Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich...

98
Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/1739 11.01.2013 Hinweis: Die Drucksache steht vollständig digital im Intranet/Internet zur Verfügung. Die Anlage ist in Word als Objekt beigefügt und öffnet durch Doppelklick den Acrobat Reader. Bei Bedarf kann Einsichtnahme in der Bibliothek des Landtages von Sachsen-Anhalt er- folgen oder die gedruckte Form abgefordert werden. (Ausgegeben am 15.01.2013) Unterrichtung Mitteldeutscher Rundfunk Leipzig, 21. Dezember 2012 Berichterstattung an die Landtage durch den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) für das Geschäftsjahr 2011 Sehr geehrter Herr Präsident, der MDR hatte sich im Jahr 2001 bereiterklärt, zur Erhöhung der Transparenz der Verwen- dung seiner Gebühreneinnahmen jährlich den Landtagen über seine wirtschaftliche und fi- nanzielle Lage zu berichten. Dies geschah erstmals im Jahr 2002 für das Geschäftsjahr 2000 und wurde in den darauffol- genden Jahren fortgesetzt. In dem beigefügten Bericht für das Jahr 2011 wurden die mit den Landtagspräsidenten abgestimmten inhaltlichen Schwerpunkte beibehalten. Lediglich die Darstellung der Programmhöhepunkte wurde mit der Orientierung am Geschäftsbericht 2011 des MDR etwas kürzer gefasst. Hinzu kommt für 2011 eine Darstellung der eingeleiteten Maßnahmen im Zuge der Aufdeckung der dolosen Handlungen im MDR und im KiKA zur Beseitigung von Schwachstellen im internen Kontrollsystem. Des Weiteren vermittelt der Bericht einen ausführlichen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung des MDR im Jahr 2011. Die beiliegenden Berichtsexemplare sind für Sie und die Mitglieder des zuständigen Aus- schusses bestimmt. Sollte darüber hinaus Interesse an weiteren Exemplaren bestehen, so werde ich Ihnen diese selbstverständlich gern zukommen lassen. Der Bericht geht mit heutiger Post ebenfalls an die Präsidentin des Thüringer Landtages und an den Präsidenten des Landtages von Sachsen. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Karola Wille Intendantin Verfügung des Präsidenten des Landtages von Sachsen-Anhalt: Die Unterrichtung des Landtages erfolgt gemäß § 54 Abs. 1 Satz 1 der Ge- schäftsordnung des Landtages (GO.LT). Gemäß § 40 Abs. 2 GO.LT überweise ich den o. g. Bericht zur Beratung an den Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Medien.

Transcript of Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich...

Page 1: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/1739

11.01.2013

Hinweis: Die Drucksache steht vollständig digital im Intranet/Internet zur Verfügung. Die Anlage

ist in Word als Objekt beigefügt und öffnet durch Doppelklick den Acrobat Reader. Bei Bedarf kann Einsichtnahme in der Bibliothek des Landtages von Sachsen-Anhalt er-

folgen oder die gedruckte Form abgefordert werden.

(Ausgegeben am 15.01.2013)

Unterrichtung Mitteldeutscher Rundfunk Leipzig, 21. Dezember 2012 Berichterstattung an die Landtage durch den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) für das Geschäftsjahr 2011 Sehr geehrter Herr Präsident, der MDR hatte sich im Jahr 2001 bereiterklärt, zur Erhöhung der Transparenz der Verwen-dung seiner Gebühreneinnahmen jährlich den Landtagen über seine wirtschaftliche und fi-nanzielle Lage zu berichten. Dies geschah erstmals im Jahr 2002 für das Geschäftsjahr 2000 und wurde in den darauffol-genden Jahren fortgesetzt. In dem beigefügten Bericht für das Jahr 2011 wurden die mit den Landtagspräsidenten abgestimmten inhaltlichen Schwerpunkte beibehalten. Lediglich die Darstellung der Programmhöhepunkte wurde mit der Orientierung am Geschäftsbericht 2011 des MDR etwas kürzer gefasst. Hinzu kommt für 2011 eine Darstellung der eingeleiteten Maßnahmen im Zuge der Aufdeckung der dolosen Handlungen im MDR und im KiKA zur Beseitigung von Schwachstellen im internen Kontrollsystem. Des Weiteren vermittelt der Bericht einen ausführlichen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung des MDR im Jahr 2011. Die beiliegenden Berichtsexemplare sind für Sie und die Mitglieder des zuständigen Aus-schusses bestimmt. Sollte darüber hinaus Interesse an weiteren Exemplaren bestehen, so werde ich Ihnen diese selbstverständlich gern zukommen lassen. Der Bericht geht mit heutiger Post ebenfalls an die Präsidentin des Thüringer Landtages und an den Präsidenten des Landtages von Sachsen. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Karola Wille Intendantin Verfügung des Präsidenten des Landtages von Sachsen-Anhalt:

Die Unterrichtung des Landtages erfolgt gemäß § 54 Abs. 1 Satz 1 der Ge-schäftsordnung des Landtages (GO.LT). Gemäß § 40 Abs. 2 GO.LT überweise ich den o. g. Bericht zur Beratung an den Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Medien.

Page 2: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien
Page 3: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Berichterstattung an die Landtage

Mitteldeutscher Rundfunk (MDR)

Geschäftsjahr 2011

19. Oktober 2012

Page 4: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

2 MDR 2011

Page 5: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Inhalt

MDR 2011 3

Inhalt A. Wirtschaftliche und finanzielle Lage des MDR 7

A.I. Vorbemerkungen 7 A.II. Rahmenbedingungen und Perspektiven im MDR 8 A.III. Wesentliche Programmhöhepunkte und Entwicklungen des MDR im Geschäftsjahr 12

A.III.1 Programmhöhepunkte 12 A.III.1.1 Sender feiert „20.“ und rückt seine Stärken ins Blickfeld 12 A.III.1.2 Nachrichten aus Halle jetzt nachts in zehn Bundesländern 14 A.III.1.3 Im Ersten mit Qualität und Quote überzeugen 15 A.III.1.4 Bei Kirchentag und Papstbesuch „dem Himmel ein Stück näher“ 16 A.III.1.5 Dem kulturellem Erbe und der lebendigen Kultur heute dienen 18 A.III.1.6 Das KI.KA-Programm überzeugt mit neuen Ideen 20 A.III.2 Entwicklungen im Geschäftsjahr 22 A.III.2.1 Start des trimedialen Newsdesk (TND) 22 A.III.2.2 Beim Neustart von Digitalradio dabei 23 A.III.2.3 Mit Facebook, Twitter & Co. näher an die Nutzer 24 A.III.2.4 Beseitigung von Schwachstellen im Internen Kontrollsystem 25 A.III.3 Statistiken 27 A.III.3.1 Marktsituation Fernsehen 27 A.III.3.2 Marktsituation Hörfunk 28 A.III.3.3 Marktsituation Telemedien 30 A.III.4 Personal 31 A.III.4.1 Feste Mitarbeiter 31 A.III.4.2 Freie Mitarbeiter 33

A.IV. Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung des MDR im Geschäftsjahr 34 A.IV.1 Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2011 (inkl. Kinderkanal) 34 A.IV.1.1 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 34 A.IV.2 Wirtschaftsplan des Geschäftsjahres 2011 (ohne Kinderkanal) 42 A.IV.2.1 Erfolgsplan und -abrechnung 42 A.IV.2.2 Finanzplan 45 A.IV.3 Wesentliche Haushaltspositionen 47 A.IV.3.1 Rundfunkgebühren und Werbeerträge als Finanzierungsgrundlage des MDR 47 A.IV.3.2 Hörfunk- und Fernsehprogramm - Sendeleistung und Kosten 50 A.IV.3.3 Personalaufwendungen 53 A.IV.3.4 Investitionstätigkeit 55

A.V. Rationalisierungs- und Wirtschaftlichkeitsmaßnahmen 58 A.V.1 Finanzbedarf der Rundfunkanstalten 58 A.V.2 Bericht zur Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit 60 A.V.3 Aktuelle Vorgänge und Daten 60

A.VI. Finanz- und Entwicklungsplanung 62 A.VI.1 Wirtschaftsplan 2012 62 A.VI.1.1 Erfolgsplan 62 A.VI.1.2 Finanzplan 73 A.VI.1.3 Programmleistungsplan (PLP) 73 A.VI.1.4 Investitionsplan 78 A.VI.2 Entwicklungsperspektiven des MDR 79

B. Unmittelbare und mittelbare Unternehmensbeteiligungen 82 B.I. Darstellung der Geschäftsfelder der Beteiligungsunternehmen 82 B.II. Zweck und Bedeutung der Unternehmensbeteiligungen 84

B.II.1 Historie 84 B.II.2 Aktuelle Entwicklungen 85

B.III. Wirtschaftliche und finanzielle Lage der Beteiligungen 86 B.IV. Finanzielle Auswirkungen der Unternehmensbeteiligungen auf den MDR 88

Page 6: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

4 MDR 2011

Page 7: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Anlagen

MDR 2011 5

Anlagenverzeichnis Anlage 1 Gesamtübersicht – Erfolgsplan einschließlich Planfortschreibung 2011

Anlage 2 Finanzplan 2011

Anlage 3 Gesamtübersicht – Erfolgsplan 2012

Anlage 4 Finanzplan 2012

Anlage 5 Programmleistungsplan Hörfunk 2012

Anlage 6 Programmleistungsplan Fernsehen 2012

Anlage 7 Investitionsplan 2012

Page 8: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

6 MDR 2011

Page 9: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Vorbemerkungen

A. Wirtschaftliche und finanzielle Lage des MDR

A.I. Vorbemerkungen

Mit dem vorliegenden Bericht an die Landtage für das Geschäftsjahr 2011 leistet der MDR auf freiwilliger Basis einen wichtigen Beitrag zur Transparenz der Verwendung der Rundfunkgebüh-renmittel. Wie in den Vorjahren enthält dieser Bericht eine übersichtliche Darstellung zur Entwicklung der wirtschaftlichen und finanziellen Lage des MDR im Jahr 2011, einen Ausblick auf das Jahr 2012 sowie einen Überblick über die Unternehmensbeteiligungen und ihre Entwicklung im Ge-schäftsjahr. Zugleich sei einführend darauf verwiesen, dass der MDR in 2011 auch Rückschläge hinnehmen musste. Nachdem bereits Ende 2010 kriminelle Machenschaften eines KI.KA-Mitarbeiters ent-deckt worden waren, sorgen 2011 auch gegen Dienstvorschriften verstoßende Finanztransaktio-nen des ehemaligen Fernsehunterhaltungschefs für negative Schlagzeilen und schaden dem Image erheblich. Der MDR hat das gegebene Versprechen eingelöst und alles dafür getan, die Vorgänge rückhaltlos aufzuklären. So wurde noch Ende 2011 damit begonnen, alle relevanten Vorschriften im Hause auf den Prüfstand zu stellen und notwendige Änderungen einzuleiten. Damit wurde zugleich eine Entwicklung hin zu einer neuen Verantwortungs- und Führungskul-tur im MDR aufgenommen. Im Jahr 2011 fand zudem erstmals in der neueren Geschichte des MDR ein Wechsel in der Unter-nehmensleitung statt. Auf den Gründungsintendanten Prof. Dr. Udo Reiter folgte am 1. Novem-ber 2011 Prof. Dr. Karola Wille als Intendantin des MDR. Die Vorjahresberichte haben verschiedene Ausschüsse der Landtage zum Anlass genommen, ergänzende Anhörungen anzusetzen, bei denen Vertreter der öffentlich-rechtlichen Rundfunk-anstalten Gelegenheit hatten, auf einzelne Sachverhalte näher einzugehen sowie aktuelle Ent-wicklungen zu erläutern. Der MDR ist gern bereit, auch den vorliegenden Bericht für das Jahr 2011 vor den zuständigen Ausschüssen der Landtage darzulegen. Neben diesem Bericht informieren ebenfalls die in der ARD zusammengeschlossenen Rundfunk-anstalten, das ZDF und das Deutschlandradio gemäß § 5a Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag alle Landesparlamenten über ihre wirtschaftliche Lage. Der letzte Bericht wurde im April 2012 vorgelegt.

MDR 2011 7

Page 10: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Rahmenbedingungen und Perspektiven

A.II. Rahmenbedingungen und Perspektiven im MDR

Im Jahr 2011 werden innerhalb und außerhalb des MDR Entscheidungen getroffen und Entwick-lungen fortgeschrieben bzw. abgeschlossen, die für die weitere Entwicklung des Unternehmens MDR von großer Bedeutung sind. Hinsichtlich der medienpolitischen Rahmenbedingungen hat die Digitalisierung der Medien neue Herausforderungen mit sich gebracht, deren Bewältigung entscheidend für die Zukunft des öf-fentlich-rechtlichen Rundfunks ist. Sowohl auf nationaler als auch europäischer Ebene müssen Gesellschaft und Politik dem durch die Digitalisierung vorangetriebenen tiefgreifenden Wandel der Medienlandschaft Rechnung tragen. Die politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sollten so gesteckt werden, dass die für eine freiheitlich verfasste Gesellschaft unverzichtbare Vielfalt der Medien auch unter den sich verändernden Bedingungen gewährleistet ist. Für den MDR und den öffent-lich-rechtlichen Rundfunk insgesamt ist festzustellen, dass er seinen Auftrag nur erfüllen kann, wenn ihm ausreichende Entwicklungs- und Teilhabemöglichkeiten in der digitalen Welt einge-räumt werden. Mit seinem wegweisenden Rundfunkurteil vom 11.09.2007 hat das Bundesverfassungsgericht seine bisherige Rechtsprechung zu Bestand und Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rund-funks ausdrücklich bekräftigt. Frei von wirtschaftlichen Zwängen soll der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch in der digitalen Welt seine Rolle für die Meinungs- und Willensbildung, Informa-tion und Unterhaltung und ebenso seine kulturelle Verantwortung erfüllen können. Aufgrund seiner verfassungsrechtlich garantierten Bestands- und Entwicklungsgarantie hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk Anspruch darauf, an neuen technischen Entwicklungen und der damit ver-bundenen Ausdifferenzierung der Angebote, der Verbreitungsformen und -wege sowie an neu-artigen Programmen teilzuhaben. Neben dem deutschen Verfassungsrecht sind die Vorgaben der EU-Kommission zu beachten. Letztere verlangt eine strikte Trennung zwischen dem gemeinwohlorientierten öffentlich-rechtlichen Programmauftrag und den kommerziellen Tätigkeiten. Durch getrennte Buchfüh-rung soll eine Quersubventionierung kommerzieller Tätigkeiten aus Rundfunkgebühren ausge-schlossen werden. Diese Vorgaben wurden von den Ländern im 12. RÄStV umgesetzt. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde mit dem 12. RÄStV eine genuine Ermächtigung zur Veranstaltung von Teleme-dienangeboten erteilt, wobei deren Inhalt, Umfang sowie die dafür erforderlichen Finanzmittel von den Rundfunkanstalten in Telemedienkonzepten zu konkretisieren sind. Die Konzepte wer-den von den zuständigen Gremien in Drei-Stufen-Tests auf ihre Zulässigkeit hin überprüft. So-fern die Tests erfolgreich durchlaufen werden, steht am Ende der Verfahren die Genehmigung der Telemedienkonzepte durch die Gremien. Der MDR hat die Drei-Stufen-Tests für den Telemedienbestand des MDR und des KI.KA sowie für das ausschließlich im Internet verbreitete Hörfunkprogramm FIGARINO in der gesetzlich vorge-schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien genehmigt. Mit dem am 01.04.2010 in Kraft getretenen 13. RÄStV erlauben die Länder nun unter bestimm-ten Voraussetzungen Product Placement auch in Deutschland. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bleibt diese Werbeform jedoch, von wenigen Ausnahmen abgesehen, verboten. Die Ratifizierung des 14. RÄStV, mit dem der Jugendmedienschutz überarbeitet werden sollte, ist an der fehlenden Zustimmung des Landtags von Nordrhein-Westfalen gescheitert. Grundlegende Bedeutung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt hat der Abschluss des parlamentarischen Ratifizierungsverfahrens für den 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag.

8 MDR 2011

Page 11: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Rahmenbedingungen und Perspektiven

Damit wird ab dem 1. Januar 2013 der geräteunabhängige Rundfunkbeitrag die Rundfunkge-bühr ersetzen. Die Höhe des Rundfunkbeitrags wird mit 17,98 Euro pro Monat zunächst zwei Jahre fortgeschrieben. Für Unternehmen und die öffentliche Hand wird der Rundfunkbeitrag künftig pro Betriebsstätte, gestaffelt nach der Zahl der Mitarbeiter, erhoben. ARD, ZDF und Deutschlandradio begrüßen, dass der neue Rundfunkbeitrag die Finanzierung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf eine zeitgemäße, zukunftssichere Grundlage stellt. Sie wollen das Privi-leg der Beitragsfinanzierung mit einem qualitativ hochwertigen Programmangebot für alle rechtfertigen. Die finanziellen Rahmenbedingungen haben sich seit der Anhebung der Rundfunkgebühr um monatlich 95 Cent zu Beginn der aktuellen Gebührenperiode 2009 bis 2012 leicht verschlechtert. Einerseits liegt die Gebührenanhebung sowohl unterhalb der allgemeinen als auch der rund-funkspezifischen Teuerungsrate. Andererseits ist - bedingt durch die demographische Entwick-lung und die nach wie vor bestehenden Abwanderungstendenzen - die Zahl der angemeldeten Hörfunk- und Fernsehgeräte im Sendegebiet weiter rückläufig. In Verbindung mit einer bis 2010 ständig steigenden Befreiungsquote hat dies zu einer Erosion bei den Gebührenerträgen des MDR geführt. So sind die Gebühreneinnahmen von 576,9 Mio. € im Jahr 2009 auf 570,9 Mio. € im Jahr 2011 zurückgegangen und auch für das Jahr 2012 wird ein weiterer Rückgang auf ca. 568 Mio. € erwartet. Zudem hat das im Rundfunkgebührenstaatsvertrag geregelte Befreiungsrecht unverändert hohe finanzielle Auswirkungen auf den MDR. So hat die Zahl der Befreiten insbesondere aufgrund von Hartz IV bis 2010 signifikant zugenommen. Da im Sendegebiet des MDR etwa 1/3 der deut-schen Hartz-IV-Empfänger wohnen, stieg die Befreiungsquote hier von insgesamt 6,6 % im Jahr 2003 auf durchschnittlich 12,3 % in 2010 und 2011. Auch für das Jahr 2012 wird mit einer ähnlich hohen Befreiungsquote gerechnet, die aufgrund der hohen Anzahl an Befreiungen allein beim MDR zu einem Gebührenausfall von ca. 82 Mio. € im Jahr führt. Der MDR hat dadurch erhebliche Einbußen zu verkraften, die durch Einsparungen kompensiert werden müssen. Die Grafik auf der folgenden Seite zeigt die Entwicklung der Befreiungsquote in den Jahren 2006 bis 2012:

Entwicklung der MDR Befreiungsquote (HF + FS + NEG)

9,50%

10,00%

10,50%

11,00%

11,50%

12,00%

12,50%

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

2010

2011

2012

2009

2008

2007

2006

MDR 2011 9

Page 12: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Rahmenbedingungen und Perspektiven

Die laufende Gebührenperiode wird der MDR mit einem Fehlbetrag abschließen. Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Ergebnisse in zurückliegenden Gebührenperioden verfügt der MDR gegenwärtig noch über Rücklagen, die zur Deckung des Fehlbetrags herangezogen werden können. Für die neue Gebührenperiode 2013-2016 ist die Einführung des Beitragmodells ab 2013 maß-geblich. Dann wird das bisherige Rundfunkgebührenmodell durch eine Wohnungs- und Betrieb-stättenabgabe ersetzt. So ist für jede Wohnung und für jede Betriebsstätte entsprechend der Mitarbeiterzahlen ein monatlicher Beitrag zu bezahlen, und zwar unabhängig davon, ob ein Empfangsgerät bereit gehalten wird. Mit der Einführung des Rundfunkbeitrags ab 2013 soll der beschriebenen Gebührenerosion be-gegnet werden. Allerdings basieren die aktuellen Prognosen bezüglich der Gebührenentwick-lung zu einem großen Teil auf Annahmen und sind daher mit erheblichen Unsicherheiten behaf-tet. Während mit dem Modellwechsel für die Sender nun grundsätzlich Planungssicherheit be-steht, lässt sich in Bezug auf die Erträge erst nach Vorliegen der Endabrechnung für das Jahr 2013 einschätzen, welche konkreten Chancen und Risiken für den MDR mit dem Umstieg auf das neue Beitragsmodell verbunden sind. Trotzdem führt die Prognose bis 2016 nach derzeitigem Erkenntnisstand über die Gebührenperi-ode zu einem Defizit, das durch Rücklagen ausgeglichen werden muss. Hier wirkt sich aus, dass entsprechend den Feststellungen der KEF im 18. Bericht im Zuge der Änderung der Rundfunkfi-nanzierung keine Beitragsanhebung zum 01.01.2013 erfolgt. Für den MDR, der stärker als andere Anstalten von Bevölkerungsrückgang und einer hohen Be-freiungsquote aus sozialen Gründen betroffen ist, bleibt deshalb auch weiterhin Sparsamkeit oberstes Gebot. Deshalb beschließt das Direktorium in den Eckwerten für den Wirtschaftsplan 2012 einschließlich der Mittelfristigen Finanzplanung bis 2016, dass der Sender das Sparvolumen auf dem Niveau des Wirtschaftsplanes 2011 in Höhe von 9,1 Millionen Euro jährlich bis 2016 fort-führt. Dabei bleibt es Ziel, vorrangig durch Struktur- und Prozessoptimierungen zu sparen und Programmangebote erst nach Ausschöpfung anderer Potenziale anzutasten. Zur Erhaltung der finanziellen Spielräume stehen deshalb in den nächsten Jahren weitere Effi-zienzverbesserungen im Mittelpunkt. Gerade in der digitalen Medienwelt lässt sich Mehrwert durch die intelligente Vernetzung von vorhandenen Inhalten und durch sinnvolle Kooperationen zwischen und innerhalb der Landesrundfunkanstalten schaffen. Knapper werdende Finanzmittel bedeuten aber auch, dass bei künftigen Finanzierungsentscheidungen im Programm eine Priori-tätensetzung unumgänglich sein wird. Dies betrifft die klassischen linearen Programme ebenso wie die Umsetzung der Digitalstrategie des MDR. Zu den in die Zukunft weisenden Dokumenten, die im MDR 2011 verabschiedet werden, gehören auch der Entwicklungsplan für 2011 bis 2013 und die Leitlinien für die Programmgestaltung 2011/2012. Der Entwicklungsplan ist das strategische Planungsinstrument des MDR und stellt dar, welche Planungen der Sender im Betrachtungszeitraum verfolgt, um seinen Programmauftrag bestmöglich erfüllen zu können. In den Programmleitlinien, einer freiwilligen Selbstverpflich-tung des MDR, wird alle zwei Jahre die geplante inhaltliche Entwicklung für die Hörfunk- und Fernsehprogramme sowie die Telemedien beschrieben. Als Grundlagen und zentrale Ziele der Programmarbeit werden in den Leitlinien für 2011/2012 u. a. die qualitative Weiterentwicklung aller Mediengattungen und die Stärkung der medienübergreifenden Zusammenarbeit benannt. Weiterhin streben die Programmmacher die Stärkung der Informationsangebote und der Regio-nalität an und wollen mit den MDR-Angeboten in ihrer Gesamtheit jüngere Zielgruppen besser erreichen. Welche neuen Wege dabei bereits eingeschlagen wurden, lässt sich im 3. Digitalisie-rungsbericht nachlesen. Der Bericht informiert über die bisher realisierten Maßnahmen zur Digi-talisierung und nimmt eine klare Positionierung des MDR in einer nahezu vollständig digitalisier-ten Medien- und Kommunikationswelt vor. Dabei stellt er die Eckpfeiler auf dem Weg des MDR zu einem bereichs- und medienübergreifend agierenden Multimedia-Unternehmen vor.

10 MDR 2011

Page 13: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Rahmenbedingungen und Perspektiven

MDR 2011 11

Das Investitionsgeschehen 2011 ist in hohem Maße darauf gerichtet, Schritt für Schritt die tech-nologischen Voraussetzungen für bereichs- und medienübergreifende Produktionsprozesse zu schaffen und zugleich dafür zu sorgen, dass die im MDR im Einsatz befindlichen Produkte und Lösungen dem aktuellen technisch-technologischen Stand entsprechen. Dazu gehört der Umzug von MDR.DE auf das neue WEB-CMS Sophora, das sich schon bei dem vom MDR gestalteten ARD-Olympia-Internetangebot für Vancouver 2010 bewährt hatte. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Migration der Daten auf die neue leistungsfähige Daten-bank findet ein großes bereichsübergreifendes MDR-Projekt seinen Abschluss. Zu den Neuerun-gen für die Nutzerinnen und Nutzer gehört die Möglichkeit, die Startseite zu personalisieren. Zu den weiteren großen technischen Vorhaben 2011 zählen der Beginn der Rekonstruktion der Sendeabwicklung und die Migration des Content Management Systems Fernsehen in Leipzig sowie die Erweiterung des Hörerkontaktsystems. Eine starke Führung sowie qualifizierte und kreative Mitarbeiter sind für jedes Unternehmen wichtige Garanten für eine erfolgreiche Gegenwart und Zukunft. Im MDR tritt ab Ende 2011/Anfang 2012 nach dem Ausscheiden von Intendant Prof. Dr. Udo Reiter, Betriebsdirektorin Gabriele Arlt, Fernsehdirektor Wolfgang Vietze und von Ulrike Wolf, Direktorin des Landesfunk-hauses Sachsen, eine fast komplett neue Führungsmannschaft an. Am 1. November übernimmt Prof. Dr. Karola Wille das Amt der Intendantin des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS. Bereits seit 1. September ist der neue Betriebsdirektor Dr. Ulrich Liebenow im Amt, Fernsehdirektor Wolf-Dieter Jacobi und Sandro Viroli, Direktor des Landesfunkhauses Sachsen, übernehmen ihre Direk-torenposten zum 1. Oktober. Am 5. Dezember stimmt der Rundfunkrat des MDR dem Vorschlag von Intendantin Prof. Dr. Wille zu, Astrid Göbel zum 1. Februar 2012 als neue Verwaltungsdirek-torin und Prof. Dr. Jens-Ole Schröder zum 1. Januar 2012 als neuen Juristischen Direktor des MDR zu berufen. Große Anstrengungen unternimmt der MDR auch 2011 zur Qualifizierung seines Personals und zur Nachwuchsgewinnung. So nehmen 3485 Mitarbeiter/innen an Fort- und Weiterbildungskur-sen teil, rund ein Drittel davon an Kursen für Technik und Produktion. Ein Schwerpunkt der journalistischen Fortbildung liegt beim Thema Moderation in Radio und TV. Darüber hinaus wird der Übergang zur bandlos-vernetzten Fernsehproduktion durch Fortbildungsangebote vorberei-tet. An diesen Schulungen nehmen 240 Mitarbeiter/innen teil, über 500 weitere werden zum neuen Content Management System Fernsehen geschult. Außerdem schließen 2011 zehn Volon-täre und 17 Auszubildende ihre Ausbildung erfolgreich ab.

Page 14: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Programmhöhepunkte

A.III. Wesentliche Programmhöhepunkte und Entwicklungen des MDR im Geschäftsjahr

A.III.1 Programmhöhepunkte

A.III.1.1 Sender feiert „20.“ und rückt seine Stärken ins Blickfeld

Im Jahr 2011 begeht der MDR seinen 20. Geburtstag unter dem Motto „20 Jahre MDR – Reif für die Zukunft“. Den zeitlichen Rahmen des Jubiläumsjahres setzen die Unter-zeichnung des Staatsvertrages über den MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK am 30. Mai 1991, sein Inkrafttreten am 1. Juli 1991 und der Sendestart am 1. Januar 1992. Die Dreiländeranstalt für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nutzt das Jubiläumsjahr, um in Sendungen und in der Öffentlichkeit verstärkt ihre Kompetenzen in Sachen Regionalität, Infor-mation, Unterhaltung und Kultur ins Blickfeld zu rücken. Und der Sender feiert mit seinem Pub-likum Geburtstag. Die Feiern starten mit dem großen MDR-Rafting im Kanupark Markkleeberg bei Leipzig am 22. Mai. 7 500 Zuschauer verfolgen den Wettstreit von 20 MDR-Schlauchbootbe-satzungen, den das Team der Radio-Welle MDR JUMP gewinnt. Im Programm wird auf die Sendergeschichte zurückgeblickt – informativ, unterhaltsam, regional und kulturvoll. „Mensch, Reiter!“ heißt die TV-Sendung am 20. Jahrestag der Staatsvertragsun-terzeichnung, in der Intendant Prof. Dr. Udo Reiter im Gespräch mit dem Publizisten Uwe Kam-mann die MDR-Geschichte Revue passieren lässt. Reiter, der seit 1991 an der Spitze des Senders steht und kurz zuvor seinen bevorstehenden Abschied angekündigt hat, erzählt vom Erreichten, von Höhe- und Tiefpunkten und blickt voraus: Vor welchen Herausforderungen steht der MDR? Wie wird das digitale Zeitalter den Sender verändern? MDR-Geschichte in Fernsehbildern bieten die Jubiläen „40 Jahre Polizeiruf“ und „50 Jahre ‚Umschau’“. Erinnerungen werden auch bei „Damals war’s“, dem „Riverboat“, „Sport im Osten“ und einem Geschichts-Sommer mit Filmen der Reihe „Geschichte Mitteldeutschlands“ wach. „LexiTV“ widmet die erste Sendung aus dem neuen Studio in Erfurt Ende August schwerpunktmäßig dem Massenmedium Fernsehen. Regio-nalität und jugendliches Engagement verknüpft das Projekt „I love Mitteldeutschland“: In Ko-operation mit sieben mitteldeutschen Hochschulen und Universitäten entstehen 20 junge Hei-matfilme. In der Reihe „Heimatkunde – Alles über Sachsen-Anhalt“ erfahren die Zuschauer des Fernsehlandesmagazins SACHSEN-ANHALT HEUTE Interessantes zum MDR in diesem Bundesland. MDR 1 RADIO SACHSENANHALT widmet dem Senderjubiläum eine Beitragsreihe. Der MDR im Jubiläumsjahr, das sind vor allem aber viele direkte Begegnungen zwischen dem Sender und seinen Hörern, Zuschauern und Internet-Nutzern. Zum Beispiel bei der Jubiläumsaus-stellung, die anhand von Fotos, Videos, Audios und besonderen Erinnerungsstücken den MDR beim Start vor 20 Jahren und als modernes Medienunternehmen heute zeigt. Zur Eröffnung am 16. Juni kommen auch die früheren Ministerpräsidenten nach Leipzig, die den MDR-Staatsvertrag 1991 unterzeichneten. Wenige Tage später fasziniert die Ausstellung beim „Tag der offenen Tür“ in der Senderzentrale, bevor sie weiter in die Landesfunkhäuser sowie in die Hörfunkzentrale Halle „wandert“. Noch viele andere Attraktionen ziehen die 70 000 Besucher beim „Tag der offenen Tür“ am 19. Juni in Leipzig in ihren Bann. Bei einem Zehn-Stunden-Programm erleben sie live, wie der MDR mit Unterhaltung Freu(n)de schafft, Informationen aus erster Hand liefert, in der Region verwur-zelt ist, Kultur groß schreibt und auch den Jüngsten etwas bietet. Im trimedialen Studio von „MDR aktuell“, MDR INFO und MDR.DE können sie sich als Nachrichtensprecher testen, im Auto-grammzelt Unterschriften ihrer Stars sammeln, im FIGARO-Café Kabarettist Uwe Steimle hören, Redakteure und Moderatoren ihrer Lieblingssendungen persönlich kennenlernen, das Sand-männchen oder Bernd das Brot treffen, bei BRISANT auf dem roten Teppich flanieren. Musika-lisch reicht das Spektrum von Pop mit „Silbermond“ beim JUMP-Sektfrühstück über Klassik mit MDR-Musikern bis zu Schlagern mit Olaf Berger bei MDR 1 RADIO SACHSEN. Wer nicht in Leipzig ist, kann die Höhepunkte im MDR FERNSEHEN genießen.

12 MDR 2011

Page 15: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Programmhöhepunkte

Abwechslungsreich auch das Programm vom 26. bis 28. August in Halle. Der MDR macht die Saa-lestadt während des Laternenfestes zur MDR-City und bietet Fernsehen und Radio zum Anfassen. Den Auftakt auf der Hauptbühne Peißnitz-Insel gestaltet MDR SPUTNIK mit seiner Heimattour, einen Tag später rocken dort Natasha Bedingfield und „The Black Pony“ die JUMP-Arena. „Dabei ab zwei“ und „Hier ab vier“ aus Leipzig sind in Halle ebenso in Aktion wie die ortsansässigen Programme. So kommen bei MDR FIGARO beispielsweise die Freunde des Fahrradschraubers Figarino vom Kinderfunk auf ihre Kosten. Für Gäste jeden Alters gibt es das erste „MDR-Taschenlampenkonzert“, romantische Klänge unter freiem Himmel bietet die Kammersymphonie des MDR SINFONIEORCHESTERS, das MDR LANDESFUNKHAUS SACHSEN-ANHALT bringt die Kult-Band Karat auf die Bühne und sorgt für „Lichterzauber“ auf der Saale. Bei „MDR aktuell“ und MDR INFO dreht sich alles um Nachrichten, MDR-Technikexperten informieren über das Ende der analogen TV-Verbreitung via Satellit. MDR 1 RADIO SACHSEN und SACHSENSPIEGEL bieten im Jubiläumsjahr zum „Tag der Sachsen“ vom 2. bis 4. September auf dem Kamenzer Marktplatz beste Unterhaltung mit bekannten Künstlern, beliebten Moderatoren und sächsischen Vereinen. Das Bühnenprogramm startet mit der sorbischen Band Wusmuz, dann begrüßt MDR 1 RADIO SACHSEN-Moderatorin Heike Leschner das Publikum zur live im Radio übertragenen Schlagernacht mit Stars wie Helene Fi-scher. An den folgenden Tagen gibt es u. a. Spiel, Sport und Spaß mit Sportmoderator Peter Neumann und „Fußballexpertin“ Ilse Bähnert, Schlagerparty, Diskonacht und den Festumzug live im MDR FERNSEHEN. Rund 10.000 Thüringerinnen und Thüringer kommen am 4. September ins MDR LANDESFUNKHAUS THÜRINGEN. Die Besucher besichtigen Studios und Regieräume, erleben Re-porter beim Vorbereiten von Beiträgen und plaudern mit Aline Thielmann und Steffen Quase-barth vom THÜRINGEN JOURNAL, mit „Morgenhahn“ Johannes-Michael Noack und Nachmit-tagsmoderator Matthias Karpe von MDR 1 RADIO THÜRINGEN, Sina Reeder und Sascha Mönch von THÜRINGEN SPEZIAL und vielen anderen. KI.KA-Stars unterhalten die Jüngsten. Zum zwölften Mal lädt das MDR LANDESFUNKHAUS SACHSEN-ANHALT am 10. September zum Funkhausfest ein. Bis abends ist das Magdeburger Medienhaus von vielen Tausend Besuchern „belagert“, die aus dem ganzen Land angereist sind, um Blicke hinter die Kulissen von Hörfunk, Fernsehen und Online zu werfen und mit dem Team „ihres Senders“ ins Gespräch zu kommen. Trotz langer Schlangen an vielen Stationen wie der Studio-Tour oder dem Autogrammkartenzelt herrscht sechs Stunden lang Volksfeststimmung. Prof. Dr. Karola Wille, seit 1. November 2011 Intendantin des MDR, lädt am 5. Dezember zum festlichen Empfang zu Ehren ihres Amtsvorgängers Prof. Dr. Udo Reiter ein. Unter den Gästen aus Politik, Medien und Gesellschaft sind die Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (Sachsen) und Dr. Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt) sowie die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel, Mitglieder der Gremien des MDR und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Senders. Am 1. Januar 2012 klingt das Jubiläumsjahr mit dem Neujahrskonzert unter dem Motto „Zwan-zigzwölf“ im Gewandhaus Leipzig aus. MDR-Chefdirigent Jun Märkl hat für den Abend 20 un-terhaltsame Stücke ausgewählt, darunter Kompositionen von Johann Strauss und Antonin Dvo-rák sowie einen Titel der Dresdner Band „Polarkreis 18“. MDR SINFONIEORCHESTER, MDR RUNDFUNKCHOR und MDR KINDERCHOR gestalten den Abend gemeinsam mit Solisten wie der Sängerin Nadja Michael und dem Geiger Elin Kolev. Für gute Unterhaltung sorgen auch Überra-schungsgäste wie Axel Bulthaupt oder Gunther Emmerlich. Intendantin Prof. Dr. Karola Wille erinnert in ihrer Ansprache an den Beginn vor 20 Jahren und hebt die regionale Verbundenheit des MDR als Erfolgsrezept besonders hervor, das auch in Zukunft gelten wird.

MDR 2011 13

Page 16: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Programmhöhepunkte

A.III.1.2 Nachrichten aus Halle jetzt nachts in zehn Bundesländern

Sechs Nachrichtenradios der ARD – darunter auch MDR INFO - strahlen ab April ein ge-meinsames Nachtprogramm aus. Das musik- und werbefreie Informationsangebot ist in zehn Bundesländern zu hören. Seit dem 1. April 2011 können nun viele Hörer nachts in noch größeren Gebieten Deutschlands Nachrichten und Informationen mit öffentlich-rechtlichem Qualitätsstandard nutzen. Sechs ARD-Anstalten strahlen als viertes Gemeinschafts-Nachtprogramm täglich von 23 Uhr bis 6 Uhr mor-gens die ARD-Infonacht aus. Produziert vom MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK und unter der Fe-derführung von MDR INFO, wird das musik- und werbefreie Programm aus dem Funkhaus in Halle ausgestrahlt. Das sind Nachrichten vom MDR aus Halle nicht nur für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, sondern auch für Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hes-sen, Rheinland- Pfalz und das Saarland. Mit diesem in Deutschland konkurrenzlosen nächtlichen Informationsangebot kommt der öf-fentlich-rechtliche Rundfunk seinem Informationsauftrag rund um die Uhr auf höchstem Niveau nach. Das eingespielte Nachrichtenteam von MDR INFO arbeitet nicht nur das weltweite, son-dern auch das nationale und regionale Nachrichtengeschehen während der Nacht journalistisch auf und bietet es den Hörern live dar. Die ARD-Infonacht offeriert neben Nachrichten zur vollen und halben Stunde Schlagzeilen, Be-richte und Reportagen zum aktuellen Geschehen. Dazu kommen Live-Schalten zu Reportern des weltweiten ARD-Korrespondentennetzes und Experten-Interviews. Alle 15 Minuten werden wäh-rend der ARD-Infonacht aktuelle Wetter- und Verkehrsmeldungen gesendet. Der Sport hat sei-nen Sendeplatz immer 20 Minuten vor der vollen Stunde. Das Programm wird komplettiert durch eine nationale Presseschau und Börsennachrichten. Bayerischer Rundfunk, Südwestrundfunk und Saarländischer Rundfunk liefern Berichte aus ihren Sendegebieten für die ARDInfonacht zu. Übernommen werden die sieben Stunden Programm von den sechs ARD-Nachrichtenradios B 5 aktuell, hr-iNFO, rbb-Inforadio, antenne saar sowie SWR cont.ra und MDR INFO, wobei die konkreten Übernahmezeiten der einzelnen Sender leicht variieren. RBB und HR gestalten jeweils 15 Minuten nach und 15 Minuten vor der vollen Stunde eine viertel Stunde lang das Programm in ihren Ausstrahlungsgebieten mit eigenen regionalen und thematischen Schwerpunkten selbst. In den neun Monaten, die das Gemeinschaftsprogramm 2011 mit einer Programmleistung von 1.924 Stunden on air ist, werden insgesamt über 14.300 Beiträge eingesetzt. Thematische Schwerpunkte der ARD-Infonacht bilden Politik, Wirtschaft/Soziales und Vermischtes. 22 Prozent der Beiträge behandeln regionale, 35 Prozent nationale und 43 Prozent internationale Themen. Für die regionalen Themen ist es dabei nun notwendig, einen weiteren Blick für die Bewertung der Nachrichten zu haben. Denn auch nachts werden neben nationalen und internationalen wei-ter die wichtigsten regionalen Nachrichten abgebildet. Hier gehört es zu den neuen Herausfor-derungen der Redakteurinnen und Redakteure zu entscheiden, welche regionalen Nachrichten in mehreren Bundesländern interessant sind. Die positive Resonanz der Hörer und der ARD-Kollegen zeigt, dass sie gut bewältigt werden.

14 MDR 2011

Page 17: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Programmhöhepunkte

A.III.1.3 Im Ersten mit Qualität und Quote überzeugen

Leistungsfähigkeit und Kreativität der Landesrundfunkanstalten und ihrer Mitarbeiter und deren Verankerung in ihren Regionen begründen die Stärke der ARD in Hörfunk, Fernsehen und Telemedien. Das gilt auch für das ARD-Gemeinschaftsprogramm Erstes Deutsches Fernsehen, kurz Das Erste. Seit dem Sendestart am 1. Januar 1992 trägt der MDR mit seinen Zulieferungen zum Erfolg des Ersten bei, nimmt seine Verantwortung wahr, Lebenswirklichkeit und Erfahrungen der Men-schen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einem bundesweiten Publikum nahezubringen. Dabei gilt für Aktuelles, Informatives, Fiktionales und Unterhaltsames gleichermaßen: Die Zulie-ferungen sollen hohen Qualitätsmaßstäben genügen und zugleich beim Publikum gut ankom-men. Diesem Anspruch wird der MDR auch 2011 gerecht. So berichtet beispielsweise der MDR auch 2011 in Zulieferungen für tagesaktuelle Sendungen wie „Tagesschau“, „Tagesthemen“, „Morgenmagazin“, „Mittagsmagazin“ und „Nachtmagazin“ kompetent und authentisch aus Mitteldeutschland und nimmt als Federführer seine Verantwor-tung für das Berichtsgebiet des ARD-Studios Südasien in Neu Delhi wahr. Die Magazine „Plusmi-nus“, „titel, thesen, temperamente“ und FAKT aus Leipzig stehen für unabhängigen, innovati-ven, verlässlichen und ausgewogenen Fernsehjournalismus. Hervorhebenswert ist beispielsweise bei FAKT die Schwerpunkt- Reihe „Integration“. In 13 Folgen wird nach der Sarrazin-Debatte versucht, das Integrations-Thema aus vielen verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. So geht es u. a. um Sprachprobleme bei ausländischen Ärzten und um Migranten in der Bundeswehr. Ein „FAKT extra“ fragt am 15. November nach Bekanntwerden der Verbrechen der Zwickauer Zelle, wie groß die Bedrohung durch den braunen Terror ist. Mit dem in Leipzig produzierten Boulevardmagazin BRISANT bereichert der MDR montags bis samstags das Vorabendangebot im Ersten. Dabei sind journalistische Relevanz, Seriosität, Sensibi-lität und Glaubwürdigkeit auch in diesem Genre Maßstäbe für den Redaktionsalltag. Ausdruck der besonderen Kompetenz des MDR beim Dokumentarfilm ist die stark beachtete und mehrfach preisgekrönte internationale Koproduktion „Geheimsache Ghettofilm/A film unfinis-hed“. Sie wird am 14. Juni 2011 im Ersten gesendet. Ausgangspunkt des Films sind 62 Minuten unvertontes, nur teilweise geschnittenes Filmmaterial aus dem Warschauer Ghetto. Jahrzehnte-lang wurden einige dieser Bilder als authentisches Archivmaterial verstanden und verwendet. Die israelische Regisseurin Yael Hersonski fragte Zeitzeugen nach diesen Aufnahmen und nach den Auftraggebern. Es stellte sich heraus, dass nationalsozialistische Propagandafilmer 1942 ge-zielt ins Warschauer Ghetto geschickt wurden, um diese Bilder zu inszenieren. Die erfolgreichen fiktionalen Produktionen des MDR tragen maßgeblich zum Profil des Ersten bei. Seine Marktführerschaft an den Dienstagen fußt auch 2011 auf MDR-Serien. Die Kranken-hausserie „In aller Freundschaft“ erreicht um 21.05 Uhr bundesweit einen Marktanteil von 19,5 Prozent bzw. 6,22 Millionen Zuschauer. Beim 90-minütigen Weihnachtsspecial der Serie sind es sogar 7,5 Millionen, was einem Marktanteil von 22,8 Prozent entspricht. Im Jahresdurchschnitt knapp 7,1 Millionen Zuschauer schalten dienstags abends 20.15 Uhr „Um Himmels Willen“ ein, die Serie um die Nonnen vom Kloster Kaltenthal. Serienspezialist MDR ist auch am neuen ARD-Vorabend-Krimiprojekt „Heiter bis tödlich“ beteiligt. 2011 wird in und um Quedlinburg für die regional geprägte Krimiserie „Alles Klara“ gedreht, die am 5. April 2012 Premiere hat. Neben den insgesamt fünf Filmen pro Jahr für die Krimi-Kultserien „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ macht der MDR auch immer wieder mit anspruchsvollen wie unterhaltsamen Fernsehfilmen von sich reden, nicht selten mit Spielorten in Mitteldeutschland. Zu ihnen gehört „Stilles Tal“, am 7. September 2011 im Ersten zu sehen. Darin geht es 12 Jahre nach der Wiedervereinigung um die Auseinandersetzung um den Besitz an einen Gasthof. Vor dem Hintergrund der Jahrhundertflut streiten zwei Männer um ihren Besitz. Doch am Ende geht es nur noch ums Überleben. Das be-wegende TV-Movie fesselt 6,66 Millionen Zuschauer und erreicht mit 22,4 Prozent Marktanteil einen Spitzenwert auf dem ARD-Mittwochsendeplatz. Über viel Resonanz beim Publikum kann

MDR 2011 15

Page 18: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Programmhöhepunkte

sich mit 17,9 Prozent Marktanteil auch die MDR/ORF-Koproduktion „Die Mutprobe“ am 11. Mai freuen. Erzählt wird von der Familienrichterin Sabine (Elisabeth Lanz), für die ein Klassentreffen zu einer Reise in die eigene Vergangenheit wird, auf der sie sich ihrem schlimmsten Albtraum stellen muss. Vor dem Hintergrund einer Liebesgeschichte geht es in dem packenden Historiendrama „Der Uranberg“ am 7. Dezember um die Anfänge des Kalten Krieges und den Beginn des Wettrüs-tens. Der Film, eine Produktion der Saxonia Media in Koproduktion mit MDR, WDR und Arte, gefördert von der Mitteldeutschen Medienförderung, arbeitet Zeitgeschichte aus dem Osten Deutschlands publikumswirksam auf. 2011 startet mit der Verfilmung von Uwe Tellkamps Er-folgsroman „Der Turm“, der die Geschichte von Dresdner Bildungsbürgern in den letzten sieben Jahren der DDR erzählt, ein weiteres wichtiges Projekt in dieser Richtung. Die Ausstrahlung ist 2012 im Ersten geplant. Schon im Weihnachtsprogramm 2011 hat das vom MDR auf der Burg Querfurt bei Halle neuver-filmte Märchen „Die zertanzten Schuhe“ Premiere und erreicht mit 14 Prozent einen sehr guten Marktanteil. Unterhaltung vom MDR, das ist vor allem Volksmusik, so die landläufige Meinung. Doch die Un-terhaltungsspezialisten der Dreiländeranstalt sind dabei, das Genre Unterhaltung mit neuen Ideen behutsam zu modernisieren und den Ereignischarakter der Sendungen zu steigern. So feiert Helene Fischer am 25. Dezember mit ihrer ersten eigenen Show einen sensationellen Er-folg. Der glamouröse Abend voller Emotionen, Überraschungen und Musik zieht fünf Millionen Zuschauer in seinen Bann. Zu den erfolgreichen MDR-Shows im Ersten gehören auch die Höhe-punkte des Zirkusfestivals in Monte Carlo, der „Bambi 2011“ und die José-Carreras-Gala. Garan-ten für erfolgreiche Quoten am Samstagabend bleiben die „Feste der Volksmusik“. Nachdem die ARD bei Olympia in Vancouver unter Federführung des MDR in das Zeitalter des hochauflösenden Fernsehens HDTV gestartet war, ist der MDR auch 2011 durch seine ARD-Federführung für die Nordische Ski-WM in Oslo gefordert, diese Entwicklung weiter voranzu-treiben. Das gilt auch für „Boxen im Ersten“ sowie für die Übertragungen der Wettkämpfe in der Nordischen Kombination und der Bob- und Skeleton-Weltcups. Alle diese Ereignisse werden tri-medial begleitet. Die Leipziger Fußball-Fans freuen sich 2011 über eine besondere Premiere im Ersten: „Waldis Club“ wird am 5. August erstmals aus dem Gast- und Brauhaus „Bayerischer Bahnhof“ in Leipzig gesendet. Der MDR übernimmt die Federführung für die Sendung, in der nach wichtigen Spielen Fußball-Experten, Kabarettisten und andere Prominente bei Gastgeber Waldemar Hartmann diskutieren.

A.III.1.4 Bei Kirchentag und Papstbesuch „dem Himmel ein Stück näher“

Vom MDR verantwortete redaktionelle Sendungen zum Thema Kirche und Gesellschaft gehören ebenso zum Senderalltag wie Verkündigungssendungen unter Verantwortung der Kirchen. Sie bieten nicht selten auch Nichtgläubigen Gelegenheit, über den Sinn des Lebens nachzuden-ken. Doch noch nie nahmen Glaubensfragen einen so großen Raum im MDR-Programm ein wie 2011. Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 1. bis 5. Juni in Dresden und der Besuch von Papst Benedikt XVI. am 23. und 24. September in Thüringen sind Ereignisse, bei denen der MDR als ortsansässige ARD-Anstalt Verantwortung für die deutschlandweite Berichterstattung wahr-nimmt und Hörer, Zuschauer und Internetnutzer sozusagen „dem Himmel ein Stück näher“ bringt. Der MDR unter Federführung des Programmbereiches Hörfunk des Landesfunkhauses Sachsen berichtet vom weltweit größten Glaubensfest evangelischer Christen trimedial in Radio, Fernse-hen und Online. Interessante Diskussionen zu spannenden Themen werden dabei vom MDR jour-nalistisch vernetzt begleitet.

16 MDR 2011

Page 19: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Programmhöhepunkte

Der Kirchentag steht unter dem Motto „… da wird auch dein Herz sein“ und beginnt am 1. Juni. Das MDR FERNSEHEN startet um 17.30 Uhr mit der Live-Übertragung des Eröffnungsgottesdiens-tes vom Elbufer und präsentiert beim „Abend der Begegnung“ auf der MDR-Bühne am Altmarkt u. a. die Popband „Die Prinzen“. Umfassende Berichte und Eindrücke erhalten die Zuschauer am 1., 2. und 4. Juni in der Sendung „Kirchentag extra“. Das 30-minütige Magazin entsteht in Zu-sammenarbeit von Kirchenredaktion, „MDR aktuell“ und SACHSENSPIEGEL. Die Sonderredaktion liefert auch für „Tagesschau“, „Tagesthemen“, „Nachtmagazin“ und „Wochenspiegel“ im Ers-ten. Dort überträgt der MDR auch den Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt live aus der Kreuzkir-che und lässt die schönsten Bilder und emotionalsten Momente des Glaubensfestes Revue passie-ren. Das Kulturradio MDR FIGARO präsentiert sich auf der Bühne im Zwinger mit Live- Sendungen, in denen auch prominente Kirchentags-Gäste zu Wort kommen. Im FIGARO-Café begrüßt Thomas Bille die Theologin Dr. Petra Bahr, den Publizisten Prof. Micha Brumlik und den Islamwissen-schaftler Prof. Tilman Seidensticker. Das Kinderradio FIGARINO lädt ins Kinderzentrum am Hy-giene-Museum ein. Hier gibt es auch ein Konzert mit dem MDR KINDERCHOR. MDR 1 RADIO SACHSEN gestaltet am 1. Juni ein Bühnen-Programm auf dem Altmarkt mit Mode-rator Silvio Zschage und berichtet in der dreistündigen Sondersendung „Glaubens-Sachen“ vom Eröffnungstag. Unter anderem ist Moderatorin Uta Deckow-Kindermann mit Kirchentagspräsi-dentin Katrin Göring-Eckardt, Landesbischof Jochen Bohl und Sachsens Ministerpräsident Stanis-law Tillich im Gespräch. Auch die Popwelle MDR JUMP ist in Dresden vor Ort und lädt besonders junge Kirchentagsbesucher am 3. Juni zu einer großen Party ein. Unter www.mdr.de/kirchentag, dem Online-Angebot, das der MDR für die ARD gestaltet, finden sich neben aktuellen Berichten und Programmhinweisen auch Bildergalerien, Audios und Videos zum Geschehen in Dresden sowie Lexikon und Quiz zum Kirchentag. In interaktiven Angeboten wie Forum, Blog-Kommentar, Video-/Foto-Upload können die Nutzer persönliche Erlebnisse und Erfahrungen einbringen. Technisch werden alle Angebote über das trimediale ARD/MDR-Medienzentrum im Kulturpalast abgewickelt. Auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern gibt es ein Fernsehstudio inklusive Außenübertragungsplatz auf dem Balkon, vier große und drei kleine Hörfunkstudios, einen tri-medialen Newsdesk, eine Online-Redaktion. Im Medienzentrum sind vor und während des Kir-chentages über 300 Redakteure, Techniker und weitere Mitwirkende im Einsatz. Die Technik für die Fernseh-Live-Übertragungen der Gottesdienste wird von ARD und ZDF gemeinsam genutzt. Die Hörfunkstudios teilt sich der MDR mit DLR, ORF und Schweizerischem Rundfunk. Noch zwei kirchliche Ereignisse in Sachsen sind über das Bundesland hinaus 2011 von Bedeutung. In Dresden wird am 13. Juni der sorbische Priester Alojs Andritzki seliggesprochen. Er wirkte als Jugendseelsorger und Kaplan an der Katholischen Hofkirche in Dresden, wurde 1941 verhaftet und wegen „heimtückischer Angriffe auf Staat und Partei“ angeklagt. Er starb 1943 an den Fol-gen einer Giftspritze im KZ Dachau. Das MDR FERNSEHEN überträgt den Gottesdienst der Selig-sprechung und berichtet auch im sorbischen Fernsehmagazin WUHLADKO. Am 28. August be-richtet SACHSENSPIEGEL-Moderatorin Anja Koebel aus Görlitz über die Weihe von Wolfgang Ipolt zum Bischof. In dem kleinsten ostdeutschen Bistum Görlitz leben auch die Sorben. Benedikt XVI. in Thüringen begleitet Am 23. und 24. September richtet sich der Blick nach Thüringen, wo Papst Benedikt XVI. im Rahmen seines offiziellen Deutschland-Besuches weilt. Schon im Vorfeld berichten die MDR-Programme darüber, so das „Magazin für Sinn- und Glaubensfragen“ am 17. September bei MDR FIGARO. Vom 19. bis 22. September stimmt das MDR-Kulturradio ebenso wie das Nachrich-tenradio MDR INFO seine Hörer im Tagesprogramm auf den Besuch von Benedikt XVI. ein. Das MDR FERNSEHEN sendet am 19. September „Fakt ist …!“ aus Erfurt. Gast von Moderator Andreas Menzel ist u. a. Bernd Hagenkord, Leiter der deutschen Redaktion von Radio Vatikan. Das Wissensmagazin „LexiTV“ stellt am 21. September die Thüringer Region Eichsfeld vor, „THÜRINGEN SPEZIAL“ widmet sich der Frage „Wie katholisch ist das Eichsfeld?“ und berichtet über die Sicherheitsmaßnahmen für den Papstbesuch. Das TV-Magazin „nah dran“ ist am 22.

MDR 2011 17

Page 20: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Programmhöhepunkte

September vor Ort im Erfurter Augustinerkloster und fragt u. a., was sich die Protestanten vom ökumenischen Dialog versprechen. Anschließend läuft der Film „Zwischen Sturm und Grabesru-he“ zur Lage vor dem ersten offiziellen Besuch des Papstes in seinem Heimatland. MDR FERNSEHEN und MDR INFO berichten live von Ankunft und Begrüßung des Papstes in Er-furt, vom Treffen mit Vertretern der evangelischen Kirche sowie vom ökumenischen Gottesdienst im Augustinerkloster. Ebenfalls live dabei sind Hörfunk und Fernsehen des MDR, als Benedikt XVI. am Nachmittag an der Wallfahrtskapelle Etzelsbach im Eichsfeld eine Marianische Vesper mit rund 100 000 Pilgern feiert. Von 17.15 Uhr bis 19 Uhr liefert der MDR die Bilder und Töne für Das Erste und das MDR FERNSEHEN, Hörfunk-Reporter melden sich ab 17.45 Uhr live vom Ort des Geschehens. Am 24. September feiert Benedikt XVI. vor dem Erfurter Dom eine Heilige Messe mit rund 28.000 Menschen. Auch hier sind Das Erste und das MDR FERNSEHEN live dabei, das MDR FERNSEHEN setzt danach seine Live-Übertragung bis zur Abreise des Papstes aus Erfurt fort. Auch MDR FIGARO überträgt die Eucharistiefeier live, das Nachrichtenradio MDR INFO berichtet aktuell. Bei MDR FIGARO können die Hörer zudem am Folgetag die Papst-Messe in Freiburg live miterleben. Darüber hinaus spielt der Besuch Benedikts XVI. in den Nachrichtensendungen des MDR eine wesentliche Rolle. Die Thüringer MDR-Kollegen sind besonders aktiv. Warum feiert der Papst einen Gottesdienst im Eichsfeld? Was bedeutet der Papstbesuch im Augustinerkloster für die Ökumene? Diese und an-dere Fragen werden in 197 Beiträgen bei MDR 1 RADIO THÜRINGEN mit einer Gesamtlänge von fast sechs Stunden und in 133 Beiträgen im THÜRINGEN JOURNAL des MDR FERNSEHENS beant-wortet. Dazu liefert MDR 1 RADIO THÜRINGEN 59 Beiträge von insgesamt über zwei Stunden für die ARD-Radios. Als Poolführer der ARD stellt der MDR auch das technische Equipment für Hörfunk und TV, wo-bei teilweise auch Kapazitäten des ZDF und anderer Anbieter genutzt werden. Vielfältige Informationen über den Besuch, über die Hintergründe der Visite und über die katho-lische Kirche in Thüringen gibt es im Spezial zum Papstbesuch auf MDR.DE. Audios, Videos, Bil-dergalerien u. a. runden die trimediale Berichterstattung ab. Zudem ist der MDR Federführer für die gemeinsam mit SWR, tagesschau.de, RBB und BR gestaltete Seite unter papst.ard.de. Für bei-de Angebote zählt der MDR 482 000 Klicks. A.III.1.5 Dem kulturellen Erbe und der lebendigen Kultur heute dienen

Mitteldeutschland gehört nicht nur zu den reichsten Kulturlandschaften Deutschlands, von hier aus gingen über Jahrhunderte wichtige Impulse für das Geistesleben in Euro-pa aus. Dafür stehen Namen und Begriffe wie Johann Sebastian Bach, Martin Luther, Weimarer Klassik, Bauhaus, Sängerkrieg auf der Wartburg, Straße der Romanik und viele andere. Dieser Tradition fühlt sich der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK verpflichtet. Seine Programme und Telemedien spiegeln in vielfältiger Weise Entwicklungen, Ereignisse und Personen des kulturel-len Lebens in Mitteldeutschland und darüber hinaus wider. MDR FIGARO gehört zu den jüngsten und erfolgreichsten Kulturradios der ARD. Neben aktuellen Kulturinformationen schätzen die Hörer beispielsweise Hörspiele, Essays und Features im Pro-gramm. Das thematische Spektrum der 52 Ur- und Erstsendungen 2011 im Bereich des künstleri-schen Worts reicht von kulturhistorischen Themen wie dem Essay „Der Rosenkavalier – Ein Jahr-hundertwerk“ anlässlich der Uraufführung der Oper vor 100 Jahren in Dresden bis zu literari-schen Produktionen wie der Lesung von Christa Wolfs „Kein Ort. Nirgends“. Der Roman über ein fiktives Treffen Heinrich von Kleists mit Karoline von Günderrode wird anlässlich des 200. Todes-tages Kleists gesendet. Zeitgeschichtliche Themen werden in Arbeiten wie dem Feature „Frauen-zuchthaus Hoheneck“ aufgegriffen, aktuelle gesellschaftliche Fragen prägen Produktionen wie das Feature „Schlachtfeld der Seele“ über Bundeswehrsoldaten im Krieg. Literarische und weite-

18 MDR 2011

Page 21: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Programmhöhepunkte

re kulturelle Themen sind Schwerpunkte in Gesprächssendungen wie „FIGARO trifft“ sowie dem Radio-Café und dem Lese-Café. Während der Leipziger Buchmesse gibt die Literatur im Pro-gramm den Ton an. Prägend für MDR FIGARO ist die Musik. 2011 stellt das Kulturradio neben LiveÜbertragungen allein 184 Mitschnitte und sieben Musikproduktionen her. Musikalische Höhepunkte in der Regi-on sind oft auch Highlights im Programm. Zu ihnen gehört das Internationale Mahler-Festival vom 17. bis 29. Mai 2011 in Leipzig mit Spitzenorchestern und -chören aus aller Welt, darunter MDR SINFONIEORCHESTER und MDR RUNDFUNKCHOR. MDR FIGARO überträgt fünf Mahler-Sinfonien. Die Konzerte können auch im Live-Video-Stream unter www.mdr.de/mahler abgeru-fen werden. Im MDR FERNSEHEN beschäftigen sich mit Gustav Mahler u. a. „artour“, „LexiTV“ und eine Dokumentation, ARTE sendet Konzert-Mitschnitte des MDR. Konzerte der MDR-Klangkörper, neben dem MDR SINFONIEORCHESTER und dem MDR RUNDFUNKCHOR gehört mit dem MDR KINDERCHOR auch das einzige Ensemble dieser Art in der ARD dazu, bestimmen zu einem erheblichen Teil das musikalische Programm von MDR FIGARO. Und sie sind fester Bestandteil des Musiklebens in Mitteldeutschland. Innerhalb der MDR-Konzertsaison und beim MDR MUSIKSOMMER finden pro Jahr ca. 150 Konzerte im gesam-ten Sendegebiet in Ergänzung zu den regionalen Angeboten statt, z. T. auch in Kooperation. Eine dieser Kooperationen besteht 2011 mit dem Liszt-Fest Thüringen. Zur Ehrung von Friedrich Liszt anlässlich seines 200. Geburtstages gehört auch die Wiederaufführung des historischen Festkonzertes vom 5. September 1857 anlässlich der Enthüllung des Goethe-Schiller-Denkmals durch Sinfonieorchester und Chor des MDR unter Leitung von Jun Märkl am 17. Oktober in Weimar. Dieses Konzert wird am 23. Oktober innerhalb des Liszt-Tages der Europäischen Rund-funkunion (EBU) übertragen. Einen Tag zuvor hatte MDR FIGARO live aus der Weimarhalle das Festkonzert zum Liszt-Geburtstag gesendet. Zum 20. Mal findet 2011 der MDR MUSIKSOMMER statt. Vom 25. Juni bis 4. September 2011 ist das Festival mit 54 Konzerten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu Gast. Rund 21.000 Besucher erleben Musik vom Mittelalter bis heute in Kirchen, Parks und historischen Sälen. Pre-miere feiert die Reihe „Die nächste Generation“, die jungen Musikern ein Podium bietet. Kultur hat im MDR in weiteren Programmen, Sendungen und Telemedien eine Heimstatt. Das Digitalradio MDR KLASSIK gehört ebenso dazu wie Webchannels mit Spezial-Musikangeboten bei MDR FIGARO sowie bei MDR JUMP und MDR SPUTNIK. Die Trend- und Szeneberichte in den jungen Programmen werfen Schlaglichter auf die Alltagskultur. MDR SPUTNIK veranstaltet mit anderen ARD-Jugendwellen den „New Music Award“ zur Förderung von Newcomern und bietet mit dem „Soundcheck“ on air und online eine Nachwuchs-Plattform. Im MDR FERNSEHEN haben Kulturthemen Platz in den Nachrichten und es gibt mit dem Kultur-magazin „artour“,den Filmmagazinen „Kino Royal“ und „Unicato“ sowie der Büchersendung „Fröhlich lesen“ regelmäßige Spezial-Angebote. Den hohen Stellenwert von Kultur- und Bil-dungsdokumentationen verdeutlicht das Projekt „Geschichte Mitteldeutschlands“. Aufwändig werden historische Persönlichkeiten aus dem Sendegebiet porträtiert. 2011 sind es der erste deutsche König und Reichsgründer Heinrich I., der Ritter und Minnesänger Tannhäuser, eine junge Frau, die dem Hexenwahn zum Opfer fällt, eine Mätresse Augusts des Starken, die zur Reichsfürstin aufsteigt, und Generalfeldmarschall Friedrich Paulus. „Geschichte Mitteldeutsch-lands“ wird umfangreich im Internet begleitet und ergänzt, wo zudem mit „Damals im Osten – Mitteldeutschland 1945 bis heute“ ein kultur- und zeitgeschichtliches Multimediaarchiv aufge-baut wird. Die renommierten mitteldeutschen Klangkörper und Theater finden ebenfalls Eingang in das Programm des MDR FERNSEHENS. Häufig arbeitet der MDR hier mit dem europäischen Kulturka-nal ARTE zusammen, wie 2011 beim Festkonzert zum Franz-Liszt-Geburtstag. Schon Tradition im MDR FERNSEHEN haben das Konzert zur Eröffnung des MDR MUSIKSOMMERS, Beethovens Neunte zu Silvester und das MDR-Neujahrskonzert aus dem Gewandhaus, während Cross-Over-Projekte mit den MDR-Klangkörpern noch jung sind. Literaturverfilmungen vervollständigen die Kultur-Palette.

MDR 2011 19

Page 22: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Programmhöhepunkte

Die Landesfunkhäuser stellen das kulturelle Leben in den Ländern dar. Die von ihnen abwech-selnd gestaltete TV-Reihe „Unterwegs in …“ zeigt auch die kulturellen Schätze der Regionen. In Thüringen werden den Hörern mit der „Kulturnacht“ und der Kulturrevue „Marlene“ zwei re-gelmäßige regionale Kultur-Angebote unterbreitet. 2011 ist medienübergreifend das Liszt-Jubiläum besonders wichtig – verbrachte der Komponist doch elf Jahre in Weimar. Von der TV-Reportage bis zur aktuellen Berichterstattung verfällt das Landesfunkhaus Thüringen in „Liszto-mania“, wie die Landesausstellung heißt. Gesendet werden u. a. die Reportage „Liszts Geheim-nis“ über den Flügel des Komponisten und der Film „Franz Liszt. Der Unvollendete“. UNICATO, das vom Landesfunkhaus betreute studentische Filmmagazin, zeigt 17 Kurzfilme eines internati-onalen Wettbewerbs. Das Landesfunkhaus Sachsen setzt 2011 in Sachen Kultur einen besonderen inhaltlichen Schwer-punkt auf die Landesausstellung Via Regia in Görlitz. Den Auftakt gibt am 18. Mai MDR 1 RADIO SACHSEN mit „Endspurt im Kaisertrutz“, später stellt der Sender in einer täglichen Serie die schönsten Exponate der Schau vor. Am 21. Mai führt „Unterwegs in Sachsen“ die Fernsehzu-schauer die Via Regia entlang. Zu den wöchentlichen Kulturangeboten bei MDR 1 RADIO SACHSEN gehören „Aufgefallen – Das sächsische Kulturmagazin“ und „Ohrwurm“ mit Musikan-geboten von Operette und Musical. Für die Sorben in der Oberlausitz produziert das Landes-funkhaus ein Radioprogramm in obersorbischer Sprache und mit WUHLADKO ein eigenes Fern-sehmagazin, das sich u. a. mit den kulturellen Wurzeln dieser Volksgruppe befasst. Mit „Der Naumburger Meister“ vom 29. Juni bis 2. November und „Pompeji – Katastrophen am Vesuv“ ab Dezember präsentiert das MDR LANDESFUNKHAUS SACHSEN-ANHALT zwei Lan-desausstellungen und begleitet sie trimedial. So berichtet die TVReportage „Auf der Suche nach dem Naumburger Meister“ von den Vorbereitungen der Schau um den rätselhaften Steinmetz. „Unterwegs von Ballenstedt nach Dessau“ blickt auf das Jubiläum „800 Jahre Anhalt“ voraus und stellt eine der bedeutendsten Kulturlandschaften Deutschlands vor. Das kulturelle Leben in Magdeburg bereichert die Ausstellungsreihe „Kunst im Funkhaus“, in der sich 2011 u. a. der Kunstverein „derART“ präsentiert. Bereits zum zweiten Mal wird im Funkhaus der „Lesekönig“ der Grundschulen Sachsen-Anhalts gekürt. Der MDR engagiert sich auch 2011 über das Programm hinaus als Kulturförderer. Die Klangkör-per z. B. widmen sich der musikalischen Bildung und dem Nachwuchs. So erhält das Projekt „BABEL“ des MDR Schul-Musik-Netzwerks CLARA beim Wettbewerb zum Tag der Musik in der Kategorie „Klangfarben – Zusammenspiel der Kulturen“ vom Deutschen Musikrat einen 1. Preis. Das MDR SINFONIEORCHESTER unterstützt den 5. Deutschen Hochschulwettbewerb Orchesterdi-rigieren in Leipzig. Zur Kulturförderung des Senders gehören u. a. auch der MDR-Literaturwettbewerb, der MDR-Filmpreis und die Preise des MDR Rundfunkrates, die MDR FIGARO-Kulturpartnerschaften, das Engagement bei Buchmesse und Dokfestival in Leipzig, beim Filmfest Dresden, in der Mitteldeutschen Medienförderung, der Stiftung „Goldener Spatz“ …

A.III.1.6 Das KI.KA-Programm überzeugt mit neuen Ideen

Angebote für Kinder in hoher Qualität treffen auf großen Zuspruch bei den Mädchen und Jungen und bei ihren Eltern. Die Bilanz 2011 des Kinderkanals von ARD und ZDF ist erneut ein Beweis dafür. KI.KA wird zum Marktführer bei den Vorschulkindern. Mit einem Marktanteil von 33,7 Prozent bei den Drei- bis Fünfjährigen übertrifft er andere Kindersender um fast sieben Prozentpunkte. Im Jahr 2011 erreicht der Kinderkanal von ARD und ZDF insgesamt im Durchschnitt 19 Prozent der drei- bis dreizehnjährigen Zuschauer und bestätigt damit die gute Entwicklung des Vorjah-res. Dabei liegt das Erfolgsgeheimnis der Programm-Macher insbesondere darin, neue Programme erfolgreich zu etablieren. Die Zeichentrick-Abenteuerserie rund um die Geschichten der Bibel „CHI RHO - Das Geheimnis“ (KI.KA) war schon mit Ausstrahlung der ersten 13 Folgen vor Weih-

20 MDR 2011

Page 23: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Programmhöhepunkte

MDR 2011 21

nachten 2010 überaus erfolgreich. Ostern 2011 und mit 13 weiteren ergänzenden Folgen erhält sie noch mehr Zuspruch. Wenig später sorgt die Ausstrahlung von „Du bist kein Werwolf“ (WDR), einer Serie über Leben in der Pubertät, für Gesprächsstoff. Die Zuschauer sind begeistert von der Idee eines Aufklä-rungsmagazins und insbesondere von der klaren und unverkrampften Aufbereitung der The-men. Im Herbst folgen die erste Comedy für Kinder „STURMFREI“ (KI.KA), das Wissensmagazin „Checker Can“ (BR), die Mystery-Serie „Fluch des Falken“ (BR) und nicht zuletzt vier neue Daily Dokus, von denen „Die Jungs-WG: Urlaub ohne Eltern“ (ZDF) die erfolgreichste war. Auf Bewährtes greifen Kinder ebenso gerne zurück. Im vierten Jahr von „Die beste Klasse Deutschlands“ (KI.KA/ARD) hat sich der Fan-Kreis weiter vergrößert. Schon bei der Anzahl von Bewerbungen schlägt das Format alle Rekorde. Die Redaktion zählt am Ende 2.450 Einreichun-gen, meist selbstgedrehte Videos. Die Gewinnerin 2011 des dritten Komponisten-Wettbewerbs „Dein Song“ (ZDF), Sarah Pisek, hinterlässt sowohl beim Publikum als auch bei ihrem Musik-Paten „Der Graf“ von Unheilig be-sonderen Eindruck: Mehrfach steht Sarah mit der Rockband auf der Bühne, Mitte November wird sie mit dem Nachwuchs-Bambi ausgezeichnet. Die erste Daily für Kinder „Schloss Einstein“ (ARD/MDR) ist nach wie vor ein absoluter Publikums-renner, den gerade ältere Kinder am frühen Nachmittag nicht verpassen wollen. 2011 wird die 15. Staffel am KI.KA-Standort Erfurt produziert. Somit darf sich das Publikum auf die Ausstrah-lung der 700. Folge im Frühjahr 2012 freuen. Das Preteens-Magazin „KIKA LIVE“ mit Ben und Jess macht 2011 ebenfalls von sich reden. Wäh-rend Shows wie „Beste Stimme“ oder „Trau’ dich!“ der Sendung zu Rekordquoten verhelfen, startet im September die virtuelle Figur LiLA on air und in der KI.KA-Community. Damit wird abends für Preteens eine einzigartige Verbindung zwischen TV- und Online-Angebot geschaffen. Der öffentlich-rechtliche Kindersender steht für Qualität und Verlässlichkeit und zeichnet sich durch ein vielfältiges Programm aus. Dabei geht Unterhaltung einher mit Wissens- und Werte-vermittlung und wird verknüpft mit interaktiven Elementen. So ergründet die vierteilige Repor-tage „Schnitzeljagd im Heiligen Land“ (KI.KA) auf spannende Weise die Gemeinsamkeiten der abrahamitischen Religionen. „ENE MENE BU“ (KI.KA), das neue Mitmach-Magazin für Vorschü-ler, gibt Anregungen zum Basteln und Malen und stellt dabei die Kinder mit ihren Kreationen vor. Das im März gestartete Multimedia-Magazin „kurz+klick“ (KI.KA) bietet Infos und Tipps in Sachen Internetnutzung und stärkt die Medienkompetenz seines Publikums. Dieser Anspruch wird von Medienkritikern gewürdigt und mit renommierten Preisen honoriert: 2011 geht der „Grimme-Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen“ an die Produktion „Schnitzeljagd im Heiligen Land“ (KI.KA). Die sechsteilige Abenteuer-Reportage „Jackys wilde Afrika-Tour“ (KI.KA) erhält den Preis „EMIL“für gutes Kinderfernsehen der Zeitschrift TV Spiel-film genauso wie die Echtzeitserie „Allein gegen die Zeit“ (NDR) und die 3DCGI Animation „Enyo“ (ZDF). Mit dem „Heinrich-Wolgast-Preis“ der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wird das Medienmagazin „TRICKBOXX“ (KI.KA) ausgezeichnet. Und schließlich wird das Onlineangebot der multimedialen Vorschulwelt KiKANiNCHEN � www.kikaninchen.de � nicht nur mit dem Qualitätssiegel „Erfurter Netcode“, sondern jüngst auch mit dem europäischen „Mommy-Award“ prämiert. Seit November 2011 stellt der Kinderkanal von ARD und ZDF auch soziales Engagement in den Fokus. So findet im Rahmen des Kongresses „Deutscher Nachhaltigkeitstag“ am 4. November der erste „KI.KA Kinder-Nachhaltigkeitstag“ statt, der von namhaften Experten und Künstlern unter-stützt und von „KIKA LIVE“ begleitet wird. Tatkräftige Protagonisten, prominente Helfer und berührende Momente zeigt die Doku-Reihe „Der goldene Tabaluga – Auf die Plätze, helfen, los!“ (ZDF), die soziale Projekte und den Einsatz von Jugendlichen in Deutschland vorstellt. 2012 werden die Themen Nachhaltigkeit und soziales Engagement Niederschlag in dem wöchentli-chen Magazin „Erde an Zukunft“ (KI.KA) mit Moderator Felix Seibert-Daiker finden.

Page 24: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Entwicklungen im Geschäftsjahr

A.III.2 Entwicklungen im Geschäftsjahr A.III.2.1 Start des trimedialen Newsdesk (TND)

Mit dem offiziellen Start des trimedialen Newsdesks des MDR am 1. November 2011 nimmt der MDR eine Vorreiterrolle innerhalb der ARD ein und schafft zukunftsfähige Strukturen bei einer optimalen Ressourcennutzung. Der trimediale Newsdesk ist die Planungszentrale für die aktuellen Angebote von MDR FERNSEHEN, MDR-Hörfunk und MDR.DE und wird vom trimedialen Chefredakteur geleitet. In der Leipziger MDR-Zentrale sitzen gemeinsam am Tisch die Tagesplaner von „MDR aktuell“, des MDR-Nachmittags („Dabei ab zwei“, „Hier ab vier“), von MDR INFO und MDR.DE und zwei Assis-tenten für die Fernsehformate. Vorher waren sie in der Regel direkt bei ihren Redaktionen bzw. CvDs platziert. Ihre Arbeit von dort haben sie vollständig an den trimedialen Newsdesk „mitge-nommen“. Außerdem hat sich hier ihr Anforderungsprofil erweitert. Sie stimmen die Planung ihrer Sendung bzw. ihres Webauftrittes nun im direkten Gegenüber mit den Planungen der an-deren Partner am TND ab. Hinzu kommen telefonische Absprachen mit der Planung von ARD aktuell und den Landesfunkhäusern (Fernsehen, Hörfunk und Online). Als nützliches Hilfsmittel ist den beteiligten Redakteuren ein neues Planungsfach im elektroni-schen Redaktionssystem zugänglich, das alle MDR-Inhalte verwaltet. In diesem Fach kann auf einen Blick erfasst werden, welche aktuellen Themen in der Planung sind, wie berichtet wird und welcher Reporter mit welcher Ausrüstung wo vor Ort sein wird. Erste Effekte des bereichs- und medienübergreifenden Miteinanders am Planungstisch zeigen sich schon nach kurzer Zeit. So nehmen zunehmend nicht mehrere, sondern nur ein Team einen Termin wahr, das Material steht aber allen zur Verfügung. Auch Themen, Recherchen, Ge-sprächspartner können schnell vermittelt bzw. ausgetauscht, Fernseh-O-Töne auch im Hörfunk verwendet werden. Der MDR will mit der multimedialen Vernetzung seine Informationskompetenz stärken, Mehr-wert bieten und auch jüngere Menschen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk interessieren. Auch deshalb soll neben der logistischen Optimierung der Planung am TND eine strategische Verteilung von Themen auf die unterschiedlichen Ausspielwege nach redaktionellen Gesichts-punkten erfolgen: Welches Medium kann auf Grund seiner spezifischen Beschaffenheit welche Aspekte eines Themas besonders gut darstellen? Dafür eignen sich besonders gut kurz- und mit-telfristig geplante Programmschwerpunkte, so genannte Thementage. Zur Thementag-Premiere heißt es am 29. November „Der MDR-Wintercheck – wie fit ist Mitteldeutschland vor dem Win-ter?“. Das Thema wird MDR-weit trimedial umgesetzt. Beteiligt sind im Fernsehen „Dabei ab zwei“, „Hier ab vier“, „MDR aktuell“ und „Umschau“, im Hörfunk MDR INFO und MDR JUMP sowie online MDR.DE. Der zweite MDR-Thementag widmet sich am 14. November der Frage „NPD-Verbot – Ja oder nein?“ und kann eine ebenso große Beteiligung verzeichnen. Da sich das Konzept bewährt, gibt es künftig alle vier bis sechs Wochen solche Thementage, mit denen der MDR publizistisch in besonderer Weise auf sich aufmerksam macht. Innerhalb des Hauses befördert der trimediale Newsdesk eine offene, faire und transparente Unternehmenskultur im Sender. Und dabei hat er gerade erst angefangen, seine Vorzüge zu entfalten! Die nächsten Schritte der Entwicklung der Planungszentrale sind bereits ins Auge ge-fasst. So soll z. B. die Recherche-Redaktion des MDR FERNSEHENS näher an den trimedialen Newsdesk heranrücken und ihr Leiter die Funktion des Langzeitplaners übernehmen. Besonders wichtig wird in nächster Zukunft die direkte Einbindung der Landesfunkhäuser sein. Dabei können die Kollegen aus Magdeburg, Erfurt und Dresden eigene gute Erfahrungen mit trimedialer Planung und Umsetzung redaktioneller Vorhaben einbringen. So gibt es im Landes-funkhaus Sachsen-Anhalt einen Newsroom und die Planungs-, Recherche- und Online-Redaktion (PRO). Sie ist 2009 gegründet worden und koordiniert die Online-Aktivitäten im Bereich Pro-

22 MDR 2011

Page 25: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Entwicklungen im Geschäftsjahr

grammbegleitung und Regionalnachrichten und die projektbezogene Recherche für die Hör-funk-, Fernseh- und Onlineredaktionen im Magdeburger Funkhaus. Diese Struktureinheit be-währt sich besonders bei trimedialen Programmprojekten. Zu ihnen gehören 2011 „60 Jahre innerdeutsche Grenze“ und die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt. Bei diesen und anderen Pro-jekten hat die PRO-Redaktion nicht nur koordiniert, sondern Inhalte für alle Redaktionen des Landesfunkhauses generiert. Diese Stärke soll auch künftig bei Programmschwerpunkten zum Tragen kommen. Trimedial wird auch ein großer Teil der Arbeitsergebnisse umgesetzt, die die Recherche- und Contentredaktion des Landesfunkhauses Thüringen erzielt, die bereits seit 2000 besteht. Zu ihren selbst entwickelten Erfolgskriterien gehören Exklusivität, Relevanz und überregionale Wahr-nehmung. Langjährige Kontakte und hohe Professionalität zahlen sich 2011 beispielsweise bei den Recherchen zu den Wurzeln der Zwickauer Terrorzelle im „Nationalsozialistischen Unter-grund“ (NSU) in Jena aus. Hier spielt die Thüringer Redaktion eine Schlüsselrolle für den gesam-ten MDR. Die sächsischen Kollegen beweisen ihre Fähigkeiten zum trimedialen Denken und Handeln 2011 vor allem beim Evangelischen Kirchentag im Juni in Dresden. Sportlich wird es im Oktober anläss-lich des Pokalspiels FC Erzgebirge Aue gegen 1. FC Nürnberg beim trimedialen Fußballthemen-abend. Dabei kann nicht nur online das Spiel verfolgt werden. Im Hörfunk, Fernsehen und Inter-net diskutieren die Programm-Macher mit Experten und Publikum über Chancen für sächsische Mannschaften, in naher Zukunft in der 1. Bundesliga mitzuspielen. Die Beispiele für erfolgreiches trimediales Miteinander ließen sich fortsetzen. Der MDR geht vor-an, wenn Hörfunk, Fernsehen und Internet immer stärker verschmelzen.

A.III.2.2 Beim Neustart von Digitalradio dabei

Der Hörfunk soll auch in der digitalen Medienwelt über einen unabhängigen terrestri-schen Verbreitungsweg verfügen. Diesem Ziel dient der Neustart von Digitalradio am 1. August 2011. Bundesweit sind zunächst in 27 Startregionen private und öffentlich-rechtliche Programme im neuen leistungsstarken Sendernetz DAB+ zu empfangen. In Mitteldeutschland gehören hierzu die Gebiete Leipzig/Halle, Dresden sowie Erfurt/Weimar. Der MDR ist ab 1. August 2011 in diesen Neustartregionen und dem sie umschließenden DAB-Bestandsnetz in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit seinen Programmen MDR INFO, MDR FIGARO, MDR SPUTNIK und MDR JUMP sowie mit dem jeweiligen MDR 1-Landesprogramm im Standard DAB+ vertreten. Er verbreitert damit sein Digitalradio-Angebot deutlich. MDR KLASSIK wird zunächst weiter im bisherigen Standard DAB gesendet. Die Nachnutzung der DAB-Altinfrastruktur verringert den Investitions-umfang in das neue Netz in der ersten Stufe deutlich. Welche Vorteile hat Digitalradio? Neben dem bereits erwähnten eigenständigen Verbreitungs-weg bietet es gegenüber dem analogen UKW-Radio eine bessere Tonqualität, vielfältige digitale Zusatzinformationen, ein größeres Programmangebot und langfristig sinkende Verbreitungskos-ten. Die ARD geht in ihren Planungen vom Aufbau eines hybriden Digitalradionetzes aus, dessen Schwerpunkt auf der mobilen Versorgung liegt. Die Nutzung in Gebäuden soll gestützt durch das Internet erfolgen. Zu den programmbegleitenden Zusatzdiensten für die MDR-Programme im Digitalradio gehören ab 1. August zunächst u. a. der Programm Service Name (PS, zum Beispiel MDR INFO), der Pro-gramme Type (PTY, z.B. Information) und das so genannte Dynamic Label mit Informationen zu Musiktiteln, zu Interpreten oder zum aktuellen Wortbeitrag. Ebenfalls parallel zum Programm wird der Claim der jeweiligen Welle angezeigt, so z. B. „MDR INFO – Hören, was passiert.“. Von den Technikern der Betriebsdirektion und der Hörfunkdirektion wurden Voraussetzungen ge-schaffen, dass dafür kein zusätzlicher redaktioneller Aufwand nötig ist.

MDR 2011 23

Page 26: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Entwicklungen im Geschäftsjahr

Eine Vorzeigeregion beim Start in die Zukunftstechnologie DAB+ ist Sachsen-Anhalt. Hier sind neben den bundesweiten Anbietern und den genannten MDR-Programmen auch landesweite private Anbieter dabei. Dadurch kommt hier die zwischen MDR und mitteldeutschen Landesme-dienanstalten getroffene Vereinbarung zum Tragen, nach der in solchen Fällen Übertragungska-pazitäten gemeinsam genutzt werden, um die Kosten für alle Beteiligten zu senken. Schon vier Monate nach dem Digitalradio-Neustart kommt in Mitteldeutschland die nächste Entwicklungsstufe: Durch eine Erhöhung der Sendeleistung an vier Senderstandorten verbessert sich zum 1. Dezember 2011 der Digitalradio-Empfang in den Räumen Halle, Erfurt/Weimar, Leip-zig und Dresden innerhalb von Gebäuden, auch die mobile Empfangsreichweite steigt an. In einigen Regionen wie Nordthüringen, Dübener Heide sowie östlich von Dresden ist sogar erst-mals der Empfang der neuen Programmvielfalt im Digitalradio möglich. Nachdem die bundes-weit ausgestrahlten Programme an den Standorten Halle/Petersberg, Leipzig/Stadtwerke, Dres-den/Wachwitz und Weimar/Ettersberg bereits seit 1. August 2011 mit 10 kW ausgesendet wur-den, trifft das nun auch auf die von dort abgestrahlten landesweiten Programme zu. Neben der Leistungssteigerung können die MDR 1-Wellen nun auch digital aus weiteren Regio-nalstudios senden. So kann in Sachsen bei MDR 1 RADIO SACHSEN mehrmals täglich Regionales aus den Studios Leipzig und Dresden und in Thüringen bei MDR THÜRINGEN aus den Studios Erfurt und Gera empfangen werden. Im Raum Halle kann MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT mit Regionalberichterstattung aus den Studios Halle und Magdeburg gehört werden. A.III.2.3 Mit Facebook, Twitter & Co. näher an die Nutzer

75 Prozent aller Deutschen sind 2011 online, drei Viertel von ihnen sind auch in sozia-len Netzwerken aktiv. Auch der MDR nutzt das Massenphänomen soziale Netzwerke, denn Facebook, Twitter & Co. bieten die Möglichkeit, redaktionell gestaltete Inhalte über zusätzliche Wege zu publizieren und damit vielleicht neue und jüngere Nutzerkreise anzusprechen. Zugleich wird vorhandenen Nut-zern und neuen ein Rückkanal geboten. Mit den Leitlinien für Telemedienangebote des MDR auf Plattformen Dritter sind bereits Ende 2010 Regelungen verabschiedet worden, die den Rahmen für dieses Engagement des Senders vorgeben. Die Social Media Redaktion der Hauptabteilung Neue Medien betreut die offizielle MDR-Seite bei Facebook sowie weitere Seiten, wie z. B. die bereichsübergreifende MDR-Sportseite und „Damals im Osten“. Zudem koordiniert sie mit dem WDR die Facebook- und Twitter-Seiten der „Sportschau“ und beliefert facebook.com/ARD. Sie ist auch für temporäre Präsenzen wie die zur Buchmesse in Leipzig inhaltlich verantwortlich. Über facebook.com/mdr werden die Nutzer auf wichtige MDR-Sendungen aufmerksam gemacht, auf Unternehmensnachrichten und Spezial-Angebote. Ganz wichtig ist dabei die Verlinkung auf die Seiten des MDR und die Crosspromotion zwischen den Facebook-Seiten von MDR JUMP, MDR SPUTNIK, MDR INFO, MDR FIGARO oder dem MDR LANDESFUNKHAUS SACHSEN-ANHALT. Völlig neue Möglichkeiten bietet das Social Viewing. Der MDR nutzt es unter anderem bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt. Sondersendungen im Livestream werden mit einem Face-book-Chat und einem Twitter-Feed ergänzt, wofür eine spezielle Seite der MDR-Mediathek zum Einsatz kommt. Ein Online-Redakteur begleitet die Sendung und moderiert den Chat. Ein Netz-reporter bringt das Zuschauer-Feedback in die laufende Sendung ein. Gute Erfahrungen gibt es auch im Sport mit Facebook als Rückkanal in TV-Sendungen, beispielsweise bei den Wintersport-übertragungen der ARD. Einen für die ARD außergewöhnlichen Produktionsweg probiert MDR-Online bei der BAMBI-Verleihung 2011. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer der Gala, vom MDR FERNSEHEN für Das Erste produziert, gibt es neben dem Livestream einen exklusiven Mehrwert. Das von der Haupt-abteilung Neue Medien entwickelte ARD-Netzreporter-Team, besetzt mit Kolleginnen und Kol-

24 MDR 2011

Page 27: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Entwicklungen im Geschäftsjahr

legen von MDR.DE, „MDR aktuell“, MDR JUMP und MDR SPUTNIK, liefert etwa 30 exklusive Bei-träge vom roten Teppich. Diese werden parallel im ARD-YouTube-Channel veröffentlicht und über Facebook und Twitter verbreitet. Die Nutzer können direkt während der Sendung die mit speziell aufgerüsteten Smartphones aufgenommenen Clips anschauen. Über 700.000 Videoabru-fe gibt es allein auf der Seite der ARD. Zusätzlich können die Internetnutzer bei Facebook und Twitter mit der Redaktion diskutieren. Über reiche Social-Media-Erfahrungen verfügt MDR JUMP. Die Popwelle hat in den sozialen Netzwerken über 100.000 Fans, Freunde und Follower. Wie beim ersten von MDR.DE organisier-ten Round Table für Redaktionen, die auf Social Media Plattformen aktiv sind, im November 2011 informiert wurde, hat MDR JUMP neben seinem Hauptprofil Moderatorenprofile bei Face-book. Was zu welcher Zeit gepostet wird, ist Bestandteil der redaktionellen Tagesplanung. 55 Prozent des Aufwandes gehen in die aktive Kommunikation mit Nutzerinnen und Nutzern. Erfahrungen wie diese haben auch andere MDR-Redaktionen bei ihren Aktivitäten in sozialen Netzwerken gesammelt. Um Fragen der weiteren Professionalisierung oder der Einordnung der Zugriffszahlen bei sozialen Netzwerken wird es u.a. auch beim zweiten Erfahrungsaustausch zu Social Media beim MDR im April 2012 gehen.

A.III.2.4 Beseitigung von Schwachstellen im Internen Kontrollsystem

Die Ende 2010 aufgedeckten kriminellen Machenschaften des ehemaligen Herstellungsleiters des KI.KA, der durch Scheingeschäfte Millionen veruntreute, werden von den Revisionen von ARD und ZDF gründlich untersucht. Ihre Handlungsempfehlungen flossen in einen Maßnahmenkata-log ein, der Punkt für Punkt umgesetzt wird. Dabei ist die wichtigste Schlussfolgerung, dass der KI.KA konsequent als Programmbereich der MDR-Fernsehdirektion fortgeführt wird. Zu den getroffenen Maßnahmen gehören weiterhin die Abschaffung der Funktionshäufung in der Herstellungsleitung des Kinderkanals, die Überarbeitung und Durchsetzung eines wirksamen internen Kontrollsystems, die Integration des KI.KA in die Verfahren und Abläufe des MDR, die konsequente Durchsetzung der geltenden MDR-Regeln beim KI.KA, die Stärkung des Manage-ments der einschlägigen Regelwerke sowie Antikorruptionsschulungen. Die Maßnahmen wurden umgesetzt. Angesichts der von den Revisionen von ZDF und MDR ermittelten Schadenssumme von rd. 8,9 Mio. € hat der MDR eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um die Verursacher zur Wie-dergutmachung heranzuziehen. Bislang liegen von fünf Tatbeteiligten Schuldanerkenntnisse über insgesamt 8,6 Mio. € vor. Zudem hat der MDR Arrestbeschlüsse erwirkt, um den Zugriff auf das Vermögen derjenigen externen Firmen und Geschäftsführer zu sichern, die den MDR mit Scheinrechnungen betrogen haben. Der Versicherer hat dem MDR einen Betrag von 1,06 Mio. € erstattet. Insgesamt belaufen sich die Schadensersatzzahlungen der Tatbeteiligten sowie die Zahlung der Versicherung auf rd. 1,3 Mio. €. Auch vor Gericht geht die Aufarbeitung der kriminellen Vorfälle beim KI.KA weiter. Die Staats-anwaltschaft Erfurt hat Ende November 2011 Anklage gegen einen Firmengeschäftsführer erho-ben, der den KI.KA mit Scheinrechnungen betrogen hatte. Es handelt sich um den Geschäftsfüh-rer, der mit seiner Selbstanzeige vor einem Jahr mit dazu beigetragen hatte, diese kriminellen Vorgänge aufzuklären. Dieser wurde am 15. Februar 2012 vor dem Landgericht Erfurt zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Am 27.08.2012 fand ein weiterer Prozess im Kinderkanal-Veruntreuungsfall statt. Dort wurde ein weiterer Produzent zu zwei Jahren auf Bewährung ver-urteilt. Der ehemalige Herstellungsleiter des KI.KA wurde wegen beider Tatkomplexe zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 6 Jahren und 3 Monaten verurteilt.

MDR 2011 25

Page 28: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Entwicklungen im Geschäftsjahr

26 MDR 2011

Die im Jahr 2011 weiter bekannt gewordenen Verstöße eines leitenden Mitarbeiters im Pro-grammbereich Unterhaltung des MDR gegen Dienstvorschriften des MDR unterstrichen den er-forderlichen Handlungsbedarf zur Durchsetzung und teilweisen Überarbeitung wichtiger Dienst-anweisungen. Darüber hinaus wurde noch 2011 begonnen, alle relevanten Vorschriften im Hau-se auf den Prüfstand zu stellen und notwendige Änderungen einzuleiten. Dabei wurden insbesondere folgende Änderungen vorgenommen: Neue Herstellungsordnung Fernsehen zum 01.05.2012

Mit dieser neuen Herstellungsordnung wird den Kritikpunkten einer vom MDR eingesetzten Untersuchungskommission Rechnung getragen. Diese wies u.a. darauf hin, dass die mangel-hafte Regelungstiefe individuelle Möglichkeiten zum Unterlaufen der Regelungen bei der Umsetzung von Aufbau- und Ablaufprozessen zulässt. Zudem wurde eine klare Zuweisung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten gefordert. Die Herstellungsordnung gilt für die Fernsehdirektion einschließlich KI.KA, die Betriebsdirek-tion, die Verwaltungsdirektion und die Landesfunkhäuser. Sie regelt die Herstellung und Be-schaffung von Fernsehsendungen und Sendungsteilen. Ziel bei der Überarbeitung der Herstellungsordnung war es, transparente und einheitliche Regelungen für die Beschaffungsprozesse des Fernsehens aufzustellen. Um dieses Ziel zu er-reichen, werden in der Herstellungsordnung die unterschiedlichen Herstellungs- und Beschaf-fungsprozesse beschrieben. Zudem werden die Verantwortlichkeiten und Kompetenzen der am Herstellungs-/Beschaffungsprozess beteiligten Personen konkret festgelegt. Darüber hin-aus wird geregelt, dass das Mehr-Augen-Prinzip bei allen Formen der Programmbeschaffung und der Beschaffung von Produktionsdienstleistungen sicherzustellen ist. Ergänzend zu den Regelungen der Herstellungsordnung wurde für Redaktion und Produktion ein Leitfaden zur Prüfung von Kalkulationen von Auftragsproduktionen/Co-Produktionen entwickelt.

Dienstanweisung Zahlungen zum 01.05.2012

Die neue Dienstanweisung richtet sich stringent an zahlungswirksamen Vorgängen aus und ist klar und übersichtlich gestaltet. Neu geregelt werden Zeichnungsberechtigung und Zah-lungsfreigabe. Wesentliche Prinzipien sind dabei die strikte Funktionstrennung und das Vier-Augen-Prinzip.

Revisionsordnung

Die im Bericht der Untersuchungskommission enthaltenen Feststellungen und Empfehlungen zur Arbeit der Revision hat der MDR in der Neufassung der Revisionsordnung berücksichtigt. So wurde von der Untersuchungskommission darauf hingewiesen, dass die Einbindung der Revision in operative Tätigkeiten sowie die Beteiligung des Referates IT-Sicherheit bei IT-relevanten Fragestellungen aus Gründen der Unabhängigkeit und Objektivität problematisch sein können. Ferner wurde die Verbesserung des Konsequenzenmanagements, dies betrifft auch die Art der Berichterstattung und zu definierende Verantwortlichkeiten, für notwendig erachtet.

Mit der Überarbeitung der internen Kontrollen hat der MDR zugleich eine Entwicklung hin zu einer neuen Verantwortungs- und Führungskultur im MDR begonnen. Fragen der Verantwor-tungskultur werden in einem dafür initiierten Strategieprozess „MDR 2017“ bearbeitet. Vom neu zusammengesetzten Direktorium bis zu jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter sollen Werte und Ziele vereinbart werden, die den MDR 2017 als modernes öffentlich-rechtliches Multimediahaus auszeichnen und in der digitalen Welt erkennbar machen. Die Diskussion wird rege geführt und es wurden bereits erste Veränderungen in Programmen und Strukturen einge-leitet.

Page 29: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Statistiken

A.III.3 Statistiken

A.III.3.1 Marktsituation Fernsehen

Die MDR-Programmangebote in Fernsehen, Hörfunk und Internet weisen für 2011 wieder eine sehr gute Bilanz aus. Mit 8,5 Prozent Marktanteil in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt wurde das MDR FERNSEHEN 2011 zum 15. Mal in Folge das am meisten gesehene Dritte Pro-gramm der ARD im jeweiligen Sendegebiet. Besonders häufig eingeschaltet werden die Nach-richtensendung „MDR aktuell“ und die TV-Regionalmagazine SACHSENSPIEGEL, SACHSENANHALT HEUTE und THÜRINGEN JOURNAL. Gute Resonanz bei den Zuschauerinnen und Zuschauern hat die Entscheidung, die Magazine „Umschau“ und „Exakt“ nicht mehr im Zwei-Wochen-Rhythmus, sondern wöchentlich zu senden. Beide Sendungen erreichen zweistelli-ge Marktanteile und kommen besonders gut bei den 40- bis 49-Jährigen an. Bundesweite Sendermarktanteile Angaben in %

Quelle: AGF/GfK, TV Scope (rvz); Fernsehpanel D+EU; Basis: Zuschauer ab 3 Jahre * ARD III: 7 Dritte Programme

MDR 2011 27

Page 30: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Statistiken

Die Dritten Programme der ARD/Marktanteile Angaben in % Quelle: AGF/GfK, TV Scope (rvz); Fernsehpanel D+EU; Basis: Zuschauer ab 3 Jahre; Dritte im jeweiligen Sendegebiet

A.III.3.2 Marktsituation Hörfunk

Der MDR erzielte ebenfalls sehr gute Hörfunkergebnisse. Laut Media-Analyse 2012 Radio I be-haupten die MDR-Programme ihre hohe Akzeptanz in der mitteldeutschen Hörfunklandschaft. MDR JUMP hat nach einer Programmumstellung werktags über eine Million Hörer – 65 000 mehr als zuvor. Auch in der durchschnittlichen Werbestunde im Sendegebiet gewinnt das Programm. MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT verzeichnet mit einem Plus von 78 000 Hörern die größte Stei-gerung in der Tagesreichweite in diesem Bundesland und rückt dort auf Platz 2 der Senderrang-folge vor. Den zweiten Platz im Land behauptet MDR 1 RADIO THÜRINGEN und kann zugleich seine Tagesreichweite steigern. Auch MDR SPUTNIK legt zu und gewinnt in seinem UKW-Sendegebiet Sachsen-Anhalt 15 000 junge Hörerinnen und Hörer. 989 000 Hörerinnen und Hörer schalten mindestens einmal täglich MDR 1 RADIO SACHSEN ein, das damit seine Spitzenposition in der Tagesreichweite im Freistaat bestätigt. MDR INFO und MDR FIGARO gehören weiter zu den erfolgreichsten und jüngsten Informations- und Kulturradios der ARD. Mit MDR KLASSIK schaffen wir für die digitale Hörfunkwelt Mehrwert.

28 MDR 2011

Page 31: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Statistiken

Tagesreichweiten MDR-Formate im MDR-Gebiet (deutschsprachige Bevölkerung) Angaben in % / Mo. - Fr.

Programm MA 2011 Radio I

MA 2012 Radio I

Differenz

MDR 1 Die Zielgruppe 25,3 25,0 -0,3 MDR JUMP 11,9 13,3 +1,4 MDR INFO 4,4 4,7 +0,3 MDR FIGARO 3,2 2,7 -0,5 MDR SPUTNIK 2,3 1,9 -0,4

MDR gesamt 42,9 41,9 -1,0

MDR 1 RADIO SACHSEN (in Sachsen) 26,5 25,9 -0,6 MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT (in Sa.-Anhalt) 19,0 22,5 +3,5 MDR 1 RADIO THÜRINGEN (in Thüringen) 25,7 23,7 -2,0 MDR SPUTNIK (in Sachsen-Anhalt) 6,1 6,1 +0,0

Quelle: MA 2011 Radio I, MA 2012 Radio I Tagesreichweite MDR INFO (deutschsprachige Bevölkerung) Angaben in % / Mo. - Fr.

Region MA 2011 Radio I

MA 2012 Radio I

Differenz

Sachsen 5,2 5,3 +0,1 Sachsen-Anhalt 3,6 3,6 +0,0 Thüringen 3,9 4,8 +0,9 MDR-Gebiet 4,4 4,7 +0,3

Quelle: MA 2011 Radio I, MA 2012 Radio I Tagesreichweite MDR FIGARO (deutschsprachige Bevölkerung) Angaben in % / Mo. - Fr.

Region MA 2011 Radio I

MA 2012 Radio I

Differenz

Sachsen 3,8 3,3 -0,5 Sachsen-Anhalt 2,0 1,8 -0,2 Thüringen 3,5 2,7 -0,8 MDR-Gebiet 3,2 2,7 -0,5

Quelle: MA 2011 Radio I, MA 2012 Radio I Kumulierte Streamingdaten (Streaming-Abrufe/Summen 2011)

Format Livestream (in Mio. Abrufe)

Durchschnittl. Verweildauer

(in Minuten)

Channels (in Mio. Abrufe)

Durchschnittl. Verweildauer

(in Minuten) MDR JUMP 22,6 61,9 2,3 41,4 MDR SPUTNIK 8,3 62,6 3,4 32,1 MDR 1 Radio Sachsen 5,3 59,7 MDR INFO 3,7 37,1 - - MDR FIGARO 3,6 47,3 0,8 27,9 MDR 1 Radio Thüringen 2,7 55,8 MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt

2,1 50,9

MDR KLASSIK 1,2 35,3 MDR 1 Die Zielgruppe 10,1 56,8 - - MDR Hörfunk 49,6 - 6,6 -

MDR 2011 29

Page 32: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Statistiken

30 MDR 2011

Quelle: MSI/DREFA/Mitteldeutscher Rundfunk

A.III.3.3 Marktsituation Telemedien

Neben den linearen Programmen spielen zeitsouveräne Angebote eine wachsende Rolle und tragen dem steigenden Bedürfnis nach individueller Mediennutzung Rechnung. Zunehmend wollen die Nutzer auf Inhalte des MDR zugreifen können wann sie wollen, wo sie wollen und wie sie wollen. Folgerichtig setzen MDR Online und MDR TEXT ihre erfolgreiche Entwicklung fort, wobei das Videotextangebot seine Marktführerschaft unter den Dritten ausbauen kann. Entwicklung MDR-Online Page-Impressions in Mio. (Jahreswerte) Quelle: MDR Webanalyse * Der Wert 2010 schließt die Nutzung der vom MDR verantworteten ARD-Angebote zu den Olympischen Winterspielen und den Paralympics ein. Teletextnutzung im MDR-Gebiet Angaben in Mio. Leser

Sender 2010 2011

RTL 0,81 0,72 MDR TEXT 0,70 0,68 SAT.1 0,71 0,65 Das Erste 0,63 0,58 Pro Sieben 0,67 0,55 ZDF 0,59 0,51 VOX 0,46 0,39

N-TV 0,08 0,09

Phoenix 0,08 0,08 Quelle: AGF/GfK, TV Scope (rvz); Fernsehpanel D+EU; Basis: Zuschauer ab 3 Jahre; MDR-Gebiet; pro durchschnittlichem Sendetag; Leserkriterium: 1 Sekunde konsekutiv

Page 33: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Personal

A.III.4 Personal

A.III.4.1 Feste Mitarbeiter

Der MDR (ohne KI.KA, ohne MDR-Werbung) ist bei seinen Planungen von insgesamt 2.009 Plan-stellen ausgegangen. Ende 2011 war dieser Stellenrahmen nicht ausgeschöpft. Der Stellenrahmen für den ARD/ZDF-Kinderkanal umfasste 60 Planstellen. Sie waren am 31.12.2011 zu 100 % besetzt. Für die Personalgestellung an die MDR-Werbung GmbH waren 26 Planstellen vorgesehen. Davon waren am Jahresende rd. 60 % besetzt. Im Jahr 2011 belief sich die Anzahl fester Mitarbeiter beim MDR auf 1.993 Personen, ein Jahr zuvor waren es 1994. Im Mittel des Berichtsjahres waren 1.992 Mitarbeiter/innen tätig, davon 914 Frauen (2010 waren es 2.001, davon 910 Frauen). Insgesamt 148 Mitarbeiter/innen aus Technik und Produktion waren per 31. Dezember 2011 auf Grundlage von Personalgestellungsverträgen für sechs Tochtergesell-schaften des MDR tätig, neun Mitarbeiter/innen weniger als zum 31.12.2010. Auf der Grundlage des im Geschäftsjahr 2011 mit den im MDR vertretenen Gewerkschaften ab-geschlossenen Vergütungstarifvertrages wurden die monatlichen Entgelte ab dem 01.04.2011 um 2,4 % sowie das Urlaubsgeld um 100 € angehoben. Zum 31. Dezember 2011 übten 41 Mitar-beiter/innen eine Beschäftigung im Rahmen von Altersteilzeit (ATZ) aus. Neu begründet wurden 16 ATZ-Vereinbarungen (2010 = 6). Der MDR setzte gemäß § 15 Bundeserziehungsgeldgesetz sowie gemäß § 8 Teilzeit- und Befristungsgesetz Teilzeitanträge seiner Mitarbeiter um. Im Laufe des Jahres 2011 arbeiteten im MDR, einschließlich KI.KA und MDR-Werbung, 210 Mitarbei-ter/innen (2010 = 200) in Teilzeit. Im Geschäftsjahr gab es im MDR 122 Arbeitnehmerüberlassungseinsätze (2010 = 119). Eine Aufgliederung des Personalbestandes des MDR nach Direktionen, Hauptabteilungen bzw. Programmbereichen zum 31. Dezember 2011 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresstich-tag ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

MDR 2011 31

Page 34: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Personal

Personalbestand im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr Direktion Mitarbeiter Mitarbeiter Veränderung Hauptabteilung/Programmbereich/Geschäftsbereich 2010 2011 2010/2011 Intendanz 76 82 6 HA Intendanz 23 26 3 Revision 6 8 2 HA Kommunikation 29 29 0 HA Neue Medien 18 19 1 Rundfunkrat / 3 Stufen Test 1 2 1 Gremienbüro 1 1 0 Juristische Direktion 56 55 -1 Personalräte 7 7 0 Hörfunkdirektion 491 500 9 Direktionsbüro 15 13 -2 Personalgestellung 5 4 -1 MDR Jump 20 21 1 MDR FIGARO 60 62 2 MDR INFO 65 66 1 Leitung Klangkörper 30 30 0 MDR SINFONIEORCHESTER 121 123 2 MDR CHOR 73 76 3 MDR SPUTNIK 21 20 -1 Service Center 77 81 4 MDR KLASSIK 4 4 0 Fernsehdirektion 311 311 0 Leitung 13 16 3 Sendeleitung 27 38 11 PB Politik/Zeitgeschehen/Sport 112 110 -2 PB Unterhaltung 40 38 -2 PB Kultur/Wissenschaft 52 52 0 Zentrale Programmkoordination 8 0 -8 PB Fernsehfilm/Serie/Kinder 22 23 1 PB Familien-/Tagesprogramm 37 34 -3 Verwaltungsdirektion 249 244 -5 Direktionsbüro 8 8 0 Archiv 15 12 -3 Gebäudemanagement * 42 43 1 HA Finanzen 67 67 0 HA Verwaltung 117 114 -3 Betriebsdirektion 409 406 -3 Direktionsbüro 15 14 -1 Personalgestellung 55 49 -6 GB Leistungs- und Kostenplanung/Controlling 15 15 0 GB Vertragsservice 16 16 0 GB Produktionswirtschaft 48 52 4 GB Technik und Produktion 153 155 2 GB Technische Zentralaufgaben 12 12 0 GB Technische Planung 36 36 0 GB Betrieb Techn. Infrastruktur 59 57 -2 Landesfunkhaus Sachsen 160 158 -2 Leitung 19 30 11 Personalgestellung 49 47 -2 PB Hörfunk 56 53 -3 PB Fernsehen 36 28 -8 Landesfunkhaus Thüringen 112 109 -3 Leitung 26 24 -2 Personalgestellung 21 21 0 PB Hörfunk 37 35 -2 PB Fernsehen 28 29 1 Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt 121 118 -3 Leitung 24 24 0 Personalgestellung 27 27 0 PB Hörfunk 39 38 -1 PB Fernsehen 31 29 -2 Gesamt 1994 1993 -1

32 MDR 2011

Page 35: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Personal

MDR 2011 33

A.III.4.2 Freie Mitarbeiter

Gemäß seinen beschäftigungspolitischen Grundsätzen beschäftigt der MDR zur Erfüllung des Programmauftrages neben festangestellten Mitarbeitern auch freie Mitarbeiter. Der MDR nutzt die Beschäftigungsform „Freie Mitarbeit“ vorrangig dann, wenn sie aus Programmsicht sinnvoll und arbeitsrechtlich möglich ist. Die in der Dienstanweisung zur Beschäftigung freier Mitarbeiter vorgegebenen Rahmenbedingungen sind dabei ebenso zu berücksichtigen wie tarifvertragliche Bestimmungen. Nach Vorgabe der Dienstanweisung ist eine kontinuierliche Beschäftigung ab dem 72. Beschäfti-gungstag pro Jahr gegeben. Ab diesem Umfang erfolgt auch eine Prüfung der sozialen Schutz-bedürftigkeit und wirtschaftlichen Abhängigkeit nach den Kriterien des Tarifvertrages für Freie Mitarbeiter. Im Jahr 2011 erreichten 1341 Personen den Status der Arbeitnehmerähnlichkeit in diesem Sinne. Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften zum Ausbau des sozialen Schutzes der freien Mit-arbeiter und zur Überführung bestehender sozialer Standards in eine tarifvertragliche Regelung wurden 2011 fortgeführt. Das Verhandlungsergebnis steht unter dem Vorbehalt, dass auch die Verhandlungen über einen Kreis dauerhaft in nicht programmgestaltenden Tätigkeiten beschäf-tigter freier Mitarbeiter zum Erfolg führen. Anm.: Beide Verträge konnten mittlerweile erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.

Page 36: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Jahresabschluss 2011

A.IV. Wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung des MDR im Geschäfts-jahr

A.IV.1 Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2011 (inkl. Kinderkanal)

A.IV.1.1 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Vermögenslage Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 30,0 Mio. € bzw. um 3,1 % erhöht und beläuft sich zum Stichtag auf 985,5 Mio. €. Die Zunahme resultiert auf der Aktivseite aus einem höheren Ausweis des Anlagevermögens (11,8 Mio. €), des Programmvermögens (9,5 Mio. €) und des Umlaufvermögens (11,2 Mio. €). Auf der Passivseite spiegelt sich die Erhöhung gegenüber dem Vorjahresstichtag vor allem in einem gestiegenen Ausweis der Rückstellungen (17,8 Mio. €) und des Eigenkapitals (11,4 Mio. €) wider. Die Vermögensanlage des MDR ist weiterhin als geordnet zu bezeichnen. Das Anlagevermögen ist zu 72,6 % (73,3 %) durch eigene Mittel finanziert. Der Anteil der Eigenmittel (Eigenkapital zzgl. Sonderposten gem. § 2 RFinStV) von 592,9 Mio. € an der Bilanzsumme reduzierte sich ge-ringfügig von 61,8 % im Vorjahr auf nunmehr 60,2 %. Aktiva Der Wert des Anlagevermögens hat sich gegenüber dem Vorjahr um 11,8 Mio. € auf 817,1 Mio. € erhöht. Das entspricht einem Anteil von 82,9 % an der Bilanzsumme. Der Wert des Sachanlage-vermögens nahm um 9,2 Mio. € auf 195,2 Mio. € ab, demgegenüber erhöhte sich das Finanzan-lagevermögen um 18,7 Mio. € auf 617,9 Mio. €. Die mit insgesamt 177,5 Mio. € aktivierten sons-tigen Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen bestanden aus dem Anteil des MDR am De-ckungskapital der Baden-Badener Pensionskasse VVaG (bbp) für die zum 31. Dezember 2011 bestehenden Pensionsverpflichtungen. Der Ausweis des Programmvermögens hat sich gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um 9,5 Mio. € auf 85,9 Mio. € erhöht. Dabei besteht das Programmvermögen nahezu komplett aus dem Fernsehprogrammvermögen. Das Hörfunkprogrammvermögen macht lediglich einen sehr geringen Anteil aus. Das Umlaufvermögen ist zum 31. Dezember 2011 mit insgesamt rd. 82,1 Mio. € bilanziert. Die Erhöhung um rd. 11,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr ist stichtagsbedingt auf den höheren Be-stand an Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen zurückzuführen. Zudem erfolgt erstmals im Berichtsjahr ein unsaldierter Ausweis von Forderungen und Verbindlichkeiten ge-genüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Passiva Das Eigenkapital des MDR erhöhte sich in Folge des Jahresüberschusses auf 442,8 Mio. €. Damit ergibt sich zum 31. Dezember 2011 eine Eigenkapitalquote von 44,9 %. Das anstaltseigene Kapi-tal ist mit einem unveränderten Ansatz bilanziert. Der Sonderposten gem. § 2 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag a. F. (RFinStV) enthält die bis-lang nicht verbrauchten Mittel für den Aufbau des Rundfunks in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Posten reduzierte sich von 158,6 Mio. € auf 150,1 Mio. € zum Bilanz-stichtag. Der Gesamtansatz der Rückstellungen hat sich im Berichtsjahr um 17,8 Mio. € erhöht und beläuft sich nunmehr auf 316,4 Mio. €. Die Pensionsrückstellungen, deren Höhe auf Basis eines versiche-rungsmathematischen Gutachtens unter Anwendung der Regelungen des Bilanzrechtsmoderni-sierungsgesetzes ermittelt worden ist, erreichten zum Stichtag insgesamt 237,0 Mio. €. Darin enthalten sind auch die Altersversorgungsansprüche der Mitarbeiter von Gemeinschaftsunter-

34 MDR 2011

Page 37: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Jahresabschluss 2011

nehmen ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Steuerrückstellungen waren gegenüber dem Vorjahr mit einem Ansatz von 15,0 Mio. € um 11,9 Mio. € niedriger passiviert und betreffen im Wesentli-chen Körperschaftsteuer (5,8 Mio. €) und Umsatzsteuer (7,0 Mio. €). Die Summe der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2011 stieg um 8,7 Mio. € auf 58,2 Mio. €. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen fielen gegenüber dem Vorjahr stichtags-bezogen um rd. 4,0 Mio. € höher aus und beliefen sich auf 25,5 Mio. €. Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind mit einem Betrag von 15,1 Mio. € passiviert. Die sonstigen Verbindlichkeiten blieben im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Der Ansatz des passiven Rechnungsabgrenzungspostens belief sich zum Bilanzstichtag auf 18,0 Mio. € und beinhaltet im Voraus vereinnahmte Teilnehmergebühren aus der GEZ-Gebührenabrechnung.

MDR 2011 35

Page 38: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Jahresabschluss 2011

Bilanz zum 31. Dezember 2011

A K T I V A 31.12.2011 31.12.2010

EUR EUR TEUR

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.991.753,43 1.727.522,90

2. geleistete Anzahlungen 00,00 330,84

3.911.753,43 1.727.853,74

II. Sachanlagen

1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Einbauten in fremden Gebäuden 168.873.943,11 175.531.092,28

2. rundfunktechnische Anlagen und Maschinen 17.456.882,78 21.242.386,87 3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.590.202,65 5.553.655,00 4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 3.278.326,35 2.092.329,37

195.199.354,89 204.419.463,52

III. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 26.605.145,22 26.605.145,22 2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Betei-

ligungsverhältnis besteht 171.000,00 171.000,00

3. Wertpapiere des Anlagevermögens 391.858.864,93 389.479.981,42 4. sonstige Ausleihungen 21.802.259,02 20.499.655,30 5. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen 177.467.141,38 162.407.350,28

617.904.410,55 599.163.132,22

817.095.518,87 805.310.449,48

B. PROGRAMMVERMÖGEN

I. Hörfunk

1. unfertige Produktionen 0,00 21.293,80 2. fertige Produktionen 0,51 0,51

0,51 21.294,31

II. Fernsehen

1. unfertige Produktionen 10.581.626,79 1.874.876,63 2. fertige Produktionen 43.739.431,80 51.115.969,92 3. geleistete Anzahlungen 31.620.130,55 23.395.812,60

85.941.189,14 76.386.659,15

85.941.189,65 76.407.953,46

C. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 317.145,09 296.933,51

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 42.831.315,82 43.482.943,13 2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Be-

teiligungsverhältnis besteht 9.419.228,10 3.104.313,55

3. sonstige Vermögensgegenstände 10.091.734,79 8.823.404,79 - davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem

Jahr: EUR 2.267.232,99 (Vj.: EUR 2.252.145,60)

62.342.278,71 55.410.661,47

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 19.450.081,25 15.228.470,03

82.109.505,05 70.936.065,01

D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 352.166,76 2.831.747,59

985.498.380,33 955.486.215,54

36 MDR 2011

Page 39: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Jahresabschluss 2011

P A S S I V A 31.12.2011 31.12.2010

EUR EUR TEUR

A. EIGENKAPITAL

I. Anstaltseigenes Kapital 310.128.028,18 310.128.028,18

II. Gewinnrücklagen 132.680.813,55 121.263.309,66

III. Bilanzgewinn 0,00 0,000

442.808.841,73 431.391.337,84

B. SONDERPOSTEN GEMÄß § 2 RUNDFUNKFINANZIERUNGS-STAATSVERTRAG A. F.

150.069.920,46 158.629.493,78

C. RÜCKSTELLUNGEN 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 237.027.757,32 211.167.077,99 2. Steuerrückstellungen 15.088.503,42 27.007.142,07 3. sonstige Rückstellungen 64.242.057,43 60.361.355,98

316.358.318,17 298.535.576,04

D. VERBINDLICHKEITEN 1. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 2.838.650,00 1.981.323,47 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25.502.854,26 21.508.490,55 3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht 15.083.730,76 11.732.419,39

4. sonstige Verbindlichkeiten 14.806.011,56 14.267.311,61 - davon aus Steuern: EUR 4.473.179,60 (Vj.: EUR 4.393.338,99) - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:

EUR 678.797,03 (Vj.: EUR 635.741,17)

58.231.246,58 49.489.545,02

E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 18.030.053,39 17.440.262,86

985.498.380,33 955.486.215,54

MDR 2011 37

Page 40: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Jahresabschluss 2011

Finanzlage Der MDR verfügte im Geschäftsjahr 2011 über eine gute Finanzierungsstruktur; die Zahlungsbe-reitschaft und -fähigkeit war jederzeit gewährleistet. Die folgende Tabelle gibt die zahlungs-wirksame Veränderung des Finanzmittelfonds anhand einer Kapitalflussrechnung wieder: Cashflow zum 31. Dezember 2011 im Vergleich zum 31. Dezember 2010

2011 2010 Veränderung T€ T€ T€

Jahresergebnis 11.418 -15.813 27.231

+ Zahlungsmittelströme aus laufender Geschäfts-tätigkeit

-1.241 -7.263 6.022

= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 10.177 -23.076 33.253

+ Cashflow aus der Investitionstätigkeit -5.955 24.470 -30.425

+ Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 0 0 0

= Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds

4.222 1.394 2.828

Der Finanzmittelbestand des MDR hat sich im Geschäftsjahr 2011 von 15.228 T€ um 4.222 T€ auf 19.450 T€ erhöht. Der positive Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, insbesondere auf Grund des positiven Jahresergebnisses, konnte einen negativen Cash Flow aus der Investitionstä-tigkeit in Folge von Auszahlungen aus dem Zugang von Wertpapieren und Vermögensgegens-tänden des Sachanlagevermögens deutlich überkompensieren. Der im Vorjahr positive Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit resultierte aus Einzahlungen auf Grund des umfangreichen Ab-gangs von Wertpapieren. Ertragslage Das Geschäftsjahr 2011 wurde mit einem Jahresüberschuss von 11,4 Mio. € (-15,8 Mio. €) abge-schlossen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Verbesserung des Ergebnisses um 27,2 Mio. €. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 12,4 Mio. € (-15,9 Mio. €) hat sich gegenüber dem Vorjahr ebenfalls stark verbessert. Zu den Einzelheiten der Entstehung des Ergebnisses wird auf die nachfolgende Darstellung der Ertrags- und Aufwandspositionen verwie-sen.

38 MDR 2011

Page 41: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Jahresabschluss 2011

Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2011 2011 2010

EUR EUR EUR

1. Erträge aus Teilnehmergebühren

a) Erträge aus Gebühren - Hörfunk 294.889.410,37 294.978.723,49

abzüglich Anteil Landesmedienan-stalten (5.683.993,38) (5.685.714,89)

abzüglich Anteil Deutschlandradio (20.170.555,17) (20.181.089,23)

abzüglich Anteil ZDF 1.509,40 (1.053,73)

b) Erträge aus Gebühren - Fernsehen 508.491.425,16 510.097.070,76

abzüglich Anteil Landesmedienan-stalten (9.568.791,62) (9.599.006,88)

abzüglich Anteil ZDF (197.007.602,92) (197.624.528,06) 570.951.401,84 571.984.401,46

2. Erhöhung oder Verminderung des Be-stands an fertigen und unfertigen Pro-duktionen des Programmvermögens 1.308.918,25 6.911.468,61

3. sonstige betriebliche Erträge

a) Erträge aus Kostenerstattungen 48.230.581,62 67.466.871,77

b) andere Betriebserträge 83.669.585,81 67.202.670,66 131.900.167,43 134.669.542,43

713.565.412,50

4. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Wa-ren 3.804.478,79 4.347.357,41

b) Aufwendungen für bezogene Leis-tungen 324.372.033,71 350.597.715,91

c) Aufwendungen für technische Leis-tungen der Rundfunkversorgung 48.798.844,66 54.626.834,00

376.975.357,16 409.571.907,32

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 121.901.088,86 118.139.172,58

b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unter-stützung 34.676.235,77 29.452.738,11 - davon für Altersversorgung:

EUR 10.805.816,60 (Vj.: EUR 13.438.223,34)

156.577.324,63 147.591.910,69

6. Abschreibungen

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlage-vermögens und Sachanlagen 19.831.049,30 19.523.677,36

7. sonstige betriebliche Aufwendungen

a) Aufwendungen für den Gebühren-einzug 17.445.688,05 17.297.352,74

b) übrige betriebliche Aufwendungen 110.548.232,51 111.394.025,60 127.993.920,56 128.691.378,34

8. Zuwendungen an andere Rundfunkan-stalten 9.810.209,85 13.316.307,85

9. Erträge aus Beteiligungen 9.888.282,62 6.148.106,37

MDR 2011 39

Page 42: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Jahresabschluss 2011

10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermö-gens 160.057,23 399.326,61

11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 389.699,58 229.723,99

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0,00 375.283,63

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 10.999.371,14 17.144.102,01- davon aus der Aufzinsung von Rück-

stellungen: EUR 9.300.031,00 (Vj.: EUR 0,00)

- davon an verbundene Unternehmen: EUR 1.987,32 (Vj.: EUR 0,00)

14. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-schäftstätigkeit 12.411.294,31 (15.871.997,73)

15. außerordentliche Aufwendungen 637.395,00 637.395,00- davon Aufwendungen aus der An-

wendung von Übergangsvorschriften BilMoG: EUR 637.395,00 (Vj.: EUR 0,00)

16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8.706.202,74 6.914.076,09

17. sonstige Steuern 209.766,00 193.984,61

18. Erträge aus der Entwicklung des Sonder-postens gem. § 2 Rundfunkfinanzierungs-staatsvertrag a.F. 8.559.573,32 7.804.728,97

19. Jahresüberschuss (i. Vj. Jahresfehlbe-trag) 11.417.503,89 (15.812.724,46)

20. Zuführung zu anderen Gewinnrücklagen (17.451.903,89) (8.416.747,42)

21. Entnahmen aus anderen Gewinnrückla-gen 6.034.400,00 24.229.471,88

22. Bilanzgewinn 0,00 0,00

40 MDR 2011

Page 43: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Jahresabschluss 2011

MDR 2011 41

Erträge Der MDR erzielte im Berichtsjahr Gesamterträge von 723,2 Mio. €. (728,2 Mio. €). Diese enthalten auch die Erträge aus der Entwicklung des Sonderpostens gemäß § 2 RFinStV. Hauptbestandteil der Erträge waren im Berichtsjahr unverändert die Erträge aus Teilnehmergebühren mit 571,0 Mio. €. (572,0 Mio. € ). Die Verringerung gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Mio. € ist im Wesentli-chen auf die anhaltend rückläufige Bevölkerungsentwicklung sowie eine weiterhin hohe Befrei-ungsquote im Sendegebiet zurückzuführen. Die Teilnehmergebühren hatten im Berichtsjahr einen Anteil an den Gesamterträgen von 79,0 % (78,5 %). An sonstigen betrieblichen Erträgen sind im Berichtsjahr 131,9 Mio. € (134,7 Mio. €) angefallen, wovon 48,2 Mio. € aus Kostenerstattungen resultieren. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich diese um 19,2 Mio. € verringert, was im Wesentlichen auf niedrigere Kostenerstattungen aus programmbezogenen GSEA-Umlagen (-11,7 Mio. €) zurückzuführen ist. Die Erhöhung der ande-ren Betriebserträge um 16,5 Mio. € auf nunmehr 83,7 Mio. € begründet sich hauptsächlich in höheren Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen (+6,1 Mio. €) und anderen sonstigen Betriebserträgen (+12,2 Mio. €). Die Erträge aus Beteiligungen haben sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2010 um 3,7 Mio. € er-höht. Aufwendungen Die Gesamtaufwendungen des MDR lagen im Jahr 2011 bei 711,7 Mio. € und damit um 31,8 Mio. € unter denen des Vorjahres. Diese Verringerung gegenüber dem Vorjahr resultiert überwiegend aus einem niedrigeren Materialaufwand, auf den im Jahr 2011 insgesamt 377,0 Mio. € entfielen, und der überwiegend damit zu begründen ist, dass im Jahr 2010 diverse Sportgroßereignisse zu deutlich höhere Aufwendungen geführt hatten. Mit 156,6 Mio. € hatten die Personalaufwendungen einen Anteil an den Gesamtaufwendungen von 21,9 %. Von den Personalaufwendungen entfielen auf Löhne und Gehälter 121,9 Mio. €, auf soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 19,3 Mio. € und auf Aufwendungen für die Altersvorsorge 15,4 Mio. €. Im Berichtsjahr sind Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagever-mögens und auf Sachanlagen in Höhe von insgesamt 19,8 Mio. € vorgenommen worden. Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden Aufwendungen für den Gebühreneinzug von 17,4 Mio. € und übrige betriebliche Aufwendungen von 110,5 Mio. € ausgewiesen. Diese Positionen lagen jeweils nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Die Zuwendungen an andere Rundfunkanstalten in Höhe von 9,8 Mio. € beinhalten den Anteil des MDR an den Ausgleichszahlungen zwischen den Landesrundfunkanstalten zur Schließung der Deckungslücke bei der Altersversorgung in Höhe von 5,8 Mio. €, den Aufwand für den ARD-Finanzausgleich in Höhe von 3,8 Mio. € sowie die Zuwendungen für Strukturhilfe in Höhe von 0,2 Mio. €. Nach Saldierung der Gesamterträge (ohne Erträge aus der Entwicklung des Sonderpostens) mit den vorgenannten Aufwandsposten ergibt sich ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätig-keit von 12,4 Mio. € (-15,9 Mio. €). Nach Berücksichtigung der Steueraufwendungen, der außer-ordentlichen Aufwendungen sowie der Erträge aus der Entwicklung des Sonderpostens gemäß § 2 RFinStV ergibt sich der Jahresüberschuss für das Berichtsjahr von 11,4 Mio. € (- 15,8 Mio. €).

Page 44: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wirtschaftsplanabrechnung 2011

A.IV.2 Wirtschaftsplan des Geschäftsjahres 2011 (ohne Kinderkanal) Im Gegensatz zu den Zahlen des Jahresabschlusses, die ausführlich im vorhergehenden Kapitel beschrieben wurden und zu dessen Aufstellung und Prüfung der MDR gem. § 23 Rundfunk-staatsvertrag verpflichtet ist, enthält die nachfolgende Besprechung des Wirtschaftsplanes nicht die Zahlen für den Kinderkanal von ARD und ZDF. Der Kinderkanal ist ein Gemeinschaftsprogramm von ARD und ZDF. Dem MDR obliegt die Feder-führung für den KI.KA. Für die Wirtschafts- und Programmplanung des KI.KA bestehen Zustim-mungserfordernisse, bei denen auch verschiedene ARD- und ZDF-Arbeitsgruppen einzubeziehen sind. Rechtlich und organisatorisch ist der Kinderkanal dem Federführer MDR zugeordnet, sodass er auch Bestandteil des Jahresabschlusses des MDR ist. Im Wirtschaftsplan dagegen wird eine Trennung zwischen MDR und KI.KA vorgenommen, weil hierfür unterschiedliche Entschei-dungswege bestehen. Im Folgenden wird der MDR-Wirtschaftsplan 2011 besprochen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes liegt jedoch auch schon die entsprechende Wirt-schaftsplanabrechnung vor, sodass bei der Besprechung des Erfolgs- und Finanzplanes sowohl die Plan- als auch die Ist-Werte für das Jahr 2011 herangezogen werden.

A.IV.2.1 Erfolgsplan und -abrechnung

Mit dem Geschäftsjahr 2011 wurde das dritte Jahr der laufenden Gebührenperiode 2009 – 2012 abgeschlossen. Es endete mit einem Überschuss von 6.033 T€ besser als geplant (- 16.794 T€). Wichtige Gründe für das gute Ergebnis waren vor allem die Sparanstrengungen der Bereiche und die positive Entwicklung bei den Teilnehmergebühren. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass im Zuge der Bestätigung des Wirtschaftsplanes eine verpflichtende Sparvorgabe in Höhe von 9.124 T€ seitens des Rundfunkrates ausgesprochen wurde. Für wesentliche Entwicklungen und programmliche Schwerpunkte 2011, die ihren Niederschlag in der Wirtschaftsplanabrechnung finden, wird auf Abschnitt A.III verwiesen. Ergebnis Das Wirtschaftsjahr 2011 wurde mit einem Überschuss im Erfolgsplan in Höhe von +6.033 T€ ab-geschlossen. Die Gesamtübersicht zum Erfolgsplan wird in der Anlage 1 dargestellt, in dem zum ursprüngli-chen Planansatz (Planergebnis: -16.794 T€) folgende weitere Sachverhalte berücksichtigt wurden:

alle unterjährig durchgeführten Planfortschreibungen (Saldo = 0) Abzug des gemäß Vorgabe des Rundfunkrates zwingend zu erbringenden Sparbetra-

ges in Höhe von 9,1 Mio. € Anpassung der Altersversorgung (6,2 Mio. €) aufgrund aktualisierter Daten zur Ster-

bewahrscheinlichkeit Diese führen in ihrer Gesamtheit zu einem geringeren Defizit von -13.872 T€ (-16.794 T€ Plan + 9.124 T€ Sparbetrag -6.202 T€ Anpassung Altersversorgung) aus. Da sich gegenüber diesem geplanten Defizit von -13.872 T€ im Ist ein Überschuss von 6.033 T€ ergibt, liegt eine Abweichung bzw. eine Ergebnisverbesserung um +19.905 T€ vor. Die nachfol-genden Erläuterungen beziehen sich auf den fortgeschriebenen Planansatz (Anlage 1).

42 MDR 2011

Page 45: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wirtschaftsplanabrechnung 2011

MDR 2011 43

Die Ergebnisverbesserung setzt sich wie folgt zusammen:

Mehrerträge + 26.968 T€ - Erträge aus Teilnehmergebühren + 8.433 T€ - Erträge aus Kostenerstattungen MDR Werbung + 571 T€ - Sonstige betriebliche Erträge + 17.960 T€ - Auflösung Sonderposten gem. § 2 RFStV a.F. 4 T€ Minderaufwendungen - 1.434 T€ - Unterschreitung Abschreibungen - 1.372 T€ - Unterschreitung Sonderposten gem. § 2 RFStV a.F. - 22 T€ - Überschreitung (Minderaufwand) Intern verrechnete Personalkosten - 40 T€ Mehraufwendungen 8.497 T€ - Überschreitung Sachaufwand 8.282 T€ - Überschreitung Personalaufwand. 215 T€ Saldo + 19.905 T€

Erträge Im Wirtschaftsjahr 2011 fielen Erträge in Höhe von 679.452 T€ an, der Planansatz von 652.484 T€ wurde somit um 26.968 T€ überschritten. Der Rückgang der Erträge gegenüber dem Vorjahr (696.047 T€) wird vor allem durch rückläufige sonstige betriebliche Erträge verursacht. Die Teil-nehmergebühren bewegen sich auf dem Niveau des Vorjahres, der ausgewiesene Rückgang be-trägt 1.158 T€ (0,2 %). Die Erträge aus Teilnehmergebühren von 570.951 T€1 überschreiten den Planansatz um 8.433 T€ (1,5 %). Die Überschreitung des Planansatzes ist zum einen auf den gegenüber der Planung deutlich geringeren Rückgang des angemeldeten gebührenpflichtigen Gerätebestands und zum anderen auf eine geringere Forderungsausfallquote zurückzuführen. Die Forderungsausfallquo-te betrug im Jahr 2011 im Durchschnitt rd. 1,7 % und war somit um 0,6 % niedriger als im Plan unterstellt (Plan: 2,3 %). Die Befreiungsquote (Plan: 13,05 %) lag bei durchschnittlich 12,32 %, damit hat sich der in Vorjahren festgestellte Trend des stetigen Anstiegs der Befreiungsquote abgeschwächt. Die in den Teilnehmergebühren enthaltenen nacherhobenen Gebühren wurden in 2011 mit 3.626 T€ abgerechnet, womit die Planvorgabe um 684 T€ bzw. 15,9 % unterschritten wurde. Die mit den Erträgen korrespondierenden Aufwendungen im Rahmen der Aktivitäten des Beauf-tragtendienstes sind hingegen leicht angestiegen. Hintergrund ist zum einen die Anhebung der Entgelte für die Beauftragten sowie die ARD-weite Vereinheitlichung der Entgelttatbestände. Die Erträge aus der Kostenerstattung der MDR-Werbung GmbH betragen 571 T€ (Vorjahr: 1.457 T€). Ein Planansatz hierfür bestand nicht, da sich die nach steuerlichen Vorgaben vorzu-nehmende Kostenverrechnung nicht hinreichend planen lässt. Die Kostenverrechnung erfolgte in 2011, da trotz rückläufiger Umsatzerlöse der MDR-Werbung GmbH die steuerlich relevanten Eigenkosten nur 82 % betrugen. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 91.416 T€ weisen eine Planüberschreitung von 17.960 T€ (20,0 %) aus. Dafür ursächlich sind: Überschreitung bei den Erträgen aus Kostenerstattungen und Weiterverrechnungen

(+1.854 T€). Hierbei handelt es sich u. a. um eine Erstattung zuviel gezahlter Umsatzsteuer beim Erwerb von Fernsehsenderechten für Sportveranstaltungen der Jahre 1993 – 1997.

1 ohne Gebührenrückflüsse Landesmedienanstalten

Page 46: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wirtschaftsplanabrechnung 2011

Erträge aus der Weiterverrechnung personalgestellter Mitarbeiter an die MDR-Werbung GmbH (+981 T€),

Mehrerträge aus der Auflösung von Rückstellungen (+11.170 T€), die dem Grunde nach nicht planbar sind. Der Großteil der realisierten Erträge (6.304 T€) steht im Zusammenhang mit der Einigung der ARD-Anstalten mit den Finanzbehörden in Bezug auf die Festsetzung der Um-satzsteuer auf Satellitenleistungen für die Jahre 2001 – 2004. Weitere Erträge ergeben sich durch die Auflösung von Rückstellungen zu Rückflussmitteln der Sächsischen Landesmedien-anstalt (1.534 T€), da auf Grundlage des Vergleichsverfahren der Vorjahre keine Zahlungs-verpflichtung des MDR mehr besteht. Infolge der Endabrechnung von Gebühren des Tele-kommunikationsgesetz (TKG) und des Gesetzes über die elektromagnetische Verträglichkeit von Betriebsmitteln (EMVG) mit der Bundesnetzagentur für die Jahre 2005 – 2007 konnten ebenfalls Rückstellungen aufgelöst werden (1.368 T€).

Erhöhung des Deckungskapitals der Rückdeckungsversicherung bei der Baden-Badener Pen-sionskasse (+2.332 T€).

Bei den Erträgen aus Gewinnabführungen und Beteiligungen liegen Mehrerträge von 7.452 T€ vor, die hauptsächlich auf Gewinnausschüttungen der MDR-Werbung GmbH zurückzuführen sind. Die Ausschüttungssumme setzt sich aus der Vorabausschüttung des Gewinns 2011 (5.251 T€) und der Gewinnausschüttung für das Jahr 2010 (3.000 T€) zusammen. Die Vorabausschüttung war erforderlich, um Mehraufwendungen zu kompensieren, die sich aufgrund der Änderung der steuerlichen Veranlagungen für die Körperschaft- und Gewerbesteuer durch die Finanzbehörden für die Jahre 2007 – 2009 auf Seiten des MDR in dieser Höhe ergaben. Den Mehraufwendungen im MDR stehen entsprechende Steuererstattungen bei der MDR-Werbung GmbH gegenüber. Die Mehrbelastungen des MDR wurden durch die vorgenommene Vorabausschüttung somit kom-pensiert. Aufwendungen Die Personalaufwendungen im Geschäftsjahr 2011 betragen 152.832 T€ (Planansatz: 152.618 T€). Davon entfallen auf die nicht im Planansatz enthaltene Personalgestellung an die MDR-Werbung GmbH 835 T€, denen Erträge in gleicher Höhe gegenüberstehen. Das für diesen Plan-Ist-Vergleich maßgebliche Ergebnis beträgt somit 151.998 T€ und liegt 620 T€ unter dem Planan-satz. Hauptgrund für die unterplanmäßigen Personalaufwendungen ist der im Jahresdurchschnitt geringere Bestand an Mitarbeitern (Ist: 1.948, Plan: 1.987). Damit konnten die Kostensteigerun-gen aufgrund tarifvertraglicher Anpassungen kompensiert werden. Bei den zentralen Positionen liegt hingegen nur eine geringfügige Planüberschreitung (+78 T€) vor. Hierunter fielen Mehraufwendungen für Altersteilzeitverträge aufgrund ungeplanter Zu-gänge von 662 T€ an. Diese konnten weitgehend von den innerhalb der Personalaufwendungen auszuweisenden unterplanmäßigen Aufwendungen für die Zuführung zu den Altersversor-gungsrückstellungen kompensiert werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass weitere Aufwen-dungen für die Altersversorgung angefallen sind, die im Bereich der Sachaufwendungen als au-ßerordentlicher Aufwand (637 T€) sowie als Zinsaufwand (10.051 T€) abgebildet werden. Diese Unterscheidung wurde erstmals im Rahmen des Jahresabschlusses 2010 entsprechend den gel-tenden Regelungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) vorgenommen und konn-te planseitig nicht mehr berücksichtigt werden. Insgesamt ergibt sich für die Zuführung zu den Altersversorgungsrückstellungen ein Mehraufwand von 3.797 T€. Ursächlich hierfür ist die im Berichtsjahr erfolgte Anpassung der Sterbewahrscheinlichkeiten von 80 % auf 70 % auf der Grundlage der Annahmen der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Die Sachaufwendungen betragen 497.209 T€, der Planansatz in Höhe von 488.927 T€ wurde so-mit um 8.282 T€ überschritten. Die Abweichung zum Plan ergibt sich überwiegend aus den Be-reichen Verwaltungsdirektion (+17.056 T€) und Intendanz (+1.468 T€). Die Überschreitung bei der Verwaltungsdirektion entfällt fast ausschließlich auf den Bereich der MDR-übergreifenden zentralen Aufwendungen (u. a. Zinsanteil für die Aufwendungen Alters-versorgung, Steueraufwendungen), bei der Intendanz ergibt sich die Überschreitung hauptsäch-

44 MDR 2011

Page 47: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wirtschaftsplanabrechnung 2011

lich aus nicht geplanten Aufwendungen aufgrund von Prüf- und Beratungskosten im Zuge der Aufklärung und Aufarbeitung der aufgedeckten Betrugsvorgänge. Im Vergleich der Jahre 2010 und 2011 gehen die Sachaufwendungen insgesamt um 49.043 T€ (-9 %) zurück. Der Großteil des Rückgangs begründet sich damit, dass das Jahr 2011 kein soge-nanntes Sportjahr war, so dass entsprechende Kosten für die Berichterstattung von sportlichen Großereignissen nicht angefallen sind. Dieser Fakt macht sich vor allem in den Bereichen Fernse-hen (-18.098 T€) und GSEA (-19.392 T€) bemerkbar. Zusätzlich wirken sich geringere Verbrei-tungskosten innerhalb der Betriebsdirektion (-3.683 T€) und vor allem auch die Sparanstrengun-gen der Bereiche aus. Im Jahr 2010 fielen Abschreibungen von 19.811 T€ an, 1.372 T€ weniger als geplant. Die Unter-schreitung resultiert aus dem im Vergleich zum Planansatz geringeren Investitionsvolumen sowie aus dem steigenden Anteil investiver Sachkosten am Investitionsgeschehen. In der Gesamtübersicht zum Erfolgsplan (Anlage 1) wird die Überleitung zum Bilanzergebnis dargestellt. Die Überleitung vom Rechnungsergebnis im Erfolgsplan in Höhe von 6.033 T€ zum ausgeglichenen Bilanzergebnis stellt sich wie folgt dar:

Rechnungsergebnis im Erfolgsplan 6.033 T€ zzgl. Veränderung der anderen Gewinnrücklagen/ KEF-Entwicklungsprojekte (Saldo aus Zuführung/Entnahme) 673 T€ abzgl. Zuführung zur Gewinnrücklage - 6.706 T€ Bilanzergebnis 0 T€

A.IV.2.2 Finanzplan

Der als Anlage 2 beigefügte Finanzplan gibt eine detaillierte Aufgliederung der Mittelauf-bringung und -verwendung auch im Vergleich zum Vorjahr wieder. Der Plan-Ist-Vergleich des Finanzplanes weist in stark komprimierter Form die im Abrechnungsjahr 2011 stattgefundenen Veränderungen zwischen der Mittelaufbringung und der Mittelverwendung aus, wobei vorran-gig liquiditätswirksame Vorgänge erfasst werden. Die Planansätze im Finanzplan entsprechen hierbei den Ansätzen gemäß bestätigtem Wirtschaftsplan. Damit wird noch von einem geplan-ten Fehlbetrag von 16.794 T€ für 2011 ausgegangen. In 2011 beläuft sich die Mittelverwendung auf 62.565 T€ und fällt somit um 8.888 T€ höher aus als geplant. Die Abweichung ergibt sich hauptsächlich aus der nicht geplanten Zunahme an Fi-nanzanlagen und der höheren Zunahme an Programmvermögen. Gegenläufig wirkte, dass statt einem geplanten Defizit ein Überschuss im Erfolgsplan erwirtschaftet wurde und die tatsächli-chen Investitionen unter dem Plan lagen. Gegenüber dem Plan sind folgende wesentliche Abweichungen in der Mittelverwendung aufge-treten:

Fehlbetrag aus dem Erfolgsplan Die Ergebnisverbesserung im Ist reduziert in gleicher Höhe die ge-plante Mittelverwendung.

-16.794 T€

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegens-tände Im Ist sind geringere Investitionen angefallen als ursprünglich ge-plant.

-6.498 T€

Zunahme Programmvermögen Statt der geplanten Zunahme Programmvermögen in Höhe von 1.045 T€ ergab sich im Ist eine Abnahme von Programmvermögen

+8.592 T€

MDR 2011 45

Page 48: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wirtschaftsplanabrechnung 2011

46 MDR 2011

in Höhe von 9.636 T€, die im Bereich der Mittelaufbringung aus-gewiesen ist.

Zunahme Finanzanlagen

Die Zunahme der Finanzanlagen ergibt sich zum Großteil aus dem höheren Rückdeckungskapital der Baden-Badener Pensionskasse VVaG im Rahmen der rückgedeckten Altersversorgungsansprüche.

+18.741 T€

Zunahme kurzfristig verfügbarer Mittel (Schecks, Kassenbestand) +4.218 T€ Die höhere Mittelverwendung (+8.888 T€) korrespondiert im Bereich der Mittelaufbringung vor allem mit dem nicht geplanten Überschuss im Erfolgsplan, der höheren Zuführung zu den Pensi-onsrückstellungen und der Zunahme an Verbindlichkeiten und sonstigen Rückstellungen.

Page 49: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

A.IV.3 Wesentliche Haushaltspositionen

A.IV.3.1 Rundfunkgebühren und Werbeerträge als Finanzierungsgrundlage des MDR

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten als integrierender Bestandteil der demokratischen Gesellschaft finanzieren sich noch bis 2012 im Wesentlichen über Gebühren, um im dualen Sys-tem ein dem umfassenden Rundfunkauftrag entsprechendes Programm für die gesamte Bevöl-kerung anbieten zu können. Ab 2013 wird, wie bereits beschrieben, die Rundfunkgebühr durch den Wohnungs- und Betriebstättenabgabe abgelöst. Darüber hinaus tragen Werbeerträge er-gänzend zur Finanzierung bei. Diese sind insbesondere deshalb von Bedeutung, damit einerseits eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit gesichert und andererseits die Rundfunkgebühr auf einem sozialverträglichen Niveau gehalten werden kann. Deshalb ist es notwendig, die bisher praktizierte Mischfinanzierung aus Gebühren/Beiträgen einerseits sowie Werbeerträgen andererseits weiterhin zu ermöglichen. Das zur Mischfinanzie-rung bislang beitragende Sponsoring wird ab 2013 im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nach 20:00 Uhr und an Sonn- und bundesweiten Feiertagen nicht mehr stattfinden. Eine Ausnahme gilt nur für Sportgroßereignisse nach § 4 Abs. 2 Rundfunkstaatsvertrag. Diese Einschränkung hat Auswirkungen auf die Ertragssituation des MDR sowie seiner Werbetochter und damit auch auf die Mischfinanzierung. Im Ergebnis des in 2007 abgeschlossenen EU-Beihilfeverfahrens wurde zudem festgestellt, dass das bestehende Finanzierungssystem des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unter Beachtung der von der Bundesregierung Deutschland zugesagten Maßnahmen mit dem europäischen Beihilfe-recht vereinbar ist. Rundfunkgebühren Die Rundfunkgebühren betrugen im Berichtsjahr unverändert 5,76 € für die Grund- und 12,22 € für die Fernsehgebühr. Die Einwohnerzahl des MDR-Sendegebiets war weiter rückläufig. Sie verringerte sich nach Aus-kunft der Statistischen Landesämter um 50.896 Einwohner (-0,58 %) gegenüber dem Vorjahr auf 8.688.571 Einwohner (Stichtag 30. Juni 2011). Gemessen an der Einwohnerentwicklung hat sich der Gerätebestand dank der aktiven Marktbearbeitung durch MDR und GEZ weiterhin als stabil erwiesen. In den drei Ländern des MDR-Sendegebiets waren am 31. Dezember 2011 insgesamt 4.629.201 (4.648.003) Hörfunk- und 4.068.203 (4.086.701) Fernsehgeräte sowie 46.427 (36.724) Neuartige Empfangsgeräte angemeldet. Die detaillierte Entwicklung ist in der folgenden Tabelle darge-stellt:

MDR 2011 47

Page 50: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

Entwicklung des Bestands der im MDR-Sendegebiet angemeldeten Rundfunkempfangsgeräte vom 31. Dezember 2010 bis 31. Dezember 2011 31.12.2010 31.12.2011 Veränderung

Anzahl Anzahl Anzahl Prozent

Privat

Hörfunk

gebührenpflichtig mit Fernsehen 3.264.693 3.238.609 -

26.084 - 0,80

gebührenpflichtig Nur-Hörfunk 251.334 254.622 3.288 1,31

befreit 430.972 423.111 - 7.861 - 1,82

gesamt 3.946.999 3.916.342 -

30.657 - 0,78

Fernsehen

gebührenpflichtig mit Hörfunk 3.264.693 3.238.609 -

26.084 - 0,80

gebührenpflichtig Nur-Fernsehen 147.092 155.520 8.428 5,73

befreit 447.692 442.331 - 5.361 - 1,20

gesamt 3.859.477 3.836.460 -

23.017 - 0,60

Neuartige Empfangsgeräte

gebührenpflichtig 17.180 23.336 6.156 35,83

befreit 2.069 2.903 834 40,31

gesamt 19.249 26.239 6.990 36,31 Nicht-privat

Hörfunk

voll gebührenpflichtig 537.040 543.716 6.676 1,24

halb gebührenpflichtig1) 50.845 52.939 2.094 4,12

befreit 113.119 116.204 3.085 2,73

gesamt 701.004 712.859 11.855 1,69

Fernsehen

voll gebührenpflichtig 66.514 65.713 - 801 - 1,20

halb gebührenpflichtig1) 82.276 85.082 2.806 3,41

befreit 78.434 80.948 2.514 3,21

gesamt 227.224 231.743 4.519 1,99

Neuartige Empfangsgeräte

gebührenpflichtig 17.430 20.134 2.704 15,51

befreit 45 54 9 20,00

gesamt 17.475 20.188 2.713 15,53

Gesamt

Hörfunk gebührenpflichtig2) 4.103.912 4.089.886 -14.026 - 0,34

Fernsehen gebührenpflichtig2) 3.560.575 3.544.924 -15.651 - 0,44

Hörfunk befreit 544.091 539.315 -4.776 - 0,88

Fernsehen befreit 526.126 523.279 -2.847 - 0,54

Hörfunk befreit in Prozent 11,70 11,65 -0,05 - 0,43

Fernsehen befreit in Prozent 12,87 12,86 -0,01 - 0,08

Hörfunk 4.648.003 4.629.201 -18.802 - 0,40

Fernsehen 4.086.701 4.068.203 -18.498 - 0,45

Neuartige Empfangsgeräte 36.724 46.427 9.703 26,42

1) einschließlich der zu 75 % gebührenpflichtigen Geräte 2) einschließlich der halb und zu 75 % gebührenpflichtigen Geräte

48 MDR 2011

Page 51: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

Wie im Vorjahr lag die Zahl der Gebührenbeauftragten des MDR im Jahresmittel bei 97 Perso-nen. Dank ihrem Einsatz wurden 26.909 (26.067) Hörfunk- und 14.055 (13.316) Fernsehgeräte angemeldet und gingen Nachzahlungen in Höhe von knapp 4,4 Mio. € (5,2) Mio. € ein. Für den MDR wurden von der GEZ im Berichtsjahr insgesamt 1.533.172 (1.738.981) Mailingbriefe versandt. Hiervon waren 836.692 (934.661) Erstbriefe. Die Zahl der Antworten belief sich (Stand: 02.04.2012) auf 435.215 (501.578) mit 76.142 (79.682) An- und Zumeldungen. Hierdurch gelang-ten 46.289 (51.357) Hörfunk- und 48.510 (47.471) Fernsehgeräte neu in den Bestand. Bei den Gebührenbefreiungen kam es insgesamt zu abgeschwächten Zuwächsen. So war bei den privaten Hörfunkgeräten ein Anstieg um 7.861 (6.009) = 1,82% (1,39%) und bei den Fernsehge-räten um 5.361 (8.841) Einheiten = 1,20 (1,97 %) zu verzeichnen. Bei den gebührenbefreiten nicht-privaten Hörfunkgeräten stiegen die Einheiten um 3.085 (6.109) und bei den Fernsehgerä-ten um 5.361 (3.190). Dies hatte zum 31. Dezember 2011 im Sendegebiet des MDR eine Gesamt-Befreiungsquote von 11,65 (11,71 %) bei den Hörfunk- und 12,86 (12,87 %) bei den Fernsehgeräten zur Folge. Im Durchschnitt aller Landesrundfunkanstalten errechneten sich Quoten von 9,08% (9,05 %) bei den Hörfunk- und 10,10% (10,00 %) bei den Fernsehgeräten. Mit den Gebührenbefreiungen ging für das MDR-Gebiet im Berichtsjahr ein Gebührenausfall von insgesamt rd. 115,9 Mio. € einher. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Abnahme um (0,2 Mio. € = 0,17 %). Werbeerträge Die Werbeeinnahmen sind neben der Rundfunkgebühr eine geeignete Finanzierungsquelle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, um dessen politische Unabhängigkeit und Programmfreiheit zu stärken und die Höhe der Rundfunkgebühr sozialverträglich zu halten. Dies wurde durch das Bundesverfassungsgericht in seinem 8. Rundfunkurteil vom 22. Februar 1994 ausdrücklich be-kräftigt. Auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 11. September 2007 bestätigt die Zulässigkeit der Mischfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Werbeerträge des MDR setzen sich aus den Kostenerstattungen und Gewinnausschüttungen der Werbetochter MDR-Werbung GmbH (MDRW) zusammen. Die Kostenerstattungen betreffen die Aufwendungen der MDRW für das Abspielen und Ausstrahlen der Werbesendungen in den Werbung tragenden Hörfunk- und Fernsehprogrammen. Zum 01. Januar 2001 wurde eine ge-setzliche Pauschalregelung für die Besteuerung der Werbeeinnahmen der ARD in Kraft gesetzt. Nach § 8 Abs. 1 Satz 3 Körperschaftsteuergesetz bemisst sich die Steuerlast auf Grundlage einer Gewinnpauschale in Höhe von 16 % des Netto-Umsatzes aus Hörfunk- und Fernsehwerbung so-wie Sponsoring. Zur praktischen Umsetzung dieser gesetzlichen Regelung wird auf Ebene der MDRW eine Spar-tenrechnung durchgeführt, die das reine Geschäft aus dem Verkauf von Hörfunk- und Fernseh-werbezeiten von den übrigen Geschäftsaktivitäten trennt. Gemäß den gesetzlichen Festlegun-gen wird in der Sparte Werbung ein Pauschalgewinn von 16 % der Netto-Werbeumsätze ausge-wiesen. Diese Gewinn-Regelung unterstellt demnach pauschale Betriebsausgaben in Höhe von 84 % der Werbeumsätze. Die an den MDR zu leistende Kostenerstattung wird somit als pauscha-ler Differenzbetrag von 84 % der Netto-Umsatzerlöse abzüglich der direkt der Sparte Werbung zurechenbaren Aufwendungen errechnet.

MDR 2011 49

Page 52: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

Die folgende Tabelle zeigt die Höhe der Werbeerträge, die der MDR in den letzten Jahren aus dem Betrieb seiner Werbetochter erzielte: Ertragsstruktur (in T€)

2007 2008 2009 2010 2011 2007 – 2011

FS-Kostenerstattung an MDR 108 1.150 0 808 322 2.388

+ HF-Kostenerstattung an MDR 68 600 0 564 216 1.448

= Summe Kostenerstattung * 176 1.750 0 1.372 538 3.836

+ Gewinnausschüttung an MDR (netto) ** 5.492 395 1.473 3.588 6.075 17.023

= Werbeerträge des MDR von der MDRW 5.668 2.145 1.473 4.690 6.613 20.859

* Die Eigenkosten der MDRW betrugen im Geschäftsjahr 2009 mehr als 84 % der erwirtschafteten Netto-Umsätze. Daher ergab sich in 2009 keine Kostenverrechnung. ** Betrag in 2007: Gewinnausschüttung 2006 = 3.492 T€ (netto) und Vorabausschüttung 2007 = 2.000 T€ (netto) Betrag in 2010: Gewinnausschüttung 2009 = 94 T€ (netto) und Vorabausschüttung 2010 = 3.494 T€ (netto) Betrag in 2011: Gewinnausschüttung 2010 = 2.209 T€ (netto) und Vorabausschüttung 2011 = 3.866 T€ (netto) Die Summe aus Kostenerstattungen und Gewinnausschüttungen beläuft sich für den MDR in der vorgenannten Periode auf insgesamt rd. 20,8 Mio. €. Dieser Betrag gibt den Netto-Zufluss beim MDR aus dem Betrieb seiner Werbetochter an. Über diese Werbeerträge hinaus sparte der MDR jedoch auch die Kosten für das werbefinan-zierte Fernseh-Vorabendprogramm in Höhe von 71,2 Mio. €. Unter weiterer Berücksichtigung der von der MDRW getragenen GEMA-Gebühren (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) und GVL-Gebühren (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten) in Höhe von insgesamt 8,2 Mio. € errechnet sich für den Zeitraum 2007 bis 2011 ein kalkulatorischer Gesamtvorteil des MDR aus dem Betrieb seiner Werbetochter von insgesamt rd. 100,4 Mio. €. Im Einzelnen: Ertragsstruktur (in T€)

2007 2008 2009 2010 2011 2007 - 2011

= Werbeerträge des MDR von der MDRW 5.668 2.145 1.473 4.960 6.613 20.859

+ von der MDRW übernommene Fernseh-Programmaufwendungen

15.516 14.336 15.376 12.456 13.571 71.255

+ GEMA / GVL-Gebühren (Fernsehen) 863 872 706 756 993 4.190

+ GEMA / GVL-Gebühren (Hörfunk) 804 677 725 795 795 4.001

= Gesamtvorteil 22.851 18.030 18.280 18.967 22.177 100.305

A.IV.3.2 Hörfunk- und Fernsehprogramm - Sendeleistung und Kosten

Sendeleistung und Kosten des Hörfunkprogramms Die Programm- und Sendeleistungen des Hörfunks im Geschäftsjahr 2011 werden mit insgesamt 4.418.112 Sendeminuten ausgewiesen. Der Sendeumfang laut Wirtschaftsplan 2011 in Höhe von 4.424.330 Sendeminuten wird damit um 6.218 Minuten unterschritten, wofür das nicht exakt planbare regionale Splitting der Landesprogramme ursächlich ist. Bei den zentralen Programmen (24-Stunden-Programme) liegen Plan-Ist-Abweichungen zwischen den verschiedenen Produktionsgattungen wie folgt vor:

50 MDR 2011

Page 53: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

Eigenproduktionen

./.26.291 Minuten

MDR JUMP MDR SPUTNIK MDR KLASSIK MDR FIGARO

+5.484 Minuten +2.820 Minuten +1.010 Minuten

./.35.605 Minuten

Werbung

./.5.484 Minuten

MDR JUMP

./.5.484 Minuten

Übernahmen

./.1.046 Minuten

MDR FIGARO

./.1.046 Minuten

Die Abweichungen begründen sich durch unterjährige programmliche Veränderungen bzw. Weiterentwicklungen hauptsächlich bei den Wellen MDR JUMP, MDR SPUTNIK und MDR FIGARO: MDR JUMP: Erhöhung der Eigenproduktionen durch Veränderung der Sendeuhr ab Septem-

ber 2011 (z. B. mehr Nachrichten) MDR SPUTNIK: Erhöhung der Eigenproduktionen durch verlängerte Sendezeiten bei Musik-

spezialsendungen, vor allem an den Wochenenden sowie mehr Studiokonzerte als geplant MDR KLASSIK: Anpassung des Programmschemas vor allem an den Wochenenden zur konse-

quenten Ausrichtung am Hörerbedarf, dadurch Verschiebung von Übernahmen zu Eigen-produktionen. Des Weiteren gab es durch die Übernahme des ARD-Radiofestivals eine Ver-schiebung von den Industrietonträgern zu den Zusammenschaltungen.

MDR FIGARO: Beendigung der programmlichen Weiterentwicklung des Abend- und Woche-nendprogrammes und Veränderung der Sendungen im Tagesbegleitprogramm in der festge-legten Wort-Musikmischung, was zu einer Erhöhung in der Produktionsgattung Industrie-tonträger führte. Im Bereich Musik gab es mehr Eigenproduktionen durch den Klassik Talk mit den Klangkörpern, Podiumsdiskussionen oder die Mahler-Lounge. Das ARD- Nachtkon-zert wurde ab Juli 2011 durchgängig vom Bayerischen Rundfunk erstellt, was zu einer Zu-nahme bei den Zusammenschaltungen führte. Im künstlerischen Wort wurden mehr Indust-rietonträger gesendet, als geplant.

Mit einem Nettosendeaufwand der Hörfunkdirektion 2011 von 11.586 T€ wird der Planansatz um 978 T€ (+9,2 %) überschritten. Insgesamt wurde jedoch das der Hörfunkdirektion zur Verfü-gung stehende Nettobudget unterschritten. Die Landesprogramme unterschreiten den Planansatz für die Sendeleistung 2011 um 6.218 Minuten. Insgesamt zeigt sich folgendes Bild:

Plan Ist Abweichung

MDR 1 RADIO SACHSEN 703.951 702.328 ./.1.623

MDR 1 RADIO THÜRINGEN 546.588 542.023 ./.4.565

MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT 545.791 545.761 ./.30

MDR 1 gesamt 1.796.330 1.790.112 ./.6.218

MDR 2011 51

Page 54: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

Sendeleistung und Kosten des Fernsehprogramms Für die Bereiche Fernsehen des MDR wird ein Nettobeschaffungsaufwand in Höhe von insgesamt 197.358 T€ und damit eine Unterschreitung um 1.546 T€ gegenüber dem Planansatz ausgewie-sen, die aus geringen Ergebnissen in der Fernsehdirektion (-1.247 T€) und in den LANDESFUNKHÄUSERN THÜRINGEN (-734 T€), SACHSEN (-339 T€) und SACHSEN-ANHALT (-608 T€) resultiert. Eine Überschreitung des Planansatzes liegt ausschließlich im GSEA-Bereich (+1.382 T€) vor. Die Abrechnung der Sendeleistungen aller Fernsehbereiche des MDR weist insgesamt 728.116 Minuten aus. Damit wurden 7.412 Minuten weniger ausgestrahlt als geplant. Diese Un-terschreitung innerhalb der Verbreitungsgebiete setzt sich wie folgt zusammen: MDR + 343 Minuten ARD ./. 4.675 Minuten Spartenprogramme ./. 5.003 Minuten Deutsches Auslandsfernsehen + 1.923 Minuten Anhand der Gesamtsendeleistungen (728.116 Minuten) und des Nettosendeaufwandes (196.104 T€) ergibt sich ein durchschnittlicher Kostensatz (Nettosendeaufwand/Minute) von 269 €/Min. Die für das MDR FERNSEHEN abgerechneten Sendeleistungen von 564.511 Minuten entsprechen im Wesentlichen den Plan-Minuten. Sie setzen sich aus 254.636 Erstsendeminuten (45,1 %; Vor-jahr: 47,2 %) und 309.875 Wiederholungsminuten (54,9 %; Vorjahr: 52,8 %) zusammen. Der durchschnittliche Nettosendeaufwand pro Minute beträgt für das MDR FERNSEHEN 173 € (Plan: 182 €; Ist Vorjahr: 184 €). Für das Verbreitungsgebiet ARD (Ist: 119.394 Minuten, Vorjahr: 125.079 Minuten) wird eine Un-terschreitung der geplanten Sendeleistung in Höhe von 4.675 Minuten ausgewiesen. Die Sendeminuten des MDR für das Erste Fernsehprogramm (Anstaltsbeiträge und Gemein-schaftssendungen) liegen mit 2.555 Minuten unter der geplanten Sendeleistung von 46.677 Mi-nuten. Aufgrund der Abhängigkeit von ARD-Entscheidungen können regelmäßig Abweichungen zum Plan auftreten. Bei den Anstaltsbeiträgen hat der MDR einen Anteil am Gesamtvolumen der ARD von 10,3 % erbracht, das entspricht 16.011 Minuten. Von den Gemeinschaftssendungen entfielen auf den MDR 28.111 Minuten, das entspricht 10,8 % der Gemeinschaftssendungen aller Landesrundfunkanstalten. Innerhalb der Anstaltsbeiträge des MDR machen die Sendungen des Ressorts Politik und Gesellschaft mit 6.190 Minuten den größten Anteil aus, darunter das eigen-produzierte Boulevardmagazin „BRISANT“ (3.424 Minuten). An den ARD/ZDF-Kinderkanal wurden insgesamt 9.037 Minuten (Vorjahr 9.371 Minuten) zugelie-fert, darunter 991 Minuten für neuproduzierte Sendungen, wie z. B. „Schloss Einstein (14. Staf-fel)“ und „Meine neue Familie“. Der Nettosendeaufwand pro Minute für dieses Verbreitungsge-biet beläuft sich auf 200 €/Min. Der Sendeleistungsplan weist für die Fernsehdirektion einen Gesamtnettosendeaufwand von 109.480 T€ (ursprünglicher Plan: 110.274 T€) aus, davon entfallen auf die Entnahme aus dem Programmvermögen 14.742 T€. Der durchschnittliche Sendeaufwand je Minute beträgt 197 €/Min. (Plan: 194 €/Min). Die höchsten Aufwendungen werden mit durchschnittlich 1.965 €/Min. (Vorjahr: 2.274 €/Min.) für Co-Produktionen und 1.552 €/Min. (Vorjahr: 1.585 €/Min.) für Auftragsproduktionen ausgewiesen. Die geplanten Sendeminuten wurden insgesamt mit 12.694 Minuten unterschritten. Fehlende/ ausgefallene Sendeminuten bei Auftrags- und Kauf-produktionen sowie Übernahmen konnten durch mehr Wiederholungen nur teilweise kompen-siert werden.

52 MDR 2011

Page 55: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

Beim Landesfunkhaus Thüringen (+7.950 Minuten) wird eine Überschreitung der geplanten Sen-deminuten ausgewiesen, während in den Landesfunkhäusern Sachsen-Anhalt (-1.287 Minuten) und SACHSEN (-1.963 Minuten) die Planvorgaben nicht erreicht werden.

A.IV.3.3 Personalaufwendungen

Die Personalaufwendungen im Geschäftsjahr 2011 betragen 152.832 T€ (Planansatz: 152.618 T€). Davon entfallen auf die nicht im Planansatz enthaltene Personalgestellung an die MDR-Werbung GmbH 835 T€, denen Erträge in gleicher Höhe gegenüberstehen. Das für diesen Plan-Ist-Vergleich maßgebliche Ergebnis beträgt somit 151.998 T€ und liegt 620 T€ unter dem Planansatz Der Plan-Ist-Vergleich für die Personalaufwendungen des MDR insgesamt stellt sich, unter Be-rücksichtigung ausgewählter Positionen, wie folgt dar: T€   Ergebnis

2010 Ansatz 2011 (neu)

Ergebnis 2011

Abweichung

1 2 3 4 = 3 – 2 Personalaufwand gemäß Jahresabrechnung 144.165 152.618 152.832 +215

abzgl. Personalgestellung MDR-Werbung GmbH

./.881 0 ./.835 ./.835

Summe (ohne Personalgestellung MDR-Werbung GmbH)

143.284 152.618 151.998 ./.620

         

- davon zentrale Positionen: 11.515 16.223 16.301 +78

Aufwendungen für die Altersversorgung 10.712 16.004 15.294 ./.709

(darunter Zuführung zur Rückstellung für die Altersversorgung)

9.747 14.835 14.149 ./.686

Aufwendungen für Altersteilzeit 414 ./.72 591 +662

Maßgeblich für die Unterschreitung beim Personalaufwand (-620 T€) sind die Aufwendungen der Bereiche, die den Plan insgesamt mit 698 T€ unterschritten haben. Bei der Betrachtung dieser Minderaufwendungen ist jedoch zu berücksichtigen, dass im Haushaltsvollzug 2011 erhebliche Veränderungen eingetreten sind, die sowohl zu Mehr- als auch zu Minderaufwendungen in ein-zelnen Positionen geführt haben. Nachfolgend sind die wichtigsten Veränderungen im Personal-aufwand der Bereiche dargestellt: So resultieren Kostensteigerungen u. a. aus der zum 01.04.2011 wirksam gewordenen 1. Stufe des Vergütungstarifvertrages, der eine lineare Tariferhöhung um 2,4 % (planseitig 2 % berück-sichtig) sowie die Erhöhung des Urlaubsgeldes vorsah. Mit Wirkung zum 01.01.2011 erfolgte zudem eine Anhebung der Tarife bei den Klangkörpern, die im Rahmen einer strukturellen An-passung vorgenommen wurde. Veränderungen bei der Berechnung der Rückstellungen für den Resturlaub festangestellter Mit-arbeiter und des Zeitkontos (Anhebung der Stundensätze, höhere Zahl an Resturlaubstagen) führten ebenfalls zu Mehraufwendungen. Dies gilt ebenso für Rückstellungen, die im Zusam-menhang mit einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) gebildet wurden. Entspre-chend dieser Gerichtsentscheidung ist der Arbeitgeber für die Dauer des gesetzlichen Mindestur-laubs verpflichtet, Zeitzuschläge bei der Zahlung der Urlaubsvergütung zu berücksichtigen. Mit Wirkung zum 01.01.2012 trat eine Änderung zum Manteltarifvertrag in Kraft, die eine Zahlung dieser anteiligen Zeitzuschläge ab dem Jahre 2010 vorsieht, so dass für die Jahre 2010 und 2011 Aufwendungen in Höhe von 187 T€ zurückgestellt werden mussten.

MDR 2011 53

Page 56: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

Kostendämpfend wirkte hingegen der im Jahresdurchschnitt deutlich geringere Bestand an Mit-arbeitern (Ist: ø rd. 1.948 Mitarbeiter, Plan: 1.987 Mitarbeiter). Der Neuabschluss von Altersteil-zeitvereinbarungen (16 Neuabschlüsse in 2011) führte zudem zu einer „Budgetentlastung“ in den dezentralen Bereichen, da die Zuführungen zu den ATZ-Rückstellungen zentral in der Ver-waltungsdirektion erfasst werden, während in den Bereichen nur die Hälfte des Arbeitsentgeltes anfällt. Insgesamt betrachtet konnten die aus den oben genannten Veränderungen resultierenden Kos-tensteigerungen soweit kompensiert werden, dass im Saldo insgesamt eine Unterschreitung bei den Personalaufwendungen der Bereiche ausgewiesen wird. Im Vergleich zum Jahr 2010 ergibt sich für die Personalaufwendungen der Bereiche eine Steige-rung um +3.928 T€ bzw. 3,0 %, die hauptsächlich auf die vorgenannten Mehrbelastungen zu-rückzuführen ist. Bei der Bereichsdarstellung ergibt sich folgendes Bild:

 Personalaufwand

Bereiche   Ergebnis

2011 Ergebnis

2010

Abwei-chung in % 

Ø Mitarbei- terzahl 2011 (Plan) 

Ø Mitarbei- terzahl 2011 (Ist) 

Ø Mitarbei- terzahl 2010 (Ist) 

Verände- rung

Mitarbei- ter2 

1 2 3 4 5 6 7 = 5 - 6

- T€ - - T€ - weniger mehr

Intendanz 2.344 2.112 +11,0 27,0 29,0 26,9 +2,1

HA Kommuni- kation

2.234 1.981 +12,8

30,0 28,8 27,9 +0,9

HA Neue Medien

1.184 1.073 +10,4

16,0 16,8 15,9 +0,9

Gremienbüro 165 91 +81,4 2,0 2,1 1,0 +1,1

Rundfunkrat/ 3-Stufen-Test 1

0 70 ./.100,0

0,0 0,0 1,0 ./.1,0

Juristische Direktion

4.699 4.612 +1,9

55,0 54,1 55,2 ./.1,1

Personalräte 427 385 +10,8 7,0 7,0 6,5 +0,5

Hörfunkdirektion 35.192 34.367 +2,4 506,0 484,0 485,7 ./.1,7

Fernsehdirektion 22.909 22.107 +3,6 301,0 305,5 304,3 +1,2

Verwaltungs-direktion2

14.261 13.653 +4,5

245,0 242,2 243,8 ./.1,6

Betriebsdirektion 25.515 25.327 +0,7 403,0 395,6 411,2 ./.15,6

LFH SACHSEN 10.495 10.241 +2,5 165,0 156,6 159,3 ./.2,7

LFH THÜRINGEN 7.662 7.384 +3,8 110,0 107,3 107,8 ./.0,5

LFH SACHSEN-ANHALT

8.611 8.366 +2,9

120,0 119,4 120,8 ./.1,4

135.697 131.769 +3,0 1.987,0 1.948,4 1.967,3 ./.18,9 1Struktureinheit zum 31.12.2010 entfallen 2 ohne Aufwendungen für die MDR-Werbung GmbH und zentrale Positionen (u. a. Rückstellungen für Altersteilzeit und Aufwendungen für Altersversorgung) 3 inkl. Abgang infolge Beendigung passive Phase ATZ

Bei den zentralen Positionen liegt hingegen eine geringfügige Planüberschreitung (+78 T€) vor, die im Wesentlichen durch die Entwicklung der Rückstellung für Altersteilzeit begründet ist und bereits unter Punkt A.IV.2.1. erläutert wurde.

54 MDR 2011

Page 57: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

A.IV.3.4 Investitionstätigkeit

Die Abrechnung des Investitionsplanes 2011 erfolgt auf der Grundlage des Finanzierungsrah-mens, der die Investitionen in das Sachanlagevermögen sowie die investiven Sachkosten beinhal-tet. Im Rahmen des Haushaltsvollzugs wurden Veränderungen innerhalb des Finanzierungsrah-mens (Anteil Investitionen bzw. investive Sachkosten) wirksam, ohne das Gesamtvolumen zu verändern. Eine absolute Erhöhung des Finanzierungsrahmens ist lediglich dadurch eingetreten, dass nicht verbrauchte Mittel aus dem Jahr 2010 (Haushaltsreste) in Höhe von 3.268 T€ in das Geschäftsjahr 2011 übertragen wurden. Dem aktualisierten Finanzierungsrahmen in Höhe von 24.211 T€ steht ein Ist-Ergebnis von 18.389 T€ (Vorjahr: 17.919 T€) gegenüber. Dies entspricht einer Unterschreitung des Planansatzes um 5.822 T€, die im Wesentlichen aus dem Planteil Technische Investitionen resultiert. Eine Gesamtübersicht stellt sich wie folgt dar:

Ergebnis 2010

Ansatz 2011

Ansatz 2011 neu

Ergebnis 2011

Abweichung

(in T€) 1 2 3 4 = 3 - 2 Finanzierungsrahmen gesamt 17.919 20.943 24.211 18.389 -5.822 darunter Investitionen 12.956 19.327 17.504 12.829 -4.674 darunter investive Sachkosten 4.963 1.616 6.707 5.560 -1.147

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Gesamtausgaben (Basis Finanzierungsrahmen) um rd. 3 %, was ausschließlich auf höheren investiven Sachkosten (+12 %) beruht, während die In-vestitionen in das Sachanlagevermögen geringfügig zurückgingen (./.1 %). Damit setzt sich der Trend eines steigenden Anteils investiver Sachkosten am Finanzierungsrahmen fort. Bauvorhaben und Grunderwerb Für die Realisierung von Bauvorhaben standen im Geschäftsjahr 2011 finanzielle Mittel in Höhe von 244 T€ (Finanzierungsrahmen) zur Verfügung. Das Ist-Ergebnis beträgt 30 T€, was einer Mit-telinanspruchnahme von 12,2 % entspricht. Mit Investitionsausgaben in Höhe von 7 T€ wurden Planungsleistungen für das Vorhaben „Er-neuerung Spültechnik (Haus 16)“ in der Fernsehzentrale Leipzig erbracht, dessen Realisierung (geschätzter Finanzbedarf rd. 495 T€) nunmehr für 2013 vorgesehen ist. Im Bereich der investiven Sachkosten wurden u. a. 13 T€ für Instandsetzungen im Hörspielstudio in der Hörfunkzentrale Halle aufgewendet. Technische Investitionen Für die Realisierung technischer Investitionen stand im Geschäftsjahr 2011 ein Finanzierungs-rahmen (einschließlich der aus dem Jahr 2010 übertragenen Haushaltsreste) von 22.767 T€ zur Verfügung. Dieser Finanzierungsrahmen wurde im Ist-Ergebnis 2011 mit 17.720 T€ ausgeschöpft, was einer Inanspruchnahme von 77,8 % (Vorjahr: 60,5 %) entspricht. Den geplanten Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von 16.127 T€ steht ein Ist-Ergebnis von 12.183 T€ (75,5 %) gegenüber. Von den geplanten investiven Sachkosten (6.640 T€) wurden 5.537 T€ (83,4 %) verausgabt. Bezogen auf den Finanzierungsrahmen (17.720 T€) betrug der Anteil der investiven Sachkosten 31,2 %. Für die nachfolgenden Projektbetrachtungen wird ausschließlich der Finanzierungsrahmen herangezogen.

MDR 2011 55

Page 58: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

Von den Gesamtausgaben in Höhe von 17.720 T€ entfallen 9.965 T€ (56,2 %) auf Fortführungs-vorhaben aus den Jahren 2007 – 2010. Dabei handelt es sich überwiegend um mehrjährige Ein-zelvorhaben, von denen folgende Vorhaben auch in 2012 fortgeführt werden: Projekt in T€ Ergebnis

2011 Ergebnis Vorjahre

Bisherige Gesamtausgaben

Ersatz Web-CMS 550 2.387 2.937 Redesign Mailsystem 386 340 726 Hörfunk-Archiv Management-System 695 72 768 Sendeabwicklung 989 76 1.065 CMS 3 1.244 1.115 2.359 Betriebssystemmigration 1.693 112 1.805 Hybnet-Neu 18 337 355

Die hierfür im Jahr 2012 benötigten Mittel sind bereits im Wirtschaftsplan 2012 veranschlagt oder müssen durch unterjährige Mittelumschichtungen gedeckt werden. Für die weitere Realisie-rung des Vorhabens „Sendeabwicklung“ wurde überdies ein Haushaltsrest in Höhe von 144 T€ aus dem Jahr 2011 bereitgestellt. Abschließend realisiert werden konnte hingegen das Einzelvorhaben „Interfacespeicher Stufe II“, das sich wie folgt darstellt: Projekt (in T€) Ergebnis

2011 Ergebnis Vor-

jahre Gesamtausgaben

Interfacespeicher Stufe II 246 98 344 Für die im Jahr 2011 neu zu beginnenden Projekte sah der Wirtschaftsplan Mittel in Höhe von 17.669 T€ vor, von denen 15.673 T€ für Grobbudgets und 1.996 T€ für Einzelvorhaben veran-schlagt waren. Dem gegenüber stehen Ausgaben von 7.755 T€ (Inanspruchnahme 43,9 %), davon 7.596 T€ für Grobbudgets und 159 T€ für Einzelvorhaben. Bei den Einzelvorhaben handelt es sich um folgende Projekte:

Reportage-SNG-Fahrzeuge 138 T€ Kälte Hörfunkzentrale 18 T€ Kälte LFH Sachsen 3 T€

Die oben genannten Einzelvorhaben werden in 2012 fortgeführt. Für die weitere Realisierung des Vorhabens „Reportage-SNG-Fahrzeuge“ wurde ein Haushaltsrest in Höhe von 228 T€ von 2011 nach 2012 übertragen. Kraftfahrzeuge Für die Beschaffung von Kraftfahrzeugen standen im Geschäftsjahr 2011 finanzielle Mittel für Investitionen von 687 T€ zur Verfügung, wovon 265 T€ in Anspruch genommen wurden. Bei der Betrachtung der vergleichsweise geringen Budgetauslastung von 38,5 % ist zu berücksichtigen, dass im Ergebnis unterjähriger Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen Fahrzeuge alternativ auch auf Leasingbasis beschafft wurden. Die entsprechenden Leasingraten belasten jedoch nicht den In-vestitionsetat, sondern werden vielmehr als Sachaufwand im Erfolgsplan abgerechnet und bud-getseitig aus ersparten Abschreibungen gedeckt. Im Geschäftsjahr 2011 wurden insgesamt 26 Fahrzeuge durch Kauf und Leasing beschafft. Im Investitionsplan vorgesehen war die Beschaffung von 25 Fahrzeugen. Betriebs- und Geschäftsausstattung Der Wirtschaftsplan sah für die Beschaffung von Betriebs- und Geschäftsausstattungen einen Ansatz von 513 T€ vor. Davon wurden 375 T€ in Anspruch genommen, was einer Auslastung des verfügbaren Budgets von 73,1 % entspricht.

56 MDR 2011

Page 59: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Wesentliche Haushaltspositionen

MDR 2011 57

Schwerpunkte waren: Erneuerung von Consumertechnik (u. a. Flachbildschirm-Geräte, Digitalkameras), Ersatzbeschaffung einer Frankiermaschine für die Poststelle in der Fernsehzentrale Leipzig, Ersatz- bzw. Ergänzungsbeschaffungen im Bereich Büro- und Kantinenmöblierung sowie von

Kantinentechnik. Der Planansatz für die Musikinstrumente wurde mit rd. 32 % ausgelastet und resultiert haupt-sächlich aus der Beschaffung einer Pedalpauke sowie einer Oboe im Wert von insgesamt 17 T€.

Page 60: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Rationalisierungs- und Wirtschaftlichkeitsmaßnahmen

A.V. Rationalisierungs- und Wirtschaftlichkeitsmaßnahmen

Gem. Abschnitt I § 3 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag prüft die KEF als unabhängige Kom-mission u. a., ob sich die Programmentscheidungen im Rahmen des rechtlich umgrenzten Rund-funkauftrages halten und ob der aus ihnen abgeleitete Finanzbedarf zutreffend und im Einklang mit den Grundsätzen von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit steht. Dabei wird von den Rundfunkanstalten erwartet, dass sie laufend ihre Wirtschaftlichkeit verbes-sern, um Aufwandsminderungen und Produktivitätsfortschritte zu erzielen. Deshalb ist der im KEF-Bericht enthaltene Abschnitt zur Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit ein wesentlicher Be-standteil für die Feststellung des Finanzbedarfs. Grundlage für die Ermittlung der Wirtschaft-lichkeit ist ein Vergleich der

im Rahmen der KEF-Anmeldung vorgenommenen Ertrags- und Aufwandsplanung der An-stalten für den Bestandsbedarf mit einer normierten Planung auf Basis des Indexgestützten Integrierten Prüf- und Berech-nungsverfahrens (IIVF).

Die sich daraus ergebende Differenz stellt eine Orientierungsgröße für ein Mindestmaß an Wirt-schaftlichkeit und Sparsamkeit dar.

A.V.1 Finanzbedarf der Rundfunkanstalten Die Landesrundfunkanstalten der ARD haben im Rahmen ihrer Gebührenanmeldung zum 18. KEF-Bericht eine mittelfristige Finanzbedarfsplanung für den Zeitraum 2009 - 2016 vorgelegt. Die Planung basiert auf den Ist-Werten für das Jahre 2009 sowie den Planansätzen der Jahre 2010 und 2011. Bestandsbedarf bei Rundfunkanstalten Grundsätzlich differenziert die KEF den Finanzbedarf der Rundfunkanstalten nach Bestands- und Entwicklungsbedarf. Bei dem Bestandsbedarf handelt es sich um den Finanzbedarf, der erforder-lich ist, den Sendebetrieb ohne technische und inhaltliche Verbesserungen fortzuführen. Für den Bestandsbedarf erfolgt eine Planfortschreibung auf der Basis von Steigerungsraten für die Jahre 2012 - 2016. Demnach ergibt sich aus den Mittelfristigen Finanzbedarfsplanungen der Anstalten folgende Entwicklung für die Jahre 2009 – 2016 (in Mio. €): ARD davon MDR

Gesamterträge

2009 – 2012 24.925,9 2.591,5 2013 – 2016 24.994,8 2.592,4 2009 – 2016 49.920,7 5.183,9

Gesamtaufwendungen

2009 – 2012 25.126,2 2.627,0 2013 – 2016 25.689,8 2.676,1

2009 – 2016 50.816,0 5.303,1 Quelle: Mittelfristige Finanzbedarfsplanungen der ARD-Landesrundfunkanstalten; Teil I; Finanzbedarfsplanungen; Stand: 30. April 2011

58 MDR 2011

Page 61: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Rationalisierungs- und Wirtschaftlichkeitsmaßnahmen

Entwicklungsbedarf der Rundfunkanstalten (ARD, ZDF, DLR) Als Entwicklungsbedarf werden alle Projekte klassifiziert, die geeignet sind, technische bzw. inhaltliche Verbesserungen und Erweiterungen zu erzielen. Im 18. KEF-Bericht hat die ARD für den Zeitraum 2013 – 2016 Projekte in Höhe von rd. 209,1 Mio. € (Anteil MDR: 24,1 Mio. €) angemeldet. Die KEF hat den angemeldeten Entwick-lungsbedarf der ARD anerkannt. Projekte der ARD Nach der Überführung in den Bestand verbleiben die folgenden gemeinsamen Projekte im Ent-wicklungsbedarf der ARD (in Mio. €): im 16. KEF-Bericht

anerkannt 2009 - 2012

im 17. KEF-Bericht anerkannt 2009 - 2012

im 18. KEF-Bericht anerkannt

2013 – 2016 DAB 15,0 15,0 0 Digitaler Hörfunk 30,0 0 34,0 DVB-T 23,2 19,6 0 Mobile Broadcast 32,0 24,0 0 HDTV 133,4 113,9 175,1

Digital Audio Broadcasting (DAB) Um den Bestand des Hörfunks auch in einer digitalen Welt zu sichern, ist eine Weiterent-wicklung der digitalen Verbreitungswege auch für den Hörfunk unverzichtbar. Die KEF kürzte jedoch im 16. KEF-Bericht die Mittel für das Projekt DAB für den Zeitraum 2009 – 2012 auf 15,0 Mio. €. Diese Mittel sollen dazu genutzt werden, die in Betrieb befindlichen DAB-Sender über das Ende der Gebührenperiode 2005 – 2008 hinaus weiter in Betrieb zu halten. Allerdings plant die ARD im 18. KEF-Bericht aufgrund bestehender vertraglicher Verpflichtungen für die laufende Gebührenperiode 2009 – 2012 einen Mittelbedarf von 20,1 Mio. € und somit 5,1 Mio. € mehr als ursprünglich anerkannt. Dem gegenüber steht eine Reduzierung des Mittelabflusses für die Periode 2005 – 2008, woraus sich am Projektende zum 31.12.2012 Restmittel von 5,5 Mio. € ergeben. Die bestehende Infrastruktur des Projektes DAB dient anschließend als Grundlage für den Neustart des digitalen terrestrischen Hörfunks und wirkt sich somit kostenreduzierend auf das Entwicklungsprojekt Digitaler Hörfunk aus. Digitaler Hörfunk Um einen Neustart der DAB-Ausstrahlung zu ermöglichen, erkannte die KEF in ihrem 16. KEF-Bericht für die Gebührenperiode 2009 – 2012 ein Projektbudget in Höhe von 30 Mio. € (Anteil MDR: 2,2 Mio. €) an, welches von der KEF jedoch zunächst gesperrt wurde. Die ARD hat im Feb-ruar 2009 einen Projektantrag bei der KEF eingereicht und um die Freigabe dieser Mittel gebe-ten. Diesem Antrag wurde im 17. KEF-Bericht jedoch nicht entsprochen. Basierend auf einem modifizierten Ansatz der ARD für eine digitale terrestrische Hörfunkverbreitung beantragte die ARD in 2010 die Freigabe von 23,75 Mio. € (Anteil MDR: 2,5 Mio. €) für den Zeitraum 2010 – 2012, dem die KEF in ihrer Plenumssitzung am 23.02.2011 statt gab. Zum 18. KEF-Bericht hat die ARD weitere Projektmittel i. H. v. 34,0 Mio. € (Anteil MDR: 3,6 Mio. €) für den Zeitraum 2013 – 2016 angemeldet, welche von der KEF auch genehmigt wurden. Digital Video Broadcasting (DVB-T) Die Rundfunkanstalten haben im 12. KEF-Bericht erstmals die stufenweise Einführung von DVB-T angemeldet. Die ARD hatte im 18. KEF-Bericht Mittel in Höhe von 19,7 Mio. € (Anteil MDR: 1,3 Mio. €) zum weiteren Ausbau für die Jahre 2009 - 2010 vorgesehen. Das Projekt DVB-T wurde mit dem Jahresende 2010 in den Bestand überführt und von der KEF als Beispiel für ein erfolg-reiches Entwicklungsprojekt anerkannt. Mobile Broadcast Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten müssen sich einer ständig ändernden digitalen Medienwelt und den damit verbundenen Änderungen der medialen Nutzungsgewohnheiten anpassen. Dies betrifft derzeit in verstärktem Maße neue Formen der mobilen Mediennutzung.

MDR 2011 59

Page 62: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Rationalisierungs- und Wirtschaftlichkeitsmaßnahmen

Unter dem Begriff „Mobile Broadcast“ werden verschiedene Technologien zur Übertragung von mobilen Fernseh-, Hörfunk- und Telemediendiensten zusammengefasst. Die für Mobile Broad-cast anfallenden Kosten werden im Wesentlichen von der Kapazität, dem Versorgungsgrad und dem Grad der Regionalisierung beeinflusst. Die KEF kürzte in ihrem 17. KEF-Bericht die bean-tragten Mittel um 25% und genehmigt somit für die laufende Gebührenperiode 24 Mio. € (An-teil MDR: 2,6 Mio. €). Für den 18. KEF-Bericht wurden keine Mittel von der ARD angemeldet. Allerdings schaffte die KEF einen einmaligen Ausnahmetatbestand, indem sie in ihrem 18. KEF-Bericht feststellte, dass die der ARD und dem ZDF anerkannten, jedoch nicht benötigten Mittel für Mobile Broadcast an Deutschlandradio zur Finanzierung von DRadio Wissen transferiert wer-den sollen. Der von der ARD zu erbringende Anteil liegt bei 14,6 Mio. € (Anteil MDR: 1,6 Mio. €). High Definition Television (HDTV) Der schrittweise Einstieg der ARD in die Produktion und Verbreitung von Programmen im HDTV-Format erfordert nicht unerhebliche Investitionen in den Landesrundfunkanstalten. Grund-sätzlich müssen in den neun Landesrundfunkanstalten jeweils mindestens ein Produktionsstudio, ein Bearbeitungskomplex sowie zentrale Geräteräume HDTV-fähig sein. Hinzu kommen zusätzli-che Aufwendungen, da der HD- / SD-Simulcastbetrieb eine höhere Übertragungskapazität in den Kabelnetzen erfordert. Mit Anerkennung des Projektes zum 16. KEF-Bericht für den Zeitraum 2009 – 2012 konnte die ARD bereits zu den Olympischen Winterspielen in Vancouver 2010 mit der Regelausstrahlung des Ersten Programms in HD starten. Die ARD beabsichtigt, mit der An-meldung zum 18. KEF-Bericht die Voraussetzungen zu schaffen, mittelfristig alle ihre Fernseh-programme in HD ausstrahlen zu können und damit auch eine Perspektive zur Abschaltung der digitalen SDTV-Signale zu ermöglichen. Im 18. KEF-Bericht hat die ARD für den Zeitraum 2009 – 2012 einen Mittelbedarf von 123,9 Mio. € (Anteil MDR: 13,1 Mio. €) und für den Zeitraum 2013 – 2016 von 175,1 Mio. € (Anteil MDR: 20,5 Mio. €) angemeldet.

A.V.2 Bericht zur Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit An dieser Stelle wären die Rationalisierungsansätze in der ARD zu besprechen. Die Quelle dieser Information ist die Anmeldung zum 18. KEF-Bericht, die bereits im Vorjahr ausführlich abgehan-delt wurde, sodass es keinen neuen Informationsstand dazu gibt.

A.V.3 Aktuelle Vorgänge und Daten Mit Beginn des Jahres 2013 soll entsprechend dem im Dezember 2010 von den Ministerpräsiden-ten unterzeichneten 15. RÄStV der Wechsel vom geräteabhängigen zu einem geräteunabhängi-gen Finanzierungsmodell vollzogen werden. Mit dem zukünftigen Rundfunkbeitragsstaatsver-trag wird nunmehr auf Wohnungen und Betriebsstätten und nicht mehr auf das Vorhalten von Empfangsgeräten als Anknüpfungspunkt der Gebühren- / Beitragspflicht abgestellt. Vor diesem Hintergrund erfolgte die Anmeldung der Landesrundfunkanstalten zum 18. KEF-Bericht. Die KEF legt den Landesregierungen alle zwei Jahre einen Bericht vor, indem sie die Finanzlage der Rundfunkanstalten darstellt und zu der Frage Stellung nimmt, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt eine Änderung der Rundfunkgebühr notwendig ist. Nach zwei Jahren werden die Annahmen und Berechnungen, die der Gebührenfestsetzung zugrunde la-gen, geprüft und die Ergebnisse in einem Bericht festgehalten. Die KEF hat in ihrem 18. KEF-Bericht einen ungedeckten Finanzbedarf von 304,1 Mio. € (Anteil ARD: 197,3 Mio. €) festgestellt, dem eine Erhöhung des monatlichen Rundfunkbeitrags um 18,35 Cent gegenüberstehen würde. Allerdings sieht die KEF mit Blick auf die Unsicherheiten hinsicht-lich einer zuverlässigen Prognose für die erste Beitragsperiode 2013 – 2016 infolge des Modell-wechsels davon ab, eine Anhebung des Rundfunkbeitrags ab 2013 zu empfehlen. Eine Überprü-fung soll im 19. KEF-Bericht erfolgen. Damit bleibt die derzeit gültige Gebühr bzw. der ab 01.01.2013 gültige Beitrag für mindestens sechs Jahre stabil, da die KEF davon ausgeht, dass die Rundfunkanstalten auch mit einem Rundfunkbeitrag von monatlich 17,98 € ihren bisherigen

60 MDR 2011

Page 63: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Rationalisierungs- und Wirtschaftlichkeitsmaßnahmen

MDR 2011 61

Aufgaben für die kommenden zwei Jahre gerecht werden können. Die Beitragsstabilität ist auch im Interesse der ARD, die in ihrer Anmeldung zum 18. KEF-Bericht für den Gesamtzeitraum 2009 – 2016 mit einer Aufwandssteigerung von durchschnittlich lediglich 0,7% rechnet und sich damit unterhalb der allgemeinen Kostenentwicklung bewegt. Dies ist die geringste Steigerung, die die ARD jemals angemeldet hat. Somit muss die ARD ihren eingeschlagenen Spar- und Konsolidie-rungskurs auch in Zukunft konsequent fortsetzen. Die seit dem 01. April 2009 geltende Gesamtgebühr beträgt 17,98 €, wovon 5,76 € auf die Grundgebühr und 12,22 € auf die Fernsehgebühr entfallen.

Page 64: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

A.VI. Finanz- und Entwicklungsplanung

A.VI.1 Wirtschaftsplan 2012 Im Ergebnis der Planung des Geschäftsjahres 2012, des letzten Jahres der aktuellen Gebührenpe-riode, errechnet sich für den MDR ein Defizit im Erfolgsplan (Anlage 3) in Höhe von 18.774 T€. Der Erarbeitung des Wirtschaftsplans 2012 lag die Mittelfristige Finanzplanung (MifrFi) 2009 –2012 zugrunde, die dem Verwaltungs- und Rundfunkrat in deren Beratungen zu den Eckwerten 2012 im Juni/ Juli 2011 vorgelegen hat und die um die kommende Gebührenperiode 2013 – 2016 erweitert wurde. Im Ergebnis der MifriFi wird für den Zeitraum 2012 bis 2016 eine Finanzierungslücke von rd. 48 Mio. € ausgewiesen, die durch festgelegte Sparbeträge der Direktionen und Bereiche ausge-glichen werden soll. Dies erfolgt dadurch, dass die im Wirtschaftsplan 2011 enthaltenen Sparbe-träge mit einem Gesamtvolumen von 9.124 T€ verstetigt werden und somit nicht mehr in den Budgets der Bereiche enthalten sind. Da sich erst im Zuge der Umsetzung des neuen Beitrags-modells erweisen wird, wie valide die aktuellen Planzahlen für die Teilnehmergebühren ab dem Jahr 2013 sind, kann frühestens Ende 2013 eine hinreichende Aussage getroffen werden, ob der in 2011 eingeschlagene Sparkurs des MDR auf diesem Niveau weiter fortzuführen ist oder weite-re Anpassungen erfolgen müssen. Für den Wirtschaftsplan 2012 verbleibt es daher bei der um insgesamt 9.124 T€ abgesenkten Basis im Erfolgsplan.

A.VI.1.1 Erfolgsplan

Der Wirtschaftsplan 2012 weist im Erfolgsplan ein Defizit von 18.774 T€ aus. Insgesamt werden für das Wirtschaftsjahr 2012 Erträge von 657.117 T€ inklusive der Auflösung des Sonderpostens gemäß § 2 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag a. F. in Höhe von 16.716 T€ geplant. Der Anteil der Teilnehmergebühren an den Gesamterträgen beträgt 85,4 %. Die veranschlagten Gesamt-aufwendungen in Höhe von 675.892 T€ enthalten Aufwendungen aus der Zuführung zum Son-derposten von 7.497 T€. Erträge Die für 2012 geplanten Erträge (657.117 T€) liegen um 6.702 T€ über dem Planansatz von 2011 (650.415 T€). Ursache dafür ist vor allem der um +7.620 T€ höhere Planansatz für die sonstigen betrieblichen Erträge, wohingegen der Planansatz für die Teilnehmergebühren um 1.124 T€ niedriger ausfällt. Die für das Jahr 2012 geplanten Teilnehmergebühren in Höhe von 561.394 T€ (ohne Gebühren-rückflüsse der Landesmedienanstalten) basieren auf Berechnungen der GEZ vom 18.03.2011. Davon entfallen auf die Grundgebühr (inkl. neuartige Empfangsgeräte) 264.223 T€ und auf die Fernsehgebühr 297.171 T€. Gegenüber dem Planansatz im Vorjahr (562.518 T€) ist dies ein Rück-gang um 1.124 T€ (./.0,2 %). Ursachen für den Rückgang der Teilnehmererträge sind die demo-grafische Entwicklung im Sendegebiet und die anhaltenden Abwanderungen in Verbindung mit einem rückläufigen Anmeldeverhalten der Rundfunkteilnehmer. Lediglich für die Anzahl der sogenannten NEGs (neuartige Empfangsgeräte, PCs etc.) wird mit einem Anstieg gerechnet, was aufgrund der geringen absoluten Anzahl an NEGs keinen nen-nenswerten Einfluss auf das Gebührenvolumen hat. Für die Befreiungsquote wird, analog zum Planansatz 2011, mit einem Wert von rd. 13,0 % geplant, bei der Forderungsausfallquote 2012 wird mit einem geringfügigen Rückgang auf 2,1 % (Plan 2011: 2,3 %, Plan 2010: 2,4 %) gerech-net.

62 MDR 2011

Page 65: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich in 2012 auf 79.007 T€, gegenüber dem Planan-satz 2011 bedeutet dies eine Erhöhung um 7.620 T€ (+10,7 %). Die folgende Tabelle stellt die wichtigsten Positionen der sonstigen betrieblichen Erträge dar:

Ergebnis

2010 WP 2011 WP 2012 Abweichung in T€ 1  2  3  4 = 3 ./. 2 

Sonstige betriebliche Erträge 106.300 71.387 79.007 +7.620

darunter:          Erträge aus der Erhöhung oder

Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Produkti-onen

4.827 1.045 4.421 +3.376

Erträge aus Gewinnabführung und Beteiligung 6.148 1.510 3.658 +2.148

Erträge aus Abgang Anlagevermö-gen

9.596 14.692 15.164 +472

Erträge aus Erhöhung Deckungs-stock

14.349 13.000 14.350 +1.350

Erträge aus öffentlichen Veranstal-tungen

2.118 1.649 1.753 +104

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen

8.385 617 400 ./.217

Erträge aus Überschüssen Pensi-onskasse

1.148 0 500 +500

Andere sonstige Betriebserträge 2.249 2.177 2.216 +39

Erträge im Zusammenhang mit dem Gebühreneinzug

3.490 3.793 3.490 ./.303

Erträge aus BGA Beteiligung Wer-be GmbH

4.902 3.686 4.193 +507

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge gegenüber dem Vorjahr zeigt sich vor allem bei den Erträgen aus der Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Produktionen (+3.376 T€), was in erster Linie auf Bestandsveränderungen in der Fernsehdirektion zurückzufüh-ren ist. Hierbei handelt es sich z. B. um die Produktion von ARD-Vorabendserien der Abenteuer-serie „Marco Polo“, diverser „Polizeiruf 110“- und „Tatort“-Folgen und der 16. Staffel von „Schloss Einstein“, die alle ab 2013 ausgestrahlt werden sollen. Der Anstieg bei den Erträgen aus Gewinnabführung und Beteiligung (+2.148 T€) resultiert aus der höher geplanten Gewinnausschüttung der MDR-Werbung GmbH (+2.000 T€). Aufwendungen Die geplanten Gesamtaufwendungen des MDR im Jahr 2012 betragen 675.892 T€ und liegen damit +8.682 T€ über dem Planansatz des Vorjahres (667.210 T€). Die Veränderung zum Vorjahr setzt sich wie folgt zusammen:

Personalaufwendungen +3.453 T€ Sachaufwendungen +6.700 T€ Abschreibungen ./.1.018 T€ Intern verrechnete Personalkosten +27 T€ Zuführung Sonderposten ./.480 T€

Der Plan für die Personalaufwendungen insgesamt beträgt 156.071 T€ und liegt somit 3.453 T€ (+2,3 %) über dem Ansatz des Wirtschaftsplanes 2011. Der Gesamtansatz setzt sich aus den Per-

MDR 2011 63

Page 66: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

sonalaufwendungen der Bereiche in Höhe von 140.273 T€ sowie zentralen Aufwendungen für die Altersversorgung (15.947 T€) und die Altersteilzeit (-149 T€) zusammen. Den Rückstellungen für die Altersversorgung liegt eine versicherungsmathematische Prognose-rechnung eines externen Gutachters zugrunde. Der innerhalb des Personalaufwandes ausgewie-sene Planwert (15.947 T€) für die Aufwendungen zur Altersversorgung ist mit dem Vorjahr nur eingeschränkt vergleichbar, da im Rahmen der Umsetzung des Gesetzes zur Modernisierung des Bilanzrechts (BilMoG) ab dem Wirtschaftsplan 2012 ein Teil der Aufwendungen, die sachlich zur Altersversorgung gehören, im Sachaufwand zu planen sind. Es handelt sich hierbei um ein Volu-men von 1.430 T€, der mit dem Planansatz des Vorjahres vergleichbare Betrag beläuft sich somit auf 17.377 T€, was ein Anstieg um 1.373 T€ bedeutet. Bei den Rückstellungen für die Altersteilzeit (ATZ) wurde ein Verbrauch der in den Vorjahren gebildeten Rückstellungen in Höhe von 149 T€ (2010: 72 T€) geplant, weil sich seit der Kündi-gung des ATZ-Tarifvertrages zum 31.12.2005 der größere Teil der betroffenen Mitarbeiter be-reits in der passiven Phase der ATZ befindet und die Anzahl der abgeschlossenen ATZ-Vereinbarungen insgesamt rückläufig ist. Im Rahmen der Planung wurde der Abschluss von zehn neuen ATZ-Vereinbarungen, bei denen es sich stets um Einzelfallenscheidungen handelt, pau-schal berücksichtigt. Der Personalaufwand der Bereiche beläuft sich auf insgesamt 140.273 T€ und steigt gegenüber dem Planansatz 2011 um 2,6 % (+3.587 T€) an. Die Steigerung zum Vorjahr ergibt sich aus den tariflich bedingten Veränderungen (z. B. Tariferhöhungen und Stufensteigerungen), gesetzli-chen Anpassungen (z. B. Beitragsbemessungsgrenze für Sozialabgaben) oder auch bereichsspezi-fischen Veränderungen (z. B. Umwandlung Teilzeit- in Vollzeitarbeit). Planungsbasis für die tarif-lichen Veränderungen war das Angebot der MDR-Geschäftsleitung im Rahmen der Vergütungs-tarifverhandlungen vom 25.07.2011. Kostendämpfend wirkt die Verringerung der geplanten Mitarbeiterzahl um 12 Personen (Plan 2012: 1.975 Mitarbeiter, Plan 2011: 1.987 Mitarbeiter). Der Planansatz 2012 für den Sachaufwand beträgt 491.366 T€ (Vorjahr: 475.542 T€ ohne gesperr-te Mittel/Sparbetrag) und erhöht sich damit um 15.824 T€. Der Anstieg wird allein durch die hö-heren Planwerte bei den Gemeinschaftssendungen, -einrichtungen und -aufgaben (+17.852 T€) verursacht, weil es sich bei dem Jahr 2012 um ein sogenanntes Sportjahr handelt. Für die Ge-samtheit der anderen Bereiche des MDR wird gegenüber dem um den Sparbetrag reduzierten Plan 2011 ein Rückgang von 2.028 T€ ausgewiesen. Obwohl insgesamt ein Rückgang ausgewie-sen wird, liegt eine Erhöhung bei der Fernsehdirektion, HA Neue Medien, Gremien, Verwal-tungsdirektion, LFH Sachsen-Anhalt und Intendanz vor. Der Gesamtrückgang wird hauptsächlich durch die Betriebsdirektion infolge des Rückgangs der Verbreitungskosten – insbesondere auf-grund der Beendigung der analogen Satellitenverbreitung – verursacht. Für 2012 sind Abschreibungen von 25.280 T€ geplant. Diese setzen sich aus Abschreibungen für vorhandenes und künftiges Sachanlagevermögen (infolge von Investitionen) zusammen. Auf der Grundlage des Anlagenbestandes per 30.06.2011 wurden Abschreibungen für das Jahr 2012 in Höhe von 15.789 T€ (Vorjahr: 14.887 T€) ermittelt und auf den Nutzerkostenstellen der Bereiche veranschlagt. Für die Inbetriebnahme neuer Investitionen werden im Jahr 2012 Abschreibungen in Höhe von 9.491 T€ (Vorjahr: 11.411 T€) geplant. Dieser Betrag wird zentral in der Verwal-tungsdirektion budgetiert, da eine Zuordnung zu den Bereichen erst nach erfolgter Aktivierung möglich ist. Nettobudget nach Bereichen Der Planansatz für das Nettobudget 2012 der Intendanz beträgt 6.103 T€ (Vorjahr: 4.053 T€). Die Erhöhung (+2.050 T€) vollzieht sich in erster Linie im Sachaufwand. Der Planansatz für den Sachaufwand 2012 (3.685 T€) weist gegenüber 2011 eine deutliche Erhöhung um 1.759 T€ aus. Diese resultiert hauptsächlich aus der Erhöhung des Verfügungsfonds der Intendantin um 757 T€ auf 1.600 T€ und die Einrichtung des neu geschaffenen Zukunftsfonds in Höhe von 1.000 T€. Die geplanten Personalaufwendungen belaufen sich 2012 auf 2.397 T€. Dies bedeutet eine Erhöhung um 291 T€ gegenüber dem Vorjahr, die sich aus den Auswirkungen der Tariferhöhung für 2012 und dem Anstieg der Mitarbeiterzahl um zwei Personen ergibt. Bei den beiden Mitarbeitern handelt es sich zum einen um die Umsetzung der Stelle des Datenschutzbeauftragten aus der

64 MDR 2011

Page 67: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

Fernsehdirektion und zum anderen um die neu eingerichtete Stelle des Compliance-Beauftragten. Letztere Stelle ist Bestandteil des Maßnahmenkataloges, der im Zusammenhang mit dem KI.KA-Betrugsfall erarbeitete wurde, um kriminelle Handlungen zukünftig auszuschlie-ßen und gleichzeitig die Compliance-Organisation weiterzuentwickeln. Für das Nettobudget der HA Kommunikation ergibt sich 2012 ein Ansatz von 5.482 T€ (Vorjahr: 5.696 T€). Der geringere Planansatz in Höhe von 213 T€ ergibt sich sowohl aus einem geringeren Personalaufwand als auch einem geringeren Sachaufwand bei gleichzeitig höheren Gesamter-trägen. Der Ansatz der Erträge erhöht sich um 31 T€ und beträgt 281 T€ (Vorjahr: 250 T€). Hauptgrund ist die Umstellung des Verfahrens zur Umlage der Kosten der Leipziger Buchmesse. Bisher erfolg-te eine Weiterverrechnung auf Basis der Ist-Kosten; ab 2012 erfolgt die Umlage einer Pauschal-summe als Pilotprojekt bis 2014. Diese liegt gegenwärtig ca. 30 T€ über den Kosten der Vorjahre. Der geplante Personalaufwand 2012 (1.984 T€) liegt um 103 T€ unter dem Ansatz des Vorjahres (2.087 T€). Der Stellenplan sieht hierbei eine Reduzierung um vier Mitarbeiter vor, wobei drei befristete Verträge auslaufen und für einen Mitarbeiter die Altersrente beginnt. Der Planansatz für den Sachaufwand der HA Kommunikation beträgt 3.751 T€ und ist um 80 T€ geringer als im Vorjahr (3.831 T€). Der geringere Planansatz begründet sich durch die Bewirt-schaftung der Verkaufsartikel in dem externen MDR-Shop. Die inhaltlichen Kommunikations-Schwerpunkte für das Jahr 2012 werden im Herbst 2011 aus den Jahresplanungen der MDR-Programme abgeleitet und anschließend im Direktorium vorge-stellt. Für die HA Neue Medien wird ein Nettobudget 2012 von 5.805 T€ (Vorjahr: 3.867 T€) und somit eine Steigerung gegenüber 2011 von 1.938 T€, davon +1.857 T€ beim Sachaufwand, geplant. Die Erträge sind in Höhe von 40 T€ geplant und betreffen insbesondere Kostenerstattungen für Untertitelungsleistungen, die die HA Neue Medien für die ARD erstellt. Die geplanten Personalaufwendungen belaufen sich 2012 auf 1.226 T€ (+98 T€). Die Anzahl der geplanten Mitarbeiter erhöht sich um zwei, was im Zusammenhang mit Elternzeitregelungen und deren Vertretungen steht. Der Planansatz für den Sachaufwand 2012 (4.613 T€) weist gegenüber 2011 eine deutliche Erhö-hung um 1.857 T€ aus. Die Ursache hierfür sind die erstmals im Sachaufwand enthaltenen Auf-wendungen für das Projekt „Zeitsouveräne Nutzung“ (1.911 T€), welche bisher zentral bei der Verwaltungsdirektion geplant waren. Besondere Schwerpunkte 2012 der HA Neue Medien bilden folgende Vorhaben: Federführung beim trimedialen Projekt „Zeitsouveräne Nutzung“ in Verbindung mit den

neuen technischen, mobilen Ausspielwegen (z. B. HbbTV) Begleitung der Leipziger Buchmesse und der „Goldenen Henne“ Federführung Online der ARD-Themenwoche Begleitung des neuen, ab Herbst 2011 eingerichteten, trimedialen NewsDesk in der Fernseh-

direktion, an dem die aktuellen Berichterstattungen von Hörfunk, Fernsehen und Neue Me-dien koordiniert werden.

Das geplante Nettobudget der Gremien (958 T€) erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr um 223 T€. Ursache hierfür ist im Wesentlichen die Planerhöhung im Sachaufwand in Höhe von 200 T€, die für Beratungskosten im Zusammenhang mit eventuell neuen Drei-Stufen-Tests ein-geplant wurden.

MDR 2011 65

Page 68: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

Das geplante Nettobudget für die Juristische Direktion wird mit 6.012 T€ ausgewiesen und entspricht damit dem Niveau des Vorjahres (5.980 T€). Der Plan für die Erträge beträgt 100 T€ und erhöht sich um 10 T€ zum Vorjahr. Mit 4.812 T€ liegt der Planwert für den Personalaufwand um 102 T€ über dem Vorjahresansatz. Im Vergleich zur Planung 2011 wird mit einem festen Mit-arbeiter mehr geplant, der bislang im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung beschäftigt war. Entsprechend reduziert sich der Aufwand für Fremdpersonalleistungen im Sachaufwand. Der Ansatz für den Sachaufwand 2012 beträgt 1.281 T€ und reduziert sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 53 T€. Der Großteil des Rückgangs entfällt auf geringere Aufwendungen für Fremdpersonalleistungen (- 31 T€), was im Zusammenhang mit dem o. g. Anstieg des Personal-aufwandes steht. Von den in der Juristischen Direktion geplanten Sachaufwendungen betreffen 50,7 % Aufwendungen für Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, welche vom Bildungs-Centrum angeboten werden. Neben dem BildungsCentrum fallen auch bei der ARD.ZDF medienakademie Aufwendungen für Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen an. Die Schwerpunktthemen in den nächsten Jahren sind dabei das medienübergreifende Arbeiten, die Digitalisierungsprozesse sowie die Stärkung der kreativen Ideen- und Themenfindung. Für die Personalräte wird ein gegenüber 2011 um 9 T€ höheres Nettobudget von 434 T€ ge-plant. Für den Wirtschaftsplan 2012 wird für die Hörfunkdirektion ein Nettobudget in Höhe von 58.270 T€ ausgewiesen, gegenüber dem Planansatz 2011 ergibt sich eine Verringerung um 405 T€. Innerhalb des Nettobudgets liegt eine Erhöhung bei den Personalaufwendungen (+1.273 T€) vor. Der Sachaufwand wurde planseitig um 1.705 T€ und die Erträge um 87 T€ redu-ziert. Die Erträge wurden in Höhe von 2.217 T€ veranschlagt. Die Verringerung gegenüber 2011 (-87 T€) resultiert zum Großteil aus geringer geplanten Erträgen bei der Vergabe von Lizenzen. Hintergrund sind geänderte Abrechnungsmodalitäten in Zusammenarbeit mit der Telepool GmbH. Die geplanten Erträge bei den MDR KLANGKÖRPERN entsprechen dem Wert von 2011, obwohl für 2011 prognostiziert wird, dass die Ertragsvorgabe nicht eingehalten werden kann. Für 2012 wird jedoch erwartet, dass durch neue Marketingmaßnahmen und den Ausbau der Zusammen-arbeit mit den Fernseh- und Hörfunkprogrammen die Auslastung der Konzerte und somit die Erträge ansteigen. Die geplanten Personalaufwendungen betragen 37.118 T€ und liegen mit 1.273 T€ (+3,6 %) über dem Planansatz 2011 (35.844 T€). Ursache hierfür ist hauptsächlich der zum 01.04.2011 wirksam gewordene Vergütungstarifvertrag, der für die Mitarbeiter von Orchester und Chor die mit den Vertretern der Deutschen Orchestervereinigung zusätzlich vereinbarte strukturelle Vergütungs-anpassung in Höhe von 1,45 % enthält. Hinsichtlich des Mengengerüstes liegt ein Rückgang der Mitarbeiterzahl um 7 Personen (2012: 499; 2011: 506) vor, da durch Beendigung der passiven Phase der Altersteilzeit die entsprechenden Stellen nicht mehr doppelt besetzt sind. Der Planansatz für den Sachaufwand (22.579 T€) hat sich gegenüber dem Jahr 2011 um 1.705 T€ verringert. Die Reduzierung ergibt sich vor allem aufgrund folgender Sachverhalte:

Wegfall der in 2011 ausgereichten Bonusmittel ./.1.107 T€

Umgliederung von Sachaufwand zum Personalaufwand im Ergebnis der Feinplanung, u. a. im Zusammenhang mit Tarifanpassungen

./.366 T€

MDR INFO – Übernahme der Federführung im ARD-Büro Shanghai (Ver-schiebung Sachaufwand in Personalaufwand)

./.130 T€

Die notwendigen Budgetreduzierungen in den Programmbereichen sollen durch die Optimie-rung einzelner Produktionsprozesse, durch Veränderungen der Programmstruktur und des Pro-

66 MDR 2011

Page 69: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

grammmarketings sowie durch geeignete Kooperationen mit anderen Kulturprogrammen der ARD (z. B. ARD-RADIOFESTIVAL) kompensiert werden. Überdies ist vorgesehen, die programm- und medienübergreifende Zusammenarbeit zwischen nachrichtenproduzierenden Redaktionen des MDR weiter auszubauen. Dabei setzt insbesondere das Nachrichtenradio auf vorhandene Strukturen, wie tägliche Schaltkonferenzen zwischen MDR aktuell, Online-Redaktionen und MDR INFO zur Programmkoordinierung. Diese medienübergrei-fende Zusammenarbeit wird ab November 2011 unter Leitung des trimedialen Chefredakteurs stehen. Die MDR KLANGKÖRPER sind im Rahmen des Schul-Musik-Netzwerkes CLARA regelmäßig in Schulen unterwegs, um Kinder und Jugendliche an interessante Angebote im Bereich der klassi-schen Musik heranzuführen. Zur Realisierung dieses Projektes sind im Sachaufwand 60 T€ im Plan 2012 eingestellt. Die Attraktivität der Klangkörper für Kinder, Jugendliche und Familien soll auch durch besondere Konzertreihen und den MDR MUSIKSOMMER erhöht werden. Das geplante Nettobudget der Fernsehdirektion beträgt für das Jahr 2012 insgesamt 120.213 T€. Gegenüber dem Planansatz des Vorjahres (122.493 T€) bedeutet dies einen Rückgang um 2.280 T€. Innerhalb des Nettobudgets sind die Erträge um 4.234 T€ angestiegen, gleichzeitig erhöhen sich die Aufwendungen um 1.954 T€. Von den Veränderungen der Aufwendungen ent-fallen +829 T€ auf Personal- und +1.154 T€ auf Sachaufwendungen. Die Erträge werden in Höhe von 22.963 T€ geplant. Das Gesamtvolumen setzt sich wie folgt zu-sammen:

Erträge aus der Zunahme des Programmvermögens 4.504 T€ (inkl. Wiederholungsvermögen) Der Saldo aus Zu- und Abnahmen des Programmvermögens sowie der Be-standsveränderung des Wiederholungsvermögens beträgt 4.504 T€ und ist damit um 3.459 T€ höher als im Plan 2011 (1.045 T€). Die höhere Zunahme er-gibt sich einerseits aus einem höher geplanten Beschaffungsvolumen für Sen-dungen, die erst in Folgejahren ausgestrahlt werden sollen, wie z. B. die Pro-duktion von ARD-Vorabendserien (Zugang Programmvermögen: 1.400 T€) und andererseits aus einem geringer geplanten Abgang an Programmvermögen, welches in Vorjahren produziert und in 2012 gesendet werden soll. Sonstige Erträge 18.458 T€ Die Planung der sonstigen Erträge (ohne Programmvermögen) wurde im Ver-gleich zu 2011 um 775 T€ höher angesetzt. Der Anstieg setzt sich aus vielen Einzelsachverhalten zusammen, wie z. B. höhere Erträge im Zusammenhang mit Co-Produktionen bzw. Weiterverrechnungen und höhere Sponsoringerlöse u. a. für BRISANT.

Der geplante Personalaufwand 2012 beträgt 23.037 T€ und liegt mit 829 T€ (+3,7 %) über dem Plan 2011. Der Anstieg ist hauptsächlich auf den Abschluss des Vergütungstarifvertrages und die damit verbundene lineare Anhebung der Gehälter zum 01.04.2012 sowie auf die Erhöhung der geplanten Mitarbeiterzahl von 301 (2011) auf 304 (2012) zurückzuführen. Der Planansatz für den Sachaufwand beträgt 120.041 T€ und ist gegenüber dem Plan 2011 um 1.154 T€ höher. Durch die Strukturveränderungen in der Fernsehdirektion, die Fusion der Pro-grammbereiche Politik/Zeitgeschehen/Sport und Familien-/Tagesprogramm zum neuen Pro-grammbereich Aktuelles/Zeitgeschehen und die Umgliederung der Redaktion Sport aus dem Programmbereich Politik/Zeitgeschehen/Sport in den Bereich Leitung Fernsehdirektion, ist ein Vergleich mit den Planwerten 2011 nur eingeschränkt möglich. Der Kostenträgeraufwand insgesamt wird in Höhe von 113.108 T€ geplant und liegt damit um 1.102 T€ über dem Plan 2011. Der höhere Planansatz in 2012 ergibt sich unter anderem durch die bereits erwähnte Produktion der ARD-Vorabendserien (1.400 T€) sowie die Erhöhung der Anzahl

MDR 2011 67

Page 70: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

der Sendungen der Magazine „Umschau“ und „Exakt“, die ab März 2011 wöchentlich, statt wie bisher im 14-tägigen Wechsel ausgestrahlt werden. Im Sachaufwand ebenfalls enthalten sind die Aufwendungen für die Umsetzung des barriere-freien Fernsehens. Grundlage hierfür ist die in 2010 erfolgte Zusage des MDR an die Gehörlosen-verbände, den Anteil der untertitelten Sendungen zu erhöhen. Die Finanzierung der Aufwen-dungen erfolgte in 2010 und 2011 zum Großteil aus dem Verfügungsfonds der Intendantin, ab 2012 ist ein Teil der Aufwendungen hierfür im Regelbudget des Fernsehens enthalten. Die Live-Untertitelung bei den Sendungen SPORT IM OSTEN, BRISANT, MDR AKTUELL um 19:30 Uhr soll in 2012 durch den Verfügungsfonds der Intendantin finanziert werden. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit in dem neuen Programmbereich Aktuel-les/Zeitgeschehen wird die Nutzung des neuen trimedialen Newsdesks des MDR sein. Neben ei-ner besseren Koordination der Nachrichtenbereiche des MDR wird erwartet, dass die Nutzung des Newsdesks zu geringeren Aufwendungen im Kostenträgerbereich führt, was planseitig be-reits umgesetzt wurde. Für den Kostenstellenbereich sind Sachaufwendungen in Höhe von 6.933 T€ (Vorjahr: 6.880 T€) geplant. Der größte Anteil daran entfällt auf die sozialen Leistungen für freie Mitarbeiter (4,4 Mio. €), der Planwert entspricht in etwa dem Ansatz des Jahres 2011. Das geplante Nettobudget der Verwaltungsdirektion beträgt -498.044 T€. Im Gegensatz zu allen anderen Bereichen trägt das Nettobudget ein negatives Vorzeichen, weil infolge des Aus-weises der Teilnehmergebühren bei der Verwaltungsdirektion die Erträge die Aufwendungen wertmäßig übersteigen. Gegenüber dem Vorjahresplan (-494.001 T€) liegt eine Abweichung um -4.043 T€ vor, der sowohl Mehrerträge (+2.204 T€) als auch geringere Gesamtaufwendungen (-1.839 T€) zugrunde liegen. Der Ansatz für die Erträge beläuft sich 2012 auf 605.829 T€. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr Mehrerträgen in Höhe von 2.204 T€. Aufgrund der sportlichen Großveranstaltungen (Olympische Sommerspiele 2012 in London und die Fußball-EM in Polen/Ukraine) und deren werblicher Vermarktung wird mit höheren Werbeerträgen gerechnet. Aus diesem Grund wird planseitig eine höhere Gewinnausschüttung der MDR-Werbung GmbH im Vergleich zum Vorjahr um 2.000 T€ geplant (Vorabausschüttung), wobei der Planansatz 2011 nur die Mindestverzinsung des eingesetzten Kapitals entsprechend den Vorgaben der Kommission zur Ermittlung des Fi-nanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) enthielt. Weitere nennenswerte Veränderungen ge-genüber der Vorjahresplanung ergeben sich bei:

Teilnehmergebühren - 1.124 T€

Erträgen aus der Erhöhung Deckungsstock Altersversorgung +1.350 T€

Erträgen aus der bbp-Beitragsrückerstattung +500 T€

Erträgen aus dem Abgang von Wertpapieren +500 T€.

68 MDR 2011

Page 71: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

Der Plan für die Personalaufwendungen (inkl. Aufwendungen für Altersteilzeit und Altersver-sorgung) beträgt 30.481 T€ und entspricht nahezu dem Ansatz des Vorjahres. Der Gesamtansatz setzt sich wie folgt zusammen:

Plan 2012 Abweichung zum WP 2011

Personalaufwendungen insgesamt 30.481 T€ +6 T€ darunter: Zentrale Positionen 16.121 T€ ./.102 T€ - Aufwendungen für die Altersversorgung (ehem. MA) 15.947 T€ ./.56 T€ - Verbrauch Rückstellungen Altersteilzeit ./.149 T€ ./.77 T€ - sonstige zentrale Positionen (u. a. Beihilfen) 323 T€ +31 T€ Personalaufwand 14.360 T€ +108 T€

Innerhalb der zentralen Positionen des Personalaufwandes beinhaltet der per Saldo geplante Verbrauch der Rückstellungen für die Altersteilzeit (derzeit passive Phase) auch den pauschalen Ansatz für den Neuabschluss von zehn Verträgen in 2012 bzw. die dafür zu planenden Zufüh-rungen zu den Rückstellungen für die Aufstockungsbeträge. Den Aufwendungen für die Alters-versorgung liegt eine versicherungsmathematische Prognoserechnung eines externen Gutach-ters, den Versorgungsleistungen für ehemalige Mitarbeiter die konkreten Zahlungsansprüche zugrunde. Dabei ist zu berücksichtigen, dass laut dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (Bil-MoG) weitere Aufwendungen für die Altersversorgung als außerordentlicher Aufwand (637 T€) sowie als Zinsaufwand (793 T€) im Bereich der Sachaufwendungen geplant wurden. Während bei den zentralen Positionen des Personalaufwandes insgesamt ein Rückgang (-102 T€) zu verzeichnen ist, liegt beim Direktionsbüro und den Hauptabteilungen ein Anstieg (+108 T€) der geplanten Personalaufwendungen vor, der hauptsächlich auf den finanziellen Auswirkungen des Vergütungstarifabschlusses beruht. Demgegenüber verringert sich die geplante Mitarbeiter-anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 7 Mitarbeiter (Plan 2012: 238, Plan 2011: 245 Mitarbeiter). Im Zuge der Sparanforderungen wird auf die Neubesetzung von 4 freiwerdenden Planstellen verzichtet, bei 3 Mitarbeitern endet die passive Phase der Altersteilzeit. Der Plan für die Sachaufwendungen (63.603 T€) hat sich um 118 T€ erhöht, hauptsächlich verur-sacht durch eine Erhöhung der den gesamten MDR betreffenden zentralen Aufwendungen (51.123 T€) um 81 T€. Die zentralen Aufwendungen beinhalten folgende Hauptpositionen:

WP 2012 WP 2011

Zentrale Aufwendungen 51.123 51.042

darunter: Leasingaufwendungen der Landesfunkhäuser und der Hör-

funkzentrale 16.997 16.786

Prämienzahlungen an die Baden-Badener Pensionskasse 11.415 10.638 Ausgleichszahlungen zur Schließung der Deckungslücke für die

Altersversorgung 5.812 5.812

Beiträge an die Mitteldeutsche Medienförderung 4.090 4.090

Zahlungen im Rahmen des ARD-Finanzausgleichs 3.843 3.662

Aufwendungen für den Gebühreneinzug 2.915 3.667

Anteil Altersversorgung im Sachaufwand lt. BilMoG 1.430 0

Steuern vom Einkommen und Ertrag 981 619

Vergütungen aus Kabelerlösen 520 520

Strukturhilfe an Radio Bremen und Saarländischen Rundfunk 207 207 Der Planansatz für das Direktionsbüro/Hauptabteilungen beträgt 12.480 T€ und liegt somit auf dem Niveau des Vorjahres (+37 T€). Die Steigerung resultiert aus den zu erwartenden Tarifstei-gerungen bei externen Dienstleistern sowie notwendigen Instandhaltungs- und Instandset-

MDR 2011 69

Page 72: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

zungsarbeiten, die vom Gebäudemanagement zu beauftragen bzw. durchzuführen sind (+44 T€). Der Ansatz für die Abschreibungen (13.700 T€) verringert sich gegenüber dem Vorjahr um 1.963 T€. Er setzt sich aus den Abschreibungen für das vorhandene Sachanlagevermögen (4.209 T€) sowie dem zentralen AfA-Ansatz (9.491 T€), der sich aus dem Investitionsplan 2012 ableitet, zusammen. Der Planansatz 2012 für das Nettobudget der Betriebsdirektion beträgt 107.047 T€. Gegenüber dem Vorjahresplan (110.110 T€) bedeutet dies einen Rückgang um 3.063 T€, der ausschließlich auf geringeren Gesamtaufwendungen (-3.135 T€) beruht. Die Erträge sind für 2012 mit 2.740 T€ geplant und bewegen sich somit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Die geringfügige Absenkung der Erträge um 72 T€ zum Plan 2011 resultiert dabei aus geringer geplanten Erträgen für den Einsatz personalgestellter Mitarbeiter im Drittgeschäft der Tochterunternehmen. Grund hierfür ist die rückläufige Zahl der an die Tochterunternehmen gestellten Mitarbeiter, die auch für einen rückläufigen Planansatz der intern verrechneten Per-sonalkosten (+120 T€) verantwortlich sind. Der deutliche Rückgang der Gesamtaufwendungen um 3.135 T€ zum Plan 2011 ist ausschließlich auf geringere Sachaufwendungen (-4.698 T€) zurückzuführen. Hingegen verzeichnen die Perso-nalaufwendungen (+399 T€) und die Abschreibungen (+1.044 T€) einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahresplan. Ursache für die höheren Abschreibungen (+1.044 T€) ist die zwischenzeitlich erfolgte Inbetrieb-nahme größerer Investitionsvorhaben, wie z. B. die Fertigstellung der Regie 2, Investitionen in die zentrale Kälteversorgung und der Ersatz von Teilen der Netzinfrastruktur. Die Personalaufwendungen wurden mit 26.575 T€ geplant, was gegenüber dem Plan 2011 eine Steigerung um 399 T€ bzw. 1,5 % darstellt. Dieser Anstieg beruht auf den der Personalkosten-planung insgesamt zugrunde liegenden Prämissen sowie auf der Erhöhung der geplanten Mitar-beiterzahl von 403 (Jahr 2011) auf 408 (Jahr 2012). Der Planansatz für die Sachaufwendungen (74.112 T€) hat sich gegenüber dem Vorjahresplan um 4.698 T€ verringert, was maßgeblich auf die in der Betriebsdirektion zentral geplanten Verbreitungskosten zurückzuführen ist. Nachfolgend sind die wichtigsten, für die Abweichung zum Vorjahr verantwortlichen, Positionen benannt: Bei den hierin mit 41.869 T€ enthaltenen Verbreitungskosten ergibt sich im Vergleich zum

Plan 2011 insgesamt ein Rückgang um 6.049 T€, wovon der größte Teil auf die Satellitenver-sorgung (-3.627 T€ - Beendigung analoge Satellitenversorgung) zurückzuführen ist.

Der im Vergleich zum Vorjahr geringere Sachkostenansatz (-217 T€) beim Service-Center Pro-

duktion resultiert insbesondere aus geringer geplanten Kapazitätsabforderungen der Fern-sehdirektion, was für das Service-Center geringere Kosten für die Beschaffung externer Leis-tungen bedeutet.

Beim Service-Center Betrieb Technische Infrastruktur wurden höhere Sachaufwendungen

(+614 T€) geplant, was hauptsächlich durch Kostensteigerungen bei den Versorgungsmedien bedingt ist. Gegenüber dem Plan 2011 wurden hier insbesondere die Planansätze für Fern-wärme (+428 T€) und Strom (+390 T€) angehoben, da aufgrund der Preisentwicklung, z. B. durch höhere Netznutzungsentgelte und eine gestiegene Umlage gemäß Erneuerbare Ener-gien-Gesetz (EEG) beim Strom, mit einem deutlichen Kostenanstieg zu rechnen ist, obwohl der Verbrauch bei diesen Medien in den letzten Jahren nahezu konstant geblieben ist. Bisher konnte dieser Kostenanstieg, dem nur bedingt durch Anbieterwechsel bzw. eine koordinier-te Beschaffung innerhalb des ARD-Verbundes entgegengewirkt werden kann, im Rahmen des Nettobudgets ausgeglichen werden. Um den Energieverbrauch senken zu können, wird die Schwerpunktsetzung bei anstehenden Investitions- bzw. Modernisierungsmaßnahmen im

70 MDR 2011

Page 73: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

Bereich der Technischen Gebäudeinfrastruktur, vor allem bei der Strom- und Kälteversor-gung, daher beim Einsatz energieeffizienter Techniken und Technologien liegen.

Der Anstieg des Sachaufwands beim Service-Center Technische Planung (+1.046 T€) betrifft

fast ausschließlich die investiven Sachkosten, die im Zusammenhang mit den technischen In-vestitionen geplant wurden. Im Wirtschaftsplan 2012 sind diese Sachkosten mit 2.650 T€ (Vorjahr: 1.616 T€) veranschlagt.

Das geplante Nettobudget für die Gemeinschaftssendungen, -einrichtungen und -aufgaben (GSEA) liegt im Geschäftsjahr 2012 mit 130.890 T€ um 17.380 T€ (+15,3 %) deutlich über dem Plan 2011. Die Planung wurde zum überwiegenden Teil aus der Mittelfristigen Finanz-planung (MifriFi) der ARD für die GSEA abgeleitet, die in der Sitzung der ARD/ZDF-Finanzkommission am 06./07.06.2011 genehmigt und als Bestandteil des GSEA-Berichts von den ARD-Gremienvorsitzenden in deren Sitzung am 12.09.2011 bestätigt wurde. Der Planansatz für den Sachaufwand wurde mit 136.693 T€ veranschlagt. Das sind 17.852 T€ bzw. 15,0 % mehr als im Planjahr 2011. Die Aufwandssteigerung gegenüber dem Plan 2011 um 14.669 T€ bzw. 23,1 % auf 78.186 T€ wird zum überwiegenden Teil durch höhere Aufwendun-gen einzelner Gemeinschaftsaufgaben im Fernsehbereich verursacht. Da das Jahr 2012 ein soge-nanntes Sportjahr ist, ergibt sich der Mehrbedarf insbesondere aus höheren Kosten für den Li-zenzerwerb (+12.061 T€) und die Berichterstattungen (+2.398 T€). Der Plan für periodenfremde Geschäftsvorfälle beinhaltet Aufwandspositionen, die aus terminli-chen oder abrechnungstechnischen Gründen nicht periodengerecht verbucht werden können. Der gewählte Ansatz von 850 T€ entspricht dem Trend der Vorjahre. Der Planwert für die GSEA im Bereich des Hörfunks beläuft sich auf 2.602 T€ und wird gegen-über dem Vorjahr um 362 T€ (+16,2 %) angehoben. Ursächlich ist auch hier ein höherer Mittel-bedarf für die Sportberichterstattung. Der Ansatz für die nicht programmbezogenen Gemeinschaftsaufgaben liegt mit 20.087 T€ um 2.059 T€ bzw. 11,4 % über der Vorjahresplanung. Der Anstieg ist weitestgehend durch den Mehrbedarf von 1.930 T€ für den MDR-Finanzierungsanteil an die GEZ begründet. Im Zuge der Umstellung auf das neue Beitragsmodell im Jahr 2013 fallen bereits in 2012 Mehraufwendungen sowohl für die organisatorische Vorbereitung als auch für die Information der Rundfunkteil-nehmer an. Weitere Veränderungen betreffen das Hauptstadtstudio (+77 T€), die ARD-Online-Angebote (+82 T€) und das ARD-interne Kommunikations- und Datennetz Corporate Network (-21 T€). Der Planwert für die MDR-Finanzierungsanteile an den Spartenprogrammen liegt um 598 T€ bzw. 3,9 % unter dem Vorjahresansatz. Der Rückgang ist im Wesentlichen dem Auslaufen der analogen Satellitenverbreitung des deutschsprachigen Programms von ARTE sowie von KI.KA, PHOENIX und 3sat geschuldet, da für die Restlaufzeit bis Ende April 2012 die Transponder kos-tenfrei genutzt werden können. Die Kosten der digitalen Verbreitung werden im Planjahr noch von den Rundfunkanstalten getragen, der Anteil des MDR ist im Etat der Betriebsdirektion ent-halten. Ab 2013 ist die Abrechnung über die Haushalte der Spartenkanäle vorgesehen. Die Planung der Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von 1.555 T€ basiert aus Vereinfachungsgründen auf den Vorjahresergebnissen, da erst im Rahmen des jeweiligen Jah-resabschlusses entsprechende versicherungsmathematische Gutachten vorliegen. Im Jahr 2010 mussten unerwartet hohe Zuführungen für Mitarbeiter der GEZ und der gemeinsamen techni-schen Einrichtungen beim HR verbucht werden, die sich nach Angaben der Federführer in den Folgejahren nicht verstetigen werden. Die zentral bewirtschafteten Kosten (ZBK) und Pauschalverträge betreffen die Verträge mit Nachrichtenagenturen, deren Leistungen von allen MDR-Programmbereichen genutzt werden sowie die an GEMA und GVL zu entrichtenden Entgelte. Der Ansatz erhöht sich gegenüber 2011 auf 13.865 T€ (+1.059 T€ bzw. 8,3 %). Der Planung liegen die voraussichtlichen Mehraufwen-dungen aufgrund der neu ausgehandelten Entgeltvereinbarung mit der GEMA zugrunde. Mit

MDR 2011 71

Page 74: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

der GVL wurde im Jahr 2011 eine sogenannte Podcast-Vereinbarung zum vereinfachten und erweiterten Einsatz von Tonträgern im Internet geschlossen, die mit einem Aufschlag von rd. 60 T€ berücksichtigt wurde. Der Plan für die Erträge aus der Beteiligung an den GSEA liegt mit 5.803 T€ um 472 T€ bzw. 8,9 % über dem Planansatz 2011. Wesentliche Positionen der geplanten Erträge sind Erträge aus Kabelverwertungen (2.150 T€), die Erträge aus dem Sponsoring im ERSTEN (1.900 T€) und Erträ-ge aus Programmverwertungen (704 T€). Mit dem geplanten Anstieg gegenüber dem Vorjahr werden die höheren Erlöserwartungen aus dem Sponsoring der Sportübertragungen und die Verstetigung der urheberrechtlichen Kabelerlöse aus dem Ausland durch das Wirken der vor drei Jahren etablierten GSEA „Kabelkoordination Ausland“ berücksichtigt. Das geplante Nettobudget 2012 des Landesfunkhaus Sachsen beträgt 29.140 T€ (Vorjahr: 29.188 T€) und liegt somit auf dem Niveau des Wirtschaftsplanes 2011. Die Erträge werden mit 258 T€ und damit deutlich geringer als im Vorjahr (366 T€) geplant. Ins-besondere die geplanten Erträge aus Kommunikationsleistungen (-78 T€) wurden an die rückläu-figen Ist-Werte der Vorjahre angepasst. Der Personalaufwand wird mit 11.139 T€ (Vorjahr: 11.030 T€) geplant. Der geringfügige Anstieg um 109 T€ ergibt sich als Saldo aus den Mehrauf-wendungen im Ergebnis des geschlossenen Vergütungstarifvertrags und Minderaufwendungen durch die Reduzierung der geplanten Mitarbeiterzahl. Die Sachaufwendungen betragen 19.563 T€ (-281 T€ zum Vorjahr), wobei einer Erhöhung beim Kostenstellenaufwand (+1.470 T€) eine Reduzierung beim Kostenträgeraufwand (-1.751 T€) ge-genübersteht. Hauptgrund dieser Veränderung ist eine Umgliederung von Aufwendungen unter Kostenrechnungsgesichtspunkten. Damit wird einer Forderung des Landesrechnungshofes Sach-sen-Anhalt bezüglich einheitlicher Kostenzuordnungen der Landesfunkhäuser entsprochen. Die intern verrechneten Personalkosten werden mit 1.363 T€ geplant (Vorjahr: 1.374 T€). Das geplante Nettobudget 2012 für das Landesfunkhaus Thüringen beträgt 26.725 T€. Das ist ein Rückgang gegenüber dem Planansatz 2011 um 102 T€. Die Reduzierung des Nettobudgets resultiert in erster Linie aus geringeren Gesamtaufwendungen (-305 T€). Gegenläufig wirken die gegenüber 2011 deutlich niedriger geplanten Erträge (Plan 2011: 239 T€, Plan 2012: 37 T€). Während die laufenden Erträge gegenüber dem Vorjahr weitestgehend unverändert geplant wurden, weist der Plan 2012 für die Bestandsveränderung des Programmvermögens einen Ab-gang in Höhe von 183 T€ aus. Der geplante Personalaufwand 2012 beträgt 8.018 T€, das sind +256 T€ zum Plan 2011, wobei sich die Anzahl der geplanten Mitarbeiter um einen Mitarbeiter verringert. Die Sachaufwendungen betragen 19.504 T€ und verringern sich gegenüber 2011 um 481 T€. Hauptgrund hierfür ist die Einstellung der „Länderzeit“, welche im Zuge der für den 30. April 2012 geplanten Abschaltung der analogen Fernsehverbreitung über Satellit nur noch bis April produziert wird. Darüber hinaus erfolgte eine Reduzierung der „strategischen Reserve“ (Pro-grammmittel für unvorhersehbare Ereignisse) des LFH Thüringen von 592 T€ auf 300 T€. Der Plan für die intern verrechneten Personalkosten beträgt -795 T€. Gegenüber 2011 liegt somit eine um 77 T€ höhere Verrechnung vor, die sich positiv auf das Nettobudget auswirkt. Das geplante Nettobudget 2012 für das Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt beträgt 28.958 T€. Das ist eine Erhöhung gegenüber dem Plan 2011 um 313 T€. Die Erträge (135 T€) wurden geringfügig höher geplant (10 T€) und liegen somit auf dem Niveau des Wirtschaftsplanes 2011. Der Personalaufwand 2012 beträgt 8.696 T€ und ist damit 158 T€ höher geplant als 2011. Die Erhöhung resultiert hauptsächlich aus dem in 2011 abgeschlossenen neuen Vergütungstarifver-

72 MDR 2011

Page 75: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

trag, kompensierend wirkt die Reduzierung des Mengengerüstes um einen Mitarbeiter sowie die Reduzierung der Aushilfsvergütung. Der geplante Sachaufwand für das LFH Sachsen-Anhalt beträgt 21.137 T€ und ist damit gegen-über den Planansatz 2011 um 186 T€ höher. Einer Reduzierung des Kostenträgersachaufwandes (-189 T€) steht eine Erhöhung des Kostenstellensachaufwandes (+375 T€) gegenüber. Die Schwerpunkte der Erhöhung des Kostenstellensachaufwandes zeigen sich bei den Produkti-onsbezogenen Fremdleistungen (+191 T€) und den sozialen Leistungen für freie Mitarbeiter (+158 T€). Ursache bei den Produktionsbezogenen Fremdleistungen sind geplante Aufwendun-gen im Zusammenhang mit der Entwicklung eines neuen Studiodesigns für „MDR um zwölf“ und „SACHSEN-ANHALT HEUTE“. Der höhere Planansatz bei den sozialen Leistungen für freie Mitarbeiter orientiert sich am Ist-Wert 2010 und berücksichtigt bereits die zu erwartenden Mehrkosten im Zusammenhang mit dem Tarifabschluss 2011. Die Reduzierung des Sachaufwandes im Kostenträgerbereich (-189 T€) resultiert hauptsächlich daraus, dass das im Wirtschaftsplan 2011 geplante Budget für besondere Maßnahmen und Pro-grammvorhaben in Höhe von 500 T€ nur noch mit 300 T€ geplant wurde.

A.VI.1.2 Finanzplan

Der Finanzplan (Anlage 4) dient der Ermittlung des finanzwirtschaftlichen Ergebnisses. Er enthält gemäß § 9 Nr. 1 FinO alle Einnahmen und Ausgaben, die im Planjahr nicht erfolgswirksam wer-den (z. B. Investitionen), Gegenposten zu Erträgen und Aufwendungen, die im Wirtschaftsjahr nicht zu Einnahmen oder Ausgaben führen (z. B. Abschreibungen) sowie den Jahresüberschuss. Danach werden die Investitionen in Höhe von 19.969 T€ sowie der Fehlbetrag aus dem Erfolgs-plan in Höhe von 18.774 T€ im Wesentlichen durch Abschreibungen, Zuführungen zu Rückstel-lungen und durch die Abnahme der Finanzanlagen finanziert.

A.VI.1.3 Programmleistungsplan (PLP)

Der vorliegende Wirtschaftsplan 2012 basiert auf den Programmleistungsplänen der zentralen Bereiche Hörfunk und Fernsehen (Anlagen 5 und 6) sowie der Landesfunkhäuser (LFH). In Übereinstimmung mit der Finanzordnung des MDR, die Ansätze im Wirtschaftsplan soweit möglich aus ausreichend gegliederten Leistungsplänen abzuleiten, sind die Programmleistungs-pläne Hörfunk und Fernsehen die Grundlage für die Planung des Sachaufwandes, insbesondere des Kostenträgeraufwandes. Der Beschaffungsleistungsplan korrespondiert unmittelbar mit den Aufwendungen des Planjah-res, die für die Produktion bzw. Beschaffung von Sendungen anfallen, unabhängig davon, ob diese im Planjahr zur Sendung gelangen. Die Summe aller Aufwendungen im Beschaffungsleis-tungsplan abzüglich Erträge wird als Nettobeschaffungsaufwand bezeichnet. Der im Sendeleistungsplan erfasste Nettosendeaufwand beinhaltet nur den Anteil der Einzelkos-ten, die für die Sendungen des laufenden Jahres benötigt werden, zuzüglich der Einzelkosten der Vorjahre, die im Planjahr als Entnahme aus dem Programmvermögen innerhalb der Gesamt-erträge abgebildet werden. Die für die hergestellten, aber nicht gesendeten Produktionen entstandenen Einzelkosten wer-den im Sendeleistungsplan als Zunahme des Programmvermögens abgebildet und bei der Ermitt-lung des Nettosendeaufwandes reduzierend berücksichtigt. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben des Bilanzrechtsmodernisie-rungsgesetzes (BilMoG) zum 01.01.2010 erfolgt erstmalig im Rahmen der Wirtschaftsplanung

MDR 2011 73

Page 76: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

2012 eine Anpassung der Kostenträgerplanung im Bereich der Eigenproduktionen insoweit, dass nicht nur die Einzelkosten budgetiert werden, sondern auch eine Einbeziehung von Material- und Fertigungsgemeinkosten stattfindet. Dieser Fakt hat für das Planjahr 2012 zur Folge, dass die Bestandsveränderung des Fernsehprogrammvermögens um 54 T€ höher ausfällt als ohne die Vorgabe nach BilMoG. Programmleistungsplan Hörfunk Der Sendeleistungsplan Hörfunk sieht für das Geschäftsjahr 2012 insgesamt 4.423.334 Sendemi-nuten vor, das sind 996 Minuten weniger als im Plan 2011 (4.424.330 Sendeminuten), wobei sich die Verringerung der Sendeleistung ausschließlich aus dem Programm im LFH Thüringen ergibt. Die Sendeleistung der zentralen Wellen erhöht sich um 7.200 Minuten auf 2.635.200 Minuten, was ausschließlich auf das Schaltjahr zurückzuführen ist. Ausgehend von den Leitlinien für die Programmgestaltung des MDR 2011/2012, die der Rund-funkrat in seiner Sitzung am 18.04.2011 zur Kenntnis genommen hat, weist der Programmleis-tungsplan Hörfunk nachstehende inhaltliche Schwerpunkte auf. Bei MDR JUMP ist ein höherer Informationsanteil zu verzeichnen entsprechend der im Jahr 2011 erfolgten Weiterentwicklung des Programms. Auch im Jahr 2012 wird bei MDR FIGARO an Kooperationen mit anderen ARD-Kulturprogrammen (z. B. Beteiligung am ARD RADIOFESTIVAL und am ARD-RADIOTATORT) fest-gehalten, wodurch zugleich Synergien erzielt werden sollen. Nachdem im April 2011 die durch MDR INFO produzierte ARD-Infonacht als nachrichtenbasiertes Vollprogramm zur Übernahme von rbb, SWR, HR, BR und SR gestartet war, wird diese auch im Jahr 2012 weitergeführt. Für MDR SPUTNIK stehen als Schwerpunkte 2012 die Fortsetzung der Nachwuchsförderung bei popu-lärer Musik („NewMusicAward“) sowie die SPUTNIK-Heimattour und das SPUTNIK SPRING BREAK Festival an. Vergleicht man die Struktur des Programmleistungsplans mit dem Vorjahresplan, ergeben sich folgende Feststellungen: Der Anteil der Eigenproduktionen am Gesamtsendevolumen ist im Vergleich zum Planansatz

2011 auf 68,5 % (Vorjahr: 69,7 %) gesunken. Der absolute Rückgang bei den Eigenprodukti-onen beträgt - 26.166 Minuten, entsprechend sind die Sendeminuten bei Industrietonträgern (+30.857 Minuten) angestiegen. Bei erhöhter Sendeleistung aufgrund des Schaltjahres wird der Unterschied durch den Anstieg der Übernahmen (+9.739 Minuten) und dem Rückgang an Zusammenschaltungen (-7.175 Minuten) kompensiert, wobei der Anteil der Veränderungen bei den Wiederholungen und der Werbung nur geringfügig sind.

Die vorgenannte Entwicklung zeigt sich insbesondere bei MDR FIGARO, wo die Sendeminu-

ten bei den Eigenproduktionen sinken (-37.027 Minuten) und die Minuten bei den Industrie-tonträgern (+30.692 Minuten) ansteigen. Die Ursache hierfür ist, dass im Zuge der Pro-grammreform in 2010 im Tagesprogramm vermehrt Industrietonträger, auch von den eige-nen Klangkörpern, abgespielt werden. Die verbleibende Differenz wird zum Großteil durch die Erhöhung bei den Übernahmen (+9.739 Minuten) kompensiert. Ein Programmschwer-punkt für 2012 stellt bei MDR FIGARO das Ereignis „800 Jahre Thomanerchor“ dar, welches sich primär in der aktuellen Berichterstattung und den Mitschnitten widerspiegelt.

Der Nettosendeaufwand je Minute für den Gesamtbereich der Hörfunkdirektion beträgt rd.

4 €/Minute und ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Das Sendevolumen der Landesprogramme von MDR 1 verringerte sich im Planjahr 2012 um

8.196 Minuten auf 1.788.134 Sendeminuten (Plan 2011: 1.796.330 Minuten). Die Sendeleis-tung entspricht 40,4 % der gesamten MDR-Hörfunkminuten, was im Einklang mit den Pro-grammleitlinien steht.

Besondere Programmschwerpunkte 2012 sind im LFH Sachsen „500 Jahre Sixtinische Madon-

na“, „850 Jahre Bergstadt Freiberg“ und die Landesgartenschau in Löbau, im LFH Thüringen „Luther und die Musik innerhalb der Reformationsdekade“ sowie im LFH Sachsen-Anhalt „800 Jahre Anhalt“ und die Ausstellung „Pompeji“ im Landesmuseum Halle.

74 MDR 2011

Page 77: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

Diese Entwicklung stellt sich wie folgt dar:

(in Minuten) Ist 2010 Plan 2011 Plan 2012 Plan 2012 -

Ist 2010 Plan 2012 - Plan 2011

LFH Sachsen 704.098 703.951 704.931 +833 +980 LFH Thüringen 548.068 546.588 536.076 -11.992 -10.512 LFH Sachsen-Anhalt 545.856 545.791 547.127 +1.271 +1.336

Gesamt 1.798.022 1.796.330 1.788.134 -9.888 -8.196 Während das geplante Sendevolumen 2012 im LFH Sachsen (+980 Minuten) und im LFH Sachsen-Anhalt (+1.336 Minuten) ansteigt, verringern sich im LFH Thüringen die Sendeminuten (-10.512 Minuten) gegenüber dem Vorjahresplan. Letzteres ist durch ein geringeres Sendeminutenvolu-men bei den Eigenproduktionen bedingt. Dies steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Wegfall der Übertragungen auf Mittelwelle. Der Nettobeschaffungsaufwand im LFH Sachsen beträgt 3.718 T€ und liegt damit 87 T€ über dem Planansatz 2011. Der Nettosendeaufwand je Minute liegt bei 5 €/Minute und ist damit gegen-über dem Vorjahr unverändert. Im LFH Thüringen ergibt sich der Nettobeschaffungsaufwand in Höhe von 3.179 T€, analog zum Plan 2011. Der Nettosendeaufwand je Minute bleibt mit 6 €/Minute gegenüber dem Vorjahr unverändert. Der Nettobeschaffungsaufwand im LFH Sachsen-Anhalt erhöht sich gegenüber dem Plan 2011 geringfügig um 51 T€ auf 2.686 T€. Der Nettosendeaufwand je Minute ist gegenüber dem Vor-jahr unverändert (5 €/Minute). Programmleistungsplan Fernsehen Der Sendeleistungsplan des Fernsehens (Fernsehdirektion, GSEA und Landesfunkhäuser – Anla-ge 6) sieht für die Verbreitungsgebiete ARD, MDR, ARD/ZDF-Kinderkanal, 3sat, ARTE, PHOENIX und Zulieferungen für ARD-Digital im Geschäftsjahr 2012 insgesamt 714.264 Sendeminuten vor, das sind 21.265 Minuten weniger als im Plan 2011. Die Sendeleistungen nach Verbreitungsgebieten sind im Vergleich zu 2011 wie folgt geplant:

Verbreitungsgebiet Wirtschaftsplan Wirtschaftsplan Abweichung (in Minuten) 2011 2012

MDR FERNSEHEN 564.168 549.224 -14.944ARD 124.069 117.875 -6.194 dar. Anstaltsbeiträge u. Zulieferungen 26.627 23.767 -2.860 dar. ARD-Digital 70.892 67.408 -3.484 dar. GSEA 26.550 26.700 150ARTE 4.214 5.472 1.2583sat 15.522 15.498 -24ARD/ZDF-Kinderkanal 13.465 13.083 -382PHOENIX 14.091 12.013 -2.078Deutsches Auslandsfernsehen 0 1.100 1.100Gesamt 735.529 714.265 -21.264 Für das MDR FERNSEHEN werden insgesamt 549.224 Minuten und damit 76,9 % des Gesamtsen-devolumens geplant. Die Verringerung der Sendeminuten gesamt gegenüber dem Plan 2011 (-21.265 Minuten bzw. -2,9 %) ist zum Großteil auf die Abschaltung des analogen Satellitensignals Ende April 2012 zurückzuführen, d. h. die parallel zu den Ländermagazinen erfolgte Ausstrah-lung der „Länderzeit“ entfällt ersatzlos.

MDR 2011 75

Page 78: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

Für das Gemeinschaftsprogramm der ARD werden für das Jahr 2012 insgesamt 117.875 Minuten und damit 6.194 Minuten weniger als 2011 geplant. Der Rückgang der Sendeminuten ist im We-sentlichen auf den Rückgang der Wiederholungen in den digitalen ARD-Programmen, insbeson-dere bei EinsExtra zurückzuführen. Ursache sind Plananpassungen aufgrund der Ist-Ergebnisse der Vorjahre auf Veranlassung der Zentralen Programmkoordination. Innerhalb der Gemeinschaftssendungen werden 150 Minuten mehr als 2011 geplant. Die Sende-leistungen der Spartenprogramme weisen im Vergleich zu 2011 einerseits weniger Minuten für PHOENIX (-2.078 Minuten), für die Zulieferungen zum ARD/ZDF-Kinderkanal (-382 Minuten) und für 3sat (-24 Minuten) sowie andererseits zusätzliche Minuten für ARTE (+1.258 Minuten) aus. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Sendeleistung in den verschiedenen Geschäftsjahren re-gelmäßig bestimmten Schwankungen unterliegt. Hierfür sind die unterschiedlichen programmli-chen Entscheidungen der jeweiligen Federführer verantwortlich. Die Sendeleistungen nach Entstehungsarten sind im Vergleich zu 2011 wie folgt geplant: Entstehungsart Wirtschaftsplan 2011

in MinutenWirtschaftsplan 2012

in MinutenAbweichung in Minuten

Eigenproduktionen 188.751 189.579 +828Co-Eigenproduktionen 2.042 1.863 ./.179Co-Produktionen 16.966 16.480 ./.486Auftragsproduktionen 30.048 26.285 ./.3.763Kaufproduktionen 48.376 42.852 ./.5.524Zwischensumme 286.182 277.059 ./.9.123Übernahmen 58.520 46.393 ./.12.127Wiederholungen 390.826 390.812 ./.14Zwischensumme 449.346 437.205 ./.12.141GESAMT 735.529 714.264 ./.21.265 Für das MDR FERNSEHEN als 24-Stunden-Vollprogramm und die darüber hinaus gehende Split-tung für die Verbreitungsgebiete Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stellt sich die geplante Sendezeit von 549.224 Minuten für das Jahr 2012 wie folgt dar: Erstsendungen 284.631 Min. (./.11.675 Min. zum Vorjahr) davon Übernahmen 45.592 Min. (./. 6.838 Min. zum Vorjahr) Wiederholungen 264.593 Min. (./. 3.269 Min. zum Vorjahr) Die Erstsendungen (ohne Übernahmen) haben im MDR FERNSEHEN einen geplanten Anteil von 43,5 % (Vorjahr: 43,2 %), die Übernahmen einen geplanten Anteil von 8,3 % (Vorjahr: 9,3 %) und der geplante Wiederholungsanteil beträgt 48,2 % (Vorjahr: 47,5 %) der Sendezeit. Der Sendeleistungsplan der Fernsehdirektion weist insgesamt einen Nettobeschaffungsaufwand in Höhe von 111.647 T€, eine Zunahme des Programmvermögens in Höhe von +15.383 T€ und eine Entnahme aus dem Programmvermögen der Vorjahre von -10.968 T€ und somit einen Net-tosendeaufwand von 107.232 T€ aus. Im Vergleich zum Vorjahr wird der Nettosendeaufwand um 3.042 T€ niedriger geplant, da gegenüber dem Vorjahr per Saldo eine deutlich höhere Zunahme des Programmvermögens (ohne Wiederholungsvermögen) vorliegt, sie beträgt 4.415 T€ (Vorjahr: 863 T€). Der höchste durchschnittliche Nettosendeaufwand der Fernsehdirektion ergibt sich mit 1.924 €/Min. für Co-Produktionen. Dazu gehören beispielsweise die ARD-Sendungen „Feste der Volksmusik“, „ECHO POP 2012“ und „Hart aber fair“ sowie die Sportveranstaltung „Weltcup

76 MDR 2011

Page 79: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

Biathlon Oberhof“. Bezogen auf die Gesamtaufwendungen ergibt sich für die Sendeleistung der Fernsehdirektion ein durchschnittlicher Nettosendeaufwand von 189 €/Min (Plan 2010: 194 €/Min.). Im Beschaffungsleistungsplan werden für die Fernsehdirektion Einzelkosten in Höhe von 128.057 T€ ausgewiesen. Darin enthalten sind auch Kosten für Sendungen, die im Jahr 2012 noch nicht zur Ausstrahlung vorgesehen sind. Der daraus resultierende Zugang von Programmvermö-gen wird in einer Größenordnung von 15.383 T€ geplant. Durch Gegenüberstellung der einzel-nen Zu- und Abgänge von Programmvermögen ergibt sich im Saldo insgesamt die vorstehend bereits erwähnte Zunahme des Programmvermögens (ohne Wiederholungsvermögen) um 4.415 T€. Bezieht man die geplante Veränderung des Wiederholungsvermögens (89 T€) mit ein, die infolge der Planung innerhalb der Kostenstellen nicht im Programmleistungsplan abgebildet ist, ergibt ein gesamte Bestandszugang der Fernsehdirektion von 4.504 T€. Im Programmleistungsplan 2012 ist weiterhin die Kostenträgereinzelplanung für Gemeinschafts-beiträge der ARD enthalten, die über Kostenumlagen dem MDR in Rechnung gestellt werden. Das betrifft ARD-aktuell, Wetterkarte, ARD-Sportschau, Sportlizenzen, Sporteinzelsendungen, Degeto und Werbung im Programm für das Programm. Von den insgesamt geplanten 31.900 Sendeminuten entfallen 26.700 Sendeminuten auf Sendungen im Rahmen der Gemeinschaftsbei-träge der ARD einschließlich des harmonisierten Vorabendprogramms und 5.200 Sendeminuten auf 3sat. Die geplante Sendeleistung liegt um 350 Minuten höher als im Vorjahr. Mit Gesamtaufwendungen von 70.839 T€ liegt bei den GSEA Fernsehen eine Erhöhung zum Plan 2011 um 14.242 T€ (+25,2 %) vor. Der höhere Planansatz resultiert ausschließlich aus den mit 33.694 T€ geplanten Aufwendungen für Sportpauschallizenzen, die aufgrund des Sportjahres 2012 (Olympische Sommerspiele in London und Fußball-Europameisterschaften in Polen/Ukraine) um 12.061 T€ (+55,8 %) über dem Plan 2011 liegen. Die absolute Sendeleistung der LFH beträgt 115.663 Minuten und liegt 20.409 Minuten unter der geplanten Sendeleistung 2011. Für die einzelnen Landesfunkhäuser ergibt sich folgendes Bild: Sendeleistung LFH(in Minuten)

Wirtschaftsplan 2011

Wirtschaftsplan2012 Abweichung

LFH Sachsen 41.849 35.230 -6.619LFH Thüringen 45.137 36.663 -8.474LFH Sachsen-Anhalt 49.086 43.770 -5.316GESAMT 136.072 115.663 -20.409 Hauptursache der reduzierten Sendeleistung der einzelnen LFH ist die Ende April 2012 geplante Abschaltung der analogen Satellitenübertragung und die damit verbundene Einstellung der Länderzeit. Programmschwerpunkte für 2012 sind im LFH SACHSEN „800 Jahre Thomanerchor“ und die „Er-innerung an die Flut in Sachsen 2002“. Im LFH Thüringen bleibt das „THÜRINGEN JOURNAL“ mit geplanten Einzelkosten von 6.595 T€ (Vorjahr: 6.656 T€) die wichtigste Fernsehsendung des LFH, wobei die Redaktion von einer medienübergreifend arbeitenden Recherche- und Contentredak-tion unterstützt wird. Aber auch das Filmmagazin „unicato“ (geplante Einzelkosten 70 T€) wird als Sendung für junge Medienschaffende zur Präsentation ihrer Filmwerke beibehalten. Im LFH Sachsen-Anhalt sind „SACHSEN-ANHALT HEUTE“ und das Dreiländermagazin „MDR um zwölf“ auch 2012 die wichtigsten Fernsehsendungen. Entsprechend der geplanten Sendeleistung sind die LFH mit 19,5 % (Vorjahr: 21,4 %) am Pro-gramm des MDR FERNSEHEN beteiligt. Von den geplanten Sendeminuten (107.019 Minuten) sind 57,4 % (Vorjahr: 56,4 %) als Erstsendeminuten vorgesehen.

MDR 2011 77

Page 80: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

Der Nettosendeaufwand je Sendeminute für eigenproduzierte Sendungen beträgt in Sachsen 490 € (Vorjahr: 532 €), in Thüringen 567 € (Vorjahr: 520 €) und in Sachsen-Anhalt 355 € (Vorjahr: 339 €) und liegt mit Ausnahme des LFH Sachsen jeweils über dem Niveau des Vorjahres.

A.VI.1.4 Investitionsplan

Der Investitionsplan (Anlage 7) sieht für 2012 Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von 19.969 T€ (Vorjahr: 19.327 T€) vor. Darüber hinaus werden für Einzelvorhaben im Planteil II. nachrichtlich investive Sachkosten von 2.650 T€ ausgewiesen (Vorjahr: insgesamt 1.616 T€), die primär im Erfolgsplan veranschlagt sind. Der Finanzierungsrahmen, der sich aus Investitionen und investiven Sachkosten zusammensetzt, beträgt somit 22.619 T€ und liegt mit 1.676 T€ über dem Plan 2011. Diese Überschreitung resultiert im Wesentlichen aus der geplanten Entwicklung in dem Planteil II. „Technische Investitionen“. Planteil Finanzierungsrahmen

Wirtschaftsplan 2011 Finanzierungsrahmen Wirtschaftsplan 2012

Abweichung

I. Bauvorhaben und Grunder-werb

244 244 0

II. Technische Investitionen 19.499 21.183 +1.684 III. Kraftfahrzeuge 687 679 ./.8 IV. Betriebs- und Geschäftsaus-stattung

513 513 0

Summe 20.943 22.619 +1.676 Im Planteil I. „Bauvorhaben und Grunderwerb“ sind wie im Vorjahr 244 T€ geplant. Diese sind für die Realisierung standortbezogener Baumaßnahmen vorgesehen. Die Projekte „Einfriedung des LFH SACHSEN“ (60 T€) sowie der „Aufbau von überdachten Fahrradstellplätzen des LFH SACHSEN-ANHALT“ (15 T€) werden als Einzelvorhaben geplant. Im Planteil II. „Technische Investitionen“ beträgt der geplante Finanzierungsrahmen 21.183 T€, davon 18.533 T€ für Investitionen in das Sachanlagevermögen. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg um 1.684 T€ zu verzeichnen (+1.034 T€ investive Sachkosten, +650 T€ Investitionen). Im Plan 2012 enthalten ist die Realisierung bzw. Weiterführung komplexer Einzelvorhaben, vor allem in den Bereichen Fernsehbetriebstechnik und IT-Systeme/Dienste. Beispiel hierfür ist das seit 2008 laufende Vorhaben „Plattform für ein mandantenfähiges Web-Content-Management-System“ (1.030 T€). Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen betreffen beispielsweise „Sendeab-wicklung“ (1.790 T€) oder das seit 2010 laufende Projekt „Betriebssystemmigration“ (1.300 T€). Im Planteil III. „Kraftfahrzeuge“ werden für die Ersatzbeschaffung von 23 PKW finanzielle Mittel in Höhe von 679 T€ geplant. Die Planung basiert dabei grundsätzlich auf den im MDR festgeleg-ten Aussonderungskriterien (Erreichen der Grenznutzungsdauer bzw. des Laufleistungslimits). Gegenüber dem Vorjahresplan wird ein Rückgang um 8 T€ ausgewiesen. Im Planteil IV. „Betriebs- und Geschäftsausstattung“ sind wie im Vorjahr 513 T€ geplant. Für das MDR-Sinfonieorchester sind 78 T€ für Musikinstrumente geplant. Davon sind Ersatzbeschaffun-gen für verschiedene Musikinstrumente, z. B. für eine Piccoloflöte, zwei Hörner und eine hohe Dresdner Pauke, beabsichtigt.

78 MDR 2011

Page 81: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

A.VI.2 Entwicklungsperspektiven des MDR Der MDR hat im Rahmen der für ihn geltenden staatsvertraglichen Regelungen einen Entwick-lungsplan aufzustellen und fortzuschreiben, der die Vorstellungen des MDR für die strukturelle Entwicklung der Rundfunkanstalt sowie den Ausbau ihrer Einrichtungen enthält. Ausgehend von den Rahmenbedingungen werden im aktuellen Entwicklungsplan für den Zeitraum von 2011 bis 2013 die Entwicklungsziele für die Hörfunk- und Fernsehprogramme und die Telemedien abge-leitet. Darüber hinaus werden auch die geplanten Entwicklungen in den programmbegleitenden bzw. -unterstützenden Bereichen aufgezeigt, wie Personal, Technik und Organisation. Der finan-zielle Rahmen in Form einer Ertrags- und Aufwandsvorschau für den Berichtszeitraum sowie die Entwicklungsvorhaben hinsichtlich der Unternehmensbeteiligungen schließen den Bericht ab. Die Digitalisierung wird in den kommenden Jahren einen entscheidenden Einfluss auf alle Berei-che des MDR von der Produktion bis zur Ausstrahlung haben. Hinzu kommt ein verschärfter Wettbewerb sowie eine Zunahme und Diversifikation der Angebote auf allen Verbreitungswe-gen. Dieser Situation stellt sich der MDR mit einer Doppelstrategie, die zum Ersten in einem kla-ren Bekenntnis zu seinen klassischen linearen Programmen und einer stetigen Weiterentwick-lung der Telemedienangebote sowie zum Zweiten in einer Forcierung des Zusammenwachsens dieser Angebote besteht. Die Zielgruppen des MDR sollen auf allen relevanten Verbreitungswe-gen mit den vertrauten und mit neuen Angeboten erreicht werden. Eine wichtige Zielstellung wird die behutsame Ausrichtung auch auf jüngere Nutzer sein. Eine erfolgreiche Programmarbeit ist nur möglich, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk und damit auch der MDR bedarfsgerecht finanziert sind. Bei den Jahren 2011 und 2012 handelt es sich um die letzten Jahre der laufenden Gebührenperiode und auch der gerätebezogenen Rund-funkgebühr, bevor das neue beitragsbezogene Finanzierungsmodell eingeführt wird. Da zudem die Besonderheiten für das MDR-Gebiet (anhaltende Abwanderung, demografische Entwicklung, Abmeldeverhalten, steigende Befreiungsquoten) weiterhin gelten, müssen in den Berichtsjahren weitere Einsparungen erreicht werden, die über die jeweiligen Wirtschaftspläne zu konkretisie-ren sind. Ziel bleibt es dabei, vorrangig in Strukturen und Prozessen zu sparen und programmli-che Angebote erst nach Ausschöpfung anderer Potenziale anzutasten. Der MDR wird das Ein-sparziel wie gehabt jährlich anhand der aktuellen Ertragsprognosen überprüfen. Die zentralen Ziele im Entwicklungszeitraum 2011 bis 2013 lassen sich wie folgt umreißen: – Qualitative Weiterentwicklung der Angebote aller Mediengattungen und Stärkung der me-

dienübergreifenden Zusammenarbeit Hörfunk, Fernsehen und Telemedien werden in den kommenden Jahren vor allem qualitativ weiterentwickelt. Sie ergänzen sich immer stärker, wachsen mehr und mehr zusammen und werden zunehmend auch medienübergreifend erstellt. Die Telemedienangebote, mobil und stationär, gewährleisten dabei den zeit- und ortsunabhängigen Zugang der Nutzer zu MDR-Inhalten. Von Vorteil ist, dass der MDR die Herstellung der Hörfunk-, Fernseh- und Telemedienangebote schon heute professionell beherrscht. Darauf kann bei der weiteren Intensivierung der medien-übergreifenden Zusammenarbeit aufgesetzt werden. Die kommenden Jahre stehen dabei ganz im Zeichen der Etablierung medienübergreifender Prozesse und Strukturen in den aktuellen Bereichen des MDR und der gleichzeitigen Einrichtung eines medienübergreifend arbeitenden Newsdesks. – Weitere Stärkung der Informationsangebote und der Regionalität Der MDR spiegelt in allen seinen Angeboten die politischen Ereignisse in der Welt, im Bund und den Ländern sowie das kulturelle, wirtschaftliche und soziale Leben wider. Er lässt sich dabei von

MDR 2011 79

Page 82: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

der Überlegung leiten, dass in Zeiten zunehmender Globalisierung das Bedürfnis der Menschen nach Nähe, Heimat, Vertrautheit und Überschaubarkeit immer stärker wird. Mit seinen Funkhäu-sern, Studios und Korrespondentenplätzen ist der MDR schon heute fest in den Regionen seines Sendegebietes verankert. Regionalität besitzt bei allen MDR-Angeboten einen zentralen Stel-lenwert. Öffentlich-rechtliche Kernangebote im Informations- und im regionalen Bereich sollen von even-tuellen Einsparungen in den kommenden Jahren soweit wie möglich ausgenommen werden. – Besseres Erreichen jüngerer Zielgruppen mit den MDR-Angeboten in ihrer Gesamtheit Wie die ARD verfolgt auch der MDR das Ziel, jüngeres Publikum stärker an die öffentlich-rechtlichen Angebote heranzuführen. Es ist davon auszugehen, dass nicht alle Altersgruppen mit den MDR-Angeboten gleichermaßen erreicht werden können. Der MDR als integriertes Medien-haus hat sich deshalb das Ziel gesetzt, jüngere Zielgruppen mit denjenigen Angeboten besser zu erreichen, die sie auch tatsächlich nutzen. Dabei kommt neben den jungen Hörfunkprogrammen und den Angeboten im MDR FERNSEHEN auch den Telemedien eine besondere Rolle zu, die schon heute von jüngeren Menschen stärker genutzt werden. – Erfüllung der ARD-Verpflichtungen und Einbringung der hohen Ostkompetenz des MDR Innerhalb der ARD versteht sich der MDR als Sender, der sowohl massenattraktive Qualitätspro-gramme als auch informative und investigative Produktionen in das ERSTE DEUTSCHE FERNSEHEN und die anderen Gemeinschaftsprogramme einbringt. Die hohe Ostkompetenz bleibt dabei Markenzeichen des MDR. Diese Ansprüche gelten auch für das MDR-Engagement in der ARD-Radio-Familie und bei ARD ONLINE. Der MDR übernimmt 2012 gemeinsam mit dem rbb die Federführung für die ARD-Themenwoche. – Einstieg in ein zielgerichtetes Qualitätsmanagement Die Erfüllung seines Programmauftrags verbindet der MDR mit einem auf demokratischen Grundwerten wie Menschenwürde, Toleranz und Minderheitenschutz gründenden Qualitätsan-spruch. Qualitätsmanagement und -sicherung sind Schwerpunkt und Bestandteil der täglichen Programmarbeit. Der Fokus richtet sich gleichermaßen auf die journalistische, inhaltliche und gestalterische Qualität der Programmangebote. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Qualität der Angebote nicht nur aus der Arbeit professioneller Journalisten resultiert, sondern auch eine angemessene finanzielle Ausstattung, moderne und leistungsfähige Technik, eine funktionie-rende Infrastruktur sowie eine qualifizierte Fort- und Weiterbildung eine wesentliche Rolle spie-len. In den kommenden Jahren wird der MDR im Benehmen mit seinen Gremien die vorhandenen Instrumente des Qualitätsmanagements weiter verfeinern. Zunächst werden die medien- und gattungsspezifischen Qualitätskriterien überarbeitet, wobei die Herausforderung darin besteht, medienübergreifende Werkzeuge für den gesamten MDR zu entwickeln. Da dem Genre Information eine zentrale Rolle zukommt, wurde 2010 mit einer systematischen Untersuchung der Nachrichten- und Informationssendungen des MDR FERNSEHENS und MDR INFO begonnen, die 2011 mit den Telemedien fortgesetzt wird. Nach dem Informations- und Nachrichtenbereich sollen auch Unterhaltung, Kultur, Service, Ratgeber etc. folgen. Öffentlich-rechtliche Qualitätssicherung bedeutet auch, dass Inhalte für Minderheiten angebo-ten werden. Zudem muss der Zugang zu ausgewählten MDR-Angeboten auch für Menschen mit eingeschränkter Seh- oder Hörfähigkeit möglich sein (Untertitelung, Gebärdendolmetscher, Au-diodescription). Zu achten ist in der täglichen Programmarbeit auch auf eine eindeutige Tren-nung von Programm und Werbung sowie die Einhaltung der über die gesetzlichen Vorgaben hinaus gehenden MDR-Bestimmungen zum Daten- und Jugendschutz. – Nutzung technischer Entwicklungen zur Unterstützung programmlicher und struktureller

Ziele

80 MDR 2011

Page 83: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Finanz- und Entwicklungsplanung

MDR 2011 81

Auf technischem Gebiet ist festzustellen, dass sich in immer kürzeren Abständen technische Standards und damit auch Produktionsweisen sowie Angebots- und Nutzungsformen von Me-dien verändern. Neben der fortschreitenden Digitalisierung aller Übertragungswege stellen die Übertragung von hochauflösendem Fernsehen (HDTV), Web 2.0-Angebote sowie die Verbindung der verschiedenen Mediengattungen zur Etablierung trimedialer Workflows weiterhin besonde-re Herausforderungen für den MDR dar. Auch zukünftig muss ein freier und unverschlüsselter Zugang zu den MDR-Angeboten auf allen relevanten Verbreitungswegen gewährleistet sein. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen in den Berichtsjahren die Digitalisierung der Hörfunkverbrei-tung (Neustart mit Digitalradio), der Umstieg von der analogen auf die ausschließlich digitale Satellitenverbreitung des Fernsehens, die weitere Etablierung bandloser Workflows im Fernse-hen, die schrittweise Einführung von HDTV in den Häusern sowie die zunehmende Verschmel-zung von Rundfunk- und Internetdiensten in den Endgeräten, z. B. Hybrid-TV. – Sukzessive Weiterentwicklung der Organisation mit Schwerpunkt medienübergreifende Pro-

zesse Vor dem Hintergrund wachsender Dynamik und Komplexität kommt der ständigen Überprüfung und Anpassung der Prozesse und Strukturen des MDR eine hohe Bedeutung zu. Flexible, aufga-benorientierte und effiziente Strukturen und Abläufe sind die beste Voraussetzung, um wett-bewerbsfähig zu bleiben. Der Schwerpunkt der Organisationsentwicklung liegt in den kommen-den Jahren vor allem in der Schaffung optimaler struktureller Voraussetzungen für eine rei-bungslose medienübergreifende Arbeit im MDR. So wird 2011 als Keimzelle medienübergreifen-der Prozesse und Strukturen ein Newsdesk für die aktuellen Bereiche etabliert. Prozesse und Strukturen sollen jedoch nicht bloß geändert werden. Um Erfolg zu haben, ist es von besonderer Bedeutung, die Gründe für Organisations- und Strukturveränderungen aufzu-zeigen, die Mitarbeiter in diese Prozesse einzubeziehen und transparente Entscheidungen zu treffen. Um ein regel- und normenkonformes Handeln auf allen Ebenen zu unterstützen, ist geplant, das bestehende Compliance-Management (z. B. Korruptionsprävention) auszubauen und einen Compliance-Beauftragten zur besseren Koordination der entsprechenden Aktivitäten einzuset-zen. – Forcierung des aktiven Personalmanagements Qualifizierte, engagierte, kreative und motivierte Mitarbeiter sind ein Schlüsselfaktor für den Erfolg des MDR. Zunehmender Budgetdruck erfordert in den nächsten Jahren eine noch bessere Nutzung der vorhandenen personellen Ressourcen. Dazu dient auch die Erhöhung der Flexibilität u. a. durch geeignete Beschäftigungsformen. Das erfordert eine verstärkte bereichsübergreifen-de Betrachtung des Einsatzes der Mitarbeiter sowie ein vorausschauendes, aktives Personalma-nagement im Sinne einer stärkeren gemeinsamen Steuerung von festen und freien Mitarbeitern von der Personalbeschaffung bis hin zur Personalentwicklung. Ein hoher Stellenwert kommt dabei auch der Aus-, Fort- und Weiterbildung zu. Schwerpunkte in den kommenden Jahren sind auch hier das medienübergreifende Arbeiten, eine weitere Sensibi-lisierung für die Digitalisierungserfordernisse sowie die Stärkung der kreativen Ideen- und The-menfindung. Vor diesem Hintergrund wird der MDR die finanziellen Mittel für die Aus-, Fort- und Weiterbildung trotz der Sparbemühungen auf dem derzeitigen Niveau konstant halten.

Page 84: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Unternehmensbeteiligungen

B. Unmittelbare und mittelbare Unternehmensbeteiligungen

B.I. Darstellung der Geschäftsfelder der Beteiligungsunternehmen

Der MDR hat von den im MDR-Staatsvertrag eingeräumten Möglichkeiten Gebrauch gemacht, unmittelbare und mittelbare Beteiligungen an privatrechtlich organisierten Unternehmen ein-zugehen. Das Spektrum der Geschäftsfelder der MDR-Beteiligungsunternehmen reicht von Wer-bung, Fernseh- und Kinoproduktion, technischen Dienstleistungen bis zu Programmeinkauf und -verwertung. Mit seinen Beteiligungen verfolgte der MDR das Ziel, qualitativ hochwertige Pro-duktions- und zugehörige Dienstleistungen kostengünstig über Tochterunternehmen zu bezie-hen. So hält der MDR 100 % des Stammkapitals von 2,6 Mio. € an der MDR-Werbung GmbH, Erfurt, der Werbetochter des MDR. Hauptgeschäftsfeld der MDR-Werbung GmbH ist die Durchführung von Fernseh- und Hörfunkwerbung im Sendegebiet des MDR und der mit dem MDR kooperie-renden Sender. Ferner obliegen ihr auch Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit und Eigenwer-bung für den MDR sowie damit zusammenhängenden Feldern, wobei ab 2013 die Betätigungen im Geschäftsfeld Sponsoring aufgrund staatsvertraglicher Änderungen eingeschränkt werden. Über die MDR-Werbung GmbH hält der MDR ferner mittelbar Anteile an der SARAG Grund-stücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald, und an der in Frankfurt am Main an-sässigen ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH (AS&S). Die AS&S selbst – Tochtergesellschaft der Werbegesellschaften der neun ARD-Landesrundfunkanstalten – ist für die Vermarktung der Werbezeiten der ARD-Werbegesellschaften zuständig und zu diesem Zweck auch an weiteren Gesellschaften beteiligt Über die MDR-Werbung GmbH gehaltene Beteiligungen des MDR

Mittelbare Beteiligungen Beteiligungsquote des MDR in %

SARAG Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald 50,00

ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH, Frankfurt am Main 11,11

AS&S Radio GmbH, Frankfurt am Main 11,11

ARD & ZDF Fernsehwerbung GmbH, Frankfurt am Main 5,55

Im Rahmen seiner Verpflichtungen innerhalb der ARD hält der MDR weitere unmittelbare Betei-ligungen an Gesellschaften. Die Beteiligungsquoten des MDR an diesen Unternehmen, die zur Erfüllung von Gemeinschaftsaufgaben gegründet wurden, liegen jeweils unter 25 %. Die Ge-meinschaftsaufgaben umfassen beispielsweise den gemeinsamen Filmeinkauf der ARD-Anstal-ten, die zentrale technische Forschung und Entwicklung sowie die Bereitstellung rundfunkspezi-fischer Aus- und Fortbildungsangebote. Im Geschäftsjahr 2011 wurde die Rundfunk Betriebstechnik GmbH, Nürnberg, (RBT GmbH) in eine nicht rechtsfähige Gemeinschaftseinrichtung der ARD (GSEA) umgewandelt. Die bis dahin von der RBT GmbH übernommenen betriebstechnischen Aufgaben für die Rundfunkanstalten werden durch diese GSEA weitergeführt. Die RBT GmbH befindet sich zum 31.12.2011 in Liquida-tion. Bei den übrigen ARD-Beteiligungen gab es gegenüber 2010 keine Veränderungen. Der MDR war am Bilanzstichtag an folgenden Unternehmen unmittelbar und gemeinsam mit ande-ren öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten beteiligt:

82 MDR 2011

Page 85: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Unternehmensbeteiligungen

Unmittelbare Beteiligungen mit anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten

Gesellschaft Beteiligungsquote des MDR in %

TELEPOOL GmbH, München 24,00

Rundfunk Betriebstechnik GmbH, Nürnberg i.L. 18,00

DEGETO Film GmbH, Frankfurt/Main 11,11

ARD.ZDF medienakademie gGmbH, Nürnberg 8,55

Institut für Rundfunktechnik GmbH, München 5,71

SportA Sportrechte- und Marketing-Agentur GmbH, München 5,56

ARTE Deutschland TV GmbH, Baden-Baden 5,26

Neben seinen unmittelbaren Beteiligungen im Rahmen der ARD war der MDR an weiteren Un-ternehmen direkt beteiligt. Der MDR hielt zum 31. Dezember 2011 unverändert 20 % am Stammkapital von 0,1 Mio. DM der Mitteldeutsche Medienförderung GmbH (MDM), Leipzig. Unternehmensgegenstand dieser Gesellschaft ist die Förderung von Film-, Fernseh- und sonsti-gen audiovisuellen Medienproduktionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Neben ei-ner Reihe von Verfilmungen bekannter Bücher wie Daniel Kehlmanns „Die Vermessung der Welt“ und Uwe Tellkamps „Der Turm“ wurden im Berichtsjahr vor allem Projekte kleinerer Pro-duktionsfirmen gefördert, die auch wirtschaftlich erfolgversprechend waren. Neben dem MDR waren zum 31. Dezember 2011 die MDR-Staatsvertragsländer sowie das ZDF Gesellschafter der MDM. Des Weiteren ist der MDR Kommanditist bei der LIVIDA MOLARIS Grundstücks-Vermietungsge-sellschaft mbH & Co. Landesfunkhaus Erfurt KG. Es handelt sich um eine Objektgesellschaft, de-ren Aufgabe der Erwerb eines Erbbaurechtes, die Bebauung des Grundstücks in Erfurt mit einem Funkhaus und dessen Vermietung ist. Da die Kommanditeinlage bislang noch nicht eingefordert wurde, ist die Beteiligung nicht bilanziert. Ferner war der MDR zum Bilanzstichtag Alleingesellschafter der DREFA Media Holding GmbH (DREFA-Holding) mit einem Stammkapital von 16,0 Mio. €. Diese Gesellschaft hält als Führungs-holding Anteile an einer Vielzahl von mittelbaren Beteiligungen des MDR. Dementsprechend konzentriert sich der Unternehmenszweck im Wesentlichen auf die Führung der Beteiligungsun-ternehmen sowie die Erbringung von Dienstleistungen für diese Gesellschaften. Das Beteiligungsportfolio der DREFA-Holding umfasst zum 31. Dezember 2011 Anteile an acht Tochterunternehmen (51 % bis 100 %), einem Gemeinschaftsunternehmen (50 %) sowie sieben Minderheitsbeteiligungen. Im Berichtsjahr gab es hinsichtlich der im Portfolio enthaltenen Un-ternehmen eine Veränderung. Der Geschäftsbetrieb der Ottonia Media GmbH wurde im Mai 2011 eingestellt. Außerdem kam es Anfang 2012 bereits zu einer ersten Transaktion. Die DREFA-Holding veräußerte mit Wirkung zum 01.01.2012 ihre Anteile an der MDR Deutsches Fernsehbal-lett GmbH, Berlin, an einen branchenerfahrenen Investor, um der Gesellschaft bundes- und eu-ropaweit eine dauerhafte wirtschaftliche Perspektive auf hohem künstlerischem Niveau zu er-möglichen. Bei den mittelbar über die DREFA-Holding gehaltenen Beteiligungen handelt es sich im Wesent-lichen um technische Dienstleister und Produktionsfirmen. Während die Dienstleistungsunter-nehmen für die notwendige technische Infrastruktur und den Support sorgen, werden durch die Produktionsfirmen so bekannte Formate wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „Geschichte Mittel-deutschlands“, „In aller Freundschaft“ oder „Schloss Einstein“ hergestellt. Die Beteiligungsun-ternehmen decken nahezu alle Bereiche ab, die für die Produktion von Sendungen notwendig sind. Zu den technischen Dienstleistungen der Beteiligungen zählen unter anderem:

MDR 2011 83

Page 86: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Unternehmensbeteiligungen

Leistungsübersicht der technischen Dienstleister Art der Leistung Unternehmen

Übertragung von Hörfunk- und Fernseh-Außenproduktionen

Media Mobil GmbH, Leipzig

Planung, Ausstattung und Betreuung von Produktio-nen sowie Vermarktung der Studios in der media city Leipzig

Media City Atelier (MCA) GmbH, Leipzig

Leistungen im Bereich IT-Systeme und Network Provi-ding, Content-Management, Audio- und Fernsehsys-temservice, Digitalisierung

DREFA Media Service GmbH, Leipzig

Service und Betrieb von Hörfunk- und TV-Studios sowie Hörfunk- und TV-Technik

Media & Communication Systems (MCS) GmbH Sachsen-Anhalt, Magdeburg Media & Communication Systems (MCS) GmbH Sachsen, Dresden Media & Communication Systems (MCS) GmbH Thüringen, Erfurt

Filmschnitt, Synchronisation, Audioproduktions-Dienstleistungen

Synchron- und Tonstudio Leipzig GmbH, Leipzig

Darüber hinaus ist die DREFA-Holding an der DREFA Immobilien Management GmbH, Leipzig, beteiligt, die sich vor allem mit der Verwaltung und Vermarktung von Grundbesitz und Immo-bilien beschäftigt.

B.II. Zweck und Bedeutung der Unternehmensbeteiligungen

B.II.1 Historie Der MDR nutzt seit seiner Gründung die staatsvertraglichen Möglichkeiten bezüglich des Einge-hens und Haltens von Beteiligungen. Gemeinsam ist allen Beteiligungen, dass sie den Rund-funkauftrag des MDR unterstützen. Dazu ist der MDR zum einen in die Beteiligungsstrukturen der ARD integriert. Die darin enthal-tenen Gesellschaften sind teilweise schon weit vor der Gründung des MDR insbesondere zum Zweck der Erfüllung von Gemeinschaftsaufgaben errichtet worden. Zum anderen ist Grundgedanke der MDR-Beteiligungsstrategie, sich in der Rundfunkanstalt auf den Programmauftrag und die Inhalte als Kernbereiche zu konzentrieren und die erforderlichen Dienstleistungen für die Produktion der Fernseh-, Hörfunk- und sonstigen Angebote kostengüns-tig und flexibel über Tochterunternehmen oder Drittfirmen zu beziehen. Z. B. hat der MDR nie selbst eine fiktionale TV-Produktion im Haus aufgebaut, da solche Kapazitäten (Personal, Tech-nik, Studios) nicht dauerhaft auszulasten sind. Vielmehr werden entsprechende Produktionen seit Beginn am Markt platziert, bei Dritten und bei Töchtern. So war es dem MDR u. a. möglich, die Anzahl der Planstellen im Haus zu begrenzen und gleichzeitig zum Aufbau einer Medieninf-rastruktur in Mitteldeutschland beizutragen. Außerdem hat sich der MDR seit seinem Bestehen einer starken privaten Konkurrenz zu stellen. Der MDR war deshalb gehalten, eine moderne, für den Wettbewerb gerüstete Infrastruktur auf-zubauen. So wurden zum 01. Januar 1999 Dienstleistungsbereiche in sechs mittelbar über die DREFA-Holding bestehende Beteiligungsgesellschaften ausgelagert. Damit waren diese Unter-nehmen in der Lage, neben den Leistungen für den MDR auch Leistungen für Dritte zu erbrin-gen, was gleichzeitig eine höhere Auslastung der bereits vorhandenen Kapazitäten ermöglichte. Ferner findet eine Verlagerung von fixen Personal- hin zu disponiblen Sachkosten statt. Das er-leichtert dem MDR beispielsweise Anpassungen von Kapazitäten in Folge notwendiger Spar-maßnahmen oder auch der Änderung von Berufsbildern aufgrund der Digitalisierung. Des Weiteren war es aus o. a. Gründen notwendig, beispielsweise Allianzen mit anderen Me-dienunternehmen einzugehen. So konnte in 2002 eine Beteiligung der DREFA-Holding an der Bavaria Film GmbH, einem der wichtigsten Medien-Konzerne in Deutschland, realisiert werden.

84 MDR 2011

Page 87: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Unternehmensbeteiligungen

Mit Hilfe seiner Beteiligungsstrategie hat sich der MDR ein Umfeld und eine Struktur geschaffen, die ein hohes Maß an Flexibilität und Selbständigkeit ermöglichen und die ihn gleichzeitig in die Lage versetzen, den vom Gesetzgeber vorgegebenen Rundfunkauftrag optimal zu erfüllen.

B.II.2 Aktuelle Entwicklungen Die deutsche Wirtschaft ist 2011 um 3,0 % (3,6 % in 2010) gewachsen. Damit setzte sich der kon-junkturelle Aufholprozess auch im zweiten Jahr nach der Wirtschaftskrise weiter fort, nachdem das BIP 2009 noch um 4,7 % in Folge der Finanzkrise zurück ging. Im Jahresverlauf 2011 wurde auch das Vorkrisenniveau beim preisbereinigten BIP wieder überschritten. Das hatte auch positi-ve Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Für das Jahr 2012 rechnet der Sachverständigenrat in seinem Jahresgutachten nach dem Aufholprozess in den vorangegangenen Jahren mit einer sich abschwächenden Konjunktur und einer Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts von nur noch 0,9 %. Diese Entwicklungen spiegelten sich 2011 auch auf dem deutschen Werbemarkt wider. Dieser ist gegenüber 2010 um 3,5 % auf 25,84 Mrd. € gestiegen. Trotz der sich verbessernden Einnahmen-situation der privatrechtlichen Rundfunkanbieter werden mit diesen Geschäftspartnern derzeit kaum Entwicklungspotenziale für Unternehmen der DREFA-Gruppe gesehen. Für die Beteiligungen des MDR haben vielmehr die nur in reduziertem Umfang erfolgte Gebüh-renanpassung beim MDR 2009, die hohe Befreiungsquote im Sendegebiet von der Gebührenzah-lung sowie die Unsicherheiten bzgl. des neuen Beitragsmodells eine größere Bedeutung. Der hieraus resultierende Kostensenkungsdruck des MDR wirkt sich dabei beispielsweise über ein reduziertes Auftragsvolumen zwangsläufig auf die Tochtergesellschaften als Geschäftspartner aus. Deren Möglichkeiten, durch Geschäfte mit Dritten dem gegenzusteuern, sind rundfunk-rechtliche Grenzen gesetzt, sodass in den Tochtergesellschaften selbst Anpassungsprozesse not-wendig sind. Trotzdem kann die DREFA auf ein gutes Wirtschaftsjahr 2011 zurückblicken. So fiel beispielswei-se nur ein geringfügiger Rückgang das Konzernumsatzvolumen gegenüber 2010 (- 3 %) an, in dem sich vor allem die Sparbeschlüsse des MDR widerspiegeln. Das Konzernergebnis für 2011 von 1.936 T€ übertrifft dabei deutlich den Vorjahreswert (1.088 T€). Wesentliche Ursache dafür sind verbesserte Jahresergebnisse einzelner Konzerngesellschaften, die teilweise von einmaligen steuerlichen Effekten geprägt waren. Beigetragen zu dem insgesamt positiven Bild haben ebenfalls die strategischen Partnerschaften mit der Bavaria Film GmbH und der Studio-Hamburg-Gruppe. Die daraus resultierenden Effekte führten zu konkreten Ergebnissen. So wurden gemeinsame Projekte im Produktions- und Aus-stattungsbereich sowie bei Außenübertragungen abgewickelt. Insgesamt besteht für den MDR nach wie vor das Ziel, Wachstumschancen zu nutzen und somit Umsätze für die DREFA-Gruppe aus diesen Geschäftsverbindungen zu generieren sowie vom Know-how der Partner zu profitie-ren. Mittelfristig wird der Anpassungsdruck im MDR und damit auch bei den MDR-Tochtergesell-schaften aus den bereits genannten Gründen – konstante Gebühren- bzw. Beitragshöhe bei stei-genden Preisen ab 2013, Risiken aus dem neuen Beitragsmodell und die hohe Befreiungsquote – bestehen bleiben. Grundsätzlich wird der MDR an seinen Sparbemühungen festhalten und den eingeschlagenen Kurs fortsetzen. Bezüglich der Rahmenbedingungen bestehen durch das Inkrafttreten des 12. RÄStV im Jahr 2009 erhöhte Anforderungen an die kommerziellen Beteiligungen öffentlich-rechtlicher Rundfunkan-stalten. Diese zielen vor allem auf eine stärkere Kontrolle der Marktkonformität in der Leis-tungsabwicklung zwischen Rundfunkanstalten und Beteiligungen. Die hierbei geforderte Ausla-gerung aller maßgeblichen kommerziellen Tätigkeiten in eigenständige privatrechtliche Toch-tergesellschaften ist beim MDR erfüllt.

MDR 2011 85

Page 88: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Unternehmensbeteiligungen

Insgesamt kann der MDR auf einen leistungsfähigen Unternehmensverbund verweisen. Er wird alles unternehmen, um dessen wirtschaftliche Entwicklung auch in Zukunft zu sichern. Künftig wird es vor allem darum gehen, die Beteiligungsunternehmen an tendenziell rückläufige Auf-tragsvolumina der öffentlich-rechtlichen Sender anzupassen und über die Intensivierung der strategischen Partnerschaften sowie den Ausbau des Drittgeschäftes für die Zukunft zu wapp-nen. Dabei wird es Aufgabe des Beteiligungscontrollings sein, die Beteiligungen ständig auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz zu überprüfen. Damit soll sichergestellt werden, dass auf Ent-wicklungen zeitnah reagiert werden kann und der MDR seinen Nutzen aus den Beteiligungen weiter vergrößert. Die Einhaltung der Anforderungen zur Marktkonformität kommerzieller Tätigkeiten der Beteili-gungsunternehmen wurde dabei für das Geschäftsjahr 2011 durch die Wirtschaftsprüfer direkt bei den einzelnen Unternehmen geprüft. Die Wirtschaftsprüfer teilen ihre Prüfungsergebnisse den zuständigen Rechnungshöfen mit. Über die wesentlichen Ergebnisse unterrichten die Rech-nungshöfe die Landesregierungen, die Landtage und die KEF. Die Berichte zur Marktkonformität der MDR-Mehrheitsbeteiligungen 2011 werden derzeit noch von den Rechnungshöfen ausge-wertet. Wie für das Jahr 2010 haben die Wirtschaftsprüfer in ihren Berichten keine Verstöße gegen die Bestimmungen zur Marktkonformität festgestellt. Es ergaben sich lediglich Anmer-kungen beispielsweise zu Dokumentationspflichten. Im Gegensatz zur Einschätzung der Wirt-schaftsprüfer sah der Rechnungshof Sachsen-Anhalt bereits im Ergebnis der Prüfung 2010 bei einigen Punkten Handlungsbedarf. Der MDR arbeitet gegenwärtig an einer Stellungnahme. Auch zum Beteiligungsberichtswesen wurden im 12. RÄStV neue Anforderungen definiert. Die Intendantin muss dem Verwaltungsrat als zuständigem MDR-Aufsichtsgremium, der rechtsauf-sichtsführenden Landesregierung und den zuständigen Rechnungshöfen jährlich einen Beteili-gungsbericht vorlegen. Darin sind sämtliche unmittelbaren und mittelbaren Beteiligungen des MDR mit ihrer wirtschaftlichen Bedeutung aufzunehmen. Für die kommerziellen Tätigkeiten ist der Nachweis der Erfüllung der staatsvertraglichen Vorgaben zu erbringen. Der Beteiligungsbe-richt 2010 wurde den genannten Adressaten im Herbst 2011 vorgelegt. Der Bericht für das Jahr 2011 befindet sich gegenwärtig in der Endredaktion und wird dem Verwaltungsrat im November 2012 vorgestellt. Allerdings erfüllte der MDR schon bisher in weiten Teilen die neuen Berichts-vorgaben durch die regelmäßige Unterrichtung des Verwaltungsrates in jeder Sitzung über die Entwicklung der wesentlichen Beteiligungen.

B.III. Wirtschaftliche und finanzielle Lage der Beteiligungen

Eine Darstellung der wirtschaftlichen und finanziellen Lage (Jahresergebnis und Eigenkapital) der wesentlichen unmittelbaren und mittelbaren Beteiligungen für das Jahr 2011 findet sich in der Aufstellung auf der folgenden Seite. Die MDRW ist an der SARAG, eine für den Bau und die Verwaltung des Dresdner Landesfunk-hauses gegründete Objektgesellschaft, beteiligt. Das zum Bilanzstichtag bestehende negative Eigenkapital ist im Wesentlichen bedingt durch Sonderabschreibungen und typisch für Objektge-sellschaften.

86 MDR 2011

Page 89: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Unternehmensbeteiligungen

Unmittelbare und mittelbare Beteiligungen des MDR im 2011

Mittelbare Beteiligungen (über DREFA Media Holding GmbH)

Höhe der An-teile

in Prozent

Eigenkapital T€

Ergebnis T€

Ticketgalerie GmbH, Leipzig 3)

100

31

0

DREFA Media Service GmbH, Leipzig 3) 100 257 0

DREFA Immobilien Management GmbH, Leipzig 1)

100 1.494 157

Media City Atelier (MCA) GmbH, Leipzig 1)

51 976 0

Media & Communication Systems (MCS) GmbH Thüringen, Erfurt 3)

51 261 0

Media & Communication Systems (MCS) GmbH Sachsen, Dresden 3)

51 523 0

Media & Communication Systems (MCS) GmbH Sachsen-Anhalt, Magdeburg 3)

51 500 0

Media Mobil GmbH, Halle 1) 51 - 41 173

Synchron- und Tonstudio Leipzig GmbH, Leipzig 1)

50 118 8

Saxonia Entertainment GmbH, Magde-burg 4)

49 544 44

Saxonia Media Filmproduktions-gesellschaft mbH, Leipzig 5)

49 1.685 1.185

MDR Deutsches Fernsehballett GmbH, Berlin1)

40 62 - 42

Ottonia Media GmbH, Magdeburg4) 49 - 309 - 522

Motion Works GmbH, Halle4) 39 425 215

Kinderfilm GmbH, Erfurt1) 25 553 43

Bavaria Film GmbH, Geiselgasteig2) 16,64 73.390 4.072

Mittelbare Beteiligung (über MDR-Werbung GmbH)

Höhe der An-teile

in Prozent

Eigenkapital T€

Ergebnis T€

SARAG Grundstücks-Verwaltungsgesell-schaft mbH & Co. KG, Grünwald

50

-15.005

1.357 (2010)

1) Gemäß geprüftem Jahresabschluss zum 31.12.2011 2) Gemäß geprüftem Jahresabschluss zum 31.01.2011 3) gem. geprüftem Jahresabschluss zum 31.12.2011, zwischen der Gesellschaft und der DREFA Media Holding GmbH besteht ein Gewinnabführungsvertrag 4) Gemäß vorläufigem Jahresabschluss zum 31.12.2011 5) Gemäß vorläufigem Jahresabschluss zum 31.01.2012

MDR 2011 87

Page 90: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Unternehmensbeteiligungen

88 MDR 2011

B.IV. Finanzielle Auswirkungen der Unternehmensbeteiligungen auf den MDR

Die Unternehmensbeteiligungen wirken sich beim MDR finanziell über das Beteiligungsergebnis sowie die sog. Kostenverrechnung (vgl. Abschnitt A.III.3.1) mit der MDRW aus. Im Beteiligungs-ergebnis werden alle beim MDR vereinnahmten Ausschüttungsbeträge der Tochtergesellschaften erfasst. Insgesamt konnten im Jahr 2011 durch den MDR mit 9.888 T€ deutlich mehr Beteili-gungserträge erzielt werden als im Vorjahr (6.148 T€). Ursächlich dafür ist die durch einen Son-dereffekt verursachte höhere Ausschüttung der MDRW. Die nachfolgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung des Beteiligungsergebnisses für den MDR im Jahr 2011 im Vergleich zu 2010 (brutto):

Gesellschaft 2011 T€

2010 T€

MDR-Werbung GmbH (MDRW), Erfurt* 8.251 4.873 DREFA Media Holding GmbH, Leipzig 900 800 Telepool GmbH, München 720 432 DEGETO Film GmbH (DEGETO), Frankfurt 14 34 Sport A Sportrechte- und Marketing-Agentur GmbH, München 3 9 Gesamt 9.888 6.148

* Betrag in 2010: Gewinnausschüttung 2009 = 128 T€ (brutto) und Vorabausschüttung 2010 = 4.745 T€ (brutto) Betrag in 2011: Gewinnausschüttung 2010 = 3.000 T€ (brutto) und Vorabausschüttung 2011 = 5.251 T€ (brutto Im Jahr 2011 vereinnahmte der MDR von der MDRW insgesamt 8.251 T€ brutto (6.075 T€ netto). Wie bereits im Vorjahr war auch das von der MDRW im Geschäftsjahr 2011 erzielte Jahresergeb-nis von einem Sondereffekt geprägt. Auf Grund einer internen Verwaltungsanweisung der Fi-nanzverwaltung wurde von den für MDR und MDRW zuständigen Finanzämtern die körper-schaft- und gewerbesteuerliche Veranlagung für die Jahre 2007 bis 2009 geändert. Aus der ge-änderten Veranlagung resultierten Erstattungsbeträge für die MDRW in Höhe von insgesamt 5.251 T€. Diesen Steuererstattungen standen Nachzahlungen des MDR in gleicher Höhe gegen-über. Um eine wirtschaftliche Zuordnung der erstatteten und gezahlten Steueraufwendungen auf Ebene des MDR zu gewährleisten, wurden die von der MDRW vereinnahmten Erstattungsbe-träge noch im Geschäftsjahr 2011 vollständig über eine Vorabausschüttung an den MDR zurück-geführt. Zudem muss darauf verwiesen werden, dass die MDRW im Geschäftsjahr 2011 Programmauf-wendungen für das Vorabendprogramm in Höhe von 13.571 T€ übernommen hat, die somit nicht beim MDR aufwandswirksam wurden (vgl. Abschnitt A.III.3.1). Insofern führt die Geschäfts-tätigkeit der MDRW zu einer deutlichen Kostenentlastung des MDR-Haushalts. Bei der DREFA Media Holding kam es in 2011 zu einer Gewinnausschüttung für das Geschäftsjahr 2010 in erwarteter Höhe, die um 100 T€ über der des Vorjahres lag. Ferner konnte der MDR im Berichtsjahr weitere Ausschüttungen von seinen ARD-Beteiligungen DEGETO, Telepool und SportA vereinnahmen. Insgesamt wurde unter Berücksichtigung der Kostenübernahme durch die MDRW in 2011 mit den Beteiligungen eine weit höhere Entlastung des MDR-Haushaltes erreicht, als sich mit 9.888 T€ unmittelbar im Buchwerk des MDR wieder findet.

Page 91: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Anlagen

Page 92: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Anlage 1

Gesamtübersicht Erfolgsplan 2011einschließlich Planfortschreibung

Beträge in T€

Erträge im ErfolgsplanErträge aus Teilnehmergebühren

Kostenerstattung der MDR Werbung

GmbH

Sonstigebetriebliche

ErträgeErgebnis 2011 Ansatz 2011 (neu) Ergebnis 2010

1a 1b 1c 1 2 4

Erträge 570.951 571 91.416 662.938 635.974 679.866

Auflösung Sonderposten gem. § 2 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag a.F. 16.514 16.510 16.181

Gesamterträge 679.452 652.484 696.047

Aufwendungen im Erfolgsplan Personalaufwand Sachaufwand Ergebnis 2011 Ansatz 2011 (neu) Ergebnis 2010

1a 1b 1 2 4

Intendanz (ohne HA Kommunikation/HA Neue Medien) 2.344 3.196 5.539 3.833 3.620 HA Kommunikation 2.234 3.587 5.821 5.676 6.036 HA Neue Medien 1.184 4.259 5.443 5.261 5.418 Gremien 165 620 785 735 646 Rundfunkrat / 3-Stufen-Test 0 0 0 0 82 Juristische Direktion 4.699 1.939 6.638 6.078 6.832 Personalräte 427 64 491 425 449 Hörfunkdirektion 35.192 24.452 59.644 60.475 61.065 Fernsehdirektion 22.909 119.546 142.455 143.666 159.750 Verwaltungsdirektion 31.396 85.017 116.413 98.436 114.733 Betriebsdirektion 25.515 77.996 103.512 110.192 107.129 GSEA 0 118.712 118.712 118.537 138.104 LANDESFUNKHAUS SACHSEN 10.495 18.542 29.038 30.840 29.524 LANDESFUNKHAUS THÜRINGEN 7.662 18.710 26.371 27.933 26.757 LANDESFUNKHAUS SACHSEN-ANHALT 8.611 20.569 29.179 29.460 30.271

Aufwendungen 152.832 497.209 650.042 641.545 690.417

Abschreibungen 19.811 21.183 19.517

Intern verrechnete Personalkosten ./.4.388 ./.4.349 ./.4.474 Zuführung Sonderposten gem. § 2 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag a.F. 7.955 7.977 8.376

Gesamtaufwendungen 673.419 666.356 713.836

Rechnungsergebnis im Erfolgsplan Überschuss (+) / Fehlbetrag (./.) +6.033 ./.13.872 ./.17.788

Entnahme Rücklagen Sonderfinanzierung 0 700 Saldo Entnahme/Zuführung Rücklagen für Entwicklungsprojekte 673 ./.3.771 Entnahme andere Gewinnrücklagen (Verlustausgleich) 0 20.859 Zuführung andere Gewinnrücklagen (Jahresüberschuss) ./.6.707 0

Bilanzgewinn (+) / Verlust (./.) 0 0

+19.905

+7.063

./.1.372

./.40

./.22

+146 +1.706

./.1.211 +17.977

./.1.562 ./.280

+8.497

./.6.680 +175

./.831

0

./.1.802

+182 +50

+65 +560

+26.968

+4

mehr (+) /weniger (./.)

3

mehr (+) /weniger (./.)

3

+26.964

( 1 ./. 2 )

Page 93: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Anlage 2

Finanzplan 2011

Beträge in T€

F I N A N Z P L A N Ergebnis 2010 Ergebnis 2011 Ansatz 2011mehr (+) /

weniger (./.)( 2 ./. 3 )

1 2 3 4

Mittelaufbringung im Finanzplan

1. a) Überschuß aus dem Erfolgsplan 0 6.033 0 +6.033

b) Auflösung Rückstellung direkt in das anstaltseigene Kapital 0 0 0 0

2. a) Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen 120 25 0 +25

b) Abschreibungen 19.517 19.811 26.298 ./.6.487

c) außerplanmäßige Abschreibung nicht betriebsnotwendigen Grundvermögens 0 0 0 0

3. Zuführung zu den Pensionsrückstellungen 20.641 25.861 14.835 +11.026

4. Zuführung zum Sonderposten gem. § 2 RFStV a. F. 8.376 7.955 7.977 ./.22

5. Abnahme Programmvermögen * 4.183 0 0 0

6. Abnahme Finanzanlagen 13.639 0 4.566 ./.4.566

7. Abnahme Umlaufvermögen ohne kurzfristig verfügbare Mittel 11.776 0 0 0

8. Abnahme kurzfristig verfügbarer Mittel (Schecks, Kassenbestand, ...) 0 0 0 0

9. Zunahme Verbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen 0 2.880 0 +2.880

MITTELAUFBRINGUNG 78.252 62.565 53.676 +8.888

Mittelverwendung im Finanzplan

1. Fehlbetrag aus dem Erfolgsplan 17.788 0 16.794 ./.16.794

2. a) Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 12.956 12.829 19.327 ./.6.498

b) Kapitalwirksame Anpassung des Grundvermögens 0 0 0 0

3. Auflösung Pensionsrückstellungen 0 0 0 0

4. Auflösung Sonderposten 16.181 16.514 16.510 +4

5. Zunahme Programmvermögen 0 9.636 1.045 +8.592

6. Zunahme Finanzanlagen 0 18.741 0 +18.741

7. Zunahme Umlaufvermögen ohne kurzfristig verfügbare Mittel 0 625 0 +625

8. Zunahme kurzfristig verfügbarer Mittel (Schecks, Kassenbestand, ...) 1.398 4.218 0 +4.218

9. Abnahme Verbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen 29.928 0 0 0

MITTELVERWENDUNG 78.252 62.565 53.676 +8.888

* Die Differenz zum Ausweis im Register B – 1 resultiert aus der Veränderung der Anzahlungen und dem Abgang nichtsendefähiger Produktionen.

Page 94: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Anlage 3

Gesamtübersicht Erfolgsplan 2012(inkl. Sparbeiträge)

Beträge in T€

Erträge im ErfolgsplanErträge aus Teilnehmergebühren

Kostenerstattung der MDR Werbung

GmbH

Sonstigebetriebliche

ErträgeAnsatz 2012

Ansatz 2011inkl. Sparbetrag

gem. bestätigtem Wirtschaftsplan

Ergebnis 2010

1a 1b 1c 1 2 4

Erträge 561.394 0 79.007 640.401 633.905 679.866

Auflösung Sonderposten gem. § 2 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag a.F. 16.716 16.510 16.181

Gesamterträge 657.117 650.415 696.047

Aufwendungen im Erfolgsplan Personalaufwand Sachaufwand Ansatz 2012

Ansatz 2011inkl. Sparbetrag

gem. bestätigtem Wirtschaftsplan

Ergebnis 2010

1a 1b 1 2 4

Intendanz (ohne HA Kommunikation/HA Neue Medien) 2.397 3.685 6.082 4.212 3.620 HA Kommunikation 1.984 3.751 5.736 5.918 6.036 HA Neue Medien 1.226 4.613 5.839 3.984 5.418 Gremien 157 801 958 735 646 Rundfunkrat / 3-Stufen-Test 0 0 0 0 82 Juristische Direktion 4.812 1.281 6.094 6.074 6.832 Personalräte 431 3 434 425 449 Hörfunkdirektion 37.118 22.579 59.697 61.415 61.065 Fernsehdirektion 23.037 120.041 143.078 143.589 159.750 Verwaltungsdirektion 30.481 63.603 94.084 94.260 114.733 Betriebsdirektion 26.575 74.112 100.686 106.470 107.129 GSEA 0 136.693 136.693 118.841 138.104 LANDESFUNKHAUS SACHSEN 11.139 19.563 30.702 32.124 29.524 LANDESFUNKHAUS THÜRINGEN 8.018 19.504 27.523 28.748 26.757 LANDESFUNKHAUS SACHSEN-ANHALT 8.696 21.137 29.833 30.489 30.271

Aufwendungen 156.071 491.366 647.437 637.284 690.417

Abschreibungen 25.280 26.298 19.517

Intern verrechnete Personalkosten ./.4.322 ./.4.349 ./.4.474

Zuführung Sonderposten gem. § 2 Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag a.F. 7.497 7.977 8.376

Gesamtaufwendungen 675.892 667.210 713.836

Rechnungsergebnis im Erfolgsplan Überschuss (+) / Fehlbetrag (./.) ./.18.774 ./.16.794 ./.17.788

Entnahme Rücklagen Sonderfinanzierung 700 Saldo Entnahme (+) / Zuführung (./.) Rücklagen für Entwicklungsprojekte 985 ./.3.771 Entnahme (+) / Zuführung (./.) andere Gewinnrücklagen 17.789 20.859

Bilanzgewinn (+) / Verlust (./.) 0 0

./.656

0

+17.852 ./.1.422

./.177

./.511

./.5.783

+223

+19

./.1.718 +8

+10.153

./.1.980

+8.682

./.1.018

+27

+206

./.480

./.1.226

mehr (+)weniger (./.)

3

+1.870 ./.182

+1.855

3

+6.496

mehr (+)weniger (./.)

( 1 ./. 2 )

+6.702

Page 95: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Anlage 4

Finanzplan 2012

Beträge in T€

F I N A N Z P L A N Ergebnis 2010 Ansatz 2011 Ansatz 2012mehr (+)

weniger (./.)( 3 ./. 2 )

1 2 3 4

Mittelaufbringung im Finanzplan

1. a) Überschuß aus dem Erfolgsplan 0 0 0 0

b) Auflösung Rückstellung direkt in das anstaltseigene Kapital 0 0 0 0

2. a) Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen 120 0 0 0

b) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 19.517 26.298 25.280 ./.1.018

c) außerplanmäßige Abschreibung nicht betriebsnotwendigen Grundvermögens 0 0 0 0

3. Zuführung zu den Pensionsrückstellungen 20.641 14.835 14.429 ./.406

4. Zuführung zum Sonderposten gemäß § 2 RF Staatsvertrag a. F. 8.376 7.977 7.497 ./.480

5. Abnahme Programmvermögen 4.183 0 0 0

6. Abnahme Finanzanlagen 13.639 0 12.674 +12.674

7. Abnahme Umlaufvermögen ohne kurzfristig verfügbare Mittel 11.776 0 0 0

8. Abnahme kurzfristig verfügbarer Mittel (Schecks, Kassenbestand, ...) 0 0 0 0

9. Zunahme Verbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen 0 0 0 0

MITTELAUFBRINGUNG 78.252 49.110 59.880 +10.770

Mittelverwendung im Finanzplan

1. Fehlbetrag aus dem Erfolgsplan 17.788 7.671 18.774 +11.104

2. a) Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 12.956 19.327 19.969 +642

b) Kapitalwirksame Anpassung des Grundvermögens 0 0 0 0

3. Auflösung Pensionsrückstellungen 0 0 0 0

4. Auflösung Sonderposten gemäß § 2 RF Staatsvertrag a.F. 16.181 16.510 16.716 +206

5. Zunahme Programmvermögen 0 1.045 4.421 +3.376

6. Zunahme Finanzanlagen 0 4.557 0 ./.4.557

7. Zunahme Umlaufvermögen ohne kurzfristig verfügbare Mittel 0 0 0 0

8. Zunahme kurzfristig verfügbarer Mittel (Schecks, Kassenbestand, ...) 1.398 0 0 0

9. Abnahme Verbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen 29.928 0 0 0

MITTELVERWENDUNG 78.252 49.110 59.880 +10.770

Page 96: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Anlage 5

Programmleistungsplan Hörfunk 2012

abzgl. zzgl.

SendeleistungSende

minutenNetto

beschaffungsaufwand

ZunahmeProgrammvermögen

EntnahmeProgrammvermögen

Nettosendeaufwand

Nettosendeaufwand

pro Sendeminute

( 2 ./. 3 + 4 ) ( 5 ÷ 1 )

Min. T€ T€ T€ T€ €/Min.

Kst Bezeichnung 1 2 3 4 5 6

H100 MDR JUMP 527.040 2.376 0 0 2.376 5

H200 MDR FIGARO 527.040 4.553 0 0 4.553 9

H300 MDR INFO 527.040 2.842 0 0 2.842 5

H500 MDR SPUTNIK 527.040 1.499 0 0 1.499 3

H700 MDR KLASSIK 527.040 150 0 0 150 0

M20H Hörfunkdirektion 2.635.200 11.420 0 0 11.420 4

M70S LFH SACHSEN 704.931 3.718 0 0 3.718 5

M80T LFH THÜRINGEN 536.076 3.179 0 0 3.179 6

M90A LFH SACHSEN ANHALT 547.127 2.686 0 0 2.686 5

Σ LANDESFUNKHÄUSER 1.788.134 9.583 0 0 9.583 5

MDR Hörfunk 4.423.334 21.003 0 0 21.003 5

Nachrichtlich:

H400 Klangkörper Konzerte: 150Direkte Kosten: 3.317 T€Kosten pro Konzert: 22 T€Erträge: 1.298 T€Erträge pro Konzert: 9 T€

Page 97: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Anlage 6

Programmleistungsplan Fernsehen 2012

abzgl. zzgl.

SendeleistungSende

minutenNetto

beschaffungsaufwand

ZunahmeProgrammvermögen

EntnahmeProgrammvermögen

Nettosendeaufwand

Nettosendeaufwand

pro Sendeminute

( 2 ./. 3 + 4 ) ( 5 ÷ 1 )

Min. T€ T€ T€ T€ €/Min.

Kst Bezeichnung 1 2 3 4 5 6

F000 Leitung Fernsehdirektion/Sport 113.527 10.408 0 0 10.408 92

F100 Sendeleitung 16.974 489 0 0 489 29

F200 PB Aktuelles/Zeitgeschehen 153.596 27.206 174 174 27.206 177

F300 PB Unterhaltung 48.520 30.716 195 259 30.780 634

F400 PB Kultur/Wissenschaft 89.777 14.308 312 119 14.115 157

F600 PB Fernsehfilm/Serie/Kinder 144.307 28.519 14.703 10.417 24.233 168

M30F Fernsehdirektion 566.702 111.647 15.383 10.968 107.232 189

M60E GSEA 31.900 70.839 0 0 70.839 2.221

dar. DEGETO Filmredaktion 13.000 27.805 0 0 27.805 2.139

M70S LFH SACHSEN 35.230 8.014 0 0 8.014 227

M80T LFH THÜRINGEN 36.663 10.422 25 208 10.605 289

M90A LFH SACHSEN ANHALT 43.770 10.063 0 0 10.063 230

Σ LANDESFUNKHÄUSER 115.663 28.499 25 208 28.682 248

MDR Fernsehen 714.264 210.985 15.408 11.176 206.753 289

Page 98: Unterrichtung - Landtag von Sachsen-Anhalt · schriebenen Frist bis zum 31.08.2010 erfolgreich abgeschlossen. Mit dem Abschluss des Verfah-rens ist der Status quo durch die Gremien

Anlage 7

Investitionsplan 2012 (Sachanlagevermögen)

nachrichtlich:

Ergebnis2010

Ansatz2011

Ansatz2011

Ansatz2012

Ansatz2012

mehr (+) /weniger (./.)

Investitionen Investitioneninvestive

SachkostenInvestitionen

investive Sachkosten

Investitioneninvestive

Sachkosten

( 4 ./. 2 ) ( 5 ./. 3 )

T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€

Nr. Bezeichnung 1 2 3 4 5 6 7

I Bauvorhaben und Grunderwerb 19 244 0 244 0 0 0

II Technische Investitionen 12.012 17.883 1.616 18.533 2.650 +650 +1.034

III Kraftfahrzeuge 551 687 0 679 0 ./.8 0

IV Betriebs und Geschäftsausstattung 373 513 0 513 0 0 0

Summe 12.956 19.327 1.616 19.969 2.650 +642 +1.034

Finanzierungsrahmen 2012: 22.619