Verkehrswirtschaft · Mit dem Mid-Market Achievement Award will das CV-Magazin das Wir-ken...

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und Logistik NRW Verkehrswirtschaft 9. Jahrgang 11/2016 Muster- kostenrechnung P lanenzug BGL-Mitglieder- versammlung Planfest- stellungs - beschluss für A1-Rheinbrücke Digitalisierung schreitet voran

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und

Logistik NRWVerkehrswirtschaft

9. Jahrgang11/2016

Muster -kostenrechnung Planenzug

BGL-Mitglieder-versammlung

Planfest -stellungs -beschluss fürA1-Rheinbrücke

Digitalisierung schreitet voran

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Impressum/InhaltImpressum/Inhalt

Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016 3

Her aus ge ber: Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V.

Ge schäfts stel le Müns ter: Haferlandweg 8, 48155 MünsterTelefon (02 51) 6 061413, Telefax (02 51) 6 061414

Ge schäfts stel le Düs sel dorf: Oerschbachstraße 152, 40591 DüsseldorfTelefon (0211) 73 47 80, Telefax (0211) 7 3478 31

Re dak tion: Özlem Alpsü, Benedikt Althaus, Christian Averbeck, Sven Heinz, Marcus Hover (verantwortlich), Dr. Christoph Kösters, Uwe Krietsch, Hans-Josef Ronken, Jürgen Weihermann

An zei gen ser vice: Aschendorff Media & Sales, ein Geschäftsbereich der Aschendorff Verlag GmbH & Co. KGAn der Hansalinie 1, 48163 MünsterTelefon (02 51) 6 90-48 30Telefax (02 51) 6 90-80 48 01

Titelbild, Layout, Satz: Stilus GrafikRennbahnweg 26, 41069 MönchengladbachTelefon (0 2161) 3 03 49 60

Druck: Druckerei WillekenBessemer Straße 14, 40699 ErkrathTelefon (0 2104) 14 86-0, Telefax (0 2104) 14 86-114

Standpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Allgemeines ________________________________

Ausgezeichnetes Beratungskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Aus dem Verband __________________________

Delegiertenversammlung der Möbelspediteure . . . . . . . . 7

Informations- und Diskussionsveranstaltung der Milchspediteure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

BGL-Mitgliederversammlung 2016. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Logistik bei Emmissionsreduzierung auf Alternativen angewiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Moverscan international eingesetzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Möbel-Junioren in Dorsten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Handlungsempfehlungen zu Meisterausbildung . . . . . . 20

„Jungsenioren“ erhalten in Rheine Tipps zu Firmen-Außenauftritten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Politik und Region __________________________

Planfeststellungsbeschluss liegt aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Logistik und Betriebswirtschaft ______________

Entwicklung Index Erzeugerpreis gewerblicher Produkte 3. Quartal 2016 . . . . . . . . . . . . . . . 24

Welche Kosten verursacht ein Lkw pro Jahr? . . . . . . . . . . 24

Aus den Unternehmen ______________________

EFT in Essen: seit 80 Jahren auf Erfolgskurs . . . . . . . . . . 26

Bücherecke ________________________________

Haftung & Versicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

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kein Kongress, keine strategische Dis-kussion in der Branche kommt mehrohne die Begriffe „Digitalisierung/Vernetzung/Logistik 4.0“ aus. Dies giltfür die Zukunft von Warenstrompro-zessen genauso wie für das zukünftigeAussehen von Fahrzeugen. Wer dieIAA Nutzfahrzeuge in Hannover be-sucht hat, hat hierzu mehr als nureinen Vorgeschmack erhalten. Ver-netzte Fahrzeuge und Ladungsträger,ja Waren, bilden die Basis vieler zu-künftiger Abläufe und Geschäftsmo-delle im Güterverkehr. MAN-Chef Joa-chim Drees hält es für denkbar, dass2030 autonom gesteuerte Lkw im öf-fentlichen Straßenverkehr fahren –auf Terminals und Anlagen noch vielfrüher. Die Ergebnisse der Platoon-Sternfahrt vor einem halben Jahr inden Niederlanden stimmen die Teil-nehmer DAF, Daimler, Iveco, MAN,Scania und Volvo positiv.

Die digitale Transformation sowiedie dahinter stehenden Konzepte sindgerade für traditionelle Unternehmenderzeit schwer zu erfassen, insbeson-dere werden die heute zur Verfügungstehenden Mittel häufig noch nicht alsreif angesehen. Wer sich nun aber zu-rücklehnt, liegt unseres Erachtensfalsch. Zum einen verläuft die techno-logische Entwicklung und die Ausei-nandersetzung hiermit bei unserenKunden vielfach rasend schnell. Zumanderen zeigen uns konsumnahe Be-reiche wie etwa der rasant wachsendeE-Commerce und die damit zusam-menhängende Logistikentwicklung,wie nachhaltig dieser Trend schon jetztin Teilbereichen ist. Dabei treten aufeinmal ganz andere Akteure auf: ZumBeispiel Amazon oder die DHL-Tochter„All You Need E-Supermarkt“ mit in-nerstädtischen Lagerstandorten für„same day delivery“-Belieferungen beiLebensmitteln. Oder wiederum Ama-zon mit seinen generellen „Prime-

Now“-Konzepten mit eigenem Logistik-Equipment. Auch die Bereiche sog. „2-Mann-Auslieferungen“, etwa im Haus-haltsgerätesektor, können hiervon einLied singen. Und schon schwappt dieWelle von KEP-Auslieferungen ausdem Internet-Geschäft auch auf Sam-melladungssysteme über. In der Um-zugsbranche sorgen disruptive Ge-schäftsmodelle/ Internet-Plattformenwie movinga oder move24 für Aufruhr.

Selbst sehr traditionelle Branchenwie die Stahlindustrie machen sichkonkrete Gedanken über die Einfüh-rung von „Open Systems“, d.h. vonSystemen bei Ihren Dienstleistern,mit denen sie ständig Daten geliefertbekommen, etwa über den aktuellenStandort von Lkw.

Apropos Daten: „Der Kern der Digi-talisierung ist die Verfügbarkeit vonDaten“, so Prof. Seiter vom StuttgarterIPRI-Institut. Und hier ist der unter-nehmerische Alptraum, dass zu tei-lende Daten entlang der Supply Chainan Akteure gehen, die überhauptnicht am Prozess beteiligt sind, imschlimmsten Fall an den Wettbewer-

ber. Hier liegt noch ein großes Hinder-nis für den Vormarsch der Digitalisie-rung. Mögliche Lösungen sind reineMarktmachtmodelle („ohne Datenlie-ferungen kein Auftrag“) oder z.B. un-abhängige „Daten-Intermediäre“.

Anbieter wie „Freighthub“, „Ship-wise“, „Flexport“ (alle Seefracht), KNFreightNet (LCL-Seefrachtaufträge)oder etwa neue digitale Plattformenwir „Cillox“ (digitale Plattform fürTeil- und Komplettladungen) von DHLFreight zeigen den zukünftigen Weg.

Seriöse Prognosen über die weitereEntwicklung lassen sich heute nichtabgeben. Doch eines gilt: Die Transpa-renz in der Transportkette wird noch-mals spürbar zunehmen. Der Besitzund die Hoheit über die Daten wer-den zum entscheidenden Geschäfts-und auch Machtfaktor. Die „Macht derAlgorithmen“ wird gerade bei auf-kommensstarken, schon jetzt standar-disierten Verkehrsströmen zentraleSteuerungen fördern und die klassi-schen Vorteile des Spediteurs (Infor-mationsvorsprung, Organisationsvor-teile und Bündelungsmöglichkeiten)unter Druck setzen.

Die logistische Organisationsfunk-tion der Spedition wird somit unteranderen Rahmenbedingungen umweitere Mehrwertdienstleistungen er-gänzt werden müssen. Zudem wer-den „Big Data und Konsorten“ auchdazu führen, sich die Frage nach demWertschöpfungsbeitrag und der Rolleder Spedition in zukünftigen Güter-strömen mit vernetzten Fahrzeugenund Standorten neu zu stellen. Dabeibleibt uns weniger Zeit als vielleichtheute noch gedacht.

Vor allem mit Anstößen und Platt-formen zur Diskussion und Strate -giedebatte, zur Positionierung des

4 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016

Standpunkt

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,

Standpunkt

Foto: Agentur Bildschön, Quelle: DVZ

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StandpunktStandpunkt

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eigenen Unternehmens, zur Formu-lierung der Rahmenbedingungen, wieFragen zur IT-Sicherheit, zu Eigen-tumsrechten an Daten in einer Cloudoder zu Arbeitnehmerrechten in einerdigitalen Arbeitsumgebung könnenVVWL und unser Logistikcluster Bei-träge liefern und Sie und Ihre Unter-nehmen begleiten.

Wir haben das bereits getan durchVorträge und Diskussionen in denvergangenen Handelslogistik-, Schiff-fahrts- und Stahlforen und setzen diesunter anderem dort auch in 2017 fort.Zudem nutzen Sie bitte die entspre-chenden Angebote im Rahmen desSchwerpunkts „Digitalisierung“ deraktuellen Förderphase des Clusters.Auch hierzu lohnt sich ein häufigerBlick auf unser Veranstaltungspro-gramm auf den Homepages vonVVWL oder Logistikcluster NRW.

Sicher ist für mich aber: Herausfor-derungen sind ein besonderes Merk-

mal unserer Branche. Sie wird auchden digitalen Wandel erfolgreich be-wältigen. Und zwar mit ihren StärkenFlexibilität, Kundenorientierung undUnternehmergeist.

Wie digital, autonom und selbst-steuernd auch immer die (Logistik–)Welt von Morgen sein wird: Der Fak-tor „Mensch“ bleibt auch in Zukunftein besonders bedeutender Erfolgsfak-tor. Schon heute spüren viele unsererKollegen die Demographie und daszurückgehende Fachkräfteangebot.Hier müssen wir unsere Anstrengun-gen hoch halten, ja noch intensivie-ren. Ja, es stimmt: Die Bewerberlagewird immer schwieriger in Qualitätund Quantität, und auch unsere Auf-wendungen werden immer größer.Dennoch dürfen wir nicht nachlassen.Wir als VVWL/BVWL versuchen mitProjekten wie „LogiMatch“ (BVWL;Zielgruppen: Jugendliche mit Migra-tionshintergrund (inkl. Flüchtlinge)oder Förderbedarf) oder den anderen

JOB-Starter-Projekten ProfiTruck, Net-logTS zusätzliche Wege zu öffnen. Obuns Initiativen wie die angedachte„Fachkräfteinitiative Logistik“ desLandes NRW da entscheidend weiter-helfen, wird sich zeigen. Hierzu sitzenwir Mitte November mit den NRW-Mi-nisterien zusammen.

Zuletzt bleibt bei aller Digitalisierungaber das höchste Ziel, nie die Mensch-lichkeit aus den Augen zu verlieren. Indiesem Sinne wünsche ich Ihnen auchim Namen meiner Vorstandskollegen,der Geschäftsführung und den Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern unseresVVWL ein frohes Weihnachtsfest undeinen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Ihr

Her mann Grewer l

Unser Cool Liner und KRONE Telematics sind ein perfektes Team, das Ihnen viele Transportsorgen abnimmt. Das intelligente Zusammenspiel von Trailer und KRONE Telematics ermöglicht Ihnen jederzeit ganz bequem online Position und Temperatur Ihrer Transporte zu erfassen und sogar direkt auf Ihre Kühlmaschine zuzugreifen, um Änderungen vorzunehmen. So können Sie stets dokumentieren, dass anspruchsvolle Güter bei Ihnen in besten Händen sind. Alles zusammen spart Ihnen Zeit und Geld. Und lässt Sie auch in heißen Phasen immer kühlen Kopf bewahren.

Cooler Code für Infos.

„Intelligent angepackt:Cool bleiben auf dem Datenhighway.“

Jan Hermeling, KRONE Telematics / KRONE Fair Care

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Das britische Corporate Vision(CV) Magazin hat die Sieger des

diesjährigen Mid-Market AchievementAwards bekanntgegeben: Die HERZIGMarketing Kommunikation GmbHwurde als europaweit beste Beraterder Logistikbranche ausgezeichnet.

Insgesamt waren in diesem Jahr imBereich Logistikmarketing 15 Unter-nehmen für den Mid-Market Achieve-ment Award nominiert, Herzigkonnte mit seinem Konzept die Juryüberzeugen und den Sieg heimholen.„Darüber freuen wir uns sehr undsehen die Auszeichnung als Bestäti-gung unseres speziellen Beratungsan-satzes“, sagt Agentur-Chefin HeikeHerzig. Mit ihrem eigens entwickeltenNieselregenkonzept adressiert die Köl-ner Fachagentur vor allem kleine undmittelständische Logistikbetriebe undsetzt dabei auf maßgeschneiderte In-bound-Lösungen.

Mit dem Mid-Market AchievementAward will das CV-Magazin das Wir-ken mittelständischer Dienstleisterstärker ins Rampenlicht rücken. Denndiese würden allzu häufig unter-schätzt. „Dabei bieten mittelständi-sche Dienstleister ihren Kunden oftaußergewöhnliche Produkte und Be-ratungsservices“, lobt die Zeitschrift.

Der Preis wird seit sechs Jahren durcheine Jury aus 18 CV-Experten verge-ben und honoriert herausragende Be-ratungsleistungen, Innovationskraftund Erfolge kleiner und mittelständi-scher Betriebe.

Über Herzig Marketing

HERZIG ist Fachagentur für Logis-tikmarketing. Seit 1994 unterstützt die

Kölner Agentur Transportfirmen undLogistics Service Provider in NRW,Deutschland und Europa, bis hin zuden asiatischen Wachstumsmärkten,bei der strategischen Marktprofilie-rung, der Vertriebskommunikation,PR und innovativem Online-/In-bound-Marketing.

Geleitet von Heike Herzig und Wer-ner Geilenkirchen, bietet das Bera-tungsunternehmen fundierte Bran-chenkenntnisse und Kontakte. AlsMitglied beim Cluster Logistik.NRW,der Bundesvereinigung Logistik (BVL)sowie Kompetenzpartner der TH Kölnund Premiumpartner des VVWL un-terstützt HERZIG die Stärkung undZukunftsausrichtung des Logistik-standortes Deutschland.

Über Corporate Vision

Gemanaged von einem erfahrenenund hochmotivierten Team aus Busi-nessexperten, -beratern und -insidernbietet Corporate Vision einer interna-tionalen Leserschaft umfangreiche Informationen, Business Strategien,Expertenmeinungen, Analysen, Un-ternehmensnachrichten und Trends.CV ist Teil der AI Global MediaGruppe, einem weltweit aktivenMulti-Platform Publisher. l

Ausgezeichnetes BeratungskonzeptHerzig erhält Mittelstandspreis als Europas beste Agentur für Logistikmarketing

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Allgemeines

Foto: Albert Gehret/gehret-design

Heike Herzig, Geschäftsführerin HER-ZIG Marketing Kommunikation GmbH

Jede Woche schicken wir an unsere Mitgliedsunternehmen per eMail und Telefaxden VVWL-KooperationsService, in dem auch Sie kostenlos Kooperations-, Kauf-und Miet gesuche sowie -angebote veröffentlichen können.

Wenn wir auch Ihre Anzeige veröffentlichen sollen, schicken Sie dazu einen kurzenText an [email protected] oder per Fax an 02 11/7 34 78 31.

KooperationsService

Wir ebnen Wege.

Allgemeines

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Aus dem Verband

Am 28. September 2016 fand inLangenfeld bei Düsseldorf die

diesjährige Delegiertenversammlungund ein Unternehmerforum des Lan-desverbandes Möbelspedition und Lo-gistik statt. Diese Veranstaltung bildetnun schon seit einigen Jahren einenwürdigen Rahmen, um die jahrgangs-besten Auszubildenden zur „Fach-kraft für Möbel-, Küchen- und Um-zugsservice (FMKU)“ sowie derenAusbildungsbetriebe zu ehren undauszuzeichnen.

In diesem Jahr freute sich der Landesverbandsvorsitzende Jürgen Zantis, dass der jahrgangsbeste Aus-zubildende in Nordrhein Westfalengleichzeitig auch der bundesweitbeste Auszubildende und der einzigeAbsolvent im Jahr 2016 mit der Note„sehr gut“ ist. Timo Hülsmann vomAusbildungsbetrieb Laarmann Möbel-spedition GmbH, Münster, erhielt ausden Händen des Vorsitzenden eine Ur-kunde und wertvolles Werkzeug. Inseiner Ansprache betonte Zantis diegroße Bedeutung einer hochwertigenAusbildung und qualifizierter Mit -arbeiter für die mittelständischen Möbelspeditions- und Umzugsunter-nehmen. Neben dem erfolgreichenAbsolventen erhielt dessen Ausbil-dungsleiter Daniel Hegemann eben-falls eine Urkunde für den Betrieb.

Zantis bedauerte allerdings, dass inden Geschäftsstellen Düsseldorf undMünster des Landesverbandes in die-sem Jahr weitaus weniger Meldungenüber erfolgreiche Auszubildende ein-gingen als in den Jahren davor.

Bei den Delegierten des Landesver-bandes gab es in diesem Jahr eineNachwahl im Bezirk Dortmund, dieZantis bekanntgab. Hans-WalterKühne hatte sein Delegiertenmandataus gesundheitlichen Gründen abge-

geben, sein Sohn und Geschäftsführerder Firma Kühne GmbH, PeterKühne, hatte sich bereiterklärt, als De-legierter für die Nachwahl zu kandi-dieren. Er wurde einstimmig zumneuen Delegierten gewählt. Zantisdankte Hans-Walter Kühne für seinlangjähriges Engagement und seineBeiträge als Delegierter sowie als Vor-standsmitglied.

Der Vorstand des Landesverbandeswurde außerdem um zwei kooptierteMitglieder erweitert. Peter Kühne undUdo Röhr werden fortan beratend anden Sitzungen des Vorstandes teilneh-men.

Im Jahr 2017 finden Delegierten-wahlen für alle VVWL-Landesver-bände statt; für den Bereich Möbel -spedition und Logistik wird vor-aussichtlich am 16. Mai 2017 eine

Mitgliederversammlung in Formeiner Wahlversammlung stattfinden.

In seinem gewerbepolitischen Be-richt ging Zantis auf aktuelle bran-chenspezifische Themen ein.

So hat der AMÖ-Gesamtvorstandneue Usancen der Möbelspedition be-schlossen und veröffentlicht. NebenDefinitionen zentraler Begriffe derMöbelspedition beschreiben dieUsancen die üblichen Gepflogenhei-ten und Qualitätsstandards bei derZusammenarbeit der Möbelspedi-teure untereinander. Neben den Be-sonderheiten der Umzugsspeditionfinden auch Neumöbeltransporte unddie besonderen Erfordernisse bei derLagerung dort Berücksichtigung.

Zudem berichtete der Vorsitzendevon positiven Gesprächen hinsicht-

Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016 7

Jahrgangsbester FMKU-Azubi geehrt

Delegiertenversammlung der Möbelspediteure

Dr. Christoph Kösters (l.) und Jürgen Zantis (r.) ehren den jahrgangsbesten FMKU-Azubi Timo Hülsmann (2.v. l.) und dessen Ausbilder Daniel Hegemann (2.v.r.) vomUnternehmen Laarmann Möbelspedition GmbH aus Münster

Aus dem Verband

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lich der Überlegungen zu neuenADSp, die sowohl von den Verlader-verbänden als auch den Bundesver-bänden DSLV, AMÖ und BGL mitge-tragen werden sollen. In einemsolchen Erfolgsfall würden die AGBEDV und ABBH zugunsten der ge-meinsamen ADSp aufgegeben. Unab-hängig davon sollen die ALB ebenfallsüberarbeitet werden.

Kürzlich ist die Vergaberechtsmo-dernisierungsverordnung (VgV) inKraft getreten. Durch den Einsatz derAMÖ und des VVWL wurde ein wich-tiger Passus aufgenommen, nach demder Bieter verpflichtet wird, bei einemöffentlichen Auftrag mindestens dengültigen Mindestlohn zu zahlen. Au-ßerdem ist nach § 60 VgV eine ver-tiefte Prüfung durch Vergabestellen

vorgesehen, wenn Preise besondersniedrig erscheinen. Die Vergabestellewird sodann verpflichtet, bei Nicht-aufklärung der Gründe hierfür dasAngebot abzulehnen.

Im vergangenen November hattedie AMÖ der Arbeits- und Sozialminis-terkonferenz eine Initiative vorge-stellt, um ein erleichtertes Verfahrenfür eine Verlängerung der werktägli-chen Arbeitszeit auf über acht Stun-den während der Hauptumzugssaisonzu erreichen. Dieser Vorschlag wurdeleider abgelehnt, die AMÖ wirdhierzu nachfassen.

Erfreuliche Entwicklungen gab esüber die Teilnehmerzahlen der AMÖ-Abgrenzungskampagne zu berichten.Sowohl bundesweit als auch inner-halb Nordrhein-Westfalens haben sichmehr Mitglieder zur Abgrenzungs-kampagne für das kommende Jahr ge-meldet als im letzten Jahr. Anfangnächsten Jahres werden die Zertifi-kate an die teilnehmenden Betriebeversandt.

Weitere Themen der gewerbepoliti-schen Ausführungen waren die Maut-erweiterung auf alle Bundesstraßen,die Reform des Güterkraftverkehrsge-setzes, die Lkw-Kartellklage sowie ak-tuelle Marktentwicklungen.

An die Delegiertenversammlungschloss sich ein Unternehmerforummit drei interessanten Fachvorträgenan.

Dipl.-Ing. Andreas Ruf, Verbändeder Holz- und Möbelindustrie Nord-rhein-Westfalen e.V. berichtete überzukunftsfähige Logistikkonzepte fürdie Möbelbranche und insbesondereüber die Zukunftsinitiative Möbello-gistik (ZIMLOG). Er stellte die einzel-nen Arbeitskreise innerhalb des Pro-jektes vor, deren Ziel die Erreichungeinheitlicher Standards und Hand-lungsempfehlungen ist.

Im zweiten Vortrag stellte SvenHeinz von der VVWL-Unternehmens-beratung ein Excel-Tool zur Ermitt-

8 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016

Aus dem VerbandAus dem Verband

Dipl.-Ing. Andreas Ruf stellt das Projekt ZIMLOG vor

Sven Heinz präsentiert ein Excel-Tool zur Ermittlung der Umzugskosten

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Aus dem Verband

Am Dienstag, den 15. November2016, begrüßte Reinhold Leus-

mann, stv. HauptgeschäftsführerSteuerung und Organisation imVVWL, einunddreißig Milchspedi-teure aus ganz Nordrhein-Westfalen inOlpe. Zu Beginn der Veranstaltungwurden betriebswirtschaftliche The-men, wie Zahlen aus der Milchwirt-schaft, Kostenrechnung in der Milch-erfassung und Kostenentwicklungenim Verkehrsgewerbe behandelt. Nacheiner kurzen Stärkung referierteRechtsanwalt Frank Huelmann zu ak-tuellen arbeitsrechtlichen sowie per-sonalwirtschaftlichen Themen. Ab-schließend berichtet Hans-JosefRonken zu den Themen Mautharmo-nisierung und das FörderprogrammDe-minimis 2016 im Rückblick undAusblick auf 2017. Zahlreiche Fragenund Diskussionsbeiträge während

und nach den einzelnen Vorträgenzeigten das rege Interesse der Teilneh-mer an den ausgewählten Themen.Zum Abschluss verabschiedete Rein-

hold Leusmann die Teilnehmer undwünschte allen Anwesenden ein be-sinnliches Weihnachtsfest und einenGuten Start ins neue Jahr. l

Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016 9

lung der Umzugskosten vor. Eine Ar-beitsgruppe hatte dieses Tool in denvergangenen Monaten entwickelt, der-zeit befindet es sich bis Ende des Jah-res im Praxistest.

Mithilfe des Tools soll es Umzugs-unternehmen erleichtert werden, IhreUmzugskosten zu ermitteln und dieseDaten zur Angebotskalkulation oderzur Nachkalkulation zu nutzen.

Das Online-Geschäftsmodell „mo-vinga“ war Thema des dritten Vortra-ges. Joel Kaczmarek ist Gründer undChefredakteur des Onlinemagazins„Digital Kompakt“, einer Fachpublika-tion zur deutschen Digitalwirtschaft,die sich darauf spezialisiert hat, Ana-lysen und Hintergründe in kompakterForm zu liefern. Er hat sich intensivmit den Aktivitäten movingas beschäf-

tigt und berichtete der Versammlungvon seinen Erkenntnissen und den ak-tuellen Entwicklungen. Bekanntlichhatte es in dem Unternehmen imJuni/Juli diesen Jahres einen Um-bruch gegeben, in dessen Folge diebeiden Unternehmensgründer aus-schieden und eine neue Geschäftsfüh-rung einberufen wurde. Die neue Geschäftsführung besteht aus erfah-renen Führungskräften aus dem Be-reich des Online-Marktes, so dassKaczmarek von einer weiteren Profes-sionalisierung des Geschäftsmodells„movinga“ ausgeht.

Im Anschluss an den Vortrag ent-stand eine lebhafte Diskussion überden Umgang der Mitgliedsunterneh-men mit solchen Online-Geschäfts -modellen und deren erwarteten Ent-wicklungen. l

Joel Kaczmarek entfachte mit seinemVortrag eine lebhafte Diskussion überdas Online-Geschäftsmodell „movinga“

Informations- und Diskussionsveranstaltung der Milchspediteure

Aus dem Verband

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Der Bundesverband Güterkraftver-kehr Logistik und Entsorgung

(BGL) e.V. aus Frankfurt am Main ver-wies auf seiner Mitgliederversamm-lung 2016 darauf, dass das deutscheTransportlogistikgewerbe durch zu-nehmende Dumpingkonkurrenz im -mer stärker unter Druck gerät. Ge-messen an den in Deutschlandgefahrenen Mautkilometern sinkt derMarktanteil deutscher Lkw seit Jahrenkontinuierlich. Dieser Trend setztesich auch 2016 fort, obwohl die zum1. Oktober 2015 realisierte Senkungder Mautpflichtgrenze bereits aufFahrzeuge ab 7,5 t zGG fast nur deut-sche Lkw traf.

Lkw aus den EU-Beitrittsstaaten anno 2016 mitneuntem Marktanteilsrekordin Folge auf DeutschlandsStraßen

Seit der Finanzkrise im Jahre 2009sank der Marktanteil deutscher Lkwgemäß der Mautstatistik des Bundes-amtes für Güterverkehr (BAG) von65,6 Prozent über 64,4 Prozent anno2010, 63,5 Prozent in 2011, 62,6 Pro-

zent in 2012, 61,6 Prozent in 2013, 60,7Prozent in 2014 und 59,8 Prozent in2015 auf nur noch 59,2 Prozent in denersten neun Monaten des Jahres 2016!Lkw aus den EU-Beitrittsstaaten dage-gen konnten ihren Marktanteil seit2007 von 18,4 Prozent auf beachtliche31,4 Prozent im Zeitraum Januar bisSeptember 2016, und damit auf denneunten Marktanteilsrekord in Folgeausbauen. Allein Fahrzeuge mit pol-nischen Kennzeichen verfügten aufden mautpflichtigen Straßen inDeutschland inzwischen über einenMautkilometeranteil von 14,6 Prozent.Auf dem 2. Platz lagen die tsche-chischen Lkw. Erstmals verdrängtendie rumänischen Lkw die der ehema-ligen „Fuhrleute Europas“ aus denNiederlanden von Platz 3.

Der BGL und Kenner der Märktesehen die Ursachen für diese Ent-wicklung u.a. im anhaltenden Lohn-und Sozialkostengefälle. Dieses mani-festiert sich u. a. in immer mehrFuhrparks, die zwar komplett im Aus-land zugelassen sind, jedoch dauer-haft in Deutschland stationiert undauch von Deutschland aus disponiert

werden. Die Fahrer dieser Fuhrparksstammen aus Mittel- und Osteuropaund werden zu dortigen Konditionenbezahlt. Sie sehen die Heimat nur allepaar Wochen oder Monate wieder mitder Folge, dass in der Zwischenzeitdie gesamten Ruhe- und Freizeitenim Fahrerhaus zumeist auf Auto-bahnparkplätzen („Lkw-Camping“)verbracht werden. Dies erhöht die oh-nehin vorhandene Parkplatznot zu-sätzlich und veranlasst Lkw-Fahrer,zur Einhaltung der gesetzlich vorge-schriebenen Pausen in Parkplatzein-und -ausfahrten zu parken.

Der BGL hat deshalb angeregt, dasHalten auf Autobahnparkplätzen aufnormale Schichtruhezeiten und Pau-sen zu begrenzen. Das Warten aufFolgeaufträge oder das Verbringen dersog. regulären Wochenruhezeit solltedort durch entsprechende Parkrege-lungen unterbunden werden. BGL-Präsident Adalbert Wandt geht sogarnoch einen Schritt weiter: „Da beimUmflaggen ganzer Fuhrparks in Bil-liglohnländer die innerhalb der EUgrundsätzlich erlaubte Dienstleis-tungsfreiheit für Sozialdumping miss-braucht wird, fordert der BGL eineEU-Regelung, die eine Anwendungdes Sozial- und Arbeitsrechts desjeni-gen Landes bestimmt, in dem dasFahrpersonal dauerhaft oder überwie-gend Dienstleistungen erbringt. DerEuGH hat dieses Prinzip schon durchseine Rechtsprechung anerkannt.“

Der zum 1. Januar 2015 in Deutsch-land eingeführte Mindestlohn erwiessich im Bereich des Straßengüterver-kehrs bisher als offensichtlich ungeeig-net, um Sozialdumping zu verhin-dern. Ausländische Transportunter-nehmen werden nach wie vor faktischnicht kontrolliert. Grund: Damit eingebietsfremdes Transportunterneh-men seiner Meldepflicht genügt,

BGL-Mitgliederversammlung 2016

10 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016

Aus dem VerbandAus dem Verband

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Aus dem VerbandAus dem Verband

reicht es bereits aus, pro Halbjahr eineinziges Fahrzeug nebst Fahrer an dieKontrollbehörde – derzeit noch perFax (!) – zu melden, ohne dass dieserEinsatzplan bei weiteren Fahrten er-gänzt werden muss. Dagegen kannnach Ansicht des BGL nur ein verbind-liches Meldesystem über eine einfachzu bedienende Online-Plattform fürAbhilfe sorgen, in dem lediglich vorAntritt der Fahrt Abgangsort und Zielder Fahrt mit der Fahrzeug-Nr. unddem Namen des Fahrers einzugebenwären – im Zeitalter von Smartphonessicherlich keine überbordende Büro-kratie gegen menschenverachtendesSozialdumping. Mit einem derartigenMeldeverfahren, möglichst auf EU-Ebene, könnte das vom EuGH bestä-tigte Prinzip zur Anwendung des Ar-beits- und Sozialrechts desjenigenStaates, in dem der Fahrer überwie-gend beschäftigt ist, wirksam umge-setzt werden.

Trotz des starken internationalenKonkurrenzdruckes entwickelten sichdie Fahrzeuginvestitionen der deut-schen Transportlogistikunternehmenaufgrund des jahrelang aufgeschobe-nen Investitionsbedarfs wieder etwaspositiver. Wie die Zulassungsstatistikdes Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) inFlensburg zeigt, bewegte sich die Zahlder in den ersten zehn Monaten desJahres 2016 in Deutschland neu zuge-lassenen Sattelzugmaschinen mit32.058 Einheiten jedoch immer nochum 9 Prozent unter dem Vorkrisenni-veau von 2008.

BGL begrüßtInvestitionshochlauf bei denVerkehrsinvestitionen

Der BGL begrüßte auf seiner Mit-gliederversammlung 2016 den sich inder mittelfristigen Finanzplanung derBundesregierung abzeichnenden In-vestitionshochlauf bei den Straßen-Verkehrsinvestitionen. Lange Zeit ver-nachlässigte Erhaltungsmaßnahmenkönnten so endlich angegangen wer-den. Gleichzeitig warnte der BGLdavor, ab 2018 eine flächendeckendeLkw-Bundesstraßenmaut in dreifa-

cher Höhe der Autobahnmaut zu er-heben.

Über viele Jahre hinweg wurden inDeutschland auch – aber nicht nur –wegen der vorrangigen Sanierung derInfrastruktur in den neuen Bundes-ländern zu wenige Mittel in die Erhal-tung von Straßen und Brücken inves-tiert. Erst seit wenigen Jahren ist einUmsteuern der Bundesregierung beider Mittelverwendung erkennbar. Die-ses macht sich nunmehr auch in dermittelfristigen Finanzplanung be-merkbar und manifestiert sich dort ineinem Investitionshochlauf. BGL- Präsident Adalbert Wandt: „Wir be-grüßen diesen Investitionshochlaufausdrücklich, da er dazu beiträgt, Ver-säumnisse der Vergangenheit anzuge-hen. Lange Jahre wurde die vor -handene Verkehrsinfrastruktur aufVerschleiß gefahren und volkswirt-schaftliches Vermögen zum Nachteildes Standortes Deutschland vernich-tet. Schließlich ist eine rechtzeitige Er-haltungsmaßnahme auch noch umein Vielfaches kostengünstiger alseine Grundsanierung. Deshalb unter-stützen wir den Grundsatz der Bun-desregierung ‚Erhalt vor Neubau‘ mitNachdruck. Gleichwohl müssen aberauch Lückenschlüsse und Ausbau-maßnahmen angegangen werden. Diedafür nötigen Mittel stehen über die

Mauteinnahmen und den Finanz-kreislauf Straße dauerhaft zur Verfü-gung.“

Ein besonderes Augenmerk gilt esauf die Fortentwicklung der Lkw-Maut zu richten, denn ab 2020 siehtdie mittelfristige Finanzplanung wie-der rückläufige Straßeninvestitions-mittel vor – und das, obwohl ab 2018durch die Einführung einer flächen-deckenden Lkw-Bundesstraßenmaut2 Mrd. Euro pro Jahr zusätzlich einge-nommen werden sollen. Die darausresultierenden Milliardenbelastungenfür Industrie, Handel und Bevölke-rung dürften weit überwiegend denregionalen Wirtschaftsverkehr treffen:Laut Kraftfahrt-Bundesamt werdenüber 70 Prozent der auf Straßen trans-portierten Tonnage auf Entfernungenbis 100 km bewegt. Mehr als die Hälfteder Gütertransporte erfolgen in Ent-fernungen bis zu 50 km. Die Anbin-dung von Wirtschaft und Verbrau-chern in der Fläche durchWirtschafts- und Versorgungsver-kehre wird sich erheblich verteuern.BGL-Präsident Adalbert Wandt: „Re-vierferne und strukturschwache Re-gionen ohne Autobahnanschluss zah-len für die Bundesstraßenmaut dieZeche, die sich nicht nur in erhöhtenTransportkosten, sondern auch inStandortentscheidungen niederschla-

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gen dürfte. Eine Lkw-Bundesstraßen-maut, die – auf Basis der bisherigenamtlichen Wegekostenrechnungen zu-grundeliegenden Rechnungsprinzi-pien – dreimal so hoch ausfallenmüsste wie die Lkw-Autobahnmaut,würde all das noch verschlimmernund ist von daher abzulehnen.“ 

Ursächlich für die dreimal teurereBundesstraßenmaut ist allein die Tat-sache, dass dort nur etwa ein Zehntelder Lkw, die auf Autobahnen verkeh-ren, unterwegs sind. Da die Bundes-straßen-Wegekosten nicht im gleichenVerhältnis unter den Autobahn-Wege-kosten liegen, sehen die bisherigenWegekostenberechnungsmethodenfür die wenigen Lkw auf Bundesstra-ßen entsprechend höhere Mautsätzevor. Der BGL hat seit Beginn der Dis-kussion um die Lkw-Bundesstraßen-maut auf diese Zusammenhänge hin-gewiesen und fordert – da eineQuersubventionierung der Bundes-straßenmaut über eine höhere Auto-bahnmaut nach aller Wahrscheinlich-keit nicht mit EU-Recht vereinbar seindürfte –, dass die Mautsätze für Bun-desstraßen nicht höher als auf Auto-bahnen liegen dürfen. Das sei auchunter Wegekostengesichtspunkten an-gemessen. Schließlich erfüllten geradedie Bundesstraßen nicht nur reine Ver-kehrsfunktion, sondern überwiegendeine Raumerschließungsfunktion zurHerstellung gleicher Lebensverhält-nisse in der gesamten BundesrepublikDeutschland. Kosten der Daseinsfür-sorge hätten methodisch in Wegekos-tenrechnungen keine Berechtigung.Dieser Ansatz ist nicht ganz neu – wirder doch schon von jeher, z.B. bei derPlanung und Finanzierung von Eisen-bahntrassen, beachtet.

BGL sieht erheblichenNachbesserungsbedarf beiNotbrems-Assistenzsystemenfür schwere Nutzfahrzeuge

Der BGL moniert, dass Fahrerassis-tenzsysteme für schwere Nutzfahr-zeuge manuell dauerhaft abschaltbarsind. Zwar sei es ein großer Erfolg fürdie Verkehrssicherheit, dass diese Sys-

teme – auch auf Initiative des BGL hin– seit nunmehr über einem Jahr EU-weit für alle neu zugelassenen Brum-mis Pflicht sind. Kontraproduktiv seihingegen, dass diese Fahrerassistenz-systeme für die ganze Fahrt abgeschal-tet werden können. Im Extremfall be-deute dies ein Zurückfallen in die Zeitohne elektronische Helfer. Zudemkonstatiert der BGL mit Bedauern,dass der seit langem geforderte elek-tronische Abbiegeassistent auf derIAA-Nutzfahrzeuge im vergangenenSeptember lediglich von einem Lkw-Hersteller für ausgewählte Modellepräsentiert wurde.

BGL-Präsident Adalbert Wandt äu-ßert sich grundsätzlich zum ThemaVerkehrssicherheit: „Wir – das deut-sche Transportlogistikgewerbe – be-kennen uns zur ‚Vision Zero‘ als Fernziel für die Reduzierung der Un-fallopfer im Straßenverkehr. Auf demWeg dahin brauchen wir – nebeneiner gefahrenorientierten Ausbil-dung für Lkw-Fahrer – eine entspre-chende Verkehrserziehung aller amStraßenverkehr Beteiligten sowie all-tagstaugliche Fahrerassistenzsysteme,aber auch eine dem wachsenden Ver-kehrsaufkommen angepasste Infra-struktur. Nur in Kombination allerHandlungsoptionen lässt sich die Zahlder Unfallopfer signifikant senken.“

Fahrerassistenzsysteme überneh-men in dieser Strategie eine entschei-dende Rolle. So hat der BGL gemein-sam mit der Berufsgenossenschaft fürTransport und Verkehrswirtschaft

und der KRAVAG-Versicherung ineinem Feldversuch mit mehr als 1.000Fahrzeugen nachgewiesen, dass mitFahrerassistenzsystemen ausgestatteteLkw eine um 34 Prozent niedrigereUnfallwahrscheinlichkeit aufweisenals gleichartige Referenzfahrzeuge.Diese Werte ließen sich nach Auffas-sung des BGL jedoch noch weiter ver-bessern, wenn entsprechende Modifi-kationen vorgenommen würden. Sosollte eine manuelle Abschaltbarkeitdurch den Fahrer bis zum nächstenStarten des Motors entweder nichtmehr zugelassen sein oder nur nochfür eine begrenzte Zeit mit automati-sierter Reaktivierung. Außerdemsollte nicht mehr möglich sein, dassein bereits eingeleiteter Notbremsvor-gang, z.B. durch versehentliches Betä-tigen des Blinkers oder Ausweichlenk-bewegungen, abgebrochen wird.Überdies müssten die Systeme derverschiedenen Hersteller in ihrer Be-dienung vereinheitlicht werden, umauch bei kurzfristigem Fahrzeugwech-sel ein gleichbleibend hohes Sicher-heitsniveau zu ermöglichen. Der verpflichtende Einbau eines Ab-standswarners oder Abstandsregel-tempomaten bei Neufahrzeugen istüberfällig, denn bei zu geringem Ab-stand kann auch der Notbremsassis-tent eine Kollision nicht mehr ver -meiden. Last but not least ist dieautomatische Geschwindigkeitsreduk-tion vor stehenden Hindernissen wei-ter zu erhöhen: Derzeit ist es möglich,dass ein Lkw mit eingeschaltetem vor-schriftsmäßigem Notbremsassistentennicht stark genug abbremst, um eineKollision zu vermeiden!

Einen weiteren Zugewinn an Ver-kehrssicherheit wird dem autonomenFahren zugemessen. Trotz bereitsheute starker medialer Präsenz musshier noch von Zukunftsmusik gespro-chen werden. BGL-Präsident AdalbertWandt: „Alles, was heute auf Teststre-cken zu sehen ist, geht nicht über dasStadium teilautomatisierter Fahrfunk-tionen hinaus. Bis zum alltagstaugli-chen und vor allem verkehrssicherenautonomen Lkw wird noch manchesJahr ins Land ziehen, bis die hierfür

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erforderlichen Fahrerassistenzsys-teme ausreichend perfektioniert sind.Zunächst einmal wünschen wir unsden alltagstauglichen, wirksamen undsicheren Abbiegeassistenten als Seri-enausstattung für jeden Lkw. Und dieBotschaft an Fahrerinnen und Fahrerlautet: Auch bei automatisiertem Fah-ren werden ‚Fahrzeugbegleiter‘ unab-dingbar sein.“

Autonomie und Digitalisierungmüssen im Zeitalter des globalen Ter-rorismus jedoch auch kritisch hinter-fragt werden. Eine der Herausforde-rungen der Zukunft wird sein, zuverhindern, dass autonome Fahr-zeuge „digital gekapert“ und als ferngelenkte „Bomben“ missbrauchtwerden. Entsprechende Hacker-Versu-che – zum Glück ohne böse Absicht –verliefen in der Vergangenheit jeden-falls bereits erfolgreich.

Umwelt: Lkw hängtBinnenschiff bei Feinstaubund Stickoxiden ab

Der BGL verweist darauf, dass dielangjährigen Umweltschutzanstren-gungen im Bereich Straßengüterver-kehr althergebrachte „Gewissheiten“vom Podest gestoßen haben: Nachneuesten Daten des Umweltbundes-amtes (UBA) hat der Lkw 2014 erst-mals das bisher als weniger umwelt-belastend geltende Binnenschiffsowohl beim Feinstaub als auch bei

den immer mehr im Fokus stehendenStickoxiden abgehängt. Pro Tonnenki-lometer (tkm = (Frachtgewicht in t) x(Transportentfernung in km)) emit-tiert das Binnenschiff durchschnitt-lich 26 Prozent mehr Stickoxide unddoppelt (!) so viel Feinstaub als derLkw!

Laut UBA betrugen durchschnittlichdie Stickoxidemissionen 2014 beimLkw 0,344 g/tkm und beim Binnen-schiff 0,433 g/tkm, die Feinstaubemis-

sionen beim Lkw 0,005 g/tkm undbeim Binnenschiff 0,01 g/tkm. BGL-Präsident Adalbert Wandt dazu: „Wirfreuen uns, dass sich die jahrelangenUmweltschutzbemühungen desTransportlogistikgewerbes – allenvoran die Investitionen in schadstoff-reduzierende Motorentechnologie –endlich auch amtlich nachweisbarniederschlagen. Und: Da 2014 lautMautstatistik des Bundesamtes fürGüterverkehr erst knapp 13 Prozentder Fahrleistungen mit der moderns-

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ten Schadstoffklasse Euro VI erbrachtwurden, im September 2016 aber be-reits über 49 Prozent, dürfte sich derVorsprung des Lkw inzwischen weitererhöht haben. Wir können also einehistorische Zäsur in der Verkehrspoli-tik festhalten: Der altbekannte Auto-matismus ‚Verkehrsverlagerung vonder Straße aufs Binnenschiff = Um-weltschutz‘ gilt nicht mehr!“

Das Umweltbundesamt hält abernoch weitere Überraschungen parat.So ist z.B. dem UBA-Text 56/2016 „Kli-maschutzbeitrag des Verkehrs bis2050“ zu entnehmen, dass selbst bei –aus Eisenbahnsicht – idealtypischenBedingungen im Jahre 2050 nochimmer knapp 60 Prozent (aktuell sindes gut 70 Prozent) der Güterverkehrs-leistung auf der Straße stattfindenwerden. „Angesichts dieser Zahlen istes höchste Zeit, endlich die ideologi-schen Scheuklappen abzunehmenund verkehrsträgerübergreifend nachden besten Lösungen für die Bewälti-gung der zukünftigen Transportmen-gen zu suchen. Wie man sieht, mussdas Hauptaugenmerk aber bei demVerkehrsträger bleiben, der auch inden kommenden Jahrzehnten den Lö-wenanteil des Güterverkehrs zu schul-tern hat: der Straße“, so BGL-Präsi-dent Wandt.

Wie lässt sich aber der auch in Zu-kunft dominierende Straßengüterver-kehr möglichst umweltverträglich ab-wickeln? Erforderlich wird in jedemFall eine mittelfristige Abkehr von fos-silen Kraftstoffen sein. Flüssiggasan-triebe gelten deshalb bereits heuteschon allenfalls als Zwischenlösung.Langfristig werden aufgrund der Res-sourcenknappheit von Energie undStrom voraussichtlich Elektroantriebevorzugsweise mit direkter Stromver-wertung – also ohne zwischengeschal-tete Umwandlung z.B. in Wasserstoff– überzeugen. Der Oberleitungs-Lkwkönnte so gesehen schon bald zumAlltag gehören.

Doch auch beim Elektroantrieb gilt:Keine Rose ohne Dornen! Gemäß dero. g. UBA-Studie führt eine umfas-

sende Elektrifizierung des Verkehrs-sektors fast zu einer Verdoppelungdes gesamtwirtschaftlichen Stromver-brauchs gegenüber bisherigen Ver-brauchsszenarien. Das heißt, Deutsch-land wird im Jahre 2050 mehr als dieHälfte seines Strombedarfs importie-ren müssen. Die Stromproduktion inden meisten deutschen Nachbarstaa-ten wird aber noch auf lange Sicht hinvon Atomkraft und fossilen Energie-trägern dominiert sein. Insofern werden die verfolgten CO2-Minde-rungsziele nur mit emissionsfreierElektroenergie zu erreichen sein.

Der Trusted Carrier wirdinternational

Der BGL freut sich, den Eintritt indie Internationalisierungsphase desSystems Trusted Carrier verkündenzu können. Das System Trusted Car-rier, mit dem die Betrugsanfälligkeitin der Straßentransportkette signifi-kant vermindert werden soll, ist mehrals nur ein weiteres Zertifikat in derTransportwelt. Der Trusted Carrierbeschreibt vielmehr ein „lebendes

System“, das über seinen Beschwerde-ausschuss die permanente Einhaltungder garantierten Qualitäts- und Zuver-lässigkeitskriterien beinhaltet. Trans-portunternehmen und Kraftwagen-speditionen unterliegen einemSelbstreinigungsmechanismus, derVerstöße gegen die Spielregeln mitSanktionen bis hin zum Systemaus-schluss ahndet.

Das BGL-System Trusted Carrierwurde in Zusammenarbeit mit Part-nern aus der verladenden Wirtschaft,der KRAVAG/R+V Versicherung sowieder TRANSFRIGOROUTE DEUTSCH-LAND (TD) e.V. entwickelt, um denimmer häufiger auftretenden La-dungsunterschlagungen mittels ge-fälschter Identitäten einen Riegel vor-zuschieben: Detailliert ausgearbeiteteQualitätssicherungs- und Sanktions-maßnahmen sollen verhindern, dasssich anonyme Subunternehmer mitgefälschten Identitäten Lkw-Ladungenerschleichen können. Der BGL ist vonder Wirksamkeit dieser Maßnahmenüberzeugt und übernimmt für die inder System-Datenbank registriertenTransportunternehmen ein finanziellunterlegtes Garantieversprechen: Auf-traggeber (Verlader oder frachtvermit-telnde Speditionen) erhalten eine Ga-rantiesumme in Höhe von jeweils5.000 Euro für den Fall, dass ein Trus-ted Carrier mit einem Transport be-auftragt, aber absprachewidrig keinin der System-Datenbank registriertesKraftfahrzeug gestellt wurde. Darüberhinaus verpflichten sich die System-teilnehmer, System- und Qualitäts-standards einzuhalten. Ein unabhän-giger Beschwerdeausschuss sorgt alsSelbstreinigungsmechanismus dafür,dass nur solche Unternehmen ihrenStatus als Trusted Carrier behalten,die sich an die zugesagten Qualitäts-und Leistungsstandards halten. Ver-stöße werden durch einen unabhän-gigen Beschwerdeausschuss mit Sank-tionen bis hin zum Ausschluss ausdem Trusted Carrier-System geahn-det.

Die Beauftragung eines TrustedCarrier erspart Industrie, Handel undfrachtvermittelnden Speditionen/Kraftwagenspeditionen die zeitauf-wändige Überprüfung der Vertrau-enswürdigkeit und Zuverlässigkeitder jeweils frachtführenden Logistik-dienstleister. Teilnehmende Trans-portunternehmen und Kraftwagen-speditionen können sich im Marktbesser profilieren und als TrustedCarrier mit garantierten Leistungenpunkten.

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Nachdem das System Trusted Car-rier am 1. Juli 2016 in den Probebe-trieb national gestartet ist und tech-nisch beanstandungsfrei funktioniert,wird die International Road Trans-port Union (IRU) mit europäischenSchwesterverbänden des BGL die In-ternationalisierungsphase einleiten.Bis zum Abschluss der dafür erforder-lichen Plattformarbeiten wird der Pro-bebetrieb fortgesetzt.

Alle interessierten Transportunter-nehmen – auch Nichtmitglieder – kön-nen ihre Fahrzeuge registrieren las-sen. Für Verbandsmitglieder, die überdie BGL-Landesverbände einen sepa-raten Registrierungsprozess durchlau-fen, gilt ein vereinfachtes Verfahren.Ausführliche Infos und Downloadsfür Transportunternehmen undderen Auftraggeber finden Sie hier:www.trusted-carrier.de

Lang-Lkw: Warten auf denEndbericht und „smarten“Übergang in den Regelbetrieb

Der Bundesverband Güterkraftver-kehr Logistik und Entsorgung be-grüßt ausdrücklich, dass nunmehrauch Rheinland-Pfalz am Feldversuchmit Lang-Lkw teilnimmt und sichnicht länger wissenschaftlich beglei-tetem Erkenntnisgewinn verweigert.Wenn sich die positive Bewertung desLang-Lkw aus dem Zwischenberichtder Bundesanstalt für Straßenwesen(BASt) von 2014 auch in deren Endbe-richt bestätigt, sollten nach Ansichtdes BGL rechtzeitig die Weichen ge-stellt werden, um für einen „smarten“Übergang vom Feldversuch zum Re-gelbetrieb zu sorgen. Die Diskussionum Fahrzeugabmessungen war vonAnfang an durch ideologische Pseudo-argumente verzerrt worden. Spätes-tens seit dem Zwischenbericht derBASt aus dem Jahr 2014 wurde jedochimmer offensichtlicher, dass sowohlder Lang-Lkw als auch der verlän-gerte Sattelauflieger deutliche CO2-Einsparungen und ressourcenscho-nenderen Verkehr ermöglichen undzudem für den Kombinierten VerkehrStraße/Schiene positive Impulse set-

zen können. Insoweit sind ideologi-sche Positionen durch die Realität wi-derlegt worden.

Auch die jüngste Entwicklung inRheinland-Pfalz zeigt, dass zuerstdie verladende Wirtschaft und dieUmwelt von veränderten Fahrzeug-abmessungen profitieren. DasTransportlogistikgewerbe wird da-gegen seine Leistungen effizienterund umweltschonender erbringenkönnen. Pro Ladeeinheit werden we-niger der knappen Ressourcen ver-braucht und der CO2-Ausstoß ge-senkt. Die Gesellschaft und dieWirtschaft profitieren von dieser In-novation des Verkehrssektors. Fürden Lang-Lkw gelten mit 40 t im rei-

nen Straßentransport bzw. mit 44 tim Vor- und Nachlauf zum Kombi-nierten Verkehr die gleichen höchst-zulässigen Gesamtgewichte wie fürherkömmliche Lkw. Deshalb eigneter sich wegen seines höheren Leer-gewichtes nur für Transporte leich-ter Güter, wie z.B. Paneele für Solar-anlagen, Dämmstoffe, Möbel oderZwieback. Da Lang-Lkw in der Regelüber acht statt regulär fünf Achsenverfügen, verteilen sie das Gewichtstraßenschonend auf mehr Achsenund haben deutlich kürzere Brems-wege als herkömmliche Lkw. Zudemkommt ein Lang-Lkw mit gelenkter„Dolly-Achse“ in der Fahrzeugmittebesser durch Kreisverkehre als her-kömmliche Sattelzüge.

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Alexander Dobrindt, Hans Wormser, BGL-Präsident Adalbert Wandt und Prof. Dr. Karlheinz Schmidt

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Durch den Lang-Lkw werden über-dies Transporte von leichten Güternund Leerbehältern im KombiniertenVerkehr Straße/Schiene kostengünsti-ger: Statt dreier herkömmlicher Lkwfahren nur noch zwei Lang-Lkw zumKombiterminal, was die Vor- und Nach-laufkosten um rund ein Drittel redu-ziert. Je nach Gesamtstreckenlänge ma-chen die Vor- und Nachlaufkosten biszu 40 Prozent der gesamten Frachtkos-ten eines Transportes im Kombinier-ten Verkehr aus. Kann man diese umein Drittel reduzieren, rechnet sich fürviele Transporte die Verlagerung aufdie Schiene, die bisher komplett überdie Straße gelaufen sind. Nicht von un-gefähr fuhr bereits anno 2002 der ersteLang-Lkw des Feldversuchs im Kombi-nierten Verkehr und gehörte einem„Top Ten“-Kunden der KombiverkehrGmbH & Co. KG.

Für den Lang-Lkw spricht weiterhindie erwartete und vom Zwischenbe-richt der BASt bestätigte Kraftstoffer-sparnis in einer Größenordnung von15 Prozent bis 25 Prozent. Da sich derCO2-Ausstoß linear zur Menge des ver-brannten Kraftstoffs verhält, bedeuteteine Kraftstoffersparnis um „X“ Pro-zent immer auch eine entsprechendhohe CO2-Ersparnis.

„Der Lang-Lkw entlastet straßen-schonend und verkehrssicher dasKlima und fördert auch noch denKombinierten Verkehr – was will manmehr?“ fragt BGL-Präsident AdalbertWandt und liefert die Antwort gleichmit: „Einen ‚smarten‘ Übergang vomFeldversuch in den Regelbetrieb, umdauerhafte Investitionssicherheit her-zustellen.“

Fahrermangel: Autonomes Fahren derZukunft wird Lkw-Fahrernicht überflüssig machen

Der BGL verweist darauf, dass dieNachwuchsgewinnung – vor allem beiLkw-Fahrern – in der Logistik-Brancheweiterhin ganz oben auf der Agendasteht. Im Kalenderjahr 2015 erwarben15.542 Berufskraftfahrer-Azubis und

Prüfungsteilnehmer/-innen nach demBerufskraftfahrer-Qualifikationsgesetzden Lkw-Führerschein. Da aber jähr-lich etwa 30.000 Lkw-Fahrer in denverdienten Ruhestand wechseln, be-grüßt der BGL ausdrücklich die in Er-arbeitung befindlichen Nachwuchs-Programme der Bundesregierung,mit denen die verbleibende Lücke ver-kleinert werden soll. Bei der Fahrer-Problematik auf eine Entlastungdurch autonome Fahrzeuge in dennächsten Jahren oder Jahrzehnten zuhoffen, ist nach Ansicht des BGL je-doch keine Option: Der Fahrer wirdauch im Lkw der Zukunft nicht zu er-setzen sein – weil er eben nicht „nur“fährt.

Das Bundesministerium für Verkehrund digitale Infrastruktur (BMVI) hatgemeinsam mit der Bundesagenturfür Arbeit (BA) und Verkehrsverbän-den ein Konzept zur Nachwuchsge-winnung erarbeitet. Als Zielgruppensollen zum einen junge, benachteiligteMenschen bis 25 Jahre angesprochenwerden, die bisher noch keine Berufs-ausbildung abschließen und keine be-ruflichen Perspektiven entwickelnkonnten. Zum anderen sollen aberauch Migranten, die als Zuwandereroder Flüchtlinge nach Deutschland ge-kommen sind, einbezogen werden. So-wohl das Ministerium als auch die Ver-bände unterstreichen, dass nebendieser Zielgruppe die dreijährigeduale Berufsausbildung vornehmlichvon Schulabgängern prioritär undwünschenswert bleibt, auch wenn„Seiteneinsteiger“ in den Beruf desKraftfahrers den größten Anteil desFahrernachwuchses stellen.

Teil der Initiative der Bundesregie-rung ist es, die Arbeitsvermittler derArbeitsagenturen künftig besserüber die Ausbildungsinhalte und -möglichkeiten des Berufskraftfah-rers zu informieren. Ebenso ist vor-gesehen, Ausbildungsinitiativen, mitdenen Logistikberufe in der Öffent-lichkeit beworben werden, zu ver-stärken. Weitere Bestandteile desKonzeptes sind eine bessere finan-zielle Förderung von Qualifizie-rungsmaßnahmen, die Übernahmeder Führerscheinkosten für be-stimmte Bewerbergruppen durchdie BA, Lohnzuschüsse oder Sprach-bildungslehrgänge. Der BGL setztdeshalb hohe Erwartungen in dieseInitiative des BMVI und der Ver-kehrsverbände sowie in die konkreteAusgestaltung der Förderpro-gramme durch das BMVI.

Lkw-Fahrer ist auch weiterhin einezukunftssichere Berufswahl. BGL-Prä-sident Adalbert Wandt: „Egal, was ein-zelne Vertreter von Automobilindus-trie und Unternehmensberatungenbehaupten – das autonome Fahrender Zukunft wird den Lkw-FahrerNICHT überflüssig machen. Der Fah-rer fährt ja nicht nur, er ist Begleiterder ihm anvertrauten Güter, verant-wortlich für die Übergabe an denEmpfänger, für Transport- und La-dungssicherung sowie bei unvorher-sehbaren Ereignissen der ‚Mensch vorOrt‘. Zudem sind Fahrer vielfach dieVisitenkarte des Unternehmens ge-genüber den Kunden. Für Service,Dienstleistungsqualität und sichereTransportleistungen bleibt das Fahr-personal unentbehrlich.“ l

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Der Deutsche Speditions- und Lo-gistikverband (DSLV) sieht den

dringenden Handlungsbedarf derKommunen zur Reduzierung vonLuftschadstoffen in urbanen Ballungs-räumen und erkennt an, dass auchder Verkehr zur Verbesserung derLuftqualität beitragen muss. Einewachsende Zahl von Logistikdienst-leistern, die täglich Handel und Haus-halte beliefern, erprobt bereits Alter-nativen zum Dieselfahrzeug. DasEngagement des Wirtschafts- und Lie-ferverkehrs wird derzeit aber noch zusehr durch mangelnde Verfügbarkeitund Wirtschaftlichkeit alternativerTechnologien beschränkt.

Insofern ist es nach Auffassung desDSLV auch richtig, dass die Verkehrs-ministerkonferenz am 7. Oktober 2016ihre Entscheidung zur Einführung vonFahrbeschränkungen und -verboten inStädten zunächst zurückgestellt hat.„Das Plakettensystem ist kein grund-sätzlich falsches Instrument zur Sen-kung verkehrsinduzierter Schadstoff-

emissionen, solange Fahrzeuge mitden geringsten Emissionswerten privi-legiert werden  – und hierzu zählenheute auch noch dieselbetriebeneEuro-V-Nutzfahrzeuge“, stellt DSLV-Prä-sident Mathias Krage fest. Schließlichsei die Emissionsdifferenz zu Euro-VI-Lieferfahrzeugen kaum messbar.

„Bis zur seriellen Fertigung alterna-tiv angetriebener und bezahlbarerFahrzeuge einschließlich flächende-ckender Tank- und Ladeinfrastrukturkann das Dieselnutzfahrzeug nichteinfach und dogmatisch von heuteauf morgen den Versorgungsprozes-sen von Handel und Bevölkerung ent-zogen werden“, mahnt Krage.

Ebenso wie die Kommunen erwar-ten die Speditionen dringend die rich-tigen und zukunftssicheren post -fossilen Antriebstechnologien. DieRatifizierung der Pariser Klimaschutz-ziele durch die EU verstärkt denDruck auf die Fahrzeugindustrie zu-sätzlich. Vor allem mit Hilfe des Ein-

satzes ausgereifter Technologien wirddie Spedition in der urbanen und inder regionalen Logistik zur Schad-stoffreduktion und zur Verkehrsde-karbonisierung beitragen können. „Esbedarf einer Technologie, mit der dasKomplementärziel ‚Minderung vonLuftschadstoffen und CO2-Emissio-nen‘ erreicht werden kann“, fordertder DSLV-Präsident. Gleichzeitig seienInseltechnologien zu vermeiden.

Bei aller Not dürfen die Städte ihreVersorgungsadern nicht einfach ab-klemmen, indem sie den Wirtschafts-verkehr durch eine Blaue Plaketteschlichtweg untersagen. Mit einem sol-chen Schritt würden die Kommunenzu ihrer eigenen Verödung beitragen.Maßnahmen und Konsequenzen müss-ten sorgfältig gegeneinander abgewo-gen werden, gibt Krage mit Blick aufdie zukünftigen Überlegungen der Ver-kehrsminister zu bedenken. Daher seies zu begrüßen, dass die Verkehrsmi-nister der Länder auch die Bedeutungder Mobilitätssicherung betonen. l

Je mehr Distanz wir als Umzugsun-ternehmer zum Besichtigungsort

überwinden müssen, desto größer derAufwand, desto interessanter ist dieNutzung von Moverscan. Viele Um-zugsunternehmer setzen Moverscannicht nur in Deutschland ein, sondernlassen die Besichtigungen per Smart -phone europa- und sogar weltweit vonKunden selbst durchführen. „Mittler-weile haben unsere Anwender Mover-scan in 36 verschiedenen Ländern ein-

gesetzt“, so die Technikanbieter.Neben Teilnehmern in Europa findensich auch solche in Ländern wie Na-mibia, USA und Costa Rica. Klar, dennbei großen Distanzen können Um-zugsbetriebe natürlich erheblich Zeitund Kosten sparen, da Möbelspedi-teure für eine Besichtigung nicht per-sönlich vor Ort sein müssen, abertrotzdem vom jeweiligen Kundeneinen vollständigen und detailliertenÜberblick über den Umzugsaufwand

erhalten. „Damit wir diesem Trendzukünftig noch besser gerecht werdenkönnen, wird es voraussichtlich nochin diesem Jahr für unsere Umzugsspe-diteure eine englischsprachige Ver-sion von Moverscan geben“, so Ma-thias Staar, Geschäftsführer DenkparkGmbH. l

Moverscan international eingesetzt

Logistik bei Emmissionsreduzierung auf Alternativen angewiesen

Aus dem Verband

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Wie geht man als junger Chef mitseinen altgedienten Mitarbei-

tern um? Wie verschafft man sich Res-pekt? Wie löst man Konflikte? Mit die-sen und einigen anderen Fragenbefasste sich der Juniorenkreis desLandesverbandes Möbelspedition undLogistik bei seinem 3. Treffen am29. Oktober 2016 in Dorsten. In einerDiskussionsrunde berichteten vierTeilnehmer des Juniorenkreises überihre eigenen Erfahrungen mit dieserThematik.

Den Anfang machte mit Martin Ber-kenkopf ein „alter Hase“, der bereitsseit 2003 im Unternehmen PohlmannUmzüge, Kamen, tätig ist. War er an-fangs Teil des Umzugsteams, so hat ernach und nach immer mehr Verant-wortung übernommen und wirddemnächst offiziell die Geschäftsfüh-rung von seinem Vater übernehmen.Berkenkopf berichtete, dass es in sei-nem Unternehmen keine Distanz zwi-schen jungen und alten Mitarbeiterngibt, sondern ein gutes Kollegenver-hältnis mit flachen Hierarchienherrscht. Durch seine Arbeit als Mö-belträger hat er den älteren Mitarbei-tern bewiesen, dass er Ahnung vonder Materie hat und sich dadurch denRespekt erarbeitet.

Daniel Lauterbach, H. Lauterbach &Fr. Klophaus GmbH, Wuppertal, isterst seit einem Jahr als ausgelernteFachkraft für Möbel-, Küchen- undUmzugsservice im Unternehmentätig. Dieses letzte Jahr beschreibt erals schwierig, da ihn einige Mitarbei-ter bereits seit seiner Kindheit kennenund er sich den Respekt als Führungs-kraft noch erarbeiten muss. Lauter-bach berichtete, dass er sich bei Kon-flikten mit älteren Mitarbeiternzunächst noch zurückhält und seineEltern in die Lösung der Problememit einbindet. Er arbeitet gern im

Umzugsteam und drückt sich nichtvor schweren körperlichen Arbeiten,wie das Tragen von schweren odersperrigen Möbelstücken. Auch somöchte er sich die nötige Anerken-nung erarbeiten.

Pia Nathalie Krichler-Reuschenberg,Krichler Umzugs-Logistik GmbH, Bie-lefeld, musste 2010 plötzlich die Ver-antwortung für ein Unternehmen in

schwieriger wirtschaftlicher Lageübernehmen. Sie wollte alles verän-dern, um zu sparen. Die Mitarbeiterhat sie dabei mit ins Boot geholt undden Spargedanken selbst vorgelebt,indem sie ihren Neuwagen verkaufteund sich einen gebrauchten Kleinwa-gen gekauft hat. Außerdem hat sieTeambuilding-Maßnahmen wie ge-meinsames Grillen oder Weihnachts-feiern organisiert sowie im Betrieb

Zusammenarbeit zwischen jungem Chef und altgedienten Mitarbeitern

Möbel-Junioren in Dorsten

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Aus dem Verband

Gruppenbild des Juniorenkreises mit AMÖ-Fahne auf der Arbeitsbühne eines Lüning-Lkw

Diskussionsrunde zur Zusammenarbeit zwischen jungem Chef und altgedientenMitarbeitern

Aus dem Verband

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frisches Obst und Getränke zur Verfü-gung gestellt. Diese Maßnahmenwaren erfolgreich, inzwischen stehtdas Unternehmen wirtschaftlich wie-der gut da. Krichler-Reuschenbergempfahl, im Unternehmen eine flacheHierarchie zu pflegen.

Gastgeber Johannes Lüning, B. Lü-ning e.K., Dorsten, führt das 1872 ge-gründete Familienunternehmen be-reits in 5. Generation. Er hat denBetrieb 2015 von seinem Vater über-nommen. Bereits als Jugendlicher hater in den Schulferien im Unternehmenausgeholfen. Die Ausbildung zum Spe-ditionskaufmann hat er bei der Spedi-tion Dachser abgeschlossen und istnach Zivildienst und wirtschaftswis-senschaftlichem Studium ganz ins el-terliche Unternehmen eingestiegen.Die Firmenübergabe war anschließendnur eine formelle Geschichte und hatgut geklappt. Auch Lüning musste sichmit seiner Führungsaufgabe arrangie-ren und empfahl: „Man soll das selbstmachen können, was man seinen Mit-arbeitern zumutet.“

Die vier Erfahrungsberichte warenAnstoß zu einer Diskussion unter denTeilnehmern aus der gegenseitigeTipps zur Mitarbeiterführung entstan-den. Einig waren sich die Teilnehmerdarin, dass sich unsere Gesellschaftgewandelt hat und der „Chef“ heutenicht mehr die klassische Respekts-person ist, die er noch vor 20 Jahrenwar. Daher sei es besonders wichtig,

das Vertrauen zu den Mitarbeiternaufzubauen und sie für sich zu gewin-nen; Kommunikation ist hierfür sehrwichtig.

Bereits am frühen Nachmittagwaren 21 Teilnehmer des Junioren-kreises in der 2001 erbauten Contai-nerhalle der Firma B. Lüning e.K. inDorsten zusammengekommen, die alsTagungsort diente.

Christian Averbeck und Jürgen Wei-hermann vom Landesverband Möbel-spedition und Logistik im VVWL NRWe.V. freuten sich, unter den Teilneh-mern einige neue Gesichter begrüßenzu können. Johannes Lüning undseine Freundin Andrea Hannig hattenbelegte Brötchen, Kuchen, Kaffee undKaltgetränke zur Stärkung bereitge-stellt. Der Betriebsrundgang führtedurch die Fahrzeughalle, das Contai-nerlager, das Möbellager mit Lasten-aufzug, das Materiallager und dasBüro des Unternehmens, das 11 Mit-arbeiter beschäftigt und 3 Lkw besitzt.Ursprünglich wurden Schwertrans-porte durchgeführt, der Möbeltrans-port war eine Nebentätigkeit.

Nach der Insolvenz eines Großkun-den, für den Betonteile transportiertwurden, hat man sich auf Möbel spe-zialisiert. Heute führen Lünings aus-schließlich Umzüge durch und betrei-ben ein konventionelles Möbellagersowie die Lagerung in Überseecontai-nern.

Im Anschluss an den Fachteil war-tete ein Planwagen auf die Juniorin-nen und Junioren. Gezogen von zweiPferden ging es dann zünftig durchDorsten zur „Liesel-Alm“. Dort hatteKoch Thomas Püttmann ein reichhal-tiges Buffet vorbereitet. Ein Teil derGruppe erkundete zu späterer Stundenoch das Dorstener Nachtleben.

Das nächste Treffen dieses Kreisesfindet am 14. Oktober 2017 auf Einla-dung von Daniel Lauterbach in Wup-pertal statt. Zudem ist für Mitte Juni2017 ein gemeinsames Treffen mitden „Jungsenioren“ des Landesver-bandes Möbelspedition und Logistikangedacht, der genaue Termin hierzuwird noch in den beiden Kreisen ab-gestimmt. Im Rahmen dieses Treffenssoll die international angesehene undbekannte Skulpturenausstellung 2017in Münster mit dem Fahrrad erkun-det werden.

Junge Unternehmerinnen und Unternehmer, Unternehmertöchterund -söhne – gleichgültig, ob sie be-reits im Unternehmen arbeiten odernoch nicht – sowie junge Führungs-und Nachwuchskräfte mit Zukunfts-perspektive im Bereich Möbelspedi-tion und -logistik zwischen 18 und 35Jahren aus Nordrhein-Westfalen soll-ten sich diese beiden Termine freihal-ten. Für weitere Informationen stehendie Geschäftsstellen in Düsseldorfund Münster jederzeit gern zur Ver-fügung. l

Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016 19

Im Planwagen … … ging es zum Abendessen und gemütlichem Beisammen-sein in die „Liesel-Alm“

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Am 27. Oktober 2016 fand das 21.Treffen der Erfahrungsaustausch-

gruppe zum Berufsbild „Fachkraft fürMöbel-, Küchen- und Umzugsservice(FMKU)“ des Landesverbandes Möbel-spedition und Logistik im VVWL statt.Rechtsanwalt Elmo Keller, Geschäfts-führer des Zentralverbandes Hartwa-renhandel e.V., Düsseldorf, begrüßtegemeinsam mit Jürgen Weihermannund Christian Averbeck vom Landes-verband Möbelspedition und Logistik27 Teilnehmer. Keller stellte sodannden 1898 gegründeten Verband undseine Arbeitskreise vor. Weihermannentschuldigte den Landesverbands-vorsitzenden Jürgen Zantis, der auf-grund der damalig aktuellen Tarifver-handlungen leider nicht an derSitzung teilnehmen konnte, freutesich jedoch, zur Sitzungsleitung dasVorstandsmitglied des Landesverban-des, Herrn Rüdiger Stauss-Brügge-mann, Fa. Hitzke, aus Soest, an derSeite zu haben.

Auch freute Weihermann sich, Jo-chen Reinecke, den ReferatsleiterTechnische Weiterbildung des Deut-schen Industrie- und Handelskam-mertages e.V. (DIHK) aus Berlin be-grüßen zu können. Reinecke gab denTeilnehmern sinnvolle Handelsemp-fehlungen zu einer möglichen Meis-terausbildung im Berufsbild FMKU.Nach § 53 Berufsbildungsgesetz(BBiG) kann der Bund Fortbildungs-regelungen vorgeben. Gibt es keinebundeseinheitliche Regelung, könnenörtliche IHKen nach § 54 BBiG fürihren Bezirk eigene Regelungen erlas-sen. Sobald die Fortbildung späterbundesweit relevant wird, kann derBund erarbeitete Regelungen über-nehmen.

Hierzu entstand unter den Anwe-senden ein guter Gedankenaustauschsowie eine rege Diskussion mit vielen

Fragen, die Reinecke kompetent be-antwortete.

Hinsichtlich einer angedachtenTeamleiterschulung existieren weiterSchwierigkeiten mit der inhaltlichenAusgestaltung. So kann der angefragteBildungsträger die rechtlichen Inhalteentgegen ursprünglicher Aussagedoch nicht mehr schulen. Der Ver-band prüft nun eigene verbandsin-terne Möglichkeiten, um diese The-men innerhalb des Lehrgangskostengünstig zu schulen. Die Ver-bandsvertreter bitten die Unterneh-men, hierfür entsprechende Arbeits-papiere, aber auch Beschreibungensowohl deren korrekter Handhabungals auch der Auswirkungen bei fehler-haftem Umgang zur Verfügung zustellen und an die [email protected] zu senden.

Im Rückblick auf die vergangeneLehrabschlussprüfung wurde festge-stellt, dass es dieses Jahr bundesweit

leider nur einen einzigen Absolventenmit der Note „sehr gut“ gab. Erfreu-lich ist die Tatsache, dass dieser ausNordrhein-Westfalen, dem Mitglieds-unternehmen Laarmann Möbelspedi-tion GmbH in Münster, kommt. Ei-nige Teilnehmer der Erfa-Gruppebeschrieben Schwierigkeiten ihrerAzubis bzgl. des Transportes des Prü-fungsmaterials zum Prüfungsort. Hierwurden mögliche Lösungen erörtert.Außerdem entstand eine lebendigeDiskussion über mögliche Gründe fürAusbildungsabbrüche. Bernhard Lie-venbrück erklärte sich bereit, einenErfahrungsbericht über unglücklicheGegebenheiten in Betrieben bei derAusbildung FMKU, die zu einem Ab-brechen eines Ausbildungsverhältnis-ses führen können, an den Landesver-band zu senden.

Im letzten Tagesordnungspunkt be-fassten sich die Teilnehmer mit derMesse „MöLo“, die vom 14. bis 16. Sep-tember 2017 in Kassel stattfinden

21. Treffen der VVWL-Erfa-Gruppe FMKU

Handlungsempfehlungen zu Meisterausbildung

20 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016

Aus dem Verband

Konzentriert folgten die Teilnehmer der Erfa-Gruppe den Ausführungen vonElmo Keller (stehend hinten rechts)

Aus dem Verband

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Aus dem Verband

wird. Nachdem im Jahr 2015 lediglich– aber das erfreulich erfolgreich – Aus-

zubildende des Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskollegs aus Müns-ter an der Messe teilgenommenhaben, sollen sich im nächsten Jahrmöglichst ebenfalls Auszubildendeanderer NRW-Berufsschulen undauch aus anderen Bundesländern ander Messe beteiligen. Es wurden ersteVorschläge gesammelt, wie die Betei-ligung der Azubis an der nächstenMöLo aussehen könnte. Einig warensich die Teilnehmer darin, dass der„Packwettbewerb“ erneut durchge-führt werden sollte, da dieser sowohlbei Auszubildenden als auch sonsti-gen Messebesuchern gut angekom-men war. Enno Strakeljahn vom Ketteler-Berufskolleg aus Münster be-richtete, dass man überlege, eine Klas-senfahrt zur MöLo nach Kassel zu organisieren. Er regte an, die Abmes-sungen einer möglichen Präsentati-onsfläche zu erfragen. Vorschlägeeiner Beteiligung vom FMKU-Auszu-bildenden an der MöLo 2017 könnengern bei den Geschäftsstellen des Lan-

desverbandes Möbelspedition und Lo-gistik unter der [email protected] eingereichtwerden.

Abschließend dankte Jürgen Wei-hermann Elmo Keller für die großeGastfreundlichkeit sowie die Bewir-tung. Die nächste Sitzung der Erfa-Gruppe wird am 6. April 2017 stattfin-den. Falls Mitglieder der Erfa-Gruppefür dieses Datum nicht noch andereRäumlichkeiten anbieten, wird derLandesverband Möbelspedition undLogistik seinen Sitzungssaal in der Ge-schäftsstelle Münster zur Verfügungstellen. Die beim Verband registrier-ten Mitglieder der Erfa-Gruppe wer-den hierzu eingeladen; weitere inte-ressierte Unternehmen, die in demBerufsbild ausbilden oder dieses pla-nen, sind herzlich willkommen undmelden sich bitte bei den Geschäfts-stellen des Landesverbandes Möbel-spedition und Logistik in Düsseldorfoder Münster. l

Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016 21

Jochen Reinecke vom DIHK gab wert-volle Handlungsempfehlungen zur ge-planten Meisterausbildung

Das 54. „Jungseniorentreffen“ fandam 5. November 2016 bei Firma

Beckmann GmbH Möbelspedition –Lagerei in Rheine statt. Inhaber Mar-kus Sonnen und seine Frau Yvonneempfingen die Gäste mit Getränkenund Grillwurst. Jürgen Weihermannund Christian Averbeck vom Landes-verband Möbelspedition und Logistikfreuten sich über die abermals sehrgute Beteiligung von 34 Teilnehmern.Das Rampen-Lager der Firma wurdemit Bierzelt-Garnituren und Lagerbo-xen zum Tagungsraum mit authenti-scher Atmosphäre umgestaltet. Derobligatorische Betriebsrundgang um-fasste eine Besichtigung der Büro-und Lagerräume sowie des Selfstora-gebereiches. Das Unternehmen be-treibt ein konventionelles Möbellager

auf insgesamt 1600 m² Fläche verteiltüber 2 Etagen. Weil klimatisiert herr-schen im Keller automatisch immer

die besten Bedingungen für Möbella-gerungen. Seit 2011 stehen in einemebenerdigen Lagerbereich bislang 18

„Jungsenioren“ erhalten in Rheine Tipps zu Firmen-Außenauftritten

Die „Jungsenioren“ mit AMÖ-Fahne und einer „STorange Box“ vor historischemund modernem Lkw der Firma Beckmann

Aus dem Verband

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22 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016

Aus dem VerbandAus dem Verband

Containerboxen für Selfstorage-Lage-rungen zur Verfügung. Ein Aufsto-cken einer zweiten Containerlage istvorgesehen. Im Anschluss an denRundgang berichtete Markus Sonnenzu den aktuellen Entwicklungen sei-nes Geschäftsmodells „STorangeBox“.Er gab einen Überblick über verschie-dene Geschäftsvarianten und Beteili-gungsmöglichkeiten potentieller Part-nerunternehmen. Ende diesen Jahressollen die ersten orangenen Boxen inNRW eingelagert werden, später auchdeutschlandweit.

Frank Breitschwerdt referierte zumThema „Besserer Außenauftritt =mehr Kunden“. Er ist seit 18 Jahrenmit seiner Kommunikationsagentur„Agentur 100 Punkte Infotainment“ inDüsseldorf selbstständig. Sein Rat andie „Jungsenioren“: „Versetzen Siesich in die Lage Ihrer Kunden!“ Pro-fessionalität schafft Vertrauen. So er-hält man für Profiarbeit auch entspre-chende Preise. Um das zu erreichen,sollte sich ein Unternehmen jeweilsam Markt positionieren und seineZielgruppe entsprechend bestimmen.Anhand einer Positionierung könnenanschließend Ziele einer Werbemaß-nahme definiert werden. Hierbei sinddie eigenen Mitarbeiter wichtige Mul-tiplikatoren, sie müssen die Positio-nierung des Unternehmens mittra-gen, mitleben und nach außen tragen.

Im Anschluss an den Fachteil ginges zum Salinenpark Kloster Bentlage.Dieser Salinenpark wurde vor 12 Jah-ren im Rahmen der „Regionale“ um-gestaltet. In 80 Metern Tiefe lagertdort Regenwasser mit 9 Prozent Salz-gehalt, das 2 Gradierwerke durchläuftund dadurch seinen Salzgehalt auf 22Prozent erhöht. Gästeführerin Chris-tel Schmitz berichtete, dass die Saline1745 ursprünglich gebaut worden war,um das 22 Prozentige Salzwasser ab-zukochen und so Pökelsalz zu produ-zieren. Nachdem man herausfand,dass Salzwasser eine heilende Wir-kung besitzt, wurden Bäder rund umdie Saline gebaut. Schmitz führte die „Jungsenioren“ kompetent mitCharme und Humor ins Turbinen-werk, am Gradierwerk entlang sowie

in die Salzwerkstatt. Sie berichtete,dass 1920 im Turbinenwerk durchEmswasser der erste elektrischeStrom für Bentlage erzeugt wurde. Inder Salzwerkstatt stellte sie die dama-ligen Arbeitsbedingungen anschau-lich dar.

Beim abschließenden Abendessenim „Lorenbecks Wirtshaus“ wurdeausgiebig die Geselligkeit gepflegt.Auch weil erstmals teilnehmende Fir-menvertreter nach Rheine gekommenwaren, wurden neue Kontakte ge-knüpft, bereits bestehende vertieft.

Das 55. „Jungseniorentreffen“ fin-det am 1. April 2017 statt und ist keinAprilscherz. Klaus und Iris Graf sowieAndrea Wolny und Uwe Smolinski-Wolny laden die „Jungsenioren“ nach

Herne ein. Außerdem findet am24. Juni 2017 ein gemeinsames Treffenmit dem „Juniorenkreis“ des Landes-verbandes Möbelspedition und Logis-tik statt. Im Rahmen dieses Treffenssoll die international angesehene undbekannte „Skulpturenausstellung2017“ in Münster mit dem Fahrrad er-kundet werden.

Jeweilige Einladungen werdenrechtzeitig an die bei uns in den bei-den Kreisen hinterlegten Personenversandt. Neue Interessierte, die anden Treffen der „Jungsenioren“ oderdes „Juniorenkreises“ teilnehmenmöchten, melden sich bitte in den Ge-schäftsstellen in Münster und Düssel-dorf. Dort stehen wir Ihnen auch jederzeit gern für weitere Informatio-nen zur Verfügung. l

Markus Sonnen (l.) stellte seinen Betrieb und das Geschäftsmodell „STorange Box“vor, Frank Breitschwerdt (r.) referierte zum Thema „Firmen-Außenauftritt“.

Die „Jungsenioren“ mit Gästeführerin Christel Schmitz (2.v.l.) im SalinenparkKloster Bentlage

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Politik und Region

Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016 23

Die Bezirksregierung Köln hat am10. November 2016 den Planfest-

stellungsbeschluss für die neue Lever-kusener Rheinbrücke erlassen. Somitkann Straßen.NRW mit den Bauvor-bereitungen starten, um die alte Brü-cke so schnell wie möglich durcheinen Neubau ersetzen zu können.

Der Planfeststellungsbeschlusswurde zunächst ab dem 24. Novem-ber in den Städten Köln, Leverkusenund Monheim 14 Tage öffentlich aus-gelegt. Im Anschluss daran bestehtnoch eine einmonatige Einspruchs-frist. Gegen den Bescheid kann nurnoch vor dem Bundesverwaltungsge-richt geklagt werden.

„Ich hoffe, dass nach der Offenlageund der Unterrichtung der Öffentlich-keit alle Beteiligten sehr schnell dienächsten Schritte in Angriff nehmenkönnen, damit ohne allzu große Ver-zögerung der Baubeginn ermöglichtwerden kann“, sagte Regierungspräsi-dentin Gisela Walsken.

Straßen.NRW hat die „sofortige Voll-ziehung“ des Planfeststellungsbe-schlusses beantragt, die auch bewilligtwurde. Daher kann unmittelbar mitso genannten vorbereitenden Maß-nahmen begonnen werden. So kannim Baufeld bereits umfangreicherGrünschnitt stattfinden, und bis zumBaustart müssen noch Versorgungs-leitungen verlegt werden. Weiterhinkann mit dem Bau von Regenrückhal-tebecken begonnen werden. Im Rah-men einer EU-weiten Ausschreibungwerden die eigentlichen Arbeiten fürdie neue Rheinbrücke jetzt öffentlichausgeschrieben.

Von den Arbeiten werden die Auto-fahrer auf der A1 und der A59 zu-nächst nicht viel mitbekommen. Nachdem vorgesehenen Baubeginn im

Frühjahr 2017 finden die Arbeiten imuntergeordneten Straßennetz statt.Frühestens ab Herbst 2017 ist mit ers-ten Einschränkungen insbesondereim Autobahnkreuz Leverkusen-Westzu rechnen. Dort werden ab dannunter anderem die Verbindungen derA59 zur A1 neu hergestellt.

Die neue Rheinquerung besteht auszwei Brücken: Bis voraussichtlich2020 wird parallel zur alten Brückedie erste neue Rheinbrücke entstehen.Sobald diese fertig ist, nimmt sie dengesamten Verkehr der A1 auf und Lkwsowie andere Fahrzeuge über 3,5 Ton-nen können die Strecke wieder benut-zen. Dann wird die alte Brücke abge-rissen und an derselben Stelleentsteht eine weitere Brücke. NachFertigstellung der zweiten Rheinbrü-cke verläuft der Verkehr in jederFahrtrichtung auf einer eigenen Brü-cke. Durch die Beschleunigungs- undVerzögerungsspuren des Autobahn-kreuzes Leverkusen-West und der An-schlussstelle Köln-Niehl stehen demVerkehr später vier durchgängigeFahrstreifen und jeweils zwei Auf-

bzw. Abfahrtsspuren pro Richtungzur Verfügung.

Für das Gesamtprojekt sind bislang740 Millionen Euro veranschlagt.Darin enthalten sind der kompletteAusbau auf vier durchgängige Fahr-streifen von Köln-Niehl bis Leverku-sen-West, die neue Rheinquerungsowie Kosten für den Eingriff in dieAltablagerung Dhünnaue. Ebenfallsenthalten sind die Kosten für den ak-tiven und passiven Lärmschutz ent-lang der Strecke.

Schlupflöcher anSchrankenanlage vorRheinbrücke sind geschlossen

In Köln-Niehl kam es in den vergan-genen Wochen immer wieder zu ille-galen Auffahrten auf die Leverkuse-ner Rheinbrücke, indem das Rotsignalder Schrankenanlage missachtet undsie mit überhöhter Geschwindigkeitdurchfahren wurde. Dadurch war esmöglich, noch vor dem Schließen derSchranke in Richtung LeverkusenerRheinbrücke zu fahren. Mit einerzweiten Ampel und einer Anpassungder Programmierung der Schranken-anlage wurde hier entgegen gesteuert.Dadurch soll die Zahl der Missachtun-gen deutlich reduziert werden.

Weiterhin wurden an der gesperrtenAuffahrt Absperrungen beiseite ge-räumt, um auf die Autobahn in Rich-tung Leverkusen zu gelangen. DieseMöglichkeit wurde durch Stahlwändezur Absperrung ebenfalls geschlossen.

Die Straßen.NRW-Regionalniederlas-sung Rhein-Berg bemüht sich weiter-hin, die angespannte Verkehrssitua-tion in Köln-Niehl durch Anpassungender Schrankenanlage zu verbessern.Es befinden sich mehrere Optionen inder Prüfung. l

Neue Leverkusener Rheinbrücke A1

Planfeststellungsbeschluss liegt aus

Foto: Gerhard Paukstat – Fotolia.com

Politik und Region

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Logistik und Betriebswirtschaft

Der Erzeugerpreisindex des Statis-tischen Bundesamtes Wiesbaden

erscheint monatlich für gewerblicheProdukte, und ist für jedermannunter der Internetseite http://www.destatis.de abrufbar (Fachserie17, Reihe 2).

Die dargestellte Grafik zeigt die Ent-wicklung des Erzeugerpreisindexesfür ausgewählte Produkte (Reifen,Fahrzeuge, Aufbauten/Anhänger,Teile/Zubehör, Strom/Gas/Wasser).Dabei ist der Durchschnitt des Jahres2010 = 100.

Gehen Sie daher mit entsprechen-den Unterlagen immer gut vorbereitetin Preisverhandlungen. Wir empfeh-len nach einem Gespräch immer zudokumentieren, mit wem was wannvereinbart worden ist. Sollten Preiser-höhungen nicht wie gefordert um -gesetzt worden sein, sollte auch diesdokumentiert werden, um eine ent-sprechende Historie für weitere Ver-handlungen als Argument nutzen zukönnen. Auch wenn der Ansprech-partner beim Verlader wechselt odernicht mehr im Unternehmen tätig ist,kommt es oftmals zu Diskussionen,

ob und was vereinbart worden ist.Eine Dokumentation kann in demFall sehr hilfreich sein.

Bei weiteren Fragen steht Ihnen dieUnternehmensBeratung im VerbandVerkehrswirtschaft und Logistik NRWe.V. gerne zur Verfügung.

Reinhold LeusmannTel: 02 51/60 61-442Email: [email protected] HeinzTel: 02 51/60 61-444Email: [email protected]. l

In den vergangenen Ausgaben unse-rer Verbandszeitschrift haben wir an

dieser Stelle bereits Musterfahrzeug-kostenrechnungen für verschiedene

Fahrzeugtypen veröffentlicht. In dieserAusgabe stellen wir eine Musterfahr-zeugkostenrechnung für eine Sattel-zugmaschine mit Planenauflieger im

nationalen Fernverkehr dar. Errechnetwurden die Spesen aus 4 Tagen à 24Euro und einen Tag à 12 Euro, also imDurchschnitt pro Tag 21,60 Euro.

Welche Kosten verursacht ein Lkw pro Jahr?

Entwicklung Index Erzeugerpreis gewerblicher Produkte 3. Quartal 2016

Logistik und Betriebswirtschaft

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Logistik und Betriebswirtschaft

Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016 25

Bitte beachten Sie, dass es sich beiden hier veröffentlichten Fahrzeug-kostenrechnungen um Musterfahr-zeugkostenrechnungen handelt, dienicht allgemein anwendbar sind.Eine Fahrzeugkostenrechnung muss

für jedes Unternehmen individuellerstellt werden.Wir helfen Ihnengerne bei der Erstellung einer Fahr-zeugkostenrechnung und der Vor-und Nachkalkulation Ihrer Transport-aufträge.

Kennen Sie auch schon unser Excel-Tool „Fahrzeugkostenrechnung“? Mitdiesem Programm können Sie IhreFahrzeugkosten erfassen, die Rentabi-lität Ihrer Touren nachkalkulierensowie einen Überblick über Ihre Kos-tenstrukturen erlangen. Des weiterenist es möglich, Kostenveränderungenin den jeweiligen Kostenarten zu er-fassen, um damit die Veränderungenan den Gesamtkosten festzustellen.Anhand der ermittelten Veränderun-gen an den Gesamtkosten ist ersicht-lich, ob Preisanpassungen notwendigsind. Gerne lassen wir Ihnen pdf-Do-kumente als Vorschau zukommen.Sprechen Sie uns an!

Weitere Auskünfte erhalten Sie beider UnternehmensBeratung des Ver-bandes Verkehrswirtschaft und Logis-tik NRW e.V., Reinhold Leusmann,Tel. 02 51/60 61-442, [email protected] oder Sven Heinz, Tel. 02 51/60 61-444, [email protected]. l

Logistik und Betriebswirtschaft

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Grund zum Feiern hatte jetzt dieEssener Ferntransport GmbH

(EFT). Schließlich ist es nicht alltäg-lich, dass sich ein Unternehmen seitacht Jahrzehnten an einem Markt be-hauptet, der stetig im Wandel ist. Undwie es sich für ein Unternehmen ausdem Ruhrgebiet gehört, wurde das Ju-biläum zünftig mit einem Frühschop-pen für Kunden, Mitarbeiter undPartner von EFT gefeiert. Leo undEhefrau Petra Mathew, die das Unter-nehmen gemeinsam in der drittenGeneration führen, ließen es sichnicht nehmen, alle Gäste beim Ein-treffen auf dem Betriebsgelände, dasfür die Jubiläumsfeier besonders he-rausgeputzt war, persönlich zu begrü-ßen.

Die Rahmenbedingungen für die Ju-biläumsfeier von EFT waren perfekt.Bei strahlendem Sonnenschein sorgteeine Live-Band für fröhliche Stim-mung und ein Close-up-Zauberer ver-blüffte die Gäste mit seinen Tricks.Dazu gab’s Kulinarisches für jeden Ge-schmack und die Möglichkeit, sich amXXL-Kicker zu messen oder auf einemParcours das Segway fahren auszupro-bieren. Viele Gäste nutzten auch dieGelegenheit, den Arbeitsplatz einesFahrers in einem modernen Sattelzugin Augenschein zu nehmen.

Und nicht nur der hat sich im Laufevon 80 Jahren erheblich verändert.„Als Logistik- Unternehmen befindenwir uns ständig im Wandel“ betonteauch Leo Mathew bei der Begrüßungder etwa 200 Gäste. „Denn Technik,Gesetzgeber und höhere Anforderun-gen im Hinblick auf Umwelt, Sicher-heit und Wertschöpfung verändernständig die Rahmenbedingungen“führte er aus. Das lässt sich auch gutim Firmenporträt von EFT nachlesen.In der ersten Ausgabe sind die Meilensteine der Unternehmensge-

schichte von der Gründung bis zumJahr 2011 nachzuverfolgen. Pünktlichzum Jubiläum gab’s jetzt ein Updatemit einem Rückblick auf die letzten 5Jahre. Darin erfährt man auch, wieEFT die Weichen für die Zukunft ge-stellt hat, welche speziellen Branchen-lösungen der Logistiker anbietet und

wie die Leistungen von EFT in dieWertschöpfungskette von Handel undIndustrie eingebunden werden kön-nen. Interessenten erhalten die ge-druckte Version des Firmenporträtsauf Anfrage oder können es direkt aufder Website von EFT downloaden(www.eft-logistik.de). l

EFT in Essen: seit 80 Jahren auf Erfolgskurs

26 Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016

Aus den UnternehmenAus den Unternehmen

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Transportschäden sind leider einalltägliches Problem und kosten

mitunter sehr viel Geld. Deshalb sinddas gesetzliche Transportrecht unddie darin geregelte Haftung sowiedamit zwangsläufig verbundene Ver-sicherungsfragen im Speditionsge-schäft von erheblicher Bedeutung.Grundlegende Kenntnisse dieserSpielregeln benötigen nicht nur diewenigen Schadensachbearbeiter/innen, sondern eigentlich alle Mitar-beiter, die qualifizierte Aufgaben inder Logistik zu erledigen haben – vomDisponenten bis zum Geschäftsfüh-rer. Das Transportrecht ist durch Ge-setzgebung und die Rechtsprechungdes Bundesgerichtshofes ständigenVeränderungen unterworfen. Ende2015 wurden die neuen ADSp 2016vom Deutschen Speditions- und Logis-tikverband (DSLV) e.V. veröffentlichtund unverbindlich zur Anwendungempfohlen, was aufgrund der um-fangreichen Änderungen eine Aktua-lisierung des Sonderheftes erforder-lich machte.

Wo es Schäden gibt, stellt sich auchimmer die Frage nach Versicherungs-möglichkeiten. Versicherungsbedarfbesteht einmal auf Seiten der vomSchadenrisiko betroffenen Absender,Empfänger und Einlagerer. Für siegibt es die Transport- und Lagerversi-cherungen. Demgegenüber könnensich die für Schäden ersatzpflichtigenVerursacher durch Haftpflichtversi-cherungen schützen. Hier geht es umdie spezielle Verkehrshaftungsversi-cherung und die allg. Betriebshaft-pflichtversicherung. All diese Versiche-rungsformen werden bezüglich ihresDeckungsumfang und der sich ausden Versicherungsbedingungen erge-benden Problematiken dargestellt.

Unter dem Begriff Kontraktlogistikwerden im Zusammenhang mit

Transport- und Lagerleistungen mehrund mehr Zusatzleistungen (ValueAdded Services) durch die Speditions-und Logistikunternehmen erbracht,bei denen unmittelbar Arbeiten bzw.Veränderungen an der Ware vorge-nommen werden. Hieraus ergibt sichein häufig unterschätztes erheblichesSchadenpotential, welches nur auf-grund besonderer Vereinbarungdurch die o.g. Versicherungen ge-deckt werden kann. Das Risikopoten-tial aus Value-Added-Services und dieMöglichkeit dieses über Versicherun-gen abzudecken, wird durch ein ge-sondertes Kapitel in dieser Broschürebeleuchtet. Da Schadenfälle nie gänz-lich auszuschließen sind, gibt dasBuch Hinweise zur Organisation derSchadensbearbeitung und zur Ab-wicklung von Schadensfällen im Un-ternehmen.

In einer für Kaufleute verständli-chen Form versucht der Autor, derauch seit 30 Jahren als Dozent und Be-arbeiter von Transportschäden tätigist, die komplizierte Rechtsmaterie an-hand von praktischen Fällen und Bei-spielen zu erläutern. Das Buch eignetsich von daher insbesondere auch fürdie Teilnehmer an Weiterbildungs-lehrgängen zum Fachwirt Güterver-

kehr und Logistik und für Studie-rende mit dem StudienschwerpunktLogistik an Hochschulen, in derenLehrplänen das Transportrecht mitseinen speziellen Haftungsregelungenin der Regel ein wesentlicher Bestand-teil ist.

39,00 Euro (zzgl. MwSt. u. Versand-kosten), ISBN 978-3-941944-99-2 l

Verkehrswirtschaft und Logistik NRW 11/2016 27

Haftung & VersicherungHorst-Dietrich Thonfeld (8., überarb. Auflage 2016)

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