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VDM Magazin Handel Recycling Produktion II/ 2018 No. 684 Der VDM im Wandel der Zeit Zu Kaisers Zeiten gegründet und heute das größte Netzwerk der Metallwirt- schaft in Europa. Über 50 Jahre Juniorenförderung 1965 startete der VDM mit seinem Juni- orenprogramm. Seitdem hat sich inhalt- lich wie auch äußerlich viel getan. 111 Jahre VDM 111 Jahre Netzwerk der Metallwirtschaft

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VDM MagazinHandel Recycling Produktion

II/

2018

N

o. 6

84

Der VDM im Wandel der Zeit

Zu Kaisers Zeiten gegründet und heute das größte Netzwerk der Metallwirt-schaft in Europa.

Über 50 Jahre Juniorenförderung

1965 startete der VDM mit seinem Juni-orenprogramm. Seitdem hat sich inhalt-lich wie auch äußerlich viel getan.

111 Jahre VDM111 Jahre Netzwerk der Metallwirtschaft

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2 VDM Magazin 2/18

Inhaltsverzeichnis

INHALT

Editorial

VDM aktuell Digitalisierung - Metallhandel der Zukunft 4 4000 Gläser für einen Netzwerkabend 5 Goslar 2018 - 6 - 7 Ein Netzwerk für´s (Berufs)Leben

So geht Kaffeekapsel-Recycling 8

Maarten Gassmann leitet ASF 8

70 Jahre Kaatsch 9

Die Partyqueen ... ist dann mal weg 9

111 Jahre VDMÜber 50 Jahre Juniorenausbildung im VDM 10

Frauen in der Metallbranche 11

111 Jahre VDM - 12 - 15 111 Jahre Netzwerk der Metallwirtschaft

Szenen des Metallhandels - 16 - 22 Von rasanten Entwicklungen und kuriosen Eigenarten

BusinessDie Hochphase gönnt sich eine Verschnaufpaus 23- VDM Geschäftsklimaindex 2. Quartal 2018

Metall-MenschenKathrin Lewandowski: Zwischen Metallhandel 24 - 25und Bahnhofsmission BlickpunkteCRONIMET Envirotec gewinnt Rohstoffeffizienz-Preis 25

10 Fragen an... Petra Zieringer 26

Damals - Heute: Recylex GmbH 26

Kalender/ Impressum 27

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Metallwirtschaft

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VDMModern seit111 Jahren

VDM Magazin 2/18

EDITORIAL

Wer die Zukunft gestalten möchte, muss sich kontinuierlich weiterentwickeln. Der VDM feiert in diesem Jahr seinen 111. Geburts-tag. Gegründet im Kaiserreich, überaus erfolgreich in der Weimarer Republik, überlebt ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte und ist heute das größte Wissens- und Kommunikationsnetzwerk der Nichteisenmetallwirtschaft im deutschsprachigen Raum.

Mit seinen 228 Mitgliedern repräsentiert er etwa 700 Firmen bzw. Niederlassungen und deckt rund 90 Prozent des Metallmark-tes in Deutschland und Österreich ab. Seine Mitglieder generieren einen Umsatz von rund 39 Milliarden Euro und beschäftigen rund 25.000 Mitarbeiter. Die Veranstaltungen des Verbandes werden jährlich von fast 2.000 Menschen aus ganz Europa besucht.

Schon kurz nach seiner Gründung 1907 war der VDM eine feste Größe in der Branche. Der Verein initiierte erste Handelsusancen und trieb die Gründung von Metallbörsen in Berlin und Hamburg voran. Heute sind die internationalen Metallbörsen aus London und New York seine Mitglieder. Der VDM hilft mit, politische Rahmenbedingungen für seine Mitglieder zu verbessern und be-schäftigt sich mit zentralen Zukunftsthemen wie Bildung und Digitalisierung.

In diesem Heft erzählen wir seine Geschichte, lassen Wegbegleiter zu Wort kommen und blicken in die Zukunft.

Manche Themen bleiben stetig aktuell. Staatliche Handelshemmnisse spielten schon immer eine unsägliche Rolle. Rohstoffbe-wirtschaftung im Dritten Reich und der DDR, Alliierte Handelshemmnisse in der Nachkriegszeit, staatliche Exportkontingente oder gar Exportverbote und eine Vielzahl von Zöllen und Handelsbeschränkungen beschäftigten den VDM kontinuierlich seit 111 Jahren. Im letzten Jahr berichtete das VDM Magazin ausführlich über China, 2018 setzt sich US Präsident Donald Trump an die Spitze der Protektionisten - mit seiner Politik der Strafzölle für Aluminium und Stahl wird er den Märkten Schaden zufügen, die ohne sein Zutun gut funktionieren würden. Der VDM wird sich auch in Zukunft in Berlin, Brüssel und Wien für einen freien und fairen Welthandel einsetzen.

Ihre

Thomas Reuther Ralf SchmitzPräsident Hauptgeschäftsführer

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VDM AKTUELL

Digitalisierung – Metallhandel der Zukunft

Ein Klick, ein Foto – und schon ist der Schrotthaufen entsprechend der Zu-sammensetzung und Qualität analy-siert, die Daten online verfügbar und sofort versandfähig. Was nach Zu-kunftsmusik klingt, ist heute schon Teil des Geschäftsmodells von SEROHTEC - einem Start-Up, das sich auf technolo-gie-basierte Lösungen für den digitalen Handel von NE-Metallen spezialisiert hat. Vorgestellt haben Gerrit Mewes und Jochen Kuritz ihre selbst kreierte App METALSALE beim ersten Treffen der Ar-beitsgruppe Digitalisierung des VDM am 27. Februar 2018, bei dem rund 20 Me-tallhändler in das Thema der Gegenwart eintauchten.

Für einen Überblick und eine grundle-gende Einschätzung der gesamtwirt-schaftlichen Zusammenhänge der Digitalisierung sorgte der einführende Beitrag von Dr. Christopher Meinecke, Head of Digital Transformation beim Digitalverband Bitkom. Danach sieht sich auch der Metallhandel zwei zent-ralen Aufgaben gegenüber: Zum einen braucht es einer grundlegenden Öffnung gegenüber der Digitalisierung, eine stra-tegische Herangehensweise, die von der Führung gewollt und mit (finanziellem) Mut versehen ist. Zum anderen braucht es Engagement zur konkreten Verände-rung, der Implementierung von techni-schen Angeboten, die möglicherweise Struk- turen und organisatorische Pro-zesse verändern können. In Zukunft wird keine Branche von Maßnahmen und Umbrüchen durch die Digitalisierung aus gespart. Viel eher stellen neue Play-er, meist aus dem Start Up/ IT-Bereich,

etablierte Marktstrukturen mit innovati-ven Ideen und effizienten Systemen in Frage und etablieren neue Modelle am Markt. Um diese Entwicklung mitzuge-stalten, den Markt digital weiterzuentwi-ckeln und bestehende Prozesse zu op-timieren, ist das Start-Up SEROHTEC in den VDM eingetreten und bietet ein Tool an, das in seiner Entwicklung noch am Anfang steht. „Der Prototyp zur automa-tischen Materialerkennung mit Hilfe von K.I. ist für uns ein Experiment gewesen, um ein Gefühl für das Potential dieser Technologie im Metallhandel zu erhal-ten. Ob, wann und wie das Tool Teil unse-rer Plattform wird, steht noch nicht fest. Wir sind aber der festen Überzeugung, dass man mit Technologie zielgerichtet Arbeitsprozesse des Metallhandels opti-mieren kann“, sagt Gerrit Mewes, Mitent-wickler der App Metalsales.

„Man sollte auch nicht vergessen, dass international gesehen viele Länder wei-ter sind als Deutschland und wir nicht den Anschluss verlieren dürfen.“

In der Runde der Arbeitsgruppe waren sich die Teilnehmer einig, dass techni-sche Neuerungen und digital optimierte Prozesse Grundlage für den Metallhan-del der Zukunft seien. Praxisnahe An-sätze, die verhältnismäßig schnell um-gesetzt werden könnten und auf großes Interesse stießen, waren der Aufbau von Plattformen die den Austausch von Do-kumenten beschleunigen sowie ein Sys-tem zur Direkterkennung von Containe-rinhalten oder Anwendungen aus dem Bereich des Internet of Things, wenn Container beispielsweise selbstständig die Füllmenge weitergeben oder Repa-raturbedarf melden.

Fest steht: In welchen Bereichen die Digitalisierung Einzug in den Metallhan-del erhält, bleibt für jedes Unternehmen selbst zu beantworten. Der VDM lädt in der neuen Arbeitsgruppe dazu ein, sich über Entwicklungen und Best Practices auszutauschen und mit externen Ideen-gebern ins Gespräch zu kommen. RH

Anita Krüger verstorbenAnita Krüger war von 2005 bis 2014 in der VDM/WGM Geschäftsstelle tätig. Sie verantwortete viele Jahre den Statis-tischen Dienst sowie die wöchentliche Metallpreisübersicht.

Als waschechte Berlinerin trat sie ihren Dienst beim VDM am damaligen Ver-einssitz Bonn an. Dort bereitete sie den Umzug des Verbandes in die Hauptstadt mit vor.

Ihr Arbeitsschwerunkt lag viele Jahre im Bereich der NE-Metallhalbzeuge als As-sistentin im WGM. Anita Krüger verstarb am 24. März 2018 in Berlin.

Oben: Start Up Unternehmer Jochen Kuritz und Gerrit Mewese gemeinsam mit Bitkomvertreter Dr. Christopher Meinecke und VDM HGF Ralf Schmitz

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VDM AKTUELL

4000 Gläser für einen NetzwerkabendHinter den Kulissen eines VDM Trefftages

3600 Bestecke, 4000 Gläser, 2500 Tel-ler, 1000 Liter Fassbier und 40 Service-kräfte - wer hinter diesen Dimensionen etwa die Berlinale oder eine Messe a la CeBit vermutet liegt weit daneben. In diesen Größenordnungen plant und managet Günter Foré, Bankettleiter des Hotels Quellenhof in Aachen, den „Belgisch-Niederländisch-Deutschen Trefftag der Stahl- und NE-Metall-Recy-cling-Unternehmen“ kurz: den Eure-gio-Trefftag. Gemeinsam mit seinem Küchenchef Daniel van Zijp und Ban-kett-Manager Luc van Neer sorgt er da-für, dass es den rund 600 Metallhänd-lern während des Tages an nichts fehlt.

„Ich bin dabei seit die Veranstaltung 1996 aus der Taufe gehoben wurde. Damals war sicher noch einiges an-ders – beispielsweise war es weitaus schwieriger zu managen, wenn am Abend an der Bar in drei Währungen be-zahlt wurde. Alles in allem waren die Vo-raussetzungen aber ähnlich. Es braucht eine grundlegende Infrastruktur, die wir bereits Monate bis Jahre im Voraus pla-nen. So stellen wir zum Beispiel jedes Jahr zusätzliches Personal extra für den Trefftag ein. Seit einigen Jahren ergän-zen wir das Team zudem durch eine externe Sicherheitsfirma“, sagt Foré.

Auch in diesem Jahr sorgten Küche und Service für das kulinarische Wohl, reibungslose Abläufe und eine freundli-che und funktionierende Bewirtung am Abend. Obwohl Sturm „Friederike“ zahl-reiche Gäste an der Anreise hinderte, blieben die Bereitstellung und damit der Kostenaufwand der Selbe.

„Ob es 400 oder 800 Personen sind, das spielt für unsere Planungen kaum eine Rolle. Sobald der VDM uns die angemel-dete Teilnehmerzahl zuschickt, planen wir das Personal, bestellen die Getränke und Lebensmittel – ab da ist der Stein im Rollen.“ Dass besonders am Ende

des Tages auch Erfahrungswerte eine Rolle spieen, bestätigt der 63 Jährige. Es gehe dann darum einzuschätzen was und wie viel an Getränken benötigt wird, da das Miteinander und der Austausch auch am Abend für einen internationa-len Trefftag von zentraler Bedeutung sind.

In diesem Jahr überraschte zudem der niederländische Superstar Bryan Stri-cker mit viel Musik und guter Laune das Publikum in der Hotelbar. Der VDM dankt Leo van Est (Van Est Metals, Nie-derlande) für das Engagement.

Ein überraschender und gelungener Bei-trag, der sich gut in das Jubiläumsjahr des VDM einfügt. „111 Jahre VDM“.

Workshop im Zeichen des Cybercrime

Der begleitende Workshop zum Eure-gio-Trefftag stand in diesem Jahr unter der Überschrift „Cyber Crime & PC Si-cherheit im Unternehmen“. Nicht zuletzt aufgrund seiner aktuellen Relevanz er-freute er sich einer hohen Anmeldezahl und intensiven Austauschs. Dr. Ralf Schadowski, IT-Sicherheits-Experte und zertifizierter Datenschutzbeauftragter, wies in seinen Ausführungen auf die Be-deutung der Datensicherheit hin.

Neben grundlegenden Informationen zur IT-Sicherheit am Arbeitsplatz und im Unternehmen stand die EU Daten-schutz Grundverordnung im Mittelpunkt der Vorträge. Mit praktischen Beispielen zum Umgang mit Dokumenten in Print- und Online-Format sowie einem rechtli-chen Überblick half er konkrete Ansätze in einem schwierigen bis unübersichtli-chen Themengebiet zu liefern. RH

Oben: Bankettleiter Günther Foré mit seinem Küchenchef Daniel van Zijp und Bankett-Manager Luc van Neer

Oben: Der niederländische Popstar Bryan Stricker singt in der Elefantenbar.

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VDM AKTUELL

Goslar 2018 - Ein Netzwerk für´s (Berufs)Leben

Netzwerken und Fachaustausch: Häufig sind Tagungen und Ausschüsse unter diesen beiden Schlagworten zusam-mengefasst und zu Recht als Grundlage für einen erfolgreichen Metallhandel ge-nannt – sind es doch die Kontakte und der persönliche Austausch, die auch das geschäftliche Miteinander stärken. Und dennoch erhalten eben diese beiden Punkte eine besondere Bedeutung im Junioren-Basisseminar in Goslar. 2018 führte das im Dreijahresturnus stattfin-dende Seminar 64 junge Metallhändle-rinnen und Metallhändler für eine Woche in die alte Kaiserstadt.

Den Nachwuchs aus Deutschland, Ös-terreich, der Schweiz und den Nieder-landen erwartete ein Programm aus Vorträgen zu den Vorkommen, Gewin-nung, Anwendung und Recycling der einzelnen NE-Metalle sowie eine Reihe an Besichtigungen zur praktischen Ver-anschaulichung und Ergänzung des Gelernten. Für alle Frühankömmlin-ge ging es bereits am Sonntagmit-tag mit einer Stadtführung los. Auf dem „Metallweg“ führten die Rund-gänge vom Tagungshotel „Der Ach-termann“ bis zur Kaiserpfalz und zurück über die historischen – und bergbaugeprägten – Orte der Stadt.

Nach dem traditionellen Kennen-lern-„Hexenabend“ starteten am Montag die fachlichen Inputs zu Kupfer und Blei bevor es am Nachmittag rund 13 Meter unter Tage in das Bergwerk und UNES-CO-Weltkulturerbe „Rammelsberg“ ging. Das rund 1000 Jahre alte Bergwerk wurde bis in die 80er Jahre als Mine für Galenit (Bleiglanz), Chalkopyrit (Kupfer-kies), Sphalerit (Zinkblende) und Baryt (Schwerspat) genutzt. Nach blessu-renfreier und vollzähliger Rückkehr gab Frau Dr. Catrin Kammer am Dienstag einen professionellen wie spannenden Einblick in die faszinierende Welt der Me-talle. Ergänzt wurde der Fachtag durch Beiträge zu Ferrolegierungen und Nickel. Am Abend intensivierten die Junioren auf Einladung des VDM Mitglieds unter-nehmens GMH Stachow-Metall GmbH die Kontaktaufnahme untereinander bei dem einen oder anderen Kaltgetränk. Am Mittwoch startete der Metallnach-wuchs pünktlich und voller Elan in den „Aluminium-Tag“ – bestehend aus der Besichtigung des VDM Mitglieds Trimet Automotive Holding GmbH in Harzgero-de und Fachvorträgen zu den Themen Aluminium und Kontrolle des NE-Me-tallschrotts auf Radioaktivität. Die täg-liche Portion Kultur erhielt die Gruppe im Anschluss bei der Besichtigung der

Schnappsbrennerei Wöltingerode. Was nur bedingt nach Erholung klingt, war dank eines ausgiebigen Essens im da-zugehörigen Klostergut Grundlage für einen frischen Start in den fachlichen Donnerstag.

Mit Zink, Strategischen Sondermetallen sowie dem Bereich Verkehr und Logis-tik boten die Exkurse einen Querschnitt durch Spezialthemen wie Allgemeingül-tiges. Einblicke in die Verbandsarbeit des VDM sowie das Thema Digitalisierung moderierte VDM Hauptgeschäftsführer Ralf Schmitz zwischen den Fachvorträ-gen. Für den Abend hatte die Hans-Joa-chim Kaps-Stiftung zu einem Heavy-Me-tal Konzert geladen. Den Abschlusstag des Lehrgangs bildeten am Freitag Vor-träge zur Abfallverbringungsverordnung (VVA) sowie ein praxisorientierter Bei-trag zur Probenahme bei Metallschrott. Seit 1965 tagt der Nachwuchs der deutschen Metallhandelsbranche alle drei Jahre in der 40.0000 Einwohner Stadt am Nordharz. Generationen von Metallhändlern haben hier seitdem Ge-schäftsbeziehungen ins Leben gerufen, die bis heute Bestand haben. „Man darf eine solche Bedeutung auch heute nicht unterschätzen. Es mag überholt klingen, aber unsere Branche lebt davon, dass man sich kennt, dass man weiß wer der andere ist und nicht nur die Stimme vom Telefon erkennt“, fasst Ralf Schmitz zu-sammen.

Der VDM bedankt sich bei allen Referen-ten für ihr Engagement sowie die span-nenden und informativen Beiträge! Ein Dankeschön gilt auch den Teilnehmerin-nen und Teilnehmern des Seminars für ihre aktive Einbringung und ein gelunge-nes Miteinander. RH

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VDM AKTUELL

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Im Rahmen der Juniorenfortbildung des VDM in Goslar lud die Hans-Joachim-Kaps-Stiftung am 8. März 2018 in die Szenekneipe „Kö“. In zwanglosen Gesprächen und bei Bier, Kicker oder einer Partie Billard ließen die jungen Metallhändler nach dem intensiven Pro-gramm gehörig Dampf ab und vertieften ihre Kontakte. Zum Motto des Abends – „100% Metal inside“ – passte auch das Life-Programm: Die Kaps-Stiftung hat-te die Heavy-Metal-Band „Wolfen“ für ein Sonderkonzert engagiert. Die fünf Musiker begeisterten den Saal mit einem mehr als zweistündigen Auftritt. Für die über 60 Teilnehmer war es ein rockiger und gelungener Austausch.

Kaps meets Metal

Workshop/Juniorenwahlseminar | 25. September 2018 in Essen

„Mobile Konzepte: E-Mobilität – Eine Heraus-forderung für den Metallhandel“

Die Platzanzahl ist begrenzt! Melden Sie sich noch heute, spätestens bis zum 7. September 2018 beim VDM über Nadine Zocher [email protected] an.

Elektroautos sind der Beginn einer anderen Logik von Energie und Mobilität. Regenerativ gespeist, wird E-Mobilität zentraler Bestandteil eines smarten und ressourcenschonenden urbanen Lebensstils sein. Aber:■ Welche Herausforderungen ergeben sich für den Metallhandel?■ Wo kommen die Rohstoffe für unsere E-Mobilität her?■ Welche Probleme ergeben sich (z.B. Kobalt)…?

Über diese und viele weitere spannende Themen zum Thema E-Mobilität sprechen vier Reverenten aus Industrie und Wirtschaft.

Dienstag, 25. September 2018, Beginn 12:00 Uhrbei der TRIMET Aluminium SE in Essenim Anschluss lädt die Hans-Joachim Kaps-Stiftung zum gemeinsamen Abend in die DAMPFE – Das Borbecker Brauhaus in Essen ein.

Probefahrt in einem

TESLA Model S

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Vom 15. bis 17. Februar 2018 ging es für 35 VDM-Junioren nach Bern zum Junio-renseminar.

Zusammen mit den jungen Metal-lern des Schweizer Partnerverbandes VSMR (Verband Stahl-, Metall- und Papier-Recycling Schweiz) erhielten die Teilnehmer am ers-ten Tag eine exklusive Führung durch das Bundeshaus (Schwei-zer Parlamentsgebäude) mit interessanten Informationen zum Schweizer Politsystem durch Nationalrat und VSMR-Prä-sident Toni Brunner sowie den Geschäftsführer des VSMR, Thomas Bähler.

Am zweiten Tag stand das The-ma „Kaffee“ im Vordergrund. Es begann mit einer ausführli-chen Führung durch die Nestlé Nespresso-Kapsel Produktion in Aven-ches. Von hier aus geht es für die klei-nen Wachmacher nach ihrer Hertellung hinaus in die ganze Welt. Bis zu 15.000 Bestellungen machen sich täglich auf den Weg zum Kunden. Zu den größ-ten Abnehmern des Kaffees in Kapseln

gehören Deutschland, England und die Schweiz.

In der Schweiz werden die Kunden beim Kauf direkt angehalten, die leeren Kap-seln zu sammeln und mit Hilfe einer

speziellen Recycling-Tasche wieder zu-rückzugeben. Obwohl es sich nicht um ein Pfandsystem handelt, kommen bis zu 80 Prozent der Kapseln wieder in das Recycling zurück. In der ganzen Schweiz stehen mehr als 2600 Sammelstellen zur Verfügung. Die Recycling-Taschen

können aber auch über Briefkästen zu-rückgesandt oder in Nespresso-Bou-tiquen abgegeben werden. Wie das an-schließende Recycling im Detail abläuft, darüber konnten sich die Junioren in Moudon beim anschließenden Besuch

der Recylinganlage der BA-REC-Group schlau machen.

Danach ging es weiter im Programm: Die größte Altpa-pier-Sortieranlage der Schweiz und ebenfalls zur BAREC-Group gehörende „Recycling-City“ in Bern-Wankdorf war ebenfalls sehr beeindruckend für die jun-gen Metaller. Mit einem Kopf voll neuen Wissens ging es danach zum vorbereiteten Abendpro-gramm in die Berner Altstadt, welche in diesen Tagen erfreu-licherweise ganz im Lichte der

„Bärner Fasnacht“ stand.

Wir danken dem VSMR an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für die tolle Vorbereitung und Organisation dieses sehr interessanten Seminars! NZ

VDM AKTUELL

So geht Kaffeekapsel-Recycling

Zum 1. Februar 2018 übernahm Maarten Gassmann den Vorsitz des VDM Arbeitsausschusses Strategische Sondermetalle / Ferrolegierungen (ASF).

Der 39Jähri-ge ist seit 2013 H a u p t v e r a n t -wortlicher für das As iengeschäf t der Grondmet GmbH & Co. KG aus Düsseldorf.

Zuständig ist er schwerpunktmä-ßig für den Han-del mit Wolfram, Mangan, Vana-dium, Molybdän, Minor Metals und Seltenen Erden.

Zuvor hat er zwischen 2007 und 2009 in einem New Yorker Handelshaus in den Bereichen Metalle, Legierungen und Erze gehandelt.

Von 2009 bis 2013 leitete er die Grondmet N ieder lassung in Peking. Er übernimmt das Amt von Gunther Maassen, Hai-nes & Maassen Metallhandelsge-sellschaft mbH. Sein Stellvertreter im Ausschuss ist Michael Ihlenfeld von F.W. Hempel

Metallurgical GmbH in Oberhausen. RH

Maarten Gassmann leitet ASF Neu im VDM

Der VDM begrüßt folgende Unterneh-men als Neumitglieder:

Aludium ACR II Aluminium Group Coöpe-ratief U.A., Professor J.H. Bavincklaan 2, 1183 AT Amstelveen, Niederlande, www.aludium.com.

SEROHTEC GmbH, Hohenstaufenring 78, 50674 Köln, www.metalsale.com.

Tolksdorf Schrott und Metallhandels-gesellschaft mbH, Lindenstraße 45a, 24594 Hohenwestedt.

UniCredit Bank Austria AG, Julius Tand-ler-Platz 3, 1090 Wien, www.bankaustria.at

Oben: VDM Junioren im Bundeshaus

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9VDM Magazin 2/18

VDM AKTUELL

Der VDM und das German Mining Network

Von René Zarske Das German Mining Network, in dem der VDM als Partner vertreten ist, richtet sich an Unterneh-men und Institutionen, die im interna-tionalen Rohstoffbereich aktiv sind. Das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe ist Bestandteil des German Mining Networks, welches deutschen Unternehmen und Organisationen eine Plattform für einen beschleunigten Marktzugang im Zielland ermöglicht.

Das Kompetenzzentrum schafft Markt-transparenz, fördert die Kooperation und Kommunikation und vermarktet deutsche Technologien in der Regi-on. Gemeinsam mit dem VDM können die Stärken von Verband und Kompe-tenzzentrum an interessierte Unter-nehmen weitergeleitet werden. Der Mehrwert der Kooperation liegt für die deutschen Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Neben der Vermittlungsaufgabe geht das Kompetenzzentrum noch einen Schritt weiter und bietet individuelle Gesprächsbegleitungen als auch Ge-schäftsreisen sowie Delegationen in das südliche Afrika an. Gemeinsam mit dem VDM können diese gebündelt nach Inte-ressenslage koordiniert und ein Route für branchenrelevante Orte für den Me-tallhandel erörtert werden. Mail: [email protected]

MFGlobal. Seit 2012, als gebundener Agent, schließlich tätig für INTLFCStone und Toyota Tsusho Metals. Am 10.02., ihrem 63. Geburtstag, übergab sie das Zepter an die Nachfolger Marcel Ka-menzin und Njegos Vasiljevic. In einer emotionalen kurzen Ansprache dankte sie den Kunden und Partnern für das langjährige Vertrauen. Fortan wird sie sich um ihren Mann Knut, seit 1981 an ihrer Seite, sowie die hauseigenen Kat-zen und Fische kümmern. Der VDM wünscht Frau Schwartz-Pörner alles Gute für die Zukunft.

Mit einem schönen Fest in ihrem Lieb-lingshotel Alter Meierhof in Glücksburg verabschiedete sich Ingrid Schwartz-Pör-ner aus der Welt der Metalle in den Ru-hestand. Ursprünglich in Düsseldorf als Devisenhändlerin gestartet, zog es sie 1979 in die Hansestadt Hamburg, wo sie bis 1981 weiterhin bei einer Bank Devisen handelte. Die Brokerlaufbahn begann mit ihrem Wechsel zu Shearson, wo sie fortan die Welt der Metalle ken-nenlernte.Die weiteren Stationen waren MG Commodity Corp, IB für Paine Web-ber, Gerald Metals, Mocatta, Sucden,

Die Partyqueen... ist dann mal weg

70 Jahre Kaatsch: Ressourcen schonen und Werte schaffen

100 Prozent Recycling. Dafür steht Kaatsch mit intelligenten Entsor-gungskonzepten, perfekt aufeinander abgestimmten Prozessen und hoch-modernen industriellen Anlagen. Als Vordenker setzt das familiengeführte Unternehmen neue Standards, gestaltet Veränderungen und hat sich zu einem zuverlässigen Partner für die Industrie, Gewerbetreibende und Privatkunden etabliert. Dieses Jahr feiert Kaatsch sein 70. Jubiläum und blickt nicht nur auf eine erfolgreiche Entwicklung zu-rück, sondern auch in eine florierende Zukunft.Über 1.000 Tonnen Metallschrott verlas-sen täglich den Hof von Kaatsch. Von hier aus führen die trimodalen Wege über Straßen, Schienen und den Was-serweg in die ganze Welt. Die Experten betrachten dabei immer den gesamten

Wertstoffkreislauf, beraten und schu-len Unternehmen ganzheitlich: Vom Entsorgungskonzept über die Material-annahme, Stoffstromoptimierung und Materialsortierung bis hin zu einer per-fekt abgestimmten Logistik und Wieder-aufbereitung. Dafür stehen am Standort Plochingen hochmoderne Anlagen auf 85.000 Quadratmetern Gesamtfläche zur Verfügung.

Die Leistungen reichen dabei vom Wertstoffhof und der Bereitstellung von Containern und Mulden über Pro-duktverschrottungen, Umschlag und Werkstattdienstleistungen bis hin zu Großprojekten wie die Demontage von Maschinen und der Abbruch von Gebäu-den. All das realisiert Kaatsch mit eige-nem Personal, professionellem Equip-ment und einem modernen Fuhrpark.

Als familiengeführtes Unternehmen ist Kaatsch regional verwurzelt und im Ver-bund mit einer starken Unternehmens-gruppe international vernetzt. Der Ge-danke, Werte zu schaffen, reicht dabei weit über den Recyclingprozess hinaus. So investiert Kaatsch kontinuierlich in die Zukunft und baut aktuell am Stand-ort Plochingen ein neues Recyling- und Umschlagszentrum. Das Motto: „Was wir jetzt tun, bestimmt unsere Zukunft – und die unserer Kinder.“ In diesem Sinn übernimmt Kaatsch Verantwortung, für seine Kunden, Partner, Mitarbeiter und die Gesellschaft. Und das über viele Ge-nerationen hinweg. Der VDM wünscht der Firma Kaatsch alles Gute zum 70jährigen Firmenjubi-läum und weiterhin eine erfolgreiche Zukunft.

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111 Jahre VDM

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Über 50 Jahre Juniorenausbildung im VDMVon Peter Haslacher

Bei der Frage nach den Örtlichkeiten hatte man schnell eine Lösung gefunden: Das „Großhandelsschulungsheim“ in Gos-lar. Bis heute werden in Goslar im Dreijahresturnus die Junio-renschulungen durchgehführt. Zum 16. bis 21. Oktober 1965 wurde dann erstmalig eingeladen. Mein damaliger Chef, Heinz Wilhelm Schoof war von Anfang an von der Idee begeistert und so war ich natürlich dabei.

Dieses „Heim“ war ein aus heutiger Sicht wohl sehr schlichter Bau und die Vorschriften ziemlich streng. So wurden beispiels-weise spätestens 22 Uhr das Haus geschlossen und empfoh-len „zu Bett zu gehen“. Begünstigt wurde die frühe Schlafen-szeit durch die große Menge an Vorträgen, die allesamt sehr umfassend waren.

Aber am letzten Abend haben die Teilnehmer einstimmig be-schlossen auszubüchsen. Ein sehr freundlicher Hauswart hat uns dann in der Nacht geholfen wieder in das Haus zu kom-men. Insgesamt waren wir 27 Teilnehmer. Ja – Teilnehmer, denn Frauen waren damals noch nicht dabei.

Im Laufe der Jahre habe ich selbst einige Lehrgänge geleitet - wovon mir einer ganz besonders in Erinnerung geblieben ist. Nach der Wiedervereinigung stellten wir fest, dass es in der ehemaligen DDR noch selbständige Händlerkollegen gab. Ganz schnell fiel im Vorstand der Beschluss diese Kollegen nach Goslar einzuladen und das ein paar Monate vorher statt-gefundene Seminar für sie zu wiederholen.

Zusammen mit Teilnehmern die im vorhergehenden Seminar keinen Platz mehr bekommen hatten, fand vom 24. bis 27. März 1991 ein zweites Seminar mit elf Kollegen aus den neuen Bundesländern statt. Der Begrüßungsabend begann sehr stei-fund war geprägt von Berührungsängsten auf beiden Seiten.

Ein paar Träger Bier lösten später alles auf, das Seminar ent-wickelte sich fantastisch und es sind viele Zusammenarbeiten damals entstanden.

Heute finden die Seminare im alteingesessenen Hotel ACH-TERMANN statt und sind ein fester Bestandteil der vielfältigen Angebote des VDM. In regelmäßigen Abständen sind sie als „VDM Junioren-Basisseminare“ in das Gesamtprogramm inte-griert. Auch hat sich die Teilnehmerzusammensetzung mitt-lerweile natürlich geändert: 1978 waren es dann 50 Teilneh-mer und immerhin fünf davon weiblich. Dieser Trend hat sich weiter normalisiert und so besuchten 2018 elf junge Frauen das Seminar in Goslar.

Die Juniorenausbildung im VDM hat lange Tradition. 1965 gründete sich erstmals ein Arbeitsaus-schuss mit dem Ziel der Nachwuchsförderung unter dem Vorsitz von Hans Messmer (Hamburg). Ziel war es, den jungen Metallhändlern mit Schulungslehrgängen die wichtigsten Themen unserer Bran-che innerhalb von einigen Tagen durch Referenten näherzubringen.

Peter Haslacher

Peter Haslacher ist Ge-schäftsführer des Famili-enunternehmens Schoof & Haslacher MetallhandelmbH & Co. KG und Vizepräsident des VDM. Er war seit 1986 für einige Jahre Leiter der VDM Juniorenförderung, 1991 wurde er erstmals in den Vorstand gewählt.

Oben: VDM Junioren während eines Seminar in den 60er Jahren

Oben: VDM Junioren vor einem Seminar in den 60er Jahren

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111 Jahre VDM

11VDM Magazin 2/18

Frauen in der MetallbrancheVon Marion Finney

Ich kann ich es kaum glauben: Seit über 40 Jahren arbeite ich nun in der NE-Metallwirtschaft, und doch erinnere ich mich an die Anfänge, als wäre es gestern. Mit einer Ausbildung im Bereich Aluminium bei der damaligen VAW Lünen, dem Lippewerk, begann mein Karriereweg im Metallgeschäft. Es folgten Stationen, in denen ich Aluminiumbleche verkauft und Außendienstler betreut habe. 1981 entschied ich mich für den Wechsel zum Wettbewerbsmetall Kupfer - ich wollte beruflich weiterkommen, reisen, etwas Neues anfangen. Die damaligen Hüttenwerke Kayser, die in den Norddeutsche Affinerie-Kon-zern (heute Aurubis AG) aufgingen, schienen mir dies zu bie-ten. Heute, nach vielen Jahren der Zugehörigkeit, kann ich sa-gen, dieser Wechsel hat mir vieles ermöglicht.

Der Metallhandel bietet weltweit eine Vielzahl an möglichen Geschäftstätigkeiten. Ich habe verkauft wie eingekauft, Kup-ferprodukte, aber auch Spezialprodukte wie Nickelsulfat, Zinkoxid, Mischzinn vermarktet; dazu kam Expertise im Me-tall-Hedging und mit Kreislaufkonzepten. Ich durfte mein Wis-sen in unzähligen Projekten und in der Zusammenarbeit mit vielen Geschäftspartnern einbringen. Über die Jahre ist so eine Mischung aus Spezialisten- und Generalistentum entstanden, ergänzt um Führungserfahrungen. Diese Mischung habe ich oft bei anderen Frauen – natürlich aber auch bei Männern - in unserer Branche wiedergefunden. Dennoch sind Kolleginnen in der Metallbranche immer noch seltene Exemplare. Kaum sind bisher Frauen in die obersten Ränge von Unternehmens-hierarchien aufgestiegen. Das war in den Achtzigern so und ist es heute noch. Bei Großunternehmen ist aufgrund des Drucks von außen etwas in Bewegung geraten, doch in unserer mittel-ständisch geprägten Wirtschaft besteht Nachholbedarf.

Warum bleiben wir Frauen in der Minderzahl? Wird uns gerin-geres Durchsetzungsvermögen zugeschrieben? Glaubt man, wir seien dem manchmal etwas rauen Umgangston in der Branche nicht gewachsen? In der Aurubis AG sind wir Frauen, gefühlt, schon recht zahlreich und auch im engeren Führungs-kreis vertreten. Bisher hat es auch hier keine von uns in den Vorstand geschafft. Dabei sind wir doch auch gut ausgebildet, fleißig, gute Netzwerkerinnen, haben breit gefächerte Experti-se und Fähigkeiten im Austarieren und Gestalten. Auch wird uns Frauen eine hohe soziale und emotionale Intelligenz nach-gesagt sowie Kreativität und Multitasking-Fähigkeiten. Oft sind wir mit unseren Ideen der Zeit voraus. Die NE-Metallbran-che ist seit jeher männlich geprägt – es gibt aber sehr ermuti-gende Ausnahmen. Diese Frauen sind für mich zu Vorbildern geworden. An ihnen habe ich mich orientiert.

Gabriela Grillo und Rita Dapont sind solche Vorbilder für mich in unserer Branche. Rita Dapont hat dem Verband Deutscher Metallhändler sechs Jahre als Präsidentin vorgestanden und ihn stark verändert. Ihr wichtigster Verdienst war eine Hinwen-dung zu mehr geschlechterneutraler Sachlichkeit – ihr Humor war mitreißend. Sie konnte sich gut im Kreise der Herren durch-setzen, hat aber auch so manchen alten Zopf abgeschnitten. Begeistert hat sie mich, als sie bei der 100-Jahr-Feier des VDM

in einem pink- und rotfarbigen Outfit erschien und mit hoher Kompetenz und Souveränität durch die Veranstaltung führte. Großartig! Auch Gabriela Grillo war im VDM-Vorstand, aber viel wichtiger noch war ihre Zeit im Board der London Metal Exchange (LME). Ich habe wirklich mit Hochachtung verfolgt, wie sie sich in die Sachthemen eingearbeitet hat und eine ein-flussreiche Rolle für die deutsche Metallindustrie in diesem Old-Gentlemen-Club einnahm. Sie war sicher eine wichtige Wegbereiterin dafür, dass die LME heute sehr gut innerhalb des VDM vernetzt ist. Die „Entscheider“ im Ein- und Verkauf unserer Branche aber blieben bis weit in die 90er Jahre hinein fast ausnahmslos Männer. Ich saß jahrzehntelang zumeist äl-teren Herren als Verhandlungspartner gegenüber. Die Branche hatte bis dahin etwas Antiquiertes, Konservatives, und es war wirklich eine echte Herausforderung, sich als Frau durchzuset-zen - mit Fachkenntnissen, aber auch vielleicht mit einer etwas anderen Verhandlungstaktik, mit Charme und Humor.

Wir sind bei Gleichstellungsfragen aktuell auf einem guten Weg, aber es muss noch weiter gehen. Ich sage dies aus gänz-lich neutraler Perspektive – ich bin keine radikale Kämpferin für Frauenrechte, wünsche mir aber eine hohe Diversität für den nachhaltigen Erfolg der Metallwirtschaft. Viele verschie-dene Sichtweisen fügen sich dann zum optimalen Ergebnis, nachweislich sind gemischte Teams auf allen Hierarchiee-benen erfolgreicher. Dabei ist es unerheblich, ob wir Stellen-ausschreibungen geschlechts- und altersneutral formulieren. Noch ein weiterer Aspekt: Bei Bloomberg fand ich eine Infor-mation über den Minenbetreiber BHP zum Thema Frauen in der Metallindustrie, die mir nach wie vor zutreffend erscheint: „…if you want more women workers, pay us like men…“

Ist das das wahre Thema? Dem Artikel zufolge hat BHP sich als Nachhaltigkeitsziel gesetzt, bis 2025 ebenso viele Männer wie Frauen zu beschäftigen. Das ist gut, greift aber meines Erachtens nicht weit genug. Frauen wie Männer sollten eine jeweils gleichberechtigte Chance in Bezug auf Führungspositi-onen auf allen Hierarchieebenen erhalten. Gleiche Bezahlung für vergleichbare Positionen wäre dabei ein Standard.

Eine meiner Kolleginnen im Konzern sprach kürzlich darüber, dass sie das Kupfer im Blut habe, da schon ihr Vater in der Kupferindustrie gearbeitet hat. Welch ein Statement! So wer-den geschlechtsspezifische Unterscheidungen am besten verwischt: Vom Vater zur Tochter!

Marion Finney

Marion Finney ist Head of Customer Scrap bei der Au-rubis AG in Lünen. Seit 2015 ist sie Vorstandsmitglied des VDM. Daneben ist sie als Ausschussleiterin Rohstoff-politik und Sprecherin für das Thema Kupfer aktiv im VDM.

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111 Jahre VDM

Gründung in Hamburg

Am 7. Februar 1907 tagte im Saal 14 der Hamburger Börse eine Versammlung der Interessenten am Hamburger Metall-handel. Max von Schinckel, Präses der Handelskammer, be-grüßte die Anwesenden und gab einen kurzen Überblick über den Anlass, der zur Einberufung der Versammlung geführt hat. Von den verschiedensten Kreisen des Hamburger Han-dels sei die Errichtung einer Hamburger Metallbörse ange-regt worden. Die Handelskammer habe deshalb den Interes-senten Gelegenheit geben wollen, sich über die Für und Wider eines solchen Vorschlags auszusprechen. Die Mehrheit der interessierten Unternehmen stand der Gründung einer Ham-burger Metallbörse positiv gegenüber und beschloss einen Verein zu gründen, dessen primäre Aufgabe es sein sollte, auf die Schaffung einer Metallbörse in Hamburg hinzuwirken.

Das offizielle Gründungsdatum des VDM ist der 8. Mai 1907, obwohl die gerichtliche Eintragung in das Vereinsregister unter dem Namen VDM erst 1914 (die Gründungsakte ging im Krieg verloren) erfolgt sein dürfte. Die Gründung erfolgte durch zwei Vorläuferorganisationen in Hamburg und Ber-lin, die beide die Gründung von Metallbörsen in Deutschland zum Ziel hatten. Der damals schon bestehenden Metallbörse in London (LME) sollte somit Konkurrenz gemacht werden.

111 Jahre VDM 111 Jahre Netzwerk der Metallwirtschaft

Am 8. Mai 1907 fand die Gründung des Vereins statt, ers-ter Vorsitzender wurde der Hamburger Unternehmer und Senator Franz Heinrich Witthoefft. Der „Verein der am Me-tallhandel beteiligten Firmen in Hamburg“ wurde wohl nie in das Vereinsregister eingetragen, er existierte vermutlich bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Er kann dennoch als einer der Vorläuferorganisationen des heutigen VDM be-trachtet werden.

Gründung in Berlin

In Berlin gab es nahezu zeitgleich ähnliche Bestrebungen wie in Hamburg. Berlin zählte bereits um die Jahrhundertwende zu den bedeutendsten Metallhandelsplätzen. Als Sitz einer Elektrizitätsindustrie mit Weltgeltung und beachtlichen Mes-singwalzwerken und Gießereien war die damalige Reichs-

Oben: Die deutsche Metallbörse um 1920 in Hamburg

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hauptstadt der Platz mit dem höchsten Kupferverbrauch der Erde. Darüber hinaus war Berlin einer der wichtigsten Han-dels- und Konsumplätze für Altmetalle.

Auch in Berlin sah man die Notwendigkeit, gegenüber dem bedeutenden Londoner Kupfermarkt ein Gegengewicht auf dem Kontinent zu schaffen. Die Ältesten der Kaufmannschaft gründeten 1907 die ständige Deputation der Metallinteres-senten, die die Einrichtung einer Kupferbörse voranbringen sollte. Daneben wurde auch von anderer Seite Interesse für eine Metallbörse bekundet. So hatte die Direktion der Diskon-togesellschaft auf Anregung oberschlesischer Zinkhütten und einer Frankfurter Metallhandlung beim Berliner Börsen-vorstand den Antrag auf Einführung einer offiziellen Notiz für den Zinkhandel gestellt.

Am 21. März 1911 konstituierte sich in Berlin der „Verein der Interessenten der Metallbörse in Berlin“. In § 1 der Satzung hieß es:

„Der Verein der Interessenten der Metallbörse in Berlin be-zweckt die Regelung der Verhältnisse der Berliner Metall-börse und die Vertretung der Interessen der Mitglieder des Vereins in Bezug auf den Börsenbesuch und den Geschäfts-betrieb an der Börse.“

Die Entwicklung in Berlin wurde insbesondere von Norbert Levy vorangetrieben. Er gilt als einer der Hauptinitiatoren der Berliner Metallbörse und des Verbands Deutscher Metall-händler. Levy stand beiden Organisationen als Gründungs-vorsitzender vor.

Kaiserzeit und Weimarer Republik

Nach den oben erwähnten Vereinsgründungen in Berlin und Hamburg gab es somit in Deutschland zunächst zwei Metall-händlervereinigungen, die ihre Aufgabe in erster Linie in der Schaffung und Förderung der Metallbörsen in Deutschland sahen. In dieser Zeit muss sich über den Börsengedanken hinaus ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Metallhändler entwickelt haben. Man erkannte sehr bald, dass eine gemein-same Interessenvertretung von hohem Nutzen war.

Aus den am Börsenhandel beteiligten Metallhandelsfirmen formierte sich in Berlin der Verein Deutscher Metallhändler e.V. (VDM). Erster Vorsitzender des VDM war der Kommer-zienrat Norbert Levy aus Berlin, er übte dieses Amt bis zu seinem Tode im Jahre 1928 aus. Sein Nachfolger wurde der ebenfalls aus Berlin stammende Adolf Schoyer.

Sowohl Levy als auch Schoyer gehörten bedeutenden, welt-weit aktiven jüdischen Metallhandelsfamilien an. Die Rolle der jüdischen Familien im Metallhandel beschreibt eine zeit-genössische Abhandlung wie folgt:

„Als eine bemerkenswerte Erscheinung sei übrigens noch da-rauf aufmerksam gemacht, dass sich der große Metallhandel ausschließlich, wie vielleicht kein anderer Erwerbszweig, in jüdischen Händen befindet … Die Juden haben in diesem Ge

schäftszweig von jeher eine große Rolle gespielt, die meisten großen Metallhandlungen sind schon alte Firmen, ihre Inha-ber entstammten aus demselben Handelszweig und haben ihr Geschäft ganz allmählich in die Höhe gebracht.“

Zwei Ereignisse dieser Zeit waren prägend für den VDM. Zum einen war es die Gründung der deutschen Metallbörsen, zum anderen die Aufstellung einheitlicher Geschäftsbedingungen für den Metallhandel.

Schon wenige Jahre nach der Gründung des VDM wurde die Leistungsfähigkeit seiner Mitglieder auf eine harte Probe ge-stellt, die der deutsche Metallhandel gut bestand. Der erste Weltkrieg mit seiner stark gestiegenen Rüstungsproduktion steigerte den Metallbedarf erheblich. Die Metallbörsen in Ber-lin und Hamburg wurden geschlossen. Eine bis dahin nicht gekannte Welle der Altmetallerfassung setzte ein. Nach dem verlorenen Weltkrieg waren die Schwierigkeiten des Metall-handels gewaltig. Immerhin spielte der deutsche Metallhan-del vor dem ersten Weltkrieg auf dem Weltmarkt eine füh-rende Rolle. Diese hatte er durch den Krieg völlig verloren. Darüber hinaus wirkte sich aber der Abbruch der bis dahin zahlreichen internationalen Beziehungen äußert negativ aus.

Nur unter großen Mühen gelang es in der Folgezeit, verlore-ne Kontakte wieder herzustellen. Erst 1925 wurden die deut-schen Metallbörsen wiedereröffnet.

Zeit des Nationalsozialismus

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 musste Adolf Schoyer sein Amt als Vorsitzender des VDM aufgeben. Viele VDM Mitglieder, wie Schoyer insbeson-dere aus jüdischen Familien, wurden zu Verfolgten. Große Namen des deutschen Metallhandels emigrierten und schu-fen sich in anderen Staaten neue Existenzen.

1934 haben alle Verbände in Deutschland ihre Funktion verlo-ren, sie wurden – mit anderen Bezeichnungen – Teil der Deut-schen Arbeitsfront. Ab 1934 wurde die Vereinsfunktion des VDM auf die Fachgruppe Metalle bzw. die Fachuntergruppe Altmetalle übertragen. Eine formelle Auflösung des VDM er-folgte aber nicht. In § 2 der Satzung der Fachgruppe hieß es:

„Aufgabe und Pflicht der Fachgruppe ist es, die ihr von der Wirtschaftsgruppe zugewiesenen Mitglieder auf ihrem Fach-gebiet zu beraten und zu betreuen sowie deren fachliche und berufsständische Angelegenheiten unter Rücksichtnahme auf die Gesamtinteressen der gewerblichen Wirtschaft und unter Wahrung des Staatsinteresses zu fördern“.

Leiter der Fachgruppe Metalle war seit 1934 Konsul Hans Kroeger aus Lübeck. Für den Sekundärmetallbereich wur-de eine Fachuntergruppe Altmetalle unter der Leitung des Frankfurter Metallgroßhändlers Carl Ludwigsen gebildet. Eine gewisse Kontinuität in der Arbeit wurde auch dadurch gewahrt, dass die bestehende Geschäftsführung des Vereins übernommen worden war. Die in den dreißiger Jahren einset-zende Aufrüstung ließ den Bedarf an Metallen kräftig

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Die ersten Jahre des Neubeginns waren noch geprägt von staatlicher Reglementierung, nunmehr durch die Besatzungs-mächte, und der drohenden Demontage von Industrieanlagen. So wurde beispielsweise in der Britischen Zone das Verwal-tungsamt für Nichteisenmetalle (VANEM) geschaffen, welches am 1. Mai 1946 „um eine geordnete Metallwirtschaft in dem Britischen Kontrollgebiet zu gewährleisten … die … Nichtei-sen-Metall-Anordnung I über Beschaffung, Freigabe und Ver-brauch“ in Kraft setzte.

Der VDM zwischen 1948 und heute

Kurz vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland er-folgte der Umzug von Lautenthal nach Wiesbaden. Anlass dieses Standortwechsels bildete die Erwartung, dass die künftige Bundeshauptstadt Frankfurt heißen würde. Am 20. Mai 1949 trat der Verein im Regentenbau in Bad Kissingen zu seiner ersten ordentlichen Mitgliederversammlung nach dem Krieg zusammen. Die Neuordnung des Vereins kam zur rechten Zeit. Seit der Währungsreform im Jahre 1948 gingen die Beschränkungen des freien Handels zunehmend zurück. Die letzte Vorschrift über die Metallbewirtschaftung ist 1955 außer Kraft getreten. In den Jahren zuvor hatte auch die LME den Handel mit Kupfer und anderen Metallen wieder aufge-nommen und damit die Voraussetzung für eine transparente-Preisbildung geschaffen. Der Handel nahm nun am allgemei-nen wirtschaftlichen Aufschwung teil.

In den sechziger und siebziger Jahren gestal-tete sich der Handel zunehmend europäischer. Die Tore zu den Weltmärkten wurden langsam geöffnet und die Europäische Wirtschaftsge-meinschaft wandelte sich zur Europäischen Union. Handelsbarrieren innerhalb Europas wurden abgebaut. Im April 1979 wurde der Sitz des VDM von Wiesbaden in die damalige Bundeshauptstadt Bonn verlegt.

1985 überraschte die Zinnkrise den Metall-markt. Der Internationale Zinnrat wurde zah-lungsunfähig und hinterließ einen Schulden-berg von mehr als neunhundert Millionen Pfund Sterling. Der Zinnmarkt brach weltweit zusammen. In der Folge wurde der Zinnhan-del an der LME bis Mitte 1989 eingestellt. Das Zinndesaster beendete einerseits die Diskus-sion, durch Rohstoffabkommen Preisschwan-kungen auf den Rohstoffmärkten zu glätten

bzw. einzugrenzen, andererseits wurde ein tiefgehender Re-formprozess der altehrwürdigen LME eingeleitet.

In den achtziger Jahren entwickelte sich in Europa ein neues Umweltbewusstsein. Ökologie wurde ein fester Bestandteil der Metallwirtschaft. Internationale Umweltgesetze, wie bei-spielsweise die Abfallverbringungsverordnung, bestimmten fortan zu einem großen Teil das Tagesgeschäft. Der VDM be-gleitete seine Mitglieder auf dem Weg zu einer ökologischen, ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft.

ansteigen. Der Handel sah sich bald wieder staatlichen Ein-griffen ausgesetzt, die von 1933 an in eine absolute Regle-mentierung des Handels durch den Staat mündete. Am 24. Mai 1944 erfolgte ein Tagesangriff auf Berlin. Die Börse und damit die Geschäftsstelle der Fachgruppe wurden schwer beschädigt.

Alliierte Besetzung

Das Kriegsende erlebte der damalige Geschäftsführer Dr. Ru-dolf Müller in der ausgelagerten Geschäftsstelle in Lautenthal / Oberharz. Aus alten Mitgliedsakten ergibt sich, dass auch in den Wirrungen des Jahres 1945 ein recht kontinuierlicher Kon-takt zwischen der Geschäftsstelle und den Mitgliedsunterneh-men gehalten werden konnte. Die Fachgruppe Metalle bestand über das Kriegsende hinaus bis etwa Herbst/ Winter 1945 un-ter dem Vorsitz von Konsul Kroeger fort, da die alliierten Be-satzungsmächte eine gewisse Zeit benötigten um die 1934 gegründeten Fachgruppenorganisationen aufzulösen.

Dr. Müller ergriff schon bald nach Kriegsende die Initiative zur Wiederbelebung des alten VDM. Ein erstes Rundschreiben an die Metallhandelsfirmen zum Thema „Organisation des Me-tallgroßhandels“ erging bereits am 7. November 1945. Aus den Antwortscheiben der Unternehmen wurde rasch deutlich, dass auch der Handel an einem unverzüglichen Wiederaufbau des VDM höchst interessiert war. Infolge der politischen Umständein der Nachkriegszeit konnte die Wiederbelebung des Vereins-

Oben: VDM Mitgliedeversammlung 1950 in Bad Wildungen

deutscher Metallhändler zunächst nur für die britische Zone und unter anderem Namen in Frage kommen. Am 11. Oktober 1946 wurde die formelle Gründung des Fachverbandes Metall-handel (vorm. Verein deutscher Metallhändler e.V.) beschlos-sen. In den Folgemonaten folgte eine zähe Diskussion über die künftige Struktur und Ausrichtung des Verbandes, erst am 1. Oktober 1948 benannte sich der Fachverband wieder in „Verein Deutscher Metallhändler e.V.“ um.

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Am 3. Oktober 1990 trat die DDR der Bundesrepublik Deutschland bei. Viele Unternehmen, die sich bis dahin im kommunistischen Machtbereich befanden, konnten nun dem VDM beitreten. Als Folge der Deutschen Einheit wurde der Verbandssitz im Juni 2006 von Bonn nach Berlin verlegt. Am 1. September 2007 eröffnete der VDM sein Europabüro in Brüssel, welches bis heute zusammen mit der WV Metalle

betrieben wird. Im April 2013 wurde die „Arbeitsgemein-schaft Metalle Österreich“ mit Sitz in Wien gegründet. 2018 feiert der VDM sein 111 jähriges Bestehen. Aus den Vereinen zur Bildung von Metallbörsen in Deutschland ist ein moder-ner Lobby- und Dienstleistungsverband mit Mitgliedern aus vielen europäischen Staaten geworden.

Oben: VDM Vorstand und Geschäftsführung 1988

Oben: VDM Mitgliederversammlung 1950 in Bad Wildungen

Oben: VDM Vorstand 2015 in Aachen

Oben: VDM Mitgliederversammlung 2016 in Dresden

Oben: VDM Vorsitzender Wilhelm Kroll und VDM Geschäftsführer Dr. Ferdi-nand Dietz im Dezember 1964

Zum 100jährigen Bestehen des Verbands hat der VDM im Jahr 2007 eine Chronik verfasst. Hierin erhalten Sie einen Blick in die Geschichte des Metallhandels sowie die Menschen dahinter. Bei Interesse können Sie die Chronik in der Geschäftsstelle kostenlos anfordern.

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Seit 111 Jahren steht der VDM als Institution für die Metallhandelsbranche - zusammengesetzt aus Metallexperten mit unterschiedlichen Profilen und Arbeits- sowie Handelsschwerpunkten. Viel älter jedoch ist die gesamte Branche - beinahe so alt wie die Metalle selbst mit denen gehandelt wurde und wird. Und so gab und gibt es bis heute komische Anekdoten, kuriose Szenen, spektakuläre Einzelgän-ge oder fragwürdige bis kriminelle Herausforderungen mit denen die Unternehmen zu tun hatten und die die Branche bis heute prägen.

Im folgenden möchten wir zwei Un-ternenehmer zu Wort kommen las-sen, die das Geschäft und die Welt der NE-Metallle von der Pike auf gelernt haben und einen Überblick geben können, was sich in den ver-gangenen Jahrzehnten im Metall-handel verändert, wie die Branche auf Rückschläge reagiert hat und wo sich ganz positive Entwicklungen vollzogen haben.

Theo Meyer war von 1956 bis 2007 teilhabender Geschäftsfüh-rer der Christoph Otto Pape Metal-le GmbH. Lothar Krumbügel kennt den Metallhandel seit 1969. Zuletzt war er von 1987 bis 2007 Einkauf-schef von Diehl Metall sowie Ge-schäftsführer der Süddeutschen Metallhandelsgesellschaft GmbH.

Zum Einstieg in die ureigene Welt der Metallhandelsgeschichte haben wir in unseren Archiven gekramt und ein Dokument aus der Zeit des Neuaufbaus nach dem 2. Weltkrieg gefunden, das veranschaulicht wo man 1946/47 stand und wie schwie-rig die ersten Jahre waren. Nicht nur, dass wir uns wunderten, dass 1947 noch in Reichsmark bezahlt wurde - auch mussten die Mitglieder ganz praktisch für das Essen am Abend mitsorgen und keinen Geldbetrag überweisen sondern Essensmarken mitbringen.

Szenen des Metallhandels

Von rasanten Entwicklungen und kuriosen Eigenarten

Links: Rundschreiben Nr. 15 betreffend die VDM Mitgliederversammlung in Bad Pyrmont aus dem VDM Archiv in Berlin

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Definitionssache: Tonne ist nicht gleich Tonne

Nach Beendigung meiner Lehre Mitte 1959 wurde mir der sogenannte „Kleineinkauf“ übertragen. Schnell sollte ich eine Erfahrung machen, die mir bis heute im Gedächtnis blieb und eine gesunde Skepsis förderte:

Eine der Stimme nach ältere Dame aus Hannover rief an und fragte, ob wir an drei bis vier Tonnen Bronzespäne interessiert seien und ob wir „sowas auch abholen könnten?“ Ihr Mann sei gestorben und sie müsse seine Schlosserei aufräumen. - Man muss wissen, dass Bronzespäne so das „Feinste vom Feinen“ für unser Schmelzwerk waren. - Ich freute mich bereits, denn die Dame fragte auch noch nicht einmal nach dem Preis. Wel-ches Geschäft bahnte sich da für mich an. Drei bis vier Tonnen Bronzespäne, auf einmal, oha!

Ich vereinbarte sofort für den nächsten Morgen die Abholung - ein Konkurrent sollte ja nicht schneller sein - und schickte einen 3,5 to LKW mit Ladebühne zur angegebenen Adresse. Bereits nach einer Stunde stand der LKW wieder bei uns im Werk. Donnerwetter, das hat aber gut geklappt, dachte ich!! Das leichte Lächeln der beiden Mitarbeiter machte mich zu de Zeitpunkt noch nicht stutzig. Mein Blick auf den LKW erklärte

Oben: Unternehmensporträt der Firma Chr. Otto Pape Metallwaren Fabrik aus dem Jahr 1887

Preise ermitteln leicht gemacht

Die Metallkurse an der Londoner Metallbörse wurden bis in die 1960er Jahre in Pfund-Sterling und englischer Tonne ver-öffentlicht.

Um auf den damaligen D-Mark-Preis zu kommen, musste man nicht nur den Umtauschkurs zum Pfund nehmen, sondern dieses Ergebnis auch noch durch 1,016 teilen. Eine englische Tonne entspricht nämlich 1.016 Kilogramm! Wie einfach ist es heute: Ein Blick auf den Monitor und zack ist alles da: Der Dol-larkurs, der Metallkurs und alles in 1000 kg!!

Hürden und Entwicklungen des deutschen Metallhandels im 20. Jahrhundert

Von Theo Meyer

jedoch sofort dieses Lächeln: Die drei bis vier Tonnen Bron-zespäne bestanden aus vier Marmeladeneimer großen Behäl-tern, jeder mit etwa 40 kg Inhalt! Trotz meiner aufflammen-den Schamröte war mir klar, die Dame hatte nicht Unrecht, es waren ja vier Tonnen. Wir haben natürlich korrekt abgerechnet und ihr einen Scheck geschickt. Sie hat sich sicher darüber sehr gefreut und ich habe gelernt: Freud und Leid liegen so dicht beieinander, man muss nur bei gewissen Dingen gegen-sätzlicher Meinung sein.

Ich habe nie wieder 40 kg für 1000 kg gekauft!

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Kabelzerlegung, heute ein höchst komplexer, hochtechnischer, in große Hallen eingehauster Vorgang, hatte bereits in den 1960er und früheren Jahren einen hohen Stellenwert. Der in-dustrielle Aufbau der Bundesrepublik brachte es mit sich, dass große Mengen Kupferkabel wie auch Erdkabel zur Verfügung standen, für die es in ihrer vorliegenden Form keine Verwen-dung gab. Doch die vorhandenen Metalle Kupfer, Blei und Eisen waren begehrt und gehörten „geborgen“! Die damals „vorhandene Technik“ bestand (nur) aus Feuer und etwas Oel zum Anzünden, durch das die nichtmetallischen Bestandteile (Teer) von den metallischen getrennt werden konnten! Die Ka-bel wurden in Längen von etwa einem Meter geschnitten und auf nach vorn geneigte, aus Eisenbahnschienen bestehenden Paletten, gelegt. Die Schräge ermöglichte das Abfließen des Blei von Kupfer und Eisen. Erforderlich waren:

a) ein Gelände, das weit von bewohnten Gegenden entfernt war. b) eine entsprechende Genehmigung. Diese sah vor, dass das Abbrennen von Kabeln nur c) nachts vorzunehmen oder bei Beginn der Dunkelheit und d) das zuständige Polizeirevier, die zuständige Feuerwehr und den nahegelegenen Airport (der damals noch Flugplatz hieß) von der nächtlichen Aktion benachrichtigt wurden.

Die Polizei und Feuerwehr brauchten dadurch nicht auszurü-cken, die an- und abfliegenden Piloten konnten zwar „Feuer“ melden, aber der Tower war ja ebenfalls über den brandstifter-freien Brand informiert.

Morgens wurde dann aus den erkalteten, abgebrannten Ka-beln das Kupfer, Blei und Eisen, sauber getrennt, geborgen. Das Teer war im Himmel!

Fazit: Ja, die Luft war zwar nicht so sauber, aber es war auch nicht so laut und so teuer wie heute. Dieser Satz ist mehr hu-moristisch zu verstehen, deswegen aber nicht weniger wahr.

Wandel der Zeit: Kabelzerlegung damals und heute

Oben: Historische Aufnahmen der Kabelaufbereitung beim VDM Mitglied KMR Kabel-Metall-Recycling GmbH

Links: Moderne Kabelaufbereitung beim VDM Mitglied Zirec GmbH

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Theo Meyer

Theo Meyer begann seine Lehre Anfang April 1956. Zwischen 1968 und 1997 arbeitete er als Prokurist. Ab 1997 war er Geschäfts-führer der Christian Otto Pape Metalle GmbH.

Was sagt uns das?

Es ist kaum zu glauben, dass es einem einzelnen Mitarbeiter jahrelang gestattet ist, alleinverantwortlich und ohne Kontrolle solche Vermögenswerte eines Unternehmens hin- und herzu-schaukeln - zumal das börsliche Metallgeschäft bekannter-maßen selten ohne Risiken auskommt. Und wenn doch, so muss man wohl sagen, ist ein solches Unternehmen mehr als schlecht organisiert. Denn der Preis für Kupfer, ein Indus-triemetall von besonderer Bedeutung, sollte doch für Produ-zenten und Verbraucher weltweit eine möglichst verlässliche finanzielle Größe sein. Dafür ist die LME einmal eingerichtet worden - zumal auf der Produzentenseite Länder involviert sind, deren Bruttosozialprodukt von langfristig überschauba-ren Kupferpreisen abhängig ist.

Es bleibt dabei: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser! (Ganz sicher bei solchen Dimensionen). Nach dem Crash beruhigten sich die Märkte, man ging wieder zum normalen Tagesgeschäf-ten über. Auf dem deutschen Markt jedoch wurde der Crash wegen eines Feiertages erst am Freitag, den 6.6. wahrgenom-men - als alles bereits fast vorüber war. Hier muss man sagen, dass das „Verschlafen“ auch einmal Positives sein kann!

Marktbeeinflussung a lá Sechziger Jahre

Das waren noch Zeiten in den Sechzigern, als es noch kein Internet gab und Kupfernortierungen nur mittags erhältlich waren - auf einem kleinen Papierstreifen und später dann auf dem Fernschreiber. Auswirkungen auf Kupfernotierungen gab es natürlich immer, aber aus ganz anderen Gründen und mit nicht so dramatischen Folgen. Ein anderes Beispiel wie die Märkte reagieren, kommt aus dem damaligen Rhodesien: In einem Bergwerksunternehmen sollte eine Krankenschwes-ter entlassen werden. Das wurde in der Belegschaft bekannt, man trat in einen Streik - die Kupferpreise stiegen, nicht sehr stark, aber fielen wieder als die Kündigung einen Tag später zurückgezogen wurde. Durch einen längeren Streik wäre die Produktion der Grube beeinträchtigt worden. Daraus wurde an der Börse blitzeschnell: „weltweite“ Kupferknappheit. Ein deutsches Kupferhandelshaus aus Köln war an der Börse in eine Schieflage geraten. Man benötigte höhere Notierungen.Eine Bande von Kriminellen wurde engagiert, sollte zwei Eisen-bahnbrücken sprengen und damit die Transporte zum Hafen für längere Zeit unterbrechen. Dies fand zwar gottseidank nicht statt, hätte aber sicher die „gewünschten“ Effekte gehabt!

Japan, das Land des Lächelns, der Aufgehenden Sonne, der großen Automobilindustrie - kaum ein Bildbericht in den Nach-richten, ohne dass nicht beispielsweise ein Toyota durch das Bild rauscht, leider nicht immer in friedlicher Absicht - ein Ja-pan also, das von Schönheiten, Widersprüchen und ökonomi-scher Kraft nur so zu strotzen scheint! Gleichzeitig ist Japan aber auch ein Land, das durch Katastrophen einen anderen Ruf erlangt hat. Nicht nur der Tsunami in Fokushima von 2011 hatte weltweite Folgen. Für uns Metallhändler hatte ein ganz anderer Tsunami eine besondere Bedeutung mit ungeahnten ökonomischen Dimensionen: Am 6. Juni 1996 fiel innerhalb von zwei Stunden der Kupferkurs an der LME um sagenhafte 15 Prozent!!

Was war passiert?

Der damals größte Kupferhändler der Welt, die Firma Sumito-mo Corp, Osaka, musste einen Verlust von mind. 1,8 Milliarden US-Dollar (2,8 Mrd. DM) aus den letzten zehn Jahren durch un-erlaubte Spekulationen in London und New York eingestehen. Die Kupferwelt in Aufruhr!

Dem Unternehmen wurde zwar ein Jahresumsatz von 200 Mrd. DM unterstellt, aber die Gerüchteküche begann heftig zu brodeln: Kann Sumitomo mit diesem Verlust überleben? Wie weit sind andere Handelshäuser involviert? Wie kann so etwas überhaupt passieren?

Zu diesem Zeitpunkt werden immer noch Positionen von 400.000 bis 1.000.000 to vermutet. Als schlimmste aller Vor-stellungen gab es Meinungen, Sumitomo halte direkt oder in-direkt die Kupferproduktion mehrerer Jahre.

Wie ist es passiert?

Der verantwortliche Manager, der hochgeachtete und als Mr. 5 Prozent titulierte Yasuo Hamanaka, (er soll stets 5 Prozent des Kupferhandels kontrolliert haben) hatte seit Jahren unbe-aufsichtigt und unkontrolliert Transaktionen mit Kupfer durch-geführt, die am 5.6.1996 vom Unternehmen nicht mehr zu verheimlichen waren und den zuständigen Aufsichtsbehörden in New York und London gemeldet wurden. Sumitomo-Präsi-dent Akiyama erklärte, Hamanaka habe zehn Jahre geheime Bücher geführt, in denen doppelt so hohe Beträge aufgeführt waren als dem Unternehmen offiziell bekannt waren. Die Ban-kunterlagen für diese Geschäfte seien von den zuständigen Banken direkt an Hamanaka gegangen. Erst als ein solches Dokument „irrtümlich“ in der Konzern-Finanzabteilung „gelan-det“ ist, sei man aufmerksam geworden.

Nun begann eine Schuldzuweisungs-Ralley innerhalb des Un-ternehmens, die damit „offiziell“ endete, dass Mr. Hamanaka allein verantwortlich sei. Er war geständig und wurde mit so-fortiger Wirkung seines Postens enthoben und entlassen.Am 26.3.1998 wurde er zu 8 Jahren Haft wegen Betrug und Fäl-schung verurteilt.

Der Kupfer-Jahrhundertcrash

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111 Jahre VDM

Der deutsche Metallhandel anno 1991: Durch Wegfall des ei-sernen Vorhangs und dem Ende des Kommunismus in Russ-land wurde der deutsche Markt von Schrotten und Halbzeu-gen überflutet, was in der Konsequenzen zu relativ niedrigen Schrottpreisen führte. Als Folge dessen fingen die fernöstli-chen Märkte an, ihren Bedarf an Schrotten hier in Europa zu decken. Hierbei wurden direkt sehr viele Schrotte und Halbzeu-ge aus der ehemaligen UDSSR hauptsächlich nach Deutsch-land geliefert, da die Lieferanten die stabile und harte D-Mark anderen Währungen vorzogen. Oft hatte es den Anschein, dass die LKWs samt Ware gestohlen waren - nicht zuletzt weil es vorkam, dass Fahrer nachdem sie sich die Ladung bar ha-ben auszahlen lassen, den leeren LKW stehen ließen und ver-schwanden.

Die Märkte und aufkommende Veränderungen, die auf die Branche zukamen, habe ich bis zu meinem Abschied in den Ruhestand im Jahr 2007 aus der Sicht des Einkäufers eines Messing-Halbzeugwerkes erlebt. Ich erinnere mich noch sehr gut an die massiven Einkäufe von Schrotten in Europa und USA durch chinesische Firmen, was zeitweise zu echten Ver-sorgungsschwierigkeiten der Halbzeug-Industrie und den Raf-finerien führte.

Probleme zunehmender Globalisierung

Wir sahen uns einer bis dahin völlig unbekannten und wirklich schlimmen Entwicklung gegenüber: Gänzlich unqualifizierte Leute waren zu dieser Zeit unterwegs, um Schrotte zu kaufen, von denen sie aber keinen blassen Schimmer hatten. Diese Einkäufer arbeiteten zum Teil abends in Restaurants als Kell-ner und wurden dank ihrer Deutschkenntnisse eingesetzt um Material zu kaufen mit dem Ziel, es nach Fernost zu schicken.

So wurden für die schlechtesten Qualitäten unverhältnismäßig hohe Preise bezahlt, was sich natürlich preistreibend auf die besseren Qualitäten auswirkte. Es führte sogar soweit, dass Halbzeuge, deren Preis sich normalerweise über den Preis für einsatzfähige Schrotte errechnete, nunmehr bei Messing auf-Preisen für Neumetall von Kupfer und Zink basieren mussten, da diese als Schrottersatz eingesetzt wurden. Man kann sich vorstellen, dass es auch Auswirkungen auf die Verkaufspreise

unserer Kunden hatte, wodurch sie Marktanteile verloren. Da ein Problem selten alleine kommt, erlebten wir gerade zu der Zeit eine Betrugswelle von durch Sand verunreinigten Mes-singspänen, was natürlich alle Messingwerke betraf.

Wahrscheinlich ausgelöst durch die drängende Nachfrage nach Messingspänen vermischten Kriminelle sie mit Sand, in der Hoffnung dass es nicht auffallen würde. Aber auch hier hat sich wieder bewiesen dass die Gier den Verstand auffrisst: Wir haben bis zu 30 Prozent Sand in den Spänen gefunden und natürlich Anzeige erstattet. Der Gipfel dieser Betrugsversuche war, dass der Sand, wie uns ein vereidigter Probenehmer ver-sicherte, kein gewöhnlicher Sand war, sondern Gießereisand für dessen Entsorgung der Betroffene sich sicher die Kosten hat erstatten lassen, ohne ihn zur Sondermüll-Deponie zu brin-gen. Erst unter einem Stereo-Mikroskop konnte man die Sandkör-ner erkennen. Um aber auch das zu erschweren, hatte der Lieferant noch ein leicht öliges, äußerst volatiles Messing-pulver, welches normalerweise als „Goldbuchstaben“ auf Bü-chern verwendet wird, in den Sand hineingemischt und ihm so einen Messing-Anschein gegeben. Das gleiche, leicht ölige Messing-Pulver, wurde auch von einigen unlauteren Leuten eingesetzt, um Messing-Raffiniermaterial „herzustellen“. Das anhaftende Pulver verdeckte das darunter befindlichen Mate-rial: Nämlich wollige Eisenspäne!

Konsequenzen

Sowohl die Hütten als auch die Halbzeugwerke hatten durch die Verwerfungen im Markt größte Probleme in der Versor-gung. Das Übel reichte aber noch weiter, denn aus den schlech-ten Schrottqualitäten wurden in China Halbzeuge und Fertig-teile produziert, die hier in den Baumärkten angeboten und zu lächerlich niedrigen Preisen (z.B. Armaturen) verkauft wurden. Zudem: Wenn diese Produkte später wieder im Schrott landen, hat das Schmelzwerk ein Qualitätsproblem zu lösen.

Gewiss, für den Handel hat sich die Öffnung des fernen Ostens als interessantes Absatzgebiet angeboten. Doch haben die dortigen Abnehmerwerke wohl zwischenzeitlich gelernt, mehr auf die Qualität ihrer Einsatzmaterialien zu achten.

Anlaufschwierigkeiten eines neuen WeltmarktesVon Lothar Krumbügel

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Doch auch weit ferner in der Vergangenheit ergaben sich Missgeschicke - und dies auch bei und mit unseren Nachbarn in Europa.

Italienische Zuverlässigkeit

Wir hatten im Jahr 1975 Alt-Bleischrott in Schottland ge- und gleich nach Italien an einen Verarbeiter weiter verkauft. Die Ware kam bei uns in Paris an, wurde einer Qualitätsprüfung unterzogen und wieder neu auf einen französischen LKW ver-laden, der die Ware dann nach Italien bringen sollte.

Um eine schnellere Grenzabfertigung zu haben, schickten wir dem Grenzspediteur und dem Abnehmer je eine Telex-Nach-richt (Fax und E-Mail gab’s noch nicht) mit allen Einzelheiten, wie LKW-Nummer, Warenbeschreibung, Empfänger, Rech-nungsbetrag etc. Das war ein Fehler! Denn während der Fah-rer an der Italienischen Grenze im Abfertigungs-Terminal des Zolls war, um die Papiere abzuholen, wurde ihm sein LKW samt Ware gestohlen. Der LKW wurde dann ein paar Tage spä-ter gefunden - natürlich leer.

Wir informierten unseren Abnehmer, der uns bat, erneut einen LKW zu schicken, weil er die Ware benötige. Den zweiten LKW ereilte das gleiche Geschick, auch der wurde wieder gestoh-len und später leer von der Polizei aufgefunden. Der Abnehmer wurde informiert, bat aber trotzdem um nochmalige Lieferung. Beim dritten Anlauf waren wir vorsichtiger, indem wir dem Grenzspediteur keine Mitteilung über den LKW zukommen lie-ßen, und siehe da, der LKW wurde an der Grenze abgefertigt und konnte die Ware ohne Probleme beim Abnehmer ablie-fern. Diese Lieferung wurde ordnungsgemäß bezahlt und die zwei verschwundenen LKW-Ladungen von der Versicherung

Es wurde uns also klar, dass beim Grenzspediteur irgendje-mand saß, der bestimmte Leute über die Ankunft der LKW informierte, damit die dann ihren Coup ausführen konnten, während der Fahrer im Zollgebäude war. Ob der Abnehmer mit zu den „bösen Buben“ gehörte weiß ich nicht, aber merkwürdig war das schon alles. Wir hatten unseren hochpreisigen Ver-trag somit dreimal beliefern können, obwohl die Preise an der LME kräftig gesunken waren.

Über die Qualitätsreklamationen aus Italien, die manchmal eintrafen, bevor die Waren überhaupt angekommen sein konn-ten, kann wohl jeder berichten der dorthin geliefert hat. Alles nur ein Versehen, wurde dann oft geantwortet.

Wettbewerb schlägt Ego

Wir hatten in der Schweiz einen Zweig-Betrieb für Kabelzerle-gung sowie eine völlig neue Anlage über die edelmetallhaltiger Schrott zerkleinert werden sollte, um bessere Metallausbrin-gen der Edelmetalle zu erzielen. Unser Chef war mächtig stolz über die Anschaffung dieser neuen Anlage. Um damit angeben zu können, lud er gegen den Rat meines für die Anlage verantwortlichen Kollegen und mir, eine Reihe von Mitbewerbern ein, um die Anlage vorzuführen. Das gefiel uns überhaupt nicht, denn das würde nur dazu führen, dass diese Händler in Zukunft höhere Preise für Schrotte, die auf dieser Anlage hätten geschreddert werden können, verlangen würden. Wir machten also einen Plan:

Als unser Chef mit den Besuchern und mir zum Mittagessen im Restaurant war, bekam ich von meinem Kollegen einen An-ruf, um mir mitzuteilen, dass die Besichtigung der Anlage aus-fallen müsse, weil es einen Brand gegeben habe und die Feuer-wehr alles mit Schaum abgedeckt hätte (mein Kollege gehörte

der örtlichen Feuerwehr an und hatte eine Übung ansetzen lassen).

Bestürzt berichtete ich von dem Ereignis, wor-aufhin, die Besichtigung natürlich abgesagt wur-de. Eine erneute Einla-dung dazu wurde nicht mehr ausgesprochen. Ir-gendwie hat unser Chef wohl verstanden, was da abgelaufen war.

Einer der damals gela-denen Händler sagte mir später mal schmun-zelnd, hinter vorgehalte-ner Hand: „Das mit dem Schredder-Brand da-mals hätte ich genauso gemacht!“

Kurioses aus Europa

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Neben diesen vielen abschreckenden Beispielen gab und gibt es jedoch auch die positiven Seiten, die man nicht vergessen darf - sowohl hinsichtlich einer zusammenwachsenden eu-ropäischen Gemeinschaft als auch eines allgemeinen freien Welthandels. Ein solches frühes Beispiel beginnt für mich mit meinem Eintritt in die Welt des Metallhandels.

Deutsch-Französischer Austausch

Ich begann meine Tätigkeit bei einem Makler in Paris, auf dessen Briepapier nur von Metallen und Legierungen die Rede war. Man suchte einen jungen Deutschen, um ihn mit dem Ziel auszubilden, nach einer gewissen Zeit eine Filiale in Deutschland zu eröffnen. Das klang interessant und da ich eine kaufmännische Lehre im Stahlhandel gemacht hatte, kam mir das durchaus entgegen. Er hatte diesen Brief an das Deutsch-Französische Jugendwerk geschickt, wo eine Freun-din von mir saß, die den Brief an mich weitergeleitet hatte.

Es gibt dieses Austauschprogramm im Rahmen des deutsch-französischen Jugendwerks noch immer, über das alle zwei Monate 30 junge Deutsche nach Frankreich können, wo sie während zwei Monaten eine sprachliche Aus- bzw. Wei-terbildung erhalten, um danach in französischen Firmen ihre Kenntnisse einbringen bzw. verbessern zu können. Ebenso vie-le junge Franzosen kommen im Rahmen dieses Programms nach Deutschland. Nach einem Jahr kann man sich entschei-den zu bleiben oder in sein Heimatland zurück zu kehren. Die finanzielle Unterstützung entfällt dann allerdings.

Sprachbarrieren und ihre Folgen

Während der zwei Monate Sprachausbildung zahlt das Ju-gendwerk die Unterbringung im Hotel und die Studenten er-halten Essensgutscheine für Restaurants sowie ein kleines Ta-schengeld. Das französische Arbeitsministerium sucht für die betreffenden Studenten, je nach Qualifizierung, einen Job in einer französischen Firma. Wegen eines Übersetzungsfehlers in meinen Unterlagen, wurde ich immer zu Firmen geschickt, die mit mir nichts anfangen konnten. Manchmal wollte aber auch ich nicht in solchen Firmen arbeiten.

Nach sechs Monaten rief mich der Direktor des Instituts zu sich und sagte mir, dass es bei der nächsten Stelle klappe müsse, andernfalls er mich nach Deutschland zurück schi-cken würde. Da wies ich ihn dann darauf hin, dass da wohl ein Fehler in meiner Akte sei und die Firmen, bei denen ich mich vorgestellt hatte, mich daher nicht einsetzen konnten. Danach schickt man mich in die Buchhaltung einer Fabrik für Damen-Oberbekleidung ...

Metallhändler aus Überzeugung

Letztlich hat es mich mein Weg aber doch in den Metallhandel geführt - auch wenn ich das nicht direkt vor Augen hatte und als Neuling anfangs ein kurze Eingwöhnungsphase brauchte.

Ich hatte keine Ahnung, dass es sich bei den Metallen und Le-gierungen, die der Makler vermittelte, um Schrotte handelte. Das verstand ich erst einige Tage später, als ich mich in die vorhandene Literatur einlas. Dann, bei einem Telefonat mit ei-nem Metallhändler in Frankfurt fragte mich dieser, ob ich neu in der Branche sei, was ich bejahte. „Na dann“, so meinte der Gesprächspartner, „gehen Sie mal davon aus, dass, wenn Sie am Ende des Monats noch dabei sind, Sie Ihr Leben lang mit Metallen zu tun haben werden“. Er hatte recht, denn es sind jetzt schon fast 49 Jahre.

Als mir bewusst wurde, dass ich jetzt Schrotthändler werde, dachte ich mir, dass es ja allgemein bekannt ist, dass man in dieser Branche doch ganz gut verdienen würde und so ent-schied ich mich, es mir mal anzusehen. Recht bald war ich begeistert von der Vielseitigkeit und dem Abwechslungsreich-tum der Tätigkeit. Börsenkurse, Metall-Legierungen, unter-schiedliche Schrotte, Verwertungsmöglichkeiten, Reisen in alle europäischen Länder und nach Übersee. Das waren wirk-lich interessante Perspektiven für einen jungen Mann von 27 Jahren. Das Maklerbüro wurde ein Jahr später von einem großen Kon-zern aufgekauft und auch dort verfolgte man den Gedanken, meine Kenntnisse für die Gründung einer Filiale in Deutsch-land zu nutzen.

Der neue Chef machte mir aber klar, dass, um die Metalle rich-tig kennen zu lernen, ein Aufenthalt auf dem Schrottplatz un-erlässlich sei; Recht hatte er! Und ich habe es nie bereut, auch bei Eis und Schnee auf dem Schrottplatz alle Metalle sortiert zu haben, zumal ich von ganz hervorragenden Spezialisten beispielsweise in die Methoden der Legierungserkennung bei Rotguss bzw. Bronze eingewiesen und angeleitet wurde.

Auch damals hatten wir schon mit dem Problem des Sands in Messingspänen zu kämpfen, sodass es für mich nicht neu war, als ich dann später mit diesem Problem in meiner Eigen-schaft als Einkäufer in einem Messing-Halbzeugwerk erneut konfrontiert wurde.

Positive Aspekte europäischer Gemeinsamkeit

Lothar Krumbügel

Lothar Krumbügel ist seit zehn Jahren selbstständi-ger Unternehmensberater. Zuvor war er seit 1969 in der Metallbranche aktiv. Zuletzt war er von 1987 bis 2007 Einkaufschef von Diehl Me-tall sowie Geschäftsführer der Süddeutschen Metall-handelsgesellschaft GmbH. Email: [email protected]

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Business

Die Hochphase gönnt sich eine VerschnaufpauseMetallhändler mit stagnierenden Erwartungen

Geschäftserwartungen des Metallhandels von 1913

Auch zu Kaisers Zeiten machten sich Wirtschaft und Politik Gedanken über Geschäftslage der Metallwirtschaft und ihre zukünftige Situation.

In einer Zeit, da Krieg bereits in der Luft lag und Industrialisierung sowie auf-kommender Massenkonsum den Be-darf an NE-Metallen rasant ansteigen ließen, errechnete der erste VDM Vor-sitzende Norbert Levy für Deutschland einen Konsum von ca. 290.000 Tonnen Kupfer pro Jahr. Dies stand einer eige-nen Jahresproduktion durch Hütten in Deutschland von rund 80.0000 Tonnen gegenüber. Während der Altmetallhan-del von NE-Metallen Ende des 19. Jahr-

hunderts volle Fahrt aufnahm, steiger-te sich dieser Handelsbereich seine Bedeutung insbesondere durch zwi-schenstaatliche Konflikte in Europa. Levy betont die besondere Bedeutung des Anteils an Altmetalls, der aus der Rückführung von Waffen und Kanonen stammt, die auf europäischen Kriegs-schauplätzen eingesetzt wurden und bis zu 90 Prozent Kupfer enthielten. Auch das Einschmelzen von Münzen besieg-ter Nationen oder von Großkampfschif-fen stellte einen großen Teil des Altme-talls. Für die Zukunft sagte Levy eine immer stärkere Bedeutung des Altme-tallhandels voraus.

Zu Beginn des zweiten Quartals 2018 baut der VDM Geschäftsklimaindex im Vergleich zum Jahresbeginn leicht ab. Während die Unternehmen ihre Aus-sichten weiterhin überwiegend positiv bis gleichbleibend bewerten, sind es le-diglich noch fünf Prozent der Unterneh-men, die ihre Situation gegenwärtig als positiv bewerten (gegenüber 20 Prozent im Vorquartal).

Gründe für eine solche Verschnaufpau-se im zuletzt durchweg positiven Jahr 2017 sind mitunter die Unwägbarkeiten weltpolitischer und handelspolitischer Ereignisse aus den USA und China. Ins-besondere die Einfuhrzölle der USA auf Stahl und Aluminium haben die Bran-che stark verunsichert. Ebenso ist die Abkühlung der deutschen Industrie, die sich in einem Produktionsrückgang von 1,6 Prozent in Industrie, Versorgung und Bau ausdrückt, ein Grund für die stag-nierenden Erwartungen.

Mit Blick auf die Metallpreise werden vor allem Nickel, Kupfer und Zink steigen-de Preise vorausgesagt. Von fallenden Preisen gehen die Branchenkenner vor allem bei Aluminium, Zinn und Blei aus. Das gesamte durchschnittliche Metall-preisniveau wird nach Ansicht der Un-ternehmen zunächst nicht zulegen.

Entgegen der Annahme, dass ein sin-kender Indexwert eine negativere Situa-tion des Metallhandels bedeute, geht der VDM davon aus, dass die Hochphase lediglich eine Pause eingelegt hat. „Der Weltmarkt mit all seinen Technologien

und Entwicklungen benötigt weiterhin in erster Linie NE-Metalle - das wird auch so bleiben. Zölle und politische Maß-nahmen verunsichern nur vorüberge-hend den Markt“, erklärt VDM Hauptge-schäftsführer Ralf Schmitz.

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Metallmenschen

Wer sind die Menschen, die Deutschlands Metallversorgung sicherstellen und über die gesamte Erde hinweg Geschäfte ma-chen? In unserer Reihe Metall-Menschen wollen wir einmal einen anderen Blick auf die Akteure des Metallhandels werfen.

Mit einem VDM Trefftag fing alles an, oder besser: der Reise dorthin. Am Bahn-hof in Würzburg kam Kathrin Lewandow-ski mit zwei Herren ins Gespräch wäh-rend sie mit ihrem Mann auf die Bahn wartete. „Ein interessantes und ehrliches Gespräch auf Augenhöhe – und doch weit entfernt von den Gesprächen und der Welt, die wir am selben Abend bei der VDM-Jubiläumsfeier im Hotel Adlon er-leben sollten“, erinnert sich die gebürtige Stuttgarterin und Leiterin der Verwaltung von Lewandowski GmbH.

„Wir danken Ihnen für das Gespräch. Vie-le Menschen gehen einfach an uns vor-bei, nehmen uns kaum wahr“, schloss einer der beiden Obdachlosen das Ge-spräch und weckte den Enthusiasmus in der jungen Metallhändlerin etwas zu ver-ändern. Elf Jahre sind seitdem vergan-gen und ihr Einsatz hat sich auf eine Rei-he an Arbeiten für die Bahnhofsmission Würzburg, genauer gesagt: Eine Projekt-gruppe des Fördervereins, ausgebreitet. Gleich nach der Rückkehr vom Trefftag nahm sie Kontakt mit der Bahnhofsmis

sion auf, erkundigte sich nach Hilfemög-lichkeiten und spendete regelmäßig.

Gleichzeitig baute sie zunehmend eine Beziehung zu den Personen und den Ar-beiten auf, ließ sich herumführen, lernte das Alltagsgeschäft kennen und sah wo-ran es der Institution und den Menschen mangelte.

Dass diese Art des Engagements auch konkret weiterhilft, hat sie bereits ganz persönlich erfahren. Ihr Mann spendete

einen Anzug an die Bahnhofsmission, der an einen Bedürftigen weitergegeben wurde. „Wir haben erfahren, dass der Mann sich mit Hilfe dieses Anzugs ad-äquat zu einem Vorstellungsgespräch kleiden konnte und hat so schlussend-lich den Job bekommen.“

Als der Bahnhofsmission 2014 der Nachtdienst gestrichen werden sollte und die Behörden von der Bedeutung der Einrichtung und ihrer finanziellen Unter-stützung überzeugt werden mussten,

Wie in anderen Städten auch erfüllt die Bahnhofsmission Würzburg eine Reihe an Aufgaben für hilfsbedürfti-ge Menschen. Zu den Besuchern der Einrichtung zählen sowohl Obdachlo-se als auch Migranten und Flüchtlin-ge, Menschen ohne Arbeit und Geld, psychisch Kranke und Strafentlasse-ne, einsame und alte Menschen oder jene, die Hilfe beim Umstieg an den Gleisen benötigen.

Möchten Sie die Bahnhofsmission Würzburg unterstützen, können Sie dies mit zielgerichteten Spenden an folgendes Spendenkonto: Liga WürzburgDE97 7509 0300 0003 0102 28

Hier finden Sie nähere Information zur Bahnhofsmission Würzburghttp://www.bahnhofsmission-wu-erzburg.de/

Metallmenschen: Kathrin Lewandowski

Zwischen Metallhandel und Bahnhofsmission

trug sie in einer Pressekonferenz zum Erhalt des Dienstes bei. „Mir war klar, dass es darum ging Flagge zu zeigen. Wir haben als Unternehmer eine Ver-antwortung für die Gesellschaft und für diejenigen, die es nicht so günstig ge-troffen haben oder die durch Schicksals-schläge nun Hilfe benötigen. “Wichtig war und ist es ihr, dass es in Folge da-rum gehen müsse, Aufklärungsarbeit zu leisten, den Menschen ein anderes Bild der Bahnhofsmission zu vermitteln und die langfristige finanzielle Sicherstellung zu gewährleisten. Im Schwerpunkt geht es vor allem um die Finanzierung des Nachtdienstes: Frauen mit ihren Kindern, die körperlich und seelisch misshandelt wurden, finden hier Zuflucht, Schutz

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Blickpunkte

Menschen zusammen und nicht aus-einander bringt, ist Kathrin Lewandow- ski und dem 12köpfigen Förderpro-jekt-Team wichtig.

Die Würzburger scheinen das eben-so zu sehen, sind die Aktionen doch mitt-lerweile zu festen Ins-titutionen geworden, die den Grundstein legen, um finanziell sorgloser Hilfe leis-ten zu können.

Und doch sind es auch die einfachen Gesten, das Hinset-zen und Zuhören, das vielen hilft. „Es ist eben nicht so, dass man in ferne Länder oder Kontinente fah-ren muss, um Be-dürftigen zu helfen.

Die Not ist auch ganz in unserer Nähe zu finden – und sie existiert auf viele Ar-ten. Es gibt eben auch jene Menschen, die einfach nur jemanden zum Reden haben möchten – wie die beiden Herren damals, die mir ein wenig die Augen ge-öffnet haben.“ RH

und Trost. „Wir haben eine Task Force gegründet, sprich eine Projektgruppe, die sich mit PR und Events an die Öf-fentlichkeit wendet, Veranstaltungen organisiert und Förderer sucht“, so die 48jährige. „Der Erlös aus unse-ren Aktionen geht dann zielgerichtet an einzelne Projek-te. Beispielsweise haben wir für die Mitarbeiter der Bahnhofsmission ein Deeskalations-training finanziert. Man darf eben auch nicht verges-sen, dass es zu schwierigen Situ-ationen kommen kann und der Groß-teil der Leute hier ehrenamtlich hilft.“

Um diese und andere Projekte zu sub-ventionieren, organisiert sie neben dem Alltagsgeschäft im Metallhandel zusam-men mit dem Projektteam mittlerweile Konzerte in und um den Bahnhof, öffent-liche Picknicks oder Einzelaktionen wie die „Bank der Begegnung“, auf

der Bedürftige und zufällige Passanten miteinander ins Gespräch kommen konnten, dies festgehalten und anschlie-ßend in einer Ausstellung veröffentlicht

wurde.Gleichzeitig ist die Arbeit in den vergan-genen Jahren auch aufgrund der gestie-genen Zahl an Geflüchteten intensiver geworden. Dass es grade in dieser Zeit wichtig ist die richtige PR zu machen und ein Programm zu erstellen, das die

Aufbereitung metallhaltiger Schlämme:CRONIMET Envirotec gewinnt Rohstoffeffizienz-Preis

Täglich fallen in den In-dustrieländern, wie auch in Deutschland, große Mengen an metallhaltigen Schlämmen und Rück-ständen aus verschie-denen Industrien an, die aufgrund ihres Ölgehalts meist durch Verbrennung beseitigt oder deponiert werden. Dies ist nicht nur mit hohen Kosten und Auf-wand für die Unternehmen verbunden, sondern scha-det der Umwelt.

Eine Lösung für diese Entsorgungs-probleme bietet die CRONIMET Enviro-tec GmbH und wurde daher kürzlich vom Bundesministerium für Wirtschaft

einzigartigen Recycling-prozess metallhaltige Industrieschlämme und Weichschrotte, sodass sie ohne Wertverlust einer wei-teren Nutzung zugeführt werden können. Die CRO-NIMET Envirotec Techno-logie wird als Vorbild für innovative Leistungen auf dem Gebiet der Kreislauf-wirtschaft gesehen. Diese effiziente Rückgewinnung von Wertstoffen überzeug-te die unabhängige Jury. Vierzehn Vertreter aus Wis-

senschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erklärten Cronimet Envirotec zum Preis-träger.

und Energie mit dem Deutschen Roh-stoffeffizienz-Preis 2017 ausgezeichnet.Das Unternehmen, welches zur CRONI-MET Gruppe gehört, verwertet in einem

Oben: Ein Fest des Fördervereins der Bahnhofsmission Würzburg

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Blickpunkte

10 Fragen an ... Petra Zieringer

1. Womit beginnt Ihr Tag?

Mit mindestens einer Tasse Espresso.

2. Was ist das Beste an Ihrer Arbeit?

Die Abwechslung - es kommt nie Lange-weile auf.

3. Ihr Lebensmotto ist ...

„Dem Weg, der Wahrheit und dem Leben folgen.“

4. Und ein Rezept zum Abschalten ...

Im Garten arbeiten.

5. Haben Sie einen großen Traum? Welchen?

Da gibt es einige, aber ich würde gern mal eine Weltreise mit einem Kreuz-fahrtschiff unternehmen.

6. Was wollten Sie mit zehn Jahren ein-mal werden?

Eine Frau, die Einfluss hat, etwas in der Welt zu verändern.

7. Welche Charakterzüge schätzen Sie an Menschen besonders?

Ehrlichkeit, Respekt, Barmherzigkeit.

8. Was war Ihre größte (berufliche) He-rausforderung?

Jedes Jahr gibt es neue „größte“ Her-ausforderungen.

Damals - Heute

Petra Zieringer ist Geschäftsfüh-rerin der Zirec Kabelaufbereitungs GmbH in Bensheim. Das Fami-lienunternehmen ist seit vielen Jahrzehnten im VDM engagiert. Zieringer war von 2000 bis 2003 stellvertretende Leiterin der Qua-litätsgemeinschaft Kabelzerleger. 2012 wurde sie erstmals in den Vor-stand des VDM gewählt wo sie für Kabelrecycling und die Leitung der METALLAKADEMIE verantwortlich zeichnet.

Einen Blick in die Vergangenheit wagen und sich der „guten alten Zeit erinnern“ - in der Kategorie „Damals - Heute“ möch-ten wir darauf zurückblicken, wie die Mitgliedsunternehmen einst starteten, wie die Verhältnisse, das Arbeitsumfeld und die Räumlichkeiten aussahen - und was sich seitdem getan hat. In dieser Ausgabe danken wir der Recylex GmbH (ehemals Preus-sag AG und Metaleurop) für die Einblicke in ihre Geschichte.

Oben: Die Preussag AG nutzt in den Sechzigern und Siebzi-gern die Bergwerke im Harz.

Links: 2015: Die heutige Recylex GmbH ist auf das Recycling von Blei spezialisert - nutzt aber noch die selben Gebäude.

9. Mit wem würden Sie gern mal den Job tauschen? Warum?

Tatsächlich mit der Bundeskanzlerin. Ich würde gern wissen wollen, was sie entscheiden kann und was nicht.

10. Was wäre Ihre erste Amtshandlung als Kanzler/-in?

Das Steuersystem reformieren.

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Kalender

VDM Magazin 2/18

Blickpunkte

Mitteilungsblatt seit 1948 - VDM Magazin (ehemals Der Metallhandel)Thomas Reuther (Präsident), Ralf Schmitz (Hauptgeschäftsführer)Verband Deutscher Metallhändler e. V. - Hedemannstraße 13, D - 10969 Berlin

Europabüro: Rue Marie de Bourgogne 53, B - 1000 BrüsselÖsterreich: Lothringerstraße 12, A - 1031 Wien

Tel.: +49 (0)30 259 3738-0 Fax: +49 (0)30 259 3738-20 Email: [email protected] www.vdm.berlin

Alle im Mitteilungsblatt „VDM Magazin“ erschienen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Der Verband übernimmt keine Ge-währ für die Richtigkeit der in diesem Heft mitgeteilten Informationen und haftet nicht für abgeleitete Folgen. Hinweis: Die hier abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen der jeweiligen Autoren, sie stimmen nicht immer mit den offiziellen Positionen des VDM überein.

Fotonachweis: Titelfoto: VDM ArchivSeite 2/ Inhaltsverzeichnis siehe wie folgt: Fotolia/ Shutterstock: Seite 21: © ehrenberg-bilder /Fotolia.deWir danken den Unternehmen Trimet (Seite: 6), Chr. Otto Pape (Seite: 14, 15 und 17), Zirec (Seite: 18 und 26 ), KMR (Seite: 18), Cronimet (Seite: 25 ), Recylex (Seite: 26) sowie der Bahnhofsmission Würzburg (Seite: 24 und 25) für die Bereitstellung von Bild-material.

Redaktion: Richard Hill (Chefredaktion und Layout, RH), Martin Bleeck (MB), Ralf Schmitz (RS)

Impressum

VDM Mitgliederversammlung - WienESN Fortbildungslehrgang - BonnVDM Juniorenpflichtseminar Grundlagen der LME - BerlinBIR - BarcelonaVDM Trefftag - KölnVDM Trefftag - FreiburgFachseminar Führungskräfte - Führung, Veränderung, Strategie - BerlinFachseminar Außenhandel - Die Zollabteilung im Unternehmen - WeselVDM Trefftag - HamburgESN Fortbildungslehrgang - BonnFachseminar Frauenkommunikation - Erfolgreich kommunizieren in einermännlich dominierten Geschäftswelt - BerlinWorkshop - Aufbauseminar zum Abfallverbringungsrecht (AVV) - KölnMobile Konzepte – E-Mobilität - Eine Herausforderung für den Metallhandel - EssenBIR - LondonAluminium Messe - DüsseldorfLME Dinner - LondonESN Fortbildungslehrgang - BonnESN-MitgliederversammlungESN Fortbildungslehrgang - BonnESN Fortbildungslehrgang - BerlinVDM Juniorenpflichtseminar - Rechtliche und kaufmännische Grundlagen des Metallhandels - BerlinVDM Trefftag - MünchenVDM Euregio Trefftag - Aachen

VDM Mitgliederversammlung - Rostock-WarnemündeVDM Mitgliederversammlung - Berlin

26. April 20183. - 4. Mai 201828. - 29. Mai 201828. - 29. Mai 20187. Juni 201828. Juni 201825. - 26. Juni 20185. - 6. September 20186. September 201820. - 21. September 201824. - 25. September 2018

24. September 201825. September 20185. - 7. Oktober 20189. - 10. Oktober 20189. Oktober 201818. - 19. Oktober 201823. Oktober 20186. - 9. November 201815. - 16. November 201828. - 30. November 2018

6. Dezember 201817. Januar 201916. Mai 201923. April 2020

Gerne berichten wir auch über Ihr Unternehmen, beispiels-weise bei Betriebsjubiläen, Auszeichnungen oder ähnli-chen Anlässen. Sprechen Sie uns an!

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cmegroup.com/basemetals

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Diese Mitteilung ist weder ein Prospekt noch eine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten einer bestimmten Anlage oder zur Inanspruchnahme oder Nicht-Inanspruchnahme einer bestimmten Leistung. Sie ist ausschließlich für Berechtigte Geschäftspartner und Professionelle Kunden nicht jedoch für Privatkunden bestimmt, die unabhängige Finanzberatung einholen sollten. Eine Weitergabe ist daher entsprechend zu beschränken.

CME European Trade Repository ist eine Firma der CME Trade Repository Limited, ein eingetragenes Transaktionsregister nach der Verordnung (EU) Nr. 648/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. Juli 2012 über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (“EMIR”), das von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (“ESMA”) überwacht wird.

Chicago Mercantile Exchange Inc. ist eine anerkannte zentrale Gegenpartei (“CCP”) im Sinne von EMIR. Chicago Mercantile Exchange Inc., Board of Trade of the City of Chicago und New York Mercantile Exchange sind von der Finanzaufsichtsbehörde des Vereinigten Königreichs (Financial Conduct Authority) anerkannte Recognised Overseas Investment Exchanges (ROIE’s).

CME Inc., CBOT, COMEX und NYMEX besitzen eine Erlaubnis nach § 37i Wertpapierhandelsgesetz. PM2379/0218

CME Group ist stolz darauf, die europäischen Nichteisen-Metallmärkte durch den Beitritt zum VDM zu unterstützen.

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