Markt positioniert werden.Gleichzeitig spielen aber auch die wirt-schaftspolitischen Rahmenbedingungeneine Rolle. Die Schweiz ist nach wie voreine Hochkosteninsel, die für die stand-ortgebundene Exportbranche Tourismusein entscheidendes Hemmnis für dasWachstum darstellt. Dies ist insbesonderefür die preissensiblere Ferienhotellerieeine Heraus forderung. Dazu kommt, dasdie Hoteliers zu teuer einkaufen müssen.Die hohen Lebensmittelpreise belastendie Schweizer Hotellerie mit jährlich 500Millionen CHF. hotelleriesuisse machtsich deshalb für ein Freihandelsabkom-men mit der EU im Landwirtschafts- undLebensmittel bereich stark.

Haben unsere Hotels gute Zukunfts-

chancen oder sehen Sie einem

Schrumpfungsprozess entgegen?

Der Strukturwandel ist nach wie vor imGange. Und diesen können und wollenwir nicht aufhalten. hotelleriesuisse setztsich für die Verbesserung der Rahmenbe-dingungen und Marktchancen der wett-bewerbswilligen und -fähigen Hotels ein,dies unabhängig von ihrer Grösse, Klas-sierung und Lage. Wer überlebt, entschei-den nicht wir, sondern der Markt.

Was macht den guten Hotelier aus?

Der Hotelier von heute ist kein Liegen-schaftsverwalter, sondern ein Netzwer-ker, der sich auf die Menschen konzen-triert und nahe dem Gast ist. Er wagtzudem den Schritt vor die eigene Hotel-türe und nimmt aktiv Einfluss auf die Wei-terentwicklung seiner Destination.

44 l Nr. 3 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

«Wer in der

Schweiz

Ferien macht,

setzt auf

Qualität –

Schweiz statt

Geiz ist das

Motto.»

Das heutige 4-Sterne-Hotel Château d'Ouchy entstand als neugotisches Schloss zwischen 1889 und 1893 durch Architekt Francis Isoz. Foto: zVg

Page 45: UnternehmerZeitung 03/2011

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Page 46: UnternehmerZeitung 03/2011

Der Wettbewerbsdruck

fördert den Trend zum

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Swisscom kombiniertAppli kationen und Netz-werk mit Beratung, Pla-nung und Betrieb und dieszu einem definierten Preispro Benutzer und Monat. Als einziger flä-chendeckender Gesamtlö-sungsanbieter mit 7/24-

Stunden-Service, betreibtSwisscom pro Kunde eige-ne Systeme und bietetgrösstmögliche Flexibili-tät. Spezialisten im Opera-tionscenter überwachen(von der Schweiz aus) Be-trieb und Sicherheit rundum die Uhr und aktualisie-ren die Applikationenständig. Swisscom kombi-niert UCC-Applikationenmit einem sicheren Netz-werk (LAN,WAN) und ei-nem Zugang zum Internet-

und Telefonnetz. Bei derUmsetzung der ManagedServices arbeitet Swiss-com eng mit Microsoft undHP zusammen. Ein Bei-spiel für Unified Commu-nication & Collaborationstellt der BürokonzepterWitzig the Office Companydar, welcher seine gesamteKommunikationsstrukturoptimierte. Die Zu sam -men arbeit wurde dankPräsenzmanagement,Desktop Sharing und

SWISSCOM MANAGED SERVICE ANGEBOTE

Transparente Kosten

Die Schule Rütihof aus

Zürich hat mit ihrem

Filmprojekt «Best friends

from all over the world»

den Panasonic Kid Wit-

ness News Award 2011

gewonnen.

Fünf Schulteams aus denKantonen Aargau, Basel-land, Bern, Luzern und Zü-rich reisten mit ihrenselbstgedrehten Videos andie Preisverleihung ins Ver-kehrshaus Luzern. Die Auf-gabe lautete, ein Themarund um soziale und ökolo-gische Verantwortung in ei-ner maximal fünfminütigenVideo-Produktion zu bear-beiten. Die Schülerinnenund Schüler der Primar-schule des Schulhauses Rü-tihof in Zürich überzeugtendie Jury «mit einer wunder-vollen Dokumentation, die

aufzeigt, wie jeder von unseinen kleinen Beitrag zu ei-nem besseren Zusammen-leben leisten kann», so Ju-ror Kurt Schöbi, Leiter desZentrums Medienbildungder Pädagogischen Hoch-schule Zentralschweiz. DieGewinner-Produktion istnun automatisch für die Eu-ropäische Ausscheidung in

Deutschland qualifiziert.Mit etwas Glück winkt die-ser Klasse eine Reise ansWeltfinale in Japan. Jähr-lich nehmen über 10 000Schüler und Schülerinnenaus 26 Ländern am 1989von Panasonic ins Lebengerufenen Wettbewerb teil.

www.kwn.ch

Jungfilmer auf Erfolgskurs: Schule Rütihof, Zürich.

Kid Witness News Award

Foto

: zV

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IN KÜRZE

MitgliederbeiträgeDie Mitgliederbeiträge VZHbetragen für 2011 CHF fürFirmen bis 10 Arbeitneh-menden, CHF 440.– bei11bis 50 Mitarbeitern undCHF 550.– bei mehr als51Angestellten. Der Mitgliederbeitrag ist nichtmehrwertsteuerpflichtig.Zwischen Voll- und Teilzeit -beschäftigten, Arbeiternund Angestellten wird nichtunterschieden.

Spesen für Handels -reisendePro Reisetag bei Platzbear-beitung ohne grosse Aus -lagen werden pro Reisetagzwischen CHF 18.– und22.– bezahlt. Bei einem Reisetag inkl. einer Haupt-mahlzeit beträgt der AnsatzCHF 40.– bis 57.–.Bei zweiHauptmahlzeiten erhöhtsich der Betrag auf CHF70.– bis 88.– Muss der Reisende auswärts über-nachten beträgt die Tages-entschädigung zwischenCHF 160.– und 190.–

46 l Nr. 3 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

News

VERBAND ZÜRCHER HANDELS FIRMEN

VorsorgeSeit dem 1. Januar sindneue Massnahmen in derberuflichen Vorsorge inKraft. Sie sollen älterenArbeitnehmern helfen,ihren Verbleib im Arbeits-markt zu unterstützen.Neu kann angeboten wer-den: – Versicherte, die ihr

Arbeitspensum ab dem58. Altersjahr reduzieren,können ihren bisherigenversicherten Verdienstweiterführen.

– Versicherte, die nachdem ordentlichen Ren-tenalter erwerbstätig seinwollen, können bis zum71. Altersjahres weiterBeiträge leisten.

– Am 1. Juli treten ver-schärfte Governance-Vor-schriften für PK in Kraft.

NAVSeit dem 1. Januar gilteiner neuer Normalar-beitsvertrag für hauswirt-schaftliche Arbeitneh-mende. Dies, obwohl sichdie Arbeitgeberseite unddie Kantone mehrheitlichablehnend dazu äusserten.Der NAV gilt für alleArbeitnehmenden, diehauswirtschaftliche Tätig-keiten in einem Privat-haushalt verrichten. DieMindestlöhne für Unge-lernte betragen CHF 18.20pro Stunde, für GelernteCHF 20.– und für Gelerntemit eidg. Fähigkeitszeug-nis CHF 22.–. Für die übri-gen Arbeitsbedingungenwie Ferien, Arbeits- undRuhezeiten sind wie bis-her die kantonalenNormalarbeits verträge fürArbeitnehmende in derHaus wirtschaft oder dasOR anwendbar.

Instant Messaging klar ver-einfacht. Durch den Ein-satz von Online Meetingsund Document Sharingwerden viele Fahrten zuBesprechungen überflüs-sig. Bruno Anderegg, Lei-ter Operations & ICT beiWitzig glaubt, die Kostenfür die Managed ServiceLösung innerhalb vonzwei Jahren amortisierenzu können. Das pay at useSystem sorgt für eine klareKostentransparenz.

Bei der Umsetzung der Managed Services arbeitet Swisscom eng mit Microsoft und HP zusammen. Foto: bilderbox.de

Page 47: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 47PUBLIREPORTAGE

ENTSPANNEN, GENIESSEN UND ARBEITEN AM SEE

Seehotel Am KaiserstrandDirekt am Bodensee in einer traumhaften Location, liegt das imJuni 2010 neu eröffnete «Seehotel Am Kaiserstrand». Nach mehrjähriger Revitalisierung ist aus der ehemaligen Kaserne ein Vorzeigeprojekt für Naherholung und Tourismus geworden.

Entspannen & verwöhnen

lassen

In der über 900m² großenWellnessoase können Hotel-gäste und Einheimische nichtnur während der kalten Jah-reszeit eine Auszeit geniessen.Die Finnische Sauna, die Bo-denseesauna, das Dampfbadund die Infrarotkabine verbrei-ten im Körper rasch wohligeWärme. Oder tauchen Sie einin den beheizten Innenpool.Viele Ruhemöglichkeiten bie-ten Platz zum Entspannen.Lassen Sie sich verwöhnenvon sechs Therapeuten, dieIhnen täglich für Massage undBeauty-Anwendungen zurVerfügung stehen.

Tradition und Moderne in

perfekter Symbiose.

Als Vorzeigeobjekt der Vor-arlberger Holzbaukunst giltdas Badehaus. Während imSommer Sonnenanbeter aufdem Flachdach auf ihre Kosten kommen, geratenBesucher im Winter beim

Urlauben wo einst Kaiser Karldie Sommerfrische genoss.Dezente Farben, hochwertigeMaterialien und viel Licht. Soehrwürdig die Geschichte desHauses ist, so modern undzeitlos ist sein neues Gesicht.Jedes Zimmer und jede Suiteim Seehotel Am Kaiserstrandist wie eine Hommage anden Bodensee: Frisch, klarund voller Möglichkeiten.

1910 als Hotel erbaut dien-te das Gebäude später als Ka-serne des Bundesheeres. Exaktzum 100-jährigen Jubiläum er-strahlte das traditionsreicheHaus wieder in neuem Glanz.Das Hotel bietet alle Vorzügefür eine private oder geschäft-liche Auszeit: – 102 Zimmer & Suiten– Restaurant «Wellenstein» – Bankettraum «Kaiser Karl»– Barista Bar & Lobby – Kaminbar & Bibliothek – Raucher Lounge– Spa & Wellnessbereich – Seminar- & Tagungs -

räumlichkeiten– und das einmalige Bade-

haus im Bodensee

Schlemmen & geniessen

Zum Dinner zieht es Gour-mets ins Restaurant «Wel-lenstein», wo der Chefkochseine Gäste zum Business-lunch und Abendessen mittäglich wechselnden Gerich-ten und saisonalen Schman-kerl aus der traditionellenösterreichischen Küche ver-wöhnt. Bereits nach 5Monaten wurde die Küchevon Gault Millau mit einerHaube ausgezeichnet.

Jeden Sonntag lädt dasRestaurant zum Sonntags-brunch und am Abend zumCandlelight-Dinner mit mu-sikalischer Untermalung. AnFeiertagen und zu besonde-ren Anlässen lockt es Fein-schmecker mit ganz speziel-len Menüs in das helle undgemütlich in mediterranenFarben gehaltene Restau-rant. Gemütliche Stundensind auch in der Barista &Kaminbar garantiert.

k.u.k Kuchenbuffet insSchwärmen.

Arbeiten & Lernen

In den modernen, lichtdurch-fluteten Seminar- und Grup-penräumen mit zuvorkom-mendem Service und einemabgestimmten, kulinarischenRahmenprogramm wird dieArbeit zum Vergnügen. Zweikombinierbare Tagungs-räume und vier break-outRäume bieten Platz fürGedankenaustausch und Dis-kussionen. Mit modernsterTechnik ausgestattet ist das«Seehotel Am Kaiserstrand»die perfekte Location für einMeeting am See.

Kontakt:

Seehotel Am Kaiserstrand

Am Kaiserstrand 1

6911 Lochau bei Bregenz,

Vorarlberg, Österreich

T. 0043 (0)5574 58 111

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Page 48: UnternehmerZeitung 03/2011

Mit Stärke kommt Verantwortung.Der Phaeton mit verbrauchsarmem V6-TDI®-Motor.Eine starke Motorisierung und ein hohes Umweltbewusstsein sind kein Widerspruch. Die umweltfreundliche Common-Rail-

Technologie erhöht die Leistung und senkt gleichzeitig den Verbrauch und die Emissionen. Dank verlängertem Radstand

geniessen Sie zudem mehr Platz und das neue Radio-Navigations-System mit 8-Zoll-Touchscreen sowie die innovativen Fahr-

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Page 49: UnternehmerZeitung 03/2011

SpezialfragenIm Arbeitszeugnis dürfen nur Tatsachen und Wertungen auf -genommen werden, die einensachlichen Zusammenhang mitdem Arbeitsverhältnis haben. Angaben über längere Unterbre-chungen des Arbeitsverhält -nisses aufgrund von Krankhei-ten, unbezahlten Urlaubs etc.sind grundsätzlich nicht zu er-wähnen. Gemäss einem aktuel-len Bundesgerichtsentscheidsind demgegenüber längere Ar-beitsunterbrüche im Zeugnis zuerwähnen, wenn «sie im Ver-hältnis zur gesamten Vertrags-dauer erheblich ins Gewicht fal-len und daher ohne Erwähnungbezüglich der erworbenen Be-rufserfahrung ein falscher Ein-druck ent stünde.» (Urteil desBGer 4A_ 187/2010 ).

Ein Beispiel für eine zulässig Er -wähnung des Arbeitsunterbruchs bei langer Krankheit: «Aus gesundheitlichenGründen wurde das Arbeitsverhältnis per[...] im gegenseitigen Einvernehmen auf-gelöst, was wir sehr bedauern.»

Abschliessend ist zu be tonen, dass dasArbeitszeugnis mit anderen Auskünftendes Arbeitgebers – insbesondere mitReferenzauskünften, der Kündigungsbe-gründung und den Angaben gegenüberder Arbeitslosenkasse – korrespondierenmuss. Die Referenz auskunft unterliegtdenselben Anforderungen wie das Zeug-nis und darf nur erteilt werden, wenn derArbeitnehmer damit einverstanden ist.

Wahrheitspflicht eingegrenzt. Der Arbeit-nehmer hat somit Anspruch auf ein wah-res und nicht auf ein gutes Arbeitszeug-nis. Negatives darf aufgenommen werden,allerdings ist in Zweifelsfällen die für denArbeitnehmer günstigere Formulierungzu wählen. Ein Beispiel für eine unklareund unnötig harte Formulierung: «Sieerkannte die Schwächen und konfron-tierte die Praktikantinnen mit diesen.»

Gemäss dem Grundsatz der Vollstän-digkeit sind alle Angaben aufzunehmen,welche für die Bewertung der Tätigkeitund das Gesamtbild von Bedeutung sind.Das Zeugnis hat immer die gesamteDauer des Arbeitsverhältnisses zu quali-fizieren. Einzelne Verfehlungen oderschlechte Leistungen während einer kur-zen Zeitperiode können damit nicht zueiner generell schlechten Beurteilungführen.

Es darf nach dem Grundsatz der Ein-heitlichkeit nicht auf Zwischenzeugnisseverwiesen werden. Um eine übermässigeLänge zu verhindern, kann dies im Ein-zelfall anders beurteilt werden.

Die Beurteilung der Leistungen und desVerhaltens hat objektiv zu erfolgen. Nachdem Grundsatz der Klarheit muss dasZeugnis für alle Leser verständlich abge-fasst sein. Es darf weder durch die Wort-wahl noch durch Auslassungen versteck-te Inhalte aufweisen. Ein Beispiel für ei-nen unzulässig versteckten Inhalt: «AlsMitglied der GL hat er die Arbeiten ohneweitere Rücksprachen stets gemäss seinenVorstellungen erfolgreich er ledigt.»

Arbeitszeugnisse sind zusammen mitmündlichen Referenzauskünften aus-schlaggebend für Neueinstellungen.Gestützt auf Art. 330a OR hat der Arbeit-nehmer jederzeit das Recht, ein Arbeits-zeugnis (Lehr-, Zwischen-, Vollzeugnis)und/oder eine Arbeitsbestätigung zu ver-langen. Der Arbeitgeber hat sich bewusstzu sein, dass seine Zeugnisse auch ihnqualifizieren, weshalb er auf eine formellund inhaltlich korrekte Ausstellung zuachten hat. Mit dem vorliegenden Beitragsollen die wichtigsten Grundsätze derZeugnisformulierung dargestellt undeinige Spezialfragen aufgegriffen werden.

Grundsätze der ZeugnisformulierungDas Gesetz äussert sich nicht zur Formu-lierung, die nachfolgend dargestelltenGrundsätze sind durch die Rechtspre-chung entwickelt worden.

Nach dem Grundsatz der Indivi -dualität hat ein Zeugnis eine individuelleFormulierung der Beurteilung der Leis-tung und des Verhaltens zu enthalten.

Um ein objektiv richtiges Gesamtbilddes Arbeitnehmers wiederzugeben, darfdas Ar beitszeugnis gemäss dem Grund-satz der Wahrheit nur wahre Angabenüber die Leistungen und das Verhaltendes Arbeitnehmers auf weisen.

Das Arbeitszeugnis soll das wirtschaft-liche Fortkommen des Arbeitnehmers fördern. Dem Arbeitnehmer ist nach demGrundsatz des Wohlwollens mithin eingünstiges Zeugnis auszustellen. Aller-dings wird dieser Grundsatz durch die

DIE AUTOREN

Dr.Nicole Vögeli Galli, Partnerin

bei Engel&Küng in Kloten,

ist Fachanwältin SAV Arbeitsrecht.

Lic.iur. Mirco Marsella arbeitete als

Substitut für Engel&Küng.

Ein Arbeits -zeugnis soll klar,voll ständig undwahrheits gemässgeschrieben sein.

Foto: Bilderbox.de

l Nr. 3 l 2011 l 49MANAGEMENT l UZ

TEXT DR. NICOLE VÖGELI GALLI UND MIRCO MARSELLA

MERKPUNKTE ZUM ARBEITSZEUGNIS

Wahrheit und WohlwollenArbeitszeugnisse und Referenz-

auskünfte sind auf dem Arbeits-

markt all gegen wärtig. Dennoch

wird in der Praxis häufig gegen

die wesentlichen Grundsätze

verstossen.

FACHMAGAZIN ARBEITSZEUGNISWissen Sie, welche Formulierungenin Spezialfällen möglich sind undwie Sie sich bei Referenzauskünftenkorrekt verhalten? Herausgeber: preferred leaders club,Unternehmer Forum Schweiz, Umfang: 36Seiten. Mitglieder des preferred leadersclubs erhalten ein Exemplar gratis undkönnen das Fachmagazin mit eigenemLogoeindruck zur Abgabe an ihre Kundenzu Vorzugskonditionen erwerben. Preis fürNicht-Mitglieder CHF 36.–; Bestellung undweitere Informationen unter: shop.unternehmerforum.ch. Fragen Sie nach dem Mengenrabatt ab 10 Exemplaren.

Page 50: UnternehmerZeitung 03/2011

50 l Nr. 3 l 2011UZ l BÜCHER

NEUERSCHEINUNGEN

Bücherfrühling 2011Wir EuropäerDie EU durchlebt turbulente Zeiten. Die Finanzkrise hat einige Staaten an den Schuldenabgrund gedrängt und die Gemeinschaftswärhung Euro ge-schwächt. Diese Ent-wicklungen trübendie Aussichten derEU und sensibilisie-ren für europapoliti-sche Fragen. In Kri-senzeiten wie diesenist Kooperation undZusammenhalt ent-scheidend, die Fragenach Identität wirdzur Überlebensfrage.Das Buch bietet zu diesem aktuellen The-ma neue Beiträge und überarbeitet sol-che, die vor ein paar Jahren unter dem Ti-tel «A Soul for Europe» erschienen sind.

Brauchen die Europäer eine Identität? Politische

und kulturelle Aspekte. Enno Rudolph, Furio

Cerutti. Orell Füssli Verlag (2011). 224 Seiten,

CHF 58, ISBN 978-3-280-06023-0

Parteien finanzie rung im DunkelnOhne Geld keine Politik. In der Schweizgeschieht Politik zu einem Grossteil frei-willig und mit wenig staatlicher Unterstüt-zung. Deshalb sind die Parteien auf priva-te Spender angewie-sen. Während dieParteiespenden inden meisten Demo-kratien starken Res-triktionen und Trans-parenzanforderun-gen unterliegen, ge-schehen Spenden inder Schweiz hintergeschlossenen Vor-hängen. Hilmar Ger-net, ehemaliger CVPGeneralsekräter, bricht das Schweigen undheizt mit konkreten Zahlen und Reform-vorschlägen, die Debatte von zunehmen-der Aktualität ein.

(Un-)heimliches Geld - Parteienfinanzierung in

der Schweiz. Hilmar Gernet, NZZ Libro Verlag

(April 2011), 224 Seiten, CHF 44,

ISBN 978-3-03823-672-6

Die Schweiz in ZahlenWie hat sich die Schweiz im Jahre 2010entwickelt? Für alle, die sich mit dieserFrage beschäftigen wollen, bietet dasHandbuch der Statistik eine Übersicht.Thematisiert werdenBereiche wie Bevölke-rung, Preisentwicklung,Gesundheit, Bildungund viele mehr. Als er -kenntnisreich erweistsich weiter ein Kapitelmit internationalen Ver-gleichen. VielsprachigeErläuterungen und eineCD-ROM mit PDFs, Ex-cel-Tabellen und in -teraktiven Atlanten die-nen der Ver anschaulichung und derräum lichen Visuali sierung.

Statistisches Jahrbuch der Schweiz 2011. Bundes-

amt für Statistik (Hrsg.), NZZ Libro Verlag, 568

Seiten, CHF 130, ISBN 978-3-03823-680-1

Der Westen und die AnderenStaaten steigen auf – und fallen wieder.(West-)Europa ist vor 200 Jah ren zurWeltwirtschaftsmacht herangewachsen,heute schwindet seine Vorrangstellungund neue «global play-er» wie China oder In-dien betreten die Bild-fläche. Vor diesem Hin-tergrund stellt das BuchFragen von zunehmen-der Relevanz wie: Las-sen sich die für Europagültigen Erfolgsfakto-ren in andere Kultur-kreise übertragen? Istdas europäische Ent-wicklungsmodell ange-sichts neuer Herausforderungen und Kon-kurrenzen als robust einzuschätzen odermuss auch Europa lernen?

Entwicklungsmodell Europa. Entstehung,

Ausbreitung und Herausforderung durch

die Globalisierung. Paul Messerli, Rainer C.

Schwinges, Thomas Schmid (Hrsg.), vdf Hoch-

schulverlag (2011), 240 Seiten, CHF 52,

ISBN 978-3-7281-3371-7

Unternehmens bewertung und AktienanalyseDie Unternehmensbewertung und Ak-tienanalyse hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Obbei Fusionen, Börsengängen, Kapitalerhö-hungen, Nachfolgeregelungen oder Anla-geentscheiden – überall gehörden die Me-

thoden der Unterneh-mensbewertung und Aktenanalyse zumHandwerk. Das Lehr-buch, das diese beidenThemenfelder verbin-det und Zusammen-hänge aufzeigt, bietet einen Überblick überTheorie und Praxis.Grafische Darstellun-gen, Link-Hinweise,eine Formelsammlungund Übungsaufgaben

helfen, die komplexen Zusammenhängezu verstehen.

Unternehmens bewertung und Aktienanalyse.

Grundlagen – Methoden – Aufgaben. Marcus A.

Hauser & Ernesto Turnes, Verlag SKV (2010),

384 Seiten, CHF 98.00,

ISBN 978-3-286-34481-5

Die Märkte verstehenDie Globalisierung ist weit fortgeschrit-ten und die Märkte sind starkt verfloch-ten. Das Werk ist ein Lese-, Lehrbuch undNachschlagewerk, das hilft, in dem

Gewirr von Interde-pendenz den Durch-blick zu behalten. Eszeigt insbeson dere dieLage der SchweizerWirtschaft, unter Be-rücksichtigung desaktuellen internatio-nalen Kontextes aufund be leuchtet dasZusammenspiel vonStaat und Markt. Derflüssige und leicht

ver ständliche Schreibstil sowie der Fra-gekatalog und die Grafiken führen dazu,dass das Buch seinem Titel «Volkswirt-schaft verstehen» durch aus gerecht wird.

Volkswirtschaft verstehen. Bernhard Beck. vdf

Hochschulverlag (2010, 6.Aufl.), 496 Seiten,

CHF 65, ISBN 978-3-7281-3327-4

Page 51: UnternehmerZeitung 03/2011

l Nr. 3 l 2011 l 5110 FRAGEN AN l UZ

IMPRESSUMUnternehmerZeitung 5. Jahrgang (17. Jahrgang KMU-Manager), Die UnternehmerZeitung erscheint im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, CH-8052 Zürich; Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmerzeitung.ch; [email protected] Herausgeber: Remo Kuhn, [email protected]: Urs Huebscher,[email protected] Redaktion: Peter Blattner [email protected], Rika Koch, [email protected],Stine Wetzel, [email protected] Layout und Produktion: Nicole Collins, Manuel Jorquera und Bruno Strupler, [email protected] Mitarbeit an dieser Ausgabe: Toni Brunner, Tiffany Burk, André Caradonna, Nicole Vögeli Galli, Heinrich Flückiger, Bastien Girod, Steffen Klatt, Georg Kreis, BenjaminKurmann, Mirco Marsella, Hubert Mooser, Michael Quade, Sebastian Schmucki, Sarah Schneider, Rudolf Strahm, Ruedi Stricker, Stefan Vogler, Robert Wildi, Jörg ZeunerAnzeigen: [email protected], Telefon 044 306 47 00 Druckunterlagen: www.swissbusinesspress.ch/kundendaten Abonnements: UnternehmerZeitung,Postfach, 8052 Zürich, [email protected], Einzelverkaufspreis: Fr. 6.–, Jahres-Abonnement Fr. 54.– Inland. WEMF-beglaubigte Auflage 2010: 55 966 Exem-plare, Druckauflage 60000 Exemplare Druck: Ringier Print AG, Adligenswil Nachdruck: Nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe©UnternehmerZeitung gestattet. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA erschei-nen ausserdem: SWISS NEWS, The National English Journal, ATTIKA, das Zürcher Magazin, PAULI-CUISINE, das Gastronomie-Fachmagazin sowie als Supplement zurUnternehmerZeitung CLEANTECH.CH und BUSINESSCLASS

MICHAEL NÄF – GRÜNDER UND CEO VON DOODLE

«Es ist spannend, mit einer Idee bei null zu beginnen»

1. Warum sind Sie Unter-

nehmer geworden?

Weil ich das Projekt Doodleweiterführen und professio-nalisieren wollte. Das mach-te es nötig, das Unterneh-men Doodle zu gründen.

2. Wenn nichts unmöglich

wäre, was wäre Ihr

Traumjob?

Schwierig, das ändert sichnoch etwa gleich oft wie imVorschulalter. Ich finde esallgemein sehr spannend,mit einer Idee bei null zubeginnen und zu verfolgen,wie sie sich entwickelt.Das habe ich schon mehr-fach erlebt und habe einegute Ausgangslage, es nochein paar Mal zu machen.

3. Was mögen Sie nicht an

Ihrer Branche?

Die «Nichtgreifbarkeit» istzugleich grosser Vor- undNachteil der IT: Sie ist dieGrundlage für effizienteProzesse, globale Vernet-zung, schlanke Strukturen,hoch skalierende Geschäfts-modelle. Manchmal sehntman sich aber danach, mehrphysisches zu haben als nurden Monitor als Fenster indie digitale Welt.

4. An welches Ereignis in

Ihrer Karriere erinnern

Sie sich am liebsten?

Viele gute Ereignisse habenmit Doodle zu tun. Zum Beispiel die Firmengrün-dung selber. Oder als ich dasGefühl hatte, dass aus einerreinen Ansammlung vonLeuten ein echtes Team amEntstehen ist.

5. Was war Ihr grösster

Fehlentscheid?

Es gibt keinen grösstenFehlentscheid. Es gibt abergefühlt tausend kleine Feh-ler, die ich täglich und wö-chentlich mache. Aber dasgehört dazu.

6. Welche Persönlichkeit

hätten Sie schon immer

einmal gerne getroffen?

Es gibt so viele zur Aus-wahl, ich lasse mich gerneüberraschen. (Und dieeine, die ich wirklich gernetreffen würde, behalte ichfür mich.)

7. Worüber können Sie

sich ärgern?

Am zuverlässigsten ärgereich mich über Unsorg -fältigkeit.

8. Wie erholen Sie sich

vom Stress?

Am häufigsten mit Sportoder mit Lesen auf einerParkbank. Oder mit derFrage, wie ich dieses be-stimmte Auftreten vonStress nächstes Mal vermeiden könnte.

9. Was zeichnet die

Schweizer Wirtschaft

aus?

Stabilität, Erfolg, Vorsicht,Zuverlässigkeit, (teils vorauseilendes) Pflicht -bewusstsein.

10. Was wünschen Sie sich

für die Schweiz?

Grössere Risikobereit-schaft, mehr Unbeschei-denheit und weniger Bequemlichkeit.

Foto: zVg

MICHAEL NÄFUnternehmen: Doodle AG

Position: CEO und GründerAlter und Zivilstand: 37, liiert

Erster Job und Erster Ferienjob: In einer Gross-Werdegang: gärtnerei mit einem betongefüllten

Fass Beete flachwalzen; erster «richtiger» Job: Security Engineer beiPayserv (heute SIX Group).

Ausbildung: Informatik-Ing. ETHLiebstes Hobby: Badminton

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ZumVerkaufangeboten

Radio-, TV-Fachgeschäft zuverkaufenIm Auftrag verkaufen wir imRaum Winterthur: RadioTV-Fachgeschäft (Aktiengesell-schaft). Exklusiver Innenaus-bau, ca. 80m2 Verkaufsflächeund 40m2 Werkstatt; separa-tes Büro und Lager. Gute undzentrale Lage mit PP, Schau-fenster. Optimal für Jungein-steiger oder Serviceadressefür Grossmarkt/Internetver-käufer.

Ansichts- und Glück-wunschkartenverlagGrosse Auswahl an Ansichts-karten, Geburtstagskarten,Vermählungskarten, Weih-nachts- und Neujahrskarten,Geburtskarten, Trauerkarten,etc…

Metallbau - NachfolgeDas Einzelunternehmen istseit vielen Jahren in derRegion Zürich erfolgreich beiPrivat- und Firmenkundensowie bei der öffentlichenHand tätig. Mit ausgewähltenIndustrie-Kunden besteht einelangfristige, eingespielte

Zusammenarbeit. Neben demMetallbau ist das Unterneh-men auch in der Blechbearbei-tung tätig und verfügt dazu ingemieteten Räumen übereinen modernen Maschinen-park, der für den 1-Mann-Betrieb optimiert ist. DerEigentümer führt das Unter-nehmen allein und arbeitetaus gesundheitlichen Gründenreduziert (50%). Das Unter-nehmen ist stark ausbaubar(Umsatz CHF 300000 mit 1-Mann-Betrieb). Der Verkäufersteht für die Einführung einesKäufers in die Arbeitsprozesseund bei den Schlüsselkundenzur Verfügung.

Unternehmen in der BaunebenbrancheZu verkaufen wegen Nachfol-geregelung Handels-/Montage-betrieb in der Baunebenbran-che. Standorte in der deutsch-und französischsprachigenSchweiz, mit Betriebsimmobi-lien. Umsatz ca. 8Mio. Fr.

DeLaval Handels- & ServicestelleAls Marktführer im BereichMelktechnik steht DeLaval fürinnovative Ideen, modernsteTechnik und vor allem füreinen exzellenten und flä-chendeckenden Service. Die-ser Service macht uns einzig-artig im Vergleich mit unseren

Mitbewerbern. Insgesamt sindüber 80 selbstständige DeLa-val Handels- & Servicestellen-betreiber mit ihren gegen 200Servicetechnikern für dasKundenwohl tagtäglich imEinsatz.

Als DeLaval Handels- &Servicestellenbetreiber führenSie Ihr eigenes Geschäft unterder Marke DeLaval und sindfür eine zugewiesene Regionin der Schweiz verantwortlich.

Interieur & AccessoiresGeschäftWirtschaftsstandort Zug mithoher Kaufkraft, Einheimi-sche, Touristen und Business-leute werden erreicht. Sehrgute Passanten Lage, grosseSchaufenster, die Blicke aufsich ziehen.

Warenangebot: ExklusivesInterieur und Wohnaccessoi-res, Schmuck, Damenmode,Ledertaschen und Accessoires,im gehobenen mittleren Preis-segment. Qualitativ hochwer-tige sowie ausgewähltebekannten Marken und Acces-soires. 85m2 Boutique, auchfür Einsteiger/innen in dieserBranche geeignet. Die Bou-tique kann problemlos durcheine Einzelperson im Verkaufgeführt werden. Sehr guteUmsatzentwicklung seitLaden-Eröffnung (Juli 2010)mit steigender Tendenz und

hohem Weiterentwicklungs-potential. Öffentlicher Ver-kehrsknotenpunkt (Bus,Hauptbahnhof) im Umkreisvon ca. 150m. ÖffentlicheParkplätze und Parkhäuser inder Nähe.

85m2 Verkaufsfläche, ca.15m2 Lagerfläche, Küche,WC. Tiefer Mietzins für dieseA-Lage von mtl. CHF 3450.-inkl. Nebenkosten und Park-platz vor dem Hause. Absolutgehobene Einkaufslage derStadt, umgeben von Bou-tiquen, Coop City und Fach-geschäften. Das Ladenge-schäft liegt zentral gelegen ineinem Altbau und hat einebesonders charmante Auftei-lung und Flair. Individuelle,hochwertige Einrichtung,extra in die Räumlichkeiteneingepasst: schöne Regale,spezielle Verkaufstheke sowiegrosse Kronleuchter und wei-tere Möbeln. Der Verkaufs-preis von CHF 85000.– bein-haltet die Ladeneinrichtung,Warenlager, Infrastruktur,Beleuchtung, Logo, ganzesDesign, URL etc. Eintritt in dasbestehende Mietverhältnis istBedingung.

Praxis für Allgemein -medizin im ÄrztehausFür eine moderne und sehrgut laufende Praxis für Allge-meinmedizin mit Selbstdispen-sation in einer Kleinstadt in derOstschweiz suchen wir alters-halber eine/n Nachfolger/In.

Die Infrastruktur wird teil-weise mit den Kollegen im Ärz-tehaus genutzt. Die Räumlich-keiten (170m2) sind auch füreine Doppelpraxis geeignet.Sehr gute Notfalldienstrege-lung, hohe Lebensqualität inder Region und ein attraktivesBildungsangebot runden dasProfil ab. Der Einstieg als Junior-Partner ohne finanzielle Beteili-gung ist jederzeit möglich.

Moderne Hausarztpraxis –Raum ThunPer Frühling 2012 oder nachVereinbarung suchen wireine/n Nachfolger/in für einesehr gut laufende Praxis fürAllgemeine Innere Medizin.

Die Praxis (ca. 160m2)befindet sich im Zentrumeiner grösseren Gemeinde(5Minuten von Thun entfernt)mit einem wunderschönenAlpenpanorama und viel Son-nenschein. Gute Schule in derGemeinde und ein breitesFreizeitangebot in der Regionrunden das Angebot ab.

VD – Cabinet de médecineA remettre dans une belle com-mune du Chablais (15 km deMontreux). Ce cabinet médicalspacieux (140m2), bien entre-tenu, avec loyer modéré, per-sonnel motivé et cercle depatients fidèles peut être amé-nagé pour deux médecins; pos-sibilité d’agrandir les locaux.

Praxis für Allgemein medizinin EinsiedelnWir suchen einen Nachfolgeroder eine Nachfolgerin für eineGrundversorgerpraxis in schö-ner Umgebung mit folgendemLeistungsspektrum: Kleinchirur-gie, Ultraschall, Wundversor-gung, Labor, EKG & Röntgen,Pädiatrie & Gynäkologie (kleinerAnteil), Gipsen, kl. Psychothera-pien, Praxisapotheke, etc. DiePraxisräume sind grosszügiggestaltet und können auch alsDoppelpraxis genutzt werden.

Weitere Informationen auf

52 l Nr. 3 l 2011UZ l KAPITALMARKT

VERANSTALTUNGEN

30.03.2011 KMU SWISS Infotable 03-11; «Eröffnung des grössten und modernsten Datacenters der Schweiz»: In Lupfigentsteht zurzeit das vierte und modernste green.ch Datacenter. Bevor das Datacenter in Betrieb genommenwird, besteht bei der Einweihungsfeier die letzte Gelegenheit, das Center von Innen zu erleben! Wir laden Sieherzlich ein, die Auftritte unserer hochkarätigen Gastreferenten zu verfolgen und gebündeltes Experten Know-how aus erster Hand zu erfahren. Nutzen Sie die Möglichkeit zum Networking innerhalb der Branche undsichern Sie sich einen der begehrten Plätze – wir freuen uns auf Sie!

14.04.2011 KMU SWISS Infotable 04-11; «Zu Gast im Pumpsspeicherkraftwerk»: Wie plant man den Einsatz von über250 Mitarbeitern auf einer Grossbaustelle? Nebst dem Einblick in die Logistik dieser Unternehmung steht einRundgang durch die Baustelle von «Linthal 2015», eines der bedeutenderen Ausbauprojekte im Energiebereich,auf dem Programm. Sicher ein beeindruckender Infotable.

20.04.2011 KMU SWISS Forum 2011 – 1/2 Tages-Workshop Vormittag/Nachmittag; «Anlassbesuchstraining»: Im Vorfeldzum Forum findet am 20.04.2011 ein Halbtages-Workshop «Anlassbesuchstrainig» statt. Die Zielgruppe für diesesTraining sind Besucher des KMU SWISS Forums, Interessierte und Aussteller. Ziel ist die optimale Vorbereitung inKommunikation und Verhalten für effiziente Kontakte und die Erarbeitung eines strategischen Dokuments.

05.05.2011 KMU SWISS Forum 2011; «Visionen – Visionäre und Übergabe des Swiss Lean Awards»: Reservieren Sie sichnoch heute einen Platz am KMU SWISS Forum 2011 und der Übergabe des Swiss Lean Awards!

Weitere und detaillierte Informationen finden Sie auf www.kmuswiss.ch

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Sitzgesellschaft in Liechtenstein (Offshore) Rechtsform einer Anstalt (mitheutiger Nutzung als Holding)im Fürstentum Liechtensteineiner internationalen Dienst-leistungsunternehmung.Infolge einer Angebotskon-zentration auf den SchweizerMarkt steht dieses Objektzum Verkauf und Ueber-nahme. Keine negativen Ein-träge, finanzielle Verbindlich-keiten oder Altlasten.

Zum Beispiel bei einerUnternehmensgrösse mit CHF300000.– Umsatz rechnetsich ein Holding-Modell, umrechtliche & steuerliche Vor-teile zu nutzen, internationaleHarmonisierungen vorzuneh-men oder die firmenpolitischeAnonymität zu erhöhen.

Im aufgeführten Casebetragen die jährlichen Unter-haltskosten rund CHF 1500.-gegenüber einem durch-schnittlichen Sparpotentialvon CHF 50000.– p.a. Das eingetragene Geschäfts-modell (internationale Dienst-leistungen) kann auf denneuen Inhaber angepasstwerden.

Arztpraxis für Gynäkologieund GeburtshilfeGynäkologische Praxis mitBelegarzttätigkeit an derGrenze zu Deutschland imBezirk Zurzach im Laufe desJahres 2011 oder nach Verein-barung altershalber abzugeben.

Geräumige, sehr schöne,frisch renovierte gut ausge-stattete Praxis (150m2) anzentraler Lage mit guter Ver-kehrserschliessung. KonstanteUmsatzentwicklung mit gerin-gen Kosten. Auch nutzbardurch zwei Ärzte/Innen mitinsgesamt 150%-Pensum.Praxisbewertung von FMHServices vorhanden.

Praxis für Allgemeinmedi-zin und Phlebologie Im Rahmen einer Nachfolge-regelung suchen wir so baldals möglich für eine Hausarzt-praxis mit dem SchwerpunktPhlebologie (ca. 105m2) inder attraktiven Stadt Schaff-hausen eine/n Nachfolger/in.Die Praxis mit grossem Ein-zugsgebiet ist mit öffentlichenals auch privaten Verkehrsmit-teln gut erreichbar und ver-fügt über ein grosszügigesParkplatzangebot.

Hausarztpraxis im RaumBurgdorfPer Mitte 2013 oder nachVereinbarung (Einstieg jeder-zeit möglich) suchen wir füreine sehr gut laufende undetablierte Praxis mit treuemPatientenstamm und Selbst-dispensation sowie günstigerKostenstruktur eine/n Nach-folger/In. Digitale Röntgenan-lage, EKG, Labor vorhanden.Der Notfalldienst ist sehr gutgeregelt.

Ländliche Region mit vielLebensqualität nur wenigeMinuten von Burgdorf undca. 20 Minuten von Bern/Solothurn entfernt. GuteSchule in der Gemeinde undein breites Freizeitangebot inder Region.

Umsatzstarke Landarzt -praxis im Kanton LUFür eine sehr gut laufende(CHF 1,2 Mio. Umsatz) undetablierte Grundversorgerpra-xis (162m2, 7 1/2 Zimmer) mitbreitem Leistungsspektrumund Selbstdispensation suchenwir im Laufe des Jahres2011/2012 einen Nachfolger.

Die Praxis liegt zentral ineiner Gemeinde mit rund3300 Einwohnern in einerruhigen und sonnigen Wohn-gegend im Kanton Luzern.Die Stadt Luzern ist in ca. 30Min. erreichbar.

Praxis für AllgemeineInnere MedizinAb Frühling 2012 oder nachVereinbarung suche ich eine/nNachfolger/in, der meine Pra-xis für Allgemeine InnereMedizin mit Selbstdispensa-tion im Bezirk Affoltern amAlbis zusammen mit meinemlangjährigen Praxispartnerweiterführen würde.

Die wichtigsten Vorteile imÜberblick: günstige Kosten-struktur, sehr gut eingespiel-tes Personal, grosser Patien-tenstamm, verkehrsgünstigerStandort, entgegenkommen-der Vermieter, attraktive, son-nige Wohngegend, günstigerSteuersatz, bester Anschlussnach Zürich, erfahrener,kooperativer Praxispartner,EQUAM zertifiziert, ManagedCare (medix).

Hausärztliche-inter -nistische PraxisAltershalber suchen wir imLaufe des Jahres 2011 füreine sehr gut laufende und

l Nr. 3 l 2011 l 53KAPITALMARKT l UZ

ZumKaufengesucht

IT-Unternehmung in derOstschweiz gesuchtFür eine dynamische und sol-vente IT-Gruppe mit Wachs-tumsambitionen suchen wireine IT-Unternehmung, derenProdukte eine gute Ergän-zung zur Erweiterung vonERP-Systemen bieten. Bran-chenmässig könnten konsum-nahe Segmente bis hin zurProzessindustrie eine idealeErgänzung sein. Gesucht sindeigenständig funktionsfähigeUnternehmen, mit denenzusammen Synergiepotentiale

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im Management, in der Ent-wicklung, in der Implementa-tion und im Marketing reali-siert werden könnten.

Augenarztpraxis im RaumZürich gesuchtEin erfahrener Facharzt fürOphthalmologie und Ophthal-mochirurgie mit einem brei-ten OP-Katalog sucht imLaufe des Jahres 2011 odernach Vereinbarung eine Praxisim Grossraum Zürich zurÜbernahme. Einzel- oderGruppenpraxis möglich.

Praxis für NeurologiegesuchtFacharzt für Neurologie mitPraxiserfahrung und einembreiten Leistungsspektrum(EMG, EEG, Dopplersonogra-phie, Schlaf-Apnoe-Diagnos-tik, Akupunktur, etc.) sucht abHerbst 2012 oder nach Ver-einbarung in der Deutsch-schweiz eine Praxis zur Über-nahme.

KunststoffverarbeiterDeutschschweizGesucht wird Unternehmenauf dem Gebiet der Kunst-stoffverarbeitung mit Stand-ort in der Deutschschweiz

KMU im Handwerks-, DL-und ProduktionsbereichWir sind ein bekanntes, gutgelegenes und erfolgreichesostschweizerisches KMU imHandwerks-, Dienstleistungs-und Produktionsbereich mitca. 20 Personen und jungem,gut ausgebildeten und erfah-renem Management.

Für den Weiterausbau unddie Weiterentwicklung suchenwir den/die Kauf/Über-nahme/Nachfolgeregelungeines anderen KMU, das imRaum St.Gallen/Bodenseetätig ist.

FührungskraftSchweizer, 43, lic.oec. HSG,D/E/F/NL, mit über 15 Jahreninternationaler Berufs -erfahrung in StrategischemManagement, Unternehmens-entwicklung, Marketing, Verkauf und Risikomanage-ment. Suche neue Heraus -forderung auf Geschäftslei-tungsebene (Geschäfts -führung, Unternehmens -entwicklung, Marketing) in einer dynamischen KMU.

etablierte Praxis mit treuemPatientenstamm und Selbst-dispensation eine/n Nachfol-ger/In. Röntgen, EKG undLabor vorhanden. AuchOption mit zwei Ärzten zubsp. je 60%-Pensum.

Die Praxis liegt wunder-schön, umgeben von Bergen,3 Gehminuten vom Bahnhof.Kauf des Hauses wäre wünschenswert, auch Miete möglich.

Angebot für Allgemein -mediziner am Zugersee Im Rahmen der Nachfolgere-gelung suchen wir für unse-ren Mandanten im KantonZug einen Nachfolger fürseine Hausarztpraxis in einerwunderschönen Region mithoher Lebensqualität undbestem Anschluss nachZürich.

Die Räumlichkeiten müs-sen nicht übernommen wer-den. Somit bietet sich demNachfolger die Möglichkeit,die Praxis zu verlegen undgeeignete, moderne Räum-lichkeiten an einer zentralenLage, evt. in einem Ärztehaus,zu suchen. Die Unterstützungbei der Praxisverlegung undEinführung durch den Praxis-inhaber ist möglich.

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54 l Nr. 3 l 2011UZ l DAS LETZTE

WirtschaftsförderungDer Bund fördert Produktion und Ausfuhr von landwirt-schaftlichen Produkten.

Einfuhrverbot Zum Schutz der einheimischen Wirtschaft ist die Einfuhrvon Waren grundsätzlich verboten. Der Bund erteilt Aus-nahmebewilligungen für Thunfisch, kriegswichtige Mate-rialien und Futtermittel.

SteuernDie Steuerhoheit der Kantone ist gewährleistet. Vorbehal-ten bleibt die Erhebung einer Mehrwertsteuer zur Finan-zierung der Bundesverwaltung.

Nationalbank Die Nationalbank deckt die De-fizite der Kantone und korrigiertallfälliges Versagen der Devisen-märkte durch den Kauf auslän-discher Währungen. Sie kannzusätzlich durch geldpolitischeMassnahmen günstige Bedin-gungen für eine nachhaltigewirtschaftliche Entwicklungschaffen.

Buchhandel Der Bund beschränkt in Zusam-menarbeit mit den Verlegernmittels Preisbindung die über-bordende Aktivität des Buch-handels. Vorbehalten ist die Ein-führung einer Lenkungsabgabezugunsten von Fernsehen undVideospielen.

GebührenStaatliche oder private Leis -tungen, deren Verwenderkrei -se mit zumutbarem Aufwandnicht eingegrenzt werden können, werden auf Antrag derLeistungserbringer mittels all-gemeingültiger Gebühren fi -nanziert. Neben der Bereitstel-lung von Radio- und Fernsehprogrammen gelteninsbesondere künstlerische Darbietungen, die Unter -nehmerZeitung, neuartige Haarschnitte, Schneeschaufeln,Datenträger, Papier, Wandtafeln sowie Teebeutel alsgebühren finanziert.

Garantie des Besitz- und EinkommensstandesDer Bund garantiert den Besitzstand in Landwirtschaft undöffentlicher Verwaltung. Allfällige Überschüsse aus derBundeskasse können in begründeten Notfällen für dieDeckung des Existenzbedarfs weiterer Bevölkerungsteileeingesetzt werden.

ExistenzbedarfJeder Schweizer hat Anspruch auf den Besitz eines per-sönlichen Unterhemds und den regelmässigen Gebraucheiner Zahnbürste.

Wirtschaftliche NeutralitätDer Abschluss von Handelsabkommen mit fremden Staa-ten oder Organisationen sowie der Beitritt zu militärischenoder wirtschaftlichen Bündnissen oder Organisationen sindverboten.

MindestlohnDer Mindestlohn für Arbeitnehmer beträgt einen Viertel derdurchschnittlichen Besoldung eines Mitglieds der Landes-

regierung. Führungskräfte inkleinen und mittleren Betriebensind von der Regelung ausge-nommen, sofern sie am Unter-nehmen beteiligt sind.

Ansiedlung von AusländernDer Bund fördert mittels indi -vidueller Steuerabkommen sowie einer bedürfnisgerechtenBereitstellung von Bauland dieAnsiedlung von gut situiertenPersonen in gesundheitlich einwandfreiem Zustand, soferndiese keiner die einheimischenAnbieter konkurrenzierendenErwerbstätigkeit nachgehen.

FamilienpolitikDie Familie ist eine Sexualge-meinschaft von mindestens zweierwachsenen Personen männli-chen, weiblichen oder beiderleiGeschlechts. Sie hat das unein-schränkbare Recht, Kinder zuzeugen und aufzuziehen. Unterbesonderen Umständen wie Tod,Auswanderung oder mangelnderVerwendbarkeit das Nachwuch-ses kann derselbe dem Wohnkan-ton übertragen werden.

Abstimmungen über VolksinitiativenDer Bund lässt über rechtsgültig zustande gekommeneVolksinitiativen innert zehn Jahren abstimmen. Diese Fristverlängert sich für jeden Gegenvorschlag des Parlamentsum jeweils achtzehn Monate.

Schweizer PassEinen Schweizer Pass erhalten auf Verlangen SchweizerBürger mit einer Physiognomie, deren Ausprägungen mitgenügender Wahrscheinlichkeit die eindeutige maschinelleIdentifizierung erlauben. Der Bund regelt Herstellung undVerwendung von Passbildern auf Verordnungsstufe.

Revision Bundesverfassung 2012Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen verlangen nach Anpassungen.

Die vorliegende Liste von Vorschlägen basiert auf einer Umfrage unter einer männlichen, erwachsenen

Person im Appenzellerland und wird bei Bedarf erweitert.

RUEDI STRICKER

Der Autor ist

Inhaber der

Beratungsfirma

Stricker

Consulting

in Speicher AR.

www.stricker-consultung.ch

Foto: Switzerland Tourism /Walter Storto

VON RUEDI STRICKER

Page 55: UnternehmerZeitung 03/2011

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Page 56: UnternehmerZeitung 03/2011

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Melden Sie sich an für den ZKB Nachhaltigkeitspreis für KMU.

Mit einer Preissumme von insgesamt CHF 150’000.– prämiert die ZKB vier KMU, die im Rahmen ihrer unternehmerischenTätigkeit einen herausragenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Melden Sie sich mit Ihrem Unternehmenbis zum 18. April 2011 an. Die Unterlagen finden Sie unter www.zkb.ch/nachhaltigkeitspreis. Wir wünschen Ihnenviel Erfolg.