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bewegt dich. 4 | 2013 via Freie Fahrt für alle Wie der öV schrittweise für alle Menschen nutzbar wird. Schweiz schmückt Tattoos: Heimatliebe, die unter die Haut geht. Zürich entdecken Weltstar Dieter Meier zeigt uns seine Heimatstadt von einer unglaublich schönen Seite – alles ist gratis.

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Interview: Gabriela Manser macht vieles anders als andere Chefs. Der Erfolg gibt ihr Recht.

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bewegt dich.4 | 2013

viaFreie Fahrt für alle

Wie der öV schrittweise für alle Menschen nutzbar wird.

Schweiz schmückt

Tattoos: Heimatliebe, die unter die Haut geht.

Zürich entdeckenWeltstar Dieter Meier zeigt uns seine Heimatstadt von einer unglaublich schönen Seite – alles ist gratis.

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Page 3: «via» Magazin 4/13

36 | 2012 via

Erleben 4 Es lebe die Natur! Die «Fête de la nature» lädt mit 200 Exkursionen

zum Entdecken und Erleben ein.

6 Gestochene Heimatliebe Manchen Menschen geht die Liebe zur Heimat buchstäblich unter die Haut.

12 Zürich ganz gratis Dieter Meier zeigt uns die schönsten Orte seiner Heimatstadt – zum Nulltarif. 16 Interview Gabriela Manser macht vieles anders als andere Chefs. Der Erfolg gibt ihr Recht.

20 Top Ten Einst unüberwindbar, bieten heute viele Schluchten atemberaubende Erlebnisse für Entdecker.

Entdecken21 Lebendige Traditionen Den Sommer einmal anders geniessen: Auf den Spuren lebendigen Brauchtums.

Erfahren31 Dampfnostalgie Vor 125 Jahren befuhr erstmals eine Dampfl ok den Brünig. Das Jubiläum will gefeiert werden.

32 Freie Fahrt für alle Bis 2023 muss der öV für alle ohne Hindernisse nutzbar sein. Eine Herkulesaufgabe.

35 Pro & Kontra Tut die Bahn genug für Velofahrende?

36 Bequem unterwegs

38 Rätsel/Briefe

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4 | 2013 Inhaltsverzeichnis

Herausgegeben von der SBB, Kommunikation & Public Affairs, in Zusammenarbeit mit dem Verband öffentlicher Verkehr ( VöV ).

Erscheint zehnmal jährlich in Deutsch und Französisch.

Verlag ARGE VIAInfel AG, Zürich und Bern, und Vogt-Schild Druck AG, Derendingen

Realisation: Infel AGRedaktion: Gaston Haas (Chefredaktor) Janine Radlingmayr (Stv.) Gestaltung: Guido Von Deschwanden (Creative Director) Beni Spirig, Diana Lischer (Layout und Produktion iPad-Version)Bildredaktion: Diana Ulrich (Leitung), Matthias Jurt, Yvonne SchützTitelbild: Christoph Koestlin

Impressum

Redaktionsrat: SBB/VöVReto Kormann, Patricia Claivaz, Rahel Meile, Reto Meissner, Regula Brand Riquelme,Roger Baumann

Übersetzungen UGZ, Übersetzer Gruppe Zürich GmbH

Sekretariat/Redaktionsassistenz Sandra Weibel, Infel AG

Redaktionsadresse Infel AG, Redaktion «via», Postfach 3080, 8021 Zürich Tel. 044 299 41 41, Fax 044 299 41 40, [email protected]

Anzeigenmarketing /AnzeigenverwaltungPublicitas Publimag AG, Luca LiloiaMürtschenstrasse 39, Postfach, 8010 ZürichTel. 044 250 38 03, Fax 044 250 31 32 [email protected]

Abonnemente und Adressänderungen AZ Verlagsservice AGKunden Contact CenterNeumattstrasse 1, 5001 AarauTel. 058 200 56 87, Fax 058 200 96 [email protected] 35.–/ Jahr (Schweiz) CHF 45.–/ Jahr (Ausland)CHF 69.–/ 2 Jahre (Schweiz) CHF 87.–/ 2 Jahre (Ausland)

Adress- und Bestandesänderungen (CompanyMail) Kundenservice SBB CompanyMailTel. 051 222 27 38, Fax 051 222 79 [email protected]

Druck Vogt-Schild Druck AG, DerendingenISSN: 1422-6499

34 | 2013 via

Ab sofort können die Artikel aus der via App über Facebook, Twitter und E-Mail geteilt werden. Let’s share!

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44 | 2013via

Romandie _ Seien Sie mal ehrlich:

Wann waren Sie zuletzt nachts im Wald,

haben Frösche beobachtet oder einen

Baum anhand seiner Blätter bestimmt?

Eben! Wenn auch Sie nun etwas wehmütig

auf die nächste Gelegenheit hoffen, dann

lesen Sie auf jeden Fall weiter: Denn über-

all in der Westschweiz bietet sich an einem

ganzen Wochenende die Möglichkeit dazu.

Vom 24. bis 26. Mai wird an unterschiedli-

chen Orten die Natur gefeiert. Von der Eu-

lenbeobachtung bis zu einem Kurs über

Schmetterlingserkennung oder der Be-

stimmung von Bäumen: An der «Fête de la

nature» gibt es mehr als 200 Exkursionen

in die Natur – für die ganze Familie. «Jeder

Ausflug ist gratis und wird von Spezialisten

geführt. Die meisten Aktivitäten sind für

alle Altersgruppen spannend. Zusätzlich

gibt es für Kinder noch ein speziell für sie

zugeschnittenes Programm», so Julien

Perrot, Initiator der Veranstaltung. Das

komplette Programm mit ausführlichen In-

formationen steht online – dort kann man

sich auch direkt für die einzelnen Ausflüge

einschreiben.

«Mit dem Fest wollen wir allen ein

unvergessliches Erlebnis im Wald, an

einem Fluss, in den Bergen oder in der

Stadt-Natur ermöglichen», erklärt Perrot.

Und das kommt offensichtlich sehr gut an:

Bereits 2011 und 2012 feierten 10 000 Men-

schen die Natur. Neu

sind in diesem Jahr

nächtliche Ausflüge zu

Eulen und Fledermäu-

sen oder auch das

Beobachten der Plane-

ten und Sterne gemein-

sam mit Astronomen.

fetedelanature.ch

Die Natur feiern

Erleben... Weinfelden _ «De chly Drache»,

«Knarrende Schuhe», «Frau Kägis

Nachtmusik»: In Weinfelden fährt der Zug

fast direkt auf die Bühne. Nur drei

Minuten vom Perron entfernt liegt das

Theaterhaus Thurgau. Und wartet mit

einem vielfältigen Programm auf sein

buntes Publikum – vom Kleinkind bis

zum Renter. Denn gleich drei Theater

haben hier ihren Sitz in einem Haus: das

Theater Bilitz, die Bühni Wyfelde und das

Theagovia Theater. So stehen neben

«Theaterblitzen» für das junge Publikum

ebenso szenische Lesungen und tragisch-

komische Stücke für Erwachsene auf dem

Programm. Für alle,

die selbst mal auf der

Bühne in eine andere

Rolle schlüpfen

möchten, gibt es

ausserdem allerlei

Theaterwerkstätten.

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Theaterhaus Thurgau

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8570 Weinfelden

Reservation und Vorverkauf: 071 622 20 40

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Natur erleben und erfahren an der «Fête de la nature» 2013.

Schmetterlinge beobachten, Pflanzen bestimmen – jetzt ist Gelegenheit dazu.

Die Weine aus der Gegend sind

grossartig – genauso wie der Sonnen-

aufgang am Bahnhof von St-Saphorin.

Céline Debray, via E-Mail

Leserbild ...

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Page 5: «via» Magazin 4/13

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Page 6: «via» Magazin 4/13

Wo der eine die Fahne im Garten hisst, geht bei einem anderen die Schweiz unter die Haut: Fünf Schweizer zeigen uns ihre Tattoos mit Heimatgefühl.Text: Janine Radlingmayr; Fotos und Bildbearbeitung: Daniel Bolliger

Schweiz geht

unter die Haut

Erleben Tattoos aus Heimatliebe

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Romano Brizzi (29)

Der ehemalige Mister Zürich ist stolz auf seine Stadt: «Und das möchte ich auch zeigen! Ein Tattoo, das mich mit Zürich verbindet, wollte ich schon länger machen lassen.» Doch Romano Brizzi wusste nie genau was – bis ihm seine Frau das Skyline-Motiv entwarf, das seit Anfang dieses Jahres seinen Arm schmückt. «Mich verbindet so viel mit Zürich – auch der Fussball. Mein Grossvater Raffael Brizzi und sein Bruder Bruno spielten beide in der ersten Mann-schaft vom FCZ.»

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Tattoos aus Heimatliebe Erleben

Piero Schuwey (32)

«Mein Tattoo ist das schönste der Welt», findet Piero Schuwey, dessen Heimatkanton Genf ihm sichtlich unter die Haut geht. Seit 15 Jahren trägt der Monteur auf seinem Rücken neben dem Adler als Wappentier und dem Genfer Schlüssel auch «Post Tenebras Lux» geschrieben – aus Liebe zu seiner Heimat, deren Devise dieser lateini- sche Wahlspruch ist. Übersetzt bedeutet er «Nach der Finsternis das Licht». «Das beschreibt auch genau meinen Lebensweg», so Schuwey.

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Erleben Tattoos aus Heimatliebe

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Der Körper als LeinwandOb jung oder alt, Florist oder Anwältin, Städter oder Dorfbewohner: Viele haben ein Tattoo, das erst jetzt bei steigenden Temperaturen zum Vorschein kommt.

T ätowierungen sind wohl für viele noch im-

mer ein Körperschmuck der besonderen

Art. Dabei gibt es sie bereits seit ungefähr

1,5 Millionen Jahren: Damals verloren unsere Vorfah-

ren ihr Fell und nutzten die sichtbar gewordene Fläche

als Leinwand – so das Ergebnis einer Untersuchung

der Anthropologin Nina Jablonski von der Penn State

University. Ziele der Körperbemalungen waren, das

andere Geschlecht zu beeindrucken oder Gruppenzu-

gehörigkeit zu demonstrieren. Und so macht auch

heute die Swissness vor der Haut keinen Halt.

Tätowierer Luc Grossenbacher, Präsident des Ver-

bandes Schweizerischer Berufstätowierer, geht davon

aus, dass jeder zwanzigste Schweizer eine Tätowie-

rung hat. «Und Schweizmotive wie die Helvetia,

Stadtwappen oder der Wilhelm Tell werden recht häu-

fig gewünscht», so der professionelle Tätowierer, der

bereits seit 1980 seinen Beruf ausübt. Auch wenn laut

Grossenbacher das Tattoo in der Schweiz keine Tradi-

tion habe, so gibt es heute etwa 600 offizielle Studios

in der Schweiz – und etwa dreimal so viele Tätowierer.

Doch wo kann man sich bedenkenlos tätowieren

lassen? Wer dem Verband Schweizerischer Berufs-

tätowierer (VST) angeschlossen ist, wird einmal jähr-

lich von einem unabhängigen Ombudsmann

kontrolliert. Auch hat der Verband seine Mitglieder

aufgefordert, keine Farben zu verwenden, welche die

Gesundheit gefährden. «Und trotzdem gibt es bis

heute keine hundertprozentige Sicherheit. Auch eine

Allergie sollte man niemals ausschliessen: Der Körper

kann auf ein Farbpigment genauso allergisch reagie-

ren wie auf Erdbeeren oder Pollen», sagt Grossenba-

cher. Ausserdem solle man immer den Tätowierer

fragen, ob seine Farben zertifiziert sind. Falls ja: Zerti-

fikat zeigen lassen.

tattooverband.ch

Erna Lipp (46)

«Es ist ein schönes Gefühl, Schwei-zerin zu sein», antwortet Erna Lipp auf die Frage, warum sie ein Tattoo mit Schweizbezug habe. Den Stein - bock trägt die Schaffhauserin nun seit zwei Jahren auf ihrer Haut. Auch aus einem zweiten Grund hat sie sich für das Motiv entschieden: «Ich bin Steinbock im Sternzeichen und im Aszendent.» Die Vorlage für ihr Tattoo fand die Altenpflegerin im Internet und wurde dann von einer Kollegin ganz nach ihrem Geschmack verfeinert.

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Tattoos aus Heimatliebe Erleben

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Eine Zeichnung

fürs Leben

Wer sich tätowieren lassen

möchte, sollte das niemals

aus einer Laune heraus tun:

Ein Tattoo hält ein Leben

lang. Wer sich nach reiflicher

Überlegung und trotz den

oben erwähnten Risiken für

ein Tattoo entscheidet, sollte

laut Bundesamt für Gesund-

heit folgende Tipps befolgen:

– Sprechen Sie vor dem Ein-

griff mit Ihrem Hautarzt.

Klären Sie ab, ob bei Ihnen

ein erhöhtes Risiko für

Allergien besteht.

– Erkundigen Sie sich in

Ihrem Bekanntenkreis nach

Erfahrungen mit Tattoo-

studios.

– Tätowierer sind an die

Sorgfaltspflicht gebunden

und müssen Hygiene-

und Arbeitsvorschriften

beachten. Schauen Sie

sich im Studio gut um.

– Lassen Sie sich vor dem

Stechen zeigen, dass hygie-

nisch gearbeitet wird.

– Ein seriöses Studio gibt

Informationen zur Nach-

pflege.

Barnabé Baumberger (29)

Egal, ob in Nepal, Japan, Indien oder Thailand: Der Schweizer Flagge sei Barnabé Baumberger überall auf seiner rund einjährigen Asienreise begegnet. «Und so liess ich mir unterwegs eine kleine Anspielung auf meine Heimat stechen», sagt der Architekt aus Genf. Mehrere Tätowierer auf der ganzen Welt haben an dem Koi mit Schweizer Kreuzen als Schuppen gearbeitet – auch einer in Kathmandu und Goa.

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Erleben Tattoo aus Heimatliebe

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Greg Zenhäusern (30)

Greg Zenhäusern liess sich seine Tätowierung mit Helvetia und Schweizer Wappenschild im Ausland machen: «Sieben Jahre in England – da wollte ich mir ein Souvenir stechen lassen, das mich an diese Jahre erinnert und zugleich nicht vergessen lässt, woher ich komme und wer ich bin.» Heute arbeitet der Informatiker bei einer Privatbank. «Dort trage ich kurze Hemden oder Poloshirts, die das Tattoo zwar immer noch zeigen, aber mit dem Dress-Code im Büro übereinstim-men», so Zenhäusern.

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Page 12: «via» Magazin 4/13

124 | 2013via

Erleben Zürich zum Nulltarif

M orgens 11 Uhr, das Ziegel oh Lac hat ge-

rade geöffnet. Wir sind die ersten Gäs-

te im Restaurant der Roten Fabrik in

Zürich. «Das gab es hier damals noch nicht», sagt

Dieter Meier, ab 1976 erster Mieter eines Ateliers der

ehemaligen Seidenweberei direkt am See und mit

Sicht auf die Alpen. Egal, wann er zurück zur Roten

Fabrik kommt, ist es, als wäre es gestern

gewesen. «Dies ist der wichtigste Ort

meines Lebens. Schliesslich war er für

Jahre die Heimat vieler meiner Projek-

te.» Bevor Meier hier 1979 gemeinsam

mit Boris Blank seine Band Yello grün-

dete, versuchte er sich in der Bildhauerei,

schrieb das Drehbuch für «Sehnsucht

nach Allem» und produzierte seine erste

Solosingle «Cry for fame». Doch die

Rote Fabrik sei nicht nur für ihn, sondern

auch für Zürich ein wichtiger Ort: «Es ist

ein unglaublicher Luxus, hier direkt am

See zu sein, im Sommer ins Wasser zu

springen.»

Meier könnte noch lange von seiner

Vergangenheit im ehemaligen Fabrikge-

lände erzählen, doch draussen warten

unsere Velos, die wir am Morgen bereits

gratis von «Züri rollt» am Hauptbahnhof

ausgeliehen haben. Und auf diese

schwingen wir uns nun wieder, um Zürich ganz ohne

Budget zu erkunden.

«Was sind Sukkulenten?»Entlang geht es am Seeufer bis zum Gemeinschaftszen-

trum Wollishofen, wo man umsonst grillieren und ba-

den kann. «Mit dem See im Zentrum, all den Badean-

stalten und den Schiffen ist Zürich den ganzen Sommer

lang wie Ferien», sagt Meier über seine Geburtsstadt.

«Hier habe ich meine Kind-

heit verbracht, mit der ich

sehr viele glückliche Erinne-

rungen verbinde. Hier fühle

ich mich sicher, frei und ge-

borgen», erzählt Dieter Mei-

er, während er wie ein Kind

Steine über die Wasserober-

fläche hüpfen lässt. Und sofort sprudeln die Erinne-

rungen aus ihm heraus – an die Schulzeit und seine

Kollegen, den als Taxichauffeur arbeitenden Grossva-

ter und an den wöchentlichen Spaziergang mit den El-

tern, auf dem kein Kieselstein vor ihm sicher war: «Ich

suchte mir die schönsten und warf sie dann auf Gegen-

stände oder wie heute ins Wasser.»

Nach ein paar weiteren Minuten auf dem Velo errei-

chen wir die Sukkulentensammlung am Mythenquai.

Sie ist mit 25 000 Pflanzen und 6500 verschiedenen

Sorten weltweit die grösste ihrer Art – und noch dazu

Er macht viel. Sehr viel. Nicht nur Musik, sondern auch Wein, Kunst, Filme und natürlich Geld. Trotzdem kennt Dieter Meier in

seiner Heimatstadt die schönsten Orte zum Nulltarif.Text: Janine Radlingmayr; Fotos: Dan Cermak

Zürich? Geschenkt!

Zürich ohne Budget?

Spielend leicht. Dieter

Meier zeigt uns seine

Heimatstadt.

Gratis durch Zürich rollen

Ankommen, ausleihen, ab-

fahren: Seit 1994 verleihen

Mitarbeiter des Integrati-

onsprogramms «Züri rollt»

Velos in der Stadt Zürich

an verschiedenen zentralen

Standorten. Der Velover-

leih ist tagsüber gratis (De-

pot 20 CHF). Elektrovelos

können gegen eine Gebühr

von 20 CHF pro Tag ausge-

liehen werden. Die Rückga-

be ist unabhängig vom Aus-

leihort.

«Mit dem See im Zentrum, all den Badeanstalten

und den Schiffen ist Zürich den ganzen Sommer lang

wie Ferien.»

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134 | 2013 via

Zur Person

Seine Markenzeichen sind Schnauzbart und Halstuch, seine Erzeugnisse Kunst, Bio-Rind-fleisch, Wein und Elektropop: Der 1945 in Zürich geborene Dieter Meier ist Konzeptkünstler und Musiker – vor allem als Sänger von «Yello» bekannt. In seinen Anfängen versetzte er die Zürcher Bevölkerung als Aktionskünstler in Aufregung. So steckte er beispiels-weise im Juli 1970 auf dem Helvetiaplatz eine Strecke von dreissig Metern ab, und jeder, der diese Strecke zurücklegte, erhielt von ihm die sogenannte «Gang-Bestätigung», ein Zertifikat mit Name, Datum und Startzeit. Heute betreibt er in Argentinien die Biofarm Ojo de Agua, das Fleisch verkauft er in einem eigenen Laden in Zürich. Neben «Yello» gehört er auch zur Band «Out of Chaos».dietermeier.com

yello.com

ojodeagua.ch

Wo alles begann: Dieter Meier vor

der Roten Fabrik. «Es ist ein

unglaublicher Luxus, hier direkt

am See zu sein, im Sommer ins

Wasser zu springen.»

Zürich zum Nulltarif Erleben

Page 14: «via» Magazin 4/13

144 | 2013via

Erleben Zürich zum Nulltarif

gratis. Links liegt Amerika, rechts warten Afrika und

die Kanaren, dahinter tropft der Regenwald: Obergärt-

ner Balz Schneider zeigt uns stolz die Sammlung und

Dieter Meier hat einige Fragen. Auch wenn sich seine

wichtigste bereits vor Jahrzehnten beant-

wortete: «Die Sukkulentensammlung ist

mir von klein auf ein Begriff. Früher, wenn

wir auf dem Weg zu unserem Ferienhaus in

Bächau hier vorbeifuhren, habe ich mich immer gefragt

‹Was sind Sukkulenten?›» Heute weiss Meier, dass es

wasserspeichernde Pflanzen sind. Dieses Phänomen

kann er vor allem auch in Argentinien beobachten, wo

er in Patagonien nicht nur Rinder züchtet und Wein

anbaut, sondern auch einige Monate im Jahr lebt. Für

alle, die im Mai in Zürich sind, hat Obergärtner Schnei-

der noch den Tipp, auf

jeden Fall in der Sukku-

lentensammlung vorbei-

zuschauen: «Dann blüht

alles!»

Kunst kostenlosWir radeln weiter in Rich-

tung City. Rechter Hand

glitzert immer der See.

Das Wasser – für Zürich

mit seinen 1200 Trink-

wasserbrunnen und 40

Badeanlagen ein riesiges Geschenk. Wo sonst kann

man mitten in der Stadt im See- und Flusswasser

baden? Nicht nur am Mythenquai, auch

am Zürichhorn, auf der Werdinsel und

am Letten kann man kostenlos ins Was-

ser. In der Badi am Oberen Letten trifft

man auch Dieter Meier. Heute allerdings

nicht: Uns zieht es am Bürkliplatz vorbei,

wo an Freitagvormittagen einer der

schönsten Märkte Zürichs sein Zuhause

hat, in Richtung Helmhaus. Hier sind alle

Ausstellungen kostenlos anzuschauen.

An unserer nächsten Station, dem Kunst-

haus Zürich, ist jeweils mittwochs der

Eintritt in die Sammlung frei. Dieter Mei-

er stellte 1976 im ersten Stock Fotografien

aus – «eine einmalige Chance!». Doch vor

allem der Platz vor dem Kunsthaus hat für

Meier eine grosse Bedeutung: «Hier trank

ich das erste Bier, nachdem ich meine

Wo sonst ausser in Zürich

kann man mitten in der

Stadt im See- und Fluss-

wasser baden sowie ohne

Patent fischen? Blick auf

Limmat, Grossmünster und

Helmhaus (rechts).

Kostenlose Weltreise:

Dieter Meier in der

Sukkulentensammlung.

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Start und Ziel ist immer der Hauptbahnhof Zü-

rich: Mit seinen «Art Loops» ermöglicht Mat-

teo Hofer Spaziererlebnisse der besonde-

ren Art. Wie die aussehen, erklärt der Berner

Künstler: «Die ungefähr dreistündigen Spazier-

gänge finden jeweils in Schleifen also ‹Loops›

statt – vom Hauptbahnhof in die unterschied-

lichen Stadtkreise vorbei an Kunstwerken zu-

rück zum Hauptbahnhof.» Die Spaziergänge

macht man auf eigene Faust nur anhand einer

Wegbeschreibung. Wer mehr zu den einzelnen

Kunstwerken wissen will, der kann mit Hilfe ei-

nes Smartphones per QR-Code Informationen

am jeweiligen Standort abfragen. Matteo Ho-

fer verspricht: «Jeder wird den beschriebenen

Spaziergang anders erleben, denn ich gebe nur

Denkanstösse zu dem jeweiligen Stadtraum und

seinen Kunstwerken im öffentlichen Raum. Man

sieht selbst dort Neues, wo man glaubt, alles zu

kennen.» Insgesamt gibt es momentan vier «Art

Loops» in den Stadtkreisen 3, 4, 9 und 11. Ende

Mai kommt ein fünfter für den Kreis 6 dazu.

matteohofer.com

stadt-zuerich.ch/artloops

Alles im Spaziergang

«Zürich ist eine von den Göttern geliebte und bevorzugte Stadt.»

Gold im Vorbeigehen:

Meier-Kunstwerk «Le Rien

en Or» am Gleis 15

des Hauptbahnhofs.

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Maturitätsprüfung bestanden hatte.» Und

1969 hockte sich der damals 24-Jährige

fünf Tage lang in einem Holzrahmen auf

den Heimplatz und zählte Schrauben in

Säcke ab, jeweils 1000, acht Stunden lang,

mit Mittagspause und Schluss um 17 Uhr:

sein erster öffentlicher Auftritt.

Essen, trinken, spielenZürich aus der Vogelperspektive kostet

nichts. Meier bevorzugt für die Aussicht

auf die Altstadt den Lindenhof, denn direkt

ums Eck ist sein Restaurant «Ojo de Agua».

Wir treten kräftig in die Pedalen, um

über die Oetenbachgasse zum Lindenhof, der ehema-

ligen römischen Zollstation, zu kommen. Bereits vor

Jahrhunderten assen, tranken und spielten hier die

Leute – und tun es heute noch. Auch Dieter Meier

liebt hier nicht nur die Aussicht: egal, ob Schaukeln,

Boules oder Schach. «Leider bin ich ein ganz schlech-

ter Schachspieler.» Während die Tauben gurren und

ein paar Spatzen sich lautstark um Brotkrumen strei-

ten, schwingt er sich also auf eine der Schaukeln und

sinniert über die Vorzüge seiner Heimat: «Zürich ist

WintertZürich zum Nulltarifh Erleben

Dieter Meier on tour: Velos gibt

es bei «Züri rollt» gratis.

E-Velos kosten 20 Franken.

Foto

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Gratistipps für Zürich

Xenix-ArealBoule spielen um jede Zeit mitten in der Stadt? Auf dem Vorhof vom Kino Xenix ist das besonders interessant. Denn hier trifft sich im Sommer die ganze Stadt: das Xenix-Areal ist eine Art urbaner Dorfplatz. Spannend auch zum Leuteschauen ...

Rieterpark Dieser geschichtsträchtige Park ist vom Hauptbahnhof mit dem Tram 7 zu errei-chen. Im Park mit seinen schönen Rasen-flächen befindet sich in einer von zwei bezaubernden Villen das Museum Rietberg: Dort ist der Eintritt in die Sammlung frei.

Neuer Botanischer Garten Ein grosser Park samt Teich laden zum Verweilen, die drei Kuppelgewächshäuser mit unterschiedlichen Klimazonen zum Entdecken und Staunen. Achtung: Wegen Renovationsarbeiten öffnen die Gewächs-häuser erst Anfang Juni.

Blüemlihalle im AmtshausEin absoluter Kunstgenuss ist der Gratisbe-such bei der Wache der Zürcher Stadtpoli-zei: Alberto Giacometti hat die Halle des Amtshauses mit feurigsprühender Gewölbemalerei und sechs Wandbildern verschönert.

Rosenhof mit KuriositätenmarktEtwas versteckt in der Altstadt liegt der Rosenhof. Am Brunnen findet sich ein Text des grossen Zürchers Max Frisch zum Vietnam-Krieg. Und jeden Samstag und Donnerstag findet hier der Kuriositäten-markt mit Waren aus aller Welt statt.

Hochwachtturm im SihlwaldIm Naturpark Sihlwald zwischen Albispass und Schnabellücke steht der hölzerne Hochwachtturm. Wer die 33,15 Meter emporsteigt, geniesst eine wundervolle Rundsicht: vom Schwarzwald über Zürich, Rigi, Mönch, Eiger, Jura und die Albiskette.

Grüne Oasen Boule und Rundblick Markt und Kunst

eine von den Göttern geliebte und bevor-

zugte Stadt.» Doch auch die Götter kön-

nen die Zeit heute nicht anhalten und so

müssen wir langsam zurück zum Haupt-

bahnhof. Bevor wir dort unsere Velos ab-

geben, zeigt uns Dieter Meier noch eines

seiner Kunstwerke des «Le Rien en Or»-

Projektes. Ganz versteckt, auf der Bahn-

hofseite Richtung Landesmuseum, hat er

einen Stahlbetonträger vergoldet. Und das

ist nicht das Einzige: Neben weiteren zehn

Alltagsgegenständen in der Stadt Zürich,

die er vergoldete, ruht im Boden der Bahn-

hofshalle die goldene Jahrhundertkugel

«La Boule d’Or Centenaire».

Doch Meier wäre nicht Meier, wenn er nicht auch

bei der Kunst Bescheidenheit walten lassen würde:

«Das schönste Kunstwerk Zürichs im öffentlichen

Raum ist für mich die Heureka von Jean Tinguely

beim Zürichhorn. Wenn sie in Bewegung ist – ein

Traum.» Und auch Meier bleibt mit seinen scheinbar

nicht enden wollenden Projekten in Bewegung und

kehrt doch immer wieder in seine Heimatstadt Zürich

zurück.

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Erleben Interview Gabriela Manser

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Frau Manser, führen Frauen besser als Männer?Diese Frage kann ich nicht wirklich beantworten,

weil ich ja eine Frau bin und kein Mann. Dass ich als

Frau die jetzige Periode der Goba führe, gehört zur

Geschichte dieses Unternehmens, ich kann diese

Tatsache nicht gewichten. Aber Frauen werden an-

ders sozialisiert und stehen dadurch anders im Leben.

Was heisst «anders sozialisiert»?Ich habe allen ein Loch in den Bauch gefragt. Das

haben die allermeisten sehr geschätzt. Hätte ein

Mann in meiner Position so viel

gefragt, man hätte ihm das wohl

als Unsicherheit ausgelegt. Hand-

kehrum bin ich bei harten Ent-

scheidungen oft an der Grenze

dessen, was ich «darf» als Frau.

Ein Mann ist in solchen Fällen

eine Topführungskraft.

Und Sie als Frau?…… gelte dann schnell als «un-

freundlich» und rabiat.

Welches sind Ihre wichtigsten Führungsprinzipien? Es geht immer um Menschen.

Führen heisst Menschen führen:

hinschauen, zuhören, ansprechen.

Und klären, wenn es etwas zu

klären gibt. Ich versuche immer,

den Menschen in der Organisation

zu sehen und nicht nur die Orga-

nisation selber.

Kann man führen an Kursen lernen?(Seufzt) Man kann ganz viel ler-

nen. Etwa wie man Mitarbeiter-

gespräche führt, Ziele definiert

und deren Umsetzung begleitet. Man kann Strategien

kennenlernen, Organisationen strukturieren, Ent-

scheidungshilfen schaffen – aber das Entscheiden

aus einer eigenen inneren Haltung heraus, das ist

schwierig zu lernen. Empathie entwickeln, Mut

aufbringen, das lehrt das Leben, nicht die Schule.

Wie motivieren Sie?Ich möchte nicht motivieren müssen.

Im Ernst?Ich weiss, ein hehrer Anspruch. Wenn das Gefüge

stimmt, dann kommt die Kraft der Motivation von

innen heraus. Wir arbeiten als Team. Deshalb ist

Transparenz ganz zentral. Wir begleiten uns tagtäg-

lich, daraus entsteht Nähe.

So ist es möglich, als Füh-

rungskraft wahrzunehmen,

was Mitarbeitende beschäf-

tigt. Zweimal im Jahr kom-

men alle zusammen, von der

Reinigungskraft bis zum Verwaltungsrat, um unsere

Ergebnisse und Ziele anzuschauen. So zeigen wir: Ihr

seid wichtig für den Erfolg. Das motiviert.

«Human Capital»: Was fällt Ihnen dazu ein?Diesen Begriff würde ich nie brauchen. Aber wenn er

den Menschen als Wert meint, dann wohlan!

Arbeiten Sie auch mit materiellen Anreizen?Da ischt gföhlich (lacht laut)! Wir arbeiten mit

Gewinnbeteiligung für alle, ja.

Woher nehmen Sie Ihre Ideen?Die fliegen mir und uns zu … Danach aber fliessen bei

uns alle Ideen in das sogenannte Forum. In diesem

Think Tank sitzen interne und externe Leute. Das ist

etwas unkonventionell und vielleicht nicht immer der

einfachste Weg. Aber so entwickeln wir unser

authentisches Marketing.

Gabriela Mansers Aussichten waren nicht die besten, als sie 1999 die Firma Goba übernahm. Dann erfand sie das Kultgetränk Flauder. War Unternehmerin des Jahres. Was macht sie anders als andere? Text: Gaston Haas; Fotos: Philipp Rohner

Die Wasserfrau aus

dem Appenzeller Feenland

Zur Person

Gabriela Manser ist seit 1999 CEO der Mineral-quelle Gontenbad AG (Goba) in Appenzell Innerrhoden, eine der kleinsten Mineralquellen des Landes. Schweizweit bekannt wurde die Quereinsteigerin 2002 mit der Lancierung von «Flauder», einem Softdrink mit Holunderblüten und Melisse. Heute führt die ehemalige Pädagogin und «Unternehme-rin des Jahres 2005» rund 40 Mitarbeitende. Manser ist bekannt für ihr nachhaltiges und unkonventionelles Denken und Handeln. Ein Teil des Erlöses der Goba fliesst in den 2009 gegründeten Goba-Fonds, der ausgesuchte Wasserprojekte in der ganzen Welt unterstützt.

www.mineralquelle.chwww.gobafonds.ch

«Wir arbeiten als Team. Deshalb ist Transparenz

ganz zentral.»

Page 17: «via» Magazin 4/13

174 | 2013 via

In der Region verwurzelt

und in der Welt zu Hause:

Gabriela Manser.

Interview Gabriela Manser Erleben

Page 18: «via» Magazin 4/13

Erleben Interview Gabriela Manser

Gute Ideen, haben Sie einmal gesagt, kämen oft, wenn man sie nicht erwartet. Was tun Sie, wenn Sie nicht warten können?Man muss sich zeigen, damit das Glück einen finden

kann, sagt ein Sprichwort. Mit den Menschen reden,

die Stille in der Natur suchen, im Kunstmuseum Inspi-

ration holen, genau hinschauen, alles um mich herum

in mich aufnehmen. Es ist wie beim Kochen: auspro-

bieren, neugierig sein, mit den Zutaten spielen. Man

muss einfach mal anfangen, dann kommt die Übung

dazu. Und eines Tages gelingt hoffentlich ein grosser

Wurf.

Neugierde und Offenheit also?

Klar. Neugierde ist entscheidend. Überall. Wenn ich

nicht wirklich wissen will, wie es meinen Mitarbei-

tenden geht, dann bin ich eine schlechte Chefin.

Worauf vertrauen Sie bei Ihren Entscheidungen eher: Bauch oder Kopf?Ich finde beide wichtig, sie ergänzen sich. In diesem

Sinn vertraue ich auch meiner Intuition – dazu hat

mein Kopf hoffentlich auch das seine beigetragen.

Hätte ich nur auf meinen Verstand gehört, hätte ich

das Unternehmen sicher nie übernommen.

Und doch sind Sie die CEO.Vielleicht auch genau deshalb. Man muss immer

wissen, was man kann und was nicht. Ich jongliere

gerne mit Ideen und Worten – nicht mit Zahlen.

Deshalb habe ich mir einen Treuhänder ins Boot

geholt, der mich durch die Zah-

lenwelt leitet. Und so finden wir

Varianten, die seine Berechnun-

gen und meine Ideen zusam-

menbringen.

Welches sind die drei wich-tigsten Eigenschaften eines CEO in einem KMU?Man muss entscheiden können, kommunizieren kön-

nen, mutig und neugierig sein. Und man muss die

Menschen mögen.

«Man muss immer wissen, was man kann

und was nicht.»

«Wenn ich nicht wirklich wissen will, wie es meinen

Mitarbeitenden geht, dann bin ich eine schlechte Chefin.»

Veloplus ist die Nummer 1 für Velo-zubehör in der Schweiz. Wir bieten kompetente Beratung und erst-klassigen Service. Neu: Montage- und Reparatur arbeiten in allen Läden.

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Page 19: «via» Magazin 4/13

194 | 2013 via

Nachhaltig unterwegsDen öffentlichen Verkehr

nutze ich …

… für Sitzungen in Zürich,

Basel, Bern und die Fahrten

zum Flughafen. Ich fahre

gerne Zug.

Die Zeit im Zug nutze ich

am liebsten, um …

… etwas gründlich durchzu-

denken, zu lesen, zu über-

arbeiten, aus dem Fenster

zu schauen: Da wird mir

Sekunde für Sekunde ein

Stück Welt vorgeführt,

und das geniesse ich sehr.

Was geht gar nicht im Zug?

Vertrauliche Gespräche

führen.

GA oder Halbtax?

Halbtax mit City Ticket –

löse ich via App auf dem

iPhone (super Erfindung!)

1. oder 2. Klasse?

1. Klasse

Softdrinks gibt es viele. Was unterscheidet Flau-der und den Bio-Eistee «iisfee» von den Produk-ten der grossen globalen Player?Wir haben ein Produkt mit einer ganz eigenen Identi-

tät. Sie sind wirklich fein. Man spürt die regionale

Verwurzelung, das Appenzell, die guten Zutaten, die

wir verwenden und hoffentlich auch den guten Geist,

in welchem sie hergestellt wurden. Und wir bringen

der Region eine ganz konkrete Wertschöpfung, Ar-

beitsplätze nämlich.

Woher nehmen Sie bei einem neuen Produkt die Gewissheit, dass die Leute es mögen werden?Erst einmal: Die grosse Gewissheit haben auch wir

nie … Wenn uns eine Geschmacksrichtung gefällt,

testen wir sie. Das haben wir schon ganz professionell

mit viel Aufwand gemacht.Oder aber wir suchen ei-

nen Platz, wo Menschen sind, die Zeit haben. Dann

verteilen wir Fragebögen, von denen wir zirka

150 zurückhaben wollen. Wenn mindestens 70 Pro-

zent der Antworten positiv sind, passen wir die Re-

zeptur gemäss den Rückmeldungen nochmals an.

Dann erst wird produziert.

Denken Sie daran, ins Ausland zu expandieren?Für Flauder hatten wir drei Jahre lang

eine Partnerschaft in China, aber so

richtig abgehoben ist diese Geschäfts-

beziehung nie. Also sind wir ausge-

stiegen.

Ihr grösster Flop?Wir mussten schon Produkte vom

Markt nehmen, weil sie sich nicht gut

genug verkauften. Aber ohne diese

«Flops», diese Erfahrungen, hätten

wir aktuelle, gute Produkte wie die

«iisfee» nie entwickelt.

Kann man aus Niederlagen lernen?Ja, das gehört zu meinem Weltbild. Er-

fahrungen machen und daraus lernen

– das ist ein wichtiger Wert. So be-

kommt für mich das Leben einen

Sinn.

Welche drei Wünsche könnte Ihnen die «Hüterin der Quellen» erfüllen?Boahh, das ist schwierig (denkt lange

nach): Für die Goba wünsche ich, dass

unsere Produkte, allen voran «iisfee»

und Flauder, ganz viele Geniesserin-

nen und Kosumenten finden. Für die

Welt wünsche ich, dass die Menschen

lernen, besser miteinander umzuge-

hen. Und etwas Poesie und Humor

könnte sie auch auf die Welt reg-

nen lassen. Das würde vieles erleich-

tern.

Page 20: «via» Magazin 4/13

204 | 2013via

1 | Taminaschlucht, Bad Ragaz SGNur wenige Meter vom alten Bad Pfäfers befindet sich die enge Taminaschlucht mit bis zu 70 Meter hohen Felswänden. Diese kann heute bequem besichtigt werden. Ein Stollen sichert den Weg durch das Felsinnere am kleinen Thermalwasserbrunnen vorbei bis zur Quellwassergrotte. Eine enge Schlucht, in die nur mittags etwas Licht dringt, eine Grotte, in der Heilsuchende in steinernen Becken badeten und der wohl berühmteste Naturforscher Paracelsus als erster Kurarzt wirkte .Wanderrundweg ab Bahnhof Bad Ragaz (4 h) oder

mit Postauto ab Bahnhof Bad Ragaz

2 | Breggia, Castel San Pietro TI Es sind geologische Besonderheiten, die den Park der Breggia-Schluchten zu einem der wichtigsten Geotope der Schweiz und zum ersten GeoPark des Landes machen. Ab Bahnhof Chiasso mit Bus Nr. 2 nach Morbio

Inferiore, Ghitello zum Besuchszentrum

3 | Viamala, Thusis GR Bis zu 300 Meter hohe Felsen bilden die Viamala (Via mala, romanisch für schlechter Weg), durch die der Hinterrhein fliesst.Bis 13.10. mit Postauto ab Bahnhof Thusis bis

Haltestelle Zillis, Viamala Schlucht

4 | Aaschlucht, Engelberg OW Dank der kühlen Gischt der Engelberger Aa und dem schattenspendenden Wald ist die Aaschlucht auch bei heissen Temperaturen ein unvergessliches Wandererlebnis. Ab Bahnhof Luzern mit Zentralbahn bis Haltestelle

Grafenort. Rundwanderweg Richtung Engelberg

(2,5 h)

5 | Tüfelsschlucht, Hägendorf SODer Eingang zur Tüfelsschlucht befindet sich mitten im Dorf. Ein gut begehbarer Fussweg führt über Brücken und Stege bis hinauf auf den Allerheiligenberg. Ab Bahnhof Olten in wenigen Minuten

mit RegioExpress bis Hägendorf

6 | Gletscherschlucht, Grindelwald BE

Am Eingang der Gletscherschlucht befindet sich das Kristallmuseum. Die einst vom

Früher galten sie als unbegehbare Hindernisse auf dem Weg über die Alpen, heute sind viele Schluchten auf sicheren Stegen erlebbar.

Gletscher überdeckte Schlucht ist durch Fels- galerien und Tunnel begehbar. Ab Bahnhof Grindelwald mit Bus 514 in 14 Minuten

zum Hotel Gletscherschlucht

7 | Jaunbach, Broc FRHolzbrücken, Tunnels und Felsengalerien machen den Spaziergang dem Jaunbach entlang bis zur Staumauer von Montsalvens zu einem Abenteuer für die ganze Familie.Ab Bahnhof Bulle mit RegioExpress

bis Broc-Fabrique

8 | Areuseschlucht, Couvet NE In lautem Getöse durchfliesst das Flüsschen Areuse die Schlucht. Gigantische Felstürme ragen empor. Ein kühner Pfad ermöglicht tiefe Einblicke in dieses Naturspektakel.Ab Bahnhof Neuchâtel mit RegioExpress nach

Noiraigue. Wanderung nach Boudry (3 h) und mit

Bus/Tram nach Neuchâtel

9 | Gorges de l’Orbe, Vallorbe VD Zerklüftete Jurakalk-Felsformationen prägen die Schlucht der Orbe. Ein Schau-spiel bietet der Wasserfall Saut du Day. Ab Yverdon-les-Bains mit Bahn nach Vallorbe.

Wanderung bis Orbe (4, 5 h) und mit Bahn zurück

10 | Dalaschlucht, Leukerbad VSDer Steg in der Schlucht ist fast 600 Meter lang. Entlang bemooster Felswände gelangt man über eine 21 Meter lange Hängebrücke bis hin zu einem 35 Meter hohen Wasserfall. Ab Leukerbad ca. 1 km bis zum Thermalquellenweg

(offen Juni bis Oktober)

Zu den tiefsten Abgründen der Schweiz

100 Traditionen und Bräuche. Echt Schweiz.

Bräuche und Traditionen haben einen festen

Platz im Schweizer Alltag – heute genauso

wie früher. Uralte Traditionen und Volksbräuche

sind in der Schweiz sehr lebendig.

Erleben Sie, wenn Schwinger sich «lupfen»,

Kühe kämpfen, «Säuli» um die Wette rennen,

Käse gerührt oder eine Castagnata gefeiert wird.

Alle Events finden Sie täglich aktualisiert

auf MySwitzerland.com oder in der iPhone App

«Swiss Events».

Ein Besuch in der

wildromantischen

Taminaschlucht bietet

mit dem Bahnmuseum

und der Quellwasser-

grotte einen faszinie-

renden Einblick in die

Bäderkultur früherer

Jahrhunderte.

Viele weitere Ausflugtipps

finden Sie unter

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Erleben Top Ten

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Page 21: «via» Magazin 4/13

214 | 2013 via

Entdecken

In der Schweiz pflegen wir unsere Tradi-

tionen leidenschaftlich anders, unsere

Bergkulisse ist atemberaubend schön –

und der Gast mittendrin. Wer in die

Schweiz reist, taucht ein in eine Welt

echter Traditionen und Bräuche. Hier

wird Geschichte nicht nur geschrieben,

sondern auch gelebt. So erfreuen sich

Volksfeste neuer Besucherrekorde,

Schwingfeste sind ausverkauft und ur-

chige Bräuche wie Fahnenschwingen,

Alphornblasen und Jodeln erleben ein

echtes Revival.

Lebendige TraditionenEntdecken Sie die Vielfalt des Schweizer Brauchtums: Schweiz Tourismus stellt die Sommermonate ganz unter das Motto Brauchtum und Tradition.

iPhone & iPad: Tipps zum AntippenMit unseren kostenlosen Apps haben Sie nützliche Infos

und willkommene Anregungen jederzeit griffbereit

MySwitzerland.com/mobile

MySwitzerland.com/ipad

Wir laden Sie ein, auf den folgenden

Seiten die in vielfältige Tipps verpackten

Traditionen und Bräuche kennenzuler-

nen. Zusätzliche hilfreiche Informationen

finden Sie unter dem jeweiligen Web-

code auf MySwitzerland.com.

Die «Bösen» im Sägemehl.1 | Kemmeriboden,

Bern – Berner Oberland Einst von Sennen und Hirten erfunden, begeistert Schwingen, der Zweikampf im Sägemehl, heute mehr denn je. Die «Bösen» – so nennt man die besten Schwinger – kämpfen, bis die Schulterblätter des einen den Boden berühren. Am Kemmeriboden Schwinget können Sie das Geschehen hautnah verfolgen, umrahmt von Ländler-musik und Jodelgesang.Webcode: 160675

Die Fahnen fliegen lassen.3 | Brunnen, Luzern – VierwaldstätterseeWenn es am Himmel über Brunnen zischt und flattert, sind die Fahnen-schwinger am Werk. Diese alte Tradition gehört in der Schweiz zu jedem Volksfest. Was so leicht aussieht – werfen, flattern lassen, wieder fangen – ist ganz schön knifflig, denn es gibt 99 verschiedene Schwünge. Am Seeufer von Brunnen können Sie zuschauen und versuchen, die Fahne einmal selber zu schwingen.Webcode: 160673

Stanserhorn, Luzern – Vierwaldstättersee.

Alpkäsen am Fusse des Moléson.2 | Moléson-sur-Gruyères,

Fribourg Region Wenn Sie beim Käsen zusehen möchten, ist die Alpkäserei Moléson-Village wie dafür gemacht. Hier, wo die Flammen unter dem glänzenden Kupferkessel züngeln und es

wunderbar altmo-disch nach Feuer und Käse riecht, dürfen Sie dem Senn gerne über die Schulter schauen. Und wenn Sie später vom würzigen Alpkäse kosten, scheint die Zeit stehen zu bleiben.Webcode: 66568

Fo

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han

Sch

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224 | 2013via

Entdecken Sommerreisetipps

Beste Aussichten auf Hochgefühle.5 | Leukerbad, Wallis Wie der Brite Thomas Cook im Jahr 1863 – nach ihm ist die ViaCook benannt – können Sie heute auf dem um 1740 erbauten Saumweg durch die unpassierbar scheinende Daubenwand zum Gemmipass aufsteigen. Oder sich einfach von der Luftseilbahn nach oben tragen lassen und die atemberaubende Aussicht ganz bequem geniessen.Webcode: 158324

Goldene Delikatesse.7 | Château-d’Oex,

Waadtland In der Maison de L’Étivaz bei Château-d’Oex liegt der Schatz im Keller: Hier werden die Käselaibe wie übergrosse Goldtaler für 70 genossen-schaftlich organisierte Käsereien der Region gelagert. Auf dem «Sentiers du fromage» kommen Sie dem Geheimnis des L’Étivaz Schritt für Schritt näher und entdecken, wie der Käse auf dem Holzfeuer hergestellt wird.Webcode: 45842

Wandern und einkehren.6 | Lavaux, Waadtland Auf der Weinroute «Terrasses de Lavaux» ist Wandern ein doppelter Genuss. In den besonnten Rebhängen haben Sie nicht nur einen herrlichen Blick auf See und Alpen, Sie fi nden auch viele gute Gründe zum Einkehren: Die Pinten laden zum Degustieren der lokalen Tropfen – wobei es sicher von Vorteil ist, dass Sie zu Fuss unterwegs sind.Webcode: 57122

Ruf gegen Unheil und Gespenster.4 | Musenalp,

Luzern – VierwaldstätterseeDas berührende Erlebnis des Betrufs oder Alpsegens wird vor allem noch in der Innerschweiz ausgeübt. Senkt sich die Sonne zu den Berggipfeln, können Sie dem Sennen lauschen, der mit der «Folle», einem Trichter aus Holz oder Metall, sein Gebet in die weite Bergwelt hinausruft, um Mensch und Tier in der Nacht vor allerlei Bösem zu schützen.Webcode: 160684

Page 23: «via» Magazin 4/13

234 | 2013 via

Sommerreisetipps Entdecken

Einmal im Leben Senn sein.10 | Lenk im Simmental,

Bern – Berner Oberland Der Alpsommer ist der Höhepunkt für Sennen – und vielleicht Ihrer Ferien. Dank «AlpKultur®» können Sie Zeit auf einer Alp von Lenk im Simmental verbringen und beim Käsen, Melken und Heuen helfen, andere Käsereien und Alpbetriebe besichtigen und lebendiges Brauchtum geniessen.Webcode: 78132

Uhrmacher für eine Stunde.9 | La Chaux-de-Fonds, Jura & Drei-Seen-Land Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Okular vors Auge geklemmt und hantieren mit einem winzigen Werkzeug: In der Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds können Sie für eine Stunde und unter Anleitung das Uhrmacher-Handwerk ausprobieren. Am Ende gibt es zwar keine fertige Uhr, dafür aber ein Diplom und das gute Gefühl, etwas Einzigartiges gelernt zu haben.Webcode: 36518

Stadt der mächtigen Burgen.11 | Bellinzona, TessinIn Bellinzona, der wohl italienischsten Stadt der Schweiz, besteht die Skyline aus einer mächtigen Festungsanlage: Die mittelalterli-chen Burgen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Lassen Sie die mächtigen Zeugen der Zeit auf sich einwirken und freuen Sie sich auf sonnige Ausfl üge in die nahen Ferienorte Locarno, Ascona und Lugano.Webcode: 28450

Im Land der Grünen Fee.8 | Val-de-Travers,

Jura & Drei-Seen-Land Absinthe ist ein gebranntes Wasser mit mystischer Aura, vielleicht auch, weil er ab 1910 fast hundert Jahre lang verboten war. Aus Wermutkraut, Anis, Fenchel und Kräutern herge-stellt, galt die grüne Spirituose im 18. Jahrhundert als heilendes Elixier. In den Destillerien an der «Route de l’Absinthe» erfahren Sie, wie er gebrannt wird – und schmeckt.Webcode: 143219

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Page 24: «via» Magazin 4/13

244 | 2013via

Entdecken Sommerreisetipps

Gut bewacht von Justitia.15 | Bern, Bern – Berner Oberland Umgeben von der Aareschlaufe, ist das mittelalterliche Stadtbild von Bern weitgehend erhalten. Charakteristisch für die UNESCO-geschützte, 1191 gegründete Stadt mit ihren Sandsteinfassaden, den vielen Figurenbrunnen aus der Renaissance und dem imposanten

Münster sind die Lauben – Ar-kaden, unter denen Sie wettersicher auf sechs Kilometern bummeln und

shoppen können.Webcode: 28370

Chocolatier sein.13 | Broc, Fribourg Region Der süsse Duft lässt es einen schon von Weitem erahnen: In der Maison Cailler in Broc sind erfahrene Chocolatiers am Werk. Hier sehen Sie aber nicht nur, wie die köstliche und weltberühmte Schweizer Schokolade entsteht; Sie können das Metier im Atelier gleich selber ausprobie-ren. Das macht Spass und wird sicher mit feiner «Schoggi» belohnt.Webcode: 37290

Wie aus dem Kinderbuch.14 | Guarda, Graubünden Ob verträumtes Bergdorf oder mondäner Kurort – in Graubünden mit seinen 150 Tälern finden sich unzählige reizvolle Orte, die von Ihnen entdeckt werden wollen. Eine besondere Perle ist Guarda im Unterengadin. Die mit Sgraffito geschmückten Engadiner Häuser haben auch den Künstler Alois Carigiet für sein bekanntes Kinderbuch «Schellenursli» inspiriert.Webcode: 36225

Kamera nicht vergessen.12 | Luzern, Luzern – VierwaldstätterseeEingebettet in eine grossartige Berg- und Seelandschaft, begeistert Luzern mit Sehenswürdigkeiten von gestern und heute. Die Kapellbrücke, prächtige Kirchen, aber auch das von Jean Nouvel erbaute Kultur- und Kongresszentrum KKL müssen Sie gesehen haben. Und für den Blick aus der Vogelperspektive sind Rigi, Pilatus oder Stanserhorn nur einen Sprung entfernt.Webcode: 28410

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254 | 2013 via

Sommerreisetipps Entdecken

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Abschied vom Alpsommer.18 | Charmey,

Fribourg Region Wenn farbenprächtige Gestecke die Kühe schmücken, ist der Alpsommer vorbei. Erleben Sie den magischen Moment des Alpabzugs in der Region Fribourg, wo man die Heimkeh-rer wie Helden feiert: mit Jodlern und Fahnenschwingern, einem bunten Bauernmarkt und herrlichen Spezialitäten aus der Region.Webcode: 36484

Geschichten am Puls der Zeit.16 | Vallée de Joux, Waadtland Das Vallée de Joux im Waadtländer Jura gilt als Wiege der Uhrmacherkunst. Einst stellten die Bauern hier im Winter unter der Anleitung grosser Meister feinste Uhrwerke her. Heute zählt das Tal rund zwanzig weltberühmte Manufakturen. Nehmen Sie sich Zeit für einen Besuch im neuen Uhrenmuseum «Espace Horloger» in Le Sentier.Webcode: 28378

Käserosetten der Mönche.17 | Bellelay, Jura & Drei-Seen-Land Die Girolle gekonnt über den Tête de Moine zu drehen, um kunstvolle Rosetten zu formen, ist ein Vergnügen, das Ergebnis zu kosten ein Genuss. Zum Beispiel nach einem Ausfl ug nach Bellelay, zu den Ursprüngen des Käses mit dem besonderen Namen. Ihren Appetit auf die Geschichte des berühmten «Mönchskopfs» stillen Sie am besten mit einem Besuch im Museum der Domaine de Bellelay.Webcode: 40016

Das zauberhafte Walserdorf.19 | Bosco Gurin, TessinMit seinen dunklen Holzhäusern passt das Tessiner Dorf Bosco Gurin, in dem ein deutscher Dialekt gesprochen wird, gar nicht ins Bild der typischen Dörfer dieser Region. Der Grund: Im Mittelalter siedelten sich hier Walser an. Sie möchten mehr erfahren? Folgen Sie ihren Spuren auf dem Sentiero di Pietra, dem einstündigen Rundgang durch das Dorf.Webcode: 81329

Page 26: «via» Magazin 4/13

264 | 2013via

Entdecken Sommerreisetipps

Wanderungen mit Barry.21 | Grosser Sankt Bernhard, WallisBernhardiner haben eine lange Tradition als Rettungshunde, die «Suchmaschinen» sind aber auch treue Begleiter. Kein Wunder, ist Wandern mit den gutmütigen Vierbeinern hoch im Kurs. Auf dem Grossen Sankt Bernhard hält die «Fondation Barry» ein gutes Dutzend Tiere, die sich schon darauf freuen, Sie auf einer Wanderung zu begleiten.Webcode: 41721

Steinplatten und Schneekeller.20 | Muggio-Tal, TessinIm wilden Muggio-Tal verwandelt das Ethnografische Museum die Gegend in ein Freilichtmuseum. Hier stossen Sie wandernd auf Relikte früherer Zeiten. Mit viel Herzblut wurden antike Steinplattenzäune und ehemalige Nutzgebäude restauriert, darunter alte Mühlen oder die für die lokalen Alp-Siedlungen typischen «Nevère» (Schneekeller).Webcode: 45840

Buon appetito!22 | Poschiavo, Graubünden Im Puschlav, dem südlichsten der 150 Bündner Täler, sind nicht nur die Natur- und Kulturlandschaften authentisch, sondern auch die Mahlzeiten. Zum Beispiel die Pizzoccheri. Das einstige Armeleute- Gericht aus dem Veltlin ist heute eine genussvolle Spezialität. Im Ristorante Motrice in Poschiavo können Sie diese geniessen und auch gleich selber kochen lernen.Webcode: 41808

Grüsse aus dem Postkartendorf.23 | Grimentz, Wallis Das Walliser Postkartendorf Grimentz im Val d’Anniviers ist berühmt für die von der Sonne fast schwarz gebrannten Getreidespeicher. Entdecken Sie den Charme des malerischen Ortes auf einem Rund-gang. Und vergessen Sie nicht, vom Gletscherwein zu kosten – diese Spezialität der alten Nomaden-Bauern reift im Keller des Burgerhauses.Webcode: 28443

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274 | 2013 via

Sommerreisetipps Entdecken

Nostalgie der Zahnradbahn.26 | Brienz,

Bern – Berner Oberland Exakt 1678 Meter trennen Brienz vom Rothorngipfel. Am schönsten überwinden Sie die Steigung in der nostalgischen Dampfbahn. Sie lehnen sich zurück und geniessen den Blick auf Berge und Brienzersee, bis

es heisst: «Endstation – bitte

alle aussteigen!»Webcode: 36273

Per Zug über den Pass.27 | Bernina Express, GraubündenDie Fahrt auf der Albula- und Berninastrecke der Rhätischen Bahn in den sonnigen Süden gilt als eine der schönsten Eisenbahnreisen der Welt und steht unter dem Schutz der UNESCO. Die Bahn überwindet 196 Brücken und 55 Tunnels im unwegsamen Gebirge ohne Zahnradhilfe, und Sie geniessen dramatische Aussichten.Webcode: 42522

Schifffahrt auf dem Genfersee.25 | Lac Léman, Waadtland Tiefblaues Wasser, prächtige Schlösser am Ufer, ein herrlicher Blick auf die Alpen und eine Flotte historischer Dampfschiffe: Eine Fahrt mit dem Raddampfer auf dem Lac Léman ist eine Reise in die Vergangenheit, die zum Verweilen, Staunen und Geniessen einlädt. Webcode: 138191

Nostalgische Verkehrsmittel: Reisen wie anno dazumal.

Immer den passenden Fahrausweis.

In der Schweiz warten 26 000 Bahn-, Bus- und Schiffskilometer darauf, entdeckt zu werden.

Und das geht ganz einfach, denn für jedes Bedürfnis gibt es das passende Angebot. Abo, Pass

oder Tageskarte, bei uns reisen Sie mit einem einzigen Fahrausweis fl exibel mit Bahnen, Postautos

und Schiffen, städtischen Trams und Bussen. Und: Kinder unter 16 Jahren reisen mit

der Junior-Karte für CHF 30.– ein Jahr gratis in Begleitung eines Elternteils.

sbb.ch

Kaum ein Land bietet ein so gut aus-

gebautes öffentliches Verkehrsnetz

wie die Schweiz. Bahnen, Busse und

Schiffe bringen Sie in die entlegensten

Winkel des Landes. Auf dem dichtes-

ten Verkehrsnetz der Welt pendeln die

Züge auf allen Strecken im Takt. Und

wenn Sie Lust haben, reisen Sie wie in

der guten alten Zeit.

Unbändige Lebensfreude.Schweizer Pärke In allen Landesgegenden gibt es Pärke, die zur Entdeckung von Fauna, Flora, Kultur und Kulinarik einladen. Die Schweizer Pärke bieten charakteristische Kultur-landschaften, die von den Menschen genutzt und gepfl egt werden. Eine lebensfrohe Bevölkerung freut sich, die Besonderheiten ihres Parks vorzustel-len. Hier erwartet Sie eine Fülle natürlicher, kultureller und gastronomischer Höhepunkte. paerke.ch

Tal der verstreuten Häuser.24 | Safi ental, Graubünden Im Safi ental mit seinen steilen Hängen und tiefen Schluchten prägen die weit verstreu-ten Häuser und Alphütten das Landschafts-bild. Sie erzählen die Geschichte der Walser, die im 14. Jahrhundert aus dem Wallis hierher zogen. Einen schönen Einblick in ihr Leben gewinnen Sie auf dem dreitägigen Marsch entlang des Safi entaler Walser-wegs.Webcode: 134475

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284 | 2013via

Entdecken Sommerreisetipps

Wettbewerb: Gewinnen Sie perfekte Ferien in der Schweiz. Mit etwas Glück wird Ihr Traum von den perfekten Ferien wahr. Perfekt,

weil Sie eine Woche an einem paradiesisch schönen Ort verweilen

werden. Weil Sie sich auf einzigartige Erlebnisse freuen dürfen. Und weil

Sie das alles keinen Rappen kostet.

Teilnahmebedingungen (Auszug):

Einsendeschluss: 30. September 2013. Die Verlosung der Preise findet an diesem Datum statt. Die

Teilnahme ist kostenlos. Mehrfache Teilnahmen werden nicht berücksichtigt. Die Gewinner werden aus den

korrekten Antworten ausgelost und per E-Mail benachrichtigt. Ihre Adressdaten werden von Schweiz

Tourismus und einem allfälligen Gewinnspielpartner ausschliesslich für Marketingzwecke und Werbemate-

rial verwendet, dessen Versand Sie jederzeit abbestellen können. Ihre persönlichen Daten werden

vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Die vollständigen Teilnahmebedingungen finden

Sie nach Einscannen des QR-Codes. Schweiz Tourismus, Tödistrasse 7, CH-8002 Zürich.

So nehmen Sie am Wettbewerb teil:

– QR Reader App auf

das Smartphone laden.

– Code scannen, Sie gelangen

direkt zum Wettbewerb.

– Frage beantworten

und gewinnen!

– Teilnahmeschluss

ist der 30. September 2013.

1 | Waadtland

Spektakuläre Weinterrassen, ein

prächtiges Panorama, Städte mit

mediterranem Flair – diese Region

ist eine einzige Verheissung.

+41 (0)21 613 26 26

waadtland.ch

2 | Fribourg Region

Wunderbare Landschaften mit

Bergen und Seen, die mittelalterli-

che Stadt Fribourg und zwei

Kulturen auf kleinstem Raum

vereint.

+41 (0)26 407 70 20

fribourgregion.ch

3 | Jura & Drei-Seen-Land

Eine ursprüngliche, wilde

Landschaft, herrliche Seen und

eine kontrastreiche Kultur mit

bunten Traditionen prägen diese

Region.

+41 (0)32 328 40 10

j3l.ch

4 | Wallis

Mit 47 Viertausendern ist das

Wallis nicht nur Bergparadies, mit

Spezialitäten und feinen Weinen

punktet es auch bei Gourmets.

+41 (0)27 327 35 70

wallis.ch

5 | Bern – Berner Oberland

Eine majestätische Bergwelt,

malerische Seen und viel

Gemütlichkeit – im Oberland

werden die schönsten Ferienträu-

me wahr.

+41 (0)31 328 12 12

bern.com

0800 100 200

berneroberland.ch

6 | Luzern – Vierwaldstättersee

Die Wiege der Schweiz bietet

unvergleichliche Erlebnisse:

Schlösser, Klöster, Alpfeste,

Traditionen und jede Menge

Bergbahnen.

+41 (0)41 227 17 17

luzern.com

7 | Tessin

Auf der Schweizer Sonnenseite

locken Dolce Vita, authentische

Feste, palmengesäumte Seen und

wilde und traditionsreiche Täler.

+41 (0)91 825 70 56

ticino.ch

8 | Graubünden

1000 Gipfel, 150 Täler und 615

Seen – eine Bergwelt wie aus dem

Bilderbuch und wie gemacht für

unbeschwerte Sommerferien.

+41 (0)81 254 24 24

graubuenden.ch

Schweizer Pärke

Nationalpärke, Naturpärke und

Naturerlebnispärke sind

ursprüngliche und natürliche

Kulturlandschaften der Schweiz.

+41 (0)31 381 10 71

paerke.ch

Auf einen Blick: das Ferienland Schweiz.Die Schweiz ist ein kleines

Land, umso grösser ist jedoch ihre Vielfalt.

Die Wettbewerbsfrage: Kennt das Fahnenschwingen 66, 99 oder 111 Schwünge?

Ihr Gewinn:

Eine Woche

Ferien zu zweit

in der typischen

Bilderbuch-

Schweiz.

Page 29: «via» Magazin 4/13

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Page 30: «via» Magazin 4/13

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Wer nicht lesen will, muss hören! «via» gibt es als Hörversion, gesprochen von

Profis im Auftrag der SBS Schweizerischen

Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte

und der SBB. via.ch

Page 31: «via» Magazin 4/13

125 Jahre Brünigstrecke

314 | 2013 via

ErfahrenWer spricht denn da?

Sie kennen die Haltestellen Ihrer Strecke

in- und auswendig, wissen, wann Sie die

Zeitung falten, den Mantel anziehen und

aufstehen müssen, um ohne Hast durch die

sich öffnende Tür zu schreiten. Und dann

das: Der Bahnhof da draussen passt nicht

zur Durchsage. Und Sie fragen sich: Wer

führt mich eigentlich akustisch von A nach

B? Das ist, wie so vieles im Leben, von Fall

zu Fall verschieden, und zwar so:

In den Intercity-Doppelstöckern und den

EC-Pendelzügen löst das Zugpersonal die

System-Durchsagen per Knopfdruck aus.

Einzig vor der Ankunft bei 14 grösseren

Bahnhöfen spricht die Zugchefin oder der

Zugchef noch persönlich via Mikrofon oder

Diensthandy über das Lautsprechersystem

direkt zu den Passagieren («Wir treffen

pünktlich in xy ein», Anschlussmöglichkei-

ten, Weiterfahrt, Ausstieg links/rechts). In

den Intercity-Neigezügen und im Regional-

verkehr sind die Auslösezeitpunkte für

die Ansagen und die Anzeigen in einem

Fahrtscript hinterlegt. Im Fernverkehr

werden sie automatisch 4000 Meter vor

dem Halt ausgelöst; im Regionalverkehr

2000 Meter vorher. Wird nur ein einziges

Signal nicht korrekt gesendet, behauptet die

Durchsage beispielsweise Aarburg-Oftrin-

gen, obwohl das Rivella-Logo auf der

Nordseite der Gleise klar auf Rothrist

hinweist. Gefragt ist der Mensch vor allem

im Störungsfall. Im Regionalverkehr macht

die Lokführerin nach spätestens drei

Minuten die Durchsage. Im Fernverkehr ist

es der Zugchef. Gaston Haas

Frage des Monats

Fo

tos:

zV

g

Haben Sie eine Frage zum öffentlichen Verkehr? Schicken

Sie uns eine E-Mail an [email protected]

Mehr zum Thema finden Sie auch im SBB-Blog unter

sbb.ch/bahnsinn

Brünig _ 1888 bewältigte

zum ersten Mal eine Zugkom-

position den Brünigpass. Per

Dampflok gelangten damals

sechsmal täglich bis zu 90

Passagiere von Alpnachstad

nach Brienz oder umgekehrt. Dieses

Passagieraufkommen ist natürlich nicht

zu vergleichen mit heute. Die neuen

Züge der Zentralbahn des Typs «Adler»

bieten jeweils 317 Passagieren einen

Sitzplatz. Dem Verein «Ballenberg Dampf-

bahn» sei dank, ist an fünf Sommersonn-

tagen aber auch heute noch eine Dampf-

lok fahrplanmässig am Brünig unterwegs.

Zusammen mit den etwas jüngeren Kol-

leginnen, den von «zb historic» restau-

rierten elektrischen Triebwagen, wird sie

auch am grossen 125-Jahre-Jubiläums-

fest am 8. und 9. Juni nicht fehlen und zur

Besichtigung sowie für Extrafahrten zur

Verfügung stehen.

Beinahe wäre ihr dieser Auftritt ver-

wehrt geblieben. Die Zahnrad-Schmal-

spurbahn hatte auf beiden Seiten des

Passes, die Möglichkeit zum Wenden

verloren. Im Zuge der Modernisierung

der Bahnhöfe Giswil OW und Meiringen

BE mussten nämlich die zwei histori-

schen Drehscheiben weichen. Für eine

Dampflok geht es aber aus technischen

Gründen nur im Vorwärtsgang den Berg

hinauf. Hilfe nahte in der Person von Pas-

cal Troller. Auf die Rettung von Industrie-

Kulturgütern spezialisiert, konnte er bei

den Gemeinden der Region, Privaten und

den Lotteriefonds das fehlende Geld be-

schaffen. So könnnen am 125-Jahr-Jubi-

läumsfest nicht nur die zwei modernisier-

ten Bahnhöfe, sondern auch die leicht

versetzten Drehscheiben bestaunt wer-

den. «Nicht nur die Jubiläumsfahrten sind

gesichert, sondern auch ein regionaler

Tourismusfaktor und kulturhistorisches

Erbe von nationaler Bedeutung», freut

sich Pascal Troller.zentralbahn.ch/bruenigpascaltroller.chballenberg-dampfbahn.ch

zentralbahn.ch/jubilaeumsreise

Anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der Brünigstrecke reisen Sie

dieses Jahr an folgenden Sonntagen wie anno 1888 mit der Dampflok

von Alpnachstad bis Brienz – für 65 Franken (inkl. Mittagessen):

16. Juni; 7. und 28. Juli; 11. und 25. August; 8. September 2013

Weiterhin Volldampf

bergauf: die Ballenberg-

Dampfbahn Brienz

Page 32: «via» Magazin 4/13

Erfahren Hintergrund

324 | 2013via

Mobilität gehört zu den wichtigsten

Werten unserer Gesellschaft. Wir alle

wollen jederzeit sicher und pünktlich

von A nach B kommen können. Das gilt für die Strasse

und noch viel mehr für den öffentlichen Verkehr. Eine

besondere Herausforderung aber ist das Thema

Mobilität für Menschen mit einer Behinderung.

Dem Ziel «Mobilität für alle» ist man schon be-

deutend näher gekommen als es vor Jahren je möglich

schien. Abgesehen von ganz wenigen

Ausnahmen bei manchen Regional-

bahnen sind jedenfalls die Zeiten vor-

bei, als beispielsweise Rollstuhlfahrer

im Gepäckwagen mitfahren mussten.

Mehr noch: Seit dem Fahrplanwechsel

vom Dezember 2012 existiert für jeden

einzelnen Fernverkehrszug eine Mit-

fahrmöglichkeit für Rollstuhlfahrerin-

nen und -fahrer.

Allerdings sind Menschen im Roll-

stuhl nur eine von vielen Gruppen, die

mit einem Handicap unterwegs sind,

dazu eine der offensichtlichsten. Auch

blinde Menschen fallen auf, wenn sie

mit ihrem ausgebildeten Blindenhund

oder dem weissen Stock unterwegs

sind. Für sie existieren die weissen,

leicht abgesetzten Linien in vielen

Bahnhöfen (Wegleitungssysteme). Eine

weitere Hürde ist oft schon vor dem

Perron zu überwinden: In kleineren

Bahnhöfen versperren Treppen Geh-

und Sehbehinderten oft den Zugang

zum Zug. Hier wird mit der Schaffung

von Rampen oder mit Geländern Ge-

gensteuer gegeben. Anderen Reisenden

merkt man die Behinderung kaum an,

weil sie sich äusserlich nicht von Nicht-

behinderten unterscheiden. Zu dieser

Gruppe gehören etwa Hörbehinderte. Auf ihre Be-

dürfnisse sind etwa Anzeigetafeln in den Bahnhöfen,

die Info-Bildschirme in den Zügen oder das blau blin-

kende Leuchtsymbol zugeschnitten, das die Ankunft

der Minibar anzeigt.

Es geht also darum, allen Reisenden eine mög-

lichst barrierefreie oder hindernisfreie Mobilität zu

bieten. Die Sprachregelung des Bundesamtes für

Verkehr (BAV) ist unmissverständlich (vgl. bav.

admin.ch/mobile) – die Umsetzung in der Realität

allerdings eine Herkulesaufgabe. «In den vergange-

nen Jahren hat die SBB vor allem in die Infrastruktur

und in das Rollmaterial investiert», sagt Werner

Jordan, Produktmanager Handicap bei der Bahn.

Beispiel gefällig? Das Behindertengleichstel-

lungsgesetz (BehiG) verlangt, dass in der Schweiz bis

2023 Barrierefreiheit erreicht ist. Die SBB kommt den

Reisen ohne

Hindernis Bis 2023 muss der öffentliche Verkehr

für Menschen mit Behinderung «barrierefrei» sein. Für die Transport-

unternehmen bedeutet diese Vorgabe eine riesige Herausforderung.

Text: Gaston Haas; Fotos: Thomas Andenmatten

Gibt Halt und Sicherheit: Werner Jordan, Produktmanager Handicap der SBB.

Weiterführende Informationensbb.ch/mobil

Das SBB Call Center Handicap

stellt sicher, dass den Fahr-

gästen mit eingeschränkter

Mobilität vor-, während und

nach der Reise ein menschli-

cher und erstklassiger Service

angeboten wird. Die Broschüre

«Barrierefrei unterwegs» mit

allen Informationen ist gratis

erhältlich.

bav.admin.ch/mobile

Themen, Grundlagen und

Dokumentationen des Bundes

boev.ch

Schweizerische Fachstelle

«Barrierefreier öffentlicher

Verkehr»

bahnhofhilfe.ch

Mannigfaltige Unterstützung an

vielen Schweizer Bahnhöfen

mis-ch.ch

Reisefachstelle für Menschen

mit Behinderung

via.ch

Dieses Magazin gibt es

auch in einer Hörfassung

für Sehbehinderte

Page 33: «via» Magazin 4/13

334 | 2013 via

Forderungen bei der Beschaffung von neuen Zügen

nach. Was aber tun bei den ICN, die zur Expo.02 ange-

schafft wurden? Diese Züge sind nun seit etwas

mehr als zehn Jahren unterwegs. Die Lebensdauer

aber beträgt rund 40 Jahre. Ein Ersatz ist schlicht

nicht finanzierbar. «Wir haben an den meisten

Bahnhöfen sogenannte Mobilifte im Einsatz», sagt

Jordan. Diese mobilen Einstiegshilfen kommen zum

Einsatz, wenn die Einstiege zu hoch sind – oder die

Perrons zu tief. Voraussetzung ist aber, dass der oder

die Reisende seine Reisedaten reichtzeitig bekannt

gibt. «So sind unsere Mitarbeitenden vor Ort und

helfen beim Ein- und Aussteigen», so Jordan. Das

waren 2012 rund 330 Hilfestellungen pro Tag – eine

alle 3 bis 4 Minuten.

Eine weitere Massnahme, die – wo immer mög-

lich – schweizweit angewendet wird, sind Perroner-

höhungen. Solche Arbeiten werden rollend angegan-

gen, sind aber nicht überall möglich. «Im Bahnhof

Bern etwa mussten wir bisher wegen der Kurvenlage

auf eine vollständige Erhöhung verzichten», sagt

Jordan. Abhilfe kann erst mit einem Umbau ab 2020

geschaffen werden.

Weiter fortgeschritten sind die Anstrengungen im

Bereich Billettverkauf und Informationssysteme. Hier

müssen bis Ende 2013 alle Einrichtungen «diskrimi-

nierungsfrei» sein. Dazu gehört etwa ein normierter

Kontrast bei den Automaten, der auch sehbehinderten

Menschen die Bedienung ermöglicht. Oder die kor-

rekte Höhe der Automaten, damit auch Menschen im

Rollstuhl selber ein Billett lösen können. Die Anpas-

sung der Schriften bei den Infobildschirmen in den

Zügen und Bahnhöfen, bis hin zum «sprechenden

Fahrplan», der Sehbehinderten An- und Abfahrtszei-

ten auf Mausklick vorliest, sind weitere Massnahmen.

Hintergrund Erfahren

«Die Schweiz steht gut da»Viele Massnahmen sind umgesetzt – vieles bleibt zu tun.

Welches waren die Herausforderungen der letzten Jahre?Die Förderung des Bewusstseins bei den Trans-

portunternehmen, dass es ein Behindertengleich-

stellungsgesetz gibt, dass Fristen eingehalten werden

müssen und dass alle Verkehrsmittel davon betroffen

sind.

Welches sind die wichtigsten laufenden Projekte?Ende dieses Jahres müssen sämtliche Fahrzeuge

und Bahnhöfe mit akustischen und visuellen

Kundeninformationssystemen ausgerüstet sein.

Einige Transportunternehmen werden die Frist

einhalten können. Die Mehrzahl ist aber erst

teilweise soweit und muss noch erhebliche Anstren-

gungen unternehmen.

Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) soll bis 2023 umgesetzt sein. Welches sind die höchsten Hürden? Wo identifizieren Sie den grössten Nachholbedarf?

Diese Frist gilt für Fahrzeuge und Infrastruktur.

Bei Bus, Tram, Schiff und Seilbahn wird sie grössten-

teils eingehalten werden können. Im Eisenbahnver-

kehr muss jedoch noch ein gewaltiger Effort geleistet

werden. Bisher wurden noch nicht einmal die Hälfte

der Perrons an die vorgeschriebene Höhe von 55 cm

angepasst, eine Massnahme, die für den autonomen

Zur Person

Werner Hofstetter ist Leiter ad interim bei der Schweize-rischen Fachstelle «Barrierefreier Verkehr» (BöV)

Einstieg insbesondere für Rollstuhlfahrende und

Menschen mit starken Gehbehinderungen unerläss-

lich ist.

Wie wird sich die demografische Entwicklung auf den öV auswirken?

Es gibt immer mehr Senioren, und sie sind trotz

Mobilitätseinschränkungen länger aktiv. Der Druck

der breiten Bevölkerung für einen möglichst

barrierefreien öV wird zweifellos noch steigen. Auch

hier spielt das BehiG eine wichtige Rolle, da es

ausdrücklich auch Personen einschliesst, die an

dauerhaften Mobilitätseinschränkungen wegen des

Alters leiden. Wenn man sich das vor Augen führt,

ist es offensichtlich, dass der barrierefreie öV nicht

nur für eine kleine Minderheit notwendig ist.

Wo steht die Schweiz mit ihren Bemühungen im Vergleich zum Ausland?

Dank einer vergleichsweise fortschrittlichen

Gesetzgebung stehen wir überdurchschnittlich gut da.

Allerdings ist eine konsequente Umsetzung des BehiG

erforderlich, dass die Barrierefreiheit spätestens in

10 Jahren dem allgemeinen Stellenwert des öV in der

schweizerischen Gesellschaft entsprechen wird, d.h.

flächendeckend über die gesamte Transportkette.

Klappbare Sitze für den Rollstuhl, Wegleitungssystem, Brailleschrift und ebenerdiger Einstieg:

Massnahmen, die vielen Menschen ein mobiles Leben überhaupt erst möglich machen.

Page 34: «via» Magazin 4/13

Auf den Punkt gebrachtWer unterwegs arbeitet, kann nun im Bahnhof Bern länger Halt machen: Ab Mitte Mai öffnet hier der erste SBB Businesspoint seine Türen.

Wer verschenkt schon gerne Zeit – vor allem Warte-

zeit? Mit dem ersten SBB Businesspoint im Berner

Bahnhof kann man Wartezeit als Arbeitszeit nutzen

und Sitzungen zentral abhalten. «So ergänzt der SBB

Businesspoint die Mobilitätskette ideal. Zudem

können Unternehmen ihre eigene Infrastruktur

entlasten oder erweitern», unterstreicht Jeannine

Pilloud, Leiterin SBB Personenverkehr, die Vorteile

der zentral gelegenen 16 Meetingräume und 22 Ein-

zelarbeitsplätze.

Sie sind beruflich unterwegs und möchten spontan

jemanden treffen? Sie benötigen für ein paar Stunden

einen ruhigen Ort, um zu arbeiten? Ab Mitte Mai

stehen Kundinnen und Kunden im vierten Oberge-

schoss des Bahnhofs Bern modernste Infrastruktur

für Telefonkonferenzen, Videotelefonie, aber auch

Beamer, Flipcharts und WLAN zur Verfügung; die

Einzelarbeitsplätze sind zudem mit einem zentralen

Drucker verbunden. Zum modernen Ambiente gehö-

ren der bediente Empfang, eine Verpflegungsecke

sowie eine Lounge zum Entspannen.

Buchen kann man das neue Angebot bereits jetzt:

über die Webseite, telefonisch oder persönlich am

Empfang. Ein Einzelarbeitsplatz ist bereits ab 25

Franken pro Stunde erhältlich, ein Sitzungszimmer für

vier Personen kann ab 78 Franken gemietet werden.

sbb.ch/businesspoint

Rufen Sie uns an unter 0848 888 881; wir sind von Montag bis Freitag von 8 bis 19 Uhr für Sie da (Normaltarif CHF 0.12/Min., Niedertarif CHF 0.10/Min. vom Schweizer Festnetz).

Erfahren Hintergrund

344 | 2013via

Modernste Infrastruktur macht mobiles Arbeiten einfach.

Fo

to: S

BB

CF

F F

FS

Fahrplan Barrierefreiheit

2014 Die Informationssysteme

und Billettbezugssysteme der SBB

sind barrierefrei oder es existiert

eine gleichwertige gesetzlich aner-

kannte Alternative.

2016 Jeder Regionalverkehrszug

der SBB (inkl. Töchter)

besitzt einen Niederfluranteil zum

problemlosen Einsteigen.

2018 Im Fernverkehr sind Doppel-

stockzüge in Betrieb, die autono-

mes Reisen zwischen den Knoten-

bahnhöfen ermöglichen.

2020 Als letzter Grossbahnhof

wird Bern schrittweise

barrierefrei umgebaut.

2024 Das vollständige Angebot

der SBB ist für alle Kunden mit

eingeschränkter Mobilität nutzbar,

oder die Kunden haben die Mög-

lichkeit einer gleichwertigen ge-

setzlich anerkannten Alternative.

Wer nun glaubt, da werde viel zu viel Auf-

wand für Randgruppen getrieben, täuscht

sich gewaltig, denn die Zahlen der Betrof-

fenen sind eindrücklich: In der Schweiz le-

ben allein rund 10 000 Blinde und rund

300 000 schwer sehbehinderte Menschen, Tendenz

zunehmend. Für sie kommen sogenannte taktile

Massnahmen zur Anwendung, das heisst, dass Infor-

mationen über den Tastsinn wahrgenommen werden.

So werden in den modernen Zügen Toiletten, Reise-

klassen, der Speisewagen oder Ausstiege mit der

Brailleschrift gekennzeichnet. Hinzu kommen akus-

tische Hilfen, deren Sinn sich Sehenden oft nicht er-

schliessen: Dazu gehört etwa der Hinweis bei Zugs-

ankünften, auf welcher Seite man aussteigen solle.

Eine Information, die für blinde Reisende von gröss-

ter Wichtigkeit ist. «All diese Massnahmen», so Jor-

dan, «sind erst der Anfang bis zur vollkommenen

Barrierefreiheit, die laut Gesetz bis 2023 erreicht wer-

den soll.»

Grosse Herausforderungen für die ZukunftDas hat mit der demografischen Entwicklung zu tun,

will heissen: Die Schweizerinnen und Schweizer wer-

den immer älter, wollen deswegen aber keineswegs

aufs Reisen mit den öffentlichen Transportmitteln

verzichten. Diese Entwicklung wird künftig zwangs-

läufig vermehrt zu Konflikten führen, denn: Rollstühle,

Rollatoren älterer Menschen, Kinderwagen junger El-

tern und Velos der Ausflügler benötigen viel Fläche in

den Fahrzeugen. Eine Lösungsmöglichkeit

besteht etwa darin, die jeweiligen Abstell-

plätze und Einstiege etwa für Kinderwagen

deutlich auszuschildern, genauso wie die

Plätze für Rollstühle. So lassen sich mög-

liche Raumkonflikte entschärfen. Weitere

Massnahmen sind etwa die sogenannten

«Rollstuhltaster», die in vielen Bussen zum

Einsatz kommen. Sie halten die Türen län-

ger offen, damit gehbehinderte Reisende

genügend Zeit zum Ein- und Aussteigen

finden.

So oder so wird die Zukunft des öffent-

lichen Verkehrs von allen beteiligten mehr

Toleranz und Verständnis fordern. Ist es

Eltern mit Kinderwagen zuzumuten, wäh-

rend der Stosszeiten S-Bahn oder Bus zu

meiden? Sollen Velofahrer an einem schö-

nen Wochenende zugunsten von Men-

schen im Rollstuhl ihre Räder ausladen

und auf den nächsten Zug warten? Und

sollen ältere Menschen mit Gehhilfen

jederzeit Tram, Bahn und Bus benützen

dürfen? Fragen, die in den kommenden

Jahren und Jahrzehnten garantiert noch

viel Diskussionsstoff abgeben werden. ■

120 709Ein- und Ausstiegshilfen

wurden 2012 organisiert. Das

sind rund 330 pro Tag.

Page 35: «via» Magazin 4/13

Pro & Kontra Erfahren

Mit dem Velo unterwegs: Tut die Bahn genug fürs Rad?

An schönen Wochenenden wird das Problem offensichtlich: In den Zügen stauen sich Kinderwagen, Gepäck und natürlich Velos. Viele Velos. Zu viele?

Steigen die Temperaturen, endet für viele Drahtesel

der Winterschlaf. Zehntausende Pendlerinnen und

Pendler steigen dann für die Fahrt zum Bahnhof aufs

Velo um. Dort bietet die SBB schweizweit 87 000

kostenlose Veloabstellplätze, jährlich werden 2500

saniert oder neu erstellt. Scheint die Sonne an den

Wochenenden, locken Veloausfl üge. Das spüren wir

jeweils auch in unseren Zügen; besonders im Fernver-

kehr fehlt zu gewissen Zeiten

und auf gewissen Strecken der

Platz für den Selbstverlad von

Velos. Dann sind alle gleich-

zeitig unterwegs – Velofahrer,

Wanderer, Familien mit Kinderwagen und Touristen

mit grossem Gepäck. Leider können wir die Zahl der

Veloplätze in unseren Zügen nicht allein auf die

schönen Ausfl ugs-Wochenenden des Jahres ausrichten.

Stattdessen bieten wir unseren Fahrgästen das ganze

Jahr über möglichst ausreichend Sitzplätze an. Hier

die richtige Balance zu fi nden, ist nicht immer einfach.

Umso mehr freut es mich, dass unsere neuen Doppel-

stockzüge über bis zu 24 Veloplätze verfügen werden;

das sind wie bei anderen Neubeschaffungen deutlich

mehr als bisher. Auch wenn wir es nicht immer allen

recht machen können, passen das Velo und die Bahn

mit etwas Planung gut zusammen. Sollten alle Nach-

barn und Freunde fl eissig am Pneuspumpen sein,

lohnt sich ein Blick auf die Auslastungsprognose im

SBB-Online-Fahrplan. Züge, in denen es keinen Platz

für Fahrräder hat, sind dort mit einem durchgestri-

chenen Velosymbol gekennzeichnet. Wer nicht auf

sein eigenes Fahrrad verzichten mag,

der kann es vorgängig als Gepäck

zum Zielbahnhof schicken lassen.

Flexiblere können an 80 Bahnhöfen

in der ganzen Schweiz ein Velo von

«Rent a Bike» mieten, und für den

Stadtausfl ug eignet sich das

e(Bike)-Sharing Angebot «Pub-

liBike».

«Die nächste Bilanz folgt in zehn Jahren.»

«Unsere neuen Doppelstock-züge werden über

24 Veloplätze verfügen.»

Kontra

Pro

Stephan Pfuhl

ist Leiter Fernverkehr der SBB.

Jean-François Steiert

ist Präsident von Pro Velo Schweiz.

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s: z

Vg

354 | 2013 via

Im internationalen Vergleich könnten

die Radfahrenden in der Schweiz bei der

Nutzung der Bahn schlechter gestellt

sein – aber auch besser! Gegenüber der

Situation vor zehn Jahren, als Pro Velo

Schweiz mit 29 000 Unterschriften er-

folgreich Druck gegen massive Ver-

schlechterungen beim Fahrradtrans-

port machte und anschliessend eine

intensive Auseinandersetzung mit dem

CEO der SBB führte, sind Verbesserun-

gen vor allem in grösseren Bahnhöfen

augenfällig: Velostationen bieten hier

einen raschen Umstieg, Schutz gegen

Diebstahl und Vandalismus sowie oft

auch effi ziente Dienstleistungen fürs

Velo. Fortschritte wurden auch beim

Regionalverkehr erzielt, wo viele neue Zugskomposi-

tionen für einen unkomplizierten Veloselbstverlad

ausgestattet wurden.

Daneben bestehen aber auch erhebliche Mängel:

Das gilt für den Freizeitverkehr, wo an Wochenenden

mangels umstellbarer Abteile und ausreichender In-

formationen auf den Perrons oft chaotische Zustände

herrschen. Zusätzliche An-

strengungen der Bahn braucht

es auch in vielen Bahnhöfen,

zum Teil auch gegen den Wi-

derstand von Gemeinden, die ihre Verantwortung für

den umwelt- und raumschonenden Radverkehr nicht

oder zu wenig wahrnehmen.

Radfahrende sind für die Bahn wichtige Zubrin-

ger; es könnten im gegenseitigen Interesse und im In-

teresse der verkehrsüberlasteten Gemeinden noch

viel mehr sein, wenn das Verständnis dafür wächst

und alle Betroffenen den Worten auch Taten folgen

lassen. Die nächste Bilanz folgt in zehn Jahren, nach

der Umsetzung der kommenden Veloinitiative.

Page 36: «via» Magazin 4/13

Erfahren Bequem unterwegs

364 | 2013via

SBB Ticket Shop: Ihr Billettschalter für zu HauseDer SBB Ticket Shop gehört zu den fünf erfolgreichs-

ten E-Commerce-Plattformen der Schweiz. Von der

Kurzstrecke in Ihrem Tarifverbund bis zur ausgedehn-

ten Europareise – hier kaufen Sie Ihr nächstes Billett

bequem zu Hause und drucken es einfach aus. Alles,

was Sie dafür brauchen, ist ein Computer mit Interne-

tanschluss, einen installierten PDF-Reader, einen

Drucker sowie eine Kreditkarte, eine PostFinance

Card oder eine Prepaid Card. Im SBB Ticket Shop pro-

fitieren Sie zudem von den günstigen Sparbilletten,

die ausschliesslich online erhältlich sind. sbb.ch/ticketshop

Fo

tos:

SB

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SBB Mobile: Ihr Billettschalter für unterwegsBis heute wurde SBB Mobile bereits rund drei Millio-

nen Mal heruntergeladen. Gemessen an Downloads

ist SBB Mobile die erfolgreichste Schweizer Smart-

phone-App. Aus gutem Grund. Denn nichts ist prak-

tischer, als sein Billett spontan mit dem Gerät zu kau-

fen, das man sowieso immer dabei hat. Und damit

nicht genug: SBB Mobile ist weit mehr als ein Billett-

schalter für unterwegs. Mit ihren Zusatzfunktionen

ist die App ein äusserst praktisches Helferlein für un-

terwegs.sbb.ch/mobile

Wer ein Billett braucht, steht am Schalter an – das war einmal so. Heute haben die Kundinnen und Kunden der SBB ihre eigenen digitalen Billettschalter. Zu Hause und unterwegs.

Anstehen überflüssig: SBB Ticket Shop und SBB Mobile machen es möglich

Page 37: «via» Magazin 4/13

Bequem unterwegs Erleben

1 | Bea/Pferd 3. bis 12. Mai, Bernexpo, BernAttraktive Messeangebote bei mehr als 900 Ausstellern, ein Streichelzoo mit über 600 Tieren, eine Halle im Zeichen von Genuss und Tradition oder die inter-aktive Trendsport-Welt Beactive

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2 | Velotouren-Hits ab 1. April, ganze SchweizDie schönsten Mietveloausflüge sind neu online buchbar – mit bis zu 20 % Ermäs- sigung. Verlangen Sie die Stempelkarte und erhalten Sie nach vier Velo- oder E-Bike-Touren eine Miete geschenkt.

sbb.ch / mietvelo

bis zu 20 % Ermässigung auf Bahnfahrt

und Tagesmiete für Velo/E-Bike

3 | Offene Waadtländer Weinkeller 18. und 19. Mai 2013, zahlreiche Wein-keller im WaadtlandWährend des Pfingstwochenendes wer- den 300 Winzer des Kantons Waadt ihre Türen öffnen und ihre Weine und Lei-denschaft den Besuchern präsentieren.

sbb.ch / offeneweinkeller

20 % Ermässigung auf Bahnfahrt und

«Weinkeller-Pass»

4 | Art 43 Basel 13. bis 16. Juni, BaselAls Kunstmesse ist sie alljährlicher Treff- punkt der Kunstwelt. Die über 300 Gale- rien aus 35 Ländern zeigen Werke von über 2500 Künstlerinnen und Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts.

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10 % Ermässigung auf Bahnfahrt und Transfer,

Eintritt mit 15 % Rabatt.

5 | Im historischen «TEE» zum «Erlebnis Gotthard» Samstag, 15. Juni, Abfahrt ab Zürich oder Arth-GoldauReisen Sie im historischen Trans Europ Express «TEE» von Zürich oder Arth-Goldau nach Faido oder zurück, und neh-men Sie am «Erlebnis Gotthard» teil.

sbb.ch / erlebnis-gotthard

Fusswegnavigation

Sie kennen sich an Ihrem Ankunftsort nicht aus? Lassen

Sie sich den Fussweg von der Haltestelle zu Ihrem definiti-

ven Ziel auf der Karte anzeigen. Dafür berühren Sie einfach

das gelbblaue Kartensymbol links neben Ihrem Ankunftsort.

Wichtig: Die Fusswegnavigation funktioniert nur, wenn Sie

bei Ihrem Smartphone die Ortungsdienste aktiviert haben.

Take-me-home-Funktion

Egal, wo Sie sich gerade aufhalten: Mit der Take-me-home-

Funktion finden Sie Ihren Heimweg. Dafür berühren Sie ein-

fach das Symbol mit Haus und Pfeil in der rechten oberen

Ecke, und schon wird Ihnen die Verbindung von Ihrem aktuel-

len Standort nach Hause angezeigt.

Favoriten speichern

Kennzeichnen Sie Ihre am häufigsten genutzten Verbindun-

gen und Tickets und benennen Sie diese Ihren Bedürfnissen

entsprechend um. So können Sie Ihre Favoriten schnell und

bequem abrufen.

SBB Ticket Shop und SBB Mobile: das Sortiment MobileTickets OnlineTickets

Normales Billett Schweiz

City-City-Ticket

Sparbillette

Tageskarte*

Verbundbillette

Abonnemente Schweiz

Europareisen

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Mehrfahrtenkarte

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Mehr erleben im Mai

374 | 2013 via

SBB Mobile: Neues entdecken

Page 38: «via» Magazin 4/13

Erfahren Leserbriefe Rätsel

384 | 2013via

1. Preis: Fünf Sterne mit AlpenblickGewinnen Sie zwei Übernachtungen im

5-Sterne-Hotel Ferienart Resort & Spa in

Saas-Fee. In der Alpensuite ist nicht nur ein

atemberaubender Ausblick inklusive, sondern

auch Frühstück, romantisches Lovebad und

Benutzung der Wellnessoase.

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Mitmachen und gewinnen!

So nehmen Sie an der Verlosung teil!Rufen Sie an unter Telefon

0901 800 777 (90 Rp. pro Anruf), und sagen

Sie nach dem Signalton die Lösung, Namen

und Adresse.

Per Postkarte an Infel AG, Redaktion «via»,

Rätsel, Postfach, 8021 Zürich.

Senden Sie eine SMS mit via (Abstand)

Lösungswort und Ihrer Adresse an die

Zielnummer 966. (90 Rp. pro SMS)

Via E-Mail an [email protected]

Einsendeschluss ist der 31. Mai 2013

Die Gewinner werden schriftlich benachrich-

tigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,

über die Verlosung wird keine Korrespondenz

geführt. Keine Barauszahlung. Mitarbeitende

von SBB, VöV und Infel sind von der Verlosung

ausgeschlossen.

Ihre MeinungSchreiben Sie uns :

Infel AG, Redaktion « via »,

Postfach 3080, 8021 Zürich

oder schicken Sie eine E-Mail :

[email protected]

Bitte Absender mit Vor- und

Nachnamen sowie Adresse nicht

vergessen !

Die Redaktion behält

sich Kürzungen vor.

öV allgemein

Das perfekte öV-Land Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, an einem verlänger-ten Wochenende mit dem öffentlichen Verkehr alle umliegenden Länder zu besuchen, die Schweiz in der «Höhe» und in der «Breite» zu durchfahren, keine Übernachtung in der

Deutschschweiz zu machen und möglichst keine Strecke doppelt zu fahren. Von unserem Wohnort in Zug sind wir am Freitagabend nach Chiasso gefahren, am Samstag von Chiasso nach Basel, dann via Delé-mont nach Genf. Am Sonntag haben wir dann Genf via Lausanne – Bern nach St. Margrethen gemacht, von da aus nach Buchs SG, mit dem Postauto via Vaduz nach

«Die Mitarbeitenden im Zug, Tram und Bus sind sehr hilfsbereit.»

Thomas Seiz, Zug

Sargans und von da aus via Zürich wieder nach Hause.Rund 1400 Kilometer in 48 Stunden, 5 Zollstationen und die Erkenntnis, dass die Schweiz bezüglich öV perfekt erschlossen ist und die Mitarbeitenden im Zug, Tram und Bus sehr hilfsbereit sind.Thomas Seiz, Zug

Via 2/13, Top Ten

Weltweit einzigartigDies wird wahrhaftig zum neuen Touristenmagnet der Schweiz und wird weltweit einzigartig sein. Der Vierwaldstättersee wird angehoben, sodass die Ausflugsgesellschaft den Ausblick vom Stoos über den See geniessen kann. So beschrieben im via 2/2013 S. 19. Wie sonst kann man der Nebeldecke mit dem Gang in die Höhe entfliehen und trotzdem den Blick über das blaue Nass geniessen? Huwyler Michael, Kriens

2. – 6. Preis: Rucksack der SBBIm hochwertigen Sport-Rucksack

mit aufgesticktem SBB-Signet

findet alles Platz, was es für einen

Ausflug ins Grüne braucht.

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1. Rätselpreis: Zwei Übernachtungen im 5-Sterne-Hotel Ferienart in Saas-Fee

Das nächste «via» erscheint am 7. Juni 2013

Viel unterwegs:

Kristina (14) und

Adina (12).

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Zuver-sicht

vom Meerabge-trenntesGewässer

oriental.Markt

Restau-rant(ugs.)

elektro-statischeEinheit(Abk.)

ein-fachesFuhr-werk

schweiz.Rapper

grosseRobben-art

Reise-absage

Schau-spielvonGoethe

Angeh.einesgerman.Stamms

Ehe-losig-keit

Geist,Witz(frz.)

Autokz.KantonTessin

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Page 39: «via» Magazin 4/13

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