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fon il. DtannBw Karls V., dessen ober} i rückwärts gebogene aussah. Ob -nun aui Gold oder glasierten iches Glücks- und Heil- It sich der Fingerring irtausende. Dabei wul T die Verlobungs- unf i so manchem, althel berglaube umrankt. |f dem ist man vielfaf sr Meinung, daß derjel Eheleuten bald sterbe! Goldreif plötzlich zel ;rseits gilt jedoch aucl 'orfall als Beweis für! reue. "Sie hat die TreJ JS Ringlein sprang entj leißt es bekanntlich olkslied. gegen geheimnisvolle! sollte die Ringforir ii Beschwörungen zo iauberring" an, und ge felskünste der Hexe jm eine besondere Arf helfen. Wo man aucl) der Kulturgeschichta f diese uralten Glucks- en, auf die man selbs ikanischen "Scheidung« licht ganz verzichten? 5t es sogar verstellbare] s nach einer Trennuni m Ehe ohne weiterei der neuen- Braut angef können. Wer solch allerdings von vornherj der Haltbarkeit seine nschaft" rechnen. und amüsant ipallomeni und Concett sssina bewiesen Mut.Wai Familien gegen die El» iren, flohen sie und lieh trauen. Giacomo zäiiit 73 Jahre. jsstellung von Mineralien-j n Memphis (USA) erhielt] Mary Bradley den erste) ou ihrer Sammlung wal l der Auffahrt zur Villi] i bunter, noch ebenma\ als sie in Wirklichkeit] nzigen lebendigen We lalt, sind Vögel, Schmet-j Insekten und Menschen In seiner Welt läßt es rrlich ohne diese barba-j llen leben. Mit mensch ten ist sein tägliches Le-j t und da ihm sein Stek-i keine Einnahmequelle zu! ne Malerei ihm als gei-| ie dient, kann er seine! sie sieht, menschenleer] sen. Er regeneriert und durch sein Steckenpferd is Schöne, das er sucht ndet und in seinen Bil-I Ausdruck bringt, denen! die seine Gemälde! ur betrachten oder al 5 J r empfinden und erwer-j \aler Phöbus Tuttnauerf nit auf Leinwand verteil-] i als Medizin, uttnauer, der "primitive! mag zu entscheiden ° b | 'primitive Maler" für die | nschheit weit gesund*! ie Masse derer, die ver-j die Welt nicht genau soj dieser malende Arzt se "j n die Welt, in der sie! zu leben haben und inj i auch wohl fühlen »llf t den Augen eines Schi 'J >etrachten. Aber vielleich'j rst ein gewisses Alter ef J n, muß ein guter Ar*'! n seinem Hauptberuf e r j in, um dann auch ein Q ü \ 7'J \ u werden, der etwas 1 was verstanden w ' r 1 n diese Ausdruckwei sS j f" bezeichnet wird. ST.VITHER ZEITUNG Die S t Vither Zeitunj? erscheint dreimal wöchentlich und zwar dienstags, donnerstags und samstags mit den Beilagen „Sport und Spiel", .Frau und Familie" und .Der praktische Landwirt" TELEFON Nr. 28193 Druck und Verlar : M. Doepgen-Beretz, St. Vith, Hauptstraße 58 und Malmedver Straße 19 1 Handelsregister Verviers 29259 Postscheck-Konto Nummei 589 95 / Einzelnummer 2 Francs Nummer 142 St. Vith, Donnerstag, 13. Dezember 1962 8. Jahrgane Das weltweite Befehlssystem funktionierte Sieben Zentralkommandos des SAC waren bereit Der große Alarmzustand für das welt- weite Vergeltungssystem des SAC, des Strategischen Luftkommandos der USA, ist auf Befehl von Präsident Kennedy aufgehoben worden. Nun herrscht wie- der der normale Bereitschaftszustand. Im Zeichen der Kubakrise hatten sämtliche zentralen Führungsstäbe der USA im wahrsten Sinne des Wortes „die Hand am Drücker". Innerhalb we- niger Sekunden wurden sämtliche Be- fehle über das weltweite Fernmelde- system des Strategischen Kommandos an jeden beliebigen Ort gejagt. Verzö- gerungen oder gar Störungen gab es nicht. Viersterngeneral Thomas S. Po- wer konnte dem Präsidenten melden, daß alles funktionierte, was in den Jahren der Verteidigungsbemühungen geschaffen w o r d e n i s t . Die zentralen Schlüsselstellungen die- ser gewaltigenAbschreckungsmacht sind: Hauptquartier der 1. Lenkwaffen-Divi- Afrikanische Lotterie sion in Vandenberg/Kalifornien, Haupt- quartier der 7. Luftdivision in South Ruislip/England, Hauptquartier der 3. Luft-Division in Andersen-AFB auf Gu- am, ' Hauptquartier der 18. Luftflotte in Torrejon, Spanien, Hauptquartier der 15. Luftflotte in March/Kalifornien, Hauptquartier der 8. Luftflotte in West- over mit Basen in den USA, Kanada und auf Grönland, Hauptquartier der 2. Luftflotte in Braksdale mit Basen in den USA und Puerto Rico. Um die fliegenden Verbände beweg- licher zu machen, wurden die strate- gischen Bomber in Kampfgruppen mit je 15 Maschinen und zehn Tankern aufgegliedert. Diese Gruppen bilden jeweils eine Kampfeinheit. Rechtsanwalt Augstein aus der Haft entlassen HANNOVER - Der Rechtsanwalt Josef Augstein, Bruder des „Spiegel-Heraus- gebers, der von der Bundesanwaltschaft wegen Beihilfe, zum Landesverrat ver haftet worden war, wurde aus Haft entlassen sagt, daß innerhalb der Bundeswehr hinsichtlich der Verteidigungskonzeption des damaligen Bundesverteidigungsmi- nisters Strauss ernste Gegensätze be- der ! ständen. Er habe dem Oberst Martin j gesagt, daß er kein Militärsachverstän- I um mit seinem Bruder Rudolf Aug- Untenstehend die Resultate der 17. Zie- [ stein in Verbindung gebracht zu ha- hung der Afrikanischen Lotterie, welche j ben. ' Im Verlauf einer Begegnung habe ihm der (ebenfalls verhaftete) Oberst ge- Augstein erklärte, seine einzige Rol- j diger sei und hatte ihm geraten, sich Ie, die er hinsichtlich der gegen ihn j an den „Spiegel zu wenden, erhobenen Vorwürfe gespielt habe, ha- ! Sein Bruder hatte ihn dann ersucht, be darin bestanden, Oberst Alfred Mar- \ eine Begegnung mit dem Obersten zu tin vom Bundesverteidigungsministeri- j Dezember verhaftet worden stattgefunden hat in BRÜGGE. (Ohne Gewähr) N ammara «adeod Gewinne imi 0 200 ; 9900 . 2.500 8360 2.500 6240 2.500 5190 5.000 3750 . 5.000 4710 10.000 £7080 25.000 25660 25.000 10890 25.000 99251 25.000 21151 ',. 25.000 1852 2.500 43232 25.000 05912 50.000 303 1.000 42073 25.000 .25433 25.000 64683 25.000 44263 100.000 74 500 : .8184 5.000 1154 5.000 40954 25.000 88344 25.000 92964 25.000 693S4 25.000 45805 25.000 49185 25.000 7226 2.500 3696 2.500 85976 25.000 03116 50.000 09926 50.000 327 1.000 7027 2.500 ! 8017 2.500 21077 25.000 06337 25.000 173967 250.000 505217 1.000.000 485087 1.000.000 200707 5.000.000 228 1.000 7258 . 5.000 43788 25.000 51508 50.000 , 389 1.000 2229 2.500 4529 2.500 2339 5.000 8429 10.000 73789 25.000 400749 i 500.000 organisieren, Seitdem, setzte der Rechts- anwalt hinzu, habe er von der Ange- legenheit nichts mehr gehört. Josef Augstein ist der Verteidiger seines Bruders Rudolf. Er war am 4. Umgestaltung in der SED BERLIN Nach einer Meldung des In- formationsbüros West IWE erwägt die SED in der DDR neue Organisations- formen nadi dem Muster der komu- nistischen Partei . in der Sowjetunion. Eine Entscheidung darüber wird nach dem 8. Kongreß der SED gefällt, der im Januar 1963 stattfindet. Die Meldung der IWE stützt sich auf die Erklärungen des Vorsitzenden der zentralen Kontrollkommission der SED, Hermann Matern, in Karl-Marx-Stadt (früher Chemnitz). Matern soll erklärt haben, die SED erwäge in jedem Di- f strikt die Einsetzung von Sekretariaten, j denen zwei „Büros" für Industrie und j Landwirtschaft beigegeben sind. Das Sekretariat koordiniere die Tätigkeit der beiden „Büros", die allerdings le- diglich vor dem Zentralkomitee des Bezirks verantwortlich sind. Die berufliche Ausbildung und Vervollkommnung in Handwerk und Gewerbe Neben dem technischen Unterricht, der vom Unterrichtministerium abhängt, be- steht in Belgien eine Einrichtung, die in dem Bereich des Mittelstandsmini- steriums gehört und sich die Ausbil- dung und Vervollkommnung der Hand- werker und Gewerbetreibenden zur Aufgabe stellt. Die Grundlage dieses Systems ist die Ausbildung in der Werkstatt oder im Geschäftsladen, soweit es die Pra- xis angeht. DieseAusbildungsbasis wird durch einen allgemeinbildenden und technologischen Unterricht ergänzt. Es sind zwei Ausbildungsstufen vor- gesehen: eine Lehre, deren Dauer auf 4 Jahre festgelegt ist und eine Vorbereitung auf die Meisterschaft, die sich auf 3 Jahre verteilt. Die Lehrzeit kann unter der Kon- trolle des Staates erfolgen. Nach Beendigung einer jeden der beiden Stufen unterziehen sich die Kandidaten einer Prüfung. Diese Prü- fung wird jedes Jahr abgehalten und zerfällt in drei Teilprüfungen, die nicht ausscheidend sind: A. Teilprüfung über allgemeine Kenntnisse, B. Teilprüfung über berufliche Kenntnisse, C. Teilprüfung über das prak- tische Können. Die Teilprüfung A. ist eine aus- schließlich schriftliche Prüfung; für die Meisterschaft ist allerdings auch eine mündliche Prüfung vorgesehen. Die Teilprüfung B. vollzieht sich eben falls schriftlich. Die Teilprüfung C. besteht in der Ausführung einer praktischen Arbeit in Anwesenheit des Prüfungsausschus- ses; daran schließen sich mündliche Fragen über die auferlegte Arbeit. Die Kandidaten, die die Prüfungen bestanden haben, erhalten ein vom Mittelstandsminister beglaubigtes Zeug- nis. Prüfungsserie 1963 Prüfungsordnung Um zur Ablegung der Prüfungen zu- gelassen zu werden, müssen die Kan- didaten vor dem 31. Dezember 1962 ein schriftliches Gesuch an das Be- zirkskomitee für berufliche Ausbildung und Vervollkommnung, G. o. E.- Rue Peltzer de Clermont, 44, in VERVIERS richten. Die unter Lehrvertrag stehenden Lehrlinge brauchen indes kein Zulas- sungsgesuch einzureichen; ihre Eintra- gung in die Prüfungslisten erfolgt von Amts wegen durch die Lehrlingssekre- tariate. Dem Antrag zur Teilnahme an den Prüfungen sind von den Meistern, bei denen der Kandidat beschäftigt war, oder von der Gemeindeverwaltung aus- gestellte Bescheinigung beizufügen, die den Beweis dafür erbringen, daß der Kandidat am 1. Januar 1963 in sein für die Zulassung erforderliches letztes praktischesAusbildungsjahr eintritt, d.h. in das 4. Jahr für die Gesellen- prüfung, in das 7. Jahr für die Meisterprü- fung. Das Bezirkskomitee für berufliche Ausbildung und Vervollkommnung in Verviers bittet alle Personen, die es interessieren könnte, seine Dienste in Anspruch zu nehmen. Eine einfache Anfrage an das Be- zirkskomitee genügt, um umgehend be- reitwilligst und unentgeltlich alle wün- schenswerten und nützlichen Aufklä- rungen zu erhalten. Prinzessin Paola in Lüttich Eins Klinik in Lüttich besuchte Prinzessin Paola. Hier gibt ihr Professor Delvige im Operationssaal Erläuterungen. Nach den Zwischenfällen von Orleansvilie ALGIER - Das Kommunique, das vom algerischen Ministerpräsidium zu den Zwischenfällen von Orleansvilie ver- öffentlicht wurde, wird von zuständi- ger französischer militärischer Seite in Algier als „positiv" bezeichnet, da dar- in der Tod von 5 französischen Solda- ten nicht nur als „bedauerlich" und „schmerzlich" anerkannt ist, sondern auch der Wille der algerischen Regie- rung zur Verbesserung der Beziehun- gen zwischen den französischen und algerischen Streitkräften . betont wird. Von gutunterrichteter Seite in Algier wurde die Verhaftung der am Tod von fünf französischen Gendarmen und Sol- daten Schuldigen als bevorstehend an- gekündet. Britische Verstärkungen nach Brunei Rebellen sollen sich in den Dschungel zurückgezogen haben SINGAPUR - Die britischen Truppen haben die Stadt Seria sowie die An- lagen der „Shell" in Brunei besetzt, wird in Singapur bekannt. Die Rebellen sollen sich in den nahen Dschungel zurückgezogen haben und haben offensichtlich die Abkicht, Hin- terhalte zu stellen. In Beantwortung verschiedener Anfra- gen erklärte Commonwealth-Minister Duncan Sandys im Unterhaus, daß nach bestimmten, noch nicht bestätigten Anzeichen, die Aufständischen von Bru- nei ihre militärische Ausbildung außer- halb des Landes erhalten haben. Der Minister erklärte ferner, daß trotz den Konsultationen, die zwischen dem Sultan von Brunei und der malai- ischen Regierung stattgefunden haben, es noch zu keinem Beschluß über die Angliederung von Brunei an die Malai- ische Föderation gekommen ist. Die militärische Lage habe sich i er- heblich verbessert. Außer den bereits nach Brunei entsandten Verstärkungen würden noch weitere Truppen zur Be- kämpfung der Aufständischen, abgehen. Interview mit Norstad PARIS. In einem Interview mit Pariser Journalisten nahm • der Oberkomman- dierende der NATO, General Norstad zu der französischen „Force de frappe" (Atomstreitmacht) Stellung. Norstad er- klärte unter anderem, dieses Problem gehe nur Frankreich an, fügte jedoch gleich hinzu, ob man wirklich annehme, daß sich der Kreml von einer kleinen Atomstreitmacht beeinflussen lasse, falls diese nicht direkt mit der ameri- kanischen Atomstreitmacht verbunden sei. General Norstad versicherte weiter, die Vereinigten Staaten würden über ausreichend Atomwaffen für NATO- Zwecke verfügen. Der NATO-Oberkom- mandierende erläuterte seine Ansicht zur Frage der Atomstreitmacht mit ei- nem Bild: Norstad sagte: „Die Streit- kräfte des Westens sind wie die Fin- ger einer Hand. Ein Finger allein reicht nicht aus. Erst die geballte Faust er- reicht ihren Zweck." An die Möglichkeit eines Krieges mit konventionellen Waffen glaubt Norstad nicht. Trotzdem hält er den Ausbau der klassischen Streitkräfte für notwendig, um in einen begrenzten Konflikt be- stehen zu können. General Norstad wird am 1. Januar aus seinem A m t als Oberkommandie- render der Nato ausscheiden. H

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Page 1: fon il. DtannBw ST.VITHER ZEITUNGarch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955...felskünste der Hex e jm eine besondere Arf helfen. Wo man aucl) der Kulturgeschichta f

fon i l . D t a n n B w

Karls V . , dessen ober} i rückwärts gebogene aussah. Ob -nun aui Gold oder glasierten

iches Glücks- und Heil-It sich der Fingerring irtausende. Dabei w u l T die Verlobungs- unf

i so manchem, althel berglaube umrankt. | f dem ist man vielfaf sr Meinung, daß derjel Eheleuten bald sterbe! Goldreif plötzlich ze l

;rseits gilt jedoch aucl 'orfall als Beweis für! reue. "Sie hat die TreJ J S Ringlein sprang entj leißt es bekanntlich olksl ied.

gegen geheimnisvolle! sollte die Ringforir

ii Beschwörungen zo iauberring" an , und ge felskünste der Hexe jm eine besondere Arf helfen. Wo man aucl)

der Kulturgeschichta f diese uralten Glucks­en, auf die man selbs ikanischen "Scheidung« licht ganz verzichten? 5t es sogar verstellbare] s nach einer Trennuni m Ehe ohne weiterei der neuen- Braut angef

können. Wer solch allerdings von vornherj

der Haltbarkeit seine nschaft" rechnen.

und amüsant ipallomeni und Concett sssina bewiesen Mut.Wai Familien gegen die El» iren, flohen sie und lieh trauen. Giacomo zäiiit 73 Jahre.

jss te l lung v o n Mineralien-j n Memphis (USA) erhielt] M a r y Bradley den erste) ou ih re r Sammlung wal

l der A u f f a h r t zur Villi]

i bunter, noch ebenma\ als sie in Wirklichkeit] nzigen lebendigen We la l t , sind Vögel , Schmet-j Insekten und Menschen In seiner Welt läßt es

rrlich ohne diese barba-j llen leben. Mit mensch ten ist sein tägliches Le-j t und da ihm sein Stek-i keine Einnahmequelle zu! ne Malerei ihm als gei-| ie dient, kann er seine! • sie sieht, menschenleer] sen. Er regeneriert und durch sein Steckenpferd

is Schöne, das er sucht ndet und in seinen Bil-I Ausdruck bringt, denen!

die seine Gemälde!

ur betrachten oder al5J r empfinden und erwer-j

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ST.VITHER ZEITUNG Die S t Vither Zeitunj? erscheint dreimal wöchent l ich und zwar

dienstags, donnerstags und samstags mit den Beilagen „Sport

und Spiel", . F r a u und Familie" und . D e r praktische Landwirt" T E L E F O N N r . 2 8 1 9 3

Druck und Ver lar : M. Doepgen-Beretz, St. Vi th , H a u p t s t r a ß e 58

und Malmedver Straße 19 1 Handelsregister Verviers 29259

Postscheck-Konto Nummei 589 95 / Einzelnummer 2 Francs

Nummer 142 St. V i t h , Donnerstag, 13. Dezember 1962 8. Jahrgane

Das weltweite Befehlssystem funktionierte Sieben Zentralkommandos des SAC waren bereit

Der g r o ß e Ala rmzus tand für das wel t ­weite Vergeltungssystem des SAC, des Strategischen Luf tkommandos der USA, ist auf Befehl v o n P r ä s i d e n t Kennedy aufgehoben worden . N u n herrscht w ie ­der der normale Bereitschaftszustand.

Im Zeichen der Kubakrise hatten sämtliche zentralen F ü h r u n g s s t ä b e der USA i m wahrs ten Sinne des Wortes „die Hand am D r ü c k e r " . Innerhalb we­niger Sekunden w u r d e n sämt l i che Be­fehle ü b e r das w e l t w e i t e Fernmelde­system des Strategischen Kommandos an jeden beliebigen O r t gejagt. V e r z ö ­gerungen oder gar S t ö r u n g e n gab es nicht. Viersterngeneral Thomas S. Po­wer konnte dem P r ä s i d e n t e n melden, daß alles funkt ionier te , was i n den Jahren der V e r t e i d i g u n g s b e m ü h u n g e n geschaffen w o r d e n is t .

Die zentralen S c h l ü s s e l s t e l l u n g e n die­ser gewaltigenAbschreckungsmacht s ind: Hauptquartier der 1. Lenkwaf fen-Div i -

Afr ikan ische Lot ter ie

sion i n Vandenberg/Kal i fornien, Haupt­quart ier der 7. Luf td iv i s ion in South Ruisl ip/England, Hauptquar t ier der 3. Luf t -Div i s ion i n Andersen-AFB auf Gu-am, ' Hauptquar t ier der 18. Luf t f lo t te in Torre jon , Spanien, Hauptquar t ier der 15. Luft f lot te i n March/Kal i fornien, Hauptquar t ie r der 8. Luf t f lo t t e i n West­

over m i t Basen i n den USA, Kanada und auf G r ö n l a n d , Hauptquar t ier der 2. Luft f lot te i n Braksdale m i t Basen i n den USA und Puerto Rico.

U m die fliegenden V e r b ä n d e beweg­licher zu machen, wurden die strate­gischen Bomber i n Kampfgruppen m i t je 15 Maschinen und zehn Tankern aufgegliedert. Diese Gruppen b i lden jewei ls eine Kampfeinhei t .

Rechtsanwalt Augstein aus der Haft entlassen

H A N N O V E R - Der Rechtsanwalt Josef Augstein, Bruder des „ S p i e g e l - H e r a u s ­gebers, der v o n der Bundesanwaltschaft wegen Beihilfe, zum Landesverrat v e r haftet worden war, wurde aus Haft entlassen

sagt, d a ß innerhalb der Bundeswehr hinsichtlich der Ver te id igungskonzept ion des damaligen Bundesverteidigungsmi­nisters Strauss ernste G e g e n s ä t z e be-

der ! s t ä n d e n . Er habe dem Oberst M a r t i n j gesagt, d a ß er ke in M i l i t ä r s a c h v e r s t ä n -

I u m m i t seinem Bruder Rudol f A u g -Untenstehend die Resultate der 17. Zie- [ stein i n Verb indung gebracht zu ha-hung der Afr ikanischen Lot ter ie , welche j ben. '

I m Ver l au f einer Begegnung habe i h m der (ebenfalls verhaftete) Oberst ge-

Augste in e r k l ä r t e , seine einzige Ro l - j diger sei und hatte i h m geraten, sich Ie, die er hinsichtlich der gegen i h n j an den „ S p i e g e l zu wenden, erhobenen V o r w ü r f e gespielt habe, ha- ! Sein Bruder hatte i h n dann ersucht, be da r in bestanden, Oberst A l f r e d Mar - \ eine Begegnung m i t dem Obersten zu t i n v o m Bundesverteidigungsminister i- j Dezember verhaftet worden

stattgefunden hat i n B R Ü G G E .

(Ohne Gewähr)

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173967 250.000 505217 1.000.000 485087 1.000.000 200707 5.000.000

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organisieren, Seitdem, setzte der Rechts­anwal t h inzu, habe er v o n der Ange­legenheit nichts mehr g e h ö r t .

Josef Augste in ist der Ver te id iger seines Bruders Rudolf . Er war am 4.

Umgestaltung in der SED B E R L I N — Nach einer M e l d u n g des I n ­f o r m a t i o n s b ü r o s Wes t I W E e r w ä g t die SED i n der D D R neue Organisations­formen n a d i dem Muster der k o m u -nistischen Partei . i n der Sowjetunion. Eine Entscheidung d a r ü b e r w i r d nach dem 8. K o n g r e ß der SED gefäll t , der i m Januar 1963 stattfindet.

Die Me ldung der I W E s t ü t z t sich auf die E r k l ä r u n g e n des Vorsi tzenden der zentralen Kon t ro l lkommiss ion der SED,

Hermann Mate rn , i n Kar l -Marx-Stadt ( f rüher Chemnitz) . M a t e r n so l l e r k l ä r t haben, die SED e r w ä g e i n jedem D i -

f s t r ik t die Einsetzung v o n Sekretariaten, j denen z w e i „ B ü r o s " für Indus t r ie u n d j Landwirtschaft beigegeben sind. Das

Sekretariat koordin iere die T ä t i g k e i t der beiden „ B ü r o s " , die allerdings l e ­diglich v o r dem Zentra lkomitee des Bezirks veran twor t l i ch sind.

Die berufliche Ausbildung und Vervollkommnung in Handwerk

und Gewerbe Neben dem technischen Unterr icht , der v o m Unter r ich tmin is te r ium a b h ä n g t , be­steht i n Belgien eine Einrichtung, die i n dem Bereich des Mi t t e l s t andsmin i ­steriums g e h ö r t und sich die A u s b i l ­dung u n d Vervo l lkommnung der Hand­werke r und Gewerbetreibenden zur Aufgabe stell t .

Die Grundlage dieses Systems ist die Ausb i ldung i n der Werks ta t t oder i m Geschä f t s l aden , sowei t es die Pra­x i s angeht. DieseAusbildungsbasis w i r d durch einen al lgemeinbildenden u n d technologischen Unterr icht e rgänz t .

Es s ind z w e i Ausbi ldungsstufen vor ­gesehen:

eine Lehre, deren Dauer auf 4 Jahre festgelegt ist und eine Vorbere i tung auf die Meisterschaft, die sich auf 3 Jahre ver te i l t .

Die Lehrzeit kann unter der K o n ­t ro l le des Staates erfolgen.

Nach Beendigung einer jeden der beiden Stufen unterziehen sich die Kandidaten einer P r ü f u n g . Diese P r ü ­fung w i r d jedes Jahr abgehalten und ze r fä l l t i n dre i T e i l p r ü f u n g e n , die nicht ausscheidend s ind:

A . T e i l p r ü f u n g ü b e r allgemeine Kenntnisse,

B. T e i l p r ü f u n g ü b e r berufliche Kenntnisse,

C. T e i l p r ü f u n g ü b e r das prak­tische K ö n n e n .

Die T e i l p r ü f u n g A . ist eine aus­schl ießl ich schriftliche P r ü f u n g ; für die Meisterschaft ist allerdings auch eine m ü n d l i c h e P r ü f u n g vorgesehen.

Die T e i l p r ü f u n g B. vol lz ieht sich eben falls schriftlich.

Die T e i l p r ü f u n g C. besteht i n der A u s f ü h r u n g einer praktischen A r b e i t i n Anwesenhei t des P r ü f u n g s a u s s c h u s ­ses; daran sch l i eßen sich m ü n d l i c h e Fragen ü b e r die auferlegte A r b e i t .

Die Kandidaten, die die P r ü f u n g e n bestanden haben, erhalten ein v o m Mit te ls tandsminis ter beglaubigtes Zeug­nis .

Prüfungsserie 1963 Prüfungsordnung

U m zur Ablegung der P r ü f u n g e n zu­gelassen zu werden, m ü s s e n die Kan­didaten vo r dem 31. Dezember 1962 ein schriftliches Gesuch an das Be­zirkskomitee für berufliche Ausb i ldung u n d Vervo l lkommnung , G. o. E.- Rue Peltzer de Clermont, 44, i n VERVIERS richten.

Die unter Lehrver t rag stehenden Lehrl inge brauchen indes k e i n Zulas­sungsgesuch einzureichen; ihre Eintra­gung i n die P r ü f u n g s l i s t e n erfolgt v o n A m t s wegen durch die Lehrlingssekre­tariate.

Dem A n t r a g zur Tei lnahme an den P r ü f u n g e n s ind v o n den Meis tern , be i denen der Kandida t beschäf t ig t war, oder v o n der Gemeindeverwaltung aus­gestellte Bescheinigung be i zu fügen , die den Beweis da fü r erbringen, d a ß der Kandida t am 1. Januar 1963 i n sein für die Zulassung erforderliches letztes praktischesAusbildungsjahr e in t r i t t , d.h.

— i n das 4. Jahr für die Gesellen­p r ü f u n g ,

— i n das 7. Jahr für die M e i s t e r p r ü ­fung.

Das Bezirkskomitee für berufliche Ausb i ldung und V e r v o l l k o m m n u n g i n Verviers b i t te t alle Personen, die es interessieren k ö n n t e , seine Dienste i n Anspruch zu nehmen.

Eine einfache Anfrage an das Be­zi rkskomitee g e n ü g t , u m umgehend be­r e i t w i l l i g s t und unentgelt l ich alle w ü n ­schenswerten u n d n ü t z l i c h e n A u f k l ä ­rungen z u erhal ten.

Prinzessin Paola in Lüttich Eins Klinik in Lüttich besuchte Prinzessin Paola. Hier gibt ihr Professor Delvige im Operationssaal Erläuterungen.

Nach den Zwischenfällen von Orleansvilie

A L G I E R - Das Kommunique , das vom algerischen M i n i s t e r p r ä s i d i u m zu den Z w i s c h e n f ä l l e n v o n Orleansvi l ie ver­öffent l icht wurde , w i r d v o n z u s t ä n d i ­ger f r anzös i s che r mi l i t ä r i s che r Seite i n Alg ie r als „ p o s i t i v " bezeichnet, da dar­i n der T o d von 5 f r anzös i schen Solda­ten nicht nur als „ b e d a u e r l i c h " und „schmerz l ich" anerkannt ist, sondern auch der W i l l e der algerischen Regie­rung zur Verbesserung der Beziehun­gen zwischen den f r anzös i schen und algerischen S t r e i t k r ä f t e n . betont w i r d .

V o n gutunterrichteter Seite i n Alg ie r wurde die Verhaftung der am T o d von fünf f r anzös i schen Gendarmen und Sol­daten Schuldigen als bevorstehend an­g e k ü n d e t .

Britische Verstärkungen nach Brunei

Rebellen sollen sich in den Dschungel zurückgezogen

haben SINGAPUR - Die britischen Truppen haben die Stadt Seria sowie die A n ­lagen der „She l l " i n Brunei besetzt, w i r d i n Singapur bekannt.

Die Rebellen sollen sich i n den nahen Dschungel z u r ü c k g e z o g e n haben und haben offensichtlich die Abkicht , H i n ­terhalte zu stellen.

I n Beantwortung verschiedener Anf r a ­gen e r k l ä r t e Commonweal th-Minis ter Duncan Sandys i m Unterhaus, d a ß nach best immten, noch nicht b e s t ä t i g t e n Anzeichen, die A u f s t ä n d i s c h e n v o n Bru ­ne i ihre mi l i t ä r i s che Ausb i ldung a u ß e r ­ha lb des Landes erhal ten haben.

Der Min i s t e r e r k l ä r t e ferner, d a ß t ro tz den Konsul ta t ionen, die zwischen dem Sul tan v o n Brune i und der ma la i ­ischen Regierung stattgefunden haben, es noch zu keinem Besch luß ü b e r die Angl iederung v o n Brune i an die M a l a i ­ische F ö d e r a t i o n gekommen ist .

Die mi l i t ä r i s che Lage habe sich i er­heblich verbessert. A u ß e r den bereits nach Brune i entsandten V e r s t ä r k u n g e n w ü r d e n noch weitere Truppen zur Be­k ä m p f u n g der A u f s t ä n d i s c h e n , abgehen.

Interview mit Norstad PARIS. I n einem In t e rv i ew m i t Pariser Journalisten nahm • der Oberkomman­dierende der N A T O , General Nors tad zu der f r a n z ö s i s c h e n „ F o r c e de frappe" (Atomstrei tmacht) Stellung. Nors tad er­k l ä r t e unter anderem, dieses Problem gehe n u r Frankreich an, fügte jedoch gleich hinzu, ob man w i r k l i c h annehme, d a ß sich der K r e m l v o n einer k le inen Atomstre i tmacht beeinflussen lasse, falls diese nicht d i rek t m i t der ameri­kanischen Atomstre i tmacht verbunden sei.

General Nors tad versicherte wei ter , die Vere in ig ten Staaten w ü r d e n ü b e r ausreichend A t o m w a f f e n für N A T O -Zwecke v e r f ü g e n . Der N A T O - O b e r k o m -mandierende e r l ä u t e r t e seine Ansicht zur Frage der Atomstre i tmacht m i t e i ­n e m B i l d : Nors tad sagte : „Die Strei t­k r ä f t e des Westens s ind w i e die F i n ­ger einer Hand. E in Finger a l le in • reicht nicht aus. Erst die geballte Faust er­reicht ih ren Zweck."

A n die Mög l i chke i t eines Krieges m i t konvent ione l len Waf fen glaubt Nors tad nicht. T ro tzdem h ä l t er den Ausbau der klassischen S t r e i t k r ä f t e für no twendig , u m i n einen begrenzten K o n f l i k t be­stehen zu k ö n n e n .

General Nors tad w i r d am 1. Januar aus seinem A m t als Oberkommandie­render der Nato ausscheiden.

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Nummer 142 Seite 2 S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den I S . Dezember I M

lllammer 142 8eite 3

Pekings Parolen ziehen nicht mehr Rotchinesische Pressesiimmen offenbaren bedenkliche

Lockerung der öffentlichen Disziplin W ä h r e n d rotchinesische Truppen in

Ind ien Kr i eg führen , macht dem Pekin­ger Regime die auf eine Tiefs tand ge­sunkene Di sz ip l i n und M o r a l der chine­sischen B e v ö l k e r u n g dem Staat gegen­ü b e r s t ä r k e r denn je zu schaffen. Nach Jahren schwerer wirtschaftl icher N ö t e b r ing t das chinesische V o l k für die Pa­ro len der Partei vielfach nu r noch Gle ichgül t igke i t und Zynismus auf; die K o r r u p t i o n b l ü h t , und i n Indust r ie und Landwirtschaft haben alle A r t e n von i l legalen Prak t iken Platz gegriffen. Dies geht aus rotchinesischen Presseberich­ten hervor , die kürz l ich i n den Vere i ­n ig ten Staaten auszugsweise ve rö f f en t ­licht w u r d e n u n d die ein bezeichnen­des Licht auf die M i ß s t ä n d e i m Reiche der M i t t e werfen .

So berichtete eine Zei tung i n Kanton neulich ü b e r einen Konsumentenbetrug i n den nicht weniger als 25 Seifenfa­b r iken i n S ü d c h i n a verwickel t waren . Bei der Hers te l lung v o n Toi le t tensei­fe verwendeten sie keine Fette, d a f ü r aber u m so mehr T ö p f e r t o n , m i t dem Ergebnis, d a ß die stark p a r f ü m i e r t e „Se i fe" a u f den H ä n d e n der Benutzer „e in sehr unangenehmes Gefüh l " zu­rück l ieß und auf K l e i d u n g s t ü c k e n sogar Schmutzflecke hervorr ief . Die Pekinger Zeitung,, T a Kung Pao" wieder beschäf­t igte sich m i t den Erzeugnissen ver­schiedener pharmazeutischer Werke , die

der Landwirtschaft „ a p p e t i t a n r e g e n d e " M i t t e l für Mastvieh verkauften - wo­nach bei den Rindern z. B. Gewichts­verluste festgestellt wurden . Dasselbe Blatt richtete auch schwere Angr i f fe gegen eine Reihe von staatlichen U n ­ternehmen, denen glatte F ä l s c h u n g e n i n i h ren Geschä f t sbe r i ch t en nachgewiesen werden konnten. Der Bauernschaft Wur­de i n verschiedenen anderen Zeitungs­berichten vorgeworfen, die Ernteablie­

ferungspflicht v e r n a c h l ä s s i g t und land­wirtschaftliche Produkte i m Schleich­handel abgesetzt zu haben.

A l s ein besonders krasses Beispiel für die Umgehung der von Peking er­lassenen,, Auster i ty"-Best immungen wur­de v o n einer Totchinesischen Zei tung der Fa l l des Hsingkwong-Chemiewer-kes i n S ü d c h i n a angeprangert, dessen Direk toren 40 Tonnen Koks gegen ei ne alte Motorjacht für V e r g n ü g u n g s ­fahrten eintauschten und obendrein noch r u n d 27 000 D M an F i rmenkapi la l i n ihre Reparatur „ i n v e s t i e r t e n " . Nicht v ie l besser k a m eine Agrargenossen­schaft i n der Provinz Kiangsu weg, die w ä h r e n d einer fünf täg igen Konferenz ü b e r 4000 D M aus öffent l ichen M i t t e l n

für W e i n , Zigaret ten und für die U n ­terhal tung der Tagungstei lnehmer aus­gab.

Die Pekinger Regierung untern immt laufend g r o ß e Anstrengungen, um die seit dem „ g r o ß e n Sprung v o r w ä r t s " to ta l i n Unordnung geratene Wirtschaft des Landes aus ih re r Dauerkrise her­a u s z u f ü h r e n . Sie sieht sich hierbei an­gesichts der mangelnden öffent l ichen U n t e r s t ü t z u n g ihrer M a ß n a h m e n unge­heuer schwierigen Problemen gegen­über , nun, da die ideologische Begei­sterung der Massen dahingeschwunden ist und i n absehbarer Zukunf t auch keiner le i Aussichten auf eine mater ie l ­le Besserstellung der B e v ö l k e r u n g be­stehen.

Geheimnisse aus der Vogelwelt Ausstellung „Der Vogelzug" in Darmstadt

D A R M S T A D T - Z u den W u n d e r n der Natur , deren letzte Geheimnisse selbst durch raff inier te Forschungsmethoden moderner Wassenschaft noch nicht ent­sch lüsse l t werden konnten, z ä h l t der Vogelzug. Immer schon beobachteten die Menschen der n ö r d l i c h e n Hemis­p h ä r e i m Herbst , bevor die K ä l t e e in­bricht und die Nahrung knapp w i r d , einen G r o ß t e i l der heimischen V ö g e l i n S c h w ä r m e n davonziehen, i m F r ü h ­jahr wiederkommen. Wohin? Woher?

Der erste handgreifliche Beweis des Vogelzuges is t noch keine 100 Jahre a l t und hat seinerzeit wel twei tes Aufsehen

Kongolesiche Kammer setzt Angriffe auf Adoula fort

mer m i t 76 St immen be i 4 Gegenstim­men und 4 Enthal tungen einen M i ß ­trauensantrag gegen den Justizminister Christophe Weregemere, angenommen, dem wi l l kü r l i che Verhaftungen v o n Par­lamentar iern und V o l l m a c h t ü b e r s c h r e i ­tung vorgeworfen werden, u m sich po-litscher Gegner zu entledigen.

L E O P O L D V I L L E Die kongolesische A b ­geordnetenkammer hat eine Entschlie­ß u n g angenommen, i n der die Regie­rung aufgefordert w i r d , die Durchfüh­rung des Thant-Planes zur Beendigung der katangesischen Sezession auszu­setzen. I n der E n t s c h l i e ß u n g w i r d nicht gegen den Plan Stel lung genommen. Es w i r d indessen darauf hingewiesen, d a ß er v o n einer „ a u s l ä n d i s c h e n Organisa­t i o n " stamme u n d er sollte erst v o m kongolesischen Parlament gep rü f t wer ­den.

M i t dieser E n t s c h l i e ß u n g haben die Abgeordneten einen wei teren A n g r i f f auf die Regierung eingeleitet, die sie vergangene Woche mi t te ls eines M i ß ­trauensantrages zu s t ü r z e n versucht hat ten. Unte r Bei fa l l hat das Abge-ordentenhaus zudem gestern einen A n ­t rag auf Aufhebung der par lamentar i ­schen I m m u n i t ä t des L u m u m b i s t e n f ü h -rers Chris tophe Gbenye abgelehnt. Die­ser w a r bekanntl ich letzte Woche auf e inst immigen Wunsch der Abgeordne­ten nach z w e i j ä h r i g e r Haf t auf freien F u ß gestellt worden .

Ferner hat die kongolesische K a m -

US-Senator

in Kongo unerwünscht L E O P O L D V I L L E . Die kongolesische Zentralregierung b e s c h l o ß , dem demo­kratischen US-Senator A l l e n J. Ei len­der die Einreise nach dem Kongo zu untersagen. Dies geht aus einem K o m ­munique hervor, das v o m A u ß e n m i n i ­s ter ium veröf fen t l i ch t wurde . D a r i n w i r d p r ä z i s i e r t , d a ß die Entscheidung nach den j ü n g s t e n E r k l ä r u n g e n des amerikanischen Senators i n Salisbury ge faß t wurde . Ei lender hatte behaup­tet, d a ß die Af r ikane r nicht i n der Lage seien, sich ohne Hi l f e der Euro­p ä e r zu regieren.

erregt. Es war , als am 20. Augus t 1880 i n Nordspanien ein Storch erlegt w u r ­de, der das M e t a l l t ä f e l c h e n trug, m i t dem ein Postvorsteher i n Berkach an der Wera einen Jungstorch versehen hatte.

W i e viele erfolgreiche Untersuchun­gen dieses N a t u r r ä t s e l s , welche auf­sch luß re i chen Ergebnisse i n diesem For­schungsbereich seitdem erzielt werden konnten, b r ing t die Sonderschau „Der Vogel f lug" zur Darstel lung, die gegen­w ä r t i g i n der Zoologischen A b t e i l u n g des Hessischen Landesmuseums i n Darmstadt gezeigt w i r d .

G r o ß e n Erfolg hat ten v o r a l l em die Versuche der zahlreichen Beringungs­zentralen i n vie len L ä n d e r n der W e l t , die i m Lauf der Jahrzehnte M i l l i o n e n v o n V ö g e l n m i t Beinr ingen markier ten . E twa 5 Prozent a l le r ber ingten V ö g e l werden i n der Regel wiedergefunden und die g r o ß e Z a h l der inzwischen erziel ten R ü c k m e l d u n g e n ergab bereits ein eindrucksvolles B i l d des Vogelzu­ges.

So konnte man i n Erfahrung br ingen, w o die deutschen, die n o r d e u r o p ä i s c h e n , die nordamerikanischen und die n o r d ­asiatischen V ö g e l ü b e r w i n t e r n . Es ge­lang auch, die Zugwege, E i n f l ü s s e v o n Meeren, Gebirgen und S t r o m t ä l e r n , v o n Sonne und Sternen herauszuarbeiten sowie zahlreiche interessante und ver­b l ü f f e n d e Einzelhei ten festzustellen.Man hat den Nachweis erbracht, d a ß viele V ö g e l erstaunlich or ts t reu sind, und i n ihre alte Brutheimat , ja sogar zum a l ­ten Nest wieder z u r ü c k k e h r e n . Der

hen aus der A r k t i s i n die A n t a r k t i s u n d zum B r ü t e n wieder zu rück ; sie b r ingen damit j äh r l i ch r u n d 35 000 k m h in te r sich. Der i n Alaska b r ü t e n d e Goldregenpfeifer fl iegt ü b e r s Meer bis nach H a w a i , das sind 4 000 k m . Errech­nungen ergaben, d a ß dieser kle ine V o ­gel somit fast z w e i Tage lang ohne die Mögl ichke i t , sich auszuruhen oder an einem Richtpunkt zu or ient ieren, un­unterbrochen 90 k m i n der Stunde zu rück leg t .

W i e die V ö g e l die für ih ren Zug n ö t i g e n Krä f t e aufbringen, nach welchen Punkten sie sich r ichten u n d welche

Fakten dabei m i t w i r k e n , a l l diese und andere Fragen k ö n n e n durch moderne Forschungsversuche, die mi t Radar, Son-nennavigat ion und Sternenorientierung arbeiten, vielleicht eines Tages gelöst werden.

EWG 10 Jahre zu früh ? B O N N - Die deutsche Landwirtschait durch läuf t augenblicklich den schwierig­sten Ze i tpunk t ihrer Agrargeschidite. Sie befindet sich mi t t en i n der Um­stel lung v o n der arbeits- zur kapitalin­tensiven Wirtschaftsweise. Auch auf der Verbraucherseite gehen wesentliche Ver­ä n d e r u n g e n vor sich. Gerade i n diesem Augenbl ick ih re r En twick lung w i r d die deutsche Landwir tschaf t v o n den durdi die E W G bedingten V e r ä n d e r u n g e n be­t roffen . Diese Feststellung t ra f Staats­s e k r e t ä r H ü t t e b r ä u k e r v o m Bundeser­n ä h r u n g s m i n i s t e r i u m .

I m Hinb l i ck auf den gegenwärt igen Getreidepreis i n der Bundesrepublik Deutschland, der der h ö c h s t e i n der Gemeinschaft ist, meinte Hüt tebräuker , d a ß die S i tua t ion für die deutsche Land Wirtschaft i n diesem Punkt vo r 30 Jah­ren g ü n s t i g e r war , denn am Ende der Wel twir t schaf tskr ise u m 1930 lagen die Preise für die Agra rp roduk te , insbe­sondere für die Getreidepreise, i n der, E W G - P a r t n e r l ä n d e m gleich hoch.

Damals w ä r e die jetzt angestrebte Harmonis ie rung der Agrarpreise einfa­cher gewesen.

»Sing mit mir, spiel mit mir« Vom Programm abgesetzt - Z u kostspielig

W I E N - „ W a r u m meine Show sterben m u ß t e ? Ganz einfach: Sie w a r den Her ­ren i n Deutschland zu p o p u l ä r . Sie konn ten nicht ertragen, d a ß die bel ieb­teste deutsche Fernsehsendung ausge­rechnet i n Oesterreich, i n W i e n , p ro ­duzier t wurde . Das ist da d r a u ß e n so, alles was p o p u l ä r ist, m u ß verschwin­den." M i t diesen W o r t e n machte l au t „ W e l t am Montag" , der Wiene r M o n ­tagszeitung, der bekannte Showmaster L o u van Burg einem ihrer Redakteure g e g e n ü b e r seinem Aerger ü b e r die Absetzung der Sendung „S ing m i t m i r , spiel m i t m i r " Luf t .

Die Wiener Zei tung w i l l w e i t e r w i s ­sen, d a ß die Spendenaktion, die L o u van Burg i n seiner le tz ten Sendung am Samstagabend startete, bis gestern A b e n d tausend neue Fernsehapparate

W e g ins Win te rqua r t i e r is t häu f ig ein | u n d e t w a eo.ooo M a r k Geldspenden anderer als der R ü c k w e g ins Brutge­biet . Die e u r o p ä i s c h e n S tö rche nehmen zwe i verschiedene Wanderwege: die westl ichen ziehen nach S ü d w e s t e n ü b e r Frankreich, Spanien, Gibra l ta r nach A f r i k a , die wei taus g r ö ß e r e Z a h l aus dem ös t l i chen T e i l nach S ü d o s t e n ü b e r den Bosporus und Kleinasien ü b e r Syrien, Israel, nach Ä g y p t e n und bis nach S ü d a f r i k a .

Auch ergaben sich unglaubliche E in ­zelleistungen. Die K ü s t e n s c h w a l b e n zie-

seiner Sendung keineswegs i m Abklin­

gen begriffen gewesen sei. Auch zu

teuer sei sie nicht gewesen. „Sie ko­

stete 100.000 M a r k p r o Sendung, wäh­

rend eine Sendung m i t Catarina Valen-

te 350.000 M a r k kostet" , sch loß Lou

van Burg .

Reduzierung der

griechischen Streitkraft A T H E N - Die griechische Regierung

w i r d sich g e n ö t i g t sehen, ihre Streit­

k r ä f t e zu reduzieren, falls die übrigen

N A T O - M i t g l i e d e r a u f ih re r Weigerung

beharren, Griechenland i n seinen Mi­

l i t ä r a u s g a b e n behi l f l ich zu sein, erfährt

man aus z u v e r l ä s s i g e r Quelle .

A u ß e n m i n i s t e r A v e r o f f u n d Wehrmi­nis ter Protopapadakis werden dieien Besch luß dem A t l a n t i k r a t vortragen, der

eingebracht hat. Der bekannte Confe rencier hatte diese A k t i o n „ F e r n s e h ­apparate für die Al te rshe ime i n Oesterreich und Deutschland" seinen W o r t e n nach improvis ie r t , nachdem i h m ein Ver t re te r des Westdeutschen Rund­funks i n K ö l n kurz v o r der Samstag- J diese Woche i n Paris zusammentritt, sendung unvermi t t e l t e rö f fne t hatte, d a ß diese Sendung die letzte der Serie sei.

L o u van Burg e r k l ä r t e w e i t e r h i n der „ W e l t am Montag" , d a ß die P o p u l a r i t ä t

Griechenland, e r k l ä r t man, könne

nicht gleichzeitig seinen Wirtschaftsent­

wicklungsplan d u r c h f ü h r e n u n d seinen

M i l i t ä r h a u s h a l t f inanzieren.

KT.VITH- Wir erhielten ledruckte Schreiben c ler- und Schöffenkolle litte um Veröffenflichi |en selbstverständlich L n Teil dieses Elabo Jirekt gegen unsere 2 (et ist. Darauf zu antv\ Ich, weil hier viel b lichts bewiesen wi rd

ngs ein starkes Stücl jse Berichterstattung ,'ir haben dort gelot :htig schien und daf

(um Tadel war , ist huid. Es scheint so, höffenkollegium keii

tage. Wer ein solches heiß von vorne here Lcht allen richtig mac laß er auch bei Geh

r Gemeinderat unsei ie Leute, die von de

l'jf ihre verantwortur an berufen wurden,

hufe des nun zu Ende |:s gezwungen, besor psn steuerlicher Art ; |3n normalen Ablauf pliäfte zu gewährleiste

Keiner we iß besser feinderatsmitglieder ::hwer es ist Steuern ; ;ue Steuern einzufü

Joch selbst Steuerzal [eil Angehörige des {Venn sie es trotzdem ps Verantwortungsbe' Ivell sie den Mut dazu l'Jti, was notwendig w Je dabei Gefahr liefer Inbeliebt zu machen, piken ausgesetzt zu we

Um nun zu verhind Kritiken falschen ode hen Kenntnissen der fpringen, auch um ge ftenen es nur darum

Die Xestamentskiausel V O N E R I K A W I E D E N

24. Fortsetzung Sie stockte, w e i l Gont ram i h r ins

W o r t f i e l : „— w i e dem Professor Joa­chim Gontram, der noch dazu jetzt ein eigenes Sanator ium einrichtet - das wol l t e s t du doch sagen, Beate? Geniere dich nicht! D u schweigst lieber? Auch gut. Aber , Beate —" plö tz l ich verh ie l t Gont ram das Tempo, i n dem er seinen Wagen v o r a n jagte, und sah Beate g r o ß an. „ B e d e n k e es gut: w e n n du erst meinen Namen t r ä g s t — nein, schon vorher , schon v o n jetzt an — darf es keine Jungen A s s i s t e n z ä r z t e mehr für dich geben! Nie mehr, Beate! I n diesem F a l l b i n ich unerbi t t l ich "

U n d dann fuhr er wieder wei ter , ha­stend, jagend, Koblenz, dem H e i m Beate v o n Kempens zu .

Er sprach nicht mehr w ä h r e n d des Restes der Fahr t -

W a r u m n u r hatte Joachim nicht ge­fragt: „ W e r is t F l ip?" Dann h ä t t e Beate l ä che lnd sagen k ö n n e n : „ D a s is t me in Bruder Hors t ! F l ip ist sein Spitzname, noch aus unserer Kinderze i t her. F l ip und Flap nannten w i r uns damals, nach einem Kindersp ie l "

W i e v i e l Le id w ä r e beiden, Gontram u n d Beate, dann erspart geblieben!

V I I I . Gontram hatte Beate w i r k l i c h mi t t en

in der Nacht v o r dem kle inen Haus abgesetzt, das ihre M u t t e r bewohnte, ein wen ig oberhalb v o n Koblenz, dicht an der Mose l gelegen.

Es w a r e in Siedlungshaus und etwas eng, aber die Famil ie v o n Kempen füh l t e sich w o h l dar in .

F rau Dora hatte ihre Ä l t e s t e zwar ü b e r r a s c h t i n Empfang genommen, hat­te aber nicht v i e l gefragt und gesagt,

nachdem sie einen Blick i n Beates er­schöpf tes , t rauriges Gesicht geworfen hatte. Sie hatte auch ke in W o r t dar­ü b e r ver loren, d a ß dieser Professor Gontram, der Beate nach Koblenz ge­fahren hatte, wei ter fuhr , ohne auch n u r den F u ß ü b e r die Schwelle zu setzen. I m m e r h i n wa r es ja auch eine Stunde, zu der man gemeinhin keine Besuche machte!

Sie hatte ih r K i n d nur sanft i n die A r m e genommen, hatte Beates junge L ippen zart g e k ü ß t und hatte dann i n fast burschikosem Ton ihre drei J ü n g s t e n , die na tü r l i ch aufgeregt zum Vorschein gekommen waren, als Beate da so ü b e r r a s c h e n d hereingeschneit war , wieder zu rück i n ihre Betten geschickt. „ G e h t wieder schlafen, und zwar schleunigst — und leise! Morgen , w e n n Beate ausgeschlafen hat, k ö n n t i h r sie nach al lem fragen, was ih r nu r w o l l t . Jetzt braucht sie ihre Ruhe. K o m m , Be­ate, w i l l s t du noch eine Tasse Kaffee haben oder etwas zu essen? Nein? Na, dann lauf h inauf i n mein Schlafzim­mer, du schläfs t heute nacht bei m i r auf der Liege! Geh schon ins Bad, ich hole nur noch Decke und Kissen aus der Truhe — —"

Ach, es w a r alles so einfach ge­wesen, so r ich t ig ejn „ N a d i - H a u s e -Kommen!" Beate hatte t i e f aufgeatmet, und ih r war , als f ä n d e sie zum ersten Male wieder Ruhe und Geborgenheit. Es gab für sie jetzt nur das Gefühl , w i l l k o m m e n z u sein, geliebt, umsorgt, u n d alles wa r s e l b s t v e r s t ä n d l i c h und nichts mehr schwer — —

Sie bettete sich auf das schmale Liegebett, das i m Schlafzimmer ih re r M u t t e r stand und eine h e i ß e r s e h n t e Sch l a f s t ä t t e für alle Kempen-Kinder

war , die es als besondere Auszeichnung empfanden, dor t n ä c h t i g e n z u d ü r f e n , w e n n die Gelegenheit es erforderte. W e n n man k rank wurde und es nicht al lzuschl imm w a r — wenu Besuch k a m und man sein eigenes Bett abtrat -w e n n es h i e ß , das Eine oder Andere d ü r f t e bei M u t t i auf der Liege schla­fen, dann w a r es für den Betroffenen immer ein heimliches Fest.

Beate w u ß t e genau, weshalb ihre M u t t e r i h r diese Sch l a f s t ä t t e angeboten hatte, obgleich i h r eigenes S t ä b c h e n i m Dachgeschoß ganz g e w i ß , w i e i m ­mer, für sie gerichtet war . M u t t i w o l l t e i h r damit zeigen, w i e f roh sie war , ihre Ä l t e s t e wieder e inmal be i sich zu haben: denn n ie kann man sich ja seine Sorgen oder Freuden leichter v o m Herzen reden als i m Schutz des n ä c h t -lich.geborgenen Dunkels — —

U n d es dauerte auch nicht lange, da h ö r t e Frau Dora das leise Tappen v o n Beates nackten F ü ß e n - und gleich dar­auf zog sie i h r K i n d sacht an sich her­an. U n d ü b e r Beates L ippen k a m i n stockenden, v e r w i r r t e n W o r t e n a l l das, was sie erlebt hatte u n d was so un­erk lä r l i ch und schwierig war .

Frau Dora schwieg lange s t i l l , sehr lange. Erst als Beate d r ä n g e n d fragte: „Mut t i , l iebe M u t t i , was sagst du nu r zu a l l dem? U n d - was so l l ich tun? Hab ich denn Unrecht getan m i t meiner schnellen Zusage? und w a r u m — w a ­r u m nur schien er — Joachim Gont ram — sie m i r heute m i t einem Male ü b e l zu nehmen? Sag es mi r , M u t t i ! "

„ W a s kann ich d i r da sagen, me in Beatelein? W e r kann i n die Herzen der Menschen sehen? Nur deines l iegt so k l a r u n d r e i n vo r m i r m i t seiner t iefen Liebe. Ja, K i n d , das ist n u n ein­m a l so — die Liebe kommt , w a n n und w i e sie w i l l , u n d w i r s ind machtlos i h r g e g e n ü b e r . Sie kann sehr v i e l Glück br ingen und sehr v i e l Le id . Ach, meine k le ine Beate — d a ß sie d i r doch mehr

eis Le id b r ä c h t e ! W e n n du dein gege­benes W o r t ha l ten w i l l s t , w e n n du es auf dich nehmen zu k ö n n e n glaubst, ei­nes Mannes Frau zu werden, der dich nicht l iebt , der schwierig is t und ego­istisch — K i n d , ich m ü ß t e d i r abraten — aber ich kann es nicht. W e i l ich genau w i e du die Aufgabe vor m i r sehe, die du e r fü l len kannst — dies Sanator ium i m Schwarzwald, i n dem kranke M e n ­schen auf deine Pflege w a r t e n werden — und w e n n ich an den k le inen Jungen i m Gontram-Haus denke, den du heute schon l ieb gewonnen hast — —Du w i r s t einen schweren Weg gehen m ü s s e n , Beate, aber viel leicht is t es doch der r ichtige! W e n n du Joachim Gont ram w i r k l i c h l iebst - "

„Ich - k ö n n t e nicht mehr leben ohne i h n , M u t t i ! U n d ich w i l l alles au f mich nehmen, w e n n ich i h m helfen kann bei seinem Lebenswerk und w e n n ich seinen k le inen Buben gesund pflegen darf. Das ist m i r genug "

„Du h ä t t e s t ein anderes Leben ver­dient, k le ine Beate, m i t deinem g r o ß e n , op fe rwi l l igen Herzen. Got t gebe, d a ß du dein Glück auch auf diesem Wege f inden darfst!"

Mehr wurde nicht gesprochen z w i ­schen M u t t e r und Tochter i n dieser ersten Nacht.

Abe r Beate von Kempen w u ß t e n u n : sie w ü r d e darauf war ten , d a ß Joachim Gont ram sie rufen w ü r d e - und w ü r d e dann m i t i h m gehen, w o h i n er sie füh r t e . Sie w o l l t e seiner Aufgabe die­nen, und leise, ganz leise war te te die Hoffnung i n i h r em Herzen, d a ß es noch einmal wieder so zwischen i h r und i h m werden w ü r d e , w i e es an den beiden Tagen i n Baden-Baden und auf der Fahrt d o r t h i n gewesen war .

Sie w a r darauf gefaß t , mindestens v ierzehn Tage zu Hause ble iben zu m ü s s e n , aber z w e i Tage s p ä t e r stand

Gontrams Wagen schon wiede r vor dem k le inen Haus der Fami l ie v o n Kempen, u n d Hans-Erich, der siebzehnjährige Primaner, f ü h r t e den überraschenden Besuch höfl ich ins Wohnz immer . „Beate - H e r r Professor Gont ram ist da — "

„Ich w i l l dich abholen, Beate." Gon­t r a m sagte es steif, neben der Tür stehen bleibend, u n d verneigte sich dann erst höfl ich vo r Beates Mutter. „ G e s t a t t e n , Gont ram is t me in Name, Sie werden j a i m Bilde sein, gnädige F rau —"

„Das b i n ich al lerdings. A b e r kommen Sie doch bi t te n ä h e r und nehmen Sie Platz, Her r Professor." Frau Dora hatte sich jugendlich g r a z i ö s erhoben und war dem unerwar te ten Gast e in paar Schritte entgegen getreten, um ihn will­kommen zu h e i ß e n . „ W i r haben Sie noch nicht wieder e rwar te t —" Sie hob ihre St imme etwas bei ih ren letzten W o r t e n und sah Joachim Gontram fca-

gend an.

Dieser Mann , an den i h r K i n d sein Herz Verloren hatte, gefiel auch ihr auf den ersten Blick, aber sie s p ü r t e n>>' feinem Ins t i nk t etwas Gehemmtes in i h m - eine A b w e h r , die seinem eige­nen Ich galt . Was w a r er nur für ein Mensch? Er konnte g ü t i g sein, fast zär t l i ch , hatte Beate berichtet - und dann wieder har t und abweisend.

Er h ä t t e den T o d seiner ersten Frau nicht ü b e r w u n d e n - und wol l t e nur wieder heiraten, w e i l eine Klausel in einem Testament es so bestimmte ' nein , w e i l unendlich v ie l Gutes an k ranken Menschen dami t getan werden k ö n n t e .

F rau Dora sah Gont ram m i t klaren Augen an, und i rgendwie tat er in' l e i d . Noch mehr aber bangte sie dod> je tz t um i h r K i n d . Soll te sie Beate w i r k l i c h ih ren v i e l zu schnell und un-ü b e r l e g t g e w ä h l t e n Weg gehen l a S ' sen? Noch lag es i n ih re r H a n d - B e a l f

w ü r d e auf sie h ö r e n

Doch da sagte Gont i l'imme k lang ein we nmme heute schon, w

fach seiner Beate wein ficht beruhigen, und d; fr w i l l nicht mehr schl: fr " P lö tz l ich wandt pi Beate, die bisher s

am Fenster gestam I i i zu bewegen. „Ich feter bei meiner Schi

den falschen H ä n d i te, k o m m zu i h m , x,

p ß das K i n d gesund v »Man k ö n n t e den kle;

|et holen, H e r r Profes I» gut haben - Beate Pier pflegen." Frau i [Anell, fast u n ü b e r l e g t ,

ihrer Tochter einen p i . „Wir w ü r d e n alles

| im - _•• »Beate?" Gontram ging gar n i d

[thlag ein, er sah nur Iber. Die senkte ihren f o * einen Augenbl ick

„Ich b i n i n einer Wsefertig. M u t t i , l iebe

l'ehst es doch? Ich mu£ jjänn ve r l i eß sie den pontram und Frau D o n F » » Hans-Erich von F* sogleich wieder :

»Verzeihen Sie, gnädi* M i o n ist etwas unge pontram sagte es i n se P>. „aber da ich jetzt P>- darf ich viel leicht erstehende Trauung fachen? Ich m ö c h t e k<

_? 4 »eh denke, Beate is landen. Die seltsamen M f n Sie wissen werdf ^ide dazu." : »Es ist f ü r e i n e M u t

^ Kind so - sachlich 1 *u lassen, besonde

"»Warmes junges M ä d

Page 3: fon il. DtannBw ST.VITHER ZEITUNGarch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955...felskünste der Hex e jm eine besondere Arf helfen. Wo man aucl) der Kulturgeschichta f

IS . Dezember I N R

joer 142 Seite 3 S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 18. Dezember 1862

cen, a l l diese und ?n durch moderne ie mi t Radar, Son-ä t e r n e n o r i e n t i e r u n g ines Tages ge lös t

•e zu früh ? che Landwirtschaft lieh den schwierig­er Agrargeschidite. l i t t en i n der Um-leits- zur kap i ta l in -veise. Auch auf der en wesentliche Ver-. Gerade i n diesem twick lung w i r d die laft v o n den durch V e r ä n d e r u n g e n be-

te l lung t ra f Staats-:er v o m Bundesp.r-

den g e g e n w ä r t i g e n ler Bundesrepublik er h ö c h s t e i n der leinte H ü t t e b r ä u k e r , r die deutsche Land

i Punkt vo r 30 Jah-denn am Ende der u m 1930 lagen die

; rarprodukte, insbe-treidepreise, i n den

i gleich hoch, e jetzt angestrebte : Agrarpreise einfa-

t m i r « stspielig ineswegs i m A b k l i n -resen sei. Auch zu : gewesen. „ S i e ko-

p r o Sendung, w ä h -m i t Catarina Valen-

kostet", sch loß Lou

irung der

n Streitkraft ;riechische Regierung t sehen, ihre Streit­en, falls die üb r igen auf ih re r Weigerung l land i n seinen M i ­dlich z u sein, e r fähr t siger Quelle.

Werof f u n d Wehrmi -.akis werden diesen n t ik ra t vor t ragen, der 'aris zusammentr i t t .

a rk lä r t man, könne seinen Wirtschaftsent-rchführen u n d seinen lanzieren.

schon wieder v o r dem Famil ie v o n Kempen, der s i e b z e h n j ä h r i g e den ü b e r r a s c h e n d e n

i Wohnz immer . „Beate Gontram ist da "

abholen, Beate." Gon-iteif, neben der Tür

und verneigte sieb I vo r Beates Mutter . ram is t me in Name. n Bi lde sein, gnäd ige

erdings. A b e r kommen ä h e r und nehmen Sie ssor." Frau Dora hatte az iös erhoben u n d war en Gast e in paar getreten, um i h n w i l l -

äen . „ W i r haben Sie r e rwar te t —" Sie hob vas bei ih ren letzten Joachim Gont ram fra-

an den i h r K i n d sein t te, gefiel auch i h r auf , aber sie s p ü r t e vaü etwas Gehemmtes in

irehr, die seinem eiga* Vas war er nu r für konnte gü t ig sein, fast Seate berichtet - und ?t und abweisend. Tod seiner ersten Frau !n - und w o l l t e nur

w e i l eine Klause l i» t es so best immte -ndliefa v i e l Gutes an ;n dami t getan werden

h Gont ram m i t klaren i rgendwie ta t er ihr

• aber bangte sie doch Cind. Sollte sie Beate i e l zu schnell und un-l t en Weg gehen l a 8 ' i i n ih re r H a n d - Beate lören

2dl

Schöffenkollegium f i l l die Bevölkerung unterrichten 'VITH. Wir erhielten das unten ab­druckte Schreiben des Bürgermei-;. und Schöffenkollegiums mit der je um Veröffentlichung. Wir brin-g selbstverständlich auch den er-üi Teil dieses Elaborates, welches rekt gegen unsere Zeitung gerich-list. Darauf zu antworten erübrigt Ii, weil hier viel behauptet, aber ihts bewiesen w i rd . Es ist aller­es ein starkes Stück, uns tenden-:;e Berichterstattung vorzuwerfen. > haben dort gelobt, wo es uns stig schien und daß öfters Anlaß TI Tadel war , ist nicht unsere ald. Es scheint so, als ob das •öffenkollegium keine Kritik ver-:ge. Wer ein solches Amt annimmt, eiß von vorne herein, daß er es :ht allen richtig machen kann und ¡3 er auch bei Gelegenheit Kritik

einstecken muß. Gerade die Leute, die damals, als sie noch nicht im Kol­legium waren , mit allen Mitteln ver­suchten, die Stadt lächerlich zu ma­chen, sind heute am empfindlichsten.

Jedenfalls hat unsere Kritik das ei­ne gute Ergebnis gehabt, daß das Kollegium nun endlich einmal mit Zahlen herausrückt. Auf einige Un-vollständigkeiten wollen wir nicht nä­her eingehen, denn es werden ja noch mehrere weitere Artikel ange­kündigt. Vielleicht erfahren wi r dann, ob und welche Anleihen seit 1958 getätigt worden sind und inwieweit sich die Stadt durch die Genehmi­gung und die Vergebung von Pro­jekten finanziell gebunden hat.

Hier nun der Text der Rechtferti­gung :

Stadt Sankt V i th An die Sankt Vither Bevölkerung !

Gemeinderat unserer Stadt, d . h. > Leute, die von der Bevölkerung f ihre verantwortungsreichen Po­ll berufen wurden, sah sich im ufe des nun zu Ende gehenden Jah-s gezwungen, besondere Maß iah-»i steuerlicher Art zu treffen, um ii normalen Ablauf der Stadtge-läfte zu gewährleisten. Keiner weiß besser als die Ge-»inderatsmitglieder selbst, w ie «wer es ist Steuern zu erhöhen od. ie Steuern einzuführen; sind sie

xh selbst Steuerzahler und zum I Angehörige des Mittelstandes, enn sie es trotzdem taten, so nur s Verantwortungsbewußtsein und eil sie den Mut dazu hatten, das zu p, was notwendig war , auch wenn sdabei Gefahr l iefen, sich dadurch "beliebt zu machen, ja vielen Kn­ien ausgesetzt zu werden. Um nun zu verhindern, daß diese Äen falschen oder unvollständi-II Kenntnissen der Sachlage ent­gingen, auch um gewissen Leuten, ien es nur darum geht, das Ver­

wil lkommenen Gelegenheit gewor­den, zunächst einmal alle Bemühun­gen des Gemeinderates zu schmälern und das Uebrige so darzustellen, ais seien wi r schlechte Verwalter unse­rer Gemeinde. Wir werden das Ge­genteil beweisen. Und ein Privatmann an unserer Stelle hätte noch lange nicht Bankrott gemacht, w ie es der Berichterstatter der St.Vither Zeitung zu behaupten wagte.

In unserem heutigen, ersten Bericht werden wi r der Bevölkerung einen genauen Ueberblick über die Lage der A N L E I H E N unserer Stadt geben, obschon jeder auch auf andere Weise erfahren könnte, w ie es mit dieser Angelegenheit bestellt ist, denn die Rechnungsablage der Stadt liegt in jedem Jahre 2 Wochen zur Kenntnisnahme der Oeffentlichkeit auf, damit jeder sich das heraussu­chen kann, was ihm von Interesse zu sein scheint.

Aus den unten angeführten Auf­stellungen ist klar ersichtlich, w ie gut

der jetzige Stadtrat gewirtschaftet hat, ja , daß wir tatsächlich w ie ein guter Hausvater gehandelt haben. Daß die Stadt seit mehreren Monaten große Zahlungsschwierigkeiten zu überwinden hat, soll die ganze Be­völkerung wissen; wo sie herkom­men, werden wir aufzeichnen; daß sie vorübergehend sind, glauben wi r fest. Die Bevölkerung muß hier mit­helfen, und wenn sie die Gründe kennt, w i rd sie es mit mehr Ver­ständnis tun.

Im Jahre 1945 nahm die Stadt ei­ne Anleihe von 1.500.000 Fr. auf, um die Verwaltung wieder auf die Beine zu stellen und ein erstes Haushalts­geld zu haben. Diese Anleihe läuft als konsolidierte Anleihe auf 30 Jah­re und wird durch eine jährliche Zah­lung von 88.200 Fr. (Kapital plus Zinsen) amortisiert. Diese Anleihe las­sen wir also für sich laufen, und in der nachfolgenden Aufstellung wi rd sie nicht mehr erwähnt. So wie die vorhergehenden Gemeinderäte zahlte auch der jetzige die fäll igen Raten und verminderte die Schuld.

Jahre die gleichen Raten an die Stadt zahlen. Untenstehende Aufstel­lung mag zeigen, w ie es in Wirklich­keit ist.

i e d e r a u f b a u a n l e i h e n

trauen der Bevölkerung in den jetzi­gen Stadtrat zu untergraben, einmal das Gegenteil ihres Geredes und Ge­schreibsels zu beweisen, werden wi r ab heute in mehreren Fortsetzungen unsere Bevölkerung über die ver- I schiedenen Gebiete unseres städti­schen Verwaltungswesens unterrich­ten, so daß sie in der Lage sein w i rd , einen Ueberblick zu gewinnen. Schön wäre es, wenn unsere Bevöl­kerung regeren Anteil an den Stadt-rafssitzungen nehmen würde ; es wä­re dann nicht so, w ie es der Chef­redakteur der St.Vither Zeitung be­fürchtet, daß die Oeffentlichkeit aus­geschlossen würde . Daß wir der Oef­fentlichkeit mit sehr gutem Gewissen gegenübertreten können, werden wi r in der kommenden Zeit beweisen und Zahlen werden dabei mehr als genug genannt werden. Daß in der letzten Stadtratssitzung nicht viel für die Presse zu erfahren war , mag der oben erwähnte Redakteur sich selbst zuschreiben; ist doch ein Bericht über eine Stadtratssitzung für ihn zu einer

Nr. Jahr Zweck Betrag der Lauf- Stand am Stand am Anleihe Zeit 1. 1. 1959 1. 1. 1963

1. 1954 Kirche 1.000.000 10 J . 700.000 300 .000 2. 1955 Kirche 12.263.000 4 J . 8 .713.788 3.788.788 3. 1954 Schule (Bau) 3.000.000 20 J . 2 .688.000 2 .205.000 4 . 1956 Schule (Mobilar) 803.000 20 J . 748.396 624 .734 5. 1957 Neue Industrie 5.000.000 20 J . 4 .835.000 4 .095 .000 6. 1958 Kanalisat. 1 Los 3.809.000 20 J . 3 .809.000 3 .412.864 7. 1957 Molkerei 400.000 20 J . 386.800 327.000 8. 1958 Wasserleit. 1. Teil 937.000 20 J . 937.000 839 .552

— — Total: 27.212.000 — 22.817.984 15.592.938

Sie sehen also, daß die Stadt bis­her für 27.212.000 Fr. Wiederaufbau­anleihen beim Gemeindekredit erhielt. Sie sehen ferner, daß am 1. 1. 1959, als der jetzige Stadtrat sein Amt an­trat noch 22 .817 .984 Fr. zurückzu­zahlen waren . Sie werden aber auch erkennen, daß am kommenden 1. Ja­nuar 1963 diese Schulden bis auf 15.592.938 Fr. zurückgegangen sein werden; daß also der jetzige Ge­meinderat die Schulden der Stadt um 7.225.046 Fr. verringert hat. Mö­ge ein jeder dazu denken, was er w i l l . Doch noch einige Erläuterungen zu einigen Anleihen !

Anleihe Nr. 2. — Diese Anleihe war nur für 4 Jahre aufgenommen worden. Man rechnete damit, daß der Staat bis dahin seine übernom­menen Verpflichtungen erfüllt haben würde . Da dies jedoch nicht ganz ge­schah, sah sich der Gemeinderat ge­zwungen, den Rest der Anleihe von Jahr zu Jahr zu verlängern. Der

Stand der Kirchenangelegenheit ist augenblicklich der, daß im Januar 1961 die provisorische Abnahme statt­fand, daß im November dieses Jah­res die definitive Abnahme stattfand, daß die Endabrechnung zur Geneh­migung bei der Provinz liegt und in Kürze dem Ministerium unterbreitet werden w i rd . Nach Genehmigung dieser Endabrechnung wi rd der Rest der Anleihe Nr. 2 ganz vom Mini­sterium zurückgezahlt.

Anleihe Nr. 7. — Molkereiinter-kommunale. So w ie die anderen Gemeinden, trug auch die Stadt St.Vith dazu bei , diesen schönen Be­trieb hierhin zu bekommen. Diese Anleihe belastet in keiner Weise den Gemeindehaushalt, da die Molkerei immer pünktlich Rate und Zinsen zahlt. Ein Lob diesem Betriebe.

Anleihe Nr. 5. — Diese Anleihe für die neue Industrie ist in 20 pro­gressiven Jahresraten rückzahlbar. Die Firma TINLOT müßte in jedem

Die Stadt zahlte kredit zurück: Jahr: Kapital:

1958 1959 1960 1961 1962 Total :

165.000 175.000 180.000 190.000 195.000 905.000

an den Gemeinde-

Zinsen Zusammen:

18.333 183.333 48 .350 46 .600 44 .800 42 .900

200 .983

223.350 226 .600 234 .800 237 .900

1.105.983

Die Firma TINLOT zahlte an die Stadt: 2 2 . 8. 1 9 5 8 : 2 7 . 10. 1959 ;

9 . 5 . 1961 : 1962 : Total

75.000 100.000 44 .800 42 .900

262.700

Sie sehen also, daß die Firma TIN­LOT der Stadt am heutigen Tage ei­nen Betrag von 1.105.983 minus 262.700 = 843.283 Fr. an Raten und Zinsen schuldet. Hätten w i r allein dieses Geld im Augenblick zur Ver­fügung: w o wären zum größten Teil unsere Zahlungsschwierigkeiten? Doch über dieses Thema mehr im nächsten Bericht.

Zu weiteren Auskünften sind w i r stets bereit.

Ihr Bürgermeister u. Schöffenkollegium

Beim Gewehrreinigen getötet

M A L M E D Y . I n der Nacht v o n Sonntag auf Mon tag ereignete sich i n Ma lmedy ein tragischer U n f a l l . Robert G., 22 Jahre alt, aus Weismes w a r zu Besuch be i seiner M u t t e r i n Malmedy . A l s letztere gegen Mi t te rnacht nach Hause kam, fand sie i h r en Sohn sterbend vor . Be im Reinigen seines Floberts l ö s t e sich e in S c h u ß u n d t r a f den Unglück l i chen m i t t e n i n den Kopf . Er starb ku rz nach seiner Einl ieferung i n das Krankenhaus.

Die Staatsanwaltschaft Verv ie rs ha t eine Ortsbesichtigung vorgenommen.

Mehrere Festnahmen S T . V I T H . Die St .Vi ther Gendarmerie nahm am Dienstag 3 junge M ä n n e r und M ä d c h e n fest, die i n Verv ie rs e in A u t o und andere G e g e n s t ä n d e gestohlen hat­ten. Sie w u r d e n dem Untersuchungs­richter v o r g e f ü h r t , der Haf tbefehl er­l i eß .

Wegen Landstreicherei wurde am Sonntag ein Franzose aus Rouen i n St. V i t h festgenommen. Er w u r d e n a d i Verviers gebracht und v o n dor t aus ü b e r die f r anzös i s che Grenze abge­schoben.

Zudem stellte die St .Vi ther Gendar­merie noch einen A u t o m o b i l i s t e n fest, der i n Jemeppe nach einem U n f a l l Fahrerflucht begangen hatte.

i da sagte Gontram, und seine iame klang ein wenig rauh : „Idi mme heute schon, w e i l mein Junge «h seiner Beate we in t . Er w i l l sich 4t beruhigen, und das schadet i h m . will nicht mehr schlafen und essen, - -" Plötzlich wandte Gontram sich Beate, die bisher schweigend und

;B am Fenster gestanden hatte, ohne i zu bewegen. „Ich w e i ß jetzt, d a ß 'st bei meiner S c h w ä g e r i n Sophie den falschen H ä n d e n war , Beate!

Ite, komm zu i h m , und - h i l f mi r , ß das Kind gesund werden kann!" .Man könnte den kleinen Peter hier-

I holen, Herr Professor. Er w ü r d e ; gut haben - Beate kann i h n auch I I pflegen." Frau Dora sagte es Meli, fast unübe r l eg t , aber sie w o l l -Ihrer Tochter einen Weg offen hal-'• »Wir w ü r d e n alles für das K i n d I — • Beate?" Guntram ging gar nicht auf den Vor -l̂ag ein, er sah nur zu Beate h i n -

Die senkte ihren Kopf, schwieg 4 einen Augenblick und sagte dann * »Ich bin in einer halben Stunde '«fertig. M u t t i , l iebe M u t t i , du ver-* s t es doch? Ich m u ß zu Peter " *>» verließ sie den Raum, in dem ""ram und Frau Dora al le in blieben, 1 0 Hans-Erich von Kempen hatte * ^gleich wieder z u r ü c k g e z o g e n ^weihen Sie, g n ä d i g e Frau, die Sl-

*tion ist etwas u n g e w ö h n l i c h - - " ^tiam sagte es i n seiner best immten

»aber da ich jetzt h ier bei Ihnen k' darf ich vielleicht gleich die be­

s t ehende Trauung mi t Ihnen be-«dien? Ich möchte ke in g r o ß e s Fest,

denke, Beate is t damit einver-Die seltsamen U m s t ä n d e , v o n

*si Sie wissen werden, zwingen uns dazu."

•Es ist für eine M u t t e r nicht leicht, K i l i d so - sachlich i n eine Ehe ge-

_ 2 u lassen, besonders ein so her-«wannes junges M ä d c h e n , w i e Beate

es ist - - " Frau Dora sagte es leise. Gontram aber machte eine hastige

Bewegung. „Ich bit te nochmals um Ver­zeihung, Frau von Kempen. Aber so­w e i t m i r bekannt ist, hat Ihre Tochter ja auch durdiaus sachliche G r ü n d e , aus denen heraus sie die Ehe mi t m i r sch l ießen w i l l . Wenn es Sie beruhigen kann, w i l l ich Ihnen gern versichern, d a ß Beate es gut haben w i r d als Frau Gontram - und d a ß ich ih r für ihren E n t s c h l u ß niemals meinen Dank ver­sagen werde. Jedes weitere W o r t -e r ü b r i g t sich w o h l . "

„Da Beate einverstanden ist und ihren Weg selbst g e w ä h l t hat - - " Frau Dora wandte sich halb ab.

Ach, d a ß sie diesem Mann da vor ih r doch sagen d ü r f t e : „Mein K i n d l iebt dich m i t seinem ganzen klaren und reinen Herzen! Mein K i n d w i l l einen Weg vol ler Dornen beschreiten, nur um d i r und deinem kleinen kran­ken Jungen zu helfen! Mach es i h r nicht so schwer - setze sie nicht hinter die Erinnerung an eine Tote zurück! Deine Frau Ina m u ß t e sterben, Beate aber lebt - und hat ein Anrecht auf ein b i ß c h e n Glück. Und sie w ä r e ja schon m i t so wenig zufrieden - —"

Aber das konnte man einem Mann , den man vor einer Viertels tunde zum ersten Male gesehen hatte, doch nicht sagen? U n d wenn er auch Beate, ihr geliebtes K i n d heiraten w ü r d e - diese Ehe war ja nur eine Farce, war ein -Geschäf t .

W e n n Beate nur nicht erfrieren w ü r ­de i n dieser ka l ten Ehe! A r m e junge Beate

U n d dann war Beate von Kempen wieder i m Gontram-Haus, und es war alles und nichts zugleich v e r ä n d e r t . ,

Gont ram verhie l t sich i h r g e g e n ü b e r z u r ü c k h a l t e n d , höflich und k ü h l . N u r kurz bevor er seinen Wagen vor dem

Portal seines Hauses zum Stehen ge­bracht hatte, hatte er seine Hand für eine flüchtige Sekunde auf die ihre gelegt. „Ich danke di r , Beate, d a ß du bereit warst , wieder m i t m i r hierher zu kommen! Ich danke es d i r i m Na­men meines Kindes. W i r werden sehen, diesem - Zwischenstadium, i n dem w i r uns jetzt befinden, so schnell w i e m ö g ­lich ein Ende zu bereiten, indem w i r uns, so bald es mögl ich ist, t rauen las­sen. Ich denke, du bist dami t einver­standen? Gut. Uebrigens w i r s t du es jetzt etwas abwechslungsreicher f inden i m Haus, denn mein Schwager Ha r ry ist anwesend — —"

Eigentlich hatte Gontram noch ein paar Wor te h i n z u f ü g e n w o l l e n — ü b e r die unwi l lkü r l i che Abneigung, die er Ha r ry Bargell g e g e n ü b e r empfand — aber er u n t e r l i e ß es. Ueber i h m lag jetzt etwas w i e eine ungeheure Gleich­gü l t igke i t a l len Dingen g e g e n ü b e r , die nicht ausschl ieß l ich m i t seiner Arbe i t , seinen Beruf z u s a m m e n h ä n g e n . Es wa r eine A r t von ins t ink t ive r A b w e h r gegen sich selbst und gegen a l l das, was er für Beate von Kempen empfand.

Denn er hatte eine so schwere Ent­t ä u s c h u n g erlebt, als er glauben m u ß t e , sie h ä t t e einen anderen Mann, diesen jungen Assistenzarzt Dr . W e i ß e n b o r n , ka l ten Herzens fallen zu lassen, als sich ihr eine bessere Partie bot - er w u ß t e noch nicht, w i e er dami t fer t ig werden sollte.

Tro tzdem hatte er Beate wieder i n sein Haus geholt — und es wa r nicht al lein des Jungen wegen geschehen. Aber das gab er nicht e inmal sich selbst zu — -*•

Beate jedoch hatte einzig und al le in an den kle inen Peter gedacht, als sie die Diele des Gontram-Hauses wieder betreten hatte, und sein Jubelruf hatte sie für vieles en t schäd ig t , das sie hatte erleiden m ü s s e n .

Peters A n h ä n g l i c h k e i t und Liebe w ü r ­den i h r a l l das geben, was sein Vater

\ ih r versagte — w a r das nicht schon ein ganz kleines Glück?

Aber da wa r H a r r y Bargell , der sich vorgenommen hatte, Beate von Kempen aus dem Hause zu t re iben.

Er sah sie zuerst, als sie, kurz nach ihrer Ankunf t , die Treppe herabkam, um i n die Küche zu gehen und Peters Abendmahlzei t selbst zuzubereiten, Sie hatte sich dies be i Gont ram ausbedun­gen und sich einen genauen D i ä t p l a n von i h m erbeten.

H a r r y Bargel l s t i e ß u n w i l l k ü r l i c h ei­nen kurzen Pf i f f aus, als er Beate sah. Sie t rug wieder ihre Schwestern­tracht, und etwas so Reines und Klares ging v o n i h r aus, wie er es i n den Kreisen, i n denen er zu verkehren pflegte, noch n ie gesehen hatte.

Dazu der etwas s c h w e r m ü t i g e Aus­druck, der ihre s c h ö n e n braunen Augen ü b e r s c h a t t e t e , die l iebliche Form ihres jungen Mundes — das w a r e inmal etwas ganz anderes als die eleganten, zu­rechtgemachten jungen Damen, die bis­her sein leicht e n t z ü n d l i c h e s Herz ent­f lammt hatten.

Al l e Wet ter , diese Beate von Kem­pen - um die lohnte es sich! U n d seine Schwester Sophie war schön auf dem Holzweg, wenn sie annahm, Joa­chim Gont ram h ä t t e sich dieses junge M ä d c h e n nur aus sachlichen G r ü n d e n e r w ä h l t !

Der w a r ja ganz gerissen, der gute Schwager - alle Achtung! Eine w i r k l i ­che S c h ö n h e i t hatte er sich ausgesucht.

Na, i hm, H a r r y Bargel l , w ü r d e das Spiel um Beate jetzt nur um so mehr V e r g n ü g e n machen. Dieses s ü ß e M ä d ­chen zu b e t ö r e n w a r doch erfreulicher, als wenn er seine K ü n s t e bei einem h ä ß l i c h e n , dummen D i n g h ä t t e versu­chen m ü s s e n .

„Ha l lo , w e n haben w i r denn da?" H a r r y Bargel l ta t h ö c h s t ü e b r r a s c h t und t ra t auf Beate zu. „ A b e r das ist j a — unglaublich! Darauf h ä t t e man sich vor ­berei ten m ü s s e n , dami t ich me in Herz

panzern konnte — —•' Er l äche l t e f röh­l ich. „ O h , verzeihen Sie, F r ä u l e i n v o n Kempen, vermut l ich wissen Sie ü b e r ­haupt nicht, wer ich bin? D a r f ich mich vors te l len - H a r r y Bargel l . Der Nichts­nutz der Famil ie — aber l i eb ! W e r d e n Sie mich ein b ißchen i n Schutz nehmen, w e n n me in gestrenger H e r r Schwager al lzu genau m i t m i r ins Gericht gehen wil l?Das tu t er n ä m l i c h l iebend gern —*'

H a r r y nahm Beates H a n d einfach i n die seine und h ie l t sie fest, ohne dar­auf zu achten, d a ß sie bestrebt war , sie sofort wieder aus seinem G r i f f zu l ö s e n . „Endl ich m a l wieder ein junges und reizendes Gesicht h i e r i n dem d ü ­steren Haus! Ne in , Sie d ü r f e n mich nicht so abweisend ansehen, ich meine es ehrlich. U n d ich spreche leider i m ­mer aus, was ich denke. A b e r seien Sie ehrlich — herrscht h ier nicht manch­m a l eine wahre Grabesluft? A l s ob ein Geist spukt und man nicht wagt, zu lachen. Selbst das K i n d , der Peter, is t schon davon angesteckt — das m ü s ­sen Sie doch selbst gemerkt haben? Aber da stehe ich und rede auf Sie ein und halte Sie vermut l ich schreck­lich auf? Seien Sie m i r nicht b ö s e "

Das ging alles w i e ein Wasserfa l l , ü b e r Beate h i n , aber i n einem so leichten, unbeschwerten Ton , d a ß sie u n w i l l k ü r l i c h l äche ln m u ß t e . U n d ein ganz k le in wen ig hatte dieser Her r Bargel l ja auch recht: das Gont ram-Haus w i r k t e manchmal w i e ausgestor­ben - als sei es selbst to t . A b e r daran w a r eben w o h l die Trauer schuld, die der Hausherr u m seine arme junge Frau t rug .

So empfand Beate v o n Kempen es wenigstens — w e i l sie glaubte, es m ü ß t e so sein, W e i l sie selbst darun­ter l i t t . W e i l es i h r den Weg zum Herzen Joachim Gontrams verwehr te .

U n d da w a r n u n m i t einem M a l ein junger, gut aussehender, f röhl icher Mann , u n d der lachte d a r ü b e r — —

Fortsetzung folgt.

Page 4: fon il. DtannBw ST.VITHER ZEITUNGarch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955...felskünste der Hex e jm eine besondere Arf helfen. Wo man aucl) der Kulturgeschichta f

Nummer 142 Seite 4 S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 18. Dezambtr

Gedanken zrm ABt?ettt Wieder is t in's Land gezogen die

selige Ze i t des Advent , die Vorbere i ­tungszeit auf das hochheilige W e i h ­nachtsfest. Und was b r ing t Ihnen alle;, der Postbote in's Haus? Recht viele Werbesachen von den verschiedensten Fi rmen. A l l e s bietet man an, um das Fest recht schön und feierlich zu ge­stalten.

U e b e r f ä l l t uns i n dieser Zei t vo r Weihnachten nicht alle eine leise Sehn­sucht noch e inmal K i n d sein zu d ü r ­fen; wenn w i r durch die S t r a ß e n ge­hen, wenn w i r daheim i n der Stube sinnend vor dem Adventskranz sitzen, wenn w i r zur Roratemesse durch den noch dunklen Morgen uns zum Gottes­haus begeben? Ach, w i e schön wa r Weihnachten, als w i r noch Kinder wa­ren, m i t k indl ichem Glauben, m i t k i n d ­lichem Beten, mi t k indl ichem Ver t rau­en und m i t kindl icher Liebe. Wie freu­ten w i r uns den ganzen Adven t h i n ­durch auf das kommende hohe Fest, auf das Kommen des l ieben Christ­k i n d ! U n d k a m dann endlich heran der Weihnachtsmorgen, adi , wie be­glückt standen w i r i m Gotteshaus, be­teten a n d ä c h t i g vor der Kr ippe des gö t t l i chen Kindes . Seliger Friede er­füllte unser Kinderherz . Beglückt und vol ler Ehrfurcht knieten dann Vater und die M u t t e r an unsere Seite.

U n d heute? - W i e ist heute so vie­les anders! Kommen w i r uns heute nicht vo r w i e Menschen, die sich ver-: r r t haben i m Gebirge oder i m Walde nder i m dichten G e s t r ü p p des Lebens, "Tenschen, die nicht mehr heimfinden,

1 ie Ausschau hal ten nach Hi l fe , nach ettung. Ha r t und verwor ren war das eben. S t ü r m e und Kriege sind ü b e r

ins hinweggebraust , haben uns hart ;emacht. - U n d da steht das Got teskind /or unseren Augen auf i m Adven t . Werden w i r das himmlische K i n d l e i n erstehen, da w i r nicht mehr wie die

Cinder sind? Fast s ind w i r d a r ü b e r er­schrocken. Denn w i r haben so vieles gründl ich ver lernt , das innige Beten, ;las k indl iche Vertrauen auf Gott . W i r verlassen uns zu wenig auf Gott und seine Gnade. W i r glauben uns erhaben ob unserer Errungenschaften der Tech­nik , ob unserer Erfolge i m wirtschaft­lichen Leben. W e n n aber der Mensch a u f h ö r t vor Gott ein K i n d zu sein, dann w i r d er zum Spielbal l seiner E i ­

telkeit , ^ » I I K S Ehrgeizes, seiner Selbst­gefä l l igke i t und seiner Ruhmessucht. U n d dennoch v e r s p ü r e n w i r manchmal ein starkes Unbehagen beim leisesten Gedanken an Gott, - - und dieses trotz der a l lzu lauten Werbet rommel der Geschäf te und Fi rmen unserer Zeit . Advent sol l auch wieder für uns be­deuten S t i l l e v Besinnung und die Rück­

kehr zum K i n d i n der Kr ippe . T u n w i r dieses, so w i r d dann auch unser Schen­ken und Beschenken al ler unseren Lie­ben g e g e n ü b e r Friede und Freude aus­strahlen, w e n n w i r wieder werden wo l l en w i e das K i n d i n der Kr ippe , wie Kinder , als w i r selbst noch Kinder waren. Aus dieser Sehnsucht heraus beten w i r mi t den Propheten des alten Bundes jene Weisen, welche w i r i n unserer Kindhe i t so oft gesungen: „ T a u e t H i m m e l den Gerechten, W o l k e n regnet Ihn herab." -

M E Y E R O D E St. Nikolaus bei unseren Schulkindern !

Obschon die W i n t e r k ä l t e sich s p ü r b a r unangenehm auswirkte , l i eß St. N i k o ­laus es sich dennoch nicht v e r d r i e ß e n , den wei ten Weg aus Himmelsferne an­zutreten, und unseren l ieben Kindern i n der Schule mi t seinem hohen Besuch zu ehren, und so Ihnen eine wohlver ­diente Freude zu bereiten.

Donnerstag Nachmittag um zwe i Uhr war 's . Ungeduldig, m i t Spannung und Freude erwartete das kle ine V o l k den hohen Gast. A l l e Kinder waren recht art ig und folgsam, so d a ß der Herr Lehrer sich der M ü h e eines Tadels ersparen konnte, denn auch er erfreu­te sich so recht von Herzen an diesem schönen Nachmittag. Er nahm regen A n t e i l an der Freude der Kinder , w o h l auch i n der Er innerung an seine eigene Kindhei t , wie schön es dann damals w a r i n jenen Tagen, wenn der heil ige M a n n zu Besuch kam.

Endlich dann, aus wei te r Ferne er­scholl ein leises Kl inge ln , welches n ä h e r und n ä h e r kam. Die Stunde der Er­fü l lung h e i ß e r Sehnsucht hat geschla­gen. Es wa r der St. Nikolaus , der die Schule betrat, — begleitet von seinem Getreuen, dem Hans Muf f . Unser l i e ­ber Her r Lehrer - empfing i n liebens­w ü r d i g e r Weise den so lang erwarteten hohen Gast, und w ü n s c h t e i h m ein recht herzliches W i l l k o m m e n . Dann nahm St. Nikolaus i n dem für i h n re­servierten Sessel Platz, welcher i h m zu Ehre von den Schulkindern m i t v ie l Liebe und Geschmack geziert und geschmück t war . N u n l ieß St. Nikolaus sich ein jedes K i n d pe r sön l i ch vorstel­len. Ein jedes K i n d t rat w o h l m i t mehr oder weniger gemischten Gefüh len vor i hm h in , sagte i n feiner Weise ein Gedichtchen her, und konnte so die Ge­schenke v o m hei l igen M a n n i n Em­

pfang nehmen. Die Freude der Kinder war ersichtlich g r o ß . Nachdem der he i ­lige Mann nun alle Schulkinder ange­h ö r t hatte, nahm er selbst das W o r t , lobte die Kinder ob ihres F l e i ß e s und ihres Betragens, tadelte auch hier und dor t ma l und r ü g t e die kleinen Unre­g e l m ä ß i g k e i t e n . Denn schließl ich w i r d der Hans M u f f dem hohen Himmels ­gast doch auch einiges e r z ä h l t haben, wie dieses oder jenes K i n d mal un­ar t ig war, wie hier und dor t mal so ein Bube in l a u s b ü b i s c h e r Weise ge­handelt hat, w i e vielleicht die Bücher und Hefte des einen oder des anderen Schü le r s Kleckse und Eselsohren auf­weisen, denn Kleckse und Eselsohren an den Schu lbüche r n und Heften sind ein Zeichen von einer nicht gerade m u s t e r g ü l t i g e n Ordnung, und so etwas kann der heil ige Mann , der selbst ein M a n n von g r o ß e r Ordnungsliebe war , eben nicht ertragen. Hans M u f f n a t ü r ­l ich l i eß m a l h i n und wieder Zornes­blicke durch den Saal schweifen, so d a ß es w o h l dem einen oder dem anderen kle inen S ü n d e r w o h l etwas bange um's Herz wurde . Abe r St. Nikolaus i n sei­ner guten Liebe und freundlichen A r t , verwehr te dem Hans M u f f strafend m i t der Rute dreinzuschlagen.

Nachdem St. Niko laus die Kinder ermahnt hat, auch i m kommenden Jahre recht a r t ig zu sein i m Elternhause, i n der Kirche und auch i n der Schule, be­dauerte er n u n Abschied nehmen zu m ü s s e n , versprach aber i m n ä c h s t e n Jahre die Meyeroder Schulkinder w ie ­der m i t seinem Besuche zu ehren. W i r w o l l e n es hoffen, d a ß dem so sein w i r d , denn St. Nikolaus ist bekannt­lich ein M a n n v o n W o r t . Einen herz­lichen Dank sei an dieser Stelle dem l ieben St. Nikolaus ausgesprochen!

Für die unter dieser Rubrik e n d u ^ den Artikel übern immt die Redaktij,

keinerlei Verantwortung. Eingesandt Betrifft Art ikel : „Steuererhöhung in St.Vith

im Grenz-Echo vom 8. Dezember 1962

Zu Ihrem Z i tat :

"Die übernehmen kein dankbares Erbe; die jetzt an die Regierung kom­men, können die Schulden zahlen."

Sie wollen den Lesern u. St.Vither Steuerzahlern damit wohl Sand in die Augen streuen ?

- *

Wer übernimmt was?

Der Großteil derjenigen die über­nehmen — vier an der Zahl — , wo­von 2 ehemalige Bürgermeister und der jetzige sowie der Iste Schöffe, sind ja noch immer dabei . Speziell diese 4 Herren haben ja das "dank­bare Erbe" mit geschaffen; Selbst­verständlich gehören sie an erster Stelle zu den Sündenböcken.

Wenn diese Herren nun ihren Li­stenkameraden keinen klaren Wein eingeschenkt haben über "das dank­bare Erbe", dürfte das ja nicht die Schuld des gewöhnlichen Sterblichen sein.

Sie gebrauchen sehr oft das Wort "hetzen"!

Sie haben Nerven !? Wenn der Steuerzahler seinen Besitz verteidigt, stellen Sie ihn gleich als "Hetzer" hin, das ist ein starkes Stück Ihrer­seits.

Zu Ihrem Schriftsatz:

"Würden die jetzigen Stadtväter f leißig drauflosplanen und bauen, ganz einfach ohne Rücksicht auf Ver­luste, dann wären sie gemachte Leute!"

Es ist genau das, was der St.Vither Steuerzahler, dem jetzigen Stadtrat vorhält: ein planloses Draufloswirt­schaften. Hätten die Herren des Stadt­rates als "Stadtväter" im wahrsten \

Sinne des Wortes gewirtschaftd dann sähen die Finanzen der kasse besser aus. Beim PrivatmjJ müssen die Ausgaben sich mit de) Einkommen decken, weshalb soll j anderes Verfahren bei der städtische Verwaltung angewandt werden ?

Eben wei l drauflosgewirtschaftj worden ist- soll und muß der SteuJ zahler herhalten. Weil eben der StetJ erzahler Blutspender für "diese 6.:. sauger" sein muß, ist er nicht, dieser polnischen Wirtschaft eirmj standen.

Uns klingen noch die Worte Wahlpropaganda, bezüglich Kriegsschäden, ins Ohr:

"Wir werden nach Brüssel gehäj und dort auf den Tisch klopf«! klopfen und wieder klopfen."

Was ist aus dem Klopfen gew den ?

Unsere Stadtvertreter haben gar sehr kräftig geklopft, aber i in Brüssel, sondern auf die Tasc des Steuerzahlers.

Deshalb, und mit Recht: "a | Kreuz mit ihnen!"

Da Sie nun schon Vergleiche i führen bezüglich der Deutschen I desrepublik, warum zitieren Sie nid| auch Musterbeispiele.

Die Regierung Adenauer-ErM hat, ein noch "dankbareres Erl übernommen, w ie aber steht ss ben und drüben?

Hier Bankrott, wunder ! !

dort WirtxhaM

Dort fähige Köpfe, hier Schafs.,. ;

Deshalb: Ans Kreuz mit ihnen.

Civis Vitemi! I

IIIBFIII Sendung

des

Belgischen Rundfunks

und Fernsehens

in deutscher Sprache

Donnerstag:

19.00 - 19.15 Nachrichten und Ak­tuelles

19.15 - 19.30 Soziale Sendung 19.30 - 20.15 Soldatentunk 20.15 - 20.30 Tanzmusik 20.30 - 20.60 Musik füi Fein­

schmecker 20.50 - 21.00 Abundnachrichten,

Wun^chkasteo usw.

Freitag

19.00 - 19.15 Nachrichten 19.15 - 19.20 Innei politischer Be­

richt 19.20 - 20.00 Das Werk der Wo­

che 20.00 - 20.60 Vorschau aul das

Wochenende 20.15 - 20.60 Fröhliche Klänge 20.50 - 21.00 Abendnachrirhten,

Wunschka&ten usiv.

Samstag

19.00 19.16 Nachrichten und Ak­tuelles

19.15 - 19.30 Kindeisendung 19.30 - 20.00 Teenagersendung 20.00 - 20.50 Samstagabendpro­

gramm 20.60 - 21.00 Abendnachrichten.

Wunscbkasten usw.

Donnerstag: 13. Dezember

B R Ü S S E L I

121.03 Paris-Midi 12.30 Aktuelles am Mittag 13.00 Ein Zigeunerorchester 13.32 Volksmusik 14.03 Die Frauen im Leben 14.06 Salzburger Festspiele 15.03 Leichte belg. Musik 15.40 .Naissance de Jalna" 16.05 Musik zum Tee

17.16 Stimme der Dichter 1'.30 Klaviermusik v. Kodaly 18.03 Soldatenfunk 18.30 Studio Lüttich 19.00 Laienmoral 20.00 Schallplatten Parade 21.00 Woche der 4 Donnerstage 21.30 Literarisches Rendezvous 22.20 Montmartre zu Hause

WDR-Mittte lwel le

88,5 Mhz. — Kanal 5 12.00

13.15

16.00 16.30 17.05 17.35 17.50 19.15 19.30 20.40

22.15 23.15 0.20

Das ist unsere Hafenmelo­die Frohe Musik zur Unterhal­tung Kleines Konzert Altenglische Meister Kleines Berliner Feuilleton Die schwedische Familie Aus der allen Kiste Soll und Haben, Vortrag Tanzabend Gespräch mit Intendanten über die Lage des deut­schen Theaters Iwan Petrow - Porträt ei­nes russischen Sängers Nachtprogramm Moderne Musik Der Jazz-Globus

U K W West

12.45 Im Rhythmus 15.00 Ouvertüren und Suiten 18.00 Musik-Expreß 16.40 Debussy - Ravel 18.10 Schöne Lieder 18.45 Zur Unterhaltung 20.15 Sinfoniekonzert 22.00 Tanzmusik

Freitag: 14. Dezember

B R Ü S S E L I

12.03 A coeur j o ü e 12.30 Aktuelles am Mittag 13.00 Idem 14.03 Belg. Musik 15.03 Alte Schlager 15.40 „Naissance de Jalna" 16.08 Oper 17.15 Wir entdeckten die Musik 18.03 Soldatenfunk 19.00 Orphee aux Armees 20.00 Int. Musiktreffen Chimay 02 21.25 Aktuelle Schallplattenkunde 22.15 Das dritte Programm

WDR-Mittte lwel le

12.00 Scherzi, Tänze und Balla­den

13.15 Operettenkonzert

16.00 Kammermusik 16.30 Kinderfunk ' 17.20 Vorräte im Haushalt, Ge­

spräch 17.30 Der Schauspieler, Vortrag 17.45 Melodienkarussell 19.15 Wirtschaftssorgen im Ueber-

fluB, Hörbild 20.00 Palestiina, musikalische Le­

gende 22.10 Palestrina (III. Akt] 0.20 Jazz - intim 1.15 Nur Musik

U K W West

12.45 Gut gemischt 14.15 Spielmusik 15.00 Klaviermusik 16.00 Wir machen Musik 18.15 Plattenspielereien 20.45 Männerchor 21.00 Raskolnikoff, Hörspiel 22.00 Zur Unterhaltung

Samstag: 15. Dezember

B R Ü S S E L I

12.03 Landfunk 12.16 Leichte Musik 12.30 Aktuelles am Mittag 13.00 Idem 14.03 Enquetes 62 15.03 Cl . Debussy 16.03 Bei Canto 17.15 Für die Jugend 18.03 Teenager-Sendung 13.38 Schallplatten 18.55 Tatsachen 1962 20.00 Franz. Theater 20.30 Die WochenendParade 21.00 Quiz-Spiel 21.30 Gute Laune 22.15 Jazz für jedes Alter 23.00 Gr. und kl . Nachtmusiken

WDR-Mittte lwel le

12.00 Das Orchester Harry Her­mann

13.15 Gerhard Gregor an der Hammond-Orgel

13.30 Jazz - for dancing 14.00 Leichte Musik 14.30 Aus dem Schlagerlinder-

biicfa 15.30 Musik und Brauch 16.30 Bunte Melodien 17.30 Schlagerstunde 18.55 Glocken und Chor 19.20 Aktuelles vom Sport 19.30 Chormusik 20.00 Vom Einfall zum Beifall 22.10 Musik von Kodaly 22.30 Wochenend-Cocktail

23.30 Spitzen und Spaße 0.10 Tanz aus Berlin 1.00 Spitzenreiter 1953

U K W West

12.45 Blasmusik 14.30 Was darf es sein? 16.20 Sinfonie-Konzert 18.45 Geistliche Musik 20.15 Melodien aus den USA 21.15 Eric Satie, Porträt 21.45 Tanz am Wochenende 23.05 Musik zum Träumen

F E R N S E H E N

Donnerstag: 13. Dezember

B R Ü S S E L u. L Ü T T I C H

18.30 Meldungen 18.33 Pom' d'Api 19.00 Motorenkunde 19.30 Der sozialistische Gedanke 20.090 Tagesschau 20.35 Monsieur Tout le Monde 21.30 Neue Filme 22.00 Lektüre für alle 22.50 Tagesschau

Deutsches Fernsehen I

10.00 Nachrichten und Tagesschau 10.25 Fröhliche Kamera: Löwen­

dressur 10.45 Nachmittagsparty bei Trude

Hesterberg 11.30 Der Clown von Ascona 12.00 Aktuelles Magazin 17.00 Weil das kleine Mädchen

die Vögel fütterte 17.20 Punx zaubert für uns 17.35 Ken jagt Gespenster

(Kinderstunde) 18.20 Programmhinweise 18.40 Hier und heute 19.15 Nachsitzen für Erwachsene 19.25 Sag die Wahrheit 20.00 Tagesschau

Da8 Wetter morgen 20.20 Der Eismann kommt 22.00 Das Volk mit den leichten

Füßen, ein Film über die Basken

22.45 Tagesschau

H o l l ä n d i s c h e s Fernsehen

NCRV: 19.30 Dokumentarfilm

NTS: 20.00 Tagesschau

NCRV: 20.20 Aktuelle Sendung 20.30 Aus alten und neuen Fi l ­

men

20.55 Fernsehspiel 22.40 Andacht

F l ä m i s c h e s Fernsehen

19.00 Für die Jugend 19.30 Für die Frau 20.00 Tagesschau 20.25 Sandmännchen 20.30 Politische Debatte 21.00 Filmtribüne: Citizen Kane 22.40 Tagesschau

Luxembureer Fernsehen

17.02 Schule schwänzen 19.05 Au JJardin des Mamans 19.18 Challenge 19.46 Kochrezept 19.54 Tele-Jeu 20.00 Tagesschau 20.25 Die Gefangene im Feuer­

turm 20.45 Gesichter des Ruhms: Na­

poleon, Film 22.15 Tagesschau

Freitag: 14. Dezember

B R Ü S S E L u. L Ü T T I C H

18.30 Meldungen 18.33 Die UdSSR 19.00 Englisch lernen 19.30 Intern. Landwirtschaftsma­

gazin 20.00 Tagesschau 20.30 Das größte Theater derWelt 20.45 Varietesendung 21.10 Quiz-Spiel 21.50 Das Auge hört 22.25 Tagesschau

Deutsches Fernsehen I

10.00 Nachrichten und Tagesschau 10.25 Wyatt Earp greift ein 10.50 Eine Illustrierte bitte: Die

alte Muskete 11.20 Holztrift in Tirol 12.00 Aktuelles Magazin 17.00 Die älteste Rechenmaschine

der Welt 17.20 Briefmarken Israel 17.35 Die vernagelte Tür 18.00 Vorschau auf das Narhmit-

tagsprogramm der kommen­den Woche

18.40 Hier und heute 19.15 Florian, der Blumenfreund

Die schönsten Pferde Welt

19.25 Ostasiatisches Tagebuch 20.00 Tagesschau

Das Wetter morgen 20.20 Die Familie Hesselbach

der

21.30 Weltverseuchung durch Atombombenversuche ?

22.15 Tagesschau 22.30 Der Geburtstag unsererEhe

Lustspiel

H o l l ä n d i s c h e s Fernsehen

V P R O : 19.30 Der Bücherbote

NTS: 20.00 Tagesschau u. Wetterkarte

VPRO: 20.20 Der Ueberfall, Dokumentar­

film 20.35 Der Arzt spricht 21.30 Ballett

F l ä m i s c h e s Fernsehen

14.05 Schulfernsehen 19.00 Laienmoral u. -Philosophie 19 30 Zwischen Wasser und Wind

Dokumentarfilm 20.00 Tagesschau 20.30 Flucht aus der Nacht.Schau-

spiel 22.30 Filmnachrichten und neue

Filme 23.15 Tagesschau

Luxembureer Fernsehen

19.02 Burleske Komödien 19.26 Aus der Wissenschaft 20.25 Die Gefangene im Feuer­

turm 20.45 Tele-Luxemburg-Quersdinitt 21.30 Catch 21.50 Meine Frau ist toll, K r i ­

minalfilm 22.30 Tagesschau

Samstag: 15. Dezember

B R Ü S S E L u. L Ü T T I C H

18.30 Meldungen 18.33 Lily und der Polizist 19.00 Belgien in Geschichten 20.00 Tagesschau 20.30 Vater hat recht 21.00 Das gr. Theater der Welt 23.00 Tagesschau

Deutsches Fernsehen I

10.00 Nachrichten und Tagesschau 10.25 Abenteuer unter Wasser 10.50 Was bin ich? - Quizsen­

dung 11.40 Maschinen zum Lachen und

Weinen 12.00 Magazin der Woche

14.00 Die Woche - hier u. 1 15.00 Der Zweite Weltkrieg I

Fernen Osten 15.30 Wyatt Eearp greift eil | 16.00 Der Herr der «leben ü

re, Spielfilm 17.55 Peter Kreuders Neviijti 18.40 Hier und heute 19.15 Mutter ist die Allah 19.25 Funkstreife Isar 12 20.00 Tagesschau

Das Wetter raorges 20.20 Treffpunkt Telebar 21.50 An der schönen blie

Donau 22.10 Tagesschau 22.20 Wort zum Sonntag 22.30 Meisterschaftsspiel der I

hockey-Bundesliga

H o l l ä n d i s c h e s Fen

15.00 15.30 16.30

17.00 19.30

20.20 21.00 21.45 22.10 22.35

K R O : Sport Film Der Letzte der MoMI Filmfolge Für die Kinder Ivanhoe, Filmfolge NTS: Tagesschau u. Wett*n K R O : Auslandschau Boyd-Bachmann-Shew Das gibt zu denken, I Die Verfolger, H 1 B W | Andacht

F l ä m i s c h e s Fernsehe» I

17.00 19.00 19.30 20.00 20.25 20.30 20.55 21.45 22.15 23.05

Jugendfernsehen Römisch-kath. Senduj Echo Tagesschau Sandmännchen Dennis Judy-Garland-Show Die Alten, SÜnun"' Dick Powell stellt Tagesschau

Luxembureer Fernst

17.02 Der Schatz von Befl̂ Film 18.30 Achtung, Aufnahme' 19.02 Sport 19.30 National Velvet, S 20.00 Tagesschau 20.25 Geschichten 21.25 Wenn es Mitttg

Film 22.55 Tagesschau

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den 18. D M * l m

lieser Rubrik erscheine

lernimmt die Redaküoi ntwortung.

3 in St.Vith" jer 1962

A/ortes gewirtschaftetl lie Finanzen der Stadtl aus. Beim Privatman

iusgaben sich mit dei| »cken, weshalb soll ein hren bei der städtische! igewandt werden ?

drauf losgewirtschafti »II und muß der Steuel en. Weil eben der Stetfl pender für "diese Blufl muß, ist er nicht, mil

:hen Wirtschaft einveä

n noch die Worte der 1 i da , bezüglich I , ins Ohr: en nach Brüssel geheiJ f den Tisch klopfei wieder klopfen."

js dem Klopfen geworl

adtvertreter haben ftig geklopft, aber nid sondern auf die Taschl i lers .

und mit Recht: "AnJ nen!

in schon Vergleiche arv glich der Deutschen Bure warum zitieren Sie nicra. beispiele.

irung Adenauer-Erhardl ch "dankbareres Erbe'1 i, w ie aber steht es hüj üben?

krott, dort Wirtschafte

Köpfe, hier Schafs . . .

Ans Kreuz mit ihnen.

Civis Vitensls

M I Satla 5

14.00 Die Woche - hier u. beu| 13.00 Der Zweite Weltkrieg

Fernen Osten 15.30 Wyatt Eearp greift ein 16.DO Der Herr der sieben M M

re, Spielfilm 17.55 Peter Kreuders NevargHH 18.40 Hier und heute 19.15 Mutter ist die Alleibiili 19.25 Funkstreife Isar 12 20.00 Tagessdiau

Das Wetter morgen 20.20 Treffpunkt Telebax 21.50 An der schönen blauen

Donau 22.10 Tagessdiau 22.20 Wort zum Sonntag 22.30 Meisterschaftsspiel der

hockey-Bundesliga

H o l l ä n d i s c h e s Fernsehen

KRO: 15.00 Sport 15.30 Film 16.30 Der Letzte der Mobil""'

Filmfolge 17.00 Für die Kinder 19.30 Ivanhoe, Filmfolge

NTS: 20.00 Tagesschau u. WetU*

KRO: 20.20 Auslandschau 21.00 Boyd-Bachmann-Show 21.45 Das gibt zu denken, QA 22.A Die Verfolger, Fihnfolj'J 22.35 Andacht

Flämisches Fernsehen

17.00 Jugendfernsehen 19.00 Römisch-kath. Senduoj 19.30 Echo 20.00 Tagesschau 20.25 Sandmännchen 20.30 Dennis 20.55 Judy-Garland-Show 21.45 Die Alten, SttaunttnS1

22.15 Dick Powell stellt 23.05 Tagesschau

Luxemburger Fernsei18!

17.02 Der Schatz von »' Film 18.30 Achtung, Aufnahme! 19.02 Sport 19.30 National Velvet, 20.00 Tagesschau 20.25 Geschichten 21.25 Wenn es Mittag

Film 22.55 Tagesschau

Auc^ 'm Jemen so!1 der Schleier fallen Achme . . d die Sdiwesternhe l fenn l e n - Junge M ä d c h e n als Vorhut einer Revolution

Eine jemenitische Schwesternhelferin e r k l ä r t den Frauen ihres Landes Grundbegri f fe der Hygiene und Krankenpflege.

Foto: WHO

Es ist i n den letzten Wochen v ie l v o n der Revolution i m Jemen die Rede gewesen, die .etztlieh noch am Anfang steht und Auswir­kungen auf die gesamte arabische Haibinse haben m u ß . Ueber den sich oft widersprechen­den Berichten wurde eine andere Revolut ioi :m gleichen Lande vergessen, deren Folge: nicht minder t iefgreifend sein d ü r f t e n . Si( spielte sich ohne Maschinenpistolensalven uno Granaten ab. Ih re Wurzeln reichen etwa zwe ;

Jahre zu rück . Damals hatte die WeUgesundheitsorganisa

.ion (WHO) den inzwischen verstorbenen Kö-i i g Achmed bei langen und schwierigen Ver­handlungen ü b e r r e d e t , etwas für das Gesund­heitswesen seines Reiches zu tun . Die W H O bot i h m an, zwölf junge Jemeni t innen zu Krankenschwester-Helfer innen auszubilden.

Achmed s t r ä u b t e sich anfangs gegen das Ansinnen. Er ve r t ra t die Ansicht, d a ß die E v a s t ö c h t e r nur für Hausarbeiten und den Harem gut seien. Dann aber gab er doch nach. Unter der Le i t ung einer Exper t in der W H O wurden besonders intel l igente M ä d c h e n aus­gesucht. Leicht hatten sie es nicht, denn das Unterrichtspensum w a r g r o ß . Es begann m i t

Harte Zeiten für junge Nebenfrauen UNO-Protest gegen Hongkongs Sitten -Chines ischer Widerstand

Einige Tausend chinesischer Frauen i n der bri t ischen Kronko lon ie Hongkong sehen m i t Bangen der z u k ü n f t i g e n E n t w i c k l u n g entge­gen. Vor einiger Zei t empfahl die Menschen­rechtskommission der Vereinten Nationen, d a ß Hongkong endlich das K o n k u b i n a t abschaffen solle. Dor t , so h i e ß es, sei es leider einem Manne noch i m m e r er laubt , sich Nebenfrauen zu halten. Die K r o n k o l o n i e sei der letzte Or t der Wel t , i n dem das Gesetz derart ige Z u ­s t ä n d e b i l l ige .

I n Hongkong ist m a n da anderer Ansicht Die Br i t en ver t re ten den Standpunkt , daf: selbst die Vereinten Nat ionen bisher keine wesentlichen Anstrengungen unternommen h ä t t e n , den Moslems die ihnen v o m Koran zugestandenen v ie r Frauen zu verbieten, wei sie genau wissen, d a ß sie dami t i n L ä n d e r n w i e Saudi -Arabien , L ibyen , Syr ien und Indo­nesien, u m nur einige zu nennen, m i t erheb­l ichem Widerspruch rechnen m ü ß t e n . Wem beispielsweise Tunesien, Marokko , Aegypten oder Pakistan i m m e r mehr der Einehe zu­streben, dann h ä n g t diese E n t w i c k l u n g kaum m i t der T ä t i g k e i t der UN-Menschenrechts­kommiss ion zusammen, sondern dami t , daf: die Regierungen jener L ä n d e r von sich aus es ihren m ä n n l i c h e n Unter tanen i m m e r schwe­re r machen, mehrere Frauen zu unterhal ten I n den moslemischen L ä n d e r n konnten sich ohnehin meist nu r reichere M ä n n e r erlauben, neben der F rau , die sie als erste heirateten, andere Frauen zu ehelichen, denn der K o r a n b e w i l l i g t nicht n u r v ie r Frauen, er schreibt auch v o r , ' d a ß sie s t a n d e s g e m ä ß versorgt wer ­den m ü s s e n . Die modernen islamischen Staa­ten werden m i t dem Problem der Vie lweibe­re i sehr einfach durch steuerliche M a ß n a h ­men fe r t ig . Wer glaubt , sich den L u x u s eines Harems leisten zu k ö n n e n , m u ß so v i e l an den Fiskus a b f ü h r e n , d a ß er i n der Regel die Konsequenzen zieht ; i n der F o r m der A u f ­l ö s u n g seiner „ F r a u e n s a m m l u n g " .

A l s die B r i t e n vo r zwölf Jahrzehnten die Herrschaft i n Hongkong antraten, w a r es dort üb l i ch , d a ß ein reicher Chinese sich nicht m i t einer Ehefrau b e g n ü g t e . Da die Z a h l derer, die sich diesen L u x u s er lauben konnten, z iem­l i ch ger ing war , unternahmen die E n g l ä n d e r nichts, u m der Polygamie E inha l t zu gebieten, zumal sie sich b e m ü h t e n , keine Unruhe da­durch zu st if ten, d a ß sie Jahrtausende alte S i t ­ten abschafften.

Schon i m 4. Jahrhunder t v . Chr. gab es i n China — und Hongkong g e h ö r t geographisch und k u l t u r e l l zu China — i n den wohlhaben­den Fami l ien Nebenfrauen. I n Hongkong werden sie „ T s i p " genannt. Sie haben A n ­recht auf eine Wohnung, einen angemesse­nen Lebensunterhalt und werden in der Re­gel von der ersten Ga t t i n to le r ie r t ; das f r e i ­lich nu r solange, wie deren Vorrangste l lung nicht b e e i n t r ä c h t i g t w i r d . Das ist auch fast immer der F a l l , denn das chinesische F a m i ­lienleben hat recht strenge Regeln. Sie m ö g e n anders sein als unsere, aber sie werden re­spektiert .

Die bri t ischen B e h ö r d e n haben es zur K e n n t ­nis genommen, d a ß sie i n ih re r Kronko lon ie binnen fünf Jahren das K o n k u b i n a t abschaf­fen sollen. Sie erhoben keinen Einspruch, aber wenn m a n m i t h ö h e r e n Verwal tungs ­beamten i n Hongkong spricht, dann h ö r t man :mmer wieder, d a ß es eigentlich Hunderte .vichtigerer Probleme g ä b e , denen sich die U N widmen sollten. Wer Hongkongs vielfache Sorgen kennt , der ist geneigt, jenen Beamten •echt zu geben, denn die Polygamie rangiert mter ihnen t a t säch l i ch an letzter Stelle.

Sie betr i ff t ohnehin n u r einige hunder t M ä n n e r und nach e i n i g e r m a ß e n z u v e r l ä s s i ­gen S c h ä t z u n g e n k a u m mehr als tausend Frauen, von denen keineswegs alle die ange­strebte L ö s u n g b e g r ü ß e n , denn sie w ü r d e fü r viele von ihnen nur eine Verschlechterung der V e r h ä l t n i s s e bedeuten.

Ganz n ü c h t e r n e Exper ten prophezeihen für den F a l l , d a ß die Empfehlungen der U N -Kommission befolgt werden, den Tag, an dem „Call G i r l s " das Erbe der Nebenfrauen an ­treten werden, denn ein konservat iv einge­stellter chinesischer G e s c h ä f t s m a n n hat nun hal t e inmal eine S c h w ä c h e fü r die Gunst des schwachen Geschlechts.

Die B r i t e n kennen diese S c h w ä c h e u n d sind sich der Tatsache b e w u ß t , d a ß i n anderen L ä n d e r n andere Si t ten üb l i ch sind. Trotz ihrer puritanischen Einstel lung nehmen sie gerade i n dem so empfindlichen Hongkong Rücks ich t auf jene Si t ten, von denen sie genau wissen, d a ß sie sich eines Tages von selber ü b e r l e b e n werden, denn selbst i n Hongkong w i r d es immer schwieriger, mehrere Haushalte zu f i ­nanzieren und den Frauen zu verbieten, nach U n a b h ä n g i g k e i t zu trachten.

Lesen und Schreiben und u m f a ß t e neben der eigentlichen Fachausbildung als w o h l schwie­rigsten Te i l die Grundlagen der Psychologie

Die Voru r t e i l e g e g e n ü b e r dem wahrhaf t re­v o l u t i o n ä r e n Beruf kamen n ä m l i c h nicht nui jom I m a m und den konservativen Stammes­h ä u p t l i n g e n , sondern auch von den ü b r i g e n Frauen des Landes, denen die jungen M ä d c h e n helfen sollten.

Als die einheimischen Schwesternhelferin­nen i m Zuge ihrer Ausb i ldung die ersten Male m i t zur Visi te gingen, wurden sie fe ind­selig angeschaut. Es bedurfte unendlicher Ge­du ld und eines besonderen E i n f ü h l u n g s v e r ­m ö g e n s , bis das M i ß t r a u e n sich in Zuneigung verwandelte .

K u r z bevor der Sohn Achmeds g e s t ü r z t wurde , erlebte Sana einen Festakt, d e r w a h r -

Kurz und a m ü s a n t

Auf die Hochzeitsreise . . . ging Mrs . Joe Ambrose aus New \ Y o r k nicht m i t i h r em frischgebackenen Gat­ten, sondern m i t dessen Stiefvater. Joe l i eß sich umgehend scheiden.

V ö l l i g n i ederbrannte . . . eine L a n d v i l l a bei Omaha (USA). Der Besitzer w a r verreis t und die scharfen Wachhunde l i eßen die Polizei nicht an den Brandherd .

Eine G e l d s t r a f e . . . originel ler A r t sprach e in b ras i l i an i ­sches Gericht aus. Es verur te i l t e einen mit tel losen Friseur dazu, den Gerichts­dienern bis zur Begleichung seiner Schuld kostenlos die Haare zu schneiden.

scheinlich e inmal i n die Kulturgeschichte des Jemen eingehen w i r d . I n der al ten, auf einem 2000 Meter hohen Felsen erbauten Haupts tadt versammelten sich i n dem Ausbi ldungs- und Beratungszentrum der W H O hohe Staats­beamte, R e p r ä s e n t a n t e n der Weltgesundheits­

organisat ion u n d die zwölf j ungen M ä d c h e n , denen feierl ich die D i p l o m - U r k u n d e n ü b e r ­reicht wurden . Der Landessitte entsprechend trugen die Jungschwestern, w i e al le Frauen, wallende G e w ä n d e r und Schleier. A u f d e m Schleier, der bei der A r b e i t so h inder l i ch ist, hatte der Herrscher unnachgiebig bestanden.

G e g e n w ä r t i g arbeiten die Hel fe r innen i n der ambulanten Behandlung des K r a n k e n ­hauses von Sana. A u ß e r d e m betreuen sie etwa 200 H ä u s e r der Hauptstadt . Wei tere 40 junge Jemeni t innen sollen ba ld v o n d r e i WHO-Schwestern ausgebildet werden . Sie k ö n n e n nicht nu r kostenlos einen zukunf t s ­reichen Beru f er lernen, sondern auch i n den G e n u ß einer A l lgeme inb i ldung gelangen, die ihnen sonst v e r w e h r t bliebe.

Selbst wenn es i m Jemen nicht zu e inem bewaffneten Aufs tand gegen die m i t t e l a l t e r ­lichen Herrschaftsmethoden des K ö n i g s ge­kommen w ä r e , auf lange Sicht h ä t t e dieses P rogramm tiefgreifende Folgen haben m ü s ­sen, denn jede der Schwesternhelferinnen is t letzt l ich auch eine L e h r e r i n und R e v o l u t i o n ä ­r i n .

Bisher wurde i m Jemen jede K r a n k h e i t A l l a h zugeschrieben. D a ß m a n m i t moderner hygienischen Methoden u n d Arzne imi t t e l r Krankhe i t en hei len oder gar v e r h ü t e n kann, p a ß t e nicht i n die v o m K ö n i g ver t re tene Weltanschauung, h ä t t e sie wenigstens z u m T e i l i m Laufe der Ze i t un te rmin ie r t .

Es besteht k a u m noch ein Z w e i f e l daran, d a ß letzten Endes i m Jemen die Offiziere u n d Lehre r die f ü h r e n d e Schicht b i lden w e r ­den, die ih re B i l d u n g i m Aus l and erhal ten haben. Die Frauen des Jemen werden sich an denen or ient ieren, die als erste die a l ten Schranken niederrissen: eben an den Schwe­sternhelferinnen. Bescheidene A n s ä t z e ? — S i ­cherlich, aber n u r dann, w e n n m a n i n j enem Lande unsere M a ß s t ä b e anlegt, u n d das d a r f m a n nicht .

Eines Tages w i r d es auch d o r t F rauen i n der Regierung geben, w i e das heute schon i n einigen islamischen L ä n d e r n der F a l l is t .

Laßt Frauen ans Steuer „ L a s s e n Sie I h r e G a t t i n ans Steuer u n d

sparen Sie an der Versicherung!" So e twa l ä ß t sich die Eins te l lung einer englischen V e r ­sicherungsgesellschaft zusammenfassen, die seit i960 P r ä m i e n e r m ä ß i g u n g e n von 10 P r o ­zent g e w ä h r t , w e n n ein Wagen des ö f t e r e r von der F r a u des E i g e n t ü m e r s gefahren w i r d . Das geschieht nicht e twa aus Ri t te r l ichkei t , sondern einzig :und a l le in "aus der k ü h l e n E r ­kenntnis, , daß Frauen, am . Steuer i m al lge­meinen ein geringeres Versicherungsrisiko dar-

. stellen. Bei der P r ü f u n g zahlreicher Policen hat sich gezeigt, d a ß die Versicherung w e n i ­ger häuf ig i n Anspruch genommen w i r d , wenn ein Wagen r e g e l m ä ß i g v o n der Ehefrau ge­steuert w i r d . E in Mann , der nach einem an ­strengenden Tag i m B ü r o nach Hause f ä h r t , ist ve rmu t l i ch geistig noch s tark m i t den P r o ­blemen des Tages belastet und n a t ü r l i c h ab­gespannt, so d a ß er viel le icht nicht seine vol le Aufmerksamkei t dem S t r a ß e n v e r k e h r w i d m e n kann. Wenn i h n eine liebende Ga t t i n v o m B ü r o oder v o m Bahnhof m i t dem Wagen ab­holt , ist dami t eine mög l i che Unfa l lque l le aus­geschaltet. U n d w e n n es doch zu einem U n ­f a l l k o m m t , was j a leider auch bei Damen am Steuer h i n u n d wieder passiert, s ind et­waige Augenzeugen des Geschehens i m al lge­meinen eher bereit, 'der U n g l ü c k s f a h r e r i n m i t einer Aussage beizustehen — u n d das kann der Versicherung un te r U m s t ä n d e n eine Menge Geld ersparen.

I n Syr ien w e i ß seit mehr als einem halben. Jahr niemand, we r morgen an der Macht sein w i r d . Die Z ö l l n e r an den Grenzen des Landes s t ö r t das wenig . Sie haben i m m e r Ze i t f ü r eine Part ie Tr ickt rack gehabt, und daran w i r d sich

so schnell nichts ä n d e r n .

Schnee und Eis im Dienste des Menschen Die Glaziologie - ein weites fruchtbares Forschungsgebiet / Wetterberichte - „auf E i s gelegt"

FilrnfM

D i e w e i t e n Schnee- u n d Eisfelder der A r k ­t is u n d A n t a r k t i s , die von ewigem Schnee ge­k r ö n t e n Gipfe l der h ö c h s t e n Gebirge der Erde, die Gletscher und Eisberge i n den ka l ten Z o ­nen unseres Planeten sind i n den letzten Jah­ren Gegenstand einer i m m e r intensiveren w i s ­senschaftlichen Forschung geworden, die den verschiedensten Zwecken dient .

G r o ß b r i t a n n i e n , das selber keine Gletscher­regionen besitzt, w a r dennoch das erste Land , das eine in ternat ionale Gesellschaft zur Er­forschung solcher Probleme g r ü n d e t e — die „Glac io log ica l Society", die v o r kurzem i h r 2 5 j ä h r i g e s Bestehen, feiern konnte. I n einem einzigen Jahr w u r d e sie von zehn verschie­denen Expedi t ionen u m Rat gebeten. Ih re E i n ­f l u ß s p h ä r e reicht von S o w j e t r u ß l a n d bis A m e ­rika, die beide s tark an der A r k t i s interessiert sind. U n d die v o n i h r herausgegebene Fach­zeitschrift w i r d sogar i n China gelesen, wo m a n versuchen w i l l , Gletschereis rascher zum Schmelzen zu br ingen und die g r o ß e n W ü s t e n i m Nordwesten des Landes u rba r zu machen.

Eine F ü l l e interessanter und praktisch an­wendbarer In fo rma t ionen l ä ß t sich durch die Forschung an Schnee und Eis gewinnen.

So k a n n m a n v o n den Eisf lächen i n der A r k ­t i s und A n t a r k t i s zum Beispiel einen konser­v ie r ten , i m wahrs ten Sinne des Wortes „auf Eis gelegten" Wet terber icht aus vergangenen Zei ten ablesen. Schnee, der au f eine Eisfläche fä l l t , verb indet sich m i t i h r zu einer festen Krus t e , und zwischen den Schneekristallen ist L u f t eingeschlossen, deren Tempera tur und Zusammensetzung genauso bleiben, w i e sie zur Ze i t des Schneefalls waren . Durch Bohrungen i n eine Eiskappe kann m a n Proben vereisten Schnees aus t ieferen Schichten entnehmen und an der eingeschlossenen L u f t erkennen, wie die Tempera tu r u n d die a t m o s p h ä r i s c h e n Be­dingungen waren , als dieser Schnee vo r m e h ­re ren h u n d e r t Jahren f i e l .

E i n weiteres ergiebiges Forschungsgebiet sind die Gletscher, insbesondere, wenn es u m die Vorhersage kl imatischer V e r ä n d e r u n g e n geht. Informat ionen , die durch die Gletscher­forschung gewonnen werden, sind nicht n u r für den Wissenschaftler wich t ig , sie finden praktische Anwendung auf den verschieden­sten Gebieten, so i n der Landwir tschaf t , i n der Fischerei und bei der Beheizung von Wohnungen i n vielen Gebieten der Wel t , die a u ß e r h a l b der ka l ten Zonen liegen. So hat man festgestellt, d a ß zwischen dem Verhal ten der f ranzös i schen und schweizerischen Gle t ­scher und dem K l i m a i n Westeuropa e in d i r e k ­ter Zusammenhang besteht. E twa seit dem Jahre 1850 sind die Gletscher z u r ü c k g e g a n g e n und ist die Durchschnit ts­temperatur in Europa fe, " infolgedessen w ä r m e r geworden, ein Vorgang, der in den d r e i ß i g e r I ?** .fahren seinen H ö h e - • /• punk t erreichte. |

Obwoh l die glaziolo-gische Forschung in den letzten Jahren immer intensiver betrieben w i r d , sind die Studien an Gletschern i n entle­genen Gebieten der Erde, wie zum Beispiel i n den Anden und i m Himalaja , noch lange nicht abge­schlossen. Neue Erkennt ­nisse m ü s s e n auch ü b e r die A n t a r k t i s gewonnen werden, die ein eigenes g r o ß e s Forschungsgebiet b i ldet . I n der. letzter. Jahren hat man :n der Wes t -An ta rk t i s seismi­sche Messungen durch

Explosionen i m Abs tand von jewei ls 48 k m v o r ­genommen u n d dabei festgestellt, d a ß sie sich aus zwei durch einen 2500 m tiefen K a n a l voneinander getrennten Gebieten zusammen­setzt, von denen das eine aus G r a n i t u n d Sedimentgestein, das andere aus vulkanischem Gestein besteht. Der ganze Kon t inen t m i t sei­nen bis zu 3000 m hohen Bergen ist von einer mehrere K i l o m e t e r dicken Eisschicht bedeckt. Soll te dieses Eis schmelzen, so w ü r d e der Mee­resspiegel i n der gesamten W e l t u m 45 m steigen. Abe r es w ü r d e n wahrscheinl ich Z e h n ­tausende von Jahren vergehen, ehe dieser Z u ­stand erreicht w ä r e . A u c h das L a n d hebt sich ganz langsam nach dem Schmelzen einer Eis­kappe.

Z w e i A n g e h ö r i g e einer F o r s c h u n g s g r t i p p « der brit ischen Armee bei der Arbe i t . Jede Bewegung des schweizerischen Gletschers w i r d m i t

p r ä z i s e n M e ß i n s t r u m e n t e n beobachtet und regis t r ier t .

L a w i n e n und ih re Entstehung s ind e in w e i ­teres wichtiges Forschungsgebiet. A l l e i n i n den letzten Jahren w u r d e n 12 schwere K a t a s t r o ­phen durch L a w i n e n verursacht, darunter die Vern ich tung von sechs D ö r f e r n i n N o r d - P e r u i m Januar dieses Jahres.

Die Glaziologie ist m i t der „ P e r m a f ros t " -For -schung i n eine neue Phase getreten, die m a n als „g laz io logische Bautechnik" bezeichnen k ö n n t e . Schnee u n d Eis werden v o n einge­borenen V ö l k e r n schon seit langem als B a u ­mate r i a l verwendet . N u n aber geht m a n d a r ­an, ih re p r i m i t i v e n Methoden auf wissen­schaftlicher Grundlage systematisch w e i t e r ­zuentwickeln . M a n w i r d H ä u s e r aus Schnee errichten u n d Eis z u m B a u v o n S t r a ß e n u n d Vorrats lagern, j a selbst v o n B r ü c k e n u n d F l u g p l ä t z e n verwenden.

A l s besonders vielversprechend haben sich Versuche erwiesen, Eis m i t anderen Stoffen zu v e r s t ä r k e n . So hat m a n herausgefunden, d a ß sich die D r u c k - u n d Biegefestigkeit e r ­heblich e r h ö h t , w e n n man dem Eis 15 v H S ä g e m e h l beimischt. D u r c h Glasfasern be­k o m m t reines Eis sogar eine u m 1000 v H v e r ­s t ä r k t e Festigkeit , w ä h r e n d gleichzeitig auch die Gefahr der Deformie rung durch Verschie­bungen geringer w i r d .

Neuerdings is t sogar der Vorschlag gemacht worden, die beiden g r o ß e n Eiskappen der Erde — G r ö n l a n d u n d die A n t a r k t i s — als „ S c h u t t p l ä t z e " f ü r A t o m m ü l l zu benutzen. U n d zwar sollen die r ad ioak t iven A b f ä l l e i n s t r o m l i n i e n f ö r m i g e n B e h ä l t e r n ü b e r den Z e n t ­ren dieser beiden Gebiete aus Flugzeugen ab ­geworfen werden, so d a ß sie sich i n die E i s ­kappe bohren. Manche Forscher s ind der A n ­sicht, d a ß bei der Versenkung von A t o m m ü l l ins Meer t ro tz a l le r Vorsicht eine gewisse Ge­fahr f ü r seine T i e r - und Pflanzenwelt be­steht. Dagegen w ü r d e A t o m m ü l l , der ü b e r den Eisf lächen G r ö n l a n d s abgeworfen w i r d , seine R a d i o a k t i v i t ä t fast vö l l ig ver l ie ren , bis der Schnee i n Zehntausenden v o n Jahren das Meer erreicht hat. D u r c h eine wei te re E r f o r ­schung des G r ö n l a n d e i s e s u n d seiner B e w e ­gungen w i r d sich dieser P l a n i n Z u k u n f t v i e l ­leicht v e r w i r k l i c h e n lassen.

Page 6: fon il. DtannBw ST.VITHER ZEITUNGarch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955...felskünste der Hex e jm eine besondere Arf helfen. Wo man aucl) der Kulturgeschichta f

Kammer 142 Seite c

A N D I E MÄRCHEN A U S T A U S E N D U N D E I N E R N A C H T . . . denkt nicht nur Adams Garde beim Anblick dieser g lu täug igen orien­talischen Circc. Auch Evastöchter h ä n g e n Wunschträumen nach: Ach wer doch so aussehen könnte — nur ein einziges Mal! Foto: Herzog

Keli ototreffer und kein echtes Medium Der ihekrieg um eine Wettleidenschaft Hypnose - keine Pflicht einer braven Ehefrau - Seltsames Scheidungsbegehren eines E n g l ä n d e r s

M i t einem nicht a l l t äg l i chen Ehe­scheidungsfall m u ß t e sich ein Ge­r icht in dem englischen Somerset be­fassen. Seit Jahren spielte John Stuar t K n i l l r e g e l m ä ß i g i m englischen F u ß b a l l t o t o . Gewissenhaft fü l l te er die Scheine aus, gewann aber n ie­mals eine h ö h e r e Summe — nur von Ze i t zu Zeit einen Betrag, der so niedr ig war , d a ß er sich k a u m ü b e r

j Kunterbuntes Panoptikum} ; Mittelgewichtsboxer Joe Falu J • und Norman Cassaberry wollten l i in der St.-Nicholas-Arena in New J I York einen Kampf austragen. ; • Nach dem Gongschlag zur ersten S • Runde erhob sich Joe Falu in sei- : S ner Ecke und schritt mit ausge- ; S streckten Armen auf Norman • • Cassaberry zu. E r wollte seinen : : Gegner in traditioneller Weise • • durch eine Umarmung begrüßen. • • Aber Norman Cassaberry v e r - : : stand diese Geste nicht und ver- ; ; setzte Joe F a l u einen derartigen | ; Kinnhaken, daß dieser auf d i e : | Bretter ging und vom Ringrichter • ; ausgezähl t wurde. Der ganze | ; „Kampf" hatte 14 Sekunden ge- 3 : dauert. :

den Einsatz hinaushob. U m diesem Zustand abzuhelfen und u m sich das Glück g e w i s s e r m a ß e n m i t Gewal t ge­neigt zu machen, ver f ie l K n i l l auf e in eigenartiges M i t t e l . A n jedem Sonnabend hypnotis ier te er .seine F rau , u n d w ä h r e n d sie sich i m T r a n ­

cezustand befand, versuchte er, i h ­rem e n t r ü c k t e n Geist die Namen der F u ß b a l l v e r e i n e zu entlocken, die bei den für die A u s f ü l l u n g des Toto­scheines wichtigen Spielen den Sieg davontragen w ü r d e n . Die Ga t t in folgte gehorsam den Anweisungen und Befehlen ihres Mannes, und w ä h r e n d sie i m hypnotischen Zustand war, richtete sie ih r inneres Auge hellseherisch in die Zukunf t und auf die F u ß b a l l p l ä t z e . Dann murmel te sie die Namen gewisser Vereine. Be­gier ig lauschte der Ehemann den leise gesprochenen Wor ten seiner Frau und fül l te nach ihren Angaben den Totoschein aus. Leider brachte auch die A n w e n d u n g dieses hypno­tischen Mi t te l s keinen Erfolg , der er­hoffte Riesengewinn bl ieb aus.

Je mehr John Stuar t K n i l l e rken­nen m u ß t e , d a ß seine Methode nicht

zu dem erwar te ten Resultat f ü h r t e , um so ungehaltener und m ü r r i s c h e r wurde er seiner Frau g e g e n ü b e r Das Eheleben gestaltete sich a l l m ä h l i c h zu einer wahren Höl le . Die Bombe platzte, als die Ehefrau sch l ieß l ich e r k l ä r t e , d a ß sie niemals hypnot is ie r t worden sei und den Trancezustand und das M u r m e l n der Vereinsnamen nur geheuchelt habe, u m nicht den Zorn des Mannes h e r a u f z u b e s c h w ö ­ren. John Stuart K n i l l reichte sofort die Scheidung ein. Doch das Gericht erkannte die S c h e i d u n g s g r ü n d e des Ehemannes nicht an, und zwar um so weniger, als letzterer e r k l ä r t e , d a ß er sich nu r deshalb scheiden lassen wol l e , u m sich m i t einem weibl ichen Wesen wiederzuverheira ten, das sich besser als M e d i u m für seine hypno­tischen F u ß b a l l p r o g n o s e n eigne.

Eine Kuh spielt „Kommissar Zufall Z w e i m a l spielte eine K u h eine ve r ­

h ä n g n i s v o l l e Rolle i m Leben von Zwelake Shezi, einem jungen schwar­zen Arbe i t e r aus Dr iefonte in in Na­ta l . Er bat seine M u t t e r Ma Shezi, die die Herde h ü t e t e , u m das beste R ind , denn er w o l l t e das M ä d c h e n Tembene heiraten und hatte das

Das Sammeln ist der Menschen Lust Freuden und Leiden liebenswerter Steckenpferd-Reiterei - Tabakpfeifen und Zuckerstücke

Es k l i n g t unglaubl ich — aber es ist wahr . 73 Prozent a l le r bundes­deutschen B ü r g e r ü b e r 14 Jahre sind Sammler.

Die Umfrage erstreckte sich auf a l le erdenklichen Gebiete der Samm-lerleidenschaften und Sammler f reu­den. Dabei k a m heraus: Gesammelt w i r d praktisch alles, was mehr als e inmal auf der Wel t exis t ier t . Nicht n u r die obligatorischen Br ie fmarken , deren A n h ä n g e r weitaus i n der Ü b e r ­zahl sind, obwohl ih r Sammelgebiet noch nicht e inmal auf eine 150jähr ige Geschichte z u r ü c k b l i c k e n kann und nicht nu r die A u t o g r a m m j ä g e r , die i m m e r und bei jeder Gelegenheit Ble i s t i f t und Papier zücken , u m w e ­

nigstens schrif t l ich einen k le inen Gunstbeweis ihres „ A n g e b e t e t e n " m i t nach Hause zu nehmen, fü l len die Reihen des Sammler tums. Sie t r e ­ten n u r am häu f ig s t en zutage.

Da g ib t es a u ß e r d e m den S a m m ­ler, der wahl los Schallplat ten zusam­m e n t r ä g t und den Umfang seiner K o l l e k t i o n nach S t ü c k z a h l m i ß t , und da den Auch-Sammler , der aus j e ­dem U r l a u b ein „ S o u v e n i r " m i t b r i n g t . Andere stapeln i n jede Zimmerecke alle P l ü s c h t i e r e , denen sie habhaft werden k ö n n e n , und wieder andere „ h a m s t e r n " Serviet ten, Zuckerchen, alte Postkarten, G e m ä l d e , Tabakspfei ­fen, Kaugummib i ldchen u n d v e r r o ­stete N ä g e l .

Die Maske machte ihn verdächtig Reicher C l o w n hat nichts zu lachen - I n Polizeigewahrsam

Zavat ta , der b e r ü h m t e s t e C l o w n Frankreichs, hatte fü r eine Nacht nichts zu lachen. Diese Nacht ver­brachte er auf der Polizeiwache von Montpe l l i e r , e in Opfer seines K o ­s t ü m s , das er, we i l er i n Eile war . nach der Vors te l lung nicht gewech­selt hatte. Das sollte er b i t t e r b ü ß e n m ü s s e n .

Gleich nach seinem Sketch „Der Landstreicher" hatte Zavat ta das Theater von Montpe l l ie r , wo er ein Gastspiel gab, verlassen, u m sich mi t seinem Wagen u n v e r z ü g l i c h zum Ho­te l zu begeben. Er wa r m ü d e und verzichtete deshalb ' d r a u f , sich u m ­zuziehen. A m Steuer seiner reichlich l u x u r i ö s e n Limousine fuhr er so als Landstreicher durch die Stadt, i n zerrissenen Hosen, einem vielfach ge­fl ickten Jackett und m i t einem durch­l ö c h e r t e n Halstuch, kein ver t rauen­erweckender Anb l i ck .

A l s er vor einer A m p e l auf die Bremse treten m u ß t e , f ie l er einem Polizisten auf. Die Dinge en twicke l ­ten sich folger icht ig : Zavat ta , der C lown , hatte seine Papiere zusam­men m i t seinen eigentlichen S t r a ß e n ­k le ide rn i m Theater liegenlassen, konnte sich also nicht ausweisen. Er m u ß t e seinen Wagen am S t r a ß e n ­rand abstellen und m i t dem Pol iz i ­sten zur Wache marschieren. Man hie l t ihn für einen Autodieb, wobei Zava t ta auch noch als besonderes Pech wider fuhr , d a ß man i h n m i t e i ­n e m stadtbekannten Clochard ver ­wechselte.

Erst a m anderen Morgen konnte das M i ß v e r s t ä n d n i s a u f g e k l ä r t w e r ­den. Der C lown, s c h ä u m e n d vor Wut , gab zu seinem Abschied auf dem Po­lizeirevier eine Sondervorstel lung, die den Beamten wen ig S p a ß gemacht haben sol l .

S ind Umfang der Sammlung, der Grad ihres systematischen Aufbaus, die s p ü r b a r e n f inanziel len Opfer — die g ü l t i g e n M a ß s t ä b e , u m den „ e c h ­ten" Sammler v o m rou t in ie r ten „Auf­k ä u f e r " zu unterscheiden? Die F r o n ­ten sind schwer abzugrenzen. Abe r zur echten Sammlergi lde w i r d der Junge z ä h l e n , der Jahr für Jahr, auf jeder Fer ienfahr t , i m Koffe r raum seines Vaters Gesteinssorten aus a l ­len Himmelsr ich tungen verstaut. Er hat seine harmlose Freude daran, die man i h m nicht nehmen soll , ebenso­wenig w i e dem O b e r s c h ü l e r , der sich fü r Tabakspfeifen al ler A r t interes­siert. E r geht deswegen g e w i ß nicht f r ü h z e i t i g e r unter die Raucher als andere Jugendliche.

Eine Erkenntn is sollte aber jeder Sammler beherzigen: Wenn die Sammlung den Sammler beherrscht, die Leidenschaft nach fehlenden S t ü c k e n das gesunde Denken beein­f lußt , dann ist etwas fau l . Eine Samm­lung soll Freude machen, sie soll den Sammler von seinen Al l t agsp ro ­blemen lösen , soll i h n entspannen, i h m aber keinesfalls neue Sorgen a u f b ü r d e n . Sonst haben die k le inen „ K i n d e r e i e n " nach Feierabend ih ren Zweck n ä m l i c h verfehl t .

Salz, der vor der H ü t t e lag. K u r z darauf fiel sie to t um. Es gab unter den schwarzen Driefonteins ein m ä c h ­tiges Palaver, von dem auch e in w e i ß e r Polizist h ö r t e . Er l ieß K u h und Salz untersuchen: Die K u h war an Arsenvergi f tung gestorben!

Jetzt er inner te man sich an den p lö tz l i chen Tod der al ten Ma Shezi, die unter M a g e n k r ä m p f e n von einem Tag auf den anderen gestorben war . Sie wurde exhumie r t und i n der Leiche fand sich Arsen. Bis zur Ve r ­haf tung Zwelakes wa r es nur noch ein kleiner Schritt . Er gestand un te r dem Druck der Beweise, die M u t t e r ermordet zu haben, w e i l sie i h m die K u h nicht geben wol l t e . Nach der Ta t floh er, von Gewissensbissen ge­plagt , nach Johannesburg.

„Sie hatten sich eine Geschirrspülma­schine gewünscht , Fräule in Kieke­busch — ist Ihnen dieses Modell

recht?"

Kaufgeld noch nicht beisammen. Die M u t t e r w a r aber gegen Tembene, w e i l diese einem anderen versprochen gewesen war , und hatte auch keine Lust , auf die beste K u h zu verzich­ten. Zwelake sah seine P l ä n e schei­tern, denn Tembenes El te rn ver lang­ten entweder die ganze M i t g i f t oder die R ü c k k e h r der Tochter.

Da starb Zwelakes Mut t e r . Der V a ­ter, der G e f ä n g n i s w ä r t e r i n L a d y ­smi th ist und etwas für die k ü n f t i g e Schwiegertochter ü b r i g hatte, wa r be­rei t , dem Sohne die K u h zu geben, doch nun wo l l t e dieser auf einmal nicht mehr. Er l i eß K r a l und T e m ­bene i m Stich und zog nach Johannes­burg , w o er i n einem Bergwerk ar­beitete. Einige Wochen s p ä t e r kam eine fremde K u h i n den K r a l , f r aß Gras u n d leckte an einem Brocken

E i n Pfeifensammler, kein Pfeifenraucher ist Jung-Herbert zur Erleichterung des Herrn Papa bisher. Marios Vater trägt schwerer am Hobby seines Sohnes: Die neugesammelten Exemplare von Marios Steinsammlung m u ß der Erzeuger vorläufig noch selbst im Koffer schleppen, denn: „Vater werden ist nicht schwer . . . " Foto: Leykauf

Gehört - notiert kommentiert 1

Eine Professorengattin begeg- • nete jüngs t auf der Straße einer : Bekannten, die mit einer E i n - • kaufstasehe zum Markt eilte, um • „schnell noch den Vitamin-Bi- i Bedarf für ihre Kinder sicherzu- i stellen" Diese kleine Geschichte • erzählte kürzlich Professor Dr ! Kraut , der Direktor des Max- i Planck-Instituts für Ernährungs- • Physiologie in Dortmund, und er • lachte darüber Mit anderen Wor- : ten: Der maßgebl iche Fachwissen- • schaftler Ist von der Vitamin- • Mode längst nicht so ergriffen : und überzeugt wie manche Haus- • frau. :

Aber wie sollte eine Hausfrau, • die keine Fachkenntnisse hat. : auch zweifeln, wenn ganze Seiten • in Illustrierten, wenn Plakate • und Fernsehschinne ihr e i n h ä m - i mern, sie und ihre Familie litten • unter Vitaminmangel? Um diese • und ähnl iche Fragen ging es auf S dem „Col loquium culinarium • 1962", einem großen Küchenge- ! sprach zwischen Wissenschaft. : Hausfrauen und Presse. So viel ist • sicher: Wir müßten , da wir anders • leben als unsere Eltern und Groß- : eitern, auch anders essen. Aber • wie? Das fragten Hausfrauen und • Pressevertreter. Leichter, sagten : die Professoren, weniger volumi- • niös , dafür e i w e i ß - und fetthalti- • ger. Der Dnrchschnittshausfrau • nützen diese Hinwelse nicht sehr • viel. Dabei kann man sogar zu • viele Vitamine zu sich nehmen * E s gibt heute Vitamin-Vergiftun- • gen, wie es früher Vergiftungen • durch verdorbene Nahrungsmittel : gab. •

E i n Mann, der w ä h r e n d einer • kostspieligen Hungerkur in einem 5 Spezial-Sanatorium jeden zweiten : Tag nur eine H a s e l n u ß hatte zu • sich nehmen dürfen , wollte gern S wissen, wie er seine Diät nun im : Alltag fortsetzen könne, ohne wie- • der dicker zu werden, ohne aber S auch arbei tsunfähig zu sein. Die : Professoren mußten ihm die Ant- • wort schuldig bleiben. E s kommt S ganz auf den einzelnen Fa l l an, : sagten sie. Salomonischer geht's • nicht. :

] Die kuriose Meldung • Immer bei Regenwetter wurden * • in Houston (Kanada) einige Autos ; : beobachtet, die mit besonderer : • Rücksichtslosigkeit durch die Stra- : • Ben fuhren und dabei die F u ß - ; : gänger ganz scheußlich bespritz- ! ; ten. Die Polizei untersuchte die l • auffallende Erscheinung. E s kam ; 3 heraus, daß die Autos von einer • ; Reinigungsfirma losgeschickt wur- : • den, die sich auf diese Weise K u n - | | den zu beschaffen suchte. flHmiMIMIIIIHIIIt MIMIHIIMfMIHI,

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Stippelflip verabschiedet seine Gäste

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Sowohl i m B e i auf dem Sportpia aussehen, elegant f ü h l e n . Steht sie meist i m Bl ickpun gaste, so w i l l sie h e m m t bewegen 1 F i g u r straff und

Dieser Wunsch Frauen ist e r f ü l l b M i e d e r helfen i h sehr s o r g f ä l t i g e n

Das „ s p o r t l i c h e stisch sein, es da schneiden noch so

Der Schni t t unc chen Model ls m ü es sitzen, w e n n es

M a n hat besont fen, die al len A r ses g e n ü g e n . Es u n d sehr haltbare

Sta t t s t ü t z e n d e sieht m a n die stai

Mer Menschenkei

Lebensschatz, teuer mit bitti werden.

Kinder sind weil sie meist fahrungen mit

Menschen, ö vermitteln um kenntnis als d sind.

Man komm kenntnis durcl weitaus schw allzuviele Erat!

Wer Vorur wahre Mensch

Wer Mensch darf den Vmf, nicht scheuen

Menschenke aber auch ung

Menschenke gütiger und i der führt sie c schenverachtu

Z u den b e k ö m m a n gern an fe h ö r t die Kalbs le i p rob ten Rezepter ter Leibspeisen -te rna t iona l " (Verl chen) zu einer g; e in ig t hat, finde V o r s c h l ä g e für re gerichte:

Gel 1 Kalbslende,

Petersi l ie , Salz, I Eine auf dem

lende w i r d i n z schnit ten, P ü r e e w i r d m i t Butter , gu t abgeschmecki dick gestrichen, u r s p r ü n g l i c h e n F< einer dicken weil E i w e i ß zu steifei a u f die Lende i Hi tze leicht übe i s e n p ü r e e garn ie r

250 g Z w i e b e l i Bu t t e r , 1 Eidoth oder Fet t , Sahn Scheiben.

Page 7: fon il. DtannBw ST.VITHER ZEITUNGarch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955...felskünste der Hex e jm eine besondere Arf helfen. Wo man aucl) der Kulturgeschichta f

ttmmêt 14) Saite 7

»js«j»ii»i.,mm m unWli'liilT, Schöne traute Zeit des Advents Den Kindern bereiten wir unvergeßliche Stunden

I N T E R E S S A N T E R A N D G E S T A L T U N G E N weisen die Modelle dieser Saison auf. — L i n k s : „Post i l lon" (ä la Derby) aus einem blau-we ißen Effektmaterial am Hutkopf und blauem Rollrand. — R e c h t s : Spira lenförmig in das bi l lardgrüne Bibermaterial des Hutes ist eine braune Ledergarnierung eingearbeitet.

.Venn i n diesen Wochen die Kerzen an den v e n t s k r ä n z e n aufleuchten, dann öffnet sich

.eder das Tor in die „f röhl iche , selige Weih ­achtszeit". U m diese s chöne Zeit , an der doch ä r die meisten Erwachsenen so unendlich

;chöne Kindhei t ser innerungen h ä n g e n , r icht ig zu feiern und zu g e n i e ß e n , bedarf es schon der L o s l ö s u n g v o m A l l t a g . V o r a l lem sollten w i r fü r jewei ls einige Stunden der Hetze ent­sagen und uns auf die s t i l len Werte des Le ­bens besinnen, die mehr und mehr unter der Lawine mater ie l ler W ü n s c h e begraben zu wer ­den drohen.

Es liegt ganz an uns, den Erwachsenen, ob w i r unseren K i n d e r n eine Adventszeit be­scheren, von der sie ein ganzes Leben lang i n der Er inne rung zehren k ö n n e n oder ob w i r in diesen Wochen genauso gehetzt und u n ­persön l ich dahinleben w i e w ä h r e n d des gan­zen ü b r i g e n Jahres.

Lassen w i r uns verzaubern von der v o r w e i h ­nachtlichen Zei t ! Lassen w i r uns anstecken von der e rwar tungsvol len Freude unserer K i n d e r ! Nehmen w i r uns also die Zei t , mi t ihnen beim Schein der Adventskerzen W e i h ­nachtslieder zu ü b e n , zu basteln, ihnen alte W e i h n a c h t s e r z ä h l u n g e n vorzulesen oder m i t ihnen Vergangenes und Z u k ü n f t i g e s zu be­sprechen. Keine Zei t des Jahres eignet sich so gut z u m K n ü p f e n enger Famil ienbande, die

Die Frau im Blickpunkt vieler Sie will immer gut aussehen - beim Sport und im Beruf

Sowohl i m Berufsleben als auch d r a u ß e n , auf dem Sportplatz, w i l l heute die F r a u gut aussehen, elegant w i r k e n , sich w o h l und sicher füh len . Steht sie bei sport l icher B e t ä t i g u n g meist i m B l i ckpunk t der Zuschauer, der Z a u n ­g ä s t e , so w i l l sie sich auch i m B e r u f unge­hemmt bewegen k ö n n e n — t ro tzdem soll ih re F igur straff und woh lp ropor t i on i e r t sein.

Dieser Wunsch a l le r prakt i sch denkenden Frauen ist e r f ü l l b a r : Neue, moderne, elastische Mieder helfen ihr . Es bedarf ledigl ich einer sehr s o r g f ä l t i g e n A u s w a h l der Miedermodel le .

Das „ spo r t l i che Mieder" soll besonders ela­stisch sein, es da r f nicht d r ü c k e n , nicht e i n ­schneiden noch sonstwie beengen.

Der Schni t t und die Vera rbe i tung eines so l ­chen Model ls m ü s s e n meisterhaft sein, w e n n es sitzen, w e n n es vol lendet model l ieren sol l .

M a n bat besondere Miedermodel le geschaf­fen, die a l len Anforderungen des Sportdres­ses g e n ü g e n . Es werden dazu nervige, feine und sehr hal tbare Gummigewebe verwendet .

Stat t s t ü t z e n d e S t ä b c h e n einzuarbeiten, ve r ­sieht m a n die s tark beanspruchten Stel len m i t

Menschenkenntnis Menschenkenntnis i s t ein kostbarer

Lebensschatz, doch leider muß er meist teuer mit bitteren Erfahrungen bezahlt werden.

Kinder sind nur deshalb so glücklich, weil sie meist noch keine schlechten Er­fahrungen mit Menschen gemacht haben.

Menschen, die uns sympathisch sind, vermitteln uns weit weniger Menschen­kenntnis als die, die uns unsympathisch sind.

Man kommt auch ohne Menschen­kenntnis durchs Leben, aber es ist dann weitaus schwieriger und bereitet uns allzuviele Enttäuschungen.

Wer Vorurteile hegt, gewinnt nie wahre Menschenkenntnis.

Wer Menschenkenntnis gewinnen will, darf den Umgang mit vielen Menschen nicht scheuen

Menschenkenntnis macht uns klüger, aber auch unglücklicher.

Menschenkenntnis sollte uns reifer, gütiger und verstehender machen; lei­der führt sie aber nicht selten zur Men­schenverachtung.

doppelt verarbei te tem Gummigewebe. F ü r die L e i b - und G e s ä ß p a r t i e w i r d of t e i n z ü g i g e r G u m m i verwendet .

Dieser nu r i n einer, n ä m l i c h senkrechter Richtung dehnbare G u m m i er laubt das unbe­hinder te B ü c k e n u n d Strecken u n d hat gleich­

en .Modell: Triumph)

zei t ig den V o r t e i l , u n e r w ü n s c h t e P ö l s t e r c h e n z u r ü c k z u h a l t e n .

Ideal , besonders für den Sport, s ind Elastic-H ö s c h e n m i t auswechselbarer Schritteinlage. M a n t r ä g t zum E l a s t i c - H ö s c h e n einen kurzen

Fleischgerichte für festliche Tage Kalbslende auf mancherlei Art

Z u den b e k ö m m l i c h e n Fleischgerichten, die man gern an festlichen Tagen serviert , ge­h ö r t die Kalbslende. Unter den 1300 wohle r ­probten Rezepten, die F i n i Pfannes i n „ L a u ­ter Leibspeisen - gesund, schnell, festlich, i n ­te rna t iona l" (Ver lag Mensch und Arbe i t , M ü n ­chen) zu einer gastronomischen Auslese ve r ­einigt hat, finden sich u . a. auch folgende V o r s c h l ä g e fü r recht schmackhafte Kalbfleisch­gerichte:

G e f ü l l t e K a l b s l e n d e

1 Kalbslende, junge g r ü n e Erbsen, But ter , Petersilie, Salz, K ä s e s a u c e , 2 E i w e i ß

Eine auf dem Rost rosig gebratene Ka lbs ­lende w i r d in zentimeterdicke Scheiben ge­schnitten, P ü r e e von jungen g r ü n e n Erbsen w i r d m i t But ter , gewiegter Petersilie und Salz gut abgeschmeckt, auf die einzelnen Scheiben dick gestrichen, auf einer Platte wieder zur u r s p r ü n g l i c h e n F o r m zusammengesetzt und mi t einer dicken w e i ß e n K ä s e s a u c e bedeckt. Zwe i E i w e i ß zu steifem Schnee schlagen, bergar t ig auf die Lende schichten und bei schwacher Hitze leicht ü b e r b a c k e n . M i t rest l ichem E r b ­s e n p ü r e e garnieren.

Mit Z w i e b e l p ü r e e

250 g Zwiebe ln , 50 g Reis, 40 g M e h l , 60 g Butter , 1 Eidot ter , 4 Lendenscheiben, Bu t t e r oder Fet t , Sahne, S e m m e l b r ö s e l , W e i ß b r o t ­scheiben.

250 g Zwiebe ln fe inwiegen, m i t 50 g Reis und */B L i t e r Wasser weich kochen, durch ein Sieb streichen, 40 g M e h l in 40 g But te r anschwitzen, das Z w i e b e l p ü r e e dazutun, dick einkochen lassen, m i t e inem Eidot te r u n d

' /8 L i t e r Sahne abziehen und k a l t stellen. — Vier fingerdicke, rund zurechtgeschnittene L e n ­denscheiben auf beiden Seiten i n h e i ß e m B u t ­terschmalz oder Fett in der Pfanne rosig an­braten, m i t dem erkal teten Zwiebelmus f i n ­gerdick bestreichen, auf einer feuerfesten Plat te nebeneinandersetzen, m i t Sahne, Sem­m e l b r ö s e l n und zerlassener But ter b e t r ä u f e l n und in h e i ß e m Backofen bei Oberhitze rasch ü b e r b a c k e n . A u f g e r ö s t e t e n W e i ß b r o t s c h e i b e n anrichten.

K a l b s l e n d e überkrustet

Kalbslende, Ragout f i n , S e m m e l b r ö s e l , ge­riebenen H a r t k ä s e , But te r .

Eine Kalbslende h ä u t e n , e twa 20 Minuten auf dem G r i l l braten Ein Ragout f in berei­ten, die Kalbslende in Scheiben schneiden, auf einer feuerfesten Form wieder zusammen­setzen, Ragout f in d a r ü b e r s t r e i c h e n , Sem­m e l b r ö s e l , geriebenen H a r t k ä s e und But t e r -flöckchen d a r ü b e r s t r e u e n und i m Backofen Farbe nehmen lassen.

K a l b s l e n d e gegri l l t

1 Kalbslendchen, 1 Eßlöffel Tomatenmark, eine halbe Tasse Sahne, Salz, Zucker, gerie­benen H a r t k ä s e , S e m m e l b r ö s e l , But te r

E in Kalbslendchen auf dem G r i l l e twa zwan­zig M i n u t e n rosig braten, dann m i t folgender Creme bestreichen Einen Eßlöffel Tomaten­mark m i t einer halben Tasse Sahne, einer Prise Salz, einer Prise Zucker und einem E ß ­löffel geriebenem H a r t k ä s e g l a t t r ü h r e n . Das bestrichene Lendchen dick m i t geriebenem H a r t k ä s e , S e m m e l b r ö s e l n und But te r f löckchen bestreuen und 10 Minu ten i m Bratofen belas­sen, bis der A u f s t r i c h leicht k r u s t i g i s t

sport l ichen B ü s t e n h a l t e r u n d is t so vö l l ig f i t fü r a l le A r t e n von Sport und Spiel.

Die s t ä r k e r e Dame bevorzugt, sowohl bei sportl icher B e t ä t i g u n g als auch i m Berufsleben, vollelastische durchgehende Corselets. Die Cor­selets formen den K ö r p e r i n einer durchgehen­den L i n i e und geben auch der nicht mehr ganz schlanken F igur e in wohlpropor t ionier tes j u ­gendliches Aussehen.

doch oftmals w ä h r e n d der ü b r i g e n Ze i t etwas locker und u n p e r s ö n l i c h geworden sind.

Bei unseren heimeligen Adventss tunden d ü r f e n kleine N ä s c h e r e i e n n a t ü r l i c h nicht f e h ­len. Sicher haben w i r schon das eine oder andere W e i h n a c h t s g e b ä c k gebacken. N u n d ü r ­fen die K inde r davon versuchen, u m einen Vorgeschmack des Festes zu bekommen.

Wer ü b e r etwas mehr Zei t ve r füg t , der w i r d in der Adventszei t ab und zu auch gute Freunde zu einer abendlichen Adventsstunde oder zu einem Nachmittagskaffee oder einer Teestunde einladen. M a n deckt den Tisch besonders h ü b s c h " u n d v e r g i ß t nicht, einige we ihnach t ­liche Symbole zur Dekora t ion zu verwenden . Das k ö n n e n goldene, m i t roten B ä n d e r n ve r ­zierte Tannenzapfen, Tannenzweige oder auch nur quer ü b e r den Tisch gespannte rote B ä n ­der sein. Wenn dann das Z i m m e r noch ge­müt l i ch w a r m ist, w ä h r e n d d r a u ß e n vie l le icht der Regen gegen die Fenster t rommel t , dann k o m m t die r icht ige vorweihnacht l iche S t i m ­mung auf, die uns die Alltagssorgen" verges­sen und wieder an das Gute und S c h ö n e i m Leben glauben l äß t .

B e m ü h e n w i r uns also, die so s c h ö n e A d ­ventszeit zu einer Zei t der Besinnung auf d ie g r ö ß e r e n Werte werden zu lassen und nicht zu einer a l l j ä h r l i c h e n Routineangelegenheit , die sich da r in e r schöpf t , d a ß w i r Haus oder Wohnung auf Hochglanz polieren und uns m i t mater ie l len Vorbere i tungen abhetzen.

Das interessiert die Frau Jeanet H y d e aus New Y o r k b i t t e t nach jeder

H a a r v e r s c h ö n u n g den Friseur, i h r die abge­schnittenen Haare mitzugeben. Sie legt sie i m Gar ten aus, w e i l die Vögel der G r o ß s t a d t sie zum Nestbau verwenden. Jeanet schä tz t , d a ß sie i n 20 Jahren das Baumate r i a l zu 10 Nestern geliefert hat.

V o n einer Unbekann ten e rh ie l t Jane M u r d o c h aus Kapstadt Geld ü b e r w i e s e n . Die Absender in gestand, sie h ä t t e Jane vo r 17 Jahren d ie C o l l e g - M ü t z e gestohlen u n d w o l l t e n u n den Schaden gutmachen.

Wolldecken waschen - kinderleicht Die Wolldecke, einst bun t u n d lus t ig , ist

leicht grau ü b e r s c h a t t e t . Das ist bei l ä n g e r e m Gebrauch ke in Wunder . Dabei ist es gar nicht so schwer, eine Wolldecke richtig zu waschen. A l l e rd ings m u ß man daran denken, d a ß sie genau w i e al le anderen Wollsachen nie h e i ß gewaschen werden darf . Lieber etwas zu ka l t waschen als zu w a r m , das ist die Regel. I n e inem Schaumbad w i r d die Decke a u s g e d r ü c k t , bis sie k la r ist. Reiben und Wringen sind streng verboten. Gerade bei Wol le ist Reiben auch nicht nö t ig , w e i l die Faser den Schmutz v e r h ä l t n i s m ä ß i g leicht abgibt. Viele Menschen stehen sogar auf dem Standpunkt , d a ß Wol le durch vieles Waschen schöne r w i r d .

Nachher w i r d die Decke i n k l a rem Wasser, dem ein S c h u ß Essig zuge füg t wurde , g r ü n d ­l ich , sehr g r ü n d l i c h g e s p ü l t . Der Essig w i r k t dem Ineinanderlaufen der Farben entgegen. Nach dem S p ü l e n h ä n g t man die Decke m ö g ­lichst ü b e r mehrere Leinen, dami t das Wasser gut abtropfen kann und sie t ro tzdem ihre F o r m b e h ä l t . Abe r b i t te nicht i n die . ra l le Sonne oder i n O f e n n ä h e — das Trocknen geht

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dann zwar schneller, aber die Decke w ü r d e leiden. Eine Wolldecke w i r d nach dem T r o c k ­nen nie g e b ü g e l t — nur a u f g e s c h ü t t e l t . Dann ist sie wieder w i e neu, w a r m u n d doch l u f t ­d u r c h l ä s s i g .

W i l l man besonders hartes Ho lz nageln, so sol l man vorher m i t dem Nagel ü b e r nasse Seife fahren. So kann m a n das Spal ten des Holzes vermeiden. *

Auch Schaumgummi, i n den Haushal ten je tz t sehr verbrei te t , n i m m t Staub auf. I n einer leichten, l auwarmen S e i f e n l ö s u n g gewaschen und g r ü n d l i c h m i t k l a r e m Wasser n a c h g e s p ü l t , b ekommt er seine al te Frische u n d Sauberkei t z u r ü c k . *

W e r zwischen schwere W ä s c h e s t ü c k e i m W ä s c h e s c h r a n k jewei ls e in k r ä f t i g e s S t ü c k K a r t o n legt, kann jederzeit e in Tischtuch oder ein Laken herausholen, ohne d a ß der ganze Stapel i n U n o r d n u n g k o m m t .

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Schönheitsbrevier zum Wintersport Wind, Sonne und Kälte trocknen die Haut aus

Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, die eine Winter­reise machen können, dann vergessen Sie neben Ihrer Winterausrüstung bitte nicht den Kosmetikbeutel. Gerade beim Wintersport muß der Teint mit besonderer Sorgfalt gepflegt werden, soll er nicht für lange Wochen geschädigt werden. Man darf ja nicht vergessen, daß Wind, Sonne und Kälte die Haut austrocknen und angreifen. Deshalb ist die richtige Ernährung der Haut im Winterurlaub besonders wichtig.

Zuallererst: Scharfe Tonikums sind für den ganzen Winterurlaub streng verboten. Nur eine ganz milde Haut­lotion ist gestattet, die bei sehr empfindlicher Haut auch der Hautreinigung dient Auf alle Fälle sollte aber das Waschwasser durch einen kleinen Zusatz von Borax, Kleie oder ein wenig Badesalz weich gemacht werden.

Tagsüber sollte man auf Puder und Schminke verzichten und statt dessen eine Fettcreme (bei nicht fettender Haut) oder eine jener neuartigen Cremes, die der Haut, ohne sie zu fetten, das fehlende Wasser geben, auftragen. Bei Sonnen­bestrahlung ist unbedingt eine Sonnenschutzcreme anzuwenden Besonderes Augenmerk richte man auf die Nase, wo sich die Haut bei einem beginnenden Sonnenbrand zuallererst h ä ß l i c h abzuschälen pflegt. Man bedecke sie also ziemlich re ichl ich mit Creme oder decke sie bei einem Sonnenbrand mit einem Leinenläppchen zu

Ein gewissermaßen neuralgischer Punkt sind auch die Lippen. Wer sehr sonnenempfindlich ist oder sehr hoch hinaufgeht, sollte sie mit Gletschersalbe bestreichen Auf einen sogenannten kußfesten Lippenstift sollte man tagsüber verzichten, da er die Haut der Lippen zu sehr austrocknet. Ein fetthaltiger Lippenstift kann hingegen verwendet loerden.

Wer sich auch tagsüber die Wimpern tuschen will, darf das nur mit wasser­fester Wimperntusche bewerkstelligen, sollen nicht schwarze Bächlein über das Gesicht rinnen.

Die Augen müssen besonders geschützt werden, sollen sich nicht die gefürch­teten Krähenfüße bilden. Man trage bei grellem Licht unbedingt eine Sonnen­brille, aber mit Gläsern, die auch wirklich das Auge vor den ultravioletten Strahlen schützen, also keine „Jahrmarktsbrille" tragen, deren „Gläser" meist nur aus Ze l l u lo id siral

Auch die Hände sollen geschützt werden. Man kreme sie auch tagsüber ein und trage warme Handschuhe, die auch nicht die Nässe durchlassen. Wenn die

Haut der Hände einmal frostrot und aufgesprungen ist, 'lauert es meist lange, bis sie wieder in Ordnung sind.

• Wer zu sprödem Haar neigt, soll te es täglich tüchtig bürsten und den Haarboden mit einem Haaröl behandeln.

Das abendliche Zurechtmachen darf erst erfolgen, wenn die Haut sich an die Zimmertemperatur gewöhnt hat. Man entferne Sonnenöl oder Fettcreme mit einer Reinigungs­lotion, nicht mit Seife und Wasser. Wer sich für den Abend pudern will, verwende einen nicht zu hellen Puder.

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Kummer 142 Seite 8 S T . V I T H B R Z E I T O N O Donnerstag, den 18. Dexeobn ;

Z u m ^ f ß t e f a ^ c H ^

Der Evastöchter zweitbeste Freunde: Diamanten

Nicht aus der Besorgnis, daß der jmsatz an Diamanten nachlassen tonnte, weil nach wie vor das Welt­unternehmen de Beers 80 v. H. des gesamten Handels mit Rohdiamanten kontrolliert und stets nur die Menge an Steinen veräußert, für die eine genau errechnete Nachfrage besteht, sondern aus der Ueberlegung, daß man über, die Wünsche der Kund­schaft unterrichtet zu bleiben hat, wurde eine interessante Marktfor­schung über Diamanten in Großbri­tannien durchgeführt.

Nicht erwartet werden kann, daß ^ich die auf britischem Raum ange­bellten Erhebungen allgemein als für :des andere Land als zutreffend ~r-/eisen, da der Erwerb von kostba-äm Schmuck nicht allein von den Monomischen Verhältnissen eines -jndes abhängig ist, sondern auch astimmte Gewohnheiten und Ge­s u c h e eine wichtige Rolle spielen. I Großbritannien, im britischen Com­monwealth und in gewissen Gesell-chaftsschichten der Vereinigten Staa-sn und in Frankreich überreicht der Bräutigam der Braut am Verlobungs-^ge keinen schlichten Goldreif , son-'3m einen mit Diamanten verzierten oldring. Al lein dieser Sitte ist es zu-jschreiben, daß in diesen Ländern in entsprechend höherer Bedarf für •iamanten vorliegt. Dazu kommt, daß s durchaus nicht stets nur wohlha-snde Bürger eines finanziell gesun-en Landes sein müssen, die Diaman-?n kaufen, da Edelsteine nicht im-ner nur als Schmuck oder als Beweis Jr persönlichen Wohlstand, sondern

.ehr häufig auch als sichere Kapitals-mlage erworben werden. Ein unge­schliffener Stein ist mühelos aufbe­wahrbar, er ist zwar nicht immer cliebes-, aber feuersicher, sein Wert ist an keine bestimmte Währung ge­bunden, er ist wertbeständig u. wird niemals altmodisch.

Aber selbst wenn man nun die Brautleute und Sammler von Sach­werten unberücksichtigt läßt, bleiben immer noch Millionen von Menschen, die Diamanten und andere Edelsteine erwerben und ihr Interesse, ihr Ge­schmack ihre Kaufgewohnheiten und ihre Kaufkräftigkeit wurden jetzt sta­tistisch erfaßt. Man beschränkte sich zunächst au das Vereinigte König­reich, w i rd jedoch im Laufe der Zeit ähnliche Untersuchungen auch in an­deren Ländern anstellen.

Juweliere stellen fest: Saphire wer­den beliebt

Erfaßt von den Marktforschern w u r ­den 1000 Männer, 1150 Frauen und 300 Juwel iere aus einer Gesamtbe­

völkerung von rund 52 Millionen Bri­ten. Die Firma de Beers kann be­ruhigt sein, da fast jeder Befragte zum Ausdruck brachte, daß er Diamanten liebe. Da Friedenszeiten und Wohl­stand eng liiert s ind, besteht heute eine gewisse Tendenz teuren Schmuck zu erwerben und Frauen bevorzugen statt der bisherigen vielen kleinen Steine oder Diamantensplitter den So-litär, den Einstein, dem angeblich Amerikas Frauen zum Siege v e r ' f en . Ein weitere Wunsch der Frt scheint der zu sein, anstatt des kris-tall weißen Diamanten dem blauen Saphir den Vorzug zu geben. Die Nachfrage nach diesen Steinen er­fuhr eine überraschende Steigerung. Man wußte bereits, daß die Käufer von Edelsteinen vor allem in den jün­geren Altersgruppen zu finden s ind, jedoch we iß erst heute, daß Kunden die die meisten Diamanten kaufen, zwischen 17 und 24 Jahre alt s ind. Auf der andgeren Seite w e i ß man jetzt auch, daß jedes menschliche ln-terresse am Erwerb von kostbaren Steinen vom 64 . Lebensjahr an er­löscht. 86 v . H. aller Befragten be­sitzen oder kauften einen Verlobungs ring mit Diamanten. Für den Ankauf dieser Ringe gaben sie entweder zwi­schen 20 und 30 oder zwischen 30 und 50 Pfund aus oder machten ei­nen Ring, der zwischen 220 und550 Pfund (75.000 Fr.) kostete.

Großbritannien gliederte, im be­wußten Gegensatz zu den meisten anderen Ländern, seine Bevölkerung in vier soziale Schichten und zwar in die obere Gesellschaftsklasse (In­dustrielle, Bankdirektoren, Großagra­rier, Fabrikdirektoren usw.) in den oberen oder den gehobenen Mittel­stand (Arzt, Anwalt , höherer Beamte, Off izier , Geschäftsinhaber usw.) in den unteren Mittelstand (Lehrer- Rei­sender, unterer Beamter usw.) u. in den Arbeiterstand. Die Diamantensta­tistik berücksichtigt für ihre Erhebung zwei Arbeiterklassen und trennt den Facharbeiter mit heute recht erheb­lichen und permanenten Einkünften vom ungelernten Arbeiter, vom Hilfs­und vom Gelegenheitsarbeiter. Be­achtlich ist, daß es heute der Fach­arbeiter ist, der mengenmäßig den meisten Schmuck in Großbritannien kauft. Und Männer sind für den J u ­welier zweifel los interessanter als Frauen, da sie nämlich fast ausschließ lieh den teuren Schmuck kaufen. In 60 v . H. aller Käufe wählten Mann und Frau oder vielleicht richtiger ge­sagt, Zahler und Beschenkte, da in der Statistik nicht erwähnt w i r d , ob der Mann seiner Ehehälfte oder sei­ner Freundin Diamantenschmuck zum

Brückenbau in England Diese 3.272 Fuß lange Brücke wird in England über den Medway-Fluß gebaut. Sie ist ganz in Beton gebaut.

Geschenk macht, gemeinsam. Daß der I dung getragen werden müsse. A u -Herr der Schöpfung mehr Geld im Juweliergeschäft ausgibt als Frauen, wurde ebenfalls geklärt. Erstens ist meist der Mann der Hauptverdiener, sodann kauft er vor allem Geschenke. Frauen hingegen kaufen weniger Ge­schenke als Notwendigkeiten für den eigenen Gebrauch.

Ein Nerzmantel und eine Weltreise sind auch nicht zu verachten

Der Ring ist nach wie vor das be­liebteste Schmuckstück, dann folgen Halskette, Uhrenarmband, Armband, Brosche und Ohrring. Von fünf der befragten Frauen besitzen vier meh­rere Halsketten (Imitationen einbe­rechnet), zwei Broschen und einen Ohrring. Gekauft wird bevorzugt im Fachgeschäft und gleichfalls bevor­zugt werden neue Schmuckwaren. Nur eine unter zehn Frauen erklärt, sie trage "second hand" Schmuck. Selbstretend gibt es immer noch ei­ne große Anzahl von Frauen, die über einen eigenen Schmucktresor in ihrem Hause verfügen, und es gibt auch noch sehr viele wohlhabende Käufer, die ihren Frauen zu Geburts­tagen, zu Weihnachten oder nach glücklich abgeschlossenen Geschäften ein besonders kostbares Schmuck­stück kaufen, und es gibt zahlreiche Frauen, die nahezu zu jedem Abend­kleid den passenden echten Schmuck besitzen. 94 v . H. der befragten Da­men erklären, daß sie Diamanten zu jedem Kleid tragen können. 34 v. H. waren der Ansicht, daß Diamanten­schmuck ausschließlich zu Abendklei-

Vivien Leigh erbte 100.000 Pfund Die Engländer erinnern sich, daß

der Neuseeländer Sir Ernest Davis vor etwa vier Jahren der Königin­mutter Elizabeth sein wertvolles Rennpferd "Bali H'ai" zum Geschenk machte. Viele tausend Pfund Sterling verschenkte er zu seinen Lebzeiten, aber nicht im entferntesten hätte die englische Schauspielerin Vivien Leigh damit gerechnet, daß er sie in sei­nem Testament mit 100.000 Pfund Sterling (etwa 14 Millionen b.Fr.) be­dachte.

Im Januar war die berühmte Dar­stellerin mit dem Ensemble des Old Vic Theaters nach Neuseeland gereist und begegnete hier zum erstenmal dem 90jährigen Brauereibesitzer Sir Ernest Davis, von dem sie heute sagt: "Er war unwahrscheinlich jung für sein Alter, immer lustig und heiter und so gütig — nicht nur zu mir, sondern zu allen Mitgliedern des En­sembles."

Viv ien Leigh mag die menschen­freundliche Art des erfahrenen alten Auckland-Majors besonders wohltu­end empfunden haben, wei l wenige

Monate vorher ihre Ehe mit dem gro­ßen englischen Shakespeare-Darstel­ler Sir Laurence Olivier zerbrochen war . Zwanzig Jahre lang waren die Engländer stolz auf diese Ehe zwi­schen zwei Menschen, die gemein­sam den Höhepunkt ihrer künstleri­schen Laufbahn in London und New York feierten. 1936 hatte Laurence Olivier die zerbrechliche Vivien mit den katzenhaften Bewegungen zum ersten Mal auf der Bühne in "Maske der Tugend" gesehen, und von die­ser Stunde an wußte er, daß ihn sowohl künstlerische als auch mensch liehe Interessen an die schwarzhaa­rige Vivien Leigh, die damals noch mit ihrem ersten Gatten, Leigh Hol-man, verheiratet war , binden würden . Die Ehe mit Leigh Holman schloß sie mit 19 Jahren, nachdem sie gerade aus dem fernen Darjeeling, dem in­dischen Teezentrum, nach England gekommen war . Und dann verlebte sie eines Tages — 21 Jahre war sie bereits mit Laurence Olivier verhei­ratet — ihre Ferien mit ihrem ersten-Gatten und ihrer Tochter Susanne in Frankreich, Italien und Oesterreich,

mit seinem in Schottland

während Sir Laurence Sohn aus erster Ehe weilte.

Schon drei Jahre zuvor hatte man angenommen, daß der Nervenzusam­menbruch Vivien Leighs, der die Um-besetzung einer großen Rolle durch Liz Taylor erforderlich machte, in unmittelbarem Zusammenhang ,mit einem Bruch in der Ehe zwischen "V iv und Larry" stand.

Sir Laurence Olivier ist heute mit der jungen englischen Schauspielerin Joan Plowright verheiratet.

Lange nachdem das Ensemble des Old Vic Theaters nach England zu­rückgekehrt war , telephonierte Sir Ernest Davis zwei- oder dreimal wö­chentlich mit Vivien Leigh. Als Davis starb und man ihr kurz nach seinem Ableben die Nachricht übermittelte, daß sie in Kürze 100.000 Pfund er­halte, konnte sie nur antworten:

"Sir Ernest hat mir vorher gesagt, daß er mich in seinem Testament -erwähnen würde , aber ich habe im Traum nicht an einen solchen Betrag gedacht."

ßerdem ziehen Frauen Diamanten Perlen vor.

Eine der interessantesten und auch aufschlußreichsten Fragen, die den 1150 Frauen gestellt wurde, lautete: Was würden Sie kaufen, wenn Sie 500 Pfund Sterling (70.000 Fr.) aus­geben könnten? Diese Frage wurde vielleicht nicht völlig im Interesse des ! Diamantenhandels beantwortet, aber < dafür sicher ehrlich und auch zutref­fend. Die Damen bekundeten, daß sie zuerst eine Weltreise unterneh­men oder das Geld zum Ankauf ei­ner Traumküche mit allen technischen Schikanen verwenden möchten und erst dann ein Diamantenarmband kaufen würden . Begehrt waren au­ßerdem ein Nerzmantel und ein Gut­schein, um sich während der kom­menden fünf Jahre wöchentlich ein­mal zu einem Friseur zu begeben, um neue Dauerwellen zu bekommen.

Daß in der heutigen Zeit eine über­legende Frau, der 500 Pfund zur Ver­fügung stehen, zuerst an eine ihre Hausarbeit erleichternde moderne Küche, an eine vollautomatische Waschmaschine, an ein Auto und erst dann an den Erwerb von Dia­mantenschmuck denkt, ist zu logisch, um zur Diskussion gestellt zu werden selbst wenn man die gestellte Frage vielleicht als etwas abwegig bezeich­nen kann. Küche, Waschmaschine u. Auto sind im Gegensatz von Schmuck gegenständen zu Lebensnotwendig­keiten geworden. Ein kostbarer Schmuck wird stets ein Luxus bedeu­ten. Der Diamantenhandel kommt trotzdem nicht zu kurz, da nämlich die durchschnittliche Engländerin drei­zehn Schmuckstücke besitzt u. selbst wenn sie sich auch nur Schmuck im Werte von je zwei bis drei Pfund leistet, kann der Diamantenhandel noch immer auf seine Kosten kom­men, da der Herr der Schöpfung bei seinen Einkäufen weit großzügiger ist und für seine Eva Diamanten im Werte von durchschnittlich 15 Pfund Sterling (2.100 Fr.) kauft.

Den Onkel mit der dicken Brieftasche gibt es nicht mehr

Genausowenig wie Geschmack u. Kaufkraft des britischen Kunden ge­nerell verallgemeinert werden kön­nen, so wenig können auch die be­kannten britischen Juwel iere allge­mein zutreffende Feststellungen über ihre Geschäftsanlage treffen. Zu­nächst war London stets eine Ein­kaufszentrale für kostbaren Schmuck und die international bekannten Lon­doner Juwel iere belieferten niemals vor allem einheimische Kunden. Sie belieferten die Zahlungsfähigen der Welt. Ihr heutiges Urteil lautet, daß gewisse Käuferschichten fehlen und zwar der europäische Erbadel, der reiche Lebemann, der Freundinnen u. Schauspielerinnen "kleine Aufmerk­samkeiten" aus in Platin eingefaßten

Diamanten zum Geschenk machte der wirtschaftlich unterminierte Ii here Mittelstand.

Der neue Geldadel denkt realer schenkt anstatt Schmuck Aktien um Pfandanleihen. Es fehlen die im sehen Prinzen, die zwar oftmals d Rohmaterialien lieferten, aber zil lungskräftige und regelmäßige Ku den waren . Es fehlen gewisse Bürg mit ausgeprägtem Kunstgeschmai die ein kostbares Schmuckstück zu ¡1 ren Lebzeiten erwarben. Heute il es vielfach weder Schliff noch Eil fassung, die ein Kaufinteresse hf vorrufen, sondern die Anzahl von K raten. Qualität und Kunst werdi von Quantität verdrängt. Was ein nur schön, edel und gediegen se mußte, muß heute prächtig sein m seinen Wert erkennen lassen.

Die soziale Revolution macht sie nach Ansicht eines der größten M sehen Juwel iere , vor allem Schmuckhandel bemerkbar. Der Käi fer ist kaum noch ein Kenner, & bestimmte Wünsche äußert und eil bestimmte Ware verlangt, sonde ein Amateur, der beraten sein wi Selbst der mit Diamanten besetz Ehering ist kein Unterpfand mer sondern eine Art Paß oder Persona ausweis , der den sozialen Stand Trägerin zu dokumentieren hat.

Beängstigende Zunahm der Schlägereien in Polei WARSCHAU. Im Jahre 1961 wurd̂ in Polen über 5.000 Menschen «< gen Beteiligung an schweren Schli gereien verurteilt, von denen mehn re einen tödlichen Ausgang hat Diese Schlägereien, die größten! von Banden von oftmals bewaffnen Halbstarken vom Zaune gebro*! werden , beunruhigen die Juristen auch die Warschauer Presse, die Alkoholismus und das Absinken* allgemeinen Moral für diese Zu* de verantwortlich macht.

"Die Schlägereien", schreibt n "Trybuna Ludu" , "mit ihrem «« sehen Gefolge von Krüppeln, letzten und Toten lassen überall1,1

entstehen und führen zu einer lockerung der sozialen Bande .

Abschließend fordert die Zei» die Justizbehörden auf, i m

Strafgesetzbuch exemplarische fen für die Urheber von Schlag vorzusehen.

9

Die St. Vither Z< dienstags, donne und Spiel", „Fra

Nummer 143

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BRÜSSEL. Bei den über den Beitritt G die EWG kam es z über das in der Fra Landwirtschaft anz fahren. Es wurde Ausschuß der Lai ster zu schaffen, kungen der EWG-Ac

Der Papst Magenkrel

V A T I K A N S T A D T . D

stand des Papstes \ sdien Kre isen auf d i „Ein schweres Leider genblick keine aki macht". M a n h ä l t es ausgeschlossen, d a ß in den n ä c h s t e n M ö n da sich der Papst g ö n n e .

Johannes X X I I I . sa enz z w e i m a l , sinngen oder raein Nachfolge zu Ende f ü h r e n . " Da; w i r d nach einer frü! des Papstes für I Jahres erwarte t .

Mehrere r ö m i s c h e den Verdacht, d a ß Je nur an einem e i n t sondern a n Magen! I m V a t i k a n s ind s bisher stets — wen eindeutig — dement:

D a ß zumindest, si Befinden nicht das e ist, bewies der Pap gestern die erste < seit d r e i Wochen g hatte der Empfang ten g r o ß e n Rahmen, abgestellt, dem Pa strengungen zu ersp

einzelnen landwi Zeugnisse Großbi soll.

Dann gingen di< "Neutralen-Problerr delt sich um die der der Freihandel Schweden, Schwei; rung an die EWG handlungen nötig

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I .ABUAN (Nord-Bor i n Brune i , der am \ von der „ N a t i o n a l des Nord te i l s v o n wurde, i s t nunme k l ä r t e General N i g befehlshaber der l krä f te i m Fernen O handlungen i n Bru i

»Die Ordnung w i i *en Gebiete des Su grenzenden Gebiete: Borneos wiede r he: der General h inz i Stfidte Bruneis sini S e s ä u b e r t u n d die t«n nur noch e in i Wächlicher Bedei