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Zwei Präzisions-Sportarten, die vieles gemeinsam haben und doch grundverschieden sind. Kegeln und Bowling sind in Österreich weit verbreitetes Freizeitvergnügen, als Leistungs- und Spitzensport aber auch bis ins hohe Alter auszuüben. Und vielleicht deshalb so beliebt. In beiden Disziplinen des Weltverbandes FIQ, der vier verschiedene „Spielarten“ (Classic, Bohle, Schere, Bowling) kennt, ist Österreich international top. Sowohl mit sportlichen Leistungen, auf Funk- tionärsebene (ÖSKB-Präsident Ludwig Kocsis ist auch Präsident der World Ninepin Bowling Associ- ation), aber auch wiederholt als Veranstalter. Nach der Sportkegel-WM 2010 im Bundesleistungszent- rum Ritzing sind in diesem Jahr die Bowler mit der Herren-Europameisterschaft vom 16. bis 25. Au- gust in der Plus-Halle in Wien-Hernals an der Reihe. Archäologische Funde weisen auf ein dem Kegeln ähnliches Spiel bereits vor 5000 Jahren zurück. Motivation von innen Das Frühjahr ist traditionell der beste Zeitpunkt, um sich selbst wieder in Bewegung zu bringen und Aktivitäten in der freien Natur aufzuneh- men. Genau unter diesem Motto standen die Impulstage in Rankweil, die im April von den Dachverbänden veranstaltet wurden: „usse us’m web, ine in d´turnschua“. In 36 Arbeits- kreisen wurden den 100 VereinsübungsleiterIn- nen bei dieser Weiterbildungsveranstaltung mit vielen neuen Bewegungsideen für Jugendliche geboten. Vorgestellt wurden zahlreiche Trendsportarten von Freerunning über Slacklining bis zu Zum- ba. Sie bieten allesamt attraktive Bewegungs- möglichkeiten für Jugendliche, die nicht am Leistungsvergleich mit anderen interessiert sind und bei denen Spaß und Freude im Vor- dergrund stehen. Im traditionellen Leistungs- sport ist zwar die Motivationslage klar (es wird strukturiert und geplant auf definierte Ziele hingearbeitet), er umfasst jedoch nur einen kleinen Ausschnitt der potentiellen „Kunden“ für die Sportvereine. Die Herausforderungen an die Sportvereine haben sich gewandelt und sind gewaltigen Änderungen unterworfen. Heute geht es immer mehr darum, diejenigen zu gewinnen, die bisher mangels Leistungsbe- reitschaft weggeschickt wurden. Das Ansetzen an der intrinsischen Motivation ist dabei der entscheidende Schritt: man tut etwas, weil es in diesem Moment für einen selbst wichtig ist und Spaß macht – und da- mit entsteht letztendlich auch ein positiver Effekt für die Gesundheit. Dieser Weg zu einer Verhaltensänderung gilt nicht nur für den Ein- zelnen, sondern lässt sich auch auf das System umlegen: Sportvereine haben hervorragende Voraussetzungen, mit kreativen Zugängen und der richtigen Inszenierung attraktive und für die Gesellschaft unverzichtbare Angebote zu schaffen. In diesem Sinne: Setzen Sie sich freudvolle und realistische Ziele für Ihr persönliches Bewe- gungsprogramm – und setzen wir uns in der Verbands- und Vereinsarbeit das Ziel, mög- lichst viele Menschen aller Altersgruppen zu einer vielfältigen Sportausübung mit Spaß und Freude zu motivieren. 8 Mag. Paul Nittnaus Generalsekretär Als einstiger Freiluftsport wandelte sich Kegeln im Laufe der Jahrhunderte zu seiner heutigen Form. Zwischenzeitlich verboten, verbreitete sich der Volkssport über ganz Europa. Auswanderer brachten es nach Amerika, wo es Ende des 19. Jahrhunderts (wiederum als Folge eines Glücksspielverbotes) eine neue Form bekam. Aus neun Kegeln wurden zehn Pins, die statt als Raute zum Dreieck formiert sind. Die Kugel wird als Ball (größer, schwerer, mit Fin- gerlöchern) bezeichnet, gleich ist das Endziel: mög- lichst alle Spielfiguren mit einem Wurf (Schub) um- zulegen. „Alle Neune“ bzw. „Strike“ heißt es dann. EDITORIAL Zeitschrift des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs Ausgabe 2.2012 Newsletter Verlagspostamt 1130 Wien · Aufgabepostamt 4020 Linz · Sponsoring Post · 03Z035189 S (weiter Seite 2) Artverwandt und doch verschieden Der Österreichische Sportkegel- und Bowling- verband (ÖSKB) wurde 1933 in Wien gegründet. Bereits Ende der 1920er-Jahre war der Landes- verband Wien führend. Der ÖSKB mit seinen neun Landesverbänden ist unterteilt in „Kegeln Classic“, „Bowling“ und „Freizeit-Breitensport“. Sportliches Kegeln in seiner modernen Form hat sich in Öster- reich parallel zum übrigen Europa zum Hallensport entwickelt. Die stärksten Nationen sind Deutsch- land, Slowenien, Serbien, Ungarn, Rumänien, die Slowakei, aber auch Österreich lässt immer wieder aufhorchen und hat mehrere WeltmeisterInnen z Lukas Huber vom ASVÖ-Verein Voith St. Pölten ist Österreichs Aushänge- schild. i Attraktiver, spannender Zuschauer- magnet Kegeln: die Einzel-WM in Ritzing 2010. Fotos: ÖSKB Kegel- und Bowlingsport: Kegel und Kugel, Pin und Ball

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Zwei Präzisions-Sportarten, die vieles gemeinsam haben und doch grundverschieden sind. Kegeln und Bowling sind in Österreich weit verbreitetes Freizeitvergnügen, als Leistungs- und Spitzensport aber auch bis ins hohe Alter auszuüben. Und vielleicht deshalb so beliebt.

In beiden Disziplinen des Weltverbandes FIQ, der vier verschiedene „Spielarten“ (Classic, Bohle, Schere, Bowling) kennt, ist Österreich international top. Sowohl mit sportlichen Leistungen, auf Funk-tionärsebene (ÖSKB-Präsident Ludwig Kocsis ist auch Präsident der World Ninepin Bowling Associ-ation), aber auch wiederholt als Veranstalter. Nach der Sportkegel-WM 2010 im Bundesleistungszent-rum Ritzing sind in diesem Jahr die Bowler mit der Herren-Europameisterschaft vom 16. bis 25. Au-gust in der Plus-Halle in Wien-Hernals an der Reihe.

Archäologische Funde weisen auf ein dem Kegeln ähnliches Spiel bereits vor 5000 Jahren zurück.

Motivation von innenDas Frühjahr ist traditionell der beste Zeitpunkt, um sich selbst wieder in Bewegung zu bringen und Aktivitäten in der freien Natur aufzuneh-men. Genau unter diesem Motto standen die Impulstage in Rankweil, die im April von den Dachverbänden veranstaltet wurden: „usse us’m web, ine in d´turnschua“. In 36 Arbeits-kreisen wurden den 100 VereinsübungsleiterIn-nen bei dieser Weiterbildungsveranstaltung mit vielen neuen Bewegungsideen für Jugendliche geboten.

Vorgestellt wurden zahlreiche Trendsportarten von Freerunning über Slacklining bis zu Zum-ba. Sie bieten allesamt attraktive Bewegungs-möglichkeiten für Jugendliche, die nicht am Leistungsvergleich mit anderen interessiert sind und bei denen Spaß und Freude im Vor-dergrund stehen. Im traditionellen Leistungs-sport ist zwar die Motivationslage klar (es wird strukturiert und geplant auf definierte Ziele hingearbeitet), er umfasst jedoch nur einen kleinen Ausschnitt der potentiellen „Kunden“ für die Sportvereine. Die Herausforderungen an die Sportvereine haben sich gewandelt und sind gewaltigen Änderungen unterworfen. Heute geht es immer mehr darum, diejenigen zu gewinnen, die bisher mangels Leistungsbe-reitschaft weggeschickt wurden.

Das Ansetzen an der intrinsischen Motivation ist dabei der entscheidende Schritt: man tut etwas, weil es in diesem Moment für einen selbst wichtig ist und Spaß macht – und da-mit entsteht letztendlich auch ein positiver Effekt für die Gesundheit. Dieser Weg zu einer Verhaltensänderung gilt nicht nur für den Ein-zelnen, sondern lässt sich auch auf das System umlegen: Sportvereine haben hervorragende Voraussetzungen, mit kreativen Zugängen und der richtigen Inszenierung attraktive und für die Gesellschaft unverzichtbare Angebote zu schaffen.

In diesem Sinne: Setzen Sie sich freudvolle und realistische Ziele für Ihr persönliches Bewe-gungsprogramm – und setzen wir uns in der Verbands- und Vereinsarbeit das Ziel, mög-lichst viele Menschen aller Altersgruppen zu einer vielfältigen Sportausübung mit Spaß und Freude zu motivieren. 8

Mag. Paul Nittnaus Generalsekretär

Als einstiger Freiluftsport wandelte sich Kegeln im Laufe der Jahrhunderte zu seiner heutigen Form. Zwischenzeitlich verboten, verbreitete sich der Volkssport über ganz Europa. Auswanderer brachten es nach Amerika, wo es Ende des 19. Jahrhunderts (wiederum als Folge eines Glücksspielverbotes) eine neue Form bekam. Aus neun Kegeln wurden zehn Pins, die statt als Raute zum Dreieck formiert sind. Die Kugel wird als Ball (größer, schwerer, mit Fin-gerlöchern) bezeichnet, gleich ist das Endziel: mög-lichst alle Spielfiguren mit einem Wurf (Schub) um-zulegen. „Alle Neune“ bzw. „Strike“ heißt es dann.

Editorial

Zeitschrift des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs Ausgabe 2.2012

NewsletterVerlagspostamt 1130 Wien · Aufgabepostamt 4020 Linz · Sponsoring Post · 03Z035189 S

(weiter Seite 2)

Artverwandt und doch verschieden

Der Österreichische Sportkegel- und Bowling-verband (ÖSKB) wurde 1933 in Wien gegründet. Bereits Ende der 1920er-Jahre war der Landes-verband Wien führend. Der ÖSKB mit seinen neun Landesverbänden ist unterteilt in „Kegeln Classic“, „Bowling“ und „Freizeit-Breitensport“. Sportliches Kegeln in seiner modernen Form hat sich in Öster-reich parallel zum übrigen Europa zum Hallensport entwickelt. Die stärksten Nationen sind Deutsch-land, Slowenien, Serbien, Ungarn, Rumänien, die Slowakei, aber auch Österreich lässt immer wieder aufhorchen und hat mehrere WeltmeisterInnen

z Lukas Huber vom ASVÖ-Verein Voith St. Pölten ist Österreichs Aushänge-schild.

i Attraktiver, spannender Zuschauer-magnet Kegeln: die Einzel-WM in Ritzing 2010. Fotos: ÖSKB

Kegel- und Bowlingsport: Kegel und Kugel, Pin und Ball

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Bewerbsspiele.“ Das Arbeiten auf der Kegelbahn mit speziellen Trainingsprogrammen ist nicht Alles, Ausdauertraining ein bedeutender Faktor. Gewal-tiger Aufwand für eine Randsportart. „Reich kann man nicht werden. Es gibt teilweise Sponsoren und Turniere wie beispielsweise den Großen Preis von Österreich, wo es Preisgeld gibt“, weiß Ernst Weber.

Zur weltweiten Unterscheidung wurde Kegeln in „Classic“ umbenannt. Während das klassische Sportkegeln nur langsam über Europa hinaus-kommt, wird Bowling bereits in 135 Ländern wett-kampfmäßig betrieben. Amerikaner errichteten nach dem Zweiten Weltkrieg die erste Bowlingan-lage Österreichs in der Stiftskaserne, die mit Ende der Besatzungszeit aber wieder abgebaut wurde. Über die Bowlingbahn in der Wiener Stadthalle Anfang der 1960er Jahre gewann Bowling rasch an Beliebtheit. Dem ÖSKB angeschlossen, wurde 1968 in Wien der erste eigenständige Bowlingver-band ins Leben gerufen. Vereinsgründungen folg-

hervorgebracht, stellte mit Alfred Baierl (1953) auch den ersten Champion. Zu Weltmeisterehren kamen auch die Damen-Mannschaft um Maria Schmoranzer (1953), Gertrude Schmidtka (1957 in Wien), sowie im Paarbewerb Gruber/Leibetseder bei den Damen (1972), Dobias/Pracser (1988) und Huber/Löscher bei den Herren (2006), dazu ver-zeichnet der ÖSKB eine Vielzahl an WM-Medaillen in Silber und Bronze. Zuletzt bei der Heim-WM 2010 in Ritzing, als Doris Frank Silber im Einzelbe-werb eroberte.

Den internationalen Wettkampfsport betreiben derzeit in Österreich mehr als 7000 KeglerInnen in 362 Vereinen regelmäßig. Rund ein Viertel davon agiert erfolgreich unter dem Dach des ASVÖ wie das Mannschafts-Staatsmeister- und Cupsieger-team BSV Voith St. Pölten um Lukas Huber, den mehrfachen Junioren-, U23- und Paarweltmeister 2006. Als Freizeitspaß frönen zusätzlich geschätzte 15.000 dem „Kegelscheiben“. Organisiert in Be-triebsmeisterschaften, Hobbyturnieren, Pensionis-tenverbänden, AK-Turnieren und Breitensportver-anstaltungen.

Aus dem einstigen geringschätzig „Wirtshaus-sport“ genannten Kegeln ist längst ernsthafter Leistungssport geworden. „Wer glaubt, Kegeln ist bloß ein Spiel mit Kegel und Kugel, irrt gewaltig. Es verlangt Kondition, Konzentration, den absolu-ten Willen sein Bestes zu geben, mentale Stärke, und man muss punktgenau am Bewerbstag seine beste Leistung abrufen können“, beschreibt Ernst Weber, ÖSKB-Sportdirektor „Classic“, die Voraus-setzungen, um ein Spitzenkegler zu werden. „Die Besten der Besten und die es werden wollen, trai-nieren zumindest zwei- bis dreimal wöchentlich. Dazu kommen die laufenden Meisterschafts- und

ten, Meisterschaften wurden ausgetragen und der Bowlingsport expandierte in Richtung Westen. Mit Jessica Eder gewann heuer erstmals eine Tirolerin die Staatsmeisterschaften (im ASVÖ stellt der Tiro-ler Landesverband die meisten Vereine).

„Mittlerweile betreiben rund 25.000 Österreiche-rInnen den Bowlingsport, davon spielen 1400 Meisterschaft, allein in Wien 840“, weiß ÖSKB-Vize- und Wiens Bowlingpräsident Maximilian Kugel auch um den guten Ruf als Ausrichter. Seit der Jahrtausendwende hat man bereits zehn europäische Großveranstaltungen durchgeführt. „Auf die Herren-EM, zu der wir 420 Teilneh-mer erwarten, folgen im September die zum World-Turnier aufgewerteten Vienna Open. 360 SpielerInnen kämpfen um 100.000 Dollar Preis-gelder.“ Und 2013 ist Österreich Veranstalter der Junioren-EM.

Die rasante Entwicklung lässt sich an den Er-gebnislisten ablesen. Als Walter Gonaus 1999 in Abu Dhabi Bronze bei der WM holte, galt das als Sensation. Heute ist es längst keine Überraschung mehr, wenn ein Österreicher ganz oben steht.

„Mit den Erfolgen werden wir auch vermehrt zu Großturnieren eingeladen“, so Kugel. Derzeitiges Aushängeschild ist Thomas Gross, mit Partner Thomas Tybl Europameister im Doppel 2007 in Wien. Der 40-jährige Wiener gewann 2011 zum zweiten Mal nach 2008 den European Champions Cup, den bedeutendsten Einzelbewerb in Euro-pa. Vor wenigen Wochen zum zweiten Mal Vater geworden (Gattin Ivonne ist ebenfalls vielfache Staatsmeisterin), gewann Gross 2009 als erster Österreicher die Vienna Open, siegte auch schon bei internationalen Großturnieren in Finnland, der Slowakei und Italien.

Gross ist Vorbild für viele. Quantität und Quali-tät steigen ständig. „Vor 40 Jahren habe ich 125 Schnitt gespielt, als ich vor zwei Jahren aufge-hört habe, waren es 196“, führt sich Kugel als ein Beispiel für Leistungssteigerung an. „Die ersten 30 der Rangliste spielen heute über 200 Schnitt.“ Das ist auch international ansehnlich. Zurückzu-führen auf gezielte Nachwuchsarbeit, u.a. durch Schulaktionen. „Viele Kinder haben ersten Kon-takt mit Bowling, Neuanmeldungen kommen erfreulicherweise zu 60 Prozent nicht aus dem Umkreis aktiver BowlerInnen.“ Was eine weitere Verbreitung unterstützt. 8� Franz Srnka

z�Doris Frank setzt mit Silber die rotweißrote Erfolgsserie fort.

z�Doppel-EM-Gold im Bowling: Thomas Tybl und Thomas Gross 2007 in Wien. Fotos: ÖSKB

Weltklasse in der Halle, auf dem Feld wenig erfolgreich. Edi Seliger, Ex-Internationaler und sportlicher Leiter des Post SV, über Hallen- und Feldhockey sowie die Chance, als einzige Ballsportart Öster-reich bei den Olympischen Spielen 2012 vertreten zu können.

Hockeyherren mit OlympiachanceDie Reise nach London ist lang, das entscheidende Olympia-Qualifikationsturnier wird Ende April in Japan ausgetragen. Mit berechtigten Hoffnungen der Herren, während die Damen durch den Leis-tungsvergleich in ihrer Entwicklung einen Schritt nach vorne machen wollen.

Weltweit und auch olympisch wird Hockey auf dem größeren Feld gespielt, Hallenhockey klimatisch be-dingt in Europa forciert. Bronze bei der Hallen-EM 2012 war für Österreich die vierte Medaille in Serie. Geduldiger Spielaufbau aus einer gesicherten Ab-wehr, perfektes Konterspiel - was in der Halle bes-tens funktioniert, ist auf dem Feld nicht so leicht um-zusetzen. Während Weltklassenationen wie z.B. die Niederlande für Halle und Feld spezialisierte Teams aufbieten können, muss Österreich Allroundkräfte aufbieten. „In der Halle gibt es mehr Zweikämpfe, da sind wir stark“, weiß Seliger. „Die Taktik auf dem Feld ist aber komplett unterschiedlich. Wir haben jedoch intelligente Spieler, die können sich umstellen.“ Die ihre Klasse schon oft unter Beweis gestellt haben. Wie die Ex-Post-Abwehrrecken Armin und Elmar Stremitzer, Eckenspezialist Michael Körper (Gold-torschütze zum EM-Titel 2010) oder Ausnahmeho-ckeyspieler Benjamin Stanzl, deren Können sogar in Deutschland geschätzt wird.

Hockey ist in Österreich hauptsächlich Amateur-sport, umso professioneller ist der Hockeyverband.

Um Olympia 2012 zu verwirklichen, wurde in der Vorbereitung auf das Qualifikationsturnier auf höchstem Niveau gearbeitet. Ein Trainingslager in Südafrika bot zehn Tage lang perfekte Bedingun-gen. In zwei Länderspielen gegen Südafrika gab es Sieg und Niederlage, auch gegen Olympiasie-ger Deutschland wurde geprobt. Österreichs Team schlug sich auch hier trotz 0:4-Niederlage achtbar. Teamchef Frank Hänel berichtete über eine phan-tastische Abwehrleistung, bemängelte allerdings die Chancenauswertung. Die wird nötig sein, um in Japan unter die ersten zwei zu gelangen und damit im Finale um die Olympiateilnahme zu spielen.

„Südafrika steht über den anderen, für uns ist von Platz zwei bis vier alles möglich“, schätzt Seliger den Finaleinzug als durchaus machbar ein. „Schaf-fen wir es, unsere zweifellos vorhandene Qualität in allen Partien optimal abzurufen, dann ist alles möglich.“ An einem guten Tag auch ein erfolgrei-cher Abschluss der Olympiaqualifikation. „In einem Finale entscheiden die Nerven – und wir haben nichts zu verlieren …“ 8� Franz Srnka

z�Hoffnungsträger in Japan: Ausnahmehockeyspieler Benjamin Stanzl (links) vom Post SV. Foto: www.postsv.com

Hockey-Olympiaqualifikation, Kakamigahara (Japan) 25. April bis 6. Mai

Herren: Südafrika, Japan, China, Tschechien, Kuba, Österreich. Damen: Japan, Aserbaidschan, Chile, Weißrussland, Malaysia, Österreich.

z�Die Plus-Halle ist im August Schauplatz der Bowling-EM der Herren

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Das Ziel von „Bewegungsland Steiermark“ ist ein zeitgemäßes: es soll SteirerInnen Lust auf Bewegung machen. Die vom Land Steiermark, den Sportdachver-bänden ASVÖ, ASKÖ und Sportunion in Kooperation mit dem Landesschulrat Steiermark gegründete Ini-tiative will Sportangebote verbessern und Strukturen stärken, um Vereine Schulen, Kindergärten oder auch Seniorengruppen besser zu vernetzen. Mit dem be-gleitendem Projekt „Auf geht’s! Mach was für Dich!“ des ORF Steiermark soll flächendeckend durch Bün-delung der Synergien größtmöglicher Nutzen erzielt werden. Es bewegt sich was in der „Grünen Mark“.

„In unserer Gesellschaft wird die Bedeutung einer breiten Förderung von Bewegung und Sport immer wichtiger, weil Bewegung von Kindheit an bis ins hohe Alter die Kosten unseres Gesundheitssystems wesentlich verringert“, sagt dazu ASVÖ-Steiermark-Präsident DI Christian Purrer. „Einen wesentlichen Erfolgsfaktor für nachhaltige Bewegungsförderung stellen gut vernetzte Vereine in Gemeinden dar, wobei Kooperationen mit Kindergärten und Schu-

Koordinationskurs Skispringen für Anfänger und Fortgeschrittene 11. – 13. 5. VillachErlernen der theoretischen und praktischen Grundkenntnisse des Skispringens mit professioneller Betreuung. Zielgruppe: ab 18 Jahren. Kursleitung: Robert Moser, [email protected]; ASVÖ Sportkoordinator Mag. Philipp Posch, [email protected]

CoBetreuerIn-Ausbildung 25.– 28. 5. Grödig bei SalzburgSportartenübergreifende Ausbildung für Jugendliche im Alter von 15 – 17 Jahren. Den TeilnehmerInnen werden grundlegende Inhalte und Motivation für die Organisation, Planung und Durchführung von Sport- und Freizeitprogrammen vermittelt. Zielgruppe: 15 – 17 Jahre. Kursleitung: Karin Peer, [email protected]; ASVÖ Sportkoordinator Mag. Philipp Posch, [email protected]

Koordinationskurs Tauchen 7. – 10. 6. Rovinj, KroatienBrevetierung zum 1-Stern oder 2-Stern über CMAS, weiters besteht die Möglichkeit Spezialkurse durchzuführen. Zielgruppe: ab 18 Jahren (bei Abschluss der Ausbildung). Kursleitung: Thomas Novak, [email protected]; ASVÖ Sportkoordinator: Mag. Philipp Posch, [email protected]

Sportjugendtreff - Erlebniswochenende 22. – 24. 6. ÖtztalPlattform, um Freunde aus diversen ASVÖ-Kursen und Veranstaltungen wieder zu treffen und gemeinsam ein Wochenende mit Sport und Spaß zu verbringen. Rahmenprogramm Area 47. Zielgruppe: ab 16 Jahren. Kursleitung: Stefanie Bordrusic, [email protected]; ASVÖ Sportkoordinator Mag. Philipp Posch, [email protected]

Salzburger Sommersportwoche 8. – 14. 7. WerfenwengKlettern, Bogenschießen, Baseball, Beach Volleyball, Mountainbiken, Orientierungslaufen. Zielgruppe: 10 – 15 Jahre. Kursleitung: Wolfgang Stampfl, [email protected]

SportinstruktorIn Ausbildung Fit-Kinder und Jugend, Modul 1 8. – 11. 11. BSFZ SchielleitenStaatliche Ausbildung zum/ r SportinstruktorIn Fit-Kinder in Zusammenarbeit mit der BSPA Wien. Anmeldeschluss bis spätestens 16. 7. 2012. Zielgruppe: ab 18 Jahren (bei Abschluss der Ausbildung). Kontakt: BSPA Wien, Brigitte Kindler, [email protected]

Internationale Sportjugendtage 12. – 18. 8. LitzlbergSpiele im Wasser und diverse Outdooraktivitäten mit kulturellem Austausch durch internationale Teilnehmer. Zielgruppe: 10 – 17 Jahre. Kursleitung: Wolfgang Stampfl, [email protected]; Karin Peer, [email protected]; ASVÖ Sportkoordinator Mag. Philipp Posch, [email protected]

SportinstruktorInnen Ausbildung Fit-Gesundheit, Modul 1 21.– 27. 10. Club Sportunion NiederöblarnStaatliche Ausbildung zum/r SportinstruktorIn Fit-Gesundheit in Zusammenarbeit mit der BSPA Wien. Anmeldeschluss bis spätestens 20. 8. 2012. Zielgruppe: ab 18 Jahren (bei Abschluss der Ausbildung). Kontakt: BSPA Wien, Brigitte Kindler, [email protected]

aSVÖ SportjugEnd-tErminE

z�Sie bewegen die Steiermark: ORF-Landesdirektor Gerhard Draxler, Landesschulrats-Präsident Wolfgang Erlitz und -Vizepräsidentin Elisabeth Meixner, die Präsidenten der Landessportdachverbände Stefan Herker (Sportunion), Christian

Purrer (ASVÖ) und Gerhard Widmann (ASKÖ), ORF-Redakteur Oliver Zeisberger, Landeshauptmann und -Sportreferent Franz Voves und LH-Stellvertreter Hermann Schützenhofer (v.l.n.r.) Foto: ORF/Wolf.

In der Steiermark bewegt sich was

len besonders hervorzuheben sind. In diesem Alter werden Lebens- und Bewegungsgewohnheiten am stärksten geprägt. Da bedarf es qualifizierter Personen aus Sportvereinen, die den Kindern auf po-lysportiver Ebene Spaß an der Bewegung vermitteln, der oft im Elternhaus zu wenig gefördert wird.“ Des-halb unterstützen die Sportdachverbände die Sport-vereine um entsprechende Ressourcen zu schaffen.Regelmäßige und gesundheitsfördernde Bewe-gungseinheiten für alle Altersgruppen schaffen und dadurch die Lebensqualität zu erhöhen und Gesundheit zu erhalten bzw. zu verbessern, ist Inhalt des Programms. „Bewegungsland Steier-mark“ konzentriert sich auf zwei Ebenen dieser Kooperation. Auf Gemeinde und Verein sowie Bil-dungseinrichtung und Verein. Bestehende Sport-möglichkeiten in den Gemeinden werden erhoben und aufbauend darauf, vielseitige Bewegungsan-gebote für verschiedene Altersgruppen initiiert. Dadurch sollen die GemeindebürgerInnen auf vermehrte Bewegung im Alltag sensibilisiert wer-den. Unterstützt durch Aus- und Fortbildung des

Richtig Fit Aus-, Fortbildungen und Workshops Ausbildung Fortbildung

Workshop

Richtig Fit mit Pilates 4. – 6.5. M1, 1. – 3.6. M2 Bad Tatzmannsdorf, Burgenland

Richtig Fit mit Eltern-Kind-Turnen 5.5. St. Valentin, NÖ

Richtig Fit mit Natur & Outdoor 5.5. Lans, Tirol

Richtig Fit mit Slackline (1/2 Tag) 5.5. Klagenfurt, Kärnten

Richtig Fit mit Sportstacking (1/2 Tag) 11.5. Eisenstadt, Burgenland

Richtig Fit mit Pilates 11. – 13.5 Rif, Salzburg

Richtig Fit mit Pilates (1-tägig) 12.5. Graz, Steiermark

Richtig Fit mit Hip Hop 12.5. Wien, Wien

Richtig Fit mit Slackline (1/2 Tag) 12.5. Güssing, Burgenland

Richtig Fit mit Beweglichkeit & Entspannung 19. + 20.5. GS B + E * Dornbirn, Vorarlberg

Richtig Fit im Wasser 1. – 3.6. M1, 15. – 17.6. M2 Wien, Wien

Richtig Fit Kindergruppen anleiten NEU! 1.6. Innsbruck, Tirol

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Richtig Fit mit Eltern-Kind-Turnen 2.6. Innsbruck, Tirol

Richtig Fit für SeniorInnen 15. – 17.6. M1, 29.6. – 1.7. M2, 7.7. PT Graz, Steiermark

Richtig Fit mit Slackline (1/2 Tag) 23.6. Graz, Steiermark

Richtig Fit mit Sportstacking (1/2 Tag) 23.6. Graz, Steiermark

Richtig Fit für SeniorInnen 6. – 8.7. M1, 24. – 26.8. M2, 29.9. PT Rif, Salzburg

GS…Gesundheitssport M … Modul PT … Praxistag* Bei positiver Absolvierung aller 4 Ausbildungen und des Praxistages wird das ÜbungsleiterInnen-Zertifikat "Richtig Fit mit Gesundheitssport" verliehen.

tErminÜbErSicht

Sportpersonals, Broschüren und Zusammenarbeit mit dachverbandsangehörigen Vereinen.

Kooperationen zwischen Vereinen, Schulen und Kin-dergärten sind ein weiterer Schwerpunkt. Vielseitige Schnuppereinheiten durch die Vereine sollen in den Bildungseinrichtungen den regulären Unterricht unterstützen. Entstehen sollen daraus Angebote für regelmäßige Bewegungsstunden für interessierte Kinder und Jugendliche im Rahmen der Nachmit-tagsbetreuung im Anschluss an den Unterricht.Erste Ergebnisse seit Start des Bewegungspro-

gramms im Oktober 2011 sind vielversprechend. Viele Vereine haben bei den Dachverbänden ihre Teilnahme deponiert, auch Rückmeldungen der Schulen zeigen von großem Interesse. Mit mehr als 7.500 Einheiten wurde die angepeilte Zahl von 4.500 bei weitem übertroffen. Umgesetzt von mehr als 200 Bildungseinrichtungen, 90 Gemein-den und ebenso vielen Vereinen mit ihren Übungs-leiterInnen. Rund 20.000 Kinder und Jugendliche in 1.100 Klassen und Gruppen sind darin aktiv. Weiterführende Informationen unter:www.bewegungslandsteiermark.at 8�

Rhetorik und Kommunikation – begeisterte Frauen waren dabei!16 Frauen in Innsbruck und 10 in Wien folgten dem Aufruf zur Weiterbildung und profitierten vom Rhetorik- und Kommunikationsseminar mit der renommierten Expertin Angelika Fußenegger. Auf sehr natürliche und persönliche Art und Weise verstand es die Referentin bei den beiden Termi-nen, die Teilnehmerinnen „abzuholen“ und ziel-gerichtet Inputs anzubieten. Zahlreiche praktische Übungen ließen sie erfahren, wie Körpersprache, Rhetorik und Kommunikation wirken. Der Ruf nach Fortsetzung dieses Angebots wurde mit Freude vernommen! 8

z�„Rhetorik und Präsentation – die Kunst, Menschen zu begeistern und zu gewinnen!“ am 25. 2. 2012 in Wien.

„Richtig Fit für kleine Kinder“ Kartenset für 3- bis 6-Jährige!Nach dem großen Erfolg unseres „Richtig Fit für Kinder“-Karten-sets für 6- bis 10-Jährige hat der ASVÖ nun einen polysportiven Un-terrichtsbehelf für ÜbungsleiterInnen, TrainerInnen und Pädago-gInnen entwickelt, die mit Kindern im Kindergartenalter arbeiten.

Mit dem „Richtig Fit für kleine Kinder“-Kartenset stehen Ihnen vielfältige Be-wegungskarten zur Verfügung, die beliebig miteinander kombiniert werden können. Damit können Sie Ihren Kindergruppen abwechslungsreiche, lustige Bewegungsstunden anbie-ten, die die Weiterentwicklung und die Förderung der motorischen Grundeigenschaften unterstützen! Das Kartenset besteht aus 78 Einzelkarten, die farblich in die fünf Bereiche „Aufwärmen“, „Körper“, „Material“, „Sozial“ und „Abschluss“ untergliedert sind. Zu den Stundenteilen „Aufwärmen“ und „Ab-schluss“ werden je 25 Karten á 10 bis 15 Minuten geboten. Die Hauptteile „Körper“, „Material“ und „So-zial“ umfassen je 9 Teile á 35 bis 40 Minuten. Für ASVÖ-ÜbungsleiterInnen mit QS-Vereinsangeboten für Kinder ist das Kartenset kostenlos erhältlich! Infos und Bestellungen bei Mag. Julia Wegscheider unter [email protected] oder unter (01) 877 38 20 DW 13. 8

NEU!

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abwechslungsreiches, vor allem ungewöhnliches und die Koordination förderndes Hobby.

Vorerst aber zählen für Wolffhardt Junioren-WM und -EM. Sie hat den Vorteil, dass sie sich von ih-ren erfolgreichen Teamkolleginnen viel abschauen kann. „Violetta und Corinna sind ganz klar meine Vorbilder. Beide sind total nett zu mir. Und geben mir immer wieder Tipps, wie ich fahren soll, was ich besser machen kann.“

Schon als 8-Jährige ist sie zum ersten Mal in einem Boot gesessen. „Beide Eltern waren aktiv. Doch sie haben mich nie zum Sport gedrängt. Mir hat es sofort Spaß gemacht“, erinnert sich Vikto-ria. Und Spaß macht es immer noch. Die ersten großen Erfolge im Nachwuchs sprechen für die Juniorin, die noch „viel erreichen will“. Kein Wun-der, wenn Vorbilder und Konkurrenz beeindruckt sind. Erst recht, nachdem Viktoria mit Oblinger-Peters und Kuhnle in Spanien im September im Teambewerb der Damen Silber gewonnen hat. In der allgemeinen Klasse. Ein Warnschuss für die Konkurrenz … 8

Sanfte Slalomduelle im wilden Wasser

Violetta Oblinger-Peters gegen Corinna Kuhnle, Helmut Oblinger gegen Herwig Natmessnig - im rot-weiß-roten Kanu-Lager geht es in Hinblick Sommerspiele in London bei Damen und Herren (pro Kategorie) um jeweils nur einen Startplatz. „Der direkte Vergleich, das bessere Ergebnis zählt“, erklärt Verbands-Präsident Walter Aumayr die Qualifikations-Kriterien. Zwei Rennen, bei Gleich-stand drei Rennen zählen.

Nach dem ersten Teil der Ausscheidung, der WM 2011 in Bratislava-Cunovo, haben Helmut Ob-linger bzw. Corinna Kuhnle, die wie schon 2010 in Laibach-Tacen im K1 Weltmeisterin wurde, die Nase vorn. Nach der EM in Augsburg, die vom 9. bis 13. Mai über die Bühne geht, kann alles ent-schieden sein. Oder alles anders sein. Dann wird ein entscheidender dritter Bewerb notwendig. Dann wird der Weltcup in Cardiff (9./10. Juni) zur Ausscheidungs-Bühne für Österreichs Londoner Wildwasser-Hoffnungen.

„Noch einmal bei den Olympischen Spielen star-ten, noch eine Medaille holen“, hat Violetta Oblin-ger-Peters vom ASVÖ-Verein Forelle Teefix Steyr klare sportliche Visionen. „Ich bin höchst motiviert, ich hab’ den Ansporn mich zu qualifizieren“, ist die gebürtige Deutsche, die bei den Spielen 2008 in

Peking Bronze gewonnen hat, überzeugt davon, Kurs auf ihre vierte Olympia-Teilnahme (nach Sydney 2000, Athen 2004 und Peking 2008) nehmen zu können. Im Idealfall natürlich mit Ehemann Helmut Oblinger.

Violettas Leben hat sich in den letzten Jahren al-lerdings „radikal geändert“. Nicht nur wegen der Olympia-Medaille. Sondern vor allem, weil sie im April 2009 Mutter geworden ist. Nachwuchs Milo ist mittlerweile 3. „Vieles ist anders, ich bin menschlich gereift“, strahlt die Mama – die Europa-meisterin des Jahres 2007 - mit dem Söhnchen um die Wette. Und weiß auch, dass sich seither vieles relativiert hat. „Olympia und der Sport sind ein schöner Luxus, den Helmut und ich uns leisten können.“

Geht es nach den Oblingers, dann bleiben sie dem Kanu-Wildwasser-Sport noch (zumindest) zwei weitere Jahre erhalten. Denn 2014 findet – vo-raussichtlich im Juni – die EM in Wien statt, die Titelkämpfe sind bereits vergeben. Nahe der Stein-spornbrücke auf der Wiener Donauinsel (wo die Ruder-Weltmeisterschaft 1991 stattgefunden hat) ist die (künstliche) 250 Meter lange Wildwasser-Slalomstrecke geplant, im Juni 2013 soll sie fertig gestellt sein. „Endlich ein echtes Heimrennen zu

haben“, denkt Sportsoldatin Violetta Oblinger an die Zukunft, „wäre ein Ansporn, noch zwei Jahre aktiv zu bleiben, weiter zu machen.“

Bis dahin wird die 34-jährige Oberösterreicherin nicht nur mit Wildwasser-Slalom-Doppel-Welt-meisterin Corinna Kuhnle Konkurrenz im eigenen Haus haben, sondern wohl auch mit Viktoria Wolff-hardt. Die 17-jährige Niederösterreicherin gilt als große Zukunfts-Hoffnung. Als potentielle Kandi-datin für die Olympischen Spiele 2016 in Rio.

„Vicky hat sicher eine ganz große Zukunft vor sich“, glaubt die erfahrene Oblinger. „Wolffhardt ist tech-nisch und körperlich schon sehr weit, sie hat be-reits in jungen Jahren viel Erfahrung gesammelt.“ Nachsatz. „Wenn sie so weiter macht, kann sie viel erreichen.“

Erreicht hat das Talent des Paddelsportklubs Tulln für ihr Alter bereits einiges. Junioren-Europameis-terin 2010 in Leipzig, Titelverteidigung 2011 in Banja Luka; Bronze bei den Youth Olympic Games 2010 in Singapur. Vater Wilhelm schwärmt: „Sie ist ein ganz ein fleißiges Mädchen. Ein einmaliges Ta-lent.“ Mit großen Wünschen. „Der Traum von jedem Sportler ist natürlich Olympia“, erzählt die Schüle-rin. Doch das ist die Zukunft.

Die nahe Gegenwart sind Junioren-Rennen, auch die Schule hat Vorrang. „Heuer mach ich Matura“, weiß die Tullnerin, dass 2012 ein anstrengendes Jahr ist. Theoretisch könnte sich Viktoria auch für die EM in Augsburg (drei ÖsterreicherInnen dür-fen fahren) und vielleicht für Olympia in London qualifizieren, doch „da mach ich mir gar keine Hoffnungen.“ Danach denkt die rotweißrote Zu-kunftsaktie an ein Studium, Sportwissenschaften wäre ein Thema, der Bereich der Physiotherapie ebenso ein interessanter. Einradfahren bleibt ein

London calling. Die Entscheidung, wer Österreichs Kanu-Verband bei den Olympischen Spielen 2012 vertritt, fällt im Mai bzw. Juni. Bei den Damen kämpft die Olympia-Dritte Violetta Oblinger-Peters im Wildwasser-Slalom gegen Zweifach-Weltmeisterin Corinna Kuhnle um den einzigen Startplatz. Doch auch für Rio 2016 schmiedet der OKV schon an einem heißen Eisen.

i�Familie und Paddelsport: Der Slalom im Leben Violetta Oblingers. Fotos: GEPA

z�Oblinger-Konkurrent vom Kajakverein Klagenfurt: Herwig Natmessnig.

i�Ex-Europameister und Olympia-„Veteran“: Helmut Oblinger.

z�Die Zukunft fest im Blick: Viktoria Wolffhardt.

IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber Allgemeiner Sportverband Österreichs, Dommayergasse 8, 1130 Wien, Tel (01) 877 38 20, E-Mail [email protected], Internet www.asvoe.at. Unternehmensgegenstand Sportdachverband. Vereinsvorstand Präsident Kons. Siegfried Robatscher, Vizepräsidenten Josef Kopal, Ing. Hans Ludescher, Dr. Hansjörg Mader, Finanzreferent Horst Kullnigg, GS Mag. Paul Nittnaus. Redaktion Mag. Paul Nittnaus, Mag. Barbara Schmal-Filius, Franz Srnka. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors/der Autorin wieder. Blattlinie Informationen für Funktionäre, Mitarbeiter und Freunde des ASVÖ. Layout www.diebesorger.at Druck Gutenberg Linz. Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

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Österreich ist Faustball-Weltmacht, das ist bekannt. Meister im Land des Welt- und Europameisters zu werden, ist deshalb eine besondere Leistung. TV Neusiedl/Zaya und die FG Grieskirchen/Pötting kürten sich in der Hallen-Bundesliga 2011/12 zu Champions. Was auch für den ASVÖ eine Premiere darstellt. Noch nie gelang es, in einer Saison bei Frauen und Männern den Meister zu stellen.

Doppelsieg als Premiere

Vor allem der Sieg der Frauenabteilung des ÖTB Neusiedl kam einer Sensation gleich. Die Nieder-österreicherinnen bezwangen im Finale die seit vier Jahren ungeschlagenen Rekordmeister Union Raiffeisen Arnreit 4:2. Den Weg ins Endspiel muss-te sich Neusiedl erst mit einem 4:2-Sieg über FSC Wels 08 freikämpfen. Denn im Dreierfinale war der 21fache Meister und Welt- und Europacupsieger Arnreit für das Endspiel gesetzt und wartete auf den Herausforderer. Der eben Neusiedl hieß und sich nach drei Vizemeistertiteln nun zum ersten Mal die Krone aufsetzte.

Gleich sechsmal in den vergangenen zehn Jahren musste sich Sparkasse Grieskirchen/Pötting mit Platz zwei zufriedengeben. Diesmal gelang der ersehnte Titelgewinn im reinen ASVÖ-Finale ge-gen Vorjahrsmeister TUS Raiffeisen Kremsmüns-ter. 4:0 hieß der Endstand im Finale, nachdem der dreimalige Feldstaatsmeister im Semifinale Union Schick Freistadt mit 4:2 ausgeschaltet hatte. Auch die zweiten Herren-Bundeligen sind ASVÖ-domi-niert: TUS Kremsmünster 2 (West) und ÖTB Drö-sing (Ost) beendeten die Meisterschaft auf Platz eins.

Auch an den Erfolgen der rotweißroten National-teams haben SpielerInnnen der ASVÖ-Vereine beigetragen. Heuer ist „EM-Jahr“, da soll der Er-folgslauf fortgesetzt werden. Das Herrenteam will sich nach der WM 2011 im eigenen Land, bei der Silber für Österreich nach dem WM-Titel 2007 als Enttäuschung empfunden wurde, bei der Euro-pameisterschaft schadlos halten. Und nach 2008 und 2010 im August in Schweinfurt den Titelhat-trick fixieren.

Die Frauen tragen ihr kontinentales Champio-nat einen Monat früher, im Juli in Diepoldsau

(Schweiz) aus. Sie hatten bei der WM im Vorjahr in Chile nach einer 0:3-Semifinalniederlage ge-

Mentale Einstellung für den Erfolg Dr. Thomas Wörz betreut als Mentaltrainer ös-terreichische Weltklasse-Athleten wie Judo-Europameister und Olympiateilnehmer Ludwig Paischer oder Slalom-Weltcupsiegerin Marlies Schild. Wörz war selbst aktiver Leistungssport-ler, u. a. Olympiateilnehmer 1988 in Calgary und Vizeweltcupsieger im Viererbob sowie Leicht-athletik-Staatsmeister. Der Geschäftsführer und sportlicher Leiter des Schul-Sport-Modells in Salzburg/Rif schildert in seinem neuesten Werk „Die mentale Einstellung“, wie der optimale Leistungszustand in den unterschiedlichsten Be-reichen des Lebens hergestellt werden kann, wie Körper und Geist zu einer Einheit verschmelzen können. Dr. Thomas Wörz bereitet seit Jahren zahlreiche Weltklassesportler, u. a. das österrei-chische Ski-Nationalteam und das Golf-Natio-nalteam mental auf Wettkampfhöhepunkte vor. „Die mentale Einstellung“. Von Dr. Thomas Wörz; egoth-Verlag; 224 Seiten, 14 x 21 cm, Hardcover, durchgehend 4färbig mit zahlrei-chen Graphiken, Tabellen, Bildern; ISBN: 978-3-902480-75-0. Preis: 19,90 Euro 8

buchtipp

Faustball-Hallen-Bundesliga in ASVÖ-Hand

gen Brasilien im kleinen Finale die Schweiz 3:1 besiegt und Bronze geholt. Zum dritten Mal nach Silber bei der WM-Premiere 1994. Eine kleine Enttäuschung, weil Österreichs Damen nach dem erstmaligen Gewinn der Europameisterschaft in diesem Jahr als Mitfavorit gehandelt wurden. Für sie gilt das selbe wie bei den Herren: eine er-folgreiche Titelverteidigung bei der EM rückt alles wieder ins rechte Lot. 8� Franz Srnka

Junge Wilde mischen den heimischen Radsport auf

Es gibt sie noch, die Urgesteine im heimischen Radsport. Werner Riebenbauer oder Harald Totsch-nig rühren noch kräftig um, aber die jungen Wilden bestimmen bereits das Geschehen. Die Tchibo Top.Rad.Liga bietet ihnen dazu eine entsprechende Bühne. Mangels Sponsoren wird es für Veranstalter aber immer schwieriger, hochklassige Rennen auf die Beine zu stellen.

NÖ-Radpräsident und ASVÖ-Landesfachwart Peter Nausch griff zur Selbsthilfe, organisiert mit dem LRV NÖ den GP Sportland Niederösterreich in Poysdorf am 6. Mai. „Selektive Strecke, interessant für Rennfahrer und Publikum“, stellt Franz Stocher, Ex-Weltmeister im Punktefahren und Radexperte

des Landes Niederösterreich, dem zweiten von neun Bewerben ein gutes Zeugnis aus. Dass die Tchibo Top.Rad.Liga auch international angese-hen ist, unterstreicht die Teilnahme zweier Teams aus Tschechien. Und zwei Rennen der Kategorie UCI 1.2, dem vom Radclub ASVÖ ÖAMTC Focus Völkermarkt organisierten GP Südkärnten-Völker-markt und dem kroatisch-slowenischen Klassiker Zagreb-Ljubljana, dessen Veranstalter an den ÖRV herangetreten war, um die Qualität ihres Teilneh-merfeldes noch zu erhöhen. Ein vielleicht rich-tungsweisender Schritt über die Grenze …

Fünf heimische UCI-Continental-Teams, eine ARBÖ-Bundesauswahl und fünf Klubteams, ins-

gesamt 176 Fahrer aus sechs Nationen waren beim Auftakt der Tchibo Top.Rad.Liga in Leonding am Start. Riccardo Zoidl querte als Sieger die Ziellinie, stand als erster Österreicher seit zwei Jahren in der Rad-Bundesliga auf dem Siegespodest ganz oben. Mit dem 23-Jährigen vom UCI-Team Gourmetfein Wels siegte aber auch einer, der wie ein Großteil der zumeist noch U-23-jährigen Hoffnungsträger, sei-ne ersten Sporen bei der ASVÖ Jugendtour verdient hat. Einer der Erfolgreichsten bei dieser bedeu-tendsten U-17-Rundfahrt Europas ist Jan Sokol. Der 21-jährige Kärntner im Welser UCI-Team gewann 2006 als letzter Österreicher die Vier-Etappen-Fahrt und trug sich auch als Tagessieger in die Resultat-listen ein. Wie auch Marco Haller, der ehemalige Junioren-WM-Dritte, jetzt Neo-Profi bei Katusha.

Sie wurden wie die weiteren aktuellen Auslands-profis Bernhard Eisel, Stefan Denifl, Matthias Bränd-le, Thomas Rohregger von ASVÖ-Vereinen ausge-bildet. Jugendarbeit als Basis für spätere Erfolge auf Profiebene. Jüngst wieder von Bernhard Eisel mit dem dritten Platz beim Halbklassiker GP Harelbeke oder dem Sieg im Mannschaftszeitfahren in Itali-en durch NetApp mit Daniel Schorn und Matthias Brändle. Auch für ein rotweißrotes Profiteam gab es einen internationalen Erfolg. Markus Eibegger von Gourmetfein Wels holte den Gesamtsieg der Istrien-Rundfahrt, bei der Werner Riebenbauer zudem das Sprinttrikot eroberte. 8 Franz Srnka

z�Riccardo Zoidl an der Spitze des Teilnehmerfeldes beim Auftakt zur Tchibo Top.Rad.Liga. Foto: GEPA

z�Neusiedls Damen bezwangen die „Unbesiegbaren“

Foto: TV Neusiedl/Zaya

z�Auch Frauen (Bild: Antonia Ritschel) langen kräftig zu .

t� Hallentitel für Grieskirchen/Pötting und Dietmar Weiß.

Fotos: GEPA

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ÖStErrEichiSchE SporthilFE

Athletes Care ist ProgrammEine wesentliche Basis der Sporthilfe sind Partnerschaften mit führenden heimischen Unternehmen und Institutionen, die nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch Dienst-leistungen und Know-how zur Verfügung stellen.

Nicht nur auf monetäre Zuwendungen können die 530 von der Österreichischen Sporthilfe un-terstützen Athleten bauen. Zahlreiche Sporthilfe-Partner bringen Benefits ein, wodurch die Sportler Leistungen wie günstigere Handytarife von A1, Auto-Leasing mit Citroen, eine Unfallversicherung mit Rückholpaket von der Wiener Städtischen bis hin zu stark preisgesenkter Sport-Ausrüstung von adidas in Anspruch nehmen können.

„Es gefällt mir, dass die Österreichische Sport-hilfe neben ihrer Kernaufgabe, der individuellen monetären Förderung, in den letzten Jahren viele zusätzliche Services geschaffen hat, die für die ös-terreichischen Athletinnen und Athleten während der Laufbahn und auch im Übergang ins Berufs-leben wertvoll sind. So übernimmt die Sporthilfe auch Verantwortung für unsere Sportler“, freut

sich Sporthilfe-Präsident und Sportminister Mag. Norbert Darabos über die Zusammenarbeit mit den Sporthilfe-Partnern. „Das Athletes Care Pro-gram konnten wir in den vergangenen Jahren stark ausweiten“, freut sich Sporthilfe-Geschäftsführer Anton Schutti. Jüngster Partner im Programm ist der ARBÖ, der den Athleten ein umfassendes Ser-vicepaket zur Verfügung stellt. Die von der Sport-hilfe geförderten Athleten genießen alle Vorteile einer Autofahrer-Mitgliedschaft, die auch für die seit Beginn des Jahres von der Sporthilfe geförder-ten Athleten mit Behinderung gilt. Darüber hinaus erhalten alle 530 von der Sporthilfe unterstützten Athleten einen ARBÖ-Sicherheits-Pass, der einen Rundumschutz für Reise und Mobilität im In- und Ausland bietet.

„Sportlerinnen und Sportler sind viel unterwegs, legen für ihre Reisen zu Trainings und Wettkämp-fe im Jahr zehntausende Kilometer auf nationa-len und internationalen Verkehrswegen zurück“, so Schutti, „es ist uns ein zentrales Anliegen, den Sporthilfe-Athleten umfassenden Schutz und Si-cherheit zu bieten.“ Aus diesem Grund sei die Part-nerschaft mit dem ARBÖ ein wichtiger Mosaikstein

im Athletes Care Program. Ein Vorzeigeprojekt in diesem Rahmen ist die WIFI Sporthilfe-Akade-mie. Seit ihrem Start im Jahr 2003 haben mehr als 200 Sportler das Angebot genutzt und Kurse sowie Weiterbildungsmaßnahmen in einer der 80 Außenstellen in ganz Österreich in Anspruch

Top-Adresse für Trainingslager, Sportwochen, Skikurse und Seminare

aSVÖ VErEinSVErSichErungEn

Das neue Vereinsgesetz 2012 und die NEUE ASVÖ Vereins-Haftpflichtversicherung

Das Vereinsgesetz wurde mit 1. Jän. 2012 novelliert. In § 24 Abs. 5 heißt es jetzt:Ist ein unentgeltlich tätiger Organwalter (Funktio-när) oder Rechnungsprüfer einem Dritten zum Ersatz eines in Wahrnehmung seiner Tätigkeiten verursachten Schadens verpflichtet, so kann er vom Verein die Befreiung von der Verbindlichkeit verlangen.1. Trotz der unmittelbaren Haftung des Vereines

kann die daneben bestehende persönliche Haftung des Mitgliedes eines Vereinsorgans für einen geschädigten Dritten von Bedeutung sein. Dies insbesondere in Fällen, in denen der Verein aufgrund seiner finanziellen Situation zum Schadenersatz nicht in der Lage ist. Daher kommt eine generelle Begrenzung der Haftung des Organwalters nicht in Betracht.

2. Im Vereinsgesetz wird zusätzlich festgelegt, dass eine Haftpflichtversicherung, die der Verein ab-schließt, auch den in Abs. 5 genannten Anspruch eines Organwalters (Funktionärs) oder Rech-nungsprüfers gegen den Verein zu decken hat.

3. In den Übergangsbestimmungen wird dazu klargestellt, dass die Verpflichtung nur neu ab-geschlossene Haftpflichtversicherungen erfasst, was jedoch nichts daran ändert, dass für Altver-träge kein entsprechender Versicherungsschutz für Organwalter (Funktionäre) und Rechnungs-prüfer besteht.

In Verhandlungen mit unserer ASVÖ-Versiche-rungsbetreuung sowie mit dem Versicherungs-partner UNIQA konnten wir nicht nur bezüglich der neuen Novelle zum Vereinsgesetz die vom

genommen. „Wir sind uns unserer sozialen Ver-antwortung bewusst und geben den Athletinnen und Athleten die Möglichkeit, sich bereits wäh-rend ihrer aktiven Karriere auf die Laufbahn nach dem Sport vorbereiten zu können“, so Schutti. www.sporthilfe.at 8

z� Sporthilfe-Präsident Mag. Norbert Darabos begrüßt ARBÖ-Präsident KR Dr. Heinz Hofer als neuen Sporthilfe-Partner Foto: GEPA / sporthilfe

Gesetzgeber geforderte Deckung für Funktionäre und Rechnungsprüfer erreichen, sondern für Neu-verträge ab dem 1. 1. 2012 gilt weiters:1. Vermögensschadenhaftpflichtversiche-

rung für Funktionäre (Organwalter) und Rechnungsprüfer mit einer Versicherungs-summe von € 100.000,–

2. Eine Verdoppelung der Versicherungssum-me für Personen- und Sachschäden auf € 2.000.000,–

3. Weltweiter Haftpflichtversicherungsschutz (ausgenommen USA, Kanada u. Australien)

Die Haftpflichtprämie beträgt jährlich € 60,– für bis zu 100 Mitglieder (je weiteres Mitglied € 0,60). Für bestehende ASVÖ-Vereins-Haftpflichtversi-cherungen besteht natürlich die Möglichkeit ei-nes Einschlusses dieser Haftpflichterweiterungen. Zu den bestehenden ASVÖ Verträgen wurden die Vereine in den letzten Wochen bereits per E-Mail angeschrieben. Sollte ein Verein auf Grund einer geänderten oder falschen E-Mail Adresse keine Nachricht erhalten haben, bitten wir, sich mit un-serem Versicherungsbetreuer Held & Held ins Ein-vernehmen zu setzen.Neben der ASVÖ-Vereins-Haftpflichtversicherung werden auch die ASVÖ-Vereins-Rechtsschutzver-sicherung sowie die BSO-ASVÖ-Kollektiv-Sport-unfallversicherung angeboten.Infos unter www.asvoe.at (Menüpunkt Service) oder bei: ASVÖ-Versicherungsberatung Held & Held, Tel. 02236/53086-0, Fax 02236/53086-4, [email protected], www.diehelden.at/asvoe. 8

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ASVÖ Newsletter 2.2012

Zahlreiche vom ASVÖ geförderte Projekte beschäftigen sich mit den Problemen der Wohlstandgesellschaft wie falscher Ernährung und Bewegungsmangel. Dabei geht es um Aktivitäten, die im Kindesalter ansetzen, um gesundheitlichen Spätfolgen entgegenzuwirken. Ein seit vielen Jahren erfolgreiches Projekt ist diesbezüglich „Zugvogel“.

„Zugvogel“ erweitert sein Revier

Mammut – Worldwide Partner of IFMGA

Gipfeltreffen.Der erste Gipfel ist geschafft! Mammut feiert Geburtstag mit dem grössten Gipfelprojekt aller Zeiten. 150 Seilschaften besteigen innerhalb eines Jahres 150 Gipfel weltweit. Ausgerüstet mit der neuen Peaks Collection, die für Teamgeist, Solidarität und verlässliche Seilschaften in den Bergen steht. Mehr Infos zum Projekt und dem aktuellen Stand der Besteigungen unter www.mammut.ch

Foto

: Rob

ert

Bös

ch

Die vom ASVÖ Oberösterreich erfolgreich initiier-te Initiative erweitert kontinuierlich ihr Revier, ist bereits in fünf Bundesländern aktiv. Bewegung, Er-nährung, Natur sind Themen, mit denen bei Volks-schulkindern ein neues Bewusstsein geschaffen und der angeborene Spiel- und Bewegungsdrang aktiviert wird.

„2006 haben wir in Oberösterreich das Pilotprojekt gestartet, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und seit heuer auch die Steiermark wurden einbezogen“, soll für Projektleiter Norbert Hofer der Weg damit nicht zu Ende sein. „Wir wollen das Projekt Zugvogel über ganz Österreich darüberlegen.“ Das pädagogische Konzept dieser Kooperation zwischen Schule und Sport klingt simpel, zeigt jedoch nachhaltige Wir-kung. Mehr als 1700 Kinder werden in den fünf

Bundesländern inzwischen betreut. 50 Übungslei-ter und Kindertrainer übernehmen die Aufgaben, die LehrerInnen sind als Begleitpersonen mit von der Partie. „Dreimal im Schuljahr sind wir mit jeder Klasse zu Themenwanderungen unterwegs, um die Jahreszyklen der Natur kennen- und schätzen zu lernen“, erklärt Hofer.

Spielerische Bewegung in freier Natur und die Wertschätzung derselben, bewusster und respekt-voller Umgang mit den Ressourcen der Umwelt sind Schwerpunkte, ein weiterer Alternativen zu Fast Food, Fertiggerichten und Süßigkeiten aufzu-zeigen. Die Erkenntnis, dass wertvolle Ernährung und genussvolles Essen nicht in Widerspruch ste-hen, soll dazu beitragen, Gewichtsprobleme zu vermeiden. „Selbständiges Handeln der Kinder

z�Gemeinsame Unternehmungen stärken auch das Zusammengehörigkeitsgefühl.

wird dabei forciert. Die ,gesunde Jause‘ mit Obst und Gemüse, die sie selbst zusammenstellen, soll für sie zur Selbstverständlichkeit werden, wobei niemand dazu gezwungen wird“, will der geprüfter Natur- und Landschaftsführer und ASVÖ-OÖ-Fit-koordinator damit den Weg zu einer sportaffinen Persönlichkeitsentwicklung der Kinder ebnen – was auch den Bemühungen der LehrerInnen entgegenkommt. „Durch gemeinsame Aktivitäten werden auch Gruppen- und Teamfähigkeit ge-weckt.“

Sportliche Betätigung im Einklang mit der Natur - durch Wanderungen, Gymnastik und verschiedener sportlicher Tätigkeiten einen Ausgleich zum meist passiven Tagesablauf (TV, Computer, Spielkonsole

usw.) zu schaffen. Die Aktivitäten sind dem Niveau der Kinder (3. und 4. Volksschulklasse) angepasst, um sie nicht zu überfordern. Die Entwicklung der motorischen und koordinativen Fähigkeiten bereits im Kindes- und Jugendalter sind Basis für entspre-chende Fitness im Erwachsenenalter.

Dem Drang der Kinder nach Spielen und Abenteu-er kommt das Projekt „Zugvogel“ nach und fördert durch bewusstes Erleben der Natur gleichzeitig den Urinstinkt des Menschen nach natürlicher Bewegung und gesunder Ernährung. Dass „Zug-vogel“ eine sehr erfolgreiche Initiative ist, zeigen die Berichte verschiedener Schulklassen zu den Natur- und Sportführungen auf der Homepage www.zugvogel.at 8� Franz Srnka

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ASVÖ Newsletter 2.2012 ASVÖ Newsletter 2.20128

Windsurf-Olympiasieger Christoph Sieber ist Jugendtrainer, Gefühlstrainer, Mental-trainer, aber freut sich besonders, ein Familienmensch zu sein. Und er sagt: „Ich bereue nichts.“ Wer kann das schon von sich behaupten?

aSVÖ StarS EinSt und jEtzt

angegangenen Wettbewerben habe ich auch dem mentalen Aspekt große Bedeutung beigemessen“, erzählt Sieber. „Der Flow ist zwei Wochen lang nicht abgerissen, sogar nach einer Desaster-Wett-fahrt konnte ich am darauf folgenden Tag wieder gewinnen.“

Olympisches Gold ist der Höhepunkt einer erfolg-reichen Karriere, die 1992 mit dem Sieg bei der Kieler Woche beginnt und im selben Jahr einen fünften olympischen Rang in Barcelona bringt. Als Wassersport-Olympiasieger tourt Sieber im Bin-nenland Österreich sechs Monate lang von einem Auftritt zum anderen. “Ich bin blauäugig auf Trubel und Wahn gestoßen“, sagt er heute, habe alles mitgemacht, bis er selbst auf die Bremse gestiegen ist und das in Angriff nimmt, was er sich schon vor den Olympischen Spielen vorgenommen hat, nämlich: Werde ich Olympiasieger, will ich zwei Jahre lang um die Welt reisen und surfen. Ohne Druck, aus Spaß an der Sache.

Sieber wird Mentalcoach, berät Firmen und Pri-vatpersonen (und tut es immer noch: www.christophsieber.at), zehrt dabei von seinen selbst-gemachten Erfahrungen und beschreibt sein Credo kurz und knapp: „Der mentale Bereich ist wichtig für jedermann, nicht nur für Spitzensportler. Des-

wegen: Große Dinge gelassen sehen und kleine Dinge wichtig nehmen! Techniken aneignen, um Gedanken und Emotionen im Griff zu haben! Ziel-gerichtet arbeiten und leben, aber trotzdem locker bleiben!“

Er gründet eine Familie – Frau Kristin, Sohn Sky -, richtet sich in Mödling häuslich ein, ist aber beruf-lich häufig in Neusiedl am See, wo er arbeitet. Denn nach einem Gastspiel im Jahr 2009 als Coach der US-amerikanischen Segler nimmt er gerne ein An-gebot des Österreichischen Segelverbandes an, im Jugendbereich tätig zu sein.

Doch der Wechsel vom Sportler zum Trainer ge-schieht erst nach einer weiteren Olympia-Kam-pagne. Innerhalb von nur drei Jahren, von 2005 bis 2008, will sich Sieber zusammen mit Clemens Kruse mit dem Skiff für Peking qualifizieren. Er gewinnt einen Staatsmeistertitel, segelt unter die besten 20 der Welt, doch der Platz geht an Nico Delle Karth und Niko Resch. „Sie waren deutlich besser als wir, aber die Jahre im Boot haben mir viel gebracht – Teamfähigkeit, Sozialkompetenz beispielsweise. Auf dem Surfbrett war ich alleine, im Boot ein Teil des Ganzen.“

Wenn er über seine Gegenwart spricht, gerät er ins Schwärmen, sagt, wie gut es ihm gehe, nicht 200 Tage im Jahr unterwegs zu sein, sondern auch seine Vaterrolle erfüllen zu können. Erzählt, wie stolz er auf die Erfolge seiner Schützlinge ist, auf Lara Vadlau (mit Eva Maria Schimak noch im Rennen für London)

oder auf Tanja Frank und andere. „Ich bin bereits der erfolgreichste Jugendtrainer Österreichs aller Zeiten“, sagt Sieber, doch es sind die Worte, die laut sind, nicht seine Gefühlslage. Er weiß, dass sein Engage-ment beim ÖSV, das vom Sportministerium geför-dert und gewollt worden war, auch konzeptionelle Tätigkeit beinhaltet, und dass er als „Gefühlstrainer“ tätig ist – als einer, der im schwer zu schulenden Gefühl im Segelsport neue Trainingsreize finden und setzen soll. Zudem ist Sieber auch ehrenamtlich Prä-sident der österreichischen Kiteboard-Vereinigung.

Für Delle Karth/Resch sieht es bei den Olympi-schen Spielen in London sehr gut aus, „sie stehen am Höhepunkt ihrer Seglerkarriere, sind in der Fa-voritenrolle. Wichtig ist nur, dass sie eine mentale Haltung finden, die es ihnen erlaubt, ihr Leistungs-potenzial auszuschöpfen, unberührt von dem, was in den nächsten Wochen und Monaten auf sie nie-derprasseln wird … Der mentale Aspekt wird das entscheidende Kriterium sein.“ Und er denkt noch weiter, eine Olympiade, vo-raus. Dies sind Siebers Wünsche für 2016: dass die Jugendarbeit in Österreich auf breitere Basis gestellt ist. Dass es eine Segel-Internatschule Neu-siedl gibt. Dass das Stand Up Paddle Board Center, das er gerade aufbaut, ins Laufen gekommen ist. Dass Windsurfing und Kitesurfing nicht nur beide Olympische Disziplinen, sondern dass sie auch mit guten österreichischen Fahrern bestückt sind. Dass seine Familie gesund bleibt. Dass die Weltwirt-schaftskrise vorbei ist. Und Friede für alle. 8 max

Windsurf-Olympiasieger Christoph Sieber:

»Große Dinge gelassen sehen«

Die Geschichte ist so alt, dass sie bereits das Zeug zu einer Legende besitzt. Da campiert ein Sportler in einem Wohnmobil in Obertauern im Salzburger Land, um kurze Wege zum dortigen Leistungszen-trum zu haben, in dem er sich auf die Olympischen Spiele 2000 vorbereitet, konsequent und verbissen wie Hermann Maier. Nur: es geht nicht um den Ski-sport, sondern um das Windsurfen.

Der Ausgang dieser Erzählung ist bekannt. Chris-toph Sieber vom UYC Wolfgangsee, 1971 in Wels geboren, erringt Gold in Sydney, und wenn der Hero dieser Tage zurückblickt, zwölf Jahre oder drei Olympiaden danach, dann schwingt wenig Emotion und sehr viel Erklärendes mit – dass die Segelwettbewerbe bei Olympia über den längsten Zeitraum, 10 bis 14 Tage gehen, dass man sich auf etliche Durchgänge, die Wind und Wetter abhän-gig angesetzt werden, einstellen muss, dass ein eben unvorhersehbarer Kalender verlangt, immer das richtige Aktivierungsniveau zu halten. Der Ungar Mihály Csíkszentmihályi, Professor der Psy-chologie, beschrieb bereits ein Vierteljahrhundert vor den Spielen in Sydney den „Flow-Zustand“. Und genau dieser „Flow“, in dem Denken und Han-deln eins werden, führte Sieber in Australien zum Sieg. „Ich hatte meine Hausarbeiten gut erledigt, doch aufgrund gemachter Erfahrungen bei vor-

z�Jugendtrainer und Mentalcoach: Sieber schöpft aus einem reichen Erfahrungsschatz

u�Gefeierter Olympiasieger: Sieber auf den Schultern von Hagara/Steinacher Fotos: GEPA

i�Mit Clemens Kruse im 49er: neue Erfahrung für den Einzelkämpfer Foto: GEPA