Vereinigung Europäische r Zerreißt die Angst Europa...

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V Vereinigung Europäischer Journalisten e.V. Zerreißt die Angst Europa? 4 5. ANDECHSER EUROPATAG der Paneuropa-Union Deutschland am 12/13. März 2016 Willkommenskultur - oder Zäune an allen Grenzen? Die Debatte um Europa nimmt in der Flüchtlingskrise hysterische Züge an. Wie wollen wir die aktuellen Probleme meistern und gleichzeitig das kostbare Gut der Reisefreiheit auf unserem Kontinent bewahren? Führt uns das Christentum zur Abgrenzung, zur Selbstaufgabe oder zur sachgerechten Hilfe für den Fremden? Veranstaltungsort: Bibliotheksaal des Klosters Andechs TEXT: Paneuropa Union Deutschalnd, Posselt Begrüßung: Johannes Kijas Bundesgeschäftsführer

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VV e r e i n i g u n g E u r o p ä i s c h e r J o u r n a l i s t e n e . V .

Zerreißt die Angst Europa?4 5. ANDECHSER EUROPATAG

der Paneuropa-Union Deutschland am 12/13. März 2016

Willkommenskultur - oder Zäune an allen Grenzen? Die Debatte um Europa nimmt in der Flüchtlingskrise

hysterische Züge an. Wie wollen wir die aktuellen Probleme meistern und gleichzeitig das kostbare Gut der Reisefreiheit auf unserem Kontinent bewahren?

Führt uns das Christentum zur Abgrenzung, zur Selbstaufgabe

oder zur sachgerechten Hilfe für den Fremden?

Veranstaltungsort: Bibliotheksaal des Klosters Andechs

TEXT: Paneuropa Union Deutschalnd, PosseltBegrüßung:

Johannes Ki jasBundesgeschäf ts führer

V

Begrüßung:Bernd Possel t

Präs iden t der Paneuropa-Un ion , Deutsch land

V

„Syrien, der Mittelmeerraum und Europa - Einbl icke und Hintergründe“

Stephan Baier, Korrespondent der „Tagespost“

„Vom Ende a l le r S icherhe i t? Kr isen , Konf l i k te und Ter ro r in der neuen Wel t -Unordnung“

Prof . Dr. Reinhard Meier -Walser, D i rek to r der Akademie fü r Po l i t i k und

Ze i tgeschehen der Hanns-Se ide l - S t i f tung

„F luch t , Ver t re ibung, Ankunf t - d ie re l ig iöse D imens ion im Herkunf ts - und im Aufnahmeland“

Dr. Meinol f Arens, Le i te r des In te rna t iona len Ins t i tu ts fü r Nat iona l i -

tä tenrech t und Reg iona l i smus ( INTEREG)

„West l i che Ar roganz , ös t l i che Fremdenangs t - spa l te t d ie Kr ise Europa?“

Dr. Jaroslav Sonka, Ph i losoph, B io loge und Lehrbeauf t rag te r fü r Massen-

kommunika t ion an der Prager Kar lsun ivers i tä t

„Rückkehr zum Nat iona ls taa t - d ie Krankhe i t a ls Therap ie?“

Bernd Possel t

„Wer te und Wi r -Gefüh l - w ie können w i r Zusammenle-ben?“ Bühnengespräch im K los te rgas tho f

m i t Dr. Andrea Taubenböck, Geschäf ts führer in der S t i f tung „Wer tebündn is Bayern“

Fes t l i ches Abendessen und paneuropä isches Be isammense in

Domkap i tu la r Prä la t Bernhard P iend l , Landes-Car i tasd i rek to r in Bayern

B ischof M ihä ly Mayer, Ungarn

Sad i ja K lepo , Gründer in und Geschäf ts füh-re r in des human i tä ren Vere ins „H i l fe von Mensch zu Mensch“Südos teuropa-Redak teu-r in von Rad io Lora

Dr. M ichae l Gr iesbeck , Vizepräs iden t des Bundesamtes fü r M ig ra t ion und F lüch t l inge (BAMF)

Dr. D i rk Hermann Voß,in te rna t iona le r Vizepräs iden t der Paneuropa-Un ionStephan Mayer MdB, Innen-

po l i t i scher Sprecher der CDU/CSU-Bundes tags f rak t ion

Modera t ion : F ranz iskus Posse l t , Bundesvors i t zender der Paneuropa-Jugend

D iskuss ions fo rum „Grenzen d ich t? Fre ihe i t , S icherhe i t und In tegra t ionim Ze i ta l te r der F lüch t l ingskr ise

45. Europatag im Kloster Andechs Paneuropa-Union für europäische Lösung der Flüchtlingsfrage Posselt warnt vor „gewissenlosen Renationalisierern“ / Europas Handlungsfähigkeit und die Islamische Welt

Andechs. Beim 45. Andechser Europatag der Pan-europa-Union Deutschland warnte deren Präsident Bernd Posselt vor „gewissenlosen Renationalisierern und Demagogen, die den Menschen mit der Idee eines umzäunten Nationalstaates Scheinsicherheit vorgaukeln und gleichzeitig dadurch echte Lösun-gen für den ganzen Kontinent verhindern.“ Die drei großen Bedrohungen Europas durch die russische Aggression im Osten, die Instabilität der arabischen Welt und die Flüchtlingskrise seien nur mit dem Mut, der Tatkraft und dem Optimismus zu bewälti-gen, die in Angela Merkels zu Unrecht kritisiertem Satz „Wir schaffen das“ zum Ausdruck kämen. Die EU sei gar nicht so zersplittert, wie immer wieder behauptet werde, sondern lediglich durch die nationalen Regierungen blockiert. Sowohl die Völ-ker als auch die europäischen Institutionen wollten übereinstimmend eine Stabilisierung Afrikas und des Mittelmeerraumes, Friedensbemühungen in Sy-rien und im Nahen Osten, bessere Lebensbedingun-gen für Flüchtlinge in den an Syrien angrenzenden Nachbarstaaten sowie funktionsfähige Kontrollen und Registrierstellen an den EU-Außengrenzen. Jede dieser Aufgaben erfordere mehr und nicht we-niger europäische Integration. Da die Nationalstaa-ten mit ihrem Versagen Europa in die jetzige Krise gestürzt hätten, wäre deren Stärkung kontraproduk-tiv. Posselt nannte es „lächerlich“, die EU-Grenz-schutzbehörde Frontex von 500 auf 1500 Mitarbeiter aufzustocken, während Brasilien allein

für die Sicherung der Olympischen Spiele 85 000 Mann mobilisiere. In dieser Dimension müsse sich auch ein Europäischer Bundesgrenzschutz bewegen. Am Beispiel des Heiligen Römischen Reiches, der Habsburger-Monarchie, des polnisch-litau-isch-weißrussischen Königtums, aber auch angebli-cher klassischer Nationalstaaten wie des Vereinigten Königreichs, Italiens und sogar Frankreichs schilder-te Posselt, daß die Geschichte Europas überwiegend von multi- und übernationalen Staaten geprägt wor-den sei. Die Behauptung, die europäische Einigung sei künstlich, der Nationalstaat hingegen traditionell und natürlich, widerlegte er als „Mythos des 19. Jahrhunderts“. Stephan Baier, Orient- und Europaexperte der „Ta-gespost“, skizzierte die Entwicklung des Mittelmeer-raumes vom Altertum bis zur Gegenwart. Das „mare mediterrano“ habe die Völker meist mehr verbunden als getrennt, während Wüsten wie die Sahara eher einen unüberwindlichen Charakter besessen hät-ten. Der byzantinische Kaiser habe sich als legiti-mer Erbe des römischen verstanden, und selbst der osmanische Sultan habe sofort nach der Eroberung von Byzanz einen christlichen Patriarchen ernannt und so eine geistliche Führungsrolle beansprucht. Daraus sei eine christlich-islamische Koexistenz erwachsen, die das Osmanische Reich bis zu dessen Ende nach dem Ersten Weltkrieg geprägt habe. Noch vor hundert Jahren sei Istanbul eine mehrheitlich christliche Stadt gewesen. Heute drohe das orienta-lische Christentum zu verschwinden. Die Bischöfe der orientalischen Kirchen wollten aber auch in Gefahrenzonen wie dem Irak und Syrien nicht in Schutzgebiete und Reservate abgedrängt werden, wie dies die Amerikaner vorgeschlagen hätten, sondern Kirche im Islam, also Salz der Erde sein.

Baier warnte vor der Illusion, daß es Rußlands Präsident Putin im Syrien-Konflikt darum gehe, die dortigen Christen zu schützen. Sein Ziel sei eine Zersplitterung Syriens mit einem von den Alawiten und der Familie Assad geleiteten Satellitenstaat als Stützpunkt Moskaus am Mittelmeer. Dies würde aber auch ein selbständiges Kurdistan und einen von Saudi-Arabien geschaffenen sunnitisch-wahabiti-schen Herrschaftsraum im heutigen Syrien nach sich ziehen. Die Folge wäre ein gefährliches Machtvaku-um, in dem sich die Kräfte wie der IS weiter ausbrei-ten könnten, Konflikte mit allen Nachbarn und noch mehr Vertriebene beziehungsweise Flüchtlinge. Bai-er wandte sich dagegen, die Kämpfe in Syrien einen „Bürgerkrieg“ zu nennen, und mahnte eine aktive europäische Rolle bei den Bemühungen um eine stabile Friedensordnung in der Region an. Die EU müsse, wie dies Otto von Habsburg gefordert habe, zur „Supermacht des Friedens“ werden.Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 ist nach Ansicht von Prof. Reinhard Meier-Walser, Akade-miedirektor bei der Hanns-Seidel-Stiftung, keine neue Weltordnung entstanden wie vom damaligen US-Präsidenten George Bush angekündigt, son-dern eine Welt-Unordnung. Bush sei damals ein globales System vorgeschwebt mit den USA als Welt-Exekutive und der UNO als Welt-Legislative. Dieses Konzept sei schon wenige Jahre später bei der Somalia-Mission „großartig gescheitert“. Die Ver-einten Nationen seien seit ihrer Gründung bei allen wesentlichen Konflikten gelähmt gewesen, weil min-destens eine der Veto-Mächte im Weltsicherheitsrat für sich das Recht zu blockieren in Anspruch ge-nommen habe.

Auszug aus der Presseerklä-rung:Orginal liegt bei

Verabsch iedungund Ende der Tagung

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03-2016