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ST. VITHER ZEITUNG rriTn,
Die St. Vither Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar dienstags, donnerstags und samstags mit den1 Beilagen „Sport und Spiel", .Frau und Familie" und .Der praktische I- -dwirt" T E L E F O N N r. 2 R 1 9 3
Drude und Verlag: M. Doepgen-Beretz, St. Vith, Hauptstraße 58 u..d Malmedyer Straße 19 / Handelsregister Verviers 29259 Postscheck-Konto Nummer 589 95 / Einzelnummer 2 Francs
Nummer 140 St .Vi th , Donnerstag, 12. Dezember 1963 9 lahrgang
FBI-Bericht direkt an Warren-Kommission
Washington* Das amerikanische Justizministerium hat bekanntgegeben, daß es auf Verlangen Präsident Johnson den Bericht der F.B.I. über die Ermordung Präsident Kennedys direkt die vom Präsidenten eingesetzte Untersuchungskommission übermittelt hat, die unter Leitung des Präsidenten des höchsten Bundesgerichts, Earl Warren steht.
Vom Justizministerium wird ergänzend hinzugefügt, daß die Untersuchung der F.B.I. weiterläuft, und daß alle jetzt noch aufgedeckten Tatbestän de an die vom Präsidenten eingesetzte Kommission weitergeleitet werden. Ferner werde auf Ersuchen der Präsidentschaftskommission der Bericht der F.B.I. nicht eher veröffentlicht, bis die Kommission von ihm Kenntnis genommen hat oder anderweitige Verfügungen diesbezüglich trifft.
Die Tatsache, daß der Bericht vom Justizministerium direkt an die Kommission weitergeleitet wird, ohne noch erst Präsident Johnson vorgelegt zu werden, wird als ein Beweis für den Wunsch des Präsidenten gewertet, die von ihm eingesetzte Kommission so schnell wie möglich ihre Arbeiten aufnehmen zu sehen.
Von gut unterrichteter Seite verlautet, in dem Bericht werde erklärt, es sei erwiesen, daß Oswald allein gehandelt habe, auch soll er nicht mit Ruby in Verbindung gestanden sein.
US-Senat billigte Sondervollmachten für Untersuchungsausschuß
Einstimmig hat der amerikanische Senat dem von Präsident Johnson ein-gesetztenUntersuchungsausschuß über die Ermordung Kennedys die beantragten Vollmachten bewilligt. Der Ausschußvorsitzende, der oberste Bundesrichter Earl Warren, hatte bekanntlich die Ausstattung des Ausschusses mit dem Zitierungsrecht beantragt, um alle Personen vernehmen zu können, deren Aussagen von Bedeutung sein könnten. Der Senat hat gestern nicht nur diesem Antrag stattgegeben, sondern hat den Ausschuß zudem mit Sondervollmachten ausgestattet.
Eine dieser außerordentlichen Vollmachten besteht darin, daß keiner der vor den Ausschuß zitierten Personen
sich auf das fünfte Verfassungsamen-dement berufen kann, das die Verweigerung von den Zeugen selbst belastenden Aussagen gestattet. Hingegen wird jeder Zeuge auch mit absoluter Immunität garantiert. Diese Immunität wird nur in dem Falle hinfällig, daß der Zeuge einer falschen Aussage überführt wird.
Das Repräsentantenhaus hat über diese Vorlage noch nicht abgestimmt.
Johnson kürzt Militärhaushalt
Washington. Präsident Johnson studierte gestern den Militärhaushait 1964-65, den er im Januar dem Kongreß vorlegen wird. Man hält ,für wahrscheinlich, daß der Haushalt kleiner ausfallen wird als der, den Präsident Kennedy vorbereiten ließ. Das gegenwärtige Militärbudget der USA beläuft sich auf rund 50 Milliarden Dollar.
An der Besprechung, die im Weißen Haus stattfand, nahmen Verteidigungsminister McNamara, Staatssekretär Rusk, Budgetdirektor Kermit Gordon und zwei persönliche Berater des Präsident eil.
Die Generalstabschefs werden im Lauf der Woche empfangen werden.
Minister Segers übergab Ardennenjägern neue Maskotte
„Romeo" benahm sich recht unehrerbietig Vielsalm. Das 3. Ardennenjäger-Batail-lon in Vielsalm hat wieder eine Maskotte : ,Romeo', ein siebenjähriger Keiler von 80 Kilo hat die Ehre, geharnischt und gestriegelt bei jeder Feier der Grünmützen mitzuwirken u. in jedem Défilé mitzumarschieren.
Nach dem traurigen "Mord" an der bisherigen Maskotte ,Kilotonne' fehlte den Ardennenjägern etwas. Jedesmal, wenn sie an der Wohnung des "Jägers" vorbeimarschierte, der die Wildsau aus dem Hinterhalt erschossen hatte, ertönten Pfiffe und Buh-Rufe.
Erstaunlich viele Angebote hatte das Bataillon erhalten. Als dann Verteidigungsminister Segers einen Abgeordneten aus der Gegend von Leopoldburg auftrieb, der ebenfalls ein Wildschwein stiften wollte, griff man zu. Wie der Minister selbst am Montag bei der Uebergabe sagte, sollte die Stiftung eines "flämischen" Wildschweines für ein wallonisches (der Minister scheint nicht ganz richtig informiert zu sein, denn unseres Wissens ist das Bataillon als einziges in Belgien dreisprachig : deutsch, französisch und flämisch) eine Art Symbol . der Einheit zwischen Wallonen
und Flamen sein. In Wirklichkeit aber ist Romeo, die neue Maskotte gar kein Flame, er stammt aus der Gegend von
Beaumont an der französischen Grenze. Ein Symbol kann er deswegen immer noch bleiben, er ist dann eben ein inFlandern erzogenes,aber aus der Wallonie stammendes Maskottchen, das in ein dreisprachiges Bataillon kommt. Der Stifter des Keilers heißt übrigens Smedts.
Fortsetzung Seite 3
Romeo vor der Front des Bataillons im Park zu Vielsalm
Düsenverkehrsflugzeug vom Blitz getroffen 81 Tote
E L K T O N . V o m Bl i t z getroffen i s t e in can W o r l d A i r w a y s v o n T y p Boeing-707 r ikanischen Bundesstaat M a r y l a n d abge Wohnhaus entfernt auf einem Acker zer und 8 Besatzungsmitglieder, fanden den
Der letzte dramatische Funkspruch des Pi loten lautete: „ S t ü r z e n brennend ab u m . 1.58 Zebra" (2.58 M E Z ) . Das Flugzeug kam von San Juan (Puerto Rico) und hat te-zule tz t eine Zwischenlandung' i n Bal t imore gemacht, bei der 71 Flugg ä s t e ausgestiegen waren.
Wenige Minu ten nach dem Start von Bal t imore durchflog d e r ' D ü s e n g i g a n t auf dem W e g nach Phi ladelphia eine Gewi t t e r f ron t . Der 32jähr ige George Lewis , ein Augenzeuge, berichtet: „Ich h ö r t e den Bl i tz einschlagen und sah eine orangefarbene Flamme am H i m mel . Die Flammen krochen z u n ä c h s t langsam aus dem Flugzeug. Dann drück-
D ü s e n v e r k e h r s f l u g z e u g der Pan A m e r i -i n der N ä h e der Stadt E l k t o n i m ame-
s t ü r z t u n d nur 50 Mete r v o n einem schell t . A l l e 81 Insassen, 73 Passagiere
T o d .
te der W i n d sie zu rück und es sah aus wie ein g r o ß e r Torpedo.
Es t rudei le nicht, sondern f log für ein Flugzeug eine sehr scharfe Rechtskurve . Ich stand i n der T ü r und sah es herunterkommen. Ich stand w i e erstarrt und konnte nichts sagen. Dann sah ich
Vor der Pilgerfahrt des Papstes Reiseroute noch immer nicht festgelegt
Vatikanstadt. "Die Schwierigkeiten, die wir zu überwinden haben, sind ungeheuer", wurde in vatikanischen Kreisen erklärt, die zur Zeit die Reise des Heiligen Vaters nach Palästina vorbereiten. Einstweilen scheint die Reiseroute des Papstes in Jordanien und Israel noch immer nicht festgelegt zu sein.
Sicher ,ist nur, daß Papst Paul VI. nur von, einer beschränkten Anzahl von Persönlichkeiten begleitet sein wird, deren Liste ebenfalls noch nicht feststeht. Nur wenige engere Mitarbeiter des Papstes werden Platz im Flugzeug finden, das zur Zeit für diesen besonderen Zweck ausstaffiert wird.
Das päpstliche Flugzeug wird, wie jetzt schon feststeht, am 4. Januar in Amman landen. Da der 4. auf einen Samstag, Feiertag, der Juden fällt, wird angenommen, daß Papst Paul VI. an diesem Tage die heiligen Stätten auf jordanischem Gebiet besichtigen wird. Am Sonntag dürfte er so
dann die israelische Zone besichtigen Der Papst wird während seines
Aufenthaltes in Jerusalem beim apostolischen Delegierten Lino Zanani residieren. Fieberhafte Vorbereifungen in Israel
Die israelische Regierung hat sechs Unterausschuüße geschaffen, welche den Besuch von Papst Paul in Israel vorbereiten sollen. Die Ausschußmitglieder haben die Arbeit sofort in Angriff genommen, vor allem beschäftigen sie sich mit Sicherheits-, Protokoll- und Informationsfragen sowie anderen technischen Aspekten des Besuchs.
Der Heilige Vater dürfte rund 12 Stunden in Israel verbleiben und am Sonntag, dem 5. Januar im israelischen Sektor von Jerusalem eintreffen. In Israel soll der Papst sich nach Ain Karem, dem Geburtsort von Johannes dem Täufer, sowie nach Na-zareth, zum Tabor und zum Geneza-reth See (Tiberias-See) begeben.
nur noch einen g r o ß e n Feuerball . ' A l s es aufschlug, s c h ö s s e n die Flammen, h ö h e r als das Haus."
Die aus Deutschland stammende Frau Johanna Lewis , die den Bombenkrieg des zwei ten Weltkr ieges erlebt hat, meinte: „Es w a r w i e i m Kr ieg . Ich konnte nu r daran denken, i n den Kel ler zu laufen und Deckung zu suchen. Zur Zei t des U n g l ü c k s regnete es stark, und das wa r unser Glück. W e n n alles t rok-ken gewesen w ä r e , w i e i n den letzten Tagen, dann w ä r e h ie r alles i n Flammen aufgegangen."
Nagold-Zeugen fallen um Aehnlichkeit vieler Aussagen
C A L W . I m P r o z e ß gegen den ehemal igen Ausbi lder der F a l l s c h i r m j ä g e r -Ausbi ldungskompagnie 6/9 i n Nagold, den 22 jäh r igen Ex-Gefreiten Hans-Dieter-Raub, sind vo r dem Schöffenger icht Calw Zeugen reihenweise „umgefa l l en" . Diese Zeugen, ehemalige Rekruten der K o m panie 6/9, die heute fast alle zu Gefreiten avanciert sind, sol l ten ü b e r die Schleifermethoden ?<aubs aussagen.
W ä h r e n d sie in der Voruntersuchung eine ganze Reihe von solchen Vor fä l l en i n allen Einzelheiten geschildert hatten, v e r l i e ß die meisten vor Gericht i h r Ged ä c h t n i s . Ihre wesentlichsten, immer wiederkehrenden Aussagen waren : das w e i ß ich nicht mehr, das kann so sein, daran kann ich mich nicht mehr er innern — o b w o h l die T a t b e s t ä n d e wenig mehr als ein halbes Jahr zurück l i egen .
„Im Vergleich - zu den polizeil ichen Vernehmungen sind die Aussagen vor Gericht i n allen wesentlichen Punkten sehr abgeschwäch t . Ich finde das sehr m e r k w ü r d i g . M a n gewinnt beinahe den Eindruck ,daß es sich um vorbereitete Zeugenaussagen handelt", e r k l ä r t e Oberstaatsanwalt Dr. Frey.
„Viel leicht s ind die Vernehmungen unter einem best immten B l i ckwinke l geführ t worden?" konter te Raubs Ver te i diger Rechtsanwalt Bar th .
„Es kann auch an anderen Dingen liegen", meinte Oberamtsrichter Fie l i tz .
Bemerkenswert war, d a ß einige Zeugen ü b e r e i n s t i m m e n d behaupteten, be i verschiedenen der umstr i t tenen Befehle
Raubs habe es sich nicht u m einen Befehl, sondern u m einen Auf t rag gehandelt. Der Gefreite Klaus Freudenreich, der i n der Voruntersuchung zu P ro toko l l gegeben hatte, Raub habe i h m bei einem A p p e l l befohlen, das Flatte rven t i l der ABC-Schutzmaske so l an ge zu kauen, bis es u sauber" sei, erk l ä r t e vor Gericht, Raub habe i h m n u r den „Auf t rag zum Vent i lkauen gegeben.
„Es war ja eigentlich ein S p a ß , und alle haben gelacht", meinte der Zeuge Er bl ieb dabei, d a ß alles nicht so schlimm gewesen sei, so d a ß der Gerichtsvorsitzende k o p f s c h ü t t e l n d bemerk
te: „Sie scheinen sich von dem Ein f luß Raubs noch nicht ganz freigemacht zu haben."
Auch der Fa l l des Rekruten Weidemann,, den Raub der Anklage zufolge i m Unterr ichtsraum „auf dem • k ü r z e s t e n W e g " unter den Stuhlre ihen hindurch, zur W e s t w a n d des Saales k o m m a n d i e r t hatte, wurde i m Licht der Zeugenaussage immer verschwommener. A l l e Zeu-> gen entsannen sich z w a r des Vor fa l l s , an einen Befehl w o l l t e sich jedoch k e i ner er innern. Die B e g r ü n d u n g , w a r u m Raub den widerspenst igen, aber vö l l ig unmusikalischen Rekruten Weidemann dauernd singen l i e ß , gab der Gefreite J ü r g e n M ü l l e r : „Auf irgendeine A r t m u ß t e sich ja der Ausb i lde r Raub revanchieren. E r is t ja auch n u r e in Mensch."
A l s Raub be i der G e g e n ü b e r s t e l l u n g vo r Gericht v o n Weidemann eine Be- :
, s t ä t i g u n g zu erhal ten versuchte, d a ß er sich nicht nur m i t D r i l l , Sondern auch' i m „ p r i v a t e n G e s p r ä c h " u m i h n b e m ü h t , habe, erhiel t er eine A b f u h r : „ D a s s t immt nicht. Sie haben mich n u r einmal gefragt, w o s ind sie geboren und als ich sagte, i n der N ä h e v o n Warschau, fragten sie mich: Is t ih re Fami l ie auch arisch?"
W ä h r e n d Weidemann, der Pro to typ e i nes Z iv i l i s t en , n e r v ö s seinen Leidensweg durch die Raubsche Sch le i fmühle schilderte, s a ß Raub, der zackige ExSoldat, m i t unbewegter M i n e auf sei-j nem Stuhl . N u r als Weidemann, v o m Gerichtsvorsitzenden nach seinen Hob^ bys befragt, etwas schamhaft e r k l ä r t : „ B l u m e n sammeln", zeigt sich i n Raubs,
Gesicht ein ve r äch t l i ches Läche ln .
Angeklagte Südtiroler in Ketten M A I L A N D . I m M a i l ä n d e r Justizpalast hat der M o n s t e r p r o z e ß gegen 88 S ü d t i roler , fünf Oesterreicher und einen Deutschen begonnen, denen vorgeworfen w i r d , auf die Ab t rennung S ü d t i r o l s v o m italienischen Staatsverband hingearbeitet zu haben. A u ß e r d e m w i r f t die Anklage ihnen M o r d und B e s c h ä d i g u n g von Eisenbahnanlagen, Hochspannungslei tungen und m i l i t ä r i s c h e n Einr ichtungen vor. Die Mordanklage s t ü t z t sich darauf, d a ß ein S t r a ß e n w ä r t e r be i dem Versuch, eine noch nicht explodier te Sprengstoffladung zu entfernen, ums Leben gekommen ist .
Die Angeklagten w u r d e n nicht nu r i n Handschellen, sondern auch gruppenweise an langen Ket ten gefesselt, i n den
Gerichtssaal g e f ü h r t u n d w e r d e n v o n 25 Polizis ten bewacht. A u ß e r d e m sind; zahlreiche Sicherheitsbeamte i n U n i f o r m und Z i v i l i m Saa! anwesend.
V o nden 94 Angeklagten s ind 18 nicht anwesend, darunter alle sechs Nicht-S ü d t i r o l e r . Die fünf Oesterreicher sind' f lüchtig. Der deutsche Angeklagte Stot ter is t vor einiger Zei t an die Bundesrep u b l i k ausgeliefert worden , w o er sieb wegen kle inerer Vergehen zu verantw o r t e n hatte. Hauptangeklagter is t der ehemalige G e n e r a l s e k r e t ä r der Südt i ro- i l e r Vo lkspa r t e i , Stanek, der dem S ü d t i ro le r Regionallandtag a n g e h ö r t . I h m w i r d vorgeworfen , i n Zusammenarbeit m i t a u s l ä n d i s c h e n Organisat ionen Sabotageakte begangen z u haben.
Nummer 140 Seite z B T . V I T H E R Z E I T D N P Donnerstag, 'dati l t . Decorator a n N ummer 140 Seite S
Ministerpräsidenten Nguyen Ngoc Tho
Vertreter eines gemäßigten Kurses Der Staatstreich in Südv ie tnam,
der das Ende der Familienherrschaft der Ngos brachte, hat eine Entwicklung in Gang gesetzt, deren Ende nicht abzusehen ist . Z w a r versprachen die siegreichen Mil i tärs die baldige Rückkehr zur zivilen Herrschaft, aber es besteht nur wen ig Zweifel daran, d a ß sie die Macht nicht so leicht aus den H ä n d e n geben werden. Dennoch setzen v o r allem die Amerikaner g r o ß e Hoffnungen auf den von der Junta bestellten Minis terpräs identen Nguyen Ngoc Tho.
Die Ursachen, die zum Staatsstreich i n Saigon g e f ü h r t haben, s ind h in re i chend bekannt. Ob General Duong V a n M i n h i n der Lage sein w i r d , das V o l k für sich zu gewinnen, b le ib t abzuwarten. W o h l sah es i n i h m den Befereier v o n Ngo D i n h Diem und seinem noch verh a ß t e r e n Bruder Ngo D i n h Nhu , doch das M i l i t ä r ist be im einfachen V o l k i n jenem Lande nie ü b e r m ä ß i g bel iebt gewesen.
Bei den Soldaten g e n i e ß t der General ein g r o ß e s Ansehen. Sie h a ö e n Vertrauen zu i h m . W e n n er Nguyen zum M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n , Wirtschafts- und Finanzminis ter der Uebergangsregierung machte, dann spricht das für seine nüchterne S e l b s t e i n s c h ä t z u n g , denn Duong V a n M i n h ist Soldat. Dieses H a n d w e r k hat er g ründ l i ch gelernt, v o n der W i r t schaft, der V e r w a l t u n g und der Po l i t i k versteht er nicht ü b e r m ä ß i g v ie l .
D a ß Nguyen einen g e m ä ß i g t e n Kurs ve r t r i t t , dü r f t e dem General und seinen M i t s t r e i t e r n die W a h l erleichtert haben. I m Laufe seiner erstaunlichen Karr ie re hat Nguyen mehrfach bewiesen, w i e anp a s s u n g s f ä h i g er ist .
Seine Klughe i t hat i h m das Ueberle-ben e rmögl ich t . Selbst die a u s l ä n d i s c h e n Beobachter, die voraussagten, d a ß seine M i n i s t e r p r ä s i d e n t s c h a f t nicht v o n langer Dauer sein w ü r d e , rechneten damit, d a ß er auch w e i t e r h i n eine bedeutende Rol le i n der Po l i t i k des Landes spielen w ü r d e .
Diener vieler Herren
Der 55 jähr iga Nguyen Ngoc Tho i s tammt aus einer reichen buddhistischen Landbesi tzerfamil ie des S ü d e n s . I m A l ter v o n 22 Jahren begann er für die f r anzös i sche Ko lon ia lve rwa l tung zu arbeiten, w o er sich durch seine admin i s t ra t iven F ä h i g k e i t e n und die Kuns t des Kompromisses auszeichnete,
i A l s die Japaner w ä h r e n d des zwei ten Wel tkr ieges Indochina besetzten, w a r Nguyen P r i v a t s e k r e t ä r des f r a n z ö
sischen Gouverneurs Jean Devoux. M i t den Eroberern sch loß Nguyen sinen K o m p r o m i ß , der ihm sehr wahrscheinlich das Leben rettete. Er arbeitete für die Japaner, allerdings so, d a ß ihm s p ä t e r nie ein ernster V o r w u r f als K o l laborateur gemacht worden ist.
Nach der R ü c k k e h r der Franzosen trat er wieder i n deren Dienste. Sie ernannten i h n 1948 zum Gouverneur seiner He imatprov inz Long Xuyen . Diesen Posten behiel t er bis 1954, obgleich man i n Saigon w u ß t e , d a ß er auch Kontakte zu den Vietminh-Rebel len hatte.
A l s 1954 D i n h D iem sein erstes Kab i net t zusammenstellte, ü b e r n a h m er Nguyen für kurze Zei t als Innenminis ter I m darauffolgenden Jahr sandte er i h n als Botschafter nach T o k i o . D o r t gelang es Nguyen, die Frage japanischer Re
parat ionen für Saigon g ü n s t i g zu l ö sen , K u r z nach dieser erfolgreichen Miss ion schickte D i n h Diem den geschickten U n t e r h ä n d l e r i n das Gebiet des Mekong-Delta, w o i h m die Aufgabe zufiel , i m K a m p f gegen die W o a Hao m i t z u w i r k e n . Dabei handelte es sich u m Kriegsherren m i t eigenen Armeen, die die Regierung i n Saigon nicht anerkennen w o l l t e n . Nguyen kannte sie und ihre Schwächen .
Ngo D i n h Diem fand 1956, als er bereits fest i m Sattel s a ß , eine neue Beschäf t igung für Nguyen. Er ü b e r t r u g i hm das Wir t schaf t sminis te r ium und die V i z e p r ä s i d e n t s c h a f t . Das erste A m t verdankte Nguyen seinen f achmänn i schen F ä h i g k e i t e n , das zweite der Tatsachs, d a ß der P r ä s i d e n t sein Regime dem V o l ke durch die Ernennung eines Buddhi sten zu seinem Ver t re te r schmackhafter -machen w o l l t e .
Als Wirtschaftsminis ter versuchten Nguyen Ngoc Tho Reformen zu verwi rk l ichen , die das Def iz i t des Staatshaushaltes ve rmindern soll ten. A l s V i z e p r ä s i d e n t hatte er nichts zu sagen. Das V e r h ä l t n i s zwischen dem Staatsoberhaupt und seinem Stel lver t re ter verschlechterte sich zusehends.
Der „ K o m p r o m i ß l e r "
I m Jul i 1963 besann sich Ngo D i n h
D i e m wieder e inmal der Nü tz l i chke i t der „ K o m p r o m i ß l e r s " . Dguyen sollte sich mi t der Betr iedigung der Buddhis ten befassen. Dami t hatte er so wenig Erfolg, d a ß der P r ä s i d e n t die Aufgabe seinem Bruder Ngo D i n h N h u ü b e r t r u g , der zu G e w a l t m a ß n a h m e n gri f f .
Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, d a ß Nguyen gar nicht die A b sicht hatte, den Befehl seines H ? r r n ausz u f ü h r e n . Hatte i h n bis dann sein alter Freund General Duong Van M i n h vergeblich gebeten, sich an einer V e r s c h w ö rung gegen Dinh Diem zu beteiligen, so hatte er sich zu diesem Ze i tpunk t bereits entschlossen, die V e r s c h w ö r e r zu u n t e r s t ü t z e n .
Al tgediente a u s l ä n d i s c h e Dip lomaten i n Saigon, die Nguyen kannten, beachteten seinen Rückzug aus der Po l i t i k i m August dieses Jahres. Sie sch lössen daraus, d a ß die Tage D i n h Diem g e z ä h l t seien, und sie behielten recht.
Nguyen kann ein charmanter Unterhal ter sein. Seine Höf l ichke i t ist sprichwör t l i ch , aber sein u n e r g r ü n d l i c h e s Lächeln gibt viele R ä t s e l auf, die weder ein Amer ikane r noch ein E u r o p ä e r l ö sen kann .
DIE WELT UND WIR
Jungen haben viel mehr Chancen Kluge Mädchen in Afrika wenig gefragt
25 M i l l i o n e n junge Menschen i m t ro pischen T e i l Afr ikas sind i m schulpfl icht igen A l t e r , doch nur für acht M i l l ionen v o n ihnen gibt es Schulen. U n d nu r ein geringer Prozentsatz dieser acht M i l l i o n e n gelangt ü b e r die Volksschule hinaus, denn h ö c h s t e n s 260 000 durchlaufen die h ö h e r e Schule, Diese an sich schon u n g ü n s t i g e Si tuat ion verschlechter t sich für die M ä d c h e n noch dadurch, d a ß auf dre i Schü le r nur eine Schü le r in k o m m t und l ä n g s t nicht alle M ä d c h e n , die eingeschult werden, s ä m t l i c h e V o l k s schulklassen' beenden. Die Sta t is t iken für die ' V o l k s - und Mit te lschulen v o n elf L ä n d e r n zeigen, d a ß etwa die Hälfte aller besucht. Anders a u s g e d r ü c k t : die g r o ß e Mehrhe i t al ler afrikanischen M ä d chen hat ü b e r h a u p t keine Mög l i chke i t zum Schulbesuch. V o n dem Rest jedoch kommen viele aus der Schule ohne etwas gelernt zu haben.
Theoretisch sol l ten zehn Prozent der V o l k s s c h ü l e r i n n e n a n s c h l i e ß e n d eine h ö -here Schule besuchen. Doch n u r i n z w e i L ä n d e r n Af r ikas ist diese Forderung erfüllt . Ande r swo liegen die Z i f fe rn be i drei bis v ie r Prozent, i n manchen Gebieten be i weniger als ein Prozent. Noch unerfreulicher sieht es m i t den Berufsund Fachschulenstatistiken aus.
W e n n es zut r i f f t , d a ß i n jeder K u l tu r der soziale Fortschri t t i n hohem M a ß v o n der B i ldung der Frauen ab
h ä n g t , m u ß uns die Lage i n A f r i k a h ö c h s t bedenklich erscheinen. Dabei berichten alle Beobachter, d a ß die afrikanischen M ä d c h e n an sich nichts gegen die Schulb i ldung haben. Es is t i m Gegenteil vor gekommen, d a ß die Frauen öffent l iche Kundgebungen zur Durchsetzung der a l l gemeinen Schulpflicht veranstalten. Nicht die afrikanischen M ä d c h e n selber s ind also schuld, w e n n sie ungebildeter durchs Leben gehen m ü s s e n als ihre B r ü d e r .
Welche wirtschaft l ichen Faktoren u n t e r s t ü t z e n oder h indern n u n die M ä d chen, sich der p ä d a g o g i s c h e n Mögl i chke i t zu bedienen, die ihnen geboten werden? Die eklatanteste A n t w o r t : Die Schulen i n S t ä d t e n und Stadtrandgebieten oder i n stark b e v ö l k e r t e n Landstr ichen s ind zahlreicher u n d besser. Die Mehrzah l der B e v ö l k e r u n g jedoch lebt i n w e i t verstreuten D ö r f e r n . Der Schulunterricht is t zwar f re i , die Kosten für schulisches Z u b e h ö r w i e L e h r b ü c h e r , Hefte u n d so we i t e r s ind jedoch für viele Bauern und T a g e l ö h n e r zu hoch. Gerade für Töchter geben die meisten Fami l i en nicht gern v i e l Geld aus. Ferner s ind die M ä d c h e n unentbehrliche Helfer ih re r kinderreichen M ü t t e r . U n d so sol len sie a l l die h ä u s l i c h e n Verpf l ichtungen für die k ü n f t i g e Ehe lernen? A u ß e r d e m s ind viele A f r i k a n e r der Ansicht, d a ß die Volksschulb i ldung den M ä d c h e n nicht
dazu verh i l f t , einen Platz i n der Gesellschaft zu f inden, sondern d a ß das genaue Gegenteil erreicht w i r d : Die M ä d chen werden ungeeignet zur B e w ä l t i gung der Aufgaben, die sie i m N o r m a l f a l l e rwar ten.
I n manchen Gebieten werden gebi ldete M ä d c h e n bevorzugt geheiratet. Doch selbst dies kann sich u n g ü n s t i g für sie auswi rken : W o die Brautpreis-Sitte noch besteht, haben gebildete M ä d chen es schwer, einen M a n n zu f inden, der den hohen, v o n der Famil ie geforder ten Preis für sie zahlen kann, I n
anderen L ä n d e r n w i e d e r u m sind |»bti-dete Frauen be i den jungen MAnnirr, ü b e r h a u p t nicht gefragt. Wei tere negative Faktoren sind zum Beispiel: das streng abgeschlossene Leben der unver heirateten M ä d c h e n , besonders in Geble ten m i t vo rwiegend mohamedanischet B e v ö l k e r u n g , und der Mangel an solchen die bereit s ind, „in den Busch zu ge-hen. Auch „im Busch" , -wenn wi r so einmal das u r s p r ü n g l i c h e , dunkle Afrika bezeichnen w o l l e n , dominier t das W o r t „ L i e b e " . Al le rd ings lassen, wie Leonhard Meurer i n den von ihm gesammelten Afr ikanischen Aphorismen „Reife Hirse beugt das Haupt" (Econ-Ver lag , D ü s s e l d o r f ) darlegt, „d ie bestim-mende Macht der Sippen, die Schwie, r igkei t , auch heute noch ü b e r h a u p t eine Frau zu bekommen, den Jubel der frei-en W a h l nicht so aufkommen und mehren die kri t ischen St immen", wenn auch manche der h ier mi tgete i l ten Sprichw ö r t e r durchaus m i t unseren Vorstellungen v o n der Liebe übere inzus t immen scheinen. So f inden w i r die wohlklingenden A p h o r i s m e n : „Der W e g zur Gel iebten is t nicht dorn ig" , „Ein liebes Auge w i r d leicht erkannt", „L iebe ist mein Hab und Gut", „L iebe zerstreut Schätze", „Die Liebe zerzehrt", „Lieb den, der dich l iebt , und nicht den, der d i r gefällt."
Das h ä u s l i c h erzogene M ä d c h e n wird gelobt, das a l l zu lockere getadelt, und die S c h ö n h e i t vergeht. So k ü n d e t das afrikanische Spr ichwor t : „Auch ein hübsches M ä d c h e n hat Fehler", „Hübsche M ä d c h e n setzen einander nicht den Kop! putz auf", „Ein kluges M ä d c h e n schnürt nicht gleich sein B ü n d e l " und „Einen g r ü n e n Baum, der a b g e p f l ü c k t ist, mag n iemand mehr". Afr ikanische Männer, „a l t e M ä n n e r v o r a l l em" , w i e der Verfasser behauptet, „ f o r m t e n die Sprüche. K e i n Wunder , d a ß neben den wenigen L o b s p r ü c h e n für die Frau so viele U n h ö f r i c h k e i t e n und Warnungen stehen." Einige Beispiele aus dem Sprich-w ö r t e r s c h a t z A f r i k a s : „ W e r eine schöne Frau ins Haus heiratet , n i m m t Unruhe ins Haus", „Eine F rau is t ein Feuer, w e n n du davon nimmst , nimm wen ig" , „ M a n n ist Geld und Frau ist K l e i d " u n d : „Des Weibes S t ä r k e liegt i m Munde!"
Kurz und interessant... Die Abendgottesdienste der anglika
nischen Kirche von Newcastle (Australien) sind wieder besser besucht. Reverend Coad hat sie um anderthalb Stunden vorverlegt, damit seine Schäflein zum Beginn des Fernsehprogramms rechtzeitig zu Hause sind.
Bei einem Wettbewerb um die längste Cowboyzunge von Texas siegte 12,2 Zentimetern. E r führt diesen Re-Arold T . Smith mit einer Länge von kord darauf zurück, daß er seit dem 12. Lebensjahr immer T ö p f e ausgeleckt hat, in denen er sich auf der Weide die Mahlzeiten zubereitete.
Als bei einem Boxkampf i n Tandil (Argent inien) das P u b l i k u m einen ausw ä r t i g e n K ä m p f e r und den Ringrichter auspfiff u n d bewarf, stieg dieser durch die Seile und fegte durch k. or die erste Reihe der Zuschauer v o n den Sitzen. Darauf ging der K a m p f oben wei ter .
Die amerikanische Armee sandte John van Platten in New York einen Gestellungsbefehl. Die Eltern protestierte«, John war erst 15 Monate alt. Die Armee schickte ein Entschuldigungsschreiben u, einen Monat später einen neuen Einberufungsbefehl. Diesmal galt er John« 6 Jahre altem Bruder.
HELLE S T U N D E N Cop. by A. Bedithold, Faßberg -
dur* Verla» v Ornhnrj. »Görg. Wiesbaden R O l D O n V O n HANS ERNST
17, Fortsetzung Anderersei ts aber w a r sie mäch t ig
stolz, d a ß A m b r o s diesen Lockungen g e g e n ü b e r ka l t geblieben war . Diese Gew i ß h e i t e r fü l l te sie m i t grenzenloser Genugtuung, und es w ä r e wunderbar gewesen, i n diesem Augenbl ick nun vo r den andern i h r Geheimnis auszuplaudern. Abe r der verdorbene Sinn der C i l -H w ü r d e vielleicht i n Ne id aufflammen, und sie w ü r d e rachsüch t ig w e i t e r e r z ä h len, was n iemand w u ß t e als die Nacht und die Sterne.
D a r u m m u ß t e sie schweigen. Sie schwieg auch i n der Folgezeit, w e n n auf A m b r o s die Rede kam.
Das Schicksal br icht oft ganz unverm i t t e l t hervor und b e r ü h r t die M e n schen i m Guten und B ö s e n . U n d das Schicksal n i m m t keine Rücksicht , es macht sich auch an den S t ä r k s t e n heran, b e r ü h r t i h n z u n ä c h s t m i t einem g e m ü t l ichen Stupser, und wenn er darauf nicht h ö r e n w i l l , m i t einem derben S t o ß .
A l s der G r o ß k n e c h t des Sonnlech-ners an einem S p ä t s o m m e r a b e n d m i t den dre i Fudern Hafer i n den H o f fuhr, die der Kreuzacker dieses Jahr abgeworben hatte, r i e f er dem Bauern i m V o r beifahren ü b e r das Gespann weg zu :
„ D e n Acker da droben k ö n n e n w i r nicht mehr bebauen heuer."
Der Bauer stand gerade m i t dem
V i e h h ä n d l e r Rosental i n eifr igem Hand e l s g e s p r ä c h und achtete z u n ä c h s t nicht recht darauf. Erst ein wen ig s p ä t e r , als der G r o ß k n e c h t die Pferde i n den Sta l l gebracht hatte, k a m er darauf zurück .
„ W a s hast du da gemeint, v o r h i n , m i t dem Acker?"
„Ich sagte, d a ß w i r i h n nicht mehr bebauen k ö n n e n ? "
„ W a s h e i ß t das?" „Es h e i ß t , d a ß ein I r r t u m vor l iegen
m ü ß t e . Der Kreuzacker g e h ö r t zum Gut."
„ W e r sagt das?" „Der junge Gutsverwal te i . " „ K e n n ich nicht. Es sei denn, du
meinst den v o m Bachschmied? So, so? Ve rwa l t e r w ä r e der schon. F ü r mich nicht. E in Lausbub is t er, mehr nicht."
Der G r o ß k n e c h t zuckte die bre i ten Schultern.
„Mir kann es gleich sein." „Ja, m i r auch. Jedenfalls w i r d n ä c h s t e
Woche M i s t hinaufgefahren und dann w i r d umgeackert für den Weizen."
M i t ke inem Wimperzucken ver r ie t der Sonnlechner, w i e er i nwen idg v o n W u t und Zo rn geschü t t e l t wurde . Er nahm das Ganze g e w i ß lächer l ich , denn — die Gutsfrau w ü r d e sichsicherlich schon l ä n g s t m i t i h m besprochen haben, w e n n da etwas nicht i n Ordnung w ä r e . Ne in , so ein Neunmalkluger , der noch nicht e inmal ganz trocken is t h in te r den O h ren, der m u ß t e u m e i n a n d e r s c h n ü f f e l n
und seine Weishe i t produzieren. I h n soll te er kennenlernen.
A m Sonntag begegnete der Sonnlechner der Gutsfrau. Sie sprachen ü b e r dies und das, ü b e r den Er t rag der Ernte, ü b e r Viehpreise und Holzeinschlag. K e i n Wort f i e l v o m Kreuzacker, u n d am Montag i n a l le r H e r r g o t t s f r ü h e l i eß der Sonnlechner M i s t auf den Kreuzacker fahren. Auch da geschah noch nichts, erst als er zum Wochenende die Gespanne zum Ackern hinschickte, kamen sie nach einer halben Stunde wiede r zu rück m i t dem Bescheid, d a ß da oben bereits die Gutsknechte ackerten.
M i t zusammengekniffenen Augen schaute der Sonnlechner ü b e r seinen Obstanger zu dem hochgelegenen Acker hinauf. Die F r ü h n e b e l f la t ter ten noch um die H ä n g e , aber zuwei len , w e n n ein W i n d s t o ß die grauen Schleier ein wen ig lü f te te , sah man die Gespanne des Gutshofes ü b e r den Acker ziehen. M i t z u s a m m e n g e p r e ß t e n Kiefern stand er da, an seinem Hals die die Ader dick u n d b l au an. Dann drehte er sich m i t einem Ruck u m und ging i n die Küche .
„Also , so was von Frechheit ist m i r doch noch nicht untergekommen."
„Ja, was hast du denn?" fragte Frau Therese m i t einem schnellen Blick i n sein Gesicht.
M i t einem raschen G r i f f ' f aß t e er die B ä u e r i n am A r m u n d zog sie zum Fenster.
„Da schau nauf, zum Kreuzacker. A n dere ackern i h n und ich hab den M i s t naufgefahren. Seit ich denke, haben w i r denAcker bestellt . U n d je tz t k o m m t dieser No tn igg l daher u n d w i l l die alte Ordnung ü b e r den Haufen we r f en . Na, dem w e r d ich was blasen. B r ig i t t a ! M e i ne langen Stiefel!"
Ohne d a ß ein Name gefallen war , w u ß t e Br ig i t t a sofort, w e r gemeint war . Der Schreck wollte ihr alle Gl ieder l ä h men, und nu r gewal tsam konnte sie sich noch beherrschen. W ü t e n d zerrte
der Bauer d ie Stiefel an seine F ü ß e u n d g r i f f nach H u t und Stock.
„Reg dich doch nicht auf," f l ü s t e r t e sie ängs t l i ch .
„Auf r egen? Da tu t sich der Hansdampf z u v i e l Ehr an, w e n n er glaubt, d a ß ich mich seinetwegen aufrege. Aber ich w e r d ' i h m den K o p f waschen, da kann er sich verlassen darauf."
W ü t e n d schlägt er die T ü r h in te r sich zu und v e r l ä ß t das Haus. Die Morgennebel haben sich mi t t l e rwe ise verzogen, u n d man kann dem Sonnlechner nachsehen, w i e er m i t z ü g i g e n Schritten ü b e r die V iehwe iden hinaufsteigt zum Kreuzacker. D o r t angekommen, schreit er einem der Knechte zu :
„ W e r hat euch denn das geschafft?" „Nun , we r die A r b e i t auf dem Gute
neuerdings eintei l t ." „So, was ist er denn dann, der?" I n dem Augenbl ick kam Ambros ü b e r
eine H ü g e l w e i d e daher. Er t rug eine helle Cordhose m i t hohen Stiefeln, hatte den Rock lose ü b e r die Schultern h ä n gen und p f i f f leise vo r sich h i n .
„ G u t e n Morgen , Sonnlechner!" Der Bauer knur r t e etwas U n v e r s t ä n d
liches. „ W a s so l l dann das bedeuten da?" „ F a h r zu", schaffte A m b r o s dem
Knecht und gab dem Sattelgaul einen leichten Klaps auf den Hinterschenkel . Einen Augenbl ick sah es aus, als w o l l t e der Sonnlechner das G e f ä h r t am wei terfahren h indern , aber er bezwang sich.
„Ich hab d i r Botschaft sagen lassen, durch deinen G r o ß k n e c h t " , nahm A m bros das W o r t . „ U n d es tu t m i r l e id , d a ß es nun so ist . Ich dachte, du k ä m s t doch sicher auf das Gut, um die Sache auszusprechen."
„ W a s so l l ich aussprechen. Ich m ö c h te wissen, was es da zum Aussprechen g ä b e . Seit ich denken kann, haben w i r Sonnlechners den Acker bewirtschaftet ."
„Ja, ich w e i ß . A b e r das wa r e in I r r t u m . Der Acker g e h ö r t zum Gut."
„ W e r k a n n das beweisen?" „ D a s Grundbuchamt." „Je tz t sch läg t ' s dreizehn. W e i ß t du,
was du bist? E i n elender Schnüff ler , Der Inspektor P ö l t e n is t w e i ß Got t e in guter Wirtschafter gewesen, aber es w a r ihm doch nie eingefallen, sich an meinem Eigentum zu vergreifen. Da hast erst du kommen m ü s s e n , nicht wahr?"
„ I n s p e k t o r P ö l t e n hat nie Ursache gehabt, die Katas ternummern eingehend zu studieren. Ich b i n auch nu r durch Zuf a l l draufgekommen, w e i l w i r die Län-dereien dor t oben m i t W a l d bepflanzen w o l l e n . U n d w e n n du der Ansicht bist, d a ß d i r Unrecht geschieht, so fahr doch selber zum G r u n d s t ü c k a m t , u n d du w i r s t dich ü b e r z e u g e n k ö n n e n , d a ß wir i m Recht sind."
„ W e r ist denn das? w i r ? Rechnest du dich viel le icht auch schon zum Gut? Wer bist d n denn ü b e r h a u p t . Meins t , man w e i ß nicht, w o du herstammst? Dreißig Jahre b i n ich jetzt Bauer und hab den Kreuzacker bebaut und me in Vater genau so. U n d jetzt kommst du daher und w i l l s t sagen, d a ß w i r i m Unrecht sind. W i l l s t du viel leicht sagen, daß me in Vate r e in B e t r ü g e r war?"
„Das kann ich nicht behaupten." Sie standen einander g e g e n ü b e r , einer wer so g r o ß w i e der andere, und m a ß e n sidi m i t den Augen. Es w a r nicht zu l e h nen, d a ß der Junge sich v i e l besser in der Gewal t hatte, denn er stand ganz ruhig , die H ä n d e ü b e r die Brust v»r s ch ränk t , w ä h r e n d der Bauer w i e drohend m i t seinem Stecken umeinander-fuchtelte.
„Tu doch deinen Stock weg, Bauer", sagte schl ießl ich A m b r o s , „ D a s s d i ü ' j a grad aus, als ob du mich schlag* wol l tes t . U n d ich w i l l d i r jetzt au* gleich noch sagen, d a ß ich nicht Jfl,» !
l ä n g e r g e w i l l t b in , mich v o n d i r bsl»' -
digen zu lassen. Ich fürchte mich wed»' vo r d i r noch v o r anderen. U m aber di« Sache i n Ordnung mx br ingen, schlaf
Kill
Mini: Ardenne
„Romeo" Fortsetzung Seite 1
Nun zu den Feieriii Oer Stadtpark von Vie feierlicheren Rahmen deren Gelegenheiten c Auch die große Zahl nenz der Ehrengäste lieh über dem sonstig den wichtigsten zählt! Minister und seiner ( gouverneur Ritter La de Selliers de Moranvil Gräfte, Bezirkskommis Bürgermeister und c der, sowie andere Hc Vielsalm.
Die ehemaligen Gl lie Schulen, sowie d /ereinigungen waren nen zugegen. Auf ein rribüne hatten die E unter auch zwei eherr
I i i i! É i l l i i
Die Gebete des Feld; che Miene des Vertei
ch dir vur, auls (Jul m selber Einsicht zu
<atas te rp läne . Ich sehi n, daß zwischen de
nid dem f r ü h e r e n Bes iinmal i rgendein A b k o n •es Kreuzackers getrofi las nichts Verbr ief tes fielleicht w a r es auch iches A b k o m m e n . W ä i iierung dieser G r ü n d e c \uge ge faß t worden , etzt noch nicht draufgel nuß es je tz t seinen L; - Recht m u ß Redi t blei len, Sonnlechner. I n eil me ich aufs Gut."
Ambros wandte sich mtgegesetzter Richtung mächtiger W u t starrte lach. Die ü b e r l e g e n e f rfüllte i h n m i t h e i ß e t ich ve r lo r er seine B ;dirie heraus:
Ob Recht oder Un ich ja herausstellen. A m, Feindschaft^zwischE
Ambros zuckte zusa licht w a r l e i c h e n b l a ß . , lie Schultern i n grenze!
Es stellte sich heraus, leiner Vermutung , da Hindert Jahren schon i : »en zwischen den Vor! echners u n d denen des
wegen des Kreuzacken ' e n sein m u ß t e , recht 1 ia rüber nichts schrif t l i i 3>e Eintragungen i m Riesen unzweideut ig Jes Gutes an dem A d a »onnlechner b l ieb nicht Iis sich dre inzuf inden, , u g war, einzusehen, d !eß deswegen doch n u r
Die Aussprache auf c I I n e n Samstagnachmii v ° r d e n . Die Fre i f rau
i0su,x 140 Seite 3 B T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 12. D e w r t w 190«
iderum sind gsoü I jungen MBnn«rr. gt. Wei te re negatl-i i i m Beispie l : das i Leben der unver->esonders in Gebie
mohamedanischer Mangel an solchen den Busch zu ge-
c h " , - w e n n w i r so liehe, dunkle A t r i en, domin ie r t das :dings lassen, wie
den von i h m gesehen Aphor ismen das Haup t" (Econ-[arlegt, „d ie bsstim-ippen, die Schwie-och ü b e r h a u p t eine den Jubel der frei-fkommen und meh-immen", w e n n auch Mitgeteilten Sprich-t unseren Vorstc-i-e ü b e r e i n z u s t i m m e n
w i r die w o h i k l i n -„Der W e g zur Ge-
l ig" , „Ein liebes Au-nt", „Liebe is t mein e zerstreut Schätze" , t", „Lieb den, der den, der d i r gefällt ." gene M ä d c h e n w i r d ickere getadelt, und iht. So k ü n d e t das or t : „Auch ein hüb-
F,ehler", „Hübsche nder nicht den Kopf ;es M ä d c h e n schnürt i ünde l " und „Einen abgepf lück t ist , mag frikanische M ä n n e r , l l em" , w i e der Vera r m t e n die Sprü-l aß neben den weni-r die Frau so viele d Warnungen Steele aus dem Spr id i -s: „ W e r eine stittö-heiratet, n i m m t Un-„Eine F rau ist ein 1
avon nimmst , nimm Geld und Frau ist
Weibes S t ä r k e liegt
Boxkampf in Tandil Publ ikum einen, aus-
und den Riugrich-bewarf, stieg dieser i d fegte durch k . o ; -r Zuschauer von den ig der K a m p f oben
e Armee sandte John v York einen Gestel-Eltern protestierten, lonate alt. Die Armee uldigungssdireiben u. r einen neuen Einbesmal galt er Johns ier.
beweisen?"-amt." dreizehn. W e i ß t du, lender Schnüff ler . Der ;t w e i ß Gott e in guter ien, aber es w a r ihm len, sich an meinem ireifen. Da hast erst en, nicht wahr?" an hat nie Ursache ernummern eingehend, i n auch nur durch Zürn, w e i l w i r die LSn-m i t W a l d bepflanzen
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las? w i r ? Rechnest du ' i schon zum Gut? W e r erhaupt. Meinst , man I herstammst? Dre iß ig t Bauer und hab den t und me in Vate r ge-zt kommst du daher
d a ß w i r i m Unrecht vielleicht sagen, daß
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en Stock weg, Bauer". A m b r o s . „Das S Ä K ' ob du m i d i schlag* 1
h w i l l d i r jetst a u * n, d a ß ich nicht n, mich v o n d i r b s l » ' -
Ich, fürchte mich wed#'° anderen. U m aber die
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Minister Segers übergab Ardennenjägern neue Maskotte
h rechi- unehrerbietig „Romeo" benahm sie Fortsetzung Seite 1
Nun zu den Feierlichkeiten selbst, jer Stadtpark von Vielsalm bot einen »ierlicheren Rahmen als bei den andren Gelegenheiten die Kaserne Rat2 Auch die große Zahl und die Promi-„>nz der Ehrengäste standen erheb-!ch über dem sonstigen Niveau. Zu Jen wichtigsten zählten, neben dem Minister und seiner Gattin, Provinz-jouverneur Ritter Lamalle, General je Seiliers de Moranville (innere Streit iräfte, Bezirkskommissar Lion, der lijrgermeister und die Ratsmitglie-|er, sowie andere Honoratioren von Vielsalm.
Die ehemaligen Grünmützen und ie Schulen, sowie die patriotischen /ereinigungen waren mit ihren Fah-len zugegen. Auf einer überdachten [ribüne hatten die Ehrengäste, dar-jntei auch zwei ehemalige Komman
deure des Bataillons, Platz genommen Als alle Vorstellungen beendet waren und der Minister die Front des Bataillons abgeschritten hatte wurde Romeo von seiner Eskorte herbeigebracht. Der Keiler gebärdete sich recht unehrerbietig den hohen Gästen gegenüber. Einmal blieb er stehen und ließ sich nicht weiterbringen, dann wieder fing er mitten in der Zeremonie an, den Rasen aufzubrechen und zu grunzen und dann legte er sich einfach hin, da ihm wohl das ganze Getue zu viel wurde. Auch als der Feldgeistliche ihn segnete war Romeo nicht ganz bei der Sache.
Oberstleutnant Peterkenne, der Korpschef des Bataillons, hielt eine von feinem Humor durchwebte Ansprache (französisch und deutsch). Eine Parade beschloss diesen Teil der Festlichkeiten.
Im Ratshaus wurde anschließend zu
Oberstleutnant Peterkenne (links im Vordergrund) bei seiner Ansprache
Die Gebete des Feldgeistlichen lassen Romeo ebenso kalt, wie die feierliche Miene des Verteidigungsministers
Ehren des großen Ereignisses ein Empfang gegeben. Bürgermeister Guil-laume dankte dem Minister für seine Anwesenheit und hob hervor, wie sehr die Stadt Vielsalm und ihre Bevölkerung mit dem Bataillon verwachsen ist. Verteidigungsminister Segers antwortete auf sehr witzige Art, indem er seine Fahrt in den Ardennen-winter mit der tags vorher von Antwerpen ausgelaufeneen Antarktisexpedition verglich. Seine Bemerkung, Vielsalm liege auf dem hohen Venn löste allerdings einiges Schmunzeln aus.
Im Offizierskasino fand anschließend ein Festessen statt. Hier ergriffen Oberstleutnant Peterkenne u. der Minister nochmals das Wort.
Fußboll Luxem burg-Dä nemo rk2-2 In Kopenhagen spielte am Dienstag abend die luxemburgische Nationalmannschaft gegen die Dänen 2—2 unentschieden, in einem für den Europapokal der Nationen zählenden Spiel. Da auch das Hinspiel in Luxemburg unentschieden ausging, treffen beide Mannschaften am 17. Dezember in Amsterdam erneut aufeinander.
Köln-Spartak Moskau 1-0 Der deutsche Vizemeister 1. F. C.
Köln schlug am Dienstag abend in einem sehr schnellen und schönen Spiel Spartak Moskau mit 1—0 Toren.
Generalversammlung der Verkehrsvereine
St.Vith. Am Donnerstag der kommenden Woche hält die Vereinigung der Verkehrsvereine der Ostkantone ihre diesjährige Generalversammlung im Hotel Bristol zu Malmedy ab.
Neben den routinemäßigen Obliegenheiten einer Generalversammlung (Tätigkeitsbericht, Neuwahlen usw.) dürfte ein Vortrag von H. Binot, beigeordneter Rat im Generalkommissariat für den Tourismus, von besonderem Interesse sein .Dieser Vortrag wird in deutscher Sprache gehalten.
Provinz Lüttich
GEMEINDEVERWALTUNG CROMBACH
BERICHTIGUNG Oeff. Ausschreibung
Wasserleitungsnetz der Gemeinde Los 11,4. Teil
Netz von Crombach und Neundorf
Die Eröffnung der Submissionen ist verlegt auf Freitag, dem 3. Januar 1964, um 14.00 Uhr.
Namens des Kollegiums : Der Gemeindesekretär: J. Doome
Der Bürgermeister: J. Backes
NATIONALE LOTTERIE
Untenstehend die Resultate der 17. Ziehung der N A T I O N A L E N L O T T E R I E , welche stattgefunden hat am vergangenen Montag abend i n GEMBIX3UX.
6360 2.500 1160 5.000 2590 5.000
0 06810 25.000 161270 1.0OO.000 385720 l.OOO.OOO
9181 2.500 31231 25.000
1 58921 25.000 79111 50.000
592 1.000 8912 . 2.500 3992 5.000
2 28492 25.000 45542 25.000 93502 50.000
4583 2.500 22263 25.000
3 20178 50.000 982513 500.000
9224 2.500 8394 5.000
36514 25.000 4 06254 26.000
34944. 25.000 19404 50.000
384844 5.000.000
85 eoo 065 1.000
8285 2.500 - 68665 25.000
47395 25.000 08005 100.000
03« 1.000 6046 2.500 5876 2.500 8420 5.000
6 21520 , 25.000 29046 25.000 39576 25.000 10276 25.000 35886 25.000 16788 25.000
4687 10.000 04707 25.000
7 55877 25.000 460497 250.000
8 200 8 9496 2.500
829 1.00U 8189 . 2.500
9 4729 5.000 5929 10.000
67499 25.000
(Ohne G e w ä h r )
4 dir vur, auts CJul hinunterzugehen, im selber Einsicht zu nehmen in die ¡alasterplane. Ich sehe die Sache so
daß zwischen deinen Vorfahren md dem f rühe ren Besitzer des Gutes eitimal irgendein Abkommen wegen die-es Kreuzackers getroffen wurde, ü b e r las nichts Verbrieftes aufzufinden war. Vielleicht war es auch nur ein mundiales Abkommen. W ä r e die Reorgani-ierung dieser G r ü n d e da oben nicht ins
e gefaßt worden, w ä r e n w i r audi etzt noch nicht draufgekommen. So aber suß es jetzt seinen Lauf nehmen und
Recht m u ß Redit bleiben. Guten M o r ien, Sonnlechner. I n einer Stunde kom-ne ich aufs Gut."
Ambros wandte sich aber und ging in itgegesetzter Richtung davon. I n ohn-ächtiger W u t starrte der Bauer i hm
'ach. Die ü b e r l e g e n e Ruhe des andern rffillte ihn mi t h e i ß e m Gr imm. P lö t z ich verlor er seine Beherrschung und •dirie heraus:
»Ob Recht oder Unrecht, das w i r d ''di ja herausstellen. Aber — von heute
Feindschaft-..zwischen di r und mir ." Ambros zuckte zusammen, sein Ge-
iicht war l e i chenb laß . Aber er hob nur lie Schultern in grenzenlosem Bedauern. Es stellte sich heraus, d a ß Ambros mi t
leiner Vermutung, d a ß vielleicht vor Hindert fahren schon irgendein A b k o m
men zwischen den Vorfahren des Sonnsdiners und denen des Gutes Kar l sk ron *e8en des Kreuzackers getroffen wor den sein m u ß t e , recht hatte. Leider war atttber nichts schriftliches aufzufinden. l e Eintragungen im Grundbuch aber "esen unzweideutig die Besitzrechte *s Gutes an dem Acker nach, und dem 'Onnlechner blieb nichts anderes übr ig , w sich dreinzufinden, w e i l er k lug ge-u8 war, einzusehen, d a ß er einen Pro-*ß deswegen doch nu r ver l ieren w ü r d e . Die Aussprache auf dem Gut war für
""n Samstagnachmittag anberaumt *°fden. Die Freifrau I lona von Lenz
war höflich und zuvorkommend wie i m mer. Der Sonnlechner b e m ü h t e sich ebenfalls, es zu sein, und zwar aus k l u ger Berechnung, denn er hatte seinen Plan inzwischen schon gefaß t und versprach sich entschieden mehr, wenn er freundlich tat, als offene Feindschaft zur Schau zu tragen. Die Freifrau l ieß sich auch davon ü b e r z e u g e n , d a ß ein schlechtes Licht auf ihn fallen m ü s s e , wenn es nun plötzl ich unter die Leute k ä m e , d a ß er zu Unrecht einen Acker bewirtschaftet habe. Und deshalb einigte man sich darauf, d a ß es vor läuf ig so bleiben solle, bis diese G r u n d s t ü c k e da oben w i r k l i d i aufgeforstet werden sollten.
„Ich bi t te aber darum, d a ß dies sofor t schriftlich niedergelegt w i r d " , schaltete sich Ambros in das Gespräch ein.
„Zu was denn schriftlich? M e i n Wor t ist doch immer noch was wert ."
„Bezweif le ich auch gar nicht, Sonnlechner. Trotzdem möch te ich drauf bes tehen-"
,',Ja, Ambros hat recht. W i r haben den deutlichen Beweis, was daraus entstehen kann, wenn solche Sachen nicht ordn u n g s g e m ä ß gemacht werden. Also b i t te, Ambros , schreiben w i r :
Der Bauer Gregor Burgmayer e rhä l t we i t e rh in von Freifrau I lona von Lenz das G r u n d s t ü c k Nr . 1438 zur Bewirtschaf tung bis zu dem Z e i t p u n k t - "
Ambros h ie l t i m Schreiben plötzl ich inne. „ W ä r e es nicht besser, wenn w i r schreiben, pachtweise?"
M i t schmalen Augen sah der Sonnlechner an dem Schreibenden vorbe i und dachte: „ W a r t e nu r du, deine Rechnung w i r d immer vol le r . "
„ M e i n e t w e g e n , der Fo rm halber k ö n nen w i r ja eine kleine Pacht berechnen. Was meinen Sie, Sonnlechner?"
„Natür l ich . Es ist ja wegen der Form und d a ß der junge V e r w a l t e r sein Recht b e h ä l t . "
„Es w ü r d e m i r l e id tun, Sonnlechner,
wenn Sie A m b r o s etwas nachtragen w ü r d e n . "
„ G a n z i m Gegenteil. Recht m u ß Recht sein"! antwortete der Bauer u n d verzog die M u n d w i n k e l spö t t i s ch . „Ich hab i n meinem Leben noch nichts Unrechtes beansprucht."
Es konnte viel leicht T ä u s c h u n g sein, aber bei den letzten W o r t e n blickte die Freifrau den Sonnlechner ganz fest an. Es war dabei so etwas Eigenartiges i n ih rem Blick, d a ß der Bauer v e r w i r r t wegsah. N u r eine Sekunde w a r es, abei es war, als habe das Schicksal ganz leise den Finger g e r ü h r t .
Weg war es wieder . Die Sonne schien freundlich durch die hohen Fenster. Der Bauer l ieß sich bewegen und t rank zwischen der Unterschrift und einem oberf lächl ichen Gesp räch ü b e r das schöne Wet ter eine Tasse Kaffee m i t und verabschiedete sich dann. I n seiner Brief tasche trug er dieses lächer l iche Schriftstück, nach dem er von jetzt an Pacht zu zahlen habe für einen steinigen A k -ker, w e i l das Grundbuch es so aufwies, d a ß der Adcer zum Gut g e h ö r t e . I n seinem Herzen aber brannte ein H a ß und bitterste Feindschaft gegen den jungen Ambros B r a n d m ü l l e r , der i h m , das alles eingebrockt hatte.
Der Laurent iusmarkt i m K r e i s s t ä d t chen w a r jedes Jahr von den Bauern der nahen und wei ten Umgebung gut be sucht. A u d i der Sonnlechner fuhr h i n m i t seinen zwei Rappen. U n d die B r i git ta durfte mi t fahren, o b w o h l sie sich wahrhaf t ig ein anderes V e r g n ü g e n gew u ß t h ä t t e .
Sonst hatte sie sich immer gefreut, w e n n sie zum Markfes t mi t fahren durfte Sie l iebte dieses bunte Gewimmel des Jahrmarktes m i t der Schiffsschaukel, dem Kettenkarussel, den S c h i e ß b u d e n und al lem D r u m und Dran . Heute aber
w ä r e sie a m l iebsten zu Hause geblieben. Wie sollte sie denn diesen Tag ohne Ambros auch ruh ig verbr ingen k ö n n e n . Der Sonntag m i t i h m hatte i h r Leben nun schon auf eine so best immte A r t festgelegt, d a ß i h r diese Fahrt m i t dem Vate r nur eine Qual war . W i e so l l te sie diesen Tag ruhig verbr ingen k ö n nen? Sie hatte gemeint, d a ß die M u t t e r mi t fahren solle. Allein auf diesen V o r schlag w o l l t e n iemand eingehen. Auch das v o r g e s c h ü t z t e K o p f w e h w o l l t e man nicht gelten lassen. Das verginge sogar i n der frischen Luft , sagte man ihr .
N u n s a ß sie auf dem r ü t t e l n d e n W ä gelchen und dachte b l o ß : w e n n ich n u r schon wieder daheim w ä r e . Be im H ö l z e r b r ä u stellte der Sonnlechner sein Gefähr t ein. D o r t trennte er sich v o n B r i gitta, denn er hatte al lerhand Geschäf te zu erledigen und s a ß dann hernach m i t bekannten Bauern zusammen, die man sowies nu r selten traf. Br ig i t t a mischte sich unter die Jugend, die zahlreich vertreten war , ging m i t e in paar Freundinnen i n ein Panopt ikum, l i eß sich auf der Schiffsschaukel den W i n d ums Gesicht blasen und i m N u war die Zei t u m . Der Vater stand bereits wieder i m H o f des H ö l z e r b r ä u neben seinem Gefäh r t , z ü n dete sich eine seiner schweren Zigar ren an und schaute auf die Uhr .
„Je tz t w i r d es aber ba ld Zeit , d a ß sie kommt , die Br ig i t t a , sagte er vo r sich h i n und wandte dann langsam den K o p f denn es war ein g r o ß e r , gutaussehender Bursche an das G e f ä h r t herangetreten. Er t rug nicht die ü b l i c h e n Lederhosen, sondern einen g rün l i chen Tuchanzug m i t H i r s c h h o r n k n ö p f e n . Dazu einen braun-samtnen Hu t , auf dem ein m ä c h t i g e r Gamsbart s i lberschimmernd seine feinen H ä r c h e n ausbreitete.
Der Bursche t ipp te an den H u t r a n d u n d nahm dann seine Zigarre aus dem M u n d .
„ S i n d das die z w e i Rappen, die du vor d r e i Jahren beim Rosenberg als F o h
l en gekauft hast?" fragte er ohne weitere Einle i tung.
Die grauen Augen des Sonnlechners m a ß e n den Burschen m i t scharfem Blick. Er sah, d a ß seine Nase ein w e n i g b re i t war , d a ß er auf der l i n k e n Wange eine handbrei te Narbe hatte, die aussah w i e ein S t u d e n t e n s c h m i ß .
„Ja, das s ind die zwe i Rappen." Der Bursche ging u m die Pferde her
u m und klopf te ihnen den Hals u n d die Schenkel und m a ß dann v o n hinten her m i t Kennerbl icken. Dabei hatte er eine H a n d i n der Hosentasche, i n der anderen h ie l t er die Zigarre .
„Die haben sich gut rausgewaschen, die z w e i R ö s s e r " , sagte er anerkennend. „Na ja , be i d i r haben sie auch einen guten Stal l ."
„ K e n n s t du mich denn?" „Frei l ich kenn ich dich. Ich w a r grad
be im Rosenberg dort , w i e d u die Fohlen kauf t hast."
„ S t i m m t , jetzt kann ich mich erinnern. Ich w e i ß b l o ß i m Augenbl ick nicht, wo ich dich h i n t u n m u ß . "
„Der zweite v o m Hochbichler v o n Stockach b i n ich. Hast ml r ' s jagesagt damals. Selbigesmal m e i n ich, hast grad deine Nasen eingebunden gehabt."
„ S t i m m t ! Das w a r b a l d nach der Rauferei i n Holzhausen, w o mir der b l ö d e H u n d , der Eitermoser A n d e r l , das Nasenbein eingeschlagen hat. I s t noch ein b i ß l k r u m m , das Luder." Der Lorenz tappte m i t seinen Fingern an der Nase herum, als w o l l t e er sie geradebiegen.
Der Sonnlechner aber l i eß sein d r ö h nendes Lachen hören . Der Bursche gefiel i h m ü b e r alle M a ß e n .
„ S o v i e l ich aber gehört hab' ist der Eitermoser A n d e r l damals nach der Ki rchweihraufere i drei Wochen im K r a n kenhaus gelegen."
„Ja — glaubst denn du, daß ich midi umsonst v o n dem verschandeln hab lassen?"
^ !• u* s » ( F o r t s e t z u n g folgt)
i Nummer 140 Seite 4 B T . V f T H E B Z E I T O N P Donnerstag, den 12. Dezember i
Provinz Lüttich
GEMEINDEVERWALTUNG CRUMBACH
BERICHTIGUNG Bau eines Turmes an der
Pfarrkirche Rodt tDie Eröffnung der Submissionen ist verlegt auf Freitag, dem 20. Dezember 1963 um 11.00 Uhr. Die Submissionsangebote müssen mittels Einschreibebrief bei der Post am Mittwoch dem 18. 12. 1963 spätestens aufgegeben werden.
Namens des Kollegiums : Der Gemeindesekretär : J. Doome
Der Bürgermeister: J. Backes
Sitzung des St.Vither Stadtrates
St.Vith Einen Bericht über die Stadt ratssitzung vom vergangenen Montag abend bringen wir in unserer nächsten Ausgabe.
Die Gemäldeausstellung P. Doome und H. J. Collignon
St.Vith. Wir berichteten über die Eröffnung der Gemäldeausteilung HJ. Collignon unnd P. Doome in der Turnhalle der staatlichen Mittelschule von St.Vith. Diese Halle, die gleichzeitig als Festsaal dient; eignet sich sehr gut für solche Veranstaltungen, da die Lichtverhältnisse optimal sind.
Die Ausstellung war besonders für diejenigen, die vor 3 Jahren die Aus
Nebel und Glateis St.Vith. Nebel und Glatteis behinderten am Dienstag, und stellenweise auch noch am Mittwoch morgen den Verkehr. Am Dienstag abend verwandelte der Nieselregen die gefrorenen Straßen in Rutschbahnen. An vielen Stellen gerieten Fahrzeuge von der Straße ab. Nennenswerte Unfälle wur den nicht gemeldet.
Wohl geriet am Mittwoch morgen der Wagen des P.J. aus Büllingen in Weywertz-Dorf ins Schleudern. Es entstand bedeutender Sachschaden, aber niemand wurde verletzt.
A L L E S G E L E G E N H E I T S K Ä U F E ob N E U O D E R G E B R A U C H T ! Öfen - Waschmaschinen - Schleudern - Herde - Gasherde - Gasplatten Ständer - Kühlschränke - Nähmaschinen - Radios - Musikschränke
Tonbandgeräte - Haushaltsgeräte aller Art u.s.w. u.s.w. Kredit bis zu 30 Monaten. (Nehme sämtliche Gegenstände in Zahlung) Auf Wunsch werden Sie unverbindlich zu Hause abgeholt und zurückgebracht. Schreiben an folgende Adresse:
A N K A U F - V E R K A U F - T A U S C H S T . V I T H
Malmedyer Straße 33 Tägl. geöffnet von 9-6 Uhr u. an den 3 Sonntagen vor Weihnachten
Stellung derselben Künstler besuch' haben, sehr aufschlußreich. Man konn te feststellen, daß beide Künstler einen guten Schritt weiter gekommen sind, daß sie in diesen drei Jahren hart gearbeitet haben.
Postmeister Collignon, ebenso wie P. Doome, betreibt die Malerei als Hobby. Beide zeigten hiesige Landschaften und südliche, daneben Stille ben. Und doch sind sie in ihrer Auffassung und Technik grundverschieden.
H. J. Collignon malt am liebsten Blumen. Diese sind in wärmeren Farben gehalten als früher. Auch hebt er durch eine verfeinerte Hintergrundtechnik den Kontrast. Aber auch die Landschaften haben sich geändert. Sie leuchten stärker, besonders die in Südfrankreich gemalten. Am besten gefiel uns ein in Villeneuve bei Nizza entstandenes Gemälde. Die kleine Ortschaft scheint wirklich zu leben und man sieht die heiße flimmernde Luft.
Von den hiesigen Landschaften ist ein Gemälde einer Ecke der Bütgen-bacher Talsperre bei Wirtzfeld besonders gut gelungen. Daneben stellt der Künstler Burg-Reuland in moderne Art dar. Alle diese Werke spiegeln die Seele eines heiteren Menschen wieder.
Im Gegensatz hierzu finden wir bei P. Doome auf düstere Stimmungen. Eine Abendstimmung an der Kapelle in Weweler wirkt mit ihren überstarken blauen Schatten fast schwermütig. Das gleiche gilt für die Wiesenbacher Kapelle. Dies sind wohl die ausdrucksstarksten Werke des jungen Künstlers. Seine Gemälde aus Spanien sind zum Teil als Spachtelarbeiten, zum Teil als großflächig angelegte Arbeiten herkömmlicher Technik gehalten. Diese Landschaf-
Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen.
+ Gott, der Herr über Leben und Tod, r-:ahm heute morgen gegen 3.00 Uhr seine treue Dienerin, meine liebe und treusorgende Gattin, unsere herzensgute Mutter und Schwiegermutter, unsere liebe Oma, Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, die wohlachtbare
Frau Theodor Girretz Margareta geb. Margraff
zu sich in sein himmlisches Reich. Sie starb unerwartet, wohlvorbereitet und oft versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im Alter von nahezu 80 Jahren. Um ein andächtiges Gebet für die Seelenruhe der lieben Verstorbenen bitten in tiefer Trauer:
Ihr Gatte: Theodor Girretz Ihre Kinder : Johann Girretz und Frau Luzia geb. Jetzen nebst Kindern Marga und Rudi. Pater Leo (Florenz) Girretz von den Patres vom hl. Herzen Susanna Quetsch geb. Girretz, ihr Gatte Josef und Kinder Theo, Alfred, Marita und Netta Netta Girretz Ihre Schwester und die übrigen Anverwandten
St.Vith, Emmels, Tremelo und Breitfeld, den 10. Dezember 1963
Die feierlichen Exequier! mit nachfolgender Beerdigung finden statt, am Freitag, dem 13. Dezember, um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche zu St.Vith. Abgang vom Sterbehaus Malmedyerstraße 55, um 9.10 Uhr.
Sollte jemand keine besondere Anzeige erhalten haben, so möchte man diese als solche zu betrachten.
ten sind wirklich hervorragend im Ausdruck.
Erwähnen wir noch, daß P. Doome einige Versuche mit abstrakten Zeichnungen ausstellt. Sie wirken recht hübsch und erfreuen denjenigen, der
sich für diese Richtung erwärmen kann.
Erinnern wir daran, daß diese wirk-| lieh sehenswerte Ausstellung noch bis kommenden Sonntag einschließlich geöffnet ist.
RMIDFIIIIK FERNSEHER Sendung
des
Belgischen Rundfunks und Fernsehens
in deutscher Sprache
88,5 Mhz. — Kanal 5
DONNERSTAG:
19.00 - 19.15 Uhr: Nachrichten und Aktuelles
19.15 - 19.30 Soziale Sendung 19.30 - 20.15 Uhr: Soldatenfunk 20.15 - 20.30 Uhr: Tanzmusik 20.30 - 20.60 Musik für Fein
schmecker 20.50 - 21.00 Uhr: Abendnachrich
ten, Wunschkasten usw.
F R E I T A G :
19.00 - 19.15 Uhr: Nachrichten 19.15 - 19.20 Uhr: Innenpolitischer
Bericht 19.20 - 20.00 Uhr: Das Werk der
Woche 20.00 - 20.15 Uhr: Vorschau auf
das Wochenende 20.18 - 20.50 Uhr: Fröhliche Klän
ge 20.50 - 21.00 Uhr: Abendnachrich
ten, Wunschkasten usw.
S A M S T A G :
19.00 - 19.15 Uhr: Aktuelles
19.15 - 19 30 Uhr: 19.30 - 20.00 Uhr:
dung 20.00 - 20.50 Uhr:
Programm 20.50 - 21.00 Uhr:
Nachrichten und
Kindersendung
Teenagersen-
Samstagabend-
Abendnachrichten, Wunschkasten usw.
Donnerstag: 12. Dezembcr
BRÜSSEL T 12.03 In der Musikbar 12.30 Aktuelles am Mittag 13.00 idem 14.03 Si l'amour m'était chant'': 14.18 Damen von anno dazumal 14.33 Leichte und Tanzmusik 15.08 Musikfestspiele Montreux 18.08 Stimmung 63 18.30 „L'Affaire Lerouge" 16.45 Aktuelle Schallplattenrevue 17.15 Sendung von Jean-Claude i8.03 Soldatenfunk (8.30 „LG Comte de Monte Chri
sto"
18.40 Leichte Musik 20.00 Oper: Boheme, v. Puccini 21.00 Literarisches Rendezvous 21.30 Weiße Seite 22.20 Forum der Jazzplatte
WDR-Mittelwelle 12.00 Kurt . Wege spielt - L a
wrence Winters singt 13.15 Das Rundfunkorchester Han
nover spielt 16.00 Heitere Musik 16.30 Altholländische Meister 17.05 Berliner Feuilleton 17.35 Tombola für arme Künstler 17.50 Die alte Kiste . . , 19.15 Solistenkonzert 20.00 Friede ist tinteilbar 20.40 Die goldene Geige 22.15 Tanzintermezzo 23.15 Musik der Zeit 0.20 Der Jazz-Globus
UKW West 12.45 Im Rhythmus 15.00 Musikalische Reise 16.00 Musik-Expreß 18.10 Schöne Lieder 18.45 Unterhaltungsmusik 20.30 Volksmusik 21.40 Tönende Palette 23.05 Tanzmusik
Freitag: 13. Dezember
BRÜSSEL I 12.03 Musikalische Welt 12.30 Aktuelles am Mittag 13.00 idem 14.03 Franz. Geschichte in Liedern 14.18 Au bonheur des Dames,
Frauenmagazin 14.33 Juliettes Album 15.03 Zum 150. Geburtstag Verdis,
Konzert 16.08 Stimmung 63 16.30 L'Affairo Lerouge" 16.45 Aktuelle Schallplatlenrevue 17.15 Tchin-Tchin 17.45 Gut zu wissen 18.03 Soldatenfunk 18.30 „Le Comte de Monte Chri
sto" 18.40 Leichte Musik 19.08 Soeben erschienen 20.00 Festspiele in Chiniay 20.30 „Der Geizige", v. 'Moliere 22.20 Jazz-Kontraste
WDR-Mittelwelle 12.00 Große Sonate von L . Beiger 13.15 Opernkonzert 16.00 Orgelmusik 16.30 Kinderfunk
17.30 Jubiläum in der Republik der Künstler, Vortrag
17.45 Melodienkarussell 19.15 Soll und Haben 19.30 Sinfoniekonzert 20.45 Kennen Sie Musik, die man
nur am Lautsprecher hören kann?
22.15 Theologie vor neuen Fragen 23.35 Lieder von Ssymanowi»ki 0.20 Tanzmusik
UKW West 12.45 Gut gemischt 14.40 Zum Luzia-Tag 15.00 Klaviermusik 16.00 Wir machen Musik 18.15 Was gibt's Neues? 20.15 Männerchor 20.30 Stammtisch 21.00 Simplicissimus
Samstag: 14. Dezember
BRÜSSEL I 12.03 Landfunk 12.13 Leichte Musik 12.30 Aktuelles am Mittag 13.00 idem 14.03 Hallo, Vergangenheit 14.45 Leichte Musik 15.03 Weiße Seite 16.03 Bei Canto 17.15 Für Jugendliche 18.03 Soldatenfunk 18.30 „Le Comte de Monte Chri
sto" 18.30 Vertraulich . . . 19.08 Soeben erschienen 20.00 Franz. Theater 20.30 Auf unserm Klavier 21.00 Die Schlagertruhe 21.30 Au bon plaisir de . . , 22.15 Europäischer Jazz 23.00 Gr. u. kl. Nachtmusiken
WDR-Mittelwelle 12.00 Harry Hermann spielt 13.15 An der Hammond-Orgel 13.30 Alte und neue Heimat 14.00 Musik kennt keine Gren
zen . . . 15.00 Jazz for dancing 15.30 Aus dem Munde des Vol
kes 16.30 Schlagerstunde 17.45 Sport am Wochenende 18.55 Glocken und Chor 19.20 Aktuelles vom Sport 19.30 Chormusik 20.00 Schwarz - gelb - rot: Quer
durch Belgien 22.10 Das Märchen vom Zaren
Saiten 22.30 Wochenend-Cocktail
0.10 Das RIAS-Tanzorchester 1.00 Schlager-Revue
U K W West 12.45 Blasmusik 14.40 Was darf es sein? 16.20 Sinfonische Musik 18.45 Geistliche Musik 20.15 Tanzmusik 20.30 Bilder aus dem Orient 21.00 Paganinl, Operette 23.05 Musik zum Träumen
F E R N S E H E N
Donnerstag: 12. Dezember
BRÜSSEL u. LÜTTICH 18.30 Meldungen 18.33 Ran-Tan-Plan, Kindersendling 19.00 Der sozialistische Gedanke 19.30 Kino-Feuilleton 20.00 Tagesschau 20.30 E in Film 22.00 Die neuen Filme 22.30 Tagesschau
Deutsches Fernsehen I 10.00 Nachrichten und Tagesschau 10.20 Das Fernsehgericht tagt ¡11) 11.45 Germanias Kindergarten.Film 12.00 Aktuelles Magazin 17.00 Kinder und Schwalben,
Film aus Japan (Kinderstunde)
17.45 Mim und Mum, Spaß mit Pantomimen (Kinderstundel
17.50 Rhythmische Gymnastik (Kinderstunde}
18.10 Nachrichten 18.30 Hier und heute 19.12 Nachrichten 19.15 Werbefernsehen 19.20-Hafenpolizei 19.45 Extrablätter 20.00 Tagesschau und 20.15 Medea, Tragödie
pides 21.45 Ich, der König
gödie Ludwigs II. von Bayern
22.45 Tagesschau und Wetter 23.00 „Studio" - aus Kunst und
Wissenschaft
Holländisches Fernsehen NCRV:
15.00 Für die Frau 15.45 Intermezzo 16.00 Für die Kinder 19.30 Fragestunde
NTS: 20.00 Tagesschau
NCRV: -> 20.20 Memo, Aktuelle!
Wetter von Euri-
die Tra-
NTS: 20.30 Der Schelm, Fernsehspiel
NCRV: 21.55 Caroline, Gesang 22.15 Andacht
NTS: 22.25 Tagesschau
Flämisches Fernsehen 19.00 Gastprogramm 19.30 Eine moderne Familie In
der Steinzeit 19.55 Sport 20.00 Tagesschau 20.20 Das Hebe Geld, Varieteiii 21.00 Brief aus Sibirien, Doku
mentarfilm 22.00 Tagesschau 22.10 Christenheit anno 1963
Öffnung des neuen Hauses der Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main
22.30 Korruption Fernsehspiel v. Ugo Betti
Holländisches Fernsehen V A R A :
19.30 Forum für die Jugend NTS:
20.00 Tagesschau V A R A :
20.20 Aktuelles 20.45 Vorstellung, Beliebte Künst
ler 21.30 Plauderei 21.35 Dr. Kildare, Fi lm
NTS: 22.20 Tagesschau
Luxembureer Fernsehen Flämisches Fernsehen 17.00 Für die Jugend 19.00 Kinderpost 19.10 Für die Frau 19.25 Herr und Frau Detektiv 20.00 Tagesschau 20.30 Rouletabille contre Dame
de Pique, Filmfolge (4) 20.60 L a Belle et la Bete, Film 22.20 Nachrichten
Freitag: 13. Dezember
BRÜSSEL u. LÜTTICH 18.30 Meldungen 18.33 Englische Sendung 19.00 Jugendmagazin 19.30 Kino-Feuilleton 20.00 Tagesschau 20.30 E i n Sonntag im Mai, Fern
sehspiel 21.20 Das Auge hört 22.00 Gefilmt 22.30 Tagesschau
Deutsches Fernsehen I 10.00 Nachrichten und Tagesschsu 10.20 Erkauftes Glück
italienischer Spielfilm 12.00 Aktuelles Magazin 17.00 Sport, Spiel, Spannung 18.05 Vorschau auf das Nachmil-
tagsprogramm der kommenden Woche
18.10 Nachrichten 18.30 Hier und heute 19.12 Nachrichten 19.20 Impressario gesucht 20.00 Tagesschau und Wetter 20.15 Bericht aus Bonn 20.30 Parodien - ein Musikaleum 21.15 Weltspiegel 21.45 Tagesschau und Wetter 22.00 Premiere - Bericht zur E r -
14.05 Schulfernsehen 19.00 Französisch-Kurs 19.25 Für die Jugend 19.55 Sport 20.00 Tagesschau 20.20 Der Schlaf der Gerechten,
Fernsehspiel 22.05 Filmnachrichten und neue
Filme 22.50 Tagesschau
Luxembureer Fernsehen 19.00 Kochrezept 19.25 Mickymaus-Magazin 20.00 Tagesschau 20.30 Rouetabille contre Dame
de Pique, Filmfolge (5J 20.50 Rendezvous in Luxemburg 21.35 Der dritte Mann, Kriminal
film 22.00 Catch 22.20 Nachrichten
Samstag: 14. Dezember
BRÜSSEL u. LÜTTICH 18.30 Meldungen 18.33 Naturgeschichten 19.00 Programm aus Kanada 19.30 Abenteuer der Wikinger 20.00 Tagesschau 20.30 Fehlurteil, Film 22.00 Musikalisches Spiel 22.50 Tagesschau
Deutsches Fernsehen I 10.00 Nachrichten und Tagesschau 10.20 30 Minuten Aufenthalt 10.50 Was bin ich? 11.3G Biographie eines Diamanten 12.00 Aktuelles Magazin 14.30 Wir lernen Englisch
14.45 Der Rattenfänger, Jugend-oper
15.15 Koch-Club: Kalbfleisch-Cfe pikant und Eis-Omlelto
15.45 Hätten Sie's gewußt 7
16.30 Mitteldeutsches Tagebudi 17.15 Wirtschaft für jedermann 17.45 Sportübertragung 18.30 Hier und heute 19.12 Nachrichten 19.15 Werbefernsehen 19.20 Das alte Hotel 19.45 Fliege Brumme 20.00 Tagesschau und Wetter 20.15 Was sieht man Neuetl 21.15 Perlen, Perlen . . .
Film 21.45 Tagesschau und Wetter
anschl. „Das Wort zum 22.00 Berichte von den Bundsslij«
Sonntag* spielen
22.25 Kleine Stadt mit Traditio engl. Spielfilm
Holländisches Fernsehen K R O :
15.00 Cristobals Abenteuer, Klo 15.30 Nach Ansage 16.15 Ueber Steckenpferd» 17.00 Für die Jugend 19.30 Ivanhoe, Film
NTS: 20.00 Tagesschau
K R O : 20.20 Aktuelles 21.00 Abendserenade, Unterbil-
tungsprogramm 21.45 Rathaus auf Stelzen, FW'
sehspiel 22.15 Verheiratet - unvsrbeW'1!
Plauderei
Flämisches Fernsehen 10.00 Französischkurs 10.25 Erobert die Erde 17.00 Für die Kleinsten 17.45 Schulfernsehen 19.00 Katholische Sendung 19.30 Für Kraftfahrer 19.55 Sport 20.00 Tagesschau 20.20 Einer gegen alle, Q"'1
221.35 Echo 22.05 Backfire, KriminalfUm 232.00 Tagesschau
Luxembureer Fernsehen 17.00 Spielfilm 18.30 Unser Jahrhundert in «»>'"'
konischer Sicht 19.00 Sport 20.00 Tagesschau 19.30 Komikerfilm 20.30 Landpolizei, FilmfolS' 20.50 Spielfilm 22.25 Französisches Ballett 22.45 Nachrichten
NflMHt 118 Seltó 3
Das Kinderzimmer „robust" einrichten! Nur keinen Galaraum daraus machen!
D E N N E U E N S T I L A U S P A R I S zeigt der malerische Wollpulli l i n k s mit eingearbeiteter Mütze , zu dem wollene Stricks t r ü m p f e getragen werden. A m ü s a n t e Akzente zauberte der Pariser Modeschöpfer auf das Modell r e c h t s . Rote H ä k e l s p i t z e n kontrastieren harmonisch mit dem w e i ß e n Wollstoff.
W e n n E l t e rn , die bisher r ä u m l i c h v ie l le icht etwas beengt wohnten , i n einer neuen Wohnung endlich die M ö g l i c h k e i t haben, e in K i n d e r z i m mer einzurichten, dann herrscht i n der ganzen Fami l i e eitel Freude. Das ist v e r s t ä n d l ich. Die wachsende Fami l i e braucht einfach ein K i n d e r z i m m e r !
Doch i n der Freude, sich endlich r ä u m l i c h etwas ausdehnen zu k ö n n e n , machen viele E l tern einen entscheidenden Fehler: Sie r ichten das K i n d e r z i m m e r nicht nach den B e d ü r f n i s sen und Erfordernissen des Kinderlebens, sondern nach i h r em eigenen Geschmack und nach ihren eigenen Vors te l lungen von einem h ü b schen und niedlichen K i n d e r z i m m e r ein.
U n d dann sind die E l t e rn e n t t ä u s c h t , wenn die K i n d e r sich nicht so recht w o h l f ü h l e n i n dieser Pracht. Schl immer noch: Eines Tages s tel l t M u t t i entsetzt fest, d a ß die hel len Gar dinen klebr ige A b d r ü c k e k indl icher Bonbonfinger t ragen, d a ß den teuren Teppich T i n t e n oder Tuschflecken verunzieren, d a ß die lackierten Möbe l Kra tze r aufweisen und d a ß das Glas des g r o ß e n , w u n d e r s c h ö n e n M ä r c h e n b i l des Peterchens T o r s c h l u ß nicht standhielt . Dann hebt das el terl iche Donnerwet te r an : „ K ö n n t i h r euch denn nicht vorsehen? I h r d ü r f t doch n i c h t . . . ! Schont die teueren Sachen!" U n d f o r t -
Weihnachten wird alles anders sein Dekoration aus Tannenzapfen, Rosen und Kerzer
' D e n guten W i l l e n h a t sie i m m e r , die Haus f r a u . D e n guten W i l l e n , i h r e L i e b e n nach besten K r ä f t e n zu versorgen, eine f r ö h l i c h e M i e n e zu zeigen, n u r ge rn gesehene Gerichte auf den Tisch zu b r i n g e n u n d die Mi t t ags ta fe l m i t g r ö ß t m ö g l i c h e r Sorgfa l t zu decken. A m gu ten W i l l e n mange l t es w i r k l i c h nicht , aber le ider macht i h r meistens die Ze i t einen d i k -k e n S t r ich durch die Rechnung. Da m u ß b e i m F inanzamt eine S t e u e r e r k l ä r u n g eingereicht werden , u n d i rgendwo w a r t e t eine F r e u n d i n i n der Stadt, a u ß e r d e m erst icken die Rosen fast i n w e l k e n B l ä t t e r n — also husch, husch, d r e i E ie r i n die Pfanne, e in S t ü c k B r o t dazu u n d alles rasch auf den K ü c h e n t i s c h .
Doch i m Dezember, w e n n ' d i e N ä c h t e f r ü h hereinbrechen u n d a m M o r g e n eisiger W i n d w e h t , w e n n die Schaufenster m i t k l e i n e n K u g e l n g e s c h m ü c k t s ind, u n d die K i n d e r m i t g l ä n z e n d e n A u g e n aus der Schule k o m m e n , w e i ß die Hausfrau , d a ß n u n die Feiertage n i ch t meh r f e rn sind, an denen es n icht meh r a l l e i n b e i m guten W i l l e n b le iben d a r f u n d w i r d . Weihnachten steht vo r der T ü r , das Fest des Friedens u n d der Harmonie . U n d m u ß auch die Wochen vo rhe r doppel t u n d dreifach gearbei tet werden , b ru t ze ln die M a n d e l p l ä t z chen noch w e i t nach M i t t e r n a c h t auf dem Backblech u n d k l i n g e l t der Wecker an m a n chem M o r g e n schon k u r z vo r fünf, a l l das n i m m t jede Hausf rau gern auf sich, l ä u f t dann das P r o g r a m m der Weihnachtstage w i e vorgesehen u n d ohne Has t u n d U n r u h e ab.
A m S p ä t n a c h m i t t a g des He i l i gen Abends k a n n sie bef re i t aufa tmen — sie ha t es geschafft. D i e F u ß b ö d e n spiegeln sich i m v o l l s t e m G l ä n z e , der C h r i s t b a u m reckt sich lamet tabehangen bis an die Decke u n d i m E i s schrank stehen Heringssalat , A a l , Schinken u n d andere D e l i k a t e ß b i s s e n berei t . Das gute Service, die Silberbestecke u n d die guten K r i s t a l l g l ä s e r geben schon e in s c h ö n e s B i l d , aber de r Tisch soll j a auch die weihnacht l iche S t i m m u n g ausstrahlen. Aus Tannenzweigen, Rosen u n d schlanken Kerzen w i r d eine aparte
' D e k o r a t i o n gezaubert. Jetzt schnell i n das k l e i n e Schwarze gesch lüp f t , gleich m u ß die F a m i l i e v o n i h r e m Spaziergang durch das nahe W ä l d c h e n k o m m e n . D r a u ß e n ha t es w i e
der zu schneien begonnen, die Flocken lassen sich laut los au f dem Fensterbre t t nieder, w ä h r end i n der Ferne die ersten Glocken e r t ö n e n .
Die Bescherung i s t v o r ü b e r . W i e i m m e r l ö s t e sie v ie le Begeisterungsrufe aus u n d l i eß zufriedene Gesichter z u r ü c k . A l l e s k r a m t g lück l i ch i n seinen Geschenken h e r u m ; Vater
raschungen aufzutischen, ve r sammeln sich die anderen F a m i l i e n m i t g l i e d e r u m den Tisch. T o m m y pfe i f t ob a l l der ungewohnten Pracht anerkennend durch die Z ä h n e u n d Va te r me in t , so eine Festtafel sei doch recht appe t i t anregend. „ J a " , v e r k ü n d e t da I rene, die sich b e i m Ehrgeiz gepackt füh l t , „ u n d i n Z u k u n f t
Der zarte Schwung eines Rokoko-Porzellans wiederholt sich im Glanz des Silbers. Das Leuchten weihnachtlicher Kerzen erhöht noch das Strahlen edlen Porzellans. - Fo to : Die Tischrunde
p rob ie r t gleich seine neue Str ickjacke an, M u t te r b e f ü h l t bewundernd i h r e n Morgenmante l , T o m m y hat m i t seinen Schli t tschuhen zu t u n , u n d I rene k l a p p t mehrmals i h r e n Koffe r auf u n d zu.
Das ganze Z i m m e r is t m i t Tannenduf t erfü l l t , u n d w ä h r e n d die Hausf rau dann i n die K ü c h e ei l t , u m die kul inar ischen U b e r
werde ich d a f ü r sorgen, d a ß der Tisch i m m e r so h ü b s c h gedeckt is t ." „ I r e n e , du bis t e in Schatz", r u f t i h r e M u t t e r , die gerade he re in k o m m t , „ d a s i s t j a d i r e k t noch e in W e i h nachtsgeschenk v o n d i r . "
an ist den K l e i n e n das, was i h r kleines Para dies werden sollte, z iemlich ver le ide t !
M u ß das so sein? Liebe E l t e r n , ich w e i ß , eine solche E in r i ch tung ist teuer, und es v e r ä r g e r t , wenn sie so rasch r u i n i e r t w i r d . A b e r h ä t t e t i h r nicht beim E i n k a u f etwas mehr an die K i n d e r denken sollen und etwas weniger an eure Vors t e l lung von niedl ich und reizend? K i n d e r m ö g e n zwar gern m i t Puppenstuben spielen, aber nicht i n ihnen leben!
Kaufen Sie also nicht nur m i t dem Auge, sondern i n erster L i n i e m i t praktischer U b e r -legung ein. Es g ib t z. B . e n t z ü c k e n d gemusterte Gardinenstoffe aus abwaschbarem s y n t h e t i schem M a t e r i a l , die ne t t aussehen u n d t r o t z -
Kleine Weisheiten W e n n Frauen wüßten, was sie oft
mals durch ein Lächeln erreichen könnten, würden sie nicht so viele Worte verschwenden.
Wer ständig nach Gesundheitsregeln lebt, lebt länger und zudem kommt es ihm sehr viel länger vor.
Innerlich jung b le ib t nur, wer nicht allzu bequem lebt.
Wahres Glück kommt nur von innen; alle Menschen wissen das und doch streben alle nur nach dem materiellen Glück.
Jugend und Alter verstehen sich vor allem deshalb oft nicht, weil die Jugend in Hoffnungen lebt, das Alter aber in Erinnerungen.
Die meisten Menschen rufen erst dann nach Gott, wenn sie vom Leben in die Zange genommen werden.
Es ist noch nie so viel geredet worden wie in unserer Zeit; kein Wunder, daß sich die Menschen so wenig zu sagen haben.
Die ganze Welt redet dauernd von Liebe, vielleicht wird sie gerade deshalb von Tag zu Tag liebeleerer.
dem k ind l i chem „ B e g r e i f e n " s tandhal ten. M ö bel soll ten so g e w ä h l t werden, d a ß das K i n d sie auch w i r k l i c h „ g e b r a u c h e n " k a n n ! Das A u s l and hat z. B . einige recht praktische L ö s u n gen gefunden. Bauklo tzar t ige M ö b e l , die z u gleich Spielzeug und Gebrauchsgegenstand sind. Sie sind so verarbei tet , d a ß sie Puff u n d S t o ß ver t ragen, sich v ie l f ä l t ig zusammensetzen lassen (die K i n d e r haben an jeder selbst gefundenen V e r ä n d e r u n g ihre helle Freude) u n d so leicht sind, d a ß die K i n d e r sie selbst t r ans por t ie ren k ö n n e n . Ueberdies sind sie umgek i p p t auch noch als Spielkiste verwendbar !
Stel len Sie auch zwei , drei K i s t en ins K i n d e r z immer und bekleben Sie sie bunt und lus t ig . G e w ö h n e n Sie die K i n d e r daran , nach beendet e m Spiel alles h ine inzuwerfen . Sie werden ih ren S p a ß daran haben und sich m i t zunehmendem A l t e r dann auch an eine spezifizier-tere O r d n u n g g e w ö h n e n .
Abgelehnt Da A l f r e d o Suarez i m m e r wiede r einen
ü b e r den D u r s t t r a n k , rasierte i h m seine F rau , als er eines Morgens b l au nach Hause k a m , die Haare ab, bestrich den K o p f m i t S i l be r bronze und schrieb das W o r t „ T r u n k e n b o l d " darauf. I n diesem Zustand l i eß sie i h n durch ein T a x i zum Arbe i t sp la tz i n Montev ideo f a h ren . Die Kol legen r e in ig ten A l f r e d o u n d samm e l t e n Ge ld f ü r eine P e r ü c k e .
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Amüsantes amüsiert notiert / Das interessiert die Frau Nach dem E inzug einer M i e t e r i n bemerkte
e i n E i n w o h n e r Montevideos nachts e in schwankendes Seil vo r dem Fenster. A n i h m l i e ß sich d ie neue Hausbewohner in z u m F e n ster eines i n der ersten Etage wohnenden Juwel ie r s herab, bei dem sie einbrechen wo l l t e . Pol ize i versperr te i h r den R ü c k w e g u n d nahm sie e insch l i eß l i ch der Beute i n Gewahrsam.
D e n H a u p t g e w i n n i n e inem Preisausschreib e n i n Chicago — 24 Flaschen schottischen W h i s k y — f ie l an M r s . D o r o t h y Smi th-Bolsen . Sie i s t P r ä s i d e n t i n der L i g a gegen den M i ß brauch, .von A l k o h o l u n d Tabak.
Das Kinde rbe t t des f r anzös i schen Gesangsstars Johnny Ha l lyday wurde von Miche l Bonna rd i n kleine S t ü c k e ze r säg t , die i n M e dail lons e i n g e f a ß t werden und an Johnnys Verehrer und Verehrer innen verkauf t werden sollen.
14 Tage nach dem Einzug i n einen Neubau von Versail les w a r f L u c i l l e Barqua t i e r w ä h rend eines Ehestreites ih ren M a n n gegen die K ü c h e n w a n d . Diese barst, u n d aus dem L e i tungsrohr s t r ö m t e Wasser. M a u r e r u n d K l e m p n e r m u ß t e n die Spuren der Ause inandersetzung beseitigen.
Es duftet nach Lebkuchen Delikate Konfektstücke für festliche Tage
D e r bun te Te l l e r g e h ö r t n u n m a l z u m W e i h nachtsfest. V o r a l l e m die K i n d e r w o l l e n auf i h n n ich t verzichten.
Landauer Nuß-Konfekt Z u t a t e n : 250 g M e h l , 100 g B u t t e r oder M a r
gar ine , 1 Teelöffe l Backpulver , 80 g gemahlene H a s e l n ü s s e , 80 g Zucker, 1 E i , Apr ikosenmar melade, Puderzucker, R u m , W a l n u ß h ä l f t e n .
M e h l , Fet t , gemahlene H a s e l n ü s s e , Backpu l ver , E i und Zucker zu e inem gla t ten Teig verarbei ten. D ü n n auswellen, verschobene Vie r ecke ausstechen und zu s c h ö n e r hel ler Farbe backen. Jeweils e in P l ä t z c h e n m i t K o n f i t ü r e bestreichen. E in zweites darauflegen und mi t e inem P u d e r z u c k e r g u ß (Puderzucker m i t R u m g l a t t r ü h r e n ) ü b e r z i e h e n . M i t einer W a l n u ß h ä l f t e garnieren .
Proskauer Konfekt Z u t a t e n : 250 g Orangeat, 250 g gemahlene
H a s e l n ü s s e , 250 g Zucker, 100 g M o n d a m i n , 100 g Bu t t e r oder Margar ine , schwach lU L i t e r s ü ß e Sahne, Blockschokolade.
Orangeat i n sehr k le ine S t ü c k c h e n schneiden u n d m i t den ü b r i g e n Zu ta ten , ausgenom
men Blockschokolade, vermengen. Das Ganze k u r z auf dem Feuer r ü h r e n und dann aus der Masse m i t einem Kaffeelöffel ganz d ü n n e k le ine Fladen auf ein gefettetes Blech s t r e i chen. Bei Mi t t e lh i t z e backen. Schokolade erhi tzen, ein S t ü c k Bu t t e r u n t e r r ü h r e n und die Untersei te des Konfek ts in die Schokolade t a u chen.
Lebkuchen Zu ta t en : 2 Eier, 250 g Honig , 125 g Zucker,
abgeriebene Zitronenschale, 1 Teelöffel Z i m t , je V2 Teelöffe l K a r d a m o m und gemahlenen Piment , 5 g Pottasche, 5 g Hirschhornsalz (in wen ig Wasser ge lös t ) , 500 g Meh l , Zuta ten zur Glasur: 200 g Staubzucker, Zitronensaft , M a n deln.
Eier, Hon ig und Zucker schaumig r ü h r e n , Zitronenschale und G e w ü r z e zugeben, T r i e b m i t t e l u n t e r r ü h r e n , ebenso das M e h l , und zu einem gla t ten Teig verarbeiten. Diesen l/i cm dick auswellen. Rechtecke ausschneiden, auf ein gefettetes und bemahltes Blech legen und bei m ä ß i g e r Hi tze backen. Noch h e i ß m i t Z u k -kerglasur ü b e r z i e h e n und m i t einer abgezogenen M a n d e l garnieren .
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/Hachen tviz uns mntetfosl! Kosmetische Tips für die kalte Jahreszeit
Wenn die Herbstwinde uns um die Ohren pfeifen, wenn die grauen Nebel wallen und der erste Frost die bunten Farben schwärzt, wenn die erste Kälte uns in die Nase beißt, ist es Zeit, sich auf den Winter vorzubereiten. Die Haut ist das wichtigste Organ für die Wärmeregulierung des Körpers, wenn sie nicht gut durchblutet ist, können starke Temperaturschwankungen die feinen Aederchen unter der Haut zum Platzen bringen, es entstehen Rötungen und Frostschäden.
Vor dem Schlafengehen sollten wir darum der Haut die Möglichkeit geben, ihre von der Kälte zusammengezogenen Poren zu öffnen. Wir reinigen sie mit einer Gesichtsmilch und einem milden Gesichtswasser. Wenn der Teint gut gereinigt ist, legen wir eine heiße feuchte — aber nicht nasse — Kompresse auf. Darunter öffnen sich die Poren und die Nährcreme kann tief und wirksam eindringen. Empfindliche oder trockene Haut wird tagsüber mit einer jetzt halbfetten Tagescreme geschützt — ein Hauch Puder verdeckt den Glanz. Jetzt sollten wir auch einen fetthaltigen Lippenstift benutzen, sonst werden die Lippen leicht rissig.
Wenn unser Haar in der Sonne zu sehr ausgetrocknet ist, Sonne und Wind haben es zwar gekräftigt, aber es ist ein wenig strohig geworden, tragen wir etwa eine Stunde vor der Kopfwäsche oder bevor wir zum Friseur gehen, eine vorgewärmte Mischung aus Oliven- und Erdnußöl auf und massieren tüchtig. Nach drei oder vier dieser Behandlungen ist der alte Glanz wieder hergestellt.
Viele Menschen leiden unter kalten Füßen, sie sind die Wurzeln vieler Vebel, denn über das Nervensystem und die Blutgefäße stehen die Füße in Verbindung zum ganzen Organismus. Die Füße wollen nun regelmäßig gewaschen, mit gutem Oel kräftig massiert und gepudert werden. Vorsicht vor zu engen Schuhen, sie hemmen die Durchblutung. Wechselbäder, denen man einige
Tropfen Formalin beigibt, sind ein gutes Vorbeugungsmittel gegen kalte Füße und Frost.
Erfrischend, anregend und gleichzeitig abhärtend sind tägliche kalte Abwaschungen und Abreibungen mit einem rauhen Frottiertuch Gerieben wird aber immer nur zum Herzen hin und wessen Herz nicht ganz taktfest ist, läßt es lieber. — Bürstenmassagen, Sauna, Gymnastik, Schlafen bei geöffnetem Fenster, tägliche Spaziergänge — auch bei schlechtestem Wetter — härten ab, bewahren vor Erkältungen, erhöhen das Wohlbefinden und sind für jedermanns Gesundheit zuträglich, daß sie jedermann nur zu empfehlen sind.
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Wmw.m Seite c
Der „große Bruder" prüft Sekretärinnen Erfolgreiches Testsystem einer Vermittlungsagentur für Angestellte - Arbeit unter dem Auge der Fernst mera
Mrs. Vera Sugg, die v ierz igjährige Chefin der Vera-Sugg-Organisation, einer Agentur, die jährlich 15 000 Angestellte vermittelt. Sie kam auf die Idee, ein innerbetriebliches Fernsehsystem in den Dienst aller Stenotypistinnen zu stellen, die perfekte Sekretär innen werden
wollen.
Der „ G r o ß e B r u d e r " b e ä u g t e mich au fmerksam, als ich mich vo r kurzem an einer der f ü h r e n d e n bri t ischen Agenturen fü r S e k r e t ä r innen einer P r ü f u n g unterzog. E r u n d ich kamen zu dem S c h l u ß , d a ß ich — ganz abgesehen von meinen Kurzsch r i f t - und Schreib-maschinenkenntnissen — keine besonders gute S e k r e t ä r i n abgeben w ü r d e . I n Gestalt eines innerbetr iebl ichen Fernsehsystems ist der „ G r o ß e Brude r " das geistige K i n d von Mrs . Vera Sugg, der eleganten, blonden, energischen Vorsi tzenden einer Organisat ion, die i m Jahr fast 15 000 Angestel l te ve rmi t t e l t .
„Es macht w i r k l i c h S p a ß " , versicherte m i r meine P r ü f e r i n , als ich mich an dem von Mrs . Sugg entworfenen idealen S e k r e t ä r i n n e n -schreibpult au f dem „ h e i ß e n Si tz" n i e d e r l i e ß , dem modernsten a l ler D r e h s t ü h l e . „Die Fe rn sehkamera n i m m t Sie unter B e s c h u ß , w ä h rend Sie I h r e P r ü f u n g s a r b e i t t ippen" , fuhr die P r ü f e r i n for t . „ W ä h r e n d Sie arbeiten, schauen Sie sich b i t t e gelegentlich auf den be i den Bi ldsch i rmen an u n d beantwor ten Sie dann so ehr l ich w i e mögl ich die zehn Fragen auf dem Fragebogen, den ich Ihnen vorlege."
Ich spannte einen Bogen Schreibpapier i n die Maschine e in u n d ar rangier te das m i r z u geteilte Br iefpapier u n d Durchschlagpapier B l a t t an B l a t t auf der l i n k e n Seite der Schreibmaschine. Den K a r t o n m i t dem K o h l e papier schob ich auf die rechte Seite. V e r -
Blutrache um ein Fußballspiel Freundschaftsspiel der Papuas führte zum Rücktritt eines Distriktskommissars
W i e ernst K ö n i g F u ß b a l l von den Papuas auf Neuguinea genommen w i r d , beweist e in V o r f a l l i m W e w a k - D i s t r i k t . D o r t t rugen zwei dö r f l i che F u ß b a l l c l u b s e in Freundschaftsspiel aus. A u f feuchtem Boden k a m ein S t ü r m e r ins Rutschen, als e in anderer Spieler gerade i m Begr i f f stand, den B a l l zu treffen. U n g l ü c k licherweise t r a f er stattdessen den G e s t ü r z t e n
Kurz und amüsant Dreimal vergeblich...
hatte Charles Xracy aus Philadelphia versucht, sich das Lehen zu nehmen. I m Wasser war es ihm zum Sterben zu kalt gewesen, und mit zwei Eisenbahnzügen hatte er „Pech". Jetzt m u ß er drei Monate hinter Gitter.
Anzeige erstattete . . . eine junge Spanier in gegen einen j u n gen M a n n , der sie angesprochen u n d „ b e l ä s t i g t " habe. Sie w o l l t e i h n aber nicht bestraft wissen — er hatte i h r n ä m l i c h die Ehe versprochen. N u n sollte die Pol izei i h n finden.
Einen Vogelkundler.. . alarmierte eine Amerikanerin, wei l in ihrem Garten ein Vogel so seltsame Rufe ausstoße. Der Professor kam, horchte und stellte fest, daß der seltsame Ruf von einem schlechtgeölten Motorpflug stammte.
wandte des To ten i n den D i s t r i k t . Die Fami l i e hat te sie aus Neubr i t ann ien herbeigerufen. Dem Dis t r ik t skommissar w a r d ie Sache zu Ohren gekommen. E r bestellte die B l u t r ä c h e r zu sich u n d konnte sie dazu bewegen, den St re i t n ich t m i t A x t u n d Speer sondern durch einen B o x k a m p f auszutragen. Der s t ä r k s t e der Verwand ten t r a t zu e inem Z w ö l f r u n d e n k a m p f gegen den u n f r e i w i l l i g e n T o t s c h l ä g e r an u n d w u r d e von i h m besiegt. Die Sache w a r d a m i t aus der W e l t geschafft, hat te aber noch e in Nachspiel. Wegen F ö r d e r u n g eines u n z u l ä s s i gen Zweikampfes wurde der D i s t r i k t s k o m m i s sar v o n der australischen V e r w a l t u n g v o n seinem Posten abberufen.
s t ö h l e n b l ickte ich zu jenen g r o ß e n g l ä s e r n e n Augen auf.
Ich schlug die Beine ü b e r e i n a n d e r , beugte mich ü b e r die Maschine und begann zu t i p pen: Wie w a r dies alles doch v e r w i r r e n d ! Ich t r a f den Spaltensteiler statt der R ü c k w ä r t s laste, verbesserte u n d begann erneut zu a rbe i ten, wobei ich u n e r t r ä g l i c h befangen war. Die menschlichen Augen des -vfers beobachteten h in t e r der Fernsehkamera jede meiner Bewegungen. Die Dame sah ernst aus, fast d ü s t e r . A l s sie die Kamera z u r ü c k s c h o b , um eine Ganzaufnahme zu machen, verstand ich w a r u m . Denn nun konnte m a n ein bis zu den Schenkeln e n t b l ö ß t e s Beinpaar sehen: Meines!
Ich stellte die Beine nebeneinander, zog meinen Rock herunter und pflanzte beide F ü ß e fest auf den Boden, wobei ich nochmals mehrere falsche Tasten anschlug. Die P r ü f e r i n w a r der Ansicht , sie habe genug gesehen, und w i r b e m ü h t e n uns nunmehr gemeinsam, den Fragebogen auszu fü l l en . „ B e s t ü r z t ? " „Wie erwar te t?" „ E n t t ä u s c h t ? " lauteten die Fragen, die un te r der Ueberschrift „ G e s a m t e i n d r u c k " standen. I ch kreuzte bei „ e n t t ä u s c h t " an. Der „ G r o ß e B r u d e r " hat te m i r n u r a l lzu k l a r zu verstehen gegeben, d a ß ich nicht dazu ausersehen war , e in Star zu werden.
„ D a s i s t eine gesunde Reakt ion" , t r ö s t e t e mich die P r ü f e r i n . „S ie zeigt, d a ß Sie gewi l l t s ind, meh r aus sich zu machen."
F ü r d ie S te l lung meiner Beine bekam ich w i e e rwar t e t eine fet te schwarze Note. Auch was ich m i t me inem Arbe i t sp la tz gemacht hatte, f and n icht die vo l le Z u s t i m m u n g der P r ü f e r i n . Das Br iefpapier h ä t t e , so w u r d e m i r bedeutet, K a n t e an K a n t e auf das D u r c h schlagpapier gelegt werden m ü s s e n , der K a r ton Kohlepapier habe i n ein Schubfach g e h ö r t . So w i e ich beides a r rang ie r t hatte, sah es offensichtlich unordent l ich aus.
Den schlimmsten K o m m e n t a r habe ich m i r bis z u m S c h l u ß aufgespart: den ü b e r meinen
Gesichtsausdruck bei der Arbe i t . I m m e r wenn ich dem „ G r o ß e n B r u d e r " i n die Augen schaute, hatte ich geglaubt, ich s ä h e e in igerm a ß e n „ n o r m a l " aus. Doch meine P r ü f e r i n hatte „ m ü r r i s c h " angekreuzt. „S ie haben die ganze Zei t ü b e r die S t i r n gerunzelt", sagte sie. Ich gab i h r zu verstehen, das sei me in ü b l i cher Gesichtsausdruck, wenn ich arbeitete u n d mich konzentr ier te . Ich konnte nichts d a f ü r . Ob sie einen Rat w ü ß t e ?
„ L ä c h e l n Sie, wenn Sie arbei ten", schlug sie vor. Ich wies darauf h i n , d a ß ich es schon schwer genug fand, mich auf die j ewei l ige Arbe i t zu konzentr ieren. A u ß e r d e m : W ü r d e mich ein Chef nicht fü r e in wenig schwachsinnig hal ten, wenn ich den ganzen Tag w i e auf Befehl me in L ä c h e l n a n - und ausknipste? „ W e n n Sie es ü b e n , sieht es ganz n a t ü r l i c h aus", versicherte m i r die P r ü f e r i n . . .
A l s Mrs . Sugg 1949 ihre A g e n t u r ins Leben rief, wa r sie ih re einzige Angestel l te . Jetzt ha t sie 200 Angestel l te und f ä h r t nach A r t der erfolgreichen Manager einen g r o ß e n , eleganten Wagen, der m i t der neuesten Telephonanlage ausgestattet ist. Sie lei tet ein R e i s e b ü r o , hat m i t John Cavanagh den idealen B ü r o a n z u g für S e k r e t ä r i n n e n en tworfen und e in System für den „ I m p o r t " und „ E x p o r t " von Sekret ä r i n n e n von, beziehungsweise nach A m e r i k a entwickel t . Einige der Stenotypist innen, die sich i h r e r Fernsehtherapie unterzogen haben, werden je tz t von i h r als S e k r e t ä r i n n e n an prominente Besucher ve rmi t t e l t . Die Namen der Besucher, die Mrs . Sugg herunterrasselte — darunter die von Fi lmstars und M i l l i o n ä ren —, l i eßen diese A r t der P e r s ö n l i c h k e i t s b i ldung doch als recht lohnend erscheinen.
U n d das is t auch der G r u n d d a f ü r , d a ß ich je tz t i m B ü r o alles fein s ä u b e r l i c h i n Schubladen verstaue, d a ß meine K n i e d iskre t v o m Rock bedeckt s ind u n d beide F ü ß e fest auf dem Boden stehen, d a ß ich kerzengerade sitze und auf me inem Gesicht e in starres L ä c h e l n trage — w e n n ich zufä l l ig daran denke, jedenfalls .
Ein Vulkan begünstigt Riesenwuchs
m i t vo l le r Wucht u n d füg t e i h m eine schwere Kopfver le tzung zu. Der S t ü r m e r fand noch auf dem Spielfeld den Tod . Auch unbeabsicht ig te T ö t u n g eines Mannes setzt aber bei den Papuas das Gesetz der Blutrache i n Bewegung.
F ü n f Wochen s p ä t e r kamen auch d r e i V e r
mehr als 30 Millionen Weihnachtsbäume werden jährl ich in Ameri kas Chr i s tbaumwäldern für den Eigenbedarf des Landes geschlagen. Unser Foto wurde auf der Weihnachtsbaumfarm Halvorson in Minnesota aufgenommen. Von hier gelangen die B ä u m e ü b e r die großen
Seen zu den Verbrauchern.
V o r ü b e r 200 Jahren l i eß Jonathan S w i f t seinen G u l l i v e r ins L a n d der Riesen reisen. Jetzt stellte der f r anzös i sche Gelehrte D r . Jules Graveure fest, d a ß die Abenteuer G u l l i
vers bei den Riesen gar nicht so unwahrscheinl ich sind. A u f der zu den k le inen A n t i l l e n geh ö r e n d e n Inse l M a r t i n i que n ä m l i c h n i m m t menschliches u n d t i e r i sches Wachstum geradezu a u ß e r g e w ö h n l i c h e G r ö ß e n an. Dr . Graveure selbst wuchs w ä h rend seiner e i n j ä h r i g e n F o r s c h e r t ä t i g k e i t — trotz seiner 64 Jahre — noch u m d r e i Zent imeter . Das Wachstum scheint auf dem E i l a n d also an k e i ne Altersgrenze gebunden zu sein.
A l s Ursache f ü r dieses Wachstum hat m a n sich' auf die Strahlungen g r ö ß e r e r Minera l lager am F u ß e des Vulkans M o n t Pelee geeinigt Der Be rg is t der einzige auf der 400 Quadra tme i len g r o ß e n Insel , der radioakt ive St rahlen abgibt , die v e r m u t l i c h auf
die menschlichen D r ü s e n w a c h s t u m s f ö r d e r n d w i r k e n . B e k r ä f t i g t w i r d diese Annahme durch das Forschungsergebnis amerikanischer W i s senschaftler, die r ad ioak t iv angereicherter L u f t un te r anderem einen w a c h s t u m f ö r d e r n den E in f luß zuschreiben. Dies ha t sich an Untersuchungen von Insekten e inwandfre i feststellen lassen.
Obwoh l junge Menschen schneller als ä l t e r e , Insekten intensiver als Wirbe l t i e re wachsen, sind der Forscher und sein Assistent D r . A l b e r t Rounan, ü b e r e i n s t i m m e n d davon ü b e r z e u g t , d a ß die e in f luß re i chen Mine ra l i en des Vulkans begrenzt sind. Der 6 7 j ä h r i g e r D r . Rounan, der bereits die Forschungsergebnisse des bis dah i n noch unbekannten Vu lkans nahe d e m San-Mart in-See an der s ü d l i c h s t e n Spitze Late inamerikas ve rö f fen t l i chen konnte, e r k l ä r t e , es seien noch viele genaueren U n t e r suchungen nö t ig , bei denen Geologen u n d Mediz iner das W o r t h ä t t e n . M a r t i n i q u e werde jedoch keine Gespensterinsel von Riesen. Ob do r t i rgendwann welche gelebt haben, w e i ß er auch nicht .
Das war zuviel E i n Polizist i n Paris bestrafte zwei V e r
liebte, w e i l sie sich auf offener S t r a ß e an der Hand hiel ten. Normalerweise ist das i n Paris, der Stadt der Liebe, durchaus nicht verboten. Aber i n diesem besonderen F a l l w a r der U m stand unverzeihl ich, da jeder der beiden V e r l iebten w ä h r e n d des H ä n d c h e n h a l t e n s sein e i genes A u t o steuerte.
Frische Fische, alte Privilegien, neue Prozesse Flämischer Fischfang in britischen Gewässern? - Victor Depaepe stützt sich auf einen Erlaß König Karls I I .
D i e s c h ö n s t e n Romane schreibt noch immer das Leben. U n d wer das nicht glaubt, der m ö g e sich am F a l l des H e r r n Depaepe davon ü b e r z e u g e n . V i c t o r Depaepe ist ein ehrsamer B ü r g e r der belgischen Stadt Z e e b r ü g g e . A l s Buchhal ter hat er einen nicht gerade sehr aufregenden Beruf. U m sich nach des Tages e i n t ö n i g e r A r b e i t zu entspannen, legte er sich v e r n ü n f t i g e r w e i s e e in Hobby zu : Er begann A n t i q u i t ä t e n zu sammeln. Seinem Einkommen entsprechend b e s c h r ä n k t e er sich auf Dinge, die er i n T r ö d l e r l ä d e n fü r bi l l iges Geld erstehen konnte.
Eines Tages — mehr als v ier Jahre sind inzwischen vergangen — entdeckte er bei e inem seiner S t r e i f z ü g e e in paar B ä n d e alter englischer Zeitschrif ten. Da sie b i l l i g waren, kauf te er sie. B e i m D u r c h b l ä t t e r n s t i e ß er auf etwas, was i h n gefangen n a h m : Die Geschichte des bri t ischen K ö n i g s K a r l I I .
I n dem Fortsetzungsbericht hatte e in Chron is t verzeichnet, w i e K a r l nach der H i n r i c h t u n g seines Vaters aus England nach B r ü g g e floh, bis O l i v e r Cromwel l s Herrschaft ü b e r England gebrochen war . Nach der R ü c k k e h r u n d der Wiederhers te l lung der Monarchie bedankte sich K a r l I I . f ü r die Gastfreundschaft u n d die H i l f e der B r ü g g e r B ü r g e r dadurch, d a ß er ih ren Fischern das Recht zugestand, v o r der bri t ischen K ü s t e innerha lb der H o h e i t s g e w ä s s e r der Krone zu fischen.
K a r l mochte dieses Z u g e s t ä n d n i s leichtgefa l len sein, denn die F i s c h g r ü n d e , u m die es da ging, brachten als Beute vornehmlich Seezungen, die von den Belg ie rn sehr, von den E n g l ä n d e r n dagegen k a u m g e s c h ä t z t werden Dessen ungeachtet geriet das P r i v i l e g sch l i eß l i ch i n Vergessenheit, bis Vic to r Depaepe die a l ten Zeitschrif ten e rwarb .
A l s Buchhal ter ist Depaepe von Na tu r aus ein g r ü n d l i c h e r Mensch, als g e b ü r t i g e r F lame ü b e r d i e s sehr h a r t n ä c k i g . W e n n dieses P r i v i
leg keine Er f indung eines phantasiebegabten Auto r s ist, dann m u ß es i m A r c h i v unserer Stadt entsprechende U r k u n d e n oder w e n i g stens beglaubigte Abschri f ten geben, sagte er sich. Er suchte u n d fand sie t a t s äch l i ch . W e n n dieses Vorrecht nicht durch einen Gesetzesakt aufgehoben wurde , dann g i l t es noch heute, folgerte er und suchte wei ter . Diese Suche blieb erfolglos.
Dementsprechend besch loß Depaepe, vor Englands K ü s t e Seezungen zu fischen. A l s höf l icher M a n n schrieb er vorher einen B r i e f an K ö n i g i n Elizabeth I I . , die d i rek te Nachfolgerin K ö n i g Kar l s I I . Auch den Premier minister machte er auf sein Vorhaben aufmerksam'. Aus London erhie l t er die Nachricht, d a ß die britische Regierung zwar der Ansicht sei, das P r i v i l e g sei durch die in te r nationale Konven t ion ü b e r die D r e i - M e i l e n -Grenze erloschen, aber ob dieser Sonderfal l unter die Konven t ion falle, k ö n n e n u r ein ordentliches britisches Gericht k l ä r e n .
Depaepe wo l l t e es darauf ankommen lassen. I m vergangenen Sommer machte er sich an B o r d eines Fischkutters auf den Weg zu Englands K ü s t e . K a u m hatte er zum ersten M a l das Netz eingeholt, als er von einem Küs t enwach t sch i f f angehalten wurde , dessen K a p i t ä n i h n verhaftete.
Verhaftungen sind eine sehr n ü c h t e r n e Sache, doch h ie r gab es eine Ausnahme. Der K a p i t ä n sagte: „Ich bedauere, Sie i n Haf t nehmen zu m ü s s e n . " Der Belgier an twor te te : „Ich danke Ihnen , Sir ." Auch die bri t ischen Rich ter, die i h n schon wenige Stunden s p ä t e r ve r h ö r t e n , be f le iß ig ten sich einer ganz a u ß e r g e w ö h n l i c h e n Höf l ichke i t . A l s H ü t e r der T r a d i t i on erkannten sie an, d a ß der Belgier auf jeden F a l l wenigstens seiner M e i n u n g nach i m Recht sei. Sie e n t l i e ß e n i h n w i e n u r selten ein Angeklagter entlassen w i r d , n ä m l i c h m i t den W o r t e n : „ W i r haben Sie hoffent l ich eben
so höf l ich behandelt w i e Sie die K ö n i g i n und uns." Indes, der F lame sollte schon i m Augus t vo r e inem ordent l ichen Gericht erscheinen. Bis dahin , so hofften die bri t ischen B e h ö r d e n , k ö n n e durch Gutachten die Rechtslage gek l ä r t werden.
Dann aber k a m es zu Vertagungen. Depae-pes Suche nach wei teren Dokumenten zeitigte F r ü c h t e . I m A r c h i v des Rathauses von B r ü g g e wurde das O r i g i n a l der Urkunde K a r l s I I . aus dem Jahre 1666 gefunden. I n England und Belgien b e f a ß t e sich die Oeffentlichkeit m i t diesem einzigart igen Fa l l . Hat te man bis dah in i n Belgien Depaepe's „ K r e u z z u g für die Gerechtigkei t" als harmlose Narre te i angesehen, so ä n d e r t e sich das jetzt nicht zuletzt, w e i l die Belgier noch heute Seezungen gerne essen und die F i s c h g r ü n d e vor ihrer K ü s t e „ a b g e g r a s t " sind. I n England dagegen ist es nichts A u ß e r g e w ö h n l i c h e s , d a ß j ahrhunder te alte P r iv i l eg ien heute noch anerkannt wer den, ledigl ich w e i l sie nicht wider ru fen w u r den. Da dieses P r i v i l e g aber inzwischen einen b e t r ä c h t l i c h e n Ge ldwer t erlangt hat, da B e l gien der E W G a n g e h ö r t , England bisher aber nicht, spielen inzwischen auch noch politische Entwicklungen , die K a r l I I . g e w i ß nicht vor hersehen konnte, eine b e t r ä c h t l i c h e Rolle.
So k a m es, d a ß die Vorberei tungen für den P r o z e ß sich i m m e r i n die L ä n g e zogen, d a ß von vornhere in k l a r wurde , d a ß sich Rev i sionsinstanzen m i t dem zu f ä l l e n d e n U r t e i l beschäf t igen m ü ß t e n .
V i c t o r Depaepe ist inzwischen einer der bekanntesten und b e r ü h m t e s t e n B ü r g e r seiner Stadt geworden. Wobei seine M i t b ü r g e r schon wieder vergessen haben, d a ß er seinen K a m p f ganz a l l e in begonnen hat, ohne die M i t h i l f e der B e h ö r d e n und Fischerei-Reeder, die i h n heute u n t e r s t ü t z e n . E r g e n i e ß t das Gefüh l , ein prominenter M a n n zu sein, ohne sich zu ü b e r s c h ä t z e n . F ü r i h n geht es i m wesentlichen
Von Z e e b r ü g g e aus, der K ü s t e n s t a d t m i t dem Fischerhafen, stach Vic to r Depaepe i m vergangenen Sommer i n See, u m Seezungen i n E n g lands G e w ä s s e r n zu fangen, g e s t ü t z t au f e in Pr iv i l eg der brit ischen Krone , das versehent
l ich nie w ide r ru fen wurde .
da rum, d a ß Recht eben doch Recht b le iben m ü s s e . A l s echter F lame ist er bereit , den Kampf , fal ls nö t ig , bis an sein Lebensende durchzufechten.
Den ü b r i g e n B r ü g g e r B ü r g e r n aber ist i n zwischen etwas k l a r geworden, was sie b i s her nicht w u ß t e n : Einige ih re r Vor fah ren haben Englands K r o n e gerettet. Das mag zwar fast d re i Jahrhunder te her sein, aber was s ind schon 300 Jahre i n der Geschichte dieser a l ten Stadt?
Der Mond - Zankapfel der Touristen Eigentumsrechte völkerrechtlich ungeklärt - Okkupation ist nicht zu verhindern
Versicherung für Militärattaches -V o n al len Dip lomaten haben die M i l i t ä r
attaches das g r ö ß t e „ B e r u f s r i s i k o " . I h r e Regierung e rwar te t von ihnen, d a ß sie i n den H a u p t s t ä d t e n der L ä n d e r , i n denen sie ihren Dienst versehen, In fo rma t ionen sammeln. H a n delt es sich dabei u m ein Land , m i t dem die Beziehungen nicht eben a l lzu f reundl ich sind, dann ist das nicht selten eine r i skante Ange legenheit.
N i m m t der Attache seine Aufgabe zu ernst, dann kann es i h m passieren, d a ß er v o n der Regierung des Gastlandes, bei der er a k k r e d i -d ier t ist, zur persona non grata e r k l ä r t w i r d . F ü r i h n h e i ß t es dann, b innen weniger Tage i n seine He imat z u r ü c k z u k e h r e n , was i n fast al len F ä l l e n nicht n u r das Kofferpacken und K a u f e n einer F lugka r t e bedeutet, sondern auch die A u f l ö s u n g eines ganzen Haushaltes. Be i der begrenzten Ze i t ist das gleichbedeutend m i t f inanziellen Verlus ten.
E i n M i l i t ä r a t t a c h e , der „n i ch t auf fä l l t " , k a n n t ro tzdem ganz ohne sein Z u t u n Pech haben. So ist es beispielsweise i n letzter Zei t h ä u f i g e r vorgekommen, d a ß die Vereinigten Staaten M i l i t ä r a t t a c h e s aus Ostblockstaaten wegen nachgewiesener Spionage als personae non gratae e r k l ä r t e n , w o r a u f die betroffenen Regierungen sich durch V e r g e l t u n g s m a ß n a h men revanchierten.
Das t radi t ionel l s te Versicherungsunternehmen der Wel t , L loyd ' s i n London , hat sich vor einiger Ze i t entschlossen, diesen g e f ä h r d e t e n D ip loma ten Policen anzubieten, die sie gegen die f inanziellen Nachteile derar t iger Verge l tungsakt ionen absichern. Lloyd 's , das sich u r s p r ü n g l i c h n u r m i t Versicherungen von Schiffen u n d i h r en Ladungen b e f a ß t e , versichert l ä n g s t so ausgefallene Sachen w i e die Beine v o n Fi lmschauspieler innen, die H ä n d e von Pianisten oder die S t i m m e n v o n Opernstars.
Schlechte Presse „ W a r u m sind Sie rück fä l l i g geworden und
haben aufs neue einen Einbruch begangen?" fragte der Amsterdamer Richter den Angeklagten W i l l e m Schoengen. „ G a n z einfach", e rwider te der Dieb, „be i meinem letzten P ro z e ß hatte ich eine derart schlechte Presse, d a ß ich dadurch be im besten W i l l e n nicht mehr in der Lage gewesen b in , me in B r o t auf ehrliche Weise zu verdienen!"
Der Erbe der Blumenfrau Seit Jahren hatte die alte F rau E y r a u d
einen Blumens tand an einer S t r a ß e n e c k e . Eines Tages i w a r die Ecke leer. A l s F r a u Eyraud auch die folgenden Tage ausblieb, forschte die Polizei nach. Sie fanden sie i n e inem ä r m l i c h e n Z immer , to t . A l s die Polizisten die wenige Habe der a l ten F rau zusammensuchten, fand einer etwas i n einen Rocksaum e i n g e n ä h t . Es wa r ein Zet te l , auf dem stand: „ B i l d e t euch nur nicht ein, d a ß jede alte B l u m e n f r a u ein V e r m ö g e n i n einen Rocksaum e i n z u n ä h e n hat."
Ausweisung gehört zum Berufsrisiko Reklame w i r d dami t nicht betrieben. Die
Versicherungsmathematiker der Gesellschaft sind genauso n ü c h t e r n e Rechner wie ih re V o r g ä n g e r , die noch am Stehpult arbeiteten. Wer heute bei L loyd ' s wegen einer bes t immten Versicherungsart anfragt, e r h ä l t einen A n t wor tb r ie f , der sich durch a l t e r t ü m l i c h e n S t i l ebenso auszeichnet wie durch Diskre t ion .
Dennoch hat es sich herumgesprochen, d a ß ein M i l i t ä r a t t a c h e sich bei der Gesellschaft für umgerechnet r u n d 400 M a r k i m Jahr fü r den F a l l absichern kann , d a ß seine eigene T ü c h t i g k e i t oder aber auch die eines seiner Gegenspieler i h m den Status einer unerw ü n s c h t e n Person e inbr ingt . Is t das der F a l l , dann e r h ä l t der Betroffene aus London einen Scheck ü b e r r u n d 12 000 M a r k . E r w e i ß das zu schä t zen , denn seine Regierung ist i n der Regel n u r bereit , belegbare S c h ä d e n zu erstatten. Der w i r k l i c h e Schaden l iegt jedoch h ö h e r .
Dementsprechend fand die Versicherung A n k lang . Einer der ersten, die i n den G e n u ß der P r ä m i e kamen, w a r ein amer ika i - .^a i^ i Attache i n Polen. Wie üb l ich , verweiger te die H a u p t v e r w a l t u n g der Versicherung i n London jegliche A u s k ü n f t e . Der P r ä m i e n e m p f ä n g e r j e doch w a r an die Schweigepflicht nicht gebunden.
M a g die Versicherung dem La ien schon etwas seltsam erscheinen, noch erstaunlicher ist die Tatsache, d a ß London seitdem i m m e r mehr Anfragen ü b e r die Versicherungsbedingungen e r h ä l t . Sie k o m m e n aber nicht n u r von westl ichen M i l i t ä r a t t a c h e s , sondern auch von denen ös t l i che r Staaten. Ob die i n solchen F ä l l e n vorher die Genehmigung i h r e r Vorgesetzten eingeholt haben, ist unbekannt . Mögl ich w ä r e es, aber die Wahrscheinl ichkei t d a f ü r ist nicht ü b e r m ä ß i g g r o ß .
„Es sei denn", meinte ein Versicherungsfachmann i n London , d a ß m a n i n den Ostblockstaaten dami t rechnet, d a ß i n absehbarer Ze i t viele i h r e r M i l i t ä r a t t a c h e s u n f r e i w i l l i g z u r ü c k kehren m ü s s e n , was bei entsprechend hohen V e r s i c h e r u n g s a b s c h l ü s s e n eine neue Devisenquelle e r sch lösse . I n diesem Falle, so h e i ß t es weiter , w ü r d e die Rechnung jener Regierungen k a u m aufgehen, denn Lloyds reagiert auf e in e r h ö h t e s Ris iko t rotz seines a l t e r t ü m l i c h an mutenden G e s c h ä f t s g e b a r e n s sehr schnell und g r ü n d l i c h .
Voraussichtl ich bis z u m Ende dieses Jahr zehnts werden bemannte Raumfahrzeuge sow o h l aus den Vere in ig ten Staaten als auch aus der Sowje tunion den M o n d erreichen. K ö n n e n die Russen und die A m e r i k a n e r ih re Flaggen auf dem Erd t rabanten aufpflanzen und m i t H a m m e r und Sichel oder Sternen und Streifen k u n d t u n : Jetzt g e h ö r t der M o n d uns? Das ist eine wicht ige v ö l k e r r e c h t l i c h e Frage. I h r e e n d g ü l t i g e B e a n t w o r t u n g kann poli t isch und m i l i t ä r i s c h ü b e r das Schicksal a l ler Menschen entscheiden und nicht nu r ü b e r die B e s i t z a n s p r ü c h e der beiden ersten r a u m fahrenden Nat ionen.
Das V ö l k e r r e c h t soll , d a r ü b e r s ind sich die Fachleute einig, i m W e l t r a u m genauso gelten wie auf der Erde. Wenn das der F a l l ist, dann m u ß man wei te r f ragen: Is t der M o n d terra nul l ius , oder ist er res communes omnium? Das k l i n g t schrecklich gelehrt , ist aber recht einfach zu verstehen.
Ter ra nu l l ius , das bedeutet herrenloses Gebiet oder Niemandsland. W i l l m a n den M o n d dazu rechnen, so hat jeder Staat die Mögl ich -
„Entschuldigen Sie bitte, k ö n n e n Sie mir sagen, wie ich hier weiterkomme?"
Letzter Ausweg E i n Polizist i n Paris n a h m einen M a n n fest,
der auf dem B ü r g e r s t e i g der Champs-Elysees einen runden Kanaldeckel geöffnet hat te u n d sich anschickte, i n das Loch zu steigen. „ Ich habe fast eine halbe Stunde gewartet , u m auf die andere S t r a ß e n s e i t e zu gelangen", e r k l ä r t e der M a n n verzweifel t , „ a b e r der u n a u f h ö r l i c h e S t rom v o n Autos machte es m i r u n m ö g l i c h , die Fahrbahn zu ü b e r q u e r e n . Da w o l l t e ich versuchen, ob es m i r nicht gel ingt , un te r der S t r a ß e auf die andere Seite zu gelangen. Deshalb stieg ich i n das Kana l loch!"
kei t , i h n seiner Herrschaft zu unters te l len u n d seinem Gebiet zuzuschlagen.
Der M o n d als 51. amerikanischer Bundesstaat oder als 16. Sowje t republ ik? Diese L ö s u n g erscheint so paradox, d a ß der L a i e eher der zwei ten v ö l k e r r e c h t l i c h e n A l t e r n a t i v e z u neigen m ö c h t e . Res communes o m n i u m , das h e i ß t gemeinsame Sache aller , also gemeinsamer Besitz der ganzen Menschheit .
Dem Laien erscheint also die Theor ie der res communes o m n i u m sympathischer, u n d es g ib t auch Fachleute, d ie dem aus jur i s t i schen G r ü n d e n beipfl ichten. Diese Fachleute s ind j e doch i n der Minde rhe i t , die M e h r h e i t der E x perten k o m m t zu dem S c h l u ß , d a ß der M o n d v ö l k e r r e c h t l i c h Niemandsland sei u n d sehr w o h l von einem einzelnen Staat ganz oder t e i l weise o k k u p i e r t werden k ö n n e .
Dabei w i r d die erste Bedingung f ü r eine solche O k k u p a t i o n berei ts als gegeben h inge nommen: Der M o n d sei t e r ra nu l l ius . D i e zwei te Bedingung, d a ß n ä m l i c h der O k k u p a n t ein s o u v e r ä n e r Staat sein m ü s s e , w i r d be s t i m m t e r fü l l t . Nach dem augenbl ickl ichen Stand der R a u m f a h r t haben n u r s o u v e r ä n e Staaten die Technik und das Geld , die m a n zu einer Mondreise braucht .
Schwieriger w i r d es be i der d r i t t e n B e d i n gung: Der Staat, der das okkup ie r t e Gebiet auf die Dauer behal ten w i l l , m u ß seine H e r r schaft effekt iv a u s ü b e n k ö n n e n . Es g e n ü g t weder, w e n n die A m e r i k a n e r oder die Russen eine unbemannte Raumsonde auf dem M o n d absetzen, noch, w e n n sie Flaggen abwer fen oder aufpflanzen, noch, w e n n sie den M o n d n u r fü r kurze Ze i t bet re ten u n d dann w iede r zur Erde z u r ü c k k e h r e n . Solange es au f d e m M o n d keine s t ä n d i g bemannten Basen g ib t , kann von der effekt iven A u s ü b u n g der H e r r schaft n ich t gesprochen werden . A l l e r d i n g s w i r d der technische For t schr i t t voraussicht l ich die E i n r i c h t u n g fester Basen gestatten, u n d dann is t auch dieser jur is t ische E i n w a n d ausg e r ä u m t .
Die v ie r t e Bed ingung sch l ieß l ich i s t eine Frage der D e f i n i t i o n : N u r „ s t a a t e n l o s e s Gebie t" k a n n o k k u p i e r t werden . „ S t a a t e n l o s " is t die M o n d o b e r f l ä c h e ohnehin , u n d d a ß sie als „ G e b i e t " den o k k u p a t i o n s f ä h i g e n Te i l en der E r d o b e r f l ä c h e gleichgestellt sei, w i r d e inhe l l ig daraus geschlossen, d a ß der M o n d k e i n selbs t ä n d i g e r H i m m e l s k ö r p e r ist, sondern e in durch die Anziehungskraf t der Erde m i t dieser un t rennbar verbundener Traban t .
Die S i tua t ion scheint ver fahren . E i n n a t i o naler Herrschaftsanspruch auf den M o n d u n d die sich daraus ergebenden machtpol i t ischen Folgen erscheinen u n e r t r ä g l i c h . Es b le ib t zu hoffen, d a ß die Vere in ten Nat ionen m i t d e m von ihnen geforderten speziellen Verbo t n a t i o naler Aneignungen auf anderen H i m m e l s k ö r pern nicht n u r in te rna t iona l , sondern vo r a l l e m bei den raumfahrenden Staaten G e h ö r finden. Dadurch w ü r d e der M o n d e n d g ü l t i g z u m gemeinsamen Besitz der Menschheit .
Geld - Trostpflaster für Unerwünschte
Vo//e Taschen locken schnelle Diebe Gerissene Taschendiebe beherrschen viele Tricks - Im Gedränge wartet fette Beute - Der Regenschirm als Warenlager ^^Kurzgeschichte „ H i e r Bundeskr imina lamt ! " — „ H a u p t k o m
missar N.?" — „ J a w o h l , ich verbinde wei ter , einen M o m e n t b i t t e ! " — Z w e i M i n u t e n s p ä t e r g ib t Hauptkommissar N . be r e i tw i l l i g s t A u s k u n f t . A l l g e m e i n h i n pflegt m a n zwar i n dem g r o ß e n w e i ß e n G e b ä u d e auf dem Wiesbadener Galgenberg ziemlich verschlossen zu sein, i m „ F a l l Taschendiebe" jedoch legt m a n herzl i ch gern die K a r t e n auf den Tisch.
A l l e i n i m letzten Jahr sind i n der deutschen Bundesrepubl ik 6990 TaschendieTjs täh le bekanntgeworden . 2024 davon w u r d e n aufgek l ä r t , was einer A u f k l ä r u n g s q u o t e von n u r
Der Regenschirm — ein (fast) sicheres Versteck fü r die Beute des Taschendiebes. Foto: Riedel
29 Prozent entspricht. V o n den 1015 T ä t e r n w a r e n 715 M ä n n e r , der Rest Frauen, M ä d c h e n u n d K i n d e r .
Tr ickdiebe arbeiten meist m i t „ A s s i s t e n t e n " , die den gestohlenen Gegenstand nach der Ta l sofort i n Empfang nehmen, so d a ß be i dem Dieb i m Fa l le einer Durchsuchung nichts gefunden w i r d . A m liebsten arbei ten die Taschendiebe i m dichten G e w ü h l . Deshalb sollte m a n i n ü b e r f ü l l t e n Z ü g e n , S t r a ß e n b a h nen u n d W a r e n h ä u s e r n ebenso auf der H u t sein w i e beispielsweise auf dem Sportplatz oder auf der Rennbahn. Wenn ein D r ä n g i e r etwa beide H ä n d e i n B r u s t h ö h e v e r s c h r ä n k t und sich yort je^cjtujben w i l l , so w a r n t die P o l i
zei, dann sei a l l e r h ö c h s t e Vorsicht z u m Schutze der Brieftasche geboten.
Bel iebt ist auch der Tr ick , m i t zwei gleichen oder ä h n l i c h e n Einkaufstaschen aufzutauchen, die, wenn es f ü r die Diebe brenz l ig w i r d , e i n fach ausgetauscht werden. Gewiegte W a r e n hausdetektive greifen sich m i t Vorl iebe gewisse H e r r e n und Damen, die zwar schrecklich se r iös dre inbl icken, sich jedoch b e i m Verlassen des Warenhauses t ro tz s t r ö m e n d e n Regens scheuen, i h r en Schi rm aufzuspannen. Besagte „ K u n d e n " stehen n ä m l i c h i m Verdacht, zur Gilde der Regenschirm-Diebe zu g e h ö r e n . Der
Spezial tr ick dieser Diebe besteht da r in , das gestohlene Gu t einfach i n den lose a m A r m h ä n genden Schi rm zu wer fen .
„ M a n k a n n sich w i r k l i c h nicht e r k l ä r e n , aus welchem Grunde die Leu te of t soviel Geld m i t sich herumschleppen", k o p f s c h ü t t e l t K r i m i n a l -meister S. zu diesem Thema. „ D i e Menschen soll ten es den Dieben nicht zu leicht machen. G r ö ß e r e G e l d b e t r ä g e g e h ö r e n nicht i n die Handtasche. Wer Hunde r t e v o n M a r k oder vie l le icht sogar mehr s t ä n d i g m i t sich h e r u m schleppt, sol l sich n icht beklagen, w e n n i h m der M a m m o n eines Tages entwendet w i r d . "
UNSER HAUSARZT BERÄfSI E Zuviel Schlaf ist ungesund
Die Wirkungen von zuviel oder zuwenig Schlaf sind bei Menschen individuell ganz verschieden. Der eine fühlt, sich nach langem Schlaf besonders erfrischt, der andere hingegen findet überhaupt nicht in die Wirklichkeit zurück. Beim einen verursacht Schlafmangel regelrechte Krankheitszustände, ein anderer wieder fühlt sich erst in diesem „unausgeschlafenen" Zustand richtig frisch.
Was trifft nun also zu? Englische Schlafforscher haben mit Soldaten an der Universität Cambridge zahlreiche Versuche unternommen, um mehr über den Schlaf zu erfahren. Sie kamen dabei zu recht interessanten Ergebnissen. % Langschläfer arbeiten weniger und brauchen verhältnismäßig lange, ehe sie „anlaufen". % Dauert die Schlaflosigkeit bis zu 48 Stunden, werden von etwa der Hälfte der Versuchspersonen bessere Leistungen erzielt, als nach normalem, achtstündigem Schlaf. % Mehr als 48 Stunden Schlaflosigkeit führt zu einem Abfall der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit innerhalb von 25 Minuten. % Arbeitet man unausgeschlafen bei großem Lärm, so erreicht man bessere Ergebnisse. O Man kann zwar eine ganze Weile ohne Schlaf auskommen, doch mehr als 60 Stunden ohne Schlaf haben zweifelsohne nachteilige Wirkungen auf die Gesundheit.
Die mit diesen Versuchen beschäftigten Wissenschaftler meinen, daß der Mensch manchmal dazu neige, die Wichtigkeit des Schlafes zu überschätzen, aber andererseits jederzeit bereit wäre, auf Kosten seiner Gesundheit mit zu wenig Schlaf auszukommen. Man brauche einem Menschen nur eine interessante Tätigkeit zu geben, die mit Lob und Erfolg in ma
terieller Hinsicht verbunden ist, und er wird bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeiten, ohne auf die Notwendigkeit einer ausreichenden Schlafdauer zu achten.
Durch bestimmtes Training kann man nicht nur die nötige Schlafdauer beeinflussen, sondern zugleich auch an sich selbst beobachten, %aie man trotz weniger Schlafstunden bedeutend ausgeruhter erwacht und an einem solchen Tag viel mehr leisten kann.
Von besonderer Wichtigkeit ist es allerdings, zuerst einmal den eigenen Schlafrhythmus kennenzulernen. Man sollte also wissen, ob man früh am Abend die größte Schlaftiefe erreicht, ob diese nach Mitternacht oder erst gegen Morgen liegt. Wenn irgend möglich, sollte man sich dann nach diesem Rhythmus richten. Dafür aber sollte man sich angewöhnen, entsprechend früh aufzustehen.
Man erreicht bei Kenntnis des eigenen Schlafrhythmus, daß man ohne weiters auch die Schlafdauer bestimmen kann. Sechs, höchstens acht Stunden Schlaf reichen für einen erwachsenen Menschen aus. Wer über die Zeit seiner größten Schlaftiefe hinaus schläft, wird sich nicht voll auf der Höhe fühlen, ebensowenig der, der zu früh aufwacht, oder zu spät schlafen geht. Dr. med. S.
Pech wie Hiob H e r r Schreff w a r
Generalver t re ter der Versicherung H u m a -nia . A m letzten M i t t woch erschien V e r
sicherungsnehmer Wal lne r i n seinem B ü r o . H e r r Wa l lne r w i r k t e so geschlagen w i e Napoleon be i Water loo, u n d H e r r Schreff empfand sofort M i t l e i d m i t i h m .
„ K a n n ich I h n e n i rgendwie helfen, l ieber H e r r Wa l lne r ? "
„Sie haben mich gegen B r a n d versichert", begann H e r r W a l l n e r seinen K u m m e r auszus c h ü t t e n . „ A b e r was geschah? A l s es t a t s ä c h l i c h be i m i r brannte , schob I h r e Vers icherung die Vert ragsklausel 18a v o r u n d zahlte nichts. D a f ü r zahlte i ch : 50 000 M a r k . "
„ H m . . . " , r ä u s p e r t e sich H e r r Schreff. „ S i e haben m i c h auch gegen Diebs tahl v e r
sichert", fuh r H e r r W a l l n e r fo r t . „ W a s passierte? E i n echter Rembrandt , den ich ausgel iehen hatte, w u r d e gestohlen. Diesmal schob Ih re Versicherung die Vert ragsklausel 23b v o r u n d zahlte nichts. D a f ü r zahlte i c h : 75 000 D M . "
„ T j a j a j a . . . " , ä u ß e r t e H e r r Schreff. „S ie haben mich auch gegen U n f ä l l e i m
Haus versichert", z ä h l t e H e r r W a l l n e r we i t e r auf. „S ie versicherten mich gegen Wasserrohrbruch, gegen Autodiebs tahl , i n K r a n k h e i t s fä l len , U n g l ü c k s f ä l l e n , S t e r b e f ä l l e n , K a t a s t r o p h e n f ä l l e n . K u r z gegen alles. A b e r was e r folgte? I m m e r , aber auch i n j edem einzelnen F a l l hat mich ih re Versicherung sitzengelassen. I m m e r schob sie entweder V e r t r a g s k l a u sel 135c vo r oder Vert ragsklausel 127e u n d d r ü c k t e sich. I m m e r m u ß t e ich selbst bezahlen. U n d i m m e r ta t ich dies auch. Das h e i ß t , so lange ich noch G e l d m i t t e l hatte. A b e r j e t z t habe ich keine mehr . Meine F r a u ha t m i c h verlassen. Meine K i n d e r s ind nach A m e r i k a ausgewandert. M e i n Haus w u r d e versteigert , mein A u t o g e p f ä n d e t . Geblieben s ind m i r noch 68 M a r k . U n d m i t diesem Ge ld kauf te ich m i r v o r h i n einen Revolver" , bekannte H e r r Wal lner , a m Boden z e r s t ö r t .
„Abe r , l ieber H e r r Wal lne r" , e r w ä r m t e sich H e r r Schreff seelisch. „ W e r w i r d denn gleich so was machen? Nach Regen folgt Sonne. Sie d ü r f e n sich nicht un te rkr iegen lassen. K o p f hoch, l ieber F reund . Es k o m m e n auch wieder bessere Zei ten f ü r Sie. Sie werden doch u m H i m m e l s w i l l e n m i t d e m d u m m e n Revolver nicht au f sich s ch i eßen wol l en?"
H e r r Wa l lne r kicherte j ä h auf. „Wieso auf mich?" sagte er hei ter . „ A u l Sie,'•
Wtmrraer 140 Saite 8 S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 12. December i
Zum *faiaia&aH%
Die »Schriftstellerin« der Hilflosen von Paris
Madame Faes schreibt Liebes- und Geschäftsbriefe für ihre Kunden
Madame Faes is t „Br iefschr i f t s te l le r i n " — die einzige i n Paris. Sie schreibt für ihre Kunden Liebes- und Geschäf t s briefe, setzt Testamente und Kont rak te lauf, füll t Fragebogen aus und ist das M ä d c h e n für alles hi l f loser Zeitgenossen
Die Pariser m ü s s e n sich anstellen, wenn sie von Madame Faes bedient wer den wo l l en , so ü b e r l a u f e n ist i h r k l e i nes B ü r o . Madame is t ein moderner Nothelfer , und w e n n ihre Kunden schwie rige Briefe oder Dokumente haben, steht sie stets zur V e r f ü g u n g und g ib t gute Ra t s ch l äge .
Madame hat i h r erstaunliches B ü r o i n einer ä rml i chen , lauten und sehr dicht b e v ö l k e r t e n Gegend v o n Paris. D o r t emp f ä n g t sie i n i h r em freundlichen k le inen Zimmer alle Ratsuchenden, die etwas zu schreiben haben und nicht wissen, wie sie es aufstellen sollen. Viele K u n den, die kommen, sind kleine „unwicht ige" Leute, die i rgendwelchem „wicht igen" Personen etwas mi t t e i l en wol len , und das besonders geschickt und formvollendet tun m ö c h t e n , onsie indessen al lein diese schwierige Aufgabe b e w ä l t i gen zu k ö n n e n . So hat Madame schon ein Gnadengesuch an den belgischen Kön ig schreiben m ü s s e n und einen Br ief an den Papst.
A m meisten hat Madame m i t den Liebesbriefen zu tun . N a t ü r l i c h ! Da ist beispielsweise der junge Mann , der reg e l m ä ß i g zu ih r k o m m t und sie bi t te t , an seine heimliche Ver lob te zu schreiben, damit die strengen, m i ß t r a u i s c h e n El te rn nicht ahnen, von w e m die Briefe in W i r k l i c h k e i t kommen. Dann w ä r e der angehende Casanova, der seiner augenblicklichen Angebeteten Blumen schik ken w i l l und dazu einige l iebevol le W o r te auf die Begleitkarte geschrieben haben m ö c h t e : „So ganz pe r sön l i ch , verstehen Sie, Madame, so, als h ä t t e ich sie selbst gesagt - so m i t einem eigenen S t i l — nun, Sie werden es schon recht machen, Madame, merc i b ien!"
Z u Madames Kundschaft g e h ö r t auch ein M ä d c h e n , das m i t einem Matrosen ver lobt ist . Da die junge Dame nicht w ü n s c h t , d a ß i h r ahnungsloser Ve r lob ter vorze i t ig e r f äh r t , d a ß sie nicht schrei ben kann, m ü s s e n die w ö c h e n t l i c h e n Briefe eben von Madame Faes verfertigt werden. U n d da der Matrose ja auch als Ehemann we i t e r zur See fah-
ICunterbuntes Panoptikum Z u m Beweis für die Gewissenhaftig
kei t und Gründ l i chke i t , m i t denen Scot-l and Yard arbeitet, wurde i n dem letzten Monatsbericht der w e l t b e r ü h m t e n Kr imina lans ta l t die Tatsache ange füh r t , d a ß man w ä h r e n d der A u f k l ä r u n g des Todes eines 65 jäh r igen Wachmannes, dessen Schäde l durch einen Steinblock Z e r t r ü m m e r t wurde , nicht weniger als 42.000 Personen v e r h ö r t e . Schließl ich stellte sich heraus, d a ß es sich um einen U n f a l l handelte.
r e n m u ß , w i r d der kleine Schwindel sicher nie aufkommen.
Die einzige . .öffent l iche" Briefschrift-s te i ler in in Paris hat unendlich v i e l zu tun , aber sie tu t es gern. F ü r jeden Fal l interessiert sie sich, denn einer ist ihr genauso wicht ig wie der andere. U n d wenn es sich manchmal für Minderbemit te l te um juristische oder amtliche Dinge handelt, so w i r d Madame sogar zum perfekten Armenanwal t . Sie sammelt die n ö t i g e n Unterlagen und bearbeitet sie. Sie macht es genauso wie ihr Vater es zu t un pflegte, als er noch lebte und öffent l icher Briefschreiber i n Paris war. .
Pässe für das Paradies Sichtvermerke für den Himmel
Platzanweiser verhaftet Die Polizei hat eine ach tköpf ige Be
t r ü g e r b a n d e verhaftet und h in te r Schloß und Riegel gesetzt. Die Bande hatte eineinhalb Jahre lang den Eingeborenen P ä s s e mi t besonderen „ S i c h t v e r m e r " verkauft, die sie zum „fre ien E i n t r i t t " und zum dauernden Aufentha l t im Paradies berechtigten.
In den abgelegensten Gebieten der S ü d a f r i k a n i s c h e n Union reiste die Bet r ü g e r b a n d e herum. Die Mi tg l i eder fuhren dor th in , wo unter den Eingeborenen noch Aberglaube und eine gewisse Unsicherheit in r e l ig iösen Dingen vorherrscht.
Sie verkaufte dor t P ä s s e für das Paradies. Dies w a r ein kleines Buch, das pro Mona t einen Sichtvermerk erhielt . Gegen einen best immten Betrag konnten dann die Eingeborenen ins Paradies eintreten. S e l b s t v e r s t ä n d l i c h waren die M o n a t s b e i t r ä g e verschieden gestaffelt.
Die Bande machte ke in schlechtes Geschäft . Sie fuhr nur alle v ie r Wochen durch die Povinzen, um die P ä s s e zu v e r l ä n g e r n und dabei die B e i t r ä g e m i t zunehmen. Es kamen dabei schöne Summen heraus. M a n hatte den Eingebore
nen geraten, den P a ß niemals zu zeigen, we i l dann nur wenige Menschen ins Paradies k ä m e n und mi t dem P a ß auch der Platz verloren ging.
Die a b e r g l ä u b i s c h e n Eingeborenen h ie l ten sich daran. Was die Bande ihnen a l les vorgeschwatzt hatte, w i r d s id i erst bei der Gerichtsverhandlung herausstellen . . .
Die kuriose Meldung Diebe drangen i n eine große Bu
handlung in Sydney (Australien) J
und stahlen für umgerechnet 30 000 D1
Bücher i n Luxusausgaben. Bei ihrer Ve
haftung e r k l ä r t e n die Einbrecher:
w o l l t e n m i t den Büchern den Gefän
nissen ein Geschenk machen, wo dl
S t r ä f l i n g e nu r schmutzige und zerisse
Bücher zu lesen bekommenl"
»Nur keine Angst Dicker« Argentinische Geldräuber: Kaltblütigkeit mit H
Vier ..bandoleros t ranqui los" haben i n Argen t in ien unliebsame B e r ü h m t h e i t erlangt. Der M a n n auf der S t r a ß e l ä ß t es sich nicht nehmen, d a ß die Raubü b e r f ä l l e auf den „ B a n c o d e Londres" inBuenos Aires , das M u n i c i p a l von Córdoba und die K ü h l a n l a g e i n M o r o n von den gleichen vier Banditen v e r ü b t w u r den, die sich durch K a l t b l ü t i g k e i t und humorvol les Benehmen auszeichnen.
Beim ersten Raub erbeuteten sie 4,5 M i l l i o n e n Pesos, be im zwei ten durch ein
Poststempel: Santa Claus, Indiana Hochbetrieb im Postamt
des amerikanischen Weihnachtsmannes I n einem kle inen O r t des amerikani
schen Bundesstaates Indiana herrscht a l l jähr l ich i n den Wochen vor Weihnachten ein emsiges Treiben, das dem Ged r ä n g t des Geschä f t sv i e r t e l s einer G r o ß stadt kaum nachsteht. Das D o r f hat zwar nur 250 Einwohner , aber i n diesen Tagen ist es eine Met ropo le : n ä m l ich das Hauptpostamt des amer ikani schen Weihnachtsmannes „ S a n t a Claus". Das is t ke in K i n d e r m ä r c h e n und auch ke in geschickter Reklametrick. W e i t gefehl t!
Santa Claus w ä r e w o h l auch heute noch ein unbekanntes Nest, w e n n Jim Jell ik nicht e inmal u m die Weihnachtszeit das Postamt besucht h ä t t e . Der alte S e e b ä r m i t e i n ö m Kinderherzen, der i n einem Nachbarort einen K r a m laden betrieb, wa r bei dem Posthalter v o n Santa Claus eingekehrt und hatte sich gewundert , d a ß sein sonst so diensteifriger Freund einen Packen Briefe einfach i n den Papierkorb warf . Was hatte das zu bedeuten? Das seien n u r Wunschzettel v o n Kinde rn , die an Santa Claus den Weihnachtsmann, adressiert und deshalb versehentlich an den O r t Santa Claus expediert w o r d e n seien, m u ß t e er sich a u f k l ä r e n lassen. F r ü h e r habe er sich ja die M ü h e gemacht, sie zu beantwor ten , aber als v o n Jahr zu Jahr mehr kamen, hatte er es wieder aufgegeben.
Jim Jell ik, der so viele einsame W e i h nachten ohne ein glückl iches Kinder la chen verbracht hatte — d r a u ß e n auf hoher See oder auch i n irgendeiner H a fenschenke - , ging es nicht ein, d a ß a l l diese Buben und M ä d e l e n t t ä u s c h t werden sol l ten. Er fischte die Kr i tze le ien aus dem Papierkorb; zu Hause s e t z t « er sich h i n und schrieb n ä c h t e l a n g , bis auch der letzte Br ief beantworte t war .
Die Neuigkei t , d a ß der Weihnachtsmann manchmal höchs t p e r s ö n l i c h zur Feder greift, schien schnell die Runde zu machen, denn i m n ä c h s t e n Jahre brachte die Post ganze W a s c h k ö r b a v o l l
Briefe i n k ind l ich ungelenker Schrift nach Santa Claus. Jem Jellik aber hatte vorgesorgt und m i t den M i t g l i e d e r n des Ortsverbandes der „ A m e r i c a n Legion" a b g e m a ± t , d a ß sie i h m bei der Beantw o r t u n g halfen. I m Jahr darauf, als die F lu t der Wunschzettel i n die Hunder t tausende ging, dehnte er seine W e i h nachtsmann-Aktion auf die umliegenden Dör fe r und S t ä d t e aus und erhielt v o m Nat ionalverband der „ A m e r i c a n Legion" die Zusage, d a ß dieser künf t ig für das Papier und die Spesen aufkommen w ü r de.
Der Postmeister, der einst wegen einiger Dutzend Briefe verzagte, hat heute i n den Weihnachtswochen m i t zahlreichen Hel fe rn dre i M i l l i o n e n Postsendungen zu b e w ä l t i g e n . Denn Santa Claus hat inzwischen ein Weihnachtsgeschenke-Versandhaus, das m i t den g r ö ß t e n K a u f h ä u s e r n des Landes i n Verb indung steht.
Ergö tz l i ch und manchmal ergreifend sind die Kinderbr iefe , die der W e i h nachtsmann Jim Jellik i m Laufe der Jahre gesammelt hat. Da ist einer darunter : „L iebe r Santa Claus, i n diesem Jahre w ü n s c h e ich m i r ke in Spielzerg, nu r eines: eine k ü n s t l i c h e Hand." I n solchen F ä l l e n sorgt Nikolaus dafür , d a ß dem K i n d geholfen w i r d . E in Jungs aus Texas fügte seinen W ü n s c h e n h inzu :
„Je tz t b i n ich so lange brav gewesen, d a ß es schon gar nicht mehr w e h tu t " . U n d ein besorgtes kleines M ä d c h e n b i t tet: „Verg iß nicht l ieber Weihnachtsmann, Deine Galloschen anzuziehen, dami t D u Dich nicht e r k ä l t e s t . Abe r versuch' nicht, dami t durch den K a m i n herunterzurutschen. Er ist eng, und D u k ö n n t e s t D i r weh tun . K o m m bei der T ü r herein. Sie ist nicht versperrt . I n Liebe Deine Jane."
E in Chikagoev Bi ldhauer schuf ein Standbi ld dieses Idols der K inde rwe l t , das als das Wahrzeichen des Dorfes Santa Claus g i l t : Jim Jell ik als lebensg r o ß e r Weihnachtsmann, darunter die W o r t e : „ D e n K i n d e r n der W e l t ! "
umoj
Mißgesch ick nur 35000 Pesos - 1,6 ip Honen bl ieben unbeachtet in Lohnger t ü t e n auf einem Tis chliegen - und bei' d r i t t en 440000
Die v i e r M ä n n e r , zu denen nodi e oder z w e i Auto fahre r g e h ö r e n , komme' f rüh am M o r g e n oder spä t w e n n n u r noch die Angestellten in d !
R ä u m e n s ind. I n der Bonaerenser I hie l ten sie sich zwe i Stunden auf, selten jeden der eintreffenden Angestel1
ten und sor t ier ten i m Tresorraum i Kle inge ld aus. Hundertpesoscheine teressierten sie nicht, sie nahmen n» T a u s e n d b ü n d e l m i t . A l s ihnen ein I chen nach dem Verlassen der Bank an die S t r a ß e f ie l , hob einer der „ruhig: Bandi ten" es gelassen vo r den Aug: der V o r ü b e r g e h e n d e n auf.
I n M o r o n sperrten sie die Arbeit; i n die K ä l t e k a m m e r n ein und zwange die Angestel l ten, die R o l l ä d e n vor de Fenstern herunterzulassen. Dem hal ter nahmen sie m i t dem Tresor Schlüssel 500 Pesos aus der BrieftasA ab.
A l s sie da r in aber 440 000 Pesos fan den, steckte i h m ein Bandi t das Geld i die Brusttasche zu rück und kraulte ihJ, die Glatze: „V ie l en Dank, Dicker, keine Angst , d i r passiert nichts!''
Wußten Sie schon... . . . d a ß Westeuropa seinen Fettbedarf | v o n zur Zei t r u n d 7,7 Tonnen noch nicht e inmal zur Hä l f t e aus eigener Kraf t decken kann? Da die g e m ä ß i g t e n Zonen keinen ausreichenden Ö l f r ü c h t e a n b a u erlauben, m ü s s e n die meisten westeurop ä i s c h e n L ä n d e r vo r a l lem ihren stark angestiegenen P f l a n z e n ö l b e d a r f aus ü b e r seeischen Gebieten decken. . . . d a ß das W a l ö l für die menschliche E r n ä h r u n g kaum noch eine Rol le spielt? V o n den etwa 27 M i l l i o n e n t Oelen und Fetten, man 1959 auf der ganzen W e l t für die menschliche E r n ä h r u n g gewann, entfielen kaum noch 485000 t, also keine 1,8 Prozent mehr, auf das W a l ö l .
. . . d a ß heute e twa 60 Prozent des gt' samten Fettverbrauchs der Welt für &, menschliche E r n ä h r u n g pflanzlicher Her; kunf t sind? V o r hunder t Jahren wäre es i m Weltdurchschni t t erst etwa 30 Prozent.
. . . d a ß Pflanzenfette schon seit vielem tausend Jahren für Ernährungszwecke verwendet werden? Sie gehör ten an« be i den einfachsten Arbe i t e rn des alten Aegyptens bereits zur täglichen Kost als ein fester Bestandtei l der Entlohnung i n Natura l ien , der Grundlage de» Lebensunterhalts der Masse der Bej v ö l k e r u n g .
Ist Sanftmut ein Zeichen von Dummheit? US-Psychologen: "Die Zornigen sind intelligent
Gehört, notiert, kommentiert Eines der g e b r ä u c h l i c h s t e n W o r t e der
westdeutschen Wir tschaf tswunderspra-che w i r d fast n u r i m Plura l gebraucht !und lautet „ B e z i e h u n g e n " . Beziehungen s ind etwas, was man entweder hat oder nicht hat. W e r zur letztgenannten Kategorie g e h ö r t , i s t e in hoffnungsloser armer Schlucker.
„ M o d e r n e " Menschen reden ü b e r ihre Beziehungen, deren Anzah l w i e deren „ E n g e " ; denn auf die sogenannten „ h a u t nahen" Beziehungen k o m m t es an, sie 'machen das echte soziale Ansehen aus!
A b e r nicht a l le in die Tatsache, d a ß m a n eine Sache b i l l ige r bekommt, is t wich t ig , es k o m m t auf den Prozentsatz an. 10 Prozent Rabatt s ind schon beinahe eine Schande, 15 Prozent bedeutet gerade so den Anfang , 20 Prozent gel l e n e i n i g e r m a ß e n , ü b e r 30 Prozent kann jinan schon eher reden, 40 Prozent ist p r ima , und wer 50 Prozent herauss c h l ä g t , das is t der w i r k l i c h geschickte 'Mann!
Al l e rd ings sind uns auch etliche Beziehungen verlorengegangen. Die zur •Kultur z u m Beispiel . W e r hat schon jemals einen Menschen davon reden h ö r e n : »Ich habe Beziehungen zu einem G r o ß h ä n d l e r . Er hat m i r e in paar w i r k
l ich lesenswerte Bücher u m 10 Prozent b i l l iger gegeben!"
KURZ UND A M Ü S A N T Bei Gordoba (Argentinien) s t ieß ein
mit Wein beladener L k w mit einem anderen zusamen. Da der Fahrer zu faul war, ein Ersatzfahrzeug anzufordern u. umzuladen, verschenkte er 700 Liter Wein in Korbflaschen an die bewohner des Dorfes Bell Vil le. Der Ort war noch am nächsten Tag betrunken.
Schon dre imal hat der brasilianische Bundesstaat Alagoas verur te i l te Diebe, für die ke in Platz i n den G e f ä n g n i s s e n war , i n den Nachbarstaat Pernambuco abgeschoben. D o r t wurden sie ebenso oft eingefangen und i n M i l i t ä r l a s t w a g e n wieder nach Alagoas z u r ü c k t r a n s p o r t i e r t .
I n Mendoza (Argent inien) wurde der W i r t einer Spelunke als Falschgeldvertei ler verhaftet . W e n n die G ä s t e m i t einem g r o ß e n Schein zahlten, tauschte er i h n gegen ein „Blü te" , monier te etwas an i h r und verlangte anderes Geld. A u f diese Weise setzte er 80.000 Pesos Falschgeld ab.
Haben Sie auch des ö f t e r e n „ W u t i m Bauch"? Dann s ind Sie in te l l igent . A m e rikanische Psychologen haben näml i ch festgestellt, d a ß Leute, die h ä u f i g aus der Haut fahren, geistig aufgeschlossener sind als jene, deren Zornesader selten oder nie anschwil l t . Da die US-Seelenforscher gleichzeitig die Entdeckung machten, d a ß Frauen sich bei w e i t e m nicht so oft ä r g e r n w i e M ä n n e r , scheint nunmehr e n d g ü l t i g die jahrtausendealte Frage gek l ä r t , welches der beiden Geschlechter das intel l igentere sei.
Diese ä r g e r n i s e r r e g e n d e Feststellung ist nun beileibe ke in Fre ibr ie f für die Herren der Schöpfung , ihre ü b e r r a g e n den G e i s t e s k r ä f t e durch das Zerteppern diversen Geschirrs zu beweisen. Die Psychologen glauben zwar, d a ß der Aer -ger so gesund sei wie ein reinigendes Gewit ter , sie empfehlen aber einige andere, weniger kostspielige Methoden der Abreagierung.
Bei aufkommendem Aeger sollte man beispielsweise rasch eine Kle in igke i t essen, denn mancher Aerger k ä m e aus ei-
Aerzfe fangen Moskitos I n Aus t ra l i en versucht man den Erre
ger der asiatischen Gehirngrippe zu entdecken, welche in den F l u ß g e b i e t e n von Queensland auf t r i t t . Sie w i r d v o n Wass e r v ö g e l n aus S ü d a s i e n eingeschleppt, die v o n australischen Mosk i tos gestochen werden, wodurch das V i ru s auf Menschen ü b e r g e h t . V ie r Aerz te l i e ß e n sich f r e i w i l l i g v o n Mosk i tos a m Mi tche l R iver ü b e r f a l l e n , dem Hauptverbre i tungs gebiet der Krankhe i t . Bevor die Insekten stechen konnten , w u r d e n sie durch P l a s t i k r ö h r c h e n angesaugt, deren M u n d s tück ein feines Gazenetz b e s a ß .
nem hungrigen Magen. Ta t säch l i ch ergaben Versuche m i t f r e iw i l l i gen Testpersonen, daff sich die Hä l f t e aller W u t a n fäl le kurz v o r den Haupmahlzei ten ereignen. W ä h r e n d des Essens selbst ä r gern sich die meisten ü b e r h a u p t nicht - es sei denn, die Suppe sei versalzen oder der Braten angebrannt.
Eine andere Mög l i chke i t des W u t -Ablassens so l l ein geruhsamer Spazier
gang sein. Dieser Psychologen-Vorschlil erscheint al lerdings ein wenig weltfremd; denn was w ü r d e beispielsweise ei« Chef sagen, w e n n sein Angestellter um, eine kle ine Spaziergangs-Pause bäte, nur w e i l seine Gehaltsforderung abschlägig-beschieden wurde? Auch die Methods des Holzhackens i m kri t ischen Moment; erscheint u n d u r c h f ü h r b a r : Während SUj solcherart Ih ren Aerger fortsdüügeB, b e k ä m e i h n der Nachbar.
Jugendliche Kämpler gegen Alkohol Amerikanische "Alateens"
wollen süchtigen Eltern helfen Seit 1956 besteht in den U S A die
Alatee-Organisat ion für Teeenager. Sie is t eine G r ü n d u n g der „ A l - A n o n " , der Gesellschaft geheilter anonymer A l k o hol iker . So wie . diese, ohne ih ren Namen preiszugeben, chronische T r i n k e r auf den rechten W e g z u r ü c k z u f ü h r e n suchen, haben auch die „ A l a t e e n s " e i ne verpflichtende Aufgabe.
Es sind zwölf- bis z w a n z i g j ä h r i g e Jugendliche, deren El tern dem A l k o h o l ver fielen und die i n trost losen h ä u s l i c h e n V e r h ä l t n i s s e n aufwachsen. Ihnen w i l l die Organisat ion eine S t ü t z e bei dem B e m ü h e n sein, die Flasche v o n „ M u m " oder „ D a d d y " fernzuhalten.
Jeweils fün fzehn bis zwanzig Jugendliche aus T r i n k e r f a m i l i e n s ind i n sogenannten „ c h a p t e r s " z u s a m m e n g e f a ß t , denen jewei l s e in erwachsener E x - A l k o h o l i k e r vorsteht . E r b e r ä t die Teenanger i n a l len Fragen. Die h ä u f i g s t e i s t :
„ W a s so l l ich tun , w e n n mich meine E l t e rn i m Rausch schlagen?" Dia zwe i t h ä u f i g s t e : „So l l ich meinem Freund
(meiner Freundin) e r z ä h l e n , daß meto'
E l te rn T r i n k e r sind?"
Die zwei te Frage w i r d grundsätzH*
bejaht. Die Beantwor tung der
is t nicht leicht, sie richtet sich nach ^
V e r h ä l t n i s s s e .
Die Alateens haben eine doppelte A« g ä b e . Sie m ü s s e n sich selbst aus Sumpf heraushalten, der ihre Jugend »«' droht , und sie haben den süchtige* E l te rn F ü h r e r zu sein. Das ist für ju"8!
Menschen schwer, die selbst der le i l e 1 1' den H a n d b e d ü r f e n . Diese reicht in»1* die Organisat ion, die schon 85 „chaptets i n A m e r i k a g r ü n d e t e .
M a n t r i f f t sich ein- oder zweimal u
der Woche, tauscht Erfahrungen au9
l ä ß t sich beraten. Die A n o n y m i t ä t t> l e l b l
gewahrt , die Mi tg l i ede r kennen beim Vornamen und dürfen nicht waW' erzählen , was sie gehör t haben.
sick