Von Sarah Schellner, Oliver Karau, Lajos Kowalewski, Tino Welder, Tina Simon und Nadja Bendix.

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Effizienz von Schulbildung Die Lehrer entwickeln und diagnostizieren Begabungen & Leistungsstärken ihrer Schüler und fördern danach individuell. von Sarah Schellner, Oliver Karau, Lajos Kowalewski, Tino Welder, Tina Simon und Nadja Bendix

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Effizienz von Schulbildung

Die Lehrer entwickeln und diagnostizieren Begabungen & Leistungsstärken ihrer Schüler und fördern danach

individuell.

von Sarah Schellner, Oliver Karau, Lajos Kowalewski,

Tino Welder, Tina Simon und Nadja Bendix

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1. Überblick über die aktuelle Situation

2. Was wird in erfolgreichen Schulen unternommen?

3. Bedingungen für individuelle Förderung

4. Diskussion

5. Literatur

Gliederung

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1. Überblick über die aktuelle Situation

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In den OECD-Staaten stechen besonders Finnland und Korea hervor (>530 Punkte)

Erfolgreicher ist nur OECD-Partner Shanghai-China (>550 Punkte)

Weitere erfolgreiche Staaten:Hong Kong-China, Singapur, Kanada, Neuseeland, Japan und Australien (>510 Punkte)

Überblick über die aktuelle Situation

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OECD-Durchschnitt liegt bei 494 Punkten

nah an diesem Schnitt: Deutschland, Frankreich, Großbritannien oder Ungarn

Überblick über die aktuelle Situation

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EINFÜGEN:PISA2009E – S. 15(Tabelle über OECD-Länderdurchschnitt Punktevergleich)- wenn zu groß, nur bis Deutschland (und vllt. Die letzten Plätze)

- Fett Markieren der Punkte der vorher genannten Länder

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EINFÜGEN:PISA2009E – S. 46(Tabelle über Kompetenzstufen)

Einordnung in Kompetenzstufen

Quelle:Pisa 2009

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Prozentanteilan Schülern in den Stufen

Quelle:Pisa 2009

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EINFÜGEN:PISA2009E- S.50( Ländervergleich der lv 1-6)

Quelle:Pisa 2009

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Level.One

= unterstes Kompetenzniveau des Lesens und Schreibens, das seit 2012 in Alpha- Levels (1-6) unterteilt wird

leo.- Level-One- Studie Literalität von Erwachsenen auf den unteren Kompetenzniveaus

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Definition Funktionaler Analphabetismus

„Funktionaler Analphabetismus“ ist gegeben,

wenn die schriftsprachlichen Kompetenzen von Erwachsenen niedriger sind als diejenigen, die minimal erforderlich sind und als selbstverständlich vorausgesetzt werden, um den jeweiligen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. [...]

Quelle: leo. – Level-One Studie 2011

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Grade des Analphabetismus

Quelle: leo. – Level-One Studie 2011

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Analphabetismus im engeren Sinne Betrifft mehr als 4% der erwerbsfähigen Bevölkerung Unterschreiten der Satzebene

 Funktionaler Analphabetismus

betrifft kumuliert mehr als 14 % der erwerbsfähigen Bevölkerung

begrenzte schriftsprachliche Kompetenzen

 Fehlerhaftes Schreiben trotz gebräuchlichen

Wortschatzes zeigt sich bei weiteren 25% der erwerbsfähigen

Bevölkerung Auf Satz- und Textebene wird auch bei gebräuchlichen

Wörtern langsam und/oder fehlerhaft gelesen und geschrieben

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Differenzierung nach Geschlecht: ◦ 60,3 % der Funktionalen Analphabeten sind

Männer◦ 39,7 % sind Frauen

Altersverteilung:◦ der größte Teil der Funktionalen Analphabeten

50 - 64 Jahre◦ 20 % gehören zur Altersgruppe der 18 bis 29-

Jährigen

Literalität nach Erstsprache: ◦ 58% = Deutsch als Erstsprache◦ 42% = andere Sprache als Erstsprache

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Literalität nach Bildungsabschluss

Quelle: leo. – Level-One Studie 2011

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◦ Von der erwerbstätigen Bevölkerung =12,4 % funktionale Analphabeten

◦ Arbeitslose 31,9 %

◦ Rentner unter 65 Jahren 26,6%

◦ erwerbsunfähige Personen 19%

Literalität nach beruflichem Status

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2. Was wird in erfolgreichen

Schulen unternommen?

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a) Allgemeine Bedingungen

◦möglichst heterogene Klassen

◦selten Wiederholungen von Klassen

◦gelerntes und talentiertes Personal

◦extracurriculare Aktivitäten

◦Ausweitung der Lernzeit

Merkmale effektiver Schulennach PISA

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b) Lehrerbezogene Faktoren

◦ disziplinierte & kooperative Lernumgebung

◦ freundliche & unterstützende Lehrer-Schüler-Beziehung

◦ individuelle Förderung der Schüler

Merkmale effektiver Schulen nach PISA

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85% der Schüler kommen mit ihren Lehrern aus

58% der Lehrer sind interessiert an ihrem Wohlergehen

71% sagen, dass sie zusätzliche Hilfe bekommen (wenn benötigt)

77% sagen, dass die meisten Lehrer sie fair behandeln

Schülersicht auf Lehrer-Schüler-Beziehungen

Quelle: Pisa – Successful Schools 2009

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18 % glauben, dass geringe Lehrererwartungen an Schüler die letzteren negativ beeinflussen

7 % glauben, dass schlechte Lehrer-Schüler-Beziehungen einen Einfluss auf die Leistungen haben

23% der Rektoren glauben, dass mangelnde individuelle Förderung die Leistungen negativ beeinflussen

Sicht von dt. Rektoren auf lehrerbezogene Faktoren, die das Schulklima beeinflussen können

Quelle: Pisa – Successful Schools 2009

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3 % der Leistungsunterschiede gehen auf die Lernumgebung zurück

bessere Lernumgebung = bessere Leseleistung

Zusammenhang Lernumgebung & Schülerleistung nach PISA

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= wichtigste Lernressource

Folgen von Lehrermangel◦ Überlastete Lehrer◦ keine individuelle Förderung◦ Lehren erfolgt durch fachfremde Lehrer

Einstellung weniger qualifizierter LehrerKursbereitstellung nicht gewährleistet

Rolle des Lehrers

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positive Lehrer-Schüler-Beziehung

bessere Weiterbildungen

Auszeichnungen & Anerkennungen

gemeinschaftliche Forschung

Beurteilung der Arbeit der Lehrer

starke Schulleitung

Ersetzen ständig abwesender oder unmotivierter Lehrer

Mögliche Vorschläge zur Verbesserung des Lehrens

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3. Bedingungen für individuelle Förderung

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Verordnung über den Bildungsgang der Grundschule  § 5 Grundsätze der Förderung:

(1) „Jede Schülerin und jeder Schüler ist durch differenzierende und individualisierende Maßnahmen im Unterricht entsprechend den individuellen Leistungen, Begabungen und Neigungen zu fördernund zu fordern.“

 

(2) „Differenzierte Lernangebote können durch binnendifferenzierten Unterricht, die Bildung zeitlich begrenzter Lerngruppen und durch zusätzlichen Förderunterricht gestaltet werden und sollen dem jeweiligen Lerntempo, dem Leistungsniveau, der Belastbarkeit sowie den Begabungen und Neigungen der Schülerinnen und Schüler entsprechen.“

(Quelle:Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Brandenburg 2007)

Begriff: „Individuelle Förderung“

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Verordnung über die Bildungsgänge in der Sekundarstufe I

§ 2 Selbstständigkeit der Schulen, Förderung, Zusammenarbeit:

(2) „Die Förderung der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers ist ein Prinzip des gesamten Unterrichts. Sie ist in den Gesamtzusammenhang schulischer Lernförderung zu stellen und soll nicht nur Lerndefizite beheben, sondern Lernbereitschaft und Lernfähigkeit insgesamt weiterentwickeln und fördern sowie Leistungsschwerpunkte und individuelle Lernentwicklungen unterstützen.“

(Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Brandenburg 2007)

Begriff: „Individuelle Förderung“

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◦ Diagnose als Grundvoraussetzung für individuelle Förderung

Individuelle Lernpläne Vergleichsarbeiten als diagnostische

Testverfahren

 ◦ Unterrichtsmethoden

 ◦ Bewertungssystem

Unterricht

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Lehrerrolle

◦ Lehrkräfte sollten nicht nur als Wissensvermittler, sondern auch als Wissensmoderatoren, Lernberater und Diagnostiker agieren.

Schülerrolle

◦ Lernende müssen eine aktive, kooperative, verantwortungsvolle und reflektierte Rolle einnehmen.

Lehrer und Schüler

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◦ grundsätzliche Zustimmung

 ◦ Schulleitung als Motor

 ◦ kollegiumsinterne Kooperation

Schulleitung und Lehrerkollegium

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◦ finanzielle Mittel und personelle Ressourcen

◦ materielle Ressourcen

 ◦ zeitliche Ressourcen

 ◦ räumliche Möglichkeiten

 ◦ schulstrukturelle Veränderungen

 ◦ Schulstandort

Rahmenbedingungen

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4. Diskussion

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1. These:

Um diagnostisch agieren zu können, muss die Lehrkraft über ausreichend Empathie und soziale Kompetenzen verfügen. Diese sind innerhalb der Lehrerausbildung nur (noch) begrenzt erlernbar, weswegen dem Studium ein sozial-psychologisches Gutachten vorausgehen muss.

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2. These:

Die diagnostische Ausbildung der Lehramtsstudenten ist unzureichend. Auch nach dem Studium sollten vermehrt Fortbildungen wahrgenommen werden. Gehaltserhöhungen könnten anhand der erfolgreich absolvierten Fortbildungen gekoppelt werden und nicht durch das Alter bedingt werden.

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3. These:

Aufgrund der demographischen Entwicklung Deutschlands darf es keine Bildungsverlierer mehr geben. Jeder Mensch wird von dem Staat und der Wirtschaft gebraucht.

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4. These:

Mehr Förderung der Leistungsschwachen geht einher mit einer geringeren Förderung der Leistungsstarken.

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5. These:

Leistungsstarke Schüler werden sowieso immer Schulerfolge verzeichnen. Der Fokus muss auf den Leistungsschwachen Schülern liegen.

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6. These:

Nachhilfeunterricht ist ein sehr lukratives Geschäft. Könnte dieser nicht staatlich durch die Länder erfolgen?

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5. Literatur

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OECD (2010): PISA 2009 Results: What Students Know and Can Do – Student Performance in Reading, Mathematics and Science (Volume I).

OECD (2010): PISA 2009 Results: What makes a School Successful? – Ressources, Policies and Practices (Volume IV).

Grotlüschen, Anke; Riekmann, Wibke (2011): leo. –Level-One Studie. Presseheft. Universität Hamburg.

Wiebke, Alexandra Sonja (2011):Individuelle Förderung, Dissertation, Universität Bielefeld.

Quellen