«via» Magazin 4/12
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Transcript of «via» Magazin 4/12
bewegt dich.4 | 2012
via
Tell feiert Seit hundert Jahren hält Walterli auf der Freilichtbühne
Interlaken seinen Kopf hin.
Freinacht
An Wochenenden bevölkert das Partyvolk Zug und Bus
Menschenströme
Wie man sie lenkt und Staus vermeidet
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33 | 2012 via
Entdecken 5 Homage an Audrey Hepburn Die Region Morges widmet dem Weltstar, der jahr- zehntelang in der Region lebte, eine Ausstellung.
6 Urbane Nachtvögel Am Wochenende bevölkert ein buntes Publikum die Linien des öffentlichen Nachtnetzes in und um Zürich.
Erfahren13 Hollywood im Berner Bahnhof Die Drehscheibe des öV wird zum Drehschauplatz für die Romanverfilmung «Nachtzug nach Lissabon» mit Staraufgebot.
14 Herr der «Menschenströme» Wie sich durch gezielte Massnahmen Staus in Stoss- zeiten an Bahnhöfen vermeiden lassen.
17 Agenda & Angebote
18 Interview Hanspeter Müller-Drossaart, Schauspieler aus Leidenschaft, über Lust und Last seiner Berufung.
20 Basel träumt von «Rheinhattan» SBB Cargo und die Rheinhäfen arbeiten zusammen.
Wir zeigen, was das für die Stadt Basel bedeutet.
Erleben23 Lass uns tanzen! Am 12. und 13. Mai verwandelt das «Tanzfest» die Schweiz in eine grosse Tanzfläche.
24 Der Tell aus dem Bilderbuch Vor 100 Jahren wurde auf der Freilichtbühne bei Inter- laken erstmals Schillers Wilhelm Tell aufgeführt. Damals wie heute sind Laienschauspieler die Stars.
28 Top 10 Die schönsten Picknickplätze der Schweiz.
29 Rätsel
30 Spiel, Spass und Schmaus im Freien Praktische Reisebegleiter für ein unbeschwertes Freiluftvergnügen.
31 Leserbriefe / Impressum
20
6 24
24
14
18
4 | 2012 Inhaltsverzeichnis
28
SBB RailAway Mehrtagesreise durch die Schweiz.Diese Kombination ist neu und einzigartig: Sie fahren unter anderem mit einem modernen Luxuswagen, in einem Salonwagen im Belle Epoque-Stil und mit einer spektakulären Zahnradbahn durch die Schweiz – begleitet von einem Schweiz- und Bahnkenner. Erstmals bietet SBB RailAway eine solche Mehrtagesreise auf der Route Zürich–Montreux–Brig–Locarno. Die Erlebnisreise findet vom 18. bis 20. August 2012 und vom 6. bis 9. Oktober 2012 statt.
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Reisebegeisterte und Bahnliebhaber kommen bei diesem neuen Bahnangebot zum Zug. Die drei- oder viertägige SBB RailAway Mehrtagesreise «Zürich–Montreux–Brig– Locarno» ist gespickt mit Höhepunkten: Sie geniessen eine Bahnfahrt mit dem Extra- wagen «Le Salon de Luxe», staunen in den Zügen der GoldenPass Line, erleben die Zahnradbahn von Montreux auf den Rochers-de-Naye und fahren zum Finale durch das spektakuläre Centovalli. Die Reise startet in Zürich, führt an den Genfersee nach Montreux, anschliessend nach Brig sowie Locarno und endet wieder in Zürich. Wunder-schöne Landschaften und regionale Speziali-täten umrahmen die Reise durch verschiedene Sprachregionen. Ein versierter Reiseleiter begleitet diese Mehrtages-Erlebnisreise.
Unterwegs durch die Schweiz Diese SBB RailAway Mehrtagesreise wird vom 18. bis 20. August 2012 (3 Tage/2 Nächte) sowie vom 6. bis 9. Oktober 2012 (4 Tage/3 Nächte) angeboten.
1. Reisetag: 18. August bzw. 6. Oktober 2012Das Erlebnis startet mit der Fahrt von Zürich nach Luzern im Extrawagen «Le Salon de Luxe». Anschliessend führt die Reise auf einer der schönsten Panoramastrecken der Schweiz von einer Seepromenade zur ande-ren – nämlich von Luzern nach Montreux: In den Zügen der GoldenPass Line geht es vorbei am Alpnacher-, Sarner- und Lungern-see, über den Brünig, via Meiringen und Inter-laken nach Zweisimmen. Von Zweisimmen bis Montreux sorgt der GoldenPass Classic-Zug für Bahnromantik pur. Den erlebnis-
reise nach Zürich. Reisende im Oktober ge-niessen das Abendessen und die Übernach-tung in einem 4-Sterne-Hotel in Locarno.
4. Reisetag (lediglich Oktober-Reise): 9. Oktober 2012Ein Extra-Postauto fährt am Vormittag nach Pollegio zur Besichtigung der Gotthardbau-stelle: Im Infocentro AlpTransit – dem Kommu-nikationszentrum, das für die Präsentation des Projektes vom längsten Eisenbahntunnel der Welt gebaut wurde – erfahren die Besucher mehr über das Projekt NEAT und besichtigen die Aussenanlagen Bodio-Pollegio. Nach ei-nem eindrücklichen Fotohalt in der Biaschina fährt das Postauto über den Lukmanierpass weiter nach Disentis. Ein krönender Abschluss der viertägigen Oktober-Reise gewährt die Zugfahrt durch die imposante Rheinschlucht nach Chur, bevor es schliesslich gemeinsam wieder zurück nach Zürich geht.
Jetzt buchen! Das Angebot ist unter sbb.ch/bahnerlebnis, an den Bahnhöfen in der Schweiz mit Eventticketschalter, beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. vom Schweizer Festnetz) oder bei allen Ticketcorner-Vorverkaufsstellen buchbar.Weitere Informationen: sbb.ch/bahnerlebnis
Noch mehr erlebenNebst der Mehrtagesreise bietet SBB RailAway weitere ausgesuchte Erlebnisreisen für Ge-niesser und Bahnliebhaber an: Ob eine Führerstandsfahrt, eine Brunchfahrt im Roten Doppelpfeil «Churchill» oder eine Gourmet-fahrt im eleganten Salonwagen – für jeden Geschmack ist etwas mit dabei. sbb.ch/erlebnisreisen
reichen Tag beschliesst das Abendessen in einem 4-Sterne-Hotel in Montreux, wo man auch übernachtet.
2. Reisetag: 19. August bzw. 7. Oktober 2012Der zweite Tag führt hoch hinaus. Die Zahn-radbahn klettert ab Montreux durch Wiesen und Felder hinauf nach Glion und Caux und fährt weiter bis zur Endstation Rochers-de-Naye. Auf 2042 m ü. M. angekommen, öffnet sich eine grandiose Sicht über den Genfersee und die Alpen. Am Nachmittag führt die Zugfahrt durch das Rhonetal nach Brig, wo eine Degustation von Walliser Weinen und das Abendessen wartet. Anschliessend Über-nachtung in einem 3-Sterne-Hotel in Brig.
3. Reisetag: 20. August bzw. 8. Oktober 2012Nach einer Stadtführung zu Fuss durch Brig geht die Bahnreise weiter nach Domodos-sola (I). Dort wartet mit der Centovalli-Bahn ein nächster Höhepunkt: Auf der Fahrt nach Locarno ziehen malerische Täler, tiefe Schluchten, Kastanienwälder und Weinan-baugebiete vorbei. Für Reisende im August endet das dreitägige Erlebnis mit der Rück-
RailAway
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54 | 2012 via
Morges _ «Meine Karriere ist
ein grosses Rätsel für mich.»
Die das sagte, war eine der aus-
sergewöhnlichsten Schauspie-
lerinnen des 20. Jahrhunderts
und arbeitete mit Regiegrössen
wie Billy Wilder, John Huston,
Blake Edwards oder William
Wyler. Heerscharen von Män-
nern haben sich in ihre Holly Go-
lightly in «Frühstück bei Tiffany»
verliebt. Aber die Hepburn war nicht nur auf
der Leinwand eine Persönlichkeit, auch im
richtigen Leben bezauberte sie die Men-
schen mit ihrem Wesen und ihrem karitati-
ven Engagement. Sie hatte als Kind das
Elend des Zweiten Weltkrieges in den Nie-
derlanden erlebt und wollte etwas zurück-
geben. Von 1988 bis 1992 war sie Unicef-
Botschafterin für benachteiligte Kinder. Ihr
Werk wird bis heute vom Audrey Hepburn
Children’s Fund weitergeführt.
Was das alles mit der Schweiz zu tun
hat? Nun, Audrey Hepburn lebte 30 Jahre
lang, bis zu ihrem Tod 1993, in der Waadtlän-
der Gemeinde Tolochenaz, unweit von Mor-
ges. Nun ehrt die
Region die Schauspie-
lerin mit einer Hom-
mage während des
ganzen Jahres. Das
Musée Alexis Forel in
Morges zeigt in der
Ausstellung «Rome,
Paris, New York –
Wege eines Stars»
Stationen der Schau-
spielerin in Fotografien, Plakaten und unver-
öffentlichten Dokumenten. Gleichenorts ist
der Dokumentarfilm «Some girl» zu sehen,
der die Beziehung der Hepburn zur Region
Morges aufzeigt und Einblicke in die priva-
ten Seiten des Weltstars ermöglicht. Die
Fondation Bolle stellt grossformatige Por-
trätfotografien der Künstlerin aus (bis 26.
August). Zudem läuft während des ganzen
Jahres in Kinos der Region eine Filmreihe
mit den grossen Hepburn-Klassikern.
Holly Golightly (Audrey Hepburn), das New Yorker Partygirl, bezaubert die Männer
in «Breakfast at Tiffany’s»; die Romanvorlage stammt von Truman Capote.
Hommage an die Hepburn
... Olten _ Doch, das gibts noch: Eine
Beiz, in denen alle willkommen sind. Wo
man zu vernünftigen Preisen einfach,
aber gut essen kann. Und einen die Bier-
vielfalt schon beim Anschauen der Karte
fast umhaut. 130 Jahre lang wurde im
«Flügelrad», gleich neben dem Gleis 12,
gewirtet. Eine Oltner Institution wars.
Dann stand das Lokal vier Jahre lang leer,
eine Heimat stand auf der Kippe. Das
darf nicht sein, sagten sich die Schrift-
steller Alex Capus und Pedro Lenz und
der Journalist Werner de Schepper. Die
drei kauften auf, rissen ab und bauten
neu, mit Martin Allemann als Pächter
und Küchenchef. Die Wiedereröffnung im
vergangenen Jahr geriet zum Volksfest,
tout Olten war da. Und wer noch nie
drinnen war, ist selber schuld. Oder halt
kein Oltner.
flügelrad.ch
«My Fair Lady»: Die Musical-
verfilmung gewann 1965 den
Oscar für den besten Film.
Entdecken
Da haben die Zürcher am HB mal wieder
gar nichts verstanden. Dabei bietet das
Aarestädtchen beste Argumente, dort
mal den Zug zu verpassen (siehe oben).
Matthias Bill, Opfikonforaudrey-morges.ch
morges-tourisme.ch
Hier gibt es alle Events und die genauen Daten.
Zug verpasst in...
Leserbild
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64 | 2012via
Entdecken Streifzug durch die Nacht
Die Sperrstunde ist Geschichte: Die Stunden zwischen Mitternacht und Morgendämmerung gehören dem Ausgehvolk. Am Wochenende gehts mit Bus und Bahn durch die Nacht. Text: Claudia Meyr; Fotos: Anita Baumann
24-Stunden-Betrieb
für Nachtschwärmer
Zürich Bellevue, 00.50 Uhr Samstagnacht. Die Trams sind im Depot, die Nachtbusse angerollt. 16 startbereite Busfahrer warten auf das Kommando von VBZ-Einsatz- leiter Adrian Krauer. Punkt eins ist es soweit: Die Fahrt durch die Nacht kann beginnen.
74 | 2012 via
Streifzug durch die Nacht Entdecken
Zürich Bellevue, 01.25 UhrRund 30 Busse bedienen ab Bellevue 16 innerstädtische Nachtbuslinien im Halbstundentakt. Weitere 35 warten im ganzen Kanton Zürich auf die Anschlusspassagiere der S-Bahnen.
Richtung St. Gallen, 02.40 UhrDas Nachtnetz «Ostwind» erschliesst grosse Teile der Kantone St. Gallen, Thurgau, Appenzell und Schaffhausen. Der Partyhit: Die SN1 von Zürich nach Winterthur mit Anschluss gen Osten.
Zürich Bellevue, 01.45 UhrNachtvögel auf Reisen: Lorena (18) und Toby (23) kommen gerade von einer Party - doch die Nacht ist noch jung. Wohlig eingepackt lassen sie sich durch die Nacht treiben ...
84 | 2012via
Entdecken Streifzug durch die Nacht
Die Partymetropole Zürich steht nie still.
Das gilt auch für den öffentlichen Ver-
kehr. Mit seinem durchgängigen Ange-
bot am Wochenende gewährleistet das Nachtnetz des
Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) eine sichere
Rückkehr mit Bus und Bahn bis in die frühen
Morgenstunden. Dies weit über die Stadtgrenze hin-
aus – die Anschlussverbindungen des gesamten
Nachtnetzes sind auf das Zürcher Netz abgestimmt.
Seit vergangenem Dezember können Nachtaktive
mit einem Einheitszuschlag von fünf Franken neun
Nachtnetze (ZVV, A-Welle, FlexTax, OSTWIND, Ta-
rifverbund Zug, Tarifverbund Schwyz, Z-Pass sowie
die Nachtzüge Zürich–Luzern und Schaffhausen–
Singen) benutzen. Gelöst werden kann der Nachtzu-
schlag am Automaten, am Schalter oder ganz einfach
per SMS. Gültig ist der Einheitszuschlag in Verbin-
dung mit einem regulären Billett.
Insgesamt 1,4 Millionen Fahrgäste nutzen jähr-
lich das Nachtangebot des ZVV, das seit Ende De-
zember 2002 über die Strassen und Schienen rollt.
Gegenüber 2005 entspricht das einer Verdoppelung.
Das starke Wachstum führte über die Jahre hinweg zu
Taktverdichtungen und einer Erweiterung des Ange-
bots. Während des Nachtbetriebs, zwischen ein und
fünf Uhr, verkehren heute 9 S-Bahnen und 51 Busli-
nien des ZVV auf einer Netzlänge von 800 Kilome-
tern. In Zürich im Halbstundentakt und in Winter-
thur sowie von Zürich in die wichtigsten Regionen im
Stundentakt. So befördert beispielsweise das Nacht-
netz «Ostwind», das ab Winterthur Richtung Ost-
schweiz fährt, rund 3000 Reisende pro Nacht. Die
meisten davon Anschlusspassagiere.
Mehr als 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
vom Buschauffeur über den Einsatzleiter bis zum
Reinigungstrupp, stehen nachts im Einsatz. Dazu
kommen die Mitarbeiter der SBB an den Bahnhöfen
und das Personal des Sicherheitsdienstes. Sie sorgen
dafür, dass die durchschnittlich 14 000 Fahrgäste rei-
bungslos durch die Nacht kommen.
Sicher unterwegsNachts ist im öV niemand alleine. Jede S-Bahn wird
von speziell ausgebildeten Mitarbeitern des Sicher-
heitsdienstes begleitet. Für zusätzlichen Schutz sorgt
die Videoüberwachung, die in allen S-Bahnen instal-
liert ist. Via Notsprechstelle im Eingangsbereich der
S-Bahn ist die SBB-Transportpolizei jederzeit
erreichbar, ebenso unter der Nummer 0800 117 117.
Mit ihren leuchtgelben Westen patrouilliert das
Sicherheitspersonal auch auf den Nachtbuslinien.
sbb.ch
Zürich Bellevue, 03.00 UhrNachts bevölkert ein junges Publikum Bus und Bahn: So wie Marina, Tatjana, Celia (20), drei Freundinnen im Ausgang. Oder Ramon, der auf dem Weg zur Freundin ist.
94 | 2012 via
Streifzug durch die Nacht Entdecken
9via
Zürich Bellevue, 03.10 UhrDer Knotenpunkt des Nachtnetzes ist mehr als nur ein An- und Abfahrtsort, hier treffen Menschen unter- schiedlichster Couleur aufeinander. Und feiern gemeinsam die Nacht!
Entdecken Streifzug durch die Nacht
Richtung Winterthur, 04.10 UhrFür heute ist Schluss: Die letzte SN1 verlässt den HB Zürich. Rund 1600 Fahrgäste pro Nacht sind auf der Strecke Zürich–Winterthur–Zürich unterwegs. Genau wie Tiffany (23), die auf dem Weg nach Hause ist.
Richtung Winterthur, 03.40 UhrNach einem langen Abend mit Freunden in St. Gallen ist Sara froh um eine Schulter zum Anlehnen. Im letzten «Ostwind», in umgekehrter Richtung, dürfte ein Sitzplatz zu dieser Stunde rar sein. Die Partygänger strömen heim.
Zürich HB, 04.26 UhrWenn kurz nach vier die letzte S-Bahn weg ist, nur noch der «Güsel» bleibt, rollt Gafuri Fatmir im Untergeschoss an. Er und seine Kollegen beseitigen die Spuren der Nacht – erst trocken, dann nass.
104 | 2012via
114 | 2012 via
Streifzug durch die Nacht Entdecken
Zürich HB, 04.40 UhrDas Ehepaar Krishnapillai aus Sri Lanka auf dem Heimweg. Im Schlepptau Putzeimer & Co. Wenn die Fastfoodkette schliesst, für die sie arbeiten, dann kommt ihr Einsatz. Die beiden leben seit 23 Jahren in der Schweiz.
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134 | 2012 via
ErfahrenWie lange gibt es noch Plumpsklos im Zug?
Die Römer hatten da keine Berührungs-
ängste: Sie sassen gemeinsam und tätigten
ihre Geschäfte – im doppelten Sinn – auf
dem Plumpsklo. Die Römer sind Geschich-
te, genauso wie schon bald die Plumpsklos
in den Zügen der SBB. Das Problem ist bei
der Bahn schon länger bekannt, jetzt wird
gehandelt. Zurzeit fahren noch etwas mehr
als tausend Personenzüge mit offenen
Toilettensystemen über die Gleise. Bezogen
auf die gesamten angebotenen Kilometer
der SBB entspricht dies rund einem Fünftel.
Spätestens in vier Jahren ist Schluss: Die
254 Eurocity-Züge werden bis 2013, die 113
Doppelstockzüge der Zürcher S-Bahn bis
2016 etappenweise mit geschlossenen
WC-Systemen ausgerüstet. Der Grossteil
der übrigen Fahrzeuge wird ausrangiert. Sie
können nicht umgerüstet werden, weil die
neuen Systeme zu schwer sind und mehr
Platz benötigen als in den alten Wagen für
die Toiletten zur Verfügung steht. Nach 2016
sollen nur noch wenige Wagen mit «Füdli-
Kühlung» unterwegs sein, etwa als Zusatz-
oder Ersatzverkehrszüge.
Die Hälfte der neuen,
geschlossenen
WC-Systeme verfügen
über sogenannte
Bioreaktoren, eigentli-
che Kläranlagen im
Miniformat. Dabei
werden die fl üssigen
Stoffe biologisch
gereinigt und gelangen
in Form von Wasser
aufs Gleis, die festen
Bestandteile werden
bei der Reinigung
entleert. Die andere Hälfte der neuen
Systeme verfügen über Fäkalientanks, die in
den Unterhaltszentren in kürzeren Abstän-
den geleert werden.
Gaston Haas 11Mio.Franken sind für den Film budgetiert. Nicht nur
die Kosten sind für Schweizer Verhältnisse ambitio-
niert, auch das Staraufgebot ist einmalig.
Frage des Monats
Bern _ Der Berner Bahnhof, normaler-
weise Drehscheibe des öffentlichen Ver-
kehrs, wird für eine Nacht zum Drehschau-
platz für eine internationale Filmproduk-
tion*, die in Bern ihren Anfang nimmt.
Premiere!
Auf Gleis fünf wartet die Zugskompo-
sition der SBB auf ihren Spezialeinsatz.
Doch der eigentliche Star am Set ist Os-
car-Preisträger Jeremy Irons («Das Geis-
terhaus»). Er spielt die Hauptrolle in der
Verfilmung «Nachtzug nach Lissabon».
Nach sieben Takes ist die Schlüssel-
szene im Kasten: Jeremy Irons alias Rai-
mond Gregorius springt in letzter Minute in
den Zug und lässt Bern hinter sich. Zwei
Lokführer sorgen zentimetergenau für die
gewünschte Zugposition, fahren jeweils
vorwärts beziehungsweise wieder rück-
wärts. Zuvor hat das Filmteam um Regis-
seur und Oscar-Preisträger Bille August
bereits die Szenen im Inneren eines Wa-
gens gedreht, die eigentliche Zugreise.
Der Weg nach Lissabon führte in diesem
Fall auf das SBB-Abstellgleis Schützen-
matte in Bern. Entsprechend aufwendig
mit spezieller Lichttechnik eingeleuchtet,
dauerte die Einspielung der «nachgespiel-
ten» Reiseszenen rund sieben Stunden.
Die Verfilmung nach dem gleichnami-
gen Roman von Pascal Mercier (67) oder
Peter Bieri, wie der Schweizer Philosoph
und Schriftsteller mit richtigem Namen
heisst, erzählt die Geschichte des bieder-
korrekten Berner Gymi-Lehrers Raimund
Gregorius. Eines Morgens trifft Gregorius
auf der Kirchenfeldbrücke eine geheim-
nisvolle Frau, eine Portugiesin – und sein
Leben gerät aus den Fugen. Noch am sel-
ben Abend lässt er seine sichere Existenz
hinter sich und setzt sich in den Nachtzug
nach Lissabon, der sich als Metapher für
die grosse Lebensreise inter-
pretieren lässt, die jeder
Mensch anzutreten hat.
Gedreht wird von März bis
Mai in Bern und in Portugal.
Der Kinostart ist für Anfang
2013 geplant.
night-train-to-lisbon-fi lm.com
Oscar-Preisträger Jeremy Irons alias Raimond Gregorius auf seiner Reise ins Ungewisse.
Nachtzug nach Lissabon
Brennt Ihnen schon lange eine Frage zu einem
Kuriosum aus der Welt des öffentlichen Verkehrs
unter den Nägeln ?
Dann nichts wie los, schicken Sie uns eine E-Mail :
Ganz so hart wars nie,
aber die Zeit der Plumps-
klos läuft ab.
* Produktion: C-Films AG (CH) in Koproduktion mit C-Films GmbH (D), Studio Hamburg FilmProduktion und Cinemata Portugal
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Erfahren Lenkung der Personenströme
144 | 2012via
«Herr der
Menschenströme»
Lenkung der Personenströme Erfahren
154 | 2012 via
Zehn Uhr morgens, Bahnhof Basel. Die
grössten Pendlerströme sind verebbt,
dennoch herrscht ein reges Kommen und
Gehen. Immerhin nutzen täglich rund 95 000 Men-
schen den Bahnhof der drittgrössten Schweizer Stadt
im Bahnverkehr, unter ihnen viele Touristen und
Ortsunkundige.
Im Gewusel steht einer, der die Reisenden und de-
ren Verhalten besonders genau beobachtet. Oliver
Specker ist Personenhydrauliker bei der SBB, einer der
die Lehre von den Menschenströmen zu seinem Beruf
gemacht hat. Den Fahrplan kennt er auswendig, er
weiss genau, wann und wo das grösste Personenauf-
kommen zu erwarten ist. Und wo Staugefahr droht.
Oliver Speckers Job ist es, optimale Zugangsbe-
dingungen für die Reisenden von und zu den Perrons
zu schaffen. Sie sollen möglichst hindernisfrei zu den
Zügen und aus dem Bahnhof gelangen. Das kann zu
Interessenkonflikten führen. Denn die diversen Ver-
kaufsflächen in vielen mittleren und grossen Bahnhö-
fen der Schweiz sind aus Sicht der Personenhydraulik
teilweise mitverantwortlich für viele Engpässe. Die
SBB als Eignerin und Betreiberin der Bahnhöfe ist
aber auf diese Einnahmen angewiesen. Hier sind Lö-
sungen gefragt, die für alle Beteiligten und immer mit
dem Blick für den Kunden tragbar sind.
Informative ÜberforderungAber es gibt weitere «Problemzonen». Specker deutet
auf den grossen Bildschirm über den Rolltreppen, die
in die Haupthalle hinunter führen. Aktuelle Kurz-
nachrichten alle paar Sekunden. Einige Passantinnen
und Passanten bleiben lesend stehen. Andere halten
inne und suchen aus der grossen Anzahl von Pikto-
grammen oberhalb der Rolltreppe ihr Ziel. Das Resul-
tat: eine unnötige Stausituation. In der Haupthalle
ein ähnliches Bild: «Zum französischen
Bahnhofsteil weisen nur kleine Infotafeln
den Weg. Das führt zu sogenannten ste-
henden Suchvorgängen», sagt Specker.
Das Resultat ist das gleiche wie bei den
Rolltreppen: Stau.
Ähnlich wie im Bahnhof Bern sollen
deshalb auch in Basel minimale, aber so-
fort wahrnehmbare Informationen die
Reisenden vom Perron zum zentralen In-
formationspunkt in der Halle leiten. Schil-
der mit der Aufschrift «City i» («i» für In-
formation) weisen dann schon bei den
Perronabgängen zum Ausgang. «Die heu-
tige Praxis, alle Bus- und Tramlinien-Ver-
bindungen anzuschreiben, führt zu einer
informativen Überforderung», weiss Oli-
ver Specker. «Ankommende Reisenden
wollen nur wissen, wie und wo sie aus dem
Bahnhof herauskommen oder wann auf
welchem Gleis ihr Anschlusszug fährt.»
Am zentralen Infopunkt wird der Strom
der Reisenden zu den verschiedenen Zie-
len geleitet: zum Tram- und Busverkehr
auf den Centralbahnplatz (Bahnhofsvor-
platz), zum unterirdischen Veloparking
und zum französischen Bahnhof.
Aber das ist längst nicht alles: In Zu-
kunft sollen die Personenflüsse für die
SBB mit einem automatischen, sensor-
basierten Zählsystem erfasst werden. Bei diesem
datenschutzkonformen System werden keine Bilder
gespeichert, Gesichter sind nicht erkennbar. Viel-
mehr rechnet das Programm die Messaufnahmen in
Echtzeit um, die Reisenden erscheinen als «Punkt-
Strichmännli» auf einer Simulationsoberfläche. Die
Menschenströme, etwa in Bahnhöfen, sind mit Ebbe und Flut vergleichbar. Personenhydrauliker analysieren die «menschlichen Gezeiten» und planen bauliche und organisatorische Massnahmen, um Staus während der Stosszeiten zu vermeiden.Text: Gaston Haas/Peter Jeck; Fotos: Christian Aeberhard
7 Sek. sollen Reisende maximal in einer
Rückstauzone vor Rolltreppen auf dem
Perron etwa warten müssen, so die
Arbeitsvorgabe für die Spezialisten.
Simulation von Personenflüssen
– Auf einer digitalen Tisch-
platte werden Personenwege
von drei U-Bahn-Stationen
an Hindernissen vorbei zu
drei Ausgängen simuliert.
Durch Verschieben der Hin-
dernisse verändern sich die
Personenflüsse. Dadurch
wird elementares Verhal-
ten von Fussgängerströmen
sichtbar.
– http://vimeo.com/15657902
Engpass Verkaufsflächen: Hier sind Lösungen gefragt, die für alle Beteiligten
tragbar sind.
164 | 2012via
Erfahren Lenkung der Personenströme
«Ich kann etwas bewegen»Oliver Specker interessiert sich für Menschen und ihr Verhalten. Er optimiert Personenflüsse.
Welche Qualitäten braucht ein Personen-hydrauliker?Ich würde meinen Job nicht Personenhy-
drauliker nennen, sondern lieber «Per-
sonenfl ussoptimierer» – hier ist dann
die relevante Dynamik bereits enthal-
ten. Ansonsten hilft für den Job ein ho-
hes Interesse, sich mit Menschen und ih-
rem Verhalten sowohl qualitativ als auch
quantitativ zu befassen.
Was fasziniert Sie am meisten in Ihrem Job?Der Umgang mit Menschen – mit unse-
ren Kunden und in unserem Team – in
einem höchst spannenden Umfeld.
Zudem kann ich etwas bewegen.
Welches sind die grössten Herausforderungen der kommenden Jahre?Die knappen Flächen in unseren Bahn-
höfen sowie eine stetig zunehmende
Konzentration der Bahnkunden auf die
Hauptverkehrszeiten. Zudem wünschen
auch unsere Kunden in den grossen
Bahnhöfen ein breites Angebot – Shop-
pingbereiche gehören hier selbstver-
ständlich dazu. Dies alles muss die SBB
unter einen Hut bringen.
Ihr Lieblingsbahnhof in der Schweiz? In Europa?In der Schweiz Basel, und zwar mit allen
drei Bahnhöfen. In Europa würde ich hier
Leipzig und Dresden nennen.
Können Sie nach einem Fussballspiel noch zum Ausgang gehen, ohne die optimale Besu-cherführung zu ergründen?Ja, man muss ja nicht immer den Job vor
Augen haben. Aber selbstverständlich
erwische ich mich immer wieder, wie ich
gewisse Situationen unter dem Blick der
optimalen Personenfl üsse betrachte.
Zur Person
Oliver Specker (37) ist Leiter Personen-fl üsse bei SBB Infrastruktur
so gewonnenen Informationen lassen
dann die Hauptnutzung der Bahnhofs-
teile und die wichtigsten Wege der Bahn-
hofskunden erkennen. Damit gewinnen
Personenhydrauliker eine präzise Sicht
auf Problemzonen. «So erkennen wir,
wie Kundinnen und Kunden auf Hinder-
nisse reagieren oder welche Information
kaum direkt wahrgenommen werden
und können entsprechende Lösungsvor-
schläge erarbeiten», sagt Oliver Specker.
Psychologie spielt wichtige RolleEr weist auf die Haupteingänge auf der
Nordseite des Basler Bahnhofs – wahre
Flaschenhälse, an denen es schon allein
beim Hinschauen staut. Ein neuer zent-
raler Eingang an der Nordseite steht aus
denkmalschützerischen Überlegungen
nicht zur Diskussion. Sind denn grösse-
re bauliche Veränderungen überhaupt umsetzbar,
Herr Specker? «Ausschliessen will ich es nicht; es er-
fordert aber sehr viel Abstimmungsarbeit und eine
genügend lange Planungsphase», meint der Fach-
mann.
Selbstverständlich befasst sich der «Herr der
Massen» auch mit psychologischen Fragestellungen.
Etwa dem Minimalabstand zu den Mitreisenden oder
Gegenständen sowie dem idealen Licht- und Farb-
konzept. «Das menschliche Verhalten im Raum und
in der Menge ist für unsere Arbeit zentral. Vor allem
dann, wenn unsere Massnahmen unbewusst aufge-
nommen werden sollen», sagt Oliver Specker. Vor
Rolltreppen auf dem Perron etwa sollen Reisende
maximal sieben Sekunden in einer Rückstauzone
warten müssen, so die Arbeitsvorgabe für die Spezia-
listen. Entsprechend müssen die Rolltreppen, deren
Vorfl ächen auf den Perrons und alternative Treppen-
anlagen dimensioniert sein. Aber auch eine gewisse
«Anleitung der Kunden» sei äusserst hilfreich und
schneller umzusetzen als Baumassnahmen, etwa die
Einhaltung des Gebotes «Rechts stehen – links ge-
hen».
Neben der betrieblichen und psychologischen hat
die Flussgeschwindigkeit der Pendlerströme auch
eine wirtschaftliche Bedeutung. Immerhin geht es
auch um kostbare Arbeits- und Freizeit. Jede Warte-
minute, ja jede Sekunde kann im Bahnverkehr in
Franken und Rappen umgerechnet werden. «Für uns
ist es daher wichtig, dass unsere Kundinnen und Kun-
den zufrieden sind und vor allem rechtzeitig ihre Züge
oder weitere Ziele erreichen», bringt es Oliver Spe-
cker auf den Punkt. «Wir sind ja vor allem ein Unter-
nehmen mit einem klaren Transportauftrag. Diesen
Auftrag optimal und wirtschaftlich zu erfüllen, ist un-
ser primäres Ziel.» Abfahrtszeiten der Züge müssen
eingehalten, Anschlusszüge erreicht werden. «Daran
misst uns der Kunde. Wenn er nicht rechtzeitig von
Gleis 1 auf Gleis 16 gelangt, neigt er dazu, uns als SBB
primär dafür verantwortlich zu machen.»
Die Haupteingänge
des Basler Bahnhofs sind
wahre Flaschenhälse.
174 | 2012 via
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Erfahren Interview Hanspeter Müller-Drossaart
184 | 2012via
Gleich stehen Sie auf der Bühne. Sie touren mit Ihrem aktuellen Soloprogramm «Menu 3» durch die Schweiz. Ist Lampenfieber nach 35 Jahren auf der Bühne noch ein Thema? Aber natürlich. Die erste Welle hatte ich bereits heute
Mittag. Und so langsam spüre ich es wieder, das
«Chribble». Die schlimme Phase fängt dann eine
Stunde vor Auftritt an. Ich verfalle in eine «giganti-
sche Depression». Die Selbst-
quälerei fängt an und ich frage
mich jedes Mal: Wieso tue ich
mir das an? Wieso habe ich
bloss diesen Beruf gewählt?
Wovor haben Sie Angst? Klappt der Auftritt oder nicht?
Kann ich das Publikum errei-
chen? Schauen sie gerne zu? Es
ist, wie wenn man zum ersten
Mal ein Soufflé macht und
nicht genau weiss, ob das, was
im Kochbuch steht, auch wirk-
lich funktioniert. Man denkt:
«Hoffentlich gahts uf, und hof-
fentlich händs alli gärn.»
Warum diese Zweifel? Ist denn schon mal eine Vorstel-lung völlig danebengegan-gen? Nein, zum Glück noch nicht.
Die Zweifel sind absurd, ich
weiss ... ich verstehe mich da
eigentlich auch nicht genau.
Haben diese Selbstzweifel gar eine Funktion?Ja, auf jeden Fall. Ich denke, die
Zweifel und das Lampenfieber
sind ein Zeichen dafür, dass
man noch voll dabei ist. So gesehen hat dieses Gefühl
der Aufgewühltheit auch etwas Beruhigendes, es sagt
mir: «Dini Seel isch no voll debi.» Und die Chancen
stehen gut, wenn ich mich bemühe, dass dann auch
was draus wird.
Trotz aller Selbstzweifel: Braucht es nicht auch eine gehörige Portion Selbstbewusstsein als Schauspieler? Gar ein wenig Selbstverliebtheit? Ohne Selbstliebe geht gar nichts. Schauspielerei ist
reine Alpha-Energie. Jeder will die Nummer eins
sein. Und wenn zwei auf der Bühne sind, wechseln sie
sich einfach ab, wer es wann ist. Diese Verdrängung
braucht es. Ansonsten nimmt einem das Publikum
nicht wahr – man findet nicht statt. Insofern ist diese
Behauptungskraft zentral.
Was macht die Lust eines Soloprogramms aus? Es ist toll herauszufinden, wie viel künstlerische Welt
ich selbst erzeugen kann: Wie weit gehts? Wie gross
wirds? Was ist
alles möglich?
Und wie fühlt
sich das für mich
an? Es ist der ei-
gentliche Grund,
wieso ich auf die
Bühne gehe. Ich kann den ganzen Bogen spielen. Das
ist ein tolles Gefühl und Teil des Selbstgenusses.
Lustig sein ist die eine Sache, Lacher zu kreieren eine andere. Wie wissen Sie, dass eine Pointe funktioniert? (lacht ...) Wenn ich meiner Frau erzähle, was ich mir
ausgedacht habe, und sie sagt zwei Sekunden später
«…hmm», dann weiss ich schon, vermutlich ist das
nicht so gut. Den Beweis, ob es funktioniert oder nicht,
Hanspeter Müller-Drossaart über die Lust an der Vielfalt, die Last des Lampenfiebers und das Glück, beides intensiv zu leben. Text: Claudia Meyr; Fotos: Helmut Wachter
«Ich bin mir selbst zu wenig»
Müller-Drossaarts FootprintAuf Tournee: Zug oder Auto?
Meistens mit Auto, weil ich sonst nicht
mehr nach Hause käme.
Im Alltag: Sie wohnen in Dietikon.
Trifft man Sie in der S-Bahn nach
Zürich?
Ja, nach Zürich immer mit der S-Bahn.
Jetzt auch.
Im Traum: Zugbekanntschaft mit
Penelope Cruz oder Angelina Jolie?
Penelope, nur schon der Name gefällt
mir.
Für Ideenskizzen: PC oder Feder?
PC (schaut fragend)? Immer Mac.
Zum Kommunizieren? «Züridütsch»
oder Obwaldner Dialekt?
Am liebsten «Bärndütsch», das «isch
gmüetlich» und man hat immer das
Gefühl, «aui hei eim gärn».
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Hanspeter Müller-Drossaart tourt mit seinem aktuellen Kabarett-
programm «Menu 3» noch bis Dezember 2012 durch die Schweiz.
«Bereits als Bub habe ich den ‹Nachbarsmeitli› immer die Märchen von Trudi Gerster nacherzählt.»
Interview Hanspeter Müller-Drossaart Erfahren
194 | 2012 via
Zur Person
Hanspeter Müller-Drossaart wurde 1955 in Sarnen geboren. Nach der Schauspielakademie in Zürich folgten Engagements am Theater am Neumarkt, am Schauspielhaus Zürich und am Burgtheater Wien. Dem breiten Publikum bekannt ist er u.a. durch seine Hauptrollen in «Die Herbstzeitlosen», «Sennen-tunschi» und «Grounding». Zudem als Darsteller des «Dällebach Kari» in Musical und Film.
habe ich aber immer erst in der Vorstel-
lung.
Sie sind ein extrem vielseitiger Schau-spieler. Sowohl in Bezug auf die Genres als auch auf die Charaktere, in die Sie hineinschlüpfen. Brauchen Sie diese Vielfalt? Als Berufsmann reizt es mich natürlich,
sowohl unterhaltsame und komische, als
auch ganz ernsthafte und dramatische Fi-
guren zu spielen. Persönlich, als Mensch,
brauche ich andere Figuren, andere Leben,
um meine eigene Lebenswelt zu erwei-
tern. Ich bin mir selbst einfach zu wenig.
Das ist für mich der Grundmotor des Spie-
lens, in andere Rollen zu schlüpfen und so
andere Leben kennenlernen. Das hat mich
schon sehr früh fasziniert. Bereits als Bub
habe ich den «Nachbarsmeitli» immer die
Märchen von Trudi Gerster nacherzählt,
die ich im Radio gehört habe.
Welche Rollen würden Sie nicht spielen? Verbrecher im Bereich der menschlichen
Ethik, wie z. B. einen Kinderschänder,
könnte ich nicht spielen. Da käme ich in
grosse Konflikte mit meiner eigenen Ein-
stellung dem Leben gegenüber und hätte
Mühe, mich in diesen Menschen hinein-
zuversetzen.
Welche Figuren reizen Sie? Figuren, die eine gewisse Widersprüch-
lichkeit in sich tragen und von denen ich
glaube, dass der Zuschauer für sich und
sein Leben etwas mitnehmen kann.
Auf der Thuner Seebühne standen Sie vor über 2000 Zuschauern im Rampenlicht. Mit Ihrem Soloprogramm bespielen Sie die kleinen Bühnen, der Rahmen ist intim. Worin liegt der Unterschied? Unabhängig von der Aufführungsgrösse hat man dem
Zuschauer gegenüber immer den gleichen Auftrag:
Man muss versuchen, alle zu erreichen, mit dem, was
man über die Welt oder die Figur zu sagen hat. Auf der
grossen Bühne braucht es mehr Kraft, man muss
mehr Energie erzeugen, also körperlicher spielen. Hie
und da führt das auch zu Vergröberungen, einfach, um
den Raum mehr zu füllen. Im kleinen Rahmen hat
man dafür die Möglichkeit, fast wie vor der Kamera,
ganz so nebenbei zu funktionieren. Die Dialoge klein
zu skizzieren, ohne mit grossen Farben malen zu
müssen.
Die eingangs erwähnte Stunde der Selbstzweifel nähert sich ... Ja, schlimm!
Wie schlimm? So langsam macht sich eine Mischung aus Angst und
Destruktion im Raum breit. Und die bange Frage:
Kommen überhaupt Leute ...? Fünfzig? Vierzig?
Zwanzig?... Es gibt nur ein Mittel, diesen Ängsten et-
was entgegenzusetzen: rausgehen und spielen!
Erfahren Hintergrund
204 | 2012via
Sie sind die modernen Ungeheuer der Welt-
meere, die Titanic könnten sie locker ver-
schlucken: Containerschiffe, die vor allem
aus Asien die Güter des täglichen Bedarfs in die gros-
sen Häfen der Welt transportieren. Bis zu 15 000 (!)
Container transportiert ein einziger Frachter der
neusten Generation – um die Ladung zu löschen,
braucht es mehr als 150 Güterzüge.
«Container», sagt Christoph Rytz, Kommunika-
tionsleiter von SBB Cargo, «sind die wahren Motoren
der Globalisierung. Das Standardmodell, die Twenty-
foot Equivalent Unit (TEU), ist so genormt, dass es
auf jedes Containerschiff, jeden Lastwagen und jeden
Güterzug passt.» Eine logistische Erfolgsgeschichte
sondergleichen, basierend auf einem der ganz weni-
gen, ausnahmslos weltweit gültigen Standards.
Der Containerboom hat seinen Höhepunkt noch
längst nicht erreicht. Das spürt man auch im Binnen-
land Schweiz: Etwa ein Prozent aller Container, die
täglich nach Europa verschifft werden, gelangen in
die Schweiz. Im vergangenen Jahr waren dies rund
2000 Stück pro Tag, gefüllt mit Textilien, Elektronik,
Spielzeug, Lebensmitteln, Maschinen oder Kleidern.
Sie kommen aus den vier grossen niederländischen
und deutschen Häfen in unser Land: aus Antwerpen,
Rotterdam, Bremerhaven und Hamburg. Tendenz
deutlich zunehmend: Bis 2015 sollen es 2500 Contai-
ner sein, 2030 wird sich die Stückzahl auf 6000 ver-
dreifacht haben.
Und hier kommt Basel – genauer: die Schweizeri-
schen Rheinhäfen – ins Spiel. Denn ein grosser Anteil
der Güter gelangt via Rheinschifffahrt (Antwerpen,
Rotterdam) oder mit der Bahn (Hamburg, Bremerha-
ven) in die Schweiz. Die Zunahme der Warenströme
bringt sowohl die Häfen wie auch SBB Cargo an die
Grenzen ihrer Kapazität. «Der Container hat aus den
früheren Konkurrenten – Häfen und Eisenbahn –
Partner gemacht, die heute eng zusammenarbeiten»,
sagt Rytz. Immerhin werden 2⁄3 des Verkehrs ab den
Rheinhäfen mit der Bahn in der Schweiz verteilt. Der
Verkehr der Rheinhäfen macht rund zehn Prozent des
gesamten Transportvolumens von SBB Cargo aus.
Und: Auch hier werden die Warenströme in den kom-
menden Jahren ansteigen: Zur Eindämmung der Last-
Basel träumt von «Rheinhattan»
Die Schweizerischen Rheinhäfen stossen an ihre Kapazitätsgrenzen. Gemeinsam mit SBB Cargo wollen sie deshalb den Hafen Kleinhüningen
ausbauen. Und vielleicht entsteht in Basel gar ein neues Quartier.Text: Gaston Haas
2000 Container verlassen
die Rheinhäfen täglich – und
es werden immer mehr.
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Hintergrund Erfahren
214 | 2012 via
wagenfl ut verlangt Rotterdam, dass künf-
tig 2⁄3 der Waren mit Schiff oder Bahn die
Häfen verlassen.
Da ist es nur logisch, dass SBB Cargo
und die Rheinhäfen in Basel einen neuen
Containerterminal bauen wollen, ja bauen
müssen. «Ein drittes Hafenbecken ist die
nachhaltigste Art, um mit dem stark zu-
nehmenden Containerverkehr umzugehen.
Nur mit der Transportkette Schiff–Bahn
stehen genügend nachhaltige Kapazitäten
zur Verfügung, um diesen aufzufangen»,
sagt Hans-Peter Hadorn, Direktor der
Schweizerischen Rheinhäfen. In einer ers-
ten Phase soll auf dem Gelände des stillge-
legten Badischen Rangierbahnhofs der
Deutschen Bahn ein Basisterminal entste-
hen. Von diesem Terminal wird vor allem
der Güterumschlag von Schiene zu Schiene
bzw. von der Schiene auf die Strasse profi -
tieren. Der Basisterminal wird bereits rund
30 Prozent der im Vollausbau angestrebten
Umschlagskapazität abdecken. Zusätzlich
baut SBB Cargo das Gateway Limmattal bei
Dietikon ab 2016, um die Waren via Bahn in
die kleineren Verteilzentren der Schweiz zu
bringen. Die beiden Standorte ergänzen
sich perfekt: Das Projekt «Basel Nord»
übernimmt den Warenumschlag vom
Bus alpin – entlegene Regionen entdeckenEntlegene Ortschaften in der Schweiz
werden häufi g von Postautokursen
angefahren. Aber längst nicht alle: Bund
und Kantone fördern den öffentlichen
Verkehr erst, wenn mindestens
100 Personen in einer Ortschaft wohnen.
Der Verein Bus alpin erschliesst
deshalb Regionen, die landschaftlich viel
zu bieten haben, unter Abwanderung
leiden und an Spitzentagen unter dem
privaten motorisierten Verkehr zu leiden
haben. Das Konzept bewährt sich seit
2006 in den Regionen Alp Flix GR,
Binntal VS, Chasseral BE/NE,
Gantrisch BE, Greina GR/TI, Moosalp VS
und Thal SO. 2012 erweitert Bus alpin
seinen Aktionsradius um drei weitere
Regionen: Huttwil BE, Bergün GR und
Jura vaudois VD.
busalpin.ch
Gold für den «Bahnhof im Internet» sbb.ch ist die beste Webseite des Jahres
2012. Der «Bahnhof im Internet» hat sich
an der Preisverleihung
des best of swiss web
gegen mehr als 400
Internetprojekte durch-
gesetzt. Gold erhält, wer
ein «in allen Belangen
exzellentes, richtungsweisendes Projekt
im jeweiligen Fachgebiet» präsentiert.
Zusätzlich holte sbb.ch in den Kategorien
Technology, Business Effi ciency, Public
Affairs und Silver Surfer viermal Silber
und in den Kategorien Online Marketing
und Digital Performance Campaigns zwei
bronzene Auszeichnungen.
sbb.ch
Kurz & knapp
Schiff auf die Bahn; die Limmattaler Drehscheibe je-
nen von der Schiene auf die Schiene. Hier soll die La-
dung der bis zu 700 Meter langen Züge mit Kranen auf
die Anschlusszüge umgeladen werden. Das ist effi zi-
enter als das Rangieren.
Schiff–Bahn, die nachhaltige TransportketteAber SBB und Rheinhäfen planen noch weit Grösseres
im Norden der Stadt: Das Areal ist perfekt gelegen und
verfügt über einen direkten Anschluss an den interna-
tionalen Güterverkehrskorridor Rotterdam – Genua
und natürlich an den Rhein. Das «trimodale» Konzept
beinhaltet denn auch Umschlagplätze für Schiene,
Strasse und Schifffahrt.
Das Projekt «Basel Nord» wird das Bild der Stadt
Basel verändern. Ein Hauch von Hamburg oder Rot-
terdam an der schweizerisch-deutsch-französischen
Grenze wäre garantiert. Rund 140 Millionen Franken
soll die Neuerschliessung kosten. Die Eröffnung soll
nach den Vorstellungen von SBB Cargo und Rheinhä-
fen 2017 erfolgen. «Rheinhattan» haben die lokalen
Medien das Projekt getauft, das bisher allerdings erst
als Studie eines Rotterdamer Architekturbüros exis-
tiert. Im neuen Stadtteil sollen Wohnungen entste-
hen, Geschäftshäuser, Restaurants und Hotels. Ein
Traum, den die Stadtverantwortlichen schon länger
träumen. Schliesslich ist Basels Expansion am Drei-
ländereck nur sehr beschränkt möglich. Die dritt-
grösste Schweizer Stadt kann sich nicht beliebig aus-
dehnen, wie dies etwa Zürich mit dem neuen Quartier
«Zürich West» getan hat.
Die Bahn ist grünGütertransporte produzieren CO-
Emissionen, Abgase belasten die
Umwelt. Und natürlich benötigen Züge,
Schiffe und Lastwagen Energie. Mit
dem Online-Tool «EcoTransIT» lassen
sich die Emissionen und der Energie-
verbrauch des Gütertransits quantifi -
zieren. «EcoTransIT» wurde von
europäischen Bahngesellschaften
initiiert, unter anderem von der SBB.ecotransit.org
Der Vergleich zeigt, wie viel CO
beim Transport von 1000 Tonnen
Containern zwischen Rotterdam
und Basel erzeugt werden:
CO2 in Tonnen
46,9 Lastwagen
39,7 Rhein-Binnenschiff
5,8 Güterzug
Unberührte Natur zum Durchatmen: Naturpark Thal
in der Region Balsthal.
Die ImportschleuseZwischen 10 und 15 Prozent
aller Schweizer Importe werden in
den Rheinhäfen umgeschlagen, beim
Mineralöl sind es gar 25 Prozent.
port-of-switzerland.ch
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234 | 2012 via
Erleben
Ganze Schweiz _ Jedes
Jahr an einem Wochenende im
Frühling verwandelt das «Tanz-
fest» die Schweiz in eine grosse
Bühne. Performances auf Brü-
cken, in Schaufenstern oder
Parks, Tanzparaden in der In-
nenstadt, Dance Mobs und
Tanzkurse auf öffentlichen Plät-
zen überraschen, inspirieren
und laden zum Mittanzen ein.
Am 12. und 13. Mai ist es wieder
soweit: In 26 Schweizer Städten gibt das tan-
zende Volk den Takt an. Entstanden ist die
Idee in Zürich. Die Tanzschulen und Theater
wollten die Menschen am Welttanztag 2006
zum Tanzen bringen, öffneten ihre Türen –
und gingen hinaus auf die Strasse. Das Kon-
zept traf auf ein begeistertes Publikum und
entwickelte sich zu einer natio-
nalen Veranstaltung. Alleine im
vergangenen Jahr nahmen
40 000 Menschen in allen Lan-
desteilen der Schweiz aktiv am
Fest teil. Das breite Angebot mit
rund 500 Schnupperkursen hält
für alle etwas bereit. Vom Volks-
tanz bis Tango, vom Walzer bis
zum zeitgenössischen Tanz:
Jede und jeder kann sich sein
eigenes Programm zusammen-
stellen, die Arbeit der Künstler
entdecken oder sich selbst aufs
Tanzparkett wagen! Willkom-
men sind alle, ob als Paar, al-
lein, mit Freunden oder der gan-
zen Familie ... Zuckt es bereits
im Fuss? Dann tragen Sie wohl
den Tanzvirus in sich. Dagegen
hilft nur eins: tanzen!
Hier gehts rund: Aarau, Baden, Basel,
Belfort, Bellinzona, Bern, Carouge, Chiasso,
Delémont, Frauenfeld, Fribourg, Genève,
Kreuzlingen, La Chaux-de-Fonds, Lausanne,
Losone, Luzern, Lugano, Mendrisio, Meyrin,
Neuchâtel, Sierre, St. Gallen, Vevey, Zug und
Zürich.
Lass uns tanzen!
Am Tanzfest kommt
jeder auf seine Kosten
– ob Gross oder Klein.
Kummers Kopfreisen
Elvis lebt!
Sandra hat das sperrige Ding geputzt und
es zum Trocknen an die Sonne gestellt.
Als die wirre Bea es sieht, glaubt sie, Elvis
sei gestorben und deponiert es für die
Müllabfuhr am Strassenrand. Fahrschü-
lerin Miriam rast heran, kracht hinein,
das Ding spickt über die Hecke und landet
vor Nils’ Füssen. «Mit diesem Raumschiff
fliege ich heute Nacht zum Mond!», jubelt
er, schiebt es ins Gebüsch und rennt ins
Haus, Mami hat zum Zmittag gerufen.
Problembär JJ7 erschnuppert das Ding
und schleppt es in den Wald. Dort
entdeckt es Jäger Gusti und flucht über
die schlechte Entsorgungsmoral der
Bevölkerung. Er will das Ding abtrans-
portieren, aber es rutscht ihm aus der
Hand, fällt in den Bach, treibt in den
Fluss, strandet auf einer Kiesbank und
sticht Tom ins Auge, der mit dem Kajak
vorbeipaddelt – «perfekt!», murmelt er
und nimmt es mit. Zu Hause legt er den
Verlobungsring auf den Boden des Dings,
füllt es mit Rosenblättern und macht sich
auf den Weg zum Antrag. Dummerweise
lässt er das Ding vor lauter Nervosität
irgendwo stehen. Und so rätselt das
Fundbüro der SBB bald darüber, wer wohl
einen mit Rosenblättern gefüllten
Tierkäfig im Zug-WC
stehen lässt.
Hamster Elvis staunt.
Sein neues Daheim ist
eine Kartonschachtel mit
Luftlöchern, durch die
das Licht wie von
Scheinwerfern fällt.
Plötzlich fällt ihm eine
Melodie ein. Er spitzt
sein Mäulchen und legt
los. Sandra wundert sich. Nicht nur
darüber, dass heute Elvis’ Käfig ver-
schwunden ist, nachdem sie ihn geputzt
hat: «Schatz», ruft sie, «komm schnell
her, der Hamster pfeift den Jail House
Rock!»
« via » -Kolumnistin Tanja Kummer ist
Literaturexpertin von DRS 3 und Schriftstellerin.
Tanja Kummer
Tanzfest, 12. und 13. Mai 2012
Für 15 Franken erhält man den Tanzfestpass, der den
Zugang zu allen Kursen und den meisten Veranstaltungen
in der ganzen Schweiz erlaubt (bis 16 Jahre gratis).
Er ist ausschliesslich vor Ort erhältlich. Das detaillierte
Programm aller teilnehmenden Städte unter dastanzfest.chF
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Erleben Tellspiele
244 | 2012via
Ein kühler Frühlingstag. Auf dem «Rütli»
liegen letzte Schneeflecken, in der «hohlen
Gasse» einzelne gefrorene Pfützen. Die
Berge tragen Schleier. Mit
klammen Fingern legt Tell den
Pfeil auf die Armbrust. Sein
Atem entweicht als Wolke. Das
Fell am Leib wärmt wohl, die
Holzschuhe unter den nackten
Füssen tun es nicht. Und so
zittern sowohl Tell als auch
Sohn Walterli vor dem epocha-
len Schuss wie Espenlaub.
«Häb still», ruft Tell. «Mach
vorwärts», erwidert Walter.
Beide sind froh, gilt es noch
nicht ernst.
Es ist das erste Mal dieses
Jahr, dass sich zwei Protago-
nisten der Tellspiele Interla-
ken, Peter Rubi (52) und Jani
Claes (13), als Tell und Walter
aus dem geheizten Übungs-
raum auf die weitläufige Frei-
luftbühne wagen. Es warten
noch unzählige Proben bis zur
ersten Aufführung der Saison
im Juni. Dieses Jahr soll es be-
sonders gelingen. Denn genau vor hundert Jahren, am
19. Mai 1912, wurde an selbiger Stelle in Matten bei
Interlaken erstmals das Tellspiel zur Aufführung ge-
bracht. Eingebettet zwischen Thuner- und Brienzer-
see, sekundiert im Hintergrund vom Dreigestirn
Eiger, Mönch und Jungfrau. Knappe hundert Kilome-
ter von Altdorf entfernt, Tells Heimat, will man der
Legende glauben.
Ein Leben in SelbstbestimmungOb es um 1291 herum einen Wilhelm Tell gegeben hat,
ist Gegenstand von Diskussionen. Die Frage jedoch,
ob es heute einen adäquaten Wilhelm Tell gibt, ist ge-
klärt, wenn Peter Rubi die Szene betritt. Der kräftige
Mann wirkt, als wäre er einem historisch angehauch-
ten Bildband entsprungen. Und so lebt er auch. Auf
der Axalp, hoch über dem Brienzersee, führt er mit
seiner Familie ein Leben in Abgeschiedenheit und
Selbstbestimmung. Er betreibt einen Laden und ver-
mietet ein paar Dutzend Betten. Bereits seit 22 Jahren
verkörpert Rubi den Tell. «Hätte das damals jemand
prophezeit, hätte ich laut gelacht und demjenigen den
Vogel gezeigt», sagt er. Aber natürlich sei es eine
Ehre, hier den Tell spielen zu dürfen, wiederholt er
mehrmals. Sogar sein privates Glück hat ihm die Rol-
Bühne frei für das Jubiläum. Vor 100 Jahren wurde auf der Freilichtbühne bei Interlaken erstmals Schillers Wilhelm Tell aufgeführt. Seit bald einem Vierteljahrhundert schiesst Peter Rubi den Apfel ab. Text: Beat Matter; Fotos: Herbert Zimmermann
Tell wird hundert
Requisiten für mehrere GenerationenDie Garderoben und Requisitenkam-
mern der Tellspiele bergen einen schier
unendlichen Fundus an Klamotten und
Gerätschaften. Das erstaunt nicht,
müssen doch pro Aufführung gegen
200 Darstellerinnen und Darsteller
ausgerüstet werden. Neben farbenfro-
hen Gewändern, Stapeln von Holz-
schuhen und dem einen oder anderen
ausgestopften Tier fallen die zahllosen
Waffen und Rüstungen auf. «Viele
stammen noch aus den Anfängen der
Tellspiele», sagt Vereinspräsident
Peter Wenger. Nach knapp 100 Jahren
soll nun erstmals aufgerüstet werden.
Derzeit entstünden neue Rüstungen,
sagt Wenger. Man hoffe, es reiche
damit bis zur Premiere der Jubiläums-
spielzeit. So eine Rüstung zu fertigen,
sei nämlich «e rächti Büez».
Von Generationen getragen:
Mit Holzschuhen
werden Tyrannen vetrieben.
Requisitenkammer,
Schatzkammer und
Abstellraum in einem.
Ein Tell wie aus
dem Bilderbuch:
Peter Rubi.
sbb.ch/tellspiele
Aufführungen vom 19. Juni bis 7. September
Tellspiele Erleben
254 | 2012 via
«Vater, hier ist der Apfel – Wusst ich’s ja, Du würdest deinen Knaben nicht verletzen.»Friedrich Schiller
Michael Horn als bartloser
Tell, Jani Claes als Walterli.
Geschossen wird nicht
wirklich – aber das Geheimnis
des Apfelschusses bleibt in
Interlaken...
264 | 2012via
Erleben Tellspieleee
Warum Walter den Stimmbruch fürchtet …Bereits in der vierten Saison spielt der gebürtige Deutsche Jani Claes den Walterli. Einer seiner Vorgänger ist Michael Horn. Heute spielt Horn im Wechsel mit Peter Rubi den Tell.
Wie reagieren deine Schulkollegen auf deine Schauspielerei?Jani Claes: Unterschiedlich. Einige beneiden mich. Andere machen sich lustig darüber, weil sie finden, ich sähe auf den Werbeplakaten jeweils komisch aus.
Gibt es ein maximales Alter, mit dem man den Walter noch spielen darf?Es kommt eher darauf an, wann bei mir der Stimmbruch einsetzt. Walter mit Stimmbruch geht halt nicht.
Möchtest du eine andere Rolle übernehmen, wenn du den Walter nicht mehr spielen kannst?Unbedingt. Ich habe bereits die eine oder andere Figur im Visier. Rollen allerdings, bei denen der Stimmbruch wiederum schon vorbei sein muss.
Zur Person
Michael Horn (40) ist der erste Tell-Darsteller, der auch schon als Walter auf der Bühne stand. Jenseits der Bühne ist Horn Leiter eines Diagnostik-Labors des Inselspitals Bern. Er lebt mit seiner Familie in Thun.
Jani Claes (13) spielt diese Saison bereits zum vierten Mal den Walter. Anfänglich informierte sich seine Mutter nach einer Rolle für sich, mittlerweile ist fast die ganze Familie Claes involviert. Mit ihr lebt Schüler Jani in Unterseen.
Ist es vertretbar, den Tell ohne Bart zu spielen?Michael Horn: Der Tell auf dem «Füfliiber» trägt bekanntlich auch keinen Bart. Ob der echte Tell Bartträger war, ist ebenso wenig geklärt wie die Frage, ob es einen echten Tell überhaupt je gab. Insofern nehme ich einen gewissen Interpretationsspielraum in Anspruch.
Nach mehreren Jugendrollen waren Sie 17 Jah-re lang nicht mehr auf der Bühne. Was hat Sie zur Rückkehr bewogen?Das Spiel hat mich während meiner Jugendzeit stark geprägt. Aus beruflichen und familiären Gründen machte ich dann eine Pause. Die Lust, wieder zu spielen, ist allerdings nie ganz verschwunden, ja ich musste sie teilweise regelrecht unterdrü-cken. Als mir im vergangenen Jahr zu Ohren kam, dass die Rolle des Tells neu besetzt wird, konnte ich nicht widerstehen.
Hat es sich gelohnt?Unbedingt. Es war definitiv ein Nachhause-kommen. Ein sehr schönes Gefühl.
«Wann wird der
Retter kommen in
diesem Land?»:
Gesslers Schergen
haben die Hütten in
Brand gesteckt.
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le gebracht. Noch be-
vor ihn seine Frau als Peter
Rubi kennen lernte, sah sie
ihn als Tell auf der Bühne.
Dieses Jahr wird sein Sohn
als «Fischerbueb» erstmals
eine gemeinsame Szene mit
Papa Tell spielen. Mit seiner
schauspielerischen Aus-
dauer befindet sich Rubi bei
den Tellspielern in guter
Gesellschaft. «Langjähriges
Engagement ist bei den Tell-
spielen nichts Ausserge-
wöhnliches», weiss Peter
Wenger (65), Präsident des
Vereins Tellspiele Interla-
ken. Im Ensemble gebe es
zahlreiche Frauen und Män-
ner, die zwischen 800 und
1000 Vorstellungen auf dem
Buckel hätten. Mit etwas
über 1000 Auftritten ist eine
ältere Dame einsame Re-
kordhalterin. Bei jährlich
gut 20 Vorstellungen macht
das rund ein halbes Jahr-
hundert als aktive Spielerin.
«Keiner ist besser als der
andere. Jeder ist für den Er-
folg wichtig. Das macht uns zu einer grossen Fami-
lie», erklärt Wenger die grosse und lang anhaltende
Identifikation der Beteiligten an dem Theater. Das sei
der Schlüssel zum Erfolg.
Der Lehrer ist schuldSchuld daran, dass in der Region ganze Verwandt-
schaften mit dem Tell-Virus befallen sind, war ein
Mattener Lehrer. August Flückiger sollte vor einer
sechsten Klasse in Geografie und Geschichte über den
Vierwaldstättersee und die Urschweiz dozieren, was
ihn bald einmal zu trocken dünkte. In Schillers Tell
fand er eine geeignete Mischung aus Geografie, Ge-
schichte und spannender Fiktion. Lehrer Flückiger be-
schloss, das Stück mit seiner Klasse zu erarbeiten und
aufzuführen. Allerdings nicht in der engen Schulstube,
sondern unter freiem Himmel, in echter Landschaft
und mit echten Erfahrungen. Im Sommer 1909 führten
die Schüler ihr Stück im kleinen Rahmen auf. Das Feu-
erchen loderte weiter. Drei Jahre später fand das Spiel
erstmals in einem grossen, offiziellen Rahmen statt.
Seither wird es mit wenigen Ausnahmen – beispiels-
weise während der Kriegsjahre – jährlich aufgeführt.
Ein Ende ist nicht abzusehen. Mit Sicherheit auch
nach einem allfälligen Ende der Ära Rubi. Darauf
angesprochen, meint er nur: «Die Spatzen pfeifen da
etwas vom Dach.» Dann schweigt er, schultert die
Armbrust, schlendert vorbei an den Häusern der Frei-
lichtbühne, blickt hinüber auf die grosse, noch leere
Tribüne und verschwindet hinter der hohlen Gasse.
Seit 22 Jahren Tell:
Peter Rubi in
der Schlüsselszene.
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Leserbriefe
Pariser Chic, via 1/2012
Der TGV Lyria ist topMeine Frau und ich reisten am 15. März 2012 mit
TGV-Lyria in 1. Klasse von Bern nach Paris-Gare de
Lyon. Mit grosser Freude wurden wir auf dieser
Reise mit einem feinen Frühstück überrascht.
Während der ganzen Reise wurden wir sehr umsorgt
und uns wurden mehrfach Getränke gebracht.
Auf der Rückreise wurde uns ein Mittagessen
serviert, dazu ein feines Glas Wein, Kaffee und
Kuchen. Einziger «Mangel» war, dass unser TGV
«nur» max. 317 km/h anstatt der erlaubten 320 km/h
auf der neuen Strecke fuhr ... . Aber unsere Erwar-
tungen wurden mehr als erfüllt, ja sogar übertroffen,
waren doch die Getränke, serviert am Platz in der
1. Klasse, eingeschlossen. Und angekommen sind
wir pünktlich in Basel. Übrigens kaufe ich jeweils in
Paris das 3-Tages-Ticket und kann damit die
öffentlichen Verkehrsmittel uneingeschränkt nutzen.
Willy Popp, Ittigen
Der Güsel muss weg, via 2/2012
Schmutzige Toilette Mit Interesse lese ich den Beitrag «Der Güsel muss
weg – entsorgen und gewinnen!». Die Reisenden
sind aufgerufen, einen kleinen, aber höchst wertvol-
len Beitrag zu leisten. Dann besuche ich die Toilette
im Zug von Frauenfeld nach Zürich Flughafen. Nicht
gerade eine Augenweide, was ich da antreffe: eine
völlig verschmutzte Toilettenschüssel. Die Spülung
kann ich nicht betätigen, da der Tretknopf fehlt. Das
Händewaschen endet ebenfalls bei einem Versuch,
da auch nach mehrmaligem Drücken
der entsprechenden Taste kein Wasser
fliesst. Ich bitte auch die SBB, beim
Unterhalt der Toiletten einen höchst
wertvollen Beitrag zu leisten.
Andreas Barben, Frauenfeld
Der Güsel muss weg, via 2/2012
Mehr Leistung fürs Geld Als regelmässiger Bahnreisender mit
GA stelle ich fest, dass ich für mein
Geld immer mehr und bessere Leistun-
gen bekomme. So sind in den letzten
Jahren die Anzahl Verbindungen
markant gestiegen, das Wagenmaterial
ist in der Regel modern und gut
unterhalten, die Anschlüsse klappen
«Man ( frau) hat doch die Tendenz, alles einfach liegen zu
lassen, vor allem in Regionalzügen.»Ilse Czamek, Walenstadt
gut und die Wartezeiten sind komfortabel. Allein
letzten Dezember sind ein Dutzend Seilbahnen zum
GA-Bereich hinzugekommen. Ich verstehe also das
Gejammer um die Preise nicht. Als Negativ beim
Reisen mit dem öV erlebe ich vor allem die Mitrei-
senden. Regelmässig ärgere ich mich darüber, was
alles in den Zügen liegen gelassen wird: Verpa-
ckungsreste, Speisereste, Zeitschriften und vieles
mehr. Der Dreck kommt also nicht von der Bahn,
sondern von den Kunden.
Hansruedi Mettler, Bubikon
via 2/2012
Super Themenausgabe Nach der Lektüre des Themenheftes bringe ich
hoffentlich sogar Velo-Freaks auf die Bahn. Und
danke für die Hinweise zum Littering. Man (frau) hat
doch die Tendenz, alles einfach liegen zu lassen, vor
allem in Regionalzügen. Hinweistafeln o.ä. nützen
leider wenig; entweder werden sie ignoriert oder
demoliert oder zweckentfremdet. Man kann nur
hoffen, dass das gute Beispiel Schule macht.
Weiterhin gutes Gelingen für eure Arbeit.
Ilse Czamek, Walenstadt
«Studi empfiehlt, via 2/2012
Wo liegt bloss der Untersee? Im «via» 2/2012 empfiehlt Studi
neben einer Quiche (Lorraine) ein
Curry (Thai) und zum Dessert ein
Apfeltörtli mit Vanillesauce (Crème
anglaise). Das Schlussbouquet aber
kommt vom Untersee. Selbst der
historische Atlas der Schweiz
konnte mich aber nicht darüber
aufklären, woher dieser zweifellos
berühmte «Cru» stammt.
Michel Theytaz, Noës
Anmerkung der Redaktion: Die Rebsorte Müller Thurgau stammt aus dem Kanton Thurgau, und zwar, wie der Name es andeutet, aus Lagen am unteren Bodensee.
Herausgegeben von der SBB, Stefan Nünlist, Kommunikation & Public Affairs, in Zusammen-arbeit mit dem Verband öffentlicher Verkehr ( VöV ).
Erscheint zehnmal jährlich in Deutsch und Französisch.
Verlag ARGE VIAInfel AG, Zürich und Bern, und Vogt-Schild Druck AG, Derendingen
Realisation: Infel AGRedaktion: Gaston Haas (Chefredaktor), Janine Radlingmayr (Stv.), Claudia Meyr Gestaltung: Guido Von Deschwanden (Creative Director), Beni Spirig; Laetitia Buntschu (Layout und Produktion iPad-Version) Bildredaktion: Diana Ulrich (Leitung), Matthias Jurt, Yvonne Schütz
Redaktionsrat: SBB/VöVDaniel Bach, Patricia Claivaz, Rahel Meile, Eliane Tschudi, Martin Zehnder, Roger Baumann
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Druck Vogt-Schild Druck AG, Derendingen ISSN: 1422-6499
Das nächste «via» erscheint am 1. Juni 2012
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